Argentinisches Tageblatt Digitale Ausgabe

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Argentinisches Tageblatt Digitale Ausgabe
Seit 1889
Freitag, 7. November 2014
125. Jahrgang Nr. 32.005
Berlin feiert 25 Jahre Mauerfall
Leuchtballons als Grenzerinnerung / Bürgerfest am 9. November
Berlin (dpa) - Wo einst
geht. Sänger wie Udo Lindie Mauer den Kommunisdenberg oder Peter Gabriel
mus vom freien Westen abwerden am Brandenburger
schottete, ist in Berlin nicht
Tor auftreten, die Staatsmehr so leicht zu erkennen.
kapelle Berlin wird unter
Nur wenige hundert Meter
Leitung von Daniel Barendes monströsen Bauwerks
boim spielen. 25 Jahre ist es
sind konserviert, sonst zeigt
dann her, dass die Berliner
nur ein dünner Streifen
Mauer fiel. Damit war der
aus Kopfsteinpflaster den
Weg zur Wiedervereinigung
einstigen Mauerverlauf an.
Deutschlands frei.
Doch an diesem Sonntag
Monatelange Proteste und
wird eine zwölf Kilometer
die Massenflucht unzufrieAP
lange Lichterreihe die früdener DDR-Bürger waren
here Grenze im Herzen der
vorausgegangen, als der
Vor 25 Jahren: Freudentänze
auf
der
Mauer
vor
dem
Brandenburger
Tor.
deutschen Hauptstadt marSED-Funktionär Günter
kieren. Gegen 20 Uhr sollen von dort 8000 Leuchtballons Schabowski am Abend des 9. November 1989 bei einer
in den Novemberhimmel steigen.
Pressekonferenz in Ostberlin eine neue Regelung beDer Lichterzauber ist Krönung eines Bürgerfestes,
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mit dem Berlin in diesem Jahr den 9. November be-
Argentinien
internationales
Sport
Erkrankt
Erhofft
Erreicht
Präsidentin Kirchner ist ein Jahr nach
ihrer Hirnhaut-Operation erneut in
ein Krankenhaus in Buenos Aires
gebracht worden. Die Staatschefin
leidet an einer Infektionskrankheit
am Darm.
Peschmerga aus dem Nordirak unterstützen die Kurden in Kobane gegen
die IS-Terrormiliz. Ihre Waffen sind
offenbar eine Hilfe. Auch das Pentagon sieht Fortschritte im Kampf
gegen den IS.
Der FC Bayern hat durch einen
2:0-Heimsieg gegen AS Rom seinen
Turbo-Gruppensieg in der Champions League sichergestellt. Auch der
BVB buchte bereits das Ticket fürs
Achtelfinale.
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Titelseite
kanntgab, die Privatreisen ins Ausland freigab. Er wusste
anscheinend nicht, dass diese erst am nächsten Tag in
Kraft treten sollte, und antwortete auf die Frage, ab wann
sie gelten sollte mit den Worten „sofort, unverzüglich“.
Noch am selben Abend stürmten die Ostberliner die
Grenzübergänge, wo die Grenzposten vor dem Massenandrang kapitulierten und die Tore öffneten.
Noch ein Jahr zuvor hätte sich kaum jemand in
Deutschland vorstellen können, dass die innerdeutsche
Grenze fällt. DDR-Bürger durften vor dem Rentenalter
nur mit Sondergenehmigung in den Westen reisen, Westdeutsche mussten für den Verwandtenbesuch „drüben“
Wochen vorher ein Einreisevisum beantragen. Von Reformen, wie sie Kreml-Chef Michail Gorbatschow unter
den Begriffen „Glasnost“ und „Perestroika“ in Moskau
angestoßen hatte, wollte die verknöcherte Führung in
Ostberlin nichts wissen.
Dann kam das Wendejahr 1989. Im Mai protestierten
die Bürger in der DDR gegen die gefälschten Kommunalwahlen, im Sommer und Frühherbst flohen Tausende
über Ungarn, Polen und die Tschechoslowakei in den
Westen, bei Montagsdemonstrationen boten immer mehr
Menschen dem SED-Regime die Stirn. Am 18. Oktober
wurde Staats- und Parteichef Erich Honecker von seinen
Genossen abgesetzt. Seit dem 4. November konnten die
Menschen die DDR ungehindert verlassen - allerdings
über den Umweg CSSR.
In den Tagen nach dem 9. November gingen die Bilder
um die Welt, wie die Menschen auf die Mauer stiegen
und Ost und West Verbrüderung feierten. Die Tage der
DDR waren fortan gezählt. Am 18. März 1990 gab es freie
Wahlen. Die neue Regierung unter dem Christdemokraten Lothar de Maizière handelte mit der Bundesrepublik
die Währungsunion und den Einigungsvertrag aus, mit
den vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs wurden
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die außenpolitischen Aspekte der deutschen Frage
geklärt, und am 3. Oktober
1990 war die Wiedervereinigung vollzogen.
„Blühende Landschaften“ innerhalb weniger
Jahre hatte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl
den Ostdeutschen versprochen. Doch wirtschaftlich war
das nicht so leicht. Nach Einführung der D-Mark war die
DDR-Industrie nicht mehr konkurrenzfähig, die Arbeitslosigkeit schoss in die Höhe. Mit Milliardentransfers aus
dem Westen wurden die Infrastruktur modernisiert und
die verfallenden Städte saniert. Metropolen wie Dresden
oder Leipzig, idyllische Harzstädtchen wie Quedlinburg
und Wernigerode oder die Ostseebäder erstrahlten bald
in neuem Glanz.
Gleichwertige Lebensverhältnisse im ganzen Bundesgebiet - so lautet der Auftrag der deutschen Verfassung.
Doch 25 Jahre nach der Wende liegt der Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner im Osten nach wie vor nur
bei rund 70 Prozent des Westniveaus. Dieser Wert hat
sich in den letzten fünf Jahren kaum verändert. Einige
wirtschaftsstarke Region in Sachsen, Thüringen und im
Berliner Umland haben sich herausgebildet, anderswo
geht der Niedergang weiter.
In Buenos Aires veranstaltet die deutsche Botschaft
am Sonntag ein Event zum Jahrestag des Mauerfalls. Die
Veranstaltung bietet Gespräche mit Zeitzeugen und eine
Liveübertragung zu den Feierlichkeiten in Berlin. Beginn
ist um 13:30 Uhr, alle interessierten Gäste werden gebeten,
sich vorher per E-Mail: (emba.alemania.prensa@gmail.
com) anzumelden.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 2 -
Titelseite
Debakel für Obama
Washington (dpa) - US-Präsident Barack Obama muss
nach der deutlichen Niederlage bei den Kongresswahlen gegen noch stärkere Widerstände der Republikaner
regieren. Nach dem Abgeordnetenhaus verloren die Demokraten bei der Wahl nun auch die Mehrheit im Senat,
dem Oberhaus des Kongresses. Die Niederlage fiel noch
deutlicher als erwartet aus. Die Republikaner gewannen
mindestens 52 der 100 Sitze im Senat, wie mehrere USFernsehsender in der Nacht auf Mittwoch berichteten.
Mit der erwarteten Blockadehaltung von nun beiden
Kongresskammern droht der völlige Stillstand in der
US-Politik. Der wahrscheinliche neue Mehrheitsführer
im Senat, Mitch McConnell, deutete allerdings Kompro-
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missbereitschaft der Republikaner an.
Auch bei den Gouverneurswahlen mussten die Demokraten starke Verluste hinnehmen. Sie konnten zwar
Pennsylvania gewinnen, verloren dafür aber mindestens
vier andere Staaten, darunter die Hochburg Massachusetts und Obamas Heimatstaat Illinois. Weil es eine
Länderkammer in den USA nicht gibt, hat das Ergebnis
zwar keine direkten Auswirkungen auf Washington.
Gleichwohl ist es deutliches Zeichen für eine Machtverschiebung.
(Siehe auch Meinung und Hintergrund)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 3 -
Inhalt
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Artikels oder die gewünschte Rubrik
Inhalt
Titelseite
Berlin feiert 25 Jahre Mauerfall .............................................1
Debakel für Obama....................................................................3
Internationale Politik
Langer Atem in Kampf gegen die IS....................................5
Mit dem Taschengeld getrickst..............................................6
Illegale Abstimmung in der Ukraine....................................7
Weltnachrichten..........................................................................8
Deutschsprachiger Raum
Linke auf dem Vormarsch........................................................9
Nazi-Vergangenheit sichtbar................................................10
Wochenübersicht......................................................................11
Meinung
Links oder rechts?.....................................................................12
Richtung Mitte...........................................................................13
Randglossen...............................................................................14
Pressestimmen..........................................................................15
Hintergrund
Obama allein zu Haus..............................................................16
Die Gewinner.............................................................................18
Wahlsplitter.................................................................................19
Argentinien
CFK wieder im Krankenhaus ............................................... 20
Einwanderer aus Nachbarländern.......................................21
Regen und Überschwemmungen...................................... 22
Die Woche in Argentinien..................................................... 23
Lateinamerika
Kontinent in Kürze................................................................... 24
Sport
Gruppensieg in Rekordzeit................................................... 25
Langweile droht....................................................................... 27
Hamilton auf WM-Kurs........................................................... 27
Sport in Kürze............................................................................ 28
Tabellen....................................................................................... 29
Fußball - Torneo Transición 2014........................................ 30
Kreuzworträtsel........................................................................ 37
Sudoku........................................................................................ 38
Wissenschaft
Herber Rückschlag
für Weltraumtourismus.......................................................... 39
Medizin
„Ade, Welt“..................................................................................41
Sport stärkt den Geist............................................................ 42
Aus der Forschung.................................................................. 42
Gemeinschaften
Treffen der Honorarkonsuln................................................. 43
24. Fest der
Wiedervereinigung Deutschlands..................................... 45
Instituto Lenguas Vivas:
Einschreibung für alle Studiengänge
ab dem 3.11................................................................................ 46
Eine verdiente Ehrung.............................................................47
Es naht die Weihnachtszeit................................................... 48
Volkstrauertag.......................................................................... 49
„Die Fledermaus“ in Villa Ballester..................................... 49
Veranstaltungen....................................................................... 50
Vereine..........................................................................................51
Freie Berufe.................................................................................51
Religionsgemeinschaften..................................................... 57
Seite der Frau
Optimist-World-Championship 2014
in Buenos Aires......................................................................... 60
„Nicht menschliche Personen“............................................ 62
Der Blumenkalender 2015 ist da......................................... 63
Kultur
Der letzte Ausweg................................................................... 64
Schaufenster.............................................................................. 66
Premieren der Woche............................................................. 67
Kulturspiegel............................................................................. 68
Ausstellungs-Tipps.................................................................. 69
Inserate
Kleinanzeigen........................................................................... 70
Auto & Motor
Mercedes und Benz.................................................................31
Ausflüge & Reisen
Jesuitenperle Santa Catalina................................................ 32
Verschiedenes
Leserbriefe................................................................................. 33
Gestorben................................................................................... 34
Zitate: Mauersprüche............................................................. 35
Freizeit
Der kleine Unterschied.......................................................... 36
Wirtschaft
Steuereinnahmen
im Oktober: +40,8%................................................................ 71
Argentinien................................................................................ 72
Lateinamerika........................................................................... 77
Welt.............................................................................................. 78
Statistiken................................................................................... 78
Geschäftsnachrichten............................................................. 80
Wirtschaftsübersicht
Finanzielle Hilfe aus China.................................................... 82
Die differenzierte Rezession................................................. 84
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„...mit echtem Freisinn und unerschütterlicher Überzeugungstreue die Deutschsprechenden im Lande den
Weg des Fortschritts und der Freiheitsliebe zu führen“
Argentinisches Tageblatt, Nr. 1 (29. April 1889)
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Dialog für
Deutschland
2012
Swiss
Award 2013
Freitag, 7. November 2014 - Seite 4 -
Internationale Politik
Langer Atem in Kampf gegen die IS
US-Bomben auf Kobane und Al-Nusra-Front
Kobane - Fünf Tage nach
der Ankunft nordirakischer
Peschmerga in Kobane melden die Verteidiger der belagerten Stadt Erfolge gegen
die Terrormiliz Islamischer
Staat (IS). Den kurdischen
Volksschutzeinheiten gelang
es, die Extremisten in drei
kleinen Orten im westlichen
Teil der nordsyrischen Stadt
zurückzuschlagen, wie Kurden-Sprecher Idriss Nassan
am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa sagte. Das
Artilleriefeuer der Peschmerga habe dabei geholfen.
AP
Auch die Syrische Beobachtungsstelle für MenschenKobane wird weiterhin von den USA bombardiert, um die IS zu vertreiben.
rechte meldete, die Kurden
seien im westlichen Teil der Stadt vorgerückt. Laut dem drei Monaten Luftangriffen bedeutende Fortschritte im
Kurdensprecher sorgte Artilleriefeuer der Peschmerga Kampf gegen die IS-Miliz. Die ständigen Bombardierunvor allem dafür, Nachschubwege des IS zu unterbrechen. gen hätten die Extremisten erheblich geschwächt. Zudem
Ende vergangener Woche waren rund 150 Kämpfer aus falle es dem IS zunehmend schwer, seinen Nachschub
dem Nordirak mit schweren Waffen in der Stadt einge- sicherzustellen, sagte Sprecher John Kirby. Dennoch liege
troffen, um die Verteidiger gegen den IS zu unterstützen. noch ein weiter Weg vor den USA und ihren Verbündeten.
Eine Analyse des Institute for the Study of War (ISW)
Auch die USA und ihre arabischen Verbündeten bombardieren immer wieder IS-Stellungen in Kobane. Die aus Washington kommt jedoch zu dem Schluss, die
IS-Extremisten versuchen seit Wochen, die vor allem von Angriffsfähigkeiten des IS seien bisher nicht wesentlich
Kurden bewohnte Stadt an der türkischen Grenze einzu- geschwächt worden.
Am Donnerstag hat die US-Luftwaffe im Nordwesten
nehmen. Sie kontrollieren das Umland und belagern die
Syriens nun auch die radikale Al-Nusra-Front bombarStadt von drei Seiten.
Die syrischen Menschenrechtsbeobachter meldeten diert, die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbunden
zudem Erfolge der Kurden rund 180 Kilometer östlich von ist. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für
Kobane. In der Nähe der Stadt Ras al-Ain an der Grenze Menschenrechte kamen bei den Angriffen in der Nacht
zur Türkei hätten sie sechs Dörfer unter IS-Herrschaft zum Donnerstag mehrere Menschen ums Leben, darunter
eingenommen. Das Gebiet im Nordosten Syriens liegt auch zwei Kinder. (dpa)
wie Kobane in einer Enklave unter Kontrolle von Kurden.
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Das US-Verteidigungsministerium sieht nach knapp
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 5 -
Internationale Politik
Mit dem Taschengeld getrickst
Milliarden-Verstöße beim Einsatz von EU-Geldern
Luxemburg - Beim Einsatz von EU-Geldern wird im
großen Ausmaß geschlampt oder getrickst. Der Europäische Rechnungshof kommt in einem am Mittwoch
vorgestellten Kontrollbericht zu dem Ergebnis, dass im
vergangenen Haushaltsjahr geschätzt sieben Milliarden
Euro ohne Rechtsgrundlage ausgegeben wurden. Dies entspricht einer im Vergleich zu 2012 nahezu unveränderten
Fehlerquote von 4,7 Prozent (2012: 4,8 Prozent). Zudem
üben die Kontrolleure scharfe Kritik an den Kriterien für
die Vergabe von Geldern. Ob Projekte Ergebnisse liefern,
ist demnach nur drittrangig.
Zu den typischen Fehlern beim Einsatz von EU-Geldern
gehörten nach Angaben des Rechnungshofs Zahlungen an
Großunternehmen, die sich als kleine oder mittlere Firmen ausgeben. Zudem wurden öffentliche Aufträge illegal
ohne Bieterwettbewerb erteilt. Als ein Beispiel für einen
„schwerwiegenden Verstoß“ in diesem Bereich nennen die
Prüfer Vergabeentscheidungen für notwendige Zusatzarbeiten an dem Terminal eines deutschen Flughafens. Diese
hätten ausgeschrieben werden müssen, lautet das Urteil.
Nach bereits älteren Informationen des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ prüften die Kontrolleure die
Vergabeentscheidungen am pannengeplagten neuen
Hauptstadtflughafen. Ein Sprecher des Rechnungshofs
sagte am Mittwoch, er könne keine Details und Namen
nennen.
In Deutschland entdeckten die Rechnungsprüfer zudem
landwirtschaftliche Flächen, die regelwidrig als Grasland
für Futter (Dauergrünland) ausgezeichnet waren. So erhielten Landwirte Beihilfen, die ihnen eigentlich gar nicht
zustanden. Insgesamt beliefen sich die Ausgaben aus dem
EU-Haushalt im vergangenen Jahr auf 148,5 Milliarden
Euro oder rund 290 Euro je Bürger.
Nach Angaben der Rechnungsprüfer darf die Fehlerquote von 4,7 Prozent allerdings nicht als Maß für Betrug,
Ineffizienz oder Verschwendung verstanden werden.
Fälle, bei denen Betrug vermutet wird, leitet der Hof an
das Betrugsbekämpfungsamt der Europäischen Union
(Olaf) weiter. Die Beamten dort sind dann für weitere
Ermittlungen in Zusammenarbeit mit den Behörden in
den Mitgliedstaaten zuständig.
Rechnungshof-Präsident Vítor Caldeira mahnte zur
Veröffentlichung des Berichts eine bessere Kontrolle
der Vergabe-Entscheidungen an. Gleichzeitig forderten
er und sein Team, das EU-Haushaltssystem stärker auf
Ergebnisse auszurichten. „Die Europäische Kommission
und die Mitgliedstaaten müssen verstärkt darauf achten,
wie sie die Gelder der Steuerzahler ausgeben“, forderte
Caldeira. Es müsse mehr Anreize geben, um die Leistung zu verbessern und eine optimale Mittelverwendung
sicherzustellen.
(dpa)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 6 -
Internationale Politik
Illegale Abstimmung in der Ukraine
Separatistenführer ernennen sich zu „Republikchefs“
Donezk/Berlin - Trotz scharfen Protests der ukrainischen Regierung sind die Separatistenführer Alexander Sachartschenko und Igor Plotnizki in Donezk und
Lugansk als „Republikchefs“ vereidigt worden. An den
Zeremonien nahmen auch russische Abgeordnete sowie
bewaffnete Kämpfer teil, berichtete das Fernsehen am
Dienstag. Die prowestliche Führung in Kiew protestierte
gegen den Schritt der Aufständischen. Die Ämter seien
ebenso verfassungswidrig wie die Wahlen am Sonntag.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte in Berlin,
sie wolle an den Sanktionen des Westens gegen Russland
festhalten. „Es gibt im Augenblick keinen Grund, sie
aufzuheben.“
Das ukrainische Außenministerium warf Russland in
scharfem Ton vor, den Friedensprozess in der Ostukraine
zu sabotieren. Moskau ignoriere die Anfang September in
der weißrussischen Hauptstadt Minsk von den Konfliktparteien vereinbarten Schritte, sagte ein Sprecher in Kiew.
Das Abkommen von Minsk sieht Kommunalwahlen nach
ukrainischem Recht vor. Kiew und der Westen bewerten
die Wahlen von Sonntag als illegal.
Die Aufständischen warnten ihrerseits die Regierung
mit Nachdruck vor einem Scheitern des Dialogs. Die Führung in Kiew habe „die Menschen im Donbass zu lange
im Unklaren gelassen“, sagte Separatistenführer Denis
Puschilin. Daher hätten die Aufständischen handeln und
selbst Wahlen organisieren müssen.
Die Drohung des ukrainischen Präsidenten Petro
Poroschenko, ein Gesetz über eine Teilautonomie des
Unruhegebiets wieder aufzuheben, bezeichnete Puschilin
als „hysterischen Anfall“ des proeuropäischen Staatschefs.
Das Gesetz funktioniere sowieso nicht, meinte er.
Poroschenko wollte am Dienstag mit dem Sicherheitsrat in Kiew über die mögliche Rücknahme des Gesetzes
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AP
Während der Abstimmung wurden die Wahlbüros
von pro-russischen Rebellen überwacht.
beraten. Es gewährt den Separatisten unter anderem für
drei Jahre eine Teilautonomie sowie eine Amnestie.
Außenminister Pawel Klimkin kündigte ein entschlossenes Vorgehen gegen die Separatisten an. „Tatsächlich
sind einige Regionen der Ostukraine unter Kontrolle
von pro-russischen Terroristen und russischen Truppen.
Das sind aber ukrainische Regionen und wir werden sie
uns zurückholen“, sagte er der Bild-Zeitung. Klimkin
appellierte an den Westen, Sanktionen gegen Russland
zu verschärfen.
Nach Angaben der Stadtverwaltung stehen Teile
von Donezk weiter unter Artilleriebeschuss. Auch im
Lugansker Gebiet habe es Artilleriegefechte bei der Stadt
Kirowsk gegeben, hieß es. Das ukrainische Militär hatte
stets betont, sich an die Waffenruhe zu halten - und nur
bei Angriffen das Feuer zu erwidern. (dpa)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 7 -
Internationale Politik
Weltnachrichten
RUMÄNIEN
Stichwahl
Bukarest - Der sozialistische Ministerpräsident Victor
Ponta und sein bürgerlicher Rivale Klaus Iohannis
stellen sich am 16. November einer Stichwahl um das
Präsidentenamt Rumäniens. Ponta lag mit 40,33 Prozent der Wählerstimmen an erster Stelle, verfehlte aber
ebenso wie Iohannis, der auf 30,44 Prozent kam, die
absolute Mehrheit. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,16
Prozent. Überschattet wurden die Wahlen am Sonntag
von Problemen beim Urnengang im Ausland. Tausende
Rumänen konnten dort ihre Stimme nicht abgeben, weil
das Botschaftspersonal den Ansturm nicht zeitgerecht
bewältigte. Zu Tumulten kam es vor den Konsulaten
in München, Wien, Paris und London. Rumänische
Medien warfen der Regierung vor, Auslandsrumänen
absichtlich vom Wählen abgehalten zu haben.
IRAN
Atomprogramm
Paris - Wenige Tage vor entscheidenden Gesprächen
über das iranische Atomprogramm haben die USA und
Frankreich dem Land erneut grundsätzlich eine zivile
Nutzung der Kernenergie zugestanden. Der Iran habe
„das Recht auf ein friedliches Programm“, sagte USAußenminister John Kerry am Mittwoch in Paris nach
einem Gespräch mit seinem französischen Kollegen
Laurent Fabius. Auch Fabius sagte, der Iran habe „das
volle Recht auf zivile Atomkraft, aber nicht auf eine
Atombombe“. Am Wochenende wollen Delegationen der
USA, der EU und Teherans im Golfstaat Oman zusammenkommen. Vom 18. November an verhandeln dann
der Iran und die fünf UN-Vetomächte sowie Deutschland in Wien über eine endgültige Einigung.
SPANIEN
Verbot von Referendum
Madrid - Die Regierung von Katalonien ist mit dem
Versuch gescheitert, das Verbot einer Volksbefragung
zur Unabhängigkeit der spanischen Region aufheben zu
lassen. Spaniens Oberster Gerichtshof in Madrid wies am
Donnerstag einen entsprechenden Antrag zurück. Das
spanische Verfassungsgericht hatte die für den 9. November geplante Volksbefragung in Katalonien untersagt.
Die katalanische Regionalregierung rief daraufhin den
Obersten Gerichtshof an und argumentierte, das Verbot
bedeute einen Verstoß gegen das Grundrecht auf freie
Meinungsäußerung. Die Richter begründeten die Ablehnung des Antrags damit, dass kein Gericht befugt sei,
eine Entscheidung des Verfassungsgerichts aufzuheben.
BULGARIEN
Koalition
Sofia - Einen Monat nach den Wahlen in Bulgarien hat
der bürgerliche Ex-Ministerpräsident Boiko Borissow
mit dem Abschluss eines Koalitionsvertrags den Weg zur
Bildung einer neuen Regierung freigemacht. „Wir haben
Kompromisse gemacht, (…) um statt Neuwahlen eine
Regierung zu haben“, sagte Borissow am Donnerstag.
Seine Partei (GERB) hatte am Mittwoch vom Präsidenten
den Auftrag zur Regierungsbildung erhalten.Die neue Regierung muss nur noch vom Parlament gebilligt werden.
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BURKINA FASO
Übergangsregierung
Ouagadougou - Eine Woche nach der international kritisierten Machtübernahme des Militärs in Burkina Faso
haben sich Opposition und Vertreter der Zivilgesellschaft
auf die Einrichtung einer einjährigen Übergangsregierung geeinigt. Zum Durchbruch bei den Verhandlungen
hatten mehrere westafrikanische Präsidenten beigetragen, die als Vermittler in die Hauptstadt Ouagadougou
gereist waren. Die nächsten Wahlen sollen im November
2015 abgehalten werden, hieß es am Mittwochabend in
einer Abschlusserklärung. Wer die Regierung bis dahin
führen wird, ist allerdings noch unklar.
SPANIEN
Neue Linkspartei beliebt
Madrid - Die erst im März gegründete Linksorganisation Podemos (Wir können) könnte die Zweiparteienherrschaft in Spanien nach knapp vier Jahrzenten beenden. Nach einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage
würde die Partei derzeit bei Wahlen mit 27,7 Prozent
der Stimmen stärkste Kraft werden. Die konservative
Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy
würde danach heute nur auf 20,7 Prozent kommen und
damit lediglich den dritten Platz hinter den Sozialisten
(PSOE) belegen, die auf 26,2 Prozent hoffen könnten.
Die nächste Parlamentswahl in Spanien steht im Herbst
2015 an.
DÄNEMARK
BDN in Schwierigkeiten
Tingleff - Die deutsche Minderheit in Dänemark steht
nach Angaben des Bundes Deutscher Nordschleswiger
(BDN) vor großen inhaltlichen und finanziellen Herausforderungen. Durch die Kürzung von Fördergeldern
aus Deutschland entstehe jährlich ein Defizit von 200
000 Euro, sagte der BDN-Hauptvorsitzende Hinrich
Jürgensen am Samstag beim Deutschen Tag in Tingleff
(Dänemark). Der BDN ist die Dachorganisation der
deutschen Minderheit in Dänemark und vertritt etwa
15 000 Mitglieder.
WHO
Immer mehr Ebola-Opfer
Genf - Die Ebola-Seuche breitet sich vor allem in Westafrika weiter dramatisch aus. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vom Mittwochabend
sind inzwischen 9936 Fälle erfasst. Die Zahl der Toten
beträgt demnach 4877. Allerdings gehen Experten nach
wie vor von einer hohen Dunkelziffer aus. Besonders
in den Hauptstädten der Länder Guinea, Liberia und
Sierra Leone, die am stärksten von der Seuche betroffen
sind, bleibe die Übertragungsrate sehr hoch, erklärte die
WHO. Die meisten Opfer beklagt demnach weiterhin
Liberia mit inzwischen 2705 Toten. Weitere Fälle gibt
es in Spanien und den USA. In Nigeria und im Senegal
wurde die Seuche dagegen in den vergangenen Tagen von
der WHO für beendet erklärt, weil dort seit 42 Tagen
kein neuer Fall mehr aufgetreten ist.
(dpa)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 8 -
Deutschsprachiger Raum
Linke auf dem Vormarsch
Koalitionsverhandlungen in Thüringen / Rot-Rot in Brandenburg
Erfurt/Potsdam (dpa) - Gut sieben Wochen nach der
Landtagswahl haben im ostdeutschen Bundesland Thüringen die Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer
rot-rot-grünen Landesregierung begonnen. Erstmals
kann ein Politiker der Postkommunisten Regierungschef
werden.
„Das ist schon ein kleiner historischer Moment“, sagte
die Landesvorsitzende der Linken, Susanne HennigWellsow, am Mittwoch in Erfurt. Die Linke will als
stärkster Partner in dem Dreierbündnis mit Bodo Ramelow den Ministerpräsidenten stellen. Die Partei war aus
der früheren DDR-Staatspartei SED hervorgegangen. Die
SPD-Basis hatte am Dienstag mit einem positiven Mitgliedervotum den Weg für die Koalitionsverhandlungen mit
Linken und Grünen freigemacht. „Ich hoffe, dass wir die
Koalitionsverhandlungen in 14 Tagen abschließen können“, sagte SPD-Chef Andreas Bausewein am Mittwoch.
Er wies die Kritik von Bundeskanzlerin und CDUChefin Angela Merkel zurück. „Ich finde, sie macht es sich
damit zu einfach“, sagte er. Merkel hatte es am Dienstag
als „bedrückend“ bezeichnet, dass sich die SPD 25 Jahre
nach dem Mauerfall auf eine Koalition unter Führung
der Postkommunisten einlässt. Auch Bundespräsident
Joachim Gauck hatte eine Debatte um die Regierungsfähigkeit der Linken angestoßen.
Im Bundesland Brandenburg wurde am Mittwoch der
SPD-Politiker Dietmar Woidke als Ministerpräsident
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Staatskanzlei Brandenburg
Dietmar Woidke - SPD.
wiedergewählt. Gleich im ersten Wahlgang holte er im
Landtag in Potsdam mit 47 Ja-Stimmen die absolute
Mehrheit. Woidke steht an der Spitze einer rot-roten
Koalition mit der Linken als Juniorpartner.
Die Linke, die im Osten meist als Protestpartei stark
ist, hatte bei der Landtagswahl am 14. September in Brandenburg nach fünf Jahren Regierungsbeteiligung massiv
Stimmen verloren. Sie war um mehr als acht Punkte auf
18,6 Prozent gefallen. Im neuen Kabinett stellt sie jetzt
nur noch drei statt vier Minister.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 9 -
Deutschsprachiger Raum
Nazi-Vergangenheit sichtbar
Ausstellung im Stahlkonzern Voestalpine
Brbracke
Der Stahlkonzern in Linz arbeitet seine Vergangenheit auf.
Linz (dpa) - Der österreichische Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine beleuchtet umfassend seine Wurzeln
in der Zeit des Nationalsozialismus. Eine Dauerausstellung in der Konzernzentrale in Linz zeigt seit Montag
das Schicksal zahlreicher Zwangsarbeiter zwischen 1938
und 1945 an dem früheren Standort der „Reichswerke
Hermann Göring AG Berlin“ in Österreich. Tausende
Menschen mussten dort unter unmenschlichen Bedingungen schuften.
Die Ausstellung basiert auf rund 38.000 NS-Personalakten und Lohnbögen, die 1998 gefunden worden waren.
Ein unabhängiges Wissenschaftlerteam hatte die Akten
ausgewertet und die Ergebnisse 2001 veröffentlicht. Demnach wurden in den Werken in Linz unter anderem mehr
als 22.000 zivile ausländische Arbeiter ausgebeutet. Hinzu
kamen mehrere Tausend Kriegsgefangene - die genaue
Zahl sei unklar, hieß es.
„Es war ein schmerzhafter Prozess, sich mit den Jahren
des Nationalsozialismus in unserem Unternehmen auseinanderzusetzen und diese Periode auch noch als jene
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Zeit begreifen zu lernen, in der die Wurzeln unseres Unternehmens begründet wurden“, sagte der Vorstandschef
und Präsident des Weltstahlverbands, Wolfgang Eder. Der
Konzern habe jedoch den Anspruch, sich seiner Vergangenheit zu stellen.
Die Häftlinge mussten in den Werken unter anderem
Zwölf-Stunden-Schichten leisten, wie ein VoestalpineSprecher sagte. In ihrer «Freizeit» mussten sie dann unter
Lebensgefahr Bombenschäden beseitigen. Wie viele Menschen dabei starben, sei unklar, sagte er. Die Ausstellung
widme sich der Darstellung von Einzelschicksalen.
Die damalige Rüstungsproduktion sei auf die Herstellung von Panzerteilen sowie ganzen Panzern spezialisiert
gewesen, sagte er weiter. Heute ist der Stahl- und Technologiekonzern Voestalpine mit einem Umsatz von rund
11,5 Milliarden Euro einer der führenden Stahlkonzerne
in Europa. Voestalpine beschäftigt weltweit 47.000 Menschen - 21.000 davon in Österreich.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 10 -
Deutschsprachiger Raum
Wochenübersicht
Letzter Auftritt
Wien– Michael Spindelegger lässt sich wieder auf Österreichs Politbühne blicken. Der Wahl-Luxemburger
wird am Parteitag der ÖVP, bei dem sein Nachfolger
Reinhold Mitterlehner formal gekürt wird, zugegen sein
und fünf bis zehn Minuten im Wiener Veranstaltungszentrum METAstadt reden. Es ist der erste Auftritt seit
Wochen und auch sein letzter. Am 26. August hatte
Spindelegger Polit-Freund und -Feind überrascht. Der
Vizekanzler, Finanzminister und VP-Chef tat kund, alle
Ämter abzugeben. Der Grund: mangelnde Gefolgschaft.
Spindelegger übersiedelte nach Luxemburg und habe
sich gänzlich zurückgezogen.
Steuereinnahmen
Berlin - Bund, Länder und Kommunen müssen in
Deutschland bis zum Jahr 2018 mit fast 21 Milliarden
Euro weniger Steuereinnahmen auskommen als bisher
geplant. Allein für das kommende Jahr wurde das Aufkommen im Vergleich zur Mai-Steuerschätzung um
6,4 Milliarden Euro nach unten korrigiert. Das gab das
Bundesfinanzministerium am Donnerstag in Berlin
nach dreitägigen Beratungen der Steuerschätzer bekannt.
Finanzminister Wolfgang Schäuble erklärte, der Bundeshaushalt ohne neue Schulden ab 2015 sei erreichbar. Die
öffentlichen Haushalte verfügten über eine solide Einnahmebasis, um die wichtigen Zukunftsinvestitionen.
IS-Terrorzelle
Bern - Die Schweizer Behörden haben nach eigenen Angaben Anschlagspläne der Terrormiliz Islamischer Staat
(IS) in Europa vereitelt. Drei irakische Staatsangehörige
würden verdächtigt, IS unterstützt und Bombenangriffe
vorbereitet zu haben, teilte die Bundesanwaltschaft (BA)
am Freitag in Bern mit. Details zu den Plänen wurden
nicht bekannt gegeben. Die Verdächtigen sitzen schon
seit Ende März in der Schweiz in Untersuchungshaft. Die
Behörden gingen aber erst jetzt damit an die Öffentlichkeit – „um laufende Ermittlungsergebnisse im In- und
Ausland nicht zu gefährden“, wie es hieß.
Schändung
Dachau - Nach dem Diebstahl der Eingangstür zum
ehemaligen Konzentrationslager in Dachau mit der
Inschrift „Arbeit macht frei“ hat die deutsche Polizei
erste Hinweise - eine konkrete Spur gibt es aber noch
nicht. Die Polizei prüfe einen möglichen NeonaziHintergrund, es werde aber in alle Richtungen ermittelt,
sagte der Leiter der Polizeiinspektion Dachau (Bayern),
Thomas Rauscher. Sicherheitskräfte hatten das Fehlen
der Tür am Sonntagmorgen entdeckt. Die Täter seien
mit hoher krimineller Energie vorgegangen. Die Tür war
nach einer Rekonstruktion der Inschrift 1965 eigens mit
Widerhaken gesichert worden.
Familiendrama
Wilderswil - Bei einem Familiendrama in der Schweiz
sind drei Menschen ums Leben gekommen. Die Tat
ereignete sich am Montagmorgen in der kleinen Gemeinde Wilderswil im Kanton Bern. Laut Recherchen
Schweizer Medien tötete ein Mann seine Ex-Frau an
ihrer Wohnungstür mit einem Schuss in den Kopf. Als
ihr neuer Ehemann dazugekommen sei, habe der Täter
auch diesen erschossen, berichtete der „Tages-Anzeiger“.
Danach habe sich der Täter selbst erschossen.
Der Schütze solle außerdem geplant haben, die drei
gemeinsamen Kinder im Alter von 7 bis 18 Jahren zu
töten. Die Polizei ermittelt.
Frauenquote
Berlin - Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel
hat die Forderung der Wirtschaft nach einer Streichung
aller neuen Regulierungspläne zurückgewiesen. Auf dem
Arbeitgebertag wandte sie sich am Dienstag in Berlin
gegen die Forderung, den Plan für eine Frauenquote in
Aufsichtsräten und für neue Regeln für Werkverträge
fallenzulassen. Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer verlangte: „Wir brauchen für den Rest dieser Legislaturperiode ein Belastungsmoratorium.“ Der Entwurf für eine
bessere weibliche Repräsentation in Aufsichtsräten werde
kommen, sagte Merkel. In Jahren der Selbstverpflichtung
sei die Wirtschaft hier nur bedächtig vorangekommen.
Merkel wies Kritik der Arbeitgeber zurück, es fänden
sich dann wohl zu wenig weibliche Kräfte.
Neuer NPD-Chef
Weinheim - Begleitet von Protesten hat die rechtsextreme
NPD am Sonntag in Weinheim (Baden-Württemberg)
den Saarländer Frank Franz zu ihrem neuen Bundesvorsitzenden gewählt. Der 35-Jährige löst den bisherigen
Parteichef Udo Pastörs aus Mecklenburg-Vorpommern
ab. Hunderte Demonstranten gingen gegen die Veranstaltung auf die Straße. Die Stadt Weinheim hatte den
Rechtsextremen nach einer Gerichtsanordnung die
Stadthalle überlassen müssen. Am Samstag protestierten
rund 400 Menschen, am Sonntag kamen laut Polizei
etwa 250 vor der Stadthalle zusammen. Beim Eintreffen von Teilnehmern der NPD-Versammlung gab es
Störaktionen. Einige versuchten auch, NPD-Mitglieder
zu attackieren. Zwei Gegendemonstranten wurden vorläufig festgenommen.
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Islamisten in Deutschland
Berlin - Mindestens 1000 Islamisten in Deutschland
gehören nach Einschätzung des Bundeskriminalamtes
(BKA) der Terrorszene an. 230 von ihnen könnten „Straftaten von erheblichem Ausmaß begehen“, warnte BKAPräsident Jörg Ziercke am Wochenende in der Zeitung
„Die Welt“. Der Zulauf ist beträchtlich: 2010 hatte die
Polizei erst 120 sogenannte Gefährder auf der Liste. Die
größte Anschlagsgefahr hierzulande gehe von fanatisierten Einzeltätern oder Kleinstgruppen aus. Ziercke hält
es für naheliegend, dass es weitere Anschlagsversuche
geben wird. Panik sei aber „nicht angebracht“, denn die
Sicherheitsbehörden seien gut aufgestellt.
IS-Unterstützer
Berlin - Die Polizei hat in Berlin die Wohnungen mutmaßlicher Anhänger der Terrormiliz IS durchsucht und
Ferngläser, Nachtsichtgeräte sowie weitere Beweismittel
beschlagnahmt. Gegen vier Türken zwischen 28 und 37
Jahren werde wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt, teilten die Ermittler
am Mittwoch mit. Ihnen werde vorgeworfen, erhebliche
Vermögenswerte für den Kampf der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gesammelt zu haben. Die
Verdächtigen sind laut Polizei aber auf freiem Fuß.
Asyl-Gesetz
Berlin - In Deutschland ist ein umstrittenes Gesetz in
Kraft getreten, das mehrere Balkan-Staaten als „sichere
Herkunftsländer“ einstuft und Abschiebungen von Asylbewerbern erleichtern soll. Asylanträge von Menschen
aus Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Serbien,
die kaum Chancen auf Anerkennung als Flüchtlinge
haben, können nun schneller bearbeitet werden. Viele
von ihnen gehören der ethnischen Minderheit der Roma
an. Der Bundesrat - die Kammer der Länder - hatte im
September nach langwierigen Verhandlungen den umstrittenen Plänen der deutschen Regierung zugestimmt,
mehrere Balkan-Staaten als „sichere Herkunftsländer“
einzustufen, um Asylbewerber von dort einfacher in ihre
Heimat zurückschicken zu können. Im Gegenzug hatte
sich die Regierung zu Lockerungen an anderer Stelle
bereiterklärt. (dpa/ AT/eha)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 11 -
Meinung
Links oder rechts?
V
or einiger Zeit bekannte sich
Präsidentin Cristina Kirchner als
deutlich linkslastig, als sie gleichfalls nebenbei im Verlauf einer ihrer
wiederholten Reden meinte, „links
von mir ist nur die Wand“. Damit
wollte sie offenbar bekunden, dass
ihre Regierung im parteipolitischen Spektrum ganz links
platziert sei. Zwischen der sogenannten Wand (Spanisch
„pared“) und ihrer Regierungspolitik sollte kein parteipolitischer Platz von anderen Parteien oder deren Sprecher frei bleiben, weil sie dieses Monopol beanspruchte.
Tatsächlich ist die Regierungspolitik, von der Präsidentin
als „das Modell“ gekennzeichnet, deutlich linkslastig. Sie
hat sich seit 2007, als sie ihre erste Amtszeit antrat und ihr
Gatte und Vorgänger Néstor Kirchner noch lebte, mit der
Teilverstaatlichung des Erdölunternehmens YPF, das laut
ihrem jetzigen Wirtschaftsminister Axel Kiciloff eigentlich
konfisziert werden sollte, indem die spanische Eignerfirma
Repsol nicht zu entschädigen sei. Der Vorwand für dieses
skurrile Argument waren angebliche Umweltschäden, die
YPF angelastet wurden.
Was deutlich linkslastige Konfiszierungen privaten
Eigentums beträgt, hat die Regierung die Anlagen privater Pensionskassen, genannt im Kürzel AFJP, tatsächlich
entschädigungslos konfisziert, um einen Staatsfonds zu
schaffen, den die Amtsstelle Anses verwaltet, indem sie das
Staatsdefizit finanziert, anstatt die Rentner auszuzahlen,
denen die Justiz in Ausführung von Urteilen des Obersten
Gerichtshofes dieses Recht zugestanden hat. Die Inhaber
der vorherigen privaten Pensionen gingen leer aus, was so
viel wie eine echt linkslastige Konfiskation bedeutet. Auch
im Korruptionsfall Ciccone, das den Vizepräsident Amado
Boudou belastet, wurde keine Entschädigung bezahlt.
Andere echt linkslastige Maßnahmen umfassen den
sogenannten Dirigismus, mit Regelungen wie dem Ver-
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sorgungsgesetz, das der Regierung erlaubt, privaten Unternehmen vorzuschreiben, was sie tun dürfen und was
nicht. Mit diesen und anderen Beispielen erscheint das
Selbstbekenntnis der Präsidentin zur Wand links von ihr
durchaus zutreffend.
Seit Anfang 2014 haben neue Maßnahmen den linken
Kurs leicht abgeschwächt. Die Abwertung des Peso im
Januar, die Einigung mit dem Pariser Klub zwecks mittelfristiger Maschinenkredite aus dem Ausland mit Garantien der Exportländer und die Entschädigung an Repsol
waren Maßnahmen, die die Öffentlichkeit aufhorchen
ließ, weil sie als nicht als linkslastig eingestuft wurden.
Das neue Erdölgesetz, das den privaten Konzessionsunternehmen großzügige Lizenzendauer zuschanzte und die
jüngste Initiative der G4 genannten digitalen Öffnung,
die privaten Telekommunikationsunternehmen neue
Lizenzen in Aussicht stellt, sind eher im rechtslastigen
politischen Lager einzustufen. Der spanische Konzern Telefónica, den das Mediengesetz ausgeschlossen hatte, darf
sich auf dem Umweg des neuen Systems digital melden
und wird zugelassen, alles Maßnahmen, die nicht links-,
sondern eher rechtslastig in der Politik einzustufen sind.
Die verheerenden Folgen der linkslastigen Wirtschaftspolitik haben offenbar zur Korrektur gewirkt, die derzeit
unterwegs ist. Wie lange der neue Kurs dauern wird, ist
freilich unbekannt. In Hinblick auf die nächstjährigen
Wahlen im August für Kandidaten und im Oktober für
Präsident und Vize, Gouverneure, Bürgermeister und
Parlamentarier, bei der sich die Präsidentin nicht zum
zweiten Mal in Folge als Kandidatin stellen darf, bleibt
abzuwarten, welchen Kurs die Regierung in ihrem letzten
Amtsjahr beschreiten wird, sei es linkslastig neben der
Wand oder pragmatisch rechtslastig, um geltende Probleme zu überwinden.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 12 -
Meinung
Richtung Mitte
Von Stefan Kuhn
E
s war eine angekündigte Niederlage. Am Dienstag hat die Demokratische Partei des amtierenden
US-Präsidenten Barack Obama ihre
Mehrheit im Senat verloren. Die
Republikaner beherrschen nun beide Kammern des Kongresses - ihre
Mehrheit im Repräsentantenhaus konnten sie deutlich
ausbauen.
Die Gründe für die Niederlage liegen auf der Hand.
Die „Midterms“, die Kongresswahlen zur Hälfte einer
Amtszeit des Präsidenten, werden in der Regel als Protestwahlen genutzt. Das heißt, es gehen mehr Wähler der
Oppositionspartei zu den Urnen. Die Wahlbeteiligung ist
wesentlich niedriger als bei Präsidentschaftswahlen, schon
das allein gilt als Vorteil für die Republikanische Partei,
weil deren Wähler ihr Wahlrecht konsequenter wahrnehmen. Bei den Wahlen vom Dienstag wurden 33 der 100
Senatssitze erneuert. Es ging um Mandate, die vor sechs
Jahren zeitgleich mit den Präsidentschaftswahlen vergeben
wurden. Damals gewannen die Demokraten im Zuge der
Obama-Euphorie einen Großteil dieser Mandate. Für die
Demokraten standen am Dienstag 21 Sitze auf dem Spiel,
für die Republikaner nur 15.
Die Hauptursache der Niederlage kann man allerdings
auf eine Person reduzieren: den demokratischen Präsidenten Barack Obama. Er wird als unentschlossen und zu
intellektuell charakterisiert. Dann wieder als tyrannisch
und kompromisslos. Tatsache ist, dass die Zustimmungsrate für seine Amtsführung gerade mal bei 42 Prozent
liegt. Die eigenen Anhänger hat er enttäuscht, viele seiner
Projekte sind versandet, die Visionen verblasst. Nun ist das
kaum Obamas Schuld, sondern die der Wähler und der
Nichtwähler. Es gab wohl keinen Präsidenten, dem mehr
Hass entgegengebracht wurde.
Für seine Gegner war Obamas Gesundheitsreform
ein sozialistisches Machwerk und seine Klimapolitik
der Untergang der US-amerikanischen Industrie. Die
unter seinem republikanischen Vorgänger George W.
Bush angehäuften Staatsschulden lastete dessen Partei
Obama an. Es kam mehrmals zu Haushaltsblockaden.
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Es mag durchaus sein, dass sich Obama verschätzt hat.
Seine Erfahrung mit der großen Politik in Washington
beschränkte sich auf zwei Jahre Amtszeit als Senator.
Die Gesundheitsreform hätten die meisten Menschen
auf der Welt als eine soziale Notwendigkeit angesehen,
in den USA dagegen ist es der Mehrheit egal, wenn fast
ein Viertel der Bürger keine Krankenversicherung hat.
Schon Bill Clinton, Obamas demokratischer Vorvorgänger, hatte seine weniger ambitionierte Gesundheitsreform
nach starken Widerständen Mitte der 1990er-Jahre zu
den Akten gelegt.
Unverständlich ist im Falle Obamas allerdings, dass die
Anhänger dieser Politik bei den Midterms nicht massiv an
die Urnen gingen, um dem Präsidenten die notwendigen
parlamentarischen Mehrheiten zu verschaffen. Schon bei
den Zwischenwahlen vor vier Jahren, verloren die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus.
Nach den Präsidentschaftswahlen 2008, als Obama
Präsident wurde, war die Grand Old Party (GOP) am
Boden. Acht Jahre Bush - Krieg, Staatsschulden und
wirtschaftlicher Niedergang - hatten ihre Spuren hinterlassen. Für die Republikaner war die Gesundheitsreform
ein Glücksfall. Sie hatten das Thema eigentlich nicht auf
der Tagesordnung. Sie übernahmen es von der Tea PartyBewegung, einer losen rechtslibertären Bewegung, der
fast jede staatliche Maßnahme zu weit geht. Obwohl nur
wenige Republikaner der Bewegung angehörten, dominierten diese den Rest der Partei. Diese hatte festgestellt,
dass man mit Tea Party-Parolen Wahlen gewinnen konnte.
Obamas Wiederwahl vor zwei Jahren zwang die Republikaner jedoch zum Umdenken. Tea Party-Parolen mögen
zwar Protestwähler bei Midterms anziehen, aber Präsidentschaftswahlen kann man damit nicht gewinnen. Die
republikanischen Kandidaten in den Bundesstaaten und
Wahlkreisen fielen bei den jetzigen Zwischenwahlen nicht
durch radikale Rhetorik auf. Die GOP wendet sich wieder
der politischen Mitte zu. Nur so kann sie verhindern, dass
2016 nicht wieder ein Demokrat oder eine Demokratin ins
höchste Staatsamt gewählt wird.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 13 -
Meinung
Randglossen
I
n ihrer bisher siebenjährigen Amtszeit als Präsidentin hat Cristina Fernández de Kirchner
mehrere Gesundheitsprobleme erfahren und alle
überwunden, darunter eine irrtümliche Schilddrüsenoperation, durch die sie lebenslänglich auf die
Einnahme von Medikamenten angewiesen ist. Ihre
jüngste Blutvergiftung, die sie für einige Tage ans Bett
fesselt, wird sie sicherlich auch mühelos überwinden,
nachdem sie in die private Klinik Otamendi eingeliefert wurde. Inzwischen ruhen ihre Amtstätigkeiten. Das vorgesehene Treffen mit ihrer chilenischen
Kollegin Michelle Bachelet, um mit Papst Franziskus
gemeinsam zu telefonieren, musste auch abgesagt
werden. Pech gehabt.
M
assive Regenfälle und Überschwemmungen in
der Hauptstadt und Umgebung, insbesondere
in Luján, wo die Überschwemmung des gleichnamigen
Flusses nahe an die traditionelle Basilika gelangte, hatten
die üblichen Schäden zur Folge. Überschwemmte Häuser mussten geräumt werden, ein zweitägiger Südwind
(Spanisch „sudestada“) stürzte rund hundert Bäume in
der Hauptstadt und Umgebung um. Der Klimawandel
führte zuerst zu den wärmsten Monaten September und
Oktober seit 1880, als regelmäßige Temperaturmessungen eingeführt wurden. Der Ausgleich folgte mit mehr
Regen als üblich, Stürmen und Überschwemmungen,
so dass Ernten unterbrochen werden mussten, aber die
Feuchtigkeit der Agrarböden für die kommende Ernte
gesichert wurde. Die üblichen politischen Diskussionen
und das Vorkandidatengerangel ließen sich freilich nicht
beeindrucken und schoben jeweils den Gegnern die
Verantwortung in die Schuhe.
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D
arf er das? Bundespräsident Joachim Gauck
drückte unlängst bei einem TV-Interview seine
Skepsis darüber aus, dass 25 Jahre nach dem Mauerfall
in Thüringen ein Politiker der Linkspartei Ministerpräsident werden könnte. Eigentlich sollte das deutsche
Staatsoberhaupt über den Parteien stehen und sich
nicht in die Tagespolitik einmischen, deshalb wurde
Gaucks Aussage auch heftig kritisiert. Um die Frage zu
beantworten, er darf das - zumindest in dieser Form.
Der ehemalige Pfarrer war in der DDR Dissident, hatte
persönlich unter den Schikanen des Regimes zu leiden.
Wenn er sein Unbehagen über einen möglichen Ministerpräsidenten der SED-Nachfolgepartei „Die Linke“
äußert, ist das nachvollziehbar und glaubhaft.
G
aucks Bedenken mögen vielen Politikern links
von der Mitte zu weit gehen, aber er interpretiert
sein Amt richtig. Der Bundespräsident ist heute kein
Grüßaugust oder bloßer Gesetzesunterzeichner mehr,
die Bedeutung seines Amtes liegt in der Macht des
Wortes. Er kann mahnen, loben oder Wege weisen. Das
ist selbstverständlich eine politische Einmischung, aber
eine erwünschte. Schon die Vorgänger des deutschen
Staatsoberhauptes verhalfen dem Amt mit Reden zu
mehr Bedeutung. Gauck hat zudem auch nicht vor den
Wahlen dazu aufgerufen, auf keinen Fall die Linkspartei zu wählen. Dass er jetzt Bedenken äußert, ist seine
persönliche Einschätzung. Fatal wäre allerdings, wenn
sich ein Abgeordneter im Thüringer Landtag von Gauck
beeinflussen lassen würde. Die rot-rot-grüne Koalition
hätte nämlich nur eine Mehrheit von einer Stimme.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 14 -
Meinung
Pressestimmen
Obama-Müdigkeit
Europäische Zeitungen zu den US-Wahlen
„Das
Land hat zwar rechts gewählt, ist aber
nicht nach rechts gerückt. Es war keine
ideologische, sondern eine persönliche Wahl. Nach
sechs Jahren haben sich Charisma, Aura und Eloquenz
Obamas verbraucht. Der Präsident wirkt müde, lust- und
ziellos. Eine Mehrheit der Amerikaner verzeiht es ihm
nicht, während seiner gesamten Amtszeit lediglich keine
gravierenden Fehler gemacht zu haben. Der demonstrative Verzicht auf alles Missionarische, auf globale Führung
und gesellschaftlichen Gestaltungswillen rächt sich jetzt.
Die Nation verlangt mehr von ihrem Präsidenten, als der
ideenarme Sachwalter diverser Krisen zu sein.“
Der Tagesspiegel (Berlin)
„Obama
ist der erste nicht weiße Präsident, das ist eine historische
Tatsache. Aber all die Hoffnung, die er ausgelöst hat, ist
verschwunden. Es gibt eine „Obama-Müdigkeit“, ein
kollektives Desinteresse für die Initiativen des Präsidenten. Es gab kein starkes Argument, was diese Wahlen
entschieden hat, sondern das Aufbegehren gegen einen
Präsidenten, der als nicht besonders kompetent gesehen
wird, als Stümper in der Außenpolitik, distanziert und
unbeteiligt. (...) Es ist ein Problem von Persönlichkeit,
der fehlenden Empathie zwischen Obama und den
Amerikanern.“
Corriere della Sera (Mailand)
„Nach
den Zwischenwahlen am Dienstag
stand Präsident Barack Obama an
der Schwelle zum Alptraum eines jeder Politikers: politisch irrelevant zu werden. Das muss nicht so enden, aber
die Republikaner haben nun eine Mehrheit in beiden
Kammern und es deutet wenig darauf hin, dass sie nun
politische Ergebnisse priorisieren würden. Verzweiflung
und Stagnation können die Endstation für einen Präsidenten sein, der einst für Hoffnung und Veränderung
stand. (…) Die Vereinigten Staaten entwickeln sich nur
weiter, wenn die Gegenpole zusammen kommen. Die
Zukunft liegt in der Mitte. Auch in den Vereinigten
Staaten.“
Politiken (Kopenhagen)
„Der
Rückschlag für US-Präsident Barack
Obama bei den Kongresswahlen bedeutet - so paradox dies klingen mag - eine Chance für das
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politische System. Es kam in der jüngsten Vergangenheit schon häufig vor, dass die Präsidenten sich nicht
auf eine Mehrheit im Parlament stützen konnten. Nun
sind die Regierung und das Parlament gezwungen,
einen Konsens zu suchen. Die Republikaner müssen
ihre ablehnende Haltung aufgeben und zeigen, dass sie
regieren können. Obama wird sein Programm revidieren
und Initiativen starten müssen, die im Parlament auf
Zustimmung stoßen. Eine Lähmung des politischen
Systems bis zum Ende der Amtszeit des Präsidenten
können sich die USA nicht leisten.“
El País (Madrid)
„Unüberhörbar
haben
die Wähler nach einem Wechsel gerufen. Doch vorerst wird
nichts dergleichen geschehen. Die Machtübernahme
der Republikaner im Senat beendet die Lähmung in
Washington nicht, sondern verlagert sie nur auf eine
neue Ebene: Wurden kontroverse republikanische Gesetzesvorstösse bisher im Senat abgeblockt, so werden
sie künftig spätestens auf dem Pult des Präsidenten mit
dem Veto gestoppt werden. Offen ist, welche Seite sich
in dieser Situation taktisch geschickter verhalten wird.
Wie sie (die Republikaner) ihre neu gefundene Macht
nutzen würden, verrieten sie nicht. Sie laufen allerdings
Gefahr, im Überschwang ihres Sieges extreme Forderungen aufzustellen und damit einen Teil der gewonnenen
Protestwähler gleich wieder zu vergraulen.“
Neue Zürcher Zeitung
„Barack
Obama erscheint innenpolitisch
geschwächt, was sich auch außenpolitisch auswirken wird. Seine außenpolitischen
Akzente werden abgeschwächt werden, ebenso wie sein
Gewicht auf der internationalen Szene. Das ist eine
schlechte Nachricht. Wladimir Putin wäre schlecht beraten, sich über die Wahlschlappe Obamas zu freuen. Denn
die republikanische Mehrheit Ausgabe 2014 dürfte noch
entschiedener als das Weiße Haus Russland gegenüber
auftreten wollen und besonders wegen der Ukraine-Politik ein Diplomatie verschärfter Wirtschaftssanktionen
durchsetzen wollen.“
Le Monde (Paris)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 15 -
Hintergrund
Obama allein zu Haus
Republikaner triumphieren bei Wahlen zum US-Senat
Ergebnisse der Senatswahl vom 4. November 2014
gewählt wurden die Kandidaten der
Demokraten
Republikaner
noch offen
keine Senatswahl
Wechsel
Minnesota
Montana
Oregon
Idaho
Wyoming
New
Mexiko
Maine
South
Dakota
Illinois
West
Virginia
Kentucky
Kansas
Oklahoma Arkan- Tennessee
sas
AlaTexas
bama
North Carolina
South Carolina
Georgia
Louisiana
(Stichwahl)
Alaska
Mississippi
Hawaii
Hochrechnung 5.11., 18.00 Uhr MEZ
Washington - Nach dem spektakulären Sieg gegen
die Demokraten von US-Präsident Barack Obama bei
den Kongresswahlen nehmen die Republikaner Kurs
auf das Weiße Haus. Gut zwei Jahre vor dem Ende von
Obamas Amtszeit gewannen die Konservativen die
Mehrheit im Senat und beherrschen künftig beide Kongresskammern. Ihre Dominanz im Repräsentantenhaus
bauten sie aus. „Die Hoffnungen der Republikaner für
Kontakt
Massachusetts
Rhode
Island
New Jersey
Delaware
Virginia
Michigan
Iowa
Nebraska
Colorado
New Hampshire
twitter
21829
Quelle: CNN
2016 nehmen zu“, titelte das „Wall Street Journal“ am
Mittwoch.
Der Präsident muss nun gegen noch stärkere Widerstände der Opposition regieren. Im Falle einer Blockadehaltung der Republikaner droht der völlige Stillstand in
der US-Politik. Der wahrscheinlich neue republikanische
Mehr
Freitag, 7. November 2014 - Seite 16 -
Hintergrund
Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, deutete
allerdings Kompromissbereitschaft seiner Partei an.
Zugleich brachten sich umgehend mögliche Präsidentschaftsbewerber in Stellung.
Die Niederlage der Demokraten war deutlicher als
erwartet. Die Republikaner gewannen mindestens 52
der 100 Sitze im Senat, wie mehrere US-Fernsehsender
berichteten.
Im Abgeordnetenhaus konnten die Republikaner
deutlich hinzugewinnen und kommen voraussichtlich
auf rund 245 der 435 Sitze. Zuvor hatten sie 233. Damit
hätte die „Grand Old Party“ die größte Mehrheit in der
Kongresskammer seit Harry Truman, US-Präsident von
1945 bis 1953.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sorgte
sich in Berlin wegen möglicher negativer Auswirkungen
auf die US-Außenpolitik. „Gerade angesichts der drängenden Krisen in der Welt ist ein handlungsfähiges Amerika
sehr wichtig“, sagte Steinmeier.
Noch in der Wahlnacht lud Obama die Anführer beider
Parteien und Kongresskammern für Freitag zu einem
Treffen ein. Bei dem Gespräch dürfte er versuchen, die
Weichen für seine verbleibende Amtszeit bis Januar 2017
zu stellen und Möglichkeiten für Kompromisse auszuloten. Dazu könnten die Themen Finanzen, Einwanderung,
Bildung und das geplante Handelsabkommen mit den
Europäern (TTIP) gehören.
Die Republikaner haben nun bessere Möglichkeiten,
Gesetze zu verabschieden. Allerdings sind sie weiter auf
die Zustimmung der Demokraten angewiesen, da im Se-
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nat meist 60 der 100 Stimmen nötig sind, um Gesetze zu
erlassen. Obama kann zudem ein Veto einlegen.
Eigene Initiativen kann der Präsident gegen den Widerstand des politischen Gegners nicht durchsetzen. Bereits
in der Vergangenheit hatten die Republikaner viele Initiativen des ungeliebten Präsidenten im Abgeordnetenhaus
blockiert.
Die Demokraten verloren in der Nacht auf Mittwoch
ihre Senatssitze unter anderem in Arkansas, Colorado,
Montana, West Virginia, South Dakota, North Carolina
und Iowa. Auch in Alaska und bei einer Stichwahl am
6. Dezember in Louisiana haben die Republikaner gute
Aussichten, je einen Sitz zu gewinnen.
In Umfragen hatten viele Wähler, auch aus den Reihen
der Demokraten, Obamas Regierung Fehler bei zahlreichen innenpolitischen Themen wie der Gesundheitsreform vorgeworfen. In außenpolitischen Krisen wie in der
Ukraine, Syrien und im Umgang mit der Seuche Ebola
handele er schwach und zögerlich, so die Kritik. Obamas
Strategie, dass allein eine bessere Wirtschaftslage und
sinkende Arbeitslosigkeit den Demokraten Aufwind
bringen, ging nicht auf.
Obama ist nicht der erste US-Präsident ohne Mehrheit.
Die Suche nach Kompromissen in einer solchen Lage
zählt zur politischen Tradition der USA. Auch Obamas
Vorgänger George W. Bush und Bill Clinton haben sich in
Einzelfragen mit einem von der Opposition beherrschten
Kongress verständigen können. (dpa)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 17 -
Hintergrund
Die Gewinner
Mitch McConnell
Joni Ernst
Nach seinem Sieg im Bundesstaat Kentucky steigt Mitch
McConnell zur Führungsfigur der Republikaner auf. Dass
der 72-Jährige zum neuen Mehrheitsführer im Senat gewählt wird und damit den Demokraten Harry Reid ablöst,
gilt als wahrscheinlich. Er würde dann zusammen mit
John Boehner, dem starken Mann der Partei im Repräsentantenhaus, zum wichtigsten Gegenspieler von Präsident
Barack Obama. McConnell begann seine Karriere als
Praktikant eines Senators und hat drei Töchter.
Die vor einem Jahr noch völlig unbekannte Republikanerin Joni Ernst ist nach ihrem bedeutenden Sieg im
Bundesstaat Iowa schlagartig ins nationale Rampenlicht
gerückt. Die 44-jährige gibt sich als Farmerin, posiert auf
Motorrädern, kann schießen und warb unter anderem
damit, dass sie weiß, wie man Schweine kastriert. Sie war
als Kompaniechefin im Irak in Einsatz. Ernst gilt als sehr
konservativ und hat unter anderem gefordert, Obama
seines Amtes zu beheben.
John Boehner
John McCain
Nachdem die Republikaner im Repräsentantenhaus mindestens zehn Sitze dazugewannen, hat der dortige Sprecher
John Boehner seinen Einfluss ausgebaut. Seinen Wahlbezirk im Staat Ohio gewann er mit sattem Vorsprung,
nachdem er im Wahlkampf Spenden in Millionenhöhe
eingesammelt hatte. Der aus einfachen Verhältnissen
stammende 64-Jährige besuchte eine katholische Schule,
zog in den Vietnamkrieg und studierte Volkswirtschaft,
bevor er 1990 den Sprung in die Parlamentskammer
schaffte.
Der prominente Falke John McCain lässt kaum eine Gelegenheit aus, um sich zur Verteidigungspolitik und dem
Anti-Terror-Krieg der USA zu äußern. Laut einem Bericht des
„National Journal“ ist der 78-Jährige nach der Machtübernahme der Republikaner im Senat nun auch als Vorsitzender
des Streitkräfteausschusses im Gespräch. Dort ist er bereits
hochrangiges Mitglied und hätte mit dem neuen Posten noch
mehr Einfluss bei Fragen wie Militärausgaben und -einsätzen.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 18 -
Hintergrund
Wahlsplitter
Republikaner erobern Illinois: In Obamas Heimat
Illinois sitzt in Zukunft ein Republikaner in der prächtigen Gouverneurs-Villa der Hauptstadt Springfield. Bei
der Wahl kam der republikanische Herausforderer Bruce
Rauner auf 51 Prozent. Er soll aus eigenen Mitteln 20
Millionen Dollar (16 Millionen Euro) in den Wahlkampf
gesteckt haben. Amtsinhaber Pat Quinn hatte Präsident
Obama auf seiner Seite - das reichte nicht. Obama ist
zwar auf Hawaii geboren, hat in Chicago aber seine
politische Heimat gefunden.
u
Toter gewählt: Im Westküstenstaat Washington ist
der Demokrat Roger Freeman wieder in das regionale Abgeordnetenhaus gewählt worden. Das Problem:
Freeman war Ende Oktober an Darmkrebs gestorben,
stand aber noch auf dem Wahlzettel. Viele Wähler hatten seinen Tod nicht mitbekommen, andere stimmten
vorher per Briefwahl ab. Die Demokraten müssen nun
einen Nachfolger benennen.
u
Photobomb für McConnell: Ausgerechnet bei der
Stimmabgabe in der Wahlkabine hat sich Mitch McConnell die eindeutige Missfallensbekundung eines
Landsmanns gefallen lassen müssen. Während der
wahrscheinliche neue Mehrheitsführer im Senat im Staat
Kentucky in die Kameras lächelt, zeigt der Mann hinter
ihm demonstrativ die Daumen-runter-Geste.
u
Geschäft mit der Droge als legales Genussmittel wollen
die Bundesstaaten nach dem Vorbild von Colorado und
Washington besteuern. Auch in der Hautpstadt Washington D.C. ist das Kiffen nun legal. Nach Bundesgesetzen ist Marihuana aber weiter eine illegale Droge. In
23 US-Bundesstaaten sowie der Hauptstadt Washington
ist Kiffen zur Behandlung von Kranken zugelassen.
u Erste Schwarze Republikanerin: Die frühere Bürger-
meisterin der Stadt Saratoga Springs (Utah), Mia Love,
hat es im zweiten Anlauf als erste schwarze Republikanerin in das Abgeordnetenhaus geschafft. Die erklärte
Verfechterin für Haushaltsdisziplin errang als erste
schwarze Frau in den Reihen der Republikaner einen
Sitz im US-Kongress.
Limonaden-Steuer: Berkeley in Kalifornien führt
als erste Stadt in den USA eine Limo-Steuer ein. Die
Wähler in der liberalen Universitätsstadt sprachen sich
im Kampf gegen den hohen Zuckerkonsum klar für
eine Besteuerung zuckerhaltiger Getränke aus. Eine in
den USA handelsübliche 350-Milliliter-Dose soll mit
dem Aufschlag etwa 12 US-Cent mehr kosten. Mit den
geschätzten Millioneneinnahmen sollte die Fettleibigkeit vor allen bei Kindern und Jugendlichen bekämpft
werden.
u
Fracking: Mehrere kleine Bezirke und Städte in
Kalifornien, Texas und Ohio haben dem umstrittenen
Gas-Fracking einen Riegel vorgeschoben. Die Wähler
der kalifornischen Bezirke Mendocino und San Benito
stimmten für das Verbot der Gasförderung in tiefen
Gesteinsschichten unter Einsatz von Chemikalien. Im
Bezirk Santa Barbara scheiterten die Umweltschützer
dagegen mit ihrem Vorstoß. Als erste Stadt im Öl-Staat
Texas führte Denton ein Verbot ein.
u
Neuer Bush gewählt: George P. Bush (38) hat die
Wahl zum Chef der Verwaltungsbehörde für öffentliche Liegenschaften in Texas gewonnen. Der jüngste
Bush-Politiker war damit in seinem ersten Wahlkampf
erfolgreich, berichtete das „National Journal“. Der
Republikaner ist Sohn von Jeb Bush, dem Bruder des
ehemaligen Präsidenten George W. Bush. Ex-Präsident
George H. W. Bush ist der Großvater von George P. Bush.
u
Marihuana: Legales Kiffen ist in den USA auf dem
Vormarsch. 2012 waren Colorado und Washington die
Vorreiter für die Freigabe der Droge. Nun stimmten
auch die Wähler in Alaska und in Oregon für die Legalisierung von Marihuana. Danach dürfen Bürger ab 21
Jahren in Oregon das Rauschmittel besitzen und bei sich
zu Hause vier Cannabis-Pflanzen anbauen, in Alaska
sind es sogar maximal sechs Pflanzen. Das regulierte
u
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Abtreibungsgesetze: In Colorado ist eine Initiative
gescheitert, die Ungeborene unter den Definitionen
„Person“ und „Kind“ ins Strafrecht eingeschlossen hätte.
Gegner des Vorschlags warnten, dass dies die Abtreibungsfreiheit einschränken könnte.
(dpa)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 19 -
Argentinien
CFK wieder im Krankenhaus
Präsidentin leidet an Darminfektion / Treffen mit Bachelet verschoben
Buenos Aires (mc/dpa) Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner ist ein Jahr
nach ihrer Hirnhaut-Operation erneut in ein Krankenhaus in Buenos Aires
gebracht worden. Die Staatschefin leide unter Fieber wegen einer Infektionskrankheit am Darm, teilte am
Sonntagabend das Präsidialamt unter Berufung auf ihre
Ärzte mit. Die Präsidentin
werde im Klinikum Otamendi behandelt und untersucht.
AP
Wie der Ärztestab präCristina musste sich erneut stationär behandeln lassen.
zisierte, habe Cristina eine
Sigmoiditis, eine Entzündung des Sigmadarms. Symptome wurde zunächst noch nicht abgemacht. In der kommeneiner solchen Erkrankung sind Fieber, Bauchschmerzen, den Woche steht der G20-Gipfel in Australien auf der
Durchfall und Schüttelfrost.
Agenda der Staatschefin.
Die Patientin befinde sich in einem stabilen Zustand,
Cristina hatte in der jüngeren Vergangenheit häufiger
bleibe aber vorerst in klinischer Behandlung, erläuterten mit gesundheitlichen Problemen zu tun. Im vorigen
die Ärzte. Sie bekomme Antibiotika verabreicht. Wie März bei ihrem Besuch in Rom verletzte sie sich an ihrem
lange Cristina stationär behandelt werden muss, ließen linken Fuß. Im Oktober vergangenen Jahres hatte sie
die Mediziner offen.
eine Hirnhaut-Blutung, wegen der sie die Amtsgeschäfte
Seitens der Regierung hielt man sich sehr bedeckt, was einen Monat lang ruhen lassen musste. Im August 2012
den Zustand der Präsidentin betrifft. „Die Arbeit geht erlitt sie in Jujuy einen Ohnmachtsanfall. Sieben Monate
weiter“, hieß es lapidar. Der für den vergangenen Dienstag zuvor hatten ihr die Ärzte die Schilddrüse entfernt in
vorgesehene Besuch von Chiles Staatschefin Michelle Ba- der fälschlichen Annahme, das Organ sei von Krebs
chelet anlässlich des 30. Jahrestages des Friedensvertrags befallen.
zwischen Argentinien und seinem westlichen NachbarZurück zum Inhalt
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land musste indes verschoben werden. Ein neuer Termin
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 20 -
Argentinien
Einwanderer aus Nachbarländern
Pro Stunde beantragen 31 Ausländer Aufenthaltsrecht
Buenos Aires (AT/mc) – Argentinien bleibt – zumindest bei bestimmten lateinamerikanischen Ländern
– ein attraktives Einwanderungsland. Wie Zahlen der
Einwanderungsbehörde zeigen, beantragen pro Stunde
31 Ausländer, sich dauerhaft in Argentinien aufhalten
zu dürfen.
Besonders viele von ihnen stammen aus Paraguay. So
kamen im Zeitraum von 2004 bis 2013 787.635 Menschen
aus dem nördlichen Nachbarland nach Argentinien. Das
ist ein Anteil von 40 Prozent an der Gesamtzahl aller
Ausländer, die in der erwähnten Zeit ins Land kamen.
Am zweit häufigsten sind Bolivianer in der Statistik
vertreten. 510.733 von ihnen kamen in dem betrachteten
Zehnjahreszeitraum nach Argentinien. Das entspricht
einem Anteil von 26 Prozent. Es folgen die Peruaner
(287.166 Personen / 14,6 Prozent) mit deutlichem Abstand
vor den Kolumbianern (70.166 / 3,6 %), Chilenen (43.874
/ 2,2 %), Uruguayern (36.888 / 1,9 %) und Brasilianern
(36.247 / 1,8 %).
Zuwanderer von außerhalb Südamerikas gab es vergleichsweise wenige: Am meisten kommen noch aus den
USA (26.602 / 1,3 %), China (26.237 / 1,3 %) und Spani-
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en (14.219 / 0,7 %). Die Zahl der Neuankömmlinge aus
Deutschland im Zeitraum 2004 bis 2013 betrug gerade
einmal 5806.
Betrachtet man die letzten Jahre, ist festzustellen, dass
die Zuwanderung insgesamt zugenommen hat. Waren
es vor zehn Jahren noch 40.039 Menschen, die eine
dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in Argentinien
beantragten, wurden im Vorjahr fast sieben Mal so viele
(276.428) registriert.
Der Anstieg nahm vor allem zu, seit die Regierung des
damaligen Präsidenten Néstor Kirchner im Jahr 2006 mit
dem Programm „Patria Grande“ (Großes Vaterland) die
rechtliche Situation der im Land befindlichen Einwanderer neu regelte.
Insgesamt leben derzeit 1,8 Millionen Ausländer in
Argentinien, was einem Anteil von 4,5 Prozent an der
Gesamtbevölkerung entspricht. Allerdings gehen Experten von einer recht hohen Dunkelziffer von Menschen
aus anderen Ländern aus, die sich ohne gültige Papiere
im Land aufhalten.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 21 -
Argentinien
Regen und Überschwemmungen
40 Stunden lang Niederschläge in Buenos Aires und Umgebung
Buenos Aires (AT/mc) –
Regen, Regen und nochmals
Regen. Am Wochenende
und zum Wochenbeginn
hatte es den Anschein, als
ob die Niederschläge in Buenos Aires und Umgebung
überhaupt kein Ende nehmen würden. 40 Stunden
prasselte es unaufhörlich auf
die Metropole am Río de la
Plata und die angrenzende
Provinz nieder.
Die unvermeidliche Folge:
Überschwemmungen. Mehr
AP
als 5000 Menschen mussten evakuiert werden. Zwei
Überschwemmungen in Buenos Aires und Umgebung.
Die Aufnahme ist in den Parks von Palermo entstanden.
Menschen kamen infolge
des Unwetters ums Leben. In der Provinz Buenos Aires Fernando, San Miguel, Tigre, Esteban Echeverría, Quilwaren 23 Bezirke betroffen. Teilweise wurde die Strom- mes, Ensenada, Salto, Carmen de Areco, San Martín,
versorgung unterbrochen. Bereits in der Woche zuvor Lomas de Zamora und Moreno. Im Wallfahrtsort Luján,
hatte es beträchtliche Regenfälle in Buenos Aires und wo der gleichnamige Fluss am Sonntag eine Höhe von
5,32 Metern erreichte, riefen die Behörde die „Alarmstufe
Umgebung gegeben.
Kabinettschef Jorge Capitanich nannte bei einer Rot“ für den Kriseneinsatz aus.
Angesichts der Überschwemmungen lieferten sich
Pressekonferenz am Montag drei Faktoren, die zur Verschärfung der Überschwemmungen beigetragen hätten: Provinzgouverneur Daniel Scioli und Oppositionsführer
Erstens den Umstand, dass das Wasser der Flüsse in der Sergio Massa einen Schlagabtausch. Letzterer zeigte sich
Zone nicht habe abfließen können. Zweitens, habe ab in Gummistiefeln in Pilar und erklärte: „Den Leuten
einer gewissen Niederschlagsmenge kein weiteres Wasser erzählen sie von einem ‘gewonnenen Jahrzehnt‘. Doch
mehr in den Böden absickern können. Als dritten Punk- bei Hitze gibt es Stromausfall und bei Regen und Sturm
ten nannte Capitanich schließlich die Überforderung gibt es Überschwemmungen in 50 Kommunen und die
der Entwässerungssysteme, die schon wenige Tage zuvor Menschen verlieren alles.“
Scioli schoss zurück und behauptete, gerade die Schafgroßen Regenmengen ausgesetzt waren. „Diese Faktoren
und dazu starke Winde aus westlichen und südwestlichen fung von privaten, abgeschlossenen Wohnvierteln habe
Richtungen haben einen großen Effekt gehabt“, meinte dazu geführt, dass die Infrastruktur der angrenzenden
Gegenden sich merklich verschlechtert habe. Massa
der Kabinettschef.
Als Bezirke, die am meisten in Mitleidenschaft gezogen selber lebt in einem solchen „privaten Viertel“ in Tigre.
wurden, nannte er: Luján, La Matanza, San Fernando,
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Marcos Paz, Bragado, Arrecife, Pilar, Mercedes, San
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 22 -
Argentinien
Die Woche in Argentinien
Trauer um Olivera
Er gehörte über viele Jahre zu den wichtigsten Männern
der Hauptstadtpolitik: Enrique Olivera. Am Dienstag
verstarb der einstige Regierende Bürgermeister an den
Folgen eines Krebsleidens. Der gelernte Anwalt kam
durch den einstigen Präsidenten Raúl Alfonsín zur
Politik. Dieser machte den Harvard-Absolventen 1986
zum Leiter der Direktion der staatlichen Unternehmen.
Olivera galt als Mann, der zupacken konnte. So setzte
er maßgeblich durch, dass der Regierende Bürgermeister der Hauptstadt direkt durch das Wahlvolk gewählt
werden sollte. Bei den ersten Wahlen 1996 gehörte er
als Vize von Fernando De la Rúa auch dem siegreichen
Team an. Als De la Rúa 1999 Staatspräsident wurde,
übernahm Olivera für gut ein halbes Jahr das Amt des
Bürgermeisters. Als das Mandat ablief, verzichtete er darauf, sich einer Wiederwahl zu stellen. Stattdessen übernahm er die Leitung der Nationalbank. Bei den Wahlen
2007 versuchte er als Vizekandidat von Jorge Telerman
erneut, Verantwortung in der Stadt zu übernehmen. Er
wurde jedoch zum Opfer einer Kampagne des KirchnerParteigängers Daniel Bravo, der Olivera bezichtigte, ein
Millionenvermögen im Ausland zu verheimlichen. Erst
nach der Wahl konnte Olivera die Vorwürfe entkräften.
Telefonanbieter auf TV-Markt
Auf viel Skepsis und Kritik ist ein Gesetzesprojekt der
Nationalregierung gestoßen, das vorsieht, Telekommunikationsunternehmen den Zugang zum Fernsehmarkt
zu ermöglichen. Ist es nach dem 2009 entstandenen Mediengesetz Telefonanbietern untersagt, Kabelfernsehen
zu betreiben, soll dies nun anders werden. Während
die Regierung durch Kabinettschef Jorge Capitanich
erklärte, die Neuerung belebe den Wettbewerb und käme
von daher den Nutzern zugute, meldete die Opposition
Bedenken an. So erklärte die Abgeordnete Elisa Carrió,
das geplante Gesetz sei vor allem ein Gefallen für den
spanischen Kommunikationsriesen „Telefónica“, der auf
diese Weise weiter im Besitz seines TV-Senders Telefe
bleiben könnte. Der Gesetzesvorschlag wird von Kommentatoren ebenfalls als Schlag gegen die Mediengruppe
„Clarín“ gewertet. Denn dessen Kabel-TV-Programm
„Cablevisión“ würde sich zukünftig einer viel größeren
Konkurrenz ausgesetzt sehen. Am Dienstag befasste
sich der Senatsausschuss für Kommunikationsmedien
mit dem Ansinnen der Regierung. Dabei meldete auch
der Fraktionsführer des regierungstreuen Senatoren,
Miguel Pichetto, Bedenken an. Schließlich habe die
Firma „Telefónica“ keinen Peso in die Schaffung des
Kabel-TV-Netzes investiert.
Kandidatenkarussell
Wer wird im kommenden Jahr Kandidat des Regierungslagers für das Präsidentenamt? Diese Frage wird
bereits heftig diskutiert. Am Sonnabend sprachen sich
die peronistischen Bürgermeister aus dem südlichen
Stadtrand von Buenos Aires dafür aus, dass sich das
Regierungsbündnis „Front für den Sieg“ (FPV) geschlossen hinter Daniel Scioli, den Gouverneur der Provinz
Buenos Aires, stelle. Am Folgetag meldete sich auch
Sciolis Amtskollege aus Entre Ríos, Sergio Urribarri, zu
Wort. Er regte an, mehrere Kandidaturen zu bündeln,
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sodass bei den Vorwahlen (PASO) lediglich Urribarri
und Scioli gegeneinander antreten, um zu klären, wer
für die FPV bei den Präsidentschaftswahlen ins Rennen
geht. Ob dies gelingt, muss sich zeigen. Denn bislang
gibt es bereits acht Politiker, die Ansprüche angemeldet
haben, Kandidat des Regierungslagers zu werden: Neben Urribarri und Scioli auch Verteidigungsminister
Agustín Rossi, Innenminister Florencio Randazzo,
Parlamentspräsident Julián Domínguez, der einstige
Außenminister Jorge Taiana, Senator Aníbal Fernández
und Salta-Gouverneur Juan Manuel Urtubey.
DNI: Freistellung für Ältere
Bürger, die älter als 75 Jahre alt sind, sind von der Pflicht
befreit, einen neuen Personalausweis (DNI) beantragen
zu müssen. Dies gab Innenminister Florencio Randazzo
vor wenigen Tagen bekannt. Ältere Menschen könnten
aufgrund ihres Alters Probleme haben, die erforderlichen
Behördengänge zu machen, hieß es zur Begründung.
Randazzo erinnerte bei der Gelegenheit aber auch den
jüngeren Teil der Bevölkerung daran, sich bis Ende dieses
Jahres um den neuen DNI in Kartenform zu kümmern.
Bis dahin müssen die alten Personaldokumente in Heftform umgetauscht werden. Allerdings ist es auch für
die Über-75-Jährigen durchaus ratsam, sich den neuen
DNI zu besorgen. Denn bei Fahrten ins Ausland ist
der Karten-DNI das einzige Dokument, was von den
Grenzbeamten akzeptiert wird.
Umstrittene Wahlrechtsreform
Reichlich Diskussionsstoff liefern derzeit die Vorschläge
zur Wahlrechtsreform, mit denen Jorge Landau, der
Bevollmächtigte der peronistischen Gerechtigkeitspartei (PJ), vor wenigen Tagen an die Öffentlichkeit
getreten ist. Besonderen Argwohn bei der Opposition
verursacht das Ansinnen, die Wahlen für das Parlasur
genannte Parlament des Mercosur gleichzeitig mit den
nationalen Wahlen abhalten zu wollen. Hintergrund
der Sorgen der Opposition ist die Annahme, dass
Cristina Fernández de Kirchner, die als Präsidentin
nicht wiedergewählt werden darf, für ein Mandat im
Parlasur kandidieren könnte. Somit könnte sie auch
diesmal auf den Wahlzetteln des Regierungsbündnisses
„Front für den Sieg“ (FPV) als Zugpferd auftauchen.
Dies berichtet die Zeitung „Clarín“, ohne dafür allerdings konkrete Quellen anzugeben. Weitere Punkte
von Landaus Reforminitiative sind die Einführung
von sogenannten Wahlbeauftragten, die die Wahltische
überwachen und die Arbeit der Wahllokalvorsitzenden
unterstützen sollen. Für ihre Ernennung ist die Wahlgerichtsbarkeit zuständig. Auch soll durch die Schaffung von Ersatz-Wahlscheinen dafür gesorgt werden,
dass es diesbezüglich keine Engpässe mehr gibt. Das
komme vor allem den kleineren Parteien zugute, die
am Wahltag oftmals nicht für den nötigen Nachschub
sorgen könnten, meint Landau. Eine Absage erteilt die
Reform hingegen an die elektronische Stimmenzählung
sowie an einen einheitlichen Wahlschein, auf dem alle
konkurrierenden Listen aufgeführt sind.
(AT/mc)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 23 -
Lateinamerika
Kontinent in Kürze
MEXIKO
KOLUMBIEN
Marsch für Studenten
Mexiko-Stadt - Zehntausende Demonstranten haben
in der mexikanischen Hauptstadt Aufklärung über das
Schicksal der 43 verschleppten Studenten im Südwesten
des Landes gefordert. Sie zogen am Mittwochabend
von der Präsidentenresidenz zum Platz Zócalo im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt. „Lebend habt
ihr sie uns genommen, lebend wollen wir sie zurück“,
skandierten die Studenten, Familienangehörigen und
Aktivisten. „Warum tötet ihr uns, wenn wir doch die
Zukunft sind.“ Ende September waren Dutzende Studenten eines linksgerichteten Lehrerseminars in Iguala
im Bundesstaat Guerrero von Polizisten entführt worden. Später wurden sie offensichtlich Mitgliedern der
kriminellen Organisation „Guerreros Unidos“ übergeben. Bislang fehlt von ihnen jede Spur. Zuvor hatten
die örtlichen Sicherheitskräfte das Feuer auf Busse und
Autos eröffnet und sechs Menschen erschossen. Der
Bürgermeister von Iguala und seine Frau wurden am
Dienstag in Mexiko-Stadt als mutmaßliche Drahtzieher
der Tat festgenommen.
Deutsches Geld
Berlin/Frankfurt - Deutschland gewährt Kolumbien einen größeren Kredit, der allerdings an Fortschritte in der
Friedensentwicklung geknüpft ist. Die Entwicklungsbank KfW sagte der Regierung des südamerikanischen
Landes einen Förderkredit über 100 Millionen US-Dollar
zu, wie die KfW am Montag mitteilte. Das Geld soll unter anderem verwendet werden, um die Landrückgabe
an Binnenvertriebene voranzutreiben und alternative
Beschäftigungsmöglichkeiten für ehemalige Kämpfer
zu finden. „Die Beseitigung von Konfliktursachen ist
ein großer Beitrag zur wirtschaftlichen und politischen
Stabilisierung des Landes“, sagte Norbert Kloppenburg,
Mitglied des Vorstandes der KfW-Bankengruppe. Die
Landverteilung an Vertriebene und Rebellen war eine
der schwierigsten Fragen bei den Friedensverhandlungen zwischen der kolumbianischen Regierung und der
Guerillagruppe Farc gewesen. Der Bürgerkrieg in dem
Anden-Staat hat mehr als 250.000 Tote gefordert.
CHILE
Pinochet jr.
Santiago de Chile - Ein Enkelsohn des früheren chilenischen Diktators Augusto Pinochet will eine neue politische Partei gründen. Sie soll am 25. November offiziell
aus der Taufe gehoben werden, wie lokale Medien am
Sonntag berichteten. An dem Tag wurde der inzwischen
gestorbene General Pinochet vor 99 Jahren geboren.
Politische Mitstreiter des Pinochet-Enkels und früheren
Militärangehörigen Augusto Pinochet Molina verorteten
die Partei im Mitte-Rechts-Spektrum. Im September
1973 stürzten von Pinochet angeführte Militärs die demokratische Regierung von Präsident Salvador Allende.
Die Militärjunta regierte das Land bis 1990. Sie wird für
zahlreiche Menschenrechtsverletzungen verantwortlich
gemacht. Obwohl die chilenische Justiz mehrfach gegen
ihn ermittelte, wurde der 2006 gestorbene Pinochet nie
verurteilt.
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VENEZUELA
Putsch-Paranoia
Caracas - Venezolanische Regierungsgegner im Exil
bereiten nach Einschätzung der linken Regierungspartei
Psuv einen Staatsstreich vor. Die sogenannte Grupo Uno
(Gruppe Eins) wolle vom US-Bundesstaat Florida aus zur
Gewalt anstacheln und die Lage in Venezuela destabilisieren, sagte Psuv-Vizepräsident Diosdado Cabello am
Montag. Konservative Kräfte hatten bereits 2002 einmal
versucht, gegen den damaligen Präsidenten Hugo Chávez
zu putschen. Anführer der Verschwörer seien der pensionierte Konteradmiral Iván Carratú Molina und der
frühere Botschafter in Kolumbien, Fernando Gerbasi,
sagte Parlamentspräsident Cabello. Im Februar hatte die
Regierung Tonbandaufnahmen präsentiert, auf denen
die beiden über Gewalttaten zum Sturz von Präsident
Nicolás Maduro gesprochen haben sollen. Carratú und
Gerbasi wiesen die Vorwürfe zurück. (dpa)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 24 -
Sport
Gruppensieg in Rekordzeit
Champions League: Bayern so schnell wie nie / Auch BVB in K.o.-Runde
München (dpa) - Der
FC Bayern hat ohne große Kraftanstrengung seinen Turbo-Gruppensieg
in der Champions League
gesichert. Zwei Wochen
nach der 7:1-Gala beim italienischen Vizemeister AS
Rom reichte den Münchnern am Mittwochabend im
Rückspiel ein ungefährdetes
2:0 (1:0), um sich als erste
deutsche Mannschaft in
der Fußball-Königsklasse
schon nach dem vierten
Spieltag uneinholbar als
Gruppenerster abzusetzen.
Die Tore von Franck Ribéry (38. Minute) und Mario
Götze (64.) bescherten dem
deutschen Rekordmeister
AP
vor 68.000 Zuschauern den
Mario Götze (r.) besiegelte mit dem 2:0 den Münchener Sieg gegen den AS Rom.
siebten Achtelfinal-Einzug
gegen den türkischen Meister Galatasaray Istabul im
in Folge.
Dabei kompensierten die Bayern neben den vielen vierten Vorrundenspiel den vierten Sieg. 13 Tage nach
Langzeitverletzten auch den kurzfristigen Ausfall des der 4:0-Gala im Hinspiel in Istanbul sicherte sich der
niederländischen Nationalspielers Arjen Robben (Ma- BVB vor 65.851 Zuschauern im ausverkauften Signal
gen-Darm-Infekt) problemlos und ließen der Roma mit Iduna Park durch die Treffer von Marco Reus (39.),
ihrem dominanten Ballbesitz-Fußball nicht den Hauch Sokratis (56.) und Ciro Immobile (74.) sowie ein Eigeneiner Chance. Die Münchner stehen damit bei ihrer 18. tor von Semih (85.) den dritten Achtelfinal-Einzug in
Teilnahme an der Champions League schon zum 17. Serie. Dabei musste Schiedsrichter Pavel Kralovec die
Partie in Halbzeit zwei für drei Minuten unterbrechen,
Mal in der K.o.-Runde.
Auch Borussia Dortmund qualifizierte sich so schnell weil türkische Fans Feuerwerkskörper auf den Rasen
wie nie für die K.o.-Runde und schöpfte damit Mut für warfen. Sogar ein Abbruch habe gedroht, verriet BVBdie Krisenbewältigung im Liga-Alltag. Der Vorletzte
Mehr
der Bundesliga feierte am Dienstagabend beim 4:1 (1:0)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 25 -
Sport
Sportdirektor Michael Zorc. Das zwischenzeitliche 1:2
durch Hakan Balta (70.) blieb ohne Konsequenz.
Unbeeindruckt von den Ausschreitungen und neuen Transfergerüchten um Reus festigte das Team von
Trainer Jürgen Klopp mit zwölf Punkten und 13:1 Toren
seine Führung in der Staffel D vor dem FC Arsenal.
Durch die fünf Punkte Vorsprung ist dem BVB der
Gruppensieg kaum noch zu nehmen. Wegen Randale
leitete die UEFA ein Disziplinarverfahren gegen beide
Vereine ein. Dortmund wird unzureichende Organisation und Fehlverhalten von Fans vorgeworfen.
Auch Bayer Leverkusen ist dem Achtelfinale ganz
nahe. Mann des Tages war der Südkoreaner HeungMin Son, der mit seinem ersten Doppelschlag in der
Champions League zum 2:1 (0:0)-Sieg bei Zenit St. Petersburg die Werkself jubeln ließ. „Es war wichtig, hier
drei Punkte zu holen. In der zweiten Halbzeit sind wir
besser ins Spiel gekommen“, sagte der zweifache Torschütze, der zunächst nach einer Freistoßvariante traf
(68.) und dann ein Solo erfolgreich abschloss (73.). Erst
in der 89. Minute konnte Salomon Rondón vor 17.010
Zuschauern für Zenit verkürzen. Im Heimspiel am 26.
November gegen AS Monaco können die Leverkusener
das Weiterkommen perfekt machen.
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Der FC Schalke 04 hingegen verspielte seine gute Position im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale leichtfertig.
Nach dem blamablen 2:4 (1:1) am Mittwoch bei Sporting
Lissabon muss das Team von Roberto Di Matteo sogar
wieder um das Weiterkommen bangen. Zwar gingen die
Gelsenkirchener vor 40.000 Zuschauer im Estadio José
Alvalade XXI in der 17. Minute durch ein Eigentor von
Islam Slimani in Führung, verloren danach aber völlig die
Ordnung und kassierten durch Naby Sarr (26.), Jefferson
(52.) und Nani (72.) drei Gegentreffer. In der 88. Minute
gelang Dennis Aogo noch eine Resultatsverbesserung,
doch Slimani (90.+1) stellte den alten Abstand wieder
her. Die erste Niederlage im vierten Vorrundenspiel setzt
Schalke vor der Heimpartie am 25. November gegen den
Gruppen-Favoriten FC Chelsea gehörig unter Druck.
Der Schweizer Meister FC Basel siegte in der Gruppe
B mit 4:0 (2:0) gegen den bulgarischen Vertreter Ludogorez Razgrad und liegt nun hinter Real Madrid mit sechs
Punkten auf Platz zwei vor Liverpool (3). Die Madrilenen
hatten sich zuletzt mit 1:0 gegen Liverpool durchgesetzt
und sich vorzeitig die Qualifikation für das Achtelfinale
gesichert.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 26 -
Sport
Langweile droht
München (dpa) - Gut, besser, Bayern - der Titelverteidiger aus München steht vor einer weiteren Saison der
Superlative. Im beeindruckender Manier untermauerte
der deutsche Rekordmeister beim 2:1 im hochklassigen
Giganten-Gipfel gegen Borussia Dortmund seine Ausnahmestellung. Mit Spielkunst und Power rang er den
Erzrivalen der vergangenen Jahre nieder. Die anhaltende Dominanz der Bayern heizt in Fußball-Deutschland
die Diskussion um die schwindende Attraktivität der
Bundesliga an.
Nach zwei Meisterschaften mit 25 und 19 Punkten
Vorsprung droht erneut ein trister Titelkampf. Es wird
darüber spekuliert, ob die Bayern die Meisterschaft in
dieser Saison womöglich noch früher als beim Rekord
im vorigen März feiern können.
Anders als in den vorigen vier Jahren wird der BVB
diesmal nicht der ärgste Widersacher der Bayern sein.
Nach bereits sieben Niederlagen steht der Revierclub
so schlecht da wie noch nie in seiner BundesligaGeschichte an einem 10. Spieltag. Das Abrutschen
in die Abstiegszone verursacht bei allen Beteiligten
Ratlosigkeit.
Daneben sorgte das Duell des Hamburger SV mit
Bayer Leverkusen für den meisten Gesprächsstoff. Das
lag zum einem am Ergebnis: Schließlich gelang dem
HSV mit dem 1:0 der erste Heimsieg seit dem 4. April wie schon damals gegen die Werkself. Damit rangieren
die Norddeutschen erstmals seit dem 1. Spieltag nicht
auf einem Abstiegsplatz. Zum anderen herrschte bei der
Rückkehr von Bayer-Profi Hakan Calhanoglu an seine
alte Wirkungsstätte eine sehr giftige Atmosphäre. Neun
Gelbe Karten und 50 Fouls bedeuteten Saisonrekord.
Hamilton auf WM-Kurs
Austin (dpa) - Nach seinem Sieg beim Showdown
in Texas setzte sich Lewis Hamilton lässig den
Cowboy-Hut des US-amerikanischen MotorsportIdols Mario Andretti auf. Der britische MercedesPilot wirkte nach dem 32. Grand-Prix-Sieg seiner
Karriere gelöst und zufrieden. Hamilton ließ seinem
Teamkollegen und WM-Widersacher Nico Rosberg
beim Formel-1-Rennen in den USA keine Chance
und landete mit seinem fünften Sieg in Serie Big
Points auf dem Weg zu seinem zweiten Titel nach
2008. „Das ist ein unglaublicher Lauf. Diese ganze
Saison ist schon unglaublich“, erklärte der 29-Jährige
am Sonntagabend.
Rosberg hingegen musste sich mal wieder mit Platz
zwei begnügen und muss auf ein kleines Wunder
hoffen. Trotz seiner 13. Pole Position schaffte es der
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29-Jährige wieder nicht auf den ersten Platz, zum
dritten Mal nacheinander kam der gebürtige Wiesbadener hinter Hamilton ins Ziel.
24 Punkte Rückstand hat Rosberg nun im Klassement. Immerhin kann Hamilton am kommenden
Sonntag in Brasilien beim vorletzten Saisonrennen
noch nicht den WM-Titel perfekt machen. „Der Ansatz bleibt der gleiche: voller Einsatz, volle Attacke,
versuchen die Pole zu holen und in Interlagos zu
gewinnen. Es gibt noch eine Menge Punkte zu holen
und eine Menge kann passieren“, sagte Rosberg. Die
Entscheidung fällt erst im Finale am 23. November in
Abu Dhabi, wo es doppelte Punktzahlen gibt. Und sie
fällt auf jeden Fall zwischen Hamilton und Rosberg.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 27 -
Sport
Sport in Kürze
FUSSBALL
Messi zieht gleich
Berlin - Lionel Messi hat den Torrekord von Raúl González in der Champions-League eingestellt. Mit seinem
Doppelpack beim 2:0-Erfolg des FC Barcelona am Mittwoch bei Ajax Amsterdam erzielte der Argentinier seine
Champions-League-Treffer 70 und 71 - allesamt im Trikot
des spanischen Clubs. Der Spanier Raúl erzielte seine 71
Tore für zwei Vereine: Er traf 66 Mal für Real Madrid und
erzielte fünf Treffer für den Bundesligisten FC Schalke
04. Dritter in der Torjägerliste ist Cristiano Ronaldo mit
70 Treffern. Der Portugiese traf 55 Mal für Real Madrid
und 15 Mal für Manchester United. Bester Deutscher in
der Statistik ist Mario Gomez mit 26 Treffern.
SPORT ALLGEMEIN
Alaba gekürt
Wien - Fußball-Star David Alaba ist erneut zum
„Sportler des Jahres“ in Österreich gekürt worden. Der
22 Jahre alte Profi vom deutschen Rekordmeister FC
Bayern München gewann die von den Mitgliedern der
Sportjournalisten-Vereinigung Sports Media Austria
durchgeführte Wahl mit nur einem Punkt vor SkiGesamtweltcupsieger und Olympia-Silbermedaillengewinner Marcel Hirscher. Der gebürtige Wiener, der
mit den Bayern in diesem Jahr das Double erkämpfte,
konnte die Auszeichnung im Austria Center Vienna
nicht persönlich entgegennehmen. Alaba wurde wie im
Vorjahr per Video aus München zugeschaltet.
FUSSBALL
Chile will WM 2030
Santiago de Chile - Chile möchte sich um die Ausrichtung der Fußball-WM 2030 bewerben. Als Gastgeber der
U17-WM und der Copa América im nächsten Jahr habe
das Land die nötige Infrastruktur, so der Präsident des
chilenischen Fußballverbandes (ANFP), Sergio Jadue.
Eine gemeinsame Austragung mit Uruguay schloss Jadue
nicht aus. Uruguay steht einer Kooperation mit Chile
offen gegenüber. In den vergangenen Jahren planten
Uruguay und Argentinien das 100-jährige Jubiläum der
FIFA-WM gemeinsam auszutragen. Der Vizepräsident
des argentinischen Fußballverbandes, Miguel Angel
Silva, gab am Dienstag jedoch an, sich eine Ausrichtung
der WM 2030 gegenwärtig nicht vorstellen zu können.
TENNIS
Gruppeneinteilung
London - Titelverteidiger Novak Djokovic hat bei der
Tennis-WM in London die etwas leichtere Gruppe erwischt. Die Nummer eins der Welt trifft vom Sonntag
an auf Australian-Open-Champion Stanislas Wawrinka
aus der Schweiz, den Tschechen Tomas Berdych und USOpen-Sieger Marin Cilic aus Kroatien. In der anderen
Gruppe spielen der Schweizer Roger Federer, Lokalmatador Andy Murray sowie die beiden WM-Debütanten
Milos Raonic aus Kanada und Kei Nishikori aus Japan
gegeneinander.
HANDBALL
Sieg gegen Österreich
Wien - Die deutschen Handballer haben in der EM-Qualifikation im zweiten Spiel den zweiten Sieg eingefahren.
Das Team von Bundestrainer Dagur Sigurdsson gewann
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am Sonntagabend in Wien mit 28:24 (12:11), nachdem es
am vorangegangenen Mittwoch mit einem 30:18 gegen
Finnland in die Qualifikation für die Endrunde Anfang
2016 in Polen gestartet war. Vor 7000 Zuschauern in
Wien erzielten Uwe Gensheimer (10/7) von den RheinNeckar Löwen und der Kieler Patrick Wiencek (7) die
meisten Treffer für den WM-Fünften.
FUSSBALL
Derby abgebrochen
Tel Aviv - Das Fußball-Derby in Tel Aviv zwischen
Maccabi und Hapoel ist nach einer Fan-Attacke auf
dem Platz abgebrochen worden. Ein Mann mit nacktem
Oberkörper rannte am Montagabend beim Stand von 1:1
auf das Spielfeld und griff Maccabi-Spieler Eran Zehavi
an. Nach einem Gerangel trennten Sicherheitskräfte die
Kontrahenten. Der Schiedsrichter zeigte Zehavi die Rote
Karte. Das wiederum brachte Spieler und Zuschauer in
Rage, weitere Zuschauer stürmten das Feld. Daraufhin
brach der Referee die Erstliga-Partie ab.
EISSCHNELLLAUF
Drei Titel für Pechstein
Berlin - Claudia Pechstein war mit drei Titeln die erfolgreichste Athletin der deutschen Eisschnelllauf-Meisterschaften in Berlin. Nach den 3000 Metern am Samstag
gewann die 42 Jahre alte Berlinerin zum Abschluss auch
die Rennen über 1500 und 5000 Meter. Auf der ungeliebten Mittelstrecke reichten ihr 1:59,55 Minuten zum
Sieg. Es war ihr erster Meisterschaftserfolg auf dieser
Distanz seit 2006.
FUSSBALL
Gladbach auf Kurs
Nikosia - Mit einem Clubrekord hat sich Borussia Mönchengladbach das Überwintern in drei Wettbewerben so
gut wie gesichert. Der zum 18. Mal in Serie unbesiegte
Bundesligadritte kam gestern Abend in der Europa
League bei Apollon Limassol zu einem 2:0 (0:0)-Arbeitssieg und übernahm in der Gruppe A die Tabellenführung. Der Brasilianer Raffael (55. Minute) und Patrick
Herrmann (90.+5) erzielten die Treffer. In derselben
Gruppe wahrte der FC Zürich mit einem 3:2-Erfolg
gegen FC Villareal seine Chancen, die Zwischenrunde
zu erreichen. Vorzeitig qualifiziert ist Red Bull Salzburg
(Gruppe D). Beim 5:1-Kantersieg bei Dinamo Zagreb trafen Kapitän Jonatan Soriano (40./64./85.), Kevin Kampl
(59.) und Massimo Bruno (72.).
FUSSBALL U21
EM-Gegner ermittelt
Prag - Die deutsche U21-Nationalmannschaft trifft bei
der Fußball-Europameisterschaft 2015 in Tschechien in
der Gruppe A auf die Gastgeber, Dänemark und Serbien. Das ergab die Vorrundenauslosung gestern in Prag.
In der Parallelstaffel spielen England, Italien, Portugal
und Schweden. Die deutsche Mannschaft, die sich in
den Playoff-Spielen durch zwei Siege gegen die Ukraine
für das Turnier vom 17. bis 30. Juni qualifiziert hatte,
bestreitet ihre Vorrundenpartien in Prag. Die anderen
beiden EM-Spielorte sind Olmütz und Uherske Hradiste.
(dpa)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 28 -
Sport
Tabellen
FuSSball
Deutschland, Bundesliga
10. Spieltag: Schalke 04-Augsburg 1:0, FSV Mainz
05-Bremen 1:2, Hannover 96-Frankfurt 1:0, Vf B
Stuttgart-Wolfsburg 0:4, Hamburger SV-Leverkusen
1:0, Bayern München-Dortmund 2:1, Bor. Mönchengladbach-1899 Hoffenheim 3:1, 1. Köln-Freiburg 0:1,
Paderborn-Hertha BSC 3:1.
Tabelle: 1. Bayern 23:3 (Tore), 24 (Punkte); 2. Wolfsburg
20:9, 20; 3. Gladbach 15:5, 20; 4. Hoffenheim 14:10, 17; 5.
Leverkusen 17:15, 16; 6. Hannover 7:11, 16; 7. Paderborn
16:13, 15; 8. Schalke 14:13, 14; 9. Mainz 13:12, 14; 10.
Augsburg 11:12, 12; 11. Köln 7:8, 12; 12. Frankfurt 17:19,
12; 13. Hertha 15:19, 11; 14. HSV 4:12, 9; 15. Stuttgart
14:23, 9; 16. Freiburg 9:14, 8; 17. Dortmund 11:17, 7; 18.
Bremen 12:24, 7.
Deutschland, 2. Bundesliga
12. Spieltag: Karlsruher SC-SV Sandhausen 1:1, Fortuna
Düsseldorf-FC Ingolstadt 04 0:0, 1. FC Union BerlinSpVgg Greuther Fürth 0:1, 1. FC Nürnberg-FC St. Pauli
2:2, 1. FC Heidenheim-Darmstadt 98 1:1, Eintracht
Braunschweig-VfR Aalen 2:1, FSV Frankfurt-Erzgebirge
Aue 1:1, VfL Bochum-TSV 1860 München 0:3, RB Leipzig-1. FC Kaiserslautern 0:0.
Tabelle: 1. Ingolstadt 18:6, 26; 2. Düsseldorf 20:12, 21;
3. Leipzig 16:8, 20; 4. Darmstadt 19:12, 20; 5. K‘lautern
Kontakt
twitter
17:13, 20; 6. Fürth 19:16, 18; 7. Heidenheim 21:15, 17;
8. KSC 16:11, 17; 9. B‘schweig 18:16, 17; 10. Bochum
18:19, 15; 11. Nürnberg 13:22, 14; 12. Berlin 11:18, 13;
13. Frankfurt 17:22, 12; 14. München 15:20, 12; 15. Aue
12:18, 12; 16. Sandhausen 9:17, 12; 17. St. Pauli 13:22, 12;
18. Aalen 10:15, 10.
Schweiz, Super League
14. Spieltag: FC Zürich-FC Luzern 2:3, FC Basel-Grasshoppers Zürich 2:0, Young Boys Bern-FC Vaduz 0:1, FC
Sion-FC Aarau 2:2, FC St. Gallen-FC Thun 1:0.
Tabelle: 1. Basel 28:17, 29; 2. FCZ 27:16, 27; 3. St. Gallen
23:16, 25; 4. Thun 21:18, 22; 5. Bern 20:17, 18; 6. Aarau
16:19, 16; 7. Sion 13:17, 14; 8. Vaduz 10:19, 14; 9. Grasshoppers 14:25, 12; 10. Luzern 15:23, 9.
Österreich, Bundesliga
14. Spieltag: Austria Wien-Sturm Graz 0:3, FC SalzburgAdmira Wacker Mödling 2:0, SV Ried-Wolfsberger AC
1:0, SCR Altach-Rapid Wien 2:0, SC Wiener NeustadtSV Grödig 2:4.
Tabelle: 1. Salzburg 47:14, 31; 2. Wolfsberg 24:12, 28; 3.
Rapid 22:18, 22; 4. Altach 17:17, 21; 5. Graz 19:18, 19; 6.
Grödig 19:25, 18; 7. Austria 16:21, 16; 8. Mödling 14:21,
14; 9. Ried 15:23, 13; 10. Neustadt 15:39, 8.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 29 -
Sport
Fußball - Torneo Transición 2014
14. Spieltag
15. Spieltag
Freitag 31.10.:
Banfield - Olimpo (BB): 3-0
Samstag 1.11.:
G. Cruz (Mza.) - Belgrano (Cba.): 1-3
Gimnasia (LP) - Racing: 0-1
Quilmes - Vélez: 2-1
Central (SF) - Atl. de Rafaela (SF): 0-2
Sonntag 2.11.:
San Lorenzo - Boca: 2-0
Mittwoch 12.11.:
River - Estudiantes (LP)
Tigre - Lanús
Donnerstag 13.11.:
Arsenal - Independiente
Donnerstag 20.11.:
Def. y Justicia - Newell´s (SF)
Freitag 7.11.:
20.30 Uhr: Lanús - Arsenal
Samstag 1.11.:
15 Uhr: Atl. Rafaela (SF) - G.Cruz (Mza.)
15 Uhr: Olimpo (BB) - Quilmes
18.10 Uhr: Belgrano (Cba.) - Def. y Justicia
20:30 Uhr: Independencia - Gimnasia (LP)
Sonntag 2.11.:
16 Uhr: Estudiantes (LP) - Central (SF)
16 Uhr: Racing - Banfield
18.15 Uhr: Boca - Tigre
21.30 Uhr: Vélez - River
Montag 3.11.:
20.30 Uhr: Newell´s (SF) - San Lorenzo
Tabelle
Pl.VereinPkte.Sp.G.U.
V.Tore
Diff.
1
River Plate
3113940
28
:
7 21
2
Lanús
2713832
20
:
12 8
3
Racing
2614824
23
:
16 7
4
Independiente 2613823
24
:
19 5
5
Boca
2314725
17
:
17 0
6 Atl. Rafaela (Sta. Fe) 22
14
6
4
4
17:14
3
7
Vélez Sarsfield 2014626
17
:
15 2
8
Estudiantes (LP)
2013625
16
:
16 0
9
Newell`s
1813463
14
:
16 -2
10
Arsenal
1813535
12
:
14 -2
11
Tigre
1713526
19
:
16 3
12
San Lorenzo 1714527
15
:
17 -2
13
Banfield
1614446
17
:
16 1
14
Rosario Central (SF)
1614518
17
:
21-4
15
Belgrano (Cba.)1614446
16
:
20-4
16 Gim. y Esgrima (LP) 14
14
3
5
6
9:12
-3
17
Godoy Cruz (Mza.)
1414356
22
:
30-8
18
Quilmes
1214266
15
:
21-6
19
Defensa y Justicia
1213337
16
:
24-8
20
Olimpo (B. Blanca)
10142488
:
19-11
Abstieg
VereinPt.SpieleDurchschnitt
Gimnasia (LP)......71...... 52.............1,3654
R. Central (SF).....70...... 52.............1,3462
Racing.................121...... 90.............1,3444
G. Cruz (Mza.)... 119...... 90.............1,3222
Atl. de Rafaela.... 114...... 90.............1,2667
Quilmes..............107...... 90.............1,1889
Olimpo..................60...... 52.............1,1538
Banfield................. 16...... 14.............1,1429
Tigre....................100...... 89.............1,1236
Def. y Justicia.......12...... 13.............0,9231
In dieser Saison gibt es keine Absteiger, da die Liga
im kommender Jahr auf 30 Vereine aufgestockt wird.
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Torschützen
Gutiérrez, T. (River).................................10
Mancuello, F. (Independiente)..................9
Bou, G. (Racing).........................................8
Pratto, L. (Vélez Sarsfield).........................8
Romero, S. (Lanús).....................................8
Luna, C. (Tigre)..........................................6
Rodriguez, M. (Newell´s)...........................6
Ayoví Corozo, J. (Godoy Cruz).................5
Hauche, G. (Racing)...................................5
Pisculichi, L. (River)...................................5
Ramírez, R. (Godoy Cruz).........................5
Zelaya, E. (Arsenal)....................................5
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 30 -
Auto & Motor
Mercedes und Benz
Von Federico Kirbus
Heutzutage könnte ein Mercedes-Benz mit Leichtigkeit jeden Schönheitswettbewerb gewinnen.
Mit den beiden Namensgberinnen ist es eine etwas
andere Sache. Bertha Benz, Ehefrau von Erfinder Carl
Benz, und Mercedes Jellinek waren zwar sehr fesche
Damen für ihre Zeit, aber – nun ja.
Lesen wir, was Wikipedia dazu zu sagen weiss
Baronin Mercédès Adrienne Ramona Manuela von
Weigl, geborene Jellinek, war Tochter des österreichischungarischen Diplomaten und Autohändlers Emil Jellinek
und seiner Frau Rachel Goggmann. Sie ist Namenspatin
der Automobilmarke Mercedes-Benz.
Schon früh entwickelte ihr Vater ein Interesse am
Automobil und richtete nach dem Tod seiner Frau 1893
ein Büro in Nizza ein. 1897 erhielt er seinen ersten Wagen der Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG). Bei der
Tourenfahrt Nizza–Magagnone–Nizza am 21. März
1899 erzielte ein 16 PS starker Daimler-Rennwagen den
ersten Preis, den Emil Jellinek unter dem Pseudonym
Mercédès angemeldet hatte. Im April 1900 bestellte
Jellinek 36 Daimler-Wagen – ein Drittel der Jahresproduktion – und forderte die Konstruktion eines neuen
Wagens, den er Mercedes nannte und von denen der
erste am 22. Dezember nach Nizza geliefert wurde. Im
März 1901 erzielte das neue Auto große Erfolge bei der
Rennwoche in Nizza.
Am 26. März 1902 wurde Mercedes als geschützter
Markenname der DMG registriert.
Bertha Benz hingegen war die erste Frau, die ein Automobil auf öffentlichen Strassen fuhr, anno 1888 von
Mannheim nach Pforzheim. 1926 fusionierten die Fir-
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Bertha Benz.
men Daimler und Benz und es entstanden Daimler-Benz
und die Marke Mercedes-Benz mit dem weltbekannten
Dreizackstern.
Gut zu wissen, wie die Namensgeberinnen aussahen.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 31 -
Ausflüge & Reisen
Jesuitenperle Santa Catalina
Von Federico Kirbus
Zwar gilt Misiones als die
Provinz, wo die Jesuiten die
wichtigsten ihrer Schöpfungen
hinterlassen haben. Doch in
Córdoba überleben bis heute
zahlreiche wichtige Zeugnisse
der Jünger des San Ignacio.
Darunter mögen Alta Gracia und Jesús María am bekanntesten sein, Santa Catalina sicher am wenigsten.
Das liegt daran, dass Santa
Catalina weit abgelegen liegt,
im Norden der Provinz und
Texto Epigrafe
abseits der Hauptverkehrswege.
Santa Catalina, Weltkulturerbe der UNESCO, war
sogar die gröste aller Estancias
Jesuíticas. Das Land wurde
1622 von den Patres erworben
Frontansicht der Kirche, gediegener Barock
und Kirche sowie Konvent
zwischen 1754 und 1760 erbaut: Vierhundert eingeborene Eingeborenen und den verbliebenen Zuchttieren erworben.
Schützlinge gab es, 12.000 Kopf Rindvieh, 6.000 Schafe
Die Jünger des San Ignacio de Loyola waren fast ausund Mulis und sogar zwei Getreidemühlen. Die wichtigste nahmslos begabte Handwerker: Architekten, Steinmetze,
Einnahmequelle war die Maultierzucht, denn die Vierbeiner Brunnenbauer, Stuckateure, Schmiede, Müller, Bäcker,
wurden als Zugtiere gewinnbringend zu den Silberminen Nusiker, Dichter, Erzieher, Prediger, darum auch beneidet.
nach Potosí exportiert. Das wär Teil der für Argentinien da- Vor allem am spanischen Hof, von wo 1767 deren Ausweizumal einträchtigen Saca de Mulas. Geschäftsleute waren sie. sung angeordnet wurde, zum Nachteil der einheimischen
Wie anderswo oft auch, war ein Deutscher, nämlich der Schützlinge.
Bayer Anton Harls der Hauptbaumeister, obwohl er mehrere
Gebäude und Anlagen in Santa Catalina haben sich bis
andere Könner ihm zur Hand gingen. Mit Ausnahme von heute erstaunlich gut erhalten und werden gepflegt: die
Glas und Papier stellten sie fast alles her, natürlich auch Bier Hauptkirche, der ehemalige Konvent, der riesige Tajamar
und Wein.
(ein Staubecken) und viel anderes sehenswerte. Etwas inteAnno 1767 wurden die Jesuiten ausgewiesen, die riesige ressantes für Ausflüge und Reisen.
Estancia verwaiste und verfiel teils, aber schon 1774 wurZurück zum Inhalt
de der Komplex von einem Francisco Antonio Díaz samt
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 32 -
Verschiedenes
Leserbriefe
Mauererlebnis
Montecarlo (Misiones)
Am 9. November 2014 wird der 25. Jahrestag des
Falles der Berliner Mauer gefeiert. Jene Mauer, die
einst Deutschland teilte. Im Jahre 1980 reiste ich,
geborener Argentinier, gemeinsam mit meiner in
Deutschland geborenen Frau Maria K. Hiller nach
Europa. Einerseits, um die Heimat meiner Eltern
kennenzulernen, und andererseits, um persönlich an
der Mauer zu stehen und zu erleben, wie das geteilte
Deutschland aussieht. Eines Sonntags fuhren wir,
gemeinsam mit einer deutschen Familie, mit dem
Zug von München nach Berlin und unterhielten uns
über die bevorstehende Ankunft an der Grenze. Ein
Lautsprecher ertönte: Willkommen in der Deutschen
Demokratischen Republik. Personalwechsel, Abteilund Personenkontrollen wurden angekündigt. Auf die
Frage, ob der Hund des deutschen Pärchens Pipi machen könnte, wurde entgegnet, auch der Hund dürfe
nicht aussteigen. Wir fuhren weiter und sahen in der
Ferne das grelle Licht der auf Masten montierten Reflektoren. In Westberlin angekommen suchten wir uns
eine Unterkunft in einem Hotel. Dann war es soweit,
wir konnten zur Berliner Mauer spazieren und Fotos
machen. Auf einem davon ist zu lesen: „Hier endet die
Freiheit“. Jenseits der fünf Kreuze, wo versucht wurde,
in die Freiheit zu flüchten. Entgegen meiner Frau, die
sich nicht näher herantraute, berührte ich die Mauer.
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twitter
Juan Plocher an der Berliner Mauer.
Der Ausdruck auf dem Gesicht meiner Frau sagte alles.
Am darauffolgenden Tag besichtigten wir im Rahmen
einer Exkursion das „andere Berlin“. Meine Frau
meinte: „Ich gehe nicht mit. Ich möchte zu unseren
vier Kindern nach Hause.“ Die glücklichen Momente
erlebten wir dann wieder, als wir zurückkehrten an
den Ort, wo wir nicht beobachtet wurden und die Luft
der Freiheit wieder spüren konnten.
Juan Plocher
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 33 -
Verschiedenes
Gestorben
Klaus Bölling (86)
alen Foren und setzte sich für behinderte Menschen ein.
Auf Wunsch der bayerischen Grünen gehörte er 2009
und 2010 zu den Delegierten der Bundesversammlung,
die in Berlin den Bundespräsidenten wählen. „Klaus
Kreuzeder hat uns nicht nur mit seiner Musik und mit
seiner positiven Lebenseinstellung bereichert“, sagte
Fraktionschefin Margarete Bause. Stets habe der Tenorsaxophonist seine Stimme gegen Ungerechtigkeit und
für die Schwachen erhoben.
Zunehmend machte ihm in den letzten Jahren seine Gesundheit zu schaffen. 2012 musste Kreuzeder Konzerte
ausfallen lassen, 2013 das Saxophonspielen aufgeben. Er
litt verschiedenen Medien zufolge an dem Post-PolioSyndrom, habe aber nicht aufgegeben, sondern als Autor
weiter gearbeitet.
Berlin - Der frühere Regierungssprecher Klaus Bölling
ist im Alter von 86 Jahren am 2. Oktober gestorben.
Nachfolger lobten ihn in den höchsten Tönen: Für Peter
Boenisch, zeitweilig Sprecher von Helmut Kohl, war
Bölling „der beste Regierungssprecher aller Zeiten“.
Ulrich Wilhelm, Angela Merkels früherer Sprecher,
nannte den deutschen Publizisten einst „das Maß aller
Dinge“ in einem der heikelsten Ämter des deutschen
Politikbetriebs.
Der gebürtige Potsdamer habe „in für Deutschland
wichtigen Zeiten die Regierungsarbeit der sozialliberalen Koalition an entscheidender Stelle mitbestimmt, ja
auch mitgeprägt“, urteilte Außenminister Frank-Walter
Steinmeier. „Er war das allseits bekannte Gesicht und die
Stimme der Regierung von Helmut Schmidt“.
Bundeskanzler Helmut Schmidt hatte den profilierten
Journalisten 1974 nach der Übernahme der Regierungsgeschäfte von Willy Brandt zum Chef des Bundespresseamtes berufen. Im Rampenlicht stand Bölling vor allem
1977, als Terroristen während des „Deutschen Herbstes“
den Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer
entführten und ermordeten. Bei der Entführung der
Lufthansa-Maschine „Landshut“ 1977 nach Mogadischu
war er als Kontaktmann zu den Terroristen im Einsatz.
Im Februar 1981 wurde Bölling Nachfolger von Günter
Gaus als Ständiger Vertreter der Bundesrepublik in der
DDR. Dort schlug ihm tiefes Misstrauen entgegen. Die
SED-Führung wusste, dass sie dem Ex-Regierungssprecher nichts vormachen konnte: Schließlich kannte der
den Osten aus eigenem Erleben.
Das Schicksal seiner Eltern - der Vater verlor bei den
Nazis seine Arbeit im Staatsdienst, die Mutter erlebte
als Jüdin die Hölle des Konzentrationslagers Auschwitz - führte Bölling nach Kriegsende als 17-Jährigen
in die KPD. Zwei Jahre später erklärte der Student der
Geschichte und Germanistik an der Berliner HumboldtUniversität seinen Austritt aus der SED.
In West-Berlin begann dann 1947 seine journalistische
Karriere beim „Tagesspiegel“. Als RIAS-Redakteur berichtete er vom Volksaufstand in der DDR am 17. Juni
1953. In den Folgejahren arbeitete Bölling beim Sender
Freies Berlin, wechselte zum WDR nach Köln, dann
zum NDR nach Hamburg, um schließlich für die ARD
als Korrespondent aus Washington zu berichten. 1973
wurde er zum Intendanten von Radio Bremen gewählt.
Für publizistischen Wirbel sorgte der früheren Regierungsprecher nach dem Ende der sozialliberalen Koalition im Herbst 1982. Damals veröffentlichte er umgehend
Tagebuchaufzeichnungen über den Verlauf der Krise.
„Die letzten 30 Tage des Kanzlers Helmut Schmidt“
lautete der Titel des Buches. Der Deutsche Beamtenbund
warf Bölling vor, vertrauliche Informationen verbreitet
zu haben.
Georg Ettl (74)
Viersen - Der Künstler Georg Ettl ist, nach langer Krankheit, am 3. Oktober im Alter von 74 Jahren gestorben.
„Er ist friedlich eingeschlafen. Am Ende war er mit
seinen Gedanken allein. Er konnte nur noch zuhören,
aber nicht mehr sprechen, essen und sich nicht mehr
bewegen“, erzählte seine Tochter Renate. In Viersen hat
der Bildhauer, Maler, Objektkünstler und Kunstprofessor die verdiente Anerkennung bekommen. Die Stadt
zeichnete ihn 2011 mit der Stadtplakette in Silber aus.
Die Werke zeigen die für ihn charakteristische, minimalistische Formensprache. Ettl konzentriert sich auf
menschliche Figuren im Profil - auf das Wesentliche
zurückgenommen, mit Köpfen ohne Gesichter, meist
nackt und ohne Arme.
Klaus Kreuzeder (64)
München - Der Tenorsaxophonist Klaus Kreuzeder ist,
nach langer Krankheit, im Alter von 64 in München am
3. Oktober gestorben. Das bestätigte der LangenMüller
Verlag am Dienstag. Dort hatte er 2010 seine Autobiografie „Glück gehabt“ veröffentlicht.
Der Musiker, der bei Nürnberg aufwuchs, war mit eineinhalb Jahren an Kinderlähmung erkrankt und saß
seither im Rollstuhl. Erste Erfahrungen mit Blockflöte,
Mundharmonika, Kindertrompete und Melodica spielte
er aus therapeutischen Gründen. In den 70er Jahren
spielte Kreuzeder in der fränkischen Jazzrock-Gruppe
Aera und wurde Profimusiker. Drei Jahrzehnte war er
als Tenorsaxophonist weltweit unterwegs.
Kreuzeder habe seinen Zustand nie als Behinderung
angesehen, eher als Privileg. Er engagierte sich in sozi-
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Acker Bilk (85)
London - Der britische Jazz-Musiker und Klarinettist
Acker Bilk ist, nach längerer Krankheit, im Alter von 85
Jahren am 2. Oktober gestorben. Das teilte seine Agentin Pamela Sutton am Sonntagabend mit. „Er war mein
bester Freund und seine Musik war legendär“, sagte sie.
Im Jahr 2000 wurde Bilk Halskrebs diagnostiziert. Er
gab sein letztes Konzert im August 2013. Der Musiker
starb nach Angaben der Agentin in einem Krankenhaus
in der südwestenglischen Stadt Bath.
Seine Musik, Melone und gestreifte Weste machten den
Jazz-Musiker weltberühmt. Der Brite, der mit richtigem
Namen Bernard Stanley Bilk hieß, prägte den JazzRevival der 1950er und 1960er Jahre.
Manitas de Plata (93)
Paris - Der französische Flamenco-König Manitas de
Plata ist tot. Der Gitarrenvirtuose starb in der Nacht zum
Donnerstag im Alter von 93 Jahren in Montpellier, wie
der Radiosender „France Info“ und andere französische
Medien berichteten. Manitas de Plata gehörte neben
Paco de Lucía zu den bedeutendsten Großmeistern des
Flamencos, die ihre Inspiration unter anderem in Django
Reinhardts legendärem Gypsy-Jazz fanden.
Er wurde am 7. August 1921 in einem Wohnwagen in
der südfranzösischen Hafenstadt Sète geboren. Ricardo
Baliardo, wie der Musiker mit bürgerlichem Namen
hieß, wurde in den 1950er Jahren berühmt. Zu seinen
Freunden und Förderern zählten die Maler Pablo Picasso und Salvador Dalí. Der „König des Flamencos“,
wie die Franzosen ihn nannten, hat mehr als 80 Platten
aufgenommen und weltweit über 93 Millionen Alben
verkauft. Sein Künstlername bedeutet „Silberhändchen“
in Anspielung auf seine Gitarrenkunst.
Tom Sneddon (73)
Santa Barbara - Der ehemalige Oberstaatsanwalt Tom
Sneddon, der Michael Jackson wegen Kindesmissbrauchs verurteilt sehen wollte, ist tot. Der Jurist aus
Santa Barbara in Kalifornien starb bereits am 1. Oktober im Alter von 73 Jahren an Krebs, wie mehrere
US-Medien berichteten. Der neunfache Vater hatte
2005 in einem weltweit aufsehenerregenden Prozess
gegen den Popstar alle juristischen Register gezogen
und dennoch verloren. Am Ende wollte kein einziges
der zwölf Jury-Mitglieder den Vorwurf akzeptieren,
dass Jackson einen 13-Jährigen sexuell missbraucht
habe. Schon 1993 hatte Sneddon in einem anderen Fall
versucht, Jackson vor Gericht zu bringen. Damals hatte
sich die Familie des Jungen schließlich außergerichtlich
mit Jackson geeinigt und laut CNN-Berichten fast 25
Millionen Dollar erhalten. (dpa/AT/san)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 34 -
Verschiedenes
Zitate: Mauersprüche
„Hilfe! Nicht wegsehen.“
„Die Klagemauer.“
„Angst baut Mauern. Mut bricht Mauern.“
„Auf die Dauer fällt die Mauer.“
„Überleben war mir nicht genug. Ich wollte frei sein.“
„Arbeiter und Bauern brauchen keine Mauern.“
„Esst mehr Beton.“
„Das Leben geht weiter - als wir gedacht haben.“
„Der Körper ist gefangen doch der Geist ist frei.“
„Wir brauchen eine neue Mauer… aber nur für die
Graffitis.“
„Ich bin auch das Volk.“
„Die Mauer steht nun schon jahrelang. Nun kann sie
weg.“
„Wer schweigt stimmt zu.“
„Halt - hier endet die Freiheit.“
„Mauer go home.“
„Ich war hier. Es ist alles deprimierend. Claudia.“
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„Lasst diese Mauer hier ganz. Sie geht bald auf Tournee.“
„Danke Mama und Opa, dass ich kein Ossi bin.“
„Ein Loch in der Mauer, lieber Erich, ein Loch. Mach’s
zu, lieber Stasi, lieber Stasi, mach’s zu.“
„Der Tod ist ein Meister aus Deutschland. Die Mauer
war seine Tochter.“
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 35 -
Freizeit
Der kleine Unterschied. Finden Sie die sieben Fehler!
Klicken Sie hier, um die Lösungen zu sehen
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Weitere Spiele
Freitag, 7. November 2014 - Seite 36 -
Freizeit
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Kreuzworträtsel
Sie können Ihr K
reuzworträtsel
jetzt auch am B
ildschirm ausfüll
en!
Die Buchstaben der Felder 1-10 ergeben
die Bezeichnung für ein Schreiben mit unheilvollem Inhalt.
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Weitere Spiele
Freitag, 7. November 2014 - Seite 37 -
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Freizeit
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UDOKU jetzt
auch am Bildsch
irm ausfüllen!
Sudoku
In jede Zeile und jede Spalte des Diagramms sollen Sie den Zahlensatz 1,
2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9 eintragen, aber es darf sich je Zeile und Spalte keine
Zahl wiederholen. Gleiches gilt auch für jeden der neun fett umrahmten
Teilbereiche. Ein Teil der Leerfelder, in welche eine gerade Zahl (2,4,6,8)
eingetragen werden soll, ist als zusätzliche Lösungshilfe grau unterlegt.
Klicken Sie hier, um die Lösungen zu sehen
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 38 -
Wissenschaft
Herber Rückschlag für Weltraumtourismus
Raumfähre stürzt bei Testflug ab
Los Angeles - Es ist die Verheißung der Zukunft:
Touristen steigen in ein Raumflugzeug und heben ab ins
Weltall. Einmal erleben, was fast nur den Astronauten
vorbehalten ist: In der Schwerelosigkeit schweben, den ungetrübten Blick auf die Sterne genießen. Es ist der Traum
vieler Menschen. Es dürfte vorerst ein Traum bleiben.
Der Absturz des „SpaceShipTwo“ in der kalifornischen
Mojave-Wüste am Freitag ist eine Katastrophe für den
Weltraumtourismus, den manche als eine Milliardenindustrie der Zukunft ansehen. Der extrovertierte britische
Milliardär Richard Branson wollte seine Raumkapsel mit
Raketenantrieb eigentlich nächstes Frühjahr mit Passagieren ins All schicken. Es sollte der Beginn einer neuen
Ära der Menschheit sein.
Seit Jahren fachte er die Aufbruchstimmung in der
Branche an. Sein Unternehmen Virgin Galactic verkaufte
nach eigenen Angaben bereits fleißig Tickets. Trotz einer
Gebühr von 250 000 Dollar (200 000 Euro) sollen sich
mindestens 700 Neugierige einen Platz an Bord gesichert
haben, darunter viel Prominenz aus der Film- und Geschäftswelt. Sie alle lockte die Aussicht, einmal die in 100
Kilometern Höhe liegende Weltraumgrenze überwinden
zu können.
Im US-Staat New Mexiko bauten Branson und seine
Geschäftspartner für 29 Millionen Dollar den Weltraumbahnhof Spaceport America mit einer drei Kilometer
langen Piste. Bei einer Eröffnungsfeier 2010 bezeichnete
der Milliardär den Bau als „das neue Zuhause des Weltraumflugs“. Sein Enthusiasmus riss viele mit.
Kontakt
twitter
Doch über die Jahre wuchsen auch die Zweifel. Das Projekt erlebte eine Verzögerung nach der anderen. Nicht nur
Raumfahrt-Fans, sondern auch Branson wurden immer
ungeduldiger. «Ich würde bitter enttäuscht sein, wenn ich
nicht vor dem Ende dieses Jahres im Weltall bin», sagte er
vor zwei Monaten in einem Interview. „Wir machen noch
drei weitere Raketentests und dann sollte es losgehen.“
Nun zerschellte „SpaceShipTwo“ bei einem dieser Tests.
Es war der erste mit einer Raketenzündung seit Januar.
In der langen Pause sollen der Motor und die Treibstoffmischung verändert worden sein. Das Trägerflugzeug
„WhiteKnightTwo“ brachte die Kapsel in die Höhe und
entließ sie zum Freiflug. Doch die Raketenzündung ging
schief, die Kapsel fiel auf die Erde wie ein Stein. Ein Pilot
starb, der andere konnte sich mit dem Fallschirm retten.
Natürlich kommen nun Fragen auf, ob die Unternehmer
hinter der Idee zu sehr aufs Tempo gedrückt haben. Ob
die Tests ausreichend gewesen sind. Ob das Leben der
Testpiloten überhastet aufs Spiel gesetzt wurde. Über die
Ursache machten die Verantwortlichen zunächst keine
klaren Angaben. Branson selbst kündigte an, sofort zu
seinem Team in Kalifornien zu fliegen. Er wird viel Erklärungsarbeit leisten müssen.
«Wir haben schon immer gewusst, dass der Weg ins All
extrem schwierig ist - und dass jedes neue Transportsystem in seinen Anfängen mit schlechten Tagen zu kämpfen
hatte», teilte Branson im Internet mit.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 39 -
Wissenschaft
Der geplante Testflug der Passagier-Raumfähre „SpaceShipTwo“
Bei dem Unfall während des insgesamt 55. Testflugs
am 31. Oktober kam ein Pilot ums Lebens,
der zweite konnte sich mit dem Fallschirm
schwer verletzt retten.
Das Trägerflugzeug
blieb unbeschädigt.
4
Flügel werden nach oben geschwenkt:
„Federball-Konfiguration“
Passagiere können
frei in der Kabine schweben
5
Wiedereintritt
in die Atmosphäre
3 SpaceShipTwo
erreicht
Weltraum
2
21811
Beschleunigung
auf 4 200 km/h
(3,5-fache
Schallgeschwindigkeit)
Hybrid-Raketentriebwerk
Kabine für
6 Passagiere
6
„Federball-Konfiguration“
sorgt für stabile Fluglage
und relativ geringen
Temperaturanstieg an
der Unterseite des
Flugzeugs
Tank mit
flüssigem
Brennstoff
Verlust des Funkkontakts nach dem
Abkoppeln in etwa 15 km Höhe
7
Quelle: Virgin Galactic
Rohr mit
festem
Brennstoff
Gleitflug zur Landebahn
1 Start SpaceShipTwo
Größenvergleich
SpaceShipTwo
Start auf dem
Mojave Air and
Kalifornien
Space Port
Trägerflugzeug
WhiteKnightTwo
Los Angeles
Raketenflugzeug
SpaceShipTwo
USA
43 m
Vielleicht ist er mit seinem dauerhaften Optimismus
über das Ziel hinausgeschossen. Es sei unverantwortlich
gewesen, schon für das kommende Jahr mit Passagierflügen ins All zu rechnen, sagt der Astrophysiker Jonathan
Kontakt
Airbus A318
WhiteKnightTwo
twitter
McDowell. Bevor Touristen ins All geschossen werden
können, seien noch mehrere Testflüge notwendig. (dpa)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 40 -
Medizin
„Ade, Welt“
Krebskranke Brittany Maynard nimmt sich öffentlich das Leben
Portland - Zum Schluss ging alles so, wie sie es sich
unter diesen Umständen gewünscht hatte. Brittany Maynard lag im Schlafzimmer, umgeben von Menschen, die
sie liebte. Ihren Mann, ihre Mutter, ihren Stiefvater und
ihre beste Freundin wollte sie in diesen letzten Momenten
ihres Lebens um sich haben. Die tödlichen Medikamente
aus den gelben Plastikbehältern hatte die Krebskranke
wie geplant eingenommen - dann kam der Tod. Die an
einem Gehirntumor leidende 29-Jährige ist am Samstag
wie angekündigt gestorben.
Wochenlang hatte die Amerikanerin die Geschichte
ihres Leidens erzählt, Interviews gegeben und sich mit
bewegenden Video-Botschaften an ein Millionenpublikum gewandt. Fest stand, dass das Krebsgeschwür sie
nach ärztlicher Diagnose in wenigen Monaten qualvoll
töten würde.
Ihre Entscheidung, stattdessen mit einer Art öffentlichem Suizid dafür zu kämpfen, dass unheilbar kranke
Menschen selbst über ihren Tod entscheiden können,
fachte die Debatte um aktive Sterbehilfe neu an. Hat
der Mensch das Recht, sein eigenes Leben vorzeitig zu
beenden, wenn er eine tödliche Krankheit hat? Maynard
war davon überzeugt und nutzte nun ihren eigenen Tod,
um für andere Menschen in ähnlichen Lebenslagen zu
kämpfen.
„Es lässt sich auf keine Weise vorhersagen, wann Deine Krankheit übernimmt und sämtliche Lebensqualität
zerquetscht“, sagte die Sprecherin von „Compassion &
Choices“, Gwen Fitzgerald, nach Maynards Tod. Sie sei
eine „unglaubliche Frau“ gewesen und habe einen internationalen Dialog gestartet, der bestehende Regelungen
zur Sterbehilfe nun erneut infrage gestellt habe.
Maynard war mit ihrer Familie extra aus Kalifornien
ins nördlich gelegene Oregon gezogen, wo Sterbehilfe wie
in vier anderen der 50 US-Staaten erlaubt ist. Mit Hilfe
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Auf Facebook verabschiedete sich Maynard von der Welt.
des sogenannten „Death with Dignity Act“ (Gesetz für ein
Sterben in Würde) bekamen seit 1997 bereits 1173 Sterbenskranke ein tödliches Betäubungsmittel verschrieben,
752 nahmen sich damit tatsächlich das Leben. Maynard
habe sich gewünscht, dass Patienten in ihrem Heimatstaat
ähnliche Rechte genießen, heißt es im Nachruf der Familie, der am Sonntag auf Maynards Website auftauchte.
Nach einer Art öffentlichem Countdown bis zum Tod
verfasste Maynard am Samstag schließlich eine Abschiedsnachricht und setzte sie per Facebook-Post in die
Welt. „Die Welt ist ein wunderschöner Ort, Reisen sind
mein größter Lehrer gewesen, meine engen Freunde und
Eltern sind die größten Geber. Ich habe sogar einen Ring
der Unterstützung um mein Bett, während ich tippe“, heißt
es in dem Eintrag, der dpa als Email vorliegt. Sie schloss
ihn mit den Worten: „Ade, Welt. Verbreitet gute Energie.
Reicht es weiter!“
(dpa)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 41 -
Medizin
Sport stärkt den Geist
Köln - Treiben Kinder regelmäßig Sport, sind sie
auch geistig fitter. Das geht aus einer neuen Studie
aus den USA hervor, auf die der Berufsverband der
Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hinweist. Sie können
sich demnach besser konzentrieren, kognitive Aufgaben besser lösen und sind geistig flexibler, wenn sie
unterschiedliche Aufgaben erledigen müssen. Darüber
hinaus tut Sport der Knochen- und Muskelbildung
gut, beugt Übergewicht vor und kann sich positiv auf
Blutfett- und Blutdruckwerte auswirken.
An der Studie nahmen 221 Kinder zwischen acht
und neun Jahren teil, die zufällig entweder in ein
neunmonatiges Sportprogramm eingeteilt oder auf
eine Warteliste gesetzt wurden. Die Sportgruppe
absolvierte täglich nach dem Unterricht mindestens
70 Minuten ein mäßig bis stark anstrengendes Programm. Bis zu 120 Minuten konnten die Kinder aktiv
sein. Je mehr sie mitmachten, desto besser schnitten
sie bei den kognitiven Tests ab. Die Forscher vermuten allerdings auch, dass die gesteigerte geistige Leistungsfähigkeit mit den sozialen Kontakte beim Sport
zusammenhängt. Wichtig ist dem BVKJ zufolge, dass
der Sport dem Nachwuchs Spaß macht.
(dpa/tmn)
Aus der Forschung
Eisenaufnahme bei Kindern
Bonn - Der erste Brei aus Gemüse, Kartoffeln und
Fleisch versorgt das Kind mit wichtigen Nährstoffen wie
Eisen. Eisen ist wichtig, da die im Mutterleib angelegten
Eisenspeicher des Babys nach den ersten vier bis sechs
Lebensmonaten weitestgehend geleert sind. „Vitamin Creiches Gemüse im Mittagsbrei verbessert die Eisenaufnahme zusätzlich“, erläutert Maria Flothkötter, Leiterin
im Netzwerk Gesund ins Leben. Die Initiative wird vom
Bundesernährungsministerium gefördert.
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Eisen aus Fleisch kann der Körper besser aufnehmen als
Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln. Um die Eisenaufnahme zu steigern, können Eltern Vitamni-C-reiches
Gemüse für den Brei auswählen wie Brokkoli, Blumenkohl oder Fenchel. Verschlechtert wird die Eisenverwertung unter anderem durch Milchprodukte. „Deshalb
ist es wichtig, dass der Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
milchfrei ist“, sagt Flothkötter. (dpa/tmn)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 42 -
Gemeinschaften
Treffen der Honorarkonsuln
Bundesverdienstkreuz für Hans Werner Gräfe
Buenos Aires (AT/mc) – Es ist gute Tradition: Alle
zwei Jahren treffen sich die in Argentinien tätigen
Honorarkonsuln der Bundesrepublik Deutschland zu
einem Erfahrungsaustausch in Buenos Aires. In diesem
Jahr hatte Botschafter Bernhard Graf von Waldersee
zu einem Empfang in seine Botschaft geladen, bei dem
Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik auf der Gästeliste standen. Die Idee war, ein Forum
für Kontakte und Gedankenaustausch zwischen den
Repräsentanten der verschiedenen Bereiche zu schaffen.
Der Botschafter hatte zudem die angenehme Aufgabe, Dr. Hans Werner Gräfe, den Honorarkonsul in
Salta, mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande auszuzeichnen. Der Geehrte bekleidet das Ehrenamt für die
Bundesrepublik seit fast 13 Jahren. Von Waldersee hob
hervor, dass Gräfe seine profunden Kenntnisse über
Argentinien auf hervorragende Weise zur Verfügung
gestellt habe, um Deutschen in der Touristenregion
Salta zu helfen. Gräfe habe sich um die deutsch-argentinischen Beziehungen verdient gemacht und habe das
Bild Deutschlands in Argentinien in positiver Weise
gepflegt.
Gräfe studierte Forstwirtschaft in Göttingen, wo
mc
Dr. Hans Werner Gräfe (l.)
mit Botschafter Bernhard Graf von Waldersee.
er auch promovierte. Nach seiner Übersiedlung nach
Salta arbeitete er im Hotelgewerbe. Bei seiner Arbeit als
Honorarkonsul wird er seit Jahren von der Sekretärin
Svea Leuckel unterstützt.
Gräfe ließ bei seiner Dankesrede durchblicken, dass
er eigentlich nach so vielen Jahren schon mit dem Gedanken gespielt hatte, das Ehrenamt abzutreten. Angesichts der Ehre, die ihm durch das Bundesverdienstkreuz zuteil werde, habe er sich jedoch entschieden,
auch weiterhin als Honorarkonsul wirken zu wollen.
Gräfe ist einer von insgesamt zehn Honorarkonsuln,
die die Bundesrepublik in Argentinien vertreten. Neben
Salta gibt es Honorarkonsulate in Bariloche, Córdoba,
El Calafate, Eldorado (Misiones), Mendoza, Posadas,
Santa Fe, Tucumán und Ushuaia.
Wie die deutsche Botschaft auf ihrer Internetseite
erläutert, werden Honorarkonsuln dort ernannt, wo die
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 43 -
Gemeinschaften
AP
Gruppenbild mit Botschaftsvertretern, Honorarkonsuln und deren Mitarbeiterinnen.
Einrichtung einer berufskonsularischen Vertretung zu
aufwendig wäre, wegen der Größe des Amtsbezirks der
zuständigen Auslandsvertretung und wegen der Zahl
der ansässigen oder durchreisenden Deutschen aber
eine örtliche Anlaufstelle sinnvoll ist.
Weltweit gibt es gegenwärtig etwa 350 Honorarkonsuln der Bundesrepublik. Es handelt sich um ehrenamtlich tätige Personen, die keineswegs deutsche
Staatsbürger sein müssen, sondern oft Angehörige des
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Empfangsstaates sind. Aufgrund ihrer langjährigen
Berufserfahrung im Gastland haben sie meist gute
Kontakte, sind mit den örtlichen Verhältnissen besonders vertraut und können daher Deutschen in Not
wertvolle Hilfe leisten. Die Honorarkonsuln sind nicht
zu allen konsularischen Amtshandlungen befugt und
auch nicht zu ständiger Anwesenheit verpflichtet.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 44 -
Gemeinschaften
24. Fest der Wiedervereinigung Deutschlands
von Rosa María Diesel Fundación Germán A. Wachnitz, Eldorado – Misiones
Am 5. Oktober 2014 wurde in Eldorado, Provinz Misiones, das 24. Fest der Deutschen Wiedervereinigung
gefeiert. Zum 1. Gedenktag der Wiedervereinigung hat
der Deutsche Honorarkonsul Dr. Kegler vorgeschlagen,
doch dieses Datum zu einem jährlichen Treffen aller
deutscher Vereine und Institutionen der Provinz zu
nutzen. So wird seitdem jedes Jahr am ersten Sonntag
im Oktober dieses Fest veranstaltet.
Es nehmen Vereine aus Puerto Esperanza, Puerto
Rico, Montecarlo, Jardín América, Eldorado, Posadas,
San Vicente, Leandro N. Alem, Oberá, 25 de Mayo und
Aristóbulo del Valle teil. Dieses Jahr hatte Eldorado die
Verantwortung der Organisation. Das Fest begann um
10 Uhr mit der offiziellen Feier. Die argentinische und
deutsche Fahne, die die Feier begleiteten, wurden von
Schülern der Hindenburg-Schule getragen. Die deutsche
und die argentinische Hymne wurden vom deutschen
Chor aus Montecarlo, zusammen mit dem Publikum,
gesungen.
Die Deutsche Honorar-konsulin in Eldorado, Renate
Hey de Wachnitz, hielt eine Ansprache zum Gedenktag
der Wiedervereinigung. Danach wurde ein Video über
geschichtliche Daten gezeigt, wie es zum Bau der Mauer
kam und die Ereignisse, die später zum Fall und zur
Wiedervereinigung beigetragen haben. Zur Integration
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der Kulturen tanzten Schüler der Hindenburg-Schule
den argentinischen Tanz „Pericón“.
Bei diesem Fest wird die Königin des Festes gewählt,
auch die Trachten-Miss. Königin wurde Aneli Kuspita
aus Jardín América gewählt, und Trachten-Miss Andrea
Sieb aus Puerto Rico. Während des Tages präsentierten
sich die verschiedenen Kinder-Tanzgruppen der Vereine,
so wie die der Erwachsenen.
Beim Treffen der Delegierten der verschiedenen Vereinen, wurde vereinbart, dass das Fest 2015 in Jardín
América stattfinden wird.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 45 -
Gemeinschaften
Instituto Lenguas Vivas:
Einschreibung für alle Studiengänge ab dem 3.11.
Vom 3.11.2014 bis zum 12.12.2014 ist es möglich, sich
für die Studiengänge des Profesorado und des Traductorado für Deutsch einzuschreiben. Die Deutschabteilung
der staatlichen Hochschule IES en Lenguas Vivas „Juan
Ramón Fernández“ bietet (neben der Universität Córdoba)
als einzige in Argentinien die Ausbildung von Deutschlehrkräften für das Lehramt an Kindergärten, Grundund Sekundarschulen sowie für den tertiären Bereich
an. Ebenso kann hier das Übersetzerdiplom für Deutsch
erworben werden. Beide Ausbildungsgänge dauern 9
Semester und werden mit einem Praktikum (residencia)
beendet. Ca. drei Viertel der Seminare werden in deutscher
Sprache geführt. Die Abschlüsse werden in den MercosurLändern anerkannt. Berufsperspektiven für Deutschlehrkräfte bieten neben mehreren staatlichen Schulen in
Buenos Aires über 20 Privatschulen im Großraum Buenos
Aires sowie im Inland Argentiniens. Übersetzer arbeiten
in der Regel freiberuflich für Verlage, Unternehmen, den
diplomatischen Dienst oder im wissenschaftlichen Bereich
als Dozenten an Hochschulen.
Neben mehrheitlich argentinischen Dozentinnen und
Dozenten wird ein Teil der Ausbildung durch aus Deutschland entsandte Lehrkräfte bestritten. Kooperationspartner
des Instituts sind der DAAD (Deutscher Akademischer
Austauschdienst) und die ZfA (Zentralstelle für das Auslandsschulwesen). Eine weitere Besonderheit bietet die
Deutschabteilung mit der Vergabe von studienbegleitenden Stipendien sowie Reisestipendien für ein 6-wöchiges
Schulpraktikum an einer Schule in Deutschland.
Im Februar 2015 findet eine Aufnahmeprüfung zur
Überprüfung der Deutsch- sowie der Spanischkenntnisse
der Bewerberinnen und Bewerber statt. Die Deutschkenntnisse werden auf dem Niveau B1 gemäß des Gemeinsamen
Europäischen Referenzrahmens für Sprachen geprüft. Zur
Vorbereitung auf diese Prüfung bietet das Institut einen
4-wöchigen kostenlosen Kurs an (curso de nivelación).
Kontakt
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Für die Einschreibung sind neben dem amtlichen Personalausweis die Geburtsurkunde sowie das Abschlusszeugnis der Sekundarschule in Original und Fotokopie
vorzulegen. Nähere Informationen dazu auf der oben
genannten Homepage des Instituts. Ausländische Bewerberinnen und Bewerber bitten wir, die auf der Homepage
genannten Bestimmungen zu lesen.
Der Deutschabteilung angeschlossen ist das SPET
(Seminario Permanente de Estudios de Traducción), das
regelmäßig Konferenzen, Tagungen und Lesungen für das
interessierte Fachpublikum anbietet (http://spetlenguasvivas.blogspot.com.ar/). Weitere Auskünfte über unsere
Homepage oder direkt bei der Leiterin der Übersetzerausbildung Prof. Astrid Wenzel ([email protected]),
bei dem Leiter der Lehramtsausbildung, Prof. Roberto
Bein ([email protected]) oder bei dem Dozenten
für Didaktik und Methodik, Dr. Christoph Pilgrim ([email protected]).
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 46 -
Gemeinschaften
Eine verdiente Ehrung
Nach zwei aufeinander folgenden Amtszeiten als Präsident des Ruder-Vereins Teutonia, hat Herbert Korch auf
der Jahreshauptversammlung den Posten, satzungsgemäß,
an den neu gewählten Vorsitzenden abgegeben. Herbert
Korch dankte seinen Vorstandskollegen und den RVTMitgliedern allgemein für den Beistand während dieser
Jahre, was ihm sehr bei der Amtsausführung geholfen
habe. Diejenigen, die ihn während der vergangenen sechs
Jahre als Präsident und auch davor, in anderen Posten,
begleitet und unterstützt haben, hatten eine Überraschung
für ihn vorbereitet. Dieses Mal war nämlich er, der sonst
die Ehrungen vornahm, derjenige, der geehrt wurde und
der einen Silberteller mit dem RVT-Wappen und entsprechender Dankesinschrift erhielt, unter dem anhaltenden
Applaus aller Anwesenden. Sichtlich gerührt, ob dieser
unerwarteten Geste, dankte er mit bewegten Worten.
Kontakt
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Das Foto zeigt einen Ausschnitt vom ergreifenden Moment, als
Herbert Korch den Silberteller überreicht bekommt. Mit ihm,
v.l.n.r., Thomas Rehmann (der auch sein Mandat als Kapitän auf
dieser Jahreshauptversammlung beendete), Roberto G. Speiser
(neu gewählter Vorsitzender) und Fritz Boettner (Schriftführer).
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 47 -
Gemeinschaften
Es naht die Weihnachtszeit
Den Zauber der Weihnacht darzustellen, war dieses Jahr wieder die Aufgabe
an die Schüler der deutschargentinischen Schulen.
Zwei Künstlerinnen aus
unserer Gemeinschaft, Coti
Baumann und Lissie von
Zehmen, bildeten die diesjährige Jury vom Weihnachtsmotive–Wettbewerb
des Dachverbandes FAAG
zusammen mit den Vorstandsmitgliedern Ernesto
Rehmann, Joachim Hildebrand und Rudolf Hepe.
Die Sieger, vorerst in alphabetischer Reihenfolge,
sind, in der Altersgruppe 7
bis 9 Jahre: Ana Sofia Cougnet, Jeronimo Edreida, DanDie Entscheidung ist gefallen, v.l.n.r., Ernesto Rehmann, Joachim Hildebrand, Coti Baumann,
te Fudim, Eric Holgersen,
Lissie von Zehmen, Rudolf Hepe und Bärbel Späth, mit den auserwählten Weihnachtsmotiven.
Luna Mazzella und
Sebastián Rolandelli. In der Gruppe 10 bis 12 Jahre Bianchi, Stella Cruxent, Silvina Desia, Graciana Etchesind es Simone Bordelois, Francisca Concetti, Nicolás goyen, Gabriela Liviero, Magalí Romero und Carina SalEmperador, Magui Figueroa, Agustín Forconi, Sofía vatore, ein herzliches Dankeschön für die Begeisterung,
González Pacheco, Morena Herrera, Juana Hurwitz, die sie in den Schülern wecken.
Die diesjährigen Künstler, ihre Eltern, Großeltern und
Julieta Matilla, Julia Muchnik, Karen Poletilo, Tomas
Suarez Nuñez und Santiago Torres. Bei den Älteren die Kunstlehrerinnen werden eingeladen, an der Preis(13 bis 15 Jahre) fiel die Entscheidung auf Carolina übergabe, die im Kulturzentrum Olivos am Freitag, 14.
Buxhoeveden, Anabel Carrizo, Agustina Hevia, Ivana November, stattfinden wird, teilzunehmen.
FAAG
Saggion und Lucía Trejo.
Selbstverständlich gebührt den Kunstlehrerinnen SilZurück zum Inhalt
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vina Alfonzo, Lucia Artigas, Veronica Behrens, Graciela
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 48 -
Gemeinschaften
Volkstrauertag
Die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland teilt
mit, dass am 16.11. d.J., unter anderem beim katholischen
Gottesdienst von Pater Rubén Fuhr im Bonifatiusheim
(Cuba 2981, 9.30 Uhr) und beim evangelischen Gottesdienst von Pastorin Karin Krug in Martínez (Santa Rosa
450, 10.00 Uhr) der Opfer aus den beiden Weltkriegen
und der Opfer der Gewaltherrschaft an Kindern, Frauen und Männern aller Völker gedacht und somit der
Volkstrauertag begangen wird. Die deutschsprachige
Gemeinschaft in Buenos Aires ist zur Teilnahme an den
Gottesdiensten herzlich eingeladen.
Buenos Aires, 31. Oktober 2014
Pressereferat – Deutsche Botschaft Buenos Aires
Tel.: 4778-2521 Fax: 4778-2510
E-Mail: [email protected]
Internet: www.buenos-aires.diplo.de
„Die Fledermaus“ in Villa Ballester
Johann Strauss (Sohn), ist ein „Klassiker“ der Wiener
Operette und des Wiener Walzers, der das österreichische Wesen musikgeschichtlich vertritt. Seine Operette
in drei Akten „Die Fledermaus“, wird am Samstag, 15.11.
um 20 Uhr, und am Sonntag, 16.11. um 18 Uhr, auf der
Bühne im Saal des Marienheimes aufgeführt. Im ersten
Akt wird das Netz gesponnen, in welchem im zweiten
Akt alle zappeln, und im dritten Akt wird es entwirrt.
Kontakt
twitter
Regie führt Guillermo Salgado und es singen erstklassige Solisten wie z.B. Noraly Plaza, Mariano Spagnolo,
Patricia Deleo, Damián Ramirez, Leo Menna, Sebastián
Russo. Mit Klavierbegleitung. Die Aufführung am Samstag ist mit anschlieâendem Abendessen. Anmeldungen
zu beiden Aufführungen, unter Tel.:4768-5001.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 49 -
Gemeinschaften
Veranstaltungen
07.11. Feria Americana, Dt. Evang.Gemeinde Olivos,
10-18 Uhr
07.11. Frühlingsfest Mendoza, Treppen Kulturministerium, 12 Uhr
07.11. Frühlingsfest Mendoza, Plaza Independencia,
20.30 Uhr
07.11. Einwandererfest, Abendessen m/Botschaftern,
Salto, ROU, 22 Uhr
08.11. Feria Americana, Dt.Evang.Gemeinde Olivos
10-18 Uhr
08.11. Gedenken Ungarische Rev. 1956, Plaza Hungría,
10.30 Uhr
08.11. Frühlingsfest Mendoza, Treppen Kulturministerium, 12 Uhr
08.11. Gemeindefest Sankt Bonifatius Belgrano, 15 Uhr
08.11. Musik gehört Allen, Kodály Arg., Mindszentynum, 17 Uhr
08.11. Chorkonzert, Dt. Ev. Gem. Olivos, 18 Uhr
08.11. 21. Sängertreffen, Dt. Verein Va. Gesell, 20 Uhr
08.11. Einwandererfest , Chöre und Balalaika, Salto,
ROU, 20 Uhr
08.11. Jettatore, Inst. Ballester Va. Adelina, 20 Uhr
08.11. Frühlingsfest Mendoza, Plaza Independencia,
20.30 Uhr
08.11. Basarfest - Holmberg/Quilmes Schule, 21 Uhr
08.11. Schuhplattlerball, A-L-VM, 21 Uhr
08.11. Musikabend, The fairy Queen, Dt. Verein Rosario,
21 Uhr
08.11. La Pampa Bierfest, Lonquimay, 21 Uhr
09.11. Büchertisch, Dt. Ev. Gem. Martinez, 11 Uhr
09.11. Gemeindefest n/Gd., Dt. Evang. Gem. Florida,
11 Uhr
09.11. Frühlingsfest Mendoza, Tunuyan, 12 Uhr
09.11. Stiftungsfest, Sport-Klub Austria, 13 Uhr
09.11. Event 25 Jahre Mauerfall, Dt. Botschaft, 13.30 Uhr
09.11. Basarfest - Holmberg/Quilmes Schule, 18 Uhr
09.11. Jettatore, Inst. Ballester Va. Adelina, 20 Uhr
09.11. Einwandererfest, Mercado 18 de Julio, Salto, ROU,
20 Uhr
09.11. Frühlingsfest Mendoza, Lavalle, 21 Uhr
10.11. Frühlingsfest Mendoza, Esplanade Guaymallen,
11 Uhr
14.11. Bilderausstellung, Casa Suiza Rosario, 19 Uhr
14.11. Skatturnier, Chorvereinigung, 20 Uhr
14.11. Theater (dt.) Ltb. Bassano & Naujoks, Goethe
Schule, 20.30 Uhr
14.11. Jazz-Konzert, Inst. Ballestrer, 21 Uhr
15.11. Weihnachts-Flohmarkt, Basar, Ma. Luisa Kinderheim, 15 Uhr
Kontakt
twitter
15.11. Opernabend „ Die Fledermaus“ , Marienheim 20
Uhr
15.11. Jettatore, Inst. Ballester, 20 Uhr
15.11. Gala-Abend Cserkésbál im Hungaria, 20.30 Uhr
16.11. Bierfest, N D T Los Polvorines , 11 Uhr
16.11. Bierfest, Club Náutico Gaviota, 11 Uhr
16.11. Hl. Elizabeth Messe & Mittagessen, Mindszentynum, 11 Uhr
16.11. Familienfest, Dt. Vereinigung Munro, 12.30 Uhr
16.11. Bierfest, Sport- u. Geselligkeitsv. Bernal, 13 Uhr
16.11. Opernnachmittag „Die Fledermaus“, Marienheim,
18 Uhr
16.11. Orgelkonzert, Dt. Evang. Gem. Martinez, 18.30
Uhr
16.11. Jettatore, Inst. Ballester, 20 Uhr
19.11. Aussprache mit MdB H. Koschyk, im NDT-Olivos,
20 Uhr
20.11. Ehrung 25 Jahre Mauerfall, Camara de Diputados,
18 Uhr
20.11. Korporiertenstammtisch Verbindungsstudenten
im NDT, 20 Uhr
20.11. Benefiz-Gala, Dt. Hospital, in Rural, 20.30 Uhr
21.11. Miradas diferentes, Jahresausstellung Foto, Goethe
Schule, 20 Uhr
21.11. Ungarischer Folklore-Abend m/typ. Eintopf,
Mindszentynum, 21 Uhr
22.11. Musikalischer Abend, Inst. Ballester
23.11. Konzert, Chorvereinigung Va. Ballester, 17 Uhr
23.11. Feier 75. Jahre, Donauschwaben Va. Ballester, 13
Uhr
28.11. Skatturnier, NDT-Olivos, 20 Uhr
29.11. Weihnachtsbasar, Evang. Gemeinde Martínez,
15.30 Uhr
29.11. Familien u. Stiftungsfest, DTS-Quilmes (Jahnheide), 19.30 Uhr
30.11. Polkafest, AADAV – Unser Leit, 12 Uhr
30.11. Weihnachtskonzert, Coral Hungaria, in Mindszentynum, 19 Uhr
Soweit nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen in den jeweiligen Institutionen statt. Es liegt an unseren Vereinen, Kirchen und Schulen uns die geplanten
Feste, Wettkämpfe oder Gedenktage mitzuteilen, damit
wir sie aufnehmen können. Alle Angaben, wie immer,
ohne Gewähr. Dieser Veranstaltungskalender wird von
unserem Dachverband schon seit 1981, aufgestellt und
soll zur gegenseitigen Absprache unter allen Vereinigungen unserer Gemeinschaften beitragen.
FAAG
Freitag, 7. November 2014 - Seite 50 -
Gemeinschaften
Vereine
DEUTSCHER KLUB IN BUENOS AIRES
Av. Corrientes 327, 21. Stock,
C1043AAD Buenos Aires
Sekretariat Tel.: 4311-0716 / Fax 4313-5930
E-Mail: [email protected]
www.clubaleman.com.ar
F.A.A.G - VERBAND DER DEUTSCH
ARGENTINISCHEN VEREINIGUNGEN
Av. Belgrano 295 - 6. Stock, Büro „17“
Tel./Fax: 4343-9817
E-Mail: [email protected]
www.faag.org.ar
Jahreshauptversammlung: Heute, wie immer, im Deutschlandsaal des Dt. Hospitals, um 19 Uhr. Vorschau Veranstaltungen: Am 12.11. um 20 Uhr, Vortrag über Ju 52,
80 Jahre; am 14.11. um 18 Uhr Preisübergabe unseres
Weihnachts-Wettbewerbs; am 19.11 um 20 Uhr Aussprache MdB Hartmut Koschyk und am 20.11 um 18 Uhr Feier
25 Jahre Fall der Berliner Mauer in der ‚Cámara de Diputados‘. Bürostunden unseres Sekretariats sind montags
bis freitags von 8.30-12.30 und von 13-17 Uhr. Sie können
jederzeit eine Nachricht hinterlassen, ein Fax durchgeben
oder eine E-Mail senden.
Freie Berufe
Augenärzte
Oculistas
KAUFER AUGENKLINIK
Allgemeine AugenheilkundeOphtalmopediatrie
Dr. Robert A. Kaufer
Chefarzt - M.N.: 83.878
Carlos Pellegrini 2266-Martínez
4733-0560 - www.kaufer.com
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Rivadavia 195 - 5 „C“ - San Isidro
4747-3830/4747-2759 - Tel. Anmeldung erbeten
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TERESA E. de SCHMITT
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Leonhardt, Dietl,
Graf & von der Fecht
Familienrecht - Erbschaftsrecht
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Av. Córdoba 950, 10. Stock
C1054AAV Buenos Aires
Tel. 4322-9145 - www.ldgf.com.ar
Kontakt
Zahnärzte
twitter
Traductora Pública - Idioma Alemán
Tel/Fax: 4768-8006. Misiones 246, V. Ballester
17 a 20 hs. En Belgrano Tel: 15-4479-8813
Renten
Jubilaciones
Renten aus Deutschland
Ciudadanía Alemana-Witwenpensionen
Übersetzungen-Sucesiones
Wolfgang Metsch
Rivadavia 1273-P1-Of.22/1033 BS. Aires
Tel.:(54-11) 4383-3963 Consulta gratis
e-mail: [email protected]
Am 12.11. um 18 Uhr laden wir zum Workshop „Management de las emociones“ mit Víctor Raiban ein, Leiter von
Way Sense. Dieser Workshop über Gefühlsmanagement
richtet sich an alle diejenigen, die ihre persönlichen und
beruflichen Beziehungen in Einklang bringen möchten.
Eigene und fremde Gefühle verstehen, nutzen und steuern: Konstruktiver Umgang mit Emotionen im Beruf,
Team und Alltag, Stressmanagement. Beitrag: $ 500.-. Für
Reservierungen und nähere Informationen kontaktieren
Sie Patricia Bosnasco unter Tel.: 4311-0716, Nebenstelle
226, oder per E-Mail: [email protected] Am
Montag, 17.11. um 13 Uhr findet unser letzter gemeinsamer Museumsbesuch in diesem Jahr statt. Die Station ist
das MALBA (Av. Pres. Figueroa Alcorta 3415). Der Besuch
beinhaltet eine Führung durch die temporäre Antonio
Berni-Ausstellung.Treffpunkt: 12.45 Uhr im Foyer des
MALBA. Unkostenbeitrag: $ 80.-. Für Reservierungen
und nähere Informationen kontaktieren Sie Patricia Bosnasco unter der Tel.: 4311-0716, Nebenstelle 226, oder per
E-Mail: [email protected] Am Dienstag, 18.11.
um 19 Uhr findet eine ganz besondere Veranstaltung im
Deutschen Klub statt. Der Deutsche Klub präsentiert die
Weltpremiere des Films „Ikarus“, der 1932 als Hommage
an Günther Plüschow gedreht wurde und bis noch vor
etwa vier Wochen praktisch unauffindbar war. Der Film
„Ikarus“ ist ein wahrer Bestandteil des historischen Erbes
Argentiniens und Deutschlands. Es sind dort bisher unbekannte Bilder der Pionierreise von Günther Plüschow
in Patagonien zu sehen, sowie Zeugenaussagen über Plüschows Leben, u.a. von seinem Sohn Guntolf, als er 13
Jahre alt war und von Hermann Köhl, Flugpionier und
einer der ersten Lufthansa-Piloten. Der aus Mecklenburg
Freitag, 7. November 2014 - Seite 51 -
Gemeinschaften
stammende Günther Plüschow lebte von 1886-1931. Er
war Seemann, Abenteurer, Schriftsteller, Journalist, Filmemacher und Pionier der deutschen und patagonischen
Luftfahrt. Bei der Filmvorführung wird Gerhard Ehlers
anwesend sein, Hauptverantwortlicher des Teams, das
den Film wiedergefunden hat. Gerhard Ehlers ist, wie
Plüschow, von Feuerland und Patagonien fasziniert und
reiste selbst mehrmals dorthin. Seine Recherchen über
den Flieger und Abenteurer betreibt er als Hobby und
diese machen ihn mittlerweile weltweit zum gefragten
Plüschow-Experten. Er schrieb zahlreiche Artikel über
Plüschow und produzierte einen Film über ihn, der in
Mecklenburg und Berlin uraufgeführt wurde. Außerdem
hat er sich intensiv mit der Geschichte der Ureinwohner
Patagoniens auseinandergesetzt und besitzt eine der vollständigsten Postkartensammlungen über Feuerland, mit
vorwiegend Bildern des Fotografen Frederick Kohlmann.
Ein Teil dieser Postkartensammlung wird im Zusammenhang mit der Filmvorführung von „Ikarus“ im Deutschen
Klub ausgestellt werden. Der 80-minütige Film wurde
zuletzt 1935 in Hamburg gezeigt. Für Mitglieder des Deutschen Klubs ist der Eintritt frei. Nicht-Mitglieder zahlen $
50.-. Ferner weisen wir darauf hin, dass der Deutsche Klub
für Mitglieder und Firmen vorteilhafte Angebote für die
Veranstaltung von Seminaren, Konferenzen, Produktvorstellungen und Jahresabschluss-Veranstaltungen anbietet.
Besuchen Sie uns, wir zeigen Ihnen unsere vollkommen
renovierten Räumlichkeiten und beraten Sie gerne bei der
Planung der Veranstaltungen Ihres Unternehmens. Das
Restaurant ‚Zirkel‘ im 22. Stock ist durchgehend von morgens bis abends geöffnet und bietet exquisite Küche mit
außerordentlichen Weinen an. Die aktuelle Speisekarte
können Sie auf der Webseite des Klubs einsehen. Geöffnet Montag von 9-21 Uhr, Dienstag bis Freitag von 9-24
Uhr, Samstag von 17-24 Uhr. Sonntag geschlossen. Für
Mitglieder bietet das Restaurant tagsüber 15% und abends
20% Rabatt auf alle Speisen und Getränke. Reservierungen
unter der Teln.: 4311-3313 oder 4311-0716, Nebenstelle
234 oder per E-Mail:[email protected] Auch für NichtMitglieder geöffnet! Informationen und Kontakt, Tel.:
Kontakt
twitter
4311-0716, Nebenstelle 226, E-Mail: eventos@clubaleman.
com.ar Facebook: „Club Alemán en Buenos Aires”. Twitter: @dkbuenosaires. Webseite: www.clubaleman.com.ar
DEUTSCHE WOHLTÄTIGKEITS
GESELLSCHAFT - DWG
Colombia 1340 - El Talar
(Panamericana und Ruta 197)
Tel.: 4740-5131/5867/6733 - Fax : 4736-1872
E-Mail: [email protected]
www.dwg.org.ar
Geschäftsführer DWG Los Pinos Claudio Matschke, Tel:
4740-6946. Fürsorgeabteilung Irma Käthler, Tel.:47361876, DW 217. Seniorenbetreuung Frau Karin, Tel.: 47405131 DW, 219, 4736-1876. Spenden Frau Gladys, Tel.: 47406946. Freiwillige Helfer Jutta Mornau, Tel.: 4740-5131,
Tel.: 4740-6940. Aktivitätenangebot im Seniorenheim:
Zum Vormerken: Samstag, 8.11. um 16 Uhr „Fiesta de la
Tradición“ mit der Folklore-Gruppe „Eterna Juventud“.
Unsere Freunde „Clarines y Fogones“ werden uns auch bei
dieser Gelegenheit begleiten. Alle sind herzlich zu unserem
Fest eingeladen. Montags, mittwochs und freitags von
8.45-11. 45 Uhr Beschäftigungstherapie mit Josefina in der
Residenz V („Roble“); montags um 9.30 Uhr Gymnastik
mit Martina in der Residenz III („Lapacho“); dienstags
um 9.30 Uhr Gymnastik mit Martina in der Residenz
V („Roble“); ab 9.30 Uhr Basteln mit Tea und Dorita in
der Residenz I („Alamo“); von 8.45-10.45 Uhr Beschäftigungstherapie mit Josefina ( Res.I und III „Alamo“
und „Lapacho“), von 11- 11.45 Uhr „Herren-Atelier” mit
Josefina in der Residenz III („Lapacho“). Unser „HerrenAtelier“ ermöglicht den Senioren zu werken, zu zeichnen,
zu kreieren; um 16 Uhr Malerei-Atelier mit Rocío in der
Residenz III („Lapacho“); 2. und 4. Mittwoch um 16 Uhr
Kiosk mit Irma und Susana im Hauptspeisesaal; jeden
Mittwoch Bibliothek und Bücherverkauf von 9.30-11.30
Uhr in der Residenz IV; 2. und 4. Mittwoch von 16-17
Uhr Musiknachmittag mit Arturo im Hauptspeisesaal;
donnerstags von 8.45-10.45 Uhr Beschäftigungstherapie
Freitag, 7. November 2014 - Seite 52 -
Gemeinschaften
mit Josefina (Res. I und III „Alamo“ und „Lapacho“),
von 11-11. 45 Uhr „Jogging Mental“ mit Josefina in der
Residenz III („Lapacho“); um 16 Uhr „Literarischer
Nachmittag“ mit Liliana Weisbeck im „Chalecito“; um
16.30 Uhr Filmnachmittag in der Residenz I („Alamo“);
2. Freitag um 9.30 Uhr Messe mit Pater Ruben Fuhr ;1.
und 3. Freitag Gottesdienst im Hauptspeisesaal; 2. und 4.
Freitag um 16 Uhr Folklore-Tanz-Gruppe in der Residenz
III „Lapacho“, unter der Leitung von Dra. Marcia López;
jeden Samstag von 15.30-17 Uhr Kaffeestube mit von
freiwilligen Helfern selbst gebackenen Kuchen. Für ältere
Senioren, die mal ausspannen bzw. einen Tapetenwechsel vornehmen wollen: Lassen Sie sich von uns ein paar
Wochen oder Tage in den Residenzen Alamo, Lapacho
bzw. Cedro von Los Pinos verwöhnen und genießen Sie
das Aktivitätenangebot sowie die Spaziergänge durch den
großzügigen Park! Frau Karin (Mail: [email protected] - bzw. telefonisch 4726-2220, Durchwahl
219) freut sich über Ihren Anruf! Zur Unterstützung der
Aktivitäten im Seniorenheim, der Sozialarbeit sowie für
die Organisation von Veranstaltungen brauchen wir mehr
engagierte, freiwillige Helfer. Gleich welchen Alters, wer
Lust hat mitzuhelfen, ist immer herzlich bei uns willkommen. Für jeden Bewerber lässt sich sicherlich, je nach
persönlicher Veranlagung und Notwendigkeit der DWG,
ein sinnvoller Einsatz finden. Interessenten können sich
bei Mónica Illing per Mail ([email protected]) oder
telefonisch unter 4740-6946) melden.
MARIA LUISEN KINDERHEIM
Martin Lange 4641, Villa Ballester
Tel.: 4768 3931
[email protected]
www.hogarmarialuisa.org
Am 15.11. findet unser Weihnachtsbazar von 15-18 Uhr
statt. Wir sind schon beim Backen von Lebkuchen, Spekulatius, Pfeffernüsse und anderem Gebäck. Auf dem Bazar
haben wir auch bemaltes Porzellan, Weihnachtsartikel
und andere handgemachte Geschenke. Wir laden Sie
Kontakt
twitter
herzlich ein, unsere Aktion und das Heim zu unterstützen
und zu helfen. Der Erlös desWeihnachtsbazars dient zur
Erhaltung unseres Heims. Motive, unseren Weihnachtsbazar zu besuchen gibt es genug. Helfen Sie uns, Kindern
zu helfen. Werden Sie Mitglied oder spenden Sie; wir
haben veschiedene Alternative für Sie, um dem Heim zu
helfen. Besuchen Sie unser Facebook und Internetseite,
dort finden Sie viele Neuigkeiten. Danke.
DEUTSCHER TURNUND SPORTVEREIN QUILMES - JAHNHEIDE
Hipolito Yrigoyen 1400, Quilmes
Tel/Fax: 4253-1245
E-Mail: administració[email protected]
Am Samstag, 29.11., feiern wir auf der Jahnheide unseren
91. Geburtstag. Wie üblich veranstalten wir zu dieser Gelegenheit ein Stiftungs-Bierfest. Es handelt sich dabei um
eine Feier für die gesamte Familie und der Beginn ist ab
19 Uhr. Für die Kleinen werden auf unserem Sportplatz
diverse Spiele aufgestellt. Karten-Vorverkauf in unserem
Sekretariat bis zum 20.11. $ 70.- , an der Abendkasse $
90.- , Kinder unter 10 Jahren $ 40.-. Wir erwarten alle
unsere Mitglieder und Freunde.
CENTRO DIHA
Centro de la Documentación de la Inmigración
de Habla Alemana en Argentina
Dokumentationszentrum der deutschsprachigen
Immigration nach Argentinien
Tel. 4723 4002 / 4797 5557
[email protected]
www.centrodiha.blogspot.com.ar/
Das Archiv dient dazu, historisch interessante Dokumente
der deutschen, schweizerischen und österreichischen Einwanderung und der der Russlanddeutschen, Sudetendeutschen, Donauschwaben und sonstigen deutschsprachigen
Menschen aus anderen Ländern aufzubewahren. Es sollen
schriftliche Dokumente von Personen, Familien, Instituti-
Freitag, 7. November 2014 - Seite 53 -
Gemeinschaften
onen (Schulen, Klubs, Kirchen) gesammelt werden, die je
nach Notwendigkeit später der historischen, kulturellen,
genealogischen oder Rechts-Forschung dienen können. Es
handelt sich um historische Dokumente, die die Geschichte der Ankunft der deutschsprachigen Immigranten, ihre
ersten Zeiten in Argentinien und schließliche Integration
oder ihrer Rückwanderung enthalten. Wir laden jeden ein,
der Manuskripte oder andere Dokumente besitzt, uns diese bekanntzugeben damit sie als Originaldokument oder
in Kopie erhalten bleiben. Wenn Sie unsere “Mitteilungen”
regelmäßig bekommen möchten, bitte schicken Sie uns ein
Mail. Wir laden freundlich zu unserem nächsten Treffen
ein! Dienstag, 25.11. um 18.30 Uhr in der ‘Biblioteca Alemana de la Facultad de Filosofía de Letras de la UBA’, 25
de Mayo 217, Stock 2.
SCHWABEN INTERNATIONAL ARGENTINA
Suipacha 472 1. Stock, Büro 102
Tel.: 4322-3005 / Fax: 4322-3005
Mo-Fr 10-16 Uhr
Mitgliedsbeiträge - Jahresbeiträge 2014: Rentner $ 24.-,
Nichtrentner $ 32.- (vergangene Jahre: Rentner $ 29.-,
Nichtrentner $ 38.-). Zahlstellen: Kulturzentrum des
N.D.T., Olivos, J. Bautista Alberdi 1865 (12-19 Uhr); Instituto Ballester, San Martín 444 (8-15 Uhr); Schwaben
International Argentina (10-16 Uhr).
Kontakt
twitter
RUDERVEREIN TEUTONIA
Sekretariat und Klubhaus
Solis s/n, Ruta 27, Río Luján,
1623 Villa La Ñata, Tigre
Casilla de Correo 23, 1648 Tigre
Tel.: 4728-2447 Fax: 4728-7447
www.rvteutonia.org
[email protected]
Nach abgehaltener Jahreshauptversammlung und teilweiser Erneuerung des Vorstandes setzt sich dieser wie folgt
zusammen: Vorsitzender Roberto Germán Speiser, Zweiter
Vorsitzender Klaus Meierhold, Kapitän Claudio Krotsch,
Zweiter Kapitän Alejandro Cucchietti, Schriftführer Fritz
Boettner, stellv. Schriftführerin Karin Mingramm de
Korch, Kassenwart Gerardo Schoene, stellv. Kassenwart
Artemio Dmitruk, Bootswart Omar Mangino, Hauswart
Guido Hampel, Beisitzer Gustavo Gaido und Atilio De
Marco. Stellv. Beisitzer Roland Korch, Clara Meierhold,
Thomas Rehmann, Juan Carlos Casella, Walter Naneder
und Ignacio Sanz. Kassenprüfer Herbert Korch und Roberto Federico Speiser. Erste Vorstandssitzung morgen
um 11 Uhr im Klubheim. Um möglichst vollständige Teilnahme wird gebeten. Kommende Veranstaltungen: 6.12.
Weihnachtsbasteln; 14.12. Weihnachtsfeier für Kinder.
Wanderrudern: Bei der am 26.10. vom Club de Regatas San
Nicolás organisierten Regatta im Doppelzweier mit Steuermann belegten unsere Ruderer, im Gemeinschaftsboot
RVT/CRLM in der Kategorie M45 mit Hector Delliera
(RVT), Viviana Atanes (RVT) und Alejandro Avellaneda
(CRLM) den 9. Platz in der Gesamtwertung. Regatta-Kalender November: Am 9. die verschobene Förderregatta C.
Náutico Zárate; ebenfalls am 9. Wanderrudern ‚L’Aviron
Club de Regatas‘; 13.-16.11. Argentinische Rudermeisterschaften; 15. Sonder-Regatta in Mendoza; 16. Ruderturnier
6.000 Meter vom ‚C. Mendoza de Regatas‘ organisiert;
23. Wanderrudern Mono Villa-Pokal (RCA); 30. Förderregatta Campana B. C. Dezember: 6. Wanderrudern
Vuelta al Mundo C. Remeros Alberdi (Rosario). Unsere
Freitag, 7. November 2014 - Seite 54 -
Gemeinschaften
Vereinsanlagen sind geöffnet von Mittwoch bis Sonntag
von 8-20 Uhr. Aus Sicherheitsgründen ist der Haupteingang des Vereins unter der Woche abgeschlossen. Bitte,
sich anzukündigen. Ausrudern: Die Bootsausgabe findet
mittwochs bis sonntags von 8-18 Uhr statt. Rückkehr bis
jeweils 19 Uhr. Bürozeiten mittwochs bis sonntags von
9-5 Uhr nachmittags. Wir bitten unsere Mitglieder, bei
Änderungen, ihre neuen E-Adressen im Sekretariat mitzuteilen, oder an [email protected] zu mailen.
SPORT- UND KULTUR- VEREIN
JUGEND VOM SÜDEN
Triunvirato 1208, Temperley
Tel.: 4292-2431
[email protected]
Der Damenchor, unter Leitung von M. Becker, tritt
morgen beim Chortreffen im Deutschen Verein Villa
Gesell auf. Jeden Mittwoch ab 17.30 Uhr übt der Chor
im Vereinssaal. Wir haben schon mit den Proben der
Weihnachtslieder begonnen. Die Tanzgruppe, unter
Leitung von Rudy Aigner, wird dieses Wochenende im
‘Hotel de los Inmigrantes’ dabeisein. Am letzten Sonntag
fand unser Bierfest statt. Trotz des unangenehmen Wetters war der Saal vollbesetzt. Orchester ‘Sans-Souci’ und
Gebrüder Papp haben mit ihrer tollen Musik alle zum
Tanzen gebracht. Das schmackhafte Essen wurde sehr
gelobt und freies Bier vom Fass und Getränke wurden
den ganzen Tag angeboten. Der Verein bleibt dieses Wochenende geschlossen. Wenn die Sonne wieder scheint,
können unsere Mitglieder in der schönen Parkanlage des
Deutschen Sportvereins SAGAB neben dem Industriepark
DAS MARIA­ LUISEN­KINDERHEIM­
bittet:­
Werden Sie Mitglied­oder spenden Sie!­
Heim und Geschäftsstelle­
Martin Lange 4641 - Villa Ballester­
Tel.: 4768-3931­
[email protected]
www.hogarmarialuisa.org
Kontakt
twitter
Burzaco in Azara und Drago den Tag verbringen. Man
kann dort die „parrillas“ benutzen und im Sommer auch
das Schwimmbecken, bei sehr günstigen Preisen. Ausweis
vorzeigen.
V.E.B.S. – VEREINIGUNG EHEMALIGER
BALLESTER SCHÜLER
San Martín 444, Villa Ballester
Ab November sind wir wieder samstags und sonntags
auf unserer Insel im Tigre. Mitglieder und Freunde sind
herzlich eingeladen. Wenn Sie übernachten wollen, dann
schreiben Sie bitte zur Reservierung an vebs_ib@yahoo.
com. ar Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Großes JazzKonzert am kommenden 14.11. um 21 Uhr in der Aula
Magna der Ballester Schule. Unser Mitglied Néstor Astarita und sein „Porteño-Jazz-Trío“ bringen „El Perseguidor“
auf die Bühne. Genießen Sie den Text von Julio Cortázar
in seiner eigenen Stimme; dazu Jazz-Musik und Tango!
Mehr Info finden Sie in unserem Facebook: facebook.com/
ExalumnosIbComunidadVebs. Eintritt: $ 70.-. Karten im
Vorverkauf zu $ 50.- in der Verwaltung des Instituto Ballester, San Martín 444, Villa Ballester und im Waschsalon
„Marengo“, Marengo 4450, Villa Ballester.
CLUB BERLIN
Tel.: 4308-4782
E-Mail: [email protected]
www.cluberlin.com.ar
Wir feiern den ganzen Monat den Fall der Berliner Mauer
(25 Jahre)! Das Goethe-Institut wird weiterhin den ganzen
Monat Filme über das Thema zeigen (dieses Wochenende
haben wir schon 4 über dieses Thema gesehen, wo sogar
bei einem unsere forsche Ingeborg Wasserreich mitgemacht hat!). Heute, wieder um 20 Uhr, wird einer dieser
Filme wieder im “Colegio Público de Abogados” auf der
Corrientes 1441 (fast Ecke Uruguay) um 20 Uhr gezeigt,
weitere im Filmuseum ‘Hicken’ neben der ‘Usina de las
Artes’ in der Boca, morgen und übermorgen um 16 Uhr,
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Gemeinschaften
und so geht es den ganzen Monat weiter (immer kostenlos
und jeder darf mitmachen!). Außerdem werden wir die
Weltoffenheit von Berlin und Bs.As. versinnbildlichen,
indem wir dieses Wochenende in ‘Migraciones’ bei Retiro
unsere Freunde aus aller Welt dort besuchen, mit ihren
an die 100 Stands, wo u.a. Essen angeboten wird, und
ausserdem kann man die Tänze von ihnen allen genießen
(Eintritt frei). Mit Familie Camali genossen wir auch das
tolle Gitarrenkonzert vorigen Samstag, eingeladen von
den Freimaurern von der Straße Cangallo: Recht vielen
Dank!
SPORTKLUB AUSTRIA
R. S. Peña 1138, San Isidro
Tel.: 4743-8873
Restaurant: 4742-9393
www.clubaustria.com.ar
84. Stiftungsfest im Austria! Sonntag, 9.11. ab 13 Uhr,
haben Sie schon Ihren Tisch gesichert? Reservierungen
Freitag und Samstag, Tel.: 4743 8873 von 10-16 Uhr oder
bis 21 Uhr, Tel.: 4742 9393. Rufen Sie uns noch schnell
an! Feiern Sie unseren 84. mit uns! Wie immer gibt es die
unvergleichlichen Choripanes und „colitas à la parrilla“,
leckere Brathendrl und tolle Salate. Preise: Erwachsene
$ 200.-, Kinder $ 100.-, Miglieder $ 180.-, Kinder $ 90.-.
Für die Stimmung sorgt das Orchester ‘Die Freunde’.
Die Tranzgruppe übt begeistert für Sie! Auch die Tóm-
Kontakt
twitter
bola steht schon bereit. Demnächst Info beim Thema
Schwimmsaison! Das Restaurant Austria ist von Dienstag
bis Sonntag für jeden zugänglich.
DEUTSCHER SPORTVEREIN PUNTA CHICA
Escalada 2800, 1644 Victoria
E-Mail: [email protected]
Faustball: Heute trainieren alle Kategorien ab 15 Uhr.
Am Samstag, 15., findet in unserem Verein ein Turnier
für alle Spieler statt. Tennis: Mittwochs steht ein Platz
von 18-22 Uhr zur Verfügung und samstags u. sonntags
stehen alle Plätze von 14-22 Uhr ebenfalls zur Verfügung.
Heute u. morgen Tennisunterricht für Anfänger von 13-15
Uhr. Paddle: Der Platz steht dienstags bis sonntags von
8-18 Uhr zur Verfügung. Fußball- u. Hockeyschule für
Jugendliche: Nähere Informationen sind im Sekretariat
zu erhalten. Zumba-Fitness findet jeden Samstag ab 14
Uhr statt.
FUNKEHEIM
Maipú 671 – 4. Stock Büro „42“, Capital Federal
Tel.: 4322-8613
E-Mail: [email protected]
www.fundacionfunke.org.ar
Liebe Gäste, Gönner und Freunde des Funke-Heims;
herzlich willkommen im schönen Ferienheim, das Rodolfo Funke unserer deutschsprechenden Gemeinschaft
zur Verfügung gestellt hat. Die neue Saison 2014/2015
beginnt am 5.12.14 und endet am 7.4.15. Das Heim liegt
in der Nähe von Tornquist/Sierra de la Ventana und Sie
werden dort alles vorfinden, was zum Gelingen eines
besonderen Urlaubs erwartet wird: Schöne Landschaft,
liebe Menschen, gute Vollpension, Bücher, Musik, Tanz,
Unterhaltung, Spiele und noch viel mehr. Planen Sie schon
jetzt Ihren Ferientermin. Anmeldungen werden bereits in
unserem Stadtbüro angenommen und zwar Montag und
Mittwoch von 10-15 Uhr per Telefon oder E-Mail. Für
mehr Informationen besuchen Sie bitte unsere Webseite.
Freitag, 7. November 2014 - Seite 56 -
Gemeinschaften
DONAUSCHWABEN VEREIN
VILLA BALLESTER
La Paz 650, Villa Ballester
E-Mail: [email protected]
Wir möchten auf unser 75. Stiftungsfest aufmerksam
machen. Es wird am 23.11. um 13 Uhr begangen. Herr
Alberto Daisen wird unser Fest, wie immer, fröhlich gestalten. Information und Reservierung bitte sich an Frau
Mary, Tel.-: 4767-3786 und Herr Carlos, Tel.: 4767-3711
wenden. Unser Klub vermietet die Halle für prívate Parties, Hochzeiten, Geburtstage, Taufen, Erstkommunionen,
etc. Kapazität für 150 Personen, mit Tischtennis, Metegol
und Kegeln. Für mehr Information und Reservierung
bitte sich an Herr Alejandro, Tel.: 15-6287-7646 wenden.
SKATCLUB
„DIE REIZENDEN JUNGS VON BIALET MASSÈ
5158 Bialet Massè / Córdoba
www.skatbialet.com.ar
Ansprechpartner: Helmut Pomrehn
Tel.: 03541 156 49570
[email protected]
Spiel- u. Unterrichtsort: Hotel Golondrinas
Immer samstags ab 18:30 Uhr
Jeden Samstag ab 18.30 Uhr. Gastspieler und Neueinsteiger sind herzlich willkommen. Weitere Infos: www.
skatbialet.com.ar; Mail: [email protected] oder
Tel.: 03541 156 49570.
SPORT- UND GESELLIGKEITSVEREIN BERNAL
Mariano Moreno 240, Barrio Parque,
1876 Bernal
Bierfest: Wir laden alle unsere Freunde zu unserem
Bierfest ein, das am Sonntag, 16.11., in unserem Vereinsgebäude sattfinden wird. Es gibt eine kalte Platte
mit verschiedenen Wurstsorten und Gurken, danach
Kontakt
twitter
Bratwurst und Schweinefleisch mit Sauerkraut und
Salzkartoffeln und als Nachtisch Speiseeis. Die Getränke
sind frei und im Preis inbegriffen. Am Nachmittag wird
auch Kaffee serviert und Kuchen und Torten werden
verkauft. Für Tanz und Unterhaltung sorgt das beliebte
Orchester “Sans-Souci”. Eintritt mit Mittagessen zum
Preis von $ 200.-, Kinder unter 10 Jahren $ 100.-. Karten
im Vorverkauf bei M. Kahles, Tel.: 4259-0701 und Frau
Mehringer 4252-3147.
Religionsgemeinschaften
DEUTSCHE EVANGELISCHE
GEMEINDE ZU BUENOS AIRES
(Evang. Kirche am La Plata)
Av. Elcano 4530, 1. St.
Tel.: 4551-6642 / 4553-5377
www.ceaba.org.ar
www.iglesiaevangelica.org
PARROQUIA „CENTRO“, Esmeralda 162, Buenos
Aires, Tel.: (011) 4328-8520.
PARROQUIA BELGRANO, Sucre 2855, Buenos Aires,
Tel.: 4781-7108, Mail: [email protected].
ar Büro: Mo. bis Fr. von 9-12 Uhr, Pfr. Atilio Hunzicker
per Mail oder telefonisch erreichbar. Am Sonntag, 9.11.
um 9.30 Uhr, Gottesdienst auf Spanisch. Am Donnerstag, 13.11. um 18 Uhr, Bibelstudium. Am Sonntag,
16.11. um 9.30 Uhr, Gottesdienst auf Spanisch.
PARROQUIA VILLA BALLESTER, Lavalle 2881, Tel.:
4768-1572, [email protected].
PARROQUIA MARTÍNEZ, Santa Rosa 450, Pastorin
Karin Krug. Tel.: 4792-2930; Mail: karinkrug@arnet.
com.ar. Sprechstunde Dienstag 9-12 und nach Vereinbarung. Pastor: Atilio Hunzicker Tel.: 4781-7108 (vormittags), Mail: [email protected] Büro Pasteur
433. Montag bis Freitag 9-12 Uhr, Tel.: 4792-5950, Mail:
[email protected] www.ceaba.org.ar Sonntag, 9.11. um 10 Uhr, Gottesdienst mit Abendmahl;
Freitag, 7. November 2014 - Seite 57 -
Gemeinschaften
11.15 Gottesdienst mit Taufe (sp). Ab 11 Uhr Büchertisch: Reiseführer, Fachliteratur, Romane, Kinderbücher
und vieles mehr, in gutem Zustand und zu günstigen
Preisen. Dienstag, 11.11. um 11.15 Uhr “Jogging Mental”.
Donnerstag, 13.11. um 9.30, Frühstück für Frauen. Zum
Vormerken: Sonntag, 16.11. um 18.30 Uhr, Orgelkonzert
mit Cristina Deanna (Organistin in Martínez). Unsere
Veranstaltungen sind offen für alle! Jederman ist herzlich
willkommen.
PARROQUIA OLIVOS, Avellaneda 1541, B1602AIC
Florida, Tel./Fax: 4797-0022 oder 4760–6662; Mail:[email protected] Freitag, 7. und Samstag 8.11.
von 10-18 Uhr: Feria Americana. Am Sonntag, 9.11., kein
Gottesdienst in Olivos, alle sind herzlich eingeladen, an
dem Gottesdienst und anschließendem Gemeindefest
in Florida teilzunehmen. Sonntag, 9.11.um 18 Uhr,
Konzert. Dienstags um 15 Uhr Treffen der Seniorengruppe “Acompañándonos”. Sprechstunde des Pfarrers
Claudio Schvindt mittwochs von 15-18 Uhr oder nach
telefonischer Vereinbarung.
PARROQUIA FLORIDA, Arenales 3491, Florida, Tel./
Fax: 4760-6662; Mail: [email protected] Freitag 7. und Samstag 8.11. von 10-18 Uhr: Feria Americana
in Olivos. Sonntag, 9.11. um 11 Uhr, Feierlicher Gottesdienst und Kindergottesdienst mit musikalischer Begleitung der Gruppe “Musicanto”, anschließend findet
das Gemeindefest statt mit gemeinsamen Mittagessen
(Hähnchen und Salate), Kaffee und Kuchen, Musik und
Unterhaltung. Der Frauenkreis trifft sich am 15.11. um
Am 5. November ist unsere liebe Mami und Omi eingeschlafen
 Hildegard KRUSE geb. BEIDICH
25.07.1944 - 05.11.2014
In Ewigkeit in unseren Herzen, deine Christi, Sonia, Heidi, Enkelkinder, Partner, Schwiegersöhne und Verwandte in Deutschland,
Österreich und USA.
Villa General Belgrano - Córdoba - Argentinien
Kontakt
twitter
15 Uhr. Sprechstunde des Pfarrers Claudio Schvindt:
donnerstags von 16 bis 20 Uhr oder nach telefonischer
Vereinbarung.
PARROQUIA „SAN LUCAS“, CASTELAR, Montes de
Oca 2551/2571, Castelar, Tel.: (011) 4629-2698.
PARROQUIA „PANAMERICANA“, LOS POVORINES, San Martín 2439, Los Polvorines, Tel.: (011)
4660-2554.
PARROQUIA „BARADERO”, Ruta 41 Ecke Juan
XXIII, Baradero, Tel.: (03329) 483000. [email protected].
GEMEINDE DEUTSCHSPRECHENDER
KATHOLIKEN MARIENHEIM
Calle 110, Nro. 2092
(Ex Pueyrredón 817)
B 1653 CID Villa Ballester
Tel.: 4768-0661
E-Mail: [email protected]
32. Sonntag im Jahreskreis - Weihetag der Lateranbasilika. “Um das Herz und den Verstand eines anderen
Menschen zu verstehen, schaue nicht darauf, was er
erreicht hat, sondern wonach er sich sehnt “ (Khalil
Gibran). Morgen, Samstag, fällt die Abendmesse aus.
Am Sonntag um 11 Uhr Kinder- und Familienmesse
auf Spanisch. Am Montag um 15.30 Uhr trifft sich die
Bastelgruppe und am Donnerstag trifft sich die Stickgruppe. Am 15.11. um 20 Uhr wird auf unserer Bühne
die Operette « Die Fledermaus » aufgeführt. Danach
Abendessen im Saal. Am 16. 11. um 17 Uhr Wiederholung ohne Essen. Anmeldungen zu beiden Aufführungen unter Tel. : 4768-5001. Am 7.12. findet unser
jährliches Gemeindefest statt. Es spielt das Orchester «
Die Freunde ». Die Tanzgruppe « Alle Jung » wird auch
mitwirken. Es gibt Kaffee, Kuchen, Waffeln, Weißwurst,
Chorizos, Sauerkraut, Kartoffelsalat, Bier vom Fass und
Spiele für Groß und Klein. Wir bitten um Spenden für
unsere Tombola. Das Sekretariat ist jeden Dienstag von
15-18 Uhr geöffnet.
Freitag, 7. November 2014 - Seite 58 -
Gemeinschaften
GEMEINDE DEUTSCHSPRECHEN
DER KATHOLIKEN ST. BONIFATIUS
Cuba 2981,
C 1429 AXC Buenos Aires
Tel.: 4703-3021
www.sanbonifacio.org.ar
[email protected]
„Alles vergeht. Am Abend des Lebens bleibt nur die Liebe“
(Elisabeth von Dijon). Übermorgen, am Sonntag, 9.11.,
(Weihetag der Lateranbasilika), feiern wir die Heilige Messe in Deutsch um 9.30 Uhr. Morgen, Sonnabend, 8.11. ab
15 Uhr, findet unser traditionelles jährliches Gemeindefest
statt, wie im Vorjahr mit Orchester ‚Alberto Daisen‘, auch
tritt die Schuhplattlergruppe vom Bayernverein auf. Wir
bitten um Spenden für die Tombola, sowie für den Tag
selber um Kuchenspenden. Reservieren Sie sich schon
den 28.12. für den Jahresabschluss-Asado. Näheres wird
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noch bekannt gegeben. Unser Sekretariat ist Montag und
Donnerstag jeweils von 10-18 Uhr geöffnet. Die Gemeindemitglieder werden gebeten, ihren jährlichen Beitrag
zum Ertrag der Gemeinde zu geben. Vielen Dank für Ihre
Unterstützung.
DEUTSCHSPRECHENDER KATHOLIKEN
SANKT BONIFATIUS TEMPERLEY
Albarracín 49
Tel.: 4244-8834
32. Sonntag im Jahreskreis: Morgen, Samstag, 8.11., heilige Messe in Spanisch um 17 Uhr und am Sonntag, 9.11.,
heilige Messe in Deutsch um 10 Uhr für die Verstorbenen
Clemens und Margarita Bunning. Im Sekretariat sind
neue Ausgaben der Zeitschrift „Frau im Leben“ und „Plus“
sowie Kalender für das nächste Jahr erhältlich.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 59 -
Seite der Frau
Optimist-World-Championship 2014 in Buenos Aires
Gespräch mit der Teamleiterin Birgitt Müller-Genrich
Von Helma Rissel
Die Optimisten Weltmeisterschaft am Rio de la Plata
in Buenos Aires wurde vom
20.-30.10. vom ‘Club Náutico San Isidro’ ausgetragen.
Während dieser RegattaTage ereignete sich alles, was
der Rio de la Plata wie auch
Argentinien als Land zu bieten haben. Was die Regatta
angeht, blies ein schwacher
wie auch ein guter Wind,
tobte beim Finalrennen der
braune Fluss mit einem starken Ostwind um 18 Knoten
mit Böen bis 23 Knoten in
kurzen, hohen Wellen oder
war ein Start zur angesagten
Zeit nicht möglich, denn
es besteht keine Chance,
den starken Ebbstrom und
das in die gleiche Richtung
f ließende zurückgehende
Hochwasser auszusegeln.
Das WM-Regattaprogramm
musste am Mittwoch, dem
Deutsche Mannschaft: Deike Bornemann, Lucas Schlüter, Roko Mohr, Valentin Müller,
30.10., unterbrochen werden.
Daniel Göttlich und ihre Trainerin / Coach Gesske Genrich.
Der Wasserstand stieg im
Club Náutico um rund 3 Meter. Überschwemmungen 50 teilnehmenden Nationen mit je fünf Booten und den
überall! Noch in derselben Nacht wurden viele Optis in entsprechenden jugendlichen Seglern im Alter von 11-14
einer Blitzaktion des Klub-Notdienstes vor den Fluten in Jahren, wurden einmal Einzelwettkämpfe - jeder gegen
Sicherheit gebracht.
jeden – und an zwei Tagen Teamwettkämpfe, wo vier
Wie die Teamleiterin erzählt, seien sie bereits sechs Segler einer Nation gegen 4 Segler einer anderen wettTage vor Beginn dagewesen, um sich an das Revier zu
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gewöhnen – das gehöre eigentlich immer dazu. Von den
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 60 -
Seite der Frau
eifern. “Unsere Mannschaft (Deike Bornemann, Lucas
Schlüter, Roko Mohr, Valentin Müller, Daniel Göttlich)
erlebte während dieser Regattatage gleich zwei Missgeschicke: Bei Lucas sprang bei der Regattafahrt ein
großer Fisch in das Boot und er verlor wertvolle Zeit
bei der Regatta, bei der Beschäftigung, ihn wieder dem
Wasser zurückzugeben und bei Deike, einer Spitzenseglerin, verklemmte sich ein Ast im Schwert und auch
der löste sich nur äußerst langsam, so dass sie viel später
als sonst an der Wendeboje ankam.“ Und dennoch, das
erfuhr die Mannschaft, so Birgitt, am Abschiedstag der
Regatta, gewann die Mannschaft im Nationencup die
Bronzemedaille nach den USA und den Niederlanden.
Im Einzelwettkampf erkämpfte sich den ersten Platz
der Schweizer Nicolaz Rolaz, den 2. die Spanierin Aina
Colom, den 3. der Thailänder Vorawang Rachrattanarunkel und den 4. der Grieche Dimitris Papadimitriou.
„Mir hat Buenos Aires wunderbar gefallen; hier wird ein
entspannter Lebensstil gepflegt.“ Der von der Deutschen
Botschaft gebetene Klaus Meierhold (hat sein Leben in
Buenos Aires verbracht) vom Vorstand des Rudervereins
Teutonia, habe die Mannschaft aus Deutschland liebevoll
unter seine Fittiche genommen. Er habe in der Vorberei-
tungszeit sie in die Stadt geführt, nach San Telmo und
zu einer Führung im Theater Colón angeregt. Selbst
seine Abonnementkarten bote er an. An einem anderen
möglichen Tag machten er eine Deltafahrt mit ihnen;
die übrige Zeit verbrachten die Segler im Club Náutico
und auf der dem Klub gehörenden ‘Isla B’, gegenüber
dem Klub. Auch für die Alltagsprobleme habe er immer
ein Gehör gehabt und zu Lösungen verholfen. Und was
nun kommt, ist typisch deutsch: Vor dem Schlafengehen
der Segler im Hotel wurden, da ja keine Ferienzeit war,
Hausaufgaben gemacht, Bruchrechnungen geübt etc.
Birgitt Müller-Genrich ist ausgebildete Lehrerin und
Journalistin sowie ihre Tochter als Trainingscoach Mathe-Lehrerin (außerdem hat sie Medizin studiert und war
immer erfolgreiche Seglerin). Alle Segler seien meistens
auch gute Schüler, denn Segeln erfordere körperliche,
und mentale Fitness sowie Konzentration.
Und wie sei man zu der Teilnahme an dieser Weltmeister-Regatta ausgewählt worden? Müller-Genrich erklärt:
Über ein Jahr werde eine Rangliste erstellt. 500 deutsche
jugendliche Segler sind darin. Die 80 Besten würden zu
einer Endausscheidung eingeladen, 20 davon würden
dann in vier Tagen vor Warnemünde bei Rostock segeln
und die fünf Gewinner dieser Regatta nehmen dann teil
an der Weltmeisterschaftsregatta, die jedes Jahr stattfindet, in diesem Jahr in Buenos Aires. Im vergangenen
Jahr fand sie in Italien, im nächsten Jahr in Polen statt.
„Ich bin einfach begeistert von dieser Stadt. 2006 war ich
in Uruguay, wo das Weltmeisterschaftsturnier in Montevideo gesegelt wurde und Deutschland Weltmeister
wurde.“ Sie käme gern wieder!
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 61 -
Seite der Frau
„Nicht menschliche Personen“
Von Marion Kaufmann
Es gibt so viele Probleme auf der Welt, hier und überall, wie zum Beispiel die Armut, die internen Kriege,
klimatische und andere Katastrophen, dass man sich
doch wundert, dass die Regierungen sich jetzt um die
Schimpansen Sorgen machen. Aber es gibt Regierungen
und Regierungen, und wenn es sich um eine handelt, in
deren Land das Leben einigermaßen ruhig, ohne Kriege
oder Inflation verläuft, kann es sich den Luxus erlauben,
sich auch mit Schimpansen zu befassen. Aber hier, wo
alles düster und unklar ist, und die Voraussagen für die
Zukunft auch nicht gerade brillant sind, sollte man sich
doch eher um die Unsicherheit, die Inflation, um den
Transport und solcherlei kümmern, statt um Affen. Denn
Argentinien hat sich den Ländern angeschlossen, die sich
für die Affenmenschenrechte einsetzen, HabeasCorpus
für die Schimpansen, wo man mit wissenschaftlichen
und juristischen Argumenten vorgeht, um zu erreichen,
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dass Tiere mit kognitiven Fähigkeiten und bewiesener
Intelligenz wie es bei Schimpansen der Fall ist, nicht in
Zoos eingesperrt werden. Deshalb soll die Jurisprudenz
aktualisiert werden, um ihnen den rechtlichen Status zu
verleihen, damit sie drei Basis-Rechte genießen können:
das Leben, die Freiheit und weder physisch noch psychisch
misshandelt zu werden. Wissenschaftler und Juristen bitten nun, fast einstimmig, dass man diese Tiere als „nicht
menschliche Personen“ einreiht.
Wenn die damit beauftragten argentinischen Kommissionen mit ihrer Arbeit fertig sind, wird man sich hoffentlich wieder mit den menschlichen Personen beschäftigen,
damit auch sie Basis–Rechte genießen können: würdige
Lebensbedingungen, Arbeit, ohne psychische oder physische Misshandlungen.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 62 -
Seite der Frau
Der Blumenkalender 2015 ist da
Pünktlich – wie es bei der gewissenhaften Biologin
Dr. Helga Heineken nicht anders sein kann – kam der
neue Blumenkalender in die Läden. Schnell ist dieses
Jahr vergangen, es fehlen nur noch die Calceolaria und
die Wildorchidee, bis wir den diesjährigen Kalender von
der Wand nehmen und ihn zu all den anderen legen, die
wir seit vielen Jahren gesammelt haben, und die alle zusammen ein schönes, interessantes Botanikbuch ergeben.
Es lebe also der Kalender 2015: Immer wieder lernen
wir neue Blumenarten kennen oder sehen alte Bekannte
wieder, Pflanzen wie die Blatt-Flechten, die man an den
Bäumen im patagonischen Seengebiet findet; die dekorative „tacuara“, die in Chaco und in Misiones heimisch ist;
die leuchtend gelbe Grindelia chiloensis, die sich durch
die steinigen Böden Patagoniens durchkämpft und ande-
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re mehr. Auch ein Kaktus hat sich in die Blumenpracht
eingeschlichen, der weißhaarige, aus Jujuy stammende
„cardón blanco“, dessen Haarpracht ihn vor Hitze und
Kälte schützt, denn die Natur ist weise...
Wie immer, bewundert man die vortrefflichen Fotos
von Helga Heineken (die stets betont, sie sei keine Fotografin, sie fotografiere nur gern) und die geschmackvolle
Aufmachung von ‚Photo Design Ediciones‘.
Den Kalender findet man in der ‚Librería Norte‘ (Olivos); in der ‚Boutique del Libro‘, (Martínez und Unicenter),
in der ‚Librería Rodríguez‘ (Belgrano) und bei ‚Yenny‘,
(CABA und GBA).
M.K.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 63 -
Kultur
Der letzte Ausweg
Stefan Zweigs Abschied im Paradies
Rio de Janeiro (dpa) - Den Weg zu Stefan Zweigs Grab
findet Luiz Carlos Fonseca im Schlaf. Er hat schon viele
Besucher zur „Quadra 11“ auf dem Friedhof der Stadt
Petrópolis geführt, der einstigen Sommerresidenzstadt
des brasilianischen Kaiserhauses. „Viele Franzosen, viele
Deutsche, weniger Österreicher“, sagt Luiz (73), der seit 52
Jahren auf dem Friedhof arbeitet. „Viele legen einen Stein
aufs Grab.“ Die letzte Ruhestätte des österreichisch-jüdischen Schriftstellers und seiner Frau Elisabeth Charlotte
(Lotte) ist schwarz, schlicht und schmucklos.
„Stefan Zweig hat sich umgebracht, aber er weigert sich
zu gehen. Er lebt“, sagt der Brasilianer Alberto Dines mit
Blick auf das bleibende Interesse an dessen Werk. Er sah
den stets elegant gekleideten Zweig einmal, 1940, in der
„Scholem Aleichem“, einer israelitisch-brasilianischen
Schule in Rio, rund zwei Autostunden von Petrópolis
entfernt. Damals war Dines acht Jahre. Das Treffen hat
ihn geprägt, denn der heute 82-jährige befasst sich seit
Jahrzehnten mit Zweig und der Tragödie, die im Selbstmord endete. Sein Buch „Morte no Paraíso - A Tragédia de
Stefan Zweig“ (Tod im Paradies. Die Tragödie des Stefan
Zweig) ist in Brasilien bereits in 4. Auflage erschienen.
Am 1. Dezember stellt er mit der langjährigen ZweigÜbersetzerin Kristina Michahelles und dem Historiker
Israel Beloch ein bislang unveröffentlichtes Exil-Adressbuch Zweigs vor, das Aufschluss darüber gibt, wer ihm
zum Schluss wichtig war, zu wem er Kontakt hatte. Über
150 Namen, Adressen, Telefonnummern stehen in dem
„Telephone Book“, einem Büchlein in ledernem Einband,
dessen Einträge um Kommentare und Kurzbiografien
ergänzt werden.
„Viele Namen von berühmten Persönlichkeiten, die im
Stefan-Zweig-Kosmos eine zentrale Rolle gespielt haben,
wird man vergeblich suchen“, schreibt Klemens Renoldner,
Direktor des Stefan Zweig Centre an der Universität Salzburg, in seinem bereits vorliegenden Vorwort. Natürlich
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AP
Stefan Zweig war vor dem Krieg nach Brasilien geflüchtet.
fehlen in Zweigs letztem Adressbuch die Namen derer, die
bereits gestorben waren - Walther Rathenau, Hugo von
Hofmannsthal, Rainer Maria Rilke, Arthur Schnitzler,
Maxim Gorki oder Sigmund Freud, um nur einige ganz
wenige zu nennen.
Es fehlen 1941 aber auch Namen von damals noch
Lebenden, mit denen Zweig lange befreundet war, und
die Frage steht im Raum: Warum? Nicht nur für die
Zweig-Forschung eine interessante Frage. Das „Telephone
Book“ wird im Dezember auch Thema einer Ausstellung
im „Casa Zweig“ sein, dem „kleinen Bungalow“, wie die
Zweigs ihr Haus in Petrópolis nannten.
Das Haus in der Rua Gonçalves Dias 34 ist mit Hilfe
einer Handvoll treuer „Zweigianer“ zu einem Museum
geworden, das seit 2012 an den Weltautor erinnert und
inzwischen auch andere Exilanten-Schicksale in Brasilien
erzählt. Der damals 60 Jahre alt gewordene Zweig und
seine zweite Frau suchten 1941/1942 in dem Haus die
Ruhe, die sie aber letztlich nicht fanden.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 64 -
Kultur
Dines hat auch die letzten Tage und Stunden des Autors
(„Sternstunden der Menschheit“, „Schachnovelle“, „Joseph
Fouché“) minutiös recherchiert und nachgezeichnet. Eine
Woche vor seinem Tod (am 23. Februar 1942) war er in
Rio. Rosenmontag. Er und Lotte trafen Freunde, sahen
Karnevalsumzüge im Zentrum. Doch Zweig war alles
andere als in Karnevalsstimmung. Schon am Dienstag
kehrten er und Lotte zurück nach Petrópolis.
Am Aschermittwoch verwandelte eine Nachricht die
lange vorhandene Disposition zum Suizid nach Überzeugung von Dines zum festen Entschluss. An dem Tag
kannten Brasiliens Zeitungen nur eine Schlagzeile: „(Brasilianisches) Schiff „Buarque“ von deutschem U-Boot versenkt“. Für Zweig musste klar sein: Damit tritt Brasilien
in den Krieg ein, wie es Monate später auch kam.
„Er war vor dem Krieg geflüchtet, und der Krieg kam
dorthin, wo er es nie erwartet hatte“, ahnt Dines den
Horror, den der überzeugte Pazifist Zweig gefühlt haben muss. Schon am Freitag, zum zweiten Mal in einer
Woche fuhr er erneut nach Rio. „Etwas, das er nie, nie
zuvor getan hatte. Zweig hasste die Fahrt in schlechten
Bussen von Petrópolis nach Rio“, verweist Dines in einem
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dpa-Gespräch auf entsprechende Briefe. In Rio regelte er
notarielle Dinge, ging mit Freunden essen, dann fuhr er
zurück nach Petrópolis.
Am Samstag luden er und Lotte ein eng befreundetes
Paar zum Tee ein. In der Nacht von Sonntag auf Montag
(23. Februar 1942) setzten Zweig und Lotte ihrem Leben
ein Ende. Dines ist sicher, dass er Morphium nahm, das
er nachweislich 1940 schon nach der Einnahme von Paris durch die deutsche Wehrmacht kaufte. Auch Lotte
vergiftete sich. Beide wurden im Bett gefunden. Stefan
Zweig mit Krawatte. Für Dines eine „wahre Tragödie“ im
klassischen Sinne. „Es gab keinen Ausweg.“
Stefan Zweig, dessen literarische Liebeserklärung „Brasilien - ein Land der Zukunft“ im Land selbst schlecht
aufgenommen wurde und zu verletzenden Missverständnissen führte, dankte seinem Gastgeberland in seinem
Abschiedsbrief „innig“. Und er grüßte zum Schluss all
seine Freunde. „Mögen sie die Morgenröte noch sehen
nach der langen Nacht! Ich, allzu Ungeduldiger, gehe
ihnen voraus.“
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 65 -
Kultur
Schaufenster
Europäischer Filmpreis für Agnès Varda
Berlin/Riga - Die französische Filmemacherin Agnès
Varda (86) wird für ihr Lebenswerk mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Die Regisseurin und
Autorin - „Großmutter der Nouvelle Vague“ - werde als
Schlüsselfigur der französischen und europäischen Filmlandschaft geehrt, teilte die Europäische Filmakademie
am Donnerstag in Berlin mit. Vardas Arbeit habe auch
die Welt der Kunst maßgeblich geprägt. Varda drehte
mehr als 30 Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme, darunter „Cleo - Mittwoch zwischen 5 UND 7“, „Die Zeit
mit Julien“, „Glück aus dem Blickwinkel des Mannes“
und „Vogelfrei“. Varda nimmt die Auszeichnung bei
der Filmpreis-Gala am 13. Dezember in der lettischen
Hauptstadt Riga entgegen.
Wilhelm-Raabe-Literaturpreis an Thomas Hettche
Braunschweig - Der Schriftsteller Thomas Hettche ist für
seinen Roman „Pfaueninsel“ mit dem Wilhelm-RaabeLiteraturpreis ausgezeichnet worden. Er bekam den Preis
am Sonntag in Braunschweig überreicht. In „Pfaueninsel“ geht es um ein kleinwüchsiges Schlossfräulein, das
tatsächlich im 19. Jahrhundert gelebt hat. „Pfaueninsel“
hat einen überzeitlichen Glanz und ist doch ein souverän
verfasstes literarisches Werk ganz von heute“, begründete
die Jury ihre Wahl. Der Preis wird von der Stadt Braunschweig und dem Deutschlandfunk gestiftet und ist mit
30.000 Euro dotiert. Er gehört zu den renommiertesten
Literaturpreisen im deutschsprachigen Raum.
Marburger Brüder-Grimm-Preis für Ruth Klüger
Marburg - Die Literaturwissenschaftlerin Ruth Klüger
hat für ihre Forschungen den Brüder-Grimm-Preis
der Universität Marburg erhalten. „Die Dichte und
Konzentriertheit ihrer wissenschaftlichen Arbeit sowie
die hohe literarische Qualität ihrer essayistischen und
autobiografischen Schriften lässt sie zu einer der gegenwärtig bedeutendsten Intellektuellen deutscher Sprache
zählen“, sagte Uni-Präsidentin Katharina Krause bei
der Preisverleihung am Freitagabend. Die 83 Jahre alte
Holocaust-Überlebende wurde vor allem durch ihre
1992 erschienene Biografie „weiter leben“ bekannt. 1947
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in die USA emigriert, übernahm sie in hohem Alter die
Reich-Ranicki-Gastprofessur an der Universität von Tel
Aviv. Die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle
zwei Jahre vergeben. Zuletzt erhielt sie der Journalist
Heribert Prantl.
Preis der Nordischen Filmtage
Lübeck - Der Hauptpreis der Nordischen Filmtage
Lübeck geht an den isländischen Spielfilm „Strasse der
Hoffnung“ des Regisseurs Baldvin Z. Stellvertretend
für den Filmemacher nahm der Hauptdarsteller Thorsteinn Bachmann am Sonnabend den mit 12.500 Euro
dotierten NDR Filmpreis entgegen. Die Jury begründete
ihre Entscheidung mit der Handlung voll tiefer Menschlichkeit und der besonderen Leistung der Schauspieler.
Der Film zeichnet am Beispiel von drei Schicksalen ein
bedrückendes Porträt der isländischen Gesellschaft kurz
vor der Finanzkrise des Jahres 2009. Insgesamt wurden
am Sonnabend acht Filmpreise vergeben.
Große Gauguin-Schau 2015 in der Schweiz
Basel - Ein Hauch von Südsee in der Schweiz: Die
Fondation Beyeler präsentiert 2015 eine große Schau
des Malers Paul Gauguin (1848-1903). Rund 50 Meisterwerke des Künstlers sollen für „einen der großen
europäischen Kulturhöhepunkte des Jahres“ sorgen,
teilte die Fondation am Montag in Riehen bei Basel mit.
Für die Ausstellung vom 8. Februar bis 28. Juni seien
Leihgaben aus 13 Ländern zusammengetragen worden.
Schwerpunkt der Ausstellung sind laut Fondation die
berühmten Gemälde, die Gauguin auf Tahiti schuf.
Zu sehen sind aber auch Selbstporträts und die Bilder
aus der Zeit des Künstlers in der Bretagne. Gauguin sei
zwar zusammen mit Vincent van Gogh, Cézanne und
Monet einer der wichtigsten und populärsten Künstler
unserer Zeit, sagte Museumsdirektor Sam Keller. Große
Ausstellungen seines Werks seien jedoch selten. Zuletzt
gab es eine Schau 2004 in Frankreich. Gauguin hatte
gegen Ende seines Lebens viele Jahre in der Südsee gelebt.
(dpa)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 66 -
Kultur
Premieren der Woche
„Interestelar“ (Interstellar) - USA 2014. 169 Min. Drama/Science Fiction ab (?). Regie: Christopher Nolan.
Mit Matthew McConaughey, Anne Hathaway.
Was Wissenschaftler, Politiker und Aktivisten seit Jahrzehnten prophezeien, ist eingetreten: Die Menschheit
steht kurz davor, an einer globalen Nahrungsknappheit
zugrunde zu gehen. Die einzige Hoffnung der Weltbevölkerung besteht in einem geheimen Projekt der
US-Regierung, das von dem Wissenschaftler Professor
Brand geleitet wird. Der ehemalige NASA-Pilot Cooper
und Brands Tochter Amelia machen sich mit ihrer Besatzung auf die Suche nach einem neuen bewohnbaren
Planeten. Ob und wann sie auf die Erde zurückkehren,
ist unsicher...
„Los boxtrolls“ (The Boxtrolls) - USA 2014. 96 Min.
Animation ohne Altersbeschränkung. Regie: Graham
Annable, Anthony Stacchi.
Die unter den Straßen der Stadt Cheesebridge hausenden
Boxtrolls werden von den menschlichen Bewohnern der
Oberfläche gefürchtet. Es ranken sich viele Schauergeschichten um sie. Monsterjäger Archibald Snatcher plant,
die kleinen Trolle auszurotten, um sich als Retter feiern
zu lassen. In Wirklichkeit handelt es sich bei den Kreaturen allerdings um liebenswürdigere Gesellen, die vor
Jahren den Waisenjungen Eggs bei sich aufgenommen
haben. Dieser versucht zusammen mit seiner Freundin
Winnifred die Menschen von der wahren Natur der
Boxtrolls zu überzeugen.
„Elsa & Fred“ - USA. 104 Min. Liebeskomödie ab .
Regie: Michael Radford. Mit Shirley MacLaine, Christopher Plummer.
„Elsa & Fred“ ist ein Remake des argentinischen Films
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„Elsa y Fred”. Es wird die Geschichte zweier alter Menschen erzählt, die sich kennen und lieben lernen. Sie
entdecken, dass es nie zu spät ist, im Leben zu lieben
und seine Träume zu verwirklichen.
„2/11 Día de los Muertos“ - Argentinien 2014. Horror
ab. Regie: Ezio Massa. Mit Juan Gil Navarro, Agustina
Lecouna.
Valle Viejo y Malabrigo sind zwei kleine Dörfer, die nur
durch einen Wald getrennt werden. Aufgrund bestimmter Legenden will niemand den Wald durchqueren. Am
Vorabend des Tages der Toten, kommt ein nackter,in Blut
gebadeter Mann aus dem Wald heraus. Es handelt sich
um Elias, Bruder von Santiago, einem Polizeibeamten
des Dorfes. Es stellt sich heraus, dass das Blut an seinem
Körper von drei verschwundenen Jungen stammt. Er
wird des Mordes verurteilt, doch Santiago ist sich sicher,
dass sein Bruder unschuldig ist. Um herauszufinden, was
wirklich geschah, muss er sich in den Wald begeben...
„Planta madre“ - Peru, Italien, Argentinien 2014. 87
Min. Drama ab.
„Planta Madre“ erzählt die Geschichte der Geschwister
Santoro, einer fiktiven argentinischen Band, die nationale Rockmusik in den späten ’60 gespielt hat. Jahre
später begibt sich Diamond Santoro auf eine Reise in
den peruanischen Dschungel, auf die Suche nach einer
besonderen Heilpflanze.
„Ulises“ - Argentinien 2014. 80 Min. Dokumentarfilm
ohne Altersbeschränkung. Regie: Eduardo Calcagno.
Dokumentarfilm über Ulises Dumont.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 67 -
Kultur
Kulturspiegel
Oper / Klassik / Jazz
Samstag, 8.11.
17 Uhr: „Arraigo“. The Roxy Palermo Hollywood. Niceto Vega 5542.
21 Uhr: Maria Volonté. La Biblioteca
Café, M.T. de Alvear 1155.
Sonntag, 9.11.
17 Uhr: „Cuarto Encuentro Coral.“
Maria Auxiliadora y San Carlos,
Hipólito Yrigoyen 3999. Gratis.
21 Uhr: „Respiro“. Café Vinilo, Gorriti 3780.
Theater/Tanz
Freitag, 7.11.
20 Uhr: „Romeo y Julieta“ v. William
Shakespeare. Regie: Virginia Lago.
Regio, Córdoba 6056.
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Kontakt
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21 Uhr: „Almas ardientes“ v. S. Loza;
m. Mirta Busnelli u.a. TMGSM,
Casacuberta Saal. Corrientes 1530.
21 Uhr: „Asi es la vida“. Regie: Santiago Doria; m. Roberto Carnaghi
u.a. Nacional Cervantes, Libertad
815, Maria Guerrero Saal.
21 Uhr: „Spam“ v. Spregelburd - Zypce. El Extranjero, Valentín Gómez
3378.
21.30 Uhr: „La muerte y la doncella“.
Regie: Javier Margulis; m. Horacio
Peña u.a. Nacional Cervantes (s.o.)
Orestes Caviglia Saal
Samstag, 8.11.
16.30 Uhr: „Spam“ (s. 7.11.)
20 Uhr: „Romeo y Julieta“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „Asi es la vida“ (s. 7.11.)
21.30 Uhr: „La muerte y la doncella“
(s. 7.11.)
Sonntag, 9.11.
19 Uhr: „Romeo y Julieta“ (s.7.11.)
20.30 Uhr: „Asi es la vida“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „La muerte y la doncella“
(s.7.11.)
Donnerstag, 13.11.
19 Uhr: „Romeo y Julieta“ (s.7.11.)
21 Uhr: „Spam“ (s. 7.11.)
21 Uhr: „Asi es la vida“ (s. 7.11.)
21.30 Uhr: „La muerte y la doncella“
(s.7.11.)
Verschiedenes
Ausstellungskalender; Artikel über
Kunst und Kultur: www.kunstinargentinien.com
***
„Dual“: Kunst-u. Foto -ausstellung.
v. 10 b. 14.11 / v. 10 b. 19 Uhr. Bolsa de
Comercio de Bs. As. 25 de Mayo 359.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 68 -
Kultur
Ausstellungs-Tipps
Von Susanne Franz
u
Casa Fernández Blanco, Hipólito Yrigoyen 1420,
Buenos Aires (Di-Fr 12-18, Sa und So 11-17 Uhr. feiertags geschlossen. Eintritt 2 Pesos): “Había una vez…,
muñecas y juguetes 1870–1940. Colección de Mabel y
María Castellano Fotheringham” (Es war einmal…,
Puppen und Spielzeug aus den Jahren 1870 bis 1940.
Sammlung Mabel und María Castellano Fotheringham). Dauerausstellung.
u
Espacio Fundación Telefónica, Arenales 1540, Bu-
enos Aires (Mo-Sa 14-20.30 Uhr. Eintritt frei): “Ecosistema de la Comunicación”. Kurator: Marcello Dantas. 3.7.30.11.2015. / Charly Nijensohn, “Estado de emergencia”,
Videoinstallation. 3.7.-29.11. / Hernán Marina, “Hermes,
el Mensajero”, Intervention der Fassade. 3.7.-31.12.
u
Fundación Proa, Pedro de Mendoza 1929, La Boca,
Buenos Aires (Di-So 11-19 Uhr, montags geschlossen.
Eintritt 20 Pesos, Rentner 10 Pesos, Studenten 5 Pesos;
dienstags gratis für Studenten): “Lo Clásico en Arte”.
Kurator: Giacinto Di Pietrantonio. 6.9.-30.11.
u
Galería Vasari, Esmeralda 1357, Buenos Aires (Mo-
Fr 11-20 Uhr): Alfredo Prior, “La quinta del zorro”,
Gemälde. 8.10.-7.11.
u
Hilton Buenos Aires, Lobby, Av. Macacha Güemes
351, Puerto Madero, Buenos Aires: Norberto Moncarz,
Gemälde. 3.9.-November.
u
MAR (Museo de Arte Contemporáneo de Mar del
Plata), Av. Camet Ecke López de Gomara, Mar del Plata,
Provinz Buenos Aires, Argentinien (Mo, Di und Do:
11-19; Fr, Sa, und So: 11-21 Uhr; Mi: geschlossen. Eintritt frei): “El museo de los mundos imaginarios” (Das
Museum der Phantasiewelten), von Jorge Luis Borges
inspirierte Werke von mehr als 60 Künstlern. 19.7.-30.11.
u
Museo de Arte Popular José Hernández, Av. del
Libertador 2373, Buenos Aires +Museo de Arte Hispanoamericano Isaac Fernández Blanco, Suipacha 1422, Bu-
Kontakt
twitter
enos Aires (Di-Fr 13-19, Sa, So und feiertags 10-20 Uhr.
Montag geschlossen. Mi Eintritt frei, sonst 20 Pesos):
“Grandes Maestros del Arte Popular de Iberoamérica”
(Meister der Volkskunst Iberoamerikas), Wanderausstellung. 28.8.-Januar 2015.
u
Museo de Arte Contemporáneo (MACBA), Av.
San Juan 328, Buenos Aires (Mo-Fr 12-19, Sa und So
11-19.30 Uhr. Dienstags geschlossen. Eintritt: 30 Pesos.
Studenten, Lehrer und Rentner oder über 65-Jährige: 20
Pesos. Kinder unter 12: gratis. Mi: 20 Pesos; Studenten,
Lehrer und Rentner oder über 65-Jährige sowie Kinder
unter 12: gratis): Gilad Ratman (Israel), “The Workshop”,
Videoinstallation. Kurator: Sergio Edelsztein. 3.10.-9.11.
/ Iván Contreras-Brunet (Frankreich/Chile, 1927), optische Reliefs und historische Stücke. Kurator: Ernesto
Muñoz. 3.10.-30.11.
u
“Paseo de las Esculturas”, Plaza Rubén Darío, Aust-
ria zwischen Av. Figueroa Alcorta und Av. del Libertador,
Buenos Aires: Carlos Regazzoni, 45 Skulpturen unter
freiem Himmel. Seit 22.3.
u
Rolf Art, Posadas 1583, PB (Erdgeschoss) “A”, Bu-
enos Aires (Mo-Fr 11-20 Uhr): “La mirada oculta” (Der
geheime Blick), sechs bedeutende Künstler laden den
Zuschauer anhand von Videos ein, in ihren persönlichen Dialog mit Kunstwerken, welche sie betrachten,
einzutreten: Gabriel Valansi, Marcelo Brodsky, Silvia
Rivas, Ale Thornton, Narcisa Hirsch und Javier Olivera.
Kuratorin: Maria Carolina Baulo. 4.9.-28.11.
u
Sileo Gallery, Azcuénaga 1968, Buenos Aires (Mo-
Fr 10-20 Uhr): Alejandro Raineri, “VBA…CANES”,
Gemälde, Zeichnungen, Collage. 8.10.-12.11.
***
u Weitere Ausstellungen sowie Berichte aus Kunst und
Kultur finden Sie auf der Webseite www.kunstinargentinien.com.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 69 -
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 70 -
Wirtschaft
Steuereinnahmen im Oktober: +40,8%
Die gesamten Steuereinnahmen des Nationalstaates,
einschliesslich Zöllen, Sozialabgaben und Gebühren,
erreichten im Oktober $ 104,61 Mrd, 40,8% über dem
Vorjahr, und in 10 Monaten 2014 $ 959,25 Mrd, 35,4%
über dem Vorjahr. Das Plansoll, das im Haushaltgesetz
2014 vorgesehen war, wird somit voraussichtlich übertreffen, aber bei weitem nicht im Aussmass der Vorjahre.
Die interanuelle Oktober-Zunahme hält bestenfalls mit
der Inflation Schritt, und für die ersten 10 Monate liegt
sie darunter.
Die Entwicklung war bei den einzelnen Steuern wie
folgt:
u Gewinnsteuer: $ 14,56 Mrd. (+63,4%) Die bedeutende
Zunahme ist vornehmlich darauf zurückzuführen, dass
das steuerfreie Minimum nicht erhöht wurde, so dass
immer mehr Löhne von der Steuer erfasst werden, was
zu zunehmendem Protest der Gewerkschaften führt,
jetzt bei den Erdölarbeitern, die besonders hohe Löhne
geniessen. Ebenfalls wird die Progression nicht geändert, so dass alle Steuerzahler eine kalte Erhöhung des
durchschnittlichen Steuersatzes erleben. Und schliesslich
wirkt sich bei Unternehmen der Umstand aus, das die
Steuerbilanzen keine Inflationsberichtigung haben, so
dass auch Buchgewinne versteuert werden. Bei zunehmender Inflation steigt somit der Erlös der Gewinnsteuer
überproportional.
u Mehrwertsteuer: $29,24 Mrd. (+26,7%). Die direkt vom
Steueramt eingenommene MWSt. stieg um 34,2%, die
vom Zollamt einbehaltene um 21,7%. In diesen Zahlen
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kommt einmal die allgemeine Rezession zum Ausdruck,
dann aber auch die strenge Importkontingentierung.
u Interne Steuern: $ 2,08 Mrd. (+46,9%). Diese Steuern
entfallen hauptsächlich auf Zigaretten, aber auch auf alkoholische Getränke u.a. Produkte. Die Zunahme hängt
vorwiegend mit Preiserhöhungen zusammen.
u Schecksteuer: $ 6,56 Mrd. (+31,9%). Auch bei dieser
Steuer lag der Erlös unter der Inflation, was die Rezession
bestätigt.
u Exportzölle: $ 7,38 Mrd. (+86,5%). Der Sprung ist auf
hohe Exporte von Sojabohne zurückzuführen, wobei die
Ernte dieses Jahr weit über dem Vorjahr lag. Ebenfalls
wirkt sich hier die Abwertung aus, da es sich um Deviseneinnahmen handelt, die in Pesos umgerechnet werden.
u Importzölle: $ 2,89 Mrd. (+21%). Die Zunahme liegt
unter de Abwertung der letzten 12 Monate und weist
somit auf viel geringere Importe hin.
u Benzinsteuer: $ 2,13 Mrd. (+64,2%). Die stark Zunahme ist auf die bedeutende Preiserhöhung zurückzuführen, die im letzten Jahr eingetreten ist.
u Andere Brennstoffsteuern: $ 777,9 Mio. (+50,5%)
und $ 1,53 Mrd. (+71,3%). Auch beim Dieselöl und beim
Pressgas wurden die Preise stark erhöht.
u Sozialabgaben (zum grössten Teil für das Pernsionierungsystem): $ 25,77 Mrd. (+32,7%). Die Zunahme
bringt vornehmlich Lohnerhöhungen zum Ausdruck,
aber auch in geringem Umfang eine Zunahme der legal
Beschäftigten.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 71 -
Wirtschaft
Argentinien
Der Dollarkurs schloss am Mittwoch zu $ 8,52, gegen $ 8,515 eine Woche zuvor, und um 30,57% über
Ende Dezember 2013. Die ZB-Reserven betrugen zum
Donnerstag u$s 28,11 Mrd. gegen u$s 27,38 Mrd. in der
Vorwoche. Der Rofex Terminkurs lag zum 30.12.14 bei
$ 8,723, zum 31.03.15 bei $ 9,29 und zum 30.06.15 bei $
10,04. Der Terminkurs per Oktober 2015 enthält einen
Jahreszinssatz von 29,90%. Der Schwarzkurs erreichte bei
Dollarnoten den Spitzenwert von $ 13,50. Der Kurs hatte
am 24. September einen Höchstwert von $ 15,95 erreicht.
***
Der Merval Aktienindex der Börse von Buenos Aires
verzeichnet in einer Woche zum Mittwoch ein Plus von
6,45% und lag 101,92 % über Ende 2013.
***
Par-Bonds in Pesos notierten mit 21,33% im Plus
gegenüber Ende 2013 unverändert. Discount-Bonds in
Peso gewannen zur Vorwoche 5,15% und in diesem Jahr
33,30%. Boden 2015 gewannen zur Vorwoche 1,70%,
lagen jedoch ab Ende 2013 mit 4,64% im Minus, und
Global 2017 Arg. verloren in einer Woche 0,22% und ab
Dezember 2,23%.
***
Gold wurde am Donnerstag in Buenos Aires (Banco
Ciudad) bei 18 Karat zu $ 207,13 (Vorwoche $ 221,45)
je Gramm gehandelt, und bei 24 Karat zu $ 295,90
(Vorwoche $ 316,36).
***
Kabinettschef Jorge Capitanich gab vor der Deputiertenkammer zu, dass das Gesetz, das die Zahlung
von Amortisation und Zinsen auf umgeschuldete
Staatsbonds in Argentinien bestimmt, überhaupt keine
Zustimmung erreicht hat. Kein einziger Bondsinhaber
ist beim Treuhandsfonds der Banco Nación vorstellig
geworden. Das Gesetz wurden am 30. September 2014
verabschiedet. Die Regierung hoffte damit, das GriesaUrteil zu umgehen, das bestimmt, dass gleichzeitg mit der
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Zahlung an die Inhaber der umgeschuldeten Wertpapiere
auch an diejenigen gezahlt werden müsse, die den Prozess
gegen den argentinischen Staat gewonnen haben. Abgesehen davon wollte die Regierung angeblich auch zeigen,
das der Wille zur Zahlung bestehe.
***
Capitanich forderte bei dieser Gelegenheit vom Kongress die Bildung einer bikameralen Kommission, „um
die spekulative Tätigkeit wirtschaftlicher Gruppen zu
studieren, die Wirtschaftsterrorismus ausüben“. Er
bezog sich dabei beiläufig auf spekulative Manöver der
US-Firma General Electric und von Maltería Pampa, eine
Filiale der brasilianischen Ambew. Laut Capitanich haben
diese Firmen, wie auch andere, Importe überbewertet. Die
Regierung geht in letzter Zeit immer mehr gegen ausländische Unternehmen vor. So wurde die Firma Donnelley,
eine Filiale des gleichnahmigen US-Unternehmens, des
„betrügerischen Konkurses“ angeklagt. Das Konkurzgesetz wurde jedoch vor Jahren schon dahingehend geändert, dass ein Konkursverfahren als solches behandelt
wird, und ein eventueller Betrug bei einem Strafgericht
angezeigt werden muss, aber nicht vom gleichen Handelsgericht behandelt werden muss. Der Vorwurf gegen
Donnelley besteht darin, dass das Unternehmen über
Aktiven verfüge, die den Konkurs nicht rechtfertigen.
Tatsache ist, dass die Firma hohe Verluste hatte, die weiter
andauerten, so dass sie rechtzeitig geschlossen hat und
dabei die Entschädigungen an die Belegschaft voll zahlt,
und auch keine Schulden mit dem Steueramt und privaten
Gläubigern hinterlässt. Von Betrug zu reden ist abgwegig.
***
Der Kabinettschef kündigte ebenfalls an, dass es keine
Änderung der Gewinnsteuer geben werde, und dementierte dabei das Gerücht, dass der halbe zusätzliche
Jahreslohn, der zum Jahresende gezahlt wird („medio
aguinaldo“), von der Gewinnsteuer ausgenommen
werde. Die Gewerkschaften, die besser bezahlte Arbeit-
Freitag, 7. November 2014 - Seite 72
Wirtschaft
nehmer vertreten, wie besonders die der Erdölwirtschaft,
fordern eine Erhöhung des steuerfreien Minimums der
Einkommenssteuer, die in Argentinien seit 1974 aus unerfindlichen Gründen Gewinnsteuer heisst. Die Regierung
kontert jedoch, dass der grösste Teil der Arbeitnehmer
überhaupt nicht oder kaum von der Steuer erfasst werde,
so dass nur die privilegierten Gruppen besteuert werden,
was gerecht sei.
***
Als Gegenleistung fürt die Aufhebung des Streiks
der Erdölarbeiter, der für letzten Donnerstag angesagt
worden war, hat die Regierung der Vorverlegung der
Verhandlungen über einen neuen Gesamtarbeitsvertrag zugestimmt. Obwohl der bestehende Arbeitsvertrag
erst am 31. Dezemnber 2014 abläuft, sollen die Arbeitnehmer der Branche laut (mündlicher) Erklärung des
Arbeitsministeriums im November und Dezember eine
Entschädigung für den Abzug erhalten, den sie wegen der
Gewinnsteuer erleiden. Es sollen $ 12.000 bis $ 15.000 sein.
Im 1. Quartal 2015 soll dann jeder Arbeitnehmer $ 10.000
zusätzlich pro Monat erhalten. Wenn diese Information
stimmt, die die Zeitung „Clarín“ ausführlich bringt, dann
handelt es sich um einen Dammbruch, der eine explosive
Wirkung auf sämtliche anderen Branchen haben würde.
***
Das vom Kongress abhängige Kontrollamt „Auditoría General de la Nación“, das von der Opposition
kontrolliert wird, hat einen verheerenden Bericht über
„Aerolineas Argentinas“ einschliessllich deren Tochterfirma „Austral“ bekanntgegeben. Im Jahr 2011 und im
1. Halbjahr 2012 weist AA einen Verlust von umgerechnet u$s 984 Mio. aus. Der Verlust von 2011 liege um 43%
über 2010. In den anderthalb untersuchten Jahren sei die
Belegschaft um 1.125 auf 10.782 Personen erhöht worden.
Die Personalausgaben, bezogen auf die Flugstunden, liegen bei AA um 75% über denen anderer Airlines, und die
Brennstoffkosten sind um 24% höher. AA habe 33,4 Piloten pro Flugzeug, gegen einen weltweiten Durchschnitt
der Branche von 13,2. Das Kontrollamt übt auch Kritik
am Kauf neuer Flugzeuge, bei denen keine technische und
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finanzielle Studie vollzogen worden sei.
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YPF weist im 3. Quartal 2014 einen Gewinn von $ 3,12
Mrd. aus, 127,2% mehr als in der gleichen Vorjahresperiode. Dies ist einmal auf eine Zunahme der Ppoduktion
von Erdöl um 4,6% und von Gas um 26% zurückzuführen,
dann aber auch auf die hohe Kapazitätsauslastung der
Raffinerien, die 94% erreichte, 2,4 Prozentpunkte mehr als
im Vorjahr. Doch hauptsächlich hat sich die bedeutende
Preiserhöhung für Brennstoffe ausgewirkt, die im letzten
Jahr weit über der allgemeinen Inflation liegt.
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2014 wird für die Milchwirtschaft das zweite rezessive Jahr in Folge werden, mit einer Produktion, die bei
11.072 Mio. Litern liegen werde, 1% unterhalb der 2013
erreichten Menge von 11.184 Mio. Litern. Miguel Paulón, der Vorsitzender des Verbandes der Milchwirtschaft
(CIL) sagte, dass sein Wirtschaftszweig seit nunmehr drei
Jahren stagniere. Grundsätzlich besteht ein ungelöstes
Preisproblem. In Brasilien hat die Milchproduktion zwischen 2006 und 2013 um 28,3% zugenommen, in Uruguay
um 35%, während die Steigerung in Argentinien nur 10%
betragen habe.
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Die Regierung hat ab diesem Monat die Arbeitsrisikoversicherung auf Haushaltspersonal ausgedehnt. Das
bezieht sich auf Unfälle während der Arbeit und auch auf
der Reise zum Arbeitsplatz, sowie auf Berufskrankheiten.
Wer Personal im Haushalt beschäftigt, muss ab diesem
Monat zunächst über Internet, auf der AFIP Seite, das
Formular 102/RT ausfüllen. Angestellte mit 16 oder mehr
wöchentlichen Arbeitsstunden, die älter als 18 Jahre sind,
leisten einen gesamten Monatsbeitrag von $ 498. Davon
sind $ 268 für das Pensionierungsystem und die Sozialversicherung bestimmt, und $ 230 für Arbeitsrisikoversicherung, die auf eine ART-Gesellschaft übertragen wird.
Wer mindestens 12 aber nicht mehr als 16 Wochenstunden
arbeitet, trägt zur Sozialversicherung monatlich mit $ 59
und zur Betriebsunfallversicherung mit $ 165 bei. Wer
Freitag, 7. November 2014 - Seite 73
Wirtschaft
weniger als 12 Wochenstunden arbeitet, zahlt insgesamt
$ 161 an die Sozialversicherungssysteme. $ 31 gehen an
die Rentenkasse, und die weiteren $ 131 an die Versicherungsgesellschaft.
Der Arbeitgeber darf jede beliebige Versicherungsgesellschaft aussuchen, denn die Höhe der monatlichen
Beiträge bleibt unverändert. Für die Anmeldung der
Hausangestellten braucht der Arbeitgeber eine Bescheinigung, die er aus der AFIP Seite im Internet ausdrucken
kann.
***
Gemäss der Berechnung des Beratungsbüros Elypsis
lag die Monatsinflation im Oktober bei 2%, grösstenteils bedingt durch Preiserhöhungen bei den privaten
Krankenversicherungsgesellschaften, sowie durch die
Preiserhöhungen bei Textilien, Mobiltelefonie sowie
Lebensmitteln und Getränken.
***
Sowohl die Kammer der mittleren Unternehmen
(CAME), die vornehmlich den unabhängigen Einzelhandel vertritt, wie die Handelskammer (CAC) gehen
für den abgelaufenen Monat von weiteren innerjährlichen mengenmässigen Rückgängen bei den Verkäufen
(-5,3%) aus. Bis Oktober hatte der gesamte innerjährliche
Rückgang die Quote von -7,5% erreicht. Am härtesten
betroffen waren Kfz-Reifen (-11,3%), Spielwaren (-8,2%)
und Immobilien (-7,8%). Die Ladenbesitzer erwarten keine
nennenswerte Veränderung ihrer Lage.
***
Landwirte, die ihre Bestände an Sojabohne verkaufen, können einen von der Zentralbank ausgestellten
Wechsel erhalten. Der Titel hat eine Laufzeit von bis 180
Tagen, ist mit dem offiziellen Wechselkurs indexiert, und
wird mit 3,65% jährlich verzinst. Insgesamt sollen Wertpapiere in Höhe von umgerechnet u$s 1,5 Mrd. ausgegeben
werden. Auf diese Weise sollen die Landwirte angespornt
werden, ihre Bestände an Sojabohne sofort zu verkaufen,
da sie hier auch von zukünftigen Abwertungen profitieren,
aber nicht die Lagerungskosten ertragen müssen.
***
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Die anormal hohen Regenfälle des letzten Wochenendes und danach haben einen unterschiedlichen Einfluss
auf die Landwirtschaft. Zunächst waren ca. 1,5 Mio.
Hektar überschwemmt, zum grössten Teil für kurze Zeit.
Die Viehweiden werden dabei allgemein gebessert, aber
erst wenn das Wasser wegfliesst. Bei der Weizenernte,
die unmittelbar beginnt, ist es ein Störungsfaktor, der
eventuell zwingt, die Erntearbeiten zu verschieben. Bei
Sojabohne verzögert dies teilweise die Aussaat, was keine
weiteren Folgen haben sollte, schafft jedoch allgemein
bessere Bedingungen für die Entwicklung der Pflanze. Bei
Mais u.a. Kulturen, die schon gesät wurden, begünstigt
die hohe Feuchtigkeit die Anfangsentwicklung. Allgemein
wird mit höherer Bodenfeuchtigkeit im Sommer gerechnet, was sich günstig auf die verschiedenen Kulturen
auswirkt. Besonders wichtig war der Regen in trockenen
Gebieten ausserhalb der sogenannten „feuchten Pampa“,
also vorwiegend in La Pampa, San Luis, Santiago del Estero und Teilen von Córdoba, Santa Fé, Chaco, Entre Rios
und Corrientes. Der Regen entscheidet in diesen Gebieten
über die Erträge und somit den Umfang der Ernten. Die
anormal hohen Regenfälle sind zum Teil eine Konsequenz
eines vorerst schwachen Phänomens „El niño“, womit
die Annäherung der warmen Pazifikströmung an die
südamerikanische Küste bezeichnet wird, die zu hoherer
Wasserverdunstung und somit auch mehr Regen auf dem
Kontinent führt.
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Das INDEC berichtet, dass Löhne und Gehälter im
September 2014 durchschnittlich um 1,67% und in 12
Monaten um 34,5% gestiegen sind. Bei einer Preiszunahme, die von verschieden privaten Ökonomen für diese
Periode auf leicht über 40% angesetzt wird, ergibt sich ein
interanueller Reallohnverlust von ca. 5%. Im legalen privaten Bereich betrug die Septemberzunahme 2,46%, bzw.
32,5% in 12 Monaten, im Bereich der Schwarzwirtschaft
nur 0,86%, bzw. 41% und beim Staat nur 0,6%, bzw. 34,6%.
Die Löhnerhöhungen lagen somit schliesslich allgemein
über den 30%, die die Regierung als Höchstgrenze angepeilt hatte.
Freitag, 7. November 2014 - Seite 74
Wirtschaft
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Der traditionellen Wechselstube America, an der
Ecke der Strassen San Martín und Sarmiento, hat die
ZB für zwei Monate verboten, Geschäfte mit fremden
Währungen zu vollziehen. Die Wechselstube befasst sich
mit Währungsgeschäften auf dem offiziellen Markt und
auch solchen, die über staatliche Dollarbonds vollzogen
werden, die in Buenos Aires und New York gehandelt
werden („contado con liqui“), die legal sind, jedoch von
der Regierung verdächtigt werden. Die Wechselstuben
dürften nicht auf dem Schwarzmarkt (genannt „blue“)
tätig sein, haben jedoch oft Verbindungen zu diesem, was
sich kaum vermeiden lässt.
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Der US-Richter Thomas Griesa hat den Vermittler
Dan Pollack ermächtigt, bei eventuellen Verhandlungen
mit der argentinischen Regierung auch die verbleibenden Holdouts einzuschliessen, die nicht den jüngsten
Prozess gewonnen haben, aber Prozesse eingeleitet
haben oder auch nicht. Sie werden im US-Justizjargon
als „me too“ bezeichnet. Minister Kicillof hatte bei seiner
letzten Reisen nach den USA gefordert, dass eventuelle
Verhandlungen sämtliche Holdouts umfassen, um das
Problem gesamthaft lösen zu können. Diese Forderung
von Kicillof, der Richter Griesa jetzt stattgegeben hat,
deutet darauf hin, dass der Minister an Verhandlungen
ab Januar denkt, und auch, dass Griesa bereit ist, diese
zu erleichtern.
***
Der Oberste Gerichtshof der USA hat erneut zugunsten von British Gas geurteilt und die Republik Argentinien dazu verurteilt, dem Unternehmen als Folge der
Einfrierung der Tarife in Pesos ab 2002 (mit unzureichenden Erhöhungen) u$s 185 Mio. zu bezahlen. Somit
wies das Oberste Gericht eine Berufung Argentiniens ab.
Das Gericht hatte bereits im März dieses Jahres zugunsten
von British Gas geurteilt. Das britische Unternehmen hatte
gegen die Einfrierung ihrer Tarife geklagt. Zu jener Zeit
kontrollierte British Gas das Unternehmen Metrogas, das
es nachher an YPF zu einem Schleuderpreis verkauft hat,
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weil das Unternehmen wegen der politischen Tarife völlig
entwertet war und auch seine Schulden nicht bezahlen
konnte. Die Kirchner-Regierung hat den Konzessionsvertrag einseitig ausser Kraft gesetzt, was keine legale
Grundlage hat, und sich auch nicht im Geringsten bemüht,
eine neue Rahmenordnung auszuarbeiten und mit British
Gas zu verhandeln. Kein Wunder, dass der argentinische
Staat den Prozess verloren hat.
***
Argentinien importierte brasilianische Waren im
Oktober für u$s 1,17 Mrd, um 36% weniger als im
gleichen Vorjahresmonat, berichtet das Industrie- und
Aussenhandelsministerium in Brasilia. Ein Bericht des
Beratungsbüros abeceb stellt einen konstanten Rückgang
der monatlichen Importe aus Brasilien seit Jahresanfang
fest, insbesondere bei Kfz-Teilen. Ab Juni hat sich dieser
Trend gefestigt. In den ersten zehn Monaten wurden aus
dem Nachbarland Waren für u$s 12,19 Mrd. eingeführt.
Nur 6,4% der brasilianischen Exporte gingen seit Jahresanfang nach Argentinien. Noch vor drei Jahren betrug der
Prozentsatz 8,9%. Auch die argentinischen Exporte sind
rückläufig. Im Oktober lagen die Ausfuhren mit u$s 1,16
Mrd. um 16% unterhalb des Vorjahreswertes. Die Bilanz
im bilateralen Warenverkehr für Oktober war gleich Null.
Seit Jahresanfang kumuliert Argentinien ein Defizit i.H.
von u$s 382 Mio., gegen u$s 2,63 Mrd. im Vorjahr.
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In der Bauindustrie geht die Beschäftigung zurück.
Aktuell arbeiten bei diesem Wirtschaftszweig 388.235
regisitrierte Arbeiter, 0,2% weniger als noch im Juli und
3% weniger als im August vergangenen Jahres. Die letzte
Beschäftigtenzunahme geht auf Dezember 2013 zurück.
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Zum neunten Monat in Folge sind im September die
Lebensmittel und Getränkeverkäufe zurückgegangen,
dieses Mal um 1,8%, berichtet das Beratungsbüro CCR.
Der kumulierte Rückgang seit Jahresanfang liegt bei 1,2%.
Am stärksten betroffen ist der Bereich der tiefgefrorenen
Lebensmitteln, dessen Verkäufe seit Jahresanfang um
5,8% zurückgegangen sind. Viel weniger, mit nur -0,7%,
Freitag, 7. November 2014 - Seite 75
Wirtschaft
sind die Grundlebensmittel wie Teigwaren, Speiseöl und
Matetee betroffen. Bei den Supermärkten hat sich der Verkaufsrückgang weniger als bei den Nachbarschaftsläden
bemerkbar gemacht.
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Das Landwirtschaftsdepartement der USA (USDA),
schätzt die argentinischen Ernten für die Periode
2014/15 folgendermassen. Weizen: 12,5 Mio. t, 500.000
t mehr als bei der vorangehenden Schätzung; Mais: 22
Mio. t, eine Mio. t weniger als bisher geschätzt; Sojabohne:
57 Mio. t, 2 Mio. t mehr als vor einem Monat geschätzt
wurde. Das USDA schätzt die Ernten weltweit auf Grund
von Satellitenaufnahmen, die von erfahrenen Fachleuten
interpretiert werden. Es fällt auf, dass bei Sojabohne ein
Rekord erzielt würde (2013/14 waren es 54 Mio. t), obwohl
die Landwirte beim gegenwärtigen Preis Zweifel über die
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Rentabilität haben, vor allem in den weiter entfernten Gegenden, wo die Erträge niedriger und die Transportkosten
zum Hafen oder zur Ölfabrik höher sind.
***
Die ZB erhielt bei ihrer Wechselausschreibung (Lebac
und Nobac) vom Dienstag Offerten für $ 10,56 Mrd., von
denen $ 9,04 Mrd. angenommen wurden. Da bestehende
Wechsel für $ 7,2 Mrd. amortisiert wurden, verbleibt eine
Erhöhung des Bestandes von $ 977 Mio. bei Lebac und $
860 Mio. bei Nobac. 35% der neu ausgegebenen Wechsel
läuft auf ein Jahr. Die Zinsen für Lebac lagen bei 98 Tagen
bei 26,86%, und dann jeweils mehr für längere Fristen, bis
zu 29,29% für 357 Tage.
***
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 76
Wirtschaft
Lateinamerika
Brasilien unterzeichnete mit Uruguay ein Abkommen, durch das Exporteuren und Importeuren der
beiden Länder ermöglicht wird, Zahlungen in den
jeweiligen eigenen Währungen zu erhalten, wobei der
sogenannte Währungstauschvertrag entfällt. Das neue
System ist ebenso bei der Zahlung von Altersvorsorgen
und Renten anwendbar. Gültigkeit bekommt der Mechanismus ab dem 1. Dezember dieses Jahres; die Anwendung
ist fakultativ. Laut Angaben der brasilianischen ZB würde
der Mechanismus den Zugang kleiner und mittlerer Unternehmer zum Handel erleichtern, den Markt des Real
und des Peso stärken sowie Transaktionskosten verringern. Des Weiteren würde das System dem ähneln, das
bereits mit dem Nachbarland Argentinien Anwendung
findet. Auch die uruguayische ZB äußerte sich darüber,
dass die Software für das Abkommen bald nutzbar gemacht werden soll. ( Brazil News)
***
Nachdem in Paraguay die Konsumentenpreise in
den vergangenen vier Monaten stabil blieben, stieg im
Oktober die Inflation um 0,2%. Seit Jahresanfang liegt
die Teuerungsrate bei 2,7%, drei Zehntel weniger als zum
gleichen Zeitpunkt vergangenen Jahres.
***
Ein chinesisches Konsortium baut in Mexiko die
erste Hochgeschwindigkeitsbahn Lateinamerikas. Die
Strecke zwischen Mexiko-Stadt und Querétaro kostet 43
Mrd. mexikanische Pesos (gleich E 2,6 Mrd.) und soll in
der zweiten Hälfte 2017 fertiggestellt werden. Im Ausschreibungsverfahren für das Großprojekt habe sich ein
Konsortium unter der Führung der Firma China Railway
Construction durchgesetzt, teilte das Verkehrsministerium am Montag mit. Außerdem sind vier mexikanische
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Unternehmen und der französische Staatskonzern Systra
an dem Bau beteiligt. Querétaro hat sich in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Industriestandort
entwickelt. (dpa)
***
Die Regierung von Uruguay hat die geltende Steuervergünstigung für Ausländer bis zum 31. Juli 2015
verlängert. Die Touristen, die mit Zahl- oder Kreditkarten zahlen, die im Ausland (besonders in Argentinien)
ausgestellt wurden, werden von der MwSt befreit, wenn
sie in einem Resturant essen, in eine Bar gehen, ihre Hotelrechnung oder andere Ausgaben bezahlen. Die uruguayische Regierung macht sich Sorgen über die Abnahme
der Einnahmen aus dem Tourismus, die zwischen 2011
und 1013 um 62% zurückgegangen sind.
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Die Regierung von Venezuela hat die Gehälter der
Staatsbeamten um 15% angehoben, was bei einer Jahresinflation von 64% und einer jüngsten Gehaltserhöhung von 45% für die Offiziere der Streitkräfte grosse
Empörung ausgelöst hat. Präsident Nicolás Maduro ist
gegenüber der aus den Fugen geratenen Inflation und der
direkten Auswirkung der Erdölbaisse auf die Zahlungsbilanz und die Staatsfinanzen ratlos.
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In Uruguay betrug die Inflation, gemessen mit dem
Index der Konsumentenpreise, im Oktober 0,59%, womit die Zunahme in 10 Monaten 2014 8,68% erreicht.
Die ZB hatte eine Höchstgrenze von 7% für das ganze
Jahre vorgesehen.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 77
Wirtschaft
Welt
Der weltgrößte Computer-Hersteller Lenovo hat die
Übernahme des Handy-Pioniers Motorola abgeschlossen. Motorola gab den Vollzug rund neun Monate nach
Ankündigung der Fusion bekannt. Lenovo zahlt dem
bisherigen Besitzer Google knapp u$s 3 Mrd. für Motorola.
Google hatte für Motorola Mobility einst u$s 12,5 Mrd.
bezahlt. Der Internet-Riese behält aber beim Verkauf am
Lenovo zahlreiche Motorola-Patente.
***
Drohende Wasserknappheit und deren wirtschaftliche Folgen bereiten vielen der weltweit größten Firmen Sorgen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der
Organisation CDP, die Angaben von 174 der 500 nach
Marktkapitalisierung größten Unternehmen ausgewertet
hat. Demnach gaben 68% an, dass Probleme mit Wasser
ihr Geschäft oder ihren Umsatz nachhaltig beeinflussen
könnten. Der flüssige Rohstoff droht vor allem in Wachstumsmärkten wie China, Indien und Brasilien knapp
zu werden. CDP ist eine Nichtregierungsorganisation,
die unter anderem den Umgang von Unternehmen mit
Umweltthemen untersucht. Den «Global Water Report»
veröffentlichte CDP anlässlich einer Konferenz in Barcelona, die sich mit Innovationen zum Thema Wassersparen
Statistiken
Dollarschlusskurse­
6.11.1430.10.14
Euro....................0,7826.... 0,7931
Schw. Franken ..0,9705.... 0,9561
Yen................... 114,855.. 109,115
Eurozinssätze­
6.11.14 DollarEuro
%p.a. %p.a.­
1 Monat............. 0,156........0,051
3 Monate........... 0,234........0,116
6 Monate........... 0,328........0,208
12 Monate......... 0,565........0,367
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in Europa beschäftigt. (dpa)
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Der Goldpreis gerät an den Finanzmärkten immer
stärker unter Druck. Zur Wochenmitte fiel der Preis
für eine Feinunze auf den tiefsten Stand seit viereinhalb
Jahren. Mit knapp u$s 1138 Dollar kostete das Edelmetall so wenig wie letztmalig im April 2010. Marktkenner
nennen mehrere Gründe für die derzeitige Edelmetallschwäche. Dazu zählt der in den vergangenen Wochen
zusehends stärkere Dollar, der den Kauf von Gold für
viele Anleger teurer macht. Zur Wochenmitte profitiert
die US-Währung vom Erfolg der Republikaner bei den
Parlamentswahlen in den USA. Zusätzlich gewinnt der
Dollar an Wert, weil sich in den Vereinigten Staaten eine
erste Zinsanhebung nach der Finanzkrise abzeichnet.
Hinzu kommt, dass das Interesse an Gold in Asien in den
vergangenen Monaten stetig abgenommen hat.
***
Die US-Firma Apple hat Bonds auf 8 und 12 Jahr für
E 2,8 Mrd. (gleich u$s 3,5 Mrd) zu 1,082%, bzw. 1,671%
in Europa untergebracht. Apple konnte dank seiner hervorragenden Risikoqualifizierung Mittel zu niedrigeren
Zinsen als Italien und Spanien aufnehmen.
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Vor dem Gipfeltreffen
der 21 Pazifikanrainerstaaten und Regionen
Weltbörsen: im Aufschwung
Index
Veränderung in Prozenten zum Donnerstag
(Apec) hat Apec-Chef
Gegenüber Vorwoche Gegenüber Ende 2013
Alan Bollard den Aufbau
Merval (Argentinien)..................6,45............................. 101,92
Bovespa (Brasilien)......................5,19................................. 4,25
eines Netzwerkes gegen
Mexbol (Mexiko).........................1,88................................. 5,49
Korruption in Aussicht
IPSA (Chile).................................2,72................................. 5,66
Dow Jones (USA).........................3,01................................. 5,48
gestellt. Bei dem Treffen
Nikkei (Japan)..............................8,89................................. 3,97
der Staats- und RegierungsDAX (Deutschland).....................2,88................................-1,83
chefs der USA, Russlands,
FTSE 100 (England)....................0,18................................-2,93
CAC 40 (Frankreich)...................2,09................................-1,59
Japans, Chinas und der
SPI (Schweiz)................................1,62............................... 11,29
anderen Apec-Mitglieder,
Madrid General (Spanien)..........0,16................................. 4,47
Shanghai (China).........................2,00............................... 14,39
darunter auch Chile, Peru
Freitag, 7. November 2014 - Seite 78
Wirtschaft
und Mexiko, werde die Eindämmung von Korruption
weit oben auf der Tagesordnung stehen, kündigte Bollard in Peking an. Bei dem Treffen solle der Weg für eine
intensivere Kooperation bei der grenzüberschreitenden
Bekämpfung von Korruption geebnet werden. Die ApecMitglieder repräsentieren rund 40% der Weltbevölkerung
und 55% der globalen Wirtschaftsleistung. (dpa)
***
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat fragwürdige Steuerkonstruktionen von Konzernen mit
Hilfe auch von EU-Staaten kritisiert. Doch auf die von
Luxemburg genehmigten Steuergestaltungen, mit der
auch deutsche Unternehmen ihre Steuerlast erheblich
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gesenkt haben sollen, ging Schäuble nicht direkt ein.
Nach Medienberichten soll Luxemburg hundertfach
äußerst komplizierte Finanzkonstruktionen gebilligt haben. Manche Unternehmen hätten dadurch auf Gewinne
teilweise weniger als 1% Steuern gezahlt, berichteten die
„Süddeutsche Zeitung“, die Sender WDR und NDR sowie
internationale Medien. In den ausgewerteten Unterlagen
mit einem Umfang von 28 000 Seiten fänden sich auch
drei deutsche Dax-Konzerne: die Deutsche Bank, der
Energieversorger Eon und der Gesundheitskonzern Fresenius Medical Care. (dpa)
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 79
Wirtschaft
Geschäftsnachrichten
Procter & Gamble
Die lokale Filiale dieses US-Grossunternehmens wurde
von der AFIP mit dem Entzug der Steuernummer und der
Eintragung als Exporteur hart bestraft. Laut AFIP hat der
Konzern Importe mit falschen Rechnungen über u$s 138
Mio. vorgelegt. Es geht um Überpreise bei Importen, bei
denen dann ein zu hoher Betrag zum offiziellen Wechselkurs überwiesen wird. Procter & Gamble wurde der Steuerhinterziehung und der Verletzung der Devisengesetzgebung beschuldigt. Die Firma habe Importe aus Brasilien
getätigt, die in der Schweiz über eine Filiale fakturiert
worden seien. Kontrollen hätten ausserdem eine Differenz
von u$s 19 Mio. zwischen den FOB-Gesamtwerten und
den eidesstaatlichen Erklärungen festgestellt. Bisher hatte P&G gute Beziehungen zur Regierung: es nimmt am
Programm der „gepflegten Preise“ teil, und unterstützt
die offizielle Politik der Importsubstitution.
Zum Konzern gehören Marken wie Ariel, Pampers, Gillette, Head & Shoulders und Oral B. Das Unternehmen
hat einen weltweiten Jahresumsatz von ca. u$s 84 Mrd.
P&G hat in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts die
Firma „Compañía Química“ vom Konzern Bunge und
Born (heute Bunge Corp.) gekauft und dann mit eigenen
Produkten und Zukauf von anderen ausgebaut. Beim
Vorgehen der AFIP wird einmal beanstandet, dass die
verfügten Strafmassnahmen von einem Richter hätten getroffen werden müssen, und dann, dass Dreiecksgeschäfte
(bei denen beim Export oder Import ein drittes Land eingeschaltet wird) nicht verboten sind. Beim internationalen
Handel mit Commodities sind sie sogar üblich.
Edesur
Dieses Stromverteilungsunternehmen hat in Burzaco, in
der Provinz Buenos Aires, einen neuen Transformator
von 850 MW für die Gemeinden von Almirante Brown
und Nachbarschaftsorten eingeweiht. Die Lage des Stromverteilungsnetzes in Gross Buenos Aires, wo Edesur den
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südlichen Teil bedient, ist sehr angespannt. Der Staat hat
Edesur nach der kritischen Lage, die letzten Sommer
aufgetaucht ist, finanziell unterstützt, um Engpässe und
Krisenpunkte zu beheben, die das Unternehmen wegen
der niedrigen Tarife, bei denen die Konzessionsbedigungen nicht eingehalten wurden, nicht durchführen konnte.
Dennoch sind die Pannen viel seltener und kürzer als vor
1992, als dieses Netz von der staatlichen Segba betrieben
wurde.
VF Corporation
Dieses US-Textilunternehmen invesiert über $ 100 Mio. an
ihren Produktionsstätten in Aimogasta (La Rioja) sowie
Benito Juarez (Buenos Aires) mit dem Ziel, die Marke Lee
neu zu positionieren. In der Provinz Buenos Aires entsteht
ein neues Kundenzentrum. 85% der Gesamtproduktion
wird in Argentinien erzeugt.
ZMG und Metalúrgica Rio III
Beide argentinischen Firmen weihten in Rio III die erste
nationale Staplerfabrik ein, mit einer jährlichen Produktion von 1200 Einheiten. Die Gesamtinvestition lag bei u$s
5 Mio. Die Fabrik erhielt die Lizenz von der chinesischen
LiuGong, und wurde zur ersten lateinamerikanischen Vertretung des asiatischen Unternehmens in Lateinamerika.
Atanor
Dieses Chemieunternehmen, das besonders auf dem Gebiet der Chemikalien für die Landwirtschaft stark ist, hat
anlässlich der Feier ihres 75. Bestehens einen Investitionsplan auf 5 Jahre für u$s 100 Mio. angekündigt. Die Firma,
die sieben Fabriken im Land besitzt, will ihre Geschäft
auf Chemikalien für die Erdölwirtschaft und der Bergbau
ausdehnen. Der Jahresumsatz soll von gegenwärtig umgerechnet u$s 576 Mio. auf u$s 800 Mio. erweitert werden.
Der Präsident der US-Firma Albaugh LLCC, die Atanor
kontrolliert, Dennis Albaugh, gab ebenfalls den Verkauf
Freitag, 7. November 2014 - Seite 80
Wirtschaft
von 20% des Kapitals an das chinesische Pharmaunternehmen Huapont Nutrichem für u$s 220 Mio. bekannt.
AHK
Die Deutsch-Argentinische Handelskammer veranstaltet
in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium
am kommenden 20. November ab 8:30 Uhr in ihren Räumen, einen kostenlosen Workshop über Geschäftsmöglichkeiten für Lebensmittelexporteuere sowie Produzenten
in Deutschland und der EU. Dr. Julia Hoffmann, Expertin
für Lebensmitteleinkäufe für den europäischen Markt,
hält einen Vortrag zu diesem Thema.
YPF
Das staatlich mehrheitlich kontrollierte Erdölunternehmen kündigte ein neues Premium Benzin mit 98 Oktanen
an. Es wird ab Sonntag unter dem Namen Infinia an allen
Tankstellen angeboten, und ist für die leistungsfähigsten
Motoren bestimmt, sagte der CEO des Erdölkonzerns
Miguel Galuccio. Die Gesellschaft hat einen Marktanteil
von 61% bei den Premium-Benzin, gefolgt von Shell mit
22%, Axion mit 10% und Petrobras mit 4%. Carlos Alfonsi,
Vizepräsident der Abteilung „downstream“ (Raffinerien
und Vertrieb) erläutete, dass 54% der Kfz unter 5 Jahren
alt seien, und dass 6 von 10 Kfz YPF-Produkte verwenden.
Er wies darauf hin, dass die neuen Motoren beim Benzin
anspruchsvoller seien.
Century Casinos
Diese Gesellschaft hat einen 7,5%-Anteil an Mendoza Central Entretenimientos S.A. („MCE“) um einen Kaufpreis
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von u$s 1 Mio. erworben. Zusätzlich erhielt Century eine
drei Jahre lang gültige Option zum Aufstocken des Anteils auf 50% zum Preis von MCE’s fünffachem EBITDA
abzüglich Verbindlichkeiten. Argentinien ist einer der
größten spanischsprachigen Glücksspielmärkte weltweit,
und hat bei einer Einwohnerzahl von 41 Mio. etwa 27,5
Mio. Internetverwender. Ähnlich wie in den USA ist das
Glücksspiel nicht bundesweit geregelt, sondern wird von
den Provinzen reguliert und beaufsichtigt.
North Cool SA
Diese Gesellschaft weihte im Industriepark Guemes, in
der Provinzhauptstadt Salta, ein $ 25 Mio. teueres Logistikdepot für tiefgefrorene Lebensmitteln ein. Bis zu 1500
Pallets können hier gelagert werden.
Farmacity
Der Investment-Fonds Pegasus, der die Apothekenkette
Farmacity besitzt, hat für 2015 eine Investition von $ 400
Mio. vorgesehen, die in 40 bis 50 neuen Lokalen bestehen soll, aber auch eine Verbesserung der allgemeinen
Logystik und Einführung neuer Technologie umfasst.
Bei den neuen Lokalen handelt es sich vorwiegend auf
solche, die unter den Namen „Look“ und „Simplicity“
geführt werden, die vorwiegend Kosmetikprodukte liefern. Da in diesen Fällen keine Medikamente verkauft
werden, kann die Firma sich auch auf die Provinz Buenos
Aires ausdehnen, wo bei Pharmaprodukten die Ketten
verboten sind
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 81
Wirtschaftsübersicht
Finanzielle Hilfe aus China
D
ie Regierung versucht verzweifelt, das Loch der Zahlungsbilanz zu stopfen, um auf alle Fälle
eine Erschöpfung der Reserven zu
vermeiden, die unvermeidlich mit
einem Kurssprung verbunden ist,
der die Inflation in die Höhe treibt
und die Rezession vertieft. Wie aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums verlautet, braucht die ZB u$s 10 Mrd.
um bis Dezember 2015 zu gelangen. Danach soll sich die
kommende Regierung um das Problem kümmern. Die
logische Lösung des Problems geht über eine Verhandlung
mit den Geierfonds u.a. Holdouts ab Januar, plus Einleitung von Schritten, um die anderen noch bestehenden
Konflikte zu überwinden, an erster Stelle beim Weltbankschiedsgericht ICSID. Wenn das mit Krediten der
Weltbank, der Interamerikanischen Entwicklungsbank
und auch von gewöhnlichen Banken einher geht, dann
sollte die Rechnung leicht aufgehen. Da der IWF von
dieser Regierung ausgeschlossen ist, kann all dies nicht
im Rahmen eines Standby-Abkommens, mit einem Überbrückungskredit koordiniert werden. Das würde auch
eine sofortige Vertrauenswirkung haben, die in diesem
Zusammenhang entscheidend wäre. Die Regierung macht
sich selber den Fall schwieriger, als er sein könnte, wenn
man zivilisiert vorginge und u.a. begreifen würde, dass
der IWF besonders für die Überwindung von Zahlungsbilanzkrisen gedacht ist, wie sie Argentinien jetzt erlebt.
Die Regierung scheint nicht sicher zu sein, dass alles
glatt über die Bühne geht, und will auf alle Fälle nicht in
einer extremen Notlage verhandeln. Sie muss den Gläubigern sagen können, dass das Zahlungsbilanzproblem
auch ohne eine Einigung gelöst werden kann. In diesem
Sinn versucht die Regierung, Devisen aus verschiedenen
Quellen zu erhalten. So soll angeblich im Rahmen des
neuen Erdölgesetzes erreicht werden, dass Chevron u.a.
internationale Erdölkonzerne Devisen ins Land bringen,
um grössere lokale Investitionen zu finanzieren. Ebenfalls
werden lokale Filialen multinationaler Unternehmen unter
Druck gesetzt, um eine Finanzierung für ihre Importe zu
erhalten, und ebenfalls die Getreideexporteure, damit sie
Devisen im Voraus für ihre zukünftigen Exporte bringen.
Doch der wichtigste Brocken sind die chinesischen Kredite, bei denen China verlockt wird, Lieferanten aus der
EU, der USA und anderen Ländern zu verdrängen. Bei den
Eisenbahnen hat China diesem Schema schon zugesagt,
mit bedeutenden Lieferungen von Waggons, Schienen u.a.
Materialien, die mit Krediten begleitet werden. Auf diese
Weise sichert sich China einen bedeutenden Markt, da
dann in Zukunft eine natürliche Präferenz für chinesisches Material, en erster Stelle Ersatzteile, geschaffen wird.
Hinzu sollen dann noch der Kredit für die grossen
Wasserkraftwerke in Santa Cruz kommen, bei dem einerseits Devisen ins Land fliessen, der Betrag aber dann,
vornehmlich in der ersten Etappe in Pesos ausgegeben
wird, da es sich um lokale Bauarbeiten handelt, während
die Lieferung von Turbinen und Generatoren nachher
kommt. Doch bei diesem Kredit scheint die chinesische
Regierung vorsichtig vorzugehen, so dass nicht zu erwarten ist, dass das Geld unmittelbar ausgezahlt wird.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 82 -
Wirtschaftsübersicht
Zu all dem kommt jetzt die unmittelbare Wirkung des
vor einigen Monaten vereinbarten Reservenaustausches
bis zu einem Höchstbetrag von u$s 11 Mrd. hinzu. Das
heisst, Argentinien kann einen Betrag in dieser Höhe,
in der chinesischen Währung Yuan, bei Zahlungen für
Importe aus China für eine bestimmte Zeit schuldig
bleiben, und China kann ebenfalls einen entsprechenden
Betrag in Pesos schulden. Die argentinische ZB hat in der
Vorwoche von diesem Kredit umgerechnet u$s 814 Mio.
in die Reserven aufgenommen, womit diese wieder auf
über u$s 28 Mrd. stiegen. Doch diese Yuan, die in Dollar
umgerechnet werden, sind nicht echte Reserven, da sie
eigentlich nur einen Vorschuss auf Importe aus China
darstellen.
Der vor kurzem zurückgetretene ZB-Präsident Juan
Carlos Fábrega hatte den Betrag von u$s 28 Mrd. als Ziel
der Reserven gesetzt, das beibehalten werden müsse, um
das Gespenst der Erschöpfung der Reserven abzuwenden. Und der neue ZB-Präsident Alejandro Vanoli hat
offensichtlich dieses Ziel stillschweigend übernommen.
In Wirklichkeit geht es jedoch um die verfügbaren Reserven, von denen die ZB-Leitung nicht spricht. Wenn man
Pflichtreserven auf Dollardeposien bei lokalen Banken,
Kredite ausländischer Banken und Verpflichtungen für
Terminverkäufe abzieht, verbleiben um die u$s 10 Mrd. die
kaum ausreichen, um die fälligen Zahlungen von Amortisationen und Zinsen auf die anerkannte Staatsschuld bis
Dezember 2015 begleichen. Und wenn die Zahlungsbilanz
nächstes Jahr negativ ausfällt, dann fehlen der ZB Devisen, um dies auszugleichen. Daher die Notwendigkeit der
zusätzlichen u$s 10 Mrd.
Die steigende Abhängigkeit von chinesischer Finanzierung hat voraussichtlich zur Folge, dass China eine
Druckmöglichkeit hat, um der Verhinderung oder strengen Kontingentierung von Importen von allerlei Konsumartikeln, entgegenzuwirken, so dass in der Praxis eine
Präferenz für chinesische Waren und eine Diskriminierung für solche aus anderen Ländern entsteht. In Brasilien
machen sich Regierung und Unternehmer schon Sorgen
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über die Verdrängung, die sie bei ihren Lieferungen nach
Argentinien durch chinesische erleben. Dass Argentinien
wegen der Zahlungsbilanzkrise das Mercosur-Abkommen
verletzt und Importe aus Brasilien behindert, kann eventuell akzeptiert werden. Dass diese Importe aber durch
chinesische ersetzt werden, gewiss nicht.
China ist als Abnehmer argentinischer Exporte auf
einen der ersten Plätze aufgestiegen, zunächst wegen
hoher Käufe von Sojabohne, und dann auch, weil das
Land einen grossen und wachsenden Markt für allerlei
Lebensmittel darstellt, angefangen mit Rindfleisch, das
dort zunehmend konsumiert wird. Die Bevölkerung von
über 1,3 Mrd. Menschen, über 30 Mal so viel wie die argentinische, ernährt sich im Rahmen der gegenwärtigen
Wachstumsphase zunehmend besser, mit mehr tierischen
Nahrungsmitteln und auch anderen, die mit dem qualitativen Sprung verbunden sind, der das Wachstum begleitet.
Argentinien hat hier enorme Lieferungsmöglichkeiten,
so dass natürlicherweise eine bedeutende Partnerschaft
aufgebaut werden sollte.
Es ist in diesem Sinn logisch, dass China Argentinien
in dieser schweren Stunde hilft, und dabei auch ein gewisses Risiko auf sich nimmt. Dennoch wäre es ratsam,
vorsichtig vorzugehen und es nicht auf eine Zerreissprobe
ankommen zu lassen. Denn China ist schliesslich viel
mehr an den USA als an Argentinien interessiert, sind
doch die USA bei weitem ihr wichtigster Absatzmarkt,
wobei die chinesische ZB auch immense Beträge an USSchatzscheinen hält. Und auch die USA liefern China viel
Sojabohne. China macht heute mit der grossen Welt als
gleichwertiger Partner mit, und ist bestimmt nicht bereit,
Argentinien zu helfen, seinen Verpflichtungen gegenüber
Glaubigern in anderen Staaten zu entgehen. Dass die
argentinische Regierung unterschwellig versucht, China,
und eventuell auch Russland, gegen die USA, die EU u.a.
auszuspielen, dürfte nicht so einfach sein, wie es sich CFK,
Kicillof und Timerman vorstellen.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 83 -
Wirtschaftsübersicht
Die differenzierte Rezession
D
ie Konjuntur ist in den letzten
Wochen steiler abwärts gegangen.
Doch die Entwicklung ist sehr unterschiedlich, was der Präsidentin
erlaubt, mit Hinweis auf bestimmte
Bereiche, die Rezession zu bagatellisieren oder gar zu verneinen.
Die Differenzierung kommt deutlich im Unterschied der
Entwicklung bei den Supermärkten und den ShoppingCenters zum Ausdruck. Das Statistische Amt (INDEC)
weist für September einen Gesamtumsatz der Supermärkte von $ 14,56 Mrd. aus, der um 34,9% über dem gleichen
Vorjahresmonat liegt, jedoch bei einer Inflation von ca.
40% einen mengenmässigen Rückgang von 3% ergibt.
Verglichen mit August lag der Septemberumsatz um
7% niedriger, zu konstanten Preisen sogar um 8,1%. Die
Rezession hat sich einem Monat auf den anderen sichtbar
verschärft, wobei auch Oktober nicht besser als September
sein dürfte. Der Einzelhandelsverband CAME berichtet,
dass der Mengenumsatz im Oktober um 5,3% unter dem
gleichen Vorjahresmonat lag, und in 10 Monaten um 7,5%
geringer war.
Die Consulting-Firma CCR, die sich mit der Messung
und Analyse des Konsums befasst, weist darauf hin, dass
der Lebensmittelkorb der Supermärkte im September
einen innerjährlichen Rückgang von 2,1% aufweist, bei
einer Preissteigerung von 45,5%, also mehr als wir oben
angenommen haben. Das Programm der „gepflegten Preise“, bei dem wichtige Produkte, wie Speiseöl und Milch
bei bestimmten Marken künstlich billig gehalten werden,
hat offensichtlich nur dazu beigetragen, dass der Konsum
nicht noch mehr gesunken ist.
Der Konsumrückgang bringt auch einen Übergang
von teuren auf billigere Lebensmittel mit sich, so dass in
bestimmten Fällen die Abnahme viel höher ist, während
bei Teigwaren sogar eine interanuelle Zunahme festgestellt
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wird, weil mit diesen der Rindfleischkonsum teilweise
ersetzt wird. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, das der Konsum von trockenen Teigwaren zwar
ständig zunimmt und 2013 8,27 kg pro Kopf erreichte,
jedoch immer noch weit entfernt von dem in Italien liegt,
wo es 26 kg pro Kopf im Jahr sind.
Bei den Shopping-Centers lag der Septemberumsatz mit
$ 2,44 Mrd. um 26,4% über dem Vorjahr, was einen realen
Rückgang von ca. 25% zum Ausdruck bringt. Gegenüber
August lag der Rückgang zu laufenden Preisen bei 9,4%, zu
konstanten Preisen 11,2%. Bei den Shopping-Centers handelt es sich um Produkte, bei denen nur ausnahmsweise
ein unmittelbarer Bedarf besteht. Es geht um Bekleidung,
Schuhe, Haushaltsgeräte, Sportausrüstungen, Computer,
u.s.w. Hier kommt nicht nur der reale Einkommensrückgang der Bevölkerung zum Ausdruck, sondern die
Befürchtung, dass es noch schlimmer kommen kann,
eventuell mit Verlust des Arbeitsplatzes oder weniger
Beschäftigung bei Selbstständigen.
Diese Haltung kommt auch in der stark gestiegenen
Dollarnachfrage für Sparzwecke zum Ausdruck. Statt
dauerhafte Konsumgüter zu kaufen, wird über den Dollar gespart. Im Oktober wurde ein Rekordbetrag von u$s
446,3 Mio. bei Banken zum offiziellen Kurs abgehoben,
der auf insgesamt 698.239 Personen entfällt, die nachweisen konnten, dass ihr beim Steueramt angegebenes
Einkommen ihnen erlaubt, einen Überschuss in Dollar
anzulegen. Durchschnittlich kaufte jeder somit u$s 640.
Gewiss: der Anreiz zum Kauf von Dollar zum offiziellen
Kurs ist beim Höhensprung des Schwarzkurses grösser
geworden, weil diese Dollar dann eventuell mit hohem
Gewinn verkauft werden können. Im September betrugen
diese Dollarkäufe u$s 379,1 Mio. im August u$s 260,1 Mio.
und in den Vormonaten viel weniger.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 84 -
Wirtschaftsübersicht
Die Regierung hat sich bemüht, dieser Tendenz mit
weichen Krediten auf 12 Monate entgegenzuwirken, hatte
dabei jedch nur einen beschränkten Erfolg. Die Einzelhandelsgeschäfte, die allerlei dauerhafte Konsumgüter
verkaufen, bieten ohnehin immer mehr Konsumkredite
auf 12 und sogar bis zu 18 Monaten an, zinslos oder zu
niedrigen Sätzen. Und auch das wirkt relativ wenig, wenn
man bedenkt, dass allgemein mit einer weiterhin hohen
Inflation gerechnet wird, so dass diese Kredite real einen
Preisabschlag beinhalten. Ausserdem sind die meisten
dauerhaften Konsumgüter in Dollar zum Schwarzkurs
sehr billig, gelegentlich billiger als in den USA. Das sollte
als Anreiz wirken, um gehortete Dollar zu verkaufen und
diese Güter zu kaufen. Doch das geschieht offensichtlich
nur ausnahmsweise.
Die Tatsache, dass die Rezession so stark differenziert
ist, macht das Phänomen viel schlimmer. Wenn allgemein
ein Umsatzschwund von real 3% bestünde, und alle die-
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sen Prozentsatz ihres Einkommens verlören, bräuchten
die Unternehmen kaum jemand zu entlassen, und die
Gesellschaft könnte die Rezession ohne grosse Schwierigkeiten ertragen. Bei der starken Differenzierung, die eingetreten ist, sind die Konsequenzen schlimmer, weil viele
Unternehmen schliessen oder extreme Notmassnahmen
ergreifen müssen, und somit viele Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren. Ohnehin beschleunigt die Rezession
die Bemühungen der Unternehmen, Effizienz zu gewinnen, durch Rationalisierung und besonders Einführung
von Computertechnologie, bei der Argentinien allgemein
stark im Rückstand steht, besonders im Vergleich mit
den USA. Wenn die rückläufige Konjunkturwelle nicht
bald überwunden wird, kommt es besonders schlimm.
Darüber sollte sich an erster Stelle die Regierung Sorgen
machen.
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Freitag, 7. November 2014 - Seite 85 -

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