Info-PDF zum Thema Regiosaatgut von Dr. Dierk

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Info-PDF zum Thema Regiosaatgut von Dr. Dierk
Regiosaatgut und weitere
Begrünungsverfahren
Sicherung von Erntebeständen, Anbau,
Vertrieb und Einsatz – Beispiel
Norddeutschland
Dierk Kunzmann
1
Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller
GmbH & Co. KG, Veranstaltung des BDP e.V. 27. Juli 2016
Überblick
2

Bundesnaturschutzgesetz

Gebietseigenes Saatgut, geografische Verortung und geeignete Begrünungsverfahren,
Einsatzbereiche lt. FLL

Grundsätzliches zum Regiosaatgut, Nachfrage und Einsatz in der Praxis

Sicherung von Erntebeständen gebietsheimischer Wildpflanzen: Saatgut-Sammlung in den
Herkunftsregionen (=Ursprungsgebiete) Norddeutschlands

Trocknung, Reinigung, Wege der Vermehrung

Codierung und Lagerung von Ausgangssaatgut (F0-Generation), Rückstellproben

Vergleich der Zertifizierungssysteme

Vertrieb und Einsatz am Beispiel vom Nordwestdeutschen Tiefland (UG1)

Aufbau der Vermehrungen für weitere Ursprungsgebiete

Chance – Schaf-Schwingelanbau in Regiosaatgut-Qualität

Ausblick

Nachbemerkung – Nicht regionale Mischungen für die Landwirtschaft
Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller
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Grundlage – Bundesnaturschutzgesetz
(BNatschG 2010)
 § 40 Nichtheimische, gebietsfremde und invasive Arten
 (4) Das Ausbringen von Pflanzen gebietsfremder Arten in der freien
Natur sowie von Tieren bedarf der Genehmigung der zuständigen
Behörde. Künstlich vermehrte Pflanzen sind nicht gebietsfremd,
wenn sie ihren genetischen Ursprung in dem betreffenden Gebiet
haben. Die Genehmigung ist zu versagen, wenn eine Gefährdung
von Ökosystemen, Biotopen oder Arten der Mitgliedstaaten nicht
auszuschließen ist. Von dem Erfordernis einer Genehmigung sind
ausgenommen
 1.
der Anbau von Pflanzen in der Land- und Forstwirtschaft,
 4. das Ausbringen von Gehölzen und Saatgut außerhalb ihrer
Vorkommensgebiete bis einschließlich 1. März 2020; bis zu diesem
Zeitpunkt sollen in der freien Natur Gehölze und Saatgut
vorzugsweise nur innerhalb ihrer Vorkommensgebiete ausgebracht
werden
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Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller
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Regionalisierung von Begrünungsverfahren
Geografische Einordnung von gebietseigenem Saatgut, mögliche Einsatzbereiche
lt. FLL-Regelwerk
Herkunftsqualität
Einsatzgebiete
Regiosaatgut
• Standard für landschaftsbauliche und naturschutzfachliche • Aussaat Mischungen
Begrünungen in der freien Natur (Ausnahme: spezielle
- RSM Regio
floristische und faunistische Artenschutzvorhaben!)
- sonst. Mischungen
• Empfohlen v.a. für Begrünungen mit deutlicher
ingenieurbiologischer Sicherungsfunktion und andere
landschaftsbauliche Begrünungen (Böschungsbegrünungen
an Verkehrsinfrastrukturen, Erosionsschutzbegrünungen,
Rekultivierungen etc.) - > s. aber Folgefolie!
Bezugsraum:
Ursprungsgebiet
Naturraumtreues • Empfohlen für vorwiegend naturschutzfachlich/-rechtlich
Saatgut
induzierte Begrünungsmaßnahmen wie z.B.
- Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen (Eingriffsregelung)
- Kohärenzsicherungsmaßnahmen (Natura 2000-Relevanz)
Bezugsraum:
- Ausgleichsmaßnahmen i.R. der Artenschutzregelung
naturräumliche
- sonstige Biotopentwicklungs-/ Renaturierungsmaßnahmen
Haupteinheit
Geeignete
Begrünungsverfahren
•
•
•
•
Aussaat Mischungen
Mähgutübertrag
Druschgutübertrag
Boden-/Sodenübertrag
s. Empfehlungen für Begrünungen mit gebietsheimischen Saatgut, RWA
Gebietseigenes Saatgut FLL-Regelwerk, Ausgabe Mai 2014, S. 19
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Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller
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4
Regiosaatgut in der realen Praxis –
Produktabgrenzung, Nachfrage und
Einsatzbereiche
5

Regiosaatgut (Arten, Mischungen) ist definiert als gebietseigenes Saatgut, gewonnen aus
Wildpflanzen, geografisch verortet nach 22 Herkunftsregionen bzw.
Ursprungsgebieten und einer naturschutzfachlichen Auswahl von geeigneten
Pflanzenarten (lt. Artenfilter) – s. Zertifizierungsmodell RegioZert

Der Einsatz von Regiosaatgut ist nicht konzipiert, um landwirtschaftliche Mischungen, die
ausschließlich oder vorrangig der agrarwirtschaftlichen Produktion (Futterpflanzen,
Milchwirtschaft, Ackergras, intensives Silage-Grünland etc.) zu verdrängen oder gar zu
ersetzen, steht also nicht in Marktkonkurrenz

Agrarmischungen zur Förderung der Honigbiene sind i.d.R. kein Regiosaatgut
(Blühmischungen), enthalten oft Kultur- und nicht regionalisierte Wildpflanzen

Die Nachfrage und der Einsatz vom Regiosaatgut liegt allgemein im Bereich von
landschaftsbaulichen Begrünungen (auch Straßenböschungen, Fluss-Deiche),
Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen – Flächenaufwertung, private Aufwertung von
Wiesen / Obstbaum-Kulturen etc., wenn Artenvielfalt im Vordergrund steht;

Die Entwicklung von artenreichem (Extensiv-) Grünland auf bisherigen Acker- und
Intensivgrünlandstandorten als Kompensationsmaßnahme mit dem Schwerpunkt
Naturschutz / Biodiversität, also ohne den Schwerpunkt „landwirtschaftliche Produktion“, ist
de facto ein wachsender Einsatzbereich von Regiosaatgut;

Naturschutzfachlich hochwertige Maßnahmen, z.B. zur Erhaltung seltener Tier- und
Pflanzenarten, zur Wiederherstellung von besonderen Lebensraumtypen erfordern meist sehr
spezifisches, gebietseigenes Saatgut, welches i.d.R. nur auf Naturraumebene gewonnen
werden kann, z.B. in Form von Mähgut oder Soden; Regiosaatgut ist hier oft nicht geeignet;
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Naturraumgetreues Saatgut: Heumulch/
Mähgutübertragung
Unterstedt (Großes u. Weißes
Moor
 Mähgutübertragung Mitte
September 2011
 Abwickeln des Mähguts aus
dem Rundballen
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Lokales Saat- und Pflanzgut: Translokation – Verpflanzung
von seltenen Arten
Fehntjer Tief Gebiet
 Verpflanzung
Jungrosetten von Cirsium
dissectum in 2012
 Entwicklung im Juni
2013
 Etablierungsrate bis Juli
2013 ~100%
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Grundlagen zum Regiosaatgut
 Vermehrung und Vertrieb
herkunftsgesichert und
zertifiziert nach 22
Herkunftsregionen orientiert
sich an den Ergebnissen des
Forschungsprojekt des
Institutes für Umweltplanung,
Leibniz Universität Hannover
(gefördert durch DBU, Az23931), Leitung: Prof. R.
Prasse, Laufzeit: 2008-10
 Abschlussbericht erhältlich
unter
www.dbu.de/OPAC/ab/DBUAbschlussbericht-AZ-23931.pdf
 Weitere Infos unter:
www.regionalisiertepflanzenproduktion.de
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Grundlagen zum
Regiosaatgut
 Gliederung von Deutschland
in 22 Herkunftsregionen (=
22 Ursprungsgebiete nach
Erhaltungsmischungsverordnung ErMiV 2011,
2012)
 Die Zusammenfassung nach
8 Produktionsräumen dient
ausschließlich der
Vermehrung, keine HK
 Verwendung der Positivliste
(Artenfilter)
 Ernte von mind. 5 Beständen
pro Herkunftsregion (lt.
Zertifizierungssystem
RegioZert)
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Wege des regionalen Wildpflanzen-Saatguts –
Samentransport-Zonen
Ausgangsaat
-gut
Keimung,
Vermehrung
Ursprungsgebiet UG4 (n=22),
Ostdeutsches Tiefland
Keimung,
Vermehrung,
Reinigung,
Trocknung
Produktionsraum 2
(n=8), Nordostdeutsches
Tiefland
In den Verkehr
bringen
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Vertrieb
Ernte und Aufbereitung von
Ausgangssaatgut
•
•
•
11
•
Feldtag Buggingen 13. Juni 2013
Regiosaatgut, Betriebsbesichtigung Firma Saaten Zeller
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Sammler in aktuell 5
Herkunftsregionen (1,3,4,6,
22)
100-200 Einzelpositionen pro
Jahr
10-<20kg Ausgangssaatgut
pro Jahr
Betreuung von Vermehrern
Spenderbestände in den Ursprungsgebieten 3 und 4
Brandenburg, UG4
Mecklenburg-Vorpommern, UG3
Schleswig-Holstein, UG3
Mecklenburg-Vorpommern, UG3
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Ernte und Aufbereitung von
Ausgangssaatgut
Basislager des
Kollegen Dr.
Walter Bleeker,
Osnabrück, HK2
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Feldtag Buggingen 13. Juni 2013
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Reinigung des Ausgangssaatgutes im Stammbetrieb
Riedern/Guggenberg
Beispiel 2012
Von ende Oktober bis ende
Januar 2 Beschäftigte
Zeitintensiv: 2348
Einzelchargen aus 15
Herkunftsregionen
14
Codierung und Lagerung von Ausgangssaatgut (F0Generation), Rückstellproben
 Codierung und Lagerung von
Ausgangssaatgut (F0-Generation),
Kühllager in Riedern, Guggenberg
 Rückstellproben in der Genbank
Osnabrück
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Anzucht der F0-Generation
o
o
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Keimung und Anzucht
von mehreren 100.000
Pflanzen in
Gewächshäusern, wenn
zu geringe Mengen
Ausgangssaatgut für
Direktsaat
Keimung der F0 noch
überwiegend in BY,
aber zunehmend
dezentral in den
Regionen, z.B. in
Schleswig-Holstein
Regionales Ausgangsmaterial zur Anlage der
Mutterquartiere
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Pflanzen vorkultivierter Arten
• Zum Aufbau von
Mutterpflanzenquar
tieren ist i.d.R. die
Pflanzung
vorkultivierter
Individuen
angebracht
• Bei größeren
Mengen
Ausgangssaat kann
eine Direktsaat
angestrebt werden
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Beispiel - Vermehrung von Regiosaatgut im Ostdeutschen
Tiefland – Ursprungsgebiet 4 - Phöben
•
•
•
•
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Sammlung
Ausgangssaatgut
seit Jahren mehrere
Hundert
Einzelpositionen,
Phöben: 2014/15 –
>70 Arten, vier
standörtliche
Mischungen können
fast vollständig
angeboten werden
Anbau in
Brandenburg ca.
93ha für
Regiosaatgut
Auch
Vermehrungen für
UG3 und bald UG22
Mutterpflanzen-Kulturen im nordwestdeutschen
Tiefland UG 1 – Handarbeit und Hackmaschinen
Ernteprüfung von
Luzula campestris
durch Herrn Hüttner
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Vermehrung von Regiosaatgut im Nordostdeutschem Tiefland
– Ursprungsgebiet 3 – langfristige Sicherung der
Saatgutverfügbarkeit?
•
•
•
21
Mutterpflanzenkulturen
teilweise in SchleswigHolstein, überwiegend
aber in Brandenburg
In Phöben/Werder und
an anderen Orten in
Brandenburg wird ein
Großteil des Saatgutes
für UG 3 produziert
Regionale
Saatgutproduktion
setzt qualifizierte
Vermehrer voraus
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Großflächige Vermehrung von Regiosaatgut im Ostdeutschem
Tiefland – Ursprungsgebiet 4
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Reinigung und Trocknung – 6 Stützpunkte in
Deutschland – hier am Stammsitz Riedern
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Lagerhaltung und Vertrieb
Lager: 3.000m² + 500m² Klimakammer (u.a. Lagerung von
Ausgangssaatgut und Wiesendrusch) – Stand: 2011
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Vertrieb in die Herkunftsregion–
Zertifizierung nach Regiozert® durch Lacon
Zertifizierungssystem des BDP
e.V., Abteilung Saatguthandel
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Vorteile von RegioZert vs. VWW
Regiosaaten
VWW Regiosaaten
RegioZert

Naturschutzfachlicher hoher Standard basiert auf
Regiosaatgut-Konzept: Gliederung in 22
Ursprungsregionen, nur Artenauswahl nach
Artenfilter, u.a. um Florenverfälschung
vorzubeugen, s. a. Präambel ErMiV

Keine Zertifizierung von Neophyten


Bezug auf Regiosaatgut-Konzept nicht eindeutig, da
die Regionalisierung zwar auf 22 Ursprungsgebiete
bezieht, letztlich aber VWW-Mischungen auf Ebene
von 8 Produktionsräumen angeboten werden

Zertifizierung von nicht invasiven Neophyten
möglich
Verwendung von möglichst fünf „Herkünften /
Beständen“ pro Art und Region als
Ursprungssaatgut zur Weitervermehrung; größere
Sicherheit bei der späteren Begrünung

Fast keine Einschränkung bei der Artenauswahl
entgegen dem Regiosaatgut-Konzept; Anteil von
Arten mit kleinem Verbreitungsgebiet oder
gefährdete Arten im Angebot

Anbau in 8 oder mehr Produktionsräumen,
Zertifizierung nach 22 Ursprungsgebieten


Sammlung des Ursprungssaatgutes durch
Fachexperten
Oft nur 1 bis 2 Herkünfte / Bestände pro
Produktionsraum als genetisches Ausgangsmaterial
für die Weitervermehrung

Sammlung des Ursprungsmaterial teils nicht durch
Fachexperten, sondern durch Landwirte

Die angebotenen Arten entsprechen teils nicht den
Empfehlungen des Regiosaatgut-Konzeptes (z.B.
Risiko – Florenverfälschung); es wird eine hohe
Artenzahl auf Produktionsebene von nur wenigen
Ausgangsbeständen angeboten, was eine
ausreichende Markt-Verfügbarkeit kaum realistisch
erscheinen lässt;


26
Angebaute Arten je Region 60-85; die Begrenzung
der Artenzahl sorgt sowohl auf
naturschutzfachlicher wie auch auf wirtschaftlicher
Seite für größere Sicherheit und Planbarkeit.
Ziel ist, mittel- und langfristig ein RegiosaatgutAngebot auf der Ebene der 22 Ursprungsgebiete
verfügbar zu halten
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Grundlagen – FLL-Regelwerk wurde 2014 publiziert
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Vertrieb und Einsatz von Regiosaatgut in Norddeutschland
•
Der Absatz von Regiosaatgut z.B. in Brandenburg beläuft sich mittlerweile
in Größenordnung von mehreren Tonnen pro Jahr
•
Einsatzbereiche in Norddeutschland mit größerem Lieferumfang sind
aktuell (lt. Firma Zeller) der Straßenbau, Ausgleich- und Ersatz
(Kompensationsmaßnahmen), Deichbau, auch im Bereich Naturschutz
•
Große Projekte mit Einsatz von Regiosaatgut in Norddeutschland sind z.B.
die Umwandlung von Ackerland in Grünland (Kompensation,
Flächenaufwertung), Deichbau an der Elbe und Grünlandnachsaaten
(wenn Schwerpunkt Naturschutz).
•
Die Firma Saaten-Zeller hat sich in mehreren Bundesländern an
Agrarförderprogrammen beteiligt; die Förderkulissen forderten oft
Kulturpflanzen-Wildpflanzen-Mischungen, manchmal tatsächlich
Regiosaatgutqualität
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Einsatzgebiete von zertifiziertem Regiosaatgut – Fachliche Begleitung
von praxisorientierten Prüfansaaten- Projekt Oldenburg (Old.) – UG 1
•
•
•
Regenrückhaltebecken im Wohngebiet
Renaturierung eines Bachlaufes
Lärmschutzwall zwischen Gewerbeund Wohngebiet
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AG Prüfansaaten
FÖRDERERKREIS
LANDSCHAFTS- UND
SPORTPLATZBAULICHE
FORSCHUNG e.V.
Fazit - Prüfansaaten- Projekt (2012-15) – Einsatz von RSM Regio in
Böschungen
Die landschaftsbauliche Eignung der untersuchten RSM
REGIO
(inkl.
Ammensaatgut)
steht
der
von
Landschaftsrasen der RSM RASEN (RSM 7) nicht nach.
Dies gilt insbesondere für die dauerhafte Stabilisierung von
Böschungen durch eine tiefere/intensivere Durchwurzelung.
Quelle: Dr. F. Molder – Monitoring Prüfansaaten – RSM Regio, FÖRDERERKREIS
LANDSCHAFTS- UND
SPORTPLATZBAULICHE FORSCHUNG e.V., Jahrestagung 2016, 16.-18. Juni in Wildegg
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AG Prüfansaaten
FÖRDERERKREIS
LANDSCHAFTS- UND
SPORTPLATZBAULICHE
FORSCHUNG e.V.
Einsatzgebiete von zertifiziertem Regiosaatgut – Aufwertung von
verarmten Grünland in Niedersachsen 2013 – UG 1
Artenarmes Rasenschmielen-Feucht-Grünland, kaum
Spenderflächen zur Mähgutübertragung
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Aufbau der Vermehrung für die UG 22
Uckermark / Odertal seit 2015
Quelle: Fach- und Sammelexkursion der Firma Saaten Zeller in der Uckermark 2016; Foto: Seemann
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Gräservermehrung - Schafschwingel- in
Regiosaatgut-Qualität – eine Chance
Auf Grund der hohen Nachfrage gewinnt die Vermehrung von gebietseigenen
Schafschwingel-Arten in Regiosaatgut-Qualität zunehmende Bedeutung
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Schaf-SchwingelSippe
Ursprungsregion(en
) - UG
Festuca filiformis
1, 2, 7, 21
Festuca guestfalica
9, 13
Festuca rupicola
5, 14
Festuca brevipila
3, 4, 20, 22
Festuca ovina
4, 8, 20
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Ausblick
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
Verfügbarkeit - Ziel ist, Regiosaatgut bis 2019 in den fünf norddeutschen
Herkunftsregionen im ausreichendem Umfang zu erreichen, um die steigende
Nachfrage abzudecken

Standortvarianten: 3-4 standörtliche Varianten mit je 25-40 Arten als
Regiomischungen mit einem Standard dauerhaft und in ausreichenden Mengen
verfügbar halten („basic“ – Mischungen bei Bedarf kombinierbar)

Mittelfristig sollte Regiosaatgut die RSM 8.1, möglichst auch die RSM 7, im
Landschaftsbau und in der Landschaftspflege, ablösen können

Zertifizierungs-System RegioZert, z. B. Ergänzungen zu Sammelstrategien,
wurde in 2014 überarbeitet und erweitert

Saatgutvermehrung in den Regionen ausbauen - weitere Landwirte für
den flächigen Gräseranbau gewinnen (konventionell); biologischer Anbau über
Mutterpflanzenkulturen hinaus oft schwierig;

FLL-Regelwerk „Empfehlung für Begrünungen mit gebietseigenem
Saatgut“ als Grundlage für den Landschaftsbau seit 2014 auf dem Markt

Diversifizierung regionaler Saatgut-Mischungen für verschiedene
Einsatzzwecke, z.B. Saummischungen

Informationsarbeit zu Regiosaatgut: Fortbildung von Kommunen,
Umweltämtern und bauausführenden Firmen
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Nicht regionale Mischungen mit Wildpflanzenanteilen
in der Landwirtschaft
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Ein starkes Team
Danke fürs Zuhören!
Quellen: Nutzung einiger Folien von J. Zeller, St.
Zeller, W. Bleeker
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Ausblick –
neuer
Katalog
2015
www.saaten
-zeller.de
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