Die Deutsche Reichsbahn in Österreich 1938 – 1945
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Die Deutsche Reichsbahn in Österreich 1938 – 1945
Vortrag | 18.07. 2014 | 19:00 Alpe-Adria-Mediathek Villach „Die Deutsche Reichsbahn in Österreich 1938 – 1945“ Dr. Alfred Bernd Gottwaldt wurde 1949 in Berlin geboren. Er studierte an der Universität in Frankfurt am Main Rechts- und Staatswissenschaften sowie Neuere Geschichte. Nach seinem Studium war er vorerst als Rechtsanwalt tätig. 1983 übernahm er als Oberkustos (Kurator) die Leitung der Abteilung Schienenverkehr im Museum für Verkehr und Technik (seit 1994: Deutsches Technikmuseum). Dr. Gottwaldt ist einer der besten Kenner der Geschichte der Eisenbahn und bekannt für viele Veröffentlichungen zahlreicher Bücher dazu, speziell mit dem Schwerpunkt Deutsche Reichsbahn, Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg. Besonders trat er durch seine Publikationen über den Bau der deutschen Kriegslokomotiven des Zweiten Weltkriegs unter Rüstungsminister Albert Speer und eine Biografie des Reichsverkehrsministers Julius Dorpmüller hervor. 2010 promovierte er an der TU Berlin. Einladung zum Vortrag in der Alpe-Adria-Mediathek Villach Kaiser-Josef-Platz 1, 9500 Villach Freitag, 18. Juli 2014, um 19:00 Uhr „Die Deutsche Reichsbahn in Österreich 1938 – 1945“ Dr. Alfred Gottwaldt, Oberkustos im Deutschen Technikmuseum, Berlin Vortrag zur in Klagenfurt gezeigten Ausstellung der ÖBB Holding „Verdrängte Jahre. Bahn und Nationalsozialismus in Österreich 1938 – 1945“ Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich am 12. März 1938 begann auch für die Eisenbahnen des Landes und ihre 75.000 Beschäftigten eine „nationalsozialistische Periode“. Mit der Überführung der österreichischen Bahnen auf das Reich wurden die jüdischen Beschäftigten der Bahn entlassen, andererseits aber zahlreiche „alte Kämpfer“ bevorzugt eingestellt. Die Reichsbahndirektion Villach bestand von 1938 bis 1945 mit Sitz an der Straße des 10. Oktober. Mehrere propagandistische Großveranstaltungen des Jahres 1938 wurden in der Wiener Nordwestbahnhalle abgehalten. Der Verlag für den Eisenbahn-Tarifanzeiger von Sigmund Freuds Bruder Alexander wurde 1938 enteignet und von der Deutschen Reichsbahn übernommen. Widerstand unter den österreichischen Eisenbahnern während des Krieges war deutlicher ausgeprägt als in anderen Landstrichen, wie ein Blick auf die in Berlin-Plötzensee hingerichteten Eisenbahnbeamten zeigt. Ab Mai 1941 war Albert Ganzenmüller in Innsbruck für den gesamten elektrischen Zugbetrieb der Reichsbahn zuständig. Mitte 1942 wurde er Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium, wo er den Satz „Räder müssen rollen für den Sieg“ prägte. Die Deportation der Wiener Juden vom Aspangbahnhof in den „Osten“ erfasste seit dem 15. Oktober 1941 mehr als 48.000 Menschen. Der reich bebilderte Vortrag ruft die historischen Vorgänge vor 70 bis 75 Jahren mit vielen Details in Erinnerung und macht sie als Teil der österreichischen Eisenbahngeschichte verständlich. Anmeldung bis zum 11. Juli in der VHS Villach unter 050 477 7100 oder per E-Mail: [email protected] „Verdrängte Jahre. Bahn und Nationalsozialismus in Österreich 1938 – 1945“ Ausstellung im Landesmuseum „Rudolfinum“ Klagenfurt | Museumgasse 2, 9021 Klagenfurt Laufzeit: 03.06. bis 13.08.2014 | Öffnungszeiten: Di, Mi, Fr: 10:00-18:00; Sa + So: 10:00-17:00 Uhr