Ein Hochbeet selbst flechten
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Ein Hochbeet selbst flechten
Garten + Haus 9-10/2014 Artikelfläche 206592 mm² Seite 38-41 Artikelwerbewert Euro nicht beauftragt Auflage n/a Ein Hochbeet selbst flechten Mit einem Hochbeet macht Gartein richtig Spaß: Ohne mühseliges Bücken säen oder pflanzen und dann richtig viel ernten. Flechten Sie sich jetzt Ihr ganz persönliches Hochbeet aus Weidenruten oder anderen biegsamen Ästen! Wir zeigen, wie's geht. Bereits in den alten Klostergärten wussten die Menschen die Vorteile von Hochbeeten zu schätzen. Dass sie wieder groß in Mode sind, hat seinen Grund: Sie sind prak- tische und gleichzeitig dekorative Gartenelemente. In Hochbeeten gibt es viel Essbares zu ernten. Der eingebaute Kompost liefert alle Nährstoffe, eine zusätzliche Düngung ist nicht notwendig. Das Bodenleben und die darin stattfindenden Umsetzungsprozessehelfen den Pflanzen dabei, sich rasch zu entwickeln. Der spezielle Aufbau des Beetes mit den dadurch gut zu verwertenden Garten- abfällen garantiert Ihnen höhere Erträge und eine frühere Ernte. Selbst mit den unbeliebten Schnecken hat man es in Hochbeeten leichter. Verabschieden Sie sich vom Anpflanzen, Unkrautjäten und Ernten in gebückter Haltung! Denn mit einem Hochbeet ist der Erntetisch in richtiger Höhe reich gedeckt: Stets gut im Überblick, wachsen hier die Pflanzen in kleinen Naturgärten, auf Baikonen, Terrassen oder aber auf wenig fruchtbaren, dichten Böden heran. Gerade auf tonigen Böden oder auf ehemaligen Industrieböden sind Hochbeete deshalb eine gute Wahl. Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Anfragen zu weiteren Nutzungsrechten an den Verlag oder Ihren Medienbeobachter Holz zum Flechten In den alten Klostergärten wurden Hochbeete oft aus Weiden-Ruten gebaut. Aufgrund ihrer Biegsamkeit eignen sich aber auch andere Äste besonders gut für Flechtarbeiten. Gut biegen lassen sich frisch geschnitten: Ahorn, Birke, Buche, Erle, Esche, Fichte, Hasel, Liguster, Linde sowie Pappel. Selbst trockenes Reisigholz oder farbig wechselnde Hartriegel-Äste können bündelweise geschichtet zum optisch ansprechenden Rahmen werden. Besonders in Naturgärten passt das kunstvolle Flechtwerk 1/4 Garten + Haus 9-10/2014 Auflage n/a Nutzgarten & Essen Immer schön feucht Weil die Seitenwändestark der Sonne ausgesetzt sind, speichern die unteren Schichten des Hochbeetes Wasser nicht so gut. Damit das Hochbeet nicht austrocknet bzw. die Verdunstung verringert wird, empfiehlt sich das Mulchen der Beetoberfläche mit Grasschnitt, Laub, Häckselgut, Stroh oder verrottbarer Abdeckbzw. Mulchfolie. Auch über den Beetrand hängende Pflanzen wie Kapuzinerkresse, Gurken, Zucchini oder Kürbis schützen vor zu großer Sonneneinstrahlung. An heißen Tagen müssen Sie das Beet täglich bewässern! Ob rund, eckig oder aerodynamisch geformt: Ein Weiden-Hochbeet können Sie beliebig flechten deshalb gut in das Gesamtbild des Gartens. Weiden-Flechtereien bedeuten zwar etwas mehr Arbeit, sind aber immer eine echte Augenweide. Der ideale Standort Die beste Bauzeit für ein Hochbeet liegt im zeitigen Frühling oder im Herbst. Lassen Sie sich Zeit für die Auswahl des Standortes für Ihr Hochbeet. Es sollte von allen Seiten gut zugänglich sein und zentral im Gemüse- ten sind so ideal ausgenütztes Sonnenlicht und damit gutes Pflanzenwachstum garantiert. Nahe am Haus bietet sich öfter die Gelegenheit, frische Gartenschätze zu ernten. Eine Wasserstelle oder eine Regentonne in der Nähe erleichtern die Bewässerung. Damit Sie von allen Seiten auch die Mitte erreichen können, ohne sich zu stark strecken zu müssen, beträgt die ideale Hochbeet-Breite ca. 1,20 m, also zweimal die Tiefe einer Küchenplatte. Die Länge und Form oder Blumengarten liegen. Empfehlenswert können Sie je nach Gusto wählen. Günstig ist ein heller Standort in Nord-Süd-Aus- ist es, Platz für die Füße vorzusehen, wollen richtung. Von voller Sonne bis Halbschat- Sie nicht in Balletthaltung gärtnern. Die an- Weiden-Geflechte sind etwa 2 bis 3 Jahre haltbar, dann müssen sie ausgewechselt werden genehmste Arbeitshöhe liegt bei 0,7 bis 1 m auf Hüfthöhe, je nach Größe des Gärtners. So entsteht das Flechtwerk Für die begeisterten Weiden-Bauer unter uns erlaubt die geflochtene Bauweise dabei die Entstehung jeder nur denkbaren Form. Starten Sie mit einem Grundgerüst aus ca. 12 bis 15 möglichst gerade gewachsenen Ästen (am besten aus Eiche oder Robinie) mit ca. 3 bis 5 cm Durchmesser. Sie sollten mindestens 1,20 m lang sein, da sie etwa zu einem Drittel ihrer Gesamtlänge mittels eines Vorschlaghammers im Boden versenkt werden. (iriin im Kraut GrünkrautKräuterspirale (Art.Nr. 4501) 8 <f 1 Große (IxBxH): 140 x 110 x 80 cm Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Anfragen zu weiteren Nutzungsrechten an den Verlag oder Ihren Medienbeobachter Pflanzen Sie Ihre Kräuter in komfortabler Arbeitshöhe! Die Grünkraut-Kräuterspiraleist durch wenige vorgeformte Teile schnell und kinderleicht in ca. 15 Minuten aufgebaut Befüllung und Bepflanzung). Ideal für EUR (ohne 219,Terrasse und Garten. Ideale Steingröße ca. 20 Versand Deutschland frei Haus, bis 60 mm, Steinbedarf ca. 340 kg. VersarrAosten ms Ausland auf Grün im Kraut Eichetstr. 31, D-88285 Bodnegg-Rotheidlen Anfrage o. Steine Tel. 0049 (0)7520-9562370, Fax 0049 (0)7520-956248 l und Pflanzen j Wo gmen-imT<rautde. Shop www.gruen-im-kraut.de 2/4 Garten + Haus 9-10/2014 Auflage n/a Infos Shutersock Bens-Olr Wollen Sie mehr zu den Themen "Hochbeet" und "Naturgarten" erfahren? Informationen finden Sie unter: (5), www.naturimgarten.at/kurse Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gerne! "Natur im Garten"-Telefon: 02742/74333 [email protected] M. Pirbaue, GartNena/Etwiur im Fots: Damit sie nicht austreiben können, kommen sie mit der schmaleren Seite voran in gleichmäßigen Abständen senkrecht in den Boden, aus dem sie etwa 80 bis 90 cm weit ragen. Alternativ können auch Eisenstäbe oder mindestens 4 cm dicke Holzpfosten dienen, die Sie im Abstand von ca. 40 cm ebenso tief in den Boden setzen. Steht das Grundgerüst, können Sie mit dem Flechten des Weidenkorbs beginnen. Vorher noch die Flechtruten von allen Seitentrieben, Blättern und dünnen Astspitzen befreien. Frisch geschnitten sind die Ruten natürlich biegsamer als gelagerte, trockene Flechtruten. Gibt es nur ältere Ruten, können Sie diese deshalb vor der Verwendungfür einige Tage im Wasser auffrischen. Die bis zu 4 cm dicken Ruten tanzen im Wechsel außen und innen um die Pflöcke des Grundgerüstes herum, bis die gewünschte Höhe erreicht ist. Auch wenn sich das Flechten anfangs etwas mühsam gestaltet, mit dem Wachsen der Hochbeet-Wand steigt auch die Freude an der Tätigkeit. Besonders Kinder werden hier zu echten Baumeistern. Harmonisch fügt sich das geflochtene Beet nun in den Naturgarten. Weiden-Geflechte leben etwa 2 bis 3 Jahre, die Pfosten je nach Holzarten-Wahl länger. Um die gleiche Optik bei mehr Haltbarkeit zu erreichen, können Sie auch Hochbeet-Rahmen aus unbehandeltem Lärchenholz mit einem Ruten-Geflecht verkleiden. Von der filigranen Holzkonstruktion bleibt dann fast nichts zu sehen. Eine Verkleidung mit Teichfolie hilft gegen Auswaschung der Erde, ein Hasendrahtgitter hält Wühlmäuse fern Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Anfragen zu weiteren Nutzungsrechten an den Verlag oder Ihren Medienbeobachter 3/4 Garten + Haus 9-10/2014 Auflage n/a "Innereien" Erntezeitpunkt. Jährlich können Sie durch den Im Weiden-Hochbeetist viel Platz für Holz- Verrottungsprozessmit einer Absenkungvon schnitt, Rasenschnitt, Laub und Gartenab- ca. 8 bis 10cm rechnen. Ausgleichen können fälle. Das Beet können Sie entweder mit Holz- Sie dies, indem Sie im Frühjahr das Hochbeet schnitt, Kompost und dergleichen aufschich- mit Komposterde auffüllen. ten oder aber gute Gartenerde dafür verwen- Auch die Wärmewirkung durch die Verrottung den. Die unterste Schicht besteht ganz allgemein nimmt im Laute der Jahre ab. Wollen Sie diese aus einem 40 cm dicken "Holzkern": Zerklei- nutzen, müssen Sie das Hochbeet alle 2 bis 3 Jahre nerte Äste, Stängel und Zweige sind dafür ge- neu befüllen. Sie können die Erde aus dem Hochnau das Richtige. Danach folgen etwas Erde beet im Garten oder für Topfkulturen weiterverund eine Schicht aus umgedrehten Rasenzie- wenden. Das Beet ist aber auch einfach als höher geln bzw. 15 cm Grasschnitt, Häckselgut, Stroh gelegtes Garten- oder Gemüsebeet nutzbar, das und sonstige gemischte Gartenabfälle. Darü- jedes Jahr mit Kompost Nahrung erhält. ber kommen 10 bis 20 cm abgelagerter, verrotteter Stallmist, halb verrottetes Laub oder an- Unerwünschtes Bodenleben dere organische Abfälle. Als Nächstes geben Das Ausschwemmender Erde verhindert eine Sie eine Schicht von 20 cm Grobkompost. An- innen an den Seitenwänden verlegte Folie. Ein schließend bilden 10 bis 20 cm Feinkompost, am Boden liegendes Hasendrahtgitter hält läsgemischt mit Muttererde, ein feines Pflanz- tige Wühlmäuse fern. Fixieren Sie es am Boden substrat für die Wurzeln Ihrer Gartenschätze. und an den Innenwänden mit Nägeln, damit Zwischen den einzelnen Schichten eingestreu- keine Schlupflöcher zwischen Wand und Botes Urgesteinsmehl führt zu einer besseren den entstehen. Diese Bauart sorgtzusätzlich für Zersetzungund fördert das Bodenleben. eine gute Belüftung. Vorsichtbei doppelt gelegFüllen Sie Ihr Hochbeet ruhig mehr als gut auf. ten Vliesen oder Folien sie bieten Schnecken Die Verrottungswärmeermöglicht in den ers- einen reizvollen Platz zur Eiablage direkt in ten Jahren nach dem Anlegen einen früheren Ihrem Garten Eden. Die - Auf die Plätze! Fertig! Los! Gemüse wächst auf den exponiert gelegenen Hochbeeten besonders gut. Speziell wärmeliebende Arten wie Paprika, Gurke, Basilikum und Kürbisse finden hier ihren optimalen Platz. Achten Sie auf die Fruchtfolge und mischen Sie Gemüse, Kräuter und Blumen, um Schädlingen vorzubeugen. Die gute Nährstoffversorgung lässt im ersten Jahr vor allem starke Nährstoffzehrer wie Paradeiser, Zucchini, Lauch, Kürbis, Gurken, Sellerie, Kohlgewächse und anderes Fruchtgemüse sprießen. Im zweiten Jahr folgen Mittelzehrer wie Spinat, Salat, Rote Rübe, Rettich, Zwiebel, Knoblauch, Karotten, Fenchel, Mangold und Chinakohl. Gegen Ende der Nutzungsdauer bauen Sie Schwachzehrerwie Erbsen, Bohnen, Kräuter und Sommerblumen an. Die Verrottungsprozesse im Inneren lassen Wärme entstehen, wodurch sich die Erde schon sehr zeitig im Frühjahr erwärmt. Für zusätzliche Wärme sorgt eine Decke in Form einer Folie oder eines Vlieses. Dementsprechend können Sie sich auch über eine größere Ernte freuen. Margit Benes-Oeller Weiden-Hochbeete passen perfekt in jeden Naturgarten Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Anfragen zu weiteren Nutzungsrechten an den Verlag oder Ihren Medienbeobachter 4/4