Ausgabe 102 - CEMP Online

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Ausgabe 102 - CEMP Online
editorial
Liebe Lesende,
hier liegt nun die brandaktuelle australische Spiele-CEMP vor Euch,
der Krone zur Ehre. Ja, ausnahmsweise war mal der Name Programm und wir haben uns die Finger wundgespielt. Die vielen weißen Flecken rühren daher, dass wir über lauter Spielerei doch glatt
die Texte vergessen haben. Soll sich aber bessern, die nächste Ausgabe wird nämlich Bier-Ernst. Leider mussten auch wir feststellen,
dass das Leben kein Ponyhof ist und die Royalisten immer noch
was zu sagen haben. Nein. Jetzt mal im Ernst, viel Spaß beim Spielen und Lesen wünscht Euch
Eure RedAKtion.
Impressum/Editoral.........................................2
Nachrichten...................................................3
Thema..........................................................8
Fantastische Spiele.......................................8
Die Geschichte des Brettspiels......................10
Ideen für die Gruppenstunde........................12
Reise-Mensch-Ärger-Dich-Nicht.................13
Faszination eSport........................................14
Live-Rollenspiele.......................................16
Fussball.....................................................18
Zur Sache: Sexuelle Gewalt...........................20
Berichte.....................................................23
Jamboree: Trupp-Treffen Nds. II.....................23
Next Netz in Hösseringen.............................24
Next Netz im Bezirk Oldenburg....................26
Jurtendach: Spiele.......................................27
Kistenklettern..............................................28
Elefantentreffen............................................29
Kletter-Seminar 2006..................................29
Landesversammlung 2006..........................30
Kinderfrfeizeit in Hohegeiß..........................32
Stammesleitungs-Seminar...........................33
Bundeslager...............................................34
Programmzentrum Sonnendeck:..................34
Teillager: MS Albatros...................................36
Fotostrecke................................................38
Die Harte Nuss..........................................40
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„CEMP
CEMP““,Ausgabe 102, September 2006
CEMP ist die Zeitschrift für Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter im VCP Land Niedersachsen und
erscheint quartalsweise. Der Bezugspreis ist mit
dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. Leserbriefe
und namentlich gekennzeichnete Beiträge entsprechen nicht notwendigerweise der
Redaktionsmeinung. Die Redaktion behält sich
vor, Zuschriften zu kürzen.
Verleger
erleger:: VCP Land Niedersachsen e.V.
Herausgeber
Herausgeber:: Landesleitung des VCP Land Niedersachsen
RedAKtion und V
.i.S.d.P.: Nils Schierkolk (nils),
V.i.S.d.P
Heike Jungherr (heike), Christian Alles
(christian), Christoph Knoke (ck), Sebastian Reichert (Buddy), Hanno Terbuyken (hanno), Maren
Stolzke (maren)
Mitwirk
ende dieser Ausgabe:
Mitwirkende
Ausgabe:Ulrich Bauer, Birte
Lüdders, Daniel Werner, Oliver Farys, Miriam
Lukosch, Jutta Bogmaier, Christoph Dröse, Stefan Strobach, Daniel Werner, Anschi Schürmann,
Sören Köpke, Steffen Treiß, Florian Römer, Christian Brems, Chrissi Habekost, Eva Behre,
Thomas Wolff, Johanna Stalmann
Satz und Layout: nils, heike, christian, ck
Druck: Akzent Druck, Hannover
Auflage: 1.300 Exemplare
Redaktionsanschrif
t: RedAKtion CEMP,
edaktionsanschrift:
VCP Land Niedersachsen, Postfach 265, 30002
Hannover
mailto:
mailto:[email protected]
web: www.cemp-online.de
nachrichten
CEMP gratuliert (nachträglich):
Am 27.3.2006 haben Axel Kielhorn und Sarah Schwarzer geheiratet.
Am 4.4. feierte Jobst Besser seinen 75 Geburtstag.
Kersten Grefe, 19.10.2005, Eltern: Marcus und
Meike Grefe, Soltau,
Hannah Isfort, 02.11.2005, Eltern: Holger und
Kaska Isfort, Bad Zwischenahn, früher Lingen,
Jolina Baaran, 26.01.2006, Eltern: Jan Baaran
und Hilke Hornbostel, Hannover,
Jacob Baumert, Eltern: Jan Braatz, Sarah
Baumert, Hannover, die auch gleich geheiratet
haben und jetzt Baumert heißen.
Linnea Sophie Jungk, 28.02.2006, Eltern:
Maren Köpke, Sven Jungk, auch hier wurde
geheiratet.
Anneke Taake, 09.04.2006, Eltern: Alexandra
und
Christian
Taake,
Bremen
Niklas Eichholz, 9.5.2006, Eltern: Michaela
und
Ingo
Eichholz,
Laatzen
Johann Hesse, 27.4.2006, Eltern: Ulrike und
Thomas Hesse
Caro Stannat und Bernd Küpker haben am
22.07.2006 geheiratet und ihre Namen behalten.
IronScout
Liebe Pfadfinder und Pfadfinderinnen!
Sicherlich habt ihr schon von der Veranstaltung IronScout gehört oder vielleicht auch selbst
daran teilgenommen. Seit 1999 findet dieser
Postenlauf für Pfadfinder und Pfadfinderinnen
ab 16J. aller Verbände und Gruppierungen jährlich statt, die Ausrichtung fällt dabei je anderen Gruppen und Regionen zu.
In diesem Jahr richtet der Freundeskreis DPSG
Bad Godesberg e.V., eine Gruppierung teils
ehemaliger, teils aktiver Leiter und Leiterinnen
der DPSG Bad Godesberg, den Ironscout06 im
Siebengebirge bei Bonn aus. Der DPSG
Diözesanverband Köln ist an der Organisation
nicht direkt beteiligt (außer der Vorsitzenden,
die dem Freundeskreis e.V. angehört), übernimmt aber die Schirmherrschaft.
Claudia Giersberg, Diöz.vorsitz.DPSG Köln
Werbung Hallig Langeneß
Wer schon immer mal eine besondere Gruppenfahrt machen wollte, hier ein Tipp: Versucht es
mal mit Langeneß: wenn ihr mal einen anderen Ort sucht, dann ist Langeneß vielleicht was
für euch. Jan Herdt und Rina Strubei vermieten einen Heuboden auf der Hallig Langeneß
bei Amrum. Der Raum ist sehr groß und auf
der Empore gibt es ein Matratzenlager. Es gibt
halt nur ein Badezimmer. Aber Küche und
Sauna ebenfalls.
Die Preise sind nicht hoch, aber auch flexibel
wenn man mit wenigen Leuten kommt. Man
muss mit der Fähre Schlüttsiel - Langeneß fahren. Es gibt einen Kaufmann und ansonsten
ist das Watt und abwechselnd die Nordsee direkt vor der Tür und die Hallig an sich einfach
klasse und Natur pur. Kontakt unter:
www.Nordsee-Hallig.de, E-Mail [email protected], Fax: 04684/95205
Änderung des Bundesbeitrags
Der diesjährigen Bundesversammlung wird ein
Antrag von Bundesrat und Bundesleitung vorliegen, der sich für eine grundsätzlichen Änderung der Beitragsstruktur, aber auch für eine
Erhöhung des Bundesbeitrages ausspricht.
Letzteres ist insbesondere damit begründet,
dass kirchliche und öffentliche Zuschüsse bereits gekürzt wurden und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) angekündigt hat, die
Fördermittel für die Jugendarbeit um bis zu 30
Prozent zu kürzen. Selbst nach Ausschöpfung
von Sparpotenzialen scheint eine Erhöhung des
Bundesbeitrages um neun (unter 20 Jahren)
beziehungsweise 13 Euro (ab 21 Jahren) ab
2007 unumgänglich.
Weitere Informationen zum Thema findet Ihr
auf der Homepage des VCP Land Niedersachsen.
Wir sehen uns auf dem BuLa ‘06
Die RedAKtion empfiehlt: www.100pro.info
Neuesten Meldungen zu Folge habt Ihr schon
massig Anmeldungen verschickt, es verspricht
ein tolles Bundeslager 2006 in Großzerlang zu
werden. Eine Menge Programm erwartet uns,
eine bunte Mischung aus Pfadis und mit Sicherheit bestes Wetter! Wir sehen uns!
Lost and found: Das Landesbüro
bittet um die Rückgabe von ausgeliehenen Büchern, Spielen und so weiter, vor allem um den
kleinen Laserdrucker, den Christa immer dabei
hat. Sachdienliche Hinweise oder tatsächliche
Rückgabe an Christa ins Landesbüro.
3
nachrichten
Zum T
ode von Eber
Tode
Eber-hard Jäger
Am 25.03.2006 verstarb im
Alter von 90 Jahren Eberhard
Jäger in Springe. Er war von 1949
bis 1960 ehrenamtlicher Bundessingemeister der Christlichen
Pfadfinderschaft. Die Liedblätter der
CP, DER HELLE TAG (1949-1968)
sind sein Werk und mit seinem Namen untrennbar verbunden.
Eberhard war jemand, der von sich
aus mit einem Lächeln auf Menschen zuging,
Kontakte suchte und sich geistvoll über „Gott
und die Welt“ unterhalten konnte. Seine überragende Eigenschaft aber war, dass er grandiose Geschichten erzählte, in denen die Zuhörenden auch über ihn lachen durften.
Das Waldläuferzeichen „Heimgegangen“ heißt
auch „Aufgabe erfüllt“. Wir nehmen Abschied
von einem Menschen, der seine Aufgabe er-
füllt hat und den Bund mit etwas mehr Singen
und Singebewusstsein hinterlassen hat, als er
ihn vorfand.
Ulrich Bauer
Quereinsteiger
-K
urs
Quereinsteiger-K
-Kurs
Der Grundkurs für Quereinsteiger für junge Erwachsene ab 18 Jahren findet an drei Terminen (08.-10.09.2006, 17.-19.11.2006 und
im Frühjahr 2007) statt, kostet 25 Euros für
VCPer und 35 Euro für Nicht-Mitglieder, der
Kontakt ist Christa Gruschka im Landesbüro
unter 0511/1241-575
Die neue F
ahrtk
ostenordnung
Fahrtk
ahrtkostenordnung
Niedersachsen ist mobil…
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Die Mitgliederversammlung des VCP Niedersachsen e.V. hat am 25.02.2006 eine Änderung der Fahrtkostenordnung beschlossen. Die
neue Ordnung soll die Abrechnung erleichtern.
Des Weiteren gibt es aber auch viele Vorteile
für euch.
Für alle Bahncard 50 Inhaber gibt es 10 Euro•,
sobald die Ersparnis beim Gesamtfahrpreis von
Hin- und Rückfahrt 10 Euro• übersteigt. Für die
Bahncard 25 gibt es 5 Euro und für das Nutzen von Plan & Spar Angeboten ebenfalls 5
Euro•. Die beiden lassen sich auch kombinieren.
Für viele versteht es sich schon von selbst den
Großkundenrabatt zu nutzen, 1201012 ist die
Nummer und damit bekommt Ihr an allen
Schaltern der Deutschen Bahn noch mal 9,5%
Nachlass auf den Fahrpreis. Das gilt auch bei
Plan & Spar Angeboten, sowie bei Fahrten mit
der Bahncard 50 und 25.
Keine Änderung, aber noch nicht allen bekannt:
Wenn Ihr als Gruppe ab 3 Personen mit dem
Niedersachsenticket, dem SchönesWochenendticket oder Gruppe & Spar anreist,
braucht Ihr keinen Eigenanteil zu
bezahlen.Gleiches gilt auch für Gruppen die mit
dem Auto anreisen.
Bei Gruppe & Spar sparen Gruppen ab 6 Per-
sonen bis 70%, wenn sie schon 14 Tage vor
Fahrtantritt die Karte kauft, 60% - 7 Tage vorher und immer noch 50% beim Kauf bis zum
Reisetag.
Des Weiteren gibt es keine Beschränkung auf
Niedersachsen, Bremen und Hamburg mehr.
Ihr bekommt auch Fahrtkosten, wenn Ihr aus
Münster anreist, dafür gibt es aber jetzt einen
Maximalbetrag von 75 Euro•.
Sobald die Anreise drei Stunden auf der kürzesten Nahverkehrsstrecke überschreitet, könnt
Ihr auch mit Schnellzügen (ICE/IC/EC/IR) anreisen.
Für die Autofahrer gibt es jetzt 11 Cent pro Kilometer und für die Mitfahrer weiterhin 5 Cent.
Wenn Ihr im Jahr mehr als 1000 Kilometer für
den VCP fahrt, dann könnt Ihr Euch Eure Kilometer, im „VCP Fahrtenbuch“ gutschreiben lassen. Ab dem 1001 Kilometer bekommt Ihr auf
Antrag am Ende des Jahres noch mal 4 Cent
pro Kilometer.
Die neue Fahrtkostenordnung gilt seit dem
01.04.2006.
Eine aktuelle Fahrtkostenordnung findet Ihr im
Internet auf www.vcp-niedersachsen.de.
Wenn Ihr noch Fragen habt, dann dürft Ihr mich
ruhig löchern ([email protected]).
Bis dahin Gut Pfad und Gute Fahrt. Daniel
nachrichten
Miriam Lukosch ist die „Neue“
Wie in der letzten CEMP angekündigt, folgt in
dieser Ausgabe eine detailliertere Vorstellung
meinerseits.
Seit dem 01.01.2006 arbeite ich als Bildungsreferentin mit einer halben Stelle beim VCP.
Mein Büro befindet sich
auf dem Kirchencampus
in Wolfenbüttel im
Arbeitsbereich für Kinderund Jugendarbeit der ev.luth. Landeskirche Braunschweig (ajab), Dietrich-Bonhoeffer-Str. 1, 38300 Wolfenbüttel.
Hier könnt ihr mich jeden Donnerstag in der
Zeit von 10:00 bis 16:00 Uhr antreffen oder
telefonisch unter 05331/ 802 562 erreichen.
In der Regel bin ich auch noch an einem zweiten Tag in der Woche im Büro. Dieser ist jedoch flexibel und richtet sich immer nach den
anstehenden Terminen.
Meine e-Mails lese ich regelmäßig auch außerhalb der Bürozeiten. In dringenden Fällen ist
dies der einfachste Weg, mich zu erreichen:
[email protected].
Die Pfadfinderarbeit ist mir sehr bekannt, da
ich seit 1989 Mitglied beim Ringpartner BdP
bin, dort war ich stark an der Schulungsarbeit
beteiligt und habe aktiv im Pfadfinder-Arbeitskreismitgewirkt.
Da ich ursprünglich aus dem Emsland komme, bin ich dort im Stamm Franz von Assisi
Lingen/ Freren (BdP) groß geworden. Hier habe
ich Verantwortung als Sippenführerin und als
R/R-Sprecherin übernommen.
Nach der Schulzeit habe ich zunächst ein Freiwilliges Soziales Jahr auf Langeoog in einem
Mutter-Kind-Kurhaus gemacht. Anschließend
bin ich nach Köln gezogen, um dort Soziale
Arbeit an der Katholischen Fachhochschule
(KFH) zu studieren. Während meines Studiums
konnte ich Erfahrung im Ausland in Kenia
machen. In Kenia habe ich in einer
Rehabilitationsschule für Straßenkinder gearbeitet.
Mein Anerkennungsjahr konnte ich in Hannover in einer Jugendwohngruppe des Heimverbunds machen.
Im Jahr 2005 habe ich eine Weiterbildung zur
systemischen Familientherapeutin gemacht.
Ich freue mich, jetzt für den VCP tätig zu sein
und bin gespannt, auf die vielen Aktionen, die
ich mit euch zusammen erleben werde.
Miriam Lukosch
fdt - fotos des tertials
Lookin’ for nuts?!
Ninjas do make sweet, sweet love!
5
nachrichten
BuLa 2006 - Pressemitteilung
flossen über 10.000 Liter Milch.
Über hundert Mitarbeiterinnen und MitarbeiFreitags waren die Bürgerinnen und Bürger aus
ter trafen sich zu letzten Absprachen in GroßGroßzerlang zu einem Rundgang und anschliezerlang.
ßendem Grillabend eingeladen. Dies gab den
Kassel, den 2. Juni. In zwei Monaten ist es
VCPerinnen und VCPern die Möglichkeit, sich
soweit: Das Bundeslager des Verbandes Christvorzustellen und noch offene Fragen zu beantlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP)
worten.
wird in Großzerlang eröffnet. Über 4000
Doch dieses Bundeslager ist nicht einfach ein
Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gangroßes Zeltlager:
zen BunDas Bundeslager,
desgebiet
das alle vier Jahre
werden
stattfindet, ist dieserwartet.
mal ein Kongress
Dies erforzum Thema Friedert exakden. Unter dem
te PlanunMotto „100 PRO.
gen und
Die Welt gestaleine umten.“ wollen die
fangreiche
Pfadfinderinnen
Organisaund Pfadfinder getion. Dazu
meinsam
mit
trafen sich
UNICEF
den
über 100
Schulbau in Afrika
Pfadfinderunterstützen und
innen und
so aktiv einen BeiPfadfinder
trag zu einer friedvom 25.
licheren
und
bis 18. Der Lagerplatz kurz vor seiner Okkupation
lebenswer teren
Mai
in
Welt leisten. Aber sie wollen auch in der RegiGroßzerlang. Vier Tage wurde vor Ort geplant,
on aktiv werden und Spuren hinterlassen. Dies
informiert, kommuniziert und das Lagergelände
geschieht durch die Durchführung unterschiedbesichtigt.
licher Projekte.
Mit den angemieteten Wiesenflächen rund um
Kirchen, Schulen und soziale Institutionen
den Bundeszeltplatz des VCP wird das Lager
konnten sich mit einem Vorschlag in den letzeiner Fläche von 35 Hektar haben. Dort werten Wochen bewerben. Freitags berieten Landden über 600 Schwarzzelte unterschiedlichsrat Christian Gilde, der Bundesvorsitzender des
ter Größe stehen. Über 3.700 Meter ElektroVCP, Hans-Jürgen Poppek und zwei Bundeskabel müssen gelegt werden, 2.200 Meter
lagerleitungsmitglieder, Philipp Kunze und Jule
Trinkwasserleitung und über einen Kilometer
Lumma, über die eingereichten Projekte.
Abwasserpumpleitung. Aber auch 110
Abends wurde bekannt gegeben, welche ProToilettenkabinen, 32 Duschen und zehn
jekte durchgeführt werden: So werden – neWaschzelte werden noch aufgebaut. Es gibt ein
ben einigen anderen - in Kindertagesstätten
eigenes Lagerkrankenhaus mit Krankenwagen
Räume renoviert, Spielgeräte saniert, Kräuterund einem Notoperationssaal sowie einen eigärten angelegt und Kleintiergehege gebaut.
genen Supermarkt mit Scannerkassen. Die
Landrat Christian Gilde zeigte sich über die ProMengen sind gigantisch: Allein beim letzten
jekte begeistert und freute sich auf die konBundeslager vor vier Jahren wurden über
struktive Zusammenarbeit mit den Pfadfinder80.000 Brötchen, 4.000 Brote und fast 3.000
innen und Pfadfindern.“
Diane Tempel
Gläser Nuss-Nougat-Creme verfrühstückt, dazu
6
nachrichten
Das alte VCP
-Niedersachsen P
rojekt in Managua / Nicaragua
VCP-Niedersachsen
Projekt
… rund 20 Jahre später …
Im Januar 2006 hat Stefan Strobach, ein Mitglied der VCP-Nicaragua-Reisegruppe von
1984, die Schule „Centro Escolar Autónomo
José Dolores Estrada” besucht, die in den 80er
Jahren mit Unterstützung des VCP Niedersachsen gebaut wurde. Im Folgenden einige
Eindrücke:
Der Stadtteil José Dolores Estrada gehört zu
den armen Randgebieten Managuas, so dass
der Taxifahrer zunächst erstaunt über unser Ziel
ist und uns dann deutlich warnt, wir sollten
uns vor den „Pandillas“, den Jugendbanden,
in Acht nehmen. Managua gilt unter den Hauptstädten Zentralamerikas zwar noch als die sicherste, hat aber inzwischen besonders in den
armen Barrios (Stadtteilen) ein erhebliches
Kriminalitätsproblem.
In der Schule angekommen werden wir gleich
ins Direktionszimmer geführt. In der Bauphase
war die Direktorin Lilliane Ortegaray noch nicht
beteiligt und ist nur flüchtig über die damalige
Schulbau-Unterstützung des VCP Niedersachsen informiert. Trotzdem ist sie gerne bereit, uns über die Schule zu erzählen. Das außergewöhnliche Interesse von Deutschen an der
Schule führt sofort zu der Hoffnung auf spätere Unterstützung.
Die Schule hat 1.400 Schülerinnen und Schüler, die entweder die reguläre Primarstufe (bis
zur 6. Klasse) besuchen oder die in einem
„ciclo“ sind. „Ciclos“ sind nachmittägliche
Sonderklassen für Kinder und Jugendliche, die
vorher noch nie zur Schule gegangen sind, weil
sie z.B. arbeiten mussten. Wir erleben allerdings eine Mutter, die ihr Kind nun doch nicht
zu einem „ciclo“ anmeldet, weil ihr Kind nur
am Vormittag Zeit habe. .
Es gibt in allen Schulen Nicaraguas Vormittags- und Nachmittagsklassen. Auch von den
Kindern, die zur Schule gehen, arbeiten viele
die zweite Hälfte des Tages als Schuhputzer,
Straßenverkäufer/innen oder im Haushalt. An
„unserer“ Schule arbeiten morgens und nachmittags jeweils nur 13 LehrerInnen, so dass
die Klassen mit bis zu 60 Kindern vollgestopft
werden. Wir fragen uns, wie ein Kind, das vielleicht morgens schon stundenlang versucht hat,
Süßigkeiten in einem Bus zu verkaufen, nachmittags in einer solchen Klasse schreiben ler-
nen soll. Die Direktorin erzählt uns, eines der
vielen Projekte, die sie gerne machen würde,
für die aber das Geld fehlt, ein Mittagstisch für
die Kinder sei, damit sie wenigstens nicht hungrig lernen müssten.
Der Besuch einer öffentlichen Schule ist in Nicaragua kostenfrei, allerdings müssen die
Schulmaterialien gekauft werden, was viele
kinderreiche Familien vor Probleme stellt. Eine
Stiftung finanziert ein „Einstiegspaket“ für
Schulanfänger, das mit ein, zwei Heften und
einem Stift für uns nicht sehr attraktiv aussieht,
für das sich die Mütter aber in lange Schlangen anstellen. Frau Ortegaray klagt, der Staat
zahle lediglich die Gehälter der LehrerInnen;
für die Bauunterhaltung, für Materialien, für
Möbel oder den Bau neuer Kindergartenräume
sei kein Geld da. Der Direktorin fallen spontan
über zehn Projekte ein, die sie gerne umsetzen
würde. Unser Rundgang zeigt, dass die Gebäude wirklich in einem schlechten Zustand
sind. Die Kinder müssen die Stühle zwar nicht
nach Hause schleppen wie bei meinem letzten Besuch der Schule 1984; sie sitzen dafür
enggedrängt auf Stühlen, die aussehen, als
könnten sie jederzeit zusammenbrechen. Der
Außenbereich für die Vorschulklassen wirkt
völlig trostlos. An den Wänden findet sich immer
noch eine Mischung aus revolutionären Bildern
und religiösen Sinnsprüchen. Die Direktorin
sieht zwar die Defizite, ist aber stolz auf die
inhaltliche Arbeit der Schule. Von den 1.400
SchülerInnen gehen 275 zu einer weiterführenden Schule, was offenbar eine gute Quote
ist. Es existiere bereits ein Umweltprojekt, bei
dem die Stadtkinder Pflanzbeete anlegen.
Als wir das Schulgelände wieder verlassen,
warnt uns der Hausmeister, wir sollten nicht in
den Straßen herumlaufen. Ausländer mit einer
Kamera sind offenbar ein zu gutes Ziel, deshalb suchen wir uns lieber schnell ein Taxi und
fahren mit gemischten Gefühlen wieder zurück
ins Zentrum. Währenddessen überlegen wir,
dass es doch wirklich sehr schön wäre, wenn
sich eine Initiative gründen würde, um den Betrieb der Schule finanziell zu unterstützen (Interessier te können sich melden unter
[email protected]).
Stefan
7
thema
thema
Der Fluch des Einsamen Wolfs
oder
ie ich versuchte, ein F
anoder:: W
Wie
Fantasy-R
ollenspieler zu werden
tasy-Rollenspieler
werden,, und
scheiterte.
„Du bist ein thorwalischer Kriegerpriester Stufe 40 mit Namen Erdogal. Neben dir stehen
deine Gefährten: Schimli der dagamassische
Halbzwerg, der Meisterdieb Plutonius aus
Kopekistan, die brytunische Elben-Geisterbeschwörerin Llwlyn und der grünefeldanische
Palastgarden-Bogenschütze Forster Ale. Ihr seid
bis in die tiefsten Tiefen des Verlieses von Cathla
eingedrungen, um den gewaltigen Rubinstein
von P’Kney zu finden und ihn für immer unschädlich zu machen.
Ihr wähnt euch fast am Ziel, als plötzlich von
den Ballustraden der uralten Gemäuer vergiftete Orkpfeile prasseln.“ Die Stimme des Spielmeisters zittert vor Erregung, die Kerzen flakkern. Gleich wird er in seinen Kampftabellen
blättern, die zehnseitigen Würfel werden fallen, und das Massaker nimmt seinen Lauf. Zwischendurch geht die Schale mit den Kartoffelchips herum und Schimli, der eigentlich Gernot heißt, holt noch ‘ne Runde Pils vom Balkon. Ein ganz normaler Abend unter FantasyRollenspielern.
Für die blutigen Laien: Fantasy-Rollenspiele
sind ein Spielegenre, in der die Spielerinnen
und Spieler sich in den Charakter einer fantastischen Figur hineinversetzen und meist in
Gruppen unter Anleitung eines Spielmeisters
Abenteuer erleben. Dadurch können sie ihre
Charaktere weiterentwickeln, ihre Allmachtsfantasien nähren, noch mehr tolle Abenteuer
erleben und Geld für Zeitschriften, Regelbücher
und Spielfiguren (meist aus Zinn) ausgeben.
Gekämpft wird anhand von mehr oder weniger komplexen Regelwerken, die die Benutzung
von bunten Würfeln mit sechs, zehn, zwölf oder
zwanzig Seiten vorsehen. Spielcharaktere wie
Erdogal oder Llwlyn werden oft über Monate
aufgebaut, weiterentwickelt und liebgewonnen.
Die fantastischen Genres sind mittlerweile sehr
ausgefächert: Klassische Fantasy, aber auch
Science-Fiction, Vampire und anderer Horror,
Superhelden, Detektive und ein beliebiger Mix
8
aus allem zusammen.
Dann gibt es noch Live-Rollenspiel, so richtig
mit Holzschwertern, Verkleidung (selbstgehäkelte Kettenhemden oder, für die
Unehrgeizigen, Kartoffelsäcke), im Wald und
in Burgruinen rumrennen und dem ganzen
Spaß. So ein bißchen wie beim Landeslager
Xenokaaii. Leider habe ich davon aber keine
Ahnung.
Für die einen ist Fantasy-Rollenspiele eine verachtenswer te Form der
Realitätsflucht, die auf faschistoiden, patriarchalischen Stereotypen aufbaut.
Für die anderen ein Hobby.
Für dritte eine begrüßenswerte Form der Realitätsflucht,
die auf faschistoiden, patriarchalischen Stereotypen aufbaut. Was für Menschen widmen sich
einem solchen Hobby?
Ich gebe es gerne zu, in meiner Jugend war
ich einer von ihnen. Eingestiegen bin ich, wie
so viele, mit Das Schwarze Auge (DSA). Doch
die Spielwelt gefiel mir nicht, die Zeichnungen
in den Regelwerken waren außerdem
mies. Dann kamen: Midgard,
Mittelerde Rollenspiel, Cthulhus
Fluch, Michael Moore’s Sturmbringer, Teenage Mutant Ninja Turtle Roleplaying Game, und zwischendurch ein paar Solo-Abenteuer, wie
d i e des „Einsamen Wolfs“. Solo-Abenteuer sind solche Bücher, bei denen der geneigte
Leser je nach Entscheidungswahl von einem
durchnummerierten Abschnitt zum nächsten
gehen muss. Schon mal gesehen? Ich glaube,
die Computertechnik hat diesem Genre ein jähes Ende bereitet.
Als ich anfing, war ich dreizehn. Als ich aufhörte, fünfzehn. Ich sah mich um, und ich war
allein. Nicht, dass Fantasy-Rollenspiele mich
in die Isolation getrieben hätten. Das hatte
schon eine Krankheit namens „Pubertät“ besorgt. Es war einfach so: Ich hatte niemanden,
mit dem ich diese Spiele spielen konnte.
thema
thema
Im Jahrgang über mir gab es ein paar Typen,
und ich war mal einen Nachmittag bei ihnen.
Das waren Jungs, die gut waren in Mathe und
Physik, Polohemden anhatten, unlustige Witze machten und ihre Lieblingsband Aerosmith
für Heavy Metal hielten. Ich fand’s dann nicht
so cool.
Und nachdem meine Eltern und
Großeltern mir über zwei Jahre
hinweg immer neue Regelwerke zu Weihnachten und
zum Geburtstag geschenkt
hatten, kehrte ich, etwas wehmütig, den Fantasy-Rollenspielen
den Rücken zu.
Dann trat ich in unsere Theater-AG ein, und
freundete mich mit Leuten an, die (wie ich)
schlecht waren in Mathe und Physik, zerrissene Jeans trugen, gerne über die Zukunft der
Gesellschaft diskutierten und Jim Morrisson für
einen großen Poeten hielten. Aber das ist eine
vollends andere Geschichte.
Erst kürzlich begann mein Hang zum Fantastischen wieder neu zu knospen.
Und dann entdeckte ich: Munchkin.
Munchkin ist Fantasy-Rollenspiel ohne den
ganzen Nerv. Ein Kartenspiel, bei dem im wesentlichen Zufall und Skrupellosigkeit den Spielverlauf bestimmen. Das Prinzip ist ganz einfach: Türen eintreten (Karten von einem Stapel nehmen), Monster bekämpfen, Schätze
einheimsen und die Mitspieler übervorteilen. Gewürfelt wird nur
selten, mit einem norm a l e n
sechsseitigen
Würfel. Wer Stufe Zehn erreicht hat, gewinnt.
Ein Spiel für die Ellenbogengesellschaft und mit so bizarren Regeln, Monstern und
Helden, dass man sich beim Betrachten der Karten häufig das Lachen
nicht verkneifen kann. Auch hier gibt
es natürlich Erweiterungssets und allerlei lustigen Tand. Hey, die Spieleerfinder in
Kalifornien wollen
auch Geld verdienen! Aber: Keine Charaktere,
die man über Jahre hinweg aufblasen kann,
kein Spielmeister mit Kerzen, das ist Realitätsflucht light!
Sören Köpke (sökö)
Links:
de.wikipedia.org/R
ollenspiel_(Spiel)
de.wikipedia.org/Rollenspiel_(Spiel)
Eintrag der Online-Enzyklopädie Wikipedia zum
Thema Rollenspiel
www
.fanpro
.de
www.fanpro
.fanpro.de
Seite des größten deutschen Verlags von Rollenspielen
www
.pegasus.de
www.pegasus.de
Verleger der deutschen Munchkin-Fassung
9
thema
thema
Auf den Spuren der ältesten Brettspiele der W
elt
Welt
Totenkult, Orakel und Kriegshandwerk
Von Geburt an spielen wir und entdecken so
unsere Welt. Spätestens seit dem 18. Jahrhundert kommt das Spielen in der Soziologie und
Pädagogik
durch den
Philosophen JeanJacques
Ro u s s e a u
und die Pädagogen
Pestalozzi
und Fröbel
zur Geltung. Doch
schon die
Gesetzgeber und Philosophen der Antike erkannten wie
wichtig das Spielen für den Menschen ist und
heutzutage ist fast jedem klar wie wichtig Spielen für die Entwicklung eines Kindes ist.
Wer nun aber glaubt, dass sich Brettspiele aus
dem kindlichen Spieltrieb entwickelt haben,
liegt vollkommen falsch. Tatsächlich kamen die
ersten Gesellschaftspiele in vollkommen anderen Zusammenhängen auf. Vor vielen tausend
Jahren hatten die Spiele, auf die unsere heutigen Gesellschaftsspiele zurückgehen, politischen oder religiösen Charakter. So diente
damals eine Urform des Brettspiels dem Nachstellen von Schlachten und kriegerischen Auseinandersetzungen, die die Feldherren
vergangener Zeiten auf diese Weise simulieren
und analysieren konnten. Die in vielen Brettspielen verwendeten Würfel hingegen stammen
ursprünglich von den Knochen, die die Druiden bei ihren Orakeln warfen, um in die Zukunft zu blicken. Einen anderen Ursprung des
Brettspiels findet man in den Totenkulten im
alten Ägypten und in Mesopotamien. Hier diente das Brettspiel einerseits als kostbare Grabbeilage verstorbender Könige und Pharaonen,
andererseits versprach man sich aber auch
durch das Spielen etwas über das „Leben“ der
Verstorbenenen in der Nachwelt zu erfahren.
Um eine solche Grabbeilage handelt es sich
auch bei dem bis jetzt wohl ältesten gefundenen Brettspiel, Senet. Das älteste Fundstück
10
diese Spiels kann auf das Jahr 3.050 v. Chr.
datiert werden, es ist also über 5.000 Jahre
alt. Das Ziel beim Senet, was mit „vorübergehen“ übersetzt werden kann, ist als
erster alle seine
Steine vom Brett zu
bekommen. Dazu
wird von den
beiden Spielern abwechselnd gewürfelt und gezogen.
Man kann Steine
des Gegners rauswerfen und sich
durch „Blockaden“
davor schützen
selbst rausgeworfen zu werden. Diejenigen, die
„Backgammon“ kennen, werden jetzt vermutlich denken: „Kann diese Ähnlichkeit Zufall
sein?“ Die Antwort ist nein, auch wenn es zum
Teil recht unterschiedliche Rekonstruktionen der
Senet-Regeln gibt, herrscht unter den meisten
Forschern der Konsens, dass es sich beim Senet
tatsächlich um die Ur-Form des Backgammon
handelt.
Ein anderes Spiel, das in der Grabkammer eines Königs entdeckt wurde ist das „königlichen
Spiel von Ur“. Benannt wurde es nach seinem
Fundort, den Ruinen der mesopotamischen
Stadt Ur im heutigen Irak, da es keine Aufzeichnungen über den ursprünglichen Namen
des Spiels gibt. Das älteste gefundene „Ur“Spielbrett stammt aus dem Jahr 2.600 v.Chr..
Im Gegensatz zum Senet jedoch, bleiben die
Regeln des Spiels von Ur ein Geheimnis. Es
gibt zwar viele Ansätze wie man es spielen
könnte, aber der Mangel an Aufzeichnungen
und eine Vielzahl an unterschiedlich gestalteten Brettern machen es unmöglich die Regeln
genau zu rekonstruieren. So gibt es allein vier
Annahmen wie die Steine wohl über das Brett
gezogen wurden und ob die Dekoration eines
Feldes jetzt von Bedeutung ist oder ob sie wirklich nur Zierde ist, ist Stein des Anstoßes für
einen andauernden Streit unter den Experten.
Nun sind Senet und das Ur-Spiel zwar ziemlich alt, wohlmöglich sogar die ältesten Spiele
thema
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der Menschheit, aber gespielt werden sie heute so gut wie gar nicht, daher stellt sich die
Frage:
Welches ist jetzt das älteste, „lebendige“ Brettspiel?
Manch ein Schach-Begeisterter wird jetzt
lauthals behaupten, ihr geliebtes Spiel sei das
älteste und wird vielleicht auf 6000 Jahre alte
Scherben angeblicher Schachbretter verweisen.
Ta t s ä c h l i c h
stammt der älteste wissenschaftliche Beleg für das
Schachspiel aus
dem 6. Jh. nach
Christi und hierbei
handelt es sich
streng genommen
nicht um Schach
sondern
um
Chaturanga, dem
indischen Vorfahren des Schachspiels. Abgesehen davon das
es von vier Spielern gespielt wird, gibt es jedoch beim Chaturanga schon viele deutliche
Gemeinsamkeiten zum Schach. Aber erst gut
1000 Jahre später wurde ungefähr nach den
Regeln des modernen, europäischen Schachspiels gespielt.
Das japanische Spiel „Go“ dagegen hat schon
eher einen Anspruch auf den Titel. Beim Go
setzen zwei Spieler abwechselnd weiße und
schwarze Steine auf die Kreuzungen des gerasterten Spielbretts und versuchen dadurch
möglichst große Gebiete für sich zu beanspruchen. Nebenbei werden gegnerische Spielsteine gefangen in dem sie umzingelt werden.
Erstmals dokumentiert wurde das Go-Spiel 625
v. Chr., in einer Handschrift von Mencius, einem Schüler des großen chinesischen Gelehrten Konfuzius, und das älteste , erhaltene Spielbrett stammt immerhin aus dem 3. Jh.v. Christi.
Einer Legende nach wurde es aber schon von
Japans mythischen Urkaiser Yao (2333 – 2233
v. Chr.) erfunden, der seinem kriegslustigen
Sohn damit strategisches Denken beibringen
wollte. Doch den Königssohn langweilte das
Spiel. Für ihn gewann sowieso immer der, der
anfing. Dass Gewinnen beim Go wie beim Krieg
von Strategie und Taktik abhing, wollte er nicht
begreifen. Der König war entsetzt und ernannte seinen obersten Minister zum Nachfolger.
Ein anderer Mythos über das Go-Spiel ist, dass
noch nie ein und dieselbee Partie zweimal gespielt wurde. Und das ist gar nicht mal so unwahrscheinlich, ein paar schlaue Mathematiker haben Mal berechnet, wieviel Möglichkeiten es alleine gäbe wenn man das Gefangennehmen von Steinen weglässt. Das Ergebnis
war eine 93 mit 566 Nullen dahinter.
Go ist also auf jeden Fall Gewinner des Titels
„Spiel der unendlichen Möglichkeiten“. Das
älteste, lebendige
Spiel ist jedoch ein
anderes und fast jeder
hat es in seiner Spielesammlung...
Mühle! Der älteste
Beleg für das Mühlespiel wurde in einem
Grab nahe Wicklow in
Irland gefunden und
stammt aus der Bronzezeit, also ca. 2.-3.
Jahr tausend
vor
Christi Geburt. Darüber hinaus gibt es Funde
aus Ägypten, Troya, Griechenland und China,
die bis zu 2000 Jahre alt sind. Neben der klassischen Neuner-Mühle wie sie jeder kennt, gibt
es aber noch diverse unbekannte Mühle-Varianten: Dreier-, Fünfer-, Siebener- und ZwölferMühle und Rad- bzw. Rund-Mühle. Wobei die
Zahlen gewöhnlich für die Anzahl der Steine
steht mit denen man spielt, allerdings gibt es
eine Variante des 3er-Mühle-Bretts, mit der das
Spiel gespielt wird, was wir heute als Tic-TacToe kennen.
Zum Schluss bleibt vielleicht noch zu erwähnen, dass, wenn man sich auf die Suche nach
den Ursprüngen eines Spiels begibt, man bei
der großen Anzahl an Quellen oft unterschiedliche Jahreszahlen findet, die mit etwas Pech
auch noch Jahrtausende auseinander liegen.
Daher sind hier die am weitesten verbreiteten
Daten verwendet. Wer jetzt neugierig geworden ist, was es noch an antiken Spielen gibt,
findet auf den Links unten ausreichend Quellen um weiter zu forschen.
christian
Links/Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Spiele
http://www.planet-wissen.de/ Suchwort:Spiele
http://en.wikipedia.org/wiki/Boardgames (englisch)
http://www.tradgames.org.uk/ (englisch)
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thema
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BIERDECKELMA
TCH
BIERDECKELMAT
SESAM ÖFFNE DICH
Ort: in größeren Räumen oder im Freien
Dauer: beliebig zwischen 3 und 15 Minuten
Eignung: Kinder ab 6 Jahre, Jugendliche und evtl.
auch Erwachsene
Ort: in Räumen; bei gutem Wetter auch im Freien
möglich
Dauer: 10-20 Minuten
Eignung: Für Kinder ab 8 Jahren, Jugendliche und
Erwachsene – ideale Gruppengröße: 20 Spieler
Beschreibung des Spiels:
Es werden zwei Mannschaften gebildet. Das Spielfeld wird abgesteckt und in der Mitte geteilt. Jede
Mannschaft erhält eine gleichgroße Menge Bierdeckel.
Auf Kommando des Spielleiters versuchen beide
Mannschaften soviel Deckel wie möglich auf die
Gegnerische Seite zu werfen. Nach festgelegter Zeit
(3-15 min.) wird das Spiel beendet und der Sieger
ermittelt.
Besteht noch Lust, kann eine Revanche vereinbart
werden. Zu Beginn des Spiels erhält jede Mannschaft die Bierdeckel der anderen.
AUSGEFLIPPT
Ort: am besten auf einer Wiese
Dauer: 5-10 Minuten
Eignung: Kinder ab 6 Jahren, Jugendliche und
Erwachsene – ideale Gruppengröße: 10 bis 20
Spieler
Beschreibung des Spiels:
Stell dir vor: Eines Morgens wachst du mitten in
einem riesigen Flipper auf. Die Flipperkugel saust
auf dich zu, du weichst aus, die Kugel wird von
einem Flipper getroffen und wieder in eine andere
Richtung geschleudert. Jetzt heißt es aufpassen
und reaktionsschnell sein. Diese kleine Szene lässt
sich als Spiel gut organisieren. Die Spieler legen
sich bäuchlings im Kreis auf den Boden. Das sind
die „Flipper“. Ein Ball wird mit Armen oder Beinen
von „Flipper“ zu „Flipper“ gespielt. Ziel ist es, den
Spieler in der Mitte des Kreises zu treffen (kleine
Ausweichbewegungen sind erlaubt). Gelingt dies,
wechseln der „Flipper“ und der Spieler die Rollen.
Wird der Ball ins Aus geflippt, landet er also außerhalb des Kreises, darf sich der Spieler in der
Mitte einen Punkt anrechnen.
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Beschreibung des Spiels:
In einem Berg verschlossen liegt ein kostbarer
Schatz. Doch wie hineinkommen? Eine Schar mutiger und kluger Menschen hat sich auf den Weg gemacht, in das Innere des Berges zu gelangen.
Den „Berg“ spielt die eine Hälfte der Gruppe. Sie
bilden einen engen Kreis um den „Schatz“. Um in
den Berg hineinzugelangen, müssen die „Schatzsucher“ etwas bestimmtes mit dem „Berg“ tun (z.B.
den linken Arm eines Spieler hochheben). Kooperation ist vonnöten, um möglicht rasch das Geheimnis des Berges zu lüften.
Hat die Gruppe Spaß an dem Spiel, können in einem zweiten Durchgang die Rollen wechseln: Die
„Schatzsucher“ verwandeln sich in einen „Berg“ und
umgekehrt.
SEILBAHNBA
U
SEILBAHNBAU
Ort: in größeren Räumen
Dauer: bis zu 60 Minuten
Eignung: Jugendliche und Erwachsene – ideale
Gruppengröße: 10 Teilnehmer
Beschreibung des Spiels:
Zwischen zwei Bergen soll eine Seilbahn gebaut
werden. Die Regierung hat das Projekt öffentlich
ausgeschrieben. In einigen Planungsbüros besteht
Interesse an dem Bau der Seilbahn. Sie stellen Überlegungen an, wie sich die Seilbahn bauen ließe.
Es werden Gruppen aus ca. 5 Spielern gebildet, die
innerhalb einer bestimmten Zeit ein Modell von dieser Seilbahn anfertigen müssen. Als Bergkuppen
gelten zwei Stühle im Abstand von 2 Metern.
Jede Gruppe soll 4 Kabinen bauen, die von „Bergkuppe“ zu „Bergkuppe“ verkehren können. Jeder
Gruppe stehen zur Lösung der Aufgabe Papier, Pappe, Büroklammern und verschiedene Seile und
Bindfäden zur Verfügung. Jede Seilbahn wird am
Ende des Spiels nach Sicherheit, Schnelligkeit, Originalität und Ästhetik beurteilt.
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Reise-Mensch-Ärgere-Dich-nicht
Der ideale Bastelspaß für die
Gruppenstunde:
Du brauchst:
- ein Leinentuch von ungefähr 30x30cm
Größe
- Stoffmalfarben in schwarz, rot, gelb grün und
blau
- ein Rundholz mit ca. 5mm Durchmesser aus
dem Baumarkt, oder wahlweise Original
Spielsteine
- einen Würfel
- einen Bindfaden
Schon kann es losgehen:
Am Besten näht Ihr zunächst das Leinentuch
an den Enden ein wenig um, damit keine störenden Fransen entstehen, oder sich das
Spiel“brett“ gar nach den ersten zwei Spielen
von selbst auflöst.
Dann malt Ihr mit den Stoffmalfarben den Spielplan eines Mensch-Ärgere-Dich-Nicht Spieles
auf das Tuch.
Das Rundholz sägt ihr in kleine Stückchen, so
etwa 1cm hoch. Dies werden Eure Spielsteine.
Ihr müsst 16 Stück davon aussägen und sie
anschließend nur noch entsprechend jeweils
vier von ihnen rot, gelb, grün oder blau anmalen.
Nun braucht Ihr nur noch den Würfel, und
schon kann es losgehen.
Nach dem Spiel einfach den Würfel und die
Spielsteine im Spielplan einpacken und einen
Faden darumwickeln, damit alles beieinander
bleibt.
Selbstverständlich könnt Ihr Euch auf diese Weise jedes andere Brettspiel für die Reise basteln!
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Hier ein Muster aus Holz, Farben sind beliebig wählbar
13
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Freizeitgestaltung mal anders…
Faszination eSport
Was ist eSport überhaupt? Die erste
deutsche Spieler-Vereinigung ist der
eSport-Bund-Deutschland e.V., gegründet 2001, ist der erste organisierte Zusammenschluss von Computerspielern
in Deutschland. Der eSB ist der Dachverband, darunter existieren die verschiedenen Teams, sogenannte Clans,
die oft nur aus einer handvoll Leuten
bestehen. Diese Clans treten in der Regel in regionale und überregionalen Wettkämpfen an, um sich in der jeweiligen
Liga weiter nach oben zu “kämpfen”.
Denn mittlerweile sind auch hier in
Deutschland die (semi-)professionellen
Spieler anerkannt, denn immer mehr
Sponsoren, hauptsächlich aus der IT-In- Man muss sich auch mal unterhalten können…
dustrie, stiften Preisgelder oder Hardware für die Topmatches der verschiedenen Linen über das Internet gepflegt und/oder zum
gen. Oft richten die Sponsoren auch ihre eigeanderen in den sogenannten LAN-Parties mit
nen Ligen aus, so dass nunmehr ein recht breimittlerweile mehr als 100 Teilnehmern regiotes Angebot vorgehalten wird, an dem sich der
nal und überregional ausgefochten.
Die vertretenen Genres haben sich im Laufe
der Zeit stark ausgeweitet. Waren es doch anfangs immer noch überwiegend die First-Person-Shooter, entwickelte es sich doch immer
weiter zu einem weiten Spektrum an Genres,
ob Sport-, ob Renn-, ob Strategiespiel. Der
Anteil an Jugendlichen, vor allem jungen Männern ist sehr hoch, doch gibt es auch gut organisierte weibliche Clans, die ebenfalls über die
verschieden Genres verteilt sind wie die männlichen Mitspieler, seit zwei Jahren gibt es sogar eigene Damen-Liga für CounterStrike und
Unreal Tournament, die durchaus stark frequentiert ist.
Dies gilt hauptsächlich für die klassischen Spiele, in denen der Wettbewerb (ob nun im Kampf
oder im Fußball) im Vordergrund steht.
Seit einiger Zeit hat sich aber immer mehr das
sogenannte Online-Rollenspiel breit gemacht.
Hier wird eine individuelle Figur mit verschiedenen Fähigkeiten erstellt, mit der man als Alter Ego in der Spielwelt umher zieht und Aufgaben, in der Fachsprache “Quests” genannt,
Viereckige Augen? Kein Stück!
löst. Je nach belieben in der Gruppe (Gilde)
gemeine eSportler laben und engagieren kann.
oder allein. Ziel ist es, seinen Charakter aufzuDie Ranglisten (“Rankings”) werden zum eiwerten, durch neue Ausrüstung oder gesteigerte
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thema
Fähigkeiten. Über das Internet sind so x-tausend Spieler verbunden, die handeln, miteinander kämpfen oder sich einfach auch mal nur
unterhalten.
Diese Online-Rollenspiele verbinden mehrere
Spielprinzipien miteinander: Zum einen gibt es
den harmlosen Abenteuerer-Part, in dem man
Schätze sucht und die Quests erfüllt, andererseits kann bzw. muss man die diversen Kreaturen bekämpfen, auf die man trifft, um die
Fähigkeiten seines Spielcharakters zu verbessern, um auch in späteren Levels bestehen zu
können.
Außerdem gibt es noch die verschiedenen
Sportsimulationen, Rennspiele, Fußball, Eishokkey usw. die soweit relativ selbsterklärend sind.
Soviel zu den verschiedenen Genres. Wie sehen aber nun die Menschen aus, die sich dafür begeistern?
Die Zeiten, in denen die Computerspieler die
bleichen, bebrillten Einzelgänger und Außenseiter waren, sind längst vorüber, heute ist die
Spielerlobby viel weiter verbreitet. Da nahezu
jeder Jugendliche Zugriff auf einen Computer
mit Internetzugang hat, hat sich das organisierte Spielertum auf nahezu alle Bevölkerungsschichten ausgebreitet. Auch das Klischee des
ewigen Stubenhockers hat ausgedient: Der übliche Spieler vertreibt den Rest der Zeit mit
Freunden beim Fußballspielen oder mit Kinogängen und Partybesuchen.
thema
Die Landesleitung im Visier…
Dieser Artikel soll keinesfalls über die Problemfälle hinwegtäuschen, die zum Beispiel durch
übermäßigen Konsum psychischen Schaden
nehmen können, vielmehr soll er in aller Kürze
die postiven Seiten beleuchten und aufklären.
Bei Fragen oder Anmerkungen könnt Ihr Euch
gerne per eMail an die RedAKtion wenden.
Nils
www.wikipedia.de
www.gamestar.de/multiplayer
www.lanabuse.de
www.e-sb.de
„Lang und weilig? Projektarbeit in der Kinderstufe“
Kennt ihr die Situation – eigentlich würdet ihr
gerne mal länger als eine Gruppenstunden lang
ein Thema mit den lieben Kleinen angehen,
aber ihr seid euch unsicher, ob die Kids das
mitmachen und nicht beim zweiten Mal schon
meckern „Och nee, nicht schon wieder das
Gleiche. Wie langweilig!“. Und außerdem wisst
ihr nicht so recht, welche Themen angesagt
und geeignet sind und wie man sie aufbereitet. Und dann ist da die Sache mit der Motivation, schließlich ist es doch ziemlich arbeitsintensiv, so ein 4-5 Wochen dauerndes Projekt
durchzuführen, oder?
Wir sagen: Klar geht das ohne Langweiligkeitsanfälle und eigentlich kann man jedes Thema
mit den Kids angehen – es ist nur eine Frage
des Know-Hows! Was den Arbeitseinsatz anbelangt – so was kann verdammt Spaß machen!
Kommt doch einfach auf’s Seminar und probiert es aus!
Wir haben die Tipps und Tricks dafür, wie man
spannende Projektphasen schon in der Kinderund frühen Pfadfinderstufe (bis ca. 12 J.) bastelt und durchführt. Auf diesem WE wollen wir
mit euch Projekte stricken, die ihr dann mit
nach Hause nehmen und dort durchführen
könnt. Ihr hättet dann
also für die Zeit bis
Weihnachten in Sachen
Gruppenstundengestaltung ausgesorgt.
Zeit: 3.-5.11.2006
Ort: Röderhof
Kosten:20,-•
Anmeldung: ADS
Team: AK Kind
Noch Fragen? Ruf Pelle in der ADS an: 0511/
8094141!
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thema
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Am Wochenende kann ich nicht, da bin
ich beim LARP.
Ein alter Freund hatte mich und meine Gefährten eingeladen ihn besuchen zu kommen. Die
Einladung kam per Boten und errreichte uns
in unserem Sommerlager. Er hatte vor ein paar
Wochen eine Taverne in der Nähe eines kleinen Sees erworben und in den letzten Wochen
die Zeit damit verbracht, zusammen mit einem
Freund die Räume zu renovieren. Nun sollte
die Taverne, die den merkwürdigen Namen „
Zum lachenden Henker“ trägt, mit einem ordentlichem Fest mit vielen Freunden und Bekannten eröffnet werden.
Wir brachen auf. Die Reise verlief unspektakulär
und benötigt keiner weiteren Erwähnung, außer dass wir noch einigen Bekannten begegneten, die dasselbe Ziel wie wir hatten. Als die
Dunkelheit nahte kamen wir an den kleinen
See. Die Lichter der Taverne waren schon durch
das Schilf am Ufer zu erkennen. Doch die ruhige malerische Atmosspähre trügte. Schon
hinter der nächsten Kurve, noch weit entfernt
und schwer zu erkennen, stand eine Frau und
rief um Hilfe.Unsere Gruppe, die nun mittlerweile die zwei Dutzend Leute schon überschritten hatte, zögerte nicht lang und lief in die Richtung der Frau. Diese hatte sich jedoch in einen
Weg zurückgezogen und aus den Gebüschen
und aus weiteren Pfaden stürmten diese Tiere;
bewaffnet bis an die Zähne, laut grölend und
mit aufgerissenen Augen. Die Orks griffen uns
an. Sofort entbrannte ein verbissener Kampf.
16
Mit unmenschlicher Kraft wiederstanden sie unseren Schlägen, um ebenfalls ihre Schläge mit
Keulen und Knüppeln auf uns niedersausen
zu lassen...
Ja, so passierte es uns, und es ging ja noch
weiter, denn ein Con findet meistens an einem
Wochenende statt und dauert drei oder vier
Tage. Die Gefährten und ich, die zur Taverne
aufbrachen, das waren die Spielercharaktere,
kurz SCs genannt. Also Menschen wie Du und
ich, meist zwischen 18 und 40 Jahre alt, die
sich an einem Wochenende gerne mal ein
Kettenhemd oder einen Wappenrock überschmeißen und ein Schwert in die Hand nehmen.
Aber was ist Live Action RolePlay eigentlich?
Am einfachsten beantwortet man diese Frage
mit: Das ist so ne Art Improvisationstheater mit
Fantasy-Hintergrund à la „Herr der Ringe“. Aber
diese Antwort ist genauso richtig wir falsch. Genauer gesagt überlegt man sich, wenn man mit
Larp anfängt, was für einen Charakter, sprich
Rasse: Mensch, Elf, Ork oder anderes, + Profession: Krieger, Heiler, Waldläufer, Schmied,
Gelehrter, Magier,..., man gerne mal spielen
möchte. Dann nimmt man sich eines von den
vielen erhältlichen Regelbüchern, die gebräuchlichsten sind wohl DragonSyS und Silbermond,
und schreibt sich die Fertigkeiten heraus, die
der Charakter können soll. Denn nicht alles
kann ohne Regeln gespielt werden. So überlegt der Spieler des Waldläufers vielleicht, ob
er die Fertigkeit „Spuren suchen Stufe 1-10“
wählt und wie hoch. Spuren suchen kann man
real nur schwer dastellen So würde in einer
Situation, in der die Spur z.B. eines Diebes gesucht würde, der Waldläufer der Spieleitung
kurz mitteilen wie gut er in dieser Fertigkeit ist,
sprich z.B. „ Spuren suchen 5 “. Die Spielleitung überlegt, ob er mit dieser Höhe die Spur
des Diebes noch findet oder ob er diese Fertigkeit nicht gut genug beherrscht. Das teilt er dem
Waldläufer leise mit. Dieser wird nun versuchen die Spuren zu finden und nach einiger
Zeit seinen Gefährten mitteilen „Hier hab sie
gefunden, wir können ihnen folgen“, oder eben
„ Tut mir leid, hier kann ich nichts mehr entdecken“.
thema
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Und genauso funktioniert dass bei vielen Fertigkeiten. Natürlich gibt es kein Talent für Laufen oder Klettern, denn das kann man ja selbst
darstellen. Die schon erwähnte Spielleitung
stellt die Organisation und praktisch den Regisseur da. Sie haben sich eine
Hintergrundgeschichtte ausgedacht und die
Verantstaltung organisiert. Sie spielen selbst
nicht mit und sind in der Spielwelt auch nicht
da, auch wenn sie gerade real neben einem
stehen. Meist tragen sie eine gelbe Schärpe,
wodurch jeder Spieler ihren Status kennt.
Und da es in jeder Geschichte ja auch Widersacher gibt, z.B. die erwähnten Orks, benötigt
die Spielleitung noch Leute, die festgelegt Rollen spielen, „Nicht Spieler Charaktere“ genannt.
Wenn man sich für einen Con als NSC anmeldet, tut man dies nicht mit dem eigenen Charakter, sondern mit der Erwartung viele verschiedene Rollen zu spielen. So werden am
Anfang Orks gebraucht, dann Dorfbevölkerung,
in der Nacht Untote und am morgen schon wieder Orks. All diese Rollen spielen die NCSs und
tragen damit zu einem großen Teil zur
Atmospähre des Cons bei. Sie sind es, die dem
SC die Nachtwache schwer machen, weil
nachts um vier noch Gestalten durchs Unterholz wandern, aber auch mal der nette Dorfälteste, der einem am Lagerfeuer Geschichten
über Land und Leute erzählt.
Die Gewandung ist meist selbstgemacht und
an das Mittelalter angelehnt. In vielen Stunden
wird genäht und gebastelt, denn die Gewandung eines Charakters macht viel von dessen
Austrahlung aus.
Knüppel, Keulen, Schwerter, Äxte, Armbrüste...
... das Arsenal bietet alles was das Heldenherz
begehrt
Die Waffen, also Schwerter, Äxte, Knüppel und
anderes werden gekauft oder selbst hergestellt.
Sie sind natürlich nicht echt, sondern beinhalten meist einen Glasfaserkernstab und eine
Schaumstoffpolsterung. Bei Waffen wird viel
Wert auf deren Sicherheit gelegt und vor einem Con sollten alle Waffen durch die Spielleitung abgenommen werden. Eine Waffe gut zu
bauen ist sehr schwierig und Anfänger sollten
auf gekaufte Waffen zurückgreifen.
Mit all dieser Ausrüstung kann es nun losgehen. Die Geschichten sind sehr vielfälltig und
reichen von einer Schlacht gegen das Böse um
die Gegend vor dem Untergang zu bewahren,
bis zu einem netten Hochzeitsfest auf einer
Burg.
Und wenn das Wochenende wieder vorbei ist,
schlüpfen wieder alle aus ihrer Rolle und gehen ihrem Alltag nach als Studentin, Bankangestellter, Verkäufer...
...und freuen sich auf den nöchsten Con.
Stivi
Links:
Heiler bei der Arbeit - Beim Hauen und Stechen mit
den Mächten des Bösen landet ein Held schon mal
auf dem Tisch des Medicus
de.wikipedia.org/R
ollenspiel_(Spiel)
de.wikipedia.org/Rollenspiel_(Spiel)
Eintrag der Online-Enzyklopädie Wikipedia zum
Thema Rollenspiel
www
.fanpro
.de
www.fanpro
.fanpro.de
Seite des größten deutschen Verlags von Rollenspielen
www
.pegasus.de
www.pegasus.de
Verleger der deutschen Munchkin-Fassung
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thema
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“Kein Drama der Welt kann so übersichtlich sein
wie ein Fußballspiel.” (Marcel Reich-Ranicki)
Die Uhr am Hauptbahnhof Hannover zählt den
Countdown: Noch 79 Tage bis zur Fußballweltmeisterschaft 2006. Was mich dann hier erwartet, wage ich kaum mir auszumalen. Schon
ohne Weltmeisterschaft vergeht kein Tag, an
dem ich nicht irgendjemanden über irgendein
Fußballspiel oder irgendetwas, was damit zu
tun hat, reden höre. Wirft man einen Blick in
die Medien, ist das auch kaum verwunderlich.
Im Fernsehen wird nahezu rund um die Uhr
ein Spiel übertragen, Ausschnitte daraus gezeigt oder ein Spieler interviewt. In den Zeitungen ist selbst das Ergebnis des Spiels VFL Grasdorf gegen TSV Rethen abgedruckt und im
Radio kann man stundenlang den sich überschlagenden Stimmen der Fußballkommentatoren lauschen.
Für mich, die es außergewöhnlich langweilig
findet, geschlagene anderthalb Stunden lang
22 o-beinigen Männern dabei zuzusehen, wie
sie einem Ball hinterher rennen, ist das Theater, das um eben jenen Ball gemacht wird, nur
schwer begreiflich. Und trotzdem habe ich mir
das Fußballweltmeisterschaftsendspiel 2002
angesehen und konnte mich einer gewissen
Anspannung nicht entziehen. Was ist es also,
das tagtäglich Millionen von Menschen vor die
Fernseher und in die Stadien zieht?
Fußball ist längst nicht mehr nur ein Spiel. Dieser nicht allzu große Ball vermag es, ganze
Völker zu einen. Ein Deutscher, der im Ausland niemals freiwillig seine Herkunft bekannt
geben würde, spürt in sich plötzlich National-
18
stolz aufkeimen und verkündet mit geschwellter Brust: “Wir sind Europameister!” Plötzlich
scheint alles andere unwichtig. Und vielleicht
ist es gerade das, was den Reiz für viele Fußballfans ausmacht. Für zwei Stunden kann man
in eine andere Welt abtauchen. Man kann sich
dem Diktat der Modewelt entziehen und endlich einmal ein formschönes Trikot in schillernden Vereinsfarben überwerfen. Dem Bierkonsum sind keine Grenzen mehr gesetzt und
man(n) braucht seine Emotionen nicht länger
zu unterdrücken, sondern kann ihnen endlich
einmal freien Lauf lassen. Es wird sich umarmt und geküsst, geschrieen, gelacht und geweint. Jemand, der sonst nur unter der Dusche singt, grölt aus vollem Halse die diversen
Hymnen mit und führt auf seinem Plastiksitz
ein Freudentänzchen auf. Sehr oft kochen die
Emotionen jedoch über. Gesungene Seitenhiebe wie “Zieht den Bayern die Lederhosen aus!”
verwandeln sich plötzlich in handfeste Drohungen: “Hängt ihn auf, die schwarze Sau!”. Ist
thema
thema
die Stimmung erst einmal aufgeheizt, dauert
es nicht lange bis zur ersten Schlägerei. Und
selbst nach dem Spiel beruhigen sich die Gemüter teilweise nur mit größter Mühe. Nicht
selten kommen Sachen oder gar Menschen
durch gewalttätige Fußballfans zu Schaden.
Welche Folgen derart ungebremste Aggressionen haben können, zeigte sich als 1969 nach
einem WM-Qualifikationsspiel zwischen Honduras und El Salvador ein Krieg ausbrach. Das
Fußballspiel an sich war zwar nicht die eigentliche Ursache. Doch die daraus resultierende
Gewalt brachte die zwischen den beiden Ländern längst schon angespannte Stimmung zur
Eskalation. Dieses erschreckende Ereignis ist
bis heute ein Einzelfall geblieben. Doch weit
davon sind wir vermutlich nicht mehr entfernt,
wenn während einer Europameisterschaft hierzulande insgeheim gehofft wird, dass der Kelch
noch einmal an Deutschland vorübergeht und
nicht gegen die Türkei gespielt werden muss.
Denn in einem solchen Falle wären schwerste
Ausschreitungen vorprogrammiert.
Trotz alledem verliert der Fußballsport seit Jahrzehnten nicht an Popularität. Es werden immer größere Stadien gebaut und zwischen
Sponsoren, Vereinen und Spielen fließen un-
vorstellbare Summen an Geld. Und auch die
Politiker können ihre Finger nicht davon lassen. Frau Merkel kam es sicher nicht ungelegen, als sie die herannahende Weltmeisterschaft neulich als großartiges bevorstehendes
Ereignis loben und sich damit einige Sympathiepunkte sichern konnte. Ich wage zu behaupten, dass sich Frau Merkels Interesse am Fußball ansonsten eher in Grenzen hält. Zumindest das haben wir beide gemeinsam. Der Rest
der Nation, so scheint es, ist allerdings schon
jetzt ganz aus dem Häuschen wegen der anstehenden sportlichen und emotionalen
Höchstleistungen. Und im Grunde ist daran ja
auch nichts Schlechtes zu finden. Denn ein
Großteil der Menschen wird die
Weltmeisterschaftsspiele dazu nutzen, mit ein
paar Freunden, ein paar gepflegten Bierchen
und der einen oder anderen Bratwurst ein paar
gesellige Abende zu verbringen. Sicherlich wird
dabei auch gelacht, geschrieen, gesungen und
vielleicht auch mal geweint. Warum so viele
Menschen an diesen Abenden dasselbe tun
werden, das bleibt mir jedoch schleierhaft. Vielleicht werde ich mich einmal an die Deutsche
Akademie für Fußballkultur wenden.
Heike
19
zur sache
Sexuelle Gewalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
Augen auf!
Das nachfolgende Referat hielt Karin Meier als
Einführung in den Themenschwerpunkt des
Landesrates I/2006. Karin Meier ist Referentin für Kinder- und Jungschararbeit im
Landesjugendparramt und freiberufliche Kinder- und Jugendpsychotherapeutin.
Vorbemerkung
Pädophile etablieren sich oft in Vertrauenspositionen, die ihnen Zugang zu Kindern verschaffen; sie suchen sich eine Arbeit in der
Jugendhilfe, in Jugendverbänden, in Beratungsstellen, in der Kirche als Pastor, Priester, Diakon oder ehrenamtlich tätiger und an der Schule. Seine Vertrauensstellung und die Tatsache,
dass ihm niemand so etwas zutrauen würde,
dienen dem Täter als Schutz. Hinzu kommt,
sobald sich ein Mädchen oder ein Junge mitschuldig fühlt, ist der Täter relativ sicher, selbst
über einen längeren Zeitraum hinweg. Aufgrund
der Heimtücke, des geplanten Vorsatzes, der
Zwanghaftigkeit und der Progression mit der
sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
abläuft, sind wir leicht versucht, jeden zu verdächtigen, der einen guten Kontakt zu Kindern
und Jugendlichen hat. Wir sollten nicht paranoid werden. Aber es sollte uns misstrauisch
machen, wenn jemand bestrebt ist, regelmäßig mit einzelnen Kindern und Jugendlichen
allein zu sein, ohne einen sehr guten Grund
dafür zu haben. Noch wichtiger ist es, wahrzunehmen, wie Kinder und Jugendliche sich
gegenüber diesem Menschen verhalten. Es ist
wichtig im kirchlichen Raum ein Klima herzustellen, in dem Kinder und Jugendliche reden
können: über sich, über sexuelle Fragen … über
das Leben mit seinen schönen und schrecklichen – auch Angst machenden – Seiten.
Grundsätze für die pädagogische Arbeit mit Kindern und
Jugendlichen
Unterschwellig ist auch heute noch oft die
Meinung verbreitet: Mit Kindern und Jugendlichen im Freizeitbereich arbeiten, das ist doch
„eigentlich" keine Arbeit, sondern permanenter
Spaß, der Hauptamtlichen auch noch „bezahlt"
wird. Gerade von Berufsanfängern/-innen wird
erwartet, dass sie aufgrund ihres „jugendlichen"
Alters eine besondere Nähe zur Zielgruppe be-
20
sitzen. Auch spricht vieles für die ehrenamtliche „Karriere" vom Kind/vom Jugendlichen zur
Mitarbeiterin, weil Teilnehmende die Nähe zu
„Älteren" brauchen, denen sie ihre Wünsche
und Empfindungen nicht ständig erklären müssen. Allerdings ist es unverzichtbar, dass die
Schritte zur aktiven pädagogischen Tätigkeit in
der Aus- und Fortbildung ausreichend reflektiert werden, sei es als Hauptamtliche/r oder
als Ehrenamtliche/r. Denn wer gefühlsmäßig zu
stark mit der eigenen Zielgruppe identifiziert
ist, kann kein Gegenüber sein.
– Mitarbeitende müssen die eigene Rolle im
Gegenüber zu Kindern und Jugendlichen
kennen. Dazu gehört, den Altersunterschied
nicht zu ignorieren, seien es auch nur zwei
oder drei Jahre.
– Mitarbeitende müssen sich Klarheit verschaffen im Hinblick auf ihre eigenen Einstellungen und Haltungen nicht nur bezogen auf Kinder und Jugendliche, sondern
besonders im Blick auf die eigene Persönlichkeit. Denn nur wer weiß, worauf er oder
sie für das eigene Leben hofft, ist in der Lage,
Wünsche und Bedürfnisse der Zielgruppe
als deren Wünsche wahrzunehmen.
– Mitarbeitende müssen wissen, dass die Geschlechtlichkeit ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Daseins ist. Menschen werden neben anderen Faktoren geprägt durch das Geschlecht und die eigene
Sexualität, das heißt auch Vielzahl oder Mangel eigener Erfahrungen. Sexualität ist eine
positive Kraft, die Liebe und Partnerschaft
in besonderer Weise einschließt und wesentlich zur Persönlichkeitsentwicklung beiträgt.
Daher sollte es in der Begleitung von Heranwachsenden selbstverständlich sein, auf
sexuelle Fragen und Probleme mit dem gebotenen Takt und unter Achtung der kindlichen bzw. jugendlichen Persönlichkeit einzugehen und gleichzeitig eindeutige Grenzen im Hinblick auf gemeinsame sexuelle
Handlungen zu setzen.
– Mitarbeitende müssen eigene Standpunkte
vertreten können, um in der Arbeit mit der
Zielgruppe nötige Grenzsetzungen vornehmen zu können. Dadurch werden Mitarbei
zur sache
tende erkennbar und berechenbar. Das ist wichtig für ein Miteinander, das bestimmt ist von
Respekt für die Andersartigkeit und Einmaligkeit des Gegenübers. Außerdem ist es eine
Voraussetzung dafür, dass Kinder und Jugendliche in Beziehungen selbst Standpunkte entwickeln und vertreten.
– Mitarbeitende müssen eine Fähigkeit zur
Einfühlung in andere und zur gleichzeitigen
Distanzierung entwickeln. Denn es geht
darum, zu fühlen und zu verstehen, was
Kinder und Jugendliche fühlen und wollen,
um in der Rolle als Leitung darauf angemessen reagieren zu können.
So können Kinder und Jugendliche lernen und
erfahren, dass Mitarbeitende sie respektieren
und nicht für die Befriedigung eigener Wünsche und Bedürfnisse brauchen. Erfahrungen
in einer von diesen ethischen Grundsätzen geprägten pädagogischen Arbeit lassen Kinder
und Jugendliche hoffentlich stark und selbstbewusst genug werden, um sich missbrauchsverdächtigen Erwachsenen zu entziehen.
Sexuelle Gewalt in pädagogischen Beziehungen
Häufig besteht eine große Unsicherheit darüber,
wo die Grenze zwischen dem für Kinder/Jugendliche und für Erwachsene gleichermaßen
wichtigen positiven zärtlichen Körperkontakt
und beginnender sexueller Gewalt ist. Eine
wichtige Rolle bei der Unterscheidung spielen
die Intentionen des Erwachsenen, zum Beispiel:
„Umarme ich ein Kind/Jugendliche, weil es
seinen Bedürfnissen nach Trost, Freude oder
Ermutigung entspricht oder weil ich damit persönlich ein gutes, angenehmes, erregendes
Gefühl genieße?"
Sexuelle Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit ist Ausdruck einer zerstörten pädagogischen Beziehung. Sie beraubt das betroffene
Kind, den Jugendlichen, die Jugendliche des
unbedingten Schutzes der zur Aufsicht und Fürsorge verpflichteten Person.
Sexuelle Gewalt entwickelt sich in der Regel
über mehrere Phasen:
– Zunächst verschafft sich der Erwachsene ein
besonderes Vertrauensverhältnis zum Kind/
Jugendlichen. Meist versucht er das Kind/
den Jugendlichen zur Kooperation zu überreden und redet beispielsweise ein, die sexuelle Handlung sei die einzig richtige Art
und Weise, wie sie sich gegenseitig Zuneigung zeigen können. Oder der Erw. täuscht
vor, die sexuelle Aktivität sei notwendiger
Aufklärungsunterricht, sei Spiel oder etwas,
was alle tun. Manchmal erhalten Betroffene Vergünstigungen oder Belohnungen für
die Kooperation. In seltenen Fällen wird mit
Gewalt gedroht oder Gewalt angewendet.
Häufig ist das Kind/der Jugendliche zunächst stolz darauf, für eine erwachsene Person wichtig zu sein. Die bloße Aussicht mit
einem vertrauten und geliebten Erwachsenen allein etwas unternehmen zu können,
reicht zunächst oft aus, um das Kind/den
Jugendlichen zum „Mitmachen" zu veranlassen.
– So entwickeln sich sexuelle Handlungen von
zunächst wenig intimen Formen zu immer
intimeren Formen. Das Kind/den Jugendlichen wird vom Erwachsenen zum Schweigen verpflichtet. Häufig sind Kinder und
Jugendliche zunächst stolz darauf, mit einem vertrauten Erwachsenen ein Geheimnis zu teilen. Auf lange Sicht macht die Verpflichtung zum Schweigen sprachlos, wehrlos und hilflos.
– Wird die sexuelle Gewalt bekannt, so führt
das oft zu einer akuten Krise für das betroffene Kind/den Jugendlichen, seine Familie
und den Täter. Der Täter stellt die sexuelle
Gewalt in der Regel in Abrede, um sich selbst
zu schützen.
Was ist, wenn ein Kind oder Jugendlicher ihnen, als Verantwortung tragende Person in der
Kirche erzählt, dass jemand etwas mit ihm/ihr
gemacht hat, was nach sexueller Gewalt aussieht. Dann sollten sie den Bericht ernst nehmen und Ruhe bewahren. Natürlich könnte mit
dem Kind/dem Jugendlichen die Fantasie
durchgegangen sein. Das ist aber leider selten
der Fall. Falsche Rücksichtnahme auf den belasteten Erwachsenen ist fehl am Platz. Suchen
Sie sich umgehend selbst Hilfe bei Fachstellen,
um Schritte für das weitere Vorgehen zu erarbeiten.
Zur Prävention sexueller Gewalt gegen Kinder und
Jugendliche
Typisch für die Bemühungen, sexueller Gewalt
vorzubeugen, ist die pädagogische Arbeit mit
Kindern und Jugendlichen, denen vermittelt
wird, wie sie einen Schädiger erkennen können, auf welche Weise sie Nein sagen können
und dass sie sich, falls ihrem Körper etwa Gewalt angetan würde, einer erwachsenen Per
21
zur sache
son anvertrauen sollen. Der Vorteil dieser Form
von präventiver Arbeit liegt darin, dass sie Kinder und Jugendliche nicht stigmatisiert und
dass sich gezeigt hat, dass Kinder und Jugendliche sehr positiv darauf reagieren. Der Nachteil liegt darin, dass dieser Ansatz die Verantwortung den potenziellen Opfern auferlegt.
Deshalb ist es notwendig, den Radius der Bemühungen zu erweitern.
Gute elterliche Fürsorge scheint Kinder nicht
nur davor zu schützen, zum Opfer zu werden,
sondern sie kann auch helfen, erlittene sexuelle Gewalt zu verarbeiten. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, mit Eltern präventiv – beispielsweise in Angeboten zu Erziehungsfragen
– zu arbeiten. Eltern brauchen Richtlinien, um
angemessen mit Enthüllungen von sexueller
Gewalt umgehen zu können. Sie müssen begreifen, wie wichtig es ist, dass sie ihren Kindern zuhören, ohne zu richten oder hysterisch
zu reagieren. Auch müssen besonders erschrekkende Klischees revidiert werden – etwa der
Gedanke, dass sich die Folgen eines sexuellen
Gewaltgeschehens auf keinen Fall je wiedergutmachen ließen –, damit die Eltern nicht
überreagieren. Es muss ihnen gesagt werden,
wie wichtig es ist, dass sie ihren Kindern stützend begegnen. Außerdem ist es wichtig darüber zu informieren, wo Eltern sich Hilfe und
Unterstützung auch für sich selbst holen können.
Darüber hinaus sollten präventive Bemühungen bei den entsprechenden schädigenden
Verhaltensweisen und Neigungen von Tätern
ansetzen. Sexuell gewalttätiges Verhalten ent-
wickelt sich augenscheinlich bei Individuen, die
selbst alle möglichen Formen sexueller Erniedrigung und Traumatisierung erfahren haben, vor
allem, wenn diese Erfahrungen mit Gefühlen
von Schmach und Schande, mit sozialer Isolierung und unguten Rollenvorbildern in Zusammenhang stehen. Das bedeutet mit Sicherheit,
dass eine positive Sexualerziehung und die
Entlastung von Ängsten und Schuldgefühlen
den Dingen eine ganz andere Richtung geben
kann. Eltern brauchen vor allem Anleitung, wie
sie von Anfang an ein positives Klima für die
sexuelle Entwicklung ihrer Kinder schaffen können. Kinder – und insbesondere Jugendliche –
sollten mehr Möglichkeiten haben, sich beispielsweise in den Angeboten der evangelischen
Kinder- und Jugendarbeit, also unter ihresgleichen, und mit Erwachsenen über das Thema
Sexualität auszutauschen, ihre geheimen Ängste und ihre Fragen in diesem Zusammenhang
zu diskutieren und in einer nicht richtenden
Atmosphäre mit dem, was sie sagen, Gehör zu
finden.
Karin Meier
Weitere Infos auch unter:
http://www.wildwasser.de
http://www.dunkelziffer.de
Hier gibt es Hilfe
Solltet Ihr weitergehende Fragen zu diesem Thema haben, könnt Ihr Euch an Britta Pelters
(Pelle) wende. Sie ist in der Tagungsstätte Südsatdt unter Telefon 0511.8094141 oder per
eMail unter [email protected] zu erreichen.
Überregionale Hilfe bietet das Kinder- undJugendtelefon an:
Nummer gegen K
ummer – T
elefon 0800.1110333
Kummer
Telefon
Ein Verzeichnis regionaler und überregionaler Anlaufstellen ist im Internet unter
http://www.missbrauch-opfer-info zu finden.
22
berichte
Trupptreffen JamboreeTrupp Niedersachsen II
Jamboree-T
Beatles, Bingo, Bread-and-Butter-Pudding
Langsam fähr t sie ein in den Bahnhof
war schon am nächsten Morgen legendär: PeaMellendorf, die S-Bahn, die uns die ersten Teiland-Ham-Soup, Shepherd’s Pie und besagter
nehmer bringen wird. So richtig wissen wir
Bread-and-Butter-Pudding, ein kulinarisches
nicht, was uns da erwartet! Wir wissen nur,
Ergebnis sondergleichen.
dass wir – Kiwi, Kirsten, Flory, Hanno – die
Die Vorspeise: Pea-and-Ham-Soup, für VegeTruppleitung des zweiten
tarier ohne Ham. Diese deliNiedersachsen-Trupps zum
kate Linsensuppe wird mit
Jamboree 2007, an diesem
am Vorabend eingeweichten
Wochenende unseren Trupp
Linsen etwa fünf Stunden
das erste Mal kennen lernen.
lang gekocht und wird dabei
Wie werden sie sein, diese
nahrhaft sämig.
jungen Menschen, zwischen
Der Hauptgang: Shepherd’s
13 und 16 Jahre alt? Was
Pie. Möchte man es abfällig
erwarten sie, was hoffen sie?
betrachten, ist diese SpeziaMit kreischenden Bremsen
lität flüssiges Kartoffelgratin.
kommt die S-Bahn zum SteEs handelt sich um eine Bohen. Auf geht’s!
lognese-Sauce überdeckt mit
Zum Abendessen sind dann
Kartoffelbrei, überbacken mit
alle da. Leider hat sich nur
Käse, im Original fest genug
die Hälfte des Trupps angezum Schneiden. Unser
meldet, aber die 17 Jungen
Shepherd’s Pie ist flüssig geund Mädchen, die hier sind,
nug zum Löffeln, aber nicht
verstehen sich jetzt schon
minder lecker.
ziemlich gut. Die Vor- eine der vielen Köstlichkeiten...
Der krönende Abschluss:
stellungsrunde enthüllt, was
Bread-and-Butter-Pudding.
für eine bunte Truppe sich hier versammelt hat:
Das ist Weißbrot, bestrichen mit Butter, um
Jeder hat seine eigene Geschichte zu erzähTrockenfrüchte herum gestapelt, übergossen mit
len. Wir erfahren, dass unser Trupp bis Greifseiner Milch-Ei-Soße und dann gebacken. Auch
wald reicht, dass man in Mehdingen Fahrtendiese Delikatesse sollte eigentlich fest genug
namen trägt, dass überall in Niedersachsen
sein, um sie zu schneiden, aber unsere VariTannen wachsen, und sehen auf alten Dias,
ante hat eine unbeschreibliche Konsistenz. Und
wie man auf einem Jamboree im Schlamm verweil ein Bild mehr sagt als tausend Worte, gibt
sinken kann.
es von unserem Versuch des Bread-and-ButUnd dann wird gesungen. Oh, wie da gesunter-Puddings auch ein Video (demnächst hergen wird! „Ich habe es selten erlebt, dass eine
unterzuladen in den Weiten des Internets).
Gruppe, die sich kaum kennt und sonst noch
Bei einer Runde Bingo sackt das Essen nicht
nichts miteinander zutun hatte, auf Anhieb so
nur ins Gedächtnis, und der Abend klingt aus
gut miteinander singen kann“, wird hinterher
mit einer langen Sangesrunde. Sonntag morim gemeinsamen Tagebuch unseres Trupps stegen noch aufräumen, alle Strophen von „Nehmt
hen.
Abschied, Brüder“ singen und ab geht die Fahrt
So vergeht der erste Abend wie im Flug, und
nach Hause. Schnell ging dieses ereignisreider Rest vom Wochenende steht dem in nichts
che Wochenende vorbei, aber wir wissen: Wenn
nach. Englisches Rührei zum Frühstück, Chaosschon der halbe Trupp so viel Energie mitbringt,
spiel am Vormittag, Kleingruppenarbeit mit Kekdann wird das nächste Treffen mit allen 35 ein
sen und Pudding am Nachmittag, krökeln im
wahrer Hexenkessel voll Freude, Fröhlichkeit –
Haus, kröteln im Lönssee (das heißt Kröten
und englischem Essen. Wir freuen uns drauf!
gucken), und dann ist es Zeit für den glorreiHanno
chen englischen Abend. Beatles! Bingo! Breadand-Butter-Pudding! Das Menü dieses Abends
23
berichte
Next Netz in Hösseringen
„Stark werden - für sich und andere“
NextNetz ist ein Förderprogramm für Jugendverbände und Jugendringe in Niedersachsen.
Von September 2005 bis August 2006 werden damit über 90 Mikroprojekte in ganz Niedersachsen
geförder t.
Ziel
des
Förderprogramms ist es, die ehrenund
hauptamtlichen
MitarbeiterInnen für die Arbeit
mit jungen Menschen mit besonderem Förderbedarf zu
sensibilisieren und zu qualifizieren.
Das
Förderprogramm NextNetz
wird über das Nds. Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit aus Mitteln
des Europäischen Sozialfonds (ESF)
der Europäischen Union finanziert. Die
Koordinations- und Servicestelle ist beim
Landesjugendring Niedersachsen e.V. angesie
delt.
Erlebnispädagogik: ein Lernen durch Kopf, Herz und Hand
Seit einigen Jahren hat „Erlebnispädagogik“
Einzug gehalten in unterschiedliche Bereiche
des öffentlichen Lebens, unter anderem in der
Jugendarbeit (im Freizeitbereich), sowohl offene als auch kirchliche Jugendarbeit, sogar in
der Erwachsenenbildung werden zunehmend
erlebnispädagogische Maßnahmen angeboten
und eingesetzt
Geistiger Vater und Begründer der Erlebnispädagogik ist der Reformpädagoge Kurt Hahn
(1886-1974). 1920 praktizierte er in der Internatsschule Schloss Salem (Bodensee) die
„Erlebnistherapie“, d.h. er integrierte erlebnispädagogische Elemente in den Stundenplan
(körperliches Training, Expedition, Projekt, Rettungsdienst).
24
ge nicht mehr gesungen. Natürlich waren wir
alle gespannt auf Samstag, denn da sollte es
ja schließlich mit der Erlebnispädagogik losgehen. Was da wohl auf uns zukam?
Nach dem Frühstück am nächsten Morgen ging
es dann endlich los. Unser Teamer Harald stieg
nach einer kurzen Vorstellungsrunde auch
gleich in die Praxis ein. Wir begannen mit ein
paar Kennlernspielen. Da wir uns aber alle gut
kannten, gingen wir schnell zu anderen Spielen über. Bei diesen Aufgaben und Übungen
(z.B.: Roboterspiel, Flußüberquerung) ging es
darum, Regeln zu akzeptieren und Vertrauen
aufzubauen. Gute Zusammenarbeit war gefragt,
und Berührungsängste wurden abgebaut.
Nach dieser so genannten Orientierungsphase
in der Gruppe wurden die Aktivitäten anspruchsvoller. Wir mussten uns in Dreiergruppen aufteilen und eine Person wurde als
menschliches Pendel zwischen den beiden anderen hin und her gependelt. Da die Person in
der Mitte die Augen geschlossen hatte, setzte
dieses Spiel schon ein hohes Maß an Vertrauen voraus.
Das Ganze steigerten wir dann noch, indem
die ganze Gruppe einen Kreis bildetete und eine
Person dort hin und herpendelte. Für mich war
Erlebnispädagogik-Seminar
Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser
Vom 17.02.-19.02.2006 hatte ich nun zusammen mit anderen Gruppenleitungen vom Bezirk Heide die Gelegenheit, an einem Seminar
über Erlebnispädagogik teilzunehmen:
Wir trafen uns am Freitag in Hösseringen und
verbrachten einen gemütlichen Abend mit Gesellschaftsspielen und einer ausgiebigen Liederrunde. Ich glaube, so tief haben wir schon lan-
das ein sehr schönes Erlebnis, da ich in meinem blinden Vertrauen auf die Gruppe sicher
war, dass mich niemand fallen lässt. Den anderen ging es eigentlich genauso.
Am Nachmittag ging es dann endlich auf den
so genannten „Mohawk Walk“. Ein Pfad aus
gespanntem Drahtseil in Absprunghöhe ( etwa
20-45 cm) sollte von der Gruppe bewältigt
berichte
werden, ohne den Boden zu berühren. Ich will
hier nicht zu viel verraten, aber wir sind auf
jeden Fall alle rüber gekommen, manche sogar mit verbunden Augen. Wir hatten einen riesigen Spaß dabei. Unser Vorteil war einfach,
dass wir uns als Gruppe sehr gut kannten und
deshalb eine
große Vertrautheit herrschte.
Alle wussten,
dass sie sich auf
die Andere oder
den Anderen
verlassen konnten: Seien es die
Leute die mit einem auf dem
Seil waren oder
die, die unten
gesichert haben.
Ganz besonders
faszinierend war
es für mich, als
Kräftemessen
Blinde über den
Parcours zu gehen, denn hier war man von den
anderen total abhängig. Aber ich wusste, sie
nehmen mich mit, und ich selber brauchte mir
eigentlich keine Gedanken darüber machen,
wie ich denn nun über das Seil komme.
Wir haben an
diesem Nachmittag noch den
Schatz aus dem
Säuresee geborgen und eine
wahnsinnsleichte Stange
erst nach langem hin und her
auf den Boden
legen können.
Am
Abend
herrschte eine
tolle Stimmung
in der Hütte. Bei
so vielen tollen Drahtseilakt
und bestandenen Abenteuern fühlten wir uns alle super gut.
Am nächsten Tag galt es dann noch, das Spinnennetz zu bewältigen. Hier geht es darum,
dass die ganze Gruppe durch ein zwischen
Bäumen gespanntes Spinnennetz hindurch
muss. Manche der Löcher liegen aber so hoch,
dass die Gruppe einen durchreichen muss.
Dabei darf das Netz nicht berührt werden. Hier
ist wieder viel Vertrauen und gute Zusammenarbeit erforderlich.
Den Abschluss bildete dann der Vertrauensfall.
Diese Übung ist für viele Teilnehmer/innen sehr
dramatisch und
wird zum unvergesslichen Erlebnis.
Beim
Ver trauensfall
lassen sich die
Teilnehmer rückwär ts von (in
diesem Fall) einer Tischtennisplatte in die
Arme der Gruppe
fallen.
Im Anschluss
fand noch eine
Auswertung und
Reflexion statt.
Auch das ist
wichtig. Erlebnispädagogik mit all ihren
Interaktionsspielen ist nur halb so effektiv, wenn
nicht im Anschluss an die Erfahrung eine Form
gefunden werden kann, das eben Erlebte in
Beziehung zum eigenen Leben und Alltag zu
setzen. Durch
Reflexion wird
aus dem Erlebten Gelerntes.
Durch Übung
und Training
wird aus gelerntem Können.
Ich kann nur sagen, wir hatten
ein super Wochenende und
wir freuen uns
schon auf den
Niedrigseilgarten, der demnächst
in
Hösseringen
steht. Unserem Teamer Harald nochmals vielen Dank für seine Begleitung. Vielleicht gibt
es ja noch mal eine Fortsetzung.
Jan und Jutta Bogmaier
Fotos von Mini
25
berichte
Ein besonderes Wochenende mit
besonderen Menschen
Der VCP Bezirk Oldenburg startete Mitte Februar mit einer Gruppenleiterschulung in ihr
NextNetz-Projekt „Menschen mit Handicap“
(Projektnummer 066 auf der Nextnetz
Homepage). Dieses Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt des VCP Bezirk Oldenburg und
des BdP Land Niedersachsen. [Es ist ein Mikroprojekt im Rahmen des Landesjugendringes
Niedersachsen, welches vom Europäischen
Sozialfonds gefördert wird.]
Ziel des Projektes ist es, Kontaktängste und Vorurteile gegenüber Menschen mit Behinderung
abzubauen, d.h. wir wollen uns für den Umgang mit behinderten Menschen sensibilisieren. Die Gruppenleitungen sollen darüber hinaus qualifiziert werden, mit gehandicapten
Menschen innerhalb der Pfadfinderei zu arbeiten.
Das Wochenende begann mit dem
Feierabendcafe im Kiek-In, eine Freizeitstätte
der SELAM Lebenshilfe, in der Menschen mit
„besonderen Fähigkeiten“ (= Behinderung) zu
den Hauptgästen zählen. Unsere insgesamt 15
Teilnehmenden hatten nach einer kurzen Zeit
der Eingewöhnung und der Fremdheit einen
richtig netten Abend und bekamen einen ersten Kontakt und einen ersten Eindruck von
Workshop
26
den „besonderen“ Menschen.
Der Samstag begann dann mit einem Workshop, indem sich die Gruppenleiter mit dem
Wort Behinderung, verschiedenen Arten von
Behinderung, Schimpfwörtern, und den notwendigen Hilfen von Behinderten auseinander
setzten. In angeregten Diskussionen kam am
Ende heraus, dass es nicht DIE Behinderung
gibt und man jeden einzelnen Menschen, und
so auch Behinderte, für sich betrachten muss,
was er kann, was er nicht kann und wobei er
Hilfe braucht und wobei nicht. Dabei sollte keiner so sehr in Watte gepackt werden, dass er
gemeinsam rocken
mit der Zeit wirklich nicht mehr alleine zu recht
kommt.
Es wurde aber auch überlegt, wie man den Behinderte in die VCP-Arbeit vor Ort einbinden
könnte und wo dabei die Grenzen liegen.
Am Samstagnachmittag wurde den Teilnehmenden durch einen Referenten erklärt, wie
man eine Radiosendung aufnimmt, was es dabei zu berücksichtigen gilt und wobei es darauf ankommt. Sie probierten auch Aufnahmegeräte aus und wie man die Aufnahme auf dem
Computer bearbeitet. Abends ging es dann wieder ins Kiek-In, Disco war angesagt! Es wurde
getanzt, gelacht und gekickert! Es war deutlich
zu spüren, dass unsere Teilnehmenden entspannter und lockerer mit den gehandicapten
Menschen umgingen.
Am Sonntag war das Wochenende dann auch
schon wieder vorbei. Aber alle waren sich einig: „Es war ein supercooles Wochenende“ und
unsere Gruppenleiter wollen auch in Zukunft
häufiger mal im Kiek-In vorbeischauen.
Wenn das kein voller Erfolg ist.
Birte Lüdders
berichte
Das Jurtendach Spiele
...und eine große Runde Tinky-Winky!
Vom 12. bis 14. Mai 2006 fand in Diekholzen
warum 12 ausgewachsene Menschen hüpfend
bei Hildesheim das Jurtendach Spiele statt. Es
und mit den Armen wedelnd über den Platz
sollte Gruppenleitenden und Interessierten die
tanzen und Tinky-Winky krähen sollten. Am
Möglichkeit geben, neue Spielideen mitzunehNachmittag wurden wir dann von einem Wolmen, Lieblingsspiele vorzustellen und (ganz
kenbruch mit Gewitter und Hagelkörnern so
nebenbei) auch noch ein bisschen Spieletheorie
groß wie Schäferhunde überrascht, was unsevermitteln. Denn: der Spielleiter hat immer
rer Begeisterung am Spielen zwar keinen AbRecht! Daran mussten wir uns
bruch tat, wohl aber der Jurte. Der
allerdings erstmal gewöhnen: Ich
ansonsten wirklich schöne Platz erkenn’ das aber anders! Das
wies sich unter diesen Umständen
macht doch gar keinen Sinn! Ich
doch eher als unpraktisch, als wir
kenn’
da
noch
‘ne
feststellen mussten, dass der LehmVariante...Sätze, die wir alle von
boden den Heringen nicht gewachden Gruppenkindern kennen und
sen war und die Jurte zusammenuns auch als Gruppenleitende
klappte. Glücklicherweise hatten wir
offensichtlich noch nicht abgeauf Grund der mangelnden Saugwöhnt haben. Nachdem wir Freikraft des Bodens und der daraus retag also bei herrlichem Wetter
sultierenden Seenbildung zuvor
Zelte aufgebaut haben (eine Jurschon alle Sachen in das angete für alle und ein Eigenheim für
schlossene Tagungshaus geräumt.
Maren und Gerrit) wurde erstmal
Aus den geplanten Nackt- ???,
gegessen. Und dann ging es
Nachtspielen (Pelle hatte „Das
auch schon in die erste Runde: Ich bin mir sicher, sie schwarze Loch“ geplant) wurde auf
Kennlernspiele. Didaktisch war haben sich im Haus ver- Grund der Wetterlage auch nichts,
diese Kategorie an dieser Stelle steckt!
und so verzogen wir uns nach zwei
besonders gut gewählt, denn die
Runden „Sardinenspiel“ an den
13 Teilnehmenden kannten sich nur teilweise
Kamin unten beschäftigten uns mit dem
untereinander. Es hat geholfen, am Ende wuss„Werwolfspiel“. Dies war psychologisch äußerst
ten wir alle Namen und auch noch ein bisschen
aufschlussreich ( Er ist der Mörder, weil er so
mehr, so dass wir uns entspannt auf zum Laviel redet! Sie muss die Mörderin sein weil sie
gerfeuer machen konnten. Allerdings mussten
so wenig sagt! Jochen war es, denn er trägt
wir zunächst die Tore verschließen, denn der
rote Socken!) und hat viel Spaß gemacht. Am
freundliche Rasenmähermann hatte uns zuvor
nächsten Morgen hatten die Teilnehmenden
darauf hingewiesen, dass es in Diekholzen an
dann Gelegenheit alles gelernte umzusetzen
Wildschweinen nicht mangele. Und die wollund zwei Spieleketten vorzubereiten, die uns
ten wir doch nicht so gerne kennen lernen.
in eine Marmeladenfabrik und eine SchokolaKennen lernen wollten wir auch die Dorfjugend
denfabrik führten. Eine echte Herausforderung
nicht, doch sie ließ uns keine Wahl, beglückte
für die Knie und die Lachmuskeln (Ich mische
uns mit Technomusik und bot uns Würstchen
in meine Schokolade Nougat, Pommes und
an (Ey! Wollt ihr ‘n Würstchen?). Am nächsten
LEPRATRAN). Und als wir uns nach wirklich
Morgen ging es gleich schwungvoll los: Warmschnellem Aufräumen müde aber glücklich
Ups, Bewegungsspiele, Wettkampfspiele...
wieder auf den Heimweg machten, schien
nach den ersten drei Kategorien wurde der Atem
schon wieder die Sonne. An dieser Stelle alle
schon knapp, doch eine Pause war nicht in
Spiele die wir durchgeführt haben anzugeben,
Sicht. So haben wir nicht nur etwas für die
würde zu weit gehen. Wir haben jedoch alles
Gruppenstunden getan sondern auch für die
mitgeschrieben, woraus ein Reader entstehen
eigene Fitness. Nur durch eine Mittagspause
soll. Wer sich dafür interessiert, kann sich gerunterbrochen, haben wir uns regelrecht in Ekne bei Pelle in der Tagungsstätte Süd melden.
stase gespielt. Anders wäre nicht zu erklären,
Anschi Schürmann
27
berichte
Kistenklettern in der Pfadfinderbildungsstätte Sager Schweiz
Handeln-Erleben-Lernen
28
Heiter und sonnig, so war das Wetter zu Beeigenen Land und in der Bildungsstätte angeginn dieses erlebnisreichen Wochenendes:
kommen war, ging es dann schließlich ans
nachdem nach und nach alle fünf Teilnehmer
„Seil“. Die Kistenkletterstelle wurde auf-, ab(es waren leider nur männliche Teilnehmenauf-. ab- und wieder aufgebaut. Das ganze so
de) in der Bildungsstätte eintrudelten mussten
häufig, bis wirklich jeder der Teilnehmer wusssie erstmal einen Schlüssel aus dem Säurete wie es geht. Dann durfte schließlich auch
teich retten. Mit vereinten Kräften - auch die
geklettert werden. Auch der Schnee, der gegen
Teamer mussten mit anpacken – gelang ihnen
späten Nachmittag die Sonne ablöste hinderte
dieses auch
uns nicht
mühelos.
daran. So
Unter den
kletter ten
Teilnehmern
wir auch
war auch ein
noch bis in
Vertreter der
die DunkelDPSG, der
heit hinein
das Seminar
(mit einem
mit seinen
kleinen
Erfahrungen
Flutlicht).
und Wissen
Entspresehr bereichend wacherte.
ren alle geFreitag
gen Abend
abend ging
fix und alle
es nach dem
und wollKennenlerten
nur
nen über in
noch ins
die MaterialBett: aber
kunde: was
Klettertruppe mit Gerät
es
half
kann welnichts, ein
ches Material ab? Wie muss man damit umgewenig Theorie als Abschluss und zur Festigung
hen? Was gilt es zu beachten?
des Gelernten musste noch sein, damit sie bei
Als es dunkel war stand noch eine Nachtwander Durchführung der Aktion und vor allem
derung auf dem Programm. Während der
auch der Einweisung der zu betreuenden GrupNachtwanderung spielten die Teilnehmer „Chape sicher sind. Am Sonntag nach dem Frühmäleons“ und liefen einen Teil der Wegstrecke
stück wurde es dann das erste Mal ernst: eine
alleine durch den Wald. Für viele war es eine
Sippe aus Sage diente als echte Anschauungsneue Erfahrung und für alle ein netter Tagesund Übungsgruppe für die Teilnehmer des
ausklang. Der Samstag begann mit einer Reise
Kletterseminars. Erfolgreich meisterten sie auch
in ein unbekanntes Land. Dabei musste die
diese Übung, sodass alle glücklich, zufrieden
Gruppe verschiedenste Aufgaben und Hinderund vor allem ohne Verletzungen nach Hause
nisse lösen und überwinden um gesund und
fuhren.
heile die Reise zu überstehen. So galt es z.B.
Es war einfach ein nettes kleines Seminar, weleine „Grenze“ als Gruppe zu überqueren, ein
ches im nächsten Jahr wiederholt wird, um die
„Moor“ sicher zu überqueren sowie im dichten
nächsten Gruppenleiter auszubilden, damit
„Nebel“ wieder zusammen zu finden. Auch
auch sie mit Gruppen in der Bildungsstätte kletbegegneten sie dabei den merkwürdigen Eintern dürfen.
heimischen und mussten dessen BegrüßungsIn diesem Sinne: Ziehen – abknicken –
ritual mit ernster Miene überstehen.
umgrei- fen!!!
Nachdem die ganze Gruppe wieder munter im
Christian Brems
berichte
Elefantentreffen der PG R/R
Gummistiefel in
Hösseringen ?
Das Amt für Umwelt und Naturschutz in Suderburg und Umgebung meldet Beunruhigendes:
Es scheint, als haben sich am Wochenende
vom 1. bis 3. September zwei verfeindete Gruppen von Fußbekleidungsstücken verschiedenster Art in einem Wald nahe Hösseringen eingenistet und dort die Umgebung unsicher gemacht. Sehr bald hatte der Wanderstiefel es
geschafft, sich an die Spitze der Nahrungskette zu kämpfen und versetzte Turnschuhe, Gummistiefel und Sandalen in Angst und Schrecken.
Nur dem mutigen Eingreifen der geschickten
Socken ist es zu verdanken, dass die Wanderstiefel gestoppt und der Kampf zwischen den
beiden Gruppen beendet werden konnte.
Doch es kam noch schlimmer. Am Abend versuchten zirka zwanzig Vampire verzweifelt, aus
dem VCP-Heim zu entkommen. Sie verhandelten dabei mit Erdmännchen, Zwergen und
Gnomen, die ihnen in ihrer eigennützigen Art
unsinnige Aufgaben stellten. Warum die Vampire nicht einfach die Vordertür benutzen konnten, ist unserem Reporter ein Rätsel. Man munkelt jedoch, das auch ein weises, aber verwirrtes Orakel die Finger im Spiel hatte.
Nach diesen Ereignissen war man froh, als am
Sonntag morgen eine ganz gewöhnliche Familienfeier zum 70. Geburtstag eines Kapitäns
stattfand. Die Feier verlief so harmonisch, wie
man es bei einem solchen Anlass erwarten
kann und die Gäste waren zufrieden. Ein neues
Familienmitglied erblickte zum ersten Mal das
Licht der Welt, sozusagen rechtzeitig zum Nachtisch. Der musste leider ausfallen, da das
inzwischen leicht angetrunkene Geburtstagskind von dem anwesenden Polizisten wegen
Diamantenschmuggels verhaftet und abgeführt
wurde.
Und was soll das alles noch mit Elefanten zu
tun haben?
Die Behörden in Suderburg wissen darauf keine Antwort, aber die Vorbereitungen für das
Silvesterseminar und die Februarfreizeit sind
am Laufen.
Johanna Stalmann
Kletterseminar
2006
Auch dieses Jahr gab es wie in den Jahren
zuvor ein Kletterseminar des VCP Land Niedersachsen.
Im Karlshaus nahe dem Ottofelsen durften wir
zwei Nächte ohne Strom und fließend Wasser
übernachten. Nur wie kommt man erstmal da
hin??? Wir (Olli und Bogi) entschieden uns fürs
Auto, welches uns dann auch prompt nach den
ersten 40 km im Stich ließ. Dank der gelben
Engel und noch einem weniger gelben Engel
erreichten wir dann aber doch noch so gegen
11 Uhr Werningerode, von wo uns Christian
mit dem Pfaditaxi abholte. So waren wir dann
um halb 12 auch endlich alle angekommen.
Nach einer netten Kniffelrunde und ein wenig
Chili hieß es dann „früh“ schlafen. Am nächsten morgen brachen wir nach ausgiebigem
Frühstück und kurzem Materialcheck auf zum
Berg. Dort angekommen ging es auch gleich
los, der Felsen wollte bezwungen werden. Auch
wenn die Touristen nicht ganz verstanden, warum wir nicht die Treppen nahmen - klettern
macht einfach mehr Spaß. Nach und nach
packte auch denn Letzten der Ruf des Berges,
und am Abend konnte jeder Stolz auf sich sein,
nah an oder über seine Grenzen gekommen zu
sein – vor allem beim Abseilen von der 25m
hohen sog. Ottonadel.
Eingeprägt hat sich bei allen die Begegnung
mit einem Ostharzer, der seit 40 Jahren klettert und mindestens einfacher Großvater war.
Der war nämlich ungesichert mitten durch die
Wand, die für uns eine echte Prüfung war,
genauso schnell auf dem Gipfel, wie unsereins
über die Treppe für die Touristen ...
So gegen Mittags brachen wir dann alle erschöpft und müde auf in die Heimat. Alles in
allem kann ich nur sagen: trotz kleiner und größerer Schürfwunden sollte man unbedingt mal
so etwas mitgemacht haben. Es war ein lustiges Wochenende, an dem wir viel über Seil,
Felsenklettern, Abseilen und Teamwork gelernt
haben.
Und wenn ihr nachts alleine durch den Harz
hajkt und ein leises oder lautes pfeifen oder
tuten hört, nehmt euch in Acht vor der gemeinen „Harzer Springwühlmaus“.
Bogi
29
berichte
Landesversammlung 2006
Skandal: Stuhl zur Landesleitung gewählt!
30
Landesversammlung – Berichte, Anträge, 10.Mal in der Geschichte des VCP Land Nieder12. März, Wahlen, Verden, Workshops, Entsachsen wurde ein Stuhl zur Landesleitung gescheidungen… das alles steht im Protokoll. Was
wählt!! Der Stuhl sprang kurzerhand für
nicht im Protokoll steht, das ist das ganze DrumFlory(Florian Müller) ein, der selbst nicht auf
herum, was sonst noch an diesem Wochenender LV anwesend sein konnte. Obwohl die
de passiert ist. Bands, Waffeln, Kicker und
Amtszeit des Stuhls nur sehr kurz war, dürfte
Tischtennis, ein wichtiger Stuhl, Essen… und
es für ihn wohl eine ungewohnte Ehre gewedazu soll natürlich auch ein wenig gesagt wersen sein, mit Bunde (Jan Klabunde) und Daniden.
el (Werner) vor der VerAls musikalisches Abendprosammlung zu stehen
gramm am Samstag traten in
und zu seinem neuen
diesem Jahr gleich zwei Bands
Amt beglückwünscht zu
auf. „Saufziege und Fürst B.“
werden.
und „Second Stage“ spielten
Was pünktlich zur Mitetwa eineinhalb Stunden lang
tagszeit bei einigen für
in der Kapelle für uns und sorgEnttäuschung gesorgt
ten für gute Stimmung. Danach
haben dürfte, war leider
sollte es darunter mit Gitarredas Essen. Auch der
spielen und Selbstsingen weiKuchen, den es am
tergehen. Es gab dort einen
Samstag Nachmittag
gemütlichen Teppichkreis und Nisi wird verabschiedet, der Stuhl
gab, war sicher nicht
wird
gewählt.
foto:
christian
die R/Rs verkauften Waffeln mit
sehr begehr t, da er
Puderzucker. Für die musste man zwar eine
mehr nach Hefe mit Zucker schmeckte, als
Weile anstehen, aber gelohnt hat sich das auf
nach wirklichem Kuchen.
jeden Fall. Durch den Verkauf kam ein wenig
Das Wetter ließ ebenfalls zu wünschen übrig.
Geld zusammen, die an das JuKiMob (JugendSonst sieht man in den Pausen viele draußen
und Kinder-Mobil) aus Hannover gespendet
in der Sonne liegen. Das war dieses Jahr nawurden.
türlich nicht so. Aber das Winter-Wetter ist ja
Nach den Auftritten der Bands zerstreuten sich
im Moment eher ein allgemeines Problem. Jealle, so dass es oben auch nicht mehr wirklich
denfalls beschränkte sich das Draußen-Sein
voll war. Viele zog es allerdings immer wieder
deshalb meist auf rauchen und kurz frische Luft
zurück zum Getränketresen.
schnappen. Leider bekam dadurch das
Da das „alkoholfreie Jahr“, das auf der LV 2005
JuKiMob, das extra aus Hannover gekommen
beschlossen wurde, mit dieser LV endete, wurwar um auf der LV vorgestellt zu werden, wede hier auch wieder Bier verkauft. Die Meinig Beachtung. Kaum wurde es richtig bemerkt,
nung, ob das nun gut oder schlecht sei, gehen
war es auch schon wieder weg. So gab es weja bekanntlich sehr auseinander. Die
nig Möglichkeiten, sich das JuKiMob wirklich
Oldenburger Delegation rief am Samstag zu
anzusehen und die Spielmöglichkeiten in der
einem freiwilligen Verzicht von Alkohol auf und
Pause zu nutzen.
verkündete, dass sie selbst auf der LV keinen
Insgesamt lässt sich wohl sagen, dass es eine
Alkohol trinken würden. Am Abend ließen sie
„gute“ Landesversammlung war. Die Versammauf ihren Aufruf Taten folgen und verkauften
lung selbst lief zwar zeitweise etwas träge und
zwischendurch alkoholfreies Bier statt „richtidiskussionsmüde ab, die allgemeine Stimmung
gem“. Gewundert haben sich einige, wenn sie
war aber durchgehend gut. Es wurde wenig in
sich ihre Bierflasche mal angeguckt haben, aber
der Sonne gelegen, diskutiert und geschlafen,
geschadet hat es wohl keinem.
dafür aber viel getagt, gekickert, geplant, gereAm Sonntag gab es zwischen den vielen Wahdet, Leute (wieder-) getroffen, gelacht, besprolen und Abstimmungen auch ein eher ungechen,...
wöhnliches Wahlergebnis. Wohl zum ersten
Marianne Witten
berichte
31
berichte
Eine Kinder
freizeit vom VCP Land Niedersachsen
Kinderfreizeit
Besuch der wundersamen Wundertüte
Am 03.04.2006 stiegen 32 aufgeregte Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Alter von 6-8
Jahren vormittags in den Reisebus und machten sich auf den Weg nach Hohegeiß. Für die
meisten war es die erste Reise mit den Pfadis.
Um 14.00 Uhr erreichten wir unser Ziel.
Schnell wurden die Zimmer belegt und der
Kampf mit dem Betten beziehen ging los. Da
verschwand schon schnell der Eine oder Andere im Bettbezug und musste gerettet werden.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Pelle, die
Kinderstufenbeauftragte des Landes, begann
eine Hausralley. Die Kinder mussten durchs
ganze Haus laufen, verschieden Aufgaben lösen und am Ende noch geheimnisvolle Symbole finden. Anschließend trafen sich alle im
Tagesraum und die Bedeutung der Symbole
wurde entschlüsselt. Sie standen für verschieden AGs die am nächsten Vormittag stattfinden sollten. Nun bekam jeder Teilnehmer noch
einen wunderschönen Badge. Wir Gruppenleiter hatten natürlich unser Nähzeug dabei und
so konnten wir bis zum Abendessen 32 Badges um die Wette annähen. Die
Highscoreliste
wollen wir hier
aber nicht verraten. Nach dem
Abendbrot wurde ein wunderschöner Kinderfilm gezeigt. So
war der erste Tag
schnell vergangen.
Am nächsten
Kasper Pelle unterhält das Volk
Tag stiegen wir
nach dem Frühstück in die Welt der wundersamen Dinge ein. Es wurden verschiedene AGs
angeboten. Mit Hilfe von verschiedenen Versuchen ergründeten die Kinder unterschiedliche Themen. Wie funktionieren eigentlich Raketen, warum fliegen Flugzeuge, was passiert
wenn ein Vulkan ausbricht, kann man ohne
Zement hohe Türme bauen, ist Farbe gleich
Farbe, kann man aus Papier Lupen bauen und
wie stellt man wohl Geheimtinte her. Die jun-
32
gen Pfadfinder waren mit großem Eifer dabei
und mittags war dann so manches Geheimnis
gelüftet worden.
Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen
des Sports. Ein Teil der Teilnehmer ging zuerst
ins Schwimmbad und die anderen traten in der
Sporthalle zu einem kleinen Fußballturnier an.
Da ging es heiß her und die jungen Kicker gaben alles. In der Schwimmhalle wurden inzwischen getaucht, getobt und geschwommen.
Für die Kinder, die es etwas ruhiger liebten,
gab es in einem Spielraum die Möglichkeit verschiedene Gesellschaftsspiele auszuprobieren.
Beim Abendbrot saßen dann zwar gutgelaunte, aber auch erschöpfte Kinder.
Am Abend gab es eine Lagerfeuerrunde mit
Tschai und Popcorn. Auch das Singen kam hier
nicht zu kurz. Nach einem kleinen Feuerwerk
endete der Abend mit einer kleinen Andacht
zum Thema Wunder. Es war schön und ergreifend wir die Kinder diese Andacht mit gestalteten.
Am anderen Morgen war schon der letzte Tag
unserer wundersamen Reise angebrochen.
Nach dem Frühstück teilten sich alle in Gruppen auf. Nun bekam jede Gruppe ihre Aufgaben. Sie sollten sich einen Vierzeiler über die
Freizeit ausdenken, etwas Wunderschönes finden und das blaue Wunder suchen. Auf einem
abenteuerlichen Rundweg erledigten alle ihre
Aufgaben und gelangten auch wieder zum
Haus. Hier stellte jede Gruppe ihre Ergebnisse
vor und für die Vierzeiler und die gefundenen
Wunder gab es großen Applaus.
Zum Schluss veranstaltete Pelle noch eine Reflexion, anhand eines Stimmungsbarometers
mit uns. Die Kinder hatten viel Spaß daran und
auf die Frage ob sie denn nächstes Jahr wieder
auf eine Kinderfreizeit fahren möchten antworteten alle mit ja.
Nun hieß es nur noch packen und Zimmer aufräumen. Nach einem letzten gemeinsamen
Mittagessen kam auch schon der Bus und
brachte uns wieder nach Hause.
Eigentlich war die Zeit im Harz viel zu kurz
und wir hoffen, dass es bald wieder so eine
tolle Freizeit gibt. Uns vom Stamm Astrid
Lindgren hat es viel Spaß gemacht.
Jutta Bogmaier
berichte
Stammesleitungseminar 2006
Was ist Was: Häuptlinge
Vom Freitag, den 24. März 2006 bis Sonntag,
den 26. März fand in Almke das diesjährige
Stammesleitungsseminar: „Führen und Leiten
im Stamm“ statt. Erst während der Ankunft und
im Laufe des WE’s klärte sich für alle überraschend, dass wir leider nur sieben Teilnehmen-
work-Spiel (VCP-Brückenbau), welches allen
noch zu entdeckende nonverbale
Kommunikationskünste abverlangte. Vor der
beliebten Einheit „Kaffee und Kuchen“ mussten wir uns noch einmal voll konzentrieren und
in der Gruppe den Niedrigseilparcours im
Klettergarten meistern. Den Abend verbrachten wir dann wegen des Dauerregens, der sich
während des gesamten Wochenendes über
Almke ergoss, gemütlich auf Teppichen vor dem
Ofen im Rundling. Bei der Ofenfeuerrunde
wurden dann typischerweise Lieder und Spiele ausgetauscht. Weiter am Sonntagmorgen,
nach einer geraubten Stunde aufgrund der Sommerzeit, legten wir uns dann wieder voll ins
Zeug und gestalteten für jeden Stamm eine groß
angelegte Zukunftsprognose, damit der Durchblick über Leitungen, Stammesleitungssituation
oder Löcher in der Besetzung im Stamm ersichtlich wurden. Auch wenn es nun nach gar
nicht so viel ausschaut, war es doch ein recht
straffes Programm. Trotz alledem hatten wir ein
Morgens halb zehn in Almke...
de statt der angemeldeten 14 Leute sein würden. Leider folgte daraus, dass der erhoffte Austausch über Strukturen und Arbeitsbedingungen zwischen den verschiedenen Stammesleitungen nicht in dem erwarteten Maße stattfinden konnte. Neben drei Teilnehmenden aus
Goslar vom Stamm Nikolaus von Amstorf, und
zwei wolfsburger Vertretern des Stammes Maria von Maltzan, waren auch noch zwei „Auswärtige“ aus Berlin-Pankow vom Stamm Otto
Witte dabei. Die Berliner waren schon öfters
nach Niedersachsen gekommen. um an verschiedenen Aktionen und Lagern teilzunehmen,
diesmal trieb sie das mangelnde Kursangebot
ihres Landes wieder zu uns. Am Freitag hatten
wir dann nur die Vorstellung der Stämme, die
sich dann trotz der nur drei anwesenden Stämme als recht umfangreich aber auch interessant darstellte.
Um 22.30 unterbrach uns Christa, leider aber
nur mit den Worten: „20 Minuten Pause“, statt
des erhofften Feierabends. Am Samstag ging
es dann gleich wieder los mit der Einheit „Führung im Dialog“, die dann nach dem Mittagessen abgelöst wurde von einem netten Team-
Skepsis ist durchaus angebracht
tolles Wochenende, und auch viel Spaß, nicht
nur während den Pausen, sondern auch während des Programms. Ein „Danke“ noch einmal an Christa, Bunde und Peter für das Seminar. Bleibt nur eins zu sagen: bis zur nächsten
Schulung, dann zum Thema “Führen und Leiten im Bezirk“, oder?!!!
Christoph Dröse
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berichte
- Ein heiter bis wolkiger Bericht aus dem PZ Sonnendeck -
„Wenn ich nicht hier bin, bin ich auf dem Sonnendeck.“
Eine Truppe fleißiger, energiegeladener und
hilfsbereiter PfadfinderInnen machte sich im
Programmzentrum Sonnendeck daran, Kinder,
alle diejenigen, die es noch mal sein wollten,
und sich selbst während des Bundeslagers
2006 zu bespaßen.
Daneben dienten unsere Zelte auch als Auffanglager für schlaftrunkene und ausgehungerte
Gäste, die in anderen Kochgruppen kein Obdach mehr fanden. So schwankten unsere
Essensgruppen zwischen 23 und 27 Mäulern,
die es zu stopfen galt. Dafür war es nachts
schön warm; und wer keinen Schlafplatz mehr
ausmachen konnte, flüchtete in den Anbau der
Messe, in der man aufgrund der (zu) nahen
Nachbarschaft mit der Oase aus sicherheitstechnischen Gründen eigentlich gar nicht nächtigen durfte.
Ein breit gefächertes Angebot an sportlichen
Aktivitäten und kreativen Möglichkeiten sich
auszuleben, bildete natürlich den Mittelpunkt
unseres Programmzentrums, aus dessen Nähkästchen nun nicht weiter geplaudert werden
soll.
Unsere Wellness-AG mühte sich erfolgreich
darum, die welke Haut der meist 12- bis 15Jährigen wieder in vollem Glanz erstrahlen zu
lassen. Dank dem Öl-Zucker-Peeling und der
Quark-Gurken-Maske, die übrigens auch bei
einem spärlichen Mittagessen für Abhilfe sorgte, konnten sich die TeilnehmerInnen im „Vitaltempel“ entspannen. Turbulenter ging es bei
den Wasserspielen zu: Ringtennis, Wasserball
und Staffelschwimmen waren beliebte Foltermethoden
des
morgendlichen
Kinderunterkühlens („Es lebe der Genitiv!“). Bei
schlechtem
Wetter
bauten
die
SchwimmerInnen Rasseln. Das Volleyballfeld
war leider nicht so gut besucht, die Dixis
daneben aber umso besser. Vielleicht war der
Platz bei gutem Wind etwas ungeeignet, was
wenige Tapfere (mit ausgeprägtem Schnupfen)
aber nicht abschreckte, sich sportlich zu betätigen.
Unser Projekt „Solarofenbau“ lief sehr erfolgreich über zwei Tage und konnte am Ende erstaunliche Resultate vorweisen: Fünf prachtvolle Exemplare und nur zwei verbrauchte Pflas-
34
ter. Auf unserem „Räkeldeck“ konnte man sich
im „Blubberblasenbad“ die Sonne auf den
Bauch scheinen lassen – aber nur „unter der
strengen Aufsicht des Bademeisters“. Ab 23
Uhr kam auch endlich der mit eiskaltem Wasser gefüllte Container zum Einsatz: Nach dem
Saunagang im „Schwitzkasten“ suchten wir
darin oder im Pool eine willkommene Abkühlung. Die TeilnehmerInnen der SpontanTheater-AG („Wem spontan nichts einfällt, der
darf auch improvisieren!“) waren mit Freude
und großem Elan dabei, sich wirre Geschichten aus den Fingern zu saugen und sie szenisch darzustellen. Die häufigsten Konstellationen kamen merkwürdigerweise mit Leichen,
Terroristen, Schwangeren, verzogenen Gören,
Verkäuferinnen und dem kleinen Äffchen im
Käfig zustande.
Neben den festen Angeboten standen den Kindern tagsüber die Spielkisten mit Diabolos,
Teufelsstöckern, Bällen und Jonglierzubehör
offen. Größter Beliebtheit und wachem Interesse erfreute sich Tobis „Schlaf-AG“, die
ebenfalls regelmäßig angeboten wurde. In Kooperation mit der SOS Seenot gab es jeden
Abend nach 20 Uhr auf rauer See Verstrickungen und Verwirrungen der Gefühle zu bestaunen. Zu der (alten!) Melodie von „Benjamin
Blümchen“ brachen wir bei der Daily Soap
„Liebesnot im Ruderboot“ zu neuen Ufern auf.
Am Mittwoch fand unser legendärer „SonnenTanz-Contest“ statt; eine große Zuschauermenge bejubelte eine mutige Darbietung, welche der nicht teilnehmenden Konkurrenz klar
überlegen war. Getreu dem Bundeslager-Motto „Wenn du’s nicht tust, macht’s keiner!“ stellten sich zwei Teilnehmer dem Wetter entgegen
und tanzten rhythmisch die Sonne an den Himmel, denn zeitweilig fiel unser Sonnendeck
buchstäblich ins Wasser. Vielen Dank an dieser Stelle an die SOS Seenot, die uns im Ernstfall aus der Patsche half, nachdem wir völlig
resigniert aus dem PROviant zurückkehrten
(„Traubensaft? Haben wir nicht. Kriegen wir
auch nicht mehr rein.“ – „Müsste aber…“).
Wir haben - alles in allem - ein schönes und
spaßiges Bundeslager 2006 verbracht, bei
dem weder die Arbeit noch die Erholung zu
kurz kamen.
Chrissi und Eva
berichte
35
berichte
DAS BUNDESLAGER 2006: „100PRO
DIE WELT GESTALTEN“
In diesem Jahr fand das Bundeslager neben
unserem Bundeszeltplatz in Großzerlang unter
dem Motto: „100PRO die Welt gestalten“ statt.
Natürlich gab es auch diesmal ein niedersächsisches Teillager. Nein, nicht
Teillager sondern
Kongresszentrum.
Denn in diesem
Jahr wurde das
Bundeslager in der
spielerischen Form
eines Kongresses
durchgeführt.
Die große, übergeordnete Idee war,
was wir als Pfadfinder für den Frieden in jeder Form
tun können.
Das
niedersächsische Zentrum trug den schönen Namen
„MS Albatros“ und war als Zentrum für kulturelle Entdeckungen ausgeschrieben.
In einer Weltreise wollten wir gemeinsam mit
den
PROEfs
(Projektexperten
für den Frieden),
also den Teilnehmern, die Kulturen der Welt kennen und verstehen lernen.
Durch die Eröffnungsveranstaltung vor
etwa
4700
PROEfs führ te
mit Milka eine
bekannte Persönlichkeit aus dem Fernsehen, die die Massen
zum Toben brachte.
Nach der Eröffnung durch den Ministerpräsidenten von Brandenburg, Matthias Platzek und
die Botschafterin von UNICEF Deutschland,
Heide Simonis, gemeinsam mit unserem
Bundesvorsitzenden Hans-Jürgen Poppek
konnte das Programm dann starten.
36
Vorher hatten wir uns bereits auf unserer „MS
Albatros“ (unsere Zentrumsbühne) mit unseren 586 PROEfs auf das Lager bei unserer
Zentrumseröffnung eingestimmt.
So starten wir
dann in 10
Tage Lager mit
PROjekten und
PROShops für
alle Altersstufen.
Jeden Morgen
waren wir mit
unserem Schiff
„MS Albatros“
in einem anderen Land zu
Gast und lernten dort neue
Menschen und
Kulturen kennen.
Die PROEfs konnten sich bei zahlreichen
PROShops wie bsp. Sonnenuhrenbau,
Oregami, Hennabemahlung, handwerklichen
Angeboten und
Spielen mit dem
Thema auseinandersetzen.
Über
100
PROJekte auf und
ausserhalb des Lagerplatzes führten
dazu, dass das Lager auch für der
Zukunft etwas in
der Region hinterlassen hat.
Unter anderem
wurde ein Walderlebnispfad auf dem Bundeszeltplatz geplant
und gebaut und div. Projekte in Jugendclubs
und Kindereinrichtungen wurde durch die Mithilfe von vielen VCPlern zu einem Erfolg.
Weitere Höhepunkte des Kongresses waren
sicherlich das große, lagerweite Geländespiel
„PROEfs ohne Grenzen“ und der Gottesdienst
mit dem Vorsitzenden der EKD, Bischoff Hu-
berichte
ber, der diesen Tag, als „meinen wichtigsten
Termin dieses Sommers“ bezeichnete.
In unserem Kongresszentrum gab es aber natürlich nicht nur PROShops und PROjekte, sondern diverse
PROjektzentren
boten den
PROEfs Abwechslung
und Spaß.
So war in
unserer
Oase Duckdalben von
morgens bis
abends ständig Betrieb,
in
der
Kinderoase
SOS Seenot
ebenso.
Im Sonnendeck, dem PROJektzentrum der
Ranger/ Rover aus Niedersachsen bevölkerten
ständig zahlreiche PROEfs die Angebote des
Spontantheaters, Volleyballturniers und den
selbstgebauten Pool.
Nach erlebnisreichen Tagen beschloß dann eine
gelungene Abschlussveranstaltung das Bundeslager 2006.
Wir haben nicht nur eine schöne Zeit verbracht,
sondern auch etwas bleidendes hinterlassen:
-durch die PROJekte bleibt der VCP in der Region präsent
mit den
Sponsoren zu
d
e
n
PROJekten
konnten
10.000• gesammelt
werden, die
UNICEF zur
Ver fügung
gestellt wurde. Damit
kann eine
Schule in Afrika gebaut
werden!
Ein gelungenes Bundeslager mit vielen schönen Erinnerungen liegt nun bereits wieder hinter uns!
Nun geht der Blick nach vorn in Richtung
des Jamborees im nächsten, dem Landeslager in zwei und dem nächsten Bundeslager
in vier Jahren.
Thomas Wolff
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berichte
38
berichte
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harte nuss
Harte Nuss, ähh, … Erdbeere
Stellt Euch vor, dies hier wären
1.000 kg Erdbeeren. Diese haben einen Wassergehalt von 99
%. Das sind ganz besonders
hübsche spanische Erdbeeren,
die der durchschnittliche BerlinKreuzberger gerne verspeist,
denn die sind aus garantiert kontrolliertem Anbau, ökologisch
und so,nicht mit Kinderarbeit.
Diese Erdbeeren werden jetzt zwei
Tage lang von Madrid nach Berlin auf
dem offenen Lkw verfrachtet und sind
dort jeweils 12 Stunden dem Sonnenlicht ausgesetzt.
Nachdem unsere glücklichen
Freilanderdbeeren nun also über
Frankreich und die Schweiz nach
Berlin befördert wurden (jaja, ist ein
Umweg, aber landschaftlich die
schönere Strecke), haben sie wegen
der fiesen Sonneneinstrahlung seit
zwei Tagen nur noch einen Wassergehalt von 98 %. Wie viel Kilo Erdbeeren hat also unser polnischer
Kraftfahrer auf dem Weg nach Hause in Berlin-Mitte abgeliefert?
Hier also nochmal die F
akten
Fakten
akten::
1000kg saftige Erdbeeren mit 99 % Wassergehalt fahren in Spanien los und
kommen mit 98 % Wassergehalt in Deutschland auf dem Wochenmarkt an.
Wie viel Kilo Erdbeeren sind bei der Ankunft noch auf dem Lastzug? Die
RedAKtion freut sich wie immer auf zahlreiche Lösungsvorschläge an
[email protected] .
40 Die Lösung der letzten Harten Nuss ist denkbar einfach: Herr Reichert sitzt
hinter der Kamera... Viel Spaß beim Knobeln wünscht die RedAKtion

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