Bericht Trainingslager 2015 Druckversion
Transcrição
Bericht Trainingslager 2015 Druckversion
Trainingslager 2015 Desenzano (Italien) Das kleine Städtchen Desenzano am Gardasee (Italien) war für 5 Tage bis zum 15. März Trainingsbasis der 1. Mannschaft. Am Mittwoch, 11. März früh morgens um 06:00 Uhr ging es Richtung San Bernardino, dann über Lugano nach Como und an Berlusconi vorbei bis Desenzano del Garda (Region Brescia). Alle 23 Passagiere an Bord (die meisten bereits aufgestanden) waren guter Dinge und frisch gewaschen. Auch der Clubpaparazzo durfte aus strategischen Gründen wieder mit. Mit sicherem Steuer brachte uns Clubchauffeur Claudio nach gut fünf Stunden und knapp 350 km sicher ans Ziel. Ohne Vorwarnung war da noch Zlatan (Ibrahimovic) an Bord geschleust worden. Zum Glück aller Messi – Neymar – Cavani -und Christianos Fans glücklicherweise nur auf CD. Während rund vier Komma fünf Stunden palaverte der Sprecher über das Fussball- und Privatleben Zlatans im kleinsten Detail (inkl. Einbruchserien). Des Fussballers Leben ist eben kein Honigschlecken, davon können auch unsere Kicker ein Lied singen. Zu unserer Überraschung war unser Sportchef Wendi von der Zlatan-Helena Story so sehr aufgewühlt, dass er seine von Tränen getränkten Augen stets hinter der Sonnenbrille verstecken musste. Hätte Wendi aber da bereits gewusst, dass im gediegenen ***Hotel fast jede Mahlzeit aus Pasta, Fisch oder Pollo besteht, er hätte wohl einige Tränengüsse zwangsläufig zurück gehalten. Der Wein (auserwählt von diversen Möchtegernkennern) war allerdings wieder Spitze, wie üblich in Italien. Das Hotel Admiral Villa Erme war eigentlich ganz in Ordnung. Die Zimmer gerade richtig und gross genug, ausser man teilt das Zimmer mit dem Ex-Materialchef. Es sah für mich fast so aus als hätte er noch vier Reserveräder eingepackt. Das Hotelpersonal war freundlich und stets mit Handtücher, TV und Beamer zur Stelle. Vielleicht eine Ausnahme war das weibliche Reinigungspersonal, das unsere Jungs komischerweise immer so freundlich zuwinkten, bis sie merkten, dass die signorinas es nur auf ihre verschwitzten Trikots abgesehen hatten. In der Hoteltaverne wäre noch ein Swimmingpool zur Verfügung gestanden. Ja richtig gehört, wäre gestanden. Keiner der wohlgeformten USSI-Athleten und Trainer trauten sich auch nur eine Fussspitze ins 13° kalte Wasser zu stecken… Dafür haben sie aber jeden Morgen Eier wie Weltmeister geschluckt. Einmal zu hart, einmal zu weich, einmal vier und dann doch wieder nur drei Minuten und dann war das weiche Ei nach fünf Minuten doch wieder zu hart, oder wie oder was? Ja ein richtiges Spektakel mit den Eiern so als ob bei uns keine Eier geben würden! Cool on the pool ging es abends auf der Dachterrasse des Hotels zu und her. Nach dem bisschen Trainieren tauchten die Angeschlagenen gerne ihre weichen Waden im Whirlpool um diese mit Sprudelwasser wenigstens ein wenig zu stimulieren. Ich hatte überhaupt den Eindruck, dass unsere tschechischen Freunde bisher Blöterli nur vom Mineralwasser her kannten, den sie waren fast nicht aus dem Sprudeldingspumps raus zu kriegen! Natürlich, trainiert habe auch ich. Mit Fotokamera ausgerüstet hatte ich fast jeden Tag Footing und Shooting und dann Walking, fünfmal 1800 m zu Fuss vom Hotel zum Fussballplatz und zurück, nein sechsmal natürlich, sonst wäre ich ja immer noch auf dem Fussballplatz. Auf dem Platz dann für jedes Training (sechs Trainings im Ganzen) Material hin und her schieben bis zum geht nicht mehr (wer Urs kennt, weiss auch wieviel Material (viel für die Katze?)). Wendi, Gieri und Ursin sind einsichtige Kameraden und haben darum ein wenig mitgeholfen. Zu guter Letzt natürlich nach jedem Training alle Flaschen (zum Glück nur die Wasserflaschen) sammeln und fachgerecht entsorgen. Die Jungs haben wirklich Wasser getrunken wie alte Kühe, aber eigentlich nicht verwunderlich, denn nach dem Schusstraining mussten die Bälle immer von sooooweit her geholt werden. Ach ja, vielleicht fragt ihr euch noch was Footing überhaupt ist? Also das funktioniert so; für alle, auch für die Spieler, um 06:30 Uhr aufstehen, die durch die Caribiniere extra gesicherte Hauptstrasse mit noch halbgeschlossenen Augen überqueren, anschliessend 15 Minuten dem See entlang footingen, dabei am linken Flügel die Schwäne voll konzentriert bei ihrer Morgentoilette beobachten um am Ende des Ufersteges sechs Übungen à la Seniorenturnen aufzuführen. Unsere zwei Jungstars Mauro und Fabian wagten bereits am zweiten Footing-Tag den Versuch diese haarsträubenden und schlafraubenden Alibiübungen auszulassen… aber oha läz, da hatten sie wohl ihren Streik ohne den Organisator geplant! Nun, ganz so schlimm war die "Strafe" für die zwei aufstrebenden Jungkicker und Hobby-Schlafmützen nicht. Viermal vorturnen und alles war wieder paletti! Mehr durften sie ja auch nicht zeigen, ansonsten wäre wohl der eine oder andere Trainer aus dem Schlaf erwacht und ins Wasser gefallen. Zwei Teammitglieder hatten übrigens Dispens von diesem allerseits geliebten Morgenturnen. Namentlich der stark infizierte und immer müde Busdriver und Ex-Materialchef und dann noch der Sportchef, der wohl seine Lesebrille in Laax vergessen und somit den Tagesbefehl nicht gelesen hatte! Zwischendurch hatte ich auch mal Zeit unseren Torhütern beim Training zu zuschauen. Eigentlich hatte Urs fürs Trainingslager eindeutig "Fussball" als Schwergewicht gesetzt. Alle seine Untergebenen hielten sich auch brav daran, nur Gieri der Torhütergigant trainierte mit seinen Torhütern Slalom wie von Sinnen… Winter ist Falera, Frühling ist Italien! Übrigens wer die Torhüterlegende der USSI gut genug kennt, weiss wie hart es bei ihm zur Sache geht. Jedenfalls führte er die Übungen mit David und Flurin immer dort aus, wo das Gras schon lange aufgehört hatte zu wachsen. Flurin's Beine sahen jedenfalls bereits nach dem ersten Training so aus, als hätten ihn seine Fussballkameraden gebissen und nicht eingeschossen! Überhaupt waren alle froh, dass Gieri (bereits seit längerem pensioniert) dem Aufgebot vom Chef Folge leistete und mit ins Lager reiste. Ja sogar die allerseits beliebten Moskitos waren froh, dass Gieri aus Falera wieder mal in Italien war. Besser hätte er wohl seine Überhosen mitgenommen, denn nach dem ersten Trainingstag sahen seine straffen Waden aus wie Salamettis! Eigentlich hat sich für ihn die Reise in den Süden so oder so gelohnt. Endlich hat er nämlich herausgefunden, wo der alte Heurechen von tat Rudolf geblieben war. Die Serviertochter im Café Tropical lächelte nämlich so offenherzig, dass Gieri sofort merkte wo die clavellas dil risti vegl geblieben waren. Ja und dann am Freitagmorgen das Dilemma. Da Urs, er ist übrigens Cheftrainer der 1. Mannschaft, seine im Jahrestrainingsprogramm vorgesehenen Trainingsvideos unbedingt in Italien drehen wollte, passierte es. Der zwangsläufig mitgenommene Clubpaparazzo (das bin ich) hatte nach fast 993 Fotos zu wenig Speicherplatz für die vom Cheftrainer gewünschten Videos. Als dieser mit der Verpflichtung (selbstverständlich auf Clubkosten) eines Teams von RAI Uno aus dem nahen Milano drohte, blieb dem Paparazzo unter massivem Druck (Kostendruck von ganz oben) nichts anders übrig, seine schönsten Aufnahmen des Sonnenaufgangs am Gardasee von der Speicherkarte zu löschen. Diese hatte er leider vergessen vorher anderswo abzuspeichern. Ja auch dem Fachmann kann mal ein Fehler unterlaufen. Es war übrigens des Fotografen schönster geknipster Sonnenaufgang seit mehr als 18 Jahren!!! Zu bemitleiden war eigentlich unser Medizinmann und Berufsmasseur. Nicht genug, dass er an den Trainings mit Verbandszeug, Sonnencrème, Antimückenstichcrème und Depressiva alle Hände voll zu tun hatte. Am Abend ging es für ihn nämlich erst richtig los mit Massagen, Akupunkturen, Dul-X, Flussreflexzonenmassagen oder wie alle diese Behandlungen heissen mögen. Ursin war alles andere als fröhlich, und das weil die Jungs erst spät nach zehn zur Behandlung erschienen und er somit fast bis Mitternacht mit Manipulieren und Massieren beschäftigt war. Der Grund liegt aber auf der Hand. Caco, Zdenek, Matej, Luca, Sandro und Co. versuchten vergebens alle Abende via Internet und Notebook den Beni Thurnheer aus der Schweiz und die Champions League auf die Leinwand nach Italien zu kriegen… also wirklich, Tore schiessen können sie besser! Von Urs natürlich durchdacht, musste Ursin sein Lazarett im Konferenzraum des Hotels aufbauen. So mussten oder durften nämlich auch die verletzten Spieler die abendlichen Theoriepetarden über Gott- und die Welt des Fussballs mit anhören. Auf jeden Fall duftete es im Hotel immer entweder leicht nach Fisch oder stark nach Dul-X. Unser Medizinmann hatte es so oder so nicht einfach an diesen sonnigen Tagen in Desenzano. Wie er mir unter vier Augen anvertraute, wartete er am vierten Tag immer noch auf seinen wohlverdienten Zahltag. Ich konnte mich persönlich davon überzeugen als er mir am Samstagmorgen sein Portemonnaie offenlegte und mir die noch restlichen 25 Euros zeigte. Ob es stimmt, weiss ich nicht, vielleicht hatte sich unser dottore auch nur bei den unvorhersehbaren Ausgaben verspekuliert? Nun ja, das wissen leider nur er und die Engel an der Via Giuseppe Motta. Fazit und im Ernst Wie gewohnt vom Sportchef und seinem Cheftrainer war das Trainingslager 2015 in Desenzano am Gardasee von A bis Z minuziös geplant und super organisiert. Das Team hat in den sechs abwechslungsreichen Trainings intensiv, emsig und konzentriert gearbeitet und vor allem auch Disziplin auf und neben dem Fussballplatz gezeigt. Die Staff mit Wendi, Urs, Daniel, Gieri und Ursin ist ein eingespieltes und erfahrenes Team mit durchdachter Organisation und sinnvollen Abläufen. Dem Zufall wird fast nichts überlassen! Was mich persönlich auch beeindruckt hat, ist der positive Teamgeist und die Kameradschaft im Kader. Auch der respektvolle Umgang miteinander und die Integration unserer tschechischen Freunde ist vorbildlich. Eben ein eingespieltes Team vom Torhüter bis zum Trainer. Die Stimmung insgesamt im Trainingslager 2015 war locker und sympathisch. Ich denke, die Jungs sind bereit für die Rückrunde der zweiten Saison in der 2. Liga und sie haben die volle Unterstützung der Clubstrategen und der Fans wirklich verdient. Euer Clubpaparazzo und Supporter