Wirtschaft plant Job-Offensive für Flüchtlinge

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Wirtschaft plant Job-Offensive für Flüchtlinge
KEMPTER TAGBLATT | DER ALLGÄUER
...
A llgäuer Zeitung
Berlinale
Warum sich George Clooney
über eine „Idioten“-Rolle freut
Feuilleton
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Landgericht Memmingen
Acht Jahre Haft nach
tödlichem Streit
Allgäu-Rundschau
Spätwinter
Leicht wechselhaft,
aber nicht unfreundlich
Wetter
www.all-in.de
NR. 35
Wirtschaft plant
Job-Offensive
für Flüchtlinge
PREIS ¤ 1,70
Meine Mama und ich
Im Funkloch
Viele Leser haben sich auf den Aufruf der AZ gemeldet, und geschildert, wo sie keinen Empfang fürs
Smartphone haben oder das Internet nicht funktioniert.
»Seite 27
Integration Firmen warnen aber vor
Überforderung und wollen staatliche Hilfe
VON MICHAEL KERLER
Augsburg Der Zustrom an Flüchtlingen wird immer stärker ein Thema für den Arbeitsmarkt. In einer
Initiative mit dem Namen „Wir zusammen“ stellen deutsche Großunternehmen wie Siemens, Volkswagen oder Adidas zum Beispiel Praktikumsplätze zur Verfügung. In
Bayern ist ein weiteres Programm
zur Integration ins Leben gerufen
worden. Hier sollen in der Initiative
„Integration durch Ausbildung und
Arbeit“ bis Ende dieses Jahres
20 000 Flüchtlinge einen Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsplatz erhalten, berichtet Bertram
Brossardt,
Hauptgeschäftsführer
der Vereinigung der Bayerischen
Wirtschaft. Bis 2019 sollen 60 000
Menschen erfolgreich unterkommen. Beteiligt sind auch die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit und die Staatsregierung.
Längst warnen die Wirtschaftsverbände aber vor einer Überforderung: „Elementar ist eine deutliche
Reduktion der Flüchtlingszahlen“,
sagte Brossardt unserer Zeitung.
„Ein anhaltender Zuzug in der gegenwärtigen Größenordnung wird
arbeitsmarktpolitisch, organisatorisch und gesellschaftlich nicht zu
bewältigen sein.“
Für die Integration fordert SPDBundesarbeitsministerin
Andrea
Nahles nun von CDU-Finanzminister Wolfgang Schäuble rund eine
halbe Milliarde Euro. Aus ihrem
laufenden Haushalt könne sie die
zusätzlichen Aufgaben nicht bewältigen, sagte sie. „Wir können das
Geld nicht bei den Langzeitarbeitslosen wegnehmen.“ Nahles rechnet
damit, dass wegen der hohen
Flüchtlingszahlen die Zahl der
Hartz-IV-Empfänger dieses Jahr
um 270 000 Personen steigt. Die Herausforderungen der Integration
sind angesichts des Zustroms gewaltig, die Wirtschaft erhebt deshalb
klare Forderungen. „Es müssen
Nato greift in
Flüchtlingskrise ein
Brüssel Die Nato beteiligt sich am
Kampf gegen Schleuserbanden in
der Ägäis. Die Verteidigungsminister der 28 Mitgliedstaaten beschlossen, einen unter deutscher Führung
stehenden
Nato-Marineverband
unverzüglich auf den Weg in das
Seegebiet zwischen der Türkei und
Griechenland zu schicken. Er soll
dort den Flüchtlingsstrom beobachten und Aufklärungsergebnisse an
die nationalen Küstenwachen weitergeben. Vor allem die Türkei soll
so in die Lage versetzt werden, kriminelle Schleuserbanden effektiver
zu verfolgen. Die Nato-Schiffe liefern dabei Informationen, greifen
aber nur in Notfällen selber direkt
ein. Entdecken die Besatzungen der
Kampfboote in Seenot geratene
Flüchtlinge, sollen diese gerettet
und in die Türkei zurückgebracht
werden. (dpa) »Kommentar, Politik
ausreichende
Kapazitäten
für
Sprachkurse zur Verfügung gestellt
und die Finanzierung gesichert werden“, sagte Wirtschaftsvertreter
Brossardt. „Eine wichtige politische
Maßnahme ist es außerdem, Asylbewerbern den Zugang zur Zeitarbeit
rascher zu ermöglichen.“ Ähnlich
bewertet man die Lage bei der Bundesagentur für Arbeit in Augsburg.
„Das Allerwichtigste ist der Erwerb
der deutschen Sprache“, sagt Agenturchef Roland Fürst.
Die Arbeitsagentur Augsburg hat
vergangenes Jahr in eigener Regie
rund 1400 Flüchtlinge in Deutschkursen ausgebildet, rund 750 bis 800
erhalten nun weitere Hilfe. Nach
der Feststellung ihrer Kompetenzen, einer Berufsorientierung und
berufsbezogenem
Deutschunterricht sollen sie eine Stelle finden
oder eine Ausbildung aufnehmen.
Keine leichte Aufgabe. Denn längst
ist klar, dass aus Ländern wie Syrien
„Elementar ist eine
deutliche Reduktion
der Flüchtlingszahlen.“
Bertram Brossardt, Bayerische Wirtschaft
oder dem Irak nicht nur Fachkräfte
kommen. „Die meisten Flüchtlinge
haben keinen formellen Berufsabschluss“, erklärt Fürst. Entweder
fehlen die Papiere oder es gebe im
Herkunftsland keine entsprechende
Ausbildung.
Das Problem kennt auch die
Handwerkskammer für Schwaben.
Für diese stehe es im Vordergrund,
den Fachkräftebedarf des schwäbischen Handwerks zu sichern, sagt
Präsident
Hans-Peter
Rauch.
„Nach unserer Erfahrung bringen
die meisten Flüchtlinge diese notwendigen Vorkenntnisse nicht mit“,
berichtet er. „Sie müssen daher
schnell qualifiziert werden, und das
kostet Geld“, sagt Rauch. Es sei eindeutig die Aufgabe des Staates, umfangreiche Mittel zur Verfügung zu
stellen. (mit afp)
»Wirtschaft
Kommentar
VON MICHAEL POHL
» [email protected]
Geht Merkels
Plan doch auf?
F
Über das schwierige Leben einer kleinen Familie
Wenn der kleine Kerl nur grinsen kann... Beim Spielen, mit der Nuckelflasche in der Hand, auf dem
Schoß der Mama. Ole ist zwei Jahre alt und grinst so
oft, dass Jule Zollna ihren Sohn „Grinsebär“ nennt.
Kinder wie Ole gelten als sehr fröhliche Menschen.
Kinder mit dem Angelman-Syndrom, einem seltenen
Gendefekt, der bei einem von etwa 30 000 Neugeborenen auftritt. Ole ist ein Sonnenschein. Und doch
wäre es falsch, das Leben seiner Eltern in rosaroten
Farben zu beschreiben. Ihr Leben ist nicht immer
fröhlich. Im Gegenteil. Mit beeindruckend offenen
Worten erzählen Jule und Sven Zollna aus dem Alltag
ihrer Familie in Neu-Ulm. Unser Kollege Oliver
Helmstädter hat ihnen zugehört und die Geschichte
für die Dritte Seite aufgeschrieben. Die Geschichte
des kleinen, grinsenden Ole.
Foto: Alexander Kaya
Elfter Toter nach Zugunglück
VON RENÉ LAUER
Bad Aibling Nach dem schweren
Zugunglück in Bad Aibling hat sich
die Zahl der Toten auf elf erhöht.
Am Donnerstagnachmittag starb ein
47-jähriger Mann aus dem Landkreis München im Krankenhaus an
den Folgen seiner Verletzungen,
teilte das Polizeipräsidium Oberbayern mit. Insgesamt sind damit elf
Menschen durch das Zugunglück,
bei dem am Dienstag zwei Züge auf
der eingleisigen Strecke zwischen
Holzkirchen und Rosenheim zusammengeprallt sind, gestorben.
Zudem wurden 20 Fahrgäste schwer
und 62 leicht verletzt.
Während die Bergungsarbeiten
noch immer andauern, wurden aus
Kreisen der Ermittler vor Ort neue
Details zum Unfallhergang bekannt.
Die Auswertung einer Black Box
habe demnach ergeben, dass der aus
Comic Zwei Zeichner beleben e.o.plauens Legende mit neuen Geschichten
Augsburg Wir schreiben das Jahr
1937. Ein Mond, der einen Schnauzbart trägt, und ein Sternchen daneben stehen symbolisch für einen
kahlköpfigen Papa und seinen Sohn.
Ein poetisch gehaltenes Schlussbild
zweier Emigranten in einer barbarischen Zeit. So endete im Dritten
Reich die Comic-Reihe „Vater und
Sohn“. Ab 1934 hatte e.o.plauen,
der eigentlich Erich Ohser hieß, die
Alltagsabenteuer eines offenbar alleinerziehenden Vaters mit seinem
kecken Sprössling für die Berliner
Illustrirte gezeichnet.
Alltagsgeschichten,
mitunter
kumpelhaft, aber mit einem Papa,
der es im Notfall schon richten
konnte. Das gefiel dank der Wieder-
ür Angela Merkel ist die NatoFlüchtlingsmission im Mittelmeer ein enorm wichtiger Meilenstein bei ihrem Versuch, den
Flüchtlingsansturm auf der Balkanroute nach Deutschland zu bremsen. Langsam zeichnet sich ab, wie
ihr „Plan A“ aussieht, die Flüchtlingskrise zu bewältigen, ohne Europas Grundwerte aufzugeben.
Trotz unzähliger Regierungserklärungen besaß die Kanzlerin
noch nie ein großes Talent, ihre Politik dem Volk wirklich erklären zu
können. Im Gegenteil. Seit der Eurokrise, als viele ihrer Schritte auf
den Finanzmärkten torpediert wurden, neigt sie immer weniger dazu,
sich in die Karten schauen zu lassen.
Doch so könnte Merkels „Geheimplan“ aufgehen: Wenn der
türkische und griechische Grenzschutz mit Nato- und FrontexHilfe die Flüchtlinge stoppt und die
Türkei die Menschen zurücknimmt, dann macht die riskante
Flucht übers Meer wenig Sinn.
Dies funktioniert nur mit einem
nächsten Schritt: Eine Koalition
williger EU-Länder holt hunderttausende – aber eben keine Million
– geprüfter Flüchtlinge geordnet aus
der Türkei. Zumindest wäre eine
Kontrolle über die Krise gewonnen.
Bahn Die Bergungsarbeiten dauern an. Neue Details zum Unfall
Vater und Sohn sind wieder da
VON RUPERT HUBER
Blickpunkt Lokales
veröffentlichungen auch in den
Fünfzigerjahren.
Nun hat das Team Ulf K. und
Marc Lizano zusammen mit dem
Panini-Verlag den Klassiker unter
dem Titel „Neue Geschichten von
Vater und Sohn“ weiterentwickelt.
Nicht mehr in
klassischem
SchwarzWeiß, sondern
in
dezenter
Farbgebung. Ein
Wagnis, da die Neuschöpfer in den
Bildkompositionen
eine strikte Hommage
an
den
großen
e.o.plauen im Auge
hatten. Ein gelungener
Versuch, da hier Nostalgie
und Gegenwart gut zusammengehen. Samt vegetarischem Grillfest,
Flachbildfernseher und Spielkonsolen, die der wenig erbaute Papa doch
heimlich nutzt.
Was für ein Kontrast zu dem tragisch verlaufenen Leben des in
Sachsen aufgewachsenen ComicVaters Erich Ohser aus Plauen. Er
hatte sich mit Hitler- und
Goebbels-Karikaturen unbeliebt gemacht. 1944 erhängte er sich, von der
Gestapo festgenommen,
bevor er sich dem Volksgerichtshof aussetzen musste.
Dass die Emigrierten
jetzt im Comic wieder auf die Erde zurückkehren
können,
hätte ihn bestimmt gefreut.
Kolbermoor kommende Zug 200
Meter vor der Unfallstelle das Signal
„Halt erwarten“ bekommen hat.
Daraufhin habe der Zug die Geschwindigkeit verringert. Beim
Aufprall sei er noch 52 Kilometer
pro Stunde schnell gewesen. Signalstörungen oder technische Fehler
könne man für diesen Zug bisher
nicht feststellen. Mehr zu den aktuellen Geschehnissen in Bad Aibling
lesen Sie auf der Seite Bayern.
Forscher beweisen
Einsteins Theorie
Washington Ein Team internationaler Wissenschaftler hat bahnbrechende Forschungsergebnisse zur
Relativitätstheorie von Albert Einstein vorgelegt: Die Forscher wiesen
nach eigenen Angaben
erstmals
direkt sogenannte
Gravitationswellen nach und bestätigten
damit
einen zentralen
Baustein von Einsteins
hundert
Jahre alter Theo- Albert Einstein
rie. Wissenschaftler sprachen von der „Geburt eines
völlig neuen Bereichs in der Astrophysik“. Die nobelpreisverdächtige
Entdeckung sei vergleichbar mit
dem Moment, als Galileo Galilei das
erste Mal sein Fernrohr gen Himmel
richtete. (afp)
»Panorama
HEUTE MIT
tu
Heute in Ihrer Zeitung
Bundesliga will Videobeweis
Die DFL möchte den elektronischen Schiedsrichter-Assistenten
zwei Jahre lang testen. Ob sie das
darf, ist noch offen.
»Sport
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2
Meinung & Dialog
NUMMER 35
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Leserbriefe
Austritte: Es geht ums Geld
Zu „Darum schrumpfen die Kirchen“
(Bayern) vom 9. Februar:
Es gibt tatsächlich vielfältige Gründe, warum unsere Kirchen immer
weniger Mitglieder haben. Sicher
haben auch die Missbrauchs-Skandale, die Geldverschwendung des
Limburger Bischofs van Elst sowie
die ein bisschen träge Bereitschaft
der Kirchen, etwas zu ändern wie
zum Beispiel bei Geschiedenen
usw., dazu beigetragen.
Eins ist aber klar: Das Ganze
dient hier nur als Vorwand. Die
meisten Austritte geschehen hauptsächlich aus finanziellen Gründen.
Kurz gesagt: Viele wollen sich die
Kirchensteuer sparen und haben
jetzt durch die erwähnten Ereignisse
einen „Grund“, ohne sich dabei besonders rechtfertigen zu müssen.
Dabei denken sie weniger an das
neue Einzugsverfahren für Kirchensteuer auf Kapitalerträge, weil es die
meisten kaum interessiert. Auf der
anderen Seite dürfte hier auch etwas
Positives zu verzeichnen sein: Die
Kirchen müssen sich reformieren,
und das nicht nur auf dem Papier.
Milan Alesik, Rain
Das Äußerste an Gegenwehr.
Zeichnung: Sakurai
Bayern braucht
noch mehr Bio-Bauern
Leitartikel Die Verbraucher kaufen mehr denn je Produkte aus ökologischem Anbau.
Das ist gut. Aber bei manchem Trend muss man sich fragen, ob das noch passt
VON DANIELA HUNGBAUR
[email protected]
W
ohlschmeckend und satt
machend reicht vielen
nicht mehr. „Super“ muss
das Essen bei immer mehr Menschen offensichtlich sein: „Superfood“ liegt im Trend – etwa die
exotischen Chia-Samen, denen eine
gesundheitsfördernde Wirkung
nachgesagt wird. Damit lassen sich
gute Geschäfte machen. Gerade in
Bio-Qualität. Das ist in diesen Tagen auf der Messe Biofach in
Nürnberg zu hören. Auch vorgefertigte und ganz fertige Gerichte
sind angesagt. Doch passen diese
Trends noch zu einer Bewegung,
der es um einen nachhaltigen Anbau
zum Schutz von Tieren und Umwelt geht? Droht die Branche nicht
ihr Profil zu verlieren, wenn sie jedem Trend hinterherläuft?
Es ist eine schwierige Balance.
Einerseits will und muss man gerade auch mehr junge Käufer errei-
chen und von Bio überzeugen. Daher gilt es, deren Lebensgewohnheiten zu berücksichtigen. Wenn es
andererseits stimmt, dass immer
mehr Menschen in dieser schnelllebigen, komplexen Welt in BioProdukten bewusst das Ursprüngliche suchen, dann stören immer
mehr Fertiggerichte, Fleischersatz
und die teils verschwenderischen
Plastikverpackungen das Bild. Zumal sich, glaubt man Umfragen, immer mehr Verbraucher erfreulicherweise gezielt für Bio entscheiden, weil ihnen Klima- und Tierschutz wichtig sind und weil sie bereit sind, dafür mehr zu bezahlen.
An diesem Punkt sollte die BioBranche sich treu bleiben: Sie muss
immer wieder erklären, um was es
ihr im Kern geht. Dass es, so hochtrabend es sich anhören mag, um die
Zukunft unserer Erde geht. Dass
wir, wenn wir weiter so exzessiv mit
unseren natürlichen Ressourcen
umgehen, unsere Lebensgrundlage
vernichten. Dass es dafür auch
höchste Zeit ist, den Fleisch- und
Wurstkonsum drastisch zu reduzieren – zumal es uns nicht zusteht,
Tiere zur Massenware zu machen.
Deshalb brauchen wir noch viel
mehr Bio-Bauern. Bayern ist hier
auf einem guten Weg. Die Förderung gilt als vorbildlich. Sie muss
kontinuierlich ausgebaut werden.
Zumal viele konventionell arbeitende Landwirte erkennen sollten,
dass sie schon aus finanzieller Sicht
mit einem Umstieg meist besser fahren. Wer sich den Preisverfall für
herkömmlich erzeugte Produkte
Fertiggerichte und
Plastikverpackung
stören das Bild
wie Milch und Fleisch anschaut,
der sollte schon aus wirtschaftlichen
Gründen umstellen. Sicher, das ist
sehr aufwendig und kostenintensiv.
Doch es lohnt sich oft. Denn die
Nachfrage nach Bio-Produkten
steigt. Längst müssen selbst Lebensmittel, die auch bei uns wachsen wie etwa Kartoffeln, Gurken
oder Zwiebeln, importiert werden.
Das kann nicht sein. Denn zu BioLebensmitteln sollte auch gehören,
dass sie, wo immer möglich, aus
der Region kommen. Das neue Siegel, das speziell Bio-Produkte aus
Bayern kennzeichnet, ist daher ein
guter Schritt. Zwar ist der Siegelwald groß, doch haben Umfragen
gezeigt, dass Verbraucher BioProdukte aus der Region bevorzugen. Ihnen wird geholfen.
Hoffentlich greifen noch viel
mehr Menschen bewusst zu Bio.
Gerade auch bei Fleisch ist das nötig. Wer die langfristigen Kosten
für die Allgemeinheit berücksichtigt, die konventionell hergestellte
Massenware verursacht, weiß auch,
dass Bio nicht zu teuer ist. Im Gegenteil. Lebensmittel sind bei uns zu
billig. Die Wertschätzung für sie
muss massiv zunehmen. Diese
Achtsamkeit für die Natur ist Kern
biologischen Wirtschaftens. In diesem Sinne sollten Bio-Hersteller
ihren Kunden nicht noch mehr Fertiggerichte auftischen. Vielmehr
sollten sie Menschen davon überzeugen, dass es sich lohnt, sich fürs
Essen Zeit zu nehmen, und wie einfach es geht, Gerichte mit frischen
Zutaten aus der Region zuzubereiten, die schmecken, satt machen
und überdies gesund sind.
Putin schickt sein liberales Aushängeschild
Porträt Der russische Premier Dmitri Medwedew kommt als prominentester Gast
zur Münchner Sicherheitskonferenz. Er ist ein anderer Typ als sein Chef
W
as macht eigentlich Dmitri
Medwedew? Er war immerhin von 2008 bis 2012
Präsident Russlands. Das war in jener Amtsperiode, für die Wladimir
Putin nicht kandidieren durfte, weil
er schon zwei Amtszeiten als Staatschef hinter sich hatte. Medwedew
wurde der Platzhalter für Putin. Seit
2012 sitzt der Platzhirsch aber wieder persönlich auf dem Thron. Und
Medwedew arbeitet seither – vom
Ausland wenig beachtet – als Regierungschef.
Putin, 63, und Medwedew, 50,
bilden seit Jahrzehnten ein politisches Duo mit klarer Rollenverteilung: Putin ist der Boss, Medwedew
der Gehilfe. Begonnen hat die Kooperation der beiden in den frühen
90er Jahren in der St. Petersburger
Kommunalpolitik. Der junge, frisch
promovierte Jurist Medwedew arbeitete als Experte in dem von Putin
geleiteten städtischen Komitee für
Auslandsbeziehungen mit. Daneben
unterrichtete er als Hochschullehrer
und betrieb eine Anwaltskanzlei.
Als Putin Ende der 90er Jahre Regierungschef und im Jahr 2000 Präsident wurde, holte er Medwedew
jeweils nach und betraute ihn mit
wichtigen Aufgaben in seinem
Umfeld. 2005 stieg dieser
zum Ersten Vize-Ministerpräsidenten auf. Dann folgte
der Ritterschlag: Putin präsentierte ihn 2007 als Präsidentschaftskandidaten. Im Gegenzug versprach Medwedew, Putin zum Regierungschef zu ernennen.
So eingespielt das
Duo auch über die
Jahre funktionierte,
der aus einer ProfesFoto: dpa
sorenfamilie stam-
mende Medwedew verstand es, den
Eindruck zu erwecken, er sei liberaler als Putin. Vom Typ her unterscheiden sich die beiden ohnehin:
Während sich Putin gerne als Macho
inszeniert, ist Medwedew eher der
Typ netter Nachbar. Er ist verheiratet, hat einen Sohn, ist Fan des Fußballklubs Zenit St. Petersburg und
fotografiert gerne, bevorzugt
stimmungsvolle Landschaften.
Doch den Beweis seiner Liberalität ist er schuldig geblieben.
Medwedew plädierte für marktwirtschaftliche Reformen –
übernahm dann aber
ungerührt den Aufsichtsratsvorsitz
beim Monopolisten Gazprom. Im
Präsidentschaftswahlkampf setzte er
sich für eine
unabhängige Justiz ein – doch geändert hat er als Kremlchef nichts.
Auch machtpolitisch entschied
Medwedew ganz im Sinne Putins:
Als 2008 russische Friedenstruppen
in dem von Georgien abgespaltenen
Südossetien angegriffen wurden,
ließ er die Armee marschieren. Unter seiner Ägide entstand zudem
eine Militärdoktrin, nach der Russland die Interessen seiner Bürger auf
der ganzen Welt wahren will.
In München ist Medwedew als
Vertreter des im Moment nicht reisewilligen Putin der prominenteste
Teilnehmer der Sicherheitskonferenz. Neben ihm ist wie stets auch
Außenminister Sergej Lawrow präsent. Das zeigt, dass die russische
Seite über die Probleme in Syrien
und der Ukraine gesprächsbereit ist.
Ob sie allerdings auch gewillt ist,
einzulenken, steht auf einem ganz
anderen Blatt.
Winfried Züfle
Endlich schreibt auch jemand
in Bayern, welchen Unsinn
der Herr Seehofer und die
CSU-Granden in den letzten
Monaten verzapfen. Letztlich
ist Ihr Kommentar noch zu
freundlich ausgefallen,
trotzdem vielen Dank für
Ihre klaren Worte.
Anton Ströbele, Stuttgart
zum Kommentar „So erreicht Seehofer
nichts“ von Michael Stifter (Seite 1)
vom 10. Februar
Austritte: Es geht um Politik
Ebenfalls dazu:
Die Gründe für die zahlreichen Kirchenaustritte, die in Ihrem Artikel
angesprochen werden (Missbrauchs-Skandale, hohe Kirchensteuern), mögen wohl alle dazu beitragen, dass immer mehr Menschen
der Kirche den Rücken kehren. Sie
haben aber einen wichtigen Grund
vergessen, den ich für wichtig halte:
Die Meinung der Kirchenoberen
und die Meinung der meisten Bürger in Deutschland gehen nach meiner Einschätzung extrem auseinander.
Als Beispiel hierfür nenne ich die
Einmischung in die Politik (in Erfurt wird bspw. die Dombeleuchtung bei einer AfD-Demo abgeschaltet oder öffentlich abgeraten,
die AfD zu wählen) und die „Willkommenskultur“, die uns Deutschen aufgezwungen wird.
Sollten die Kirchen in Deutschland nicht langsam etwas umdenken
und mehr Bürgernähe sowie Realitätssinn beweisen, schaufeln sie ihr
eigenes Grab. Denn bei immer mehr
Kirchenaustritten und gleichzeitig
immer mehr Flüchtlingen aus muslimischen Ländern muss man kein
Professor sein, um abzusehen, wie
die Zukunft der Kirche in Deutschland aussehen wird.
Daniel Ritter, Illertissen
Austritte: Es geht um Zölibat
Ebenfalls dazu:
Schuld an den drastisch schrumpfenden Kirchen sind längst nicht
allein die kirchlichen Missbrauchsfälle und das neue Einzugsverfahren für Kirchensteuer auf Kapitalerträge, über welches von beiden
Kirchen nur mangelhaft informiert
wurde.
Es sind vielmehr die anstehenden, nach wie vor ungelösten Probleme, wie vor allem der Umgang
der katholischen Kirche mit ihren
geschiedenen, wieder verheirateten
Christen, der dem Zölibat geschuldete Priestermangel, die dem redlichen Bemühen von Papst Franziskus entgegenstehenden Intrigen,
Filz und Verschleierung im Vatikan sowie die ausstehende Überwindung der Kirchenspaltung, die seit
fast 500 Jahren eine Wiederzusammenführung ihrer Christen unmöglich erscheinen lässt.
Aber auch das Ergebnis der im
Herbst vergangenen Jahres stattgefundenen Welt-Bischofssynode, das
letztlich weder Fisch noch Fleisch
ist, konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Stillstand, der die
katholische Kirche seit Jahrhunderten in weiten Bereichen lähmt, immer noch andauert.
Herbert Biedermann, Kirchdorf
Football und Gehirn
Zur Randbemerkung „Ohne Hirn in die
Rangelei um das Ei“ von Johannes Graf
(Sport) vom 9. Februar:
Vielen Dank, Herr Graf, für Ihre
Einschätzung. Gut, dass Sie hier
einem Sport, der gerade etwas Boden in Deutschland gewinnt, sofort den Dolch in den Rücken treiben.
Sie benutzen glücklicherweise zu
reißerische Bilder, um ernsthaft zu
wirken. Das Thema ist in Amerika
nicht neu und wird diskutiert.
Die Regeln werden jährlich angepasst, um den Kopfbereich besser
zu schützen. Ein „Head-On“-Kontakt, das Aufeinandertreffen zweier Helme, ist nicht erwünscht, sondern verpönt. Kommt es trotzdem
vor, ist die Folge in der Regel (in
deutschen Football-Ligen) ein
Platzverweis des Spielers, der diesen
verursacht hat. In der NFL werden empfindliche Strafen dafür verteilt. Die von der NFL unterstützte „Heads-up Football“-Initiative
schult weltweit Spieler, Trainer
und Eltern im Jugendbereich. Hier
wird sauberes Tackling vermittelt,
um den Kopf zu schützen.
Wenn ich lese, „Studien belegen,
das Gehirn wird dauerhaft geschädigt“, denke ich an Rauchen und
Alkohol. Hier wird auch dauerhaft
geschädigt, das wird aber gesellschaftlich eher selten infrage gestellt. Die mögliche Beeinflussung
des Gehirns muss weiter erforscht,
analysiert und betrachtet werden.
Es darf aber nicht übersehen werden, was es bedeutet, wenn junge
Menschen – gegen den Trend – wieder in den Sportverein gehen, sich
dort bewegen, engagiert im Jugendbereich mitarbeiten und sich in
multikulturellen Teams für eine gemeinsame Sache zusammenfinden.
Sascha Wein, Waal
Blumenexzesse
Zu „Am Valentinstag wird es oft teurer“
(Geld & Leben) vom 8. Februar:
Wären sich die Konsumenten ihrer
Marktmacht wirklich bewusst,
würden sie ihre Lieben nicht ausgerechnet am Valentinstag oder
Muttertag mit Blumen verwöhnen,
sondern an einem individuell gewählten anderen Tag, besser öfter.
Dann würden den gierigen Großhändlern, welche im Prinzip die
Erfinder dieser Blumenexzesse sind,
an diesen Tagen ihre Blumen in
den Containern verrotten!
Anton Hofmann, Biessenhofen
Immer wieder Interessantes
Zu „Im Auftrag des Friedens“ (Die Dritte
Seite) vom 9. Februar:
Ich bin überrascht, wie es Ihnen gelingt, immer wieder Interessantes
für diese Seite zu finden. Dieser Beitrag ist zudem höchst aktuell und
verdient es wahrhaftig, veröffentlicht zu werden. Alle Anerkennung dem Herrn Jacob für seinen
Einsatz!
Es braucht solche Menschen, die
sich uneigennützig und trotzdem
kompetent für den Frieden vor Ort
einsetzen und Einblicke in dieses
Chaos an unseren Grenzen geben.
Und uns helfen, unsere eigenen Probleme ins richtige Verhältnis zu setzen.
Franz Gleixner, Augsburg
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Briefe an die Zeitung
Post: Heisinger Str. 14, 87437 Kempten
Fax: 0831/206-123
E-Mail: [email protected]
Geben Sie bei Ihren Zuschriften den Artikel
an, auf den Sie sich beziehen, und Ihre
vollständige Adresse. Haben Sie bitte Verständnis dafür, dass wir nicht jede Zuschrift veröffentlichen können und dass wir
uns Kürzungen vorbehalten müssen.
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
3
Die Dritte Seite
NUMMER 35
„Unser Horizont hat sich unglaublich erweitert“: Jule und Sven Zollna aus Neu-Ulm mit ihrem zweijährigen Sohn Ole.
Fotos: Alexander Kaya
Unser Leben mit dem kleinen Engel
Medizin Ole ist zwei und ein Wunschkind. Irgendwann stellen die Ärzte bei ihm einen seltenen Gendefekt fest, das Angelman-Syndrom.
Die Diagnose verändert alles. Und die Eltern fragen sich: Warum wir? Bis sie erkennen, was ihnen Mut macht
VON OLIVER HELMSTÄDTER
Neu-Ulm Der Tag, an dem die Welt
unterzugehen scheint, ist ein Montag. Um 19 Uhr klingelt bei der Familie Zollna das Telefon. Fünf Wochen hatten Jule und Sven Zeit, sich
mit dem Verdacht ihres Arztes zu
beschäftigen: Angelman-Syndrom.
Auf den Moment sind sie trotzdem
nicht vorbereitet. Niemand ist das.
So fahren sie an diesem nasskalten
Abend noch in die Kinder- und Jugendarztpraxis in die Ulmer Olgastraße, um das Ergebnis des Gentests
entgegenzunehmen. Voller Angst
um die Zukunft des damals knapp
einjährigen Ole. Und um die eigene.
Dann die Gewissheit: Bei Ole ist ein
Chromosom des 15. Paares defekt.
Es ist der 1. Dezember 2014.
Weil ein mikroskopisch kleines
genetisches Segment fehlt, ist seit
diesem Tag nichts mehr, wie es war.
„Wir sind jetzt Pflegedienstleister
auf Lebenszeit“, sagt Sven Zollna,
Ob er jemals
laufen lernen wird?
39. Ole ist jetzt zwei Jahre und zwei
Monate alt und hat gerade erst krabbeln gelernt. Seine geistige Entwicklung wird den Stand eines
Kleinkindes womöglich nie übersteigen, es ist unsicher, ob er jemals
richtig laufen lernen wird.
Ole ist ein Wunschkind. Kurz vor
der Geburt kaufen die Zollnas ein
Reihenhäuschen im Neu-Ulmer
Stadtteil Pfuhl. Der werdende Vater
steckt viel Arbeit in die neue Heimat, alles soll fertig sein bis zur Geburtsstunde der Familie im November. Nun, gut zwei Jahre später, ist
es unklar, ob die drei hier wohnen
bleiben können. Denn Barrierefreiheit für das Leben mit einem behinderten Kind lässt sich auf den zwei
Stockwerken kaum herstellen.
Ole lacht viel. Angelman-Kinder
gelten als sehr fröhliche Menschen
und suchen auffällig oft Körperkontakt. Der kleine „Grinsebär“, wie
die Mama ihn nennt, sabbert ständig, und für den Kinderwagen
scheint er bereits etwas zu groß zu
sein. Aber seine schwerwiegende
Behinderung ist ihm nicht wirklich
anzusehen. Noch nicht. Ole ist
strohblond, klein und süß. Sven und
Jule wissen aber, dass sich das ändert. Der Kleine haut mit Freude
auf ein blaues Spielzeugtelefon, wie
das viele Gleichaltrige tun, und kaut
auf seinem Schnuller.
„Ich wache oft auf und denke:
Lass es einen Albtraum gewesen
sein“, sagt Jule. Morgen für Morgen
wird die 31-Jährige enttäuscht. Der
Gendefekt ist die Realität. Dann
nimmt sie ihren Ole in den Arm und
mag gar nicht an kaputte Chromosomenpaare glauben.
Die Schwangerschaft ist völlig
unauffällig verlaufen, Ole kommt
vermeintlich gesund auf die Welt.
Nur das Stillen funktioniert nicht so
recht, und der Schlaf ist nie sein
Ding. Standardprobleme. „Wir
dachten, es ist halt ein Schreikind.“
Und dass er sich nicht allein auf den
Bauch drehen kann, ist auch auffällig. Mit Ole, dem ungestümen Säugling, fährt die kleine Familie dennoch irgendwann in Urlaub. Neun
Tage Elba. Eigentlich läuft alles prima. Doch auf der Rückfahrt schreit
der Kleine praktisch stundenlang
ohne Unterbrechung. Den Zollnas
wird klar: Da stimmt etwas Gravierendes nicht. Bei einer Messung der
Hirnstromkurve in der Ulmer Universitätsklinik werden bald darauf
epilepsietypische Muster gefunden.
Nach zahllosen Untersuchungen
und einiger Zeit ärztlicher Ratlosigkeit werden die möglichen Ursachen
immer enger eingegrenzt. Bis der
genetische Nachweis des AngelmanSyndroms den Zollnas den Boden
unter den Füßen wegzieht.
Das Schlimmste ist die Dunkelheit. Oft ist nach zwei Stunden die
Nacht schon vorbei, ganz selten
schläft Ole mal durch. In letzter Zeit
kommen noch die epileptischen Anfälle hinzu. In den vergangenen zwei
Wochen hat er sechs davon. Dann
ist Ole plötzlich völlig abwesend
und verdreht die Augen. Manchmal
„krampft“ er auch. Es stürmt förmlich im Kopf. Bei einem Anfall
kommt es zu einer plötzlichen Entladung der Nervenzellen des Gehirns. Er hat Muskelkrämpfe und
-zuckungen. Dann hilft nur noch ein
Notfallmedikament, das die Eltern
immer dabeihaben. Ist es nach ein
paar Minuten nicht besser, wird der
Notarzt gerufen, sonst droht Sauerstoffmangel im Gehirn mit schwerwiegenden Folgen.
Die ersten Wochen nach der Diagnose sind für Jule und Sven kaum
zu ertragen. „Wir haben nur funktioniert“, sagt Jule. Wie Roboter.
Nur dass die nicht weinen können.
Tränen bestimmen den Alltag. Sie
lassen sich krankschreiben, an ihre
Arbeit bei einem großen Ulmer
Pharmakonzern ist in den Wochen
nach dem Tag der Wahrheit nicht zu
denken. Die Zollnas verkriechen
sich erst mal in ihr Schneckenhaus,
das sie lange nicht verlassen wollen.
Im direkten Freundeskreis kommen
mit Oles Geburt zwei weitere Kinder zur Welt. Sie sind kerngesund.
Glückliche Eltern mit Vorzeigekindern sind in dieser Zeit kaum zu
ertragen. Und es schmerzt manchmal noch immer, wenn vergnügte
Eltern ihre Kinderwagen an ihrem
Haus vorbeischieben. „Jeder scheint
Ein Nuckeln am Getränk, ein prüfender
Blick …
ein gesundes Kind zu haben, nur wir
nicht“, sagt Jule. Es fühlt sich an wie
ein Raub des Allerliebsten. Die elementaren Erfahrungen des Elternseins werden sie bei Ole vielleicht
niemals erleben dürfen: kein erstes
Wort, kein erster Schultag mit
Schultüte, kein Snowboardkurs,
keine erste Freundin, kein Führerschein. „Das Schlimmste ist, dass er
vielleicht niemals reden wird.“
Allein und verlassen fühlen sie
sich. Bis sie sich zehn Monate nach
Oles Geburt ein Herz fassen und
sich nach Ehingen zum Regionaltreffen des „Elternvereins Angelman“ aufmachen. „Ich bin gottfroh,
dass wir das gemacht haben“, sagt
Jule. Plötzlich wird den beiden klar:
Wir sind nicht allein. Ole ist einer
der kleinsten Angelman-Patienten
bei diesem Treffen. Im Bällebad sitzen neben Ole auch Teenager. „Und
haben eine Riesengaudi“, wie Jule
betont.
Mit Eltern zu reden, die dasselbe
… und dann ganz lässig grinsen: Das ist
Ole aus Neu-Ulm.
Am 15. Februar ist weltweit „Angelman-Tag“
● Name Harry Angelman, ein britischer Kinderneurologe, hat das Syndrom erstmals im Jahr 1965 beschrieben. Es ist die Folge einer angeborenen, seltenen genetischen Veränderung. Charakteristisch für das Angelman-Syndrom ist eine starke Verzögerung der körperlichen und geistigen Entwicklung.
● Genetik Es ist bekannt, dass die genetische Ursache des Syndroms die
Anomalität eines Chromosoms des 15.
Paares ist. Jeder Mensch hat 23
Chromosomen-Paare, wobei pro Paar
jeweils eines von der Mutter und
eines vom Vater stammt.
● Lachen Es ist dagegen bislang nicht
klar, warum das Lachen beim Angelman-Syndrom so ausgeprägt ist.
Fakt ist aber: Diese Fröhlichkeit
macht es den Eltern einfacher, mit der
Krankheit umzugehen. Denn die
meisten Reaktionen auf physische oder
geistige Reize werden von Lachen
begleitet.
● Welttag In Anlehnung an den Defekt am 15. Chromosomenpaar
wurde der 15. Februar weltweit als Internationaler Angelman-Tag auserkoren. (heo)
durchmachen, ist Balsam für die
Seele. Sie sehen, dass es auch Angelman-Kinder gibt, die laufen und ein
paar wenige Worte sprechen können. Angelman ist überall: Im
Schnitt tritt das Syndrom bei einem
von 30 000 Neugeborenen auf. Inzwischen kennen sie AngelmanKinder aus Vöhringen, aus Buch bei
Illertissen und Erbach bei Ulm. Und
sie bekommen vor Augen geführt,
dass das Leben der Eltern nicht vorbei ist, wenn die Lebensaufgabe der
Betreuung des behinderten Kindes
beginnt. Nur anders.
Sven und Jule Zollna sind immer
gerne und viel weggegangen. Sven
ist leidenschaftlicher Snowboarder.
Schneeurlaube in den Alpen standen
regelmäßig auf dem Programm. Sie
lieben es, auf Konzerte von Bands
wie Deichkind oder Seeed zu gehen.
In ihrem Wohnzimmer hängt ein
gerahmtes Plattencover der USCross-over-Band „House of Pain“.
Nach dem 1. Dezember 2014
herrscht wochenlang Funkstille auf
ihren Facebook-Profilen. Die Bewältigung der neuen Lebenssituation braucht Zeit. Aber sie gelingt:
„Schönes Leben, schöne Welt“
schreibt Jule vor einem Jahr, als sie
erstmals wieder mit ihren Freundinnen ausgeht. Und auch nach Ischgl
zum Snowboarden wird die kleine
Familie gemeinsam mit ihrer Clique
noch diesen Winter fahren. Zumindest im Rahmen des Möglichen. Zusammen auf die Piste oder zusammen ausgehen kommt für die Eltern
nicht infrage. Zu häufig sind die epileptischen Anfälle geworden. Ole
kann nicht einfach bei einem Babysitter geparkt werden.
Aber die Zollnas haben gelernt,
zu akzeptieren, was nicht zu ändern
ist. Die Fee, die den Grinsebär heile
macht, wird niemals kommen. „Es
ist, wie es ist, und es muss ausgesprochen werden“, sagt Jule. Sie
wollen stark sein, auch wenn der notorische Schlafmangel manchmal die
Nerven blank legt und Ole die ganze
Energie bekommt, die Jule und
Sven als Paar nun fehlt. Aber Ole
gibt auch zurück. Er schmust für
sein Leben gern und tut seinen Eltern gut. „Unser Horizont hat sich
unglaublich erweitert“, sagt Jule.
Und sie selbst sei nicht mehr so
oberflächlich. „Wir möchten Ole
nicht missen.“
„Mom of an Angel“ – Mutter eines Engels – steht auf einem Bild,
das Jule bei Facebook geteilt hat.
Das soziale Netzwerk hilft ihr, den
Stress des Alltags zu meistern. Sie ist
Mitglied einer geschlossenen Nutzergruppe, bei der sich 270 Elternteile über ihre Sorgen und Nöte mit
Angelman-Kindern austauschen.
Ohne Wenn und Aber hat sich das
Paar für ein Kind entschieden. Sie
haben bei Ole weder den Nackenfaltentest zur Früherkennung des
Downsyndroms im Mutterleib machen noch eine Fruchtwasseruntersuchung durchführen lassen. Warum auch? „Es hätte ja nichts geändert“, sagt Jule. Eine Abtreibung
wäre nie infrage gekommen. Und
Ole ist ein glückliches Kind.
In seiner Welt ist alles in Ordnung
– zumindest solange er von Anfällen
verschont bleibt. Er kichert, gurrt
und zubbelt an allem, was in seiner
Worauf er gerade steht?
Ganz klar: Mandarinen
Reichweite ist. Am liebsten isst er
zurzeit Mandarinen, die er in Windeseile verputzt. Und er hat einen
Platz in der Betriebskita des Arbeitgebers der Zollnas. Dass er mit gut
zwei Jahren krabbeln und sitzen
kann, ist ein Erfolg. Mit intensiver
Physiotherapie lässt sich viel erreichen. Vielleicht wird Ole ja doch
laufen können. Vielleicht wird er
lernen, per Bildkarten seine Wünsche mitzuteilen, vielleicht sogar ein
paar Wörter sprechen. „AngelmanKinder stecken voller Überraschungen“, sagt Jule. Die Epilepsie-Anfälle werden sehr wahrscheinlich in
ein paar Jahren nachlassen, vielleicht ganz verschwinden.
Warum wir? Die Zollnas haben
aufgehört, diese Frage zu stellen,
weil sie die unbefriedigende Antwort kennen: Es ist eine Laune der
Natur. Das Angelman-Syndrom
kann mütterlicherseits eine erbliche
Komponente haben. Jule Zollna hat
das testen lassen, bei ihr ist das nicht
der Fall. Pläne für ein Geschwisterchen liegen trotzdem auf Eis. Vorläufig. Ole braucht ihre ganze Kraft.
4
Politik
NUMMER 35
Frieden ist
nur ein
Versprechen
Das Zitat des Tages
„Eine der wichtigsten
Aufgaben der
kommenden Zeit
ist es, den
deutsch-türkischen
Pakt abzuwenden.“
Minsker Abkommen
noch nicht vollzogen
Der ungarische Ministerpräsident
Viktor Orbán laut der regierungsnahen Zeitung „Magyar Idök“
Politik kompakt
FLÜCHTLINGSKRISE
Grenzkontrollen noch
mindestens bis Mitte Mai
Angesichts des großen Flüchtlingsandrangs will die Bundesregierung
die Kontrollen an der deutschen
Grenze fortsetzen lassen. Geplant
ist zunächst eine Verlängerung um
drei Monate – bis zum 13. Mai
2016. Das teilte das Bundesinnenministerium mit. Schwerpunkt ist
die deutsch-österreichische Grenze.
Berlin hatte Mitte September 2015
wegen des Flüchtlingszustroms vorübergehend Grenzkontrollen eingeführt und diese seither mehrfach
verlängert. Eine nachhaltige und
deutliche Entspannung, die eine
Aufhebung der Kontrollen zulassen würde, sei derzeit nicht absehbar, hieß es dazu aus dem Ministerium. Die Verlängerung sei mit Österreich abgestimmt. (dpa)
TÜRKEI
Aylan-Prozess hat
begonnen
Fünf Monate nach dem Tod des
Flüchtlingskindes Aylan Kurdi hat
im türkischen Bodrum der Prozess
gegen die Verantwortlichen für die
Tragödie begonnen. Die Familie
hatte versucht, von der Türkei in
die EU zu fliehen. Die Staatsanwaltschaft verlangt je 35 Jahre Haft für
zwei mutmaßliche syrische Menschenschmuggler. Die Anklagebehörde suche zudem noch nach vier
türkischen und zwei syrischen
Verdächtigen. Das Bild des dreijährigen Aylan aus Syrien, der im
September bei der Überfahrt nach
Griechenland ertrank und tot an
einen türkischen Strand gespült
wurde, löste weltweit Erschütterung aus. Aylans Mutter und Bruder
waren bei der Überfahrt ebenfalls
ums Leben gekommen. Abdullah
Kurdi, der Vater von Aylan, überlebte den Untergang des Bootes und
kehrte ins syrische Kobane heim,
um seine Frau und seine Söhne zu
begraben. (afp)
Hat er sich schwer verrechnet? Dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer bläst nach dem Moskau-Besuch der Wind ins Gesicht.
Foto: imago
CDU entsetzt über Seehofer
Hintergrund Angela Merkel sagt kein Wort zur Attacke des CSU-Vorsitzenden.
Doch auch das Schweigen der Bundeskanzlerin ist laut genug
VON MARTIN FERBER
Berlin In der CDU ist das Entsetzen
über den Chef der bayerischen
Schwesterpartei groß. Man sei von
Horst Seehofer „ja einiges gewohnt“, schüttelt ein führender
Christdemokrat gegenüber unserer
Zeitung den Kopf, „aber dieses Mal
ist er entschieden zu weit gegangen“. Und er legt noch nach: „So
geht man nicht miteinander um.“
Dass der bayerische Ministerpräsident mit Blick auf die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung von einer „Herrschaft des Unrechts“ gesprochen und die Regierung Merkel
damit sprachlich in die Nähe des
SED-Regimes gerückt hat, sei ein
„Affront ohnegleichen“. „Damit erledigt er das Geschäft für Pegida und
AfD.“ Angela Merkel dürfe dies
nicht auf sich sitzen lassen.
Doch die Bundeskanzlerin und
CDU-Vorsitzende hält sich diplomatisch zurück. „Das kommentiere
ich nicht“, sagt sie am Donnerstag in
Berlin nach einem Treffen mit dem
irakischen Ministerpräsidenten Haidar al-Abadi. Sie überlässt es anderen, die Äußerungen des CSU-Chefs
zu kritisieren und die Vorwürfe zurückzuweisen. So stellt sich der
stellvertretende CDU-Chef Thomas
Strobl, Chef des mächtigen Landesverbandes
Baden-Württemberg,
gegenüber unserer Zeitung demonstrativ hinter Merkel. „Es ist nicht
hilfreich, wöchentlich neue Ultimaten aufzustellen“, sagt er. Die Arbeit der Bundeskanzlerin gelte einer
europäischen Lösung, um den Zustrom von Flüchtlingen zu reduzieren – „und dabei sollten wir alle in
der Union sie voll und ganz unterstützen“.
Auch in der CSU-Landesgruppe
in Berlin herrscht ein erhebliches
Unverständnis über die Äußerungen
des Parteichefs, auch wenn es niemand wagt, Seehofer öffentlich zu
kritisieren. Seine Äußerung sei „unklug“, heißt es in den Reihen der
Landesgruppe, es sei nicht „hilfreich“, wenn sich der Chef der Regierungspartei CSU in der Öffentlichkeit gegen die eigene Regierung
positioniere und die Argumente der
Gegner der Regierung übernehme.
„Wo soll das enden?“, fragt ein altgedienter
CSU-Parlamentarier.
„Wenn man dies konsequent zu
Ende denkt, müsste die CSU die
Große Koalition verlassen.“ Doch
das sei „Harakiri“.
Im Gegenzug wird aber auch die
heftige Kritik am CSU-Chef entschieden zurückgewiesen. „Das
Wort ,Unrechtsstaat‘ ist für mich
anderweitig belegt, trifft zum Beispiel auf die DDR zu“, sagt der
stellvertretende
Unionsfraktionschef Georg Nüßlein (Günzburg)
gegenüber unserer Zeitung. „Worauf Horst Seehofer meines Erachtens hinweisen wollte, ist ein partieller Mangel an Rechtsstaatlichkeit.“
Ein Rechtsstaat lasse nicht undifferenziert, ohne Papiere und ohne Re-
„Das ist ein Märchen aus
Tausendundeiner Nacht. (...)
Die CSU will diese Lösung mit
Angela Merkel durchsetzen,
nicht gegen sie.“
Ex-CSU-Chef Edmund Stoiber
gistrierung, jeden einreisen. „Hier
müssen wir zu geordneten rechtsstaatlichen Verfahren zurückfinden.“ Auch der Augsburger CSUParlamentarier Volker Ullrich verweist darauf, dass es im Bereich des
Asylrechts „Defizite beim Vollzug
des geltenden Rechts“ gebe. Die
Bundesregierung müsse „hart arbeiten“, um diese Defizite zu beseitigen. „Aus bestehenden Vollzugsdefiziten kann allerdings nicht auf eine
,Herrschaft des Unrechts‘ geschlos-
sen werden“, fügt er hinzu. „Das
wäre auch nicht meine Formulierung.“
Spekulationen der Bild-Zeitung,
der geistige Vater und wahre Urheber der heftigen Kritik Seehofers an Merkel sei der frühere
CSU-Chef und bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber, der
parteiintern die Devise ausgegeben
habe, entweder ändere Merkel ihren Kurs in der Flüchtlingspolitik
oder sie müsse weg, werden am
Donnerstag in München dementiert. In einer persönlichen Erklärung weist Stoiber den Bericht „als
Unsinn“ zurück. „Das ist ein Märchen
aus
Tausendundeiner
Nacht“, schreibt er.
Die CSU und auch er würden seit
Monaten die Meinung vertreten,
dass die internationalen Anstrengungen zur Bewältigung der Flüchtlingskrise zu lange dauerten und
dringend durch nationale Maßnahmen ergänzt werden müssten. „Die
CSU will diese Lösung mit Angela
Merkel durchsetzen, nicht gegen
sie“, sagt Stoiber. Und weiter: „Darüber habe ich mit der Bundeskanzlerin erst letzte Woche persönlich
ausführlich gesprochen. Alles andere ist blanker Unsinn und das weiß
Angela Merkel auch.“
KOSOVO
Organhandel: Vorwürfe
gegen Außenminister
Der langjährige Regierungschef und
heutige Außenminister des Kosovos, Hashim Thaci, sieht sich neuen
Vorwürfen wegen des Handels mit
menschlichen Organen gegenüber.
Das berichteten alle großen serbischen Medien am Donnerstag in
Belgrad nach Gesprächen mit dem
nigerianischen Arzt Philip Njemanze. Thaci soll demnach gemeinsam
mit dem Gouverneur des nigerianischen Bundesstaates Imo, Rochas
Okorocha, noch heute in den weltweiten Organhandel verwickelt
sein. Auch nigerianische Medien berichteten über den Fall. Eine Reaktion von Thaci dazu war zunächst
nicht zu bekommen. Thaci bestreitet die Vorwürfe. (dpa)
Das Datum
12. Februar
» 1541 Der spanische Konquistador
Pedro de Valdivia gründet Santiago de Chile.
» 1951 Der Schah von Persien Mohammad Reza Pahlavi heiratet in
zweiter Ehe Soraya Esfandiari.
» 1996 Der Chef der Palästinensischen Befreiungsorganisation
(PLO), Jassir Arafat, wird in der Stadt
Gaza (Palästinensische Autonomiegebiete) als Präsident des ersten
demokratisch gewählten Palästinenserrates vereidigt.
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Der große Provokateur
Hintergrund Horst Seehofer treibt seine Strategie auf die Spitze – mit ungewissem Ausgang
VON ULI BACHMEIER
München Wie verschaffe ich mir Gehör, wenn ich mich anders nicht
durchsetzen kann? Für einen Politiker ist das eine entscheidende Frage.
CSU-Chef Horst Seehofer beantwortet sie in aller Regel nach einem
recht einfachen Muster. Erstens: Ich
sage etwas, das Aufregung erzeugt.
Zweitens: Ich wundere mich öffentlich über die Aufregung. Drittens:
Ich verwahre mich dagegen, so oder
so verstanden zu werden. Viertens:
Ich relativiere meine erste Aussage.
Fünftens: Ich versuche, aus der Debatte politisches Kapital zu schlagen. Und wenn es richtig gut läuft,
kann ich am Ende sagen: Das war
doch von Anfang an klar. Ich hab’s
doch immer schon gesagt.
Mit welcher Wucht Machtpolitiker zu Werke gehen, um ihre Position in Partei oder Regierung zu sichern, hat Seehofer über Jahrzehnte
hinweg in Bonn und Berlin hautnah
erleben dürfen. Er konnte die Altmeister Franz Josef Strauß, Helmut
Kohl und Gerhard Schröder live
studieren – ihre strategischen Manöver, ihre gezielten Provokationen, ihre Finten, ihr Verhandlungsgeschick. Am stärksten aber, so ist
aus seinen Bemerkungen immer
wieder herauszuhören, hat eine
Frau ihn beeindruckt: Angela Mer-
kel. Wie die CDU-Chefin sich in einer knallharten Männerwelt als die
härteste von allen behauptete. Wie
sie ihre mächtigen Konkurrenten in
der CDU – Roland Koch, Christian
Wulff, Friedrich Merz und andere –
zur Kapitulation zwang. Wie sie es
ohne eigene Blessuren ganz an die
Spitze schaffte. All das konnte sich
Seehofer, seit er 2008 zum Vorsitzenden der CSU gewählt wurde, aus
der gemütlichen Position des Beobachters anschauen. Ihn selbst als
Chef der Schwesterpartei, so schien
es, konnte der Blitz ja nicht treffen.
Doch seit CSU und CDU in der
Flüchtlingskrise über Kreuz sind,
trifft ihn etwas anderes: Die Bundeskanzlerin ignoriert seine Provokationen. Es gibt eine lange Liste
von Seehofer-Zitaten, die alle schon
sehr ähnlich klingen wie der Satz
von der „Herrschaft des Unrechts“.
Sie verhallten folgenlos. Das verletzt. Das schmerzt. Und das dürfte
der tiefere Grund dafür sein, dass
der CSU-Chef dieses Mal noch etwas weitergegangen ist als sonst.
Dass seine Strategie aufgehen
könnte, bezweifeln allerdings sogar
Eine Auswahl von Seehofer-Zitaten
● 11. September 2015: „Das war
ein Fehler, der uns noch lange beschäftigen wird. Ich sehe keine Möglichkeit, den Stöpsel wieder auf die
Flasche zu kriegen.“ (Zur Entscheidung
von Kanzlerin Merkel, Flüchtlinge
aus Ungarn nach Deutschland kommen
zu lassen)
● 13. September: „Es sind alle Regeln mehr oder weniger außer Kraft.
Es gibt keine Ordnung, kein System,
und das ist in einem Rechtsstaat
eine bedenkliche Sache. Das ist im
Grunde eine Kapitulation des
Rechtsstaats.“ (Zur Einführung vorübergehender Grenzkontrollen)
● 3. Oktober: „Wir haben die Kapazitätsgrenze erreicht, mehr geht nicht
mehr.“
● 9. Oktober: „Einfach sagen: Wir
haben Völkerwanderung und kriegen das hin – das wird nicht gelingen.“
● 11. Oktober: „Ein Staat, der seine
Grenzen nicht schützen kann oder
will, erklärt seine Kapitulation.“
● 20. November: „Es wird an einer
Begrenzung und damit einer Obergrenze für die Zuwanderung kein Weg
vorbeiführen.“
● 15. Dezember: „Es gibt kein Land
auf der Welt, das Flüchtlinge unbegrenzt aufnimmt.“ (dpa)
viele seiner Mitstreiter in der CSU,
die in der Sache mit ihm auf einer
Linie liegen. Sie sagen: „Die Methode nutzt sich langsam ab.“ Der
freundlichste Kommentar, der gestern aus der Parteispitze zu hören
war, lautete: „Die Ausdrucksweise
war verunglückt. Diesen einen
Halbsatz hätte es nicht gebraucht.“
Andere, denen die CSU in der
Flüchtlingskrise schon zu weit nach
rechts gerückt ist, sehen in der Dauerprovokation gegen Merkel mehr
Schaden als Nutzen – auch für die
CSU. Die CSU-Basis trage die Politik Seehofers in der Sache doch mit,
da müsse man doch nicht so reden
wie die Rechtspopulisten. Und die
Bundeskanzlerin sei doch schließlich auch die Kanzlerin der CSU.
Nur einer, der aber auch nicht genannt werden will, verteidigt Seehofers Strategie. Kurzfristig gebe es
jetzt natürlich Ärger. Aber mittelfristig könnte er – siehe oben – doch
wieder sagen können: Ich hab’s
doch immer schon gewusst. Schon
am Montag in der Sitzung des CSUVorstands könnte es so weit sein:
„Wahrscheinlich wird da wieder die
Hasselfeldt in die Mangel genommen, weil sie ihn kritisiert hat.“
Seehofer studiert derweil weiter
Machtpolitik. Zurzeit liest er eine
Biografie über den britischen Staatsmann Winston Churchill.
Donezk Minsk im Morgengrauen am
12. Februar 2015. Nach einem Verhandlungsmarathon sickert durch,
Moskau und Kiew hätten sich unter
Vermittlung von Berlin und Paris
auf ein Friedensabkommen mit
Waffenruhe für die Ostukraine geeinigt. Jetzt müssten noch die prorussischen Separatisten zustimmen.
Die sagen dann Nein. Später wird
überliefert, wie daraus doch noch
ein Ja wurde. Kanzlerin Angela
Merkel habe dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sinngemäß
gesagt: Kläre das, und zwar schnell,
sonst platzt das Ganze hier.
Am Vormittag wurde dann der
Durchbruch für den Friedensprozess verkündet. Damit war auch Putins Einfluss auf die Separatisten
klar. Aber auch Merkels Wirkung
auf den Kremlchef. Die Hoffnung,
dass die Waffen in der Ukraine nun
schweigen würden, war groß. Auch
der Jubel über das in der weißrussischen Hauptstadt im Schulterschluss der Christdemokratin Merkel und Frankreichs sozialistischem
Präsidenten François Hollande vereinbarte Abkommen. CDU-Politiker nominierten Merkel daraufhin
für den Friedensnobelpreis.
Und heute? Ernüchterung, Enttäuschung, Verärgerung und Ratlosigkeit in Berlin über Putin. Gegen
den Waffenstillstand werde größtenteils von den Separatisten verstoßen, heißt es im Kanzleramt. Die
Separatisten beschuldigen aber die
ukrainischen Truppen. Während
Merkel den ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko immer wieder empfängt und über die Lage in
seinem Land spricht, ist der Draht
zu Putin gestört.
Keine deutsch-russischen Regierungskonsultationen mehr, keine
Zweiertreffen in Berlin oder Moskau. Kontakt wird übers Telefon
gehalten. Aus dem G-8-Format führender Industriestaaten flog Putin
bereits nach der Annexion der
ukrainischen Halbinsel Krim 2014.
Seitdem sind es nur noch sieben.
Und kein US-Präsident könne Russland wieder in den Kreis aufnehmen, solange die Krim nicht wieder
in ukrainischer Hand sei, habe Barack Obama deutlich gemacht, heißt
es in deutschen Diplomatenkreisen.
Man sieht sich nun noch bei internationalen Treffen wie etwa beim
G-20-Gipfel. Ansonsten Funkstille.
Für den Weltfrieden ein Problem.
Putin wird ja auch gebraucht für die
Friedensverhandlungen.
Doch Russland sieht sich ein Jahr
nach den Verhandlungen von Minsk
zu Unrecht an den Pranger gestellt.
Wie vom Westen angemahnt, arbeite Moskau am Frieden für die
Ukraine mit, betont Putin. Er fordert ein Ende der Sanktionen gegen
sein Land, das von einer Krise erfasst ist. Politische Beobachter
verweisen aber auf die andauernde
Unterstützung der Aufständischen
durch Moskau. Russische Staatsmedien bieten Separatistenführern immer wieder eine Plattform. Und gegen den Protest Kiews schickt Moskau lange Lastwagenkonvois über
die ungesicherte Grenze ins Krisengebiet – angeblich mit Lebensmitteln. (dpa)
Frieden? Panzer der russischtreuen Milizen bei Lugansk.
Foto: dpa
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
5
Politik
NUMMER 35
Asylpaket soll
so bleiben wie
beschlossen
Politik kompakt
IRAK
Deutschland sagt
500-Millionen-Kredit zu
Familiennachzug wird
aber individuell geprüft
Berlin Mit einer Einigung im Streit
um den Familiennachzug hat die
Große Koalition den Weg für die
Verabschiedung des Asylpakets II
im Bundestag geebnet. Der Kompromiss von Union und SPD sieht
vor, dass minderjährige Flüchtlinge
mit dem sogenannten „subsidiären
Schutzstatus“ zwar kein grundsätzliches Recht auf das Nachholen der
Eltern haben, dies in Härtefällen
aber gestattet werden soll.
Das Asylpaket II war vergangene
Woche im Kabinett verabschiedet
worden; die SPD forderte dann aber
Nachbesserungen, nachdem ihr erst
später aufgefallen war, dass das
Recht auf Familiennachzug für eine
– zahlenmäßig relativ kleine – Gruppe minderjähriger Flüchtlinge in der
Vorlage weggefallen war. Innenminister Thomas de Maizière (CDU)
und sein Justizkollege Heiko Maas
(SPD) haben nun eine Lösung gefunden. Eine nachträgliche Veränderung des Asylpakets II sieht der
Kompromiss nicht vor. Grundlage
für die Einzelfallentscheidungen soll
eine Sonderregelung aus dem Aufenthaltsgesetz sein, die den Famili-
Im vergangenen Jahr nur
105 mögliche Betroffene
ennachzug, etwa aus völkerrechtlichen oder humanitären Gründen,
auch dann vorsieht, wenn er regulär
gesetzlich nicht erlaubt ist. Darüber
entscheidet das Auswärtige Amt im
Einvernehmen mit dem Bundesinnenministerium.
Vertreter von CDU und CSU hoben hervor, dass es bei den geplanten Gesetzesverschärfungen bleibt.
SPD-Politiker betonten, dass die Einigung ausreichend Spielraum für
Entscheidungen aus humanitären
Motiven lasse. Kritik kam vom linken SPD-Flügel, der gerne ein
Recht auf Familiennachzug durchgesetzt hätte. CSU-Generalsekretär
Scheuer sah die Position seiner Partei durch den Kompromiss bestätigt. Die Opposition kritisierte die
Regelung als unmenschlich.
Die Regelung betrifft nur eine
kleine Gruppe. Es handelt sich um
unbegleitete Minderjährige, die in
ihrer Heimat zwar nicht individuell
verfolgt werden, aber dennoch wegen Gefahr für Leib und Leben vorläufig in Deutschland bleiben dürfen. Im Jahr 2014 gab es 214 derartige Fälle, für 2015 sind bislang 105
Fälle bekannt. (afp, dpa)
Bundeskanzlerin Angela Merkel
(CDU) hat dem Irak weitere Millionenhilfen für den Wiederaufbau
zugesagt. Merkel sagte am Donnerstag nach einem Treffen mit dem
irakischen Ministerpräsidenten
Haider al-Abadi in Berlin, dass der
Irak einen ungebundenen Finanzkredit von 500 Millionen Euro erhalten werde. Das Geld soll vor allem in Infrastrukturprojekte und
den Wiederaufbau der Städte investiert werden, aus denen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) vertrieben wurde. Es gehe darum, die
Lebenssituation von Menschen zu
verbessern, „die gerne in ihrer Heimat bleiben wollen“, sagte Merkel
mit Blick auf die Flüchtlingskrise in
Europa. (dpa)
Der Einsatzgruppenversorger Bonn der Bundesmarine hat bereits Kurs auf das neue Einsatzgebiet in der Ägäis genommen.
Archivfoto: Ingo Wagner, dpa
Flüchtlinge sollen zurück in die Türkei
Migration Nato-Schiffe kreuzen künftig in der Ägäis. Sie sollen gegen Schlepper vorgehen.
Aber offenbar ist auch geplant, illegale Einwanderer gar nicht erst nach Griechenland zu lassen
VON DETLEF DREWES
Brüssel Der Oberkommandierende
der Nato ließ sich nicht lange bitten.
Bereits am Donnerstagvormittag
beorderte US-General Philip Breedlove vom militärischen Hauptquartier der Allianz im belgischen Mons
aus die fünf Schiffe der Stehenden
Nato-Marinegruppe 2 nach Kreta.
Der Verband, dem Schiffe aus
Deutschland, Italien, Kanada, Griechenland und der Türkei angehören, befand sich bis dahin im Raum
Zypern. Er wird zurzeit von dem
Einsatztruppenversorger Bonn angeführt. 210 Bundeswehrsoldaten
sind an Bord. Für sie gilt bereits in
wenigen Tagen ein neuer Einsatzbefehl: Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer überwachen, mögliche
Schlepper-Aktivitäten feststellen,
Erkenntnisse an die griechische und
türkische Marine übermitteln, die
dann gegen die Kriminellen tätig
werden sollen.
„Es geht nicht darum, Flüchtlingsboote zu stoppen und zurückzudrängen“, betonte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg zum Abschluss des Treffens der 28 Verteidigungsminister der Allianz. „Die Militärs sollen aufklären und überwachen, im Notfall auch Flüchtlinge
retten“, hieß es in Brüssel weiter.
Doch der Einsatz ist umstritten,
auch innerhalb des Bündnisses. So
mussten die Minister den Griechen
und Türken zusichern, dass deren
Marine jeweils ausschließlich innerhalb der eigenen Hoheitsgewässer
tätig wird. Erst als diese Zusicherung vorlag, zeigte sich auch Athens
Verteidigungsminister Panos Kammenos „erfreut“ – zumal er ganz offensichtlich noch eine andere Zusage
erhalten hatte, die in den offiziellen
Dokumenten kaum erwähnt wird.
Seinen Angaben zufolge sollen die
Nato-Schiffe die Migranten, die sie
festnehmen, „direkt in die Türkei
zurückführen“. Der griechische Mi-
nister sprach in diesem Zusammenhang nicht von den Schleppern, sondern von Zuwanderern.
Bundesverteidigungsministerin
Ursula von der Leyen begründete
den politischen Schnellschuss: „Bei
den Schleppern handelt es sich um
kriminelle Netzwerke, die Millionen aus diesen Menschen herauspressen und an ihnen verdienen und
billigend in Kauf nehmen, dass Tausende ertrinken.“ Doch damit
konnte sie die aufkommende politische Diskussion nicht wirklich entkräften. Vor allem von deutschen
Die Türkei als „sicherer Drittstaat“
● Einstufung Griechenland will die
Türkei möglicherweise zu einem sicheren Drittstaat erklären, um auf den
griechischen Inseln ankommende
Flüchtlinge direkt wieder in das Nachbarland zurückschicken zu können.
Wie am Donnerstag aus Regierungskreisen in Athen verlautete, wird
eine solche Einstufung von der Regierung von Ministerpräsident Alexis
Tsipras „geprüft“. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht getroffen worden. Innenminister Panayotis Kouroublis hatte bereits am Freitag vergangener Woche nach einem
Treffen mit Bundesinnenminister
Thomas de Maizière angedeutet, dass
Griechenland die Türkei zum sicheren Drittstaat erklären könnte, um
Flüchtlinge schneller dorthin abschieben zu können.
● Rettungsaktionen Ein direktes Eingreifen der Nato-Schiffe ist eigentlich nicht vorgesehen. In Notfällen seien jedoch auch die Nato-Schiffe verpflichtet, Flüchtlinge zu retten, sagte
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in Brüssel. Es
sei mit Ankara „fest verabredet“,
dass diese Flüchtlinge dann „zurück in
die Türkei gebracht werden“. Dies
gelte auch, wenn die Menschen in griechischen Gewässern gerettet würden, sagte von der Leyen. (afp)
Asylorganisationen, Grünen und
Linken hieß es, man dürfe jetzt
nicht militärisch gegen Flüchtlingsschiffe vorgehen. Mit solchen Mitteln die Boote der Asylbewerber abzudrängen, sei unverantwortlich.
Dabei handelt es sich bei der
Operation, die „jetzt“ (Nato-Generalsekretär Stoltenberg) beginnt,
nur um einen Auftakt. Dänemark
hat bereits zugesagt, ebenfalls eine
Fregatte zur Verfügung zu stellen.
Zusagen weiterer Nato-Partner liegen in Brüssel ebenfalls vor. Am
Ende soll der Verband auf zehn
Schiffe ausgeweitet werden.
Eine Absage erteilten die Bündnis-Minister dagegen den Vereinigten Staaten, die die Allianz offiziell
um eine Beteiligung am Einsatz gegen den sogenannten Islamischen
Staat (IS) gebeten hatten. Zwar soll
die von den USA angeführte Koalition auf Awacs-Aufklärungsflugzeuge zurückgreifen können, die
bisher auf dem deutschen Stützpunkt Geilenkirchen bei Aachen
stationiert sind. Allerdings würden
diese nur außerhalb des umkämpften Luftraums über Syrien und dem
Nordirak eingesetzt werden. Vor allem Deutschland hatte sich gegen
eine aktive Beteiligung der Nato am
Kampf gegen den IS ausgesprochen,
um die parallel laufenden Friedensbemühungen auf diplomatischer
Ebene nicht zu erschweren.
Wie ein Allgäuer die Sicherheitskonferenz organisiert
Interview Der Kaufbeurer Jean-Pierre Schnaubelt verrät, was sich hinter den Kulissen beim Treffen in München abspielt
Herr Schnaubelt, wie laufen die letzten Tage vor einer Sicherheitskonferenz ab?
Schnaubelt: Sehr stressig. Sehr laut.
Wenig Schlaf.
Was passiert denn da noch?
Schnaubelt: Sämtliche letzten Anfragen müssen geklärt werden, das Telefon klingelt durchgehend. Teilnehmer und Gäste melden sich per
E-Mail oder stehen auch mal vor der
Türe.
keit ihren Standpunkt zu vertreten.
Zum anderen darum, sich zu treffen.
Die Teilnehmer wissen, dass sie hier
ihre Partner aus aller Welt treffen –
und dass es Zeit für ungestörte Gespräche in ungestörter Atmosphäre
gibt.
Zu den Gästen zählt heuer unter anderem König Abdullah II. von Jordanien. Wie läuft das ab, wenn so jemand
in München ankommt? Was ist Ihr
Job?
Wie lange dauert es, eine Sicherheitskonferenz vorzubereiten?
Schnaubelt: Wir fangen im Sommer
an mit der ersten Einladungsrunde.
Die konkreten Vorbereitungen beginnen dann im Herbst mit den Absprachen mit Partnern, mit dem Buchen von Hotelkontingenten, der
Organisation des Programms, der
Sprecher und Teilnehmer. Richtig
heiß wird es ab Dezember.
Als Außenstehender sieht man vor allem die Bilder der Pressekonferenzen
und Reden der großen Politiker. Wie
muss man sich eine Sicherheitskonferenz hinter den Kulissen vorstellen?
Schnaubelt: Zum einen geht es darum, dass unsere Gäste die Chance
haben, in einer großen Öffentlich-
Schnaubelt: (lacht) Unser Job ist,
dass alles gutgeht und dass er sich
wohlfühlt. Zum einen geht es darum, zu klären, wie seine Rede abläuft, welche Inhalte er anspricht.
Zum anderen natürlich die Logistik.
Der König muss mit seiner Gefolgschaft, die nicht nur aus zwei bis drei
Leuten besteht, angemessen untergebracht sein.
Wie viele Personen sind das denn?
Schnaubelt: Bei uns muss er nur die
Personen anmelden, die in den Sicherheitsbereich und ins Konferenzhotel müssen. Da hat jede Delegation in etwa die gleiche Größe – so um
die zehn bis zwanzig Personen. Insgesamt ist die Gefolgschaft des Königs vermutlich deutlich größer.
Bringt eigentlich jeder Politiker und
Staatschef seinen eigenen Sicherheitsapparat mit?
Schnaubelt: Manche Minister verzichten auch darauf, weil vonseiten
der deutschen Behörden für die Sicherheit gesorgt wird. Die meisten
bringen aber tatsächlich ihre eigenen
Sicherheitsleute mit.
Jean-Pierre Schnaubelt organisiert die
Sicherheitskonferenz.
Foto: privat
Welche Rolle hat bei den Vorbereitungen heuer die aktuelle Terrorlage in
Europa gespielt?
Schnaubelt: Das hat insofern eine
Rolle gespielt, dass unsere Sicherheitsvorkehrungen noch schärfer
sind. Die Zugänge zum Veranstaltungsraum bzw. Fahrzeuge, die in
den Sperrbereich einfahren, werden
noch genauer kontrolliert, die Personen viel strenger reglementiert
und vorüberprüft. Auch die Delegationen wurden beschränkt. Früher
hätte König Abdullah II. deutlich
mehr Personen mitbringen können.
Wie sieht Ihr Job am Wochenende aus?
Schnaubelt: Bei der Konferenz selbst
bin ich für das Programm zuständig
und dass alles reibungslos läuft.
Heißt: dass jeder Redner zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Dabei
kommt es auch mal vor, dass ein
Staatschef oder Politiker unter keinen Umständen mit einem anderen
auf der Bühne erscheinen will. Oder
dass Person A nicht mit Person B in
einem Raum sein kann.
Gab es – ohne jetzt Namen zu nennen –
schon einmal einen richtigen Eklat hinter den Kulissen?
Schnaubelt: Bisher konnten wir jeden Eklat noch abwenden. Natürlich
gibt es immer mal wieder Befindlichkeiten, die etwas mehr Mühe bei
der Organisation erfordern. Beson-
AFGHANISTAN
Polizist erschießt
vier Kollegen
Ein afghanischer Polizist hat in der
Provinz Kandahar vier seiner Kollegen getötet und weitere sieben
verwundet. Ein Sprecher der Polizei in der Provinz sagte, der Täter
sei seit zwei Jahren Polizist gewesen und habe in einem Posten im Serai-Bezirk während des Abendessens das Feuer eröffnet. Er sei erschossen worden, als er versucht
habe, zu fliehen. Später habe sich herausgestellt, dass der Mann Beziehungen zu den radikalislamischen
Taliban hatte, die sich auch zu der
Tat bekannten. Der Polizeisprecher
fügte hinzu, dass erst am Montag
zwei Talibankämpfer versucht hätten, sich der Polizei anzuschließen.
Sie seien aber rechtzeitig erkannt
und verhaftet worden. (dpa)
FRANKREICH
Ex-Premier Ayrault wird
neuer Außenminister
Der frühere Premierminister JeanMarc Ayrault wird Frankreichs
neuer Außenminister. Staatschef
François Hollande ernannte den
66-jährigen Sozialisten am Donnerstag im Zuge einer Regierungsumbildung zum Nachfolger von
Laurent Fabius. Ayrault war zwischen 2012 und 2014 Premier, bevor
er von Manuel Valls abgelöst wurde. Die übrigen wichtigsten Ministerposten ließ Hollande unverändert. Im Zuge der Regierungsumbildung kehren aber die Grünen in
die Regierung zurück. Deren Chefin
Emmanuelle Cosse wurde zur neuen Wohnungsbauministerin ernannt. Der Grünen-Politiker JeanVincent Placé wird als Staatssekretär für Staatsreformen zuständig
sein. Die Grünen waren 2014 aus
der Regierung ausgeschieden. Sie
waren damals nicht mit der Nominierung des zum rechten Sozialistenflügel gehörenden Valls zum
Premier einverstanden. (afp)
dere Wünsche etwa, was die Rednerreihenfolge betrifft – wenn der
eine Gast kurzfristig nicht mehr
nach einem bestimmten anderen
sprechen will.
Woran machen Sie als Veranstalter
fest, ob die Sicherheitskonferenz ein
Erfolg war?
Schnaubelt: Erstens: am Feedback
der Teilnehmer. Zweitens: an den
Anfragen im folgenden Jahr. Es ist
jetzt meine fünfte Sicherheitskonferenz. Seither hatten wir jedes Jahr
noch mehr Anfragen von hochrangigen Regierungsvertretern, Nichtregierungsorganisationen und internationalen Vereinigungen. Das zeigt
uns, dass die Münchner Sicherheitskonferenz doch ein internationales
Forum ist, das viele nutzen wollen.
Interview: Stefan Drescher
O
Zur Person Der Politikwissenschaftler
Jean-Pierre Schnaubelt, 31, aus Kaufbeuren leitet das Programm- und Projektmanagement der Sicherheitskonferenz.
Rund 40 Personen kümmern sich in seinem Team um die Organisation des
weltweit wichtigsten informellen Treffens
zur Sicherheitspolitik, zu dem ab heute
mehr als 30 Staats- und Regierungschefs
sowie rund 60 Außen- und Verteidigungsminister erwartet werden.
Jean Marc Ayrault
Foto: E. Laurent, afp
KONFLIKT
Schon fast 500 000 Tote
im Syrien-Krieg?
Der Krieg in Syrien hat womöglich
fast doppelt so viele Menschen das
Leben gekostet wie bislang angenommen. Die britische Zeitung
The Guardian berichtete am Donnerstag unter Berufung auf die syrische Organisation SCPR von
schätzungsweise 470 000 Opfern.
Die letzten Schätzungen der UN liegen bei 250 000 Toten. Sie sind
aber bereits rund ein Jahr alt. Etwa
400 000 Menschen sollen direkt
der seit fast fünf Jahren währenden
Gewalt zum Opfer gefallen sein.
Die anderen 70 000 seien an den Folgen des Kriegs gestorben, zitierte
die Zeitung die Organisation „Syrien Center for Policy Research“.
(epd)
6
Wirtschaft kompakt
GETRÄNKE
Bayerns Brauer verkaufen so
viel wie seit 20 Jahren nicht
Die bayerischen Brauer haben im
vergangenen Jahr so viel Bier abgesetzt wie seit 20 Jahren nicht
mehr. Der Gesamtabsatz stieg auf
25,5 Millionen Hektoliter, ein Plus
von 2,6 Prozent im Vergleich zum
Vorjahr, wie der Bayerische Brauerbund mitteilte. Die Summe entspricht 2,55 Milliarden Maß. Mit
4,9 Millionen Hektolitern erreichte auch der Exportanteil ein Rekordergebnis von 20,7 Prozent.
Der Erfolg der Brauer liege vor allem an dem Bekenntnis zum bayerischen Reinheitsgebot, sagte Verbandspräsident Friedrich Düll. In
diesem Jahr wird das 500. Jubiläum
dieses Gebots gefeiert. (dpa)
LUFTFAHRT
Aktie des
Airbus-Rivalen Boeing fällt
Ein Bericht über Ermittlungen der
US-Börsenaufsicht SEC hat den
Flugzeugbauer Boeing an der Börse
unter Druck gebracht. Die Regulierer prüften die Buchhaltung des
Airbus-Rivalen, um zu klären, ob
bei den Prognosen zur langfristigen
Profitabilität der Großraumflieger
787 Dreamliner und 747 Jumbo alles
mit rechten Dingen zugehe. Das
meldete der Finanzdienst Bloomberg
am Donnerstag unter Berufung auf
Insider. Die Boeing-Aktie fiel im
New Yorker Börsenhandel zunächst um mehr als acht Prozent.
Boeing wollte den Bericht nicht
kommentieren. Der Verdacht gegen
das Unternehmen geht dem Bericht nach auf Hinweise eines
Whistleblowers zurück, der den
Aufsehern interne Dokumente geliefert haben soll. (dpa)
REISEBRANCHE
Zahl der Übernachtungen
im Land auf Höchststand
Die Zahl der Übernachtungen inund ausländischer Touristen hat in
Deutschland 2015 einen neuen
Höchststand erreicht. Hotels, Pensionen, Jugendherbergen, Ferienhäuser und Campingplätze zählten
insgesamt 436,4 Millionen Übernachtungen und damit drei Prozent mehr als 2014, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Es war
der sechste Anstieg in Folge. Die
Zahl der Übernachtungen von
Gästen aus dem Ausland stieg den
Statistikern zufolge um fünf Prozent auf 79,7 Millionen an. 356,7
Millionen Übernachtungen gingen
auf heimische Gäste zurück, dies
waren zwei Prozent mehr. (afp)
Wirtschaft
Die Beschäftigungsrate in der EU
hat erstmals wieder den Stand von
2008 erreicht, dem Jahr des Ausbruchs der Finanz- und Wirtschaftskrise. 70,6 Prozent der zwischen 20- und 64-jährigen Menschen hätten Ende September 2015
eine Arbeit gehabt, berichtete die
EU-Kommission. Das sei ein Anstieg von 0,9 Prozentpunkten in
den neun Monaten seit Beginn des
Jahres 2015. Der Beschäftigungsaufschwung sei in fast allen Branchen zu spüren gewesen, besonders im Dienstleistungssektor. Die
Zahlen sollten aber nicht über die
großen Unterschiede auf den Arbeitsmärkten der einzelnen Mitgliedstaaten hinwegtäuschen. (afp)
ENERGIE
Jeder vierte
Stromanbieter wird teurer
Zahlreiche weitere Energieversorger in Deutschland heben die
Strompreise an. Seit Jahresbeginn
haben 205 der insgesamt 800 Unternehmen ihre Preise erhöht oder
Preiserhöhungen angekündigt,
wie das Tarifvergleichsportal Verivox mitteilte. Die Preise steigen
um durchschnittlich knapp drei
Prozent. Betroffen sind Millionen
Haushalte. Allerdings gab es auch 69
Versorger, die die Preise senkten –
im Schnitt um 2,4 Prozent. Die
Branchengrößen Eon und RWE
halten ihre Preise stabil. (dpa)
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Den Sorgenkindern geht es wieder besser
Maschinenbau Manroland und Böwe Systec waren einst Pleite-Firmen. Nach harter Sanierung stellen sich Erfolge ein
Zeitung: „Wir sind froh, dass wir
mit Possehl einen so tollen Investor
haben, und wir sind froh über unsere tolle Mannschaft, die im Betrieb
den harten Weg mitgegangen ist.“
Erstaunlich ist auch die Entwicklung von Manroland. Während der
Markt für Zeitungsdruckmaschinen
weiter einbricht, ist das Unternehmen nach leicht roten Zahlen von
0,7 Millionen 2015 mit einem Ebit,
also Gewinn vor Steuern und Zinsen, von plus 6,2 Millionen Euro
spürbar in die schwarzen Zone zurückgekehrt. Die Firma konnte insbesondere im Illustrationsdruck
deutlich zulegen und rechnet dank
der guten Auftragslage auch 2016
mit einem deutlich positiven Ergebnis und steigenden Umsätzen. Dass
es bei Manroland besser läuft, lässt
sich bei einem Besuch in dem Unternehmen überprüfen. Im Vergleich zu Insolvenz- und harten Sanierungszeiten sieht der Besucher
VON STEFAN STAHL
Augsburg/Lübeck Michael Leppek
ist die Erleichterung anzumerken.
Der Augsburger IG-Metall-Chef
sagt: „Gut 1350 Industrie-Arbeitsplätze sind jetzt erst einmal gesichert. Für dieses und nächstes Jahr
herrscht Ruhe.“ Der regionale Vorsitzende der Gewerkschaft hatte viel
Arbeit mit den lange als Sorgenkinder geltenden Unternehmen, dem
Druckmaschinenhersteller Manroland Web Systems und dem Spezialisten für Systeme zum Managen
von Dokumenten, Böwe Systec.
Beide Augsburger Firmen konnten die Insolvenz nicht abwenden.
Sie standen für spektakuläre Pleiten
in der Stadt, ehe das Weltbild-Drama alles in den Schatten stellte. Sowohl Manroland als auch Böwe Systec fanden einen Retter, den in der
Region kaum einer kannte und der
bald als ausgewiesene Anti-Heuschrecke willkommen war. Als die
Lübecker Possehl-Gruppe 2010 bei
Böwe Systec und 2012 bei Manroland einstieg, waren die Unternehmen angeschlagen. Der Druckmaschinenhersteller beschäftigte in
Augsburg einst rund 2300 Mitarbeiter. Der Anbieter von Kuvertieranlagen und Spezialsystemen für den
Versand sensibler Dokumente wie
Plastikkarten hatte zu Glanzzeiten
mehr als 700 Angestellte. Heute sind
in Augsburg für Manroland noch
1068 Frauen und Männer tätig und
für Böwe 289.
Zwischenzeitlich immer wieder
aufgekommene Befürchtungen, die
beiden Unternehmen würden irgendwann komplett eingestellt, haben sich jetzt aber zerschlagen. Die
langfristig orientierte, an hanseatischen Kaufmannstugenden Maß
nehmende Possehl-Gruppe hatte
ausreichend Geduld mit ihren beiden Augsburger Sorgenkindern.
Dabei waren nach Informationen
unserer Zeitung innerhalb des Possehl-Aufsichtsrates zwischenzeitlich
Zweifel aufgekommen, ob die beiden schwäbischen Investments auf
Dauer tragbar seien. Auch wenn
hinter dem Lübecker Unternehmen
eine Stiftung und damit kein rein
renditeorientierter
Anteilseigner
steht, müssen auch die mehr als 150
Tochtergesellschaften des Unternehmens mit weltweit rund 12 000
Beschäftigten irgendwann ordentliche Zahlen abliefern. Das ist jetzt
nach unserer Zeitung vorliegenden
Informationen erkennbar der Fall.
Auffällig viele gut
gelaunte Mitarbeiter
Der Druckmaschinenhersteller Manroland hat die Wende geschafft. Das Unternehmen schreibt nach Insolvenz und harten Zeiten
mit schrumpfenden Märkten wieder schwarze Zahlen. Die Fabrik in Augsburg ist mit Aufträgen ausgelastet. Foto: Silvio Wyszengrad
In einer Mitteilung der PossehlGruppe werden sogar ausdrücklich
die beiden einstigen Augsburger
Problem-Kandidaten ausführlich
positiv hervorgehoben. Böwe konnte nach Jahren stetigen Umsatzrück-
gangs erstmals wieder um vier Prozent wachsen. Das ist umso beachtlicher, als dass der weltweite Markt
für
Briefsendungen
weiter
schrumpft. Nachdem das Unternehmen 2015 ein ausgeglichenes Ergeb-
nis erzielen konnte, sollen in diesem
Jahr nach einem weiteren Umsatzanstieg „deutlich positive“ Zahlen
der Lohn der Neuausrichtung sein.
Böwe-Systec-Betriebsratsvorsitzender Claus Bunk sagte dazu unserer
So schaffte Manroland den Weg aus der Krise
● Das Management der Manroland
Web Systems GmbH hat sich beim
Wiederaufbau des Anbieters zum Ziel
gesetzt, aus dem Konzern eine mittelständische Firma zu bilden. Es wurden flache Hierarchien und schnelle
Entscheidungswege eingerichtet.
● Die Verantwortlichen des weltweit
vor den Konkurrenten KBA (Würzburg) und Goss (USA) führenden Anbieters aus dem Bereich des Rollendrucks (Zeitung, Illustration) standen
bei der Sanierung vor großen He-
rausforderungen: Der Markt brach dramatisch ein. Die Firma musste eine
kleinere Größe finden, mit der sich bei
einem geschrumpften Auftragsvolumen Gewinne erzielen lassen. Nach
Rückschlägen glaubt das Management, die richtige Größe erreicht zu haben. Geschäftsführer Jörn Gossé:
„Der Acker ist bestellt. Wir ernten jetzt.“
● Dabei profitiert Manroland davon,
dass die Nachfrage nach Illustrationsdruckmaschinen, mit denen etwa
Werbebeilagen von Discountern er-
stellt werden, deutlich angezogen hat.
Auch im Zeitungsbereich konnte die
Firma in Kuba, Indien, China, Südafrika, Kenia, Nigeria, aber auch
Deutschland Erfolge feiern. Dabei erobert das Management neue Geschäftsbereiche. Manroland liefert Anlagen, mit denen etwa Bücher und
Prospekte weiterverarbeitet werden.
Zudem baut die Firma das lukrative
Servicegeschäft aus. Hier lässt sich auch
mit der Leistungsverbesserung alter
Maschinen gutes Geld verdienen. (sts)
gut gelaunte Mitarbeiter. Dabei
wurde ihnen einiges abverlangt. Das
Unternehmen hat Ende 2014 nochmals 225 Arbeitsplätze abgebaut. Es
gab damals harte Verhandlungen
mit den Betriebsräten und der IG
Metall. So wurde nach dem Stelleneinschnitt für 2015 und 2016 eine
Beschäftigungsgarantie für die verbliebenen Mitarbeiter ausgehandelt.
Auch die Ausbildung stellte die Firma entgegen ursprünglicher Befürchtungen nicht ein, sondern setzte sie fort. Heute berichten die Manager des Unternehmens stolz, 63
junge Menschen auszubilden.
Die Beschäftigten bekamen zuletzt auch eine Prämie von je 100
Euro. IG-Metall-Mann Leppek
sagt: „Das ist eine Geste, die die Belegschaft dankend angenommen
hat.“ Zuvor sind die Mitarbeiter
Manroland allerdings deutlich entgegengekommen: So kam die Tariferhöhung in der Metallindustrie den
Beschäftigten erst mit einem halben
Jahr Verspätung zugute. Manroland-Geschäftsführer Jörn Gossé:
„Wir kommen aus einem tiefen Tal
der Tränen. Jetzt haben wir ein sensationelles Jahr 2015 hinter uns.“ Er
spricht von glänzenden Aussichten
und Aufträgen, die die Fabrik voll
machen. Wie Leppek ist er erleichtert und sagt mit einem Lächeln:
„Für 2016 sind wir ausverkauft.“
#ausgezwitschert?
ARBEITSMARKT
Die EU erlebt einen
Beschäftigungsaufschwung
NUMMER 35
Internet Dem Kurznachrichtendienst Twitter laufen die Nutzer davon. Die Zahlen sind tiefrot. Eine Fehleranalyse
VON WILLIAM HARRISON-ZEHELEIN
Augsburg Das #-Zeichen, auch
Hashtag genannt, ist durch Twitter
bekannt geworden. Es zeigt im Netz
an, was die Nutzer gerade bewegt.
Sonntag für Sonntag zum Beispiel
der #tatort. Unter diesem Schlagwort können Tatort-Zuschauer aus
aller Welt online über die Folgen
fachsimpeln. Im Englischen heißt
dieser Vorgang „tweet“, also zwitschern.
Ein Schlagwort könnte bei Twitter dieser Tage deshalb #ausgezwitschert lauten. Das US-Unternehmen vermeldete bei seiner Quartalsversammlung in San Francisco einen
Jahresverlust von über einer halben
Milliarde Dollar. Erstmals nahm sogar die Zahl der aktiven Nutzer von
307 Millionen auf 305 Millionen ab.
Dementsprechend fiel die seit Monaten kriselnde Twitter-Aktie gestern auf ein Allzeittief von 13,86
Dollar. Zum Vergleich: Im April
2015 hatte die Aktie noch mehr als
50 Dollar gekostet. Der Kurznachrichtendienst wächst nicht mehr,
wie er wachsen sollte. Seit Monaten
stagniert die Zahl der Nutzer und
geht nun sogar zurück.
Der promovierte Medienökonom
Holger Schmidt schwört auf Twitter
als Ergänzung zu den klassischen
Nachrichten. Er sieht viele Ursachen für den tiefen Fall des Kurznachrichtendienstes: „Das Manage-
ment hat vieles falsch gemacht. Anstatt sich auf seine Stärken zu fokussieren, wollte es so sein wie Facebook.“ Man habe auf Biegen oder
Brechen versucht, die Nutzerzahl
von einer Milliarde zu erreichen,
sagt Schmidt. Das sei ein großer
Fehler gewesen.
Letztendlich sei die Reichweite
von Twitter ausgeschöpft und die
Popularitätsgrenze erreicht. Den
Dienst würden nur Menschen nutzen, die vor allem an Nachrichten
interessiert sind. Für die Kommuni-
kation mit Freunden sei Twitter
hingegen ungeeignet. Nach Meinung von Schmidt sollte der Kurznachrichtendienst daher weniger auf
große Nutzerzahlen spekulieren,
sondern sich mehr um seine treuen
Nutzer kümmern und für diese rentable Geschäftsmodelle entwickeln.
Eine Möglichkeit sei die Einführung eines zahlungspflichtigen Premium-Zugangs, der dem Nutzer
zusätzliche Optionen bei seinem
Nachrichtenkonsum
ermögliche.
Die Zahlungsbereitschaft sei seitens
der loyalen Nutzer da. Auch der
Einstieg für Twitter-Neuankömmlinge könne vereinfacht werden.
„Vielen ist Twitter noch sehr fremd.
Die Einstiegshürde ist zu hoch“, bemängelt Schmidt. Eine große Zahl
der Nutzer wüsste nicht, was sie
twittern soll und welchen Accounts
sie folgen muss. Rund 70 bis 80 Prozent der Menschen, die sich bei
Twitter anmelden, würden im Laufe der Zeit wieder abspringen. „Der
Nachrichtendienst könnte viel benutzerfreundlicher gestaltet wer-
Kommentar VON SARAH SCHIERACK
» [email protected]
Twitter zahlt einen hohen Preis
A
ls Twitter vor zwei Jahren an die
Börse ging, war die Begeisterung für den Kurznachrichtendienst
riesig. In der ersten halben Stunde
wechselten 57 Millionen Aktien den
Besitzer, der Marktwert des Unternehmens explodierte.
Heute sieht das freilich anders
aus. Dem niedlichen Vogel, der
das Maskottchen von Twitter ist,
wurden die Flügel gestutzt: Der
Kurznachrichtendienst schreibt
auch im zehnten Jahr nach der
Gründung keine schwarzen Zahlen.
Mittlerweile laufen ihm sogar seine
Nutzer davon. Schlechter könnte es
für den einstigen Hoffnungsträger
des Internets nicht laufen.
Twitter geht deshalb in die Offensive. Das Unternehmen plant
offenbar einen Abschied von der
140-Zeichen-Grenze und dem
Echtzeit-Prinzip. Beides sind Alleinstellungsmerkmale des OnlineDienstes. Möglicherweise lockt
Twitter damit einige neue Nutzer
an. Allerdings zu einem hohen Preis:
Das Unternehmen setzt seine
DNA aufs Spiel, wäre letztlich austauschbar, kaum anders als Facebook. Ob Twitter so sein Überleben
sichern kann, ist fraglich.
Ein Vogel im freien Fall: Twitter schreibt
Foto: afp
wieder mal hohe Verluste.
den“, sagt Schmidt. Eine thematische Einordnung der Tweets wäre
beispielsweise ein guter Ansatz.
Twitter habe zwar einen großen
Schatz von Informationen, mache
aber zu wenig daraus, sagt Schmidt.
Dabei hat man bei Twitter viel
verändert, um einen Aufschwung
einzuläuten: Im Sommer trat der
ehemalige Twitter-Chef Dick Costolo zurück. Der Unternehmensgründer Jack Dorsey übernahm
fortan die Geschäfte. Zu Beginn des
Jahres gaben dann gleich vier Geschäftsführer ihren Posten bei Twitter auf. Mit neuen Ideen will sich
Twitter nun attraktiver machen.
Zuletzt mit dem Vorhaben, die
Tweets nicht mehr in Echtzeit, sondern nach Relevanz sortiert zu senden.
Doch dieses Vorhaben wurde von
vielen Nutzern unter dem Schlagwort #RIPTwitter vehement abgeschmettert. Auch die Abschaffung
der 140-Zeichen-Grenze, ein Markenzeichen von Twitter, steht neuerdings zur Debatte. „Das Management ist einfach schlecht“, sagt Holger Schmidt. Und was sagt Twitter
selbst dazu? Der Nachrichtendienst
war nicht zu einer Stellungnahme
bereit. Twitter-Chef Jack Dorsey
verkündete aber bei der Quartalsversammlung, er glaube nach wie
vor daran, dass Twitter das größte
Online-Netzwerk der Welt werden
kann.
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Wirtschaft
Die Börsen sind in Aufruhr
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Ortsgespräche
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Priotel
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Star79
19-24
01052
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Tele2
Vorwahl
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01041
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01052
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01013
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0,10
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1,48
1,29
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1,69
1,77
0,99
1,29
1,68
0,77
0,78
0,94
Festnetz zum deutschen
Zeit
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0-24
Priotel
01097
Mobilfunk
Vorwahl Ct./Min.
01068
2,33
01097
3,88
Alle Anbieter mit Tarifansage; Abrechnung im 60s Takt
Kurzfristige Änderungen möglich; nicht alle Anbieter sind
überall verfügbar.
Angaben ohne Gewähr
Online-Abruf
www.all-in.de
Quelle: biallo.de
NUMMER 35
11.02.2016
Aktienmarkt Die Lage an den Aktienmärkten bleibt angespannt.
Vor allem die Bank-Aktien verlieren weiter. Wie der Dax auf diese Entwicklungen reagiert
Frankfurt/Main Nach einer kurzen
Atempause sind die internationalen
Finanzmärkte gestern wieder auf
Talfahrt gegangen. Grund für den
Ausverkauf an den Börsen waren erneut Sorgen um den Ölpreis, die
Banken und die weltweite Konjunktur. Hinzu kamen pessimistische
Äußerungen von US-Notenbankchefin Janet Yellen. Zu den Verlierern gehörten erneut Bank-Aktien.
Der Aktienkurs der Deutschen
Bank gab zwischenzeitlich um mehr
als fünf Prozent nach und stoppte
die Erholung vom Vortag. Am Mittwoch hatte der Aktienkurs nach
Spekulationen über einen möglichen
Schuldenrückkauf durch die Deutsche Bank mit zehn Prozent im Plus
geschlossen und damit die seit Wochenbeginn aufgelaufenen Verluste
fast wieder gutgemacht. Die französische Société Générale verlor mehr
als zehn Prozent, die spanische
Santander gab um 5,5 Prozent nach.
In London lag der Kurs der Barclays
Bank 5,9 Prozent im Minus.
Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem versuchte die Sorge um die
Banken zu zerstreuen. Sie seien
strukturell in einer „deutlich besseren Situation“ als noch vor ein paar
Jahren, sagte Dijsselbloem in Brüssel. Er sei grundsätzlich der Ansicht,
dass sich die Eurozone in einer
strukturell viel besseren Lage als
noch vor ein paar Jahren befinde,
und das gelte auch für die Banken.
In Athen stürzte der Leitindex
um über sechs Prozent ab – hier kamen Sorgen um Griechenland hinzu. Die Börse in Mailand gab zwischenzeitlich um fünf Prozent nach,
die in Paris um mehr als drei Prozent. Auch in Frankfurt und in Madrid gaben die Leitindizes zwischenzeitlich um mehr als drei Pro-
zent nach. Der Pessimismus an den
europäischen Börsen steckte am
Nachmittag auch die New Yorker
Wall Street an. Dort startete der
Leitindex Dow Jones mit einem Minus von 0,9 Prozent, der Technologieindex Nasdaq mit minus 1,5 Prozent. Der Ölpreis fiel unter 27 Dollar und erreichte fast ein neues
13-Jahres-Tief.
US-Notenbankchefin Yellen hatte mit einer pessimistischen Einschätzung der Konjunktur in den
USA zunächst die Aktienkurse in
Hongkong auf neue Talfahrt ge-
Der Pessimismus an den europäischen Börsen hat auch die New Yorker Wall Street
angesteckt.
Foto: Justin Lane, dpa
schickt. Sie sagte vor einem Parlamentsausschuss, das Finanzumfeld
sei in jüngster Zeit weniger günstig
für das US-Wachstum. Sollte die
Entwicklung anhalten, dann könne
dies Auswirkungen auf Konjunktur
und Arbeitsmarkt haben. Sie verwies auf Chinas „verwirrende“
Währungspolitik, die Turbulenzen
weltweit auslöse und das USWachstum gefährde. Derzeit halte
sie aber an der Prognose der Zentralbank fest, dass die Wirtschaft
„moderat“ wachsen werde. Zur
Zinspolitik äußerte sie sich nicht –
dennoch könnten ihre Aussagen als
Absage an eine baldige weitere Zinserhöhung verstanden werden.
Der Dax schloss auf dem tiefsten
Stand seit Oktober 2014. Die Börsenerholung zur Wochenmitte war
damit nur ein kurzes Zwischenspiel.
Nachdem der Leitindex im Tagesverlauf sogar bis auf rund 8699
Punkte abgerutscht war, ging er
schließlich mit einem Abschlag von
2,93 Prozent bei 8752,87 Punkten
aus dem Handel. Der MDax beendete den Tag mit minus 2,83 Prozent auf 17 594,68 Zähler. Der
TecDax gab um 2,91 Prozent auf
1485,01 Punkte nach. (afp, dpa)
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Kritik an Hürden
für Integration
von Flüchtlingen
Wirtschaftskammern
fordern Änderungen
Augsburg Um die Integration der
Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu
ermöglichen, fordern Schwabens
Wirtschaftskammern
staatliches
Handeln. „Es muss schnell entschieden werden, ob die Flüchtlinge auch
hier bleiben dürfen“, sagte der Präsident der Handwerkskammer für
Schwaben, Hans-Peter Rauch, unserer Zeitung. Die schnelle Vermittlung von Sprachkenntnissen nennt er
das A und O. „Wer im Handwerk
mitarbeiten möchte, muss einfach
wissen, wie die notwendigen Werkzeuge und Materialien heißen.“
Bei der Industrie- und Handelskammer Schwaben kritisiert Geschäftsführer Peter Saalfrank rechtliche Nachteile für Betriebe und
Flüchtlinge, wenn deren Asylverfahren noch läuft. Die Kammer hat 60
jungen Flüchtlingen eine Ausbildung
vermittelt. „Nicht anerkannte junge
Auszubildende müssen dringend
gleichgestellt werden mit anerkannten Flüchtlingen“, fordert er. Grund
sei, dass sie sonst von Leistungen
ausgeschlossen sind, die für die Lehre wichtig sind – zum Beispiel von
Fahrtkostenzuschüssen. (mke)
Die aktuellen Kurse: Der Dax taucht ab
DAX 30
TECDAX
DOW JONES
DER EURO IN DOLLAR
11.02.2016
11.02.2016
11.02.2016
11.02.2016
8752,87
1485,01
15660,18
1,1347
MDAX
SDAX
17594,68
- 2,83 %
NASDAQ
- 2,93 %
- 2,91 %
Euro Stoxx 50 (ohne deutsche Indextitel)
Air Liquide (FR)
Anh.-Busch In (BE)
ASML Hold. (NL)
AXA (FR)
Banco Santander (ES)
BBVA (ES)
BNP Paribas (FR)
Carrefour (FR)
Danone (FR)
Enel (IT)
Engie (FR)
Eni (IT)
Essilor Internat. (FR)
Generali (IT)
Iberdrola (ES)
Inditex (ES)
ING Groep (NL)
Intesa Sanpaolo (IT)
L’Oréal (FR)
LVMH (FR)
Nokia (FI)
Orange (FR)
Philips Elec. (NL)
Safran (FR)
Sanofi S.A. (FR)
Schneider Electr. (FR)
Soc. Générale (FR)
St. Gobain (FR)
Telefónica (ES)
Total (FR)
Unibail-Rodamco (FR)
UniCredit (IT)
Unilever N.V. (NL)
Vinci (FR)
Vivendi (FR)
Div.
2,55
1,60
0,70
0,95
0,05
0,08
1,51
0,68
1,50
0,14
0,50
0,40
1,03
0,60
0,03
0,26
0,24
0,07
2,70
1,35
0,14
0,20
0,80
0,60
2,85
0,56
1,22
1,24
0,40
0,61
4,80
0,12
0,30
0,57
1,00
Schluss
11.02.
93,40
101,30
72,02
18,97
3,35
5,57
37,49
22,90
58,46
3,44
13,26
11,02
103,68
11,80
5,94
26,62
9,35
2,33
149,39
143,05
5,17
14,77
21,09
49,96
67,71
47,76
27,71
32,26
8,52
35,71
214,96
2,91
36,76
58,50
16,74
Veränd.
in %
- 2,10
- 3,15
- 4,48
- 6,78
- 6,30
+ 3,59
- 6,02
- 2,74
- 3,15
- 2,25
- 5,96
- 5,53
- 3,11
- 1,54
- 2,62
- 4,44
- 6,04
+ 7,44
- 1,54
- 3,76
- 0,77
- 2,31
- 3,23
- 3,40
- 2,13
- 2,59
- 12,15
- 3,23
- 4,90
- 2,49
- 2,43
- 5,70
- 2,55
- 2,47
- 2,96
52 Wochen
Hoch Tief
128,37 91,06
123,85 89,04
104,70 71,54
26,01 18,86
6,94
3,32
9,75
5,30
60,93 37,33
33,11 22,90
67,25 51,85
4,49
3,41
20,00 13,21
17,58 10,99
125,13 93,80
19,05 11,30
6,70
5,69
35,36 25,99
16,00
9,23
3,64
2,16
181,15 142,00
176,40 132,00
7,90
4,90
16,94 12,23
27,96 20,52
71,95 49,01
101,05 66,95
75,25 45,90
48,61 26,73
44,63 31,73
14,30
8,50
50,26 35,24
261,93 214,96
6,64
2,79
42,74 33,05
63,34 50,28
24,71 16,37
Dax 30 (° = auch im Euro Stoxx 50)
Adidas NA
°Allianz SE vNA
°BASF NA
°Bayer NA
Beiersdorf
°BMW St.
Commerzbank
Continental
°Daimler NA
°Dt. Bank NA
Dt. Börse NA
°Dt. Post NA
°Dt. Telekom NA
°E.ON SE
Fres. M.C.St.
°Fresenius SE
Heidelb.Cem.
Henkel Vz.
Infineon NA
K+S NA
Linde
Lufthansa
Merck
°Münch. Rück
RWE St.
°SAP SE
°Siemens NA
ThyssenKrupp
Vonovia
°VW Vz.
Div.
1,50
6,85
2,80
2,25
0,70
2,90
3,25
2,45
0,75
2,10
0,85
0,50
0,50
0,78
0,44
0,75
1,31
0,18
0,90
3,15
1,00
7,75
1,00
1,10
3,50
0,15
0,74
4,86
Schluss Veränd. 52 Wochen
11.02.
in %
Hoch Tief
89,05 + 2,33 96,09 62,51
126,55 - 5,28 170,15 126,55
56,70 - 2,00 97,22 56,01
92,82 - 2,14 146,45 91,66
77,27 - 2,49 89,54 67,92
67,18 - 2,75 123,75 66,00
6,39 - 6,57 13,39
6,21
177,30 - 3,22 234,25 171,30
58,83 - 0,79 96,07 57,01
13,69 - 6,14 33,42 13,03
69,88 - 4,47 87,41 66,75
19,73 - 3,59 31,19 19,55
14,27 - 2,19 17,63 13,39
7,98 - 4,83 14,85
7,08
71,77 - 3,78 83,17 62,65
53,30 - 2,83 70,00 46,75
60,62 - 2,76 77,18 58,17
90,06 - 2,87 115,70 87,17
10,48 - 0,19 14,20
8,32
17,65 - 5,13 40,29 17,57
116,45 - 1,65 195,55 113,50
12,24 - 2,66 15,41 10,25
71,40 - 2,19 111,85 70,68
161,35 - 4,41 206,50 156,00
10,76 - 4,48 25,54
9,13
64,90 - 3,22 75,75 53,91
79,23 - 3,67 106,35 77,91
12,90 - 2,38 26,43 12,56
26,21 - 2,40 33,56 23,81
94,00 - 3,46 262,45 86,36
MDax 50 (° = auch im Euro Stoxx 50)
Aareal Bank
°Airbus Group
Aurubis
Axel Springer SE
Bilfinger
Brenntag NA
Covestro
CTS Eventim
DMG Mori
Dt. EuroShop NA
Dt. Pfandbriefbank
Dt. Wohnen Inh.
Dürr
ElringKlinger NA
Evonik Industries
Fielmann
Fraport
Fuchs Petrolub Vz.
GEA Group
Div.
1,20
1,20
1,00
1,80
2,00
0,90
0,40
0,55
1,30
0,44
1,65
0,55
1,00
1,60
1,35
0,77
0,70
Schluss Veränd. 52 Wochen
11.02.
in %
Hoch Tief
22,05 - 2,63 41,60 21,51
49,93 - 4,81 68,50 49,44
38,82 + 1,88 62,23 36,65
42,91 - 1,35 59,13 42,07
36,03 + 0,36 60,22 31,31
40,38 - 2,97 59,39 39,86
25,48 - 1,37 35,65 24,35
29,81 - 2,96 37,74 23,45
35,02 - 1,70 39,19 29,05
35,86 - 2,16 48,33 35,76
7,43 - 8,81 12,35
7,29
22,80 - 0,96 26,30 20,53
52,85 - 4,77 109,80 52,15
19,96 - 1,19 31,91 16,56
25,38 - 2,72 37,75 25,02
67,05 - 0,19 70,37 53,42
49,65 - 3,07 63,05 49,29
33,99 - 2,75 45,49 33,62
37,27 - 3,51 47,39 31,16
Gerresheimer
Hann. Rückvers. NA
Hella
HOCHTIEF
Hugo Boss NA
Jungheinrich
Kion Group
Klöckner & Co. SE NA
Krones
KUKA
Lanxess
LEG Immobilien
Leoni
Metro St.
MTU Aero Engines
Norma Group
Osram Licht
ProSiebenSat.1
Rheinmetall
Rhön-Klinikum
RTL Group
Salzgitter
STADA vNA
Ströer
Südzucker
Symrise
TAG Immobilien
Talanx
Wacker Chemie
WINCOR NIXDORF
Zalando
- 1,60 %
0,75
4,25
0,77
1,90
3,62
1,04
0,55
0,20
1,25
0,40
0,50
1,96
1,20
0,90
1,45
0,75
0,90
1,60
0,30
0,80
3,50
0,20
0,66
0,40
0,25
0,75
0,50
1,25
1,50
58,80
84,12
32,81
79,23
63,28
65,26
43,48
7,59
91,87
76,49
33,35
68,99
27,20
23,06
75,50
40,82
37,58
42,07
55,94
25,31
69,10
17,51
29,00
45,80
12,80
55,00
10,13
23,62
58,73
43,91
26,91
- 2,23
- 3,77
- 3,54
- 1,57
- 4,32
- 0,70
+ 2,37
- 1,18
- 4,03
- 0,77
- 2,93
- 1,60
+ 1,04
- 6,62
- 2,58
- 2,76
- 3,16
- 2,75
- 3,90
- 1,25
- 3,41
- 1,02
- 0,96
- 1,46
- 2,55
- 4,40
- 0,88
- 3,69
- 4,58
- 2,14
- 1,08
76,62
112,60
48,50
90,00
120,40
78,69
48,90
10,45
117,10
86,00
56,50
79,76
63,57
34,81
97,43
53,30
55,38
50,95
66,95
27,79
97,00
36,42
37,42
64,49
19,00
64,47
13,09
31,72
117,80
50,51
36,63
48,42
80,92
30,51
64,35
63,28
53,83
34,06
6,90
82,90
60,67
32,90
61,32
25,20
22,85
73,02
39,90
34,25
37,62
38,75
21,85
69,01
16,81
26,60
25,76
10,69
50,37
9,54
23,59
58,20
32,31
21,13
Veränd.
in %
- 0,88
- 0,62
- 4,98
- 3,71
- 3,91
+ 3,64
- 3,04
+ 0,17
- 0,43
+ 1,37
- 0,85
+ 0,77
- 4,25
- 2,34
- 4,00
- 3,65
- 1,38
+ 3,10
- 0,67
- 2,95
- 2,72
- 6,01
- 2,94
+ 1,95
- 5,89
- 2,69
- 4,81
+ 4,28
- 3,60
- 2,24
- 1,57
- 0,85
+ 0,37
- 2,85
- 1,23
+ 4,97
- 1,13
- 3,62
- 3,48
- 1,40
- 2,59
- 6,11
- 2,43
+ 0,48
- 0,74
- 1,56
- 4,82
- 0,36
+ 5,84
52 Wochen
Hoch Tief
16,24 10,05
27,46 18,57
13,91 10,76
92,60 56,56
39,00 25,37
138,70 87,50
38,13 10,31
4,22
3,12
27,44 18,48
9,40
4,85
63,49 43,40
11,40
8,66
34,50 23,30
5,64
2,62
9,99
7,28
31,69 17,70
36,86
9,57
42,00 25,02
38,53 18,30
190,00 99,51
11,28
7,46
21,53 11,86
2,82
1,59
83,03 50,43
38,60 24,51
81,55 14,00
50,78 35,60
35,79 13,36
313,55 235,10
4,30
2,55
28,29 13,53
219,30 140,95
426,40 296,85
16,00
8,87
17,47 11,80
55,49 43,15
34,25 24,11
17,60
8,24
23,43 13,95
51,43 32,86
41,00 25,60
18,50 14,42
11,07
6,94
17,84 13,59
69,75 46,64
30,24 18,63
24,93 10,92
3,26
1,31
53,64 29,81
149,00 80,08
SDax
Adler Real Estate
ADO Properties
Alstria Office
Amadeus Fire
BayWa vNA
Bertrandt
Biotest Vz.
Borussia Dortmund
Braas Monier
Capital Stage
CeWe Stiftung
comdirect bank
Deutsche Beteilig.
Deutz
DIC Asset
Ferratum Oyj
Gerry Weber Int.
GfK SE
Grammer
Grenkeleasing
Hamborner Reit
Hamburger Hafen
Heidelberger Druck.
Hornbach Hold.
Hornbach-Baum.
Hypoport
Indus Hold.
Koenig & Bauer
KWS SAAT
MLP
PATRIZIA Immob. NA
Puma SE
Rational
SAF Holland
Schaeffler
Schaltbau
Scout24
SGL Carbon SE
Sixt Leasing
Sixt SE St.
Stabilus
TAKKT
Tele Columbus
TLG Immobilien
Vossloh
VTG
Wacker Neuson SE
WCM
Zeal Network
zooplus
Schluss
Div. 11.02.
10,22
25,49
0,50 11,20
3,37 58,00
0,80 27,12
2,40 92,36
0,22 11,40
0,05 3,63
0,30 19,41
0,15 7,01
1,55 48,00
0,40 9,55
2,00 26,20
0,07 2,66
0,35 7,43
0,05 22,66
0,75 11,88
0,65 27,60
0,75 27,28
1,10 154,70
0,39 8,33
0,52 12,00
1,66
0,77 51,30
0,60 25,10
55,96
1,20 36,88
22,70
3,00 254,70
0,17 2,57
20,30
0,50 168,05
6,80 398,00
0,27 9,32
12,90
1,00 45,68
26,33
9,28
14,24
1,20 36,32
34,71
0,32 14,72
8,83
0,25 16,85
48,43
0,45 23,89
0,50 12,11
2,49
0,70 30,62
112,32
TecDax
ADVA Optical Net.
Aixtron SE NA
Bechtle
Cancom
Carl Zeiss Meditec
CompuGroup Med.
Schluss Veränd. 52 Wochen
Div. 11.02.
in %
Hoch Tief
7,21 - 5,60 12,04
3,16
3,04 - 0,07
7,93
2,91
1,20 73,70 - 3,95 93,00 63,96
0,50 42,63 - 2,11 44,91 28,60
0,40 25,57 - 3,00 29,60 21,53
0,35 32,85 - 0,39 38,33 24,49
Dialog Semic. NA
Drägerwerk Vz.
Drillisch
EVOTEC
freenet NA
GFT Technologies
Jenoptik
LPKF Laser&El.
MorphoSys
Nemetschek
Nordex SE
Pfeiffer Vacuum
QIAGEN
QSC NA
RIB Software
Sartorius Vz.
Siltronic
SMA Solar Technol.
Software
STRATEC Biomed.
Telefonica Deutschl.
United Internet NA
Wirecard
Xing NA
24,97
1,39 52,58
1,70 33,85
2,94
1,50 26,12
0,25 21,72
0,20 11,14
0,12 6,00
36,07
0,40 34,28
23,72
2,65 75,74
17,82
0,10 1,35
0,16 8,96
1,08 210,45
12,30
39,50
0,50 29,80
0,70 51,00
0,24 4,10
0,60 41,23
0,13 39,57
0,92 139,90
- 4,84
- 3,75
- 4,59
- 1,84
- 2,19
- 2,23
- 2,79
- 4,67
+ 0,98
- 4,41
- 3,70
- 3,58
- 4,07
- 4,79
- 5,16
- 1,66
- 2,38
- 2,85
- 1,14
- 2,73
- 2,68
- 2,32
- 3,01
- 5,85
53,85 24,21
123,70 51,12
49,60 33,20
4,31
2,86
33,11 24,82
32,70 14,53
15,31 10,31
13,57
6,00
78,89 35,04
47,48 26,28
33,90 17,20
115,65 71,02
26,05 17,76
2,30
1,29
16,94
8,40
258,50 110,25
36,72 12,18
56,01 11,30
32,09 22,80
62,85 41,00
5,99
4,07
51,94 38,23
48,96 32,25
200,00 112,50
0=I4864
,QMJM[\MV)S\QMV
฀NÛZ1PZM?MZJ]VO
Fortec
Friwo
Fuchs Petrolub St.
Gesco
Gigaset
Greiffenberger
GSW Immobilien
H&R
Hasen-Immob.
Hawesko
HCI Capital
Highlight
Homag Group
IKB Dt. Industriebk.
Intershop
InTiCa Systems
Kabel Deutschland
Klassik Radio
Kontron
Kulmb. Brauerei
Kunert St.
Kunert VA
Lechwerke
Leifheit
M.A.X.
MAN SE St.
MAN SE Vz.
0,50
0,13
0,76
1,75
1,40
2,00
1,30
0,40
3,17
0,11
2,40
1,80
0,15
3,07
3,07
14,35
16,37
30,04
71,20
0,50
2,84
63,00
8,31
152,00
40,01
0,55
5,17
35,60
0,44
1,09
4,57
110,75
2,82
2,95
32,00
0,05
0,01
69,50
44,40
4,96
91,31
90,99
+ 0,98 16,23 12,57
+ 2,65 18,79 14,50
- 2,59 39,33 29,50
+ 6,04 77,77 62,29
- 1,19
1,07
0,44
+ 1,03
5,04
2,75
+ 1,61 75,50 50,00
- 1,89
9,80
5,80
0,00 162,50 120,00
+ 0,52 44,41 33,87
+ 0,18
0,60
0,20
- 0,56
5,84
3,29
+ 0,56 37,62 33,22
- 4,13
0,85
0,38
+ 3,03
1,45
0,78
- 4,81
5,47
3,66
+ 0,14 125,48 104,30
0,00
4,16
2,53
- 2,48
6,37
2,45
0,00 34,00 30,50
0,00
0,17
0,05
0,00
0,40
0,01
- 2,55 73,40 65,50
- 0,99 59,72 37,78
- 2,38
5,87
4,46
- 1,23 99,15 89,68
- 0,72 98,07 88,16
AKTIE DES TAGES
Kion Group
43,48 €
N*]KPMV;QMRM\b\1PZM
)VbMQOMQU*ÕZ[MVSI[\MV
N?QZJMZI\MV;QMOMZVM
<MTMNWV _ _ _ I T T Q V L M
Weitere Deutsche Aktien
Div.
A.I.S.
AdCapital
0,50
Agfa-Gevaert
Agrob Imm. St.
0,18
Agrob Imm. Vz.
0,23
Air Berlin
Akt. Brau. Kaufbeuren 13,00
Albis Leasing
Allg. Brauhaus
2,00
Amira Verw.
7,00
AT&S
0,36
Atevia
0,45
Audi
4,80
Baader Bank
0,01
Balda
1,10
Bauer
0,15
BayWa NA
0,80
BDI-BioEnergy
1,10
Beate Uhse
Bertelsm. Gen.
15,00
BHS tabletop
0,40
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0,20
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2,92
Bürg. Brauh. Imm.
0,63
C.A.T. OIL
0,12
cash.life
Celesio NA
1,04
Cenit
0,90
CENTROTEC Sust.
0,20
centrotherm ph.konv
Colonia Real Estate
Constantin Medien
CPU Softwarehouse
Creaton Vz.
1,07
CropEnergies
Data Modul
0,12
Deag
Delticom
0,25
Design Hotels
0,10
Dierig Hold.
0,20
DO Deutsche Office 0,15
edel
0,10
Einhell Germany Vz. 0,40
Energie Bd.-W.
0,69
Erlus
1,20
Euromicron
Fenghua SoleTech
Schluss Veränd. 52 Wochen
11.02.
in %
Hoch Tief
0,03 + 19,23
0,19
0,02
4,84 + 0,83
5,52
4,75
3,05 + 2,62
5,40
1,98
13,51
- 3,50 15,30 12,60
13,80
- 1,78 14,93 11,75
0,83
- 3,04
1,40
0,82
390,00
0,00 400,00 320,00
1,37
- 2,21
2,62
1,14
650,00
0,00 700,00 525,00
1299,00
- 0,08 1301,00 860,00
10,29
- 3,63 16,49 10,11
6,65
- 0,37
7,58
6,20
622,33
- 4,27 858,22 595,00
2,01
- 4,28
3,05
2,00
2,30 + 3,69
3,53
2,20
13,33
- 2,19 19,33 13,06
28,80
- 2,72 41,25 28,70
11,32
- 1,13 14,19
9,34
0,18
- 3,23
0,75
0,17
320,10
- 0,74 362,15 293,01
11,73 + 0,25 14,00 10,89
14,13 + 6,95 35,26 12,00
58,73
- 1,05 92,87 57,50
21,45
- 0,23 21,99 20,40
5,30
- 1,30 13,30
4,99
0,35
0,00
0,70
0,20
25,10
- 0,99 28,00 24,25
15,80
- 4,71 23,70 13,50
12,37 + 1,39 15,37 11,50
3,42
- 2,23
6,00
2,88
6,76 + 0,06
7,09
5,67
1,92
- 0,31
2,10
1,25
0,98
- 0,10
1,21
0,72
33,90
0,00 37,86 32,00
3,63
- 2,39
6,30
2,54
35,40 + 0,31 38,00 27,21
2,51
8,00
2,24
17,07 + 2,31 25,69 16,40
3,20 + 6,89
3,20
2,72
9,53
- 0,90 11,37
8,82
3,60 + 0,19
4,85
3,43
2,06 + 2,90
2,52
1,93
31,41
- 1,04 37,13 26,62
19,48
- 0,29 27,00 19,48
60,25
- 1,21 66,00 49,00
6,14
- 1,89 14,38
6,03
2,15
- 1,83 11,21
1,06
Manz
Masterflex
Mediclin
Medigene
Medion
Mensch & Maschine
Metric mobility
MPC Münchmeyer
msg life
Mühlbauer
MVV Energie NA
mybet Holding
Nebelhornbahn
OVB
Phoenix Solar
PNE Wind
Porsche SE Vz.
PSI NA
Renk
Rocket Internet
Rofin-Sinar
RWE Vz.
Saint-Gob. Oberl.
Sanacorp Vz.
SHW
Singulus
Sixt SE Vz.
SKW Stahl-Metall.
SMT Scharf
Snowbird
SolarWorld konv.
Surteco SE
Süss MicroTec NA
Sygnis
technotrans NA
Telegate
Teles
Tom Tailor
TUI NA
USU Software
Uzin Utz
Value-Holdings
VBH Holding konv.
VIB Vermögen
Villeroy&Boch Vz.
Volkswagen St.
Washtec
Wüst. & Württ.
Zapf Creation
0,69
0,20
1,00
0,90
0,25
0,60
0,04
2,01
2,20
1,00
0,99
1,00
1,22
0,25
0,70
0,33
0,56
0,30
0,90
0,48
0,44
4,80
1,65
0,50
26,00
- 5,77 96,57 22,57
5,55
- 0,20
7,53
5,34
4,33 + 1,24
4,45
3,40
6,88
- 5,23 16,85
3,87
17,03
- 0,73 17,40 16,00
7,95 + 0,30 10,05
6,08
1,40
2,18
1,37
5,73
- 2,47
6,45
1,55
1,96
- 1,51
2,02
1,15
29,10 + 0,31 29,45 16,30
21,67
- 1,49 26,50 19,60
0,69 + 0,29
1,34
0,65
17,10
0,00 17,50 15,50
13,47
0,00 19,22 13,24
3,28
- 6,26
5,84
1,67
1,60 + 1,46
2,57
1,55
37,12
- 3,58 94,50 34,14
12,80 + 1,27 13,85
9,30
100,99 + 5,20 106,50 82,33
17,65
- 4,75 52,50 17,35
17,57 + 1,00 28,04 17,07
8,46
- 3,46 19,94
7,28
444,00
0,00 446,00 338,07
21,86 + 0,05 22,50 19,00
19,61
- 3,87 49,50 18,53
0,23 + 45,34
1,59
0,14
31,03
- 4,37 39,64 27,50
3,42
- 2,95
6,99
2,60
8,30
- 1,20 17,13
8,26
3,83 + 0,29
5,99
3,33
10,00
- 4,83 17,41
5,21
17,60
- 2,22 28,00 17,03
7,44
- 2,81
9,00
4,80
1,61
- 3,36
6,58
1,54
15,62
- 4,67 19,90
9,90
1,11 + 0,27
3,04
1,07
0,13 + 7,44
0,26
0,11
3,89
- 4,42 14,13
3,28
13,00
- 5,14 17,85 13,00
17,42
- 0,81 20,81 13,30
38,04 + 0,12 41,90 30,49
3,48
- 0,14
3,85
2,32
1,62 + 0,31
3,67
1,34
15,60
- 1,25 18,28 15,22
12,27 + 1,76 15,30 11,00
109,80
- 1,91 254,00 95,07
28,77
- 1,05 33,15 15,30
17,48
- 2,35 20,29 15,11
5,85 + 0,03
7,24
2,00
7596,64
- 1,86 %
NIKKEI
4266,84
- 0,39 %
+ 0,80 %
GEWINNER & VERLIERER
EURO STOXX 50
2680,35
- 3,90 %
UMLAUFRENDITE
15713,39*
- 2,31 %
Ausländische Aktien
Schluss
11.02.
ABB NA (CH)
14,80
Adv. Micro Devices (US) 1,60
AGCO (US)
38,84
Ageas (BE)
32,46
Air France-KLM (FR)
6,83
Alphabet Inc. A (US)
612,86
Alstom (FR)
19,99
Altria Group (US)
52,53
Amazon (US)
439,23
Anglogold (ZA)
10,10
Apple Inc. (US)
82,31
ArcelorMittal (LU)
2,70
AstraZeneca (GB)
52,41
AT&T (US)
31,97
BAE Systems (GB)
5,95
Ballard Power Syst. (CA) 1,13G
Bangkok Bank (TH)
3,89
Bank of America (US)
9,89
Barclays PLC (GB)
1,90
Berkshire Hath. B (US) 109,87
Boeing (US)
93,53
Bombardier B (CA)
0,51
BP (GB)
4,15
Broadvision Inc. (US)
5,34G
Cable & Wireless (GB)
0,81
Canon (JP)
23,59
Caterpillar (US)
53,50
Cathay Pacific Airways (HK)1,26
Cerner Corp. (US)
47,65
Chevron Corp. (US)
71,23
China Mobile (HK)
9,10
Cisco Systems (US)
21,85
Citigroup (US)
30,87
Clariant NA (CH)
14,17
Coca Cola (US)
37,25
Crédit Agricole (FR)
7,71
Credit Suisse NA (CH)
11,23
CRH (IE)
21,71
Disney Co. (US)
78,99
eBay (US)
19,39
Ericsson B (SE)
7,52
Euro Disney (FR)
1,26
Exxon Mobil (US)
68,65
Facebook (US)
88,35
Fiat Chrysler (NL)
5,41
Ford Motor (US)
9,77
Gazprom (RU)
2,84
General Electric (US)
24,10
General Motors (US)
24,19
GlaxoSmithKline (GB)
17,26
Gold Fields (ZA)
3,96
Goodyear (US)
25,16
Hennes&Mauritz (SE)
28,05
Honeywell (US)
88,77
HP Inc. (US)
7,89
HSBC Hold. (GB)
5,43
IBM (US)
103,78
Identive Group (US)
1,51
Int. Consol. Airlines (ES) 6,51G
Intel (US)
24,84
Johnson&Johnson (US) 89,11
JP Morgan Chase (US) 47,25
Kering (FR)
147,65
Korea Fund (US)
26,30
Lloyds Bank.Group (GB) 0,72
Lockheed Martin (US) 183,47
Logwin (LU)
1,61
Mazda Motor (JP)
12,30
McDonald’s (US)
102,80
Merck & Co. (US)
43,18G
Michelin (FR)
79,98
Microsoft (US)
43,28
Mitsub.M. (JP)
6,42
NCR (US)
16,71
Nestlé NA (CH)
64,40
Nike (US)
49,43
Nissan Motor (JP)
7,71
Nomura Holdings (JP)
3,75
Norsk Hydro (NO)
2,83
Novartis NA (CH)
63,52
Oracle (US)
30,78
Peugeot (FR)
12,01
Pfizer (US)
25,62
Procter & Gamble (US) 70,40
Renault (FR)
68,29
Roche (CH)
218,82
Rofin-Sinar (US)
17,57
Royal Bk. of Scotl. (GB)
2,87
Royal Dutch Shell A (GB) 18,66
Ryanair Holding (IE)
13,47
S&T (AT)
5,14
Samsung (KR)
340,00
Sears (US)
13,04
Sony (JP)
17,74
Swiss Re NA (CH)
76,77
Teleplan (NL)
1,70G
Time Warner New (US) 54,93
Toshiba (JP)
2,52
Toyota (JP)
46,00
Twitter (US)
12,74
UBS Group (CH)
12,59
UPM-Kymmene (FI)
14,04
Veränd.
in %
- 3,14
- 4,65
- 5,36
- 3,89
- 1,26
- 3,88
- 3,96
- 2,99
- 0,74
+ 15,05
- 3,28
- 6,57
- 0,05
- 1,67
- 1,28
+ 0,27
+ 2,75
- 9,16
- 9,26
- 3,81
- 11,76
- 0,78
- 4,64
+ 1,44
+ 0,50
- 3,35
- 5,25
- 3,46
+ 0,35
- 3,87
- 0,93
+ 6,98
- 9,07
- 0,27
- 2,34
- 5,53
- 8,71
+ 3,13
- 0,81
- 2,18
- 2,53
- 0,55
- 3,47
- 3,76
- 2,68
- 4,84
- 3,47
- 4,77
- 4,17
- 2,29
+ 17,53
+ 0,04
- 2,21
- 3,93
- 5,83
- 5,64
- 5,52
+ 1,82
+ 5,95
- 2,76
- 2,20
- 6,48
- 0,82
+ 1,32
- 4,91
- 5,40
+ 3,74
- 4,25
- 1,76
- 2,95
- 1,13
- 2,86
+ 1,92
+ 0,62
- 2,93
- 3,64
- 0,73
- 2,60
- 4,33
- 2,85
- 2,17
- 2,48
- 2,70
- 3,37
- 5,29
- 1,63
+ 1,00
- 4,59
- 2,19
- 3,88
- 0,71
- 5,29
- 1,67
- 5,71
- 4,49
0,00
+ 0,81
+ 1,98
- 5,24
- 5,50
- 6,24
- 0,81
0,06
- 57,14 %
Kion Group
Adidas NA
Aurubis
Leoni
MorphoSys
Bilfinger
Aixtron
Infineon NA
43,48+ 2,37 %
89,05+ 2,33 %
38,82+ 1,88 %
27,20+ 1,04 %
36,07+ 0,98 %
36,03+ 0,36 %
3,04 - 0,07 %
10,48 - 0,19 %
Viacom (US)
30,92
Vinci (FR)
58,50
Vodafone Group (GB)
2,57
Wal-Mart Stores (US)
57,43
Yahoo (US)
23,66
Zurich Insurance Grp (CH)181,93
- 5,73
- 2,47
- 3,75
- 2,81
- 3,61
- 3,03
Zinsen & Geldmarkt
(alle Angaben in Prozent)
11.02.2016
Einlagefazilität
-0,30
Basiszinssatz (nach § 247 BGB)
-0,83
Hauptrefi.
0,05
Spitzenrefinanzierung
0,30
Rendite Anleihen 3-5 Jahre
-0,44
Rendite Anleihen 5-8 Jahre
-0,23
Rendite Anleihen 8-15
0,19
Bund-Future
165,14
Bobl-Future
132,87
Wechselkurse
11.02.2016 / 1 Euro entspr.Verkauf Ankauf
aus Sicht der Bank
Ägyptische Pfund (EGP)
7,30 10,00
Austr. Dollar (AUD)
1,51 1,72
Brit. Pfund (GBP)
0,74 0,82
Dänische Kr. (DKK)
7,12 7,87
Israelische Schekel (ILS)
3,42 5,96
Japan. Yen (JPY)
120,51 134,51
Kanad. Dollar (CAD)
1,51 1,67
Kroatische Kuna (HRK)
6,21 9,36
Neuseeland-Dollar (NZD)
1,43 2,00
Norw. Kronen (NOK)
9,31 10,31
Polnische Zloty (PLN)
3,98 5,09
Rumänischer Lei (RON)
4,45 4,50
Russ. Rubel (RUB)
83,31 94,29
Schwed. Kronen (SEK)
9,08 10,23
Schweizer Fr. (CHF)
1,06 1,14
Südafrik. Rand (ZAR)
16,24 20,64
Thailänd. Baht (THB)
32,58 50,38
Tschech. Kronen (CZK)
23,33 29,73
Türkische Lira (TRY)
3,13 3,56
Ungar. Forint (HUF)
259,40 389,40
USA (USD)
1,07 1,20
Metalle & Rohstoffe
Edelmetalle (o.MwSt.) Ankauf Verkauf
Gold ($/31,1g)
1.247,31
Gold 1 kg
34.260,00 34.995,00
Gold verarbeitet 1 g
38,60
Silber Kilobarren
430,78 475,27
Silber verarb. 1 kg
497,48
Platin 1 g
28,44
Palladium 1 g
16,94
Münzen (Stück)
Ankauf Verkauf
1 Britannia/Eagle
1.050,20 1.119,90
10 Rubel Tscherwonez 258,00 383,50
20 Goldmark
242,44 304,98
Krügerrand
1.050,20 1.119,90
Maple Leaf
1.050,20 1.120,03
Vreneli (20 Fr.)
189,83 224,23
NE-Metalle (je 100 kg)
Aluminium
Blei in Kabeln
Del-Notiz (Kupfer)
Kupfer MK
Messing MS 58
Messing MS 58-2
Messing MS 63/37
von - bis
159,00
186,36
402,40 - 405,22
490,84
369,00 - 394,00
398,00 - 423,00
404,00 - 406,00
Sonstige Rohstoffe
Brent Öl ($/Barrel)
31,05
Investmentfonds
Rücknahmepreise
11.02.
Aberd. A.M. DEGI EUROPA
8,37
AGI GmbH Adifonds A
94,00
AGI GmbH Adiverba A
107,61
AGI GmbH Assecura I ATE
179,18
AGI GmbH Concentra A
90,23
AGI GmbH Eur Renten AE
64,95
AGI GmbH Euro Rentenfonds AT 102,06
AGI GmbH EuropaVision A
23,36
AGI GmbH Europazins A
56,64
AGI GmbH Flexi Rentenf. A
87,14
AGI GmbH Fondak A
130,01
AGI GmbH Fondis
59,29
AGI GmbH Fondra
101,77
AGI GmbH Fonds Japan A*
45,80
AGI GmbH Global Eq.Divid A
88,08
AGI GmbH Industria A
89,91
AGI GmbH Informationst. A 132,84
AGI GmbH InternRent A
46,28
AGI GmbH Plusfonds
114,79
AGI GmbH Rentenfonds A
86,92
AGI GmbH Rohstofffonds A
32,00
AGI GmbH SGB Geldmarkt
74,24
AGI GmbH Telemedia A
52,19
AGI GmbH Thesaurus AT
716,82
AGI GmbHLux A.Ad.InGlA
102,92
Alte Leip Aktien Deutschland
90,06
Vortag
8,37
96,39
109,59
181,91
92,57
64,90
101,97
24,15
56,74
87,59
133,42
60,01
102,82
47,05
90,64
92,43
135,20
46,16
116,96
86,86
33,30
74,24
53,08
735,01
102,49
91,97
Dt. Pfandbriefbk.
Metro St.
Commerzbank
Dt. Bank NA
Xing NA
ADVA Optical
Allianz SE vNA
RIB Software
aus dem HDAX
7,43 - 8,81 %
23,06 - 6,62 %
6,39 - 6,57 %
13,69 - 6,14 %
139,90 - 5,85 %
7,21 - 5,60 %
126,55 - 5,28 %
8,96 - 5,16 %
Alte Leip Trust€uro Cash
46,17
Ampega Amp Global Renten 17,99
BNP PIP Bd.Euro Med.Term* 183,90
BNP PIP Eq.High Div.Europe*
78,60
BNP PIP Money Mkt Euro* 209,93
Commerz hausInvest
41,25
DeAM DWS Akkumula
775,09
DeAM DWS Biotech
143,43
DeAM DWS Deutschland
153,18
DeAM DWS Eurol Strat R
33,51
DeAM DWS Eurorenta
57,06
DeAM DWS Glb.SM Cap
46,62
DeAM DWS Glbl Growth
81,41
DeAM DWS Inter-Renta LD
14,25
DeAM DWS Investa
131,58
DeAM Dws TelemediaTyp O 128,82
DeAM DWS Top Europe
114,47
DeAM DWS Top World
74,78
DeAM DWS US Eq.Typ O
300,82
DeAM DWS Vermbf.I LD
111,92
DeAM Global Select. Op
43,93
DeAM grundb. europa RC
40,42
Deka Deut. AriDeka CF
55,68
Deka Deut. DekaFonds CF
82,47
Deka Deut. DekaRent-Intern. CF 19,97
Deka Deut. DekaSpezial CF 265,74
Deka Deut. DekaTresor
86,01
Deka Deut. RenditDeka
23,54
Deka Deut. S-BayRent-Deka 53,65
Deka Deut. TeleMedien TF
64,27
Deka Eu.Stocks TF
28,45
Deka Immob Europa
45,51
Deka Lux-Europa TF
50,13
Deka Lux-Japan CF
0,00
Deka Lux-PharmaT.CF
229,53
DJE Invest Div&Sub I*
342,55
DJE Invest Div&Sub P*
313,15
DJE Invest Real Estate P
2,46
Fidelity European Growth
11,53
Fidelity International USD
40,64
Fidelity MoneyB. Euro Fd.
26,41
Frank.Temp. TEM Em.Mkts A* 25,15
Frank.Temp. TEM Gr. Inc.Ad*
19,15
Frank.Temp. TEM Gr.(Eur) Aa*
13,16
GAM(Lux) JB BF Abs Ret B* 125,02
GAM(Lux) Loc.Em.Bd(EUR) B* 170,83
GAM(Lux) SAM Sust Water B* 221,19
Hauck&Auf Gl Opp HAIG-WoSel 156,54
Hauck&Auf JRS BestSel. MET
31,74
iii INTER ImmoProfil
57,27
INKA Intern Gothaer Euro-Rent* 60,54
Invesco Pan Eur.Eq A
15,08
IP Concept GENO Balance A 39,65
IP Concept GENO Control A
48,23
IP Concept GENO Vision A
54,72
Lomb Europe Infology P D*
17,13
MEAG EuroKapital
42,62
MEAG EuroRent A
30,70
OPAM Global Abs.Ret. OP
10,43
Pictet EUR Bonds P dy*
326,84
Pictet Sh.-Term M.Mkt Pdy
94,52
Pictet Water P€*
226,87
Pioneer SA PF Core Europ.Eq.A* 8,47
Pioneer SA PF-Glob.Select T*
74,74
Savills SEB ImmoInvest
25,59
Union BBV-Fonds-Union*
52,37
Union BBV-Invest-Union*
114,42
Union Invest Euroland*
47,13
Union Invest Global*
67,82
Union PrivFd:Konseq.pro*
112,05
Union PrivFd:Kontrolliert*
122,05
Union UniEuroRenta*
67,49
Union UniEuroSt.50 A*
39,88
Union UniFonds*
40,37
Union UniGar: Dtl.2019 II*
107,24
Union UniGlobal*
161,62
Union UniKapital*
111,26
Union UniKonzept: Divi.A*
46,44
Union UniOpti4*
99,47
Union UniRak*
103,13
UniRealEst UniImmo:Dt.*
91,74
UniRealEst UniImmo:Europa* 54,61
Universal JRS-Intern. UI*
37,74
46,17
17,84
183,83
77,67
209,93
41,25
794,83
143,00
158,25
33,64
56,96
47,53
82,61
14,18
135,64
131,16
118,01
76,82
303,08
114,83
43,91
40,42
57,53
84,86
19,92
269,19
86,12
23,56
53,55
65,40
29,35
45,51
51,82
524,48
229,63
341,67
312,35
2,46
11,95
41,60
27,37
24,99
19,01
13,07
124,98
170,26
219,01
155,51
31,58
57,27
60,43
15,87
39,42
47,86
54,75
16,97
42,09
30,66
10,04
326,75
94,52
225,02
8,29
73,93
25,59
52,34
115,14
46,29
66,98
112,01
122,22
67,48
39,18
39,75
107,19
159,64
111,24
46,55
99,48
102,10
91,73
54,61
37,58
Alle Fonds unter http://fondscontainer.vwd.com/
Pflichtblatt der Bayerischen Börse
Kurse sind in Euro, soweit nicht anders vermerkt. Aktien: Dax, MDax und TecDax sind
Xetra Kurse, die übrigen Aktien aus Basis
Parkett Frankfurt oder München. HDax = Dax,
MDax und TecDax; NA = Namensaktie;
St. = Stammaktie; Vz. = Vorzugsaktie;
xD = ex Dividende; xB = ex Bezugsrecht.
Die Dividende ist bei Nicht-Euro-Ländern in
Landeswährung; Nikkei = © Nihon Keizai
Shimbun, Inc.; Sorten / Metalle = Dt. Bank,
Heraeus * = Preis vom Vortag oder letzt verfügbar; kursiv = nicht in Euro notiert.
Angaben ohne Gewähr.
Quelle
...
Politische Botschaft
Beyoncés Kampf
der Kulturen
Feuilleton
Ferguson
US-Regierung
verklagt die Stadt
Panorama
Bayern
Freitag, 12. Februar 2016
AUSGABE NR. 35
9
Letzter Akt
in der Affäre
Schmid
Kommentar
VON TILL HOFMANN
Flüchtlinge und Demografie
» [email protected]
Residenzpflicht
taugt nicht
Ex-Fraktionschef der
CSU hat alles bezahlt
G
VON ULI BACHMEIER
München Der ehemalige Fraktionschef der CSU im Landtag, Georg
Schmid, 62, kann die Verwandtenaffäre, die ihn vor knapp drei Jahren
all seine politischen Ämter gekostet
hat, nun endgültig abhaken. Das
Landtagsamt bestätigte auf Anfrage,
dass es nach Rückzahlung einer
fünfstelligen Summe keine weiteren
Ansprüche gegen den früheren Spitzenpolitiker aus Donauwörth mehr
erhebt.
Nach Informationen unserer Zeitung lag der Betrag, den Schmid
noch zu zahlen hatte, bei etwas weniger als 20 000 Euro. Es handelte
sich um eine Rückzahlung von Umsatzsteuer, die Schmid vom Finanzamt erstattet bekommen hatte. „Das
Landtagsamt hat sämtliche denkbaren Rückforderungsansprüche geprüft“, sagte Sprecher Zoran Gojic.
Mit der Rückzahlung sei die Sache
für den Landtag erledigt.
Schmid stand im Zentrum der
Verwandtenaffäre des Landtags. Er
hatte, wie einige andere Parlamentarier auch, seine Ehefrau als Mitarbeiterin in seinem Abgeordnetenbüro beschäftigt – allerdings nicht als
Angestellte, sondern als angeblich
selbstständige Unternehmerin. Den
Kassen entgingen durch diese
Scheinselbstständigkeit Beiträge in
Höhe von mehreren 100 000 Euro.
Ein Gericht verurteilte Schmid im
März 2015 wegen Sozialbetrugs und
Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von 16 Monaten auf Bewährung sowie zu einer Geldauflage
von 120 000 Euro. Schadenersatz
hatte er schon vor dem Prozess gezahlt. Die Rückzahlung der Umsatzsteuer war nur der letzte Akt.
Schmid hat sich aus dem politischen Geschehen zurückgezogen
und lebt als Privatmann in Donauwörth.
Ex-CSU-Fraktionschef Georg Schmid
2015 vor Gericht. Foto: Peter Kneffel, dpa
Wohin mit den Flüchtlingen? Die CSU-Arbeitsgruppe Integration spricht sich dafür aus, dass sie verstärkt in ländlichen Regionen untergebracht werden. Eine gerechte Verteilung sei mitentscheidend dafür, dass es mit der Integration klappt.
Foto: Tobias Hase, dpa
Mehr Zuwanderer aufs Land
Asylpolitik CSU-Arbeitsgruppe legt ihre Eckpunkte für die Integration von Flüchtlingen vor. Das
Ziel ist eine ausgewogene Verteilung auf städtische und ländliche Regionen. Kann das gelingen?
VON TILL HOFMANN
Augsburg Die Zuwanderung begrenzen, verbindliche Obergrenzen
festlegen: Das sind für eine Arbeitsgruppe der CSU-Landtagsfraktion
unabdingbare Bedingungen, damit
Integration gelingen kann.
Und damit nicht genug: In dem
Papier werden zehn Leitlinien für
die Integration von Migranten vorgeschlagen. Sie sollen in das neue
bayerische Integrationsgesetz aufgenommen werden. Eine davon lautet:
Flüchtlinge sollen auf alle Regionen
Bayerns verteilt werden. Dabei sei
auf Ausgewogenheit von städtischen
und ländlichen Regionen zu achten.
Der Ebersberger CSU-Abgeordnete
Thomas Huber und seine Kollegen
wollen mit gezielten Förderprogrammen Zuwanderer in die ländlichen Regionen integrieren. „Wir
können nicht alle in den Großstädten und Ballungsräumen aufnehmen“, sagt Huber, der Vorsitzender
der Arbeitsgruppe Demografie ist.
In den Ballungsräumen seien Unterkünfte Mangelware, in manchen
ländlichen Regionen Bayerns dagegen stünden viele Gebäude leer. Das
ist vor allem in Norden und Osten
Bayerns so, wo die Bevölkerung
schrumpft. Mithilfe von Wohnungs- und Städtebauzuschüssen
könnten die Kommunen motiviert
werden, leere Gebäude umzubauen.
Alles müsse „im Einklang mit der
Bevölkerungszahl und den vor Ort
vorhandenen Kapazitäten“ geschehen, betont der CSU-Politiker.
Im Grundsatz hält der Landkreistag das Papier für richtig. Allerdings
„darf der ländliche Raum nicht
überproportional belastet werden.
Flüchtlinge einfach von Oberbayern
nach Oberfranken zu bringen, das
geht nicht“, sagt Johann Keller, Geschäftsführer des kommunalen Spitzenverbandes. Der Landkreistag
plädiert für einen zweiten Verteilschlüssel, der sich an den jetzigen
anlehnt, dann sich aber nur auf die
anerkannten Asylbewerber mit
Bleiberecht bezieht.
Quoten gibt es nicht nur zwischen
den Bundesländern. Auch innerhalb
Bayerns wird – bezogen auf die Bevölkerungszahl – verteilt. So muss
der Regierungsbezirk Schwaben
etwa ein Fünfzigstel der Asylbewerber aufnehmen, die nach Deutschland kommen. Innerhalb Schwabens
werden die Migranten wie in den
anderen sechs Regierungsbezirken
auch in die Kreise und kreisfreien
Städte geschickt.
Der Landkreistag fordert zudem
eine Residenzpflicht für diejenigen
Migranten, die auf öffentliche Leistungen angewiesen sind. Das bedeutet, diese Menschen müssten sich
dann innerhalb des zugeteilten
Landkreises bzw. der kreisfreien
Stadt niederlassen. Die Freizügigkeit wäre für diesen Personenkreis
eingeschränkt. Derzeit leben knapp
7500 Flüchtlinge in den kreisfreien
Städten der Region:
● Augsburg 3750
● Ingolstadt 1479
● Kaufbeuren 646
● Kempten 1000
● Memmingen 580
Neben der verstärkten Unterbringung auf dem Land sprechen
sich die CSU-Landtagsabgeordneten auch dafür aus, Flüchtlinge
gezielt für Berufe mit Fachkräftemangel zu werben – etwa in der
Pflege oder im Handwerk. Und
Migranten soll erklärt werden, dass
sie Deutschland etwas „zurückgeben“ und selbst einen Beitrag zum
guten Zusammenleben leisten sollen, so Huber. (mit dpa)
»Kommentar
O Grafik Eine Auswahl von Landkreisen
aus der Region. Neben der aktuellen
Gesamtzahl an Flüchtlingen (rot) wird die
Zahl (absolut und prozentual) der Migranten in allen Städten des jeweiligen
Kreises gezeigt (blau). Außerdem ist
jeweils die Stadt mit dem größten Anteil
an Flüchtlingen im Kreis genannt
(grün). Im Landkreis Landsberg gibt es
nur eine kreisangehörige Stadt.
Flüchtlinge in den Landkreisen
leichwertige Lebensverhältnisse und Arbeitsbedingungen in
ganz Bayern: das ist ein Verfassungsziel und ein modernes Märchen zugleich. Menschen, die andernorts Arbeit finden und bessere
Perspektiven sehen, haben längst
mit den Füßen abgestimmt und
ihre Heimat verlassen. Im Nordosten des Freistaats sind Regionen
ausgedünnt. Könnte man nicht mithilfe von Flüchtlingen der demografischen Entwicklung wenigstens
dort ein Schnippchen schlagen? So
verlockend sich das vielleicht für
manchen Politiker anhören mag –
es wird nicht gelingen.
Und auch der Vorschlag des
Landkreistages, die Residenzpflicht für anerkannte Asylbewerber
einzuführen, sofern sie Sozialleistungen beziehen, taugt nicht.
Die Freizügigkeit müsste eingeschränkt werden. Und von einer
Gleichbehandlung wären wir weit
entfernt. Oder dürften dann auch
deutsche Hartz-IV-Empfänger ihre
kreisfreie Stadt oder ihren Landkreis nicht mehr verlassen?
Aichach-Friedberg
705
Friedberg
353 (21,5%) (42,9%)
1644
ANZEIGE
Augsburg
1183
(48,0%)
Königsbrunn
336 (13,6%)
2466
Donau-Ries
Donauwörth
762 (34,6%)
1500
(68,2%)
2201
zu gewinnen.
Chance 1 : 140 Millionen
Spielteilnahme ab 18 Jahren.
Glücksspiel kann süchtig
machen. Infos und Hilfe
unter www.bzga.de
Landsberg
1550
Landsberg 425 (27,4%)
Neuburg-Schrobenhausen
Notizen aus der Region
1141 1350
Neuburg
790 (58,5%) (84,5%)
HORGAU
Neu-Ulm
Neu-Ulm
935 (52,1%)
Jackpot
rund 19 Mio. €
1386
1793
(77,3%)
Oberallgäu
Sonthofen 725
577 (35,5%) (44,6%)
1627
Ostallgäu
613
1596
(38,4%)
Marktoberdorf 198 (12,4%)
Unterallgäu
453
1735
(26,1%)
Bad Wörishofen 291 (16,8%)
Städte und Gemeinden
Städte
Stadt mit größtem Anteil an Flüchtlingen
QUELLE: LANDRATSÄMTER
AZ INFOGRAFIK
Erdbeeren sollen in Zelten
schneller wachsen
Auf einem Feld bei Horgau (Landkreis Augsburg) hat der Obstbauer
Josef Kraus vier riesige Zelte aufgebaut. Jeder der Folientunnel ist
250 Meter lang, neun Meter breit
und 3,6 Meter hoch. Die Erdbeeren sollen darunter schneller wachsen. Kraus rechnet damit, dass er
sie zwei bis drei Wochen früher ernten kann. Außerdem sollen die
Lohnkosten sinken, weil die Pflücker effektiver und angenehmer
arbeiten können. (manu)
SAMSTAG · 20 UHR
2016
22.10.
bigBOX ALLGÄU
2016
Moderation: INGO ROTTER
SAMSTAG · 20 UHR
KEMPTEN
19.11.16
KEMPTEN
bigBox Kempten
Als Vorgruppe im Foyer (ab 19 Uhr) und auf der Bühne um 20 Uhr spielen die beiden
Allgäuer Krainer Musikgruppen, der „Krainer Express“ und das „Trio SBS“.
Kartenvorverkauf bei den bekannten Vorverkaufsstellen der Allgäuer Zeitung und bei den Heimatzeitungen.
Ticket-Hotline 08 31 / 2 06 - 55 55, www.allgaeuticket.de
10
Bayern
Bayern kompakt
NUMMER 35
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Das Zugunglück von Bad Aibling
URTEIL
Neugeborenes erstickte
im Klo: Bewährungsstrafe
Nach dem Tod ihres neugeborenen
Jungen ist eine Erntehelferin vom
Landgericht Deggendorf wegen
fahrlässiger Tötung zu zwei Jahren
Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Frau hatte das Kind auf
der Toilette ihrer Unterkunft bei
Plattling in Niederbayern geboren.
Es erstickte in der Kloschüssel. Die
Vorsitzende Richterin sah „keine
Anhaltspunkte für ein aktives Handeln der Angeklagten“. Der Tod
des Babys wäre zu verhindern gewesen, wenn die Frau es sofort aus
der Kloschüssel genommen hätte.
Sie sei aber in einer Ausnahmesituation gewesen. Der Staatsanwalt
hatte sechs Jahre Haft wegen Totschlags durch Unterlassung gefordert. Die Frau will nach sechs Monaten Untersuchungshaft schnell zu
ihren Kindern nach Polen. (dpa)
NSU-PROZESS
Neuer Befangenheitsantrag
gegen Richter Götzl
Die mutmaßliche Rechtsterroristin
Beate Zschäpe hat erneut einen
Befangenheitsantrag gegen den
Vorsitzenden Richter im Münchner NSU-Prozess, Manfred Götzl,
gestellt. In ihrem dreiseitigen
handgeschriebenen Brief hält sie
Götzl vor, er verweigere ihr „faktisch den Anwalt meines Vertrauens“. Daraus könne sie nur folgern, dass Götzl ihr gegenüber
„nicht mehr unparteiisch“ sei. Das
Oberlandesgericht (OLG) München
hatte vergangene Woche einen
Antrag Zschäpes abgelehnt, in dem
sie die Berufung des Rechtsanwalts
Hermann Borchert als Pflichtverteidiger verlangt. Borchert ist derzeit
als Wahlverteidiger tätig und wird
nicht vom Staat bezahlt. (dpa)
EHRUNG
„Goldener Regenwurm“
für Biobauer Donderer
Biobauer Franz Donderer aus Aichen (Landkreis Günzburg) wurde
vom Bioland-Verband der „Goldene Regenwurm“ verliehen. Mit der
Auszeichnung wird besonderes Engagement für Bodengesundheit und
Bodenfruchtbarkeit im ökologischen Landbau honoriert – ohne
Pestizide und Kunstdünger. Donderer ist diesbezüglich ein Überzeugungstäter. „Meine Erfahrung ist, je
länger die Pestizide weggelassen
werden, umso
besser wird der
Boden“, sagt er.
Ein sicherer Indikator für gesunden Boden
seien nun einmal
Regenwürmer. (rbod)
Franz Donderer
FESTNAHME
Eigentlich war ein 36-jähriger Ungar nur nach München gekommen, um seiner Schwester beim
Umzug zu helfen. Jetzt wurde er
festgenommen. Er soll seine reiche
Schwester umgebracht haben.
Eine Münchner Staatsanwältin und
zwei Polizeibeamte waren nach
Ungarn gereist, um den dort gefassten Mann abzuholen. Der Tatverdächtige schwieg zunächst zu den
Vorwürfen. Die wohlhabende Unternehmerswitwe war vergangene
Woche von einem Mitarbeiter der
Hausverwaltung leblos in ihrer
Wohnung entdeckt worden. Ein
Notarzt konnte nur noch den Tod
der Frau feststellen. (dpa)
Die Zahl des Tages
Orchideen sollen
an diesem Wochenende in Neu-Ulm zu sehen
sein. Bei den 18. Orchideentagen
zeigen von heute bis Sonntag 40
Aussteller im Edwin-Scharff-Haus
ihre interessantesten und wertvollsten Arten. Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist die Taufe einer erstmals der Öffentlichkeit vorgestellten Orchidee.
100000
Mühsame Aufarbeitung
Unfall Die aufwendige Bergung der verunglückten Züge geht nur langsam voran.
Während die dritte Black Box weiterhin gesucht wird, gibt es neue Erkenntnisse zum Unfall
VON RENÉ LAUER
Bad Aibling Die Helfer haben bei
den Bergungsarbeiten in Bad Aibling Fortschritte gemacht – auch
wenn die mühsame Arbeit nur langsam vorangeht. Neue Erkenntnisse
der Ermittler geben weitere Details
des Unglücks preis.
Wie beim Rettungseinsatz auch
stellt das Gelände nach wie vor das
größte Hindernis für die Helfer dar.
Die Unfallstelle liegt direkt zwischen einem Waldstück und einem
Kanal. Deshalb können Hilfsmittel
wie Kräne nur auf dem Schienenweg
zu den verunglückten Zügen gelangen. Durch die große Wucht des
Aufpralls haben sich die beiden
Triebwagen teilweise ineinandergefressen. Die hohe Spannung, unter
der die Metallteile stehen, zwingt
die Helfer dazu, extrem vorsichtig
beim Trennen der Zugteile zu sein.
Das kostet Zeit.
Die Deutsche Bahn hat noch in
der Nacht des Unfalltags zwei Spezialkräne auf dem Schienenweg aus
Fulda und Leipzig nach Bad Aibling
geschickt, die die Wracks bergen
sollen. Mit ihrer Tragkraft von 160
beziehungsweise 60 Tonnen können
sie die Waggons wieder zurück auf
die Schienen hieven. „Alles, was wir
noch irgendwie rollfähig machen
konnten, wurde mit Hilfe eines
Hilfszuges abtransportiert“, berichtet Bernd Reinartz. Der Ortsbeauftragte des THW Bad Aibling ist seit
Dienstagmittag vor Ort im Einsatz.
Mit Motorsägen und Trennschleifern versuchen er und sein Team,
zusammenhängende Teile zu trennen. Die schwierigste Aufgabe wartet allerdings noch auf die Helfer.
Die beiden Triebwagen wurden
bisher nicht bewegt, für sie gibt es
noch keine Freigabe zur Bergung.
Polizei und Eisenbahnbundesamt
führen dort noch Untersuchungen
durch. Reinartz schätzt, dass mit
den Arbeiten im Laufe des heutigen
Tages begonnen wird. An einen
problemlosen Abtransport über die
Schienen sei dabei aber nicht zu
denken. Zwei in entgegengesetzter
Richtung fahrende Züge sollen die
Triebköpfe auseinanderziehen. Ob
das klappt – und in welchem Zustand die Teile sich danach befinden
–, sei unklar. Dabei kann das THW
nur bedingt zur Hand gehen.
Wenn beim Trennen der unter
Spannung stehenden Metallteile etwas weggeschleudert würde, wäre
das für die Helfer lebensgefährlich.
„Wir versuchen, alles so gut wie
möglich zu sichern und zu stabilisieren. Wir nehmen dafür Ketten,
Holzstücke und was wir sonst noch
haben“, sagt der THW-Ortsbeauftragte. Wenn die beiden Triebköpfe
auseinandergezogen werden, helfe
das aber alles nichts. „Dann müssen
wir uns in Sicherheit bringen.“ Neben 50 THW-Kollegen von Reinartz waren gestern noch 100 weitere
Helfer im Einsatz.
Die Zugteile, die bereits geborgen
sind, wurden in die nahegelegenen
Das Zugsicherungssystem PZB
Bei der Punktförmige Zugbeeinflussung (PZB) empfängt ein Gerät in der Lok bzw. im Triebwagen Signale,
wenn der Fahrzeugmagnet einen Gleismagneten überfährt.
So bringt die PZB einen Zug zum Stillstand:
1
2
Vorsignal
Ankündigung
„Halt erwarten“
Fahrzeugmagnet
3
Geschwindigkeitsprüfung
Hauptsignal
„Halt“
Gleismagnet
Vorsignal löst Alarm im Führerstand aus.
Bestätigt der Lokführer das Signal nicht
innerhalb von 4 Sekunden, wird eine
Zwangsbremsung ausgelöst.
Ist die Geschwindigkeit zu
hoch, wird der Zug automatisch gebremst.
Wird das Haltsignal
überfahren, wird
eine Zwangsbremsung ausgelöst.
schematische Darstellung
Ungar soll reiche Schwester
in München getötet haben
Stück für Stück müssen die ineinander verkeilten Züge jetzt mit schwerem Gerät auseinandergezogen und abtransportiert werden. Die Arbeiten sollen nach Angaben der Deutschen Bahn spätestens am Sonntag
abgeschlossen sein. Die fünf noch fahrfähigen Waggons wurden gestern zu den jeweils nächstgelegenen Bahnhöfen gezogen.
Foto: Peter Kneffel, dpa
Umgehen des Sicherungssystems: Der Lokführer kann ...
die PZB mit einem Störschalter abschalten.
mit einer Befehlstaste eine Zwangsbremsung verhindern.
23667
QUELLE: DEUTSCHE BAHN
Bahnareale nach Bad Aibling, Rosenheim und Heufeld transportiert.
Die Triebwagen werden – sobald sie
befreit sind – von der Polizei sichergestellt. Das bedeutet, sie werden
auf ein überwachtes Gelände gebracht und erst nach Ende der Ermittlungen wieder freigegeben.
Bis die Strecke wieder befahrbar
ist, wird es allerdings dauern. Die
Aufräumarbeiten laufen laut Bahn
noch mindestens den ganzen Freitag
weiter, sie könnten sich eventuell
sogar bis Sonntag hinziehen. Anschließend werden Fahrbahn und
Oberleitung repariert.
Die Unglücksursache ist noch immer unklar. Die Hoffnung der Ermittler ruht weiterhin auf der dritten Black Box. Aus der Auswertung
der ersten beiden Fahrtenschreiber
wurden aus Kreisen der Ermittler
vor Ort nun allerdings neue Details
bekannt. Der aus Kolbermoor kommende Zug habe demnach keine
Signale missachtet. Auch in der
Technik seien bisher keine Fehler
feststellbar. 200 Meter vor der Unfallstelle habe ein Signal dann das
Zeichen „Halt erwarten“ gezeigt,
woraufhin der Zug seine Geschwindigkeit ordnungsgemäß verringert
habe. Beim Zusammenprall sei der
Zug mit 52 Kilometern pro Stunde
gefahren.
Im nächsten Schritt wolle man die
Zugfunkgespräche sowie die im
Stellwerk dokumentierten Bedienhandlungen mit den Aufzeichnungen der Black Box abgleichen.
Wer zahlt?
Bahn Bei dem Unfall sind Schäden in Millionenhöhe entstanden, für die jemand aufkommen muss
Nach der Zugkollision von Bad Aibling werden auch Fragen nach der
Höhe der Schäden und Kosten laut.
Hier die wichtigsten Antworten.
Was bekommen die Opfer und ihre
Angehörigen?
Bei einem Zugzusammenstoß haftet
die Bahngesellschaft, bei der das Ticket erworben wurde, wie der
Kemptener Reiserechtler Professor
Ernst Führich erklärte. Die Höchstsumme – unabhängig vom Verschulden – betrage für jede getötete oder
verletzte Person 600 000 Euro oder
eine Jahresrente von 36 000 Euro.
„Kosten der Heilung und der Erwerbsunfähigkeit sind zu ersetzen,
auch ein angemessenes Schmerzensgeld für Verletzte.“ Die genaue
Summe hängt vom Einzelfall ab.
Angehörigen stehe kein eigenes
Schmerzensgeld für den Schock zu,
sagte Führich. Wenn allerdings ein
Bahnangestellter den Unfall verschuldet hat, gilt die Höchstgrenze
von 600 000 Euro nicht. Dann muss
die Bahngesellschaft unbegrenzt
haften. Ansprechpartner für die
Passagiere ist in jedem Fall das Unternehmen, bei dem sie die Fahrkarte gekauft haben – in diesem Fall
also die zum französischen Transdev-Konzern gehörende Bayerische
Oberlandbahn (BOB). Bahnunternehmen müssen laut Gesetz eine Be-
triebs-Haftpflichtversicherung abschließen, wie Kathrin Jarosch vom
Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) sagte.
Auch Bahnmitarbeiter werden vom
Unternehmen haftpflichtversichert.
Wer bezahlt die Rettungs- und Bergungsarbeiten?
In Bad Aibling waren rund 700 Retter von Feuerwehr, Rotem Kreuz
und anderen Organisationen mit
Hubschraubern im Einsatz, die verkeilten Waggons müssen mit Spezialkränen von der Strecke geräumt
werden. Für die Kosten tritt der
Staat in Vorleistung und schickt die
Rechnung später dem Verursacher.
Wer bezahlt die zerstörten Züge,
Gleise und Oberleitungen?
Diese Schäden werden von einer
technischen Versicherung abgedeckt – und zwar unabhängig von
der Frage des Verschuldens. „Die
Zahlungen erfolgen schneller, weil
die Aufklärung der Unfallursache
nicht abgewartet werden muss“, erklärte Allianz-Sprecherin Bettina
Sattler. Auch die Kosten des Betriebsausfalls, zum Beispiel für Ersatzbusse, werden von einer Versicherung abgedeckt. Die Allianz ist
zudem an der technischen Versicherung der Züge und auch an einer Betriebsunterbrechungsversicherung
beteiligt. (dpa)
Fundsachen
zurückgegeben
Kolbermoor Fünf Fahrräder, Rucksäcke, Jacken, ein Personalausweis,
eine Mütze mit Blutspuren, ein einzelner Schuh – Kripobeamte haben
nach dem Zugunglück persönliche
Gegenstände geborgen, die den Angehörigen jetzt zurückgegeben werden. Gut ein Dutzend Menschen
sind am Donnerstagmittag zur Freiwilligen Feuerwehr in Kolbermoor
gekommen, um die Sachen zu holen.
Auch am Freitag soll die Stelle geöffnet sein. Nach Angaben von „rosenheim24.de“ wurden Gegenstände von mehr als 50 Menschen eingesammelt. (dpa)
Unbekanntes Opfer
ist identifiziert
Bad Aibling Zwei Tage nach dem
Zugunglück ist auch das letzte von
inzwischen elf Todesopfern identifiziert worden. Es handele sich um einen 38-jährigen Mann aus dem
brandenburgischen Kreis SpreeNeiße, so die Polizei. Sie aktualisierte zudem die Zahl der Verletzten:
Demnach gebe es nach neuestem
Stand 20 Schwerverletzte und 62
Leichtverletzte. „Der Gesundheitszustand einiger Schwerverletzter ist
nach wie vor ernst“, hieß es. (dpa)
Gedenkgottesdienst
am Sonntag
Bad Aibling In einem ökumenischen
Gottesdienst wollen die Menschen
in Bad Aibling am Sonntag der Opfer der Zugkatastrophe gedenken.
Der Gottesdienst wird um 16 Uhr in
der Kirche St. Georg stattfinden.
Kardinal Reinhard Marx, der Erzbischof von München und Freising,
sowie die protestantische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler
wollen den Gottesdienst gemeinsam
mit Angehörigen, Unfallbeteiligten,
Rettungs- und Hilfskräften sowie
weiteren Gläubigen begehen. (dpa)
Trauerbeflaggung
in Bayern
Bad Aibling In Erinnerung an die
Opfer des Zugunglücks hat Bayern
für Sonntag Trauerbeflaggung angeordnet. An sämtlichen staatlichen
Dienstgebäuden sollen die Flaggen
auf halbmast wehen, wie die Regierung von Oberbayern mitteilte. Die
Gemeinden, Kreise und der Bezirk
sowie die übrigen Körperschaften,
Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts wurden gebeten, in
gleicher Weise zu verfahren. (dpa)
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
11
Bayern
NUMMER 35
Die Kartei der Not hilft
Nachgefragt
Zuschuss
für die
Einrichtung
Was sagt
der
Mikrozensus?
Behinderter Mann zog
in kleine Wohnung
Interviewer bitten
um Auskunft
Augsburg Martin K. leidet an spastischer Tetraparese, auch spastische
Lähmung genannt. Der schwer behinderte 30-Jährige, der bisher bei
seiner Mutter sehr beengt lebte, zog
vor kurzem in eine kleine Mietwohnung. Sein geringes Einkommen
setzt sich aus einem Minijob und
Arbeitslosengeld II zusammen.
Nach Abzug der monatlichen Fixkosten bleibt nur
wenig Geld zum
Leben.
Für die neue
Wohnung benötigt
Martin. K. allerdings noch Einrichtungsgegenstände wie Kleiderschrank
oder
Stühle und eine
Waschmaschine. Die Anschaffung
kann er sich jedoch nicht leisten, da
auch keine finanziellen Rücklagen
vorhanden sind. Die Kartei der Not
unterstützt Martin K. und beteiligt
sich beim Kauf der Möbel mit einem
Zuschuss. (jös)
Jedes Jahr bekommen in Bayern
60 000 Haushalte Besuch von einem
„Interviewer“ – anlässlich des Mikrozensus. Was genau das ist, wer
der Auftraggeber ist und welche
Fragen gestellt werden, weiß Gunnar Loibl, Sprecher des Bayerischen
Landesamts für Statistik.
Möchten auch Sie Menschen unterstützen?
Die Spendenkonten sind:
● Kreissparkasse Augsburg
IBAN: DE54 7205 0101 0000 0070 70
BIC: BYLADEM1AUG
● Stadtsparkasse Augsburg
IBAN DE97 7205 0000 0000 0020 30
BIC: AUGSDE77XXX
● Sparkasse Allgäu
IBAN: DE33 7335 0000 0000 0044 40
BIC: BYLADEM1ALG
● Sparda-Bank Augsburg
IBAN: DE42 7209 0500 0000 5555 55
C: GENODEF1S03
„Asylpanzer“:
15 Anzeigen
Polizei schließt
Ermittlungen ab
Reichertshausen Im Fall des umstrittenen Motivwagens auf dem Steinkircher Faschingsumzug (Kreis
Pfaffenhofen/Ilm) hat die Polizei
ihre Ermittlungen abgeschlossen.
Zwei Brüder hatten, wie berichtet,
in dem Gaudiwurm in dem Reichertshauser Ortsteil einen Wehrmacht-Panzer mit der Aufschrift
„Ilmtaler Asylabwehr“ vorgeführt.
„Es sind etwa 15 Anzeigen bei uns
eingegangen“, so Polizeisprecher
Jürgen Weigert. Die Staatsanwaltschaft Ingolstadt habe die Ermittlungen nun übernommen. Dort waren weitere Anzeigen eingegangen,
wie Sprecher Nicolas Kaczynski bestätigt. Ob die als Satire gemeinte
Aktion den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt, wollen die Juristen nun prüfen. (seak)
Auf diesem Grundstück in Haar bei München suchten Polizisten Ende Januar nach der Leiche eines Mannes. Und die Ermittler wurden fündig. Eine Münchner Pädagogik-Studentin steht seither unter Mordverdacht, weil sie ihren Freund vor Jahren getötet und im Garten verscharrt haben soll.
Foto: Matthias Balk, dpa
Studentin tötet Freund mit Kreissäge
Verbrechen Grausamer Mord in einer Wohngemeinschaft nahe München. Eine junge Frau soll ihren
Lebensgefährten umgebracht haben. Das war vor sieben Jahren. Wie der Fall jetzt aufgedeckt wurde
Haar/München Drei Wochen nach
dem Fund einer vergrabenen Leiche
nahe München haben Staatsanwaltschaft und Polizei schreckliche Details zum Tode des Mannes bekannt
gegeben. Seine Freundin soll ihn
den Ermittlungen zufolge vor gut
sieben Jahren mit einer Handkreissäge bei lebendigem Leib attackiert
haben. Die grausam zugerichtete
Leiche vergrub die heute 31-jährige
Frau Monate später im Garten der
Wohngemeinschaft in Haar (Landkreis München). Dabei sollen ihr
neuer Freund und ein Bekannter geholfen haben. Alle drei sitzen in Untersuchungshaft.
Die Polizei hatte Anfang des Jahres einen Hinweis auf das Verbrechen bekommen und die Ermittlungen aufgenommen. Die PädagogikStudentin stehe im Verdacht, den
Mann im Dezember 2008 mit der
Handkreissäge im Haus getötet zu
haben, sagte der Leiter der Mordkommission München, Markus
Kraus, am Donnerstag. Mehrere
Monate lang bewahrte sie die Leiche
auf dem Dachboden auf. Erst im
Sommer 2009 vergrub sie den Toten
im Garten.
Hilfe bekam sie von ihrem neuen
Lebensgefährten, der laut Polizei an
der eigentlichen Tat nicht beteiligt
war und den früheren Freund auch
nicht gekannt hatte. Die beiden
wurden im Januar festgenommen.
Anfang Februar fassten die Beamten
zudem einen 34-jährigen Münchner, der ebenfalls beim Verstecken
der Leiche geholfen haben soll. Den
beiden Helfern wird Strafvereitelung zur Last gelegt.
Zum Motiv sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch: „Sie
wollte ihn loswerden.“ Der Frau
wird Mord vorgeworfen. „Wir gehen davon aus, dass der Mann sich
in einem Zustand befand, in dem er
sich nicht wehren konnte und auch
nicht davon ausgehen konnte, dass
gleich eine Kreissäge auf ihn niedergehen würde.“ Ob das Opfer unter
Alkoholoder
Drogeneinfluss
stand, blieb zunächst unklar.
Ebenso gingen die Ermittler nicht
auf Details der Sägenattacke ein – aus
Rücksicht auf die Angehörigen des
Getöteten. Die 31-Jährige habe den
Mord mittels Kreissäge bisher zwar
nicht zugegeben, jedoch gebe es
„Aussagefetzen, die den Tathergang
so werten lassen, dass es kein Unfall
war“, sagte Steinkraus-Koch. Die
Ermittler hätten auch noch sieben
Jahre nach der Tat im Haus Blutspuren des Opfers festgestellt. Die
31-Jährige und ihr neuer Partner sollen auf dem Grundstück, wo die Leiche vergraben worden war, sogar in
einer freien Zeremonie geheiratet haben. Die Familie des Mannes sei an-
Augsburger OB wehrt sich gegen Kritiker
Hausverbot Kurt Gribl reagiert auf die Niederlage vor Gericht gegen AfD-Chefin Frauke Petry
VON MICHAEL HÖRMANN
Augsburg Mit dem von der Stadt
verhängten Hausverbot gegen die
AfD-Bundeschefin Frauke Petry
hat Augsburgs Oberbürgermeister
Kurt Gribl (CSU) Schiffbruch erlitten. Das Verwaltungsgericht erklärte am Mittwoch das Hausverbot für
rechtswidrig. Somit darf Petry am
heutigen Freitagabend im Rathaus
sprechen. Gribl habe den Ruf der
Stadt bundesweit beschädigt, hieß es
in einzelnen Reaktionen nach dem
Urteil. Kritik kommt auch von der
Rathaus-Opposition. Eine kurzfris-
tig von Gribl angesetzte Stadtratssitzung, die heute Abend zeitgleich
zum AfD-Empfang stattfindet, wird
von ihr nahezu komplett boykottiert. Die Stadträte zeigen an einem
anderen Ort Flagge gegen die AfD
und Petry: Sie
nehmen an einer
Mahnwache vor
dem Rathaus teil.
Die Stadtratssitzung wird als
„Showsitzung“
bezeichnet.
CSU-Mann
Gribl, der stell- Kurt Gribl
vertretender Parteivorsitzender ist,
kommentierte das Urteil am Donnerstag: „Ich halte das Vorgehen der
Stadt nach wie vor für richtig. Diejenigen, die jetzt am lautesten meckern, wären die ersten gewesen, die
sich beschwert hätten, wenn die
Stadt nichts unternommen hätte.“
Unabhängig vom Gerichtsurteil sei
es nötig, sich mit den Aussagen von
Petry zum Schusswaffengebrauch
gegen Flüchtlinge an der Grenze intensiv auseinanderzusetzen. „Petry
hat aus meiner Sicht mit ihren Aussagen Grenzen überschritten“, sagt
Gribl. Das Verwaltungsgericht sah
Pisten- und Loipentelegramm
Die Angaben bedeuten in der Reihenfolge der Zahlen:
» Schneehöhe in Zentimetern auf
der Skipiste im Tal
» Schneehöhe in Zentimetern im
Skigebiet
» geöffnete Liftanlagen
» Länge der gespurten
Loipe in Kilometern.
Deutschland
Balderschwang
80/80/11/31
Bolsterlang
30/80/5/–
Brauneck/Lenggries
10/60/15/–
Eschach
20/40/8/–
Garmisch-Partenk.
30/110/18/15
Grasgehren
90/90/5/–
Immenstadt/Mittag
5/60/2/5
Jungholz
30/30-60/7/2
Mittenwald/Kranzberg 30/40/8/45
Nesselwang
20/20/2/–
Ober-/Unterammergau
0-20/20-40/10/15
Ober-/Unterjoch
40/60/8/35
gesichts des grausamen Verbrechens
emotional stark angeschlagen, sagte
der Oberstaatsanwalt.
Die Pädagogik-Studentin und Besitzerin des Hauses hatte damals mit
ihrem Freund und weiteren Studenten in einer Wohngemeinschaft gelebt. Den Ermittlungen nach war der
Mann Mitte Dezember 2008 verschwunden. Die Suche der Eltern
nach ihrem Sohn blieb erfolglos. Ihnen hatte man gesagt, er sei mit seiner neuen Freundin ins Ausland gezogen. Hinweise auf ein Verbrechen
gab es nicht. Erst gut sieben Jahre
später kam der Stein ins Rollen: Ein
Tippgeber, dem von der Tat erzählt
worden ist, meldete sich bei der Polizei. Die 31-Jährige und ihr neuer
Lebensgefährte wurden festgenommen. Auf dem Grundstück entdeckten die Ermittler die in Plastikfolie
verpackte, skelettierte Leiche des
Vermissten.
Ute Wessels, dpa
Oberstdorf/Kleinwalsertal
20-50/60-90/47/120
Ofterschwang
40/70/6/–
Reit im Winkl
49/90/15/82
Rettenberg/Grünten
15/40/6/–
Ruhpolding
30/70/3/24
Schwangau/Tegelberg
8/30/1/–
Spitzingsee-Tegernsee 69/100/10/–
Steibis
45/90/9/14
Thalkirchdorf
10/15/2/14
Winklmoos-Steinpl.
49/90/13/20
Zugspitze
30/290/8/–
Österreich
Achensee
35/80/26/97
Alpbachtal/Wildsch. 30/125/46/34
Axamer Lizum
80/120/8/–
Bad Gastein
30/120/22/18
Berwang
90/120/12/107
Ehrwald
30-55/40-90/12/107
Filzmoos
90/115/8/43
Flachau
55/115/44/40
Galtür/Paznaun/Ischgl 55/95/9/21
Gerlos/Zillertal Arena 40/80/51/22
in den Aussagen von Petry keinen
Straftatbestand. Sie seien mit Blick
auf die Meinungsfreiheit grundsätzlich zulässig.
Gribl nimmt es zur Kenntnis. Für
ihn bleibe Petry „ein unerwünschter
Gast im Rathaus“, auch wenn die
Aussage keinen Straftatbestand erfülle. Für Personen mit diesem Denken sei kein Platz im Rathaus der
Friedensstadt. Er habe nicht davon
ausgehen können, dass die Stadt mit
ihrem Hausverbot durchkomme,
betont Jurist Gribl, „aber wenn man
einer Überzeugung ist, darf sie auch
juristisch durchgesetzt werden“.
Was genau ist der Mikrozensus?
Gunnar Loibl: Das ist eine Haushaltsbefragung, die durch das Bundesgesetz angeordnet ist. Ein Prozent der
Bevölkerung wird bundesweit über
ihre wirtschaftliche und soziale Lage
befragt.
Wie genau sehen solche Fragen aus?
Loibl: Die ausgewählten Personen
müssen sowohl personale Daten wie
Adresse oder Wohnort beantworten.
Des Weiteren stellt der „Interviewer“ Fragen zum Arbeitsverhältnis,
der Partnerschaft und dem Lebensverhältnis. Jedes vierte Jahr kommen zudem „Zusatzmodule“ hinzu.
2016 geht es um das Pendlerverhalten. Insgesamt sind es 180 Fragen.
Warum gibt es den Mikrozensus?
Loibl: Wissenschaft, Politik und Verwaltung benötigen aktuelle Daten.
Die Regierung kann die Umfrageergebnisse für die Zusammenstellung
von EU-Förderungsprogrammen
oder zur Ermittlung der Armutsgefährdungsquote verwenden. Die
Verwaltungen benötigen die Daten
für Planungen.
Wie werden die befragten Personen
ausgewählt?
Loibl: Die Haushalte werden zufällig
bestimmt. Sie sollen repräsentativ
sein, deshalb geschieht die Befragung flächendeckend. Die Ausgewählten müssen dann vier Jahre hintereinander beim Mikrozensus teilnehmen. Da die Befragung amtlich
ist, ist sie Pflicht.
Wer führt das Interview durch?
Loibl: Die Haushalte werden von
freiwilligen Mitarbeitern befragt,
die zu den ausgewählten Personen
nach Hause kommen. Es gibt auch
die Möglichkeit, sich einen Fragebogen zu schicken zu lassen.
Interview: Franziska Roos
Beim Mikrozensus 2016 wird speziell
nach Pendlerverhalten gefragt. Foto: dpa
Darauf kann ich verzichten!
Gosau/Dachstein-W.
50/70/28/50
Grän/Füssener Jöchle
30/90/5/70
Holzgau
55/70/2/115
Kaprun/Kitzsteinh. 100/100/16/32
Kitzbühel/Kirchberg
56/85/57/45
Lech/Zürs
140/190/72/18
Lechtal/Jöchelspitzb.
85/105/5/–
Nauders
45/105/22/80
Nesselwängle
50/110/5/70
Obergurgl/Hochg.
102/175/10/12
Oetz/Hochoetz
85/120/12/3
Reutte/Hahnenkamm
35/153/6/–
Saalbach/Hinterglemm/Leogang/
Fieberbrunn
55/90/70/70
Schattwald/Zöblen
50/100/4/70
Seefeld/Rosshütte
20/55/14/124
Serfaus/Fiss/Ladis
20/120/68/55
Silvretta/Montafon
50/145/36/1
Sölden
92/269/16/10
St. Anton/Arlberg
85/205/72/39
St. Johann/Tirol
74/142/17/98
Tannheim/Neunerk.
50/120/6/70
Tiroler Zugspitzbahn 40/270/6/107
55/115/44/28
Wagrain
Warth/Schröcken
170/210/72/30
Schweiz
Arosa/Lenzerheide
Davos/Klosters
Flims/Laax/Falera
Zermatt
60/110/35/28
60/158/38/76
30/220/19/29
30/200/19/9
Italien
Alta Badia
Bruneck/Kronplatz
Gröden/Wolkenstein
Sulden/Ortler
35/55/53/10
25/60/32/33
30/70/78/78
50/110/11/7
Frankreich
Alpe d’Huez
L’Espace Killy
Méribel
Portes du Soleil
130/245/38/30
130/235/74/2
150/250/145/–
45/150/185/40
Die Werte werden uns vom Verband
Deutscher Seilbahnen (VDS) und von
Verkehrsämtern übermittelt. Die Angaben sind ohne Gewähr!
Von Michael Schreiner
Rollläden hochreißen
40 Tage Fastenzeit. Wir haben uns
Gedanken gemacht, worauf man gut
und gerne verzichten kann.
Es ist immer ein Angriff
aus dem Hinterhalt der
Stille,
unvorhersehbar.
Meistens am Samstag und
Sonntag. Wenn die Stadt
zur Ruhe gekommen ist
und in den hellen Wohnstraßen am Vormittag nur
die Schritte des arglosen
Flaneurs leise widerhallen. Plötzlich, als stürze ein Mietshaus zusammen oder als starte Kim Jong Uns
Klapperrakete, zerreißt ein jähes
Geräusch die Luft und das friedliche
Gefüge der Welt. Ratsch! Die
Schlimmste aller Attacken, widerlicher als jeder Knall, als jede Sirene.
Jemand hat seinen Rollladen hochgerissen. Sich an den Gurt gehängt
wie der Glöckner von Notre Dame.
Warum muss das immer so aggressiv und gnadenlos geschehen? Welche Botschaft
steckt hinter der demonstrativen Geste des rasanten
Hochrasselnlassens
von Rollläden? Ist das die
Verdrossenheit von Menschen, die sich der Sonntagsleere stellen müssen?
Ist das hektische, scharfkantige
Hochreißen unter maximaler Lärmerzeugung eine Form der Selbstbeschwörung: Jetzt ist Tag und ich bin
munter? Solange es Rollladenhochreißer und Rolladenhochreißerinnen gibt, wird die Stadt nie der perfekte Ort sein, der sie sein könnte.
12
Feuilleton
NUMMER 35
Feuilleton kompakt
Musikwelt – Rock & Pop
Elton John dreht
noch mal auf
KABARETT
Preise für HG. Butzko
und Georg Schramm
Der Kabarettist HG. Butzko aus
Gelsenkirchen bekommt in diesem
Jahr den undotierten Bayerischen
Kabarettpreis. „Butzko ist ein
Meister des Politischen, der dem
deutschen Kabarett Tiefe verleiht
– als Bürger, Philosoph und Mitdenker“, urteilte die Jury, wie der
Bayerische Rundfunk in München
mitteilte. „Sein Spiel mit gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Zusammenhängen,
mit Worten, Pointen und Ideen
zeichnet all seine Bühnenprogramme aus.“ Der Ehrenpreis geht an
Georg Schramm, der sein Publikum als kriegsversehrter Rentner
Lothar Dombrowski aufpeitsche –
„immer radikal und konsequent“.
Die Preisverleihung findet am
12. September im Münchner Lustspielhaus statt. Den Senkrechtstarter-Preis bekommt in diesem
Jahr Constanze Lindner, der Musikpreis geht an Simon & Jan. (dpa)
ARCHÄOLOGIE
Babygrab aus
der Steinzeit entdeckt
Einzigartiger Fund aus der Steinzeit: Archäologen haben nördlich
von Berlin den vermutlich ältesten
Friedhof Deutschlands entdeckt.
Das Gräberfeld ist überraschend bei
neuen Untersuchungen in der
Nähe von Groß Fredenwalde
(Uckermark) ans Licht gekommen. Vor 50 Jahren waren zunächst
die Überreste einer Bestattungsstätte entdeckt worden. Nun wurde
auch ein Babygrab freigelegt. „Es
ist die früheste bislang bekannte
Kinder-Bestattung in Mitteleuropa, die wir kennen“, sagte der Brandenburger Landesarchäologe
Franz Schopper. Schon 1962 waren
Überreste einer mehr als 8000 Jahre alten Bestattungsstätte entdeckt
worden. Knochen von sechs Menschen konnten geborgen werden.
Die Wissenschaftler rechnen mit
weiteren Funden in Groß Fredenwalde. (dpa)
Das Orchester mit Chefdirigent Mariss
Jansons in luftiger Höhe
Foto: dpa
MÜNCHNER KONZERTSAAL
Das BR-Orchester ist
schon mal im Werksviertel
Der Konzertsaal ist zwar noch nicht
da, aber das Orchester bringt sich
schon einmal in Position: Das Symphonieorchester des Bayerischen
Rundfunks hat sich am Donnerstag
auf einem Dach im Münchner
Werksviertel zum Gruppenfoto getroffen. An dem Standort soll –
nach derzeitigem Stand – der Musiksaal entstehen, für den Chefdirigent Mariss Jansons und sein Orchester seit Jahren leidenschaftlich
kämpfen. Die Musiker posierten auf
dem Dach des alten „Werk 2“ des
ehemaligen Pfanni-Firmengeländes.
Jansons sprach mit Blick auf das
Foto von einer „wichtigen Aktion“
und bekundete seine Hoffnung,
„dass nun alles ein bisschen Fahrt
aufnimmt“. (dpa)
IM RADIO
Klarinettist Klaus Hampl
über sich und seine Musik
Der Allgäuer Klarinettist Klaus
Hampl spricht an diesem Freitag,
12. Februar, in der Radiosendung
„Eins zu Eins der Talk“ auf BR 2
über seine Laufbahn und seine Musik. Dabei geht es auch um seine
Neueinspielung des Klarinettenquintetts von Paul Ben-Haim, der
vor der Machtergreifung der Nazis
Kapellmeister in Augsburg war.
Die einstündige Sendung beginnt
um 16.05 Uhr (Wiederholung am
Samstag um 22.05 Uhr). (AZ)
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Auf dem Weg zum nächsten Dreh: George Clooney spielt den Schauspieler Baird Whitlock, der einen Römer darstellen muss.
Foto: Universal
Clooney schlüpft in römische Sandalen
Berlinale Mit „Hail, Caesar“ eröffnet zum 66. Mal das große deutsche Filmfestival.
Der neue Streifen der Coen-Brüder ist gespickt mit Stars und voller skurriler Situationen
VON MARTIN SCHWICKERT
Berlin Ähnlich wie Woody Allen haben Ethan und Joel Coen mittlerweile jenen Status erreicht, der große Stars auch ohne Millionenhonorar und in kleineren Rollen bereitwillig vor die Kamera der RegieBrüder treten lässt. Einfach, weil sie
nun mal die Coens sind, weil die Arbeit mit ihnen Spaß macht, die Filme cool sind und sich auch an der
Kinokassen durchsetzen. Das ist ein
Glücksfall, denn ohne die CoenBrothers hätte man zum Beispiel
niemals einen Mann wie Brad Pitt
als unterbelichteten Fitnesstrainer
in „Burn After Reading“ bewundern dürfen.
Ihr neuer Film „Hail, Caesar“,
der die 66. Berlinale eröffnet (außer
Konkurrenz), ist vielleicht kein Oscar-verdächtiger Geniestreich à la
„No Country for Old Men“ und mit
einem Budget von 22 Millionen
Dollar für amerikanische StudioVerhältnisse eine eher mittelgroße
Produktion. Aber die goldene Regel
in Hollywood heißt: je kleiner das
Budget, desto größer die künstlerische Freiheit – und letztere haben
die Coens in „Hail, Caesar“ offensichtlich sehr genossen.
Der Film ist im Hollywood der
frühen 1950er Jahre angesiedelt, der
goldenen Ära des Studiosystems,
welches damals mit Monumentalfilmen wie „Die zehn Gebote“, klassischen Western und aufwendigen
Musicalproduktionen das zerstreuungswillige Publikum bediente. Im
Zentrum steht der Produzent Eddie
Mannix, der die Fäden in den Capitol-Studios in der Hand hält und bis
in die tiefe Nacht unterwegs ist, um
drohendes Unheil von dem Unternehmen abzuwenden. Er ist das, was
man im Amerikanischen einen „fixer“ nennt, und das hat nichts mit
intravenösem Drogenkonsum zu
tun, sondern beschreibt den nicht
fest definierten Berufsstand des
„Problembeseitigers“. Den Mann
gab es tatsächlich. Fast vierzig Jahre
arbeitete er für die MGM-Studios
und sorgte dank guter Beziehungen
zu Polizei, Presse und Mafia dafür,
dass skandalträchtige Verfehlungen
der hauseigenen Stars nicht publik
wurden.
Aber natürlich versteht sich
„Hail, Caesar“ nicht als Biopic. Die
historische Figur dient hier vor allem als narratives Werkzeug für eine
liebevolle Hommage und die skurrile Verballhornung einer längst vergangenen Filmära. Mit dem Produzenten, der von einer Studiohalle
zur nächsten hetzt, öffnet sich in
Film-im-Film-Ausschnitten immer
wieder der Vorhang zu den opulent
ausgestatteten Genre-Produktionen
jener Jahre. Da ist George Clooney
alias Baird Whitlock in einem religiösen Sandalenfilm im schmucken
Römerkostüm unterwegs und muss
bei der Begegnung mit Jesus besonders erleuchtet dreinschauen. In einer fantastischen WasserballettChoreografie gleitet Scarlett Johansson aus den Fluten. Sie spielt die Badeanzug-Diva DeeAnna Moran, die
bald nicht mehr in ihr Meerjungfrauenkostüm passen wird, weil sie
ein uneheliches Kind erwartet.
Derweil verzweifelt der prätentiöse Regisseur Laurence Laurentz
(Ralph Fiennes) an seinem neuen
Hauptdarsteller Hobie Doyle (Alden Ehrenreich), der bisher nur als
Cowboy vor der Kamera stand und
nun breitbeinig im Smoking seine
erste Sprechrolle absolvieren soll.
Ein paar Hallen weiter steppt sich
Burt Gurney (Channing Tatum) in
einem Matrosen-Musical durch die
Hafenkneipenkulisse. Das komplexe Studiogefüge gerät in Turbulen-
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin
● Die Berlinale gilt als eines der wichtigsten Filmfestivals der Welt. In
diesem Jahr (11.-21. Februar) schaut
sich die Jury unter Vorsitz von Meryl
Streep 18 Filme im Wettbewerb an,
bevor sie über die Bären-Gewinner
entscheiden.
● Es laufen beim Festival insgesamt
436 Filme. Darunter befinden sich
etwa 150 Produktionen mit deutscher
Beteiligung.
● Etwa 100 000 Besucher werden zur
Berlinale erwartet. Dazu kommen
noch 20 000 Fachbesucher, darunter
um die 3700 Journalisten. 2015
wurden rund 336 000 Tickets verkauft.
● Festivalchef ist Dieter Kosslick. Er
leitet die Berlinale seit 2001. (dpa)
zen, als Whitlock von einer Gruppe
kommunistischer Drehbuchautoren
entführt wird, die unter den Einfluss
eines gewissen Herbert Marcuse –
seine Genossen nennen ihn „Herb“
– geraten ist und an einer Umverteilung der Studioprofite arbeitet.
Das ist schon eine wilde Mischung, die die Coen-Brothers hier
kredenzen, aber die Angelegenheit
ist auch ohne pompösen Plot ungeheuer unterhaltsam. Herzliche Zuneigungsbekundungen an das Genrekino jener Jahre, ironisch filmgeschichtliche Verweise, intellektuelle
Diskurse, purer Klamauk und der
denkwürdige Einsatz eines U-Bootes liegen hier ganz dicht beieinander. Jede Rolle ist den Schauspielern
auf den Leib geschrieben, die mit
sichtbarem Vergnügen bei der Arbeit sind. Vor allem aber atmet der
Film eine Liebe zum Kino in all seiner Größe und Lächerlichkeit, wie
sie wohl nur die Coens auf die Leinwand bringen können.
Clooney spielt nicht zum ersten
Mal den „Idioten“ in einem CoenFilm, wie er selbst diese Rollen
nennt. Bereits in „O Brother, Where Art Thou?“ und „Burn After
Reading“ war der Frauenschwarm
gegen sein Image besetzt. Die CoenBrüder sind so etwas wie BerlinaleStammgäste. Mit „The Big Lebowski“ waren sie 1998 im offiziellen Wettbewerb. Vor fünf Jahren
eröffneten sie mit ihrem Western
„True Grit“ die Filmfestspiele.
„Hail, Caesar!“ startet nach der
Berlinale-Premiere am 18. Februar
im Kino. (mit dpa)
Beyoncés Kampf der Kulturen
Debatte Wie Amerikas derzeit größter Popstar mit einer politischen Botschaft für Furore sorgt
VON WOLFGANG SCHÜTZ
Ein schwarzer Junge tanzt auf der
Straße. Ihm gegenüber, in Reihe:
weiße, bewaffnete Polizisten. Der
Junge hält inne, Stille. Dann heben
die Beamten beide Hände über den
Kopf, die Geste der schwarzen Demonstranten gegen rassistische Polizeigewalt wie in Ferguson. An die
Wand gesprüht deren Parole: „Stop
Shooting Us“. Beyoncé selbst, Amerikas größter Popstar, liegt mitten
im Hochwasser, New Orleans, auf
einem Polizeiauto – und geht damit
in den Fluten unter. Ihre Tochter
zeigt selbstbewusst den prächtigen
Afro, vom Zeitungscover blickt
Martin Luther King mit der Schlagzeile „Mehr als nur ein Träumer“…
Es sind starke Bilder, es ist eine
kräftige Botschaft, es ist eine mächtige Inszenierung. Nach einem Jahr
Pause hat es Beyoncé, 34, geschafft,
mit nur einem Lied, einem Video,
einem Auftritt die Popwelt aufzumischen. Denn „Formation“, das sie
am Montag bei Amerikas größtem
Medienereignis, dem Super Bowl,
vorstellte, mit Tänzerinnen, die die
Faust in schwarzen Lederhandschuhen zum Gruß von „Black
Power“ erhoben – mit
dazugehörigem
Film wird daraus
eine wuchtige
politische Botschaft.
Anknüpfend an
die
neue
schwarze Bürgerrechtsbewegung „Black
Lives Matter“,
Foto: Ezra Shaw/Getty Images
dem allgegenwätigen Rassismus in
den USA gerade in Zeiten des Präsidentschaftswahlkampfs im Video
doppelt den Mittelfinger zeigend.
Nun ist das für US-Stars, die sich
traditionell und auch aktuell öffentlich zu Kandidaten bekennen, nichts
Ungewöhnliches. Und all die Musikmagazine sowie Barack Obama
persönlich feierten als Album
des vergangenen Jahres Kendrick Lamars sehr politisches
„To Pimp A Butterfly“. Aber
bei Beyoncé, Gattin des so
reichen wie mächtigen
Szenekrösus Jay-Z,
hatte das höchstens mal zum feministisch dancenden, Kabinettstückchen
„Run
The
World (Girls)“ geführt.
Wenn das unter ihrem Na-
men firmierende, viele Milliarden
Dollar schwere Popunternehmen
nun also so explizit politisch wird,
dass plötzlich manche über das bislang so lupenreine Mainstreamprojekt motzen – haben dann Kritiker
wie New Yorks Ex-Bürgermeister
Giuliani nicht recht, wenn sie sagen,
das sei doch billigste Vermarktungsmasche?
Natürlich. Aber gerade das macht
es ja umso interessanter. Beyoncé
Knowles persönlich mag mit Martin
Luther King träumen. Als Starfigur
aber steht sie mehr als sonst wer in
den USA derzeit für das, was es
heißt, auf der Höhe der Zeit zu sein.
Umwerfend in der ästhetischen Perfektion etwa ihrer Videos – und sehr
bewusst im Umgang mit Inhalten.
Damit lautet die Botschaft von
„Formation“: Den USA droht ganz
offen ein Kampf der Kulturen.
Mit 68 Jahren und trotz chronischer
Arthritis, zwischen Familienleben
mit zwei Kindern und über 100
Livekonzerten im vergangenen Jahr
hat Elton John sein 33. Studioalbum
eingespielt. Und nachdem das letzte
vor gut zwei Jahren, „The Diving
Board“, ein in seiner Innigkeit überzeugendes war,
dreht der Sir mit
„Wonderful
Crazy Night“
noch mal richtig
auf. Vom Titelsong gleich zu
Beginn über die
Elton John: Wondererste
Single
ful Crazy Nights
„Looking Up“
(EMI/Universal)
bis zu einem
weiteren halben Dutzend Songs wie
„In The Name of You“ herrscht hier
freudiger, schwungvoller PianoBlues-Rock mit betonter Verwurzelung in den Siebzigern. Allerdings
ohne große Höhepunkte. Dazwischen gibt’s mit Songs wie „A Good
Heart“ freilich die eine oder andere
seiner Großballaden – die aber auch
allein durch die Geste, weniger
durch Qualität Größe erlangen. Immerhin: Hört sich an, als hätte es Elton John viel Spaß gemacht. Und
um interessante Musik für das Jahr
2016 kann er sich ja jetzt bei Lady
Gaga kümmern, an deren neuem Album er schraubt. (ws)
*****
Der Fluch
des Großartigen
Me And My Drummer leben mit
dem Fluch des Großartigen. Alles,
was das Duo aus Berlin in den letzten drei Jahren fabriziert hat, überwältigte. „You’re A Runner“, die
düstere Single aus dem ersten Album. Der Song „Healer“, den die
beiden mit der Berliner Musikerin
Kat
Frankie
aufnahmen.
Und die Konzerte, bei denen
Charlotte Brandi und Schlagzeuger Matze
Pröllochs tauMe And My Drumsende Fans in
mer: Love Is A Fridge
ganz Europa in
(Sinnbus/Rough Tr.)
ihre ätherische
Welt aus Synthies und Drums entführten. Aber wie daran anknüpfen?
Am besten vielleicht, indem man
sich etwas ganz Neues traut. „Blue
Splinter View“, die erste Single auf
„Love Is A Fridge“, klingt wie ein
Folk-Song. Dazu mischen sich Disco-Beats und schwelgerische Chillwave-Melodien. Das ist überraschend und oft ziemlich gut. Aber
am allerbesten, das merkt man bei
der neuen Single „Pentonville
Road“, ist das zweite Album, wenn
es klingt wie das erste. (sari) *****
Von wegen
Party
Wer auf der neuesten Bloc-PartyPlatte „Hymns“ eine eben solche
unter den elf Titeln erwartet, der
sucht vergebens. In ihrem fünften
Album schwappt in den Indierock
der Briten gehörig Elektro. Noch
vor rund zehn Jahren lösten sie mit
den Songs „Helicopter“ oder „Banquet“ einen Hype aus. In den vergangenen zwei Jahren geschah musikalisch nichts.
Aber: die halbe
Band
ausgetauscht und Gemunkel über ein
Aus, weil sich
Frontman Kele
Okereke an eiBloc Party: Hymns
nem weiteren
(Infectious M./BMG)
Soloalbum zu
schaffen machte, darauf viel Gitarre,
viel House zu hören ist. An dieser
Stelle taucht nun ein großes Aha auf.
Okereke knüpft in „Hymns“ dort
an. Die Single-Auskopplung „The
Love Within“ hätte das Zeug zum
Hit gehabt, hält sich aber mit gemäßigtem Sound zurück. Tanzen zu gitarrengetriebenen Songs, ja gar Indie-Rock-Hymnen? Besser eine der
alten Platten zücken. (vmö) *****
...
Biathlon
Flachländerin
auf einem
WM-Gipfel
Eishockey
Erinnerung
an eine
Sternstunde
Sport
Freitag, 12. Februar 2016
NUMMER 35
„Die Regel
ist
lächerlich“
DFB-Pokal Wirbel um
Robben und die
Doppelbestrafung
Bochum Arjen Robben war sich keiner Schuld bewusst. Der Stürmer
des FC Bayern wurde nach dem Pokal-Halbfinaleinzug in Bochum aber
zur Zielscheibe zahlreicher VerbalAttacken. Selbst Pep Guardiola
konnte den Ärger der Bochumer
nachvollziehen, die erst nach der
Roten Karte für Jan Simunek chancenlos gegen den Rekordmeister
waren. Der Bayern-Coach forderte
die Regelhüter des Weltverbandes
auf, die sogenannte „Doppelbestrafung“ abzuschaffen. „Die Regel ist
lächerlich“, sagte der Katalane nach
dem 3:0 (1:0) beim tapfer kämpfenden Zweitligisten. „Das muss die
Fifa ändern. Ein Elfmeter wäre genug gewesen.“ In der 43. Minute
traf Simunek als „letzter Mann“ im
Strafraum Robben leicht am Fuß,
den Fall des Niederländers wertete
der erboste VfL-Trainer Gertjan
Verbeek als „Schwalbe“.
Dass Schiedsrichter Bastian Dankert auf Elfmeter entschied und den
Tschechen vom Platz stellte, war
zwar
regelkonform.
Dennoch
herrschte Einigkeit darüber, dass
die Rote Karte eine sehr harte Strafe
war. „Es gab einen Kontakt, aber
Robben lässt sich fallen. Wir sind
mit Elfmeter und ,Rot‘ viel zu sehr
bestraft wurden“, kritisierte Verbeek. Er kenne seinen Landsmann
schon als zwölf- oder 13-jährigen
Spieler. „Er hat das schon immer
gemacht. Wenn er einen Kontakt
spürt, geht er liegen.“ BayernSportvorstand Matthias Sammer
verwahrte sich gegen derlei Unterstellungen: „Die Schiedsrichter
können nicht anders entscheiden.
Man kann nicht ins Persönliche gehen, wie Verbeek das gemacht hat.“
Robben selbst wehrte sich gegen
den Vorwurf, ein „Schwalbenkönig“ zu sein. „Wenn das kein Elfmeter ist, können wir aufhören, Fußball zu spielen“, sagte der Angreifer.
„Rot“ für Simunek empfand auch er
als „hart“, aber: „Ich habe die Regel
nicht gemacht.“ Simunek wurde
gestern vom DFB-Sportgericht für
zwei Pokalspiele gesperrt. (dpa)
13
Bundesliga will den Videobeweis
Fußball Die DFL möchte den elektronischen Schiedsrichter-Assistenten zwei Jahre lang testen.
Ob sie das darf, ist noch offen – wie vieles andere um das neue Verfahren auch
Frankfurt/Main Die Deutsche Fußball Liga unterstützt die Einführung
des Videobeweises – bis aber in der
Bundesliga tatsächlich Entscheidungen aufgrund von Fernsehbildern
gefällt werden, ist es noch ein langer
Weg.
In einem ersten Schritt beschloss
der Vorstand des Ligaverbandes
gestern auf seiner Sitzung in Frankfurt am Main, sich zusammen mit
dem Deutschen Fußball-Bund beim
Weltverband Fifa um die Teilnahme
an einer zweijährigen Testphase des
Videobeweises zu bewerben.
Zuvor muss der International
Football Association Board (IFAB)
auf seiner nächsten Jahresversammlung in Cardiff am 5. März aber
noch seine Zustimmung für eine solche Testphase geben. Dies gilt als
wahrscheinlich.
Geben die Regelhüter ihr Okay,
könnte der Videobeweis eventuell
bereits zur Saison 2016/17 seinen
Testbetrieb aufnehmen.
Verantwortliche von DFB und
DFL hatten sich bereits in der Vergangenheit immer wieder für eine
schnelle Umsetzung ausgesprochen,
wenn der IFAB zustimmt.
Der DFB würde dann die Technik bevorzugen, die bereits in den
Niederlanden in einem Pilotprojekt
getestet wird. Dabei sitzt ein
Schiedsrichter-Assistent in einem
Van oder einem Studio und hat die
Möglichkeit, sich wichtige Spielszenen in Zeitlupe auf einem Monitor
anzuschauen. Sobald das Spiel unterbrochen ist, hätte er bei dieser
Variante dann die Chance, den
Hauptschiedsrichter anzusprechen
und auf eine etwaige Fehlentscheidung aufmerksam zu machen.
Nach Angaben der DFL soll der
Video Assistent Referee dabei nicht
die Funktion eines Oberschiedsrichters einnehmen. Vielmehr soll er als
weiterer Assistent des Unparteiischen fungieren und diesen und
sein Team vor Fehlentscheidungen
bewahren. Der Schiedsrichter bleibt
damit letztverantwortlich für die
Spielleitung.
Zunächst würde es sich aber nur
rung des Videobeweises noch viele
Fragen zu klären sind. Dabei geht es
zum Beispiel um die Verteilung der
Kosten und Schulungen der möglichen Kandidaten für die Funktion
des Video Assistent Referees.
Auch die Profiklubs sind jetzt
für Grindel als DFB-Präsident
Das elektronische Auge soll irgendwann das menschliche Auge in strittigen Spiel-Situationen unterstützen dürfen.
Foto: imago
um eine Testphase handeln, die keinen direkten Einfluss auf das Spielgeschehen hätte. Man werde zunächst hinter den Kulissen testen
und Erfahrungen sammeln, ohne
dass die Unparteiischen und Spieler
auf dem Platz etwas davon mitbekommen, hatte Herbert Fandel,
Chef der deutschen Spitzenschiedsrichter, Mitte Januar erklärt.
Die DFL weist darüber hinaus
darauf hin, dass bis zu einer Einfüh-
Der Vorstand des Ligaverbandes hat
sich gestern für Reinhard Grindel
als Präsidentschaftskandidat beim
Deutschen Fußball-Bund ausgesprochen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete gilt als potenzieller Nachfolger von Wolfgang Niersbach, der
im Zuge der Affäre um die Vergabe
der WM 2006 zurückgetreten war.
Die Liga machte sich zudem für einen außerordentlichen Bundestag
stark. Dort könnte Grindel noch
vor dem ordentlichen Bundestag
am 3./4. November gewählt werden.
Den DFB füh- Reinhard Grindel
ren derzeit interimsmäßig Ligapräsident Reinhard
Rauball und der eigentliche DFBVizepräsident Rainer Koch an.
Reinhard Grindel hat seine berufliche Laufbahn als Journalist beim
ZDF begonnen, war Studioleiter in
Berlin und Brüssel. Später wechselte
er in die Politik, sitzt jetzt für die
CDU im Bundestag, ist derzeit stellvertretender Vorsitzender des
Sportausschusses. Seit 2001 ist er
auch im Fußball aktiv, seit 2013 ist
er Schatzmeister des DFB.
Die DFB-Führung hatte sich
schon sofort nach dem Rücktritt von
Niersbach für Grindel ausgesprochen. Beim Ligaverband DFL war
das zunächst auf Kritik gestoßen.
Der DFB hätte Grindel auch im Alleingang durchbringen können.
Jetzt aber schicken die Vertreter der
36 Profiklubs – wie erwartet – endgültig keinen eigenen Kandidaten
ins Rennen. Die Ligavertreter sind
bei der Mitgliederversammlung ohnehin in der Minderheit. (dpa, AZ)
Papa Pep und sein Fußball-Sohn Joshua
FC Bayern Kimmich hat sich unter Guardiola beeindruckend entwickelt. Das hat der 20-Jährige
beim Münchner 3:0 in Bochum gezeigt, weshalb er auch in Augsburg erste Wahl sein dürfte
VON ANTON SCHWANKHART
Schlüsselszene in Bochum: Jan Simunek
bringt Arjen Robben zu Fall. Der Bochumer sieht dafür die Rote Karte.
Foto: Witters
DFB-Pokal, Viertelfinale
Heidenheim – Hertha BSC
2:3
Tore 1:0 Feick (10.), 1:1 Ibisevic
(14.), 1:2 Ibisevic (21.), 1:3 Haraguchi (58.), 2:3 Schnatterer
(82./Foulelfm.) Zuschauer 14 500
VfL Bochum – Bay. München 0:3
Tore 0:1 Lewandowski (38.), 0:2
Thiago (61.), 0:3 Lewandowski
(90.) Bes. Vorkommnis Müller (FC
Bayern) scheitert mit Elfmeter an
Torwart Riemann (44.) Rot Simunek
(43./Bochum, Notbremse)
Zuschauer 28 000 (ausverkauft)
HALBFINALE AM 19./20. APRIL
Hertha BSC – Borussia Dortmund
Bay. München – Werder Bremen
FINALE AM 21. MAI IN BERLIN
München 8,5 Millionen Euro hat der
FC Bayern für Joshua Kimmich bezahlt. Die Ablöse floss größtenteils
an den VfB Stuttgart, der Kimmich
über eine Vertragsoption vom RB
Leipzig zurückholte und ihn dann
an den FC Bayern transferierte. 8,5
Millionen Euro sind für einen gestandenen Bundesligaspieler keine
Summe, die in der Branche aufhorchen lassen. Joshua Kimmich aber
war weder gestanden noch Bundesligaspieler, als er im Sommer von
Leipzig nach München kam. Er war
zweitklassig, defensives Mittelfeld.
26 Einsätze, ein Tor. 19 Jahre jung
zwar, aber wie viele junge Talente
haben die Münchner schon abgefischt und dann teuer weiterverkauft? Für Kimmich aber haben sie
selbst einen Haufen Geld bezahlt.
Inzwischen freilich nähert sich
der Marktwert des inzwischen
20-Jährigen rasanter seiner Ablöse
als es die größten Optimisten prophezeit hatten. Kimmich hat sich in
einem der besten Klub-Ensembles
der Welt einen festen Platz erspielt,
sofern es beim FC Bayern jenseits
von Manuel Neuer überhaupt feste
Plätze gibt. 17 Mal berief ihn Pep
Guardiola, Bundesliga, Pokal und
Champions League zusammenge-
rechnet. Immer wieder fand der
Spanier zwischen den Thiagos,
Alonsos und Vidals eine Lücke für
den schmalen Kerl aus Rottweil. Sebastian Rode, einen aus der Kategorie solider Bundesliga-Spieler, hat
Kimmich hinter sich gelassen.
Der Junge sei beinahe wie ein
Sohn für ihn, sagt der Katalane.
Möglich, dass sich der ehemalige
Mittelfedmann Guardiola selbst in
Kimmich wieder entdeckt hat. In
dessen Lauf- und Zweikampfstärke,
dessen präzisem Pass-Spiel und
strategischem Geschick, das den
Spanier beim FC Barcelona und in
der Nationalelf ausgezeichnet hat.
Kimmich profitiert von der Zuwendung: „Der Trainer gibt mir ein gutes Gefühl.“ Papa aber nenne er ihn
deshalb nicht. Es könnte ja auch
noch ein anderer Spanier fußballerische Vateransprüche erheben. Der
34-jährige Xabi Alonso, der im defensiven Mittelfeld noch immer die
Gegenwart beim FC Bayern ist, der
seinen Vertrag gerade bis 2017 verlängert hat. So wie es jetzt aussieht,
wird ihn Kimmich dann beerben.
Vorerst einmal aber ist der 20-Jährige in der Abwehr gefordert. Nichts
Neues für ihn. Kimmich hat auch in
der Junioren-Nationalmannschaft
bereits rechts verteidigt. Dass ihm
Dirigent und Musterschüler: Pep Guardiola und Joshua Kimmich.
Foto: Witters
Guardiola nach dem Ausfall von
Boateng und Martinez einen Platz in
der Dreierkette anvertraut, spricht
dennoch für das Talent. Der Trainer, der Kimmich bereits auf sieben
verschiedenen Positionen eingesetzt
hat, ist auch in der Defensive mit
dem Vielseitigen zufrieden. „Er ist
immer positiv, immer konzentriert,
immer seriös.“ Seriös ist Guardiolas
Lieblingsadjektiv und beschreibt
Kimmichs Spiel am besten. Geradlinig, schnörkellos, präzise. So wie er
am Mittwoch im DFB-Pokal beim
3:0-Sieg im DFB-Pokal gegen den
widerspenstigen Zweitligisten Bochum aufgetreten ist (siehe nebenstehenden Artikel).
Auch am Sonntag (17.30 Uhr) in
Augsburg wird Joshua Kimmich
wohl wieder in einer Reihe mit David Alaba und Holger Badstuber verteidigen, zumal die frisch genesenen
Rafinha und Bernat wohl noch nicht
reif für die Startformation sind. Guardiola ist sich sicher, „dass Kimmich bald A-Nationalspieler sein
wird“. „Joshua“, schwärmt der Spanier, „hat absolut alles. Löw hat eine
neue Option.“ Ob er sie noch bis zur
EM in Frankreich zieht? Sollte die
EM für Kimmich zu früh kommen,
spielt er mit der Olympia-Auswahl in
Brasilien. Ein kleiner Umweg auf
seinem Weg in die Nationalelf.
Randbemerkung
VON JOHANNES GRAF
» [email protected]
Die Bundesliga
und ihr
Helferlein
W
enn der Schauspieler auf der
Theaterbühne nur noch
stammelt und hilfesuchend nach
Worten ringt, flüstert ihm ein Helferlein den Text zu. Im 18. Jahrhundert etablierte sich in der Bühnensprache der Souffleur. Besonders lobenswert macht der im Boden versenkte Einsager seinen Job, wenn
niemand merkt, dass er ihn macht.
Das hat er mit Fußballschiedsrichtern gemein. Richtig gut verrichten die ihre Arbeit, wenn Trainer, Spieler und Zuschauer keine
Notiz von ihnen nehmen. Wenn
nicht über sie und ihre Entscheidungen diskutiert wird. Nach dem
Motto: Nix gsagt is gnua globt.
Weil zuletzt über Schiedsrichter
viel gesagt und sie selten bis gar
nicht gelobt wurden, verstärken sich
die Forderungen nach dem Videobeweis. Gerade Vereine, die sich benachteiligt fühlen – und davon gab
es zuletzt etliche –, glorifizieren ihn
regelrecht.
Selbst Schiedsrichter sprechen
sich für die Kontrolle durch Bewegtbilder aus, weil sie nicht mehr
ahnungslos über den Platz schleichen wollen, während TV-Publikum und Medien längst die Hintergründe eines Elfmeters kennen
und sich ereifern.
Nun haben sich die hohen Herren
der Deutschen Fußball-Liga
(DFL) durchgerungen: Der Videobeweis soll kommen (siehe nebenstehender Bericht). Sollte die Regelhüter des Weltverbandes Fifa zustimmen, wird getestet. Damit besänftigt die DFL erhitzte Gemüter
und signalisiert Bereitschaft, den
Wünschen der Mitglieder nachzukommen. Jüngst stöhnten die, als sie
die Torlinientechnologie finanzieren mussten. Billig wird auch der
Videobeweis nicht werden. Diesen
Preis sind die Bundesligisten aber
bereit zu zahlen.
Noch gibt es mehr Fragen als
Antworten. Vorgesehen ist ein Video-Assistent, eine moderner Souffleur, der den Schiedsrichter die
Wahrheit steckt, wenn er auf großer
Bühne in Bedrängnis gerät. Ein
Ansatz, der Raum für Interpretationen lässt. Ungewiss bleibt, wie einschneidend der Einsager den Fußball verändern wird. Oder soll.
Oder darf. Schließlich hat das Helferlein die Macht über die Bilder –
und damit die Klarheit. Er weiß, ob
ein Abwehrspieler den Ellenbogen
in den gegnerischen Magen rammte
oder ein Stürmer hinterlistig in die
Hacken trat. Petzt er dann: Du
Chef, ich weiß was? Fliegt der
Sünder sogar vom Platz?
Noch fristet der Souffleur ein
Schattendasein. Aber die Chancen
stehen nicht schlecht, dass die Bundesliga ihm aus der Versenkung
hilft.
TV heute
» SPORTSCHAU
ARD/Eurosport, 16.10/17.15 Uhr
Eisschnelllauf-WM, 1000 m Frauen,
1500 m Männer ca. 16.50 Uhr
Bob-WM, Zweierbob, 1. Lauf Frauen
ca. 17.25 Uhr Biathlon, 12,5 km
Verfolgung Männer ca. 18.20 Uhr
Eisschnelllauf-WM, 5000 m Frauen ca. 18.40 Uhr Bob-WM, Zweierbob, 2. Lauf Frauen ca. 19 Uhr
Biathlon, 10 km Verfolgung Frauen
» SKIFLIEGEN
Eurosport, 20 Uhr Qualifikation
» FUSSBALL 2. Bundesliga
Sport1, 22.15 Uhr Zusammenfass.
14
Sport
Der jüngste Bundesliga-Trainer
Fußball
BUNDESLIGA
Fußball Eigentlich sollte Julian Nagelsmann erst im Sommer Huub Stevens bei der
TSG Hoffenheim ablösen. Nun übernimmt der gebürtige Landsberger den Posten sofort
Freitag, 12. Februar, 20.30 Uhr
FSV Mainz 05 – FC Schalke 04
Samstag, 13. Februar, 15.30 Uhr
VfB Stuttgart – Hertha BSC
Werder Bremen – TSG Hoffenheim
VfL Wolfsburg – FC Ingolstadt
Borussia Dortmund – Hannover 96
Darmstadt 98 – Bayer Leverkusen
Samstag, 13. Februar, 18.30 Uhr
1. FC Köln – Eintracht Frankfurt
Sonntag, 14. Februar, 15.30 Uhr
Hamburger SV – Mönchengladbach
Sonntag, 14. Februar, 17.30 Uhr
FC Augsburg – FC Bayern München
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
FC Bayern
Bor. Dortmund
Hertha BSC
FC Schalke 04
Leverkusen
Mönchengladb.
FSV Mainz 05
VfL Wolfsburg
1. FC Köln
FC Ingolstadt
Darmstadt 98
VfB Stuttgart
Hamburger SV
FC Augsburg
Eintr. Frankfurt
Werder Bremen
TSG Hoffenheim
Hannover 96
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
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20
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20
17
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9
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6
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8
10
9
9
9
11
10
14
50:9
52:24
29:21
29:26
29:21
40:35
25:24
29:28
21:26
14:21
21:29
31:41
22:28
22:28
26:34
24:41
18:30
19:35
53
45
35
33
32
32
30
27
26
26
24
24
23
21
21
19
14
14
BUNDESLIGA, MÄNNER
THW Kiel – VfL Gummersbach
SC Magdeburg – SC Leipzig
34:4
34:6
31:7
28:10
25:13
25:13
24:12
23:15
20:20
Magdeburg
SC Leipzig
TBV Lemgo
Stuttgart
Bal.-Weilstett.
ThSV Eisenach
Bergischer HC
Lübbecke
31:26
28:31
17:21
17:23
12:26
9:29
8:30
8:30
7:31
2:34
Volleyball
BUNDESLIGA, MÄNNER
SWD Düren – Berlin Volleys
TV Bühl – United Volleys RheinMain
SVG Lüneburg – VSG Coburg-Grub
TSV Herrsching – TV Rottenburg
Berlin Volleys
Friedrichshafen
V. RheinMain
SWD Düren
Lüneburg
TV Bühl
14
14
15
15
15
15
37
34
31
29
25
20
Winter 2012/13 stellte er seinen ersten „Bundesliga-Rekord“ auf, er
wurde nämlich jüngster Co-Trainer
bei den Hoffenheimer Profis.
Auch wenn Nagelsmann zum
Nachwuchs zurückkehrte, der Erfolg blieb, denn schon im folgenden
Jahr holte er mit Hoffenheims A-Jugend den deutschen Meistertitel.
Dass diese Erfolge nicht von ungefähr kommen, zeigt seine A-LizenzPrüfung, die bestand er nämlich mit
einer glatten 1,0.
Dass Nagelsmann – trotz allen
Erfolgs – mit beiden Beinen auf dem
Boden geblieben ist, zeigt die Tatsache, dass er in der Saison 2010/11 –
damals schon als Nachwuchstrainer
in Hoffenheim – noch mal als Spieler
beim FC Issing ausgeholfen und
„mit seinen Toren erheblich zum
Aufstieg in die Kreisklasse beigetragen hat“, sagt sein damaliger Issinger Trainer Manfred Gruber.
Nagelsmann hat ab Ende Februar
an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Köln noch vier schriftliche
Prüfungen, eine Lehrprobe und am
7. März das mündliche Examen zu
absolvieren. Die wahre Prüfung
kommt aber schon jetzt. (mit dpa)
VON MARGIT MESSELHÄUSER
Handball
Rhein-Neckar
THW Kiel
Fl.-Handew.
Melsungen
Füchse Berlin
HSG Wetzlar
Göppingen
Hannover
Gummersbach
NUMMER 35
Herrsching
Coburg-Gr.
CV Spergau
Bestensee
TV Rottenburg
Hoffenheim/Landsberg Julian Nagelsmann wird mit nur 28 Jahren
neuer Trainer beim Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim. Der
gebürtige Landsberger tritt die
Nachfolge des zurückgetretenen
Huub Stevens an und wird damit
zum jüngsten Erstliga-Coach. Nagelsmann trainierte bisher die A-Jugend und sollte ursprünglich erst im
Sommer den Cheftrainer-Posten antreten. Er schließt in wenigen Wochen seine Ausbildung zum Fußball-Lehrer in Köln ab. Er wisse
„um die große Herausforderung, die
durch die aktuelle Tabellensituation
natürlich noch einmal schwerer
wird“, sagte Nagelsmann. Den Vertrag bis zum 30. Juni 2019 als Trainer der Profis hatte er schon vorher
in der Tasche. Zum Auftakt darf der
Novize mit dem krisengebeutelten
Team am Samstag beim Mitkonkurrenten Werder Bremen antreten.
Zielstrebig, ehrgeizig und trotzdem „mit beiden Beinen auf dem
Boden geblieben“, so wird Nagelsmann, Vater eines kleinen Buben,
beschrieben. Genau so hatte er auch
seine Karriere als Fußballer geplant.
Nach den Anfängen beim FC Issing
(Landkreis Landsberg) wechselte
Nagelsmann, der noch einen älteren
Bruder und eine jüngere Schwester
hat, zum Nachwuchs des FC Augsburg und wurde später Kapitän der
U 17 bei den Münchner Löwen.
Schwere Verletzungen setzten seiner Karriere ein jähes Ende – vorübergehend wollte Nagelsmann mit
dem Fußball nichts mehr zu tun haben. Er forcierte sein BWL-Studium, bis Thomas Tuchel ihm den
0:3
3:1
3:2
3:0
15
14
14
14
15
18
17
11
10
8
WELTCUP IN PRESQUE ISLE/USA
Männer, 10 km Sprint 1. Thingnes Bø (Norwegen) 24:38,8 Min./0 Schießfehler; 2. Schipulin
(Russland) + 0:27,9/0; 3. M. Fourcade (Frankreich) + 0:28,9/1; 4. Lesser (Frankenhain) +
0:45,9/0; ... 9. Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) +
1:06,4/1; ...12. Doll (Breitnau) + 1:12,4/2; 23.
Birnbacher (Schleching) + 1:40,2/1; 54. Böhm
(Buntenbock) + 2:45,9/2
Weltcup-Gesamtwertung 1. M. Fourcade
(Frankreich) 857 Pkt.; 2. Schipulin (Russland)
646; 3. Tarjei Bø (Norwegen) 584; 4. Schempp
(Uhingen) 551; ... 10. Doll (Breitnau) 438; 11.
Peiffer (Clausthal-Zellerfeld) 405
Frauen, 7,5 km Sprint 1. Soukalova (Tschechien)
20:02,2 Min./0 Schießfehler; 2. Dunklee (USA) +
0:17,8/0; 3. Guzik (Polen) + 0:19,1/0; 4. Dorin
Habert (Frankreich) + 0:20,5/1; 5. Mäkäräinen
(Finnland) + 0:24,5/1 ...20. Kummer (Frankenhain) + 1:23,7/1; 22. Gössner (Garmisch) +
1:28,2/4; 36. Preuß (Haag) + 1:47,3/2; 55.
Horchler (Clausthal-Zellerfeld) + 2:23,2/2
Weltcup-Gesamtwertung 1. Soukalova (Tschechien) 823 Pkt.; 2. Wierer (Italien) 708; 3. Dorin
Habert (Frankreich) 700; 4. Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld) 596; 5. Mäkäräinen (Finnland)
593; 6. Pidruschna (Ukraine) 558; 7. Dahlmeier
(Partenkirchen) 546; ...16. Preuß (Haag) 329; 17.
Gössner (Garmisch) 324
Trainerjob schmackhaft machte.
Tuchel, seit dieser Saison Trainer
bei Borussia Dortmund, hatte damals die zweite Mannschaft des FC
Augsburg trainiert und Nagelsmann
wurde sein „Co“. Der Issinger fand
Gefallen, schmiss sein BWL-Studium und widmete sich per Fernstudium der „Sportwissenschaft und
angewandten Trainingslehre“. Unter dem späteren Löwen-Trainer
Alexander Schmidt arbeitete er weiter als Co-Trainer, damals noch bei
der U 17 in Augsburg, ehe er 2010
zur TSG Hoffenheim wechselte.
Nur ein Jahr später hatte Nagelsmann den ersten Cheftrainerposten:
Bei der U 16 der Kraichgauer. Im
TSG-Bundesligatrainer
2006 – 2011 Ralf Rangnick
2011 – 2011 Marco Pezzaiuoli
2011 – 2012 Holger Stanislawski
2012 – 2012 Markus Babbel
2012 – 2013 Marco Kurz
2013 – 2015 Markus Gisdol
2015 – 02/2016 Huub Stevens
02/2016 – Julian Nagelsmann
(Vertrag bis 2019)
Die Biathletin aus dem Donautal
Sport kompakt
FUSSBALL
19-Jähriger verhilft
Barça zu Vereinsrekord
Wilfred Kaptoum, 19-jähriges Talent aus Kamerun, hat dem FC
Barcelona mit seinem Treffer zum
1:1-Ausgleich im Halbfinal-Rückspiel des Pokals beim Valencia zu einem Vereinsrekord verholfen.
Barça ist damit 29 Pflichtspiele in
Serie ungeschlagen geblieben.
Kaptoum war in der 82. Minute eingewechselt worden, nur zwei Minuten später egalisierte er Valencias
Führung. Barça hatte sich den
Einzug ins Finale bereits mit dem
7:0-Sieg in Hinspiel praktisch gesichert. (dpa)
EISHOCKEY
Meister Mannheim
entlässt Trainer Ireland
Die Mannheimer Adler haben sich
von
ihrem
Headcoach Greg
Ireland
getrennt. Die Nordbadener haben
als Tabellensiebter bereits sieben
Punkte
Rückstand auf
einen
direkten
Platz für die Greg Ireland
Play-off-Qualifikation. Ein Nachfolger für Ireland
ist noch nicht bekannt. (dpa)
SKILANGLAUF
Deutsche
laufen hinterher
Für die deutschen Langläufer gab es
beim klassischen Sprint-Weltcup
in Stockholm nichts zu holen. Denise Herrmann sorgte mit Rang
zehn für das beste DSV-Ergebnis.
Das Frauen-Rennen gewann die
Norwegerin Maiken Caspersen Falla. Bei den Männern setzte sich der
Russe Nikita Kriukow durch. Sebastian Eisenlauer wurde als bester
Deutscher 27. (dpa)
Erfolg Mit einem Spielzeuggewehr vom Opa fing für Jugendweltmeisterin Marina Sauter alles an Fußball am Freitag
VON KATHARINA GAUGENRIEDER
Biathlon
So sieht ein Bundesliga-Trainer aus, der jünger ist als etliche seiner Spieler: Hoffenheims neuer Coach Julian Nagelsmann.
Foto: dpa
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Bächingen Sehr viel flacher als rund
um Bächingen kann eine Landschaft
nicht sein. Der nächste Biathlonschießstand ist 35 Kilometer entfernt. Nicht einmal einen Schützenverein gibt es in dem 1278-Einwohner-Ort im Landkreis Dillingen.
Schnee liegt hier selten. Und wenn,
dann in homöopathischen Dosen.
Doch all das hat Marina Sauter
nicht davon abgehalten, ihren
Traum wahr zu machen. Sechs Jahre
war sie alt, als sie zum ersten Mal
mit ihrem Vater mit zum BiathlonWeltcup nach Ruhpolding durfte.
Seit Jahren ist der Termin bei ihm
gesetzt. Im Winter gehört Biathlon
im Hause Sauter seit jeher zum
Pflichtfernsehprogramm. Und so
fasste Marina Sauter bei ihrem ersten Ausflug nach Ruhpolding einen
unumstößlichen Entschluss: Ich will
Biathletin werden. Unbedingt.
Zwölf Jahre später kehrte die
18-Jährige jetzt mit zwei Medaillen
um den Hals von der Biathlon-Jugendweltmeisterschaft in Rumänien
zurück. Als Weltmeisterin im Einzel
und Dritte in der Verfolgung. Dazu
kam ein vierter Platz in der Staffel
der Juniorinnen und ein 14.
im Sprint. Damit war sie
die erfolgreichste Starterin
des Deutschen Skiverbands in Cheile Gradistei.
Dabei hatte sich
die Skijägerin, die
für den DAV
Ulm startet,
erst zwei Wochen vor Beginn
der
Weltmeisterschaft
überhaupt
qualifiziert. „Eine Platzierung
unter
den ersten 15
wäre schon ein Erfolg gewesen“, sagt
Ausschreibungen
Vermietungen
Verkäufe
Vergabe von Bauleistungen
Stadt KEMPTEN
Vermischtes
sie. „Ich hatte keinen Druck, wollte
die Zeit einfach nur genießen, viele
Eindrücke sammeln.“ Das hat sie
getan. Darunter auch den Eindruck,
ganz oben auf dem Treppchen zu
stehen, während sie die deutsche
Nationalhymne spielen.
Angefangen hat ihre Karriere
ganz klein – in der Auffahrt der Eltern. Mit einem vom Opa geschnitzten Spielzeug-Gewehr sauste sie als Kind
gemeinsam
mit den Cousins auf Inlineskates herum. „Dann
haben wir uns auf den
Boden geworfen, gezielt
und peng, peng, peng geschrien.“
Vollends um sie geschehen
war es nach einem Besuch im
Mit einem Holzgewehr fing alles an:
Marina Sauter träumt jetzt von einem Platz im Weltcup-Team.
Öffentliche Ausschreibung nach VOB/A
Der Landkreis Ostallgäu beabsichtigt für die Baumaßnahme
„Ausbau der Kreisstraße OAL 16, Ortsdurchfahrt Westendorf“ Straßen- und Entwässerungsbauarbeiten in öffentlicher Ausschreibung zu vergeben.
Nähere Auskünfte zur Anforderung von Unterlagen: Landkreis Ostallgäu,
Kommunales Bauamt, Schwabenstraße 11, 87616 Marktoberdorf,
Tel: 08342/911-377, E-Mail: [email protected], Homepage:
www.lra-ostallgaeu.de/ausschreibungen
Online-Anforderung der Ausschreibungsunterlagen: ab 15. 02. 2016
Submissionstermin: 08. 03. 2016, 10:30 Uhr
Marktoberdorf, den 11. 02. 2016
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Foto: Karl Aumiller
Biathlonzentrum in Dornstadt bei
Ulm. „Da habe ich gleich ganz gut
getroffen“, sagt die 18-Jährige, die
von da an mehrmals in der Woche
von ihren Eltern zum Training gefahren wurde und schnell die ersten
Erfolge verbuchen konnte.
Seit dem Wechsel ans Skiinternat
in Furtwangen vor zwei Jahren ist
aus dem Biathlon endgültig mehr
geworden als ein Hobby. Täglich
trainiert die 1,60 Meter große Athletin drei Stunden, geht dabei oft an
ihre Grenzen und darüber hinaus.
„Ich quäle mich schon gerne“, sagt
sie.
Nach dem Abitur, das nun ansteht, will sich Marina Sauter komplett dem Sport widmen. Ein Platz
im Weltcup-Team, das ist ihr großer Traum. Vielleicht sogar einmal
bei den Olympischen Spielen starten. So wie ihr großes Idol: Magdalena Neuner. Mit der teilt sie übrigens nicht nur die Leidenschaft für
den Biathlon, sondern auch ein entspannendes Hobby: das Häkeln.
2. Bundesliga
Paderborn – Kaiserslautern, St. Pauli – Leipzig,
FSV Frankfurt – Greuther Fürth (a. 18.30 Uhr)
3. Liga
VfB Stuttgart II – Erfurt (19 Uhr)
Sporttermine in der Region
BASKETBALL
2. Bundesliga, Männer ProB
Nördlingen – Speyer (Sa., 19.30 Uhr)
ROLLSTUHL-BASKETBALL
2. Bundesliga Süd
Sabres Ulm – Rosenheim (Sa., 17 Uhr)
HANDBALL
2. Bundesliga, Frauen
TSV Haunstetten – Trier (Sa., 18 Uhr)
EISHOCKEY
4-Nationen-Turnier, U17-Nationalmannschaft in Füssen: Deutschland –
Slowakei (Fr., 18.30 Uhr) Deutschland –
Dänemark (Sa., 17.30 Uhr)
TAEKWONDO
Länderkampf Teamfight in Marktoberdorf: Korea – BTU (So., 16 Uhr, Dreichfachturnhalle)
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FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Glückszahl 0,041
Erik Lesser
verpasst
Podium knapp
Biathlon-Frauen
dagegen abgeschlagen
Fernsehen Vor 40 Jahren gewann die Eishockey-Nationalmannschaft sensationell Olympia-Bronze.
Ein TV-Film zeichnet die Tage in Innsbruck nach, in denen ein Füssener und der Torquotient Hauptrollen spielen
VON PETER DEININGER
DEL2
Weißwasser – Heilbronn, Kaufbeuren – Frankfurt, Freiburg – Kassel, Dresden – Crimmitschau,
Bietigheim – Ravensburg, Bad Nauheim – Rosenheim (alle 19.30 Uhr), Bremerhaven – Riessersee
(20 Uhr)
München Ernst Köpf aus Eschach bei
Füssen ist am liebsten daheim, kümmert sich um seine Ferienwohnungen und spielt Golf. „Mich bringt so
leicht nichts aus dem Haus.“ Doch
als vergangenes Jahr die Herren
vom Bayerischen Fernsehen bei ihm
vorstellig wurden, ließ sich der
76-jährige zu einer Reise in die Vergangenheit überreden. Der 154-fache Eishockey-Nationalspieler fuhr
noch einmal mit ehemaligen Kollegen nach Innsbruck, in die Stadt seines größten Triumphs.
Auf einmal waren sie wieder präsent – die Tage im Jahr 1976, als die
Nationalmannschaft innerhalb kürzester Zeit von der Lachnummer
zur Sensation wurde. Köpf und Co.
gewannen die olympische Bronzemedaille. Es ist eine verrückte Geschichte voller Emotionen und einem Ende, wie sie Hollywood kaum
besser inszenieren hätte können.
0,041 war am 14. Februar 1976 die
Glückszahl für Deutschland. Der
Torquotient entschied.
Am Donnerstag steht Ernst Köpf
im roten Pullover im Münchner
Filmtheater am Sendlinger Tor und
lässt sich nach der Vorpremiere der
eindrucksvollen TV-Dokumentation beglückwünschen. Die Rolle eines Hauptdarstellers ist nicht seine
Sache, aber er genießt es, wie die
Fernsehmacher die Erlebnisse von
Innsbruck wieder zum Leben erweckten.
Als sich die Spieler 2015 in der
Tiroler Olympiastadt trafen, war
auch Lorenz Funk dabei. Der Bad
Tölzer ist an Krebs erkrankt, ließ es
sich aber nicht nehmen, zusammen
mit dem Freunden noch einmal gedanklich ins Olympiajahr einzutauchen. Beim Wiedersehen mit Funk
ist Kapitän Alois Schloder den Tränen nahe. Das gehört zu den bewegendsten Momenten des Films. Die
Eishockey-Cracks im Ruhestand
besuchten das Berg-Isel-Stadion
und gingen in der früheren Eishalle
auf Spurensuche.
Noch einmal sprechen die Besucher über die Tage vor 40
Jahren: Nach einer missglückten Vorbereitung war
sich die deutsche Presse einig:
Das Team von Xaver Unsinn
wird zum Prügelknaben werden, so der Tenor. Aber dem
Oberliga
Bad Tölz – Weiden, Landshut – Selb (beide 19.30
Uhr), Klostersee – Regensburg, Sonthofen –
Schönheide (beide 20 Uhr)
Vor 40 Jahren traf er zum
4:1 gegen die USA:
Ernst Köpf.
Foto: ar
Presque Isle Erik Lesser ist beim
Weltcup-Sprint in Presque Island
als Vierter nur knapp am Podest
vorbeigelaufen. Lesser blieb wie der
überlegene Sieger Johannes Thingnes Bø am Schießstand fehlerfrei.
Der Norweger Bø hatte nach den
zehn Kilometern 45,9 Sekunden
Vorsprung auf Lesser. Zweiter beim
USA-Auftakt der Biathleten wurde
der Russe Anton Schipulin vor
Weltcup-Spitzenreiter
Martin
Fourcade aus Frankreich.
Arnd Peiffer und Benedikt Doll
beendeten den Sprint-Wettkampf
auf den Plätzen neun und zwölf. Der
deutsche Topläufer Simon Schempp
hatte sich kurz vor dem Start erkältet abgemeldet. „Eine reine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner.
Die deutschen Frauen konnten
nicht in den Kampf um das Podium
eingreifen. In Abwesenheit von
Laura Dahlmeier und Franziska
Hildebrand lief Luise Kummer als
Beste auf Rang 20. Es siegte die
Tschechin Gabriela Soukalova. Miriam Gössner schoss vier Fehler, so
nutzte ihr auch die zweitbeste Laufzeit nichts. Als 22. hatte sie 1:28,2
Minuten Rückstand. dpa)
Claudia Pechstein
überrascht positiv
Kolomna Claudia Pechstein hat trotz
einer hartnäckigen Erkältung bei
den
Eisschnelllauf-Weltmeisterschaften im russischen Kolomna einen unerwarteten vierten Platz über
3000 Meter belegt. In 4:05,09 Minuten erreichte die fast 44 Jahre alte
Berlinerin ihre mit Abstand beste
Saisonplatzierung auf dieser Strecke. Zu Bronze fehlten Pechstein
nur 0,8 Sekunden.
Es siegte die Tschechin Martina
Sablikova (4:03,05), die auf dieser
Strecke in diesem Winter ungeschlagen bleibt. (dpa)
Eishockey am Freitag
15
Sport
NUMMER 35
Innsbruck 1976
● Das deutsche Team
Tor Kehle (Füssen), Weißhaupt (Berlin/Kaufbeuren)
Abwehr Auhuber (Landshut), Berndaner (Garmisch), Kießling (Rosenheim), Metz (Berlin/Kaufbeuren),
Thanner, Völk (beide Füssen)
Angriff Boos (Düsseldorf/Kaufbeuren), Funk (Berlin), Hinterstocker
(Berlin), Köberle (Düsseldorf/Kaufbeuren), Köpf (Berlin/Füssen),
Kühnhackl (Landshut), Phillip (Bad
Nauheim), Reindl (Garmisch),
Schloder (Landshut), Vozar (Berlin)
Trainer Xaver Unsinn
● Die deutschen Spiele
Nach dem 5:1 gegen die Schweiz in
der Qualifikationsrunde, gab es in
der Medaillenrunde folgende Ergebnisse:
Deutschland – Polen 7:4
Finnland – Deutschland 5:3
Sowjetunion – Deutschland 7:3
CSSR – Deutschland 7:4
Deutschland – USA 4:1
● Abschlusstabelle Tore Punkte
1. Sowjetunion
40:11 10:0
2. Tschechoslowakei 24:10 6:4
3. Deutschland
21:24 4:6
4. Finnland
19:18 4:6
5. USA
15:21 4:6
6. Polen
9:44 2:8
Vor 40 Jahren gewann die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft in Innsbruck Olympiabronze. Hier freuen sich Alois Schloder
(links) und Ernst Köpf (rechts) über einen Treffer.
Foto: imago
Berliner Meistertrainer Xaver Unsinn aus Füssen gelang es, seine
„Bayern-Auswahl“ rechtzeitig in
Form zu bringen, auch wenn Stefan
Metz Defizite einräumt. „Teilweise
haben wir vogelwild gespielt“, sagt
der Kaufbeurer, der damals für Berlin spielte und inzwischen von Ingolstadt aus als Berater tätig ist.
„Unsinn hatte die Taktik, uns Freiraum zu lassen“, so Franz Reindl,
der es vom Nationalspieler zum Präsidenten des Deutschen Eishockey-Bundes
gebracht
hat. Alois Schloder, Erich
Kühnhackl und Lorenz
Funk waren die treibenden Kräfte innerhalb der
Mannschaft.
Nach Siegen gegen die
Schweiz und Polen
sowie
Niederlagen gegen die
UdSSR, die CSSR und Finnland war
plötzlich sogar eine Medaille in
Reichweite. Da Finnland gegen die
USA verloren hatte, müsste das
BRD-Team „mit vier Toren Unterschied gegen die Amerikaner gewinnen“, so die damalige Hochrechnung von Kapitän Schloder.
Nach 20 Minuten stand es 0:0.
„Aber wenn einer die Nudel reinbringt, platzt der Knoten“, war
Franz Reindl überzeugt. Erich
Kühnhackl und Rainer Philipp
brachten das Team mit 2:0 in Führung. Nach dem 1:2 erhöhten Alois
Schloder und Ernst Köpf auf 4:1. Im
Film zeigt der Allgäuer an alter Stätte noch einmal, wie er die Scheibe
dem US-Torhüter durch die Beinschoner geschoben hat.
Die Spieler sind 1976 der Meinung, dass noch ein Treffer zu
Bronze fehlt. Sie forderten Bundestrainer Unsinn auf, den Torhüter
vom Eis zu nehmen. Aber dieser ließ
sich nicht darauf ein. „Alle waren
sauer auf der Bank“, erinnert sich
Lorenz Funk. „Schade, schade,
schade“, so der Originalton von
Kommentator Kurt Lavall im ZDF
nach der Partie. Lorenz Funk: „In
der Kabine herrschte zunächst Totenstimmung. Doch einige Minuten
später kam unser Sportdirektor Roman Neumayer und sagte: Wir haben Bronze.“ Dann gab es kein Halten mehr. „Die Spieler stürmten
raus aus der Dusche, andere hatten
noch ihre Schlittschuhe an, es war
ein Wunder, dass keiner die Zehen
ab hatte“, blickt Kapitän Schloder
zurück. „Das Wort Torquotient
kannte bis dahin keiner von uns.“
Drei Mannschaften waren punktgleich im direkten Vergleich.
Deutschland hatte eine Tordifferenz
von 7:6 (Quotient 1,166), Finnland
9:8 (1,125). Die Zahl 0,041 machte
den Unterschied. „Das muss man
sich mal vorstellen. Wir standen ne-
● Deutschland gewann Bronze,
...weil es mit Finnland und den USA
punktgleich war
...weil daraufhin der direkte Vergleich
der drei Teams herangezogen wurde
...weil letztendlich der Torquotient
(Erzielte Tore geteilt durch die Gegentreffer) entschied. Die 7:6-Tore
Deutschlands waren um 0,041
besser als die 9:8 von Finnland. (AZ)
ben den Stars aus der Sowjetunion
und der Tschechoslowakei auf dem
Siegerpodest“, hebt Kapitän Schloder hervor. „Das sind Gefühle, die
kann man nicht beschreiben. So was
hat man ein Leben lang“, betont
Ernst Köpf. Es war ein historischer
Moment – und kann auch eine Anregung für die aktuelle Generation
sein, glaubt Bundestrainer Marco
Sturm. „Ein wunderschöner Film.
Ich kann es kaum erwarten, meinen
Spielern einige Szenen zu zeigen.“
O
0,041 – das Eishockey-Wunder von
Innsbruck, Samstag 17 Uhr, BR, 3.
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Fernsehen aktuell
NUMMER 35
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Wo ein Hakenkreuz auf der Klospülung prangt
Satire In einer neuen Sitcom im ZDF zieht ein schwarzes Mädchen zu zwei Neonazis
Lara (Nomie Laine Tucker) bringt in der Sitcom „Familie Braun“ das Weltbild zweier
Neonazis gehörig ins Wanken.
Foto: ZDF/c.pausch-fotografie
ARD
ZDF
ZDF, 23 Uhr Zwei Neonazis als Helden einer Sitcom? Das ZDF traut
sich was – und liefert mit „Familie
Braun“ eine Ausnahme-Serie ab, die
auf ebenso komische wie clevere Art
braunes Gedankengut zerpflückt.
Im Mittelpunkt stehen die beiden
einfältigen Neonazis Thomas Braun
(Edin Hasanovic) und Kai Stahl
(Vincent Krüger), die in einer schäbigen WG hausen. Als ein schwarzes
Kind bei ihnen einzieht, die uneheliche Tochter von Thomas, gerät ihr
rechtes Weltbild ins Wanken.
Die Idee zu „Familie Braun“ entstand zu einer Zeit, als von Pegida
und Brandanschlägen auf Flüchtlingsheime noch keine Rede war,
doch nun ist das Format brennend
aktuell: Dem Zuschauer der witzigen Serie, die von heute an freitags
nach der heute-Show läuft, bleibt das
Lachen oft im Hals stecken.
Alles beginnt damit, dass eine
Frau aus Eritrea an der Tür klingelt
BR
und Thomas schnippisch ihre süße
Tochter vorstellt: Er hat Lara (Nomie Laine Tucker) bei einem OneNight-Stand im Flüchtlingsheim
gezeugt und soll sich jetzt gefälligst
um sie kümmern, weil ihre Mutter
abgeschoben wird. Die aufgeweckte
Lara merkt schnell, was es mit den
beiden WG-Typen auf sich hat: „Ihr
seid Nazis, ne?“ Kein Wunder, ist
die Wohnung doch mit Hitler-Porträts dekoriert, und sogar auf der
Klospülung prangt ein Hakenkreuz.
Die beiden Torfköpfe versuchen
die Kleine loszuwerden und setzen
eine Annonce ins Internet: „Süßes
schwarzes Kind, circa sechs Jahre
alt, wie neu – für 99,99 Euro“. Doch
Lara bleibt und bringt die zwei Versager, die sich hinter rechten Parolen verstecken, mit ihren kindlich
naiven Fragen („Was ist Stolz?“)
ganz schön ins Schwimmen.
Bald erwachen in Thomas Vatergefühle. Seine Bekehrung beginnt,
RTL
als Lara als Marienkäfer verkleidet
zum Kostümfest geht. Die Kleine
kommt weinend heim, weil ihr Mitschüler Torben sie diskriminiert hat
und meinte, es gebe doch gar keine
schwarzen Marienkäfer. Als dann
auch noch Laras Lehrer das Mädchen aus seiner Klasse ekeln will,
begreift Thomas endlich, wie
dumm, gemein und gefährlich Rassenwahn ist.
Thomas’ vernagelter Kumpel Kai
dagegen hält an seiner braunen
Ideologie fest, die Freundschaft der
beiden Männer zerbricht. Wenn Kai
in einer Szene aus Frust einen arglosen Passanten mit Schlägen und
Tritten traktiert, wird ein kurzes
Schlaglicht auf die Brutalität der
rechten Szene geworfen. Noch beklemmender sind aber die Assoziationen zu den beiden mutmaßlichen
NSU-Terroristen Uwe Mundlos
und Uwe Böhnhardt, die sich den
Zuschauern der Sitcom angesichts
SAT.1
der Wohngemeinschaft der zwei
TV-Nazis aufdrängen.
Das als Webserie angelegte Format entstand mit der Unterstützung
einiger Webvideo-Produzenten, in
Gastrollen sind mehrere YouTubePromis wie Florian Mundt zu sehen,
besser bekannt unter dem Namen
LeFloid. Die Serie besteht aus acht
jeweils sechs Minuten langen Folgen, die frech und pointiert sind, satirisch und extrem verdichtet.
Regisseur Maurice Hübner sagt
über das ungewöhnliche Format:
„Sich dem Thema Rechtsradikalismus und Fremdenhass mit schwarzem Humor zu nähern, ist für mich
genau der richtige Weg, um die
Brüchigkeit und den Stumpfsinn einer Ideologie zu entlarven, die besonders in letzter Zeit wieder allgegenwärtig ist.“ Das Buch zu der
neuen Serie stammt aus der Feder
von Manuel Meimberg.
Cornelia Wystrichowski
PRO 7
– Ihr TV-Programm
FÜR DIE GANZE WOCHE
5.30 Morgenmagazin 9.00 Tagesschau
9.05 Rote Rosen 9.55 Sturm der Liebe
10.44 Tagesschau 10.45 Um Himmels
Willen 11.35 Nashorn, Zebra & Co. 12.00
Tagesschau 12.15 ARD-Buffet. U.a.: Rezept:
Michael Kempf bereitet Tatar vom Wurzelgemüse / Leben: Diätfallen vermeiden mit typgerechter Ernährung 13.00 Mittagsmagazin
14.00 J I Tagesschau
14.10 J I Rote Rosen Telenovela
Mit Anne Moll, Oliver Sauer
15.00 J I Tagesschau
15.10 J I Sturm der Liebe
Telenovela. Mit Kai Albrecht
16.00 J I Tagesschau
16.10 J I Sportschau live
Eisschnelllauf: WM, 1000 m
Damen, 1500 m Herren, aus
Kolomna (RUS) / ca. 16.50 Bob:
Weltmeisterschaften / ca. 17.25
Biathlon: Weltcup / ca. 18.20
Eisschnelllauf: WM / ca. 18.40
Bob: WM / ca. 19.00 Biathlon
20.00 J I Tagesschau
5.00 hallo deutschland (VPS 4.55) 5.30
Morgenmagazin 9.00 heute Xpress 9.05
Volle Kanne. U.a.: Ach so: Die aktuelle Lage an der Börse / Einfach lecker: Salat von
Bismarckhering / Praxis täglich: Keuchhusten bei Erwachsenen 10.30 Die RosenheimCops 11.15 SOKO Wismar 12.00 heute
12.10 drehscheibe 13.00 Mittagsmagazin
14.00 I heute – in Deutschland
14.15 I Die Küchenschlacht
15.00 J I heute Xpress
15.05 J I Bares für Rares
Die Trödel-Show mit Horst Lichter
16.00 J I heute – in Europa
16.10 J I SOKO Wien Krimiserie
17.00 J I heute
17.10 J I hallo deutschland
17.45 J I Leute heute U.a.: Berlinale-Eröffnung. Mod.: Karen Webb
18.05 J SOKO Kitzbühel Krimiserie
19.00 J I heute
19.20 J I Wetter
19.25 J I v Bettys Diagnose Hoffnungsschimmer. Krankenhausserie
5.20 Space Night (VPS 4.45) 6.00 Rote Rosen 6.50 Sturm der Liebe. Telenovela 7.40 Tele-Gym 7.55 Panoramabilder /
Bergwetter 8.45 Tele-Gym 9.00 Papageien, Palmen & Co. 9.50 Abendschau 10.35
Kunst und Krempel 11.10 Leopard, Seebär
& Co. 12.00 Das Traumhotel – Afrika 13.30
In aller Freundschaft. Auf Abwegen. Arztserie
14.15 J Wildes Deutschland –
Unbekannte Tiefen Doku
15.05 Polizeiinspektion 1 Krimiserie
15.30 Wir in Bayern Zu Gast u.a.: TubaProfessor / „Kennst mi?!“ / „Host
mi?!“ – Das bayerische Wörter-Raten
16.45 J Rundschau
17.00 Von Schellen und Hirten
17.30 Abendschau – Der Süden
18.00 J Abendschau
18.45 J Rundschau
19.00 J Unser Land Magazin. U.a.:
Neues bayerisches Bio-Siegel /
Mehr Bio geht nicht: Wildbret
aus heimischen Wäldern
19.45 J Heimatrauschen Magazin
5.15 Der Blaulicht-Report 6.00 Guten Morgen Deutschland 8.30 Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Daily Soap. Mit Wolfgang Bahro
9.00 Unter uns. Daily Soap. Mit Tabea Heynig 9.30 Betrugsfälle. Doku-Soap 10.00
Die Trovatos – Detektive decken auf. DokuSoap 12.00 Punkt 12. Das RTL-Mittagsjournal Moderation: Roberta Bieling
14.00 I Der Blaulicht-Report
Aufregende Geschichten aus dem
Berufsalltag von Polizisten,
Sanitätern und Notärzten.
16.00 Verdachtsfälle In der Doku geht es
um Familien, in denen ein Angehöriger einer Straftat verdächtigt wird.
17.00 I Betrugsfälle Doku-Soap
17.30 I Unter uns Daily Soap
18.00 I Explosiv – Das Magazin
18.30 I Exclusiv – Das Star-Magazin
18.45 I Aktuell
19.03 Wetter
19.05 I Alles was zählt Soap
19.40 I Gute Zeiten, schlechte
Zeiten Daily Soap. Mit A. Menden
5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen. Talk:
Carsten Maschmeyer / Talk: Harro Füllgrabe
Moderation: Matthias Killing, Alina Merkau
10.00 Auf Streife 11.00 Richterin Barbara
Salesch. Show 12.00 Richter Alexander Hold
13.00 Richter Alexander Hold. Gerichtsshow
Hier werden Deutschlands härteste Gerichtsprozesse für das Fernsehen nachgestellt.
14.00 Auf Streife Reportagereihe
15.00 Auf Streife – Die Spezialisten
16.00 Anwälte im Einsatz Doku-Soap
Erfahrene Juristen kämpfen
in Familienrechtsfällen oder
auch in Sachen Arbeitsrecht,
Strafrecht und Baurecht.
17.00 Mein dunkles Geheimnis
Der Fanclub. Doku-Soap
17.30 Schicksale – und plötzlich
ist alles anders Crazy Valentine
18.00 In Gefahr – Ein verhängnisvoller Moment Luis – Stimmen
der Vergangenheit / Marianne –
Schwanger mit 60. Doku-Soap
19.55 Sat.1 Nachrichten
5.00 Scrubs – Die Anfänger 5.40 Mike & Molly 6.15 How I Met Your Mother 7.10 Two and
a Half Men. Comedyserie 8.55 2 Broke Girls
9.50 The Big BangTheory 11.10 Mike & Molly
Für Carl wird’s ernst. Comedyserie 12.00 How
I Met Your Mother Bro-Mitzwa. Comedyserie
12.55 Two and a Half Men. Sehr erfreut,
Walden Schmidt. Comedyserie
14.45 2 Broke Girls Belästigung
am Arbeitsplatz / Das Loch
in der Decke. Comedyserie
15.40 The Big Bang Theory
Antisportler / Kuscheln
mit dem Gürteltier / Wochenendkrieger. Comedyserie
17.00 taff Sara Schätzl – What happens
in Vegas (5) Moderation: Annemarie Carpendale, Daniel Aminati
18.00 Newstime
18.10 Die Simpsons Marge wird
verhaftet / Krusty, der TV-Star
Zeichentrickserie
19.05 Galileo Russland Foodtrends
Moderation: Stefan Gödde
5.00 CSI: NY 6.45 Verklag mich doch! 10.55
vox nachrichten 11.00 Mein himmlisches
Hotel 12.00 Shopping Queen. Tag 4: Steffi 13.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise
14.00 Schrankalarm Fanny, Berlin
15.00 Shopping Queen Tag 5: Regina
16.00 4 Hochzeiten Tag 5: Finale
17.00 Mein himmlisches Hotel Finale
18.00 I mieten, kaufen, wohnen
19.00 I Das perfekte Dinner
20.00 I Prominent!
20.15 H J I v Einfach Rosa –
Verliebt, verlobt, verboten
TV-Drama, D 2016. Mit Alexandra
Neldel, Sara Fazilat. Regie: Hansjörg Thurn. Rosa soll eine
ungewöhnliche Traumhochzeit
organisieren: Das Paar möchte
sich überraschen lassen, und die
einzige Bedingung ist, dass es
ein Fest nur für sie beide wird –
ohne Familie oder Freunde.
21.45 J I Tagesthemen
22.00 H J I v Polizeiruf 110:
Käfer und Prinzessin Kriminalfilm, D 2014. Mit Maria Simon
23.30 H J I Mankells Wallander:
Das Gespenst TV-Kriminalfilm,
S/D 2010. Mit Krister Henriksson,
Lena Endre. Regie: M. Marcimain
1.00 J I Nachtmagazin
1.20 H J I Cleaner –
Sein Geschäft ist der Tod
Kriminalfilm, USA 2007
Mit Samuel L. Jackson, Ed Harris
2.43 I Tagesschau
2.45 H C I Zeit des Erwachens
Melodram, USA ’90. Mit R. De Niro
20.15 J I Der Staatsanwalt
Verfahrensfehler. Krimiserie
Mit Rainer Hunold, Simon Eckert
Ein Privatdetektiv wird bei einem
Verkehrsunfall getötet. Reuther
glaubt, dass es sich um einen
Anschlag gehandelt hat.
Der letzte Auftraggeber des
Privatermittlers war ein Richter.
21.15 J I SOKO Leipzig
Bilder im Kopf. Krimiserie
22.00 J I heute-journal
Wetter. Mod.: Christian Sievers
22.30 I heute-show
Nachrichtensatire mit Oliver Welke
23.00 J Familie Braun (1/8)
Lara. Neu / Abschiebung
gescheitert. Comedyserie
23.10 I aspekte U.a.: Reportage von
der Berlinale – Mit M. Streep und
G. Clooney / „24 Wochen“: Tabu
Spätabbruch. Zu Gast: Philip Scheffner (Regisseur), Get Well Soon
23.55 I heute+
0.10 I Neo Magazin Royale
0.55 H J Columbo: Mord in Pastell
Kriminalfilm, USA 1971. Mit P. Falk
20.15 J Hubert und Staller
Unhaltbar. Krimiserie. Mit Christian Tramitz. Ein Torwart wird
erschossen in der Umkleidekabine
gefunden. Hubert und Staller nehmen den Verein unter die Lupe.
21.00 J C v München 7
Die Suche nach Nichts. Krimiserie
21.45 J Rundschau Magazin
22.00 J C Die Komiker Bairisch
Comedy. Mit Eva Mähl, Constanze
Lindner, Uli Bauer, Florian Simbeck
22.45 C Herbert & Schnipsi –
Weil mir uns net geniern! Show
Mit C. Schlenger, Hanns Meilhamer
23.15 Rundschau Nacht
23.25 Z'am rocken Mit Da Huawa da
Meier und I, Unterbiberger Hofmusik & Anka, Eva Mair-Holmes,
Ozan Ata Canani, Die Balkanauten
Moderation: Luise Kinseher
0.10 PULS U.a.: Saufen wir zu viel? /
Der Mut-Macher – YouTube-Star
Firas Alshater / Die Utopie von
Prinz Pi / Moderation.: Ariane
Alter, Sebastian Meinberg
0.40 Heimatsound Spezial
20.15 Die Puppenstars Jury: Gaby
Köster, Max Giermann, Martin
Reinl. Im Finale der Castingshow
entscheiden die Jury und das Studiopublikum, wer die Preisgelder in
Höhe von 50.000 Euro (1. Platz),
25.000 Euro (2. Platz) und 10.000
Euro (3. Platz) einstreichen wird.
22.50 I Rene Marik live! Autschn!
Ein kleiner, schrulliger, leicht cholerischer Maulwurf mit einem
absurden Sprachfehler begeistert
das Publikum. Der Mann hinter
dem Maulwurf heißt René Marik
und ist diplomierter Puppenspieler.
0.00 I RTL Nachtjournal
0.27 RTL Nachtjournal – Das Wetter
0.30 Die Puppenstars
Jury: Gaby Köster, Max Giermann,
Martin Reinl. Mod.: Mirja Boes
2.45 I Rene Marik live!
Autschn! Show
3.50 I RTL Nachtjournal
4.20 I stern TV Magazin. U.a.:
Tod auf der Flucht: Das tragische
Schicksal eines schwerkranken Syrers. Mod.: Steffen Hallaschka
20.15 The Voice Kids Blind Audition
(2/4). Jury: Lena Meyer-Landrut,
Sasha, Mark Forster. Besuch von
einem YouTube-Star: Sami Slimani
überrascht Robin (13, Aschau im
Chiemgau) mit einer Einladung
zur Blind Audition von #voicekids.
Für Nachwuchs-YouTuber Robin
(61 Abonnenten) ist Klick-Millionär Sami Slimani (1,45 Millionen
Abonnenten)das größte Vorbild.
22.45 Jetzt wird's schräg Show
Zu Gast: Luke Mockridge, Alexis
Kara, Amiaz Habtu, David Werker,
Joyce Ilg, Mirja Boes, Oliver Pocher
23.40 Ladykracher Show. Zu Gast: Anke
Engelke, Judith Richter, Matthias
Matschke, Kai Lentrodt, Charly Hübner, Friederike Kempter, Lena Dörrie,
Holger Stockhaus, Daniel Wiemer
0.10 The Voice Kids
2.10 Sechserpack Reich & Schön
Mit Mirco Reseg, Thomas M. Held,
Hanno Friedrich, Emily Wood,
Nina Vorbrodt, Shirin Soraya
2.35 Sechserpack Märchen /
Total verknallt. Show
20.15 H G.I. Joe – Geheimauftrag
Cobra Actionfilm, USA 2009
Mit Channing Tatum, Marlon
Wayans. Regie: Stephen Sommers
Der wahnsinnige Waffenhändler McCullen greift nach der Weltherrschaft.
Ein Eliteteam soll das verhindern.
22.30 H Matrix Revolutions
Sci-Fi-Film, USA/AUS 2003
Mit Keanu Reeves, Carrie-Anne
Moss. Regie: Andy Wachowski, Lana Wachowski. Die Menschen rüsten sich für den Kampf gegen die
Maschinen, und Neo versucht, ins
Innere der Matrix zu gelangen.
0.50 H Ruinen Horrorthriller,
USA/D/AUS 2008. Mit Jonathan
Tucker, Laura Ramsey, Jena
Malone. Regie: Carter Smith
2.20 Watch Me –
das Kinomagazin Deadpool
2.30 ProSieben Spätnachrichten
2.35 Zoo Sci-Fi-Serie
3.55 H Prey Thriller, USA/SA 2007
Mit Bridget Moynahan,
Peter Weller, Carly Schroeder
Regie: Darrell Roodt
20.15 J C Law & Order: Special
Victims Unit Auf Bewährung
Krimiserie. Mit Mariska Hargitay
Der zukünftige Schwager von Det.
Carisi, der bereits eine Bewährungsstrafe verbüßt, wird verhaftet. Zu seiner Verteidigung gibt er
an, von seiner Bewährungshelferin
sexuell belästigt worden zu sein.
21.15 C Law & Order: Special
Victims Unit Böses Erwachen
Krimiserie. Mit Dann Florek
22.10 C Law & Order: Special
Victims Unit Falsches Spiel
Krimiserie. Mit Richard Belzer
23.05 C Law & Order: Special
Victims Unit Die Tote im Brunnen
Krimiserie. Mit Christopher Meloni
0.00 vox nachrichten
0.20 J C Law & Order:
Special Victims Unit Krimiserie
2.00 I Medical Detectives – Geheimnisse der Gerichtsmedizin
Spur des Verschwindens / Tödliche
Bakterien / Tödliche Substanzen /
Verhängnisvolle Familienbande
Dokumentationsreihe
SWR FERNSEHEN
RTL II
KABEL 1
7.00 Hast du Töne 7.15 Hast du Töne 7.35
Schätze der Welt – Erbe der Menschheit
7.50 Echt gut! Klink & Nett 8.20 Eisenbahn-Romantik 8.50 SWR Landesschau
Rheinland-Pfalz 9.35 SWR Landesschau
BW 10.20 Essgeschichten 10.50 ARDBuffet 11.35 Seehund, Puma & Co. 12.25
Seehund, Puma & Co. 13.15 Planet Wissen
14.15 I Eisenbahn-Romantik
14.45 Expedition in die Heimat
15.30 I Grünzeug Magazin
16.05 I Kaffee oder Tee
18.00 I Landesschau aktuell
18.15 I Fahr mal hin Der Bodensee
18.45 J I SWR Landesschau BW
U.a.: Film: Claudia Vollhardt
19.30 J I Landesschau aktuell
5.10 Grip – Das Motormagazin. James
Bond-Spezial 5.55 Privatdetektive im Einsatz 8.55 Frauentausch Heute tauschen Yvonne (31) und Marion
(49) die Familien 10.55 Family Stories. Neue Folgen 11.55 Family Stories
Liebe im Paradies (6) Doku-Soap 12.55
Köln 50667 13.55 Berlin – Tag & Nacht
14.55 Hilf mir! Jung, pleite,
verzweifelt ... Fussball-Liebe –
Männerliebe. Doku-Soap
15.55 I Next, Please!
17.00 I Die Straßencops –
Spezial Doku-Soap
17.57 Promiflash News
18.00 Köln 50667 Doku-Soap
19.00 Berlin – Tag & Nacht
5.05 Eleventh Hour – Einsatz in letzter
Sekunde 5.55 Numb3rs 6.35 Mord ist ihr
Hobby 7.35 Cold Case 8.30 Without a Trace
9.25 The Mentalist 10.20 Navy CIS 11.15
Without a Trace 12.10 Numb3rs 13.05 Cold
Case 14.00 Navy CIS 14.55 The Mentalist
15.50 News 16.00 Castle 16.55 Abenteuer
Leben – Täglich neu entdecken 17.55 Mein
Lokal, dein Lokal – Wo schmeckt's am besten? 18.55 Achtung Notaufnahme! 19.30
Achtung Kontrolle! Einsatz für die Ordnungshüter 20.15 The Mentalist 21.15 The Mentalist 22.15 The Mentalist 23.15 The Mentalist
0.10 The Mentalist 1.10 The Mentalist
20.00 J I Tagesschau
20.15 J I Expedition in die Heimat
Winter im Schwarzwald
21.00 J I Einblicke in den Zoll
Konstanz Dokumentation
21.45 J I Landesschau aktuell
22.00 C I Nachtcafé Markenzeichen:
Unverkennbar! Zu Gast: Heino,
Dolly Buster, Peter Brownbill,
Markus Wright, Jens Hilbert u.a.
23.30 C I Die Mathias Richling
0.00 I Das Beste aus
„Verstehen Sie Spaß?“ Show
0.40 J I Drei. Zwo. Eins.
Michl Müller Show
20.00 RTL II News
20.14 RTL II Wetter
20.15 Game of Thrones –
Das Lied von Eis und Feuer
Die Kriege, die da kommen. Fantasyserie. Start der fünften Staffel /
Deutsche Free-Tv-Premiere
21.20 Game of Thrones –
Das Lied von Eis und Feuer
Das Haus von Schwarz und Weiß /
Der Hohe Spatz. Fantasyserie
0.35 Game of Thrones –
Das Lied von Eis und Feuer
2.30 H Highlander III – Die Legende Fantasyfilm, CDN/F/GB 1994
18.00 Meilensteine der Naturwissenschaft
und Technik 18.15 Great Moments in Science and Technology 18.30 Telekolleg Biologie 19.00 Das Prinzip Lernen 19.30
KlickKlack 20.00 Tagesschau 20.15 alphaForum. Zu Gast: Georg Kirner (Abenteurer
und Amateur-Ethnologe) 21.00 Keine Insel 21.50 Welt in Bewegung Zu Gast: Klaus
Bade (Migrationsforscher und Politikberater),
Herbert Brücker (Ökonom und Arbeitsmarktforscher) 22.20 Die großen Geheimnisse der
Geschichte (VPS 22.19) 22.45 alpha-Centauri 23.00 alpha Österreich 23.45 Die Tagesschau vor 25 Jahren 0.00 kinokino 0.15
Et(h)ikette – Vom Umgang mit Menschen
ARD ALPHA
3SAT
7.30 Alpenpanorama 9.05 Die Plattmacher.
Abriss-Spezialisten bei der Arbeit 9.45 nano
10.15 Markus Lanz 11.30 Stöckl. 12.30
selbstbestimmt! 13.00 ZIB 13.20 Wunderschön! 14.50 Über den Inseln Afrikas 15.30
Über den Inseln Afrikas 16.15 Über den Inseln Afrikas 17.00 Über den Inseln Afrikas
17.45 Über den Inseln Afrikas 18.30 nano
19.00 heute 19.20 Kulturzeit 20.00 Tagesschau 20.15 Wenn Ärzte Fehler machen
21.00 makro 21.30 auslandsjournal extra
22.10 ZIB 2 22.35 Mississippi Burning –
Die Wurzel des Hasses. Drama, USA 1988
0.35 Berlinale-Studio 1.05 Zapp
ARTE
12.25 Das Geheimnis der Mathematik
(VPS 12.00) 13.20 ARTE Journal 13.45
César. Familiendrama, F 1936 16.05 Im
Bann der Bahamas 16.50 X:enius 17.15
Himalaya – Dem Himmel nah. Dokumentarfilm, F 2008 18.10 Himalaya – Im Dorf
der Frauen. Dokumentarfilm, F 2008 19.10
ARTE Journal 19.30 Wie die Welt erwacht
20.15 Zeit der Kannibalen. Drama, D 2014
21.40 Fasten und Heilen 22.40 Love &
Engineering 23.30 KurzSchluss 2.30
Tracks (VPS 2.20) 3.15 Reise durch Amerika (VPS 3.05) 3.40 28 Minuten (VPS 3.35)
4.30 Best of ARTE Journal (VPS 4.20)
ORFeins
14.20 Malcolm mittendrin (VPS 14.35)
14.40 How I Met Your Mother (VPS 15.00)
15.25 The Big Bang Theory (VPS 15.40)
16.10 Malcolm mittendrin (VPS 16.25)
16.35 How I Met Your Mother (VPS 16.45)
17.20 Biathlon. Weltcup. 12,5 km Verfolgung
Herren 18.15 Echt fett 18.25 Die Simpsons
18.55 The Big Bang Theory 19.45 ZIB Magazin 19.54 Wetter 20.00 ZIB 20 20.15 Wer
singt für Österreich? 22.15 ZIB Flash 22.25
Wer singt für Österreich? (VPS 22.20) 23.00
Was gibt es Neues? (VPS 22.25) 23.40 ZIB
24 (VPS 23.35) 0.05 Skifliegen 1.55 Ski alpin. Weltcup. Riesenslalom Herren, 1. Lauf
mittag 12.05 Bayern 1 – Mittags in ... 13.05
Am Nachmittag 17.05 Bayern 1 – Das Bayernmagazin 19.05 BR-Volksmusik 20.05 Fritz
und Hits auf Bayern 1 0.09 Die ARD-Hitnacht
BAYERN 2 14.05 radioSpitzen 15.05
Schalom 15.20 Sozusagen! 15.30 Nahaufnahme 16.05 Eins zu Eins. Der Talk
17.05 radioWelt 18.05 IQ – Wissenschaft
und Forschung 18.30 radioMikro 19.05
Zündfunk 21.05 „Die Ursonate“ 22.30
Notizbuch 23.05 Nachtmix 0.05 ARDNachtkonzert (I) 2.03 ARD-Nachtkonzert
(II) 4.03 ARD-Nachtkonzert (III)
VOX
ORF 2
14.25 Julia – Wege zum Glück 15.10 Sturm
der Liebe 16.00 Die Barbara-Karlich-Show
17.05 heute österreich 17.30 heute leben
18.30 heute konkret 18.51 heute infos und
tipps 19.00 Bundesland heute 19.23 Wetter aus dem Bundesland (VPS 19.00) 19.30
Zeit im Bild 19.49 Wetter 19.55 Sport aktuell 20.05 Seitenblicke 20.15 Der Staatsanwalt 21.20 Um Himmels Willen 22.10
ZIB 2 22.35 Euromillionen 22.40 Universum History (VPS 22.45) 23.25 Columbo:
Schreib oder stirb (VPS 23.30). Kriminalfilm,
USA 1974 0.35 Das Tattoo – Tödliche Zeichen
(VPS 0.40).TV-Thriller, D/A 2000
SERVUSTV
HÖRFUNK
BAYERN 1 5.05 Am Morgen 9.05 AmVor-
Das
Fernsehmagazin
Ihrer Zeitung
BR-KLASSIK 5.03 ARD-Nachtkonzert
6.05 Allegro. Musik, Feuilleton & Klassik
aktuell 9.05 Philharmonie. Das Konzert am
Vormittag 12.05 Mittagsmusik. Mit Xaver
Frühbeis 14.05 Panorama 16.05 Leporello 18.05 Klassik-Stars. Mit Barbara Hendricks (Sopran) 19.05 Das Musik-Feature
„Die jüdisch-deutsche Sinfonie“ zwischen
Widerhall und Neuaufnahme 20.03 Konzert. 22.05 Orgelmusik 23.05 Jazztime.
BR-Jazzclub. „Inspired by Legends“. Aufnahmen vom „BMW Welt Jazz Award
2016“. Moderation: Beate Sampson 0.05
ARD-Nachtkonzert 2.03 ARD-Nachtkonzert 4.03 ARD-Nachtkonzert
SWR 1 5.00 Guten Morgen BW 10.00
Leute 12.00 Aktuell um Zwölf 13.00 Der
Nachmittag 17.00 Aktuell um Fünf 18.00
Guten Abend Baden-Württemberg 19.30 Thema heute 20.00 Der Abend 22.00 Aktuell
am Abend 22.15 Kopfhörer 0.00 Die Nacht
SWR 2 12.33 Journal am Mittag 13.05
Mittagskonzert 14.30 Fortsetzung folgt 15.05
Cluster 16.05 Impuls 17.05 Forum 17.50
Jazz vor Sechs 18.00 Aktuell mit Nachrichten 18.30 Aktuell – Wirtschaft 18.40 Kultur aktuell 19.05 Kontext 19.20 Tandem
20.03 Abendkonzert 22.03 ARD Radio Tatort 23.03 NOWJazz 0.05 ARD-Nachtkonzert
7.35 Auf legendären Routen 8.30 Naturschützer im Einsatz 9.40 Die Erde von oben
10.45 Servus Reportage 11.50 Auf Entdeckungsreise – durch Europa 12.45 Terra
Mater 13.55 Der Doktor und das liebe Vieh
15.00 McLeods Töchter 15.55 Vom Pionier
zum Millionär 17.00 Moderne Wunder 18.00
Servus Journal 18.08 Servus Wetter 18.15
Auf Entdeckungsreise – in der Tierwelt 19.10
Auf Entdeckungsreise – durch Europa 20.15
Mythos Yukon – Eine Flussreise mit Dirk Rohrbach 21.20 Faszination Heimat 22.25 Waking the Dead – Im Auftrag der Toten 0.25
Zum Brüller! – Der Komedy Klub 1.15 Waking the Dead – Im Auftrag der Toten
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Medien
NUMMER 35
Wussten
Sie
schon …?
Wissenswertes zum
Welttag des Radios
Der Bayerische Rundfunk befindet sich inmitten eines Reformprozesses. Das sorgt für hitzige Diskussionen, nicht nur im Funkhaus in der Münchner Innenstadt. Denn neben neuen internen Strukturen ändert sich auch das
Hörfunk- und Fernsehprogramm. Und dafür haben unzählige Zuschauer und Zuhörer kein Verständnis.
Fotos: Nicolas Armer, dpa/Universität Bamberg
Sender in Schieflage
Hintergrund Der Bayerische Rundfunk baut seine Redaktionen und sein Programm massiv um. Auch, weil er sich verjüngen
will. Damit verprellt er allerdings zahlreiche Zuschauer und Zuhörer. Wie zuletzt die Volksmusik- und Blasmusikfreunde
VON DANIEL WIRSCHING
Unzufriedene Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks zu finden, ist dieser Tage leicht. Die Stimmung sei
schlecht bis miserabel, hört man.
Den einen geht der Umbau in Redaktionen und Programm zu
schnell; sie fürchten um ihre Arbeitsplätze. Den anderen geht er zu
langsam. Für sie steht außer Frage,
dass sich der Bayerische Rundfunk,
kurz BR, verändern muss, um die
Herausforderungen des digitalen
Wandels meistern zu können.
Einen Mitarbeiter aber zu finden,
der öffentlich sagen würde, was genau ihn stört – möglicherweise sogar
an Intendant Ulrich Wilhelm und
dessen Reformkurs –, ist so schwer
wie verständlich. Wer will es sich
schon mit seinem Arbeitgeber verscherzen? Der BR befindet sich in
einem Umbau – und handelt sich damit eine Menge Ärger ein: nicht allein bei Mitarbeitern, vor allem auch
bei Zuschauern oder Zuhörern, bei
Verbänden und Politikern. Und
weil der BR eine gebührenfinanzierte Anstalt des öffentlichen Rechts
ist, steht er besonders unter Beobachtung – und in der Kritik.
Zurzeit sind es zahlreiche Volksund Blasmusikfreunde, die sich über
die – vermeintliche – „bodenlose
Frechheit“ aufregen, die der BR am
2. Februar in einer Pressemitteilung
etwas versteckte. Sie trug die Überschrift: „Ein Jahr BR Heimat: Erfolgreichstes Digitalprogramm des
BR“. Darunter, in kleinerer Schrift:
„Bayern 1-Volks- und Blasmusik ab
Pfingsten komplett auf BR Heimat“.
Dass der Radiosender Bayern 1
seine Volks- und Blasmusiksendungen komplett aus dem Programm
streicht und sie von der Ultrakurzwelle (UKW) ins Digitalradio verlagert, wurde schnell zu einem Politikum. Da konnte BR-Intendant Wilhelm noch so nachdrücklich seine
Entscheidung verteidigen. Innerhalb weniger Tage unterzeichneten
tausende eine Online-Petition, in
der gefordert wird, alles zu belassen,
wie es ist. Die Volksmusik sei „ein
fester Bestandteil der bayerischen
Kultur und hat einen Platz in einem
frei empfangbaren Radiosender verdient“. Finanz- und Heimatminister
Markus Söder von der CSU legte
dem Sender nahe, seine bayerische
Identität besser zu pflegen.
Zuvor hatte der BR erklärt, er
verfolge mit dem Volks- und Blasmusik-Umzug das „Ziel, die Hörerinnen und Hörer mit den Inhalten,
der Moderation und Musikauswahl
noch besser anzusprechen und die
vorhandenen Formatbrüche (Volksmusik neben Pop- und Rockmusik)
auf Bayern 1 zu beseitigen“.
Er verfolgt, das jedoch blieb unerwähnt, zudem das Ziel, sein Programm zu verjüngen.
Dies gilt nicht nur für Bayern 1,
es gilt ebenso etwa für Bayern 3,
dessen Hörer nach Senderangaben
durchschnittlich 43 Jahre alt sind.
Programmbereichsleiter
Walter
Schmich kündigte bereits einen
„Facelift“ für beide Programme für
den Herbst an: Bayern 3 soll jünger
werden, auch dadurch, dass Hörer
„um die 50“, zu Bayern 1 gelenkt
werden. Neues Zugpferd dort ist
seit dem 15. Januar der langjährige
Bayern 3-Moderator Fritz Egner.
Na toll! Die Medienkolumne
Das Thema „Verjüngung“ ist ein
Reizthema im BR und betrifft gleichermaßen die Fernsehredaktionen.
Sie produzieren Sendungen, die zum
Teil ein Publikum haben, das weitaus älter als 60 Jahre ist. Wie, fragt
sich so mancher der insgesamt mehr
als 4500 BR-Mitarbeiter, sollen wir
den Altersschnitt spürbar senken?
Wie lange gibt es unsere Sendung
noch? Behält sie ihren Sendeplatz?
Und, grundsätzlicher: Welchen Sinn
hat die Verjüngung überhaupt?
Verprellen wir nicht unsere treuesten Zuschauer? Und verlieren wir
bei aller Verjüngung nicht allmählich unseren Kern, das Bayerische?
Die Sorgen und Bedenken sind
berechtigt, blickt man auf den
„Volksmusikstreit“ um Bayern 1.
Er veranschaulicht die Problematik
„Veränderungen
schaffen
Unsicherheit.“
Medienexpertin AnnaMaria Theis-Berglmair
überaus gut. Volks- und Blasmusikfreunde können auf der Digitalwelle
BR Heimat zwar „täglich rund um
die Uhr“ ihre Lieblingsmusik hören, und viele von ihnen wissen das
zu schätzen. Aber BR Heimat sendet
in der Nische, ist nicht bequem wie
bisher über UKW empfangbar –
und nicht jedermanns Sache. Zahlreiche Hörer suchen gerade die musikalische Abwechslung, oder, um es
mit dem BR zu formulieren, die
„Formatbrüche“. Sie haben das Gefühl, ihnen wird etwas weggenom-
VON DANIEL WIRSCHING
Ein unvergessener Auftritt
Jetzt-reicht’s-Rede Was macht wohl
Dunja Hayali gerade? Die ZDFModeratorin bewegte am 6. Februar
Millionen TV-Zuschauer und anschließend Millionen Internetnutzer
mit einer tränenreichen „Jetztreicht’s-Rede“ bei der Verleihung
der „Goldenen Kamera“. Hayali, in
Deutschland geborene Tochter irakischer Einwanderer, war für ihre
objektive Berichterstattung über die
Flüchtlingskrise geehrt worden.
Sie nutzte die Gelegenheit und
rechnete mit all den „Lügenpresse“-Rufern und HassbotschaftenVerbreitern ab, sagte Sätze wie:
„Glaubt eigentlich irgendjemand,
dass das irgendwas bringt, dieser
ganze Hass?“ Sagte: „Wir sind Journalisten, wir sind keine Übermenschen, wir machen Fehler – deshalb
sind wir aber noch lange keine Lüg-
ner.“ Sagte: „Wenn Sie sich rassistisch äußern, dann sind Sie verdammt noch mal ein Rassist.“ Journalisten-Kollegen lobten sie danach,
sie sei tapfer, mutig, heldenhaft.
Hayali schrieb bei Facebook, „grad
ist irgendwie nix mehr normal“, sie
„brauche eine Weile, um alles zu
verarbeiten“. Dazu stellte sie ein
Foto, das sie beim Spaziergang mit
Hund Emma zeigt. In ihrer Hand
hat sie die „Goldene Kamera“.
Was Dunja Hayali jetzt wohl gerade macht? Vermutlich FacebookBeiträge lesen, die sie nach ihrem
Auftritt tausendfach erhielt. Sie
kommt von diesem sozialen Netzwerk, in dem es die Vernunft so
schwer hat gegen den Hass, einfach
nicht los. Erst am 18. Januar hatte
sie angekündigt, sich „für ein paar
Tage bis drei Wochen aus Facebook
zurückziehen“ und sich ihren „realen“ sozialen Netzwerken widmen
zu wollen. Gut möglich, dass sie
bald wieder eine Pause braucht.
men. Der BR dagegen setzt auf eine
Zukunfts-Technik und „Durchhörbarkeit“, was wiederum die Werbeumsätze erhöhen dürfte.
Anna-Maria
Theis-Berglmair,
Professorin für Kommunikationswissenschaft an der Universität
Bamberg, sagt: „Veränderungsprozesse schaffen Unsicherheit. Wenn
Routinen wegfallen, muss das intensiv erklärt werden – und zwar nach
innen wie nach außen. Genau das
muss der Bayerische Rundfunk nun
auch tun. Und er sollte sich bewusst
sein, dass diese Änderungen einige
Zeit oder sogar Jahre benötigen.“
Sigmund Gottlieb, der Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens,
ist sich dessen bewusst. Dem
BJVreport, der Mitgliederzeitschrift
des Bayerischen Journalisten-Verbandes, sagte er im Herbst bezogen
auf seinen Zuständigkeitsbereich,
die Programmreform sei „unbestritten“ ein Kraftakt: „Wir müssen daher die Spannung halten und die
Mitarbeiter begeistern können.“ Im
selben Interview schloss er nicht
aus, dass „Stellen an bestimmten
Positionen nicht mehr besetzt“ werden. Den Umbau des Senders hält
Gottlieb für existenziell, er sei „auch
ein Stück Bestandsgarantie für das
öffentlich-rechtliche Medienhaus
Bayerischer Rundfunk“.
Die Zuhörer und Zuschauer haben von der wohl größten Reform in
der Geschichte des BR bislang eher
am Rande erfahren, wie jetzt im
Falle der Volksmusik-Verlagerung.
Erst recht werden sie mit dem Wort
„trimedial“ wenig anfangen können. Auf den Fluren des Funkhauses in der Münchner Innenstadt ist
es allgegenwärtig. Es bedeutet, dass
Redaktionen miteinander verschmelzen, dass der Online-Bereich
eine größere Rolle spielt. Die einst
strikte Trennung der Bereiche
Fernsehen und Hörfunk gehört der
Vergangenheit an. Es gibt neue
Strukturen, neue Abläufe.
Der BR gilt dabei ARD-intern als
einer der Vorreiter. Sichtbarer Ausdruck dessen ist die NachrichtenApp „BR24“, ein zeitgemäßes Angebot für eine eher junge Zielgruppe. Ein umstrittenes Angebot: Elf
bayerische Zeitungsverlage – darunter der, in dem unsere Zeitung erscheint – klagen gegen den BR wegen Wettbewerbsverzerrung. Die
App sei „presseähnlich“ und „nicht
sendungsbezogen“. Laut Rundfunkstaatsvertrag ist ein solches Angebot gebührenfinanzierten Sendern untersagt.
Der Rechtsstreit ist für den BR
nur eine weitere von mehreren Baustellen. Der BR selbst ist eine Baustelle, und das bald im Wortsinne:
In München-Freimann soll nächstes
Jahr für insgesamt 160 Millionen
Euro unter anderem ein „multimediales Aktualitätenzentrum“ entstehen, um „die Sparten Radio, Fernsehen und Online vor dem Hintergrund des digitalen Wandels künftig
aufs Engste miteinander zu verzahnen“. Der Umbau des Bayerischen
Rundfunks hat in vielerlei Hinsicht
seinen Preis.
Medienexpertin Theis-Berglmair
sagt, es sei wichtig, das richtige Maß
zwischen Veränderung und Stabilität zu wahren. „Andauernde Veränderung führt in Medien-Organisationen regelrecht zu Stress.“
Das wird teuer
Fernsehen „Babylon Berlin“ ist eins
der großen Serienprojekte Deutschlands
Berlin Die Stummfilmpianistin
spielt das Lied von Mackie Messer,
im Saal des Berliner Kinos Babylon
liegt eine gewisse Aufregung in der
Luft. Das 20er-Jahre-Ambiente
passt. Die Darsteller der historischen Serie „Babylon Berlin“ sollen
vorgestellt werden. Nicht nur die
Fans der Krimis von Volker Kutscher sind gespannt, wer den Kommissar und seine Freundin spielen
wird. Schon seit Jahren ist die Verfilmung der Bestseller mit Regisseur
Tom Tykwer im Gespräch.
Jetzt wurden ein paar Geheimnisse gelüftet: Volker Bruch (35, „Unsere Mütter, unsere Väter“) wird als
Kölner Kommissar Gereon Rath im
Berlin der späten 20er Jahre ermitteln. Liv Lisa Fries (25, „Sie hat es
verdient“) wird seine Freundin
Charlotte sein, in den Büchern eine
sehr lässige Frauenfigur. 2017 wird
die Serie bei Sky laufen, 2018 im
Ersten. Das Budget klingt rekordverdächtig. „Unter 40 Millionen“,
sagt Produzent Stefan Arndt. Zwei
Staffeln mit acht Folgen (je 45 Minuten) sind geplant. Zunächst wird
Kutschers erstes Buch „Der nasse
Fisch“ verfilmt. Da ist also noch
reichlich Stoff: Es gibt bereits vier
weitere Bände.
Obwohl die Quoten für teure
Produktionen im klassischen Fernsehen oft enttäuschend sind, lässt
das Serienfieber in Deutschland
nicht nach. Gerade hat Amazon verkündet, dass Matthias Schweighöfer
für den Internetriesen die Serie
„Wanted“ dreht. Der Produzent
Nico Hofmann („Deutschland 83“)
hat bei der Berlinale den Mehrteiler
„Ku’damm 56“ im Gepäck. Serien
sind für manche das, was früher Romane waren. (dpa)
57,6 Millionen Menschen hören in
Deutschland täglich Radio, im
Schnitt 242 Minuten. Kaum zu
glauben, dass das Radio einst als
Sensation galt. Und oft Geschichte
schrieb. Im Jahr 2011 rief die Organisation Unesco den Welttag des
Radios aus und legte ihn auf den 13.
Februar. Aus diesem Anlass Wissenswertes über ein uns vermeintlich so vertrautes Medium:
● 1917, im Ersten Weltkrieg, organisiert Rundfunkpionier Hans Bredow an der Westfront in Frankreich
mit einem per Fußdynamo betriebenen Röhrensender ein Unterhaltungsprogramm für Soldaten im
Schützengraben. Offiziere spielen
für sie Ziehharmonika.
● „Hier ist Berlin“: So beginnt am
29. Oktober 1923 Deutschlands erste offizielle Radiosendung aus dem
Haus der Schallplattengesellschaft
Vox in Berlin. Als „Deutsche Stunde“ wird ein festliches Konzert
übertragen. 1923 werden im Deutschen Reich nur etwa 500 Radioempfänger registriert, zwei Jahre
später schon 500 000.
● Das Hamburger „Hafenkonzert“
des Norddeutschen Rundfunks ist die
weltweit älteste noch regelmäßig
ausgestrahlte Radiosendung. Für
die Premiere am 9. Juni 1929 von
„Wir unterbrechen
unser Programm für
eine aktuelle Durchsage.“
So wurde 1938 eine legendäre
Radio-Reportage angekündigt
Bord des Dampfers „Antonio Delfino“ spielt das Altonaer Symphonieorchester Opern-Melodien.
● Die Nazis bringen 1933 für Propagandazwecke den „Volksempfänger“ auf den Markt. Der Preis von
76 Mark entspricht zwei durchschnittlichen
Facharbeiter-Wochenlöhnen. 1938 folgt der „Deutsche Kleinempfänger“ für 35 Mark.
● „Wir unterbrechen unser Programm für eine aktuelle Durchsage“, heißt es am 30. Oktober 1938 in
den USA mitten in einer RadioKonzertübertragung: Orson Welles
inszenierte eine fiktive Reportage
als glaubwürdiges Katastrophenszenario über den Angriff von Außerirdischen. Menschen fliehen in Panik,
bei der Polizei gehen entsetzte Anrufe ein. Der „Krieg der Welten“
wird zum berühmtesten Hörspiel
der Rundfunkgeschichte.
● Am 4. Mai 1945, kurz vor Ende
des Zweiten Weltkrieges, beginnt
die britische Militärregierung von
Hamburg aus den Radio-Sendebetrieb. Bis März 1946 richten die vier
Besatzungsregierungen in ihren jeweiligen Zonen Rundfunkstationen
ein. 1948 wird der Nordwestdeutsche
Rundfunk, Vorläufer von NDR und
WDR, als erste Rundfunkanstalt des
öffentlichen Rechts gegründet. 1950
folgt die Arbeitsgemeinschaft der
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten Deutschlands – die ARD.
● In den knapp sechs Millionen
bayerischen Haushalten gibt es 2015
gut 26 Millionen analoge Radiogeräte. Die höchste Tagesreichweite aller bayerischen Radioprogramme
erzielte Antenne Bayern – 3,8 Millionen Menschen schalteten den landesweit empfangbaren Privatsender
werktags ein. Erfolgreichstes Lokalradioprogramm in Bayern war Hitradio RT1 Augsburg.
● Die Unesco will mit dem Welttag
des Radios auf die Bedeutung dieses
Mediums hinweisen: Ohne Radio
wären viele Menschen von Informationen ausgeschlossen. (dpa, wida)
Radiohören hat Tradition. Foto: T. Jordan
Wetter | Roman
ASTRONOMISCHE DATEN KEMPTEN
HEUTE
07:31
17:36 09:30
22:39
REGIONALWETTER HEUTE
5°
0°
S
15 km/h
30%
N
4°
O
nau
Illertissen
Krumbach
-1°
30%
5°
Kaufbeuren
Marktoberdorf
-2°
Wangen
Bodensee
KEMPTEN
40%
Lindau
N
5°
O
W
6°
Memmingen
3h
5h
-3°
S
O
40%
Freising
4h
Friedberg
UV
2
Forggensee
Füssen
Sonthofen
SONNTAG
MONTAG
DIENSTAG
6°
3°
9°
1°
7°
1°
5°
-1°
70%
1h
70%
1h
50%
2h
70%
1h
SONNTAG
MONTAG
DIENSTAG
6°
9°
6°
3°
1°
0°
Dolomiten
-12° -14°
-12° -15°
-12° -15°
1h
60%
1h
50%
7° -3°
7° -1°
Innsbruck
8°
Tegernsee
ALLGÄUER ALPEN
Teils Sonne, teils Wolken, anfangs hier und da
in paar kurze Schneeschauer. In den Tälern 1
bis 5 Grad. Auf den Bergen starke Böen.
ÖSTERREICH
Wechsel von Sonnenschein und dichten Wolkenfeldern, überwiegend trocken. Höchstwerte
von 2 bis 8 Grad.
SCHWEIZ
Anfangs überwiegend freundlich, später stark
bewölkt und örtlich Regen oder Schnee. Temperaturen bis 8 Grad.
SÜDTIROL
Zunächst ab und zu Sonne, dann immer mehr
Wolken und steigende Regen- und Schneewahrscheinlichkeit. 2 bis 7 Grad.
Athen
Barcelona
Brüssel
Budapest
Florenz
Helsinki
Istanbul
Lissabon
London
Madrid
Moskau
Oslo
Paris
Prag
Rom
Schneehöhen
in cm
bis 70
bis 60
bis 90
bis 280
bis 300
bis 320
bis 340
bis 240
wolkig 19°
wolkig 18°
wolkig
7°
Regen
8°
Schauer 13°
Schnee 1°
Schauer 14°
Regen 17°
Schauer 7°
Schauer 14°
Schnee 0°
Schn.sch. -2°
Regen
6°
wolkig
5°
Schauer 14°
wolkig
wolkig
Schauer
Schauer
Regen
Schnee
wolkig
Schauer
Schauer
Schauer
Schnee
wolkig
Schauer
wolkig
Schauer
LUFT
19°
21°
8°
6°
13°
0°
15°
17°
8°
16°
0°
-3°
11°
4°
16°
WASSER
SCHNEEFALLGRENZE:
NULLGRADGRENZE:
500 m
1200 m
3°
8°
8°
5°
3°
2°
0°
2h
70%
1h
60%
Schauer 31°
27°
Schauer 23°
21°
wolkig
heiter
Schauer
wolkig
wolkig
wolkig
17°
17°
14°
16°
17°
16°
ATLANTIK
Las Palmas
MITTELMEER
Antalya
Kreta
Nizza
Palma
Malaga
Tunis
17°
20°
11°
19°
21°
21°
Symbole
heiter
wolkig
bedeckt
Schauer
Regen
San Francisco
17
Phoenix
27
Gewitter
Bei der Wetterlage schlafen viele Menschen
nicht so tief wie sonst. Die Folgen sind Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Dadurch können
Konzentrations- und Leistungsfähigkeit eingeschränkt sein. In einigen Fällen verlängert sich
auch die Reaktionszeit. Wetterfühlige haben
außerdem mit Kreislaufproblemen zu kämpfen.
KANADA
-7
Ottawa
Toronto
-5
-8
Chicago
-5
New York
Washington D.C.
0
Houston
24
24
Miami
FRANKREICH
Meist viele Wolken und gebietsweise Regenfälle. Temperaturen zwischen 5 und 14 Grad.
ITALIEN
Grenzwert: 200
Augsburg
Ingolstadt
Neu-Ulm
Kempten
Konstanz
München
Stuttgart
Ein Krimi-Klassiker, der den Neuleser ebenso hinreißt wie den Wiederleser: Der schwerkranke Berner Kommissar Bärlach sorgt aus dem
Hintergrund in gleich zwei Fällen für Aufklärung und Sühne . . .
Friedrich Dürrenmatt: Die Kriminalromane
© 2011 by Diogenes Verlag AG Zürich
A
ber seine Stimme klang verzagt.
In Bärlachs zusammengekniffenen Augen wetterleuchtete es
verächtlich. „Unsinn, Tschanz. Du
weißt genau, daß es dein Revolver
ist, den der Diener in der Hand
hielt, als man ihn fand. Du selbst
hast ihn dem Toten in die Hand gedrückt. Nur die Entdeckung, daß
Gastmann ein Verbrecher war, verhinderte, dein Spiel zu durchschauen.“
„Das werden Sie mir nie beweisen
können“, lehnte sich Tschanz verzweifelt auf.
Der Alte reckte sich in seinem
Stuhl, nun nicht mehr krank und
zerfallen, sondern mächtig und gelassen, das Bild einer übermenschlichen Überlegenheit, ein Tiger, der
mit seinem Opfer spielt, und trank
den Rest des Champagners aus.
Dann ließ er sich von der unaufhörlich kommenden und gehenden Bedienerin Käse servieren; dazu aß er
Radieschen, Salzgurken und Perlzwiebeln. Immer neue Speisen
nahm er zu sich, als koste er nur
noch einmal, zum letzten Male das,
was die Erde dem Menschen bietet.
„Hast du es immer noch nicht begriffen, Tschanz“, sagte er endlich,
„daß du mir deine Tat schon lange
bewiesen hast? Der Revolver
stammt von dir; denn Gastmanns
Hund, den du erschossen hast, mich
zu retten, wies eine Kugel vor, die
von der Waffe stammen mußte, die
Schmied den Tod brachte: von deiner Waffe. Du selbst brachtest die
Indizien herbei, die ich brauchte.
Du hast dich verraten, als du mir das
Leben rettetest.“
„Als ich Ihnen das Leben rettete!
Darum fand ich die Bestie nicht
mehr“, antwortete Tschanz mechanisch. „Wußten Sie, daß Gastmann
einen Bluthund besaß?“
„Ja. Ich hatte meinen linken Arm
mit einer Decke umwickelt.“
„Dann haben Sie mir auch hier
eine Falle gestellt“, sagte der Mörder fast tonlos.
„Auch damit. Aber den ersten
Beweis hast du mir gegeben, als du
mit mir am Freitag über Ins nach Li-
0h
60%
W
hPa
1008,9
1008,5
1008,8
1009,1
1009,4
1008,8
1008,6
PEGELSTÄNDE
gestern, 5 Uhr
331 cm
215 cm
269 cm
±0
+21
+18
Örtlich Schauer bei 20 bis 25 Grad.
Schneefall
Schneeregen
Nebel
14,1° (1958) -22,1° (2012)
15,8° (2001) -20,3° (2012)
Vollmond
2°
Konstanz
15 km/h
München
EUROPA
Oslo
St. Petersburg
Moskau
Kopenhagen
London
Berlin
Brüssel
Paris
Warschau
Kiew
Wien
Bern
Budapest
Bordeaux
Cannes
Madrid
Venedig
Barcelona
Malaga
Rom
Dubrovnik
Istanbul
Palma
Kanarische Inseln
Algier
Athen
Tunis
Las Palmas
Neumond
Zwischen einem Tief über Finnland und einem
Tief über Frankreich halten sich zahlreiche Wolken über Mitteleuropa. Dabei kann es örtlich
H
Hoch
T
Tief
< -15 -15/-10 -10/-5
gerz fuhrst, um mir die Komödie
mit dem „blauen Charon“ vorzuspielen. Schmied fuhr am Mittwoch
über Zollikofen, das wußte ich,
denn er hielt in jener Nacht bei der
Garage in Lyß.“
„Wie konnten Sie das wissen?“
fragte Tschanz.
„Ich habe ganz einfach telephoniert. Wer in jener Nacht über Ins
und Erlach fuhr, war der Mörder:
du, Tschanz. Du kamst von Grindelwald. Die Pension „Eiger“ besitzt ebenfalls einen blauen Mercedes. Seit Wochen hattest du
Schmied beobachtet, jeden seiner
Schritte überwacht, eifersüchtig auf
seine Fähigkeiten, auf seinen Erfolg,
auf seine Bildung, auf sein Mädchen. Du wußtest, daß er sich mit
Gastmann beschäftigte, du wußtest
sogar, wann er ihn besuchte, aber du
wußtest nicht, warum. Da fiel dir
durch Zufall auf seinem Pult die
Mappe mit den Dokumenten in die
Hände. Du beschlossest, den Fall zu
übernehmen und Schmied zu töten,
um einmal selber Erfolg zu haben.
Du dachtest richtig, es würde dir
leichtfallen, Gastmann mit einem
Mord zu belasten. Als ich nun in
Grindelwald einen blauen Mercedes
sah, wußte ich, wie du vorgegangen
bist: Du hast den Wagen am Mittwoch abend gemietet. Ich habe mich
erkundigt.
Das Weitere ist einfach: du fuhrst
SO
6° -1°
Stuttgart
DIE WETTERLAGE
REKORDE 12. FEBRUAR:
Augsburg
Kempten
Saarbrücken
7°
O
Veränderung
Max. (Jahr) Min. (Jahr)
KANARISCHE INSELN
O
15 km/h
Frühbeet: Wenn Pferde- oder Rindermist zur
Verfügung steht, kann Mitte Februar mit dem
Packen des Frühbeets begonnen werden. Die
Höhe der Stallmistpackung sollte, nachdem
man sie festgetreten hat, 40 bis 50 Zentimeter
betragen. Die Erdschicht darf ungefähr 20 Zentimeter hoch sein.
Konstanz
Donauwörth
Ingolstadt
Einzelne Regenschauer möglich, 15 bis 18 Grad.
S
Dublin
SPANIEN UND PORTUGAL
O
W
S
GARTENTIPP
Im Südosten Spaniens meist freundlich, sonst
kräftige Regengüsse. 14 bis 22 Grad.
BALEAREN
0h
N
Lissabon
Schneeschauer
Tagestiefstwerte (aktuell)
Tagestiefstwerte (letztes Jahr)
Teils scheint die Sonne, teils sind
O
W
5° 0°
dichte Wolkenfelder unterwegs. Nur
Kiel
S
noch vereinzelt treten Regen-, GrauRostock
O
pel- oder Schneeschauer auf. Gegen
25 km/h
Hamburg
Abend steigt die Regen- und
7° -2°
Emden
Schneewahrscheinlichkeit im SüdBerlin
Hannover
westen rasch an. Die Schneefallgren7° -1°
ze bewegt sich zwischen 100 Metern
6° -1°
im Norden und 600 Metern am AlKassel
Leipzig
penrand. 2 bis 8 Grad werden erKöln
5° -2°
reicht. Es weht ein schwacher bis
6° -2°
Dresden
mäßiger Wind aus unterschiedlichen
N
Richtungen.
gestern
µg/m3 Luft
72
22
35
6
13
135
74
weitere Wetter-Infos unter www.all-in.de
Friedrich Dürrenmatt – Der Richter und sein Henker (24)
-3°
N
NO2 UND LUFTDRUCK
-24
Winnipeg
USA
0°
DEUTSCHLAND
Die allergene Belastung durch Haselpollen ist
mäßig bis stark. Erlenpollen sind ebenfalls in
mittleren bis hohen Konzentrationen in der
Luft.
NORDAMERIKA
Seattle
11
0h
8°
POLLENTELEGRAMM
Verona
12
Vancouver
60%
DIENSTAG
3°
Im Norden meist trocken, sonst wechselhaft mit
einigen Regengüssen. 8 bis 18 Grad.
KARIBIK/USA
Dom. Republik
Schwarzwald
Bayerischer Wald
Allgäuer Alpen
Bayerische Alpen
Österreichische Alpen
Französische Alpen
Schweizer Alpen
Italienische Alpen
MORGEN
1h
MONTAG
SERVICE
REISEWETTER
HEUTE
-2°
SONNTAG
60%
GarmischPartenkirchen
Riva
DER LETZTEN SIEBEN TAGE
Kochelsee
Zugspitze
Bozen
0°
SAMSTAG
-6° -9°
1000 m
Konstanz
München
Stuttgart
Augsburg
Ulm
Oberstdorf
Tageshöchstwerte (aktuell)
Tageshöchstwerte (letztes Jahr)
BIOWETTER
Zillertaler
Alpen
7°C
6°C
6°C
5°C
4°C
2°C
+
ALLGÄU UND BAYERISCHES VORALPENLAND
4h
Zugspitze
9.3.
JAHRESVERGLEICH KEMPTEN
SAMSTAG
60%
Staffelsee
4h
2.3.
WÄRMSTE & KÄLTESTE STÄDTE*
SAMSTAG
München
Ammersee
-2°
Starnberger
See
40%
Oberstdorf
5 km/h
30%
Landsberg
Buchloe
22.2.
WETTERSTATISTIK
MITTLERES SCHWABEN UND OBERBAYERN
Schwabmünchen
Mindelheim
Biberach
15 km/h
AUGSBURG
2
rta
ch
Lec
h
Do
-2°
Aichach
UV
Neu-Ulm
5°
Wertingen
Fellhorn
2000 m
15.2.
–
ALPENWETTER
3000 m
23:53
Ingolstadt
Neuburg
Dillingen
Günzburg
Ulm
3h
Donauwörth
1
O
UV-Index:
0-1: schwach – keine Maßnahmen erforderlich,
2-4: mittel – Schutzmaßnahmen empfehlenswert
5-7: hoch – Schutzmaßnahmen erforderlich
8-10: sehr hoch – Schutzmaßnahmen unbedingt
erforderlich
Nördlingen
UV
4h
S
Minimale Temperatur
Maximale Temperatur
Regenwahrscheinlichkeit in Prozent
Sonnenstunden am Tag
40%
Aalen
O
r
7°
O
W
Dieter Hackenthal
Diplom-Meteorologe
07:29
NÖRDLICHES SCHWABEN, FRANKEN UND OBERBAYERN
Weißenburg
Isa
W
-3°
We
mal ziehen Wolkenfelder vorüber, mal
kommt die Sonne hervor. Anfangs besteht
im Süden noch eine leicht erhöhte
Schneewahrscheinlichkeit. Höchstwerte
um 5 Grad werden erreicht. In der Nacht
werden die Wolken dichter, und es kann
örtlich etwas Schnee geben. Morgen ziehen letzte Schnee- und Schneeregenschauer ab, und es wird vorübergehend
freundlich. Am Nachmittag beginnt es
dann wieder zu regnen.
MONDPHASEN
MORGEN
17:37 10:03
AUSSICHTEN
WIND
N
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
* bis gestern, 16 Uhr
Heute: Mal Wolken, mal Sonne
Liebe Leserinnen und Leser,
NUMMER 35
über Ligerz nach Schernelz und ließest den Wagen im Twannbachwald
stehen, du durchquertest den Wald
auf einer Abkürzung durch die
Schlucht, wodurch du auf die Straße
Twann-Lamboing gelangtest. Bei
den Felsen wartetest du Schmied ab,
er erkannte dich und stoppte verwundert. Er öffnete die Türe, und
dann hast du ihn getötet. Du hast es
mir ja selbst erzählt. Und nun hast
du, was du wolltest: seinen Erfolg,
seinen Posten, seinen Wagen und
seine Freundin.“
Tschanz hörte dem unerbittlichen Schachspieler zu, der ihn matt
gesetzt hatte und nun sein grauenhaftes Mahl beendete. Die Kerzen
brannten unruhiger, das Licht flackerte auf den Gesichtern der zwei
Männer, die Schatten verdichteten
sich. Totenstille herrschte in dieser
nächtlichen Hölle, die Dienerinnen
kamen nicht mehr. Der Alte saß
jetzt unbeweglich, er schien nicht
einmal mehr zu atmen, das flackernde Licht umfloß ihn mit immer neuen Wellen, rotes Feuer, das sich am
Eis seiner Stirne und seiner Seele
brach.
„Sie haben mit mir gespielt“, sagte Tschanz langsam.
„Ich habe mit dir gespielt“, antwortete Bärlach mit furchtbarem
Ernst. „Ich konnte nicht anders. Du
hast mir Schmied getötet, und nun
mußte ich dich nehmen.“
Warmfront
-5/0
0/5
Kaltfront
5/10
„Um Gastmann zu töten“, ergänzte Tschanz, der mit einem Male
die ganze Wahrheit begriff.
„Du sagst es. Mein halbes Leben
habe ich hingegeben, Gastmann zu
stellen, und Schmied war meine
letzte Hoffnung. Ich hatte ihn auf
den Teufel in Menschengestalt gehetzt, ein edles Tier auf eine wilde
Bestie. Aber dann bist du gekommen, Tschanz, mit deinem lächerlichen, verbrecherischen Ehrgeiz,
und hast mir meine einzige Chance
vernichtet. Da habe ich dich genommen, dich, den Mörder, und habe
dich in meine furchtbarste Waffe
verwandelt, denn dich trieb die Verzweiflung, der Mörder mußte einen
anderen Mörder finden. Ich machte
mein Ziel zu deinem Ziel.“
„Es war für mich die Hölle“, sagte Tschanz.
„Es war für uns beide die Hölle“,
fuhr der Alte mit fürchterlicher
Ruhe fort. „Von Schwendis Dazwischenkommen trieb dich zum Äußersten, du mußtest auf irgendeine
Weise Gastmann als Mörder entlarven, jedes Abweichen von der Spur,
die auf Gastmann deutete, konnte
auf deine führen. Nur noch
Schmieds Mappe konnte dir helfen.
Du wußtest, daß sie in meinem Besitze war, aber du wußtest nicht, daß
sie Gastmann bei mir geholt hatte.
Darum hast du mich in der Nacht
vom Samstag auf den Sonntag über-
ein paar Regen- und Schneeschauer geben.
Dagegen gehen auf der Iberischen Halbinsel
sehr kräftige Regengüsse nieder.
Okklusion
Warmluft
Kaltluft
10/15 15/20 20/25 25/30 30/35
> 35
fallen. Auch beunruhigte dich, daß
ich nach Grindelwald ging.“
„Sie wußten, daß ich es war, der
Sie überfiel?“ sagte Tschanz tonlos.
„Ich wußte das vom ersten Moment an. Alles, was ich tat, geschah
mit der Absicht, dich in die äußerste
Verzweiflung zu treiben. Und wie
die Verzweiflung am größten war,
gingst du hin nach Lamboing, um
irgendwie die Entscheidung zu suchen.“
„Einer von Gastmanns Dienern
fing an zu schießen“, sagte Tschanz.
„Ich habe Gastmann am Sonntag
morgen gesagt, daß ich einen schicken würde, ihn zu töten.“
Tschanz taumelte. Es überlief ihn
eiskalt. „Da haben Sie mich und
Gastmann aufeinandergehetzt wie
Tiere!“
„Bestie gegen Bestie“, kam es unerbittlich vom andern Lehnstuhl
her.
„Dann waren Sie der Richter und
ich der Henker“, keuchte der andere.
„Es ist so“, antwortete der Alte.
„Und ich, der ich nur Ihren Willen ausführte, ob ich wollte oder
nicht, bin nun ein Verbrecher, ein
Mensch, den man jagen wird!“
Tschanz stand auf, stützte sich
mit der rechten, unbehinderten
Hand auf die Tischplatte. Nur noch
eine Kerze brannte.
»25. Fortsetzung folgt
Ringen
Im Kampf ums
richtige Gewicht
Allgäu-Sport
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
AZ
...
Allgäu-Rundschau
Eishockey
Kaufbeuren hat
Rang zehn im Visier
Allgäu-Sport
www.all-in.de
NR. 35
Audienzzimmer
im neuen Glanz
Kempten Das Audienzzimmer in der
ehemaligen fürstäbtlichen Residenz
in Kempten strahlt in neuem Glanz.
Damit kann Landgerichtspräsident
Dr. Johann Kreuzpointner wieder
Gäste aus München standesgemäß
begrüßen. 18 000 Euro kostete die
Generalsanierung von Boden und
Wänden. Beim Abschleifen des
Nußbaum-Parketts fand sich übrigens ein Hinweis auf Schreinermeister Jakob Höß aus dem Jahre 1761.
Und hinter einer Wandbespannung
kam die Inschrift einer Landshuter
Firma von 1898 zu Tage. Deshalb
durften sich die Mitarbeiter der
Kemptener Firma Zeiler nun hinter
der neuen grünen Wandbespannung
verewigen. Wochenlang war Restaurator Gebhard Eyerschmalz aus
Reicholzried mit seinem Team damit beschäftigt, die goldenen Rahmen zu säubern. Gereinigt wurden
auch die Kachelöfen. Bereits aufgestellt sind Stühle und zwei Chaiselongues (Römersofas), ein Konferenztisch soll noch folgen. (li)
Blickpunkte
KEMPTEN
100 Gramm Amphetamin
bei 34-Jähriger gefunden
Seit 1761 werden in diesem Zimmer der Kemptener Residenz hochrangige Gäste empfangen. Waren es einst die Fürstäbte, die hier Audienz hielten, ist es heute dem Landgerichtspräsidenten Dr. Johann Kreuzpointner vorbehalten, Minister, Abgeordnete oder Justizvertreter in dem frisch renovierten Prunkraum zu begrüßen. Foto: Ralf Lienert
Die Kemptener Kripo ermittelt derzeit gegen eine 34-jährige Münchnerin, die im Besitz von rund 100
Gramm Amphetamin war. Beamte
der Pfrontener Schleierfahndung
hatten die Münchnerin am frühen
Nachmittag des vergangenen Dienstags auf dem Vorplatz des Kemptener Hauptbahnhofs kontrolliert.
Dabei stießen die Fahnder in der
mitgeführten Umhängetasche auf
rund zehn Gramm Amphetamin
und eine Ecstasy-Tablette. Im Rahmen der weiteren Ermittlungen
wurde durch die Staatsanwaltschaft
Kempten beim Ermittlungsrichter
des Amtsgerichts Kempten ein
Durchsuchungsbeschluss für die
Wohnung der Frau in München erwirkt. Darin stießen die Fahnder
nochmals auf rund 90 Gramm Amphetamin. Die Frau räumte laut
Polizei ein, seit Jahren Drogen konsumiert zu haben. (az)
„Verluste wird es für Kommunen nicht geben“
Flughafen Memmingen Koordinator Kaiser verspricht: Allgäuer Städte und Landkreise gehen mit ihrer Beteiligung kein
Risiko ein. Hinter den Kulissen wird um den Wert der Gewerbeflächen gerungen. Altlasten sind derzeit kein Thema
VON MARKUS RAFFLER
Memmingen Mit insgesamt 7,2 Millionen Euro werden sich schwäbische Städte und Landkreise an künftigen Gerwerbeflächen am Memminger Flughafen beteiligen. Die
erste Rate soll bereits zur Jahresmitte, der Rest bis Anfang 2017 fließen.
Voraussetzung dafür ist jedoch eine
neue Besitzgesellschaft (siehe Grafik), in der die öffentliche Hand
mehr als 50 Prozent der insgesamt
28 Hektar hält. Diese Gesellschaft
soll laut Airport-Koordinator Gebhard Kaiser bis Ende März gegründet werden.
Der Oberallgäuer Ex-Landrat ist
„Ich kann nicht garantieren,
wie viele Fluggäste wir haben werden – aber ich kann
garantieren, dass die Kommunen mit ihrer Beteiligung
kein Minus machen.“
Flughafen-Koordinator Gebhard Kaiser
überzeugt, dass Städte und Landkreise mit ihrer Beteiligung an den
künftigen Gewerbeflächen kein Risiko eingehen werden. „Die öffentliche Hand wird hier definitiv keine
Verluste einfahren“, widerspricht
Kaiser früheren Befürchtungen von
Airport-Gegnern. Im Gegenteil:
„Sobald wir Grundstücke verkaufen, kommen wir in die Gewinnzone.“ Schon jetzt belaufen sich die
Einnahmen aus Parkplätzen und
Liegenschaften laut Kaiser auf über
eine Million Euro pro Jahr. Dieses
Geld lande – abzüglich der Kosten
für das Management von Gebäuden
und Stellflächen – künftig komplett
bei Städten und Landkreisen.
Und was ist mit möglichen Altlasten im Boden und eventuellen Kosten für deren Beseitigung? Wie berichtet, wurden geringe Spuren von
per- und polyfluorierten Tensiden
(PFT) aus der Militärzeit des Airports im Trinkwasser der Anliegergemeinde Ungerhausen nachgewiesen. „Wir werden vertraglich ganz
klar regeln, dass Städte und Landkreise für etwaige Folgekosten nicht
aufkommen müssen“, macht Kaiser
deutlich. Wobei der Ex-Landrat
nicht davon ausgeht, dass im Boden
tatsächlich ein größeres Risiko
schlummert – und selbst wenn, wäre
das ein Thema für die beteiligten
Unternehmer, nicht aber für die
Allgäuer Kommunen, wie er sagt.
Schon jetzt seien weitere Gesellschafter in Sicht: Mehrere heimische
Banken, die dem Airport bislang
Darlehen in Höhe von sechs Millionen Euro gewährt haben, werden
sich nach deren Rückzahlung an der
neuen Besitzgesellschaft beteiligen –
und zwar in einer Größenordnung
von etwa zwei Millionen Euro. Bereits 2017 sei der Airport komplett
frei von Bankschulden.
ab, wie viele Hektar Gewerbegrund
die Kommunen für ihre Beteiligung
erhalten. Am kommenden Montag
werden die Alt-Gesellschafter mit
Allgäuer Politikern um einen Konsens ringen. Basis für die Gespräche
sind unter anderem die Zahlen, die
der Gutachter-Ausschuss des Landkreises Unterallgäu ermittelt hat.
Bei der Verwertung der Grundstücke visiert Kaiser einen Zeitraum
von fünf bis sechs Jahren an. Auch
der Unterallgäuer Landrat HansJoachim Weirather, zugleich Vorsitzender der Allgäu GmbH, macht
klar, „dass niemand von uns innerhalb der nächsten zwei Jahre Gewinne erwartet“ – zumal die gewünsch-
te Gewerbeansiedlung „keine beliebige“ sein dürfe. Der Chef der Allgäu GmbH pocht bei allen Schritten
darauf, dass die Interessen der
Kommunen gewahrt bleiben. Dies
gelte für die Eigentumsverhältnisse
der neuen Betriebsgesellschaft
ebenso wie für die Frage der Altlasten im Boden. Auch bei der Beteiligung des Freistaats Bayern am Airport, die Ministerpräsident Seehofer
skeptisch sieht, Finanzminister Söder dagegen begrüßt, hat Weirather
eine präzise Vorstellung: „Wir wünschen und erwarten, dass sich der
Freistaat auch an einem Flughafen
in Schwaben beteiligt. Das Allgäu
verdient Aufmerksamkeit.“
„Bei der Verwertung der
Grundstücke geht Qualität
vor Geschwindigkeit.“
Landrat Hans-Joachim Weirather
Kontrovers diskutiert wird allerdings noch die Frage, wie viel die 28
Hektar nördlich und südlich des
Flughafen-Kerngeländes überhaupt
Wert sind. Hier gehen die Meinungen zwischen Städten und Landkreisen sowie den Alt-Gesellschaftern (überwiegend Allgäuer Unternehmer) als bisherige Eigentümer
deutlich auseinander. Kaiser hält
nach seiner langjährigen Erfahrung
einen Quadratmeterpreis zwischen
32 und 40 Euro im weitgehend erschlossenen Nordareal für angemessen – das unerschlossene Süd-Areal
taxiert er dagegen nur mit 22 bis 30
Euro. Vom Wert der Flächen hängt
P
„Das war ein Gewaltexzess“
Betrug via Internet
Gericht Acht Jahre Haft für 23-Jährigen nach tödlichem Streit
Kripo Falsche Microsoft-Mitarbeiter am Werk
Überschlag auf A 96
Nach einem missglückten Überholmanöver ist gestern Vormittag auf
der A 96 bei Memmingerberg eine
20-Jährige mit ihrem Auto ins
Schleudern gerate. Der Wagen
kippte um und landete auf dem
Dach. Laut Polizei hatte die junge
Frau einen links neben ihr fahrenden Wagen zu spät bemerkt und das
Lenkrad dann ruckartig nach rechts
gezogen. Die Fahrerin kam mit
leichten Verletzungen davon, auf
der Autobahn gab es einen längeren
Stau.
Foto: Siegfried Rebhan
WALTENHOFEN
Betrunkene fahren
gegen Wand einer Halle
Betrunken sind drei junge Männer
im Oberallgäuer Waltenhofen gegen die Wand einer landwirtschaftlichen Halle gefahren. Sie schraubten dann die Kfz-Kennzeichen ab
und verschwanden zunächst. Doch
die Polizei fand die drei Männer im
Alter von 26, 26 und 27 Jahren. Sie
waren alle drei abwechselnd am
Steuer gesessen, bis dann der Unfall passierte. Gegen die drei wurde
ein Strafverfahren eingeleitet. Die
Führerscheine konnte die Polizei
nicht einkassieren. Keiner der drei
verfügte nämlich über eine Fahrerlaubnis. (az)
FISCHEN
Memmingen Ein Jahr nach einem
tödlichen Streit unter Betrunkenen
hat das Landgericht Memmingen einen 23-Jährigen zu acht Jahren Haft
verurteilt. Der Mann war wegen
Totschlags angeklagt, die Kammer
entschied auf Körperverletzung mit
Todesfolge.
Mit zahlreichen Schlägen und
Tritten hatte er in einer Gemeinschaftsunterkunft für sozial Schwache einen 30 Jahre alten Bewohner
so schwer verletzt, dass dieser noch
am Tatort starb. „Das war ein Gewaltexzess. Er ist vor Wut völlig
ausgerastet“, sagte die Vorsitzende
Richterin am Donnerstag in ihrer
Urteilsbegründung. Das Gericht
ordnete für den 23-Jährigen die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an. Einen 51 Jahre alten Mitangeklagten sprach die Kammer
frei. Die Spurenlage beweise eindeutig, dass allein der Jüngere für
den Tod des Opfers verantwortlich
sei, sagte die Richterin. Zwar habe
der 51-Jährige geholfen, Spuren zu
beseitigen. Aufgrund seiner schweren Alkoholerkrankung sei er jedoch
nicht schuldfähig und habe letztlich
gar nicht verstanden, was er macht.
Alle drei Männer waren zur Tatzeit
mit drei bis fünf Promille erheblich
betrunken. Im Januar 2015 war es in
der Unterkunft in Memmingen zu
einem Streit zwischen den 23 und 30
Jahre alten Männern gekommen.
Das spätere Opfer hatte die Mutter
des Jüngeren beleidigt, woraufhin
dieser zuschlug. „Er wollte ihm eine
heftige Abreibung verpassen. Das
ist dann tödlich eskaliert“, sagte die
Richterin. Die Staatsanwaltschaft
hatte für den 23-Jährigen zehn Jahre
Haft wegen Totschlags gefordert.
Er sei alleine verantwortlich, sagte
die Staatsanwältin. Der Verteidiger
des Angeklagten hielt eine sechsjährige Haftstrafe wegen Körperverletzung mit Todesfolge für angemessen. (az/lby)
Kaufbeuren Vermeintliche Angestellte des Softwareunternehmens
Microsoft haben in den vergangenen
Tagen im Bereich der Kripo Kaufbeuren ihr Unwesen getrieben. Die
Masche war stets die gleiche: Die
Betrüger riefen wahllos an und sagten den Betreffenden, dass ihr Computer von Viren befallen sei. In anderen Fällen behaupteten sie, die
Lizenz für Computerprogramme sei
abgelaufen. Zugleich boten die Täter gleich Abhilfe an – nämlich per
so genannter Fernwartung.
Dabei erhält der Anrufer unbegrenzten Zugriff auf den zu kapernden Rechner. Damit die Installation
des dafür nötigen Programms auch
sicher funktioniert, begleiten die
Betrüger ihre Opfer am Telefon bei
jedem Schritt und erklären, welche
Klicks nötig sind. Danach haben die
Täter aber Zugriff auf persönliche
Daten – wie etwa Kredit-, Bankoder Zugangsdaten für Online-Versandhändler. Obendrein brachten
die Betrüger ihre Opfer auch noch
dazu, eine kleine Bearbeitungsgebühr zu entrichten. 2014 gab es im
Allgäu 14 Fälle dieser Art mit einem
Schaden von 5500 Euro, 2015 27
Fälle (Schaden: 10 000 Euro) und
heuer sieben Fälle mit bislang 250
Euro Schaden. (mab)
Unbekannter kippt
stinkende Substanz in Auto
Auf üble Art und Weise ist einer
Autobesitzerin ein Schaden von
etwa 500 Euro entstanden. In Langenwang (Gemeinde Fischen/Oberallgäu) wurde von einem bislang
unbekannten Täter offenbar eine
übel riechende Substanz in das
Fahrzeug eingebracht, sodass eine
teure innere Grundreinigung
durchgeführt werden muss. Zudem
wurde mit einem spitzen Gegenstand der Kofferraum verkratzt. Die
Polizei Sonthofen bittet um Hinweise. (az)
Allgäu-Rundschau | Allgäu-Sport
Alfons Hörmann
nicht mehr Chef
von Hörmann
Sulzberger Manager
scheidet aus dem
Konzern aus
Sulzberg/Kirchseeon Alfons Hörmann aus Sulzberg (Oberallgäu) ist
nicht mehr Chef der Hörmann-Finance GmbH und der HörmannGruppe Kirchseeon (Oberbayern).
Der 55-Jährige sagte gegenüber unserer Zeitung über die Gründe der
Trennung, er habe fünf gute Jahre
bei dem Technologie-Konzern gehabt. Jetzt sei es „Zeit, um zu neuen
Ufern aufzubrechen“. Mehr ließ
sich Hörmann nicht entlocken. Nur
so viel: Er sei mit anderen Unternehmen in Kontakt. Zu gegebener
Zeit werde er mitteilen, wohin ihn
sein beruflicher Weg führt.
Hörmann, der als Präsident des
Deutschen Olympischen Sportbundes vielen Menschen in der Republik bekannt ist, hatte den Chefposten bei Hörmann 2010 übernommen. Die Namensgleichheit ist zufällig. Der Technologie-Spezialist
Hörmann Finance GmbH ist mit
über 15 Tochtergesellschaften in
den drei Geschäftsfeldern Fahrzeugindustrie, Anlagenbau und
Funktechnik tätig. Im Geschäftsjahr
2014 erwirtschaftete die Gruppe mit
etwa 2400 Mitarbeitern einen Konzernumsatz von etwa 418 Millionen
Euro. In den nächsten Jahren will
das Unternehmen seine technologische Position durch Investitionen
weiter ausbauen
und die internationalen Aktivitäten erweitern.
Vor seiner Zeit
bei der HörmannGruppe hatte Alfons Hörmann ab
1990
mehrere
FührungspositioAlfons Hörmann
nen beim Dachziegel-Hersteller Creaton AG in
Wertingen (Landkreis Dillingen)
inne. Von 1998 bis 2010 leitete er als
Vorstandsvorsitzender das Unternehmen.
Unter den Sportfunktionären ist
Hörmann eine wichtige Größe. 2005
wurde er zum Präsidenten des
Deutschen Ski-Verbandes gewählt,
seit Dezember 2013 ist er Präsident
des Deutschen Olympischen Sportbundes.
Es gibt auch den Kommunalpolitiker Hörmann. So fungierte er früher als CSU-Fraktions-Chef im
Oberallgäuer Kreistag. (bb)
Freitag, 12. Februar
Konzerte
KAUFBEUREN
„Born 2 B-Tight“ Tour 2016, mit dem
Rapper B-Tight; Local Support: Tagster/
Conan & Eldino, 20 Uhr, Juze Kaufbeuren.
Was ist noch los?
IMMENSTADT
Himmelsbeobachtung, (bei klarem
Himmel), 20 Uhr, Sternwarte Oberallgäu,
Knottenried.
An der Sternwarte in Immenstadt-Knottenried können Interessierte heute den
Himmel beobachten. Auf dem Foto ist
Foto: wnh
der Mond zu sehen.
NUMMER 35
Die Waage immer im Blick
Ringen Nicht nur in der Fastenzeit ist das Gewicht bei den Athleten stets Thema. Manche
nehmen in kurzer Zeit zehn Kilo ab, um in einer leichteren Klasse kämpfen zu können
VON TOBIAS SCHUHWERK
DEL 2
Kaufbeuren – Löwen Frankfurt (Fr., 19.30 Uhr)
Oberliga Süd
ERC Sonthofen – EHV Schönheide (Fr., 20 Uhr)
Bayernliga, Zwischenrunde A
ECDC Memmingen – HC Landsberg (Fr., 20 Uhr)
EV Lindau – TSV Peisenberg (So., 17.15 Uhr)
Bayernliga, Zwischenrunde B
ESV Buchloe – EHC Waldkraiburg (Fr., 20 Uhr)
Landesliga, Abstiegsrunde
ESC Kempten – Reichersbeuern (Fr., 19.30 Uhr)
EC Oberstdorf – DEC Inzell (Sa., 20 Uhr)
Schüler-Bundesliga, Gr. A
ESV Kaufbeuren – EV Landshut (Sa., 19.15 Uhr)
Schüler-Bundesliga, Gr. B
Füssen – Bietigheim-Bissingen (Sa., 14.30 Uhr)
Vier-Nationen-Turnier
der U17-Nationalmannschaft im BLZ Füssen
Dänemark – Schweiz (Fr., 15 Uhr)
Deutschland – Slowakei (Fr., 18.30 Uhr)
Schweiz – Slowakei (Sa., 14 Uhr)
Deutschland – Dänemark (Sa., 17.30 Uhr)
Fußball
Testspiele
FC Memmingen – SSV Ulm (Sa., 13 Uhr)
TSV Kottern – FV Illertissen (Sa., 13 Uhr)
FC Sonthofen – FC Wangen (Sa., 15 Uhr)
Schwäbische Hallenmeisterschaft
der D-Junioren (So., ab 10 Uhr, Sporthalle Turnerstraße, Kaufbeuren)
Handball
Ringer-Urgestein Anton
Mayr über seine „Emmentaler-Diät“.
MÄNNER
Wenn Ringer-Talent Felix Bückle zu viele Kilo auf die Waage bringt, dann verschwindet er in die Sauna, um Gewicht „abzukochen“, wie es in der Ringersprache heißt.
Foto: Tobias Schuwherk
ten: „Das tut dem Körper und dem
Geist gut“, sagt er. Klar sei aber
auch: Bei Ringer-Talenten, die sich
noch im Wachstum befinden, ist das
„Abkochen“ aus gesundheitlichen
Gründen tabu. Doch bei den Männern ist es weit verbreitet – gerade
in den unteren Ligen, in denen die
Vereine oft darum kämpfen, jede
Gewichtsklasse mit einem Mann besetzen zu können.
Extrem abgespeckt
Aufsehen erregte im Vorjahr André
Spiekermann vom SV 29: Weil er
mit 31 Jahren noch einmal im Fliegengewicht (bis 57 Kilo) antreten
wollte, nahm er in acht Monaten
sage und schreib 30 Kilo ab! „Das
war ein tolles Gefühl“, sagt Spiekermann, der derzeit wieder ein bisschen mehr auf den Rippen hat.
Auch das soll sich hin und wieder
ganz gut anfühlen...
FRAUEN
● Anton Mayr (49) vom Landesligisten SV 29 Kempten hat in 33 Jahren
als Ringer über 600 Kämpfe bestritten.
Er trat dabei in unterschiedlichen
Gewichtsklassen an – und hat das geforderte Gewicht immer auf die
Waage gebracht.
● Häufig speckte er zehn Kilo innerhalb von acht Wochen ab, um vom
Schwergewicht in die Klasse bis unter
97 Kilo zu wechseln. Er hat als junger Mann schon vieles probiert. Mittlerweile schwört er auf seine ganz persönliche Diät. Seine Tricks:
MÄNNLICHE JUGEND
● 1. Klares Ziel setzen „Ich lege einen Tag fest, an dem ich das
Wunschgewicht haben will. Dieses Ziel
habe ich immer vor Augen.“
● 2. Ständige Kontrolle „Ich wiege
mich jeden Tag mindestens einmal.
Somit weiß ich immer, was zu tun ist.“
● 3. Viel Bewegung „Neben dem
normalen Ringer-Training an zwei
bis drei Tagen die Woche versuche ich
noch mindestens zwei Lauf-Einheiten einzubauen. Jeweils um die 5 Kilometer.“
● 4. Wasser und Kaffee sind die einzigen Getränke, die sich Mayr in der
Abnehm-Phase gönnt. „Bier und Spezi
sind tabu.“
● 5. Wenig essen, dafür deftig
„Kleines Frühstück, ordentliches
Mittagessen, gerne mit Fleisch, und ein
kleines Abendessen“, verrät Mayr.
Sein Spezial-Trick: Abends gibt es nur
einen Ranken Käse (ca. 200 bis 250
Gramm). Ohne Beilage. „Das gibt
mehr Power als Salat.“ (ts)
Handball Allgäuer Landesliga-Teams kämpfen um Auf- und gegen Abstieg
on zur Bayernliga) will sich der TV
Immenstadt (3./22:10 Punkte) mit
einem Sieg bei der SpVgg Altenerding (7./15:17) erhalten. Auch der
TSV Ottobeuren (4./21:11) kann
noch vom Relegationsplatz träumen. Beim Vorletzten, dem TSV
Friedberg II, (13./8:24) ist ein Sieg
Pflicht (32:18 im Hinspiel). Einen
Heimsieg fest eingeplant hat die
HSG
Dietmannsried/Altusried
(9./14:18) gegen den Eichenauer SV
(11./12:20). Für das abgeschlagene
Schlusslicht
TV
Memmingen
(14./4:28) ist jede der noch ausstehenden Partien ein Entscheidungsspiel: Gegen den VfL Günzburg
(2./23:7) muss gewonnen werden.
● Landesliga Süd Frauen Auf dem
klaren 36:18-Hinspielsieg über den
TSV Ismaning II (13./4:28) will sich
die SG Biessenhofen/Marktoberdorf
(9./14:18) nicht ausruhen – die
Oberbayern sind in eigener Halle
immer für eine Überraschung gut.
● Bezirksoberliga Männer Im Allgäu-Duell zwischen der SG Kempten/Kottern (1./25:3 Punkte) und
dem TSV Mindelheim (10./9:19)
spricht alles für einen Sieg der Gastgeber, die schon in der Hinrunde
Landesliga Süd
TV Memmingen – VfL Günzburg (Sa., 19.30 Uhr)
Dietmannsr./Altusried – Eichenau (Sa., 19.30 Uhr)
Bezirksoberliga
Biess./MOD – Gröbenzell/Olching (Sa., 17.30 Uhr)
Kempten/Kottern – TSV Mindelheim (Sa., 20 Uhr)
Bezirksliga
Memmingen II – Unterpf./Germ. (Sa., 13.45 Uhr)
TSV Sonthofen – TSV Gilching II (Sa., 18 Uhr)
Bezirksklasse West
Kempten/Kottern – Schongau II (Sa., 14.45 Uhr)
Sonthofen II – Biessenhofen/MOD II (Sa., 16 Uhr)
Mindelheim II – TV Immenstadt III (Sa., 19 Uhr)
Oberstaufen – Kaufbeuren/Ngbl. II (Sa., 19 Uhr)
Die Abnehm-Tricks von Ringer-Urgestein Anton Mayr
Nur noch Entscheidungsspiele
● Bayernliga Frauen Die HSG Dietmannsried/Altusried
(6./18:14
Punkte) hat mit dem TSV Winkelhaid den Tabellenletzten (14./4:28)
zu Gast. Doch Vorsicht ist geboten:
Im Hinspiel setzte es eine
20:23-Pleite. Viel vorgenommen hat
sich der TSV Ottobeuren (9./14:18),
der bei der TS Herzogenaurach
(7./18:14) antritt. Die Unterallgäuer
wollen sich für die 25:29-Niederlage
im ersten Aufeinandertreffen revanchieren und Punkte für den Ligaerhalt sammeln.
● Landesliga Süd Männer Die Chance auf Platz zwei (Aufstiegsrelegati-
Kontakt:
Sekretariat der Sportredaktion
Telefon: (0831) 206-353 Petra Ganser
und (0831) 206-339 Martina Seifert
Fax: (0831) 206-484
E-mail: [email protected]
Frauen-Landesliga
ESV Kaufbeuren – ERC Sonthofen (So., 19 Uhr)
„A Brocka Käs
isch mei Energieriegel.“
Allgäu Langsam wird es eng für die
Handballer des TV Memmingen. In
der Landesliga liegen die Allgäuer
auf dem letzten Platz – ab jetzt gibt
es für die Memminger nur noch
Entscheidungsspiele im Kampf gegen den Abstieg. Noch vom Aufstieg träumen dürfen dagegen die
Allgäuer Liga-Konkurrenten TV
Immenstadt und TSV Ottobeuren,
die im Kampf um Relegationsplatz
zwei noch ein Wort mitreden wollen. Das Allgäuer Handball-Wochenende im Überblick:
Sport-Termine
Eishockey
Westendorf/Kempten In der Fastenzeit ein paar Kilo verlieren: Das
wünschen sich viele. Das Interesse
an Diäten steigt zwischen Aschermittwoch und Ostern sprunghaft.
Und damit auch die Freude bei den
Anbietern der neuesten AbnehmProgramme: Sie machen „dicke“
Geschäfte. Die Ringer im Allgäu
können darüber nur schmunzeln.
Bei ihnen dreht es sich das ganze
Jahr über ums Gewicht.
„Nach jedem Training wiegen
sich die Athleten. Das dient der eigenen Kontrolle“, sagt Thomas Stechele, Abteilungsleiter bei den
Zweitliga-Ringern des TSV Westendorf. Ringer-Urgestein Anton
Mayr (49) vom Landesligisten SV 29
Kempten stimmt ihm zu. „TrendDiäten braucht bei uns keiner. Jeder
hat seine eigene Methode, um sein
Idealgewicht zu erreichen“, sagt der
Landwirt, der unserer Zeitung seine
persönlichen Abnehm-Tricks verrät
(siehe Infokasten).
Die Ringer achten auf jedes
Gramm, damit sie in ihrer jeweiligen
Gewichtsklasse antreten dürfen.
Sieben Kategorien vom Fliegen- bis
zum Schwergewicht gibt es. Das offizielle Wiegen eine Stunde vor dem
Wettkampf ist die erste Hürde: Wer
zu viel Masse hat, darf nicht antreten – und kann damit nicht für sein
Team punkten. „Das ist die Höchststrafe“, erzählt Talent Felix Bückle
vom SV 29. Der 17-Jährige tritt im
Weltergewicht bis 74 Kilo an. Bei
einer Größe von 1,87 Metern hat er
schnell mal zwei, drei Kilo zuviel.
Dann heißt es im Ringerjargon „abkochen“. „Ich gehe in die Sauna,
esse weniger oder kurz vor dem
Wettkampf auch mal einen Tag gar
nichts. Aber das ist die Ausnahme“,
sagt Bückle.
Sein Vater Anton Mayr gilt als
wahrer „Abkoch-Spezialist“: Er trat
schon häufig in der Liga-Vorrunde
im Schwergewicht an – und in der
Rückrunde im Halbschwergewicht
(bis 96 Kilo). Dieser taktische Kniff
verlangt eiserne Disziplin. „Innerhalb von zwei Monaten specke ich
zehn Kilo ab, um in der niedrigeren
Gewichtsklasse antreten zu können“, erzählt Mayr. Auf die Abnehm-Phasen will er nicht verzich-
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
überlegen waren (34:22). Doch das
SG-Team schrammte jüngst ausgerechnet beim Schlusslicht SG Biessenhofen/Marktoberdorf (12./6:22)
nur knapp an einer Blamage
(23:22-Sieg) vorbei. Durch diesen
Beinahe-Erfolg gestärkt gehen die
Ostallgäuer selbstbewusst ins Heimspiel gegen die HSG Gröbenzell/Olching (8./12:16). Gegen die Münchner Vorstädter gelang mit 27:26 einer von bislang nur drei Siegen in
dieser Saison. Aufsteiger und Überraschungsdritter SG Kaufbeuren/
Neugablonz (20:8) gastiert beim zuletzt schwächelnden TSV Murnau
(9./10:18).
● Bezirksoberliga Frauen Auf dem
Weg zum Titel hat Spitzenreiter TV
Waltenhofen (22:2 Punkte) zuhause
gegen den TSV Mindelheim
(4./14:10) eine harte Nuss zu knacken. Im Hinspiel siegte der TVW
nur mit Glück (25:24). Schlusslicht
TV Immenstadt (10./0:24) ist beim
SV Pullach (7./10:24) Außenseiter,
muss aber gewinnen, um dem Abstieg noch zu entgehen. (me)
Bayernliga
Dietmannsr./Altusr. – Winkelhaid (Sa., 17.30 Uhr)
Bezirksoberliga
TV Waltenhofen – Mindelheim (So., 15.15 Uhr)
Bezirksliga
Memmingen – Kaufbeuren/Ngbl. (Sa., 17.30 Uhr)
Bezirksklasse West
TSV Oberstaufen – VfL Buchloe (Sa., 17 Uhr)
Kempten/Kottern – Biessen./MOD II (Sa., 18 Uhr)
B-Landesliga Süd
Dietmannsr./Altusr. – Blumenau (So., 16.30 Uhr)
WEIBLICHE JUGEND
C-Landesliga Süd
TV Waltenhofen – Gröbenzell (So., 10.15 Uhr)
Dietmannsr./Altusr. – Friedb./Kissing (So., 15 Uhr)
Kegeln
2. Frauen-Bundesliga Süd-Mitte
1. SKC 63 Kempten – DJK Ingolstadt
(So., 12 Uhr, Kegel- und Bowlingcenter Kempten)
Männer-Regionalliga Schwaben/Oberbayern
SKC Unterthingau – Fortuna Schwabmünchen
(Sa., 13.30 Uhr, Schlossgaststätte Wagegg)
Ski alpin
1. Oli´s Ski & Bikeshop Schneeschuh-Run
(Fr., ab 19.30 Uhr, Hotel Adler, Kirchplatz, Oberstaufen)
Sport Reischmann-Cup
Riesenslalom beim SC Halblech
(So., 10 Uhr, Spieserlift Unterjoch)
Ski nordisch
Bioland-Staffellauf
mit Massenstart beim TSV Missen-Wilhams
(Fr., 19 Uhr, Haus des Gastes, Missen)
Krumbach Talentiade
Langlauf für Kinder beim SC Kempten
(So., ab 11 Uhr, Parkplatz, Eschacher Weiher)
Schach
Südschwäbische Senioreneinzelmeisterschaft
beim Schachclub Immenstadt
(Fr., Sa. und So., jeweils ab 9.30 Uhr, Gasthof
„Müller´s Engel“, Salzstraße 4, Immenstadt)
Taekwondo
Länderkampf Teamfight
Korea – BTU
(So., 16 Uhr, Dreichfachturnhalle, Marktoberdorf)
Volleyball
Wollen sich im Kampf um den zweiten Platz durchsetzen: Die Ottobeurer LandesligaFoto: Siegfried Rebhan
Handballer um Tim Ramsauer (rechts, beim Sprungwurf).
Frauen-Bayernliga Süd
TSV Sonthofen II – TV Dingolfing
(Sa., 17 Uhr, Allgäu Sporthalle Sonthofen)
SV Mauerstetten – TV Dingolfing
(So., 14 Uhr, Halle Sonnenhof)
Frauen-Bezirksliga
Spieltag beim SV Mauerstetten II (Sa., ab 14.30
Uhr, Marienschule, Kaufbeuren) mit TSV Sonthofen
III und FSV Marktoffingen III
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
NUMMER 35
Allgäu-Sport
ab Freitag, 12. Februar
L
A
I
Z
E
D
P
S
N
E
N
E
OCH
Eishockey-Vorschauen
W
Tafelschokolade
Alpenmilch, Haselnuss, Oreo,
Noisette und viele weitere Sorten
100-g-Tafel je Tafel
Alles in 1/ Classic Powerball
80-Tabs/100-Tabs-Packung
je Packung
36%
billiger
33%
billiger
9
UVP** = 13,9
9
UVP** = –,9
*
8,88
Spanien, Kl. I
Foto: Mathias Wild
Auf zum Endspurt
Kaufbeuren 20 Jahre lang war Mike
Muller als Eishockey-Profi auf der
ganzen Welt unterwegs. 20 Jahre, in
denen er neben vielen Höhen auch
zahlreiche Tiefen durchlebte. „Normalerweise fällt man als Spieler in
einer Saison irgendwann immer mal
in ein mentales Loch“, meint der
44-Jährige. In der Regel könne man
in einer solchen schweren Phase auf
die Aufbauarbeit der Mitspieler hoffen. „Bei uns sind dieses Jahr aber
quasi alle gleichzeitig in dieses Loch
gefallen“, erzählt der Trainer des
ESV Kaufbeuren weiter.
Statt sich gegenseitig Mut zuzusprechen, sei jeder Akteur mit sich
selbst unzufrieden gewesen. Kein
Selbstvertrauen, Versagensängste,
keine Leidenschaft. Die Spieler, sagt
Muller, hätten sich auch von der öffentlichen und teils harschen Kritik
in den sozialen Netzwerken ablenken lassen. Elf Partien hintereinander haben die Joker in dieser Zeit in
der DEL2 verloren – und damit eine
bessere Ausgangslage im Kampf um
die Play-off-Plätze verspielt. „Die
Liga bremst für niemanden“, sagt
Muller rückblickend.
Seit zwei Wochen läuft es wieder
besser beim Zweitligisten. Zuletzt
gab es acht Punkte aus fünf Spielen.
Warum der Knoten urplötzlich geplatzt ist, kann sich auch der Coach
nicht so recht erklären. „Der Kopf
ist wieder frei. Das ist tiefere Sportpsychologie“, sagt er. Mullers Ziel
vor der Saison war es, eine konkurrenzfähige Mannschaft zu formen.
„Dieses Ziel haben wir in 70 bis 80
Prozent unserer Spiele erreicht“,
meint er. Man sei gerüstet für die
letzten Spiele der Hauptrunde. Sieben Partien stehen noch auf dem
Programm. Die erste davon heute
Abend (19.30 Uhr) daheim gegen
die Löwen Frankfurt, am Sonntag
(17 Uhr) geht es zu den Eispiraten
nach Crimmitschau.
Die Sachsen sind derzeit Kaufbeurens härtester Widersacher im
Kampf um den zehnten Platz, der
die Teilnahme an den Pre-Play-offs
garantiert. Diese Runde zu erreichen, wäre gleichbedeutend mit
dem vorzeitigen Klassenerhalt.
Zwei Punkte Vorsprung hat Crimmitschau auf den ESVK. Doch Muller spielt die Brisanz dieser Begegnung bewusst herunter: „Es kommt
nicht nur auf dieses Spiel an. Wir
müssen von jetzt an jedes Spiel gewinnen. Jeder Punkt zählt.“
Bulls gegen
Schlusslicht
Allgäuer im
Nationalteam
Jetzt gilt’s in
der Bayernliga
ERC Sonthofen
erwartet Schönheide
ECDC-Frauen stellen
vier Spielerinnen
Bald starten
die Play-offs
Sonthofen Gelingt gegen das
Schlusslicht der Befreiungsschlag im
Saisonendspurt? Im vorletzten
Heimspiel der Hauptrunde schickt
sich EishockeyOberligist ERC
Sonthofen an, den
Rückstand
auf
den
begehrten
achten Rang zu
verkürzten. Heute Abend empfangen die Bulls von
Kapitän Michael Michael Grimm
Grimm ab 20 Uhr
den Letzten EHV Schönheide im
heimischen Eisstadion. Immerhin:
Die bisherigen drei Duelle gewann
Sonthofen (6:5, 4:3 und 3:2). Am
Sonntag geht es für das Team von
Gerd Wittmann ab 18 Uhr zum
viertletzten Spiel der regulären Saison zu den Selber Wölfen. (az)
Memmingen Vier Spielerinnen des
Bundesligisten ECDC Memmingen
sind für ein Turnier in Oskarshamn
(Schweden) in die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft berufen worden. Trainer
Benjamin
Hinterstocker nominierte
Daria
Gleißner
(22),
Carina
Strobel
(18/beide VerteiM. Anwander
digung), Nicola
Eisenschmid (19)
und Manuela Anwander (24/beide
Sturm), Franziska Albl (20/Tor)
steht auf Abruf bereit. Deutschland
trifft auf Schweden (heute/19 Uhr),
Russland (morgen/14 Uhr) und
Finnland (Sonntag/11.00 Uhr). Das
Turnier ist die Generalprobe für die
WM in Dänemark. (peg)
Memmingen/Lindau/Buchloe Zwei
Spieltage stehen in der Zwischenrunde der Eishockey-Bayernliga
noch an, ehe die Play-offs starten.
Von den Allgäuer Teams bereits sicher für diese qualifiziert sind der
EV Lindau, der heute Abend beim
TSV Peißenberg antritt (20 Uhr),
sowie der ECDC Memmingen, der
den HC Landsberg erwartet (20
Uhr). Zittern muss nur noch der
ESV Buchloe, der im Heimspiel gegen den starken EHC Waldkraiburg
(20 Uhr) Punkte benötigt, um die
Chance aufs Viertelfinale zu wahren. Am Sonntag findet dann der
letzte Spieltag mit den Rückspielen
statt: Die Islanders aus Lindau empfangen Peißenberg, die Memminger
Indians treten in Landsberg an und
die Pirates aus Buchloe spielen zuhause gegen Waldkraiburg (alle
17.15 Uhr). (jml)
4 kg
is
23%
* billiger
2,99
Frauen auf Titeljagd
Futsal FCM bei bayerischer Meisterschaft
Memmingen Auf die Jagd nach dem
Titel begeben sich die FußballFrauen des FC Memmingen am
Sonntag (ab 11 Uhr) in Herrieden
bei der Bayerischen HallenfußballMeisterschaft. Die Auslosung für
die Gruppenspiele ergab für den
Bayernligisten Memmingen starke
Konkurrenz: Der schwäbische Titelträger trifft auf den Regionalligisten SV Frauenbiburg (Bezirksmeister Niederbayern) sowie auf die beiden Landesligisten FC Karsbach
(Unterfranken) und FC Pegnitz
(Mittelfranken). Gespielt wird nach
Futsal-Regeln.
Auf dem Papier scheint die andere Gruppe mit dem Bayernliga-Spitzenreiter FC Forstern (Bezirksmeister Oberbayern), den Landesligisten
SV Reitsch (Oberfranken), SV 67
Weinberg II (Ausrichter) und dem
Bezirksoberligisten TSV Theuern
(Oberpfalz) etwas leichter zu sein.
Dennoch will sich die Mannschaft
von Trainer Peter Berger ordentlich
verkaufen. Bereits in den Jahren
2009 und 2012 setzten sich die
Memmingerinnen die Hallenkrone
auf. Diese Erfolge heuer zu wiederholen dürfte aber nicht einfach werden. (ass)
Schwäbische Meisterschaft
steigt in Kaufbeuren
Am kommenden Sonntag findet in
Kaufbeuren die schwäbische Futsal-Meisterschaft der D-Junioren
statt. Neben den vier Allgäuer
Vereinen FC Memmingen, JFG
Ostallgäu-Nord, FC Kempten und
Gastgeber SpVgg Kaufbeuren, die
sich bei der Allgäuer Meisterschaft
vor einer Woche in Dietmannsried
qualifiziert hatten, nehmen die
Mannschaften vom TSV Nördlingen, TSV Schwaben Augsburg, FC
Gundelfingen, BC Schretzheim, FC
Königsbrunn und FC Stätzling am
Bezirksturnier teil. Los geht es ab 10
Uhr. (az)
(1
(1 kg = 2,22)
Sonderpre
das ist
* billig
is
1,79
500 g, Spanien/Italien/Marokko, Kl. I
Sonderpre
13%
* billiger
1,11
Brotaufstrich
in feingewürzter Marinade
500-g-Dose (1 kg = 3,98)
Teufelshähnchen
extra scharf gewürzt
500 g
Qualität
aus
Deutschland
is
+ + IM AKTIONSKÜHLREGAL + +
Zarte Bratheringe
In der Frischfleischtruhe:
(100 g = –,44)
verschiedene Sorten
200-g-Schale
je Schale
in der praktischen Aluschale
UVP** = 2,49
*
* 20%
billiger
4,29 1,3 kg 1,99
UVP** = 1,39
* 36%
billiger
–,88
+ + IM AKTIONSKÜHLREGAL + +
Feiner
Blütenhonig
Ofenkäse
Cremig-mild,
Fein-würzigoder Bunter Pfeffermix
60 % Fett i. Tr., 320-g-Packung
(1 kg = 9,3
Winter-Abfüllung
zum Backen und Süßen
1-kg-Glas
Intermezzo
1 kg
ganze
Bohne
1-kg-Packung
je Packun
30%
billiger
UVP** = 3,89
* 23%
2,99
billiger
Maschinenpleger/
Klarspüler/
Deo
XXL Pack
sche
1,15-l-Fla57
)
2er
Pack
(1 l = 2,
9
UVP** = 12,9
*
8,99
*
4,77
1 kg
Zarte Heringsilets
BCE
Fruchtsaftgetränk
in Tomaten-Creme,
Eier-Senf-Creme,
Piri-Mango-Creme, Salsa-Picante
oder Sweet Chili
200-g-Dose
Lemon Lychee,
Mango Maracuja
oder Multivitamin
1,5-l-Flasche,
zzgl. –,25 Pfand
(100 g = –,56)
je Dose
(1 l = –,74)
je Flasche
30%
billiger
3er Pack
Fußball kompakt
Cherryrispentomaten
y p
Südafrika, Kl. I
je
Sonderpre
ESVK Zweitligist kämpft weiter um den zehnten Platz
VON STEPHAN SCHÖTTL
)
Tafeltrauben hell, 500 g,
kernlos,
je Artikel
*
2,95
UVP** = 1,59
tis
250 ml =l 5,g90ra)
(1
1,11
1,5 Liter
Orchideenrispe
Arrangement in
Glasvase
Glasvase bestückt mit
Anthurium, Cymbidie
oder Rose
und jeweils mit Roebelinii,
Aspidistra, Lucky Bamboo
und Herzstecker je Vase
zum g
sta
le
a
V ntin
*
9
3,9
*
UVP** = 1,49
e
inklusiv e
Glasvas
mit Grün
• ca. 12 Blüten
pro Rispe
• In versch. Farben
• ca. 50 cm lang
je Rispe
m
ca. 50 c
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 Kempten,
24. Februar 2016
 Kempten,
27. Februar 2016
Here is you and not me
Männer –
Ein Stadiongesang
Das Tanzstück der Kölner Kompanie MichaelDouglas Kollektiv untersucht die Wechselwirkungen
zwischen Tanz und Architektur,
indem es das Zusammenspiel
von Körper, Raum und Objekten
in den Fokus stellt. Räume und
Situationen, die strikten sozialen
Codes folgen, werden geschaffen. In ihnen sind Identitäten
scheinbar austauschbar. Die 2009
gegründete und preisgekrönte
Kompanie verbindet sich für unterschiedliche Aktivitäten neu –
mit vertrauten und neu zu entdeckenden Tänzern, Choreografen
und Musikern, in „Here is you and
not me“ mit dem Architekten Michael Steinbusch. Beginn ist um
20 Uhr im Theater in Kempten.
Es gibt einen Ort auf dieser Welt,
wo ein Mann noch ein Mann sein
kann, wo er archaischen Trieben nachgeben darf und seinem
inneren Schweinehund Auslauf
gewährt. Dieser Ort ist das Fußballstadion. Hier geht es um die
ersten und die letzten Dinge
des Lebens. „Männer“ ist eine
musikalische Revue von Franz
Wittenbrink. Die allerletzte Vorstellung dieser Kult-Revue, aufgeführt vom U50 Chor Altusried,
findet am Samstag, 27. Februar
2016, ab 20 Uhr im Theater in
Kempten als Benefiz-Veranstaltung des Rotary Clubs KemptenResidenz für den Neubau des
Allgäu-Hospiz statt.
Festspielhaus Füssen,
26. + 27. Februar 2016
 Festhalle Dietmannsried, 17. April 2016
Der Komödienstadel
Unter dem Titel „Göttinen weißblau“ wird das Lustspiel in drei
Akten von Cornelia Willinger
aufgezeichnet. Der Gasthof der
Schwestern Traudl, Wilma und
Vroni in den verschneiten Ammergauer Alpen brummt. Alle ihre Energie und all ihre Liebe fließen in den Betrieb. Da bleibt für
die Männer weder Zeit noch Zuwendung. Für den traditionellen
Silvesterabend – mit ganz spezieller Tanzeinlage – haben sich
120 Gäste angemeldet. Eine gute
Gelegenheit für die Geknechteten endlich zurückzuschlagen.
(Foto von der letzten Aufzeichnung).
Foto: ipmedia/Samer
Auch 2016 gibt es wieder eine Solotournee der Ursprung Buam. Neben den aktuellen Hits der im März
erscheinenden neuen CD, werden die drei Vollblutmusiker die größten Hits der letzten 23 Jahre dem
Publikum präsentieren. Hits wie „Achmed lieber Achmed, Bauer sucht Frau, Latte Macciatto, Don Camillo und Peppone“, um nur einige der zahlreichen Hits zu erwähnen, werden bei dieser Tour ganz im
Vordergrund stehen. Die drei Musiker Martin, Andreas und Manfred stehen mit Begeisterung auf der
Bühne und das lassen sie auch das Publikum spüren, sodass sie immer wieder bei den Live-Auftritten
auf die speziellen Wünsche des Publikums eingehen. Alle Konzerte finden bei Tisch mit Bewirtung statt.
Das Motto bei der Tournee 2016 lautet „Zillertaler Stimmung und Tanz für Jedermann“. Tickets gibt es
bei den Verkaufsstellen der Allgäuer Zeitung, bei den Verkaufsstellen von München Ticket und der Gaststätte Müller´s Inn in Kempten. Telefonisch unter 00 43/7 61 82 01 44 oder online unter www.lf-conzert.
at. Beginn ist um 18 Uhr in der Festhalle Dietmannsried. Publikumseinlass ist bereits um 16.30 Uhr.
 bigBox Allgäu,
17. April 2016
 bigBox Allgäu,
10. April 2016
 Sonthofen,
30. März 2016
Petticoat und Nierentisch, VWKäfer und Italien-Urlaub – die
50er Jahre waren ein ganz besonderes Jahrzehnt. Unvergessen sind die großen Stars: Caterina Valente, Peter Alexander,
Conny Froboess und viele mehr.
Eben diese musikalischen Perlen
und auch ein kleines Stück des
wunderbar-beschwingten Jahrzehnts lässt die Band „Conny und
die Sonntagsfahrer“ wieder aufleben. Mit „Komm ein bisschen
mit nach Italien“, erleben Sie eine musikalische Zeitreise. Wenn
die Vier loslegen, werden Sie sich
nicht allzu lang auf den Stühlen
halten können. Beginn ist um
20 Uhr im Gasthaus Goldener
Hirsch in Obergünzburg.
Anastacia
„Willkommen bei
Carmen Nebel“
 Kempten,
26. April 2016
 Alpspitzhalle Nesselwang, 7. Mai 2016
 Obergünzburg,
13. Mai 2016
Conny & die
Sonntagsfahrer
Ihre prägnante Soulstimme ist
ihr weltweites Markenzeichen.
Ihr immenser Wille kann Berge
versetzen und scheinbar sogar
das Schicksal besiegen. Für Anastacia ist der permanente Kampf
ein Merkmal ihrer erstaunlichen
Karriere. Mit der neuen Single
„Take This Chance“ und ihrer ultimativen Hit-Kollektion zelebriert
die unerschütterliche Interpretin
ihre Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden. Am 17. April
gastiert sie mit ihrer formidablen
Band in Kempten. Sie knüpft damit an die großartige Resonanz
auf ihre Resurrection-Welttour
an. Beginn ist um 20 Uhr.
Sie ist in Deutschland die einzige Frau mit einer eigenen Samstagabend-Show: Sie präsentiert
mehrmals im Jahr ihre Eurovisionsshowreihe „Willkommen bei
Carmen Nebel“, die bis zu zehn
Millionen Zuschauer regelmäßig
verfolgen. Nun geht Carmen Nebel mit Ihrer Show erstmals auf
große Tournee. Mit dabei sein
werden die Weltstars Tony Christie und Paul Potts, die Schlagerstars Beatrice Egli und Ella Endlich, Publikumsliebling Andy Borg
und Europas bekanntestes Ballettensemble, das Deutsche FernsehBallett. Beginn ist um 19 Uhr.
Ursprung Buam Solotour 2016
 bigBox Allgäu,
12. April 2016
Konstantin Wecker
Claus von Wagner
Theorie der feinen Menschen,
heißt sein neues Programm. Wer
Claus von Wagner auf einer Bühne
sieht, weiß: das wird aufjedenfall
kein normaler Kabarettabend. Er
ist so, wie sich Bertold Brecht und
Loriot in einer durchzechten Nacht
ihren Schwiegersohn vorgestellt
hätten. Manche sagen, er sähe
aus wie Roland Kaiser – hätte aber
bessere Texte. Was ihn so anders
macht? Die Tatsache, dass er die
Intelligenz seiner Zuschauer ernst
nimmt. Bei allem Spaß. Er gastiert
im Haus Oberallgäu in Sonthofen.
Karten unter Tel. 08323/8628.
Die Lieder sind entstanden als
der Winter München noch fest
im Griff hatte. Doch die 15
Lieder auf der neuen CD von
Konstantin Wecker wärmen
wie der schönste Sommer. Wer
die Stücke hört, begibt sich mit
dem Münchner Liedermacher
auf eine zarte, aufwühlende
und bisweilen auch mystische
Suche nach dem Wunderbaren.
Er hat sich verändert und ist
sich doch selbst stets treu geblieben. Und dies ganz „Ohne
Warum“, so der einprägsame
Titel des neuen Werkes. Wecker
gastiert am Dienstag, 12. April
2016 in der bigBox Allgäu in
Kempten. Karten gibt es unter
Telefon 0 83 23/86 28.
 bigBOX Allgäu,
19. November 2016
„Das Goldene Oberkrainer Festival“
Bruno Jonas
„So samma mia – die Welt aus
bayerischer Sicht“, das ist das
neue Soloprogramm von und mit
Bruno Jonas. „Der Mensch ist ein
Tier auf zwei Beinen. Aufrecht bis
zum Unfallen. Rücksichtslos, egoistisch, imnmer auf seinen Vorteil
bedacht. Aber auch sozial und solidarisch, wenn es ihm nützt.“ Mit
solchen Gedanken beginnt Bruno Jonas sein neues Programm,
in dem er versucht, Antworten
auf Fragen zu geben, die uns alle schon lange unter den Nägeln
brennen. Im Kornhaus Kempten.
Karten unter Tel. 0 83 23/ 86 28.
 Immenstadt,
04. März 2016
Die siebte Böhmische Musikanten-Nacht
Ein weiterer Höhepunkt der EUREGIO-Konzerte ist die „Böhmische Musikanten-Nacht“ in der Alpspitzhalle Nesselwang. Bereits zum siebten Mal werden in Nesselwang drei internationale bekannte Spitzenensembles Blasmusik vom Feinsten zum Besten geben und für tolle musikalische Stimmung sorgen. Dabei sind
die allseits bekannten Blechbläser „Berthold Schick und seine Allgäu 6“, die Europameister der böhmischmährischen Blasmusik 2014, die “Brauhaus Musikanten“ sowie die Musikerinnen und Musiker von „Kurt
Pascher und seine Original Böhmerwälder Musikanten“. Dieser Abend begeistert alle Blasmusikliebhaber
und möchten Jung und Alt in Ihren Bann ziehen. Beginn ist um 19 Uhr.
Ein einzigartiges Sonderkonzert mit dem Titel „Das Goldene
Oberkrainer Festival“, mit drei
Oberkrainer Ensembles der
Spitzenklasse. Erstmalig treten das „Trio Denis Navato“, die
„Alpenoberkrainer“ und „Saso
Avsenik und seine Oberkrainer“
zusammen auf. Diese Konstellation verspricht Unterhaltung
pur. Die Gäste dieses Konzerterlebnisses dürfen sich auf einen musikalischen Leckerbissen
freuen. Als Vorguppen spielen
die beiden Allgäuer Krainer
Musikgruppen, der „Krainer
Express“ und das „Trio SBS“. Beginn ist um 20 Uhr.
Bluatschink
Acht neue Songs und neun alte
Lieder im neuen Kleid. Und der
rote Faden ist das K&K-Streichquartett aus Wien, das alt und
neu zu etwas ganz Besonderem
macht. Das geht zusammen wie
Tiroler Speck mit einer Wiener
Panier, wie das Schalele Kaffee
und ein Wiener Kipferl. Am Freitag, 04. März 2016 kommt das
Duo in die Hofgarten Stadthalle in Immenstadt. Beginn ist um
20 Uhr. Nummerierte Sitzplätze.
Karten unter Tel. 0 83 23/ 86 28.
 Nesselwang,
15. Oktober 2016
Freek Mestrini
Unter dem Motto „Mein Leben
für die Blasmusik“ dirigiert
Freek Mestrini die „Original
Hopfenbläser“ und die „Germaringer Musikanten“ bei seinem
letzten Konzert in der Alpspitzhalle Nesselwang. Mestrini war
60 Jahre lang Musiker, Dirigent, Komponist, Arrangeur,
Mentor und Freund. Bei dem
einzigartigen Sonderkonzert
treten alle Akteure zum Wohle
der guten Sache auf. Der komplette Erlös wird der Kartei der
Not und dem Allgäuer Hilfsfonds gestiftet. Beginn ist um
20 Uhr.
Tickets erhältlich bei der Allgäuer Zeitung und den Heimatzeitungen
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
NUMMER 35
Ein Nagetier,
das bellen
kann?
Gute Nachrichten
» [email protected]
Höhlen aus
der Eiszeit
Gestatten, mein Name ist Hund.
Präriehund. Ich weiß schon, ich
sehe eigentlich aus wie ein Nagetier. Das bin ich auch.
Aber ich kann bellen! Zumindest kann ich ein Geräusch machen, das so ähnlich wie HundeBellen klingt. Damit warne ich
meine Artgenossen, wenn ein
Feind in Sicht ist.
Eigentlich lebe ich auf dem
Kontinent Nordamerika. In
Deutschland bin ich aber auch in
einigen Tierparks unterwegs,
zum Beispiel in der Stadt Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern. (dpa)
usstest du, dass wir Höhlen
aus der Eiszeit in DeutschW
land haben? Auf der Schwäbischen Alb im Bundesland Baden-Württemberg gibt es die
Vogelherdhöhle, die Bärenhöhle
und die Bocksteinhöhle. Darin
fanden Eiszeit-Menschen
Schutz vor Feinden oder
schlechtem Wetter. Außerdem
lagerten sie dort ihre Jagdbeute.
In diesen Höhlen entdeckten
Forscher vor längerer Zeit unter anderem uralte Figuren von
Tieren oder Menschen. Diese
kleinen Kunstwerke sind aus
den Stoßzähnen von Mammuts
geschnitzt. Meist zeigen sie
wichtige Jagdtiere aus der Eiszeit wie zum Beispiel Mammuts
oder gefährliche Tiere wie den
Höhlenlöwen. Gefunden wurden aber auch Musikinstrumente, zum Beispiel eine Flöte
aus Vogelknochen.
Experten wollen nun, dass die
Höhlen unter einen besonderen Schutz gestellt werden. Sie
sollen in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen werden.
Seelöwen-Baby schläft im Restaurant
-Team
Frage der Woche Mia hat sie gestellt, wir haben eine Antwort für sie gefunden
Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen Antworten darauf
zu finden. Heute fragt Mia: Wie
baut die Spinne ihr Netz?
Witzig, oder?
Philipp kennt diesen Witz:
Leon beschwert sich beim Opa:
„Manno, das Brot ist ja steinhart!“ „Als ich so alt war wie du,
wäre ich über dieses Brot froh
gewesen“, schimpft der Opa.
„Klar! Damals war es ja auch
noch frisch!“
» Kennst du auch einen guten
Witz? Schreib einfach an:
[email protected]
Der Präriehund kommt ursprünglich aus
Nordamerika.
Foto: dpa
Wie baut die Spinne ihr Netz?
Euer
Ein Mammut, geschnitzt aus MammutElfenbein. Die Figur ist uralt. Foto: dpa
Restaurant liegt am Meer. Die Mitarbeiter riefen dann ein Rettungsteam. Die Fachleute kamen und stellten fest, dass es dem
Seelöwen-Baby nicht gut geht. Es wiegt zum Beispiel viel zu wenig. Die Helfer wollen das Seelöwen-Mädchen nun eine Zeitlang
pflegen. Sie glauben, dass es dann schnell wieder zu Kräften
kommt.
Foto: dpa
Wer schlummert denn hier so gemütlich? Es ist ein Seelöwen-Baby! Mitarbeiter eines Restaurants staunten vor ein paar Tagen
ganz schön, als sie mitten im Speisesaal ein junges SeelöwenMädchen fanden. Es war auf einer Sitzbank eingeschlafen. Der
Koch des schicken Restaurants im Land USA vermutet, dass das
Tier durch eine offene Tür in den Saal gekommen ist. Denn das
Liebe Mia, da hast du uns eine
wirklich kniffelige Frage gestellt. Sicher hast du bei einem
Spaziergang einmal ein Spinnennetz gesehen. Oder du bist beim
Spielen im Wald plötzlich durch
eines gelaufen. Du kannst es
nämlich manchmal nur schwer
erkennen, so fein und dünn ist
es. Spinnen sind Profis, wenn es
um das Bauen ihrer Netze geht.
Ihr wichtigstes Arbeitsgerät: die
Spinnenwarze. Sie befindet sich
am hintersten Teil der Spinne.
Daraus kommen die Fäden.
Forscher haben entdeckt, dass
die Spinne ihr Netz in mehreren
Schritten spinnt.
● Schritt 1 Stell dir eine V-förmige Astgabel vor. Die Spinne
krabbelt an der einen Seite ganz
hoch und klebt den Faden dort
hin. Der besteht übrigens aus
Seide und ist sehr stabil. Nach
dem Festkleben des Fadens
klettert sie wieder nach unten.
Die Spinne hält den Faden mit
einem ihrer Hinterbeine fest, so-
dass er nirgendwo hängen bleibt
oder sich verheddert. Auf dem
gegenüberliegenden Ast klettert
die Spinne wieder nach oben. Sie
klebt den Faden erneut fest. Das
macht sie an zwei weiteren Stellen. Somit entsteht die erste
Verbindung, die sogenannten
Rahmenfäden.
● Schritt 2 Ist der Rahmen fertig, verbindet die Spinne weitere
Fäden über einen Knotenpunkt
in der Mitte. Mit den Ästen und
den ersten Verklebungen ent-
steht so ein Gerüst. Mit dessen
Hilfe kann sie den Rest ihres
Netzes bauen. Die Fäden, die
von der Mitte wegführen, sehen
aus wie die Speichen eines Fahrrads. Deshalb werden sie Speichenfäden genannt. Sind diese
fertig, ändert die Spinne ihre
Technik.
● Schritt 3 Ihren Hinterleib bewegt die Spinne jetzt von Faden
zu Faden. Sie geht immer im
Kreis und bildet damit eine Spirale um den Mittelpunkt. Mit
diesem Schritt ist bald ein grobes
Netz zu sehen. Wenn sie damit
fertig ist, geht es an die Feinarbeit.
● Schritt 4 Die Spinne tastet sich
jetzt wieder von einem Faden
zum nächsten. Die großen Abstände von Schritt 3 verkleinert
sie. Jetzt entsteht das feine Netz,
das du von Fotos oder aus der
Natur kennst.
Beim Bau des Netzes sind übrigens alle acht Beine der Spinne
beteiligt. Mit den vorderen hält
sie sich fest. Mit den hinteren
Beinen klebt sie die Fäden aus
der Spinnenwarze aneinander.
Viele fürchten sich vor Spinnen, dabei sind sie wirklich
nützlich. In den Netzen verfangen sich zum Beispiel Stechmücken und andere Insekten. Davon ernähren sich die Spinnen.
Es gibt neben Radnetzen auch
Trichter- oder Baldachinnetze.
Verena Mörzl,
Journal & Kultur
Spinnen und ihre Netze
Die Achtbeiner spinnen feine Netze. Die Fäden kommen aus dem hinteren Teil ihres
Körpers, der sogenannten Spinnenwarze.
Fotos: dpa
Spinnen bauen unterschiedliche
Netze, hier erfährst du welche.
● Kreuzspinnen bauen zum Beispiel die wohl bekanntesten
Netze, sogenannte Radnetze.
● Deckennetze oder Baldachin-
netze werden zum Beispiel auf
Wiesen gebaut. Sie sehen aus wie
ein Gewirr an Fäden.
● Trichternetze findest du oft auf
Waldböden. Sie werden von
Trichterspinnen gebaut. (vmö)
Radnetz
Trichternetz
Baldachinnetz
Spinne mit Beute
Doppelter Rätselspaß
Mitteilung wortnach Auf- brüchig
forderung
Abk.:
Self-Extracting
Archive
angenehm,
behaglich
EU-Beitrittsstaat
2004
Sitzgelegenheit
Wassersportler
ein
Zahlwort
Maschinenteil
kräftig
Abk.:
Landes- Ballkriminal- sportart
amt
1
Grabschmuck
Wirbelsturm,
Trombe
Flughafen
(engl.)
Titelheldin
eines
Musicals
Luft
holen
österr.:
Hochgebirgsweide
Teilnahmslosigkeit
2
Schweifstern
Sportruderboot
Blutgefäß
7
JEDEN TAG 25 EURO!
Rufen Sie folgende Nummer an:
0137 / 822 2716*
0137 / 822 2717*
Das Lösungswort von heute:
Die Lösungszahlen von heute:
2
3
4
5
5
7
*0,50 Euro/Anruf aus dem Festnetz der DTAG,
abweichende Preise aus dem Mobilfunk möglich.
a
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*0,50 Euro/Anruf aus dem Festnetz der DTAG,
abweichende Preise aus dem Mobilfunk möglich.
Jeden Tag verlosen wir 25 Euro in unserem Schwedenrätsel und noch einmal 25 Euro in unserem
Sudoku-Gewinnrätsel. Wenn Sie das Lösungswort und / oder die Lösungszahl herausgefunden
haben, rufen Sie einfach unser Glückstelefon an. Annahmeschluss für die heutigen Lösungen ist
um 24:00 Uhr. Aus allen richtigen Lösungen wird der Gewinner durch Losentscheid ermittelt. Die
Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbeiter der
Mediengruppe Pressedruck, des Allgäuer Zeitungsverlages und deren Heimatverlage sind von der
Teilnahme ausgeschlossen. Jeder Anruf kostet nur 0,50 Euro aus dem Festnetz der DTAG. Anrufe
aus den Mobilfunknetzen sind deutlich teurer. Wir wünschen viel Glück!
Schwedenrätsel:
Glückwunsch an
Heidi Krebs, Marktoberdorf
®
römischer
Kaiser
(54-68)
6
s1313-0705
Sudoku:
Glückwunsch an
Maria Schneider, Oettingen
9
3 4
Ihre Glücksnummer
für das Sudoku!
Rufen Sie folgende Nummer an:
Die Gewinner vom 10.02.16
Stadt im
Hennegau
(Belgien)
Vors. der
Handelskammer
(HB, HH)
)
JEDEN TAG 25 EURO!
4
Vorname
von
Picasso
† 1973
Magnetende
Ihre Glücksnummer
für das Schwedenrätsel!
Mitmachen und Gewinnen!
3
Sucht;
Besessenheit
Spielkartenfarbe
ital.
Kaffeegetränk
Fragewort
kurze
Darstellung
blauer
Jeansstoff
)
1
portugiesisch:
Bergkette
Stäbchenspiel
Abk.:
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6
vormals
Kleidungsstück
Epoche
Laut
eines
Schweins
Zauberwort in
„1001
Nacht“
kreuz
und ...
ein
Kleinstlebewesen
Kutsche (1-7)
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RScan-Raetsel1
Sudoku Schwierigkeitsgrad: mittel
Die Lösungen vom 11.02.16
■ S ■G■■ V ■■ N■M■
■ A L O N S O ■ R UW E R
■LOS■P LOE N■N■
■ S E S S E L ■G■B ND
CA F E■R■S EN I OR
■■F ■UR I AN■S■A
■ A E H R E ■ H ■MO L E
VGL■B■F EM I N I N
■R■KAME L ■C■T ■
■ A MO R ■ H ■ T H E S E
■ F AM■ B L E U■ L C D
■F R I SEE■RACHE
■ E C K ■ D R UM■ H I N
1 7
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3 4 5
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5
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4
1
6
3
7
Und so gehts:
Füllen Sie das Rastergitter nur mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei
gilt es folgendes zu beachten: in jeder waagerechten Zeile und in
jeder senkrechten Spalte darf jede Zahl nur einmal vorkommen!
Und auch in jedem der neun umrahmten 3 x 3 Felder kommt jede
Zahl von 1 bis 9 nur jeweils einmal vor.
Panorama
NUMMER 35
Namen & Nachrichten
Der Promi des Tages
Günther Jauch und
die rote Krawatte
300 MILLIARDEN EURO KOSTEN
Qualität der Böden
wird immer schlechter
Die Böden auf etwa 30 Prozent der
Landfläche weltweit verschlechtern sich einer Studie zufolge deutlich. Fruchtbarkeit und Produktivität verringerten sich demnach in
den vergangenen 30 Jahren auf
Weide- und Ackerland ebenso wie
auf Waldflächen. Betroffen seien
arme wie reiche Länder, insgesamt
ein Lebensraum von 3,2 Milliarden
Menschen. Der Trend sei „signifikant negativ“, sagte der Mitherausgeber Joachim von Braun (Universität Bonn). Die Kosten dieses
Prozesses wurden auf 300 Milliarden
Euro jährlich beziffert. Als eine der
Ursachen nennen die Forscher nicht
nachhaltige Landnutzung. (dpa)
NEUE WEGE
Paul McCartney schreibt
Musik für Smiley-Gesichter
Ex-Beatle Paul McCartney hat musikalisch neue Wege beschritten.
Für den OnlineChatdienst Skype
komponierte der
73-Jährige MiniMusikstücke, die
sogenannte Emojis – also SmileyGesichter – begleiten. Die
Klanggebilde
Paul McCartney
sind für Botschaften am Valentinstag gedacht. Besonders schwierig sei es gewesen,
„Erröten“ und „Flirten“ zu vertonen, verriet McCartney. (afp)
EPIDEMIE
Brasilien meldet bisher
drei Zika-Tote
Das brasilianische Gesundheitsministerium bringt bisher drei Todesfälle in direkte Verbindung mit dem
von Moskitos übertragenen ZikaVirus. Am Samstag sollen 220 000
Soldaten ausschwärmen, um die
Bevölkerung zu informieren, wie die
Zika übertragenden Moskitos am
effektivsten zu bekämpfen sind. 80
Prozent der mit Zika infizierten
Menschen merken eine Infektion gar
nicht. Das Virus ist vor allem für
Ungeborene gefährlich. (dpa)
BUS-UNGLÜCK
Metallteil löst sich von Lkw:
Sechs Schüler sterben
Der Bus sollte die Jugendlichen zur
Schule bringen, als plötzlich ein
Metallteil eines Lastwagens wie ein
Geschoß in eine Seite des Busses
prallte. Sechs Schüler starben am
Donnerstag bei dem Unfall in
Rochefort im westfranzösischen
Departement Charente-Maritime.
Drei Menschen wurden den Behörden zufolge leicht verletzt. Nach
ersten Erkenntnissen hatte sich eine
Seitenwand der Ladefläche des
Lastwagens gelöst. (afp)
Mittwochs-Quoten
6. Veranstaltung
Lotto:
2 - 17 -19 - 32 - 34 - 38, Superzahl: 4
Klasse 1: unbesetzt (Jackpot:
15 769 765,70 Euro);
Klasse 2:
197 076,30 ¤; Klasse 3: 5 474,30 ¤;
Klasse 4: 1 712,70 ¤; Klasse 5:
133,80 ¤; Klasse 6: 29,60 ¤; Klasse 7:
17,70 ¤; Klasse 8: 8,50 ¤; Klasse 9:
5,00 ¤.
Spiel 77: 9 1 6 8 8 0 0
Klasse 1: unbesetzt (2 743 703,70
Euro).
(Ohne Gewähr)
Die diesjährige Grippewelle trifft vor allem die mittlere Altersgruppe. Ärzte empfehlen: Betroffene sollten das Bett hüten, denn durch Tröpfchen beim Niesen oder Sprechen
können Mitmenschen leicht angesteckt werden. Wer niest, sollte andere durch den Griff zum Taschentuch schützen.
Foto: Patrick Pleul, dpa
Mehr Jüngere leiden unter Grippe
Interview Viele Deutsche sind von den typischen Symptomen betroffen. Ungewöhnlich ist dabei
die Patientengruppe. Ein Experte gibt Tipps, wie der Krankheit vorgebeugt werden kann
Von den Faschingstagen haben viele
ein unschönes Souvenir mitgebracht
– die Grippe oder einen grippalen
Infekt. Der Zeitpunkt der Ansteckung könnte die Erklärung sein,
warum in diesem Jahr besonders
Jüngere betroffenen sind. Hausarzt
Jakob Berger erklärt, um welche
Grippe es sich handelt, wie man sich
am besten davor schützt und wie die
Krankheit wieder schnell weggeht.
Woran erkennt man eine richtige
Grippe?
Berger: Eine richtige Grippe äußert
sich durch starkes Fieber und Kopfschmerzen.
Herr Berger, behandeln Sie dieses
Jahr auffällig viele Grippe-Patienten?
Jakob Berger: Die Erkältungswelle
hat ganz klar zugenommen. Sie ist
etwas höher als letztes Jahr, Grund
zur Sorge gibt es aber nicht. Richtige Grippe-Patienten sind gar nicht
so häufig.
Wie kann Grippe und Erkältung vorgebeugt werden?
Berger: Öfters Händewaschen und
den Kollegen nicht direkt anniesen.
Auch sollte in der Grippe- und Erkältungswelle darauf verzichtet
werden, anderen die Hand zu geben. Menschenansammlungen sollten vermieden werden. Das Immunsystem muss gepflegt werden.
Das geht am besten durch ausreichend Schlaf, eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung. Auch warme Kleidung ist wichtig.
Welche Krankheiten sind es dann?
Berger: Viele Patienten sind im Moment von Magen-Darm-Infekten
betroffen. Und natürlich Erkältungssymptomen wie Schnupfen,
Husten, Hals- und Gliederschmerzen.
Was können diejenigen machen, die es
bereits erwischt hat?
Berger: Grippe muss auf jeden Fall
ausgeheilt werden. Ich empfehle
Bettruhe. Wer krank ist, sollte sowieso nicht auf die Arbeit, so können Kollegen angesteckt werden.
Fieber bei Grippe muss nicht immer
durch Medikamente gesenkt werden. Bei hoher Körpertemperatur
kann sich der Körper besser wehren. Wer sofort Medikamente
schluckt, läuft Gefahr, dass sich die
Krankheit dadurch verlängert.
Kühle Wickel sind die bessere Lösung. Zudem kann ich jeder Altersgruppe eine Grippeimpfung empfehlen.
Warum sind jetzt gerade besonders
viele junge Menschen von einer Grippe
betroffen?
Berger: Das liegt am Fasching.
Wenn viele Menschen zusammenkommen, können sich Viren gut
verbreiten. Senioren meiden große
Veranstaltungen eher. Zudem ist die
Rate der Grippeimpfungen bei den
Älteren deutlich höher.
Von welcher Altersgruppe sprechen
Sie genau?
Berger: In meiner Praxis sind überwiegend die 14- bis 40-Jährigen betroffen.
Bei manchen Grippefällen soll es sich
um das H1N1-Virus, der Schweinegrippe, gehandelt haben.
Berger: Ja, das stimmt. Diese Fälle
kommen aber eher selten vor. Zudem ist eine gewöhnliche Grippe
schlimmer als das H1N1-Virus.
Wie äußert sich die Schweinegrippe?
Berger: Betroffene haben plötzliche
Glieder-, Kopf- und Halsschmerzen.
Wie lange wird die Grippe- und Erkältungswelle noch dauern?
Berger: Die wird noch zwei bis drei
Wochen anhalten, bis der Frühling
wieder anfängt. Das jetzige nasskalte Wetter ist auch an der Grippeund Erkältungswelle schuld.
Interview: Franziska Roos
Jakob Berger, 65 Jahre, ist
Facharzt für Allgemeinmedizin und Vorsitzender
des Schwäbischen Hausärzteverbandes.
Vor kurzem hatte Fernsehmoderator Günther Jauch eine rote Krawatte verschenkt – jetzt kommt das gute
Stück für einen guten Zweck unter
den Hammer. Der 59 Jahre alte
Showmaster hatte in seiner RTLQuizshow „Wer
wird Millionär?“
vor wenigen Wochen dem Kandidaten
Leon
Windscheid eine
Bitte erfüllt und
ihm seinen Anzug
samt Schlips gegeben.
Damit Günther Jauch
zollte der Moderator dem 27 Jahre alten Kandidaten
seinen Respekt. Den zuvor hatte
Windscheid, ein Doktorand, die
letzte Frage richtig beantwortet und
somit die Million abgeräumt. Die
rote Krawatte soll nun auf der Benefiz-Veranstaltung
„Brandenburg
Ball“ Ende Februar in Potsdam versteigert werden, wie eine Sprecherin
des Ballbüros gestern sagte. Mal sehen, wie viel Geld das Kleidungsstück seinem künftigen Besitzer
wert ist. (jsn, dpa)
Stahlen die Briten
ein Kronjuwel?
Berühmter Diamant
soll nach Pakistan
Islamabad Er ist einer der berühmtesten Edelsteine der Welt und unschätzbar wertvoll: der „Kohi-noor“, ein 109 Karat schwerer
Diamant. Seit 1937 sitzt er als zentrales Stück in der Krone der verstorbenen
englischen
„Queen
Mum“ und ist im Tower in London
ausgestellt. Nun behauptet der pakistanische Künstler und Anwalt Javed Iqbal Jaffry, dass die Briten den
Stein aus Pakistan gestohlen hätten.
Mit einem Gerichtsverfahren will
er den Diamanten aus den britischen
Kronjuwelen herauslösen und nach
Pakistan bringen. Ein Gericht in der
pakistanischen Stadt Lahore hörte
sich gestern Argumente an, wie der
Kläger sagte. In zwei Wochen soll
demnach die pakistanische Generalstaatsanwaltschaft erklären, ob ein
offizielles Verfahren gegen die britische Königin Elisabeth eröffnet
werden kann. (dpa)
München ist beliebter als Berlin
Umfrage Nicht die Hauptstadt, sondern Hamburg und die bayerische Metropole gelten als attraktivste Wohnorte
Berlin Die hippe Hauptstadt Berlin
hinterlässt ein seltsam zwiespältiges
nes Gefühl. Und das nicht nur bei
den „Einheimischen“. Die Berliner
lästern über Hundeverbot am See,
verspießte Hausbesetzer, Verwaltungschaos. Zugleich lieben sie ihre
Stadt für „die besten Klubs der
Welt“, Street Art, Multikulti und die
raue Berliner Schnauze. Die wilden
Jahre aber sind vorbei, die Hauptstadt hat an Charme eingebüßt.
Hipster-Limonade und Cafés mit
Flohmarktmöbeln gibt es anderswo
auch.
Doch zieht die Karawane wirklich
weiter nach Leipzig, das schon länger
als das „neue“ Berlin gehandelt
wird? Der Umfrage der Meinungsforscher von YouGov zufolge nicht.
„Hypezig“ landet in der Liste der
beliebten Wohnorte nur auf Platz
acht. Im Vergleich zur vergangenen
Umfrage vor drei Jahren stürzen
auch Dresden und Köln deutlich ab.
Die Stadt am Rhein belegt nun Platz
vier, die an der Elbe Rang fünf. Wo
zieht es die Leute stattdessen hin?
Wenn sie unter den Großstädten
mit mehr als einer halben Million
Einwohnern wählen dürften, würden
die Bundesbürger am liebsten nach
Hamburg oder München ziehen.
Fast jeder Sechste (16 Prozent) würde gerne in der Hansestadt leben, 15
Prozent in der bayerischen Landeshauptstadt. Elf Prozent nannten
Berlin als attraktiven Wohnort – das
macht Platz drei. Die weiteren Rän-
ge: Stuttgart (sechs), Düsseldorf (sieben), Nürnberg (neun) und Frankfurt am Main (zehn).
Berlin jedenfalls wird gehasst und
geliebt zugleich. Mehr als 40 000
Menschen ziehen jedes Jahr hierher.
Dennoch: Sieger in der GroßstadtUmfrage, für die YouGov 1355 Menschen über 18 Jahre online um Antwort gebeten hat, sind gar nicht die
Großstädte. Mehr als jeder vierte Befragte möchte in keiner von ihnen
wohnen. (dpa)
München wächst und wächst – und wird
immer beliebter.
Foto: dpa
Einstein hatte Recht
Wissenschaft Forscher haben erstmals ein Phänomen nachgewiesen, das der Physiker schon vor 100 Jahren vorhersagte
Zu guter Letzt
Superheld rettet Sydney
Auf Wunsch eines schwerkranken Buben hat sich Sydney am Donnerstag in die Comic-Welt des Superhelden „Iron Man“ verwandelt. Vor
Tausenden Zuschauern zog der neunjährige Domenic Pace, der die angeborene Stoffwechselerkrankung
Mukoviszidose hat, als „Iron Man“
in den Kampf gegen den Schurken
„Ultron“. Polizei und Bevölkerung
spielten begeistert mit. Eine Stiftung
hatte das Spektakel organisiert.
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
So etwa sehen Gravitationswellen aus –
Foto: dpa
wenn man sie sehen könnte.
Washington Weltraumforscher haben eine revolutionäre Entdeckung
gemacht: Erstmals haben sie eigenen
Angaben zufolge die von Albert
Einstein vor 100 Jahren vorhergesagten Gravitationswellen direkt
nachgewiesen. Die Astrophysiker
vom Ligo-Observatorium in den
USA präsentierten ihre Entdeckung
gestern in Washington. Auch deutsche Forscher waren beteiligt.
Experten sprechen von einer neuen Ära der Astronomie. Gravitationswellen entstehen insbesondere,
wenn große Objekte wie Sterne beschleunigt werden. Sie stauchen und
strecken den Raum. Die Gravitationswellen breiten sich in alle Rich-
tungen aus und verbiegen den
Raum, ähnlich wie ein ins Wasser
geworfener Stein die Oberfläche.
Das Spezialobservatorium Ligo in
den USA fing die Signatur zweier
verschmelzender Schwarzer Löcher
auf. Der Nachweis bestätige nicht
nur die Existenz der Gravitationswellen, sondern bedeute auch eine
neue Ära in der Astronomie, betonten die Forscher.
Rainer Weiss vom Massachusetts
Institute of Technology, einer der
Ligo-Gründungsväter, sagte: „Wir
haben eine neue Art Teleskop gebaut und ein völlig neues Feld eröffnet.“ Erstmals ließen sich nun
Schwarze Löcher direkt beobach-
ten, sagte Alessandra Buonanno,
Direktorin am Max-Planck-Institut
für Gravitationsphysik in Potsdam.
Gravitationswellen gehören zu
den spektakulären Vorhersagen von
Albert Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie. Jeder beschleunigte
Körper – auch ein an der Ampel
startender Autofahrer – sendet
demnach Gravitationswellen aus.
Sie sind umso
stärker, je mehr
Masse der Körper
hat. Jedoch sind
sie in der Regel so
winzig, dass EinAlbert Einstein
stein selbst nicht daran glaubte, dass
man sie je messen könnte. Seit über
50 Jahren suchen Physiker einen direkten Beweis.
Dies ist nun offensichtlich an den
beiden Ligo-Messstationen in Livingston und Hanford gelungen.
Der geschäftsführende Direktor des
Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik in Potsdam und Hannover, Bruce Allen, nannte den Nachweis eines der wichtigsten Ergebnisse in der Physik in den vergangenen
Jahrzehnten. Das Institut ist am
Forschungsprojekt beteiligt und hat
Technologie zum Ligo beigetragen.
Till Mundzeck, dpa
» Mehr dazu im Wochenend-Journal
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Panorama
NUMMER 35
Jimi Hendrix und der Geist von Händel
US-Regierung
verklagt die
Stadt Ferguson
Museum In London ist die ehemalige Wohnung des Musikers nun originalgetreu zu sehen.
Dort erfahren Besucher nicht nur, wie die Gitarrenlegende gelebt, gearbeitet und gefeiert hat
Konsequenz nach dem
Tod des Schwarzen
Michael Brown
London Eine Türklingel sparte er
sich. Es wussten ohnehin genügend
Menschen, wo Jimi Hendrix lebte.
Wenn Freunde ihn besuchen kamen, schrien sie einfach von der
Straße nach oben, er warf dann den
Schlüssel hinunter. 23 Brook Street
im Londoner Nobelviertel Mayfair.
30 Pfund pro Woche, zwei Zimmer,
Küche, Bad. Es war Mitte 1968, die
Zeit des „Swinging London“ und
das Appartement in der britischen
Hauptstadt für wenige Monate das
erste wirkliche Zuhause, das die USamerikanische Gitarrenlegende mit
der damaligen Freundin Kathy Etchingham bewohnte.
Die heute wie damals feine Gegend galt wegen der Läden, Musikclubs und Restaurants als beliebt bei
Pop- und Rockstars wie den Bee
Gees oder den Beatles. Für Hendrix
war die Wohnung seine Zuflucht,
sein Ruhm ließ ihm keine Ruhe. Die
beiden Telefone klingelten unaufhörlich – und er stöpselte sie gerne
Der Tod des Jugendlichen Michael Brown
2014 löste viele Proteste aus. Foto: dpa
David Bowie wäre bald
Großvater geworden
EIN TAG VOR PAPST-BESUCH
Mindestens 52 Tote bei
Gefängnisrevolte in Mexiko
Die beiden Musikgenies
trennte nur eine Wand
aus, um ungestört zu sein. Wenn er
mit Freunden Partys feierte, saßen
sie auf oder neben seinem Bett, hörten Platten oder Hendrix spielte auf
der Gitarre, rauchte, trank, schrieb
Songs wie „Room Full of Mirrors“.
Weggefährten erzählen, dass er
eines Nachts erschrocken aus dem
pinken Badezimmer zurückkehrte.
Hendrix, einige Drinks hatte er sich
bereits genehmigt, sah im Spiegel
„einen alten Mann im Nachthemd
und mit grauem Pferdeschwanz“ –
es erschien ihm der Geist von Georg
Friedrich Händel. Purer Zufall:
Mehr als 200 Jahre zuvor lebte der
Komponist gleich nebenan in 25
Brook Street. Den Rockvisionär und
das Klassikgenie trennten zwei Jahrhunderte und nur eine Wand.
Eine neue Ausstellung in der
Londoner Brook Street gibt nun
Einblicke in die Leben der ungleichen Künstler. Für „Händel & Hendrix in London“ haben die Macher
die Wand durchtrennt, sodass Besucher im dritten Stock von Händels
Wirkungsstätte zum Schlaf- und
Arbeitszimmer von Hendrix übergehen können. Der Kontrast der
Einrichtung ist so stark wie jener in
der Musik.
Hendrix’ Einrichtung ist farbenfroh, bunte Federn stecken in Va-
FREUDIGE NACHRICHT
Wenige Tage vor seinem Tod hat
der britische Popstar David Bowie
von seinem Sohn
erfahren, dass er
Großvater wird.
Bowies
Sohn
Duncan
Jones
teilte am Mittwoch auf Twitter
mit, er habe seinem Vater die
Neuigkeit
in Duncan Jones
Form einer Weihnachtskarte eröffnet. „Im Juni ist
es soweit. Lebenskreislauf. Liebe
dich, Großpapa“, schrieb Jones
darin und stellte die Zeichnung eines
Fötus dazu. Der Rockstar war am
10. Januar im Alter von 69 Jahren
nach eineinhalb Jahren Kampf gegen Krebs gestorben. (afp)
VON KATRIN PRIBYL
Chicago Das US-Justizministerium
verklagt die Kleinstadt Ferguson, da
sie nach dem Tod des schwarzen Jugendlichen Michael Brown eine Polizei- und Justizreform verweigert.
„Ich bin zutiefst enttäuscht“, sagte
US-Justizministerin Loretta Lynch.
Der Stadtrat von Ferguson im USBundesstaat Missouri habe am
Dienstagabend nach 26 Wochen
„mühsamer Verhandlungen“ ein
131 Seiten langes Papier über die
notwendigen Reformen unter Verweis auf die Kosten einstimmig abgelehnt, sagte Lynch.
Der Stadtrat des 21 000-Einwohner-Vororts von St. Louis habe die
Entscheidung in dem Bewusstsein
getroffen, dass dies eine Klage nach
sich ziehen werde, sagte Lynch. Die
Einhaltung der Verfassung dürfe
keinen „Preis“ haben. Eine Untersuchung des Justizministeriums hatte den örtlichen Beamten Rassismus
und übertriebene Gewaltanwendung gegen Schwarze zur Last gelegt. Infolgedessen trat der damalige
Polizeichef von Ferguson zurück.
In dem nun abgelehnten Papier
heißt es unter anderem, die Stadt
verpflichte sich, die Tätigkeit von
Polizei und Justiz auf die „öffentliche Sicherheit“ statt auf „Umsatzgenerierung“ zu konzentrieren. Die
Tötung des 18-jährigen Schwarzen
Michael Brown durch einen weißen
Polizisten im August 2014 hatte
über Ferguson hinaus teils gewaltsame Proteste und eine landesweite
Diskussion über Rassismus ausgelöst. Brown war unbewaffnet. Dennoch wurde der verantwortliche
Polizist nicht angeklagt. Der damalige Justizminister Eric Holder hatte
der Stadt vorgeworfen, die Sicherheitskräfte zu benutzen, um ihre
Einkünfte zu steigern, statt für Ordnung zu sorgen. (afp)
Namen & Nachrichten
Derselbe Raum, verschiedene Zeiten: Das obere Foto zeigt Jimi Hendrix im Jahr 1969 im Schlafzimmer seiner Londoner Wohnung. Unten ist seine Ex-Freundin Kathy Etchingham im Jahr 2016 zu sehen.
Fotos: Barrie Wentzell, Michael Bowles
Bei einer Gefängnisrevolte in Mexiko
sind mindestens 52 Menschen getötet worden. Zwölf weitere Menschen
seien verletzt worden, teilte der
Gouverneur des Staates Nuevo León,
Jaime Rodríguez, mit. „Wir erleben eine Tragödie“, sagte er. Der
Aufstand war vor Sonnenaufgang
im Topo Chico-Gefängnis der Stadt
Monterrey ausgebrochen. Auslöser
war ein Streit unter Häftlingen. Den
Morgen über war eine dichte
Rauchwolke über dem Gebäude zu
sehen. Mexikos Gefängnisse sind
chronisch überfüllt und wegen häufiger Gewaltexzesse berüchtigt. Die
Tragödie ereignete sich nur einen
Tag vor dem Mexiko-Besuch von
Papst Franziskus. (afp)
ZU VIEL WODKA-LEMON
sen, die Hippie-Muster und Farben
der Kissen und Teppiche in indianisch-marokkanischen Stil lassen das
Zimmer an einen Bazar erinnern.
Die Vorhänge blieben fast immer
zugezogen, Hendrix schlief meist bis
zum Nachmittag. „Hier konnten wir
wie jedes andere junge Paar sein“,
erinnert sich Ex-Freundin Kathy
Etchingham.
Zu 99 Prozent sah es in jener Zeit
so aus, sagte Etchingham, als sie den
Raum zum ersten Mal sah. Nur der
Zigarettendunst ist mittlerweile verzogen. Jetzt klingen Gitarrenklänge
aus den Boxen, anhand Videos und
Fotos können Fans einen Blick zurückwerfen. Im Raum neben dem
Schlafzimmer ist Hendrix’ Plattensammlung ausgestellt: Blues, Bob
Dylan, Jazz und Klassik.
Wenige Schritte entfernt eine andere Welt: Hier stammen die Möbel
wie etwa das kurze Bett mit kardinalsrotem Baldachin aus dem 18.
Jahrhundert. Sie gehörten aber nicht
Händel, der 1713 nach London zog
und von der Insel aus zum Weltstar
avancierte. In dem Haus, in dem er
ab 1723 wohnte, komponierte er unter anderem die „Wassermusik“ und
alle Oratorien, inklusive den „Messias“. Es waren seine produktivsten
Jahre, oft lud er Orchesterkollegen
zu sich ein. London war der perfekte
Ort: „In Italien gab es so viele Komponisten, dass der Markt gesättigt
war“, sagt Kurator Martin Wyatt.
„Aber in England war er ein großer
Fisch in einem kleinen Teich.“ Seine
Beziehungen zum Kurfürsten aus
Hannover, der als König George I.
den englischen Thron besteigen sollte, beschleunigten seinen Weg nach
oben. 1727 wurde der Komponist
britischer Staatsbürger.
Gibt es Parallelen zwischen dem
US-Amerikaner Jimi Hendrix und
dem deutsch-britischen BarockKomponisten? „Sie standen in der
Öffentlichkeit und kamen beide aus
dem Ausland, waren Außenseiter in
London und brachten Frische und
eine Musiktradition mit, die nicht
englisch war“, sagt Christian Lloyd
von der Queen’s University, der
Hendrix’ Jahre in London erforschte. Groß war der Unterschied in ihrer Schaffenszeit: Hendrix erstickte
im Alter von 27 in einem Londoner
Hotel an seinem Erbrochenen. Händel starb mit 74 Jahren in seiner
Wohnung.
Volltrunkener schläft
auf Grünstreifen der A 2
Ein betrunkener Mann ist auf dem
Grünstreifen der A 2 bei Helmstedt eingeschlafen, nachdem Polizeibeamte seine Schlangenlinienfahrt beendet hatten. Der 54 Jahre
alte Berliner habe sich laut Polizei
beim Aussteigen nicht mehr auf den
Beinen halten können. Auf dem
Gras sei er einfach eingeschlafen.
Zuvor war das Auto des Mannes
hinter dem Kreuz Magdeburg gegen
die Leitplanke geprallt. Polizisten
beobachteten dann, wie der Fahrer
immer wieder zu einem Getränk
griff – später fanden sie im Auto
Wodka-Lemon. Der Mann hatte
2,3 Promille Alkohol im Blut, er
kam in die Psychiatrie. (dpa)
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Für unsere Betonwerke suchen wir
einen berufserfahrenen
mit der
sagen wir allen, die mit uns Abschied nahmen, sich
in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten und
ihre Anteilnahme auf liebevolle Weise durch Wort,
Schrift und Zuwendung zum Ausdruck brachten.
Betriebselektriker Meister (m/w)
Immer, wenn wir von Dir erzählen,
fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
Unsere Herzen halten Dich so fest,
als wärst Du nie gegangen.
Karl
Schneider
UNGLEHRT
Zu Ihren Aufgaben gehören die Betreuung von
modernen SPS gesteuerten Fertigungsanlagen und die Leitung unserer Elektrowerkstatt. Wir suchen einen engagierten Fachmann, der sich durch verantwortungsbewusstes, eigenständiges Arbeiten auszeichnet.
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Wir trauern um unseren ehemaligen Mitarbeiter
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der am 3. Februar 2016 verstorben ist.
Herr Buchner war bis zu seinem Ruhestand im Februar 1990 43 Jahre ein treuer
und geschätzter Mitarbeiter unseres Unternehmens. Für seine langjährige Mitarbeit
in unserer Kabelabteilung sind wir ihm zu großem Dank verpflichtet.
Unser Mitgefühl gilt seiner Familie.
Wir werden ihn in guter Erinnerung behalten.
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Wir trauern um unsere Kollegin und verdiente
Mitarbeiterin
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Erkrankung verstorben ist.
Frau Walizki war seit dem 24. 9. 2007 als Hauswirtschaftskraft in unserem Hoefelmayrpark beschäftigt. Sie war stets
hilfsbereit und pflichtbewusst und war bei Bewohnern, Mitarbeitern und Vorgesetzten sehr geschätzt. Wir werden sie
in guter Erinnerung behalten. Unser Mitgefühl gilt ihrer
Familie.
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sollen Verwandte,
Freunde und Bekannte
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informieren.
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und dem Schicksal Ihrer Angehörigen
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Oberallgäu
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
...
Schatzkiste
Alte Melodien
ausgegraben
Kultur am Ort
Kempten
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NR. 35
27
Morgen lesen Sie
Eine ganze Lokalausgabe
zum Thema Medikamente
„Zucker über gewürfelte Zwiebeln,
zwei Tage ziehen lassen: Das ist
super bei Erkältung.“ Das ist nur
eines von Dutzenden Hausmitteln,
die Kemptener und Oberallgäuer
empfehlen, um nicht krank zu werden oder Krankheitsanflüge im Keim
zu ersticken. Vor genau 75 Jahren
wurde zum ersten Mal jemand mit
Penicillin behandelt. Aus diesem
Grund beschäftigen wir uns am
Samstag aus allen möglichen
Blickrichtungen mit Medikamenten.
Sind Sie neugierig geworden? Am
morgigen Samstag finden Sie in der
Kemptener Lokalausgabe viele
Beiträge mit Ansichten und Tipps
heimischer Experten.
Polizeibericht
Vereist oder: Was für ein Winter in Kempten!
Vereisung: Eigentlich nichts Ungewöhnliches im Februar.
Ein auf diese Art „vereister“ Winter ist allerdings schon et-
was Besonderes. In der Kemptener Innenstadt gab es gestern
italienisches Eis zur Winterjacke und viel Sonne zu Kaffee
und Tee im Freien. Unsere Fotografin Martina Diemand hat
die Sonnenanbeter am Eiscafé Venezia entdeckt.
Empfangsbereit
Funklöcher Franzosenbauer, Ettlis, Hettisried, Kürnachtal und Krugzell: Wo sich die AZ-Leser
besseren Internet- oder Handy-Empfang wünschen und wo es bald Abhilfe geben könnte
VON STEFANIE HECKEL
Kempten/Oberallgäu Das Franzosenbauer-Gebiet in Kempten, der
Waltenhofener Ortsteil Ettlis, Hettisried (Gemeinde Altusried), das
Kürnachtal und Wirlings (beide Gemeinde Buchenberg): Dort berichten Einwohner von schlechten Internet- beziehungsweise Mobilfunkverbindungen. Wo hakt es noch
in Kempten und dem Oberallgäu,
hatten wir unsere Leser in einem
Bericht über das Funkloch im Dietmannsrieder Ortsteil Osterwald gefragt. Einige Antworten – und Beispiele, wo es Abhilfe geben könnte.
● Kempten In der Hochvogelstraße
und damit im Franzosenbauer
wohnt Hans Biskup (75). Er sagt:
Handyempfang gibt es bei ihm nur
im Freien. In der Wohnung: kein
Empfang. „Die Enkel beschweren
sich, wenn sie zu Besuch sind, dass
man bei uns nicht telefonieren
kann“, sagt er. Möglicherweise gibt
es aber bald Abhilfe. Am AllgäuGymnasium soll ein 40 Meter hoher
Sendemast entstehen.
Von der Situation zwischen
Kempten und Wiggensbach berichtet Familie Burger. Postalisch sei
das Gebiet Mollenmühle der Stadt
zugeordnet, der Festnetzanschluss
gehöre zu Wiggensbach. Der Mobilfunkstandard LTE (hohe Übertragungsraten fürs Versenden von
Fotos und Videos) sei nur schwach
zu empfangen.
● Kempten-Leutkirch Entlang der
Strecke zwischen Kempten und
Leutkirch (Oberkürnach, Häfliswald) gebe es nahezu keinen Mobilfunkempfang, schreibt Kilian Stang.
Nicht nur unkomfortabel, sondern
auch gefährlich nennt er das, da die
Strecke beliebt sei bei Motorradund Fahrradfahrern.
● Altusried Hans Christian Bachem
hat Noten für den Empfang rund
um die Grüntenstraße (Ortsteil
Krugzell) vergeben. Rundfunkempfang und Mobilfunk (D1) bekommen von ihm Noten zwischen
eins und drei – wobei er mit dem
Wert null als „miserabel“ beginnt.
Bachem lobt allein den Internetempfang über Kabelverbindungen.
„Da geht gar nichts“, sagt Franz
Hiemer über den Altusrieder Ortsteil Hettisried. Und Dominic Gelhar
schreibt: Er sei Student. Zum Haus
seiner Eltern in Krugzell führe nur
eine Kupferleitung. Die Geschwindigkeit: sehr gering. Verbindungsabbrüche seien an der Tagesordnung. Er habe sich beim Anbieter
beschwert, der ihm daraufhin eine
neue Empfangsbox zugesandt habe.
Sonst habe sich nichts getan.
Dass der Handyempfang teilweise
schlecht ist, bestätigt der Altusrie-
der Bürgermeister Joachim Konrad
(CSU). Betroffen seien beispielsweise die Ortsteile Kimratshofen und
Frauenzell. Hoffnung dagegen hat
er in Sachen Internet: „Das
flutscht“, sagt Konrad. Innerhalb
von drei Jahren sollte der Breitbandausbau fürs schnelle Internet
vorangekommen sein. 94 Prozent
der Haushalte werden dann von
schnellen Verbindungen profitieren, sagt Konrad. Und Krugzell sei
im vergangenen Jahr mit Richtfunk
versorgt worden.
● Buchenberg Von einem kompletten Netzausfall im Ortsteil Wirlings
berichtet Leser Erich Theobald.
Vor etwa sechs Wochen: kein Internet, kein Festnetz, kein Fax.
● Waltenhofen Jutta Bellmann
schreibt: schwaches Netz in Ettlis
(Gemeinde Waltenhofen). Ein „erhebliches Funkloch und ebenso ein
unglaublich schwaches Internet“
gebe es dort. Die gute Nachricht: In
Waltenhofen steht die Telekom
beim Netzausbau in den Startlöchern. Das Unternehmen hat gerade
den Auftrag dafür erhalten.
● Dietmannsried Im Lärchenweg sei
seit Wochen der Mobilfunkempfang
ausgefallen, sagt I. Wagner. Das zuständige
Mobilfunkunternehmen
habe mitgeteilt, dass in der Gemeinde jüngst ein Mobilfunkmast abgebaut worden sei. Ein neuer werde im
April oder Mai neu aufgestellt.
● Oy-Mittelberg Am Sonnenbichl
befinde sich ein Funkloch, sagt Ulrike Strobel. Sie habe sich zu diesem
Problem bereits erkundigt. Die Telekom wolle ihre Straße nicht anschließen, das sei wegen der wenigen Häuser nicht wirtschaftlich.
Mobilfunkempfang gebe es derzeit
nur über den Anbieter Vodafone.
Mit der Abdeckung seien die Anwohner jedoch nicht zufrieden.
Kennen Sie die
Frauenzimmerzeitung?
währte der AZ einen Einblick in
teilweise über 200 Jahre alte Werke.
Der Großteil dieser sogenannten
Allgäubibliothek ist nicht in der
freien Ausleihe und darf nur im Gebäude betrachtet werden. Etwa ein
Prozent des Archivs ist aufgrund
von Wert und Alter gar nicht einsehbar, unter anderem auch besagte
Frauenzimmerzeitung von 1788.
Hohe ideelle Werte
Zunächst habe man versucht, auch
weitere Gebiete wie die schwäbische
Alb oder Vorarlberg im Archiv zu
erfassen, habe sich aber bald wegen
Platzmangels auf das Allgäu beschränkt. Überschüssige Bände
werden regelmäßig in den normalen
Bestand übertragen, oder, bei weni-
ger wichtigen Werken, auch verkauft oder gespendet.
Die wertvollen Bände werden natürlich einbehalten. Allerdings geht
es bei ihrer Bedeutung nicht unbedingt um den finanziellen Wert.
„Viele Werke haben einen hohen
ideellen Wert, etwa weil sie heimatbezogen sind, und für das Allgäu
schlichtweg bedeutend sind“, sagte
Graf. Häufig gefragt sind beispielsweise die Allgäuer Sagen von Herman Endrös und Alfred Weitnauer,
die Geschichte des Allgäus von
Franz Ludwig-Bachmann und andere Allgäuer Heimatbücher wie
Bergführer oder Biographien. Besonders Schüler leihen diese oft aus,
um sich Material für Referate zu besorgen. (hhl)
Rauch drang am Donnerstagnachmittag aus einer Hütte auf dem
Minigolfplatz im Oberwang, weshalb kurz nach 14 Uhr Feuerwehr
und Polizei alarmiert wurden. Laut
Polizei hatte ein technischer Defekt den Brand ausgelöst, den die
Feuerwehr schnell unter Kontrolle
hatte. Glücklicherweise entstand
kein weiterer Schaden. (p)
Unfall an Kreuzung: Zwei
Autofahrer leicht verletzt
Leichte Verletzungen erlitten zwei
Autofahrer am Mittwochabend bei
einem Unfall an der Kreuzung Adenauerring/ Rottachstraße. Laut
Polizei bog ein 18-Jähriger mit seinem Wagen von der Rottachstraße
nach links auf den Ring ab. Dabei
kollidierte sein Auto mit dem Wagen einer 60-Jährigen, die ihm in
Richtung Norden entgegenkam.
Das Fahrzeug des 18-Jährigen
musste abgeschleppt werden. (p)
Am Sigmund-Ullmann-Platz:
Kamera aus Auto gestohlen
Eine Digitalkamera ist am Mittwoch
am Sigmund-Ullmann-Platz aus
einem Auto gestohlen worden. Wie
der oder die Diebe in den silberfarbenene VW Golf kamen, ist laut Polizei unklar: Es gibt keinerlei Aufbruchspuren. Die Kamera hat einen
Wert von 300 Euro. Hinweise an
die Polizei: 0831/9909-2140. (p)
In der Haubenschloßstraße
geparkten Pkw beschädigt
Ein silberfarbener Mercedes-Pkw
ist am Mittwoch in der Haubenschloßstraße beschädigt worden.
Die Polizei sucht den Unfallverursacher, der sich davonmachte. Das
Auto stand dort zwischen 7.50 und
17 Uhr gegenüber dem Gebäude des
Roten Kreuzes. Der Schaden wird
auf 800 Euro geschätzt. Hinweise
nimmt die Verkehrspolizei unter
0831/9909-2050 entgegen. (p)
Bibliothek Andrea Graf hütet besondere Werke aus dem Allgäu
Kempten Sagt Ihnen der Titel
„Frauenzimmerzeitung – historisch-moralisches Unterhaltungsjournal für das schöne Geschlecht“
etwas? Nein? Kein Wunder, denn
das Buch ist selten. Ein Exemplar
befindet sich in der Stadtbibliothek,
in der es neben den üblichen Ressorts auch eine etwas ausgefallenere
Abteilung gibt. Die sogenannte Sondersammelgebietsbibliothek:
ein
Archiv von historisch als wertvoll
betrachteteten Zeitschriften, Büchern und anderen zeitgenössischen
Texten.
Insgesamt 10 000 Bände umfasst
das Archiv, das seit Mitte der 70er
Jahre regelmäßig aktualisiert wird.
Gepflegt wird es von Andrea Graf,
Leiterin der Stadtbibliothek. Sie ge-
Technischer Defekt:
Heizradiator fängt Feuer
Lastwagen in der
Ludwigstraße beschmiert
Bibliotheksleiterin Andrea Graf zeigt stolz „Gründliche Ausführ- und Rettung Des Heiligen Reichs Stadt Kempten“, eine Streitschrift von 1731, in der Privilegien zwischen
Foto: Benjamin Siegert
Fürststift und Reichsstadt publizistisch debattiert wurden.
Vandalen haben einen Lastwagen
und einen Sattelauflieger in der
Ludwigstraße beschmiert – irgendwann zwischen Samstag und Mittwoch. Auf den Fahrzeugen wurden
die Schriftzüge „Free Dave“ und
„84“ gemalt. Der Schaden wird auf
500 Euro geschätzt. Hinweise
nimmt die Polizei unter Telefon
0831/9909-2140 entgegen. (p)
28
Oberallgäu
NUMMER 35
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Blickpunkt Land
WALTENHOFEN
Im Kindergarten soll
Lift eingebaut werden
Um den Einbau eines Geschosslifts
im Kindergarten Waltenhofen
geht es in der nächsten Sitzung des
Umwelt-, Bau- und Werkausschusses des Gemeinderats Waltenhofen. Ebenfalls Thema: ein Antrag der Anwohner aus Helen, bei
dem es um die Auflösung des gemeinsamen Wasserschachts und den
Einbau der Wasseruhren im Haus
geht. Dazu steht eine Grundsatzentscheidung an. Die Sitzung
findet am Mittwoch,
17. Februar, statt. Sie
beginnt um 17 Uhr im
Sitzungssaal des
Rathauses.
(az)
Liebe aus dem Internet
Valentinstag Viele Beziehungen beginnen heute online. Was zunächst unpersönlich und
unromantisch klingt, hat vier Oberallgäuer Paaren das große Glück gebracht. Ihre Geschichten
SULZBERG
Welche Gefahren TTIP für
Verbraucherschutz birgt
Das Kreisteam Oberallgäu des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) lädt ein zu einer
Diskussion über das europäischamerikanische Freihandelsabkommen TTIP. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, 17. Februar, ab
19.30 Uhr im Gasthof „Hirsch“ in
Sulzberg statt. Referent ist Karl Bär
vom Umweltinstitut München.
Der Agrarökonom wird die Funktionsweise von Freihandelsabkommen und die Gefahren für Demokratie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz darstellen. (az)
DIETMANNSRIED
Ausschuss behandelt
mehrere Bauanträge
Bauanträge und Bauvoranfragen behandelt der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats Dietmannsried in seiner nächsten Sitzung. Diese findet am Donnerstag,
18. Februar, statt. Beginn ist um
20 Uhr im Rathaus. (az)
Nachbarschaft
NESSELWANG
„Hund auf Probe“ läuft vor
Auto: 1500 Euro Schaden
Sein „Hund auf Probe“ ist am Freitagabend einem 28-Jährigen in
Nesselwang davongelaufen, wie die
Polizei mitteilt. Der Hund entkam
seinem Herrchen durch die offene
Haustür und lief auf der Straße vor
ein fahrendes Auto. Das Tier verursachte einen Schaden, den die Polizei mit 1500 Euro angibt. (p)
NESSELWANG
Auto prallt gegen Haus,
Fahrer begeht Unfallflucht
Gegen die Edelstahlverkleidung einer Hausecke an der Lindenstraße
in Nesselwang ist am Samstagvormittag ein bislang noch unbekanntes Fahrzeug geprallt. Den Schaden
gibt die Polizei mit 700 Euro an.
Verursacht wurde er vermutlich
durch einen Pkw, der zum Wenden in die Hofeinfahrt gefahren war.
Die Polizei stellt Teile einer roten
Rückleuchte sicher. Der Unfallverursacher kümmerte sich nicht um
den Schaden. Die Polizei in Pfronten, Telefon 0 83 63/90 00, sucht
Zeugen. (p)
VON BASTIAN HÖRMANN
Oberallgäu/Kempten Jeder zehnte
Deutsche ist angeblich in einer Online-Partnerbörse angemeldet. Jeder sechste Internetnutzer, so eine
repräsentative Umfrage des Digitalverbandes Bitcom, soll schon einmal
versucht haben, auf diesem Weg einen Partner zu finden: Digitale Portale schlagen ihren Nutzern anhand
von Interessensprofilen mögliche
Partner vor, die dort auch nach Bekanntschaften suchen. Wenn der
andere gefällt, kann man per E-Mail
Kontakt mit ihm aufnehmen. „Das
ist nichts Schlechtes“, sagt Michael
Leicht, Diplom-Psychologe der
psychologischen Beratungsstellen in
Kempten und dem Oberallgäu. Dadurch biete sich schlicht ein zusätzlicher Weg, sich kennenzulernen.
Oft würden Partner-Börsen aber
eine Glücksgarantie vortäuschen.
„Die gibt es nicht. Beziehungen sind
nicht planbar. Weder online noch
offline“, sagt der Psychologe. Wir
haben vier Paare gesprochen, bei
denen es geklappt hat. Sie haben
sich im Internet kennengelernt und
uns ihre Liebesgeschichte erzählt.
Von Friendscout
über ICQ ins Leben:
Elisabeth und Maik
Erst Internet,
dann Traumreise:
Monica und Luisa
Glück in der
Patchwork-Familie:
Dirk und Vanessa
Verlobung nach
drei Wochen:
Nicole und Kai
Eigentlich war sie gar nicht auf der
Suche nach einem Partner. „Mich
hat nur interessiert, wer sich da
wohl melden würde“, sagt Elisabeth Neumann (30) aus Wiedemannsdorf. Sie registrierte sich 2006
bei
der
Online-Partnerbörse
Friendscout. Gemeldet hat sich
Maik Neumann (31), ihr heutiger
Ehemann und Vater ihrer beiden
Töchter Greta (links) und Hannah.
Der wollte sich eigentlich gerade
von dem Portal abmelden: „Es kostete und brachte keinen Erfolg.“
Doch mit Elisabeth funkte es. „Wir
schrieben ständig hin und her: Per
Handy und dem Chat-Programm
ICQ.“ Zum ersten Treffen holte er
sie im frisch polierten Auto ab. „Wir
waren beide furchtbar nervös.“
Doch lange führten sie eine Fernbeziehung, Maik arbeitete als Koch in
der Schweiz. Irgendwann gab er seinen Beruf auf: „Mir ist es wichtiger,
Zeit für meine Familie zu haben.“
Kennengelernt haben sich Luisa
Samstag (22) und Monica Jaen Cabello (25) im Internet, verliebt im
Paradies: „Moni fiel mir in einer Facebook-Gruppe auf. Mir gefiel ihr
spanischer Name, da hab ich ihr geschrieben“, erzählt Luisa, die damals noch in der Steiermark lebte.
Zwar besuchte sie Monica kurz im
Allgäu, aber so richtig gefunkt hat es
erst, als sie sich auf einer Asienreise
wieder begegneten. „Wir kannten
uns eigentlich kaum und trafen uns
am anderen Ende der Welt wieder“,
erzählt Monica. Am ersten Abend
gingen sie bei Vollmond in Thailand
am Strand spazieren. „Fünf Stunden
saßen wir im Sand und unterhielten
uns.“ Während die Wellen rauschten, war es endlich soweit: „Da haben wir uns zum ersten Mal geküsst.“ Zurück in Europa, zogen sie
in Kempten zusammen. Luisa: „Ich
kündigte und packte mein Leben in
meinen VW Polo.“
Dirk (41) und Vanessa (40) Arnold
waren beide bei My-Space angemeldet, einer Internet-Plattform für
Musik-Fans. Eines Morgens 2008
schrieb Dirk an Vanessa: „Na, Lust
zu texten?“ Zu der Zeit kannten sich
beide noch gar nicht und Dirk
wohnte in der Nähe von Dortmund.
„Ich weiß selbst nicht, warum ich
ihr schrieb, mir ist das völlig unerklärlich.“ Fest steht, dass Vanessa
zwei Monate zuvor detailgenau niedergeschrieben hatte, wie ihr
Traummann zu sein habe. Die Beschreibung trifft zu 100 Prozent auf
Dirk zu. Eine Fernbeziehung haben
die beiden nicht lange geführt: „Ein
halbes Jahr, nachdem wir uns kennengelernt hatten, bin ich ins Allgäu
gezogen.“ Heute leben beide zusammen mit Vanessas Tochter Leonie (18) in Burgberg. Die hat auch
einen Freund. Kennengelernt hat
sie ihn aber ganz altmodisch: beim
Ausgehen.
„Wir wollten an dem Tag beide unsere Nutzerkonten löschen. Da
schrieb er mir.“ Die Altstädter Nicole und Kai Schmieder lernten
sich Ende 2013 auf dem Online-Liebes-Portal Lavoo kennen. Drei Wochen später verlobten sie sich.
„Mein Hund hat schrecklich Angst
vor Fremden“, sagt Kai. Beim ersten Treffen ist der Rüde freudig auf
Nicole zugelaufen. „Da wusste ich:
Das ist sie.“ Auch für Nicole war das
schnell klar: „Es war von Anfang an
vertraut, als würden wir uns schon
immer kennen.“ Nicole hatte sich
bewusst entschieden, online nach einem Partner zu suchen: „Die Arbeitszeiten als Köchin machen es einem schwer, jemanden kennenzulernen.“ Viele fänden ihren Partner
im Betrieb. „Bei einer Trennung ist
das aber blöd.“ Das Glück, das sie
online gefunden hat, wünscht sie jedem: „Unser Trauzeuge hat sich
jetzt auch bei Lavoo angemeldet.“
Alles rund
ums Ei in Oy
Bengalos und
Drogen gefunden
Traditioneller Markt
im Kurhaus
Polizeiaktion
im Oberallgäu
Oy-Mittelberg Kreativ gestaltete
Ostereier und noch mehr rund ums
Osterfest – das gibt es auch in diesem Jahr wieder beim traditionellen
Ostereier-Markt in Oy. 30 Aussteller präsentieren am Samstag, 20.,
und Sonntag, 21. Februar, ihre vielseitigen Arbeiten. Das Angebot
reicht von farbenfrohen Eiern für
den Osterstrauß bis hin zu Sammlerobjekte für die Glasvitrine, Dekorationen und nostalgischen Oblatenbildern. Kinder können beim
Maltisch Eier selbst bemalen. (az)
Oberallgäu Die Polizei hat bei
Durchsuchungen im Rauschgiftmilieu im Oberallgäu Drogen und so
genannte Bengalos sichergestellt.
Der mehrtägigen Aktion waren umfangreiche wochenlange Ermittlungen vorausgegangen. Am Freitag
vor einer Woche stellten Beamte
dann bei einem 25-jährigen Oberallgäuer Marihuana und zahlreiche sogenannte bengalische Feuer sicher.
Bei einem 18-Jährigen wurde Haschisch sichergestellt. Am gestrigen
Donnerstag schließlich fand die Polizei in verschiedenen Wohnungen
Marihuana und Amphetamine aufgefunden werden. Die Beteiligten
erwarten nun Strafverfahren wegen
Verstößen nach dem Betäubungsmittelgesetz und dem Sprengstoffgesetz. (p)
Wünsche kranker Kinder erfüllen
Gute Tat Waltenhofener Jugendliche starten Projekt in Kinderklinik
Waltenhofen/Kempten Im Hubschrauber mitfliegen oder mit einem
Fußballprofi kicken – solche Herzenswünsche gehen ab sofort für Patienten der Kinderklinik in Kempten in Erfüllung. Dafür sorgen rund
20 junge Leute des Waltenhofener
Jugendtreffs „Black Diamonds“.
Die jungen Patienten können ihre
Wünsche in die HerzenswunschBox werfen. Diese haben die Waltenhofener Jugendlichen entworfen
und gebaut. „Wir sind voller Tatendrang“, sagten die Jugendsprecher
Alex Weiß (18), Tobi John (15) und
Max Haberl (17). Kranke Kinder
hätten es verdient, etwas Schönes zu
erleben, ergänzte die 18-jährige Canan Ucar. „Herzenswünsche“ soll
ein festes Projekt werden. Die Gemeinde Waltenhofen hat hierzu ein
„Herzenswünsche“-Spendenkonto
eingerichtet. (az)
Waltenhofener Jugendliche erfüllen kranken Kindern im Klinikum Kempten „Herzenswünsche“: (von links): Jugendsprecher Max Haberl, Jugendpflegerin Andrea Portsidis, Kliniken-Geschäftsführer Andreas Ruland, Jugendsprecher Tobias John, Pflegedirektor Andreas Röder, Jugendsprecher Alex Weiß und Kinderklinik-Chefarzt Dr. HerFoto: Cilia Schramm/Klinikverbund
bert Müller.
O
Der Ostereiermarkt im Kurhaus in
Oy hat am Samstag, 20. Februar, von
12 bis 17 Uhr und am Sonntag, 21. Februar, von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der
Eintritt kostet 3 Euro, für Kinder bis 14
Jahre ist der Besuch kostenlos.
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
29
Kempten
NUMMER 35
Sachliche Appelle
statt deftiger Worte
CSU Beim politischen Aschermittwoch geht es
heuer ernst zu. Flüchtlingszustrom ist das Thema
Kempten/Oberallgäu Es war ein etwas anderer politischer Aschermittwoch bei der CSU Kempten und
Oberallgäu. Anders als andere Parteien sagten die Christsozialen wegen des Zugunglücks in Bad Aibling
ihre traditionelle Veranstaltung
nicht ab, gedachten aber mit einer
Schweigeminute der Opfer. Kabarettistische Einlagen waren abgesagt, deftige Worte für den politischen Gegner gab es nicht, dafür
sachliche Appelle. Mit ernsten Mienen statt tosendem Applaus reagierten die über 300 Zuhörer auf die
Worte der CSU-Politiker zur
Flüchtlingskrise. Und fast bestürzt
vernahmen sie, dass dem CSU-
„Parallelgesellschaften wollen wir in Bayern
nicht. Bayern
bleibt Bayern.“
CSU-Politiker Thomas
Kreuzer zur Leitkultur
Fraktionschef im Landtag, Thomas
Kreuzer, die politische Situation so
große Sorgen macht wie noch nie.
So viele wie schon lange nicht
mehr wollten den politischen
Aschermittwoch der CSU Stadt und
Land miterleben. Sogar vor der
Saaltür standen die Zuhörer, während drinnen politische Prominenz
(von Entwicklungshilfeminister Dr.
Gerd Müller bis zu Kemptens OB
Thomas Kiechle und Landrat Anton
Klotz) saßen. Wer freilich eine Abrechnung mit dem politischen Gegner, deftige oder gar polemische
Worte erwartet hatte, wurde enttäuscht. Politischer Aschermittwoch
in Kempten, sagt Kemptens CSUKreischef Kreuzer, habe eine andere
Tradition als die („zurecht abgesagte“) Veranstaltung in Passau.
„Sachlich das politische Jahr beleuchten“ sei angesagt – mit dem
Flüchtlingszustrom heuer.
„Alles hat seine Grenzen“ machte
dazu gleich zu Beginn MdL Eric
Beißwenger deutlich – und Kreuzer
legte nach. Die CSU sei der „Taktgeber“ in der Flüchtlingspolitik.
„Ohne uns wäre vieles nicht passiert“ musste ein bisschen Bauchpinseln der eigenen Politik am
Aschermittwoch dann doch sein.
Sachlich aber appellierte der CSUPolitiker an die SPD, ihre „Blockadepolitik beim Asylpaket aufzugeben.“ Denn „wir unterstützen alle
Maßnahmen von Kanzlerin Merkel
und der Bundesregierung“ rief
Kreuzer den „Damen und Herren“
im Saal zu. „Doch wir brauchen die
von Seehofer geforderte Obergrenze,“ forderte Kreuzer, „wir müssen
Nicht-Einreiseberechtigte zurückweisen, und zwar eher morgen als
übermorgen.“ Anhaltender Beifall,
der sich steigerte, als Kreuzer die
jüngste Aussage seines Chefs, des
Ministerpräsidenten, untermauerte
der gesagt habe: Im Moment
herrschten an der Grenze keine
rechtmäßigen Zustände.
Kurz notiert
Das Gute in der Krise
Nachdenklich wurden die Gesichter
der Zuhörer dann, als Kreuzer Zahlen nannte: 68 Prozent der Bayern
machten sich Sorgen, 71 Prozent
würden die Obergrenze unterstützen. „Ich auch“ hörte man daraufhin oft im Saal. Ernst wurden die
Mienen beim Thema AfD. „Wir
müssen das Flüchtlingsproblem lösen, dann haben Rechte keine Chance“, sagte Kreuzer und forderte lückenlose Grenzkontrollen und mehr
Sicherheit: „Ich will, dass jeder Vater mit seinem Sohn unbesorgt auf
ein Fußallspiel kann, dass junge
Menschen unbeschwert auf öffentlichen Plätzen feiern.“ Viel Applaus
war die Antwort, der nicht enden
wollte, als Kreuzer auf das „Gute in
dieser Krise“ hinwies: Den Mut
nämlich, „zu sagen, was man
denkt.“ (be)
Altstadthaus Kempten
Heute, Freitag, ist das „Altstadthaus“ geschlossen.
Stadtbibliothek Kempten
Am Samstag, 13. Februar kann die
Stadtbibliothek aufgrund von Arbeiten im Rechenzentrum nur einen
eingeschränkten Service bieten. Es
sind keine Entleihungen von Medien möglich.
Elisabeth Real Talk Songgruppe
Nicht vergessen, jetzt dabei sein,
einfaches Singen am Sonntag, 14.
Februar, ab 15 Uhr im „Haus International“, Poststraße 22. Infos unter www.hausinternational.de
Kemptener Philatelisten-Klub
Tauschabend, Montag, 15. Februar
ab 19 Uhr, Treffpunkt Oberösch.
Blickpunkt Stadt
Allgäuer Minister und
Unternehmer im Fernsehen
Er ist seit seinem Amtsantritt häufig
bei Fernsehauftritten. So beispielsweise am kommenden Sonntag. Im BR diskutiert Entwicklungshilfeminister Dr. Gerd Müller
beim Sonntagsstammtisch von 11
bis 12 Uhr mit den drei Stammtischlern Helmut Markwort, Dieter
Hanitzsch und Wolfgang M. Heckel. Weiterer Gast ist Schauspielerin Bettina Redlich. – Ebenfalls im
BR vorgestellt wird der Allgäuer
Unternehmer Andreas Moser mit
seinem Unternehmen „Moser&Cie“ aus Kempten – und zwar
heute, Freitag, 17.30 Uhr in der
Abendschau. (az)
Pilotprojekt zu mehr
Lebensqualität für Kranke
Gezeichnet von Biber und Winter
Doppelt gezeichnet sind diese Bäume bei Wasserschwenden (Altusried): Erstens vom Biber, der sich im kleinen Iselbach pudel- äh biberwohl fühlt. Es muss nicht immer Iller sein. Und zweitens gezeichnet von Wind und Schnee. Wo mehr Angriffsfläche zur Verfügung
stand, entstanden kunstvolle weiße Reliefs. Und wo nicht? Die hohen,
schmalen Stämme ziert eine einzige, sauber gezogene weiße Linie, angepresst von der Wurzel bis zum Wipfel exakt in der Hauptwindrichtung, also nach Westen.
Foto: Markus Noichl
„Mehr Lebensqualität für chronisch
Kranke.“ Unter diesem Thema
startete in Kempten das Pilotprojekt
„Insea-gesund und aktiv leben“
für Menschen mit chronischen Erkrankungen, deren Angehörige
und Freunde. Seit 2015 bieten vier
Selbsthilfekontaktstellen in Bayern
Selbstmanagementkurse für chronisch Kranke an. Die Kontaktstelle Kempten hat das Projekt ins Allgäu geholt. Das Insea-Programm
verbessere nachweislich die psychische Gesundheit sowie Lebensqualität der Teilnehmer. Am Dienstag, 23. Februar, um 18 Uhr findet
zu dem Projekt eine Informationsveranstaltung in der SelbsthilfeKontaktstelle Kempten am St.Mang-Platz 11 statt. Der Kurs beginnt am Montag, 29. Februar. An
sieben folgenden Montagen wird
er fortgesetzt. Infos unter Telefon
0831/9606091 oder Mail [email protected]
Forum Krebs
Die moderne Behandlung von Lungenkrebs steht im Mittelpunkt
beim Forum Krebs am Dienstag, 16.
Februar. Die Referenten Prof. Dr.
Christian Schumann und Dr. Stephan Lächelt informieren über
neue Therapiemöglichkeiten mit
Medikamenten und Bestrahlung.
Beginn ist um 19.30 Uhr im Ärztehaus am Klinikum.
Arbeiterwohlfahrt Sankt Mang
Kaffeenachmittag am Dienstag, 16.
Februar um 14.30 Uhr im Eichendorffweg.
Lichtbilder-Vortrag von Walter Mayr
Der Allgäuer Käsefachmann Walter
Mayr gibt als Senior-Experte rund
um den Globus sein Wissen weiter.
Am 16. Februar, berichtet er mit
einem Lichtbilder-Vortrag über seine Erfahrungen. Beginn ist um
19.30 Uhr im „Haus International“.
Evangelisches Bildungswerk
Im Rahmen der Reihe „Ehrenamt
und Asyl“ bietet das Evangelische
Bildungswerk zusammen mit der
Diakonie Kempten am Dienstag,
16. Februar, von 18 bis 21.30 Uhr
im Gemeindehaus St.-Mang-Kirche, Reichsstraße 1, in Kempten einen „Workshop zur Kontaktaufnahme mit Menschen aus anderen
Kulturen - Werkzeugkoffer für
neue Nachbarn“ an. Referentin ist
Margot Laun vom Verein „Tür an
Tür“.
Naturheilverein Kempten
Am Mittwoch, 17. Februar hält
Heike Votteler einen Vortrag zum
Thema „Hormonelle Dysbalancen
bei Mann und Frau“ im „Naturheiltreff“, Kleiner Kornhausplatz 1,
in Kempten. Beginn ist um 19
Uhr.
Handarbeiten mit Christine Ronsdorf
Ab nächsten Donnerstag, 18. Februar, findet wöchentlich von 15
bis 17 Uhr (nicht in den Ferien) im
„Haus International“ ein Handarbeiten mit Christine Ronsdorf statt.
Hier können Fertigkeiten und Erfahrungen gegenseitig ausgetauscht
werden.
Preisschafkopfen in Hirschdorf
Ein Preisschafkopfen veranstaltet
die Schützengesellschaft Schützenlust am Freitag, 19. Februar, um 20
Uhr im Schützenheim in Hirschdorf.
30
Service
k
K
12
Freitag
Februar
Leser fotografieren
NUMMER 35
Skatfreunde 59 Kempten, Skatabend,
19.30 Uhr, „Jupp’s Keglerstuben“, Bischof-Freundorfer-Weg 30.
Skatrunde 85 Kempten, Spielabend,
19.30 Uhr, Café Zimmermann, Kaufbeurer Straße 21.
Namenstage
Benedikt,
Helmward, Ludan
DIETMANNSRIED
Chorgemeinschaft
Dietmannsried,
Männerchorprobe, 20 Uhr, Sängerheim in
der alten Schule, Krugzeller Straße.
Schachclub, Spielabend, 20 Uhr, Feuerwehrhaus, Eingang Rückseite.
Spruch des Tages
Wir streiten über Kleinigkeiten
und beschweren uns über
Belangloses. Stattdessen
sollten wir die Zeit
genießen, die wir mit unseren
Lieben haben. Niemand
weiß, wann was passiert.
Behördenrufnummer
Behördenauskunft, Telefon 115 (ohne
Vorwahl), 7.30 bis 18 Uhr.
(Unbekannt)
Apotheken-Notdienste
Temperaturen gestern
höchster Wert:
niedrigster Wert:
3° C
1° C
KEMPTEN
Engel-Apotheke, Lotterbergstraße 57,
Kempten, Fr 8 bis Sa 8 Uhr,
08 31/9 71 70.
Kinos
KEMPTEN
Colosseum: „Bibi & Tina - Mädchen gegen Jungs“ (o.A.) 14.15 Uhr. - „Wie Brüder im Wind“ (ab 6 Jhr.) 14.15 Uhr. „Gänsehaut 2D“ (ab 12 Jhr.) 14.15, 17
Uhr. - „Robinson Crusoe 2D“ (o.A.) 14.30
Uhr. - „Dirty Grandpa“ (ab 12 Jhr.) 14.30,
16.45, 20, 22.15 Uhr. - „Die wilden Kerle
6 - Die Legende lebt“ (o.A.) 14.30, 17
Uhr. - „Alvin und die Chipmunks: Road
Chip“ (o.A.) 14.30 Uhr. - „Deadpool“ (ab
16 Jhr.) 17, 19.45, 22.15 Uhr. - „Ride
Along: Next Level Miami“ (ab 12 Jhr.) 17
Uhr. - „Sisters“ (ab 12 Jhr.) 17.15, 20,
22.15 Uhr. - „Robinson Crusoe 3D“ (o.A.)
17.15 Uhr. - „The Revenant - Der Rückkehrer“ (ab 16 Jhr.) 19.30 Uhr. - „The Hateful Eight“ (ab 16 Jhr.) 19.30 Uhr. „Tschiller: Off Duty“ (ab 16 Jhr.) 19.45
Uhr. - „Suffragette - Taten statt Worte“ (ab
12 Jhr.) 19.45 Uhr.
SULZBERG
Schloß-Apotheke, Bahnhofstraße 2,
Sulzberg, Fr 8 bis Sa 8 Uhr,
0 83 76/9 73 20.
Die Sonne spiegelt sich durch den Wolkenhimmel im See
Unser Leser Norbert Gehrmann aus Durach wanderte
am Ufer des Rottachspeichers. Ein Wetter wie im
Jugendzentrum Thingers, Schwalbenweg 69, Disco, 15 bis 18.30 Uhr. Offener
Treff, 19 bis 22 Uhr.
ALTUSRIED
Jugendtreff „Wamboo“, Offener Treff,
14 bis 21.30 Uhr.
WALTENHOFEN
Jugendtreff, Rathausstr. 2, 18 bis 21 Uhr.
Museen
KEMPTEN
Allgäu-Museum im Kornhaus, 10 bis
16 Uhr.
Kunsthalle Kempten, Memminger Straße 5, 14 bis 18 Uhr.
Schauraum Erasmuskapelle, St.Mang-Platz, 11 bis 17 Uhr.
Bäder
KEMPTEN
Cambomare Freizeitbad, Aybühlweg
58, gemischte Sauna, 10 bis 23 Uhr. Allgemeines Schwimmen, 10 bis 22 Uhr.
Hauptstraße
WIGGENSBACH
Heimatmuseum, Kempter Straße 3, 10
bis 12 Uhr.
Öffnungszeiten
Büchereien
KEMPTEN
Stadtbibliothek - Orangerie, Orangerieweg, 10 bis 18 Uhr.
Stadtteilbücherei Sankt Mang, Am
Rotschlößle 9, 14 bis 17.30 Uhr.
ALTUSRIED
Gemeindebücherei,
Andreas-HoferStraße 6, 14 bis 16 Uhr.
BETZIGAU
Bücherei, Rotkreuzstraße 2, 16 bis 18
Uhr, (im Rathaus).
DIETMANNSRIED
Gemeindebücherei,
15.30 bis 18.30 Uhr.
MISSEN-WILHAMS
Carl-Hirnbein-Museum,
45, 15 bis 17 Uhr.
Schulstraße
6,
OY-MITTELBERG
Gemeindebücherei, 10 bis 11 Uhr.
WERTACH
Gemeindebücherei, 8 bis 12 u. 14 bis
17 Uhr.
Eissportanlagen
KEMPTEN
Eisstadion Kempten, Memminger Straße 137, öffentlicher Lauf, 14 bis 16 Uhr.
Freizeitanlagen
KEMPTEN
Big Bowl Bowlingcenter, Oberwanger
Str. 43, 21 Uhr, Moonlight Bowling mit DJs.
WEITNAU
Kletterhalle Seltmans, 16 bis 21 Uhr.
Jugendtreffs
KEMPTEN
Jugendhaus Kempten, Landwehrstraße
2, Bandprobe, 14 Uhr. JugendhausCafé,
16 Uhr. Offene Jongliergruppe, 16 Uhr.
Offenes Tanztraining, 18 Uhr.
Jugendtreff Reactor, Frühlingstraße 17,
14 bis 19 Uhr.
Jugendzentrum Bühl „Eastside“, Reinhartser Straße 6, Offener Betrieb, 15 bis
20 Uhr.
Jugendzentrum Sankt Mang, Theodorplatz 7, 15 bis 18 u. 19 bis 22 Uhr.
KEMPTEN
„Talk Inn“ Anlaufstelle für Konsumenten illegaler Drogen, Kontaktladen
und Drogenberatung, Brennergasse 15,
12 bis 16 Uhr, Tel. 08 31/2 86 35.
Cafe der City-Seelsorge St. Lorenz,
Landwehrstraße 1, 10 bis 17.30 Uhr.
D + W Diakonie-Kaufhaus, St.-MangPlatz 14, 13 bis 17 Uhr, Tel.
0831/54059-320.
Diakonie-Kaufhaus Sachspendenannahme, Illerstraße 17, 13 bis 17 Uhr.
Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (EFL), Mozartstraße 15, 9 bis 12
Uhr, Tel. 08 31/2 36 36.
Erziehungsberatungsstelle, Linggstraße 4, 8 bis 12 Uhr, Tel. 08 31/52 23 20.
Kempodium-Kaufhaus „Allerhand“,
Untere Eicher Straße 2, 10 bis 18 Uhr.
Kemptener Tafel (BRK), Memminger
Straße 114, 12 bis 13.30 Uhr, Tel.
08 31/5 20 42 39.
Kemptener Tafel/Caritas Laden, Landwehrstraße 11, 11.30 bis 13 Uhr, Tel.
08 31/5 65 84 30.
Kemptener Tafel/St. Mang (BRK),
Magnusstraße 16, 12 bis 13.30 Uhr, Tel.
08 31/5 65 98 95.
Kinderhilfe Allgäu, Frühförder- und
Beratungsstelle der Lebenshilfe
Kempten, Wiesstraße 4, 8 bis 13 Uhr, Tel.
08 31/5 40 47 60.
Laden „Hand in Hand“, Im Thingers 28 30, 9 bis 12 u. 14 bis 18 Uhr, Second-Hand
und mehr des Vereins Ikarus Thingers.
Pro Familia, Wartenseestraße 5, 8.30 bis
12.30 Uhr, Schwangerenberatungsstelle
und Fachstelle für sexuelle Bildung.
Schuldner- und Insolvenzberatung des
Diakonischen Werkes, Illerstraße 13, 9
bis 12 Uhr, Tel. 08 31/5 40 59 -3 31.
Städtische Hilfe im Trauerfall, 8 bis 13
Uhr, Auskünfte/Beratung, Friedhofsverwaltung, Tel. 0831/2525-1620.
Stadtjugendring, Bäckerstraße 9, 9 bis
12 Uhr.
Stadtteilbüro Thingers, Schwalbenweg
71, 9 bis 12 Uhr, Tel. 08 31/5 12 49 27.
Suchtfachambulanz des Caritasverbandes, Linggstraße 4, 8.15 bis 12 Uhr,
Tel. 08 31/2 50 19.
Frühling! Nur der Grünten im Hintergrund ist noch
etwas mit Schnee bedeckt.
Tierheim Kempten, Dieselstraße 37, 14
bis 17 Uhr, Tel. 08 31/7 59 99.
Verbraucherzentrale, Vogtstraße 17, 9
bis 12 u. 13 bis 15 Uhr, (0831) 21071;
Mo, Mi, Do zusätzliches Beratungstelefon
von 9 bis 11 und 15 bis 17 Uhr unter
(0900) 189229376.
Wertstoffhöfe
KEMPTEN
Allmey, 10 bis 17.30 Uhr.
Schumacherring, 14 bis 17 Uhr.
Unterwang, 14 bis 18 Uhr.
ALTUSRIED
Wertstoffhof, 14.30 bis 17 Uhr.
BETZIGAU
Wertstoffhof, 15 bis 17 Uhr.
BUCHENBERG
Wertstoffhof, 14 bis 16 Uhr.
DIETMANNSRIED
Wertstoffhof, 15 bis 17 Uhr.
DURACH
Wertstoffhof, 15 bis 17 Uhr.
HALDENWANG
Wertstoffhof, 15 bis 17.30 Uhr.
LAUBEN
Wertstoffhof, 15 bis 18 Uhr.
OY-MITTELBERG
Wertstoffhof, 15 bis 17.30 Uhr.
SULZBERG
Wertstoffhof, 15 bis 17 Uhr.
Parkinson-Regionalgruppe, Gymnastik, 13.30 Uhr, Frau Hauser, Burghaldegasse 24.
Selbsthilfegruppe für Frauen und
Männer mit einer Krebserkankung, 18
bis 20 Uhr, Selbsthilfebüro, St.-MangPlatz 11, Infos unter Telefon
0831/57534545.
SLAA-Selbsthilfegruppe, Meeting, 19
Uhr, „Haus Lichtblick“, St.-Mang-Platz
12, nur mit Vorgespräch unter Telefon:
Männer
0173/3985532;
Frauen
0175/3746314.
Theater & Konzerte
KEMPTEN
„Ich bin von Kopf bis Fuß...“, Aufführung des Allgäuer Seniorentheaters, 20
Uhr, Stadttheater, Theaterstraße 4.
Vorträge
BETZIGAU
„Was ist wahre Sicherheit?“, von Erwin
Loretz, Veranstalter: Christen im Beruf,
19.45 Uhr, „Hirsch“, Bürgersaal, Hauptstraße 7.
OY-MITTELBERG
„Faszination Himalaya“, Bildervortrag
von Wolfgang Günter, 19 Uhr, Kurhaus.
WALTENHOFEN
Wertstoffhof, 15 bis 17 Uhr.
Was ist sonst noch los
WEITNAU
Wertstoffhof, 15 bis 17 Uhr.
KEMPTEN
Freizeit-Treff für jedermann, 19 Uhr,
Bistro Seven, Poststraße 19, Infos
0831/18461.
Lesbentreffen, 20 Uhr, Frauenzentrum,
Zwingerstraße 10.
Offene Holzwerkstatt, 16 bis 20 Uhr,
Kempodium, Untere Eicher Straße 3.
Projektschau „Kinderzimmer gestalten“, 17 Uhr, Baumarkt Hornbach.
Vernissage „Portraits d’artistes“, Fotoausstellung von Jean-Noel Schramm, 19
Uhr, Allgäu-Museum im Kornhaus.
WERTACH
Wertstoffhof, 15 bis 17 Uhr.
WIGGENSBACH
Wertstoffhof, 15 bis 17 Uhr.
WILDPOLDSRIED
Wertstoffhof, 15 bis 17 Uhr.
Energieberatungen
KEMPTEN
Renergie Allgäu e.V., Adenauerring 97,
08 31/52 62 68 00, 9 bis 12 Uhr, Energieberatung.
Interessantes für Kinder
KEMPTEN
Winterspielplatz des Spielmobils, für
Schulkinder bis 13 Jahre, 10 bis 12 und
14 bis 16.30 Uhr, Suttschule.
Märkte
KEMPTEN
Bauernmarkt, 10 bis 14 Uhr, Residenzplatz am Schwegelin-Brunnen.
Selbsthilfegruppen
KEMPTEN
Freundeskreis Kempten, (Gruppe für
Suchtkranke und deren Angehörige), Treffen, 20 Uhr, Selbsthilfebüro, St.-MangPlatz 11, Infos unter Telefon:
0831/69180.
BUCHENBERG
Schlepper Info-Tag, 9 bis 16 Uhr, Landmaschinen Schiessl, Lindauer Straße 2.
DIETMANNSRIED
Preisschafkopfen, 20 Uhr, Schützenheim, Schrattenbach.
WALTENHOFEN
Informationsabend
„Zeitgemäße
Coaching-Ausbildung“, 17.30 Uhr, Pfeos-Kompetenzzentrum, Bahnhofstraße 6.
WILDPOLDSRIED
Baukultur: Gemeindepreis wird verliehen, 15 bis 16 Uhr, öffentlicher „Gemeinsamer Stammtisch“, 19 Uhr, Dorfsaal
„Kultiviert“.
Vereine und Verbände
KEMPTEN
Ikarus Thingers, Bürgerladen, 10.30
Uhr, Bürgertreff Thingers, Schwalbenweg
71.
Schachclub Kempten, Spielabend, 19
Uhr, „Haus Hochland“, Prälat-Götz-Straße 2.
Ärztliche Notdienste
Ärztlicher Bereitschaftsdienst (Hausärzte), 11 61 17.
Kinder- und jugendärztlicher Notdienst Kempten-Oberallgäu-Füssen,
11 61 17.
Standortärztlicher
Bereitschaftsdienst
der
Bundeswehr,
08 00/9 72 63 78.
In Notfällen
Erdgas Schwaben und Erdgas Kempten-Oberallgäu, 08 00/1 82 83 84.
Feuerwehr, 1 12.
Frauenhaus, 08 31/1 80 18.
Hospizverein Kempten Oberallgäu,
08 31/9 60 85 80, Beratung - Begleitung
- Hilfe für Schwerstkranke und Sterbende.
Johanniter-Hausnotruf,
08 31/5 21 57 -0.
Mädchenhaus, 08 31/5 85 93 93, für
Mädchen, die von körperlicher, seelischer
oder sexueller Gewalt betroffen sind.
Notruf und Beratung für vergewaltigte
und sexuell misshandelte Frauen und
Kinder, 08 31/1 21 00.
Ökumenische Telefonseelsorge Augsburg, 08 00/1 11 01 11.
Pflegenotruf BRK, 08 31/52 29 20.
Pflegenotruf
Johanniter,
08 31/5 22 25 55.
Polizei Notruf, 1 10.
Rettungsdienst, 1 12.
Servicenummer für Krankentransport, 08 31/1 92 22.
Straffälligen-Hilfe
Allgäu,
08 31/1 28 11, Postfach 25 02, 87415
Kempten.
Strom-Störungsmeldestelle der LEW,
08 00/5 39 63 80.
Strom-Störungsmeldestelle des AÜW,
08 00/25 21 -2 22.
Technisches Hilfswerk, Geschäftsstelle
0831/5406340; nach Dienstschluss
0171/9759458; Ortsbeauftragter für
Kempten 0160/90116505.
Tierheim, 08 31/7 59 99.
Wasserwerk,
08 31/5 71 11 23,
5 71 11 24.
Weisser Ring, 0 83 04/49 20 43, Hilfe
für Kriminalitätsopfer.
(Angaben ohne Gewähr!)
Kirchennotizen
Fatimawallfahrt in Maria Rain
Die nächste Fatimawallfahrt findet
statt am Samstag, 13. Februar in
Maria Rain. Der Wallfahrtstag beginnt mit dem Rosenkranz um
8.30 Uhr, danach ist um 9 Uhr Andacht und um 9.30 Uhr das Pilgeramt mit Ansprache und Krankensegnung. Das Pilgeramt hält diesmal Pfarrer Rupert Ebbers unter
dem Motto „Dem Alltag Farbe geben - Maria von Nazareth“. Wer
Beichten möchte, kann dies den
ganzen Vormittag tun, denn mehrere Geistliche sind in der Kirche anwesend.
Pfarrei St. Josef der Arbeiter
Durach-Weidach
Am Sonntag, 14. Februar findet um
10.45 Uhr ein Gottesdienst mit
Paarsegnung zum Valentinstag „...
weil ich Dich liebe“ in der Kirche
St. Josef der Arbeiter in Weidach
statt. Musikalische Gestaltung
vom ehemaligen „Schleich-JugendChor“. Im Anschluss gibt es einen
kleinen Stehempfang.
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Kursangebote
VHS Stadt
Am Freitag, 19. Februar, beginnt
folgende Veranstaltung bei der
VHS Kempten: Die Entstehung der
Alpen - über Bau und Werden eines bis heute nicht ganz verstandenen Hochgebirges - Vortrag von
Prof. Dr. Herbert Scholz mit Dias,
Karten, Gesteinen und anderem
Anschauungsmaterial, 19.30 Uhr,
VHS Kempten, Bodmanstraße 2.
Anmeldung vorab erforderlich unter Telefon 0831/7049650 oder im
Internet unter www.vhs-kempten.de
Totentafel
Altusried: Veronika Kaltenhauser
(83 Jahre), Trauergottesdienst mit
Aussegnung heute, Freitag, 14 Uhr,
in Altusried.
Notizen vom Land
Kolpingsfamilie Börwang
Am Sonntag, 14. Februar, 9 Uhr
Treffen zum gemeinsamen Gottesdienst für die Verstorbenen der Kolpingsfamilie in der ehemaligen
Klosterkirche in Börwang. Im Anschluss traditionelles Frühstück im
Pfarrheim.
Gemeinde Betzigau
Wegen kleinerer Umbauarbeiten ist
das Pass- und Einwohnermeldeamt von Montag, 15. Februar bis
Montag, 22. Februar geschlossen.
Andere Abteilungen, wie das Bauamt und die Kämmerei können
nur einen eingeschränkten Service
bieten. Das Standesamt und die
Gemeindekasse sind wie gewohnt
erreichbar.
Beilagenhinweis
(außer Verantwortung der Redaktion)
Einem Teil der heutigen Ausgabe liegt ein
Prospekt der Firma Postbrauerei, Hauptstraße 25, Nesselwang, bei.
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siehe Seite 1
I
Allgäuer Zeitung
Herausgeber: Georg Fürst von Waldburg-Zeil ✝, Ellinor
Holland ✝, Günter Holland ✝. Chefredaktion (verantwortlich für den allgemeinen Textteil): Walter Roller.
Stv. Chefredakteure: Jürgen Marks, Gerd Horseling.
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Redaktionsleitung Allgäu Ulrich Hagemeier,
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Allgäu-Rundschau: Michael Munkler (Gericht/Polizei),
Stefan Binzer (Wirtschaft), Klaus-Peter Mayr (Kultur)
Sport: Thomas Weiß Stellvertreter: Tobias Schuhwerk
Lokales: Peter Januschke,
Claudia Benz (Stadt)
Verantwortlich für den Allgäuer Anzeigenteil:
Reinhard Melder, für den lokalen Anzeigenteil
Kempten: Ulrich Benker
Verlag, Satz und Druck:
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FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
31
Kempten
NUMMER 35
Für Lebensmittel
geeignet
Kempten/Oberallgäu Auf Pfannenwendern, Kunststoffbechern oder
Vorratsdosen befindet sich häufig
ein Symbol, das
ein Glas und eine
Gabel zeigt. Doch
nicht jeder kennt
seine Bedeutung.
„Das Zeichen ist
auf Gegenständen,
die für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet
sind“, erläutert Andrea Danitschek
von der Verbraucherzentrale . „Es
sagt jedoch nichts darüber aus, ob
das Teil in die Spülmaschine darf.“
Auch ob es das Gefrierfach oder die
hohen Temperaturen der Mikrowelle verträgt, bleibt offen. Hierfür
gibt es wieder eigene Symbole. „Sie
sind jedoch nicht einheitlich“, kritisiert Andrea Danitschek. (az)
Eine Übersicht der wichtigsten
Symbole finden Verbraucher unter:
www.verbraucherzentrale-bayern.de/
lebensmittelkontaktmaterial
I
Wirtschaftstermine
Verkäuferin Claudia Schönborn zeigt bei Gerry Weber die letzten Reste der Winterkollektion (linkes Bild). Auch viele andere Kemptener Bekleidungsgeschäfte haben ihre Preise gesenkt, um Platz für die Frühjahrsmode
zu schaffen – rechts im Bild Julia Schwabeneder, Filialleiterin von Kenny S.
Foto: Rosmarie Kropka
Boutiquen haben den Rotstift angesetzt
Schlussverkauf Der milde Winter lässt die Preise purzeln. Zahlreiche Bekleidungsgeschäfte in
Kempten geben Prozente auf die Winterkollektionen, um Platz zu machen für die Frühjahrsmode
Kempten Von einigen Prozenten
über halbe Preise bis zum „MegaSale“: Viele Kemptener Bekleidungsgeschäfte werben derzeit noch
mit ordentlichen Rabatten. Auch
hochpreisige Boutiquen. Sie wollen
Platz machen für die Frühjahrskollektionen.
Den klassischen Winterschlussverkauf mit festen Terminen gibt es
zwar schon seit einigen Jahren nicht
mehr, dennoch geben die bayerischen Einzelhandelsverbände seither Empfehlungen heraus, die sich
immer noch am Rhythmus der ehemaligen Schlussverkäufe orientieren. Weil sich der Winter bisher nur
etappenweise gezeigt hat, ist noch
reichlich Ware für die eigentlich
kalte Jahreszeit vorhanden.
Neue Ware bereits gefragt
„Wir haben durchweg den Rotstift
angesetzt“, sagt beispielsweise Brigitte Dubickas, Filialleiterin bei
Betty Barclay im Forum Allgäu. Vor
allem Wollmäntel, Lederjacken und
Blazer aus warmen Wollstoffen seien wegen des milden Winters hängen geblieben.
„Dafür erreichen wir mit der reduzierten Ware auch Verbraucher,
bei denen der Kauf über den Preis
geht.“ Das würde natürlich die
Marge – den Spielraum zwischen
Einkauf und Verkauf – verhageln.
Aber damit müsse man in der Branche leben.
„Selbst hochpreisige Winter-Mode haben wir bis zu 70 Prozent reduziert und annähernd alles abverkauft“, sagt Daniela Seif, Filialleiterin bei Tom Tailor. Trotzdem gebe
es immer noch heruntergesetzte
Ware, etwa Pullover und Jacken.
Vorteil des Ausverkaufs der Winterware sei, dass Regale und Auslagen bereits frei seien für die neue
Frühjahrs-Kollektion. Und da würden die Kunden schon jetzt zugreifen.
Statt Doppelmoral
ein offener Umgang
Jugendfürsorge Immer weniger Menschen verschweigen ihre Probleme.
Bei der Erziehungsberatung hat sich Fallzahl verdoppelt
Sonthofen/Kempten Internet und
Online-Sucht – die Themen haben
sich an den Erziehungsberatungsstellen der Katholischen Jugendfürsorge in Sonthofen und Kempten
über die Jahrzehnte stark geändert.
Und die Arbeit nahm zu: 600 Familien suchen jährlich in Kempten Beratung, 300 in Sonthofen. Doppelt
so viele wie vor 30 Jahren. Leiter
Klaus Klarer warnt aber davor, die
Gegenwart zu dramatisieren: „Die
idyllische Familie gab es auch vor 30
Jahren selten. Es herrschte oft eine
Doppelmoral; man verschwieg
Probleme.“ Heute gingen Menschen offener mit Familienproblemen um.
Die gesellschaftlichen Veränderungen mit immer komplizierteren
Störungsbildern intensiv miterlebt
haben Reinhold Weih (64) und
Anne Bauer-Weih (63), die vor 30
Jahren in Kempten und Sonthofen
ihren Dienst an den Erziehungsberatungsstellen begannen. Die Heilpädagogen (mittlerweile im Ruhestand) befassten sich mit Themen
wie Bettnässen, Legasthenie, Erziehungsfragen, Alkohol- und Drogenmissbrauch.
Doch ihr Betätigungsfeld änderte
sich so schnell wie die Gesellschaft:
Computer hielten Einzug, es gab
mehr Kindergartenplätze, mehr
Scheidungen, Alleinerziehende und
Patchwork-Familien.
Neue Konflikte und Erziehungsprobleme waren die Folge. „Unsere
in der virtuellen Welt. Dennoch habe
das Gespräch unter vier oder sechs
Augen nie an Bedeutung verloren,
sagt Weih.
Im Gegenteil: In der unübersichtlichen Welt der Informations- und
Reizüberflutung habe es neue Bedeutung erhalten. (ab)
Anne Bauer-Weih
Reinhold Weih
Arbeit reichte in alle Problembereiche; die Störungen konnten nicht
mehr so klar definiert werden“, sagt
Reinhold Weih. Was zur Familientherapie führte. Es ging nicht mehr
allein darum, Symptome bei Kindern zu therapieren, sondern das soziale Umfeld (Elternhaus, Schule,
Freundeskreis) einzubeziehen.
Mit Einzug des Internets zur
Jahrtausendwende veränderte sich
die Gesellschaft immer schneller.
Steigender Leistungsdruck brachte
neue Probleme in die Familien. Störungen wie ADS oder ADHS nahmen zu. Eltern der ersten onlinesüchtigen Kinder suchten Rat und
Hilfe.
Das Unverständnis der neuen
Kommunikationswege in virtuellen
Netzwerken sorgt laut Jugendfürsorge weiter für Konflikte zwischen
den Generationen. Weih: „Die Kinder und Jugendlichen bewegen sich
in Räumen, die für die Eltern nicht
mehr kontrollierbar sind.“
Erziehungsberater müssen demnach immer neue Wege finden, um
an die Jugend heranzukommen, auch
O
Kontakt zur Erziehungsberatung:
Sonthofen, Bismarckstraße 5 und
Kempten, Kolpinghaus, Linggstraße 4:
Telefon jeweils: 0831/52232-0,
E-Mail: [email protected]
Die Nachfolgerin
● Als Nachfolgerin übernahm Diplom-Pädagogin Stefanie Braun
(33) den Aufgabenbereich des Ehepaars Anne und
Reinhold Weih,
die sich speziell
auch der Legasthenie- und
Dyskalkulietherapie gewidmet
haben.
● Braun hat an
Stefanie Braun der Uni Würzburg Pädagogik
mit Schwerpunkt Sonderpädagogik studiert.
● Sie ist bereits seit Juni 2012 an der
Erziehungsberatungsstelle tätig.
Davor wirkte sie in der Jugendberatung in München. (ab)
Ähnliches berichtet Simone Bögle, Filialleiterin bei Gerry Weber:
„Wir hatten die gesamte Herbst-/
Winterkollektion reduziert und
auch gut verkauft.“ Einige Hosen
und Oberteile liegen ihr zufolge
noch in den Regalen. Wirtschaftlich
sei der Schlussverkauf zu stemmen,
da die noch verbleibende Winterware in die Outlet-Center komme.
„Wir haben bereits nach Weihnachten die gesamte Herbst-/Winter-Kollektion an Oberteilen um 50
Prozent reduziert“, sagt Christoph
Hertzsch, Filialleiter bei Camp David. Dadurch mache das Geschäft
zwar weniger Gewinn, dafür laufe
wiederum der Verkauf besser und es
sei nurmehr ein kleiner Rest an
Winterware übrig.
Seit Anfang Januar reduziert
Am oberen Rand des mittleren
Preissegments sei die Mode von
Kenny S. angesiedelt, sagt Julia
Schwabeneder von der Filialleitung.
Gleich Anfang Januar sei jeweils die
vorige Kollektion bis zur Hälfte reduziert worden. „Diese Vorgehensweise ist Sache der Unternehmensleitung, da haben wir Mitarbeiter
keinen Einfluss drauf. Aber die
Rechnung scheint ja aufzugehen“,
sagt die leitende Angestellte. (kro)
Wirtschaftsnotizen
Vortrag zu Solarenergie in Uganda
Die Diplomingenieure Kurt und
Lisa Zügner halten heute, Freitag,
einen Vortrag zum Thema „Licht
im Dunkeln – Solarenergie in
Uganda“. Beginn ist um 19 Uhr im
Magnushaus in Altusried. Die Referenten stellen Chancen und
Schwierigkeiten eines Solar-Vertriebsnetzwerkes in Uganda vor.
Neu in der Ludwigstraße:
die Autofabrik Allgäu
Am kommenden Wochenende hat
die „Autofabrik Allgäu“ in der
Ludwigstraße 86 einiges zu bieten:
Die Neueröffnung in der ehemaligen Go-Kart-Halle wird gefeiert.
Ab 11 Uhr geht es am Samstag los
mit einem bunten Programm. Um
15 Uhr startet eine Tae–KwonDo-Aufführung, von 17 bis 20 Uhr
wird es ein Schönheits-Programm
geben. Um 19 Uhr findet ein Konzert der Band „Schattenheld“
statt, der Eintritt ist frei. Außerdem
gibt es bei einer Tombola Preise
von bis zu 500 Euro zu gewinnen.
Der Sonntag beginnt um 11 Uhr
mit einem Frühschoppen. Wieder
ist für die kleinen Besucher die
Hüpfburg sowie ein Bobby-CarParcours geöffnet. Die Bewirtung
übernimmt die Fußball-Jugend des
TSV Kottern. Weitere Infos unter
autofabrik-allgaeu.de (hhl)
Tag der offenen Tür
beim Studienkreis
Halbjahreszeugnisse – ein fixer Termin im Schulkalender. Eine Beratung erhalten Schüler und Eltern am
Tag der offenen Tür, Samstag, 20.
Februar, 10 bis 14 Uhr im Studienkreis Kempten und Lindenberg.
Solange der Vorrat reicht, liegt der
Lernratgeber „Notenziele erreichen!“ kostenlos bereit. Wer am
Tag der offenen Tür keine Zeit
hat, kann zur Beratungswoche vom
22. bis 26. Februar kommen. (az)
32
Kultur am Ort
NUMMER 35
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Schatzkiste öffnet sich
Premiere Martin Kern hat alte Handschriften des Wiggensbacher Schneidermeisters und
Notensammlers Anton Klier ausgegraben. Drei Gruppen führen Musikstücke erstmals live auf
VON MICHAEL DUMLER
Buchenberg/Wiggensbach Diese Geschichte beginnt vor einigen Jahren
mit einem Telefonanruf: Der Buchenberger Musikpädagoge und
Volksmusikant Martin Kern nimmt
den Hörer ab. Am anderen Ende der
Leitung ist Anton Klier, Schneidermeister aus Wiggensbach. Ob Kern
Interesse an alten Noten habe, er
hätte nämlich einige abzugeben,
fragt dieser. „Ich bin an Noten immer höchstinteressiert“, antwortet
Kern. Tage später fährt er mit seinem VW-Bus hinüber nach Wiggensbach. „Ich hab’ gedacht, das
darf nicht wahr sein“, erzählt er.
Sage und schreibe vier Umzugskartons randvoll gefüllt mit alten Notenbücher, kopierten und handgeschriebenen Blättern, überlässt ihm
der Schneidermeister, der damals
schon weit über 80 Jahre alt war.
„Im Hause Klier wurde früher viel
Geigen- und Zithermusik gespielt“,
erzählt Martin Kern. Über die Jahre
sammelte sich so ein großes privates
Noten-Archiv an. Und von dem
wollte sich Anton Klier nun trennen.
„Sie sind der richtige Mann für
diese Noten“, habe ihm Klier gesagt. Nächtelang arbeitete sich später Kern zuhause durch das Kliersche Archiv. Auf „interessante,
handgeschriebene Notenschätze“
aus dem frühen
19. Jahrhundert
stieß er dabei.
Und die stellt er
nun am Freitag,
19. Februar, im
Kapitel-Saal
in
Wiggensbach mit
drei Ensembles
erstmals in einem Anton Klier
Konzert vor.
Für etwa zehn Prozent des Noten-Archivs – in erster Linie Handschriften – hatte Martin Kern Interesse. Die gedruckten Noten gab er
Klier wieder zurück. Viele der
Ländler, Walzer, Mazurkas und Polonaisen stammen aus den Jahren
1825 bis 1848. Die Herkunft der
Stücke ist in der Regel aber unbekannt. Anfang des 20. Jahrhunderts
muss es in Wiggensbach ein kleines
Orchester gegeben haben, sagt Kern
angesichts der umfangreichen Noten-Sammlung.
„Schöne Melodien“
„Sie sind sehr liebevoll gemacht und
haben schöne Melodien“, sagt Silvia
Winterhalder. Die Kemptener Geigerin und Bratschistin nahm unter
Kerns Federführung mit der Kemptener Geigenmusik für das Archiv
des Bayerischen Rundfunks (BR)
einige Werke auf. Duo-Stücke
spielte Gitarrist Martin Kern zusammen mit dem Zither-Virtuosen
Willi Huber ein. Und auch das
Quartett „Allgäu Geiger“ ging mit
Stücken aus dem Klierschen NotenArchiv ins BR-Studio und wird
beim Konzert in Wiggensbach zu
hören sein. Bei der Bearbeitung der
Noten-Handschriften hat sich Martin Kern „sehr ans Original gehalten“. Bei den Stücken, die die
Kemptener Geigenmusik spielt, hat
der 59-Jährige eine Cello-Stimme
hinzugefügt.
Sein Mentor, der oberbayerische
Nr. 5/16 Freitag, 12. Februar 2016
Herausgegeben von der Stadt Kempten (Allgäu)
Öffnungszeiten Stadtverwaltung:
Montag–Freitag 8–12 Uhr, zusätzlich
Mittwoch 12–13 Uhr, Montag 14.30–17.30 Uhr
Nutzen Sie die Möglichkeit, auch außerhalb
dieser Zeiten individuelle Termine zu
vereinbaren, sowie die Online-Services unter
www.kempten.de/de/virtuelles-rathaus.php.
 Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit an den Bauleitplanverfahren der Stadt Kempten (Allgäu);
Zehntes Änderungsverfahren des Bebauungsplans „ThingersNord“ – Frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit
Der Stadtrat der Stadt Kempten (Allgäu) hat in seiner Sitzung
am 25.06.2015 die Aufstellung der zehnten Änderung des Bebauungsplans „Thingers - Nord“ im Bereich der Tom-MuttersSchule, der Astrid-Lindgren-Schule und des Kindergartens
Schwalbennest beschlossen. Mit der zehnten Änderung wird
angestrebt, ein Sondergebiet mit der Zweckbestimmung
„Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen“ zu
schaffen.
Das Stadtplanungsamt wurde mit der Durchführung des
Verfahrens beauftragt.
Der Vorentwurf der zehnten Bebauungsplanänderung einschließlich Begründung mit Umweltbericht und Anlage in
der Fassung vom 04.02.2016 liegt gem. § 3 Abs. 1 BauGB
vom 22.02.2016 bis einschließlich 22.03.2016 im barrierefrei
zugänglichen Eingangsbereich des Verwaltungsgebäudes
Kronenstraße 8 (der Eingang ist Montag bis Donnerstag von
8:00 bis 18:00 Uhr und am Freitag von 8:00 bis 14:00 Uhr
geöffnet) öffentlich aus.
Hierbei werden die allgemeinen Ziele und Zwecke der
Planung dargelegt, das Planungskonzept kann eingesehen
werden. Mündliche Auskünfte erteilt während der Dienststunden das Stadtplanungsamt im städtischen Verwaltungsgebäude Kronenstraße 8, 4. OG, Zimmer 411.
Darüber hinaus ist der Vorentwurf in diesem Zeitraum auch
auf der Internetseite des Stadtplanungsamtes der Stadt
Kempten unter der Adresse:
http://www.kempten.de/de/beteiligung.php abrufbar.
Während der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung können
Stellungnahmen schriftlich oder zur Niederschrift bei der
vorgenannten Stelle abgegeben werden.
Musikant und Volksliedsammler
Wastl Fanderl (1915 – 1991) hatte
ihm als jungen Burschen einst den
Ratschlag mit auf den Weg gegeben:
„Wenn du ins Allgäu kommst, frag’
Musiker nach alten Handschriften
und such’ auf Dachböden nach ihnen.“ Denn solches Notenmaterial
sei die Basis alles Musizierens. Das
nahm sich Martin Kern, der 1956 im
niederbayerischen Vilsbiburg geboren wurde, dann auch zu Herzen, als
er 1980 ins Allgäu kam. Viele Noten-Schätze hat er seitdem in alten
Bauernhäusern – auch in Wirlings,
Wengen, Rechtis oder im Kreuzthal
– ausgegraben, veröffentlicht und
aufgeführt.
Als Schneidermeister Anton Klier
die ersten Aufnahmen aus seinem
Noten-Archiv auf CD hörte, war er
derart angetan, dass er Kern seine
alte Zither überließ. „Ein besonders
schönes Stück“, sagt Martin Kern.
Zither-Virtuose Martin Kerber
wird beim Konzert das Instrument
des Schneidermeisters zum Klingen,
während Kern die Gitarre dazu zupfen wird. Nur allzu gern hätte der
Buchenberger Musiker nächste Woche den alten Schneidermeister im
Publikum gesehen, wenn er mit seinen Musikern die alten Stücke aus
dessen Noten-Sammlung aufführt.
Doch Anton Klier starb 2013 im Alter von 90 Jahren.
Hält stets nach alten Noten-Schätzen Ausschau: Martin Kern.
Foto: Ralf Lienert
Konzert am 19. Februar im Kapitel-Saal in Wiggensbach: Karten und Mitwirkende
Die (08 31) 115 – eine Nummer
für alle Behördenfragen:
Montag–Freitag 7.30–18 Uhr
 Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Kempten
(Allgäu);
Siebte Änderung des Flächennutzungsplans für das Gebiet
Thingers - Nord
Der Stadtrat der Stadt Kempten (Allgäu) hat in seiner Sitzung
am 16.07.2015 die Durchführung der siebten Änderung des
Flächennutzungsplans im Bereich des ehemaligen Sanierungsgebietes Soziale Stadt „Thingers - Nord“ beschlossen.
Mit der siebten Änderung soll die Darstellung für das bereits
abgeschlossene Sanierungsgebiet entfernt werden und die
bisher als Gemeinbedarfsfläche (Schulen und Kindergarten)
dargestellte Fläche in ein Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen“
geändert werden. Im letzteren Teilbereich wird gleichzeitig
die zehnte Änderung des Bebauungsplans „Thingers – Nord“
durchgeführt.
Das Stadtplanungsamt wurde mit der Durchführung des Verfahrens beauftragt.
Der Vorentwurf der siebten Änderung des Flächennutzungsplans in der Fassung vom 04.02.2016 liegt gem. § 3 Abs. 1
BauGB vom 22.02.2016 bis einschließlich 22.03.2016 im barrierefrei zugänglichen Eingangsbereich des Verwaltungsgebäudes Kronenstraße 8 (der Eingang ist Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 18:00 Uhr und am Freitag von 8:00 bis 12:00
Uhr geöffnet) öffentlich aus. Hierbei werden die allgemeinen
Ziele und Zwecke der Planung dargelegt, das Planungskonzept kann eingesehen werden. Mündliche Auskünfte erteilt
während der Dienststunden das Stadtplanungsamt im städtischen Verwaltungsgebäude Kronenstraße 8, 4. OG,
Zimmer 411.
Darüber hinaus ist der Vorentwurf in diesem Zeitraum auch
auf der Internetseite des Stadtplanungsamtes der Stadt
Kempten unter der Adresse:
http://www.kempten.de/de/beteiligung.php abrufbar.
Während der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung können
Stellungnahmen schriftlich oder mündlich zur Niederschrift
abgegeben werden.
● Konzert Karten für das Konzert „Auf
den musikalischen Spuren von
Schneidermeister Anton Klier“ am Freitag, 19. Februar, um 20 Uhr im Kapitel-Saal in Wiggensbach gibt es im
Wiggensbacher Informationszentrum, Telefon 08370/84 35.
● Mitwirkende Neben dem Duo Kerber/Kern (mit Martin Kern an Gitarre
und Martin Kerber an der Zither) tritt
auch die „Kemptener Geigenmusik“
auf. Das Quartett besteht aus der Bratschistin Silvia Winterhalder und der
Geigerin Doris Nocka (beide aus Kemp-
Götter geben
den Ton an
Vorschau Im Fokus des Kemptener Kulturamts
steht eine Ausstellung im Alpinmuseum
Kempten „Es ist das Jahr der Museen“, sagt Martin Fink bei der Vorstellung des Jahresprogramms des
Kemptener Kulturamts. Dabei hat
der Kulturamtsleiter zwei außergewöhnliche Ausstellungen im Blick:
Am heutigen Freitag 12. Februar,
wird um 19 Uhr im Börsensaal des
Allgäu-Museums die Schau „Portraits d’Artistes – Die Künstlerportraits“ des Fotografen Jean-Noël
Schramm eröffnet. Sie kam auf Vermittlung von Dr. Thomas Elsen
(Leiter des H2 – Zentrum für Gegenwartskunst im Glaspalast, Augsburg) zustande. Hohe Erwartungen
setzt Fink auf die Sonderausstellung
„Beim Zeus! Geschichten von Göttern und Helden“, die von 5. März
bis 13. November im Alpin-Museum stattfindet.
In der Schau gibt es seltene antike
Vasen, Steinplastiken, Weihgaben
aus Ton und wertvolle Schmuckstücke aus den Beständen der Münchner Antikensammlungen und der
Glyptothek zu sehen. Garniert wird
die Ausstellung mit Fachvorträgen
(etwa „Götterbilder“, „Familiengeschichten – Die griechischen Götter
und ihre Kinder“) und einem Mitmachprogramm für Kinder und Erwachsene (Kräuterseminar, GötterPoster drucken, Bronzegusskurs).
Im kleinen Saal des Marstallgebäudes ist zudem ab 4. Juni unter
dem Titel „Leuchtendes Mittelalter“ eine neue Dauer-Ausstellung
zu sehen, die die Werke der ehemaligen Alpenländischen Galerie zeigt.
Was das Kulturamt im Jahr 2016
sonst noch bietet:
● Kunsthallen-Stipendium Noch bis
zum 29. Februar können sich
Künstler für ein Stipendium beim
Kulturamt bewerben. Eine Jury
wählt einen Künstler aus, der in diesem Jahr kostenfrei in der Kunsthalle ausstellen kann.
ten), der Cellistin Elisabeth Dörr
(Durach) sowie der Geigerin Ildiko
Moseschvili (Fischen). Beim Konzert
wirken zudem die „Allgäu Geiger“ mit
(Doris Nocka, Ildiko Moseschvili,
Martin Kern und der Flötist Markus
Kerber). (mdu)
Begegnungschor
für Menschen
aller Nationen
Kempten „Singen macht gute Laune
und verbindet“ – gemäß diesem
Motto startet das Haus International
einen Begegnungschor für Menschen aller Nationen. Am Freitag,
19. Februar, trifft sich der Chor von
16.15 bis 18 Uhr im Haus International zum ersten Mal. Danach sind
Proben an jedem ersten Freitag im
Monat geplant. Als Initiatorin und
Leiterin konnte Ulrike Kempf
(Mail: [email protected]) gewonnen werden.
Die Teilnahme ist kostenlos und
unverbindlich, eine Anmeldung
nicht erforderlich. (az)
Filmmatinee:
„Malala“
Unter anderem in Kempten zu sehen:
Zeus-Ammon, ein Marmorkopf aus römischer Zeit.
Foto: Renate Kühling
● APC-Sommer Bei der Veranstaltungsreihe (in Kooperation mit dem
Kleinkunstverein Klecks) treten
etwa auf: das Dieter-Ilg-Trio
(30. Juni), die Allgäuer Band Pianotainment (1. Juli), der Orchesterverein Kempten (16. Juli) und Heavytones (29. Juli). Zudem gibt es
ein „Römerfest“ (6. bis 8. August).
● Sonstiges In Kooperation mit
dem Theater in Kempten gibt es im
Stadttheater-Foyer eine Foto-Ausstellung von Barbara Armbruster
und Hala Elkoussy („Mycai: My
Cairo – mein Kairo“, 19. Februar
bis 20. April). Die 67. Kunstausstellung der Allgäuer Festwoche ist vom
12. August bis 11. September zu sehen. Das Kulturamt plant ferner
Vorträge zum Thema „Gespräche
zur Zeit“, Lesungen, Veranstaltungen mit dem Theater Ferdinande
und Museumsführungen. (mdu)
Kempten Der Kemptener Filmkunstverein Zeitlupe zeigt in seiner
Sonntagsmatinee am 14. Februar
um 11 Uhr im Colosseum-Center in
Kempten den Dokumentarfilm
„Malala – Ihr Recht auf Bildung“.
Davis Guggenheim porträtiert die
junge Trägerin des Friedensnobelpreises. 2012 schossen Taliban dem
pakistanischen Mädchen in den
Kopf. Malala überlebte den Anschlag und wagte mit ihrer Familie
in Birmingham (England) einen
Neuanfang. Seitdem ist sie als Kinderrechtsaktivistin unterwegs.
Malala ist auch bald im Kemptener Theater ein Thema: Theaterdirektorin Silvia Armbruster inszeniert das Stück „Malala – Mädchen
mit Buch“ von Nick Wood. Premiere am 8. April. (mdu)
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● Fax 0831/206-137
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FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
33
Kultur am Ort
NUMMER 35
Unerwarteter Einsatz auf „Judenbank“
Schauspiel Wolfgang Seidenberg ist mit Theaterdirektorin Silvia Armbruster nach Kempten
gezogen. Überraschend muss er erkrankten Ernst Konarek in Reinhold Massags Stück ersetzen
VON JANA SCHINDLER
Kempten Ein Schauspieler braucht
Fasching nicht. Spielt er ja ständig
Rollen. Er braucht ihn nicht einmal
dann, wenn er aus einer der Hochburgen kommt. Den gebürtigen
Kölner Wolfgang Seidenberg ergreift das „rheinische Virus“ nur,
wenn er zu Hause ist. Hier in
Kempten, wo er seit letztem Jahr
lebt, arbeitet er auch am Faschingsdienstag. Wie angekündigt muss er
für den Kollegen Ernst Konarek im
Stück „Die Judenbank“, das einen
Allgäuer Bezug hat, einspringen. Es
ist eine Umbesetzung, aber für Seidenberg, 53, auch eine Premiere.
Der Schauspieler hat drei Wochen
Zeit, um 25 Seiten Text zu lernen
und sich Rollen einer ganzen Dorfgemeinschaft anzueignen. Selbst im
trubeligen Theateralltag sei das eine
Ausnahmesituation, sagt er.
Ausgebildet am Max-ReinhardtSeminar in Wien stand Seidenberg
immer sowohl auf der Bühne als
auch vor der Kamera. Alles zu seiner Zeit. Einem breiten Publikum
ist er als Handwerker Frank Töppers aus der TV-Soap „Marienhof“
bekannt. Ja, diese Serienheld-Rolle
verfolge ihn noch heute, bestätigt
er. Aufhören war angesagt, als er
merkte, dass er nur noch Rollen angeboten bekam, die seiner Serienrolle ähnlich waren. Nun spielt Seidenberg – neben Gastauftritten in
der BR-Vorabend-Serie „Dahoam
ist dahoam“ – hauptsächlich Theater. Im letzten Jahr stand er bei den
Salzburger Festspielen in der
Dreigroschenoper auf der Bühne und produzierte eine deutsche
Erstaufführung
am Berliner Renaissancetheater
Silvia Armbruster mit. Derzeit befände er sich eigentlich mit Ernst Konarek auf
Deutschlandtournee, in zwei Inszenierungen seiner Lebensgefährtin,
der Kemptener Theaterdirektorin
Silvia Armbruster. Mit ihr ist Seidenberg seit 13 Jahren liiert.
Berufliches und Privates zu trennen, sei für ihn „viel weniger
schwierig als gedacht“, sagt Seidenberg. Kennengelernt haben sie sich,
als Armbruster 2003 „Viel Lärm um
nichts“ inszenierte und er die Rolle
des Benedikt spielte. Auch bei der
„Judenbank“ sind sie wieder ein
Team. Als Regisseurin sei Armbruster wissenschaftlich akribisch in der
Vorbereitung, fordere dann aber
Anarchie. „Sie gibt möglichst wenig
vor, dann darf alles Mögliche passieren.“
Große Herausforderung
Jetzt freut er sich auf die große Herausforderung ein Einpersonenstück zu spielen. Diese hohe Kunst
habe er immer vermieden, sagt er
lachend. „Jetzt bin ich in der schizophrenen Situation, dass ich mir die
fantasierenden Impulse selber geben
muss.“ Seit er weiß, dass er eine
ganze Dorfgemeinschaft spielen
wird, geht er mit anderen Augen
durchs Allgäu und beobachtet die
Menschen vor Ort. „Man fängt an,
die eigene Realität durch die Augen
der Figur zu sehen, die man spielt.“
Die Rolle des an „Myoparese“, also
einer
Lähmung,
erkrankten
Schmeinta erarbeitet sich Seidenberg stark über den Körper. Nicht
zuletzt ist es diese Krankheit, wegen
der Schmeinta in die Heilanstalt Irsee kam und die ihn zum Opfer des
Euthanasieprogramms der Nazis
werden ließ. Hat der Schauspieler
und Autor Reinhold Massag in der
Uraufführung in Memmingen diese
Krankheit nur auf den gelähmten
Arm reduziert gespielt, so nimmt
die Krankheit in der Inszenierung
von Silvia Armbruster eine größere
Rolle ein. Da Seidenbergs Vater
selbst an diesen Lähmungen leidet,
hat der Schauspieler studiert, wie
sich jemand bewegt, der betroffen
ist.
Mit „Frau Müller muss weg“ war
der Schauspieler 2013 schon einmal
zu Gast in Kempten. Natürlich ohne
zu wissen, dass er hier einmal seine
Zelte aufschlagen wird. Jetzt wohnen Armbruster und er mit der gemeinsamen Tochter mitten in der
Stadt. Wie es sich hier lebt, kann er
nicht beantworten – Zeit zum Ankommen blieb einfach noch nicht.
O
Vorstellungstermine „Die Judenbank“ wird am Freitag, 19. Februar, um
20 Uhr (Einführung 19.15 Uhr) sowie am
Samstag, 20 Februar, um 19 Uhr aufgeführt. Karten im AZ-Service-Center.
Spielt Dominikus Schmeinta auf der „Judenbank“: Wolfgang Seidenberg. Foto: Lienert
Das Stück
● Ottersdorf im Jahr 1937: Eines Tages verändert sich die dörfliche Welt
für den ehemaligen Bauern
Dominikus Schmeinta. Auf seiner
Lieblingsbank steht plötzlich: NUR FÜR
JUDEN.
● Aber Dominikus ist kein Jude. Er beschließt, für seine Bank zu kämpfen.
● Die Tragikomödie des Allgäuer Autors Massag erzählt von Macht und
Ohnmacht, von Recht, Unrecht und von
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xx. Februar 2016, Nr. xx
Auch wenn sich noch viele Paare klassisch in der Kirche das Ja-Wort geben,
sind Freie Trauungen seit einigen Jahren
immer beliebtere Alternativen. Und bei
den Hochzeitstrends 2016 sind sie ganz
vorn mit dabei. Denn bei einer Freien
Trauung sind die Liebenden nicht an
einen festgelegten Ort gebunden. Ob
auf einem Berggipfel oder in einem blühenden Garten, die Trauzeremonie kann
dort stattfinden, wo gefeiert wird.
Vielen Paaren gefällt, dass bei einer Freien
Trauung vieles persönlicher und individueller gestaltet werden kann. So können
etwa Brautleute aus unterschiedlichen
Kulturkreisen spezifische Elemente beider Kulturen in die Trauung miteinfließen
lassen. Zudem können auch Paare, die
unterschiedlichen oder keiner Konfession angehören, in einem wunderschönen
festlichen Rahmen heiraten.
Allgäuer Zeitung Kempten vom
www.all-in.de
der sich schon beim Einrichten von Haus
und Hof großer Beliebtheit erfreut, können sich Brautpaare dieses Jahr nicht entziehen. Ob von gebastelten Einladungskarten über eigens kreierte Cupcakes für
die Candybar bis hin zum selbstgemachten Ringkissen, es gibt zahlreiche Möglichkeiten die Hochzeit mit einer persönlichen Note zu versehen.
Verlags-Anzeigenbeilage der
Fotos: Fotolia
Der schönste Tag im Leben – die eigene Hochzeit ist ein sehr persönlicher
Moment, den viele Brautpaare ganz individuell gestalten möchten. Und in der
Hochzeitssaison 2016 liegen sie damit
auch voll im Trend. Ob die Hochzeit ein
bestimmtes Motto hat, welches für das
Brautpaar steht oder ob sich die Vorlieben und Einstellungen der zukünftigen
Eheleute bei Location, Essen oder Blumendeko widerspiegeln – die individuelle Hochzeit zeigt auch nach außen,
was das Brautpaar ausmacht.
Besonders beliebt bei der Planung einer
individuellen Hochzeit ist es, selbst kreativ zu werden. Dem Do-It-Yourself-Trend,
T RHA
U
M
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34
Sport am Ort
NUMMER 35
FREITAG, 12. FEBRUAR 2016
Fichtl trifft
gegen Ex-Klub
Kempten
unter Druck
TSV Kottern bezwingt
VfB Durach mit 3:1
Eishockey: Schwere
Aufgaben für den ESC
Kempten-Sankt Mang Beim Testspiel-Derby unter Flutlicht bezwangen die Bayernliga-Fußballer
des TSV Kottern den Bezirksligisten VfB Durach mit 3:1 (0:1). Kottern fand zunächst nur schwer ins
Spiel, drehte aber im zweiten
Durchgang auf. Roland Fichtl traf
dabei gegen seinen Ex-Klub Durach, für den er zwischen 2011 und
2013 insgesamt 32 Landesliga-Spiele bestritt, zweifach. Den dritten
Kotterner Treffer steuerte Winterneuzugang Umut Akan bei. Für die
Duracher Pausenführung hatte Johannes Botzenhart gesorgt. In der
Schlussphase vergab Kottern zudem
einen Elfmeter.
„In der ersten Halbzeit war das
Passspiel zu fehlerhaft. Das müssen
wir bis zum Rückrundenstart unbedingt verbessern. In der Bayernliga
werden solche Fehler sofort bestraft. Am Ende haben wir aber verdient gewonnen“, sagte Kotterns
Trainer Kevin Siegfanz. (beß)
Kempten Dem ESC Kempten stehen
in der Landesliga-Abstiegsrunde
Wochen der Wahrheit bevor. Heute
(19.30 Uhr) ist zunächst der SC Reichersbeuern zu Gast, am Sonntag
(17 Uhr) geht es beim EV Bad Wörishofen zur Sache.
Gegen Reichersbeuern hat der
ESC vergangene Woche eine bittere
3:9-Pleite kassiert – und zwei Spieler verletzt verloren: Tobias Epp
fällt wohl für den Rest der Saison
aus, bei Alexander Henkel besteht
Hoffnung auf eine baldige Rückkehr. Ebenfalls bald wieder dabei
sein sollten Neuzugang Philipp
Clermont sowie Eugen Scheffer.
Auch gegen Wörishofen gibt es eine
offene Rechnung. Die Kemptener
wollen Revanche für die 4:6-Heimniederlage nehmen. Beide Spiele
stellen eine Herausforderung für die
Mannschaft von Spielertrainer Nikolas Oppenberger dar. Das Team
muss starke Leistungen zeigen, um
die Hürden zu nehmen. (has)
Schritt in
Richtung Titel
Handball: SG-Männer
treffen auf Mindelheim
Kempten-Sankt Mang Nach der einwöchigen Faschingspause erwarten
die Bezirksoberliga-Handballer der
SG Kempten-Kottern am morgigen
Samstag (20 Uhr) in der Westendhalle den TSV Mindelheim.
Die Gäste aus dem Unterallgäu
blieben bisher weit hinter ihren Erwartungen und deutlich unter ihren
Möglichkeiten zurück. Momentan
rangiert das Team um die Trainer
Förster/Krausko auf dem neunten
Tabellenplatz (9:19 Punkte), der
zurzeit die Relegation bedeuten
wurde.
Die SG Kempten/Kottern baute
durch den glücklichen Auswärtssieg
in Marktoberdorf und der gleichzeitigen Niederlage von Landsberg die
Tabellenführung auf fünf Punkte
aus. Nun strebt das Team einen weiteren Heimerfolg an, um den Vorsprung auf die Verfolger zu halten
und somit einen nächsten Schritt
Richtung Meisterschaft zu machen.
Trainer Markus Dahm warnt aber:
„Mindelheim ist besser als ihr aktueller Tabellenplatz. Wir dürfen den
Gegner nicht auf die leichte Schulter
zu nehmen. Sonst kommt man auf
einmal in gefährliches Fahrwasser,
was nicht immer zu einem guten
Ende führt.“ (mda)
Hinspiel dient
als Warnung
Handball: TVW
gegen Mindelheim
Waltenhofen Für die Handballerinnen des TV Waltenhofen steht am
Sonntag (15.15 Uhr) ein schwerer
Prüfstein auf dem Weg zur Bezirksoberliga-Meisterschaft an. Zu Gast
beim Tabellenführer ist der viertplatzierte TSV Mindelheim.
Gegen die Unterallgäuer tat sich
die TV-Mannschaft von Trainer
Gerhard Stransky schon im Hinspiel
schwer. Beim knappen 25:24-Sieg
musste der TVW bis an die Grenzen
gehen. Daher fordert Stransky fürs
Heimspiel eine von Anfang an konzentrierte Abwehrleistung. Wie im
Spiel zuletzt gegen Isar-Loisach
(45:21) soll aus einer wachen Abwehr heraus das Tempospiel gestartet werden, um so zu schnellen Torchancen zu kommen.
Wenn diese Vorgaben konsequent umgesetzt werden, sollte es
den Waltenhofnerinnen eigentlich
gelingen, die Punkte in eigener Halle zu halten. Doch der TSV Mindelheim darf nicht unterschätzt werden
– zumal die Gäste schon den Tabellenzweiten SC Weßling bezwangen
und damit bewiesen, dass sie für
Überraschungen gut sind. (lim)
Auf dem schneebedeckten Kunstrasen in Sankt Mang traf Roland Fichtl (TSV Kottern, am Ball) beim 3:1-Sieg im Vorbereitungsspiel gegen den VfB Durach doppelt. Das dritte
Kotterner Tor erzielte Umut Akan, für Durach traf Johannes Botzenhart.
Foto: Ralf Lienert
Offene Rechnung
begleichen
Negativserie
stoppen
Handball I HSG-Frauen erwarten Winkelhaid
Handball II HSG-Männer empfangen Eichenau
Dietmannsried/Altusried Über das
Faschingswochenende hatten die
Handballerinnen der HSG Dietmannsried/Altusried frei. Nun ist
wieder Alltag angesagt – in Form
des Bayernliga-Heimspiels gegen
den TSV Winkelhaid am morgigen
Samstag (17.30 Uhr).
Damit es nach dem Faschingstreiben kein böses Erwachen gibt, ist
gegen den Tabellenletzten (4:28
Punkte) aus Mittelfranken eine engagierte Leistung notwendig. Die
HSG steht zwar in der Tabelle deutlich vor Winkelhaid auf dem sechsten Platz (18:14 Punkte), darf das
Schlusslicht aber nicht unterschätzen. Der Gegner wird hochmotiviert auftreten und benötigt dringend Punkte, um dem drohenden
Abstieg zu entgehen.
Dabei stehen erst zwei Siege auf
der Habenseite der Gäste: Ausgerechnet einen davon erkämpfte sich
der TSV gegen die HSG-Frauen
beim 23:20-Sieg im Hinspiel Ende
Oktober. Die Gastgeberinnen sind
somit gewarnt und haben also eine
Rechnung offen. Mit großem
Kämpferherz und einer geringen
Fehlerquote wie zuletzt beim Aus-
wärtssieg gegen den TSV Haunstetten II (28:23) stehen die Chancen
gut, dass sich die HSG-Frauen die
nächsten beiden Punkte sichern und
den sechsten Tabellenplatz damit
festigen. In den zwei Trainingseinheiten diese Woche hat sich die
Mannschaft jedenfalls konzentriert
auf das Spiel vorbereitet.
Schlechte Nachrichten gibt es allerdings auch – HSG-Trainer Patríck Haas muss in der Partie gegen
Winkelhaid auf die Leistungsträgerinnen Katja Hofmeister (verletzt)
und Bianca Rust (Urlaub) verzichten. (afr)
Bianca Rust fehlt den HSG-Frauen gegen
Winkelhaid.
Foto: Michael Oswald
Dietmannsried/Altusried Für die
Landesliga-Männer der HSG Dietmannsried/Altusried
steht
das
nächste Handball-Heimspiel auf
dem Programm. Am morgigen
Samstag (19.30 Uhr) erwartet die
HSG den Eichenauer SV.
Die Partie ist brisant für die
Hausherren: Sie haben im neuen
Jahr drei von vier Spielen verloren.
Deswegen steht die HSG auf dem
neunten Tabellenplatz, lediglich
zwei Punkte vor den Gästen aus
Oberbayern. „Wir haben uns durch
die schwachen Vorstellungen selbst
in den Abstiegskampf befördert.
Alexander Lasitza (rechts) will sich gegen Eichenau durchsetzen. Foto: Oswald
Jetzt müssen wir uns zusammenraufen und gegen Eichenau punkten“,
sagt Trainer Csaba Horvath. Im
Hinspiel kassierte die HSG eine Niederlage. „Eichenau hat eine gute
Mannschaft. Sie sind vor allem
durch Verletzungspech in der Tabelle abgerutscht. Ihr Lazarett lichtet sich langsam wieder. Gerade deswegen und aufgrund der Niederlage
im Hinspiel wissen wir, wie schwer
diese Aufgabe wird“, erklärt Trainerkollege Markus Schneider.
Wenn sich die HSG aber auf etwas verlassen kann in dieser Saison,
dann ist es ihre Heimstärke. Daraus
schöpfen die Spieler Hoffnung für
das Duell. „Wir wollen und müssen
dieses Spiel gewinnen. Dafür werden wir alles geben. Diese Partie
wird durch den größeren Einsatzwillen entschieden“, sagt Kapitän
Maximilian Heim.
Drei Spieler fehlen den HSGTrainern gegen Eichenau. Nach seiner Sprunggelenksverletzung im
Spiel gegen Simbach fällt Kreisläufer Tobias Rucht aus. Andras John
ist auch nicht einsatzfähig. Fabian
Fleschutz steht ebenfalls noch nicht
zur Verfügung. (nuf)
Ski-Abteilung als Aushängeschild
ASV Martinszell 900 Mitglieder halten dem Verein die Treue. Manche sogar seit über 50 Jahren
Martinszell Vorsitzender Rainer
Kaun zog ein positives Fazit des
Vereinsjahres 2015 beim ASV Martinszell. Finanziell steht der Verein
mit seinen 892 Mitgliedern auf gesunden Beinen, berichtete Kaun.
Und auch im sportlichen Bereich
laufe es dank zahlreicher Trainer
und Übungsleiter rund. Allein in der
Jugendarbeit sind über 50 Betreuer
in den verschiedenen Sparten aktiv.
Einen Zulauf verzeichneten jeweils
Turn- und Fußballjugend.
Ein Aushängeschild des Vereins
ist die Ski-Abteilung. Beim Skirennen um den Mögele Cup gingen 212
Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Allgäu an den Start. Kaun
dankte insbesondere dem Abteilungsleiter der Skiabteilung, Günther Köberle, und seinem Team. Im
Aufwind befindet sich die Schachabteilung unter der Leitung von Vladimir Stepanek. 18 Spieler nehmen regelmäßig an den wöchentlichen
Trainingsabenden teil, sodass für
die kommende Saison zwei Mannschaften für den Ligabetrieb gemeldet werden konnten.
Eine besondere Ehre wurde Ehrenmitglied Dieter Schwarzbach zuteil. Beim „Tag des Ehrenamts“
wurde er vom schwäbischen Bezirkstagspräsidenten Jürgen Reichert ausgezeichnet.
Vorsitzender Kaun lobte zudem
die Zusammenarbeit mit den anderen Sportvereinen der Gemeinde
(SSV Niedersonthofen im Fußball,
TV Waltenhofen beim Handball).
Auch dankte er den anderen
Martinszeller Vereinen für die gute
Zusammenarbeit bei Veranstaltungen und der Gemeinde Waltenhofen
für die Bereitstellung der Sportanlagen. Der Dritte Bürgermeister Ste-
fan Sommer würdigte in seinem
Grußwort vor allem die gesellschaftspolitische Bedeutung der Jugendarbeit in Vereinen wie dem
ASV Martinszell. (asv)
40 Jahre Martina Bergmann, Petra Bayrhof, Gabriele Timm, Wolfgang Heupler,
Helmut Jäger, Rita Stoll, Claudia Lau, Wolfgang Lau, Martin Lau, Hans-Karl Bayrhof,
Eva Jörg, Getraud Kral, Hans Kral.
Ehrungen 25 Jahre Mitgliedschaft
Monika Gehling-Juretzko, Georg Juretzko,
Getraud Wachter, Bernhard Burger, AnkeSimone Trunzer, Ilona Loritz, Dorothee Fischer, Silvia Günther, Josef Barth, Irmgard
Barth, Monika Prinz, Harald Prinz, Robert
Bergmann, Stefan Stoll, Georg Endras,
Karl-Heinz Fink.
50 Jahre
Klaus Schedel, Franz Mikschl, Fritz Prinzler,
Roland Stransky.
60 Jahre
Günther Graf, Martin Hengge, Dieter
Schwarzbach, Herta Kleinmayer.
65 Jahre
Luise Günther, Xaver Häfele.
Mindestziel
erreicht
Schwimmen: TVK
weiter in Landesliga
Kempten Die Schwimmerinnen des
TV Kempten verhinderten den Abstieg in die Bezirksliga, schafften jedoch auch nicht den Verbleib in der
Bayernliga. Dabei traten die TVKAthleten beim Deutschen Mannschaftsschwimmen (DMS) in Bayreuth mit der jüngsten aller Mannschaften und der Mindestzahl an
möglichen Schwimmerinnen an.
Beim DMS darf jeder Schwimmer
maximal viermal starten. Die einzelnen Schwimmleistungen werden relativ zur jeweiligen Weltrekordzeit
bewertet und in Punkte umgerechnet. Diese werden anschließend pro
Mannschaft addiert und ergeben die
Platzierung.
Amelie Müller und Lena Hottner
helfen mit ihrer Erfahrung
Bei den Mädchen zeichneten sich
Luzie Wandratsch (12 Jahre), Corinna Arnold (13) und Pia Hörburger (14) durch ihren Mut aus: Sie
schwammen Strecken, die sie eigentlich nur aus dem Training
kannten. Die erfahreneren Amelie
Müller (19) und Lena Hottner (20)
gaben der sehr jungen Mannschaft
Sicherheit und holten beide 1800
Punkte. Rebecca Spielberger (17)
und Chiara Armadoro (18), beide
gesundheitlich angeschlagen, brachten sichere 1820 und 1900 Punkte
aus dem Wasser. Dies war nicht genug für den Verbleib in der Bayernliga, aber immerhin wurde Abstieg
in die Bezirksliga abgewendet und
der Landesliga-Verbleib gesichert.
„Die Mannschaften haben alles
gegeben und wunderbar gekämpft“,
resümierte Trainer Erik Hanold.
Die Frauenmannschaft wird 2017 in
der Landesliga schwimmen, vielleicht ist dann in Bestbesetzung der
Aufstieg möglich. (cwi)
Sport in Kürze
LANGLAUF
Staffelrennen in Missen
wird verschoben
Der traditionelle „Bioland-Staffellauf“ findet nicht heute, sondern
am 19. Februar (19 Uhr) statt. Das
gab Veranstalter TSV Missen bekannt. Auf der Strecke lag zu wenig
Schnee. (sca)
O
Informationen im Internet
www.tsv-missen-wilhams.de
So erreichen Sie uns
Glückliche Gesichter beim ASV Martinszell (von links): Vorsitzender Rainer Kaun, Xaver Häfele (65 Jahre Mitglied), Dieter
Schwarzbach (60 Jahre), Wolfgang Lau (40 Jahre), Martina Bergmann (40 Jahre), Rita Stoll (40 Jahre), Claudia Lau (40 Jahre),
Petra Bayrhof (40 Jahre), Günter Graf (60 Jahre), Wolfgang Heupler (40 Jahre), Fritz Prinzler (50 Jahre), Luise Günther (65 Jahre),
Foto: ASV Martinszell
Franz Mikschl (50 Jahre), Hans-Karl Bayrhof (40 Jahre), 3. Bürgermeister Stefan Sommer.
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Biomasseverband Österreich).
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