jahresbericht 2014 - Bayerische Versorgungskammer
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jahresbericht 2014 - Bayerische Versorgungskammer
JAHRESBERICHT 2014 Denninger Straße 37 81925 München Telefon Telefax E-Mail Internet 0 89/92 35 6 0 89/9235 8104 [email protected] www.versorgungskammer.de Jahresbericht 2014 der Bayerischen Versorgungskammer BVK Jahresbericht 2014 | Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, „Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“ Franz Kafka Neue Wege erfolgreich zu beschreiten bedeutet, dies mit der nötigen Flexibilität und Dynamik und gleichzeitig auch mit unternehmerischer Weitsicht zu tun. Im zurückliegenden Jahr 2014 hat die Bayerische Versorgungskammer zahlreiche Neuerungen und Veränderungen auf den Weg gebracht. In seinem Interview auf Seite 21 berichtet der Vorstandsvorsitzende Daniel Just u. a. von der Neuformierung des Referats Personalmanagement, das zur Aufgabe hat, die Bayerische Versorgungskammer als Arbeitgeber auch in Zukunft für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer attraktiv zu machen. Auch der Bereich Kapitalanlagen geht neue Wege, um die Auswirkungen der niedrigen Zinsen zu reduzieren. So werden u. a. Alternativen zu klassischen festverzinslichen Wertpapieranlagen, wie z. B. großvolumige Immobilienfinanzierung, Infrastrukturfinanzierung oder Kommunalfinanzierung erfolgreich eingesetzt. Neue Wege bedeuten aufeinander und gerade für uns als Dienstleistungs- und Kompetenzzentrum im Besonderen auf unsere Kunden zuzugehen. Dies taten unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zusatz- und Beamtenversorgung mit ihren Besuchen auf den Messen Kommunale und ConSoziale. Die Bayerische Ärzteversorgung gestaltete für ihre selbstständigen Mitglieder die Beitragssätze neu und flexibilisierte den Übergang in das Ruhegeld jenseits der Altersgrenze. Aufeinander zugehen ist auch innerhalb der Bayerischen Versorgungskammer mit ihren zwölf Versorgungsanstalten immer wieder aufs Neue wichtig und so trafen sich in diesem Jahr alle Führungskräfte zum gemeinsamen Austausch zu einer Klausur, der Bereich Informationsverarbeitung lud alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem Tag der offenen Tür ein und die kammerinterne Kabarettgruppe „Kümmerlinge“ erfreute mit drei Vorstellungen die Mitarbeitenden. Neue Wege zu gehen, bedeutet in vielen Fällen, dass man langjährig eingeschlagene Pfade verlässt und sich auf neue Umstände und neue Gegebenheiten einlässt. Und so haben in diesem Jahr, nach der Bayerischen Apothekerversorgung auch die Gremien der anderen Vollversorger, die Bayerische Architektenversorgung, die Bayerische Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung und die Bayerische Ingenieurversorgung-Bau eine Modifizierung ihres Finanzierungssystems um Elemente des offenen Deckungsplanverfahrens beschlossen. Die, nach ebenso offenen wie intensiven Diskussionen, in großem Einvernehmen getroffene Entscheidung zeugt von unserer engen Verbindung mit den Selbstverwaltungsgremien. Denn wir sind davon überzeugt, dass wir nur gemeinsam neue Schritte gehen können und so sichere Wege für die Zukunft beschreiten können. Deshalb möchten wir uns in diesem Jahr in einem besonderen Maße bei all unseren Gremienmitgliedern für das uns entgegengebrachte Vertrauen bedanken und freuen uns auch im nächsten Jahr auf eine fruchtbare Zusammenarbeit. Wir wünschen Ihnen nun eine anregende und informative Lektüre unseres Jahresberichts 2014. Herzliche Grüße Ihre Daniel Just Vorstandsvorsitzender André Heimrich Mitglied des Vorstands Ulrich Böger Stv. Vorstandsvorsitzender Reinhard Dehlinger Mitglied des Vorstands Reinhard Graf Mitglied des Vorstands 5 BVK Jahresbericht 2014 | Inhalt Inhalt Wer wir sind Seite 8 Im Überblick: Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks Die wichtigsten Themen des Geschäftsjahres 2014 12 19 Mehr Mut zu intuitiven Entscheidungen Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden 21 Optimal präsentiert 24 Verbesserter Kundenservice 24 25 Änderungen im Vorstand Einzug der Kammerstrolche 26 Die Zukunft unserer Versicherten gestalten 27 arabeska voll vermietet 28 Ausgezeichnete Kapitalanlage 29 Im Gespräch bleiben 30 Der Glanz vergangener Zeiten neu aufgelegt 31 Rückenwind für die Bayerische Versorgungskammer 32 Stiller Riese oder Global Player? 33 Gerhard Luther zum 75. Geburtstag 34 Im Rückblick: Von neuen Wegen, offenen Türen und regem Austausch Gremienschulungen36 Unterwegs bei Kommunale und ConSozial 37 Open Space im Tatzlwurm 38 39 Fast vollbracht! Ein Garant von Sicherheit und höchster Kompetenz 40 Kontinuität gewährleistet 42 50 Jahre Staatsvertrag Bayern und Rheinland-Pfalz 43 Rotation ermöglicht Heimspiel 44 Bayerische Ärzteversorgung zukunftssicher gestalten 45 Ein Bereich entwickelt sich weiter 47 Vom Anwartschaftsdeckungsverfahren zum offenen Deckungsplanverfahren 48 Herausforderungen als Arbeitgeber optimal meistern 51 Kümmerlinge an die Macht 52 Der Kunde steht im Mittelpunkt 53 Austausch mit dem Dachverband 54 6 BVK Jahresbericht 2014 | Inhalt Die Themen des Jahresberichts 2014 im Überblick Im Detail: Die Versorgungseinrichtungen Bayerische Ärzteversorgung (BÄV) Bayerische Apothekerversorgung (BApV) Bayerische Architektenversorgung (BArchV) Bayerische Ingenieurversorgung-Bau mit Psychotherapeutenversorgung (BIngPPV) Bayerische Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung (BRAStV) Bayerischer Versorgungsverband (BayVV) Versorgungswerk des Bayerischen Landtags Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden (ZKdbG) Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen (VddB) Versorgungsanstalt der deutschen Kulturorchester (VddKO) Versorgungsanstalt der Kaminkehrergesellen mit Pensionskasse des Schornsteinfegerhandwerks (VKg mit PKS) Versorgungsanstalt der bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger (VdBS) Kennzahlen 2014 Die BVK in Zahlen – Grafiken zu den Bereichen Organigramm der Bayerischen Versorgungskammer Seite 58 59 60 61 62 63 63 64 65 65 66 66 68 70 72 7 BVK Jahresbericht 2014 | Die BVK in Kürze Die Bayerische Versorgungskammer (BVK) ist in ihrer Form, Ausrichtung und Vielseitigkeit einzigartig. Als größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe Deutschlands ist die Bayerische Versorgungskammer Dienstleistungsund Kompetenzzentrum für die berufsständische, kommunale und kirchliche Altersversorgung. Sie führt gemeinschaftlich die Geschäfte von zwölf berufsständischen und kommunalen Altersversorgungseinrichtungen. Unsere Partner vertrauen auf ein hohes Maß an Spezialisierung und fachlicher Detailkenntnis. In der Bayerischen Versorgungskammer sind modernes Wirtschaftsunternehmen und solide staatliche Oberbehörde eins. Wer wir sind Unser gesellschaftlicher Auftrag: Zukunft gestalten Altersversorgung ist eine Aufgabe über Jahrzehnte und braucht einen erfahrenen Dienstleister, der die Bedürfnisse der Versicherten und Mitglieder in der Zukunft kennt. Die Bayerische Versorgungskammer weist nicht nur die notwendige Solidität vor, sondern gestaltet die Zukunft der Versicherten und Versorgungsempfänger bereits heute mit. Vielseitig Versorgung ist nicht gleich Versorgung. Und so findet sich bei der Bayerischen Versorgungskammer eine Vielzahl ganz unterschiedlicher versicherter Berufsgruppen mit ebenso unterschiedlichen Versorgungsaufträgen. Berufsständische, kommunale und kirchliche Altersversorgung •Für Freie Berufe bietet die Bayerische Versorgungskammer mit den berufsständischen Versorgungswerken eine umfassende Alters-, Berufsunfähigkeitsund Hinterbliebenenversorgung in eigenständigen Versorgungseinrichtungen. Diese sind „Vollversorgungssysteme“ für Ärzte, Apotheker, Architekten, Bauingenieure, Psychotherapeuten, Rechts- und Patentanwälte sowie Steuerberater. •Ergänzende Leistungen zur gesetzlichen Rentenversicherung erhalten Bühnenkünstler, Musiker in Kulturorchestern und Schornsteinfeger. •Im kommunalen Bereich wird die Altersversorgung der Beamten sichergestellt. • Für die Arbeitnehmer des kommunalen und kirchlichen 8 Die BVK – Deutschlands größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe Dienstes bietet die BVK mit der Zusatzversorgungskasse ergänzend zur gesetzlichen Rentenversicherung eine betriebliche Zusatzversorgung und staatlich geförderte zusätzliche Altersversorgung im Rahmen einer Entgeltumwandlung oder Riester-Förderung. •Zudem wird die Versorgung der bis 1978 aus dem Bayerischen Landtag ausgeschiedenen Abgeordneten gewährleistet. Erfahrung aus Tradition Die Bayerische Versorgungskammer hat fast einhundert Jahre Erfahrung in der Betreuung verschiedenster Altersversorgungseinrichtungen. 1916 wurde die erste kommunale Versorgungseinrichtung gegründet, 1923 das erste berufsständische Versorgungswerk. Die Bayerische Versorgungskammer ging im Jahr 1995 aus der damaligen Bayerischen Versicherungskammer hervor. Altersvorsorge-Experte in Bayern und deutschlandweit Als bayerische Einrichtung ist die BVK mit ihren Versorgungseinrichtungen zunächst für die Berufsstandsangehörigen in Bayern zuständig. Die Berufsangehörigen anderer Bundesländer haben sich zum Teil den Versorgungseinrichtungen in Bayern durch Staatsverträge angeschlossen, so dass sich das Geschäftsgebiet auf die Länder Rheinland-Pfalz, Saarland, Niedersachsen, Hessen, Thüringen, Baden-Württemberg, Sachsen, Berlin und Nordrhein-Westfalen erstreckt. Für die Versorgung der Bühnenkünstler, Orchestermusiker und Kaminkehrer ist die Bayerische Versorgungskammer sogar bundesweit tätig. BVK Jahresbericht 2014 | Die BVK in Kürze Wirtschaftsstark und vertrauenswürdig Hinter der Oberbehörde Bayerische Versorgungskammer verbirgt sich ein ebenso modernes wie dynamisches Unternehmen. Zu unseren Kernaufgaben gehören nicht nur die Betreuung der Versicherten und Versorgungsempfänger, sondern auch die ertragreiche und sichere Anlage des Vermögens unserer Versorgungseinrichtungen. Nachhaltiges Wirtschaften, langfristiges Denken und Verlässlichkeit haben schon immer unser Handeln geprägt. wortlicher Aktuar“ (Versicherungsmathematiker) die Verantwortung. Zur Erfüllung dieser Aufgabe hat die BVK ein umfassendes Risikofrüherkennungssystem, das Risiken frühzeitig identifiziert und begrenzt. Mit diesem Früherkennungssystem bleibt ausreichend Zeit, um auf Veränderungen rechtzeitig und angemessen zu reagieren. Controlling und Interne Revision runden unsere umfangreichen internen Sicherungsmaßnahmen ab. Ergänzt werden diese durch eine staatliche Rechts- und Versicherungsaufsicht sowie einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer. 62 Milliarden Euro Kapitalanlagesumme (Buchwert), 4,1 Milliarden Euro Beiträge und 2,9 Milliarden Euro ausgezahlte Renten pro Jahr sowie fast 1,7 Millionen aktiv Versicherte. Zahlen, die belegen, dass die 1.220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die das Herz der Bayerischen Versorgungskammer bilden, ihr Geschäft offensichtlich gut verstehen. Ein Geschäft, das vor allem Solidität und Seriosität voraussetzt, um Vertrauen wachsen zu lassen. Wichtig ist uns die sichere und nachhaltige Anlage mit breiter Streuung und Mischung der Anlageformen. Kurzfristiges Gewinnstreben und hektisches, aggressives Verhalten am Markt überlassen wir gerne anderen. Im Rahmen der Kapitalanlage investiert die Bayerische Versorgungskammer daher nicht nur in reine Finanztitel, sondern mit ihrem professionellen Bau- und Immobilienmanagement auch weltweit in Immobilien. Bei Standorten, Lagen, architektonischen Stilen und Flächen ist bei der Bayerischen Versorgungskammer die Vielfalt Programm. Diese Strategie macht unser Portfolio gegenüber den Trends der Märkte robuster. Berechenbar Eine sichere und umfassende Versorgung für unsere Versicherten zu gewährleisten, ist für die Bayerische Versorgungskammer die zentrale Aufgabe. Dafür trägt nicht nur der Vorstand, sondern auch ein so genannter „Verant- Partnerschaftlich Ausdruck der engen Partnerschaft zwischen berufsständischen Gremien und der BVK ist die Selbstverwaltung aller Versorgungseinrichtungen. Während die Bayerische Versorgungskammer die Aufgabe der Geschäftsführerin wahrnimmt, besteht als Normsetzungs- und Kontrollorgan für jedes Versorgungswerk ein aus dem Mitgliederund Versichertenkreis gebildeter Verwaltungsrat (bzw. Landesausschuss, Vertreterversammlung), dessen Mitglieder ehrenamtlich tätig sind. Unter anderem beschließt der Verwaltungsrat über die Richtlinien der Versorgungspolitik, die Satzung und die Entlastung der Geschäftsführung. Damit ist die Versorgung auf die Bedürfnisse der einzelnen Berufsgruppen zugeschnitten. Für gemeinsame Geschäftsführungsangelegenheiten der Versorgungseinrichtungen ist der Kammerrat eingerichtet. Dieses Gremium setzt sich aus Vertretern aller Versorgungseinrichtungen zusammen und wirkt bei wichtigen gemeinsamen Entscheidungen mit. 9 10 Im Überblick: Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks Die wichtigsten Themen des Geschäftsjahres 2014 Gemeinsam neue Wege gehen und Ziele erreichen: Sowohl die Bayerische Versorgungskammer als auch ihre einzelnen Versorgungsanstalten haben in diesem Jahr wichtige Weichenstellungen für die Zukunft gelegt. In seinem Interview auf Seite 21 berichtet der Vorstandsvorsitzende Daniel Just von wesentlichen Neuerungen, die in diesem Jahr anstanden. So wurde das Personalwesen mit den beiden Referaten Personalmanagement und Personalbewirtschaftung strukturell neu aufgestellt und personell verstärkt. Im Prozess der Umstrukturierung galt es, einen Weg jenseits der klassischen Personalverwaltung, hin zu einer modernen Personalarbeit zu beschreiten. Näheres hierzu finden Sie auf Seite 51. Ein modernes Unternehmen wie die Bayerische Versorgungskammer kann nur so gut sein, wie es jeder seiner einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist. Die Zufriedenheit aller Beschäftigten und die Verbundenheit zum Unternehmen gehören zur Intention, die Bayerische Versorgungskammer für die Veränderungen der heutigen Arbeitswelt zu wappnen. In diesem Jahr wurde die wichtige Entscheidung für die Bayerische Architektenversorgung, die Bayerische Rechts12 Rückblick auf Aktivitäten in der Bayerischen Versorgungskammer 2014 anwalts- und Steuerberaterversorgung und die Bayerische Ingenieurversorgung-Bau in großem Einvernehmen mit den jeweiligen Gremien getroffen, das bestehende Finanzierungssystem des Anwartschaftsdeckungsverfahrens um Elemente des offenen Deckungsplanverfahrens zu erweitern. Vor allem die mittlerweile zur Normalität gewordene Niedrigzinsphase machte diese Umstellung notwendig, um so die Abhängigkeit des bisherigen Finanzierungssystems von den Kapitalmärkten zu reduzieren. Näheres finden Sie im Artikel auf Seite 48. Gerade mit diesem Beschluss wurde deutlich, wie vertrauensvoll und produktiv das Verhältnis mit unseren Gremien ist. Das gemeinsame Ziel, eine zukunftssichere und krisenfeste Versorgung für all unsere Mitglieder und Versorgungsempfänger zu leisten, ist das gemeinsam verbindende Element, das sowohl für uns als Verwalterin als auch für die Gremien höchste Priorität darstellt. Die Zukunft schon jetzt aktiv gestalten: Die Bayerische Ärzteversorgung (BÄV) modifizierte für ihre selbstständigen Mitglieder die Beitragssätze neu. Damit hilft sie ihren Mitgliedern bereits jetzt dabei, sich vor zu geringen Nettoruhegeldern zu bewahren. Darüber hinaus flexibilisierte die BÄV den Übergang in das Ruhegeld jenseits der BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks Altersgrenze. Somit haben Mitglieder die Möglichkeit, die Auszahlung des Ruhegeldes bis maximal zum 72. Lebensjahr aufzuschieben. Näheres können Sie im Artikel auf Seite 45 nachlesen. Die BVK Zusatzversorgung erwies sich auch im Geschäftsjahr 2014 als starker und stabiler Partner der betrieblichen Altersversorgung im öffentlichen, kirchlichen und karitativen Dienst. Die Korrektur der rentenfernen Startgutschriften konnte größtenteils abgeschlossen werden (Seite 39). 2014 beschritt die Kapitalanlage der Bayerischen Versorgungskammer neue Wege, um die Auswirkungen der anhaltenden niedrigen Zinsen zu reduzieren. So konnte mit dem Einkaufszentrum „Mall of Berlin“ eine Immobilienkreditvergabe in Höhe von 450 Millionen Euro gestemmt werden, die zusammen mit der Deutschen Hypothekenbank und der BNP Paribas REIM realisiert wurde. Auch die Vergabe eines Kredits für den Kauf von 17 Windparks in Brandenburg und Niedersachsen konnte die Bayerische Versorgungskammer erfolgreich an einen schweizerischen Energieversorger vergeben. Die kontinuierliche Erweiterung unseres Portfolios um neue Anlageklassen wurde durch die Verleihung zweier IPE Awards in den Kategorien „Best Use of Fixed Income“ und „Best Pension Fund/Versorgungswerk in Germany“ gewürdigt. Den Artikel finden Sie auf Seite 29. Geschäftsentwicklung Im Jahr 2014 verzeichneten die Versorgungseinrichtungen bei der Bayerischen Versorgungskammer ein Beitrags- aufkommen von rund 4,1 Milliarden Euro sowie eine Erhöhung der Nettoerträge aus Kapitalanlagen von rund 40 Millionen Euro auf 2,3 Milliarden Euro. Das Ergebnis der Nettoerträge zeigte sich somit stabil. Der Versorgungsaufwand (ohne Regulierungsaufwendungen) hingegen erhöhte sich um rund 90 Millionen Euro auf rund 2,9 Milliarden Euro. Die Kapitalanlagebestände stiegen um 3,3 Milliarden Euro auf 62 Milliarden Euro. Entwicklung des wirtschaftlichen und politischen Umfelds Nach den kräftigen Kursgewinnen im Jahr 2013 wurde bereits von vielen Investoren erwartet, dass es an den Finanzmärkten in 2014 nicht leicht werden würde. Allerdings lagen die meisten Prognosen erneut weit neben den tatsächlich eingetretenen Entwicklungen. So hatte kaum jemand den drastischen Verfall des Ölpreises, den weltweiten Rückgang der Inflationszahlen, die extreme Euroschwäche sowie die Häufung geopolitischer Risiken vorhergesehen. Im letzten Jahr konnten die Anleger trotzdem, sowohl mit Renten- als auch mit Aktienanlagen Vermögenszuwächse erzielen, wobei die Ausprägungen regional sehr unterschiedlich ausfielen. In erster Linie ist diese Entwicklung auf die anhaltend lockere Geldpolitik der global wichtigen Notenbanken zurückzuführen. Dank der geldpolitischen Stimulierung hat sich die Erholung der Weltwirtschaft fortgesetzt, wenn auch mit großen regionalen Divergenzen. Während die Konjunkturerholung in den USA deutlich Fahrt aufgenommen hat, war die Eurozone auch in 2014 das schwächste Glied der Weltwirtschaft. Der Leipziger Platz damals und heute: Das Kaufhaus Wertheim und das neu gebaute Einkaufszentrum „Mall of Berlin“. 13 Erwartung, dass 2015 die Nullzinspolitik beendet und eine erste Leitzinserhöhung erfolgen wird. Gegenüber dem Euro konnte der US-Dollar um rund zwölf Prozent an Wert zulegen; handelsgewichtet verlor der Euro gegenüber den Währungen der Handelspartner 5,7 Prozent. Diese Entwicklung kommt vor allem der Exportwirtschaft zu Gute. Ein weiterer positiver Faktor für die Konjunkturentwicklung ist der rasante Preisrückgang des Erdöls. Ab Juni 2014 hat sich der Preis für die europäische Ölsorte Brent halbiert und notierte zum Jahresende bei einem Kurs von circa 50 US-Dollar für ein Barrel (rund 159 Liter). Der Preisrückgang beim Öl strahlte auch auf weitere Rohstoffe des Energiesektors ab. Trotz eines Zugewinns beim Gold von rund zwölf Prozent auf Eurobasis, verzeichnete der breite CRB-Rohstoffindex einen Rückgang von 6,5 Prozent. Die Renditen für festverzinsliche Anlagen sind im Jahresverlauf erneut stark gesunken. Die Entwicklung der Aktienmärkte war geprägt von großen regionalen Unterschieden. Während Aktien aus den USA und Asien (MSCI Asien ohne Japan) überzeugten, haben die Eurozone und viele Schwellenländer die Erwartungen nicht erfüllt. Im Jahresverlauf brauchten die Anleger aufgrund politischer Ereignisse wie des UkraineKonflikts und der Sanktionen der EU gegenüber Russland sowie der Sorgen vor einem Rückfall der Eurozone in eine erneute Rezession, mehrfach gute Nerven. Die Entwicklung glich nicht einer Einbahnstraße, sondern war geprägt durch zwischenzeitliche größere Kursrückschläge. Der Rhetorik der Notenbanken Europas und der USA ist es schlussendlich zu verdanken, dass die Korrekturphasen schnell überwunden wurden. Insgesamt haben sich global diversifizierte Aktienengagements ausgezahlt. Weitere wichtige Ereignisse an den globalen Finanzmärkten stellten die Erholung des US-Dollars sowie der deutliche Einbruch des Ölpreises dar. Der US-Dollar profitierte davon, dass die Fed ihr Kaufprogramm für Anleihen auslaufen ließ sowie von der 14 Nachdem wir bereits bis Februar 2014 einen großen TeiI der für die Direktanlage vorgesehenen Mittel investiert hatten, konnten wir anschließend den niedrigen Renditen durch Investitionen im Masterfonds ausweichen. Im Versorgungswerk-Masterfonds wurde die Anlagepolitik einer breit gefächerten Diversifizierung weiter verfolgt. Auf Jahressicht wurden vor allem die Immobiliensegmente im Fonds weiter gestärkt. Investitionen erfolgten sowohl bei den Immobilienspezialfonds als auch bei den im Vorjahr aufgelegten REITs (hierbei handelt es sich um börsennotierte Immobiliengesellschaften). Weitere Schwerpunkte stellten die Aufstockung der Aktienengagements, die Auflage und Dotierung von Bank-Loan-Mandaten sowie die Stärkung der bestehenden Absolute Return Mandate dar. Die ersten großen Themen für das neue Jahr sind gesetzt und machen deutlich, dass auch 2015 sowohl politisch als auch ökonomisch kein einfaches Jahr wird. Die EZB hat mit ihrem Anleihekaufprogramm, das von März 2015 bis September 2016 Anleihenkäufe von 60 Mrd. Euro monatlich vorsieht, weitreichende geldpolitische Maßnahmen angekündigt. Ziel ist es, die niedrige Inflation in der Eurozone zu bekämpfen und eine deflationäre Entwicklung zu verhindern. Abzuwarten bleibt, ob das Geld über die Banken, denen die Zentralbank Anleihen abkauft, in Form von Krediten bei Unternehmen und Verbrauchern ankommt. Wenn ja, dann könnte es Konsum und Investitionen anschieben und damit die Konjunktur in Schwung BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks bringen. Sicher scheint, dass die Zinsen im Euroraum weiterhin niedrig bleiben, da auch der Leitzins mit 0,05 Prozent weiterhin historisch niedrig bleibt. Allerdings kann die EZB nur Zeit kaufen, denn für die Verbesserung der Rahmenbedingungen müssen die betroffenen Staaten selbst sorgen. Die Neuwahlen in Griechenland haben den erwarteten Regierungswechsel gebracht. Die neue Regierung sondiert im Moment Wege, wie der hohe Schuldenstand des griechischen Staates gedrückt werden kann. Ein weiterer Kapitalschnitt wird von den anderen Staaten der Eurogruppe bisher abgelehnt. Hier bleibt abzuwarten, ob die neue Regierung an ihren Wahlversprechen festhält oder auf einen moderateren Kurs einschwenkt. Auch der Ölpreis steht im bisherigen Jahresverlauf weiter unter Druck und bringt eine Vielzahl der Ölförderländer in finanzielle Schwierigkeiten. Ein weiterer Krisenherd brodelt in der Ukraine, wo sich prorussische Separatisten im Krieg mit der Ukraine befinden. Neben dem militärischen Konflikt werden sich auch die vom Westen verhängten Sanktionen gegen Russland sowohl in der Exportwirtschaft als auch in Russland bemerkbar machen. Zunächst sollte sich die laufende Erholung der globalen Wirtschaft trotz der möglichen Bedrohungen fortsetzen. Weltweit wird ein Wachstum zwischen drei und vier Prozent erwartet, wenn dieses auch 2015 sehr ungleich verteilt bleiben wird. Die USA bleibt der führende Wachstumsfaktor und wird zusammen mit China und Indien das globale Wachstum tragen. Prominentester Nachzügler unter den Industriestaaten bleibt wohl im nächsten Jahr die Eurozone, wobei auch dort weiterhin regionale Unterschiede zu erwarten sind. Trotz aller Herausforderungen sollten die Aktienmärkte insgesamt eine ordentliche Performance erzielen. Gründe dafür sind historisch tiefe Zinsen, die unkritische Inflation, eine insgesamt großzügige Geldpolitik und die hohe Rentabilität der Unternehmen. Die globalen Anleihenmärkte hingegen scheinen im Vergleich zu den langfristigen Durchschnittswerten mehr denn je überbewertet zu sein und sind damit weniger attraktiv als Aktien. Der US-Dollar wird durch die erwarteten Zinserhöhungen gegenüber dem Euro wohl weiter an Wert zulegen. Bei diesen Rahmenbedingungen sieht unsere Investitionsplanung vor, die Fondsanlage und auch den Immobilien- Direktbestand weiter zu stärken und die Mittel, die in die Rentendirektanlage fließen, möglichst gering zu halten. Sicherungssysteme der Bayerischen Versorgungskammer Risikomanagement Die Bayerische Versorgungskammer verfügt über einen ganzheitlichen Risikomanagementansatz, bei dem die Risiken identifiziert, analysiert und bewertet sowie laufend überwacht werden. Ausgangspunkt sind dabei unsere übergeordneten Ziele, die in der Geschäftsstrategie festgelegt werden und folgenden Kategorien zugeordnet sind: Versicherungstechnische Perspektive Kapitalanlagenperspektive Versorgungsauftrag Kundenperspektive Potenzial- und Prozessperspektive Hieraus wird unsere Risikostrategie abgeleitet, die den Umgang mit den Risiken vorgibt und die Grundsätze der Risikosteuerung beschreibt. Das Risikomanagement ist als wichtiger Bestandteil unserer Unternehmenssteuerung etabliert. Wir orientieren uns dabei an dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG). Die praktische Umsetzung des Risikomanagements läuft nach folgendem Prozess ab: Risikoidentifikation Risikoanalyse + Bewertung Risikosteuerung Risikoüberwachung Risikoberichterstattung Risikoidentifikation Neben dem operativen Geschäft beobachten wir auch aktuelle Entwicklungen, etwa im Bereich des Kapitalmarktes, der Gesetzgebung oder der Informationstechnologie, um auf Veränderungen rechtzeitig und angemessen reagieren zu können. Diese Aufgabe erfüllen Spezialisten der Bereiche Mathematik, Kapitalanlagen, Informationsverarbeitung und Service sowie der Geschäftsbereiche. Somit haben wir die Risikoverantwor15 BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks tung dezentralisiert und auf die operativen Einheiten verteilt, was uns eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Risiken erlaubt. Die identifizierten Risiken werden systematisch erfasst. Risikoanalyse und Bewertung Die Risiken werden grundsätzlich im Rahmen von Risikoinventuren regelmäßig analysiert und hinsichtlich ihrer Eintrittswahrscheinlichkeit und ihres Verlustpotenzials bewertet. Hierbei fließen u. a. die Erkenntnisse aus den Asset-Liability-Untersuchungen sowie die versicherungsmathematischen Berechnungen und Simulationen verschiedener Szenarien ein. Risikosteuerung Im Rahmen der Risikosteuerung legen wir zunächst den Umgang mit den Risiken fest (Reduzieren, Eliminieren, Überwälzen – z. B. auf Versicherungen – oder Akzeptieren). Im zweiten Schritt werden geeignete Maßnahmen ermittelt und beschrieben sowie deren Umsetzungsgrad im Risikomanagement-System dokumentiert. Im Rahmen der monatlichen Ertrags- und Risikoanalysen wird im Jahresverlauf überprüft, ob mit dem gewählten Kapitalanlageportfolio die gesetzten Ziele sowie die aktuariellen Mindestanforderungen erfüllt werden können. Diese sind somit Entscheidungsgrundlage für die Festlegung der Allokation. Ferner findet eine regelmäßige Überprüfung der Kapitalanlageplanung statt, ob im Hinblick auf Marktveränderungen Anpassungen notwendig sind. Risikoüberwachung Die laufende Überwachung der Risiken ist ein fester Bestandteil unserer Managementaufgaben. Mit Hilfe von regelmäßigen, EDV-gestützten Risikoinventuren aktualisieren die Risikoverantwortlichen den gegenwärtigen Stand der Risikosituation und dokumentieren diesen. Für die Ertrags- und Risikoanalysen im Kapitalanlagebereich werden monatlich stochastische Szenarien über einen Projektionszeitraum von fünf Jahren verwendet. Mit Hilfe dieser stochastischen Simulationen werden aktiv- und passivseitige Projektionen vorgenommen, ausgewertet und in einem Limitsystem dargestellt. Zur Überprüfung der langfristigen Finanzierbarkeit der eingegangenen Verpflichtungen wird zusätzlich ein Limitsystem mit einem 30-jährigen Betrachtungszeitraum verwendet. Risikoberichterstattung Durch eine unternehmensweite Koordination der Risikoberichterstattung wird ein umfassender Überblick über 16 die gesamte Risikosituation der Versorgungseinrichtungen ermöglicht. Über Visualisierungen mittels Limitsystem und Risikomatrix können die wesentlichen Risiken frühzeitig erkannt und geeignete Maßnahmen eingeleitet werden. Die Risikosituation wird v. a. durch folgende wesentliche Risiken bestimmt: Versicherungstechnische Risiken Die satzungsrechtlichen bzw. gesetzlichen Leistungsverpflichtungen binden unsere Versorgungseinrichtungen langfristig. Die Rahmenbedingungen können sich aber immer wieder ändern und von den Annahmen des versicherungsmathematischen Geschäftsplans abweichen. Die sich daraus ergebenden Risiken frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, ist ein wichtiger Teil des Risikomanagements. Biometrischen Risiken tragen wir Rechnung, indem wir die Bestandsentwicklung laufend beobachten und die Rechnungsgrundlagen zur Berücksichtigung aktueller Entwicklungen anpassen. Sollten die gewonnenen Erkenntnisse dies erfordern, werden die versicherungstechnischen Rückstellungen entsprechend erhöht und das Beitrags-Leistungs-Verhältnis (Verrentungssatz) entsprechend abgesenkt. Kapitalanlagerisiken Für die Bayerische Versorgungskammer gehört die Umsetzung einer risikokontrollierten und verantwortungsbewussten Kapitalanlagestrategie zu den wichtigsten Unternehmenszielen. Damit soll die dauerhafte Erfüllbarkeit der Verpflichtungen erreicht werden. Dementsprechend sorgfältig planen wir die Investitionen in die diversen Anlageklassen. Etwaige Zinsrisiken und deren mögliche Auswirkungen auf den Kapitalertrag versuchen wir frühzeitig auf der Basis von Asset-Liability-Untersuchungen abzuschätzen. Die Risiken einzelner Kapitalanlagen, ausgelöst durch negative Entwicklungen auf den Kapitalmärkten (Marktrisiko) oder bei einzelnen Emittenten (Bonitätsrisiko), liegen vor allem in einem dauerhaften Wertverlust einer Anlage. Unsere Kapitalanlageexperten steuern diese Risiken durch eine Reihe von Maßnahmen. Vor allem durch eine entsprechende Mischung und Streuung der Investments sowohl über Anlageklassen als auch über Emittenten, vermeiden wir Konzentrationsrisiken und somit eine zu große Abhängigkeit von einzelnen Anlageklassen oder Emittenten. So wird z. B. das Emittentenrating der im Direktbestand BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks gehaltenen festverzinslichen Titel laufend überwacht und regelmäßig berichtet. Kreditinstitute innerhalb der EU, wobei der Anteil deutscher Emittenten dominiert. Für den Großteil der festverzinslichen Wertpapiere sehen wir aktuell kein erhöhtes Risiko, da auch hier der Anteil der Emittenten mit guter und sehr guter Bonität überwiegt. Weitere Maßnahmen betreffen die Optimierung der Assetklassen (= Anlageklassen), die genaue und ständige Analyse der Kapitalmärkte sowie Simulationsrechnungen zu möglichen Entwicklungen der Anlageklassen und deren Auswirkungen auf stille Reserven bzw. außerordentliche Abschreibungen. Hierbei führen unsere Experten Szenarioberechnungen sowohl für kurz- als auch für langfristige Zeiträume durch. Die Weiterentwicklung unseres Systems zur Analyse von Ertrags- und Risikokennzahlen bietet uns die Möglichkeit, auf einer gemeinsamen Plattform vielfältige Untersuchungen sowohl auf der Aktiv- als auch auf der Passivseite durchzuführen. Operationelle Risiken Wesentlicher Erfolgsfaktor sind kompetente und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese zu gewinnen und zu binden ist eine kontinuierliche Herausforderung, vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des intensiven Wettbewerbs am Arbeitsmarkt. Insofern besteht das Risiko, dass Leistungsträger das Unternehmen verlassen und mit ihnen Fachwissen verloren geht. Kurzfristige negative Auswirkungen der Fluktuation werden durch entsprechende Stellvertreterregelungen, angemessene Prozessdokumentationen und eine konsequente Nachfolgeplanung minimiert. Um dem Verlust von Fach- und Führungskräften auch weiterhin erfolgreich entgegenzusteuern, bieten wir sichere Arbeitsplätze mit interessanten Entwicklungsmöglichkeiten, eine Vergütung auf der Grundlage der für den öffentlichen Dienst gültigen Tarifverträge und eine betriebliche Altersvorsorge. Neben flexiblen Arbeitszeiten, individuellen Teilzeitmodellen und weiterer Unterstützung zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bieten wir unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein attraktives Arbeitsumfeld. Hierzu gehören u. a. ein umfassendes Fortbildungsangebot, ein betriebliches Gesundheitsma- Namensschuldverschreibungen, Schuldscheinforderungen und Darlehen werden mit den um Tilgungsleistungen gekürzten Nennwerten bewertet. Ändert sich der Marktzins, wirkt sich dies nicht auf die Bilanzierung dieser Anlagepositionen aus. Da sie einen besonders hohen Anteil an unserem Portfolio ausmachen, hat die Verschiebung der Zinsstrukturkurve um einen Prozentpunkt nach oben nur unwesentliche Auswirkungen auf den Gesamtbuchwert unseres Direktbestandes. Emittenten, der von uns gehaltenen Schuldscheine und Namenspapiere sind zum überwiegenden Teil Bund, Länder, öffentlich-rechtliche sowie privatrechtliche Versicherte und Versorgungsempfänger der Bayerischen Versorgungskammer (in Tausend) 1.385 1.344 1.312 253 2004 263 2005 271 2006 282 2007 1.547 1.510 1.472 1.422 292 2008 302 2009 Versicherte / Mitglieder 311 2010 321 2011 1.700 1.661 1.620 1.589 331 2012 341 2013 352 2014 Versorgungsempfänger 17 BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks Beiträge und Leistungen 5,0 4,5 4,1 Mrd. € 4,0 Mrd. € 3,5 2,9 Mrd. € 3,0 2,5 2,0 1,5 1,0 0,0 Aufwendungen für Versicherungsfälle (ohne Regulierungsaufwendungen) Beiträge 0,5 2004 2005 2006 2007 2008 nagement sowie verschiedene Sozialleistungen. Das Prinzip der Vielfalt und Gleichbehandlung aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützt uns dabei, die besten Fach- und Führungskräfte für unser Unternehmen zu gewinnen und langfristig an uns zu binden. Von zentraler Bedeutung ist auch eine sichere und zukunftsfähige Informationstechnologie. Den Risiken eines Systemausfalls sowie eines Ausfalls technischer Einrichtungen begegnen wir u. a. durch regelmäßige Datensicherung und den Betrieb eines Backup-Rechenzentrums, das die schnelle Wiederherstellung von Daten und Anwendungen ermöglicht. Diese sind durch Zugriffsberechtigungen umfassend geschützt. Nicht zuletzt sichern Firewall-Systeme und Security-Gateways unsere IT-Infrastruktur gegen externe Angriffe. Im Übrigen orientiert sich die BVK in Fragen der Informationssicherheit an den Empfehlungen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Einheitliche Standards für Überwachungs- und Kontrollprozesse, wie etwa das Vier-Augen-Prinzip, gewährleisten auch für die organisatorischen Abläufe ein hohes Sicherheitsniveau. Die grundlegenden Änderungen im Bereich der Altersversorgungspolitik haben ebenfalls Einfluss auf die Versorgungseinrichtungen. Daher beobachten wir Ent18 2009 2010 2011 2012 2013 2014 wicklungen der Gesetzgebung und Rechtsprechung kontinuierlich und systematisch, um frühzeitig auf Änderungen reagieren zu können. Zudem setzt sich die Bayerische Versorgungskammer über die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen e. V. (ABV) und der Arbeitsgemeinschaft kommunale und kirchliche Altersversorgung e. V. (AKA) im politischen Meinungsbildungsprozess aktiv für die Interessen ihrer Mitglieder und Versicherten ein. Mehr Mut zu intuitiven Entscheidungen Rund 130 Gäste aus Gremien, Verbänden, Aufsicht, Politik und Führungskräften der BVK erlebten bei der diesjährigen Veranstaltung „BVK im Dialog“ einen facettenreichen und unterhaltsamen Abend. Vor dem Vortrag konnten die Gäste zunächst einen Marktplatz besuchen, auf dem der Bereich Kapitalanlagen seine unterschiedlichen Anlageklassen anhand verschiedener Ausstellungsstücke, Filme, Präsentationen sowie Plakaten näher vorstellte. (v. l. n. r.) Johannes Metzger (Vorsitzender des Kammerrats), Daniel Just (Vorstandsvorsitzender) und Professor Dr. Gerd Gigerenzer im Gespräch. „BVK im Dialog“ unter dem Motto Risikoforschung Die Gäste konnten beispielsweise ein Elektroauto der Firma Tesla begutachten und so die dahinter stehende Anlageklasse Private Equity hautnah erleben, oder anhand eines Films über den Tower 185 die Assetklasse Realkredite erkunden. Ausgestellt waren ebenfalls Produkte, in die die Bayerische Versorgungskammer über ihr Aktien-Engagement investiert. Auf verschiedenen Plakaten waren die Investitionen in Wald, in weltweite Immobilien bis hin zum Nachhaltigkeits-Engagement näher dargestellt. Ziel war es, die verschiedenen Anlageklassen der BVK greifbar und die dahinterliegenden Firmen, Produkte oder Fakten auf einen Blick verständlich zu machen. Anschließend gab der Geschäftsführende Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, Professor Dr. Gerd Gigerenzer, in seinem Vortrag interessante Einblicke in die Risikoforschung. Der bekannte Risikoforscher referierte darüber, wie wir Risiken einschätzen und wie diese Bewertungen letztlich unsere Entscheidungen beeinflussen. In diesen Kontext stellte er zunächst den Begriff der Intuition: Ein gefühltes Wissen, das schnell im Bewusstsein auftaucht, das wir aber nicht erklären können. Gerade in der Berufswelt zeigt sich, dass das Vertrauen auf intuitives Wissen deshalb häufig nicht 19 BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks gegeben ist. Denn ist eine Entscheidung rational oder durch Argumente nicht begründbar, machen sich gerade Führungskräfte oder Vorstände in ihren Entscheidungen angreifbar. So entsteht oft auch ein defensives Entscheiden. Anhand von Beispielen erläuterte Professor Dr. Gerd Gigerenzer, dass in verschiedenen Bereichen intuitive Entscheidungen erfolgreich sind. So erinnerte er an die Weltmeisterschaft 2006, bei der Jens Lehmann zwei Elfmeter hielt, nachdem ihm ein ominöser Zettel zugesteckt wurde. Mittlerweile weiß man, dass auf dem Zettel keine Information darüber stand, wie der gegnerische Elfmeterschütze schießt. Aber allein die Tatsache, dass der Schütze anfing darüber nachzudenken, dass eventuell Informationen über sein Schießverhalten auf dem Zettel stehen könnten, ließ ihn letztlich nicht mehr intuitiv schießen. In seiner Rede zeigte der Risikoforscher außerdem auf, dass komplexe Sachverhalte nicht zwangsläufig durch komplizierte Wahrscheinlichkeitsrechnungen oder mathematische Modelle gelöst werden können. Vielmehr sind in einer Welt von Unsicherheit oft schnelle, intuitive Entscheidungen zielführender. Von allen Seiten bestaunt wurde das Elektroauto der Firma Tesla. 20 Der Bereich Kapitalanlagen stellte seine unterschiedlichen Anlageklassen anhand von Plakaten näher vor. BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks Interview mit dem Vorstandsvorsitzenden Seit 1. Februar 2013 ist Daniel Just Vorstandsvorsitzender (VV) der BVK. Wie er die erste Zeit im neuen Amt beurteilt, was er zur Lage der BVK sagt und warum ihm ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess besonders wichtig ist, erläutert er im Interview. Nach zwei Jahren als VV gibt es sicher eine Menge zu berichten. Was hat Sie alles überrascht, seit Sie neuer Vorstandsvorsitzender geworden sind? Es gab natürlich eine ganze Menge an Überraschungen! Obwohl ich jetzt schon seit 15 Jahren im Haus bin, habe ich die BVK doch wieder ganz neu entdeckt und erlebt. Die ersten zwei Jahre sind sehr schnell vergangen, es gab viel Neues und es hat mir richtig Freude gemacht. Ich habe gelernt, dass man als Vorstandsvorsitzender gleichzeitig für alles und dann auch wieder für wenig zuständig ist. Die direkte Ressortzuständigkeit für den Bereich Service, die Interne Revision, das Vorstandsreferat und die Unternehmenskommunikation sowie die Sicherheits-, Datenschutz- und Gleichstellungsbeauftragten besteht unmittelbar, aber man wirkt doch in vielen Situationen nur indirekt, indem man sukzessive versucht, das Haus mit einer kleinwenig veränderten Kultur weiterzuentwickeln und auf aktuelle Fragen eine neue Antwort zu finden. Daniel Just spricht über die ersten zwei Jahre im Amt Wie zufrieden sind Sie denn mit Ihrem Ressort? Ich bin sehr zufrieden, denn wir entwickeln uns kontinuierlich weiter. Mit dem Wechsel habe ich ganz bewusst beim Bereich Kapitalanlagen losgelassen. Viele haben vielleicht am Anfang gedacht: „Naja, vielleicht wurschtelt der da noch ein wenig mit“. Dieser Versuchung habe ich widerstanden. Der Bereich ist hervorragend aufgestellt und wird von meinem Vorstandskollegen André Heimrich und seinem Team sehr gut weitergeführt. Wenn man also ein so gut eingefahrenes Team verlässt, fängt man in gewisser Weise auch wieder ein Stück weit von vorne an, und da hatte ich auch erst einmal wieder eine gehörige Portion Respekt vor der neuen Aufgabe. Also zunächst beschnuppert man sich ein wenig und bildet dann wieder eine neue schlagkräftige Truppe. Ich habe den Eindruck, dass dies sehr gut gelungen ist. Welche Themen standen in den letzten Monaten denn besonders im Fokus? Vor allem in enger Zusammenarbeit mit dem Bereichsleiter Werner König haben wir im Bereich Service in den ersten gemeinsamen Monaten eine ganze Menge voranbringen können: Wir haben das Personalwesen strukturell neu aufgestellt und recht 21 BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks zügig zusätzliche Kapazitäten geschaffen, die jetzt auch schon erfolgreich besetzt werden konnten. Ich bin nach dieser konzeptionellen Phase jetzt sehr zuversichtlich, dass wir die neu geschaffene Kraft auch gut auf die Straße bringen werden. Wir haben darüber hinaus eine ganz wesentliche Rotation im Vergabewesen und dem Betriebsmanagement realisiert. Es war mir wichtig, dass das in einem guten Miteinander passiert. Diese Neuaufstellung wird eine ganze Menge Kraft für positive Veränderungen freisetzen und Raum für neue Ideen bieten. Der gesamte Bereich Service ist durch all diese Veränderungen kapazitäts- und auch aufgabenbezogen gestärkt worden und deshalb bin ich zusammen mit Werner König sehr zuversichtlich, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind. Sie haben sich viele Gedanken zu den Abläufen in Ihrem Ressort gemacht. Welche Themen oder Aufgaben standen auf den Prüfstand? Viele Themen sind aus der Führungsklausur heraus auf den Prüfstand gekommen, andere entstehen durch unseren intensiven Dialog mit den Gremien unserer Anstalten. Das arbeiten wir jetzt Schritt für Schritt ab. Der Systemwechsel bei unseren Vollversorgern war eines unserer Schwerpunktthemen im Bereich berufsständische Versorgung und der Mathematik. Im Bereich Kapitalanlagen stand die neue Strategische Kapitalanlageplanung an, die noch bessere Antworten auf die nun schon lang anhaltende Niedrigzinsphase geben soll. Die Ärzteversorgung „Die Bayerische Versorgungskammer entwickelt sich kontinuierlich weiter“: Vorstandsvorsitzender Daniel Just im Interview. 22 arbeitete an einer Beitragsanpassung für die selbstständigen Ärzte und der Bereich kommunale und kirchliche Versorgung kümmerte sich um die Neuberechnung der Renten wegen geänderter Anforderungen bei den Startgutschriften und den Mutterschutzzeiten, um nur einmal die wichtigsten zu nennen. Mit all diesen Themen und der Art, wie wir sie gemeinsam lösen, findet auch sukzessive eine Kulturveränderung unseres Hauses statt. In diesem Zusammenhang wird häufig von unserer Unternehmenskultur gesprochen. Braucht unsere Unternehmenskultur eine Kur? Unternehmenskultur ist etwas, was sich ständig wandelt. Kultur ist in gewisser Weise die Summe unserer Empfindungen und die Art und Weise, wie wir Themen angehen. Unsere Welt verändert sich durch veränderte Kundenbedürfnisse, durch die Entwicklung des Kapitalmarkts, durch die sich anpassenden Rechtsprechungen, durch neue Erkenntnisse der Demografie und vieles, vieles mehr. Wir sind permanent dabei, uns auf diese Veränderungen neu einzustellen. Damit ist Unternehmenskultur für mich auch nichts statisches, sondern entwickelt sich ganz natürlich weiter. Wir haben nach der Kammertrennung 1995 unsere Führungs- und Unternehmensleitsätze aufgeschrieben. In der Zwischenzeit ist viel passiert und wir haben uns entsprechend verändert. Wenn wir heute Leitbild und Grundsätze für Zusammenarbeit und Führung für uns neu aufschreiben würden, würden wir wohl manches anders beschreiben, vieles anpassen und einiges auch beibehalten. So findet man z. B. nicht ein einziges Mal das Wort Nachhaltigkeit in unseren damals formulierten Leitsätzen. O.k., das waren damals andere Zeiten. Heute ist uns das jedoch sehr wichtig und spielt eine entsprechend gewichtige Rolle in unserem täglichen Tun. Auch die Verstärkung des Personalmanagements, der Umstieg auf das offene Deckungsplanverfahren, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und viele weitere Themen sollten vervollständigt werden. Es würde sich also für die BVK schon wieder einmal lohnen, sich das Thema Unternehmenskultur, Unternehmens- und Führungsleitsätze neu bewusst zu machen. Dieser Prozess muss jedoch auf eine breite Diskussionsbasis in der Kammer gestellt werden. Ich werde das zusammen mit meinen Vorstandskollegen bei der nächsten Führungsklausur 2015 weiter voranbringen. BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks ähnlicher Weise, wie wir dies schon bei der Kapitalanlage durch unsere Risikodiversifizierung erfolgreich getan haben. Mit dieser Systemumstellung, also der Option, auch Umlageelemente in Zukunft neben unserer bestehenden vollen Kapitaldeckung nutzen zu können, erhöhen wir maßgeblich unsere Risikotragfähigkeit. Der Bereich Kapitalanlagen kann dadurch den eingeschlagenen Weg einer erfolgreichen Diversifizierungsstrategie beibehalten, was strategisch ein wichtiges Ziel ist. Das gesamte Thema ist entsprechend vielschichtig und komplex. Insbesondere der Bereich Mathematik hat hier viele Überlegungen angestellt und langfristige Simulationen gerechnet. Darauf aufsetzend erarbeitete der Bereich Kapitalanlagen die optimalen Portfolien für die einzelnen Versorgungswerke. Alle Details haben wir intensiv mit unseren Gremienvertretern besprochen und schließlich in den Sitzungen der Selbstverwaltungsgremien im Herbst 2014 beschlossen. „Unternehmenskultur ist etwas, was sich ständig wandelt.“ Ein Themenwechsel hin zum offenen Deckungsplanverfahren. Dies wurde jetzt für die Apotheker, Architekten, Rechtsanwälte und Ingenieure beschlossen. Die schwierige Situation am Kapitalmarkt insbesondere durch das anhaltend niedrige Zinsniveau, aber auch durch die hohe Volatilität der risikobehafteten Anlagen wie z. B. Aktien, Private Equity oder Infrastruktur machen dies notwendig. Zur Sicherung unserer Altersversorgungssysteme benötigen wir ausreichende Sicherheitsreserven bzw. einen entsprechenden finanziellen Spielraum; Risikotragfähigkeit ist das Zauberwort. Bei der Erweiterung der Finanzierungssysteme um das Element des offenen Deckungsplanverfahrens werden Umlageverfahren und Kapitaldeckungsverfahren miteinander kombiniert. Es gibt per se kein ideales Finanzierungssystem für alle Szenarien. Fällt der Aktivenbestand im Verhältnis zum Rentnerbestand kontinuierlich ab, kommt das Umlageverfahren an seine Grenzen. Umgekehrt lohnt sich das Sparen bei einer vollen Kapitaldeckung nicht, wenn die Inflation über den Kapitalzinsen liegt. Mit dem offenen Deckungsplanverfahren diversifizieren wir nunmehr die beschriebenen Risikofaktoren in Die Nähe zu den Gremien wird auch dadurch deutlich, dass kürzlich der Kammerratsvorsitzende Johannes Metzger neben Ihnen ein Büro bezogen hat. Wir alle müssen ganz nah an unseren Kunden sein, egal ob es ein interner Kunde wie beim Bereich Service ist oder unsere Mitglieder, die von unseren Kundenschnittstellen in den Geschäftsbereichen betreut werden. Meine Hauptkunden sind maßgeblich die Gremienmitglieder und die wesentlichen Multiplikatoren der BVK. Johannes Metzger ist als Kammerratsvorsitzender ein wichtiger Partner für mich. Ich freue mich, dass wir nun noch kürzere Wege haben und so vertrauensvoll zusammenarbeiten. Es geht alles mit dem Kunden und nichts ohne ihn. Das gilt auch gerade für die BVK, die ja maßgeblich Pflichtkunden betreut. Diese Nähe und Verbundenheit bedeutet nicht, dass wir unkritisch alles umsetzen, was von uns verlangt wird. Gerade in der konstruktiven und partnerschaftlichen Auseinandersetzung werden oftmals die besten Lösungen buchstäblich errungen. Das ist ein teilweise sehr anstrengender Prozess für beide Seiten. Aber dieser Prozess verläuft deutlich vertrauensvoller und reibungsloser, wenn er von einer wohlwollenden Nähe begleitet wird – und diese gute Atmosphäre hat sich voll eingestellt. 23 BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks Optimal präsentiert Seit 30. Januar 2014 präsentiert sich die Homepage der Bayerischen Versorgungskammer im neuen Design. Ziel der Überarbeitung war es, einen modernen und übersichtlichen Auftritt zu gestalten, der die Bayerische Versorgungskammer optimal präsentiert. Auf der „Startseite“ findet sich nach wie vor eine Übersicht über die zwölf Versorgungswerke, die mit einem direkten Klick erreichbar sind. Im linken Menü findet sich die nun um einige Aspekte verkürzte Leiste mit Haupt- Verbesserter Kundenservice Neu gestaltete Internetseiten der Bayerischen Versorgungskammer themenpunkten. So sind beispielsweise die Aspekte „Presse“ oder „Karriere“ in die obere Menüleiste verschoben worden. Diese Aufteilung ermöglicht eine klare und aufgeräumt wirkende Gesamtansicht. Einige Begrifflichkeiten wurden zur besseren Verständlichkeit ebenfalls ausgetauscht. So wurde „Immobilien“ in den Begriff „Immobilien-Mietangebote“ verändert, um Interessierten klar zu signalisieren, dass sich hier die Möglichkeit bietet, Wohnungen zu mieten. Film präsentiert das neue Mieterservice-Zentrum Bereits Anfang Oktober 2013 konnte der neue Mieterservice in der Arabellastraße eröffnet werden. In den großzügigen Räumen werden nun Mietinteressenten und Mieter empfangen und die jeweiligen Anliegen zeitnah und persönlich bearbeitet. Die Bayerische Versorgungskammer möchte so ihren Kundenservice verbessern und zu einer höheren Kundenzufriedenheit beitragen. Um das Angebot bekannter zu machen, drehte die Unternehmenskommunikation zusammen mit dem professionellen Filmteam „filmunique“ 2014 einen Film über den neuen Mieterservice. Im Film selbst berichten sowohl Torsten Fleury als Leiter des Mieterservice-Zentrums als auch eine Mitarbeiterin aus dem Team über ihre Arbeit in den neuen Räumlichkeiten vor der Kamera. Der Film hangelt sich von Außenzu Innenaufnahmen und gibt somit den Eindruck wieder, als folge die Kamera einem Mietinteressenten, der ins 24 Der Leiter des Mieterservice Torsten Fleury (Mitte) bei den Filmaufnahmen. neue Mieterservice- Zentrum kommt, um dort beraten zu werden. Um den Film auch atmosphärisch zu untermalen, wurde eine passende Musik unterlegt. Das Ergebnis ist ein zweiminütiger Film, der auf der Immobilienwebsite www.bvk-immobilien.de zu sehen ist. BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks Änderungen im Vorstand Ulrich Böger wird neuer stellvertretender Vorstandsvorsitzender Ulrich Böger wurde per 1. Januar 2014 zum stellvertretenden Mitglied des Vorstandes ernannt. Zuvor war er seit dem 1. Februar 2013 Bereichsleiter für acht berufsständische und betriebliche Versorgungseinrichtungen. In der Kabinettssitzung vom 21. Oktober 2014 hat die Staatsregierung auf Vorschlag des Bayerischen Staatsministeriums des Innern, im Benehmen mit dem Kammerrat, Ulrich Böger ab 1. Februar 2015 zum neuen stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden sowie zum ordentlichen Vorstandsmitglied der Bayerischen Versorgungskammer ernannt. Ulrich Böger wird die Nachfolge von Gerhard Raukuttis antreten, der sich im Januar 2015 in den Ruhestand verabschiedete. Lebenslauf Ulrich Böger 1957 geboren in Hannover 1976 Abitur am Josef-Effner-Gymnasium in Dachau; anschließend Grundwehrdienst und Studium der Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München 1984 1. Juristische Staatsprüfung 1987 2. Juristische Staatsprüfung ab 1987 Referent im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Verkehr; zunächst im Bereich Bundesrat, dann im Bereich Außenwirtschaft 1989 Wechsel in das Bayerische Staatsministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten; Persönlicher Referent des Staatsministers 1990 Wechsel in das Bayerische Staatsministerium für Finanzen; Persönlicher Referent des Staatsministers 1991 Wechsel in die Bayerische Staatskanzlei; Landtagsbeauftragter ab 2004 Leitung des Referats Bayerisches Verfassungsrecht, Projektgruppe Verwaltungsreform, Normprüfung und Deregulierung; stellvetretender Leiter der Abteilung Gesetzgebung und Recht Februar 2007 Regierungsvizepräsident bei der Regierung von Oberbayern Februar 2013 Bayerische Versorgungskammer, Leiter des Bereichs B mit acht berufsständischen und betrieblichen Versorgungseinrichtungen ab Januar 2014 stellvertretendes Vorstandsmitglied ab Februar 2015 stellvertretender Vorstandsvorsitzender und ordentliches Vorstandsmitglied 25 Einzug der Kammerstrolche 2014 hat die Kinderkrippe im Wohngebäude arabeska nicht nur ihren Namen „Kammerstrolche“ erhalten, sondern wurde am 7. Januar 2014 auch eingeweiht. Insgesamt werden 48 Kinder im Alter von 0–3 Jahren von Mitarbeiterinnen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) München betreut. (v. l. n. r.) Stadträtin Beatrix Zurek, Geschäftsführer der AWO München Christoph Frey und Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Versorgungskammer Daniel Just bei der Einweihungszeremonie. Zwölf Plätze stehen für Kinder von Beschäftigten der Bayerischen Versorgungskammer sowie 24 Kinderkrippenplätze für die Stadt München zur Verfügung. Weitere zwölf Plätze sind für die Gewerbemieter im Objekt arabeska reserviert. Der Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Versorgungskammer Daniel Just weihte zusammen mit dem Geschäftsführer der AWO München Christoph Frey und der Stadträtin Beatrix Zurek die „Kammerstrolche“ symbolisch durch Zerschneiden eines Bandes ein. Künstlerin mit Sand eine zehnminütige Bildergeschichte speziell über die Eröffnung der Kinderkrippe. Über ihrem Tisch war zudem eine Videokamera befestigt, die die Bilder per Beamer an die Wände übertrug. In seiner Ansprache betonte Daniel Just vor allem die entscheidenden Vorteile, die sich einem Arbeitgeber bieten, wenn er seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ermöglicht, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren: „Das Engagement für die Betreuung von Mitarbeiterkindern ist machbar, bezahlbar und wunderbar – für alle Beteiligten. Wenn die Beschäftigten nach ihrer Elternzeit ihr Kind direkt am Arbeitsplatz in gute Hände geben können, entlastet das sowohl Eltern als auch die Bayerische Versorgungskammer. Wir reduzieren Ausfallzeiten und halten unsere Leistungsträgerinnen und Leistungsträger im Unternehmen.“ Die Bayerische Versorgungskammer fördert schon seit langem die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Gäste aus der Politik, den Gremien, Geschäftspartner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bayerischen Versorgungskammer feierten die Eröffnung mit einem bunten Rahmenprogramm: So konnten u. a. die Räumlichkeiten der Krippe besichtigt werden. Vor allem die SandArtkünstlerin Frauke Menger verzauberte die Gäste der Einweihungsparty. An einem Spezialtisch „malte“ die 26 Eröffnung der Kinderkrippe im Neubau arabeska BVK Jahresbericht 2014 | Von Institutionen, Kammerstrolchen und Windparks Die Zukunft unserer Versicherten gestalten Die Führungskräfteklausur fand 2014 erstmals vor der Vorstandsklausur statt und eröffnete damit die Chance, wichtige strategische Themen zunächst in einem großen Kreis zu erörtern. Im Mittelpunkt standen am Vormittag die Ziele für das Jahr 2014, am Nachmittag ging es um die Neuausrichtung des Personalwesens. Beide Themenblöcke verbindet das Ziel, die Bayerische Versorgungskammer bestmöglich weiterzuentwickeln, um unsere Kernaufgabe – unseren Versicherten eine solide und sichere Altersversorgung zu finanzieren – ebenso bestmöglich zu erfüllen. Zunächst stellte jeder Bereich seine wichtigsten Ziele für das laufende Jahr vor. Anschließend war das Plenum gefordert, die Ziele mit roten Punkten nach Prioritäten zu bewerten. „Spitzenreiter“ waren hier u. a. die anstehende strategische Kapitalanlageplanung, die Einführung des offenen Deckungsplanverfahrens oder die strategische Neuaufstellung des Personalwesens. Der Nachmittag war für kreative Arbeit in Sachen Neuaufstellung Personalwesen reserviert. Den Anfang hatte hierzu bereits die letzte Führungskräfteklausur im April 2013 gemacht, in der es u. a. um erste Ideen, Wünsche und Anforderungen des künftigen Personalwesens ging. Führungskräfteklausur und Vorstandsklausur Mittlerweile wurden die ersten Weichen gestellt, und so ging es auf der diesjährigen Führungskräfteklausur gleich ins Detail: Nach einer kurzen Standortbestimmung seit der letzten Klausur berichteten die Führungskräfte aus dem Bereich G (kommunale und kirchliche Versorgung) vom aktuellen Stand ihrer ExPeG-Aktivitäten. Bei ExPeG handelt es sich um Experimente, die der Bereich G bezüglich der Personalentwicklung durchführt. Wie sich herausstellte, waren ein paar der Experimente zu umfangreich, um allein von einem Bereich gemeistert zu werden und ohnehin ein Thema für die ganze Bayerische Versorgungskammer. Andere erwiesen sich als höchst erfolgreich und werden fortgesetzt. An die Führungskräfteklausur schloss sich wenig später die Vorstandsklausur an. Auf der Basis der von den Führungskräften erarbeiteten und diskutierten Themen beschäftigte sich der Vorstand vor allem mit der Neuorganisation des Personalwesens, das u. a. den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bayerischen Versorgungskammer ein potenzialorientiertes Arbeitsumfeld ermöglichen soll. Die Kammer selbst will sich damit als attraktiver Arbeitgeber stärker positionieren, damit sie auch in Zukunft die passenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen und halten kann. 27 arabeska voll vermietet 28 Leonardi, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte sowie Selecteam sind neue Mieter in arabeska Nach den beiden Mietvertragsabschlüssen mit Hoffmann · Eitle im Dezember 2012 und der Swiss Re im Dezember 2013 konnten ab Mitte des Jahres 2014 weitere Unternehmen für arabeska gewonnen werden, die hervorragend in das Haus passen. (v. l.) Hermann Mill, Leiter Management Gewerbeimmobilien, Friedrich Otto Vogel, Geschäftsführer Selecteam GmbH und Alois Pröbstl, Leiter Immobilien Property Management nach der Vertragsunterzeichnung. Im Juni 2014 gelang es das Unternehmen Leonardi als Betreiber eines Betriebsrestaurants für arabeska zu gewinnen. Leonardi ist ein mittelständisches Unternehmen, das in mehreren Bürohäusern, wie beispielsweise dem Hochhaus der Süddeutschen Zeitung in München, der Unternehmenszentrale von Sixt in Pullach, dem Leitwerk, einem großen Bürogebäude in der Nähe des Ostbahnhofs in München und in zwei Verwaltungsgebäuden des Europäischen Patentamtes in München für die Betriebsgastronomie zuständig ist. Wegen der Hochwertigkeit der verwendeten Produkte, der außergewöhnlich schönen Präsentation der Speisen, dem Anspruch ein besonders gesundes Essen zu kredenzen und der Vielfalt des Angebotes – vom Birchermüsli über Joghurts, Snacks, ein umfangreiches Patisserieangebot, Pizza- und Pastaprodukte, Salatkreationen, gegrillte Fisch- und Fleischgerichte bis hin zu einer umfangreichen Palette an traditionellem Essen – hat sich das Unternehmen einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet. Als öffentliches Lokal bietet es neben den Mietern von arabeska auch allen anderen Bürobeschäftigten im Arabellapark die Möglichkeit, sich von der Qualität des Angebotes zu überzeugen. Das Lokal wird zudem abends geöffnet sein. Im Juli 2014 fand der Mietvertragsabschluss mit der Firma BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH statt. Das Unternehmen mit Sitz in München ist Europas größter Hausgerätehersteller. Vertrieben werden neben den Produkten von Bosch und Siemens u. a. die Marken Gaggenau, Neff und Constructa. In arabeska wird auf circa 1.500 Quadratmetern ein Trainings- und Tagungszentrum für Bosch, Siemens, Neff und Gaggenau realisiert. In jeweils abgeschlossenen Bereichen werden die neuesten Hausgeräte in den individuellen Markenwelten emotional in Szene gesetzt und ihre vielfältigen Einsatz- und Anwendungsmöglichkeiten ansprechend vermittelt. Ein gemeinsam genutzter Empfangsbereich sowie ein Plenum runden das Raumangebot ab. BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks Mit der Firma Selecteam GmbH konnte ein Mietvertrag über eine circa 550 Quadratmeter große Fläche im 4. Obergeschoss im Oktober 2014 abgeschlossen werden. Selecteam gehört zu den TOP 20 der nationalen Beratungsgesellschaften für Personalmanagement. Ein Hauptaufgabengebiet ist die Vermittlung von Führungskräften der ersten und zweiten Ebene sowie hochkarätiger Spezia- Ausgezeichnete Kapitalanlage listen. Daneben bietet Selecteam ein umfangreiches Dienstleistungsspektrum, das sich über den Anzeigenservice, die Potenzialanalyse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Durchführung von Assessment Centern, das Coaching von Führungskräften, ein Management Audit bis zur Organisation der Unternehmensnachfolge erstreckt. Bayerische Versorgungskammer gewinnt IPE Awards „Best Use of Fixed Income“ und „Best Pension Fund/Versorgungswerk in Germany” Die Bayerische Versorgungskammer ist am 20. November 2014 in Wien mit den IPE Awards in den Kategorien „Best Use of Fixed Income“ und „Best Pension Fund/ Versorgungswerk in Germany” ausgezeichnet worden. Die Jury lobte vor allem die wegweisende Strategie und Umsetzung der BVK in den Anlageklassen der Infrastruktur- sowie Immobilienkredite. Der Erfolg der Bayerischen Versorgungskammer ließe sich auf die Ausweitung des Portfolios um Kredite für Infrastrukturprojekte und großvolumige Immobilientransaktionen zurückführen. Weiterhin wurde das Konzept der Bayerischen Versorgungskammer als ein in der Branche wegweisender Ansatz gelobt, den auch weitere Versorgungswerke gehen sollten. Ferner wurde das diversifizierte Portfolio hervorgehoben, das optimal verschiedene Anlageklassen auf verschiedene Regionen aufteilt und so das RenditeRisiko-Profil verbessert. Dr. Constantin Echter (Leiter Zinsprodukte) nimmt den Award entgegen. 29 BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks Am 28. August 2014 fand ein Gesprächstermin mit dem Oberbürgermeister von München Dieter Reiter statt. Vorstandsvorsitzender Daniel Just und Vorstandsmitglied Reinhard Graf diskutierten mit dem Oberbürgermeister Dieter Reiter über mögliches Nachverdichtungspotenzial der BVK-Immobilien in München. Mit rund 6.600 Mieteinheiten allein in München ist die BVK eine wichtige Größe im Münchner Mietmarkt. Die starke Nachfrage bei gleichzeitig sehr knappem Angebot an Wohnraum erfordert daher kluge und pragmatische Lösungen, die nur im engen Schulterschluss mit der Stadt München umsetzbar sind. Im Gespräch bleiben Am 3. September 2014 nahm Vorstandsvorsitzender Daniel Just als Mitglied der Finanzplatz München Initiative an einer Delegationsreise nach Brüssel teil. Staatsministerin Ilse Aigner lud zum Dialog mit den mit der Finanzmarktregulierung befassten Abgeordneten des EU-Parlaments ein, um die Kernpositionen der Finanzplatz München Initiative vorzustellen. Ergänzend wurden Gespräche mit der EU-Kommission und der Ständigen Vertretung Deutschlands bei der EU geführt. 30 Am 8. September 2014 fand ein Treffen des Vorstands mit Staatsminister Joachim Herrmann im Büro von Vorstandsvorsitzenden Daniel Just statt. Die Vorstandsmitglieder informierten über die Geschäftsentwicklung der BVK, die Schwerpunkte der letzten Jahre und die Herausforderungen der Zukunft. Der Bayerische Innenminister zeigte sich mit der Entwicklung der BVK sehr zufrieden. Treffen mit politischen Repräsentanten Am 30. September 2014 haben sich Vorstandsvorsitzender Daniel Just und Vorstandsmitglied Reinhard Graf mit dem Oberbürgermeister von Nürnberg Dr. Ulrich Maly getroffen. Wie in München besteht auch in Nürnberg eine hohe Nachfrage an Wohnraum, die unter anderem die Bayerische Versorgungskammer mit Nachverdichtungen oder neuen Objekten bedienen könnte. Nach angeregten Gesprächen über Immobilienopportunitäten in Nürnberg kündigte der Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly seinen baldigen Besuch zur Vertiefung der Diskussionen bei der Bayerischen Versorgungskammer an. BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks Der Glanz vergangener Zeiten neu aufgelegt Der Bereich Kapitalanlagen konnte mit dem Projekt „Leipziger Platz Quartier Berlin“ eine Großfinanzierung an Land ziehen und am 30. Juni 2014 den Kreditvertrag unterzeichnen. Vor gut 100 Jahren war die Leipziger Straße in Berlin noch eine ruhige Wohnstraße. Mit dem Bau des Großkaufhauses Wertheim wurde sie jedoch innerhalb kürzester Zeit zu einem verkehrsreichen Geschäfts- und Handelszentrum und schon bald galt insbesondere der Leipziger Platz im Bezirk Mitte als das europäische Zentrum der Mode, Musik und Kunst. Wertheim betrieb das größte Warenhaus des Kontinents. 1944 wurde das Haus durch alliierte Bomber zerstört. Im Herzen der Hauptstadt ist mit der „Mall of Berlin“ eine neue Fußgängerzone mit einem urbanen Mix aus Shopping, Gastronomie, Entertainment, Hotel, Büro und Wohnen unweit weltbekannter Sehenswürdigkeiten wie dem Brandenburger Tor, dem Potsdamer Platz und dem Reichstag entstanden. Zum Projekt gehört nicht nur die „Mall of Berlin“, die mit 270 Shops das größte Shoppingcenter Berlins ist, sondern auch ein Hotel mit 238 Zimmern, Wohnungen mit einer Gesamtfläche von knapp 30.000 Quadratmetern, ein Fitness-Center auf rund 1.500 Quadratmetern sowie knapp 1.000 Quadratmeter Büroflächen. Finanzierung des Projektes „Leipziger Platz Quartier Berlin“ Auch die Kreditvergabe durch die Bayerische Versorgungskammer in Höhe von 450 Millionen Euro stellt mit diesem Volumen ein Novum dar. Eine besondere Herausforderung war die Kreditvergabe im Konsortium. Neben der Bayerischen Versorgungskammer, die den Großteil der Finanzierung trägt, ist auch die Deutsche Hypothekenbank an der Kreditvergabe beteiligt. Mit dieser wurde eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, die eine gemeinsame Finanzierung von Großprojekten zum Ziel hat. Schließlich kam noch die BNP Paribas REIM als Kreditgeber für den nachrangigen Teil mit ins Boot, um die Finanzierung zu komplettieren. Das gesamte Volumen der zehnjährigen Finanzierung beläuft sich auf 600 Millionen Euro. Das Projekt, das derzeit im Mehrheitsbesitz des Berliner Projektentwicklers Dr. Gerome Huth ist, wird im Zuge dieser Finanzierung mehrheitlich auf ein FamilyOffice übergehen. Damit baut die BVK konsequent ihre bisherige Diversifikationsstrategie weiter aus und kann zudem von einer höheren Verzinsung im Vergleich zu einer klassischen Pfandbriefanlage profitieren. Die positiven Rückmeldungen aus dem Finanzierungsmarkt verdeutlichen, dass sich die BVK zunehmend in dem traditionell von Banken dominierten Markt behauptet. 31 Jahren dadurch deutlich erhöht. Diese Opportunität machte sich die Bayerische Versorgungskammer als Pionier und als einer der ersten Investoren in Deutschland sowie Europa zu Nutze. Dabei können Infrastrukturfinanzierungen als Ergänzung zu langfristigen festverzinslichen Staatsanleihen oder besicherten Schuldverschreibungen gesehen werden und damit helfen, die Kapitalanlage der BVK durch eine attraktive Anlageklasse zu ergänzen, die gleichzeitig unsere hohen Standards hinsichtlich Nachhaltigkeit bei Kapitalanlagen erfüllt. Die Bayerische Versorgungskammer tätigte 2014 eine Infrastrukturfinanzierung in Höhe von 60 Millionen Euro. Rückenwind für die Bayerische Versorgungskammer Windräder aus dem Windpark in Brandenburg. Neben Immobilienkrediten konnten sich Infrastrukturfinanzierungen im Bereich der Zins-Investments in den letzten Jahren als zweite Größe etablieren. Unter Infrastrukturanlagen werden vor allem Anlagen in den Bereichen Energie (z. B. Wind-, Solarparks, Stromsowie Gasnetze), Verkehr (z. B. Autobahnen, Tunnel, Brücken), Telekommunikation und Soziales (z. B. Krankenhäuser, Schulen) verstanden. Die Anlagen zeichnen sich in erster Linie durch eine hohe Wertstabilität, stabile Erträge, Langfristigkeit und einen systemrelevanten Nutzen aus. Banken stellten historisch die Hauptquelle für Projektfinanzierungen dar. Nach dem Ausbruch der Finanzkrise veränderte sich das regulatorische Umfeld für die Banken. Insbesondere langfristige Projektfinanzierungen wurden aufgrund strenger Bank-Regulierungsvorschriften stetig teurer. Diese Regulierungsanforderungen, neben dem konstanten Druck, die bestehenden Kreditbücher zu reduzieren (aufgrund aggressiver Kreditvergabe in der Vergangenheit), führten zu einer steigenden Renditeanforderung für Infrastrukturfinanzierungen bei unvermindert begrenztem Risiko. Die Attraktivität von Infrastruktur-Fremdkapitalinvestments hat sich in den letzten 32 Windparks und andere Infrastrukturanlagen Ein Schweizer Energieversorger mit kommunalem Hintergrund hatte das strategische Ziel, in den nächsten Jahren in der Schweiz und in angrenzenden Ländern in Produktionsanlagen für erneuerbare Energien zu investieren. Hierzu sollte das Produktionsportfolio auch in Deutschland ausgebaut werden. Ein spanisches Energieunternehmen hatte sein gesamtes operatives Windkraftportfolio in Deutschland zum Verkauf gestellt. Als Bieter für dieses Portfolio wollte der Schweizer Versorger den Kauf anteilig durch langfristige Darlehen finanzieren und ist mit seinem Finanzierungswunsch an eine unserer Partnerbanken herangetreten. Diesem Finanzierungsangebot ist die Bayerische Versorgungskammer nachgegangen. Das Portfolio umfasst 17 Windparks an verschiedenen Standorten im Land Brandenburg und einen Windpark im Land Niedersachsen. Sie sind zwischen Juni 2002 und Januar 2009 ans Netz gegangen und speisen seitdem Energie ins deutsche Stromnetz ein. Die Windparks verfügen über Einspeisezusagen unter dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) und verfügen über alle notwendigen Betriebsgenehmigungen für die gesamte Nutzungsdauer. Sie können ohne Einschränkungen über diesen Zeitraum betrieben werden. Die Einspeisegarantie ist für 20 Jahre fix. Das Projekt passt sehr gut in die Infrastrukturstrategie der BVK. Die vollständige Rückzahlung des Kredits wird durch garantierte Vergütungssätze und Abnahmesicherheit des erzeugten Stroms gewährleistet. BVK Jahresbericht 2014 | Kapitelname Stiller Riese oder Global Player? Die Pressearbeit der Bayerischen Versorgungskammer und deren Resonanz in den Medien spiegelt das Mischwesen aus Unternehmen und Behörde wider – sie bewegt sich zwischen „Stiller Riese und Global Player“. Die Versorgungseinrichtungen bei der Bayerischen Versorgungskammer sind nur für bestimmte Berufsgruppen bzw. im kommunalen Bereich für bestimmte Arbeitgeber zugänglich. Da es daher nicht unmittelbar ein allgemeines Interesse an den Versorgungsleistungen gibt, konzentriert sich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zum einen auf die einzelnen Versichertengruppen und deren Fachmedien, Fachveranstaltungen und spezifischen Multiplikatoren. Dies sind z. B. die Gremienmitglieder oder auch die Vertreter der jeweiligen Berufskammern oder Verbände. Zum anderen aber wird die Bayerische Versorgungskammer natürlich auch als Deutschlands größte öffentlich-rechtliche Versorgungsgruppe mit einem beeindruckenden Kapitalanlagevolumen von 62 Mrd. Euro wahrgenommen – gemessen an letzterem muss man sie auf eine Ebene mit den größten Lebensversicherern in Deutschland stellen. Das bedeutet dann doch ein entsprechendes öffentliches Interesse, vor allem an Kapitalanlagethemen, und das bedient die Bayerische Versorgungskammer mit aktiver Pressearbeit auf den verschiedensten Kanälen. Presseaktivitäten 2014 Im Zentrum der Pressearbeit standen 2014 z. B. der Wechsel des Finanzierungssystems bei vier berufsständischen Versorgungseinrichtungen, aber auch große Kapitalanlagethemen: Die Finanzierung des Großprojekts „Mall of Berlin“, die Vergabe eines Infrastrukturkredits für 17 Windparks in Brandenburg und Niedersachen oder auch Auszeichnungen – die Bayerische Versorgungskammer gewann den Immobilienmanager Award 2014 in der Kategorie Finanzierung für ihre Zusammenarbeit mit der Deutschen Hypothekenbank im Bereich der gewerblichen Immobilienfinanzierung sowie zwei IPE Awards in den Kategorien „Best Use of Fixed Income“ und „Best Pension Fund/ Versorgungswerk in Germany”. Diese große Spanne an medialer Aufmerksamkeit – zum einen konzentrieren wir uns auf Fachmedien unserer jeweiligen Berufsgruppen, zum anderen aber sind wir auch regelmäßig in deutschen und europäischen Wirtschaftsmedien präsent – ist oft eine Herausforderung: Ist man zu leise gibt es schon einmal von einem namhaften Nachrichtenmagazin das Etikett „Geheimniskrämer“. Doch laute PR steht der Bayerischen Versorgungskammer einfach nicht. Hochglanzaktionen, Werbung, Sponsoring, große medienwirksame Events sind fehl am Platz und fallen als Instrumente weg. Denn es gilt mit den Geldern 33 BVK Jahresbericht 2014 | Von Intuition, Auszeichnungen und Windparks der (weitgehend) Pflichtversicherten sorgsam umzugehen. Ein Aufmerksamkeitswettbewerb mit Lebensversicherern ist aufgrund der unterschiedlichen Kundengruppen und vor allem der Mitgliedspflicht in den meisten unserer Versorgungseinrichtungen auch nicht angezeigt. Gerhard Luther zum 75. Geburtstag Daher pflegt die Bayerische Versorgungskammer still, aber stetig den Kontakt mit den für uns wichtigen Medienvertretern und ist ein schneller und hochprofessioneller Ansprechpartner für Journalisten und Multiplikatoren – nur eben mit leisen Tönen. Ehemaliger Vorstandsvorsitzender feierte Geburtstag Am 21. Januar 2014 feierte Gerhard Luther seinen 75. Geburtstag. Im Rahmen des jährlichen Neujahrskegelns sprach Vorstandsvorsitzender Daniel Just im Namen des gesamten Vorstands seine Glückwünsche aus. Bei bester Gesundheit genoss Gerhard Luther den Abend mit aktiven und ehemaligen Kolleginnen und Kollegen der Bayerischen Versorgungskammer und der Aufsicht. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Bayerischen Versorgungskammer befindet sich seit nunmehr elf Jahren im Ruhestand. Die durch den Ruhestand gewonnene Zeit wird mit der Betreuung der Enkelkinder großzügig verplant, was für den engagierten Großvater eine große Freude ist. Gerhard Luther wurde am 21. Januar 1939 in Ansbach geboren und ist nach verschiedenen Stationen in der inneren Verwaltung 1986 zum Vizepräsidenten der Bayerischen Versicherungskammer ernannt worden. Mit der Trennung der Bayerischen Versicherungskammer 1995 wurde Gerhard Luther zum ersten Vorstandsvorsitzenden der Bayerischen Versorgungskammer bestellt. Am 1. Februar 2003 trat Gerhard Luther in den Ruhestand. Für seine herausragenden beruflichen Verdienste verlieh ihm der Bundespräsident das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Gerhard Luther fühlt sich nach wie vor mit der Bayerischen Versorgungskammer sehr verbunden und tauscht sich gerne mit seinen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen und der aktuellen Führungsriege bei BVKVeranstaltungen, wie dem Pensionärsessen oder BVK im Dialog aus. 34 Daniel Just, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Versorgungskammer (r.) gratuliert Gerhard Luther (l.) zum 75. Geburtstag. Im Rückblick: Von neuen Wegen, offenen Türen und regem Austausch Gremienschulungen Seit 2012 bietet die Bayerische Versorgungskammer für die Mitglieder der Selbstverwaltungsgremien Schulungen auf freiwilliger Basis an. Der externe Referent Martin Gehringer von Ernst & Young hat sich bei dem Aufbau der Schulung an den Strukturen der Bilanzen von Versorgungseinrichtungen orientiert. Martin Gehringer von Ernst & Young führte durch die Schulung „Grundsätze der Bilanzierung“. Die allgemeinen Grundsätze der Bilanzierung stellte er anhand von praktischen Beispielen selbst vor. Spezialthemen aus den Bereichen Versicherungstechnik und Kapitalanlage wurden von Mitarbeitern der Bayerischen Versorgungskammer aus den Bereichen Mathematik und Kapitalanlage präsentiert. Für die Gremienmitglieder war es sehr spannend, dadurch auch die verantwortlichen Fachmitarbeiter kennenzulernen und einen Blick in die Praxis werfen zu können. lungsteilnehmenden weitere Themenfelder angeregt. Rund 220 Gremienmitglieder haben diese Schulungen inzwischen absolviert. Aufgrund der positiven Erfahrungen und des erfreulichen Feedbacks hat sich der Vorstand für eine Fortsetzung der Gremienschulungen entschieden. Im Vorfeld wurden die Schulungsunterlagen, die die Fachbereiche in Abstimmung mit der Aufsicht erstellt haben, an alle Gremienmitglieder verteilt. Die Gremienmitglieder haben damit Gelegenheit zum Selbststudium und ein umfassendes Nachschlagewerk für ihre Gremientätigkeit. Bisher fanden jährlich sechs Schulungen statt, die mit jeweils circa 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut besucht waren. Auch wurden von den Schu36 zu den Themenkomplexen: Bilanzierung, Versicherungstechnik und Kapitalanlage Die Gremienschulungen orientieren sich an den Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Wesentliche Inhalte der Schulungen sind Grundzüge der Bilanzierung, des Aufsichtsrechts und des Risikomanagements. Gremienmitglieder sollen vor allem die grundlegenden wirtschaftlichen und rechtlichen Abläufe eines Unternehmens besser kennenlernen. Im Herbst ist Messezeit für die BVK Beamten- und Zusatzversorgung, die im zweijährigen Turnus auf der Kommunale mit einem gemeinsamen Messestand auftreten. Unter dem Motto „Gemeinde 2030 – Kommunale Megatrends“ fand am 23. und 24. Oktober 2013 bereits zum achten Mal die Kommunale, Bayerns größte Fachmesse für Kommunalbedarf, statt. Im Nürnberger Messezentrum trafen sich wieder Bürgermeister, Entscheider sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Rathäusern und kommunalen Einrichtungen zum Erfahrungsaustausch. Die Kommunale – kompakt und übersichtlich für ihre Besucher und spannend wie immer mit ihren unterschiedlichsten Themengebieten: Kommunale IT, eGovernment, Energiewende, Kommunaltechnik, öffentliche Unterwegs bei Kommunale und ConSozial Verwaltung oder Stadtplanung. Unser Anspruch auch diesmal: Dienstleister und Ansprechpartner unserer Kunden zu sein. Die achte Ausgabe der Kommunale zeichnete sich mit einem Wachstum bei allen Kennzahlen aus: mehr Aussteller, mehr Fläche, mehr Veranstaltungen und mehr Besucher. Über 5.300 kommunale Entscheider waren es letztlich, die an zwei Tagen ins Messezentrum Nürnberg kamen, um nicht nur die Ausstellung, sondern auch den Kongress des Bayerischen Gemeindetags zu besuchen sowie die ganze Reihe von Ausstellerforen / Fachveranstaltungen, die parallel stattfanden. So spiegelte sich das Wachstum genauso auch auf unserem Stand mit einer entsprechenden Mehrzahl an Beratungen, Berechnungen und Kontakten wider. Die Kommunale: für uns als BVK Beamten- und Zusatzversorgung ebenfalls eine Erfolgsgeschichte! Die BVK Zusatzversorgung ist bereits seit über zehn Jahren mit einem eigenen Messestand bei der Fachmesse ConSozial vertreten. Die ConSozial findet jedes Jahr an zwei Tagen im Herbst im Messezentrum Nürnberg statt. Veranstalter der Messe ist das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. Die Zahl der Besucher und Aussteller steigt seit der erstmaligen Durchführung der Messe im Jahr 1999 stetig an. So hat sie sich zur wichtigsten Fachmesse für den Sozialmarkt im deutschsprachigen Raum entwickelt. Zeitgleich Die Beamtenversorgung und die Zusatzversorgung waren auf Fachmessen präsent Der Messestand der BVK Zusatzversorgung. zur Messe findet im Messezentrum Nürnberg auch der ConSozial-Kongress mit zahlreichen Veranstaltungen statt. In Bayern und der Pfalz gibt es Hunderte von Arbeitgebern aus dem Gesundheitswesen und dem kirchlichen bzw. nichtkirchlichen Sozialbereich, die bei der BVK Zusatzversorgung Mitglied sind. Die Beschäftigten dieser Mitglieder sind bei der BVK Zusatzversorgung versichert und erhalten von ihr die Betriebsrente. Da der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen und Pflegebereich zunehmend bemerkbar wird, ist die arbeitgeberfinanzierte Betriebsrente bei der BVK Zusatzversorgung für die Arbeitgeber ein immer stärker werdender Vorteil im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die ConSozial ist eine gute Gelegenheit für die BVK Zusatzversorgung mit Führungskräften sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Personalverwaltungen aus dem Sozialbereich ins Gespräch zu kommen und verschiedenste Themen rund um Zusatzversorgung und Altersvorsorge zu besprechen. Außerdem werden am Messestand für Versicherte auch Hochrechnungen zur Betriebsrente erstellt, die persönliche Versorgungssituation erörtert und Informationen und Modellberechnungen zu einer PlusPunktRente mit staatlicher Förderung gegeben. 37 BVK Jahresbericht 2014 | Kapitelname Open Space im Tatzlwurm 38 Führungskräfte-Klausur des Bereichs kommunale und kirchliche Versorgung Am 16. und 17. Juli 2014 bot das Hotel am „Feurigen Tatzlwurm“ ein schönes Ambiente, um unter Moderation der Musterbrecher® an wichtigen Themen für die Zukunft des Bereichs G (kommunale und kirchliche Versorgung) zu arbeiten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Führungskräfteklausur des Bereichs kommunale und kirchliche Versorgung hatten die Möglichkeit eigene Themen ins Plenum zu geben. Neu war in diesem Jahr das Format der Veranstaltung – „Open Space“ lautete die Devise. Damit waren nicht nur Rahmen, Moderation und Aufmachung der Veranstaltung verbunden, sondern auch der explizite Wunsch, über verschiedene, in den Organisationseinheiten oder dem Kernteam entstandene wichtige Themen in möglichst offener Atmosphäre zu diskutieren und über konstruktive Lösungen nachzudenken. „Open Space“ ist eine Methode der Gruppenmoderation zur Strukturierung von Konferenzen und Tagungen. Charakteristisch ist dabei die inhaltliche Offenheit – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben eigene Themen ins Plenum und gestalten dazu eine Arbeitsgruppe, in der mögliche Projekte erarbeitet werden. Nach dieser Methode wurden also in verschiedenen Arbeitsgruppen Themen diskutiert und weitere Schritte oder Konzeptideen hierzu festgehalten. Inhaltlich wurde dabei ein sehr breites Spektrum abgedeckt – Wettbewerbsfähigkeit, Vermitteln von Werten, Motivation als Treiber zur Zielerreichung, Verbesserung der Einarbeitung, Organisationsstruktur, Visionen, Unverbindlichkeit und Folgenlosigkeit oder auch Ziele, Status quo und künftiges Format der Führungskräfteklausur selbst waren dabei nur einige Themen. Es wurde munter und erfreulich offen diskutiert – die Idee des Open-SpaceSet-Ups wurde durchweg positiv aufgenommen. Es blieb Raum, vieles was dem einen oder anderen auf dem Herzen lag und wofür im Arbeitsalltag oftmals keine Zeit bleibt, anzusprechen und mit den Kolleginnen und Kollegen zu erörtern. Im Mai 2011 hatten sich die Tarifvertragsparteien des öffentlichen Dienstes auf eine Neuregelung der sogenannten Startgutschriften für rentenferne Versicherte (Berechnung der Rentenanwartschaft zum 31. Dezember 2001) verständigt. Der Bundesgerichtshof hatte diese in einer Entscheidung aus dem Jahr 2007 in einem Punkt der Berechnung bemängelt und damit die Startgutschriften insgesamt für unwirksam erklärt. Die Neuregelung sieht vor, die Startgutschriften mittels eines Vergleichsmodells zu prüfen. Ergibt sich aufgrund der Neuberechnung ein höherer Wert, so ist die Startgutschrift um einen entsprechenden Zuschlag zu erhöhen. Fast vollbracht! Der Rest des Jahres 2011 wurde bei der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden genutzt, um die Bestandsführungssoftware an die neuen Berechnungsvorschriften anzupassen. Eine besondere Schwierigkeit bestand darin, die ursprünglich im Altsystem (HOST) berechnete Startgutschrift nun mit der Anwendung FUTURA zu wiederholen. Diese stellt zwar grundsätzlich die gleichen Berechnungen an, verfolgt jedoch aufgrund einer moderneren Systemarchitektur oftmals einen anderen Ansatz bei der Ermittlung der einzelnen Werte. Ab Januar 2012 musste der Datenbestand in einigen Teilen bereinigt werden, um einen reibungslosen Ablauf des nachfolgenden Batches sicherzustellen. Auch einige Programmanpassungen waren noch nötig um die Nachbearbeitung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem überschaubaren Rahmen zu halten. Anfang Mai 2012 wurden dann rund 481.000 Startgutschriften berichtigt. Trotz vorher durchgeführter Bestandsbereinigung mussten danach noch immer circa 1.600 Fälle von den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern nachbearbeitet werden. Korrektur der rentenfernen Startgutschriften bei der Zusatzversorgung Über die Ergebnisse dieser Neuberechnung wurden die Versicherten im Herbst 2012 mit Hilfe der Versicherungsnachweise informiert. Dies führte erwartungsgemäß zu einem größeren Aufklärungsbedarf im Kundencenter. Aus der Veränderung dieser Basisdaten ergaben sich dann noch diverse Nacharbeiten: Mehr als 5.000 bereits erteilte Auskünfte zum Eheversorgungsausgleich mussten überprüft und ggf. berichtigt werden. Auch 16.000 erteilte Rentenfestsetzungen waren zu korrigieren. Um der Menge an Rentenkorrekturen „Herr zu werden“ wurde erstmals ein maschinelles Verfahren getestet. Dabei korrigierte das System in knapp der Hälfte aller betroffenen Fälle die Rente automatisch und druckte neue Bescheide. Im Anschluss daran wurden diese von den Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern noch überprüft, bevor sie verschickt werden konnten. Abschließend sei hinzugefügt, dass das Kapitel Startgutschriften trotzdem noch nicht beendet ist, denn auch für die beitragsfrei Versicherten ist eine Korrektur der Anwartschaften vor zunehmen. Davon sind rund 18.000 Startgutschriften und circa 4.000 Renten betroffen. Diese Aktion wurde Mitte 2014 begonnen und wird bis Mitte 2015 andauern. 39 Ein Garant von Sicherheit und höchster Kompetenz Die BVK Zusatzversorgung war auch im Geschäftsjahr 2014 ein starker und stabiler Faktor für die betriebliche Altersversorgung im öffentlichen, kirchlichen und karitativen Dienst. Die große Sachkompetenz in allen Fragen der betrieblichen Altersversorgung, die hohe Servicebereitschaft – das alles verbunden mit wirtschaftlicher Sicherheit – machen die BVK Zusatzversorgung zu einem verantwortungsbewussten und vertrauensvollen Partner für ihre Mitglieder und Versicherten. Die Bestände der Zusatzversorgungskasse sind wie in den Vorjahren angewachsen. Zum Jahresende 2014 waren 5.734 kommunale, kirchliche und karitative Arbeitgeber Mitglied der BVK Zusatzversorgung. Die Anzahl der über die Arbeitgeber abgeschlossenen Versicherungsverhältnisse hat sich in der Pflichtversicherung um 2,4 Prozent auf 1.314.075 erhöht. Dies verdeutlicht die stetig steigende Bedeutung der betrieblichen Altersvorsorge. Auch die freiwillige Versicherung im Rahmen unserer PlusPunktRente wurde weiterhin gut angenommen. Die Zahl der abgeschlossenen Versicherungsverhältnisse hat sich um über 2,9 Prozent auf 37.799 erhöht. Dies ist ein beachtenswertes Ergebnis, zumal bei anderen Anbietern von Altersvorsorgeprodukten – insbesondere bei Lebensversicherern – ein rückläufiger Trend zu beobachten ist. Zum 40 Die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden 31. Dezember 2014 erhielten insgesamt 256.367 Rentnerinnen und Rentner eine Betriebsrente von der BVK Zusatzversorgung (Pflichtversicherung und freiwillige Versicherung). Das frühzeitige Erkennen potenzieller Chancen wie auch Risiken ist die Voraussetzung für eine vorausschauende Weichenstellung und künftige Erfolge. Eine solide Geschäftsentwicklung und eine hohe Kundenzufriedenheit waren und sind die beste Basis für eine erfolgreiche Zukunft. Die BVK Zusatzversorgung befindet sich in finanziell geordneten Verhältnissen. Die Verpflichtungen im Abrechnungsverband I (Mischfinanzierung zwischen Umlage und Zusatzbeitrag) sind auf Basis des beschlossenen Finanzierungskonzeptes auf Dauer gesichert. Ebenso sind die Verpflichtungen im Abrechnungsverband II (voll kapitalgedeckte Finanzierung) auf Grundlage der beschlossenen Beitragshöhe dauerhaft sicher. Gleiches gilt für die garantierten Leistungen der freiwilligen Versicherung (PlusPunktRente). Damit ist auch auf längere Zeit die Prognose äußerst positiv. Die Mitglieder- und Versichertenzahlen bestätigen diesen optimistischen Blick in die Zukunft, wobei der Weg der BVK Jahresbericht 2014 | Von neuen Wegen, offenen Türen und regem Austausch BVK Zusatzversorgung in die Kapitaldeckung sowohl von Arbeitgeber- als auch Arbeitnehmerseite als absolut richtig bestätigt und geschätzt wird. Vom Bayerischen Ministerium des Innern, für Bau und Verkehr sind als ordentliche Mitglieder neu in den Verwaltungsrat berufen worden Der Erfolg dieser Strategien manifestiert sich im Vertrauen der Mitglieder sowie in den Zahlen und Fakten, die dieses Vertrauen immer wieder neu rechtfertigen. So wird beispielsweise eine Erhöhung des Umlagesatzes nach derzeitigen Erkenntnissen weder im laufenden noch im nächsten Deckungsabschnitt erforderlich sein. Arbeitgebervertreter: • Thomas Feußner, Sparkasse Miltenberg-Obernburg • Josef Mederer, Bezirk Oberbayern Erklärtes Ziel der BVK Zusatzversorgung ist es, das Kompetenzzentrum für Altersversorgung und Altersvorsorge zu sein. Der Generationenvertrag und das Tarifsystem sind tragende Pfeiler der Gesellschaft. Durch ihre starke Leistung demonstriert die BVK Zusatzversorgung, dass das Solidaritätsprinzip auch in Zukunft die bessere Lösung ist. Die Gremien der BVK Zusatzversorgung schätzen die transparenten Strukturen, die klar definierten Ziele sowie paritätische Entscheidungen. Dies zeigte auch die Sitzung des Verwaltungsrats der Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden vom 22. Oktober 2014. Das Gremium nahm den Jahresabschluss 2013, den Lagebericht für das Geschäftsjahr 2013 sowie den Wirtschaftsplan 2015 zustimmend zur Kenntnis und erteilte der Geschäftsführung uneingeschränkt Entlastung. Darüber hinaus dankte es der Geschäftsführung für ihre effiziente und effektive Auftragserfüllung sowie für ihre solide und vorausschauende Geschäftspolitik, mit der Versicherte und Rentner bestens abgesichert und entspannt in die Zukunft blicken können. Dabei wurde der Bericht über die ständige Weiterentwicklung der Geschäftsstrategie vom Verwaltungsrat in der Sitzung vom 22. Oktober 2014 ebenso zustimmend aufgenommen wie potenzial- und prozessperspektivische Konzepte zur Personalentwicklung, Mitarbeiterbindung und Unternehmenskultur. Versichertenvertreter: • Ursula Hofmann, Landeshauptstadt München • Claus Koch, Stadt Augsburg • Christof Laux, Klinikum Nürnberg • Katharina Magin, Stadtverwaltung Ludwigshafen Als Vorsitzende des Verwaltungsrates wurden erneut Rudolf Winter und Dr. Thomas Böhle bestätigt. Sie nehmen im jährlichen Wechsel den Vorsitz beziehungsweise die Stellvertretung ein. Dr. Thomas Böhle (o.) und Rudolf Winter (u.), Vorsitzende des Verwaltungsrats. Im Jahr 2014 hat eine neue Amtsperiode des Verwaltungsrats begonnen. Dadurch ergaben sich Veränderungen in seiner Zusammensetzung. Mit der neuen Besetzung werden wir – wie bisher – die äußerst vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen der Verwaltung und den Arbeitgeber- und Versichertenvertretern mit Engagement und Verantwortungsbewusstsein bestens fortsetzen. 41 Kontinuität gewährleistet 42 Wahlen bei der Bayerischen Ärzteversorgung Das Jahr 2014 kann durchaus als Superwahljahr bezeichnet werden: eine Europawahl, drei Landtagswahlen und diverse Kommunalwahlen. In diese Reihe fügte sich die Bayerische Ärzteversorgung mit der konstituierenden Sitzung des Landesausschusses am 19. März 2014 gut ein. Mitglied Berufsgruppe Ärzte Dr. Joachim Calles Prof. Dr. Frieder Hessenauer Dr. Heidemarie Lux Dr. Lothar Wittek Der Vorsitz des Landesausschusses wurde erneut in die bewährten Hände des Präsidenten der Bayerischen Landesärztekammer Dr. Max Kaplan gelegt. Zum ersten Stellvertreter wurde der Zahnarzt Christian Berger, Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer gewählt. Als zweiter Stellvertreter wurde der Tierarzt Dr. Karl Eckart, Präsident der Bayerischen Landestierärztekammer im Amt bestätigt. Im Anschluss wurden aus der Mitte des Landesausschusses die Mitglieder und Stellvertreter des siebenköpfigen Verwaltungsausschusses gewählt, der sich künftig wie folgt zusammensetzt: Berufsgruppe Zahnärzte Dr. Michael Förster Dr. Günter Schneider Dr. Florian Kinner Dr. Klaus Lindhorst Berufsgruppe Tierärzte Dr. Karl Eckart Dr. Irmgard Rieger Stellvertreter/innen Dr. Christiane Eversmann Dr. Jürgen Hoffart Dr. Andreas Botzlar Dr. Wolfgang Rechl In der sich anschließenden konstituierenden Sitzung des Verwaltungsausschusses wurde der bisherige Vorsitzende Dr. Lothar Wittek in seinem Amt bestätigt. Als seine Stellvertreter wurden Dr. Michael Förster (1. Stellvertreter) und Dr. Karl Eckart (2. Stellvertreter) wiedergewählt. Nicht mehr für den Verwaltungsausschuss kandidiert hat Professor Dr. Detlef Kunze. Der Münchner Kinder- und Jugendarzt, von 2001 bis 2002 auch Vorsitzender des Gremiums, hat durch seine profunde Sachkenntnis und sein tatkräftiges Wirken über viele Jahre entscheidende Veränderungsprozesse mit auf den Weg gebracht. BVK Jahresbericht 2014 | Kapitelname 50 Jahre Staatsvertrag Bayern und Rheinland-Pfalz Am 4. September 1964 unterzeichneten die Innenminister der Länder Rheinland-Pfalz und Bayern, August Wolters und Heinrich Junker, einen Staatsvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und dem Land RheinlandPfalz über die weitere Tätigkeit der Bayerischen Ärzteversorgung im Regierungsbezirk Pfalz des Landes Rheinland-Pfalz. Durch das Vertragswerk wurde die Versorgung der Mitglieder in der Pfalz auf eine sichere Rechtsgrundlage gestellt. Dieser Staatsvertrag hatte sich als notwendig erwiesen, nachdem es die Länderneuverteilung nach dem Zweiten Weltkrieg als fraglich erscheinen ließ, inwieweit das bayerische Recht noch für die Pfalz Geltung beanspruchen konnte. Aufgrund der staatsrechtlichen Verhältnisse im Gründungsjahr der Bayerischen Ärzteversorgung (1923) waren in die Pflichtmitgliedschaft auch die im Regierungsbezirk Pfalz wohnhaften und dort berufstätigen Mitglieder einbezogen. Dieser Zustand dauerte unangefochten bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. Mit dem Kriegsende, der Einteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen und der Neugründung der deutschen Bundesländer begann ein völlig neues Kapitel in der gemeinsamen Geschichte Sichere Rechtsgrundlage für die Tätigkeit der Bayerischen Ärzteversorgung in der Pfalz der Pfalz und Bayerns. Während Bayern zur amerikanischen Besatzungszone gehörte, unterstand die linksrheinische Pfalz französischer Verwaltung. Diese Trennung wurde am 30. August 1946 bestätigt und verfestigt. Mit der Verordnung Nr. 57 der französischen Militärregierung wurde das Land Rheinland-Pfalz konstituiert. Damit endete die bayerische Episode in der Pfalz auch offiziell. Die pfälzischen Mitglieder gehörten fortan einem Versorgungswerk an, deren Verwaltung von einem anderem Bundesland beaufsichtigt wurde. Sowohl der Bayerischen Versicherungskammer als auch den Berufskammern war die prekäre Situation bewusst; sie gelangten nach Prüfung der Rechtslage allerdings zu der Auffassung, dass in den verschiedenen Landesteilen des Landes Rheinland-Pfalz bisher geltendes Recht solange weiter gilt, bis es durch den rheinland-pfälzischen Gesetzgeber durch Neues ersetzt wird. In einem neuen Licht erschien die Situation infolge eines Urteils der höchsten Verwaltungsgerichtsbarkeit des Landes Rheinland-Pfalz. Das Oberverwaltungsgericht in Koblenz hatte am 11. Januar 1962 entschieden, dass nach der Trennung der ehemals Bayerischen Pfalz von Bayern für die Heranziehung eines pfälzischen Arztes als Pflichtmitglied bei der Bayerischen Ärzteversorgung keine Rechtsgrundlage 43 BVK Jahresbericht 2014 | Von neuen Wegen, offenen Türen und regem Austausch mehr bestehe. In Kreisen der pfälzischen Mitglieder sorgte das Urteil des Oberverwaltungsgerichts für große Verunsicherung; einige Freiberufler fürchteten gar den Verlust ihrer Anwartschaften und Versorgungsleistungen. Durch intensives Engagement der Berufskammern und der Bayerischen Versicherungskammer gelang es, die Problematik auf die Tagesordnung der Landespolitik zu hieven. Fraktionsübergreifend beauftragte der Landtag Rheinland-Pfalz in seiner Sitzung am 29. Januar 1963 die Landesregierung, die Beziehung der Bayerischen Ärzteversorgung bezüglich der Pfalz durch Abschluss eines Staatsvertrages auf eine gesicherte Rechtsgrundlage zu stellen. Nachdem auch der Landesausschuss der Bayerischen Rotation ermöglicht Heimspiel Auf Einladung der Bayerischen Ärzteversorgung tagte am 11. April 2014 die Ständige Konferenz der Versorgungswerke der Tierärzte in München. Einmal im Jahr trifft sich dieses Gremium aus Ausschussmitgliedern und Führungskräften aller tierärztlichen Versorgungswerke der Bundesrepublik, um Meinungen und Informationen über die sozialpolitische Entwicklung auszutauschen und ein einheitliches Vorgehen bei der Bewältigung von Grundsatzfragen der Alters-, Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenversorgung zu sichern. Ärzteversorgung sowie die Bayerische Staatsregierung zugestimmt hatten, stand der Vertragsunterzeichnung nichts mehr im Wege. Das runde Jubiläum bot Anlass, die ordentliche Sitzung des Landesausschusses der Bayerischen Ärzteversorgung am 4. Oktober 2014 in Deidesheim/ Pfalz auszutragen. Der Vorsitzende des Gremiums Dr. Max Kaplan nutzte die Gelegenheit, um einmal mehr die enge Verbundenheit mit den Mitgliedern in den Staatsvertragsgebieten zum Ausdruck zu bringen. Heute gehören dem Versorgungswerk rund 5.500 Aktive und 2.000 Versorgungsempfänger aus dem Gebiet der ehemaligen „Bayerischen Pfalz“ an. Tierärztliche Versorgungswerke zu Gast in Bayern Schwerpunkte der Berichte und Diskussionen bildeten vor allem die Entscheidungen des Bundessozialgerichts zum Befreiungsrecht von der Deutschen Rentenversicherung Bund. Ferner wurden die Auswirkungen der Niedrigzinsphase analysiert. Die Versorgungswerke stehen vor der anspruchsvollen Aufgabe, Wege und Möglichkeiten zu finden, auch unter schwierigen Rahmenbedingungen auskömmliche Renditen zu generieren und zugleich den regulatorischen Anforderungen der Aufsicht gerecht zu werden. Zum Abschluss der Sitzung verdeutlichte Dr. Ulrich Krüger, Geschäftsführer der ABV, die aktuellen regulatorischen Entwicklungen im Kapitalanlagebereich. Im Mittelpunkt seiner Ausführungen stand der gegen Ende 2013 vom Bundesfinanzministerium versandte Entwurf zur Änderung der Anlageverordnung. Die Ständige Konferenz der Versorgungswerke der Tierärzte tagte in München. 44 BVK Jahresbericht 2014 | Von neuen Wegen, offenen Türen und regem Austausch Bayerische Ärzteversorgung zukunftssicher gestalten Im System der Alterssicherung übernimmt die Bayerische Ärzteversorgung die Kernaufgabe der Alters-, Berufsunfähigkeits- und Hinterbliebenenversorgung ihrer Mitglieder. Nach einem erfüllten Erwerbsleben soll den Versicherten ein angemessener Lebensstandard gesichert werden. Um dieser Aufgabe nachzukommen, untersucht die Bayerische Ärzteversorgung fortwährend auch den Versorgungsgrad ihrer Mitglieder. Dabei ist festzustellen, dass ein substanzieller Anteil von Selbstständigen im Alter nur ein unzureichendes Versorgungsniveau erreicht. Ein wesentlicher Faktor, und damit hauptverantwortlich für ein sinkendes Versorgungsniveau, ist die nachgelagerte Besteuerung der Versorgungsleistungen durch das Alterseinkünftegesetz. Darüber hinaus kann eine derartige Situation auch der individuellen Erwerbsbiografie sowie der wirtschaftlichen Entwicklung der Praxen geschuldet sein. Mit einer wachsenden Zahl an Mitgliedern, die in Teilzeitmodellen Neue Beitragssätze für selbstständige Mitglieder und flexibles Altersruhegeld ab 1. Januar 2015 arbeiten, wird sich dieser Trend künftig weiter verstärken. Ein Teilzeitjob bietet zwar einerseits gewisse Flexibilität und ist daher häufig Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, andererseits führt dies natürlich zu „Beitragslücken“ und damit letztlich zu einer geringeren Altersversorgung. Zugleich erhöht sich, insbesondere aufgrund der seit Jahren steigenden Aufwendungen zur privaten Krankenversicherung, der Versorgungsbedarf im Alter. Erschwerend wirken hier zugleich die ökonomischen Rahmenbedingungen. Die anhaltende Niedrigzinsphase setzt einer höheren Dynamisierung der Anwartschaften und Versorgungsleistungen enge Grenzen. Eingehende versicherungsmathematische Analysen des Bereichs Mathematik sowie die Betrachtung sämtlicher Rahmenbedingungen haben ergeben, dass eine Anhebung des Versorgungsgrades selbstständiger Mitglieder letztlich nur über eine Änderung der bislang geltenden Beitragsordnung zu erreichen ist. Unter Berücksichtigung der einkommenssteuerlichen Situation der Mitglieder 45 BVK Jahresbericht 2014 | Von neuen Wegen, offenen Türen und regem Austausch wurden zahlreiche Modellberechnungen durchgeführt und deren Prämissen und Auswirkungen von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft bestätigt. Das Fazit: Derzeit öffnet sich durch die positive Kehrseite des Alterseinkünftegesetzes ein Zeitfenster, das unbedingt genutzt werden sollte. Eine langfristige Anpassung des Beitragssatzes in kleinen Stufen und unter vorteilhafter Nutzung des erhöhten Sonderausgabenabzugs führt in diesem Zeitraum lediglich zu einer relativ geringen zusätzlichen Nettobelastung und hilft dabei, die Mitglieder vor niedrigen Nettoruhegeldern im Ruhestand zu bewahren. Neue Beitragsgestaltung Der Landesausschuss der Bayerischen Ärzteversorgung hat in seiner Sitzung am 4. Oktober 2014 beschlossen, dass der Beitragssatz für Berufseinkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze zur Anhebung des Versorgungsgrades für selbstständige Mitglieder von derzeit 14 Prozent auf letztlich 18 Prozent angehoben werden soll. Für Personen, die bereits vor dem 1. Januar 2015 Mitglied waren, wird der Beitragssatz in einem achtjährigen Übergangszeitraum stufenweise ab dem 1. Januar 2015 jedes Jahr um 0,5 Prozentpunkte erhöht, bis im Jahr 2022 ein Beitragssatz von 18 Prozent erreicht ist. Da diese Beitragssatzanhebung alle Einkommensgruppen erfasst, erfolgt zugleich eine Absenkung des Beitragssatzes für Berufseinkommen über der Beitragsbemessungsgrenze von derzeit acht Prozent auf künftig sieben Prozent. Dies geschieht ebenfalls in kleinen Schritten von 0,25 Prozentpunkten alle zwei Jahre. Für selbstständige Mitglieder, die ab 1. Januar 2015 neu in das Versorgungswerk aufgenommen werden, betragen die Beitragssätze von Beginn an 18 Prozent bis zur Beitragsbemessungsgrenze und sieben Prozent für darüber hinausgehende Einkommensteile bis zum Pflichthöchstbeitrag. Gerade in der Startphase der Selbstständigkeit ist die zur Verfügung stehende Kapitaldecke oft dünn. Dieser Tatsache wird durch eine Sonderbestimmung weiterhin Rechnung getragen. Für Praxisgründer gilt für die Zeit nach der ersten Niederlassung bis zum Ablauf des darauf folgenden zweiten Kalenderjahres auch künftig der ermäßigte Beitragssatz von acht Prozent. Flexibler Eintritt in den Ruhestand Während einige Mitglieder gerne die in der Satzung verankerte Möglichkeit eines vorgezogenen Altersruhegeldes in Anspruch nehmen, besteht auf der anderen Seite auch immer wieder der Wunsch, den Bezug des Altersruhegeldes einer verlängerten Phase der aktiven 46 Berufstätigkeit anzupassen. Der Landesausschuss hat daher eine weitere Satzungsänderung beschlossen, die den Mitgliedern ab 1. Januar 2015 einen freiwilligen Aufschub der Auszahlung des Regelaltersruhegeldes bis maximal zum 72. Lebensjahr ermöglicht. Das Altersruhegeld erhöht sich dabei für jeden Monat des Aufschubs um einen versicherungsmathematisch ermittelten Zuschlag. Da angestellte Mitglieder in der Aufschubphase weiterhin Pflichtbeiträge an das Versorgungswerk abzuführen haben, besteht für sie künftig auch insoweit die Möglichkeit der Befreiung von der gesetzlichen Rentenversicherung. Ebenso wie selbständige Mitglieder können die Angestellten darüber hinaus in der Aufschubphase auch freiwillige Beiträge bis zu den geltenden Höchstbeiträgen in das Versorgungswerk einzahlen, die dann dem Alter bei Einzahlung entsprechend anteilig bei der Verrentung berücksichtigt werden. Interessierte Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte erhalten damit künftig mehr Spielraum bei der finanziellen Gestaltung ihres Ruhestandes. Darüber hinaus können Versicherte einem niedrigen Versorgungsgrad so zusätzlich individuell entgegen wirken. BVK Jahresbericht 2014 | Von neuen Wegen, offenen Türen und regem Austausch Ein Bereich entwickelt sich weiter Organisationsänderung bei berufsständischen und betrieblichen Versorgungseinrichtungen Zum 1. Januar 2015 ändert sich die Organisationsstruktur des Bereichs B, der acht berufsständische und betriebliche Versorgungseinrichtungen vereint. Bei der Führungsklausur im Kloster Seeon: (v. l.) stellvertretender Vorstandsvorsitzender Gerhard Raukuttis (Stand 2014) mit den Führungskräften Peter Rammert, Erich Kunze, Ruth Deuter, Elisabeth von Bonhorst, Andreas Kreiser und Bereichsleiter Ulrich Böger. Durch das Bestandswachstum der Versorgungseinrichtungen ist die Größe der Organisationseinheiten sukzessive angewachsen. In den Versorgungseinrichtungen des Bereichs B werden aktuell insgesamt fast 280.000 Mitglieder und Versorgungsempfänger betreut. Erheblich gestiegen sind damit auch die Anforderungen an die Fähigkeiten und die Belastbarkeit der Leiterinnen und Leiter der Organisationseinheiten. Hinzu gekommen sind ferner die immer komplexer werdenden Themenbereiche, die zu einer immer größer werdenden Leistungsspanne auf der Ebene der Sachgebiete geführt haben. Große Sachgebiete sollen geteilt und damit kleinere Organisationseinheiten geschaffen werden, deren Führung einfacher und effizienter möglich ist. Es werden unter durchdachter Umverteilung der vorhandenen Aufgaben – neben den bereits vorhandenen zwölf Sachgebieten – insgesamt vier neue Sachgebiete entstehen. Zum einen wird ein Sachgebiet für Leistungsangelegenheiten der vier berufsständischen Versorgungseinrichtungen entstehen; ferner werden ein weiteres Sachgebiet für Betriebsangelegenheiten der Bayerischen Rechtsanwalts- und Steuerversorgung neu gebildet, ein Sachgebiet für Hinterbliebene, Bestandsführung, Versorgung, Riester und freiwillige Beitrage der Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen und der Versorgungsanstalt der deutschen Kulturorchester und ein weiteres Sachgebiet für Betriebsangelegenheiten der Bayerischen Architektenversorgung. Durch die geplante Organisationsänderung ist der Bereich bestmöglich auf die zukünftigen Herausforderungen vorbereitet. Ein weiterer Beweggrund für die Organisationsreform ist das Thema der Personalentwicklung, das Antworten auf das altersbedingte Ausscheiden von Führungskräften, die Schaffung von Aufstiegsmöglichkeiten und die Förderung von Nachwuchskräften verlangt. Die Führungskräfte des Bereichs erarbeiteten ein Konzept zur Organisationsänderung, das dem Vorstand vorgelegt und von diesem gebilligt wurde. 47 Vom Anwartschaftsdeckungsverfahren zum offenen Deckungsplanverfahren Zielsetzung Die dauerhaft zukunftssichere und krisenfeste Versorgung unserer Mitglieder der berufsständischen Versorgungswerke ist und bleibt unser oberstes Ziel. Zum 1. Januar 2015 haben die Bayerische Apothekerversorgung (BApV), die Bayerische Architektenversorgung (BArchV), die Bayerische Rechtsanwalts- und Steuerberaterversorgung (BRAStV) und die Bayerische Ingenieurversorgung-Bau mit Psychotherapeutenversorgung (BIngPPV) nach intensiven zum Teil mehrjährigen strategischen und rechtlichen Überlegungen die Umstellung des Finanzierungssystems vom Anwartschaftsdeckungsverfahren auf das offene Deckungsplanverfahren (oDPV) begonnen. Das Anwartschaftsdeckungsverfahren und die geänderten Rahmenbedingungen Die genannten Versorgungswerke wurden bis zum Ende des Jahres 2014 im Anwartschaftsdeckungsverfahren finanziert. Im Anwartschaftsdeckungsverfahren erwirbt das Mitglied mit der Entrichtung seines Beitrags eine in einem Euro-Betrag ausgewiesene Anwartschaft, deren Höhe sich aus einer altersabhängigen Verrentungssatzstaffel ergibt. Das Kapital, das zur Erfüllung der aus den Anwartschaften erworbenen Leistungsansprüche erfor48 Zukunfssichere Versorgung derlich ist, wird in der Weise vorgehalten, dass die Leistung aus den vom Mitglied entrichteten Beiträgen und den daraus erwirtschafteten Zinsen finanziert wird. Hierzu werden die Beiträge bis zum Leistungseintritt angespart und möglichst gewinnbringend angelegt. Das so gebildete individuelle Deckungskapital gewährleistet die Erbringung der Leistungen ohne Rückgriff auf die Beiträge künftiger Generationen und ist damit von der demographischen Entwicklung unabhängig. In die Verrentungssatztabellen, die Grundlage der Berechnung sind, wurde bei den versicherungstechnischen Annahmen eine bestimmte Rendite einkalkuliert. So legte man z. B. für Anwartschaften, die bis Ende 2004 (BArchV, BRAStV) und bis 2005 (BApV, BIngPPV) erworben wurden, ein Rechnungszins (d. h. eine Rendite) von vier Prozent zugrunde. Dieser in die jeweiligen Verrentungssätze eingerechnete Zins muss kontinuierlich erwirtschaftet werden, damit die Rechnungsgrundlagen Bestand haben. Dies erfordert die Rendite sowohl während der aktiven Zeit als auch während des Zeitraums der Leistungsgewährung dauerhaft zu erwirtschaften. Die Tatsache, dass im Anwartschaftsdeckungsverfahren die Leistungen nicht nur aus den vom Mitglied erbrach- BVK Jahresbericht 2014 | Von neuen Wegen, offenen Türen und regem Austausch ten Beiträgen, sondern auch aus den Zinsen finanziert werden, zeigt die Abhängigkeit von den Kapitalmärkten und das damit verbundene Kapitalanlagerisiko der Erwirtschaftung der über den Rechnungszins eingerechneten Verzinsung in deutlicher Weise. Die Rahmenbedingungen an den Kapitalmärkten haben sich grundlegend geändert. Sie sind insbesondere von einer andauernden Niedrigzinsphase der festverzinslichen Papiere und von einer hohen und schwer einschätzbaren Volatilität an den Aktienmärkten geprägt. Hinzu kommen Ereignisse, wie die Finanzmarktkrise im Jahr 2008 oder die nicht mehr immer gewährleistete Sicherheit von Staatsanleihen, die außerplanmäßige Abschreibungen verursachen können. Während einmalige Krisen z. B. in Form eines Aktiencrashs noch mit Mitteln aus der Rücklage für Zinsverpflichtungen abgepuffert werden können, wirkt sich die längerfristige Reduzierung der Erträge aufgrund der Niedrigzinsphase deutlich auf das Kapitalertragsergebnis aus. Da das Portfolio der Versorgungswerke überwiegend aus festverzinslichen Anlagen (über 60 Prozent) besteht, prägt deren Rendite entscheidend die Gesamtrendite der Kapitalanlagen. Die eingehenden Beiträge und auslaufenden Papiere müssen derzeit in diesem Segment mit einem sehr niedrigen Zinssatz angelegt werden. Dies hat zur Folge, dass sich die Gesamtverzinsung in ihrer Gesamtheit nach unten bewegt. So lag der Neuanlagezins zehnjähriger festverzinslicher Papiere in den letzten Jahren deutlich unter vier Prozent, Ende 2014 sogar nur noch bei 0,79 Prozent; diesem Wert steht jedoch eine Zinsforderung von vier Prozent für die oben genannten Anwartschaften gegenüber. Die Versorgungswerke sind nach den gesetzlichen Vorgaben aber gehalten, die dauerhafte Erfüllbarkeit der Verpflichtungen aus den Versorgungsverhältnissen sicherzustellen. Neben der hundertprozentigen Ausfinanzierung der gegenwärtigen und künftigen Leistungsansprüche müssen unter Risikogesichtspunkten daneben noch ausreichende Sicherheitsreserven gebildet werden. Dieser Puffer spiegelt die Risikotragfähigkeit des Versorgungswerks wider. Durch die geschilderten Umstände an den Finanzmärkten hat sich die Risikosituation gegenüber den Vorjahren deutlich verschlechtert, obwohl das Handeln der BVK nicht riskanter geworden ist; die Wahrscheinlichkeit einer Unterdeckung hat sich erhöht. Innerhalb dieses Systems hätte der Situation nur durch eine Erhöhung der Risikogrenze Rechnung getragen werden können, da eine Einhaltung der bisher im Finanztechnischen Geschäftsplan gesetzten Risikoschranken nicht möglich ist. Für den Ausbau von weiteren Rücklagen stehen aber keine ausreichend hohen Überschüsse zur Verfügung. Die Aufsicht hat der Erhöhung der zulässigen Unterdeckungsgrenze und einer Tolerierung der Überschreitung der bisherigen Grenze über das Jahr 2014 hinaus nicht zugestimmt, so dass rechtlicher Handlungsbedarf zur Herstellung der Risikotragfähigkeit gegeben war. Darüber hinaus ist das Anwartschaftsdeckungsverfahren im Hinblick auf die Rahmenbedingungen und Steuerungsmöglichkeiten sehr unflexibel. So entstehen im Anwartschaftsdeckungsverfahren geschützte Rechtspositionen, die nur eingeschränkt relativiert werden können, wenn die Rechnungsgrundlagen (wie z. B. Rechnungszins oder biometrische Daten), auf denen die Ansprüche beruhen und die der gesamten Versicherungsdauer von rund 60 Jahren zugrunde gelegt wurden, nicht mehr den aktuellen Gegebenheiten entsprechen. Ferner müssen aufgrund der bilanziellen Inflexibilität Mittel für die Risikotragfähigkeit vorgehalten werden, um bilanzielle Unterdeckung zu vermeiden, die ansonsten einen Sanierungsplan nach sich ziehen würde. Hierdurch werden der Versichertengemeinschaft Mittel entzogen, unabhängig davon, ob diese tatsächlich benötigt werden. In anderen Fallkonstellationen (wie z. B. bei überhöhten Verrentungssätzen) muss das materielle Recht, ggf. unter Berücksichtigung des Vertrauensschutzes, geändert werden. Der Verwaltungsrat/Landesausschuss der jeweiligen Versorgungswerke hat sich unter diesen Prämissen für eine Änderung des Finanzierungssystems, nämlich den Umstieg auf das offene Deckungsplanverfahren entschieden. Das offene Deckungsplanverfahren Das offene Deckungsplanverfahren ist eine Kombination aus einem reinen Umlageverfahren und einem Kapitaldeckungsverfahren, also ein Mischfinanzierungssystem. Für die Finanzierung der Verpflichtungen wird zwar ein Kapitalstock gebildet, dieser muss aber nicht mehr vollständig befüllt werden, da in die Rechnungsgrundlagen weitere Elemente (wie z. B. Beitragstrend) einbezogen werden. Der Umstieg auf das offene Deckungsplanverfahren bewirkt ferner die Relativierung der künftigen Anwartschaf49 BVK Jahresbericht 2014 | Von neuen Wegen, offenen Türen und regem Austausch ten. Die Beiträge werden künftig nicht mehr als in Euro ausgewiesene Anwartschaften, sondern in Rentenpunkte umgerechnet. Das Mitglied hat also keine in einem bestimmten Eurobetrag ausgewiesene Anwartschaft. Die Bewertung der durch die Beitragszahlung erworbenen Rentenpunkte findet zum Zeitpunkt des Versorgungsfalls statt und kann damit den jeweils aktuellen Gegebenheiten Rechnung tragen. Das neue System ermöglicht für die bis Ende 2014 erworbenen Anwartschaften und die neu hinzukommenden, die den Regeln des offenen Deckungsplanverfahren unterliegen, mit zahlreichen Steuerungsmöglichkeiten stets optimale Lösungen für alle Mitglieder unter Beachtung der Anforderungen der Generationengerechtigkeit zu finden. Inkrafttreten Die Neuregelung gilt für die Ausgestaltung der Ansprüche ab 1. Januar 2015. Die bis zu diesem Zeitpunkt erworbenen Anwartschaften werden nicht in das offene Deckungsplanverfahren überführt und unterliegen damit dem bisherigen Recht. Altanwartschaften Mit dem Umstieg auf das offene Deckungsplanverfahren ist keine endgültige Entscheidung über das Schicksal von Anwartschaften getroffen, die bis zum 31. Dezember 2014 erworben worden sind, wenn der in der Verrentungssatzstaffel zugrundeliegende Rechnungszins nicht dauerhaft erwirtschaftet werden kann. Eine Anpassung dieser Anwartschaften hat sich der jeweilige Landesausschuss/ Verwaltungsrat ausdrücklich als Handlungsmöglichkeit offen gehalten. Ein Eingriff in die Altanwartschaften ist insbesondere dann zu erwägen, wenn es zu einer nicht gerechtfertigten Ungleichbehandlung der Generationen kommen würde. Die Möglichkeiten im offenen Deckungsplanverfahren dürfen auch kein Dynamisierungspotenzial für bestehende Anwartschaften und Versorgungsleistungen schaffen. Ausschlaggebend ist stets eine Bewertung des Gesamtgefüges. Zusammenfassung Der Systemumstieg bedeutet keine vollständige Abkehr vom bisherigen kapitalgedeckten Finanzierungssystem, das sich in der Vergangenheit bewährt hat. Die vollständige Ausfinanzierung der Ansprüche ist auch weiterhin das von den Versorgungswerken ausdrücklich angestrebte Ziel. 50 Zusammenfassend kann das neue Finanzierungssystem als „Erweiterung des Anwartschaftsdeckungsverfahrens um Elemente des offenen Deckungsplanverfahrens“ bezeichnet werden. Herausforderungen als Arbeitgeber optimal meistern Die Bayerische Versorgungskammer hat sich im Bereich Personalmanagement neu organisiert. Im Prozess der Neustrukturierung galt es vor allem einen Weg jenseits der klassischen Personalverwaltung hin zu einer modernen Personalarbeit zu finden. Die Leitung des neu eingerichteten Referats Personalmanagement wird seit dem 1. April 2014 von Manuela Marov wahrgenommen. Als erfahrene Personalerin widmet sie sich vor allem den Themenbereichen Personalentwicklung und Personalmarketing, strukturiert und konzipiert diese neu. Ziele des neuen Referats „Personalmanagement“ Ziel der neuen Abteilung innerhalb des Personalwesens ist, die Personalentwicklung weiter auszubauen. Dazu gehören zum Einen die Erweiterung der Beratungs- und Weiterbildungsangebote, die Neukonzeption der Führungskräfteentwicklung und die Etablierung neuer Lernformen, wie zum Beispiel des e-learnings. Zum Anderen sollen die Potenziale der Führungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erkannt, individuell entwickelt und optimal genutzt werden. Ein weiteres Ziel ist der Aufbau und die Etablierung einer attraktiven Arbeitgebermarke und damit die Steigerung des Bekanntheitsgrades der Bayerischen Neugestaltung des Personalwesens Das Team für Personalmanagement, -marketing und -entwicklung (v. l.): Gabriele Lamprecht, Stefanie Riedmair, Referatsleiterin Manuela Marov, Sachgebietsleiterinnen Melanie Sacher und Susanne Strauß, Petra Köbelin, Gabriela Buchenberger. Versorgungskammer, um qualifizierte neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen. Ein Beispiel für das Ziel Personalgewinnung ist die Einführung eines Bewerbermanagementsystems, das den Rekrutierungsprozess für alle Beteiligten erleichtert und beschleunigt. Die Bewerberinnen und Bewerber erwarten Professionalität, Schnelligkeit und Transparenz im Auswahlprozess und lassen diese Kriterien in ihre Entscheidung einfließen. Ausbau des Teams und Erweiterung des Seminarangebotes Eine Voraussetzung für die genannten Vorhaben sind personelle Kapazitäten. So wurden die Rollen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angepasst, neue Teams gebildet und zusätzlich neue Spezialisten aus den Bereichen Personalentwicklung, Aus- und Fortbildung und Personalmarketing, Employer Branding sowie Recruiting „an Bord“ geholt, um diese Vorhaben zeitnah und optimal strukturiert umzusetzen. Die Bayerische Versorgungskammer konnte weiterhin zwei erfahrene Personalreferentinnen gewinnen 51 BVK Jahresbericht 2014 | Von neuen Wegen, offenen Türen und regem Austausch und profitiert von dem fachspezifischen Know-how sowie der fundierten Praxis der neuen Kolleginnen. Der Ende 2013 gestartete Erfahrungsaustausch für Führungskräfte wurde 2014 erfolgreich fortgesetzt. An elf Terminen im Jahr 2014 nahmen insgesamt 87 Führungskräfte teil. Die Themen reichten vom „Umgang mit Abwesenheitszeiten“ über „Motivation“ und „Teamkonflikte“ bis hin zum „Nachteilsausgleich von Mitarbeiter/innen mit Schwerbehinderung“. Die Bayerische Versorgungskammer kooperiert seit diesem Jahr mit der Versicherungskammer Bayern und weiteren Firmen des Sparkassenverbundes, um Austausch und Angebote zu erweitern. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kooperierenden Häuser können nun an den Seminarveranstaltungen der jeweils anderen Unternehmen teilnehmen. Besonders bei den Führungskräfteangeboten entstanden hier wertvolle Synergien. „Mehr bewegen – für sich und andere“ Die Bayerische Versorgungskammer steht als Arbeitgeber vor verschiedenen Herausforderungen. Ein aktuelles Beispiel ist der demographische Wandel und damit verbundene Effekte wie Fachkräftemangel, Rückgang der Kümmerlinge an die Macht Bewerbungen oder die Konkurrenzsituation mit anderen Unternehmen. Auf diese Situation muss auch die BVK als Arbeitgeber reagieren, um sie zu meisten, denn die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt werden zunehmend schwieriger. Deshalb ist es eine zentrale Aufgabe, die Bekanntheit der Bayerischen Versorgungskammer als attraktiven Arbeitgeber zu steigern. Dafür wurde als erster „Hingucker“ für potenzielle Interessenten der neue Slogan in Stellenanzeigen der BVK „Mehr bewegen – für sich und andere“ entwickelt. Durch die Neustrukturierung, die mit dem Workshop vom 9. April 2014 abgeschlossen wurde, ist das neue Personalwesen für zukünftige Aufgaben sehr gut aufgestellt und steuert unter Berücksichtigung der Markt-Trends für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die neuen Ziele an. Somit wird der Weg, die Bayerische Versorgungskammer als attraktiven Arbeitgeber und als ein modernes Unternehmen zu positionieren, konsequent beschritten. Das Kabarett der Kümmerlinge begeisterte an drei Abenden die Bayerische Versorgungskammer Auch 2014 überraschte das interne Kammer-Kabarett „Kümmerlinge“ die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bayerischen Versorgungskammer wieder mit einem bunten, dreistündigen Show-Programm. Weit über dreihundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfreuten sich an drei Abenden an den abwechslungsreichen Darbietungen. Die „Kümmerlinge“ haben wieder ein Feuerwerk an Sketchen, Witzen und Pointen abgebrannt und das zwar mit viel Sinn für Tradition aber auch zahlreichen Neuerungen. So zeigten sie das gesamte Spektrum modernen Entertainments: Kabarett, Comedy, Jonglage, Akrobatik, Burlesque, Puppenspiel und Video-Film. Mit großem Engagement und Ideenreichtum wurde auch das Bühnenbild gestaltet. Fester Bestandteil des Programms war erneut ein Video mit den Handpuppenfiguren, den „Kümmerlienchen“. 52 Die Kabarettgruppe Kümmerlinge auf ihrer Showbühne. An allen drei Abenden waren Vorstände und Bereichsleiter im Publikum. Der Vorstandsvorsitzende Daniel Just nahm sogar zweimal im Publikum Platz. BVK Jahresbericht 2014 | Von neuen Wegen, offenen Türen und regem Austausch Der Kunde steht im Mittelpunkt Dritte Konferenz des Bereichs Informationsverarbeitung Von der Neuen Versorgungssoftware in Eigenregie bis zur Strategieentwicklung für mobile Endgeräte: Der Bereich Informationsverarbeitung (IV) schultert stetig wachsende und immer komplexere Aufgaben für die internen wie auch externen Kunden. Auf seiner dritten Konferenz am 21. Mai 2014 bot der Bereich neben Vorträgen vor allem Workshops für die einzelnen IV-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. Rege Diskussionen: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Bereich Informationsverarbeitung bei der IV-Konferenz. Wichtigstes Ziel des eintägigen Austausches war es, Maßnahmen zu finden, wie die Kommunikation mit internen als auch externen Kunden verstärkt ausgebaut werden kann. Gerade abgeschlossene Projekte oder die Einführung neuer Software sollen in Zukunft transparenter kommuniziert werden. Aber auch das Angebot von Hospitationen oder der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Fachbereichen soll öfter wahrgenommen werden. In Arbeitsgruppen und einzelnen Workshops erarbeiteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bereichs IV weitere Schritte, um ihre Kunden noch stärker in den Mittelpunkt zu rücken. Denn der Dialog und die direkte Rückmeldung vom Kunden werden in Zukunft immer wichtiger werden. Neben der Kommunikation nach außen sollte auch der Dialog nach innen gestärkt werden. Um die Kommunikation mit internen Kunden, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BVK anzuregen, fand 2014 ein Tag der offenen Tür im Bereich IV statt. IV konnte damit vor allem seine Leistungen innerhalb der Bayerischen Versorgungskammer besser darstellen und den Kolleginnen und Kollegen anderer Bereiche ihre Aufgaben vermitteln. Vor allem die organisierten Führungen durch das Rechenzentrum fanden regen Andrang. 53 Austausch mit dem Dachverband 54 Die ABV zu Gast in München Informationstreffen/Auszeichnung für Gremienmitglieder Vertreter der Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen (ABV) e. V. kamen am 21. Januar 2014 zu einem Informationsaustausch nach München. Die Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen im Gespräch mit der Bayerischen Versorgungskammer. Die Bayerische Versorgungskammer, mit ihren zwölf Versorgungseinrichtungen wichtiges Mitglied der Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen, tauscht sich in regelmäßigen Abständen mit dem Verband aus. Zentrales Thema des diesjährigen Treffens war die „Regulatorische Neuerung bei der Kapitalanlage“. Diese betrifft vor allem die Auswirkungen auf die Masterfondsstruktur in der BVK. Auch die Aspekte der neuen Anlageverordnung wurden eingehend diskutiert. Dazu hatten der Bereich Kapitalanlagen und die Rechtsabteilung eine umfassende Präsentation erarbeitet. Auf Grundlage der Präsentation diskutierten von Seiten der ABV der Vorsitzende des Vorstandes Hartmut Kilger, der Hauptgeschäftsführer Michael Jung und die Geschäftsführer Peter Hartmann und Dr. Ulrich Krüger mit dem Vorstand der BVK sowie Vertretern der Bereiche Berufsständisches Versorgungswesen, Bayerische Ärzteversorgung, Mathematik und Service mögliche Szenarien und Auswirkungen. Beide Seiten waren sich einig, eine intensive Zusammenarbeit zu diesen komplexen Themen weiterzuführen. Apotheker Karl-August Beck und Professor Dr. Detlef Kunze wurden anlässlich der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Berufsständischer Versorgungseinrichtungen (ABV) am 16. November 2013 durch den ABV-Vorsitzenden, Rechtsanwalt Hartmut Kilger, mit der ABV-Ehrenschale ausgezeichnet. Die Arbeitsgemeinschaft würdigt auf diese Weise Persönlichkeiten, die sich große Verdienste für den Erhalt und den Ausbau der selbstverwalteten, eigenfinanzierten Altersversorgung der freien Berufe erworben haben. KarlAugust Beck engagiert sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich für die Altersversorgung der verkammerten freien Berufe. Bereits 1972 wurde er in den Landesausschuss der Bayerischen Apothekerversorgung berufen. Seit 1975 nahm er zudem – zunächst als stellvertretendes Mitglied, dann als ordentliches Mitglied – an den Sitzungen des Verwaltungsausschusses teil. Seit dem 7. April 1984 vertrat Apotheker Karl-August Beck die Interessen der Gesamtheit der berufsständischen Versorgungswerke, zuerst als Mitglied des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft, BVK Jahresbericht 2014 | Von neuen Wegen, offenen Türen und regem Austausch von November 1992 bis November 2012 als stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Arbeitsgemeinschaft. Aufgrund seiner umfassenden Erfahrung in Fragen des berufsständischen Versorgungswesens wählte die Ständige Konferenz der Versorgungswerke für Apotheker Karl-August Beck 1990 zum Vorsitzenden. Aus diesem Amt schied er im November 2005 auf eigenen Wunsch aus. Auf europäischer Ebene engagierte er sich auch in dem 2008 von der ABV mit gegründeten europäischen Interessenverband der Versorgungseinrichtungen. Karl-August Beck hat viel dazu beigetragen, dass sich die ABV als der Spitzenverband der Versorgungswerke etablieren und in der Politik Anerkennung finden konnte. schaft in der Bayerischen Landesärztekammer von 1991 bis 1995. Seine Tätigkeit in der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern und in der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sind weitere Stationen. Seit 1982 ist er Mitglied im Landesausschuss und von 1994 bis 2014 Mitglied des Verwaltungsausschusses der Bayerischen Ärzteversorgung, dessen Vorsitzender er von 2001 bis 2002 war. Professor Dr. Detlef Kunze ist von jeher ein beständiger Streiter für die Interessen der berufsständischen Altersversorgung. Dem Vorstand der ABV gehörte er von November 2000 bis November 2012 an. Schwerpunkt war dabei stets das aufmerksame Verfolgen und die Bewertung der Diskussion um die künftige Ausgestaltung der Alterssicherungssysteme. Rechtsanwalt Hartmut Kilger, Vorsitzender des Vorstands der ABV (3. v. l.) überreicht Professor Dr. Detlef Kunze (2. v. l.), Karl-August Beck (4. v. l.) und Dr. Rainer Mertens (Tierarzt und ehemaliges Vorstandsmitglied der ABV für das Versorgungswerk der Tierärztekammer Nordrhein, 1. v. l.) die Ehrenschale der Arbeitsgemeinschaft. Der gebürtige Mecklenburger Professor Dr. Detlef Kunze setzt sich seit über 30 Jahren für die freien Berufe ein. Bereits 1980 wurde Professor Dr. Detlef Kunze Vorsitzender des Marburger Bundes in Bayern. Dieses Amt füllte er bis 2001 aus; heute ist er Ehrenvorsitzender des Landesverbandes. Mittelpunkt seines Engagements waren vor allem die Optimierung der Arbeitsbedingungen und eine leistungsgerechte Vergütung in Krankenhäusern sowie eine praxisnahe Ausbildung von Medizinern. Professor Dr. Detlef Kunze ist darüber hinaus Vorsitzender des Stiftungskuratoriums des Marburger Bundes, das Medizinern ein Beratungs- und Seminarprogramm zur Verfügung stellt und Stipendien an sozial schwache Medizinstudierende vergibt. Nicht zu vergessen ist die Vizepräsident55 56 Im Detail: Die Versorgungseinrichtungen BVK Jahresbericht 2014 | Die Versorgungseinrichtungen Bayerische Ärzteversorgung (BÄV) Auf den folgenden Seiten sind die Schwerpunkte der Gremienarbeit blau markiert. Vorsitzender des Landesausschusses Dr. med. Max Kaplan Vorsitzender des Verwaltungsausschusses Dr. med. Lothar Wittek • Dynamisierung der laufenden Ruhegelder und Anwartschaften zum 1. Januar 2014 und 1. Januar 2015 um jeweils ein Prozent. • Im Hinblick auf den niedrigen Neuanlagezins wurden die festverzinslichen Anlagen nicht mehr ausgebaut. Zunehmende Erschließung alternativer Anlageformen wie z. B. Infrastruktur und Private Equity. In der Immobiliendirektanlage konnten die Objekte KölnKlostergärten und Potsdam-Speicherstadt erworben werden. • Neubau „arabeska“: Fertigstellung und Vermietung des Wohngebäudes. Die Kinderkrippe konnte zum Jahresanfang 2014 eröffnet werden. Der Grundausbau des Bürogebäudes wurde im Sommer 2014 abgeschlossen. Das Objekt ist vollständig vermietet. Der erste Gewerbemieter konnte die Räumlichkeiten im Oktober 2014 beziehen. • In der konstituierenden Sitzung des Landesausschusses am 19. März 2014 wurde der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer Dr. Max Kaplan erneut zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt. In der sich anschließenden konstituierenden Sitzung des Verwaltungsausschusses wurde der bisherige Vorsitzende Dr. Lothar Wittek in seinem Amt bestätigt. • Der Landesausschuss hat in seiner Sitzung am 4. Oktober 2014 durch Satzungsänderung eine Beitragssatzreform für selbständige Mitglieder beschlossen. Mit Wirkung vom 1. Januar 2015 wird der Beitragssatz grundsätzlich von derzeit 14 Prozent auf 18 Prozent des Berufseinkommens bis zur Beitragsbemessungs58 grenze (BBG) angehoben. Gleichzeitig wird der Beitragssatz für Einkommensteile über der BBG von derzeit acht Prozent auf sieben Prozent abgesenkt. Für alle, die bereits vor dem 1. Januar 2015 Mitglied waren, wird der Beitragssatz über einen Zeitraum von acht Jahren im Rahmen einer Übergangsregelung stufenweise angepasst. • Weiterer Bestandteil der Änderungssatzung ist auch die Neuregelung, den Mitgliedern ab 1. Januar 2015 einen freiwilligen Aufschub der Auszahlung des Regelaltersruhegeldes bis maximal zum 72. Lebensjahr zu ermöglichen. Das Altersruhegeld erhöht sich dabei für jeden Monat des Aufschubs um einen versicherungsmathematisch ermittelten Zuschlag. • Das 50-jährige Jubiläum des Staatsvertrages zwischen dem Freistaat Bayern und dem Land Rheinland-Pfalz über die Zugehörigkeit der Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte aus dem ehemaligen Regierungsbezirk Pfalz zur Bayerischen Ärzteversorgung war Anlass, die ordentliche Sitzung des Landesausschusses am 4. Oktober 2014 in Deidesheim/Pfalz auszutragen. • Ausrichtung der „Ständigen Konferenz der Versorgungswerke der Tierärzte“ am 11. April 2014 in München. • Informationsveranstaltungen in den Kreis- und Bezirksverbänden. •Beratung der Mitglieder auf berufsständischen Kongressen. Ausrichtung von Sprechtagen in den Staatsvertragsgebieten. • Regelmäßige Information der Mitglieder über Entwicklungen der berufsständischen Altersversorgung (u. a. Veröffentlichungen in der berufsständischen Presse, Newsletter, Rundschreiben). Neugestaltung der Mitgliederinformation 2014. Erstellung des Geschäftsberichts 2013 unter dem Leitmotiv „Erfolgsgeschichte fortschreiben – 90 Jahre Bayerische Ärzteversorgung“. BVK Jahresbericht 2014 | Die Versorgungseinrichtungen Bayerische Apothekerversorgung (BApV) Vorsitzender des Landesausschusses & des Verwaltungsausschusses Johannes Metzger •Dynamisierung: Landesausschuss beschließt Dynamisierung der Anwartschaften im Anwartschaftsverband 3 um 0,75 Prozent zum 1. Januar 2015 • Teilnahme an Arbeitskreisen • Zustimmung zur Umstellung der strategischen Kapitalanlageplanung • Vorbereitung der EDV-technischen Umstellung bei dem Abzug von Krankenversicherungsbeiträgen (Abschaffung des Sozialausgleichs und Einführung des kassenindividuellen einkommensabhängigen Zusatzbeitrags) • Zustimmung zum Verkauf der Immobilie „FriedrichsCarré“ in Stuttgart • Vorbereitung auf das 90-jährige Jubiläum des Versorgungswerks im Jahr 2015 •Kenntnisnahme des umfassenden versicherungsmathematischen Gutachtens • Erhöhter Verwaltungsaufwand durch die Änderung der Praxis im Zusammenhang mit dem Befreiungsrecht von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung • Ende der Amtsperiode des Landesausschusses •Bestandswachstum bei Anwartschaftsberechtigten, Versorgungsempfängern und Versorgungsleistungen bei geringfügig steigendem Beitragsaufkommen • Elektronische Meldungen im Zahlstellenverfahren nach § 22 a EStG • Weiterentwicklung der EDV • Mitgliederrundschreiben und Veröffentlichungen • EDV-technische Umsetzung der Erweiterung des Anwartschaftsdeckungsverfahrens um Elemente des offenen Deckungsplanverfahrens • Sprechtage in den Staatsvertragsländern •Fortsetzung des Dialogs mit den Apothekerversorgungswerken anderer Bundesländer • Teilnahme an Veranstaltungen der ABV e. V. 59 BVK Jahresbericht 2014 | Die Versorgungseinrichtungen Bayerische Architektenversorgung (BArchV) Vorsitzender des Landesausschusses Dipl.-Ing. (FH) Robert Winzinger Vorsitzender des Verwaltungsausschusses Dipl.-Ing. Hartmut Rüdiger •Beschluss des Landesausschusses zur Erweiterung des bisherigen Finanzierungssystems um Elemente des offenen Deckungsplanverfahrens für Beiträge ab dem 1. Januar 2015 und Fortführung der bis 31. Dezember 2014 erworbenen Versorgungsanwartschaften im bisherigen System (Anwartschaftsdeckungsverfahren) ohne Bestandsschutz • Dynamisierung der Anwartschaften mit Rechnungszins 2,25 Prozent (Einzahlungen seit 1. Januar 2010) um ein Prozent zum 1. Januar 2015 •Nicht von der gesetzlichen Rentenversicherungspflicht befreite Angestellte können ab 1. Januar 2015 die Festsetzung auf den halben Mindestbeitrag beantragen • Zustimmung zum Erwerb von 94,9 Prozent der Anteile einer Immobilienobjektgesellschaft, welche ausschließlich das Dieterich Karree in Düsseldorf im Bestand hält (Share-Deal) • Zustimmung zur Umstellung der strategischen Kapitalanlagenplanung • Kenntnisnahme des umfassenden versicherungsmathematischen Gutachtens • Beginn des Zahlungsverkehrs im SEPA-Lastschriftverfahren (seit 11/2013; ab 08/2014 Reduzierung der Vorlaufzeit auf einen Tag) • Teilnahme an Informationsveranstaltungen und Podiumsdiskussionen der Architektenkammern • Sprechtage in den Staatsvertragsländern Niedersachsen und Rheinland-Pfalz mit Möglichkeit zu persönlichen 60 Beratungen durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Versorgungswerks • Teilnahme an den Rundgesprächen der Architektenversorgungswerke in Dresden und Hamburg • Veröffentlichungen von Informationen zur berufsständischen Versorgung in der Fachpresse; Versand von Mitgliederrundschreiben insbesondere zur neuen, auf Urteile des Bundessozialgerichts beruhenden Befreiungspraxis der Deutschen Rentenversicherung • Auswertung von Befreiungsbescheiden und Ablehnungen von der Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung im Rahmen der Befreiung nach § 6 Abs. 1 SGB VI • Druck eines aktuellen Flyers zur Information über die Mitgliedschaft und Altersversorgung bei der BArchV • Neugestaltung der Homepage • Geschäftsbericht online abrufbar • Weiteres Bestandswachstum bei Anwartschaftsberechtigten, Versorgungsempfängern sowie Beitragsaufkommen und Versorgungsleistungen; starker Anstieg der Mitglieder vor allem bei Frauen und bei Angestellten BVK Jahresbericht 2014 | Die Versorgungseinrichtungen Bayerische Ingenieurversorgung-Bau mit Psychotherapeutenversorgung (BIngPPV) Vorsitzender des Verwaltungsrats Professor Dipl.-Ing. Rolf Sennewald • Beschluss einer Satzungsänderung zur Erweiterung des Finanzierungsverfahrens um Elemente des offenen Deckungsplanverfahrens für Beiträge ab dem 1. Januar 2015 und Fortführung der bis 31. Dezember 2014 erworbenen Versorgungsanwartschaften im bisherigen System (Anwartschaftsdeckungsverfahren) ohne Bestandsschutz •Dynamisierung der im Anwartschaftsverband 3 (Rechnungszins 2,5 Prozent) erworbenen Anwartschaften zum 1. Januar 2015 um 0,75 Prozent •Ankauf einer Gewerbeimmobilie im Direktbestand im Stadtteilzentrum Prenzlauer Berg, Berlin Psychotherapeutenversorgungswerke (Rundgespräche 2014 in München und Hannover) •Versand von Jahresmitteilungen (Übersicht Gesamteinzahlungen und Anwartschaftsstand) sowie Jahresrundschreiben (Beiträge 2014 und sonstige Information) und Sonderrundschreiben zu den Neuerungen bei Befreiung von der gesetzlichen Rentenversicherung und zur Satzungsänderung, betreffend die Erweiterung des Finanzierungsverfahrens • Aktualisierung und Erweiterung des Internet-Auftritts mit Versand von Newslettern • Veröffentlichungen in der Berufspresse • Entwicklung einer neuen strategischen Kapitalanlageplanung • Weiterentwicklung EDV • Kenntnisnahme des umfassenden versicherungsmathematischen Gutachtens – Aktualisierung/Optimierung • Weiteres Bestandswachstum (Anwartschaftsberechtigte, aktive Mitglieder, Versorgungsempfänger, Beiträge und Versorgungsleistungen) – Ausbau der Eigenpflege – Fortentwicklung des Systems unter Berücksichtigung der Anwartschaftsberechnung im offenen Deckungsplanverfahren • Ende der Amtsperiode des Verwaltungsrats, Vorbereitung der Berufung der Mitglieder und Stellvertreter des Verwaltungsrats für die kommende Amtsperiode 2015 – 2018 • Verabschiedung der langjährigen Verwaltungsratsmitglieder und Gründungsmitglieder der BIngPPV Dr.-Ing. Heinrich Schroeter und Dipl.-Ing. Gert Iffert • Teilnahme an Veranstaltungen der Berufskammern •Dialog und Meinungsaustausch der Ingenieurversorgungswerke (Arbeitstagung 2014 in Stuttgart) und der 61 BVK Jahresbericht 2014 | Die Versorgungseinrichtungen Bayerische Rechtsanwaltsund Steuerberaterversorgung (BRAStV) Vorsitzender des Verwaltungsrats RA Ottheinz Kääb, LL.M. Vorsitzender des Verwaltungsausschusses StB/WP Robert Fahn • Beschluss einer Satzungsänderung zur Erweiterung des Finanzierungsverfahrens um Elemente des offenen Deckungsplanverfahrens für Beiträge ab dem 1. Januar 2015 und Fortführung der bis 31. Dezember 2014 erworbenen Versorgungsanwartschaften im bisherigen System (Anwartschaftsdeckungsverfahren) ohne Bestandsschutz •Dynamisierung der im Anwartschaftsverband 3 (Rechnungszins 2,5 Prozent) erworbenen Anwartschaften zum 1. Januar 2015 um 0,75 Prozent • Berufsständische Versorgung für die Mitglieder der Patentanwaltskammer: Vorbereitung des Beitritts der Stadt Hamburg zum Staatsvertrag •Neuerwerbung im Immobiliendirektbestand: Wohnungsbauprojekt „Mies-van-der-Rohe-Straße“ in Potsdam •Versand von Jahresmitteilungen (Übersicht Gesamteinzahlungen und Anwartschaftsstand) sowie Jahresrundschreiben (Beiträge 2014 und sonstige Information) und Sonderrundschreiben zu Neuerungen bei Befreiung von der gesetzlichen Rentenversicherung und zur Befreiung von Unternehmensjuristen/Syndikusanwälten sowie zur Satzungsänderung betreffend die Erweiterung des Finanzierungsverfahrens • Aktualisierung und Erweiterung des Internet-Auftritts mit Versand von Newslettern sowie eines SonderNewsletters zu den Entscheidungen des Bundessozialgerichts vom 3. April 2014 • Veröffentlichungen in der Berufspresse • Entwicklung einer neuen strategischen Kapitalanlageplanung • Weiterentwicklung EDV • Kenntnisnahme des umfassenden versicherungsmathematischen Gutachtens – Aktualisierung/Optimierung • Weiteres Bestandswachstum (Anwartschaftsberechtigte, aktive Mitglieder, Versorgungsempfänger, Beiträge und Versorgungsleistungen), Kapitalanlagen überschreiten Fünf-Milliarden-Grenze • Dialog und Meinungsaustausch der Rechtsanwaltsversorgungswerke in Frankfurt am Main und Hamburg sowie der Steuerberater- und Wirtschaftsprüferversorgungswerke in Kassel und Hamburg • Teilnahme an Veranstaltungen der Berufskammern 62 • Teilnahme an Veranstaltungen der Arbeitsgemeinschaft berufsständischer Versorgungseinrichtungen (ABV) e. V. – Ausbau der Eigenpflege – Fortentwicklung des Systems unter Berücksichtigung der Anwartschaftsberechnung im offenen Deckungsplanverfahren • Elektronisches Langzeitarchiv (ELLA) – Abschluss der Übernahme des Papieraktenbestandes für die aktiven Mitglieder – Optimierung und Weiterentwicklung des Systems hinsichtlich einer Vorgangsverwaltung BVK Jahresbericht 2014 | Die Versorgungseinrichtungen Bayerischer Versorgungsverband (BayVV) Versorgungswerk des Bayerischen Landtags Vorsitzender des Verwaltungsrats Dr. Jürgen Busse Präsidentin des Ältestenrats des Bayerischen Landtags Barbara Stamm • Weiterhin kontinuierliches Wachstum des Versorgungsempfängerbestandes bei leicht abnehmendem Aktivenbestand und konstanter Mitgliederanzahl •Weiterhin Rückgang der Anzahl der Empfänger von Ruhegeld und Hinterbliebenenversorgung • Weiterer Ausbau und Erhöhung der Rücklagen •Mitgliedschafts- und versorgungsrechtlicher Vollzug der bayerischen Kommunalwahlen im Frühjahr 2014 •Juli 2014: Dynamisierung der Versorgungsleistungen entsprechend der Erhöhung der Entschädigung für Mitglieder des Bayerischen Landtags • Weiterentwicklung der Bestandsführungssoftware • Vollzug der gesetzlichen Bezügeerhöhung zum 1. Januar 2014 • Vorbereitung für die Übernahme der Leistungsverbesserungen aus der gesetzlichen Rentenversicherung in das Bayerische Beamtenversorgungsgesetz (ab 1. Januar 2015) • Maßnahmen zur Einführung des individuellen Zusatzbeitrags der Krankenkassen (ab 1. Januar 2015) • Weiterführung des Projekts „ELLA BV“ (Elektronisches Langzeit-Archiv Beamtenversorgung) durch Digitalisierung der Bestandsakten • Berechnung von Pensionsrückstellungen im Rahmen der Wechselmöglichkeit der Kommunen in das System der kaufmännischen Buchführung (Doppik) •Laufende Betreuung des Kommunalen Versorgungsverbandes Thüringen • Weiterentwicklung der Bestandsführungssoftware (insbesondere hinsichtlich der Verarbeitung beim elektronischen Meldeverfahren mit den Krankenkassen) 63 BVK Jahresbericht 2014 | Die Versorgungseinrichtungen Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden (ZKdbG) Vorsitzender des Verwaltungsrats Rudolf Winter (jährlich alternierend) stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats Dr. Thomas Böhle (jährlich alternierend) • Leicht angestiegener Versichertenbestand, erwartungsgemäße Zunahme des Rentnerbestandes. Erhöhung der Vertragszahlen bei der PlusPunktRente; gestiegenes Umlage- und Beitragsaufkommen • Der Kapitaldeckungsgrad im Abrechnungsverband I (AV I) beläuft sich bei einem einheitlichen Rechnungszins von 3,25 Prozent auf 51,8 Prozent (nach Abrechnung des Jahres 2013). Nach tariflichen Rechnungsgrundlagen beträgt der Kapitaldeckungsgrad im AV I 70,5 Prozent. • Am 1. Juli 2014: Dynamisierung der circa 250.000 Betriebsrenten um ein Prozent. • 2014 wurden insgesamt 707.846 Versicherungsnachweise versandt. Davon entfielen 673.925 Versicherungsnachweise auf die Pflichtversicherung und 33.921 auf die freiwillige Versicherung (PlusPunktRente). • Der geschlechtsneutrale Tarif in der PlusPunktRente (seit 1. Dezember 2011) wird weiterhin gut angenommen (über 4.500 Verträge zum Ende Oktober 2014). • Das Kundencenter nimmt jährlich rund 100.000 Anrufe entgegen, bearbeitet über 10.000 E-Mails und führt rund 1.400 persönliche Beratungsgespräche mit Mitgliedern, Versicherten und Rentnern. • Die Aktion zur Erfassung von Mutterschutzzeiten als Versicherungszeiten infolge tariflicher Regelung erfordert hohen Personaleinsatz. Bis Oktober 2014 wurden mehr als 45.000 Anträge eingereicht und bearbeitet. • Das Mitglieder-Portal „Zusatzversorgung aktiv“ wird von den Mitgliedern gut angenommen. Inzwischen haben mehr als 2.700 Mitglieder einen Zugang erhalten. 64 Dadurch werden mehr als 5.100 Abrechnungsstellen über das Portal bedient. • Das zum 1. Januar 2011 eingeführte elektronische Meldeverfahren an die Krankenkassen verursachte in der Sachbearbeitung erheblichen Arbeitsaufwand. Dieser konnte im Zeitablauf durch Software-Optimierungen spürbar verbessert werden. • Durch Verzicht auf Versand der jährlichen Mitteilung über die einprozentige Rentenerhöhung werden jährlich circa 130.000 € Porto- und Druckkosten eingespart. • Weitere Verbesserung der Bestandsführungssoftware (insbesondere bei der Verarbeitung beim elektronischen Meldeverfahren mit den Krankenkassen) • Neuberechnung der Startgutschriften für beitragsfreie Versicherte (18.182 Fälle) inklusive Korrektur von 3.700 Renten BVK Jahresbericht 2014 | Die Versorgungseinrichtungen Versorgungsanstalt der deutschen Bühnen (VddB) Versorgungsanstalt der deutschen Kulturorchester (VddKO) Vorsitzender des Verwaltungsrats & des Arbeitsausschusses Daniel Just Vorsitzender des Verwaltungsrats & des Arbeitsausschusses Daniel Just • Dynamisierung der in den Jahren 2011 bis 2013 erworbenen Anwartschaften und Rententeile (Anwartschaftsverband 3) um 1,25 Prozent • Dynamisierung der in den Jahren 2011 bis 2013 erworbenen Anwartschaften und Rententeile (Anwartschaftsverband 3) um 1,25 Prozent • Satzungsregelung zur Anerkennung von bei kommunalen oder kirchlichen Zusatzversorgungskassen zurückgelegten Versicherungszeiten • Satzungsregelung zur Anerkennung von bei kommunalen oder kirchlichen Zusatzversorgungskassen zurückgelegten Versicherungszeiten • Ende der Amtsperiode des Verwaltungsrats • Ende der Amtsperiode des Verwaltungsrats • Entwicklung einer neuen strategischen Kapitalanlageplanung • Entwicklung einer neuen strategischen Kapitalanlageplanung • Schreiben an die Versorgungsempfänger zur Erläuterung der Gründe für die erneut unterbliebene Rentendynamisierung • Schreiben an die Versorgungsempfänger zur Erläuterung der Gründe für die erneut unterbliebene Rentendynamisierung • Versand der Jahresmitteilungen • Versand der Jahresmitteilungen • Einsatz des neuen Lastschriftverfahrens im Rahmen des einheitlichen europäischen Systems des Zahlungsverkehrs (SEPA) für den Beitragseinzug • Einsatz des neuen Lastschriftverfahrens im Rahmen des einheitlichen europäischen Systems des Zahlungsverkehrs (SEPA) für den Beitragseinzug • Weiterentwicklung und Aktualisierung der EDV • Weiterentwicklung und Aktualisierung der EDV •Auszahlung der vom Verwaltungsrat an alle Versorgungsempfänger gewährten Jubiläumszuwendung (250 Euro) anlässlich des 75-jährigen Bestehens der Orchesterversorgung 65 BVK Jahresbericht 2014 | Die Versorgungseinrichtungen Versorgungsanstalt der Kaminkehrergesellen mit Pensionskasse des Schornsteinfegerhandwerks (VKg mit PKS) Versorgungsanstalt der bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger (VdBS) Die Zusatzversorgung stellte den aktiven Geschäftsbetrieb zum 31. Dezember 2012 ein. Vorsitzender des Verwaltungsrats Oswald Wilhelm • Gemäß Verwaltungsratsbeschluss vom 13. Juli 2007 jährliche Dynamisierung der Versorgungsleistungen aller in der VKg Versorgungsberechtigten (Abwicklungsbestand) um zwei Prozent ab dem 1. Januar 2015 – Feststellung der bis Schließungszeitpunkt erworbenen Anwartschaften durch „Startgutschriften“; Rentenzahlungen werden weiter geleistet und neue Renten weiterhin gewährt – Auf Antrag hälftige Erstattung eingezahlter Beiträge bei nicht erfüllter Wartezeit („mit Beiträgen belegte Zeiten weniger als fünf Jahre“) • Beschluss des Verwaltungsrats, die Anwartschaften und Renten aus beiden Tarifen der PKS um 0,5 Prozent ab dem 1. Januar 2015 anzuheben •Umsetzung des neuen Gesetzes in der Verwaltung: Überarbeitung von Arbeitsabläufen, Formschreiben, Merkblättern und Informationen zum Versorgungswerk im Internet; Neugestaltung der Homepage • Neugestaltung der Homepage sowie weiterhin Anpassung des Informationsmaterials auf den 2013 eingeführten Tarif 2013 • Zunahme von Klageverfahren wegen nicht geklärter Rechtsfragen im neuen Schornsteinfeger-Handwerkgesetz • Geschäftsbericht online abrufbar • Gespräche mit dem Bundesversicherungsamt anlässlich offener Fragen zur Abwicklung der Versorgungsanstalt sowie zur Vorbereitung der Zahlungen des Bundeszuschusses nach Aufbrauchen der Anstaltsmittel •Anpassung und Weiterentwicklung der EDV auf die parallelen Tarife 2002 für Altversicherte und Tarif 2013 für Neuversicherte • Teilnahme am Zentralverbandstag des Zentralverbands Deutscher Schornsteinfeger e. V. (Arbeitnehmerverband) in Steinbach / Taunus •Teilnahme am 130. Bundesverbandstag des Schornsteinfegerhandwerks in Berlin • Weiterhin deutlicher Anstieg der Anzahl der Versicher- • Anfordern von aktuellen Lebensbescheinigungen bei Versorgungsempfängern ten, insbesondere der Weiterversicherten nach Beendigung der Pflichtversicherung •Start des Zahlungsverkehrs (Rentenzahlungen) im SEPA-Lastschriftverfahren • Start des Zahlungsverkehrs im SEPA-Lastschriftverfahren 66 • Nach Inkrafttreten des versorgungsrechtlichen Teils des Schornsteinfeger-Handwerksgesetzes zum 1. Januar 2013 mit der Schließung der Zusatzversorgung und Einstellung der Beitragsumlagen zum 31. Dezember 2012 steht weiterhin die Umsetzung der schließungsbedingten Sonderaufgaben im Mittelpunkt des Geschäftsbetriebs: 67 Beiträge / Umlagen in Mio. E oth eke rver Bay eris che Ap Bay eris che Är ztev erso rgu ng Bayerische Versorgungskammer Kennzahlen 2014 1) sorg ung Bay eris che Arch itek tenv Bay erso e rgu Steu rische ng erbe Rec rate htsa rver nwa sorg lts- u ung nd Bay e mit rische Psyc I hot ngenie hera urv peu erso tenv rgun erso g-B rgu au ng BVK Jahresbericht 2014 | Kennzahlen 2014 1.124 205 216 324 53 913 226 96 34 3 Anzahl Versicherte / Mitglieder 99.912 28.246 34.967 40.068 8.311 Anzahl Versorgungsempfänger 33.199 10.973 7.365 2.692 469 19.646 7.539 5.585 5.482 794 11.358 4.540 3.487 3.222 472 7.435 2.652 1.874 2.011 283 Tages- und Termingelder 36 0 0 0 0 Immobiliendirektbestand 816 348 224 249 39 Aufwendungen für Versicherungsfälle in Mio. E 2) Anzahl der Mitarbeiter/innen 3) Kapitalanlagen Gesamt in Mio. E davon Verzinsliche Wertpapiere Aktien / Investmentanteile 1) Vorläufige Werte (z.T. gerundet) 2) ohne Regulierungsaufwendungen 68 3) Mitarbeiter/innen mit Bezügen inklusive Hausmeister und Auszubildende 4) Staatszuschüsse 2.870 1.655 102 111 731 17.530 1.435 935 73 64 312 10.841 1.236 641 0 46 419 6.072 0 0 28 0 0 15 200 79 0 0 0 602 * inkl. Servicefälle Die kurzfristige Anlage der Betriebsmittel erfolgt über das interne Cashpooling der BVK. Ver deu sorgun tsch gsa en B nsta ühn lt de r en Ver deu sorgun tsch gsa en K nsta ultu lt de rorc r hes ter Vers o bev rgun ollm gsa äch nsta tigt en Blt der ezir kssc Vers hor nste Pen orgun infe sion gsa ger skas nsta se d lt de es S r Ka cho min rnst keh einf rerg ege e Bay rhan sellen eris dwe mit che rks r Ve rsor gun gsv erba Zus nd a bay tzver eris sorg che n Geungska mei sse d nde n er Vers Bay orgun eris che gswerk n La ndt des ags Bay Ges erische amt Vers org ung skam mer BVK Jahresbericht 2014 | Kennzahlen 2014 82 48 0 11 506 1.553 3 4) 4.127 105 58 74 0,7 410 980 3 2.903 85.519 17.081 6.508 11.018 16.157 1.351.874 0 1.699.661 13.154 5.561 7.249 210 14.606* 256.367 116 351.961 1.220 62.044 36.740 22.669 79,8 2.556 Stand Januar 2015 69 BVK Jahresbericht 2014 | Kennzahlen 2014 Die BVK in Zahlen 62 % Grafiken zu den Bereichen Frauen 38 % 70 Vollzeit TEILZEITQUOTE GESCHLECHTERVERTEILUNG 74 % Männer 26 % Teilzeit 50 –5 9J ah re s bi 31 % 60 Jahre % 10 e hr Ja 29 9 % über BVK Jahresbericht 2014 | Kennzahlen 2014 ALTERSSTRUKTUR % 23 40 % 27 re h a J 39 – 30 141 Vorstand + Stabsstellen 34 Mathematik re ah 9J –4 Service 23 Kapitalanlagen 293 Berufsständische Versorgungswerke ohne Ärzteversorgung und betriebliche Altersversorgung ohne kommunale und kirchliche Zusatzversorgung 233 MITARBEITERINNEN & MITARBEITER NACH BEREICHEN Ärzteversorgung 111 Informationstechnologie und -verarbeitung 140 Zusatzversorgung, Beamtenversorgung 245 71 BVK Jahresbericht 2014 | Organigramm: Die BVK auf einen Blick Organigramm der Bayerischen Versorgungskammer 72 Reinhard Dehlinger André Heimrich Mitglied des Vorstands Mitglied des Vorstands Bereich Informationsverarbeitung Bereich Ärzteversorgung Bereich Mathematik Bereich Kapitalanlagen Robert Notz Reinhard Dehlinger Helmut Baader André Heimrich Abteilung IV 100 IT-Entwicklung Abteilung V 100 Rechn. und Finanzwesen, Controlling, Organisation u. a. Referat M 110 BayVV, ZKdbG, Vkg/PKS Abteilung K 100 Aktien + alternative Anlagen Günther Zuchtriegel Axel Uttenreuther Hartmut Maier Anselm Wagner Abteilung IV 200 IT-Service Abteilung V 200 Betrieb und Leistung sowie Rechtsangelegenheiten Referat M 120 BÄV, VddB, VddKO Abteilung K 200 Zinsprodukte Rudolf Klamer Christine Draws Yvonne Rößer Dr. Constantin Echter Abteilung IV 300 IT-Produktion Referat M 130 Aktuarielles Risikomanagement Abteilung K 300 Immobilien Property Management Georg Loder Markus Schick Alois Pröbstl Referat M 140 BApV, BRAStV, BIng, PPV Abteilung K 400 Immobilien Investment Management Christine Jaworeck Norman Fackelmann BVK Jahresbericht 2014 | Organigramm: Die BVK auf einen Blick Stand März 2015 Daniel Just Reinhard Graf Ulrich Böger Vorstandsvorsitzender Mitglied des Vorstands stv. Vorstandsvorsitzender Bereich Kommunales Versorgungswesen Bereich B (Berufsst. Vw / Betr. Av) Reinhard Graf Ulrich Böger Datenschutzbeauftragter Unternehmenskommunikation Reinhold Attmannspacher Dr. Maike Kolbeck Interne Revision, Beauftragter für Korruptionsprävention Vorstandsreferat Wilhelm Brambring Norbert Sauer Gleichstellungsbeauftragte Sicherheitsbevollmächtigter Susanne Obermaier Klaus Sinhart Bereich Service Werner König Referat S 110 / PW Personalbewirtschaftung Abteilung S 200 Recht und Steuern Abteilung G 100 Betrieb und Leistung BayVV Abteilung B 100 Betrieb BApV / Leistungen „W-Anstalten“ Andreas Reiter Horst Eder Heiko Ritz Elisabeth von Bonhorst Referat S 120 Personalmanagement Abteilung G 200 Betrieb und Leistung ZKdbG Abteilung B 200 Betrieb BRAStV / BIngPPV Manuela Marov Paul Mair-Ludwig Ruth Deuter Referat S 130 Beschaffung und Vergabe Abteilung G 300 Marketing, Versichertenund Mitgliederbetreuung, Key-Account-Management, Öffentlichkeitsarbeit Abteilung B 300 Betriebsorganisation/Rechn. & Finanzwesen/DV-Unterstützung Dominik Brackmann Referat S 140 Zentrale Betriebsorganisation Lothar Schütz Referat S 150 Betriebsmanagement Thomas Vogl Walter Dietsch Abteilung G 400 Recht, Betriebsorganisation, IT-Fachbereich, Qualitätssicherung, VdBL und Rechnungswesen Björn Mühlstädt Erich Kunze Abteilung B 400 Betrieb / Leistung VddB / VddKO Peter Rammert Abteilung B 500 Betrieb / Leistung VdBS / VKg / PKS / BArchV Andreas Kreiser Referat S 160 Zentrales Controlling Christian Loh 73 BVK Jahresbericht 2014 | Impressum Impressum Herausgeber Bayerische Versorgungskammer Denninger Straße 37 81925 München Telefon Fax (0 89) 92 35 - 6 (0 89) 92 35 - 81 04 [email protected] www.versorgungskammer.de Konzeption und Redaktion Kathrin Reus Telefon (0 89) 92 35 70 62 Gestaltung ekh. Werbeagentur GbR Frank Engelhardt & Ulrike Zipperling Karlstraße 38, 80333 München www.ekh-werbeagentur.de Druck G. Peschke Druck GmbH Taxetstraße 4, 85599 Parsdorf b. München www.peschkedruck.de © 2015, Bayerische Versorgungskammer 74 Bildnachweise Vorstand © Wolfgang Maria Weber Seite 5 Löwe © Schmitt (BVK) Seite 8 Querflöte © LVDESIGN - Fotolia.com Seite 9 Dom Hotel © Dom Hotel GmbH & Co. KG Seite 9 Kapitelbild Überblick © Wolfgang Maria Weber Seite 11 Baumwipfel © ssuni - istockphoto.com Seite 12 Wertheim © Wikimedia Seite 13 (Waldemar Titzenthaler, 1869-1937) Mall of Berlin © Schmid (BVK) Seite 13 Kurse © Yanterric - Fotolia.com Seite 14 © Wolfgang Maria Weber Seite 19–20 BVK im Dialog © Ludewig (BVK) Seite 21–23 Interview D. Just Filmdreh © Gloßner (BVK) Seite 24 U. Bögner © Wolfgang Maria Weber Seite 25 Kammerstrolche © Rolf Poss Seite 26 Vorstandsklausur © Sauer (BVK) Seite 27 arabeska © Patricia Stauch / Selecteam GmbH Seite 28 IPE Award © IPE Seite 29 D. Reiter © Presseamt München Seite 30 Brüssel © Veldeman Photo Brussels Seite 30 J. Herrmann © Reus (BVK) Seite 30 U. Maly © Beckler (BVK) Seite 30 Mall of Berlin © Schmid (BVK) Seite 31 Windpark © Swisspowers Renewables AG Seite 32 Presseerzeugnisse © svort - Fotolia.com Seite 33 G. Luther © Kolbeck (BVK) Seite 34 Kapitelbild Rückblick © terranova_17 - Fotolia.com Seite 35 Gremienschulungen © Gloßner (BVK) Seite 36 Messen © Hußlein (BVK) Seite 37 Tatzlwurm © Jennie Bödeker Seite 38 Laptop mit Brille © F1online (Kate Kunz/Fancy) Seite 39 Hängematte © Andreas Schatzl Seite 40 T. Böhle © Wolf Heider-Sawall Seite 41 R. Winter © Wolfgang Maria Weber Seite 41 Wahlen BÄV © Schmitt (BVK) Seite 42 Staatsvertrag © Schmitt (BVK) Seite 43 Urkunde © Archiv BÄV Seite 44 Rotation © Schmitt (BVK) Seite 44 Grafik © BÄV Seite 45 Organisationsänderung© Dr. Osmetz Seite 47 Baumscheibe © victor zastol‘skiy - Fotolia.com Seite 48 Personalmanagement © Köbelin / Staudinger (BVK) Seite 51 Kümmerlinge © Volk (BVK) Seite 52 Seite 53 IV-Konferenz © Becker, Heider, Bollinger, Speth (BVK) Informationstreffen © Volk (BVK) Seite 54 Seite 55 Auszeichnungen © Professor Dr. Kunze (ABV) Kompass © Tobias Machhaus - Fotolia.com Seite 57 Tierarzt © BVK Seite 58 Seite 59 Apotheke © BVK Seite 60 Architekten © BVK Papierrollen © Rainer Sturm - pixelio.de Seite 61 Löwe © Schmitt (BVK) Seite 62 Seite 63 Hände © BVK Seite 63 Bay. Landtag © Alexander-Hauk - pixelio.de Seite 64 Hängematte © BVK Seite 65 Bühne © ivanukh - Fotolia.com Seite 65 Querflöte © LVDESIGN - Fotolia.com Seite 66 Schornsteinfeger © ginasanders - clipdealer.com Seite 70-71 Grafiken © ekh. Werbeagentur GbR JAHRESBERICHT 2014 Denninger Straße 37 81925 München Telefon Telefax E-Mail Internet 0 89/92 35 6 0 89/9235 8104 [email protected] www.versorgungskammer.de