Hengstpräsentation der IG Edelbluthaflinger in Alsfeld

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Hengstpräsentation der IG Edelbluthaflinger in Alsfeld
Hengstpräsentation der
IG Edelbluthaflinger in Alsfeld
Alsfeld. Sehr gut besucht war Hengstschau, die die IG Edelbluthaflinger am ersten Februarwochenende im Pferdezentrum Alsfeld
auf die Beine gestellt hatte. Haupttag war der Samstag, der mit der
Hengstpräsentation begann. Dabei wurden 25, aus ganz Deutschland angereiste Hengste einzeln an der Hand, im Freilaufen und
Freispringen vorgestellt.
Eine spanisch anmutende Dressur zeigte
Bundesprämienhengst Amor.
Von Sylvia K. Brehm
© Fotos: Sylvia K. Brehm
Eine gute Gelegenheit für die Züchter, sich
einen Eindruck vom Exterieur, Interieur
und Bewegungsablauf der, für die Edelbluthaflingerzucht zugelassenen Vererber
zu verschaffen. Aus dem bayerischen Roßhaupten im Allgäu war Engelbert Linder
mit den Hengsten Nebos II (Bundessiegerhengst von Nastral/Atlas I), Amor (Bundesprämienhengst von Almbube/Applaus),
Allgaier (von Ali Baba/Söcking), Sukuta
(von Sandro/Steinach), München 2010
(Süddeutscher Körsieger München-Riem
von Monday/Silbermann, Besitzer: Haflinger Gestüt Meura) und Navy Blue (Prämienhengst von Nakuri/Applaus) angereist,
die Zuchtgemeinschaft Stange aus EdertalBergheim brachte Nobelius (Bundesprämienhengst von Nobelmann/Atif), Atlantic (Körsieger Stadl Paura von Amethist/
Sterndeuter, Besitzer: Andreas Gruber, St.
Michael/Lungau) und Nesquick (von Nobelius/Windspiel) mit, Marcus Mihm aus
Tann in der Rhön hatte Novill (Reservesiegerhengst von Nastral/Mithras,
Besitzer Sächsische Gestütsverwaltung
Moritzburg) und Sole Mio (Süddeutscher Prämienhengst von Sandro/Nerv)
dabei, Sonja Tito aus Horn-Bad Meinberg war mit Moiko (Bundesprämienhengst von Moik/Naxan) vertreten und
Anouk Wächter aus Königsberg mit
Willie (von Wirbelwind/Nepomuk),
Horst Möllmann aus Ostbevern kam
mit Ali Baba (Europachampion im Fahren, Bundesprämienhengst von Aladin/Showmann) und Horst Hrubesch
stellte seinen Prämienhengst No Name
(von Nevio/Almbube) vor. Aus Thüringen war das Haflinger Gestüt Meura mit
Wellington (HLP Sieger Moritzburg von
Winterstar/Steve), Starbuck (von Steve/
Modell 84) und No Mercy (von Naiv/
Nobody) gekommen, Iris Bach aus Diez
präsentierte ihren Natiello (Gesamtreser-
Horst Hrubesch als Beifahrer auf dem Gespann von
Martin Detig.
vesieger Körung Alsfeld von Nordkerl/
Albertus) und Erika Stihl, aus dem baden-württembergischen
Eckartsbrunn,
ihren Aachquell (Körsieger in Luxemburg
von Amor/Arkas). Tobias Rohr hatte mit
Almstürmer (Körsieger Prussendorf, von
Ali Baba/Steinach) die weite Anfahrt aus
dem brandenburgischen Heideblick auf
sich genommen und Manfred Hinners war
mit Nevioson (von Nevio/Hofbube) aus
Midlum an der Nordsee angereist. HansJosef Stein kam mit Sambuca (von Santana/Andy) aus Neuwied, Marion Carrenó
mit Sonnenkönig C (Körsieger MünsterHandorf 2008 von Santana/Barkas) aus
Diepholz und der Haflingerhof Feldmann
mit Sandmann C (Körsieger MünsterHandorf 2010, von Santana/Barkas, Besitzer: Marion Carrenó) aus Recke. Nach
der Mittagspause ging es mit einem Schauprogramm weiter, in dem die Hengste ihr
Können unter dem Sattel oder im Geschirr
Prämienhengst No Name: Reservesieger der
Körung Neumünster 2006 und Sieger der
Hengstleistungsprüfung in Münster Handorf 2006
mit der Höchstnote 10,0 in der Leistungsfähigkeit.
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Hengst Sambuca unter dem Westernsattel.
unter Beweis stellten. In der Dressur, beim
Springen, unter dem Westernsattel und vor
der Kutsche zeigten die schönen Blondfüchse ihre Bewegungsstärke, Vielseitigkeit
und Umgänglichkeit. Krönender Höhepunkt des Schauprogramms war das Barrel-Race, bei dem Teams von jeweils zwei
Reitern und einem Gespann, ein durch
drei Ölfässer (Barrel) markiertes Dreieck
möglichst schnell durchreiten beziehungsweise durchfahren mussten. Fachlich und
unterhaltsam moderiert wurde das ganze Programm von Klaus Biedenkopf, dem
Voll in Aktion: Theo Krah mit seinem Gespann beim Barrel Race.
Geschäftsführer des Verbandes der Ponyund Pferdezüchter Hessen.
Abgerundet wurde die Schau durch eine
große Tombola und einen kleinen Ausstellungsbereich, in dem man Reit-. und Fahrsportzubehör erwerben konnte. Außerdem
durften die Zuschauer ihren Liebling unter den Hengsten wählen. Die meisten
Stimmen erhielt der im hessischen Edertal-Bergheim stationierte Atlantic (von
Amethist/Sterndeuter), aus der Zucht des
Dieter Digruber, Annaberg und im Besitz
des Andreas Gruber, St. Michael/Lungau.
Am Sonntagvormittag gab es einen zünftigen Weißwurst-Frühschoppen mit GratisWürsten und dazu noch einmal ein kleines
Schauprogramm, bevor die Veranstaltung
dann gegen 12 Uhr endete.
In seinem Schlusswort dankte Profi-Fußballer und DFB-Trainer Horst Hrubesch,
seines Zeichens Präsident der IG–Edelbluthaflinger, allen Teilnehmern und Zuschauern: „Es hat Spaß gemacht und wir sind
mit dieser gelungen Veranstaltung belohnt
worden, für das was wir geleistet haben“.
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Das „Pferdevirus“ geerbt
© Foto: Archiv Brodhecker
„Pferde züchten, reiten, ausbilden“ – so könnte man Hobby und Beruf von Volker Brodhecker (47) in aller
Kürze genauestens beschreiben. Doch der Burghof Brodhecker, ein in den 60er Jahren errichteter Aussiedlerhof in Riedstadt / Wolfskehlen, ist ein modernes Reitsportzentrum, das unendlich viel mehr bietet,
als nur Boxen und eine Reithalle.
© Foto: Bernd Neff
„Wir reiten gerne, meine Frau und
ich“, sagt Volker Brodhecker, Chef des
Burghofs. Zum Burghof gehören nicht
nur drei Reithallen, vier Außenplätze, eine
Führanlage, rund 120 Boxen, Laufställe
für junge Pferde sowie eine Besamungsstation, sondern auch noch eine 170 ha große
Landwirtschaft mit Angus-Herde.
Neben dem täglichen Reitbetrieb – der
RuF Wolfskehlen ist als Dauergast auf
Volker und Susanne Brodhecker
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dem Hof – bietet der Burghof diverse Veranstaltungen mit Format. So findet am 12.
März eine Hengstschau statt, bei der u.a.
Prämienhengste, wie die Hessen Almaz
und Frank Sinatra oder der Württemberger Leviathan vorgestellt werden. Vom 18.
bis 20. März können sich Interessenten bei
den „Burghof-Verkaufstagen“ eine breite
Auswahl an Großpferden und Reitponys
anschauen. Im Juli beabsichtigt der PZV
Baden-Württemberg einen Service-Tag
Hessen mit Fohlenschau und Stutenleistungsprüfung auf dem Burghof und im
August schließlich plant Brodhecker die
Burghof-Fohlenschau, u.a. mit eigenen
Nachwuchs. Weitere Veranstaltungen sind
das Hallenturnier des RuF Wolfskehlen
vom 25. bis 27. März und das Sommerdressurturnier vom 23. bis 26.Juni. – Ein volles
Programm für eine Familie, die selbst gern
reitet, vor allem, wenn Vater Volker und
Mutter Susanne Dressur-Turniere nennen
– Sohn Philipp (15) aber mittlerweile im
Landeskader Springen reitet und die Söhne
Hendrik (13) und Johannes (11) in E- und
A-Prüfungen oder Reiterwettbewerben
starten wollen.
„Unsere Truppe muss gut aufeinander abgestimmt werden“, sagt Volker Brodhecker,
denn schließlich bilden wir auch aus. Frau
Susanne, Diplom-Agrar-Ingenieurin, reitet
bis Intermédiaire I und unterstützt neben
ihrer sonstigen Tätigkeit auch den Reitunterricht. Schwester Elisabeth Brodhecker-Schulz ist als Diplom-Pädagogin mit
der Zusatzqualifikation Heilpädagogisches
Reiten hauptsächlich verantwortlich für
den Unterricht der Heilpädagogischen
© Foto: Bernd Neff
Von Anna Appenrodt
Hendrik Brodhecker
Reitgruppen, gibt aber als Amateur-Ausbilderin auch regulären Unterricht. Zum
Burghof-Team gehören neben der Familie,
drei Bereiter und fünf Auszubildende sowie Neil Johnson, Pferdewirtschaftsmeister und Besamungstechniker. Er leitet die
hauseigene Besamungsstation von der Absamung, der Samenverarbeitung bis hin
zum bundesweiten Samenversand.
Die Nachzucht ist Brodheckers spezielles
Hobby. Sein Hengst Frank Sinatra, mit
dem er im vergangenen Jahr Vize-Meister
der hessischen Berufsreiter wurde, stammt
beispielsweise aus der Zucht seines Schwiegervaters. Aber auch eine eigene Linie an
der sein Herz besonders hängt gebe es: So
habe er beispielsweise Fohlen in der fünften Generation aus einer Stutenlinie, mit
© Fotos: Bernd Neff
Volker Brodhecker Hengst Frank Sinatra und Susanne Brodhecker mit Wallach Caro
Generell liegt ihm in erster Linie an einer
soliden, möglichst breiten Grundausbildung – sowohl beim jungen Pferd, als auch
beim jungen Reiter. Oft spezialisieren sich
Jugendliche viel zu früh. „In dem Alter in
dem mein Sohn heute ist, wollte ich immer
nur Springen und war bis in die Klasse S
erfolgreich – heute bin ich Dressur-Reiter.
Und das Gleiche gilt für junge Pferde“,
meint Brodhecker. „Auch da wird oft zu
sehr auf die Abstammung geachtet – doch
hat sich so manches aus einer Spring-Linie
stammendes Pferd später im Dressur-Sport
bewährt.“
Volker Brodhecker mit Anastasia
Gebaut wurde der Burghof in den 60er
Jahren als landwirtschaftlicher Betrieb.
„Meine Eltern hielten ihr Milchvieh bereits damals im Laufstall – das war zu jener
Zeit eine sehr fortschrittliche Haltung“,
berichtet Brodhecker aus den An-fängen
des Hofs. Obwohl der junge Brodhecker
zunächst auf der Domäne Mechtildshausen einen „ordentlichen Beruf“ erlernte
und seine Landwirtschaftsgehilfenprüfung ablegte, interessierten den jungen
Mann die Pferde doch viel mehr als Kühe
etc. Schließlich kam er ja aus einer Reiterfamilie – bereits Großvater und Vater waren Reiter und alle fünf Brodhecker-Kinder wurden im Sattel groß und hatten das
„Pferdevirus“ geerbt.
Den elterlichen Familien-Betrieb übernahm er im Jahr 1990 und entwickelte ihn
im Lauf der Jahre zu dem heutigen, modernen Reitzentrum, mit dem er aber noch
längst nicht fertig ist: Die Genehmigung
für den Bau von 30 Paddock-Boxen liegt
bereits vor. Damit will er den Pferdebestand jedoch nicht vergrößern, sondern im
bewährten, fortschrittlichen Burghof-Stil,
die Haltungsbedingungen weiter modernisieren.
Kontakt:
Susanne & Volker Brodhecker
64560 Riedstadt-Wolfskehlen
Tel: 06158/3841
Internet: www.brodhecker-burghof.de
© Foto: Bernd Neff
Neben der Nachzucht liegt der Schwerpunkt auf dem Burghof in der Ausbildung.
Nicht nur der Veranstaltungskalender,
auch der Lehrgangskalender ist voll. Von
Anfängerreitkursen über Springlehrgänge
bis hin zum Deutschen Reitabzeichen steht
die ganze Bandbreite der Reiterei auf dem
Programm. „Besonders wichtig ist es uns,
dass wir unsere Kunden, die ihre Pferde
Es lag daher nahe, dass der junge Brodhecker nach seiner landwirtschaftlichen Lehre im Reitinstitut A. van Kaick in Rumpenheim seine Bereiterlehre bei Wilfried
Schmidt absolvierte. Danach arbeitete
und lernte er u.a. in Pfungstadt auf Gestüt Prinzenberg und Hofgut Neuhof bei
Conrad Schumacher. Ebenso wie für die
Bereiterprüfung wurde er schließlich auch
für die Meisterprüfung mit der StensbeckMedaille belohnt.
© Foto: Stallgeflüster
bei uns gekauft haben, unterstützen und
fördern. Schließlich sollen sie sich ja nach
dem Kauf mit ihrem Pferd nicht allein gelassen fühlen“, betont Brodhecker, der die
Verkaufsaktionen auf zwei Mal jährlich
ausbauen will.
© Foto: Stallgeflüster
der er und seine Geschwister die ersten
Jugendreiterwettbewerbe geritten seien. –
Und nicht ganz ohne Stolz erzählt er, dass
einer dieser Nachkommen immerhin italienischer Meister geworden sei und international Grand Prix gewonnen habe.
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