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Projekt: IB messpunkt+ Logo-Redesign Projekt: IB Bertels VESTRA INFRAVISION AKG-Info Inhaltsverzeichnis AKG-Info 3 4 5 Editorial Neuheiten im Blickpunkt Corporate Identity LogoRedesign Veranstaltung AKVS 2014Workshops Produkte aktuell 6 14 15 18 26 28 14 Entwicklung Neue Funktionen in VESTRA AKG CAD TOOLS Apps AppEntwicklung: AKG CAD TOOLS VESTRA INFRAVISION Produktvorstellung RAL 2012 Knotenpunktentwurf in VESTRA Entwicklung Modifikationen in GE/Office AKG Austria VESTRA Bauabrechnung AT Aus der Praxis 10 22 IB messpunktplus Mess und Auswerteverfahren 29 IB Bertels Mengenermittlung im Gleisbau Workshop: Import von Bahnachsen im VERM.ESNFormat Für die Praxis 29 32 34 Workshop BahnachsenImport Tipps & Tricks Gewusst wie Workshop Straßenplanung: Fahrbahnsanierung Markt & Service 36 38 36 Autodesk Neues Lizenzmodell News Veranstaltungshinweise und Mitteilungen AutodeskProdukte: Informationen zum Lizenzrecht Impressum Hauptsitz der AKG-Firmengruppe: Uhlandstraße 12 D79423 Heitersheim Tel.: +49 (0) 7634/56 120 Fax: +49 (0) 7634/56 12300 2 PROFILE 2/2015 Geschäftsleitung: Dipl.Ing. Artur K. Günther Jutta HackerGünther Dipl.Ing. Arno Brüggemann Dipl.Ing. (FH) Bernhard Feser Dipl.Ing. Jens Günther Redaktion: Markus Körle Daniela Lentschewski FranzJosef Knelangen profile @ akgsoftware.de Auflage: 8.000 Exemplare halbjährlich und kostenfrei Druck: Druckerei Winter Uhlandstraße 13 D79423 Heitersheim Copyright © 2015 AKG Software Consulting GmbH Alle Informationen in dieser Zeitschrift werden ohne Rücksicht auf einen eventuellen Patentschutz veröffentlicht. Waren und Markennamen werden ohne Gewährleistung der freien Verwendbarkeit benutzt. AKG Software Consulting GmbH kann für fehlerhafte Angaben und deren Folgen weder eine juristische Verantwortung noch irgendeine Haftung überneh men. Gezeichnete Beiträge stellen die Ansicht des Verfassers dar, nicht aber unbedingt die des Herausgebers oder der Redaktion. AKG®, AKG Software®, GE/Office®, KOSTRA®, OKview®, VESTRA®, VESTRA CAD®, VESTRA MAP®, VESTRA WEB® und WEGWEIS® sind eingetragene Marken der AKG Software Consulting GmbH. Die in dieser Zeitschrift verwandten Marken und Bezeichnungen unterliegen dem Schutzrecht, auch wenn sie nicht gesondert ausgezeichnet sind. Alle Rechte inklusive foto mechanische Wiedergabe und Speicherung in elektronischen Medien vorbehalten. Editorial AKG-Info Liebe Leserin, lieber Leser, nachdem Sie hier die letzten 20 Jahre über alles Wichtige aus dem Hause AKG von meinem Vater unterrichtet wurden, freut es mich besonders, dass ich Sie zukünftig an dieser Stelle über aktuelle Trends, die neuesten Produktentwicklungen und vieles Weitere informieren darf. Sicherlich ist Ihnen bereits beim Erhalt dieser Ausgabe der neue, überarbeitete PROFILE-Schriftzug auf dem Titel unserer Firmenzeitschrift aufgefallen. Dies ist aber nur einer von zahlreichen Punkten, an dem wir aktuell unser Erscheinungsbild überarbeiten. Mit neu gestalteten Firmen- und Produktlogos wollen wir unsere Außenwirkung als innovatives und global agierendes Unternehmen stärken. Dies allein über einen neuen Marketingauftritt zu realisieren, wird aber unserem Anspruch nicht gerecht. An primärer Stelle wollen wir natürlich unsere Produkte und Dienstleistungen sprechen lassen und Sie mit deren Qualität überzeugen. Mit unseren neuesten Entwicklungen KOSTRA AKVS und VESTRA INFRAVISION wollen wir unsere Kunden begeistern und unsere Marktposition weiter stärken. Nachdem die neue Richtlinie „Anweisung zur Kostenermittlung und zur Veranschlagung von Straßenbaumaßnahmen – AKVS 2014“ die Entwicklung eines komplett neuen Systems erforderlich machte, freut es uns besonders, dass die BASt und die Straßenbauverwaltungen der beteiligten Länder nach KOSTRA AKS auch das neue KOSTRA AKVS einsetzen werden. VESTRA INFRAVISION, die neue 64-Bit VESTRA seven PRO-Version, werden wir auf der diesjährigen INTERGEO zum ersten Mal einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren. Das Produkt besticht durch eine vollständig neu gestaltete Benutzeroberfläche. Unter dem Einsatz modernster Entwicklungstechnologien wurde größter Wert auf eine einfache und intuitive Bedienung gelegt, mit der sich aber auch technisch hoch anspruchsvolle Aufgaben schnell und wirtschaftlich erledigen lassen. Ein weiteres Highlight der INFRAVISION-Version ist die Möglichkeit des verteilten Arbeitens auf verschiedenen Datenbanken, wodurch mehrere Mitarbeiter zeitgleich am selben Projekt planen können und sich die Projektbearbeitungsdauer deutlich optimieren lässt. Insgesamt sind wir davon überzeugt, dass wir mit VESTRA INFRAVISION, dem besten VESTRA aller Zeiten, und KOSTRA AKVS neue Maßstäbe in der Branche setzen werden und unseren Kunden High-End-Werkzeuge an die Hand geben, mit denen Sie alle Herausforderungen der Zukunft sicher meistern können. Ihr Jens Günther PROFILE 2/2015 3 AKG-Info Corporate Identity Nach über 25 Jahren hat das „PunktStrich“Logo der AKG ausgedient und ist Geschichte. Die Firmengruppe erhält nun eine neue visuelle Identität. Dem Redesign des Firmenlogos wurden gleichzeitig alle Produktlogos angepasst. Die PROFILERedaktion sprach mit dem Geschäftsführer Jens Günther über diesen Schritt. PROFILE: Einigen Teilnehmern, die kürzlich die AKVS-Workshops besuchten, ist es ja schon bei der Präsentation der kommenden KOSTRA-Version aufgefallen: AKG hat ein neues Logo. Warum? Jens Günther: Wir haben uns schon längere Zeit mit der Frage beschäftigt, ob es sinnvoll ist, das AKGLogo zu ändern. Schließlich stoßen solche Änderungen bei Mitarbeitern und Kunden oft auf Skepsis. Wir haben uns aber dazu entschlossen, weil es klare Anzeichen für die Notwendigkeit gab. Das „Punkt-Strich“-Logo aus der Feder des renommierten Freiburger Grafikers Joseph Pölzelbauer ist vor über 25 Jahren in Auftrag gegeben worden – und jetzt einfach nicht mehr zeitgemäß. Es funktioniert nicht medienübergreifend, ist z. B. schlecht dazu geeignet, daraus ein Programm-Icon abzuleiten. PROFILE: Wie sind Sie zu dem Endergebnis gekommen? Jens Günther: Zunächst sind wir uns darüber einig geworden, etwas Neues zu gestalten, anstatt beim alten Logo etwas „Kosmetik“ zu betreiben. Zielsetzung war dann, dass das Erscheinungsbild Das „alte“ Logo: Intention der „PunktStrich“-Kombination war, Elemente aus dem Vermessungswesen aufzunehmen. 4 PROFILE 2/2015 AKG-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Jens Günther berichtet über die Ideenfindung. des neuen Entwurfs nicht zu komplex wird. Man sieht zwar derzeit viele Logos mit aufwendigen Farbverläufen, Schlagschatten oder in 3D – das war aber nichts für uns. Gemäß des Gestaltungsgrundsatzes „keep it simple“ haben wir uns für Minimalismus ausgesprochen: Eine klare, einfache Form, auch dann noch gut lesbar, wenn die Größe verändert wird. Das neue Logo lässt sich nun hervorragend skalieren, selbst auf Schwarz-Weiß reduzieren, ohne an Aussagekraft zu verlieren. PROFILE: Weshalb wurden denn auch alle Produktlogos geändert? Jens Günther: Unsere Produktlogos haben sich bisher visuell sehr voneinander unterschieden. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Die Grundform aller Logos ist ein rechtwinkliges Trapez. Vom alten VESTRA-Signet wurde die Schriftart übernommen und etwas modifiziert. Zur besseren Unterscheidung ist eine Farbklassifikation vorge- nommen worden: rot = AKG, grün = VESTRA, blau = alle anderen SoftwareProdukte. Das Ergebnis ist am Schluss ein Corporate Design, das nicht nur unsere Firmengruppe und Produkte transportiert, sondern sich auch schnell und nachhaltig einprägt. PROFILE: Der Austausch aller Logos hört sich nach viel Arbeit an... Jens Günther: Uns ist klar, dass das nicht über Nacht realisiert werden kann. Die Logos werden sukzessive ausgetauscht; die Umstellung wird sich bestimmt über einen Zeitraum von mehreren Wochen erstrecken. Der Internetauftritt wird in diesem Jahr ebenfalls relauncht und angepasst. Das neue Firmenlogo mit dem Schriftzug „AKG Software“ kennzeichnet jetzt – sozusagen als „Dachmarke“ – einheitlich alle Gesellschaften der AKG-Firmengruppe. Es wird also nicht mehr unterschieden zwischen AKG Software Consulting GmbH, AKG Civil Solutions GmbH, AKG Bauconsult GmbH und AKG Software Austria GmbH. Dieser Schritt symbolisiert gleichsam die ambitionierten Ziele für die weitere Entwicklung und das nachhaltige Wachstum der Firmengruppe. Wichtig ist: Wir ändern unsere Logos und die Außendarstellung. Was sich nicht ändert, ist die Leidenschaft, mit der wir unsere Software und Dienstleistungen stets noch besser machen wollen, um auch zukünftig unseren Anwendern entscheidende Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Veranstaltung AKG-Info Die neue „Anweisung zur Kostenermittlung und zur Veranschlagung von Straßenbaumaßnahmen – AKVS 2014“, abgekürzt AKVS, ist ein großes Thema. Hierzu veranstaltete AKG in Erfurt, Berlin, Hannover, Bonn und Schwerin Workshops. Von Peter Landa „Viele Straßenbauprojekte werden teurer als zunächst geplant.“ Zu diesem Ergebnis kommt das Gutachten des Bundesbeauftragten für Wirt schaftlichkeit in der Verwaltung. Neben der Problematik, die im föderalen System der Verwaltung begründet ist, wird auf Defi zite im bestehenden Kostenmanagementsystem, dessen Bestandteil die AKS 85 ist, in der Auftrags verwaltung und im Bundes verkehrsministerium hingewiesen. Das Bundesministerium sah es bereits vor Erstellung des Gutachtens als erforderlich an, das bestehende Kosten management zu modernisieren. Als Werkzeug wird ein durchgängiges und vergleichbares System der Kostenermittlung, Kostenkontrolle und Kostensteuerung benötigt. Mit der AKVS 2014 wird also die AKS 85 abgelöst. In den Workshops wurden die grundlegenden Änderungen gegenüber der AKS 85 erörtert und das neue Programm „KOSTRA AKVS“ vorgestellt. Wie bereits der Titel der AKVS beinhaltet, wird jetzt die gesamte Kostenstruktur einer Baumaßnahme betrachtet. Bisher wurden gemäß AKS 85 die Stufen Kostenrahmen, Kostenschätzung und Kostenberechnung von der Bedarfsplanung bis zur Entwurfsplanung betrachtet. Nun kommen die Kostenberechnung auf Basis des STLK für die Ausführungsplanung, die Kostenüberprüfung und Kostenfortschreibung während der Bauzeit und die Kostenfeststellung nach Fertig stellung der Baumaßnahme hinzu. Parallel zur AKVS wird im Bundesministerium das Control lingsystem um eine Preisdatenbank ergänzt. Nach Fest stellung der Kosten einer Baumaßnahme können somit Kennwerte und Preise für neue geplante Baumaßnahmen ermittelt werden, die dem Bundesministerium zur Prüfung der Plausibilität von Kostenrahmen und Kostenschätzung dienen. Damit soll die Vergleichbarkeit des Kosten/ Nutzen faktors von Baumaßnahmen vor Einstellung in den Bedarfsplan erreicht werden. Dem Grundsatz der Vergleichbarkeit folgend, wird es in der AKVS keine Regionaltexte und auch keine Freitexte geben. Weiterhin sollen im Regelfall für die Aufstellung von Kostenrahmen und Kostenschätzung keine Kostenteilungen berücksichtigt werden. Diese werden erst ab der Stufe Kostenberechnung relevant. Die räum- liche Gliederung der Kostenberechnung erfolgt nun in der Planung in Streckenteil ohne Kostenteilung, Streckenteil mit Kostenteilung und besondere Anlagen. Aufgrund der Erfahrungen mit der AKS 85 wurden diese Aspekte bereits recht kontrovers von den Teilnehmern diskutiert. Der Blick auf den neuen Kostenberechnungskatalog, der für Kostenrahmen und -schätzung mit pauschalen Ansätzen arbeitet und in den Positionen der Kostenberechnung bereits die Ansätze für den Standardleistungskatalog enthält, brachte weitere Erkenntnisse. Die nunmehr festgelegten Abstimmungen zwischen Auftrags verwaltung und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) können der Grafi k links entnommen werden. Diese Abstimmungen sind für zukünftige Projekte zwingend. Gemäß geltendem Haushaltsrecht kann die Einstellung in den Haushalt nur mit der Erteilung des Gesehenvermerks auf Basis der Planunterlagen (RE 2012) und der Kostenberechnung erfolgen. Die Haushaltseinstellung erfolgt dann auf Basis des Kostenansatzes (Leistungsverzeichnis nach STLK). Es kamen aus den Reihen der so zahlreich erschienenen Teilnehmer viele Hinweise und Programmvorschläge, die teilweise noch vor der Auslieferung der neuen Version KOSTRA AKVS integriert werden. Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals bei allen Teilnehmern für ihre Anregungen bedanken. Dipl.-Ing. Peter Landa Gesamtkonzept des Kostenmanagements im Bundesfernstraßenbau (Quelle: Anlage 1, AKVS 2014) Der Autor ist bei der AKG Software Consulting GmbH in Berlin im Bereich Kundenbetreuung und Schulung tätig. PROFILE 2/2015 5 VESTRA aktuell Produktentwicklung In dieser Serie informieren wir regelmäßig über wichtige Neuerungen aus der VESTRAEntwicklung. Dieser Artikel ist als Ergänzung zu den Dokumenten „VESTRANewFeatures.pdf“ (Information zu den Neuerungen in Text und Bild) und „VESTRABuildInfo.pdf“ (Textdokument aller Neuerungen und Service Requests) zu sehen. Die Auswahl der Neuerungen gilt für alle VESTRA Plattformen, wenn keine explizite Angabe der Plattform erfolgt. Straßenbau > Achsmanager > Knotenassistent Der Knotenassistent wurde gemäß RAL 2012 komplett überarbeitet. Im Detaildialog können alle für eine RALkonforme Berechnung benö tigten Parameter eingestellt werden. Der neue Algorithmus erzeugt auch im abgekröpften Fall (Schnittwinkel außerhalb 80 gon bis 120 gon) sinnvolle Lösungen. Die detaillierte Beschreibung einschließlich der Grafiken zum RALKnoten finden Sie im Beitrag auf Seite 18 in dieser PROFILEAusgabe. Straßenbau > Sichtweitenberechnung Eine wichtige Erweiterung der Sichtweitenberechnung wurde imple mentiert. Im Dialog kann ein vollständiges 3DModell (XAML) als Grundlage gewählt werden. Damit wird ein aus Gelände, Möblierung und Kunstkörper aufgebautes Modell, das im 3DViewer geprüft und „eingefroren“ wurde, direkt als Datengrundlage herangezo gen. Alternativ können wie bisher die 3DDaten (DGMModell, Möblierung, Deckenbuch) aus dem Lageplan übernommen werden. Straßenbau > Export > iTWO Die Ausgabe von Daten in das iTWODatenformat wurde für DGM und Querschnitt implementiert. Dazu erfolgte zum einen eine Erweiterung des Exports im DGMManager: Das zu exportierende Modell wird einfach ausgewählt, auch eine Mehrfachauswahl ist mög lich. Der Projektname wird automatisch als Dateiname genutzt. Zum anderen wurde der Export im Querschnitt erweitert: Hier wurde der Export von Gradienten als Polylinien und Quer profilHorizonte in das iTWODatenformat ergänzt. Um in je dem Fall gültige Daten zu erzeugen, wird in VESTRA die RIB Schnittstelle „RIBSDK“ für die Datenübertragung verwendet. 6 PROFILE 2/2015 Produktentwicklung VESTRA aktuell Bahnbau > Import/Export Beim Import von „TopoRail“Daten im Bahnbau werden bei allen „Arten“ während des Einlesens der Daten die Zeilen überlesen, die keine zugehörige TopoRailKennung besit zen. Dies betrifft Kommentarzeilen oder vom Anwender manuell eingefügte, ungültige Datenzeilen. Der Bahnbau Export „iGleis“ wurde um die optional mögliche Ausgabe der Weichenpunkte als Zwangspunkte erweitert. GEOKernel > Böschungen Die Funktion „Böschungsschraffen“ im GEOKernel der AutodeskPlattformen wurde erweitert. Die Böschungskanten verwenden assoziative Stützpunkte, da mit die Punktnamen der Böschungskanten erhalten bleiben. Damit werden die Änderungen in den Bezugslinien sofort in den Böschungsschraffen nachgezogen. In den VESTRA Optionen muss die Option „Assoziativität Linie, Punktnamen“ aktiv sein. Lageplan > Bearbeiten > Punktgeometrie Der Dialog „Punkte auf Punkte verschieben“ wurde er weitert. Die Menge der zu schiebenden Punkte kann frei gewählt werden. Die Restriktion, dass zu vergleichende Punkte nicht auf einer Ebene liegen dürfen, wurde in einer Sonderbehandlung aufgehoben. In diesem Fall wird nicht ei ner der beiden Punkte geschoben und der andere verbleibt an seiner Position, sondern beide Punkte werden als gleich wertig behandelt und ihre Lagekoordinaten werden gemittelt. GEOKernel/Zeichnungsbearbeitung > StVO-Schilder In der Wegweisenden Beschilderung wurden die Schilder gemäß StVO 2013 implementiert. Im Programm ste hen weiterhin auch die Schilder gemäß StVO 2009 zur Verfügung. In der im GEOKernel beziehungsweise in der Zeichnungsbearbeitung integrierten StVOVersion kann man die entsprechende Richtlinie im Funktionsband auswählen. In der Gruppe „Grundlage“ kann bequem zwischen „StVO 2013“ und „StVO 2009“ umgeschaltet werden. Als Default ist „StVO 2013“ voreingestellt. GEOKernel/Zeichnungsbearbeitung > Symbole und Zeitangaben Neu ist eine Erweiterung der Symbole mit variablen Zeitangaben. Nun können zweizeilige Zeiten aus <Stunden und Minuten> erfasst werden. Die Erfassung wurde umge stellt und erweitert, um die Eingabe der Zeiten zu erleich tern. Aufgrund der komplexen Anforderung wird intern ein Schild erzeugt, das nach Abschluss der Erfassung zur wei teren Verwendung unter den eigenen Symbolen gespei chert wird. In der Auswahl sind diese „programmierbaren“ Symbole durch den Buchstaben „P“ gekennzeichnet. PROFILE 2/2015 7 VESTRA aktuell Produktentwicklung Bauabrechnung > REB 23.003 Im Verfahren 23.003 werden Adressüberschneidungen in den Daten angezeigt, um mögliche Probleme bei der Übergabe an den Auftraggeber schon bei der Erzeugung zu vermeiden. Nach dem Wechsel aus der Grafik in den Erfassungsdialog werden Konflikte bei den Adressen er mittelt und angezeigt. Dazu gibt es eine neue Schaltfläche „Adresskonflikt“, deren Tooltipp die Details zu den Adressen anzeigt. Sind Konflikte vorhanden, ist „OK“ ausgegraut, bis eine gültige, eindeutige Startadresse für die selek tierten Elemente eingestellt wurde. Weiterhin wurde zur Verbesserung der Beschriftung eine zusätzliche Option er gänzt. In der Erfassung der Formeln „98“, „99“ und „199“ kann zwischen der Beschriftung der Teilfläche oder der Gesamtfläche unterschieden werden. Straßenbau > Querschnitt > Export XAML Im Export „Querschnitt“ wurde ein XAMLExport für den 3DViewer implementiert. Die Horizonte werden in der Ausgabe als Layer interpretiert. Die gefüllten Horizont Flächen werden als Flächen übersetzt, die HorizontLinien aufgrund der Polygonorientierung als Volumenkörper darge stellt. Die nicht gefüllten Flächen werden als Linien interpre tiert und die Farben der Objekte aus dem Horizontmanager übernommen. Die Gradiente wird als Linie zusätzlich exportiert. Kanal-Manager > Kanalvermessung Im KanalManager wurde eine Funktion zur Unterstützung der Kanalvermessung ergänzt, die das zielgerichtete Über nehmen einer Punkthöhe in die Kanaldaten ermöglicht. Die Funktion gibt es bei Schächten für „Schachtsohle“ sowie bei Haltungen für „Von Rohrsohle“ und „Bis Rohrsohle“. Nach Aufruf der Funktion wird die Höhe des selektierten Punkts übernommen oder die Selektion gestartet. Werden mehrere Punkte selektiert, erfolgt eine Hinweismeldung. 8 PROFILE 2/2015 Produktentwicklung VESTRA aktuell Zeichnungsbearbeitung > Zuweisen > Bemaßung > Schnurgerüst Die Sonderbemaßung „Schnurgerüst“ wurde in die Zeichnungsbearbeitung implementiert. Eine in der Ver messung übliche Darstellung eines Schnurgerüsts wird er zeugt. Eine temporäre Vorschau über rot gestrichelte Linien zeigt das Schnurgerüst schon während der Definition, geän derte Werte werden sofort neu gezeichnet. Beim Verlassen des Dialogs mit „OK“ werden die Objekte aufgelöst in die Zeichnung gespeichert, damit sofort eine manuelle Nach arbeit erfolgen kann. Grunderwerb > GE-Manager Im GEManager wurde für die NutzungsartenVerschnei dung ein neuer, automatisch ablaufender Dialog ent wickelt, der anhand der in den GEOptionen eingestell ten Werte arbeitet. Die Arbeitsschritte „Flurstücke prüfen > Nutzungsarten prüfen > Verschneidung rechnen > NA Teilflächen in der Grafik und Sachdatenbank speichern > Flächenabgleich durchführen“ werden ohne Unterbrechung nacheinander durchlaufen und am Bildschirm protokolliert. Weiterhin wurde eine neue Vorprüfung in der Nutzungsartenverschneidung implementiert, da in den ALKISDaten immer wieder Mehr deutigkeiten vorhanden sind. Dazu werden die Nutzungsartenflächen vor dem Beginn der Ver schneidung auf Überschneidungen geprüft. Sind Überschneidungen vorhanden, werden die Flä chen korrigiert und die Schnittflächen zusätz lich als Nutzungsartenflächen mit Mischnutzung in die Verschneidung eingeführt. Die Nutzungs artenverschneidung reagiert auch auf die Existenz von Inseln in den Flurstücken beziehungsweise Nutzungsartenflächen und behandelt diese wie erforderlich. Hinweis: Die bisherige Funktion „Vorprüfung und Verschneidung“ für die Nutzungsarten steht im Menü „Werk zeuge“ für den Fall zur Verfügung, dass ein manuelles Eingreifen benötigt wird. Fazit In diesem Artikel wurden einige ausgewählte Neuerungen in VESTRA vorgestellt. Wir empfehlen die Lektüre der „New Features“ und „Build Info“, um sich kontinuierlich über die Neuerungen in den VESTRA Builds auf dem Laufenden zu halten. Dieses WissensUpdate sorgt für neue Ideen und Lösungsansätze in der Anwendung der VESTRAModule. Als Ergänzung zu den PDFDokumenten wurden wieder besondere Neuerungen im Umfeld ihrer Fachschale als LernVideo produziert. Die LernVideos finden Sie wie immer im Funktionsband „Dokumentation > Zusätzliche Informationen“. Dipl.-Ing. Arno Brüggemann Der Autor ist als Geschäftsführer der AKG Software Consulting GmbH verantwortlich für den Bereich Kunden. PROFILE 2/2015 9 Praxisbericht messpunktplus Das Westerwälder Ingenieurbüro messpunktplus hat in den letzten Jahren im Bereich der Archi tektur- und Fassadenvermessung internationales Renommee erworben. Im Zuge des Einsatzes weiterer neuer, innovativer Mess- und Auswerteverfahren erfolgte im vergangenen Sommer die Befliegung des Hinteren Brunnenkogelferners in unmittelbarer Nachbarschaft der Wildspitze (mit 3.778 m Tirols höchster Berg) mit einer Drohne zur Erstellung eines Eisstärkenmodells mit VESTRA seven PRO. Von Jürgen Weber und Florian Müller Gute Referenzen zahlen sich aus Die durch messpunktplus vermessungstechnisch begleiteten Hochbauprojekte stammen vielfach aus der Feder von Top-Architekten wie Zaha Hadid, Coop Himmelb(l)au, Delugan Meissl, Renzo Piano, Foster und Partner, Daniel Libes kind etc., alle mit einem ausgeprägten Sinn zu Freiformflächen. Ob Porsche Museum Stuttgart, EZBNeubau Frankfurt, The Softbridge Building Oxford, Haus der Astronomie Heidelberg oder die Fondation Jérome Seydoux-Pathé Paris – sie alle zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie eines garantiert nicht sind: gerade oder gar rechtwinklig. Durch diese Referenzen wurde messpunktplus letztendlich auch das Vertrauen entgegen gebracht, im Sommer 2012 den kompletten Stahl- und Fassadenbau der neuen Wildspitzbahn in den Ötztaler Alpen mit Tal- und Bergstation zu begleiten (auf 2.840 m und 3.440 m über Meereshöhe). Projektvorstellung Der Bauplatz auf dem Hinteren Brunnenkogel war im Jahr 2012 die höchste Baustelle Europas. Mit dem „Café 3.440“ (hier befindet sich heute auch die höchstgelegene Konditorei Europas) stellte die Gipfelbaustelle höchste Anforderungen an den Entwurf, die Konstruktion, das Material und vor allem an die Menschen, die hier arbeiteten. Die Aussichtsplattform der Berg station bietet einen der atemberaubendsten Rundblicke der Ostalpen. Von der Zugspitze im Norden reicht der Blick über die Ötztaler und Stubaier Alpen im Osten zu Dolomiten und Ortler im Süden und weiter bis zur BerninaGruppe und dem Arlberg im Westen. Der fast durchgehende Aufenthalt von Anfang Mai bis Ende September in den hohen Tiroler Bergen führte auch zu einem engen Kontakt mit den Betreibern der Pitztaler Gletscher bahnen. In vielen Gesprächen wurden wir hierbei auch mit den Sorgen und Nöten hinsichtlich des Klimawandels konfrontiert. Durch den drastisch wahrzunehmenden Rückgang des Eises ist die Beschaffenheit des Gletschers für die Betreiber des Skigebietes eine äußerst wichtige Information. Durch die guten Kontakte zur Hoch schule für Technik in Stuttgart konnten wir unseren Freund Prof. Dr.-Ing. Wolf Abb. 1: Tirols neuer Höhepunkt: Die höchste Seilbahn Österreichs mit dem „Café 3.440“, im Hintergrund ist die Wildspitze zu sehen (3.778 m). 10 PROFILE 2/2015 Ulrich Böttinger gewinnen, im Rahmen von Bachelor- und Masterarbeiten hier entsprechende Messungen durchzuführen. Die Eisstärkenmessung erfolgte kontinuierlich und zeitgesteuert entlang des gefahrenen Weges in Abständen von circa 30 cm mittels Tiefenmessradar, der an einem Ausleger an einer Pistenraupe angebracht wurde. Der Gletscher wurde hierbei in mehreren parallelen Bahnen befahren, um ein lückenloses Ergebnis zu erzielen. Die Positionen der ausgelösten Tiefenmessungen wurden parallel mittels GPS bestimmt. Abb. 2: Das Radargerät am Ausleger der Pistenraupe. Der Ausleger ermöglicht das saubere Gleiten über Schnee und Eis. Durch unsere vielfältigen Vermes sungsaufgaben an interessanten Hoch bauprojekten sind wir schon seit einiger Zeit mit den Möglichkeiten des terrestrischen Laserscannings hinsichtlich Bestandserfassung und Aus wertemöglichkeiten vertraut. Der Entwicklung neuer Techno logien im Bereich der sich rasant verändernden Ingenieurvermessung stellt sich auch messpunktplus. Die Drohne (UAV) kommt bei uns zwischenzeitlich zur Bestandserfassung von Deponien, im Tagebergbau oder zur topografischen Flächenaufnahme zum Einsatz. Die Oberflächen stark befahrener Straßen und Autobahnen vermessen wir mittlerweile in Zusammenarbeit mit unserem Partner durch Mobiles Laserscanning vom Fahrzeug aus. Verschiedene Diensts tellen des Landesb etriebes Mobi l ität Rheinland-Pfalz konnten wir in jüngster Zeit, teilweise im messpunktplus Abb. 3: Die Drohne kurz nach dem Start zu Luftbildaufnahmen des Gletschers Rahmen von Pilotprojekten, mit diesem Leistungsspektrum unterstützen. Aus Befahrungsdaten an stark befahrenen mehrs treifigen Streckenabschnitten entstanden z. B. auf einer Länge von ca. 5 km Punktwolken mit mehr als 1 Milliarde Messpunkten. Herausforderung alpines Terrain Eine völlig neue Erfahrung war die Erfassung von großen Datenmengen in alpinem Gelände. Hier sammelten wir schon im Februar 2015 bei Laser scanaufnahmen der neu entstandenen Eisgrotte unterhalb des Eisgrates am Stubaier Gletscher erste Erkenntnisse. Auch diese Arbeiten führten wir in Zu sammen a rbeit mit Prof. Dr.-Ing. Böttinger im Rahmen wissenschaftlicher Untersuchungen durch. Somit lag es nahe, auch die Oberfläche eines Gletschers zur Bestimmung der Eisstärken nicht nur punktuell, sondern flächendeckend zu erfassen. Im Juli 2015 war das messpunktplus-Team im hinteren Pitztal in Tirol, um dort den Gletscher am Hinteren Brunnenkogel mit einer Drohne zu befliegen. Bei der Aufgabenstellung, einen Gletscher in einer so großen Höhe mithilfe eines unbemannten Luftfahrt systems (UAV), im Volksmund auch Drohne genannt, zu vermessen, erga- ben sich im Vorfeld schon vielfältige Fragen. Es gab seitens der Hersteller keinerlei Angaben zu Flugverhalten oder zur Flugdauer einer Drohne in dieser Höhe. Auch andere Faktoren und Einstellwerte für Flüge in der dünnen Luft waren vollkommen unbekannt. Weiterhin mussten die rechtlichen Voraussetzungen und Genehmigungen geklärt werden, um mit einem UAV in Österreich fliegen zu dürfen. Der Antrag bei der zuständigen Luftfahrtbehörde hatte eine Bearbeitungszeit von sechs Monaten. Dann erhielt die Drohne ihr eigenes Kennzeichen und war für den Auftrag zugelassen! Nachdem das komplette Equipment mit der Bergbahn bis zur Talstation der Wildspitzbahn befördert war, konnten die ersten Testflüge in einer Höhe von 2.840 m stattfinden. Neben der eigentlichen Aufgabe, der Oberflächenvermessung des Gletschers zur Erstellung eines Digitalen Geländemodelles, wollten wir auch Videos von der neuen Wildspitzbahn aufnehmen. Hierfür wurde die Drohne mit einer FullHD-Videokamera ausgestattet. Das Flugverhalten erwies sich als vollkommen unproblematisch, sodass die Videoaufnahmen der Talstation bereits nach zwei Flügen erledigt waren. Optimistisch ging es dann mit der Wildspitzbahn weiter zur Bergstation auf eine Höhe von 3.440 m. Dort waren die Platzverhältnisse deutlich ein geschränkter. Zum Aufsteigen und Landen standen nur wenige Quadrat meter zur Verfügung. Und auch einige Sensoren verweigerten plötzlich ihre Dienste. Der niedrige Luftdruck von 730 hPa war für den Höhenmesser der Drohne zu wenig. Nach etwa zwei Stunden Umprogrammierung konnten Abb. 4: Die Leica Multistation beim Laserscanning und der Passpunktbestimmung am Gipfel des Hinteren Brunnenkogels. Links oben ist der Oktokopter bei den Videoaufnahmen der Bergstation zu erkennen. Praxisbericht aber die Flüge im „manuellen Modus“ doch noch stattfinden. Gesteuert von unserem Kollegen Dipl.-Ing. Thomas Reusch als erfahrenem Piloten und Fluglehrer konnte der Oktokopter atemberaubende Auf nahmen in über 3.400 Metern Höhe liefern. Als Kameramann fungierte der Mitautor dieses Artikels Florian Müller. Die aufgenommenen Bilder entschädigten dann auch für die aufregenden Flugminuten in der extremen Höhe (einen Filmausschnitt finden Sie auf unserer Internetseite www.messpunktplus.de). Die verschiedenen Perspektiven der Befliegung verdeutlichten nochmals diesen Bauplatz in Extremlage mit dem spektakulären Standort der Bergstation und der frei schwebenden Terrasse des „Cafés 3.440“ über dem Abgrund. Einblicke, die sich für den normalen Besucher auf Grund der exponierten Lage auf der Felsspitze nie ergeben. Die Besucher an diesem Tag waren sehr interessiert am Drehort und der Drohne selbst und konnten fasziniert die Aufnahmen auf einem kleinen Monitor mitverfolgen. Nachmittags führten wir dann noch die Passpunktsignalisierung und -bestimmung für den geplanten Bildflug zur Oberflächenmessung des Gletschers durch. Die Passpunkte waren erforderlich, um die Luftbilder der Drohne später zu einem georeferenzierten Ortho foto zusammenfügen zu können. Mit der Pistenraupe wurden Punkte im Abstand von ca. 80 - 120 m angefahren und ein Signalkreuz befestigt (je nach Gletscherzustand schwarz oder weiß). Um die Passpunkte am nächsten Tag leichter wiederfinden zu können, wurden sie gleichzeitig in einem gewöhnlichen Outdoor-GPS (Garmin) gespeichert. Abb. 5: Ausschnitt Punktwolke „Café 3.440“ PROFILE 2/2015 11 Praxisbericht messpunktplus Da der gesamte zu bef liegende Gletscherabschnitt vom Aussichtspunkt am Gipfel des Hinteren Brunnenkogels aus einsehbar ist, entschlossen wir uns, entgegen einer üblichen GPS-Aufnahme, zur polaren Punktbestimmung. Die Multistation befand sich dabei auf 3.440 m Höhe, während die Punkte auf dem Gletscher bis zu 600 m tiefer lagen. Als koordinierte Referenzpunkte dienten uns bereits in den Vorjahren bestimmte Punkte der Hochschule für Technik in Stuttgart in einer Entfernung von bis zu 2,5 km. Zum Einsatz kam unsere Leica Multistation MS 50. Parallel zur Punktbestimmung konnten dank der Scanfunktion des Instrumentes noch zwei Punktwolken von der Bergstation erzeugt werden, um im eigenen Interesse einmal einen SollIst-Vergleich zwischen 3D-Modell und gebautem Zustand durchzuführen (siehe Abbildung 4 und 5). Am nächsten Tag, am 25.07.2015, konnten mit der Erfahrung des Vortages die eigentlichen Vermessungen in gewohntem Ablauf auf dem Gletscher beginnen. Bereits um 7.00 Uhr fuhren wir mit dem Gletscherexpress von 1.740 m durch den Berg hinauf auf 2.840 m zur Talstation der Wildspitzbahn. Oben angekommen, stellte sich die Frage nach der Logistik. Doch diese ließ sich auch am Wochenende ohne vorhandene Pistenraupe leicht mit Unterstützung des Personals der Pitztaler Gletscherbahnen lösen. Die Aufnahmen zur Erstellung der Punktwolke erfolgten mit einer speziellen Kamera und einer Auflösung von 36 MP. Die Flugroute wurde vor Ort von Thomas Reusch programmiert und mittels WLAN an die Drohne übermittelt (siehe Abbildung 9). Dank der guten GPS-Werte waren die Abweichungen des Fluges gering und damit die Über lappung der Bilder mit 80 % mehr als ausreichend. Abb. 10: Flugroute und Bildpositionen 12 PROFILE 2/2015 Um möglichst viele Passpunkte mit einem Flug zu erfassen und somit eine größere Genauigkeit zu erzielen, wurden verschiedene Ausgangspunkte für die Flüge gewählt. Von einem Standort aus wurde eine Fläche von ca. 300 x 300 m in einer Zeit von 8 bis 10 Minuten überflogen. Das aus den verschiedenen Flügen gerechnete Orthofoto zeigt deutlich die Oberflächenstrukturen des Gletschers in einer hohen Auflösung (siehe Abbildung 10). Aufgrund dieser Tatsache setzt messpunktplus die Drohne bereits in Verbindung mit Mobile Laserscanning (MLS) bei Straßenbauprojekten für die Erfassung der Randtopografie ein. Trotz nicht optimaler Wetterbedingungen konnten die örtlichen Vermessungsarbeiten und Bildflüge inklusive der Videoaufnahmen in nur zwei Tagen abgeschlossen werden. Auswertung der Daten Zur anschließenden Auswertung wurde zunächst aus den Daten der Tiefen messungen mit den entsprechenden GPS-Positionen mit VESTRA ein Flächenmodell der unter dem Gletscher befindlichen Felsstruktur (Gletscherunterfläche) gerechnet (siehe Abbildung 11). Im nächsten Schritt wurden die schon vorläufig berechneten Orthofotos auf die bestimmten Passpunkte transformiert, hieraus ein zusammenhängendes georeferenziertes Bild erzeugt und parallel dazu die Punktwolke berechnet. Unsere zunächst vorhandenen Befürchtungen, dass die Gletscheroberfläche nicht genü- Abb. 11: Rasterpunkte Tiefenmessung messpunktplus gend strukturiert wäre, um ein nahtloses Zusammenrechnen der Bilder zu gewährleisten, bestätigten sich nicht. Die Transformation brachte ein Ergebnis mit minimalen Restklaffen, das wir in dieser Genauigkeit nicht erwartet hatten (siehe Abbildung 12). Über die Punktwolke aus vielen Millionen Punkten wurden im Anschluss Rasterpunkte im 1-m-Abstand eingerechnet. Zur DGMBerechnung der Oberfläche wurden diese als x,y,z-Datei in VESTRA importiert. Über eine zunächst durchgeführte Oberflächen- und Massenberechnung aus Prismen anhand der zwei zuvor erstellten Digitalen Geländemodelle des Gletschers (Eisoberfläche und -unterfläche) konnte anschließend mit VESTRA seven PRO und der DGM-Fachschale „Tiefenzonen/Höhenbereiche“ eine anschauliche Darstellung erzeugt werden (siehe Abbildung 13). Parallel hierzu wurden noch die zuvor berechneten Höhenlinien eingeblendet (siehe Abbildung 14). Gebiete mit z. B. einer dünnen Eisstärke lassen sich hierdurch problemlos definieren. Die Umringkoordinaten können in ein GPS-Gerät für den Hobbybedarf (z. B. Garmin) übertra- gen und somit auch durch das Personal der Pitztaler Gletscherbahnen in der Örtlichkeit markiert werden (siehe Abbildung 15). Ein abschließendes Fazit des Einsatzes am Hinteren Brunnen kogelferner war schnell gezogen. Das Wetter hatte mitgespielt und alle Arbeiten wurden mit guten Ergebnissen durch Unterstützung der VESTRA-Auswertemöglichkeiten zur vollen Zu friedenheit für die Auftraggeber und auch für das messpunktplus-Team durchgeführt. Das Spektrum der Erfahrungen bei Vermessungsaufgaben mit neuesten Technologien in großen Höhen konn- Praxisbericht ten wir deutlich erweitern und freuen uns schon jetzt auf die nächsten spannenden Aufgaben. Jürgen Weber Der Autor ist Inhaber des Ingenieurbüros messpunktplus und bereits seit über 20 Jahren versierter VESTRA-Anwender. Florian Müller Der Autor ist seit 1. Juli 2015 Mitarbeiter bei messpunktplus und verantwortlich für die Bearbeitung von Laserscan- und Befliegungsdaten. Vorgestellt: messpunktplus Leistungsspektrum: • Architektur und Fassadenvermessung • 3DLaserscanning • Vermessung mit Multikopter • Mobiles Laserscanning • Erstellen komplexer 3DModelle • Entwurfs und Bauvermessung/Trassierung • Technische Entwurfs und Ausführungsplanung für Straßen • Deponievermessung/Volumenermittlung • Deformations und Überwachungsmessungen • Leitungsdokumentation PROFILE 2/2015 13 CAD TOOLS aktuell Apps Schon lange haben Apps die Welt der Smartphones und Tablets erobert – kleine Programme, die uns im Idealfall den Alltag vereinfachen, in der Regel für kleines Geld. Diesem Beispiel folgend brin gen wir nun „AKG CAD TOOLS“ für AutoCAD, AutoCAD Civil 3D und AutoCAD Map 3D auf den Markt. Von Harald Strecker Die Idee Als um die Jahrtausendwende VESTRA CAD für die Plattform AutoCAD entwickelt wurde, gab es immer wieder Anregungen für Erweiterungen, eben auch das CAD betreffend. Nach und nach wurde VESTRA um Funktionen wie Planrahmen oder Layerview erweitert. Arbeitsschritte, die in AutoCAD grundsätzlich möglich sind, wurden vereinfacht und ergänzt. Über die Jahre entstanden so viele Funktionen, die nicht nur für VESTRA-Anwender interessant sind, aber nur diesen zur Verfügung standen. Das wollten wir ändern und dem Beispiel der Smartphones und Tablets zu folgen, lag dann nahe. Durch die jahrelangen Erfahrungen mit AutoCAD und AutoCAD Civil 3D gab es eine große Ideensammlung für mögliche Apps. Nach und nach setzen wir diese Ideen jetzt um. Böschungsschraffen Böschungsschraffen schnell und einfach in AutoCAD erzeugen. Das Tool „Böschungsschraffen“ er stellt durch grafische Auswahl der Ober und Unterkante einfach und schnell die Schraffen. Die Ausrichtung, der Abstand und die Längen können angepasst werden. Aufräumen Per Mausklick sorgt dieses Tool für stets übersichtliche *.dwg/*.dxf. Die ersten und oft sehr zeitaufwendigen Arbeitsschritte nach dem Öffnen von ex ternen dwg oder dxfDateien erledigt das Tool „Cleaner“. Die Tools Die Tools folgen drei Prinzipien: • Möglichst branchenübergreifend einsetzbar • Einfache Bedienbarkeit • Starkes Preis-Leistungs-Verhältnis Bis Ende 2015 stehen zur Markteinführung die beiden Tools „Böschungsschraffen“ und „Aufräumen“ kostenfrei zur Verfügung. Weitere Tools wie der „Planrahmen“ (zur Erstellung anspruchsvoller und gedrehter Layouts) oder die „Geo-Foto-Extension“ (z. B. zur Baustellendokumentation) stehen kurz vor der Fertigstellung und sind zeitnah erhältlich. Besuchen Sie regelmäßig die AKG CAD TOOLSInternetseite, um die Entwicklung zu verfolgen. Dipl.-Ing. (FH) Harald Strecker Der Autor ist Leiter der Abteilung Vertrieb bei der AKG Software Consulting GmbH. 14 PROFILE 2/2015 Layerview Ermöglicht effizienteres Arbeiten dank übersichtlicher Layerstruktur. Bei der Analyse von Daten werden oft Layer aus und eingeschaltet. Der Layermanager vereinfacht diese Arbeits schritte: Selektierte Layer werden direkt angezeigt und Objekte können be arbeitet werden. Layer mit Daten lassen sich ohne Umwege löschen. CityGML Einfacher Import von CityGMLGebäuden in AutoCADZeichnungen. Dieses Tool importiert die xmlDatei des Landesvermessungsamtes und erstellt 3DBlöcke zur Weiterbearbeitung, z. B. für Visualisierungen oder Sicht weitenanalysen. Der kurze Weg zur App Auf der eigenen AKG CAD TOOLSInternetseite finden Sie weitere Infos, Kurzvideos und die Möglichkeit zum Produktdownload: VESTRA INFRAVISION VESTRA aktuell Auf der INTERGEO 2015 in Stuttgart wird AKG ihr neues Produkt vorstellen: VESTRA INFRAVISION. Bereits jetzt lässt sich abschätzen, dass das CADProgramm als punktorien tierte StandaloneLösung wohl zu den modernsten Infrastrukturplanungssystemen gezählt werden kann. Wir stellen Ihnen in diesem Beitrag VESTRA INFRAVISION genauer vor. Von Bernhard Feser Historie Vor einigen Jahren hat sich AKG dazu entschlossen, ein neues VESTRA für den Markt zu entwickeln. Hierbei sollte es sich nicht um eine bloße Weiterentwicklung von VESTR A seven PRO handeln, sondern vielmehr um ein eigenes, neues Programmsystem. Die Entwicklungsarbeit begann mit der Querschnitt- und Längsschnittkonstruktion, hierauf folgte die neue Zeichnungsbearbeitung. Nun freuen wir uns sehr, dass das Herzstück von VESTRA INFRAVISION vorgestellt werden kann: der neue CAD-Lageplan. 64 Bit und parallele Programmausführung VESTRA INFRAVISION verfügt über viele technologische Neuerungen. Das System ist eine 64-Bit-Anwendung und wurde optimiert für die Arbeit mit großen Datenmengen, z. B. Laserscandaten. Weiterhin unterstützt es die parallele Programmausführung (Multithreading), was die Ressourcen der vorhandenen Hardware optimal nutzt. Das spürt der Anwender besonders bei der Bildschirmdarstellung (geringere Wartezeiten) und bei der Arbeit mit großen Datenmengen. Ähnlich wie in einem Browser wird die Detaildarstellung parallel berech net und angezeigt. Komplexe Linien- und Flächensignaturen werden präzise ausgegeben, während der Anwender ohne Die Programmoberfläche von VESTRA INFRAVISION jede Wartezeit in der Schnelldarstellung arbeiten kann. Programmoberfl äche: Reduktion auf das Wesentliche Die moderne Benutzeroberfläche ist trotz ihrer Vielzahl an Funktionen übersichtlich und leicht bedienbar. Neben den Fachobjekten wie „Baum“ oder „Böschung“ gibt es nur die vier Grundobjekte „Punkt“, „Linie“, „Fläche“ und „Text“. Die fachliche Ausprägung erfolgt über Fachbedeutungen. Programmassistenten führen den Anwender zielgerichtet durch die erforderlichen Arbeitsschritte zum optimalen Ergebnis. Grafische Anfasser erleichtern die Konstruktion am Bildschirm, eine Werkzeugleiste mit geometrischen Konstruktionsmodi unterstützt den Anwender dabei. Beim Mouse Over zeigt VESTRA INFRAVISION an, welches Objekt der Mausklick selektieren würde. Ein großzügiger Undo-Speicher ermöglicht es, auch weit zurückliegende Arbeitsschritte rückgängig zu machen. Objektorientiertes Datenmodell Ein objektorientiertes Datenmodell erleichtert das fachliche Arbeiten. Objekte wie „Böschung“, „Flurstück“, „Baum“ oder andere werden mit Fachbedeutungen klassifiziert und dargestellt. Die Darstellung über Fachbedeutungen bietet viele Definitionsmöglichkeiten, von der einfachen Farbe bis zu komplexen, maßstabsabhängigen Signaturen, wie sie in der RE 2012 vorgeschrieben sind. Das Arbeiten mit Fachbedeutungen ist überaus benutzerfreundlich gelöst, es lassen sich Favoriten festlegen, die zuletzt verwendeten werden automatisch angeboten. Selbstverständlich ist auch eine Textsuche nach Fachbedeutungen möglich. SQL-Datenbank Die Datenhaltung für die Grafi k erfolgt in offenen SQL-Datenbanken. Es können mehrere Datenbanken in einem Projekt verwendet werden, im Modus „Lesend“ können Datenbanken aus anderen Projekten referenziert und angezeigt werden. Dabei können die Daten in verschiedene Datenbanken abgelegt werden. So ist es möglich, Daten in verschiedenen Datenbanken zu organisieren und fachlich zu trennen, z. B. Katasterbestände aus verschiedenen Epochen jeweils in einer eigenen Datenbank zu speichern, aber dennoch gemeinsam anzuzeigen. Damit lassen sich Veränderungen, z. B. im Grunderwerb, grafisch prüfen. Durch das Aufteilen eines Projektes in verschiedene Datenbanken werden große Projekte handlicher, weil nicht PROFILE 2/2015 15 VESTRA aktuell VESTRA INFRAVISION benötigte Datenbanken einfach per Mausklick deaktiviert werden können. Die Daten werden dann im Programm nicht angesprochen und belasten den Arbeitsspeicher nicht. Der Zugriff auf Projekt-Datenbanken durch andere Arbeitskollegen ermöglicht in umfangreichen Projekten ein verteiltes Arbeiten. Punktorientiertes Arbeiten Die Datenhaltung in VESTR A INFRAVISION ist rein punktorientiert. Zu jedem Einzel-, Linien- oder Flächenpunkt kann ein Punktname abgelegt werden. In jeder Grafik-SQLDatenbank kann wahlweise mit assoziativen Punktnamen gearbeitet werden, was zur Folge hat, dass Punkte mit gleichem Punktnamen immer die gleichen Koordinaten haben. Bei einer Lageänderung eines Punktes werden dann automatisch alle Punkte mit demselben Punktnamen in der Lage aktualisiert. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Punkt ein Einzel-, Linien- oder Flächenpunkt ist. Bei der Konstruktion kann auch nach Punktnamen gesucht und auf Punktnamen „gefangen“ werden. Der Punktname dient bei Selektionen als Kriterium für eine schnelle Auswahl. DWG und weitere Schnittstellen DWG-Daten werden problemlos importiert und ohne weitere Nachbearbeitung wie in AutoCAD dargestellt. VESTR A INFR AVISION unterstützt die Darstellungsdefinitionen von AutoCAD-Liniensymbolen (LIN) und von AutoCAD-Schraff urmustern (PAT). Der Anwender muss beim Import lediglich die nicht gewünschten Layer ausschalten, den Rest übernimmt VESTRA. Die DWG/DXF-Daten können in einer eigenen Datenbank gespeichert werden, um eine saubere Trennung der verschiedenen Grafikdaten zu erhalten. Die Objekte aus der DWG/DXFDatei lassen sich beliebig bearbeiten. Die automatische Objektbildung beim Import gewährleistet, dass nachträglich in der Grafi k Fachbedeutungen zugewiesen werden können. Fachliche Grafikdaten – etwa aus der Vermessung oder aus dem OKSTRA – können direkt eingelesen werden, am Bildschirm werden nur noch die Fachbedeutungen zugewiesen, oder die Zuordnung wird einfach als Vorlage geladen. OpenStreetMap (OSM) OpenStreetMap ist ein internationales Kartografierungsprojekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, eine freie Weltkarte zu erstellen. Die Daten dieser Weltkarte dürfen beliebig verwendet werden.In VESTRA INFRAVISION können die 16 PROFILE 2/2015 VESTRA INFRAVISION Rohdaten der Weltkarte über eine grafische Kartenauswahl in eine Datenbank übertragen werden. Die Darstellung der Objekte ist über Fachbedeutungen individuell steuerbar. Geodaten werden in einer eigenen VESTRA-Grafik-SQLDatenbank abgelegt. In den OSMDaten kann nach Straßennamen und anderen Informationen gesucht werden. Alle zusätzlichen Informationen, die in OSM zu den Objekten abgelegt wurden, lassen sich in VESTRA INFRAVISION anzeigen. Neue CAD-Funktionen Zahlreiche neue CAD-Funktionen, wie sie bereits in der Zeichnungsbe arbeitung realisiert wurden, erlauben ein flüssiges Arbeiten bei der grafi schen Konstruktion. Im Zuge des neuen Lageplans wurden weitere Funktionen implementiert, z. B. die „Höhenberechnung über schiefe Ebene“, außerdem neue Features für den 3D-Bereich. Die neu entwickelten „Objekteigenschaften“ bieten ein mächtiges Werkzeug zur Analyse und Filterung von VESTRA-Objekten. Ebenen und Schichten Zusätzlich zu den Ebenen sind in VESTRA INFRAVISION die Schichten VESTRA aktuell Anwender dafür sorgen, dass bei der Druck- oder PDF-Ausgabe die Flächenfüllung immer unten liegt und nicht die Beschriftung verdeckt. Fazit VESTRA INFRAVISION „Splash Screen“, der beim Programmstart erscheint. der Druckreihenfolge hinzugekommen. Auf den Ebenen werden die Daten fachlich strukturiert, z. B. Gebäude mit allen Beschriftungen und Hausnummern. Die Darstellungsreihenfolge der Objekte wird über unterschiedliche Schichten der Druckreihenfolge gesteuert. So kann z. B. das Gebäude mit seinen Beschriftungen und Nutzungsarten, die alle auf einer Ebene liegen, auf unterschiedliche Druckschichten aufgeteilt werden: eine obere Schicht für die Hausnummer, darunter eine für die Nutzung, noch weiter unten die Schicht für die Flächenfüllung. Durch Verschieben der Schichten kann der Entwicklung, Qualitätssicherung und Testing von VESTRA INFRAVISON erfolgen vollständig in Deutschland. Das ist in der Softwareprogrammierung mittlerweile eine Seltenheit. Doch der enorme Kosten- und Arbeitsaufwand hat sich gelohnt. Nicht ohne Stolz glauben wir sagen zu können: VESTR A INFR AVISION wird einen Maßstab für innovative und richtungsweisende Software im Bereich Infrastrukturplanung und -bau setzen. Für die AKG-Entwicklungsabteilung steht nun die Integration der unterschiedlichen Fachschalen ganz oben auf der Aufgabenliste. Über die Ergebnisse halten wir Sie in den nächsten PROFILE-Ausgaben auf dem Laufenden. PROFILE 2/2015 17 VESTRA aktuell RAL 2012 Ein Schwerpunkt der diesjährigen VESTRA User Conference in Mainz war der richtliniengetreue Entwurf plangleicher Kontenpunkte gemäß RAL 2012. Herr Dr. Zimmermann legte sowohl in seinem Vortrag bei der Konferenz als auch im korrespondierenden Artikel in der PROFILEAus gabe 01/2015 die theoretischen und technischen Grundlagen dar. In diesem Beitrag werden die Neuheiten sowie die Erweiterungen der Eingabeparameter im Knotenpunktentwurf vorgestellt. Ein Beispiel für die Konstruktion einer „Einmündung EKL3/EKL3“ dient der Veranschaulichung. In der nächsten PROFILEAusgabe folgt die beispielhafte Konstruktion der „Kreuzung EKL3/ EKL 3 mit Kreuzungswinkel < 80 gon“. Allgemeines Die Neufassung der Richtlinien des Straßenentwurfs (RAA, RAL, RASt) erforderte auch eine Überarbeitung des geometrischen Knotenpunktentwurfs in VESTRA. Deutlich erweitert wurde der Bereich „Details“ im Achsmanager, neue Eingabeparameter erlauben es, auch Kreuzungen mit Schnittwinkeln < 80 gon und > 120 gon zu erstellen. Gleichfalls wurden die Gestaltungsmöglichkeiten für wichtige Knotenpunktdetails um „Tropfen“, „Abbiege und Einbiegestreifen“ ergänzt. Neuerungen Das generelle Vorgehen beim Knotenpunktentwurf in VESTRA bleibt unverändert. Der Start erfolgt aus dem Achsmanager heraus, wobei im ersten Schritt zu definieren ist, welche Bestandteile im Knotenpunkt vorhanden sind. Neu ist, dass beim kleinen Tropfen die Dreiecksinsel nicht mehr wählbar ist. Die Kombination zwischen kleinem Tropfen und Dreiecksinsel ist in der RAL 2012 nicht vor gesehen. Im Bereich „Details“ ist die genaue geo metrische Ausprägung der Bestandteile des Knotenpunktes zu definieren. Dieser Eingabedialog wurde komplett überarbeitet. Die Neuerungen werden im Folgenden de tailliert vorgestellt. 1. Zur schon vorhandenen Definition des Abbiegestreifens wurden die Definitionen des Einbiegestreifens hinzu gefügt. Diese sind standardmäßig ausgeschaltet und müssen bei Verwendung eingeschaltet werden. Die Parameter entsprechen denen des Abbiegestreifens. Für den Abbiegestreifen wird jetzt klar unterschieden zwischen par allel geführtem Abbiegestreifen und Ausfahrlücke (entspricht dem Ausfahrkeil, wobei sich der Winkel aus dem Verhältnis zwischen Breite und Länge des Abbiegestreifens ergibt). 2. Der grün umrandete Bereich zeigt die auffälligste Neuerung im Parameterdialog. VESTRA ermöglicht jetzt auch den weitgehend automatisierten Entwurf von Knotenpunkten, deren Kreuzungswinkel < 80 gon oder > 120 gon sind. Dabei kann gewählt werden, ob bei der Trassierung mit oder ohne Rechtsversatz gearbeitet wer den soll. Als Standardfall wird die Berücksichtigung eines Rechtsversatzes angenommen. Wie im Achsmanager ge wohnt, bieten kleine Skizzen Unterstützung beim Ausfüllen des Dialogs und verdeutlichen die Eingabeparameter. Sollte kein Rechtsversatz zur Anwendung kommen, kann für die entstehende „Ausgleichsachse“ im Bereich des Kreuzungspunktes der über und untergeordneten Straße auch eine kurze Zwischengerade definiert werden. 3. Die Erfahrungen unserer Kunden einerseits, aber auch die neuen Anforderungen der RAL 2012 zeigten, dass eine bessere Unterscheidung zwischen der Gestaltung des großen und des kleinen Tropfens notwendig ist. Dieser Anforderung folgte AKG, sodass es nun möglich ist, explizit die geometrischen Parameter des großen oder des kleinen Tropfens zu definieren. Dabei wird natürlich Rücksicht auf die Besonderheit der 6gonDrehung des klei nen Tropfens genommen. VESTRA unterstützt den Anwender automatisch bei der Konstruktion der geomet rischen Parameter der Knotenpunktbestandteile. So werden nur die Parameter des gewählten Tropfentyps ak tiv. Bei Wahl des kleinen Tropfens wird automatisch die Dreiecksinsel gesperrt und damit natürlich auch die „Streifenbreite Dreiecksinsel“ im Hauptdialog deaktiviert. 18 PROFILE 2/2015 RAL 2012 VESTRA aktuell 4. Zur Erreichung einer transparenteren Konstruktion der Dreiecksinsel gemäß RALKonstruktionsvorschriften wurden die Abstandsparameter für die Dreiecksinsel erweitert. Diese können jetzt über die Parameter A1 bis A3 eingegeben werden, die Skizze informiert über die Parameterdefinition. Sollte für den Knotenpunkt keine Dreiecksinsel notwendig sein, werden die Parameter ausgegraut und können nicht mit Werten belegt werden. 5. Eine wesentliche Neuerung in der RAL 2012 ist die Standardisierung der Knotenbereiche durch die Knoten punktarten. Ziel ist es, die Knotenpunkte innerhalb einer Entwurfsklasse so einheitlich wie möglich zu gestal ten und von den anderen Entwurfsklassen klar abzuheben. Um das zu erreichen, wurden Linksabbiegertypen, Rechtsabbiegertypen und Zufahrtstypen für Kreuzen und Einbiegen definiert und den Knotenpunktarten in Abhängigkeit der Entwurfsklassen zugewiesen. In der Gesamtheit bestimmen die Typen für die Linksabbieger, die Rechtsabbieger und die Zufahrten die Bestandteile der einzelnen Knotenpunktart. Folgerichtig bestimmen also die Knotenpunktarten die Auswahl der Parameter in den beiden VESTRAKnotenpunktdialogen und de ren Wertzuweisung. Über die Schaltfläche „Import“ können vordefinierte beziehungsweise selbst erzeugte Knotenpunktarten geladen werden. AKG liefert eine Auswahl der wichtigsten Knotenarten als Vorlagen, die na türlich auch noch angepasst werden können. Nach erfolgter Anpassung lassen sich diese als „Benutzerdefinierte Knotenpunktart“ abspeichern. Abgespeichert werden dabei alle im Parameterdialog „Details“ eingegebenen Definitionen. Kompatibilität zu Altbeständen Mit der Erweiterung der Berechnung plangleicher Knotenpunkte kann es gegenüber Altbeständen, die in vor herigen Versionen erstellt wurden, zu Lageveränderungen einzelner Knotenpunktelemente kommen. Um Altbestände vor ungewollten Veränderungen zu schützen, gibt es in VESTRA Build 48 folgenden Workflow: Nach der Auswahl eines Knotenpunktes (Altbestand) im Achs manager wird wie gewohnt der Eingabedialog mit den ausgewähl ten Knotenpunktbestandteilen angezeigt. Wird der vorhandene Knotenpunkt z. B. nochmals berechnet, bleibt er im Altformat be stehen. Es kommt zu keinen Veränderungen. Beim Öffnen von „Details“ wird die nebenstehende Warnmel dung ausgegeben. Anschließend gibt es folgende Möglichkeiten: Bei „Nein“ wird der ParameterDialog nicht geöffnet, und es er scheint erneut der Achsmanager. Der Knoten liegt immer noch im Altformat vor. Bei „Ja“ öffnet sich der neue Dialog „Plangleiche Knoten – Parameter“, gleichzeitig wird in der Grafik der neu berechnete Knotenpunkt entsprechend den eingestellten Parametern ange zeigt. Dadurch wird sichtbar, welche Veränderungen sich gegen über dem Altbestand ergeben würden. Weitere Veränderungen in den Parametern können jederzeit vorgenom men werden. Beim Schließen des ParameterDialoges erscheint eine weitere und in diesem Fall alles entscheidende Sicherheits abfrage! Wird die Frage „Änderungen übernehmen“ mit „Nein“ beantwortet, bleibt der Knoten im Altdaten format erhalten. Nur bei „Ja“ wird der Knoten im neuen Datenformat RAL 2012 abgespeichert. Es ist zu beachten, dass anschließend eine Rückkehr zum alten Datenformat nicht mehr möglich ist! Im Fall, dass ein Knotenpunkt schon im neuen RAL 2012Datenformat berechnet wurde, aber der Auftraggeber oder Partner noch mit der Version VESTRA Build 46 oder 47 arbeitet, wird der Knotenpunkt im Achsmanager angezeigt, kann aber nicht über „Details“ bearbeitet werden. Der Knotenpunkt wird in aufgelöster Form ange zeigt, die einzelnen Knotenpunktachsen (die den Knotenpunktbestandteilen entsprechen) können ausgewählt und editiert werden. Selbstverständlich bleiben auch die geometrischen Abhängigkeiten zwischen den Achsen erhalten. In diesem Beispiel soll eine Einmündung zwischen zwei Straßen der EKL 3 gemäß den Vorgaben der RAL 2012 entworfen werden. Es handelt sich um eine Einmündung ohne Lichtsignalanlage und ohne gesonderte Führung der Fußgänger und Radfahrer. Aus der RAL 2012 ergibt sich, dass die in der Abbildung rechts gezeigten Typen und Parameter Anwendung finden müssen. Im Achsmanager wird wie gewohnt der Assistent „Plangleicher Knotenpunkt“ gestartet. Für den Knotenpunkt entwurf sind die maßgebenden Bestandteile zu definieren. Es handelt sich um die über und untergeord nete Straße unserer Einmündung sowie die notwendigen Knotenbestandteile: Linksabbiegerstreifen, drei teiliger Korbbogen für Abbieger und Einbieger sowie kleiner Tropfen und Dreiecksinsel. Die Abbildung „Eingabeparameter für Einmündung EKL3/EKL3 nach Beispiel“ auf der nächsten Seite zeigt die Eingaben im Achsmanager, die für unser Beispiel notwendig sind. PROFILE 2/2015 19 VESTRA aktuell RAL 2012 Bei der Auswahl von Tropfen und Dreiecksinsel ist zu beachten, dass die Kombination zwischen kleinem Tropfen und Dreiecksinsel gemäß RAL 2012 nicht zulässig ist. Deshalb wird bei der Auswahl des kleinen Tropfens die Dreiecksinsel automatisch deaktiviert, wie die Abbildung links oben zeigt. Anschließend sind die Parameter für die Einmündung weiter zu detaillieren. Dazu nutzt man die Schaltfläche „Details“, die das Parameterfenster für den Knotenpunkt öffnet. Folgende Arbeitsschritte muss der Anwender jetzt vornehmen: 1. Definition Linksabbieger (Typ LA2) Für die Definition des Linksabbiegers und der gegenüberliegenden Sperr fläche ist es notwendig, die Längen für die Aufstellstrecke, die Ver zö gerungsstrecke und die Verziehungsstrecke anzugeben. Die Längen der Aufstellstrecke und der Verzögerungsstrecke sind jeweils 20 m. Die Länge der Verziehungsstrecke be trägt 50 m, da es sich um eine Links abbiegerspur handelt, die beidseitig der Achse der übergeordneten Straße liegt. Laut RAL 2012 befindet sich die Haltelinie für die Linksabbieger 3,50 m von der Tropfenbegrenzung auf der Einbiegerseite. Dieser Wert ist vorbe legt, kann aber gegebenenfalls an die Örtlichkeit angepasst werden. 2. Definition Rechtsabbieger (Typ RA4 einschließlich kleiner Tropfen und dreiteiligem Korbbogen) Für den Rechtsabbieger ist zum einen der dreiteilige Korbbogen, zum anderen die Geometrie des kleinen Tropfens zu definieren. Für den dreiteiligen Korbbogen sieht die RAL 2012 bei Kreuzungswinkeln von 100 gon einen Hauptbogenradius von RH = 15 m vor. Entsprechend ergibt sich RE = 30 m und RA = 45 m. Typ RA4 hat keine Ausfädelungsspur, sodass als Option der Ausfahrkeil mit einer Länge von 35 m auszuwählen ist. Die Parameter für den kleinen Tropfen sind entspre chend den Standardwerten der Richtlinie vorbelegt. Wegen der großen Parameter für den Abbieger muss die Sperr fläche für den kleinen Tropfen etwas ver längert werden. Für das Beispiel ist die Länge A2 auf 26 m zu verlängern. Damit der kleine Tropfen in der Einmündung richtig platziert wird, ist die „6gon Konstruktion“ aktiviert. 20 PROFILE 2/2015 RAL 2012 VESTRA aktuell 3. Definition „Zufahrt Einbiegen/Kreuzen“ (Typ KE4, dreiteiliger Korbbogen) Die Definition „Zufahrt Einbiegen/Kreuzen“ umfasst den dreiteiligen Korbbogen für den Einbieger. Die Streifenbreite zwischen Einbieger und Sperrfläche (Tropfen) soll 4,50 m betragen. Bei einem Kreuzungswinkel von ca. 100 gon empfiehlt die RAL 2012 für den Hauptbogenradius RH = 12 m. Eine Einfädelungsspur ist bei dieser Einmündung nicht vorgesehen. 4. Vorlage speichern In diesem Dialog besteht die Möglichkeit, die eingegeben Parametereinstellungen als Vorlage (Thema) zu speichern. Es werden hier nur die Werte der im Detaildialog angezeigten geometrischen Parameter der Knotenpunkte gespeichert. Die Vorlagen umfassen nicht die Auswahl der Knotenpunktbestandteile. Mit der Schaltfläche „Export“ wird eine kpaDatei angelegt. Zur besseren Wiedererkennbarkeit sollte der Vor lagenname die Knotenpunktart und die zur Anwendung kommenden Typen für die Knotenbestandteile enthal ten. In unserem Beispiel könnte die Vorlage z. B. „Ein mündung EKL3_3 LA2RA4KE4 100 gon“ heißen. Die Abbildung rechts zeigt die so entstandene Lösung für die Einmündung aus dem Beispiel. Fazit Beispielhaft wurde die Erstellung eines Knotenpunkts mit den erweiterten Funktionalitäten des VESTRA Knotenassistenten gezeigt. Einerseits wurde die Parametereinstellungen für die „Standardknoten“ deutlich er weitert und so an die Konstruktionsvorschriften der RAL 2012 angeglichen, andererseits ist es jetzt auch möglich, Knotenpunkten mit Kreuzungspunkten außerhalb des Bereichs zwischen 80 und 120 gon weitgehend automati siert zu bearbeiten. Dies wird in der nächsten Ausgabe von PROFILE anhand eines weiteren Beispiels erläutert. Es kann festgestellt werden, dass bei der Produktweiterentwicklung ein Spagat gelungen ist: einerseits eine ein fache Nutzerführung, anderseits die Möglichkeit, auch komplexe Knotenpunkte mit schiefen Kreuzungswinkeln zu erstellen. Es ist kein Widerspruch, zu betonen, dass für eine Vielzahl von Knotenpunkten die Standardlösungen nur erste Ansätze sind und diese anschließend in den einzelnen Knotenbestandteilen (die durch VESTRAAchsen re präsentiert werden) manuell noch optimiert werden müssen. Hierzu bietet VESTRA die Möglichkeit, jede Knotenachse nachträglich einzeln zu editieren. Hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auch auf die Knoten Komplexelemente (Tropfen, Abbieger, Dreiecksinsel, Einbieger), die einen völlig freien Entwurf von Kreuzungen und Einmündungen gestatten, unabhängig davon, ob der Knotenpunkt innerorts oder außerorts geplant wird. Durch die erweiterte Dokumentation und die umfassende Hilfe wird das Erlernen und Erfahren der neuen Funktionalitäten deutlich erleichtert. Unterstützt wird dies zusätzlich durch Wegweiser, Konstruktionsbeispiele und durch eine Auswahl an Videos, z. B. zur Konstruktion von RALKnoten (außerorts) oder innerstädtischen Knotenpunkten. Dr.-Ing. Rico Steyer Dipl.-Ing. (FH) Carsten Krebs Der Autor ist Produktmanager für VESTRA sowie für die Bereiche F&E verantwortlich. Der Autor arbeitet im Bereich ID/QS und war maßgeblich an der Entwicklung der neuen Knotenkonstruktion beteiligt. PROFILE 2/2015 21 Praxisbericht IB Bertels GmbH Die Ingenieurbüro Bertels GmbH bietet das gesamte Spektrum vermessungstechnischer Ingenieur leistungen. Dieser Beitrag berichtet über das REB-konforme Arbeiten bei Mengenermittlungen, die Bertels im Rahmen eines Gleisbauprojekts durchführte. Dabei wurde VESTRA seven Civil 3D mit der Fachschale „Bahn“ eingesetzt. Von Michael Hinz und Jürgen Benkhoff Bertels GmbH Das Ingenieurbüro Bertels ist ein Partner für anspruchsvolle vermessungstechnische Dienstleistungen, die neben hoher Präzision noch einen weiteren entscheidenden Erfolgsfaktor bieten: Erfahrung. Seit 1995 stellt es seinen Kunden das umfangreiche Know-how zur Verfügung, das es in einer Vielzahl von Projekten jeder Größenordnung gewonnen hat. So sorgt Bertels dafür, dass aus komplexen messtechnischen Daten direkt nutzbares Wissen wird – und bieten damit einen echten Mehrwert. 24 Mitarbeiter arbeiten täglich an Lösungen, um Projekte zum Erfolg zu führen. In der Bau- und Ingenieur vermessung, der Erstellung von bau begleitenden Bestandsdokumentationen für Flughäfen, Werksgelände, Bundessowie Landesliegenschaften und der Er stellung von Kanalbestanddokumen tationen ist das Ingenieurbüro zuhause. Seit 2014 führt Herr Bertels auch Ver messungs- und Inspektionsleistungen aus der Luft aus. Aus bislang nicht da gewesenen Blickwinkeln ermöglicht dieses den Kunden ganz neue Perspektiven auf Objekte und Anlagen. Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Schiene, Nr. 8.1 Neubau s trecke (NBS) Ebensfeld-Erfurt Die NBS Ebensfeld-Erfurt ist als zwei gleisige, elektrifizierte Eisenbahnstrecke für den hochwertigen Reise- und Güterverkehr konzipiert und hat eine Gesamt l änge von 107 Kilometern. Die Trassierung ist für eine Höchst geschwindigkeit von 300 km/h ausgelegt. Der Oberbau wird als „Feste Fahr bahn“ ausgeführt und verläuft durch 22 Tunnel mit 41 Kilometern sowie über 29 Talbrücken mit 12 Kilo metern Gesamtlänge. Hinzu kommen 5 Kilometer Verbindungsstrecken zur Anbindung des Bahnhofs Coburg an die NBS. Die ARGE VP Coburg Süd (Kunz – Baresel – LEONHARD WEISS) führte 22 PROFILE 2/2015 Geologie-Abschnitt (Quelle: Deutsche Bahn AG) die Bauarbeiten für den Strecken ab s chnitt „Verkehrsprojekt (VP) Anbindung Coburg Süd NBS Bau km 15,7+58 bis 18,0+64 und Verbindungs kurve (VBK) Bau km 0,0+00 bis 1,8+43 Tunnel Höhnberg“ aus. Mengenermittlung aus Querprofilen als Dienstleistung für den Bau betrieb Das Ingenieurbüro Bertels wurde durch die bauausführende Firma LEONHARD WEISS als ein Mitglied der ARGE VP Coburg Süd beauftragt, eine REB-konforme Mengenermittlung aus Querprofilen für das bereits in Ausführung befindliche und weitgehend abgeschlossene Bauprojekt zu erstellen. Für die Mengenermittlung der Auf- und Abtragsmassen nach REB-VB 21.003 (Elling) wurden folgende Horizonte definiert: Urgelände, Oberb odena btrag, Fels, Erdabtrag, Erdauftrag, Frostschutzschicht nach Soll und Planumslinie nach Soll. Die Mengen ermittlung für die Tunnel bereiche, Rettungsplätze und Regen rückhaltebecken wurden nach REB-VB 22.013 (Prismen) ausgeführt. Die vermessungstechnische Betreuung erfolgte baubegleitend durch LEONHARD WEISS. Die Vermessungsdaten wurden zu Projektbeginn an das Ingenieurbüro Bertels übergeben. Die Schnittstelle zwischen Bertels als Dienstleister und der Bauausführung bedurfte somit keiner größeren Abstimmung. Die bereits bestehenden Projektdaten wurden dann in einem VESTRA-Projekt Bertels übergeben. Für die Berechnung der Mengen setzte Bertels VESTRA seven Civil 3D mit der Fachschale „Bahn“ für die Abrechnung im Gleisbau ein. Projektanlauf Grundlage für die auszuführenden Be rech nungen war der Leistungs verzeichnis-Text aus dem Bauvertrag. Hier z u zählte u. a.: Querprofil bezogene, REB-konforme Mengen ermittlung einschließlich Darstellung der Abrechnungsprofile im Bereich der Erdbauabschnitte. Grundlage der Mengenermittlung bildete das flächenhaft aufgemessene Urgelände und die Aufnahme nach Oberbodenabtrag. Zu Beginn der Arbeiten erfolgte ein gemeinsamer Abstimmungstermin zur Festlegung des Projektablaufs: • Projektanlaufbesprechung mit Bauleitung und Vermessungs koordination • Festlegung der Schnittstellen für den Datenaustausch • Festlegung von Terminen • Ggf. gemeinsamer Termin mit dem Bauherrn • Besprechungstermine für Zwischen zustände und Klärung von Detail fragen Nach Abschluss des Abstimmungs gesprächs wurden die Vermessungsund Grundlagendaten an Bertels übergeben, und die Arbeiten konnten im Ingenieurbüro beginnen. Übergeben wurden die im Folgenden aufgeführten Datensätze: IB Bertels GmbH Praxisbericht • Achsen und Gradienten – innerhalb der übergebenen Achsen und Gradienten befanden sich auch Blosskurven für die Bahntrassierung, die mit VESTRA Bahn bearbeitet wurden. • Regelquerschnitte (9) für den Damm- und Einschnittbereich • Geländehorizonte wurden als DGM bereitgestellt: - Urgeländeaufnahme der Fa. LEONHARD WEISS - Geländeaufnahmen nach Oberbodenabtrag - Zwischenaufnahmen (Fels etc.) - Geländeaufnahmen nach Fertigstellung • Gesamtes VESTRA-Projekt von LEONHARD WEISS Erstellung der Querprofile Aus den durch LEONHARD WEISS bereit gestellten Unterlagen wurden von Bertels für die durchzuführende Mengenermittlung verschiedene Querprofile erstellt. Zur Vereinfachung der Berechnungsabläufe erfolgte eine Pro grammierung von Bausteinen in VESTRA (siehe Abbildungen und Erläuterungen rechts). Bei der Bausteinprogrammierung bezogen sich alle Querprofi ldetails auf die Achse und Oberkante Schiene. Unterschiedliche Fälle aus den vorgegebenen Regelquerschnitten wurden über die Bausteinprogrammierung konstruiert, sodass die verschiedenen Positionen aus dem Leistungsverzeichnis berechnet werden konnten. Mengenermittlung im Querprofil Durch die eingearbeiteten Geländeaufnahmen (Fels etc.) und die Berechnung der Sollhorizonte aus den programmierten Bausteinen ließ sich eine sehr detaillierte Mengenberechnung über viele Positionen im Querprofi l durchführen. Zum Beispiel mussten die Bodenpositionen (Bodenklasse 3-5 und Fels) im Einschnittskern und böschungsnah berechnet werden. Auch parallel verlaufende Wirtschaftswege, Zufahrten zu den Betriebshöfen und Waldwege wurden im Querprofil berechnet (siehe Abbildungen auf der folgenden Seite). Auch Geländeanpassungen aus dem Istaufmaß (Anschüttungen, Gräben) und Abtreppungen im Urgelände (Geländeneigung größer 10 %) konnten über die Bausteinprogrammierung realisiert werden. Die Positionsberechnungen erfolgten in Abhängigkeit zur Geländeneigung. PROFILE 2/2015 23 Praxisbericht IB Bertels GmbH Auf und Abtrag – Einschnittsbereiche Einschnittsbereiche mit Abtreppung Auf und Abtrag – Auftragsbereiche Mengenberechnung über viele Positionen im Querprofil: 12 Horizonte – Berechnung von bis zu 14 Volumen und 6 Flächen aus einem Querprofil FridtjofNansenWeg 7 48155 Münster Tel.: 0251/609850 • Fax: 55 EMail: muenster@bertelsinfo.de www.bertels-info.de 24 PROFILE 2/2015 • Entwurfs + Bauvermessung • Ingenieurvermessung • Flughafenvermessung • Gebäudedokumentation • Kanalbestandsdokumentation • BFRVermessung 99, LISA • Katasterkartenerneuerung • Geographische Informationssysteme (GIS) • Landeskoordinatensystem ETRS89/UTM • Multikopter (UAV/UAS/Drohnen) IB Bertels GmbH Praxisbericht Berechnung der Brückenanschlüsse Die Berechnung der Brückenanschlüsse erfolgte nach Vorgabe der ELTB Ril 836 (Eisenbahnspezifische Liste Technischer Baubestimmungen). Durch die vorgegebenen Positionen im Längsschnitt für die Brückenanschlüsse (D.1a – Freie Strecke, D.1b/c – Hinterfüllungen) mussten für die Mengenberechnung der verschiedenen Positionen für das Schüttmaterial die Querprofile an den 1:1-Neigungen erstellt werden. Berechnung der Brückenanschlüsse Mengenermittlung mittels Digitalen Geländemodells Die Berechnung der Tunnelportale erfolgte mittels DGM. Die Abrechnungsgrenzen zwischen der Querprofilabrechnung und der DGM-Berechnung im Bereich der Tunnelportale wurden vom Arbeitgeber festgelegt. Da hier auch wieder verschiedene Positionen berechnet werden mussten, wurden positionsbezogene Gelände modelle aufgestellt und nach REB-VB 22.013/ Prismen berechnet; dies war auch bei den Berechnungen der Regenrück haltebecken der Fall. Nach einer Vielzahl von Abstimmungsgesprächen zwischen der Vermessungsabteilung von LEONHARD WEISS und Herrn Hinz von Bertels entstand nach Festlegung aller Horizonte und der Bausteinprogrammierung zur automatisierten Mengenermittlung aus Querprofilen ein VESTRA-Projekt mit großer Intelligenz. Die Mengenermittlung ergab in der Mengenbilanz einen Auftrag von ca. 90.000 m3 und Abtrag von ca. 800.000 m3 über den Baubereich von 1,417 km Neubaustrecke und 0,259 km Verbindungskurven, 2 Tunnelpor tale, 2 Regen rückhaltebecken, 2 Rettungsplätze inklusive Zufahrten und 0,460 km Wirtschaftswege. Während der gesamten Projektdauer wurde das Ingenieurbüro Bertels von AKG hervorragend unterstützt. Berechnung der Tunnelportale Berechnung der Regenrückhaltebecken Michael Hinz Der Autor ist bei der Bertels GmbH Projektleiter im Bereich Bauabrechnung. Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Benkhoff Der Autor ist am Standort Münster bei der Bertels GmbH Prokurist und Büroleiter. PROFILE 2/2015 25 GE/Office aktuell Produktentwicklung GE/Office ist das vollständige System zur Durchführung des Grunderwerbs: von der Erstellung der Grunderwerbsplanung bis zur Entschädigung. In diesem Beitrag berichten wir über die Pro duktweiterentwicklung. Denn bedingt durch das neue ALKISNASFormat und die Einführung der RE 2012 hat sich hier einiges getan. Von Hendrik Steiger und Christoph Schellhorn In den letzten Jahren hat sich die Datenbasis im technischen Grunderwerb sehr verändert. Die nun in den meisten Bundesländern erfolgte Umstellung auf das neue Format ALKIS-NAS für Flurstücks- und Bestandsdaten als wesentlicher Bestandteil der Quelldaten zur Er stellung von Grunderwerbsunterlagen hat neue ImportModule notwendig gemacht. Die parallel dazu laufende Einführung der RE 2012 erforderte Änderungen an den Programmbestandteilen zur Erzeugung der Datenprodukte Grunderwerbsplan (GEP) und Grunderwerbsverzeichnis (GEV). Beide Neuerungen haben es den Herstellern von Grunderwerbsprogrammen nicht wirklich einfach gemacht. Zum einen war der Wegfall der flurstücksbezogenen Nutzungsart in ALKIS-Daten in Bezug auf die früheren ALB-Formate (WLDGE, ALBi, GRUBIS) ein herber Verlust für die Datenempfänger, die sich mit Grunderwerb und der damit verbundenen Entschädigung des Wertes von Grund und Boden eines konkreten Flurstückes beschäftigen müssen. Zum anderen sind die Ausführungen in der RE 2012 zum Themenkomplex GEP und GEV sehr rudimentär, daher widersprüchlich interpretierbar und – mit Verlaub formuliert – etwas realitätsfern. Trotz alledem hat sich AKG gesagt, wir müssen es schaffen, dass unsere Kunden mit unseren GE-Programmen am Ende wieder ein Datenprodukt erhalten, das mindestens der gewohnten Qualität und Exaktheit wie früher entspricht. Also wurde im Workflow vor der Verschneidung der Flur stücksgeometrien mit den GEPlanungsflächen ein neues Modul zur Verschneidung der ALKIS-Nutzungsartenumringe mit der Flurstücksgeometrie geschaffen, inklusive Berücksichtigung von Insel lagen und Herstellung eines Zusammenhangs zwischen den neuen in ALKIS ganz anders strukturierten Nutzungsartschlüsseln zu den bisherigen AdV-Nutzungsartschlüsseln. Für den Datenbereich der Planungs f lächen beziehungsweise ver- Übersichtliches Arbeiten im Lageplan mit schnellem Zugriff auf alle relevanten Daten 26 PROFILE 2/2015 schnittenen Bedarfsflächen und der in der RE 2012 überhaupt nicht erwähnten Erwerbszwecke, die aber neben den erwähnten Erwerbsarten in der bisherigen Praxis eine wichtige Informationsfunktion haben, entschied sich AKG dazu, die bewährte Matrix aus Erwerbsart und Erwerbszweck bei Erfassung und farblicher Darstellung bei zubehalten. Dabei wurde die Gelegenheit genutzt, die Darstellung auf die bekannten Fachbedeutungen umzustellen und einen Wildwuchs der freien Vergabe von Erwerbszwecken etwas zu verhindern. Nun kann man sich leicht vorstellen, dass der gewohnte Workflow bei der Erstellung der GE-Unterlagen durch die hier nur auszugsweise beschriebenen Veränderungen der amtlichen Daten und Vorgaben komplizierter geworden ist. Weitere Entscheidungen werden dem Kunden im Programmlauf abverlangt, welche selbst einen erfahrenen Fachanwender irgendwann mal überfordern. Daher beschloss AKG, die Grunderwerbsmodule grundsätzlich umzugestalten und zu vereinfa- Produktentwicklung GE/Office aktuell chen. Kein leichtes Unterfangen, da wir natürlich auch unsere Kunden nicht gängeln wollen, die bewusst in die Prozesse eingreifen und in Abweichung zur RE 2012 eigene Vorstellungen vom Datenprodukt GE-Unterlagen realisieren möchten. Sei es eine bedarfsflächenbezogene Beschriftung mit oder individuelle Vergabe von GE-Nummern, oder die Darstellung der GE-Textboxen (ehemals GE-Fähnchen), z. B. mit farblicher Unterscheidung zwischen Erwerb für den Baulastträger und Erwerb für A/EFlächen. Das Ergebnis all unserer Überlegungen ist der neue GE-Manager im Lageplan VESTRA seven PRO und GE/Office geworden. Unter dem Motto „Grunderwerb auf einem Klick“ soll der Anwender nach dem Import der ALKIS-NAS-Daten und nach erfolgter GE-Planung in nur wenigen Schritten zu den fertigen Unterlagen GEP und GEV geführt werden, sozusagen ein Abarbeiten der Aufgaben von links nach rechts. Gibt es mathematisch-logische Datenprobleme auf dem Weg dorthin, soll er informiert werden, warum. Gleichfalls kann der Anwender sämtliche Teilmodule einzeln über einen „erweiterten Modus“ aufrufen, in dem mögliche Optionen und Einstellungen variiert und verändert werden können. Ein zentraler Bereich im GE-Manger verschaff t einen guten Überblick über sämtliche Einstellungen zur Erstellung der GE-Unterlagen. Die Einstellungen sind mit Standardwerten vorbelegt, die den Vorgaben der RE 2012 entsprechen. Für den schnellen Weg zu den GEUnterlagen ist es also nicht notwendig, sich mit den Einstellungen ausführlicher zu beschäftigen. Mit dem neuen GE-Manager ist es AKG gelungen, den technischen Grunderwerb einfacher zu gestalten, ohne dass der Anwender überhaupt merkt, welche doch komplizierte Datenbasis zugrunde liegt und welche Entscheidungsprozesse und mathematische Berechnungen im Hintergrund ablaufen (müssen). Dipl.-Phys. Hendrik Steiger Der Autor ist Produktmanager für Grunderwerb und Liegenschaften bei der AKG Software Consulting GmbH in Berlin. Dipl.-Inform. Christoph Schellhorn Der Autor ist Entwicklungsleiter bei der AKG Software Consulting GmbH in Berlin. Der neue GE-Manager. Hier erfolgt ein zielgeführtes „Abarbeiten der Aufgaben“ von links nach rechts. PROFILE 2/2015 27 VESTRA aktuell ÖNORM A 2063 Das Modul VESTRA Bauabrechnung AT liefert Mengenberechnungen gemäß der neuen ÖNORM A 2063. Es bietet eine manuelle Erfassung mit Echtzeitberechnung und anzeige sowie eine grafi sche Erfassung mit Zugriff auf alle Objekte in AutoCAD und VESTRA, z. B. Querprofile. Aufmaß skizzen können an den jeweiligen Positionen direkt in das Projekt übernommen werden. Von Dr. Rico Steyer Leistungsverzeichnes als Cockpit Zentrales Element bei der Erzeugung einer Mengenberechnung ist das Leistungs verzeichnis (LV). Beim Anlegen eines neuen Projektes wird das LV importiert und angezeigt. Zur besseren Übersicht sind alle Gruppen und Positionen farbig hinterlegt. Über dem LV befinden sich die Parameter „Summenblattnummer“, „Leistungszeit raum“, „Abrechnungs zeit raum“, „Abgrenzungsblatt“, „Firma“, „Partie“, „Vorgang“, „Takt“ und „Bauteil-Code“. Summenblattnummer und Leistungszeitraum werden automatisch nummeriert und hochgezählt. Die Eingaben erfolgen über die Selektion der Position im LV. Dabei gibt es drei Möglichkeiten: Erfassung 1: fix Fixe Mengen werden einfach in die Spalte „Wert“ der selektierten Position eingetragen. Das können Zahlen und Formeln sein, wobei auch vordefinierte Variablen genutzt werden können. Erfassung 2: manuell Die manuelle Erfassung verwendet in der Richtlinie vordefi nierte Ansatz- 28 PROFILE 2/2015 formeln für Längen, Flächen, Volumen und Hilfsformeln. Nach Auswahl der Formel sind Parameter und Variablen zu erfassen, die in Echtzeit auf dem zugehörigen Aufmaßblatt vermerkt und gezeichnet werden. Die dynamische Zeichnung erlaubt den direkten Vergleich zur Aufmaßskizze von der Baustelle, sodass man schon während des Eingabeprozesses Falscheingaben erkennt und diese sofort korrigieren kann. Das Aufmaßblatt wird ebenso als PDF-Dokument im Projekt gespeichert wie eine eventuell vorhandene Aufmaßskizze. Erfassung 3: grafisch Gemäß Formel 121 der Richtlinie können Volumenkörper, z. B. AutoCADObjekte, grafisch übernommen werden. Gemäß Formel 129 können Mengen aus den VESTRA-Querprofildaten berechnet werden. Dazu wurde der direkte Zugriff auf die VESTRA-Querprofi ldatenbank realisiert. Prüfung und Datenausgabe Die Plausibilitätsprüfung untersucht das Projekt auf Positionen ohne Daten, Positionen auf mehreren Summenblättern, Fehler in Rechenansätzen und formale Fehler und erstellt ein detailliertes PDF-Protokoll. Die Datenausgabe generiert eine PDF-Datei mit den selektierten Summenblättern. Gleichfalls ermöglicht die zugehörige ONRE-Datei (nach ÖNORM A 2063) den Datenaustausch zur weiteren Verarbeitung. Fazit Das neue Modul VESTRA Bauabrechnung AT gewährleistet die Mengenermittlung unter Berücksichtigung der VESTR A-Konstruktions daten und deren Auf bereitung nach den Anforderungen der ÖNORM A 2063. Es ist ein sehr leistungsfähiges, leicht zu erlernendes Programm mit einer modernen Oberfläche. Der Rückschluss zu den auf der Baustelle erfassten Daten (z. B. Aufmaßskizzen) ist jederzeit möglich. Dr.-Ing. Rico Steyer Der Autor ist Produktmanager für VESTRA sowie für die Bereiche F&E verantwortlich. VESTRA Bahn Workshop Im Bereich Gleisbau und Eisenbahnplanung gibt es in Deutschland im Gegensatz zum Straßen bau keine einheitlich festgeschriebenen Standarddatenarten. Die im Straßenbau verwendeten Dateiformate lassen sich im Gleisbau nicht anwenden, da z. B. gleisbautypische Übergangsbo genformen nicht berücksichtigt sind oder auch Überhöhungsangaben nicht ausgetauscht wer den können. Daher hat sich im Laufe der Zeit für den Eisenbahnbereich der Austausch und die Weitergabe von Trassierungsdaten im TRA und GRAFormat der Software VERM.ESN etabliert. Der folgende Workshop beschäftigt sich mit Besonderheiten dieser Datenformate und gibt Tipps, wie man die Daten korrekt interpretiert und importiert. Grundsätzliches – Datenmodel der TRA-Dateien Bei den TRADateien handelt es sich um binär gespeicherte Daten, die sich nur mit geeigneten Schnittstellen aus lesen lassen. Daher bietet der VESTRAImport „VERM.ESN“ eine Listenanzeige, um den Dateiinhalt der gewählten Datei(en) anzuschauen. Der Aufbau eines Datensatzes ist fest, eine Zeile entspricht einem Trassierungselement. Nach der Nummer des Elements folgen der Radius am Elementanfang (Radius 1) und der Radius am Elementende (Radius 2). Danach fol gen die Koordinaten am Elementfang sowie die Tangentenrichtung am Elementanfang. In der Spalte Kz (Kenn zeichen) sind die Elementypen codiert. Schließlich folgen noch die Elementlänge, die Überhöhungen am Element anfang und Ende sowie eine Punktnummer. Die Elemente sind über das Elementkennzeichen wie folgt codiert: 0 = Gerade (Radius 1 und Radius 2 sind gleich 0, Ueb 1 und Ueb 2 ebenso) 1 = Kreisbogen (Radius 1 und Radius 2 sind identisch, Ueb 1 und Ueb 2 ebenso) 2 = Klothoide (Radius 1 und Radius 2 sind unterschiedlich, Ueb 1 und Ueb 2 ebenso) 3 = Übergangsbogen SForm (Radius 1 und Radius 2 sind unterschiedlich, Ueb 1 und Ueb 2 ebenso) 4 = Übergangsbogen nach Bloss (Radius 1 und Radius 2 sind unterschiedlich, Ueb 1 und Ueb 2 ebenso) 5 = Achsknick = Gerade mit einem Knick am Ende (der Brechungswinkel steht dann im Feld Radius 1) 6 = KMSprung (Der Wert des KMSprungs ist im Feld „Länge“ hinterlegt) 7 = ein Ast der einfach geschwungenen Gleisschere SForm (in Deutschland quasi nicht angewendet) 8 = ein Ast der einfach geschwungene Gleisschere nach Bloss Besonderheit 1 – eine Klothoide ist eine Klothoide Im Normalfall entspricht das Elementkennzeichen 2 einer Klothoide, bei der zwei unterschiedliche Radien in den Feldern Radius 1 und Radius 2 zu erwarten sind. Ausnahme „Überhöhungsrampe“ im Kreisbogen: Im unten stehen den Beispiel sieht man bei der laufenden Nummer 4 die identischen Radien von 850 m. Es wird also im Kreisbogen mit dem Radius 850 m eine Überhöhungsrampe eingebaut. Die entsprechenden Überhöhungswerte findet man dann in den Feldern Ueb 1 und Ueb 2. Das zugehörige Krümmungs und Überhöhungsbild verdeutlichen diese Ausnahme. PROFILE 2/2015 29 Workshop VESTRA Bahn Besonderheiten 2 – Bahnachsen sind immer stetig Folgt man den Trassierungsvorschriften der DB AG, so sind Bahnachsen immer stetig, zumindest bei Neubauten. Trotzdem gibt es ein Trassierungselement „Achsknick“? Die Verwendung eines Achsknicks ist beispielsweise bei der Anrechnung an den Bestand zulässig. Dies ist der Fall, wenn Richtungsänderungen zwischen benachbarten Geraden so klein sind, dass sich kein herstellbarer Radius mehr einrech nen lässt. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang die Elementfolge: Achsknicke sind nur zwischen zwei Geraden zulässig. Somit muss auf eine Element mit dem Kennzeichen 5 und einem Brechungswinkel ungleich 200 gon immer ein Element mit dem Kennzeichen 0 = Gerade und einer Länge größer 0 folgen. Folgt ein Element mit einem Kennzeichen ungleich 0 oder folgt ein Element mit dem Kennzeichen 0 und einer Länge 0, so würde sich ein Knick auf einem Kreisbogen oder Übergangsbogenpunkt ergeben und damit dem Prinzip der tangentialen Trassierung. Die VESTRAImportschnittstelle prüft solche Fälle und gibt entsprechende Hinweise aus. Der Import wird in solchen Fällen abgebrochen. Als Anwender können Sie sich mit der Listenanzeige ein ent sprechendes Protokoll mit dem Dateiinhalt anzeigen lassen, um die fraglichen Stellen zu identifizieren. Danach sollte die ser Punkt mit dem Ersteller der TRADatei geklärt werden. Tipp: Müssen die Daten fehlerhaft über nommen werden, erfolgt die Erfassung anhand des Listenausdrucks manuell im Achsassistenten. Die Elemente mit der Länge 0 werden als Koppelemente mit Länge 0 erfasst. Grundsätzliches – Datenmodel der GRA-Dateien Auch die binären GRADateien sind nur mit ge eigneten Schnittstellen zu verarbeiten und wer den in der VESTRAListenanzeige der VERM.ESNImportschnittstelle angezeigt. Der Aufbau eines Datensatzes ist fest, eine Zeile entspricht einem Neigungswechsel. Nach der Nummer des Neigungswechsels folgen die NWStation sowie die Höhe des TSPunkts. Danach folgen optional der Aus rundungsradius und die dazugehörige Tangentenlänge. Am Ende folgt noch eine Punktnummer. Im obigen Beispiel sieht man einen Kilometersprung in der Gradiente. In der Zeile mit der laufenden Nummer 8 steht der ankommende Kilometer (die Tangentenlänge von 1000 m). Die Zeile mit der laufenden Nummer 9 ent hält den abgehenden Kilometer. Wichtig: Innerhalb dieser beiden Zeilen dürfen keine weiteren Angaben zu Radius oder Tangentenlänge vorhanden sein. 30 PROFILE 2/2015 VESTRA Bahn Workshop Welche Daten gehören zusammen? Eine häufige Kundenanfrage im Support ist die nach der richtigen Zuordnung von TRA und GRADateien, da in nerhalb der binären Daten keine Angaben über Verknüpfungen vorhanden sind. Ebensowenig gibt es verbindliche Konventionen, wie das Datenmodell mit den TRA und GRADateien aufzubauen ist. Tipp: Erstes Indiz für die Zusammengehörigkeit sind die Datei namen. Häufig wird dazu die Streckennummer der DB AG nebst den Zusätzen _L, _R, _S oder _KM verwendet, wie in der Ab bildung rechts zu sehen ist. Die Zuordnung der Achsen ist in den allermeisten Fällen problemlos möglich. Bei den Gradienten sieht die Sache allerdings anders aus. Die Datei 1234_L.GRA enthält die Gradiente, also die Höhen für das linke Gleis, de ren Stationsangaben sich aber entweder auf Kilometrierungslinie oder direkt auf die Gleisachse beziehen kön nen. Welcher Fall zutrifft, muss ermittelt werden. Dazu wird die Stationierung genutzt. Einer ungeschriebenen Konvention zufolge werden nur in den TRADateien der Kilometrierungslinien die richtigen Kilometer als Stationierung mitgeführt, Gleisachsen hingegen sollten immer mit der Station 0,0000 beginnen und sich damit deutlich von der Stationierung der Kilometrierungslinie unterscheiden. Beispiel 1: Die Kilometrierungslinie der Strecke 4040 beginnt mit ei ner Station 66125.125800 m, die Gleisachsen jeweils mit 0,0000 m. Schauen wir uns die Stationen in den Gradienten an, so stellen wir fest, dass die Gradienten ebenfalls mit den Stationen 0,0000 beginnen. Ent scheidung: Die Gradienten sind zu den jeweiligen Gleisachsen zugehörig und müssen auch so in VESTRA im portiert werden. Beispiel 2: Wenn nicht der Optimalfall aus Beispiel 1 vorliegt, gibt es weitere Überlegungen. Wenn alle drei Achsen mit der gleichen Station 6029.621540 beginnen, ist keine Unterscheidung direkt erkennbar. Dann lohnt die Suche nach Kilometersprüngen in der Gradiente, da sich diese Stationen nur auf die Kilometrierungslinie beziehen können. Tipp: Ein Vergleich mit der Liste der Kilometrierungslinie überprüft die Fehlstationen. Die Konfiguration des Imports sieht dann so aus: Wichtig: Da beide Gradienten der Kilometrierungslinie 200 zugewiesen werden, ist darauf zu achten, dass für die linke und rechte Gradiente unterschiedliche Namen vergeben werden. Fazit: In diesem Artikel wurden die häufigsten Praxisfälle behandelt. Vor dem Import empfiehlt sich der Blick in die Dateien mittels Listenanzeige. Die Zuordnungen von Achsen und Gradienten sollten plausibel und sinnvoll sein. Besonderes Augenmerk gilt den GRADateien, denn nur bei korrekter Zuordnung von Dipl.-Ing. (FH) Thomas Prauß Achsen und Gradienten können im VESTRABahnbau auch kor Der Autor ist bei der AKG rekte Höhen berechnet werden. Software Consulting GmbH in Berlin tätig und für den Bereich Vertrieb und Kundenbetreuung mit dem Schwerpunkt Bahnbau verantwortlich. VERM.ESN = Software zur Berechnung und Prüfung von Gleisgeometrien und Weichen, Hersteller ist die Firma technet rail 2010 GmbH aus Berlin. TRA = binäre Datei mit Elementinforma tionen zu einer Trasse (Gleisachse/Kilo metrierungslinie) GRA = binäre Datei mit Elementinfor mationen zu einer Gradiente Der Übergangsbogen SForm wird auch als „Schrammbogen“ bezeichnet. PROFILE 2/2015 31 Tipps & Tricks Gewusst wie In jeder PROFILEAusgabe finden Sie Tipps und Tricks, Hinweise zu Neuerungen, Antworten zu FAQs etc. VESTRA: Querschnitt > HorizontlinienEditor > Grafisches Ändern #8 Wie können Punkte mit dem HorizontlinienEditor grafisch verändert werden? Die VESTRAQuerschnittdatenbank (QPEx) wird aus der DGMProfilberechnung und der Querschnittberechnung über die Bausteine aufgebaut. Sobald es doch Gründe für manuelle Änderungen gibt, empfiehlt sich der Einsatz des HorizontlinienEditors, der alle Punkte eines Horizonts in Tabellenform zum Ändern anbietet. Aber auch das grafische Einfügen von Punkten in die Tabelle ist möglich, ebenso das Verändern von Punkten in der Grafik. Im Beispiel wurde zuerst die Planumslinie verän dert und anschließend der kor respondierende Punkt des Frostschutzes auf diesen Punkt verschoben. VESTRA: Längsschnitt > HPLOT > Bänder zusammenfassen #9 Wie können Daten aus verschiedenen Quellen im HPLOT „gemischt“ werden? Im HöhenplanAssistenten werden die gewünschten Bänder im Schritt „Beschreibungsbänder“ eingestellt und konfiguriert. Die Bänder werden in der Auswahl selektiert und dann eingefügt. Diese Vorgehensweise ist bekannt (1). Zur Optimierung der Ausgabe können einzelne zusammengehörende Bänder zusammenge fasst werden. Dazu werden einfach mehrere Bänder in der Liste markiert und über die Funktion „Zusammenfassen“ wie mit einer Klammer in einem einzigen Ergebnisband vereinigt. In der Liste zeigt das blaue Rechteck die zusammengefassten Bänder an. Die Zusammenfassung kann jederzeit wieder aufgehoben werden. Im Feld „Bezeichnung“ wird der Bandname eingetragen, leere Felder werden unterdrückt. Damit können drei Bänder mit einem zweizeiligen Bandnamen erzeugt werden (2). 1 32 PROFILE 2/2015 2 Gewusst wie VESTRA seven Civil 3D + CAD: GEOKernel > Parameter Tipps & Tricks #10 Wie werden Fachbedeutungen schon bei der Konstruktion in AutoCAD zur Darstellung verwendet? Im VESTRA GEOKernel wird die Darstellung der Objekte in der Zeichnung über Fachbedeu tungen geregelt. Die Fachbedeutungen können auch bei der Arbeit mit AutoCADFunktionen verwendet werden. Dazu werden die VESTRAParameter aktiviert und die Fachbedeutungen ausgewählt. Auch die Vergabe eines Punktnamens wird hier eingestellt. Nachdem man Punkte ge zeichnet und diese als „Polyline“ verbunden hat, zeigen die ObjektEigenschaften die gewünsch ten Fachbedeutungen; in der Grafik werden die zugehörigen Blocksymbole beziehungsweise Linienarten dar gestellt. VESTRA seven PRO: Zeichnungsbearbeitung > Maßketten #11 Wie lassen sich Gebäudebemaßungen bezogen auf eine beliebige Grenze erzeugen? Das assoziative Bemaßungsobjekt in der VESTRAZeichnung bietet viele Möglichkeiten der tech nischen Bemaßungen. Auch die Konstruktion beliebiger Gebäudebemaßungen als Maßketten ist kein „Hexenwerk“. Durch den Einsatz der Hilfskonstruktion „Lotfußpunkt“ kann man den Beginn der Maßkette auch auf einen Grenzpunkt beziehen, wenn die Maßkette entlang der Gebäudeseite ausgerichtet und das Lot des Grenzpunkts vor dem ersten Gebäudepunkt liegen wird. KOSTRA AKVS: Kostenfortschreibung #12 Wie organisiert KOSTRA AKVS die Fortschreibung von Projektständen? Die Fortschreibung der Kosten ist ein wichtiger Bestandteil der Kostenberechnung gemäß AKS 85 bzw. AKVS. Im neuen KOSTRA AKVS werden alle Projektstände in der Projektdatei (Format *.kspx) gespeichert. Damit entfällt eine fehleranfällige manuelle Benennung der verschie denen Dateien. Man wechselt im Menüband einfach zwischen den Projektständen. In der Gruppe „Kostenübersicht“ sieht man sofort die jeweiligen fortgeschriebenen Gesamt oder Teilkosten. PROFILE 2/2015 33 Workshop VESTRA Straße Es ist nicht selten, dass Straßenplaner diese Anforderungen umsetzen müssen: geländenah, mit neuer optimierter Querneigung, bestehenden Breiten und Anbindungen. Dieser Workshop hilft VESTRAAnwender dabei, im Handumdrehen eine Gradiente zu konstruieren, die die minimale Höhe unter Berücksichtigung der gewünschten Querneigung und der Mindestaufbaustärke einhält. Die Aufgabenstellung Bei einer bestehenden Straße soll die Fahrbahn saniert werden. Die Achse wird in der Regel nahe dem Bestand nachtrassiert. Die Sanierung besteht darin, der Trasse eine neue (optimierte) Querneigung zu geben. Aus Kosten gründen bleibt der alte Fahrbahnaufbau erhalten. Es erfolgt ein Hocheinbau, bei dem möglichst wenig Material ein gebaut werden soll. Die Aufgabenstellung besteht darin, eine optimale Gradiente zu entwickeln, sodass der Einbau sich in einem gewissen Korridor bewegt, gleichzeitig sich aber in Längsrichtung eine sinnvolle Linienführung ergibt. Zunächst ermitteln wir die bestehenden Querneigungen, in dem wir ein Bestandsdeckenbuch erzeugen. Bevor die neue (optimierte) Querneigung festgelegt wird, empfiehlt es sich, die bestehende Querneigung anzuschauen. Zu diesem Zweck legt man ein Deckenbuch auf den Bestand (Bestandsdeckenbuch). Bestandsdeckenbuch • Achsen der FBRänder aus 3DPolylinien mittels der Funktion „Festelementachse erzeugen“. • Gradiente des Geländes erzeugen. • Erstellen des Deckenbuchs mit Bestandsrändern. • Ausgabe des Deckenbuchs in Listenform. Das Bestandsdeckenbuch dient lediglich zur Ermittlung der be stehenden Querneigungen der Straße. Sofern notwendig, kann danach die neue Querneigung definiert werden. Ansonsten die neuen Querneigungen unabhängig vom Bestand definie ren. Im nächsten Schritt werden die erforderliche Höhe der Gradiente ermittelt, um nicht zu viel der bestehenden Decke fräsen zu müssen. Nachdem die gewünschte (optimierte) Querneigung und die Fahrbahnbreiten definiert wurden, geht es nun da rum, die optimale Gradiente zu finden. Für die Ermittlung einer optimalen Gradiente werden Zwangspunkte benötigt. Zum Erzeugen dieser Zwangspunkte gibt es in der Querschnittkonstruktion den speziellen Bau stein „Gradientenoptimierung“, der einen Punkthorizont erzeugt. Der Punkthorizont markiert an jeder Quer profilstation die optimale Lage der Gradiente. Über die Funktion „Zwangspunkt aus Horizont“ wird aus dem Punkthorizont eine Zwangspunktgruppe gebildet. Diese kann bei der Gradientenkonstruktion eingeblendet werden. Erzeugen von Zwangspunkten im Querschnitt • Deckenbuch mit neuen Querneigungen und Breite im Bestand definieren. Die Breiten und Querneigungen legt man fest und definiert eine ungefähre Gradiente als ersten Entwurf. • Mit dem Baustein „Gradientenoptimierung“ wird im ersten Schritt ein Punkthorizont generieren. • Mit der Funktion „Zwangspunkt aus Horizont“ wird der Punkthorizont in eine Zwangspunktgruppe gewandelt. 1 34 PROFILE 2/2015 VESTRA Straße Workshop 3 2 Erklärung des Bausteins „Gradientenoptimierung“ Dieser Baustein ermittelt den kritischen Punkt (kleinster Abstandswert DeckenbuchGelände) und trägt die feh lende Höhe zuzüglich der eingegebenen Abfräs und Aufbaustärke in der Lage der Gradiente ein. Den entstan denen Punkthorizont kann man dann in eine Zwangspunktgruppe schreiben und im Längsschnitt anzeigen lassen. Für die Konstruktion einer Gradiente über eine Folge von Zwangspunkten gibt es derzeit in VESTRA noch kei nen Algorithmus. Es wurde von unserem Produktmanagement allerdings ein Konzept entwickelt, das in einem der nächsten Updates enthalten ist. Bis dahin empfiehlt sich die folgende Vorgehensweise: Gradientenkonstruktion Zuerst bildet man über die Zwangspunkte eine Gradiente, dadurch entsteht ein Gradientenpolygon mit einem Gradientenpunkt an jeder Querprofilstation. Dann werden Ausrundungen eingebaut: • TSPunkte grafisch an RadiusAnfang und RadiusEnde setzen. • TSNeigungen „runden“. • Neuen TSPunkt als „Schnittpunkt“ einfügen. • Ausrunden des neuen TSPunkts (max. Ausrundung). • Entfernen der überflüssigen TSPunkte. • Prüfung der Gradiente über „Zwangspunktdiagnose“. Zum Schluss die konstruierte Gradiente als Hauptgradiente einstellen. Fertig! Volker Burgert Der gelernte Bauzeichner ist bei der AKG Software Austria GmbH für Kundenbetreuung und Schulung zuständig. Hinweis: Ein Lernvideo zu diesem Workshop finden Sie im Kunden bereich auf unserer Internetseite. PROFILE 2/2015 35 Markt & Service Autodesk Subscription Seit rund 15 Jahren verkauft AKG AutodeskLizenzen mit Subscription. Was am Anfang für ein gefleischte AutodeskKunden noch neu und erklärungsbedürftig war – nämlich die Software per Wartungsvertrag aktuell zu halten, statt von Zeit zu Zeit ein Update zu machen – hat sich mitt lerweile als Selbstverständlichkeit am Markt etabliert. Nun geht die Firma Autodesk den nächsten Schritt und verändert ihr Lizenzmodell grundlegend: vom Softwareverkauf hin zu Abonnement basierten Angeboten. Warum Autodesk diesen Wandel vollzieht und was die Umstellung auf das Mietmodell für AutodeskKunden bedeutet, erfahren Sie in diesem Artikel. Von Thomas Schmitt „Cloud Computing“ und „Software as a Service (SaaS)“ sind nur zwei der Schlagwörter, die fallen, wenn es um aktuelle Entwicklungen in der Softwarebranche geht, die unsere Zukunft grundlegend und nachhaltig beeinf lussen werden. Experten sprechen beim Blick auf die Möglichkeiten, die das Cloud Computing eröff net, von einer technologischen Revolution, die durchaus vergleichbar mit der Markteinführung des Personal Computers Anfang der 1980er Jahre ist. Softwarefirmen, die sich auch in Zukunft erfolgreich am Markt behaupten wollen, können sich dieser Entwicklung nicht ent ziehen, wollen sie nicht zu den Verlierern des Technologiewandels gehören. Als marktführender und innovativer Hersteller von Planungsund Visualisierungssoftware hat die Firma Autodesk schon vor Jahren die Zeichen der Zeit erkannt und ist derzeit dabei, ihr Lizenzmodell so umzubauen, dass damit die Bereitstellung und die Einsatzmöglichkeiten der Software programme zukünftigen Anforderungen genügt und die technischen Möglichkeiten des Cloud Computing ausgenutzt werden können. Vereinfacht ausgedrückt ist Cloud Computing das Auslagern von Daten, Rechenprozessen und Software anwendungen in das Internet, wo enorm leistungsfähige Server-Farmen die Arbeit übernehmen, die bisher vom lokalen Arbeitsplatz-Rechner, Server oder Rechenzentrum erledigt wurde. Der Zugriff auf die Anwendungen sowie 36 PROFILE 2/2015 die Nutzung der nahezu unbegrenzten Rechenleistung und Speicherkapazität der Cloud erfolgt über Zugangsgeräte zu jeder gewünschten Zeit und von (fast) jedem Ort. Während andere Branchen bereits wichtige Teile ihrer Geschäftsprozesse in die Cloud verlagert und beispielsweise das Kundenmanagement mit Anwendungen wie Salesforce neu organisiert haben, ist die Planungsbranche in dieser Hinsicht noch deutlich zurückhaltender. Wenngleich derzeit noch technische und sicherheitsrelevante Vorbehalte einem allumfassenden Einsatz der Cloud-Computing-Technologie entgegen stehen, so ist sie dennoch auch in der Planungsbranche auf dem Vormarsch und wird sich mit der Zeit immer mehr durchsetzen. Spätestens wenn die sogenannten „Digital Natives“ (das ist die nach 1980 geborene Generation, die mit Computerspielen, E-Mails, Internet und Mobiltelefon von klein auf sozialisiert wurde) im Berufsleben die führenden Positionen besetzt, kann davon ausgegangen werden, dass es zur Normalität wird, dass Projektdaten über die Cloud geteilt werden und dass Software nicht mehr gekauft, sondern genutzt wird. Ähnlich wie Musik und Filme heute schon nicht mehr auf DVD/CD oder als Datei gekauft, sondern lediglich gestreamt werden, wird die Nutzung von Software deren Besitz in weiten Bereichen ablösen. Die bedarfsgerechte, temporäre Nutzung der Software als cloudbasierte Dienstleistung wird als „Software as a Service“ (SaaS) bezeichnet. Betriebswirtschaftlich bietet die Softwaremiete den Vorteil geringerer Beschaff ungskosten, weil der kostenintensive Lizenzerwerb entfällt. Die Softwaremiete bietet ebenfalls den Vorteil der Skalierbarkeit der Kosten, weil der Umfang der eingesetzten Software dem jeweiligen Bedarf angepasst werden kann. Im Idealfall zahlt der Anwender nur das, was er auch wirklich an Software nutzt, und kann da- Autodesk diff erenziert derzeit zwischen diesen drei Arten der Subscription. durch Geld sparen. Auch der Einsatz der Software lässt sich flexibler organisieren, weil Mietlizenzen einem bestimmten Anwender zugeordnet werden können, der diese über seinen persönlichen Account an jedem beliebigen Rechner ausführen kann. Vor dem Hintergrund dieser technischen Entwicklungen und Möglichkeiten sowie dem Wunsch der Kunden nach flexibleren Lösungen, ist es verständlich, dass Autodesk sein Lizenzmodell schrittweise von den rechnergebundenen Kaufl izenzen auf anwendergebundene Mietlizenzen umbaut. Andere große Softwarehersteller wie Microsoft und Adobe haben ihre Mietmodelle bereits auf den Markt gebracht. Experten gehen davon aus, dass in fünf bis zehn Jahren der Großteil aller Softwareprogramme gemietet wird und alle großen Softwarehersteller ihre Lösungen überwiegend cloudbasiert anbieten. Wie funktioniert die Umstellung auf das Mietmodell? Mit der sogenannten Autodesk Desktop Subscription für AutoCAD LT startete Autodesk vor circa zwei Jahren sein Angebot an Softwaremiete. Mittlerweile steht den Kunden die Desktop Autodesk Subscription Subscription für nahezu alle Autodesk-Produkte zu Verfügung. Die Softwaremiete bietet Autodesk mit folgenden Laufzeiten an: einen Monat, ein Vierteljahr, ein, zwei oder drei Jahre. Bis zum 31. Januar 2016 haben die Kunden die freie Wahl, ob sie ihre AutodeskLizenzen kaufen oder mieten. Beide Modelle – Softwarekauf mit Abschluss von Maintenance Subscription (Wartung) und Softwaremiete mit Desktop Subscription – laufen bis zu diesem Zeitpunkt parallel. Ab dem 1. Februar 2016 sind die meisten Autodesk-Einzelprodukte – das sind Programme, die nicht als Teil einer Suite installiert werden, wie z. B. AutoCAD und AutoCAD Civil 3D – nur noch mietbar. Kunden, die auch danach noch Kauflizenzen wünschen, können in der einjährigen Übergangszeit bis zum 31. Januar 2017 die Autodesk Design und Creation Suites kaufen (z. B. Autodesk Infrastructure Design Suite, Autodesk Building Design Suite). Ab dem 1. Februar 2017 wird es AutodeskLizenzen nur noch als Mietlizenzen in Form von Desktop Subscription geben. Inwieweit betrifft diese Änderung Autodesk-Bestandskunden? Für Bestandskunden mit gekauften Autodesk Einzel- oder Netzlizenzen und aktiver Maintenance Subscription (Wartung) wird sich im Wesentlichen nichts ändern. Solange die bestehende Maintenance Subscription ohne Unterbrechung weitergeführt wird, bleiben diese Lizenzen dauerhaft gültig und die Kunden erhalten wie bisher regelmäßig ihre Software-Updates. Wird die Maintenance Subscription nach dem 1. Februar 2016 länger als 30 Tage unterbrochen, erlischt sie und kann nicht wieder reaktiviert werden. Eine Frist von bis zu 364 Tagen für eine nachträgliche, verspätete Subscriptionsverlängerung wird es in Zukunft nicht mehr geben. Für Kunden mit Autodesk-Netzwerklizenzen mit aktiver Maintenance Subscription wird es auch nach dem 31. Januar 2016 Netzwerklizenzen geben, die in einen bestehenden Pool von Netzwerk-Lizenzen eingebunden werden können. Für diese Bestandskunden wird es eine spezielle „Netzwerk Desktop Subscription“ geben. Hierbei handelt es sich zwar um zeitlich befristete Nutzungsrechte an der Software, die in einem separaten Vertrag verwaltet werden, technisch aber werden die Mietlizenzen über denselben Lizenzmanager betrieben wie die Kauflizenzen, sodass sich für Installation und Betrieb der Lizenzen keine großen Änderungen ergeben. Einzellizenzen wird es dagegen zukünftig nur noch als Desktop Subscription geben. Die Autodesk-Mietlizenzen sind an einen bestimmten Anwender gebunden und nicht an einen bestimmten Rechner. Dadurch können die Lizenzen noch flexibler eingesetzt werden als die Netzlizenzen. Während die gekauften Netzlizenzen permanent mit dem Server verbunden sein müssen, auf dem der Lizenzmanager installiert ist, reicht es für den Betrieb der Mietlizenzen, dass der Rechner von Zeit zu Zeit mit dem Internet verbunden wird. Der Anwender startet die Software über seinen persönlichen Account, wodurch dem räumlich und zeitlich flexiblen Einsatz kaum mehr Grenzen gesetzt sind. Was sollten Autodesk-Bestandskunden bei den bevorstehenden Änderungen beachten? Der Preis für die Maintenance Subscription (Wartung) berücksichtigt die hohen Anfangsinvestitionen beim Kauf der Lizenzen, weshalb er zu Beginn niedriger ist als der Preis der Desktop Subscription. Nach einigen Jahren überholen die Kosten für Desktop Subscription jedoch die Ausgaben für die Kaufl izenzen mit Maintenance Subscription. Daher lautet unsere Empfehlung: Überprüfen Sie jetzt, wie Ihr Bedarf an Autodesk-Lizenzen in den nächsten Jahren ist. Lässt sich abschätzen, dass es in naher Zukunft einen dauerhaften Bedarf für weitere Lizenzen gibt, sollten Sie zeitnah erwerben und Maintenance Subscription abschließen. Bis zum 23. Oktober 2015 gibt es für den Kauf neuer Lizenzen in Verbindung mit dreijähriger Subscription besonders günstige Konditionen (siehe „Autodesk Promo-Aktionen“ unten). Sobald ein Autodesk-Produkt nicht mehr als Kauflizenz verfügbar ist, was ab dem 1. Februar 2016 beispielsweise für AutoCAD, AutoCAD Civil 3D, AutoCAD Architecture und weitere Einzelprodukte der Fall sein wird, Markt & Service endet auch die Möglichkeit, Einzellizenzen des Produktes in Netzlizenzen umzuwandeln. Daher lautet unsere Empfehlung: Erhöhen Sie die Flexibilität der Einsatzmöglichkeit Ihrer gekauften Lizenzen, indem Sie diese vor dem 31. Januar 2016 in Netzlizenzen umwandeln. Netzlizenzen können flexibel an beliebig vielen Rechnern innerhalb eines Firmennetzwerkes betrieben werden. Bereits seit Anfang des Jahres gibt es keine Upgrades mehr für ältere Autodesk-Lizenzen. Für Kunden, die noch Autodesk-Lizenzen mit Versionsstand 2005 bis 2015 haben, bietet Autodesk die Desktop Subscription bis zum 23. Oktober 2015 zu stark vergünstigten Konditionen an. Damit haben diese Kunden jetzt die Möglichkeit, recht günstig an die aktuelle Version des gewünschten Produktes zu kommen. Eine einjährige Desktop Subscription für AutoCAD Civil 3D kostet im Rahmen dieser Aktion rund 2.300,- €, dagegen kostet eine Netzlizenz AutoCAD Civil 3D mit einem Jahr Maintenance Subscription rund 9.000,- €. Dipl.-Ing. Thomas Schmitt Der Autor leitet bei der AKG Civil Solutions GmbH in Heitersheim den Vertrieb der Autodesk-Produkte. Kontaktieren Sie uns einfach, wenn Sie Fragen haben zum neu en AutodeskLizenzmodell haben oder Sie sich nicht ganz sicher sind, ob und inwieweit Sie etwas unter nehmen sollten. Tel.: +49 (0)763456120 EMail: vertrieb @ akgcivil.com Neue Autodesk-Lizenzen mit bis zu 20 % Rabatt beim Abschluss einer 3jährigen Maintenance Subscription Autodesk Desktop Subscription mit bis zu 25 % Rabatt für Kunden mit nichtaktuellen AutodeskLizenzen der Versionen 2005 bis 2015 Die PromoAktionen laufen bis 23. Oktober 2015. Details hierzu erhalten Sie direkt bei uns. PROFILE 2/2015 37 Markt & Service 38 News Mit OneNote folgt Microsoft dem allgemeinen Trend zu einem offenen und plattformübergreifenden System, das von überall aus erreichbar ist. Mit OneNote können Notizen auf einem Windows PC, Mac, iPhone, iPad, Android Device und diversen anderen Plattformen angelegt, bearbeitet und angezeigt werden. Als zentraler Speicher dient der OneDrive-Cloudspeicher. Mit OneNote können beliebige Inhalte in Form von Notizen abgelegt werden. Die Notizen werden in Seiten, Abschnitten und Notizbüchern organisiert. Im Rahmen eines Praktikums wurde die grundsätzliche Möglichkeit untersucht, OneNote in die bestehenden AKG-Programme zu integrieren. Diese ersten Tests verliefen vielversprechend, und im nächsten Schritt erfolgte die Anbindung von OneNote an den VESTRA Explorer. Vor der Anbindung von OneNote mussten organisatorische Details geklärt werden. Je VESTR A-Projekt wird es ein OneNote-Notizbuch geben, das der Anwender direkt über den Projektnamen identifizieren kann. Beim ersten Zugriff auf das Notizbuch eines Projektes wird geprüft, ob dieses schon vorhanden ist. Ist dies nicht der Fall, wird es automatisch mit einigen vordefinierten Abschnitten angelegt. Die Speicherung der Notizbücher erfolgt in der aktuellen Version im OneDrive des Benutzers. Dieser muss sich dazu mit seinem Live-Account anmelden. Aktuell wird an der nächsten Entwicklungsstufe gearbeitet: der lokalen Speicherung der Notizbücher. Der Anwender wird dann entscheiden können, wie er mit dem System arbeiten will: lokal, in der Cloud oder mit beiden Varianten gleichzeitig. Zusätzlich zu den bekannten Notizen im VESTRA Explorer wurde ein Bereich „OneNote-Notizen“ eingebaut. Hier wird der Projektinhalt des Notizbuches angezeigt. Der Anwender sieht die einzelnen Abschnitte des Notizbuches und deren Seiten. Im unteren Bereich wird der Inhalt der aktuell selektierten Seite angezeigt. In diesem Bereich stehen verschiedene Funktionen zur Verfügung: Hochladen von Dateien, Übernahme der Projektnotizen und Start des OneNote-Programmes. Besonderen Reiz hat das System der OneNote-Notizbücher in Kombination mit der Speicherung in der Cloud. Der Anwender kann auf seinem Tablet oder Mobiltelefon über das Internet auf die Notizen zugreifen. Damit ist z. B. folgende Situation denkbar: Ein Anwender versieht ein Projekt auf der Baustelle mit Notizen. Diese Notizen werden im Ingenieurbüro direkt in Planänderungen umgesetzt und die neuen Daten als Notizen in OneNote eingegeben. Auf der Baustelle kann direkt auf die frischen Änderungen zu- gegriffen und der neue Zustand geprüft werden. Mit der Integration von OneNote kann auch die Protokollierung von Projektständen erfolgen. Es ist dann z. B. möglich, bei Importen die importierte Datei, die Vorschau der importierten Daten und das Importergebnis als eigene OneNote-Seiten abzulegen. So kann später nachvollzogen werden, wie ein Projekt entstanden ist. Bisher mussten diese Informationen aus verschiedenen Protokollen zusammengetragen werden. AKG sieht in diesem System einen richtungsweisenden Schritt und wird OneNote sukzessive in die AKGProdukte implementieren. AKG hat seit vielen Jahren sehr enge und fruchtbare Beziehungen zu Universitäten und Hochschulen im gesamten deutschen Sprachraum und in Europa. Studierende wird es freuen, dass Sie jetzt einen einfachen und kosten freien Zugang zu ihrer „persönlichen“ VESTR A-Version erhalten, die im Rahmen der Ausbildung bei der Erstellung von Praxisarbeiten, Bachelor- und Masterarbeiten sowie Promotionsarbeiten verwendet werden darf. Alles, was AKG benötigt, ist die Anschrift (damit Software und Dongle zugestellt werden können) und eine gültige Immatrikulationsbescheinigung. Vor Erhalt der Version ist eine DongleSchutzgebühr von 50 Euro zu überweisen, die selbstverständlich bei Rückgabe erstattet wird. VESTRA ist bis zu drei Jahren lauffähig und kann auch weiter genutzt werden, wenn neue Versionen erscheinen. Was müssen Studierende machen, um die kostenfreie Version zu erhalten? Einfach eine formlose E-Mail mit dem Hinweis zur Studierendenversion an AKG schicken ([email protected]). Wir melden uns dann per E-Mail, um die erforderlichen Informationen abzufragen. Sie erhalten anschließend die Programm-CD/-DVD sowie den zugehörigen Dongle und können VESTRA für Ihre Studienaufgaben nutzen. Übrigens: Fragen Sie ruhig mal bei AKG nach, ob interessante Bacheloroder Masterarbeiten zu vergeben sind. Gerne betreuen wir solche Arbeiten, auch in Zusammenarbeit mit den Lehreinrichtungen! Wir freuen uns auf studentische Interessenten und wünschen viel Spaß beim Lösen der Aufgaben und dem Entdecken unserer Software. PROFILE 2/2015 • TU Dresden • TU Graz • RWTH Aachen • KIT (Uni Karlsruhe) • Universität Stuttgart • Universität Braunschweig • BauhausUniversität Weimar • TH Mittelhessen Gießen • Hochschule Darmstadt • Beuth Hochschule Berlin • FH Münster • Hochschule Karlsruhe • Hochschule für Technik Stuttgart • Hochschule Koblenz • Hochschule OstwestfalenLippe News Mit dem „Allgemeinen Rundschreiben Straßenbau 9/2015“ wird die „AKVS-Anweisung zur Kostenermittlung und zur Veranschlagung von Straßenbaumaßnahmen Ausgabe 2014“ mit der Bitte um Einführung bekannt gegeben. Das Programm KOSTRA AKVS für die Kostenermittlung im Straßenbau wurde bereits auf der VESTRA User Conference, in PROFILE 1/2015 und auf den AKVS-Workshops auf Basis des AKVS-Entwurfes 2013 vorgestellt. Zurzeit wird die KOSTRA-Version fertiggestellt, und es sind sowohl die komplette AKVS 2014 als auch etliche Hinweise und Vorschläge aus den Workshops eingearbeitet. KOSTRA AKVS wird bei Bund und Ländern eingesetzt und von „Robert Männling Bausoftware“ als Nachfolger von AKSWIN empfohlen. Die Leistungsbeschreibungen sind im Kostenberechnungs katalog festgeschrieben. Regionaltexte und Freitexte sind nicht mehr vorgesehen und durch die Möglichkeit zu jeder Position eine Begründung zu erstellen, auch nicht mehr notwendig. Diese Begründung wird von der AKVS 2014 insbesondere bei den Pauschalpositionen gefordert, um dort die Preisbildung besser nachvollziehen zu können. Sie wird im „Formblatt E“ mit den Positionen der Leistungsbeschreibung ausgegeben. Der KBK wartet zusätzlich mit einer neuen Gliederung der Hauptgruppen auf. KOSTRA AKVS ermöglicht, zusätzlich zur Begründung der Position Notizen zu jeder Position zu hinterlegen. Diese sind als Hinweise für den Bearbeiter gedacht und werden nicht in den Formblättern mit ausgegeben. Damit wurde einer der Hinweise aus den AKVS-Workshops bereits für die Release-Version umgesetzt. Die Assistenten zur Konvertierung von „Altprojekten“, zur Stützpreisbildung und -anpassung, zur Preisänderung, zur Kostenteilung und zur Projektprüfung ermöglichen komfortables Arbeiten in neuem Layout. Markt & Service Am 21. Mai fand in Berlin der Tag der Deutschen Bauindustrie statt. Er stand unter dem Motto „BAUEN 4.0 –Neuen Ideen Raum geben“ und war mit über 1.000 Gästen wieder sehr gut besucht. Gemeinsam mit der Bundesbauministerin Frau Dr. Barbara Hendricks und dem Bundesverkehrsminister Herrn Alexander Dobrindt suchte man nach Antworten auf die Frage, wie die Zukunft des Bauens sich in Deutschland, aber auch in Europa und der Welt gestalten wird. Einen gewichtigen Schwerpunkt nahmen dabei auch die Fragestellungen der Digitalisierung im Bauwesen ein. Die Politik versicherte den Teilnehmern aus Verwaltung, Industrie und Forschung ihre umfassende Unterstützung bei der Bewältigung solch großer Herausforderungen wie der Energiewende, dem Wohnungsbau und der Bereitstellung leistungsfähiger und qualitativ hochwertiger Infrastruktur. Bundesverkehrsminister Dobrindt stellte in seiner Rede dabei den enormen Bedarf an Mitteln für die Sanierung und Instandsetzung existierender Verkehrswege ebenso in den Mittelpunkt wie die Nutzung modernster Mittel der Digitalisierung im Bauwesen. Dem wurde z. B. durch die Podiumsdiskussion im Rahmen des BIM-Forums – Benchmark für das Bauen in der Zukunft – in der Ver anstaltung auch Rechnung getragen. Man konnte dabei feststellen, dass BIM in vielen Bereichen des Bauwesens angekommen ist, dort jedoch unterschiedlich intensiv genutzt wird. Voraussetzung dafür sind klare Richtlinien für die BIM-Anwendung und die vertragliche Ausgestaltung solcher Projekte ebenso wie sehr gut ausgebildetes Personal. Dies bildet den Rahmen der Herausforderungen, vor denen die Bauindustrie, die Verwaltung sowie Lehre und Forschung stehen. Die Autodesk University 2015 am 13. und 14. Oktober in Darmstadt ist Pflichttermin und attraktiver Treffpunkt: Hier kommen Pioniere und Experten, Konstrukteure und Ingenieure, Architekten und Planer zusammen. Hier tauschen sich Branchen aus: Bau, Maschinenbau, Zulieferer, Produktentwicklung. Bei der Veranstaltung erwarten Sie hochkarätige Trainings, Top-Referenten und Präsentationen, Fachgespräche mit Autodesk-Experten und vieles mehr. Die Autodesk University 2015 wird im darmstadtium veranstaltet und ist kostenpflichtig: 1. oder 2. Veranstaltungstag 120 Euro, 1. und 2. Veranstaltungstag 200 Euro. Agenda und Anmeldung unter www.autodesk-university.de PROFILE 2/2015 39 AKG Software Consulting GmbH Uhlandstraße 12 D-79423 Heitersheim Tel.: +49 (0) 7634/56 12-0 • Fax: -300 Stralauer Platz 34 D-10243 Berlin Tel.: +49 (0) 30/28 52 91-0 • Fax: -30 Augustinusstraße 11d D-50226 Frechen Tel.: +49 (0) 2234/96 78 5-0 • Fax: -20 AKG Civil Solutions GmbH Uhlandstraße 12 D-79423 Heitersheim Tel.: +49 (0) 7634/56 12-0 • Fax: -300 Stralauer Platz 34 D-10243 Berlin Tel.: +49 (0) 30/28 52 91-0 • Fax: -30 Augustinusstraße 11d D-50226 Frechen Tel.: +49 (0) 2234/96 78 5-0 • Fax: -20 AKG Bauconsult GmbH Stralauer Platz 34 D-10243 Berlin Tel.: +49 (0) 30/24 08 78-60 • Fax: -70 AKG Software Austria GmbH Triester Straße 10/2/1/214 A-2351 Wiener Neudorf Tel.: +43 (0) 22 36/865 444-0 • Fax: -222 VESTRA-Vertriebshändler in Europa Polen DROCAD Sp. z o.o. ul. Fabryczna 45 43-100 Tychy Tel.: +48 (0) 32 227 30 82 E-Mail: [email protected] Internet: www.drocad.pl Ungarn Hungaro CAD Bogár Utca 16/B 1022 Budapest Tel.: +36 (0) 1/326-8909 E-Mail: [email protected] Internet: www.hungarocad.hu Griechenland Geotech LTD 41 Perikleous & 2 Thetidos 15344 Gerakas Tel.: +30 (0) 210/6395620 E-Mail: [email protected] Internet: www.geotech.gr