I-CV Bankenstudie 2013 (Auszüge)

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I-CV Bankenstudie 2013 (Auszüge)
I-CV Bankenstudie 2013 (Auszüge)
«Die Schere zwischen starken und schwachen Banken öffnet sich weiter»
Fisch Asset Management
Summer Tutorial 2013
20. Juni 2013
Christian Fischer
Bankenspezialist & Partner
Independent Credit View
Schweizergasse 21
[email protected]
+41 43 204 19 19
8001 Zürich
www.i-cv.ch
MwSt Nr. 567701
Inhaltsverzeichnis
1
2
3
4
5
6
7
8
9
Rückblick: I-CV Bankenstudie 2012 & historische Ratingentwicklung
Aktuelle Einflussfaktoren auf die Bonität der Banken
Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld
Brennpunkt 2: Bilanzausweitung
Brennpunkt 3: Eigenkapital
Brennpunkt 4: Bail-in
I-CV Banken-Modell
I-CV Stress-Test
I-CV Rating
The view behind the rating
Fragen & Diskussion
Beilage: Abkürzungsverzeichnis inkl. Ratingtabelle, Anhang
2
Rückblick: I-CV Bankenstudie 2012
I-CV Thesen im 2012
Trotz der Stabilisierung der Bankenbonitäten rechnen
wir insgesamt mit einem Rating Downgrade-Trend
seitens der Agenturen:




Grösster Druck besteht für die europäischen
Banken
Nebst den senior Ratings bleibt der Druck
besonders hoch auf Ratings von nachrangigen
Verbindlichkeiten und Hybridkapital
Auch im Pfandbrief-Universum steht eine
grössere Differenzierung nach Bonität der
Emittenten bevor
Sollte die strukturelle Nachrangigkeit weiter
zunehmen, dürfte sich der Rating Abwärtstrend
bei Banken weiter verschärfen
Die Rückkehr zu einem Wachstumskurs in Europa ist
nur mit einem gesunden Bankensystem möglich. Es
bedarf deshalb einer längst überfälligen
Rekapitalisierung der Banken respektive einer
Strukturbereinigung des Finanzsystems
Was ist seither geschehen?
Die Ratings der Agenturen haben sich wie erwartet über
das gesamte Universum weiter abgeschwächt. Gründe sind
fundamentale Schwächen aber auch Methodologieanpassungen
Wir rechnen mit weiteren Rückstufungen in den nächsten
12 Monaten
Die stärksten Downgrades waren in Europa zu
verzeichnen. Nicht nur auf Stufe senior unsecured,
sondern auch Pfandbriefe und nachrangige Anleihen
wurden von dieser Rückstufungswelle erfasst
Die strukturelle Nachrangigkeit ist weiterhin ein Thema:
die Banken suchen nach möglichst günstigen
Refinanzierungsquellen (Repo/LTRO, Pfandbriefe) zu
Lasten der senior unsecured Bondholder
Mit der Ausgestaltung der europäischen Bankenunion und
der Krisenbewältigung in Zypern kristallisieren sich erste
Lösungsansätze heraus (Bail-in)
Die notwendige substantielle Verstärkung des
Eigenkapitals der Banken ist immer noch überfällig
3
Rückblick: Historische Ratingentwicklung
Historische Ratingentwicklung I-CV
Kommentare
Die I-CV Ratings haben die Bonitätsabschwächung im
globalen Bankensystem frühzeitig angezeigt
Durchschnittsrating I-CV
Durchschnittsrating Agenturen
Die hauseigenen I-CV Stress-Tests ermöglichen den
Investoren, schwache Institute rechtzeitig zu
identifizieren und sich auf stärkere Banken zu
fokussieren
AA1 6.2
16.3
1 6.4
1 6.0
A+
1 5.5
1 5.4
1 5.3
1 5.0
A
1 4.8
1 4.2
A13.4
1 3.1
1 3.5
1 3.2
BBB+
Sep-07
Sep-08
Apr-09
Mai-10
Mai-11
Mai-12
Mai-13
I-CV verfeinert das Bankenmodell weiter und baut
das Universum auf 66 Banken aus
Quelle: I-CV, Mai 2013
Nachdem sich im 2012 die Ratings auf BBB+ Niveau
stabilisiert haben, verzeichnen wir im 2013 eine leichte
Verbesserung in Richtung AGetrieben durch eine Bonitätsverbesserung bei US
Banken sowie den europäischen Banken in AAAStaaten weist der I-CV Ratingtrend leicht nach oben
In den Emerging Markets zeichnet sich ein heterogenes
Bild ab: Indien, welches mit grossen Problemen
kämpft, China und Brasilien mit ersten Anzeichen von
Abschwächungen der Wirtschaft und der
Fundamentaldaten, Russland mit stabilen Zahlen und
die Türkei im Aufschwung
4
I-CV Bankenstudie 2013: Universum*
Nach Regionen:
TBRIC
Nordamerika
Rest-EU
Rest-EU
Türkei
- Akbank
- Garanti Bank
- Isbank
Brasilien
- Banco do Brasil
- Banco Bradesco
- Itau Unibanco
Russland
- Sberbank
- VTB
China
- Bank of China
- China Construction Bank
- Industrial & Commercial
Bank of China
Indien
- State Bank of India
Kanada
- Bank of Nova Scotia
- Royal Bank of Canada
- Toronto Dominion Bank
USA
- Bank of America
- Citigroup
- Goldman Sachs
- JP Morgan
- Morgan Stanley
Österreich
- Erste Group
- Raiffeisen International
Dänemark
- Danske Bank
Frankreich / Belgien
- BNP Paribas
- Crédit Agricole
- Société Générale
- KBC
Deutschland
- Bayern LB & LBBW
- Commerzbank
- Deutsche Bank
Niederlande
- ABN Amro
- ING Bank
- Rabobank
Polen / Irland
- PKO Bank
- Bank of Ireland
Italien
- Intesa
- UniCredit
England
- Barclays Bank
- HSBC Holding
- Lloyds
- RBS
- Standard Chartered
Spanien
- Banco Popular
- BBVA
- Santander
Naher Osten
-
AbuDhabi Com. Bank
Com. Bank of Qatar
First Gulf Bank
National Bank of
AbuDhabi
- Qatar National Bank
Australien
-
ANZ
Commonwealth Bank
National Australia Bank
Westpac
Singapur
- DBS Group
- OCBC Bank
- United Overseas Bank
AAA-EU
Norwegen
- DNB Nor
Schweden
- Nordea
- SEB
- Svenska Handelsbanken
- Swedbank
Schweiz
- Credit Suisse
- Raiffeisen Schweiz
- UBS
* Das effektive, von I-CV abgedeckte Universum orientiert sich an den Kundenwünschen und ist deutlich grösser als hier abgebildet
5
Aktuelle Einflussfaktoren auf die Bonität der Banken
Bankbilanz
Wettbewerbsfähigkeit Staat
Leistungsbilanzdefizite
Sparprogramme
Arbeitslosigkeit, Konsum
Überschuldung (Immomarkt)
Kredite an
Unternehmen und
Haushalte
Länderrisiken (Budgetdefizite,
Überschuldung, etc.)
Wachstum < Zinsen
Rückläufige Steuereinnahmen
Zunahme Sozialkosten
Verbindlichkeiten
Staatsanleihen
Eigenkapital
Mangelnde Rückstellungen
Refinanzierungsdruck
Fight for deposits
IWF & EZB mit Vorrang
Bail-in Klauseln
Deleveraging
Regulierungsdichte
Sinkende RoE
Zunehmende Kreditausfälle
Mässige Thesaurierungskraft
Verwässerung der Aktionäre
Brennpunkte 2013
1
2
Wirtschaftliches Umfeld
3
Eigenkapital
Bilanzausweitung
4
Bail-in
Quelle: I-CV, Mai 2013
6
Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld
Die Staatshaushalte sind vielerorts immer noch strapaziert
Maastricht Kriterium
(max. Defizit = 3%)
AbuDhabi
Norwegen
Katar
Singapur
Schweiz
Russland
Deutschland
Schweden
Australien
Brasilien
China
Österreich
Türkei
Italien
Belgien
Dänemark
Kanada
Polen
Niederlande
Frankreich
USA
Spanien
England
Irland
Indien
Schuldenratio 2013
(in % BIP)
14.0
12.3
10.9
5.0
0.2
-0.3
-0.3
-0.8
-1.1
-1.2
-2.1
-2.2
-2.2
-2.6
-2.6
-2.8
-2.8
-3.4
-3.4
-3.7
-6.5
-6.6
-7.0
-7.5
-8.3
18.2
34.1
34.9
108.2
48.3
10.4
80.4
37.7
27.6
67.2
21.3
74.2
35.5
130.6
100.3
51.8
87.0
56.8
74.5
92.7
108.1
91.8
93.6
122.0
66.4
Arbeitslosenquote 2013
(in %)
0.5
3.1
0.5
2.0
3.2
5.5
5.7
8.1
5.3
6.0
4.1
4.6
9.4
12.0
8.0
7.6
7.3
11.0
6.3
11.2
7.8
27.0
7.8
14.2
10.5
Quelle: IWF, World Economic Outlook, April 2013
Implikationen
Die Verschuldung vor allem
europäischer Staaten nimmt
weiter zu
Das Maastrichtkriterium von
max. 3% Staatsdefizit wird
inzwischen voraussichtlich
von 17 Staaten eingehalten
(2012: 11, 2011: 8, 2010: 3)
Es ist eine differenzierte
Entwicklung zu beobachten
(siehe I-CV Länderstudie vom
Oktober 2012)
Der wirtschaftliche und politische
Handlungsspielraum zur Stützung
der Banken bleibt stark
eingeschränkt
Wachstum notwendig zur Stärkung
des makroökonomischen Umfelds
7
Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld
I-CV Immobilienindikator – Beispiel Häusermarkt USA und CH
Starke Überhitzung
Leichte Überhitzung
Implikationen
USA
Schweiz
2
2
1.5
1.5
1
1
0.5
0.5
0
0
-0.5
-0.5
-1
-1
-1.5
-1.5
-2
Jun-05
Jun-06
Jun-07
Jun-08
Jun-09
Jun-10
Jun-11
Jun-12
-2
Jun-05
US I-CV Immobilienindikator
Jun-07
Jun-08
Jun-09
Jun-10
Jun-11
Jun-12
Switzerland I-CV Immobilienindikator
140
200
190
Die Schweiz hingegen zeigt
weiterhin Anzeichen einer
Blasenbildung im
Immobiliensektor
130
180
Fazit
120
170
160
110
150
100
140
90
130
120
Jun-05
Jun-06
Die USA befinden sich nach der
starken Korrektur von 20062009 nun wieder in einem
positiven Umfeld in Bezug auf
die Hauspreisentwicklung
Jun-06
Jun-07
Jun-08
Jun-09
US Häuserpreise
Jun-10
Jun-11
Jun-12
80
Jun-05
Jun-06
Jun-07
Jun-08
Jun-09
Jun-10
Jun-11
Jun-12
Switzerland Häuserpreise
Der I-CV Immobilienindikator liefert ein Signal für steigende oder fallende
Immobilienpreise. Der Verlauf und das Niveau des Immobilienindikators
können auf eine mögliche Überhitzung hinweisen
Nebst Häusermarktdaten wie Preise, Eigenheimquote oder Preis/Mietwert
Verhältnis fliessen auch fundamentale Makrodaten ins Modell ein
Der I-CV Immobilienindikator
dient als Frühwarninstrument
und wird insbesondere zur
Analyse und Überwachung von
Hypothekenpfandbriefen
eingesetzt
Ebenso dient er zur Evaluation
der potentiellen Entwicklung der
Kreditverluste (NPL = Non
Performing Loans) im
Bankensektor
Quelle: I-CV Immobilienindikator, Mai 2013
8
Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld
NPL (Non Performing Loans) / Gesamte Kredite
Implikationen
Alle Zahlen in %
Insgesamt stabilisieren sich die
Kreditausfälle im analysierten
Universum auf 4.1%, wobei
lediglich die Regionen Naher
Osten sowie Rest-EU eine weiter
steigende Tendenz aufweisen
7 .3
2007
2011
2012
3 .9
6.6
4 . 1 4.1
2 .1
1 . 2 1 .1
3 .2
3.1
0.2
Gesamtes
Universum
Australien
TBRIC
1 .4
0.5
2.9
2 .7
1.2
AAA-EU
2 .8
1 .9
2 .7
1 .4
1 .3
1 .3
1 .0
Rest-EU
1 .8
Naher Osten Nordamerika
Singapur
NPL Coverage (Reserven / NPL)
2007
2011
2012
27 0
139
1 06
87 87
85 95
89
117
Gesamtes
Universum
Australien
115
151
TBRIC
77
49 52
AAA-EU
136
112
94
57 52
Rest-EU
1 04
111
Naher Osten Nordamerika
123
1 01
1 21
Singapur
Die Reserven zur Deckung der
Ausfälle wurden nicht erhöht,
dabei zeigt sich für die Region
Rest-EU auf einer sonst schon
sehr tiefen Basis eine weitere
Verschlechterung; Gründe dafür
sind u.a. eine tiefe Rentabilität
und die ungenügende
Eigenkapitalbasis respektive
Kapitalisierung
Grosse Unterschiede erkennt man
bei den EM: Indien mit sehr
schlechter Aktivaqualität, gefolgt
von Russland und Brasilien,
während in China und der Türkei
die NPL auf tiefem Niveau sind
Quelle: Geschäftsberichte, I-CV
9
Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld
Non-Performing Loans: Die Unterschiede zwischen den Banken
im analysierten Universum akzentuieren sich
Alle Zahlen in %
Flop10
Bank of Ireland
Top10
Nicht überraschend sind hier
Banken von Rest-EU auf der
Verliererseite zu finden. Das
wirtschaftliche Umfeld wie auch
eine inkonsequente
Umsetzung/Abbau der NPL
(aufgrund tiefer Profitabilität
und/oder unzureichender
Eigenkapitalsituation) führten zu
einem weiterhin hohen Stand an
Problemkrediten
21,0%
UniCredit
13,7%
Intesa
13,3%
Erste Group
12,2%
Banco Popular
11,9%
Raiffeisen International
10,1%
RBS
9,1%
PKO Bank
8,9%
Lloyds
8,7%
KBC
8,1%
Bank of Nova Scotia
1,0%
Westpac
0,9%
OCBC Bank
0,8%
Commonwealth Bank
0,8%
Credit Suisse
0,7%
Raiffeisen Schweiz
0,7%
Toronto Dominion
0,6%
UBS
0,6%
Svenska Handelsbk
0,4%
Royal Bk of Canada
0,3%
Implikationen
Auf der Gewinnerseite sind
Banken von AAA-Staaten oder
sonst starke Nationen vertreten.
Hier trägt das gute
Wirtschaftsumfeld wie auch
stabilisierende Massnahmen
seitens des Staates zu einem
tiefen NPL-Niveau bei
Quelle: I-CV, Mai 2013
10
Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld
Coverage (Reserven / NPL): Banken applizieren unterschiedliche
Standards in Bezug auf die Risikovorsorge für Kreditausfälle
Alle Zahlen in %
Flop10
Bayern LB
28%
Raiffeisen Schweiz
29%
Lloyds
33%
Rabobank
34%
Bank of Ireland
36%
ING Bank
37 %
Danske Bank
37 %
Commerzbank
40%
Nordea
41%
HSBC Holding
42%
Bradesco
Com. Bk of Qatar
Sberbank
Banco do Brasil
JP Morgan
149%
1 54%
182%
1 87 %
Citigroup
213%
Ind. & Com. Bk China
Banken aus Emerging Markets
(aufgrund fallenden NPL) wie auch
nordamerikanische Institute
weisen sehr hohe Reserven für
Kreditverluste (im Verhältnis zu
den NPL) aus und sind somit für
eine mögliche Verschlechterung
der Aktiven gut gewappnet
161 %
203%
China Construction
Bei den Verlierern sind analog den
NPL wiederum viele Banken aus
Europa anzutreffen. Mangels
Erträgen und Eigenkapital werden
die Reserven nicht adäquat
angepasst. Besonders gravierend
kann dies für Banken mit hohen
NPL und tiefem Eigenkapital
ausgehen (z.B. Lloyds, Bank of
Ireland, Commerzbank)
Die angenommene Werthaltigkeit
der Kreditsicherheiten ist
fragwürdig angesichts der
wirtschaftlichen Schwäche vieler
europäischer Volkswirtschaften
Royal Bk of Canada
Bank of China
Top10
Implikationen
232%
27 1 %
296%
Quelle: I-CV, Mai 2013
11
Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld
Deckungsgrad der Problemkredite im Verhältnis zu den
Reserven plus Eigenkapital der 15 schlechtesten Banken
Reserven plus Eigenkapital als Vielfaches der Problemkredite (NPL)
Bank of Ireland
UniCredit
Lloyds
Banco Popular
Intesa
Erste Group
Danske Bank
Bayern LB
Commerzbank
KBC
Raiffeisen Int.
State Bank India
RBS
ABN Amro
PKO Bank
Ø Universum
2011
0.8x
0.8x
1 .2x
1 .3x
1 .1 x
1 .3x
1 .5x
1.3x
1 .7 x
1.4x
1.4x
1 .5x
1 .5x
1.6x
2.3x
1 .8x
1 .7 x
1 .8x
2.9x
1.9x
2.2x
2.0x
2.8x
2.0x
2.3x
2.2x
2.0x
2.3x
2.4x
2.3x
2012
sehr schwach
Definition
Dieses Ratio misst das Verhältnis
der verfügbaren Reserven zuzüglich
des Eigenkapitals zu den
Problemkrediten
Implikationen
Viele Banken segeln nach wie vor
hart am Wind. Innert Jahresfrist
haben sich die Ratios nur
unwesentlich verbessert
Mit Ausnahme der State Bank of
India sind alle links aufgeführten
Banken dem Gebiet Rest-EU
zuzuordnen, wo nebst der hohen
Kreditausfälle, tiefer Coverage und
knappem Eigenkapital auch
Rentabilitätsprobleme herrschen
Fazit
schwach
8.6x
9.2x
Quelle: Geschäftsberichte, I-CV
Wir erwarten für das 2013 weiter
steigende NPL für Europa und eine
stabile Entwicklung für die
restlichen Gebiete
12
Brennpunkt 2: Bilanzausweitung
Entwicklung der Zentralbankbilanzen in % seit 2007 (LC)
400
SNB
Eurosystem
350
Federal Reserve
Bank of Japan
Eine zunehmende Anzahl von Banken und
Staaten können die Refinanzierung von
Verbindlichkeiten nur noch über
öffentliche Kreditgeber sicherstellen
300
250
200
150
1 00
50
0
Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec Mar07 08 08 08 08 09 09 09 09 10 10 10 10 11 11 11 11 12 12 12 12 13
Entwicklung der Zentralbankbilanzen (USD Mia.) seit 2007
5,000
4,000
SNB
Eurosystem
Federal Reserve
Bank of Japan
Implikationen
3,000
2,000
Die LTRO Programme der EZB erfreuten
sich hoher Nachfrage; innerhalb des
Euroraums herrscht eine ausgeprägte
regionale Differenzierung. Erste Institute
nutzten die Rückzahlungsoption anfangs
2013 (ca. EUR 160 Mia. im 1Q13)
Die Aufblähung der Bilanzen der
Zentralbanken sowie die Kreditvergabe im
Rahmen von IWF Programmen wirken
sich unmittelbar auf die
Finanzierungsstruktur von Staaten und
Banken aus und beeinflussen die
Entwicklung der Risikoprämien
Fazit
1,000
0
Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec Mar07 08 08 08 08 09 09 09 09 10 10 10 10 11 11 11 11 12 12 12 12 13
Die Strukturbereinigung des
Finanzsystems ist überfällig und wird
durch die expansive Geldpolitik
aufgeschoben
Quelle: FED, EZB, SNB, IWF, I-CV
13
Brennpunkt 2: Bilanzausweitung
Bankbilanzen wachsen weiter
Gesamtes Universum in EUR Mia.
Wachstum 2007-2012
Bankassets
44,207
34,421
+28%
2007
19,547
+39%
2007
17,811
+19%
2007
102%
101%
27 %
Risikolose Aktiven?
Medial immer wieder ein Thema, doch in der
Realität scheint «too big to fail» wohl eher als
«big is beautiful» interpretiert zu werden
9%
6%
TBRIC
Naher Osten
Singapur
Australien
AAA-EU
Nordamerika
Rest-EU
Das massive Wachstum in den Emerging
Markets, Naher Osten, Australien und
Singapur widerspiegelt sich im Anstieg des
Kreditvolumens und der risikogewichteten
Aktiven (RWA)
178%
173%
139%
102%
32%
28%
1 2%
2012
RWA
14,956
160%
155%
2012
Kredite
14,071
TBRIC
Naher Osten
Australien
Singapur
Nordamerika
Rest-EU
AAA-EU
2012
TBRIC
Naher Osten
Singapur
Australien
Nordamerika
Rest-EU
AAA-EU
1 56%
88%
52%
50%
In den USA, AAA-EU und Rest-EU besteht
auch ein Wachstum bei den Aktiven und
Krediten, jedoch eine schwache bis negative
Entwicklung bei den RWA
Wie ist dies möglich?
6%
-6%
-1 0%
Quelle: Geschäftsberichte, I-CV
14
Brennpunkt 2: Bilanzausweitung
Simulation des Kapitalbedarfs unter der Annahme, dass
Staatsanleihen ≠ risikolose Anlage
Alle Zahlen in EUR Mio.
Brutto Exposure EU-Staatsanleihen
UniCredit
96’148
BNP Paribas
90’164
Kapitalbedarf
in % Marktkapitalisierung
in % TCE
8.0%
16.6%
4.1%
5.3%
Barclays
81’596
3.9%
4.9%
Intesa
78’906
13.2%
20.8%
Santander
71’770
BBVA
61’496
Crédit Agricole
55’558
Commerzbank
55’088
LBBW
KBC
Erste Group
Banco Popular
51’575
45’395
32’373
15’600
9.1%
7.6%
12.7%
10.3%
7.0%
9.1%
7.1%
23.4%
7.2%
7.2%
15.5%
13.7%
9.3%
9.6%
15.2%
21.4%
Quelle: EBA, Geschäftsberichte, I-CV
Implikationen
Das günstige Geld der EZB und die
risikolose Taxierung unter Basel III führt
zu immer höheren Beständen an EUStaatsanleihen v.a. bei europäischen
Bankinstituten
Das Exposure der europäischen Banken
gegenüber den europäischen Staaten
beträgt weit über EUR 1’000 Mia.
Eine marginale risikobasierte
Eigenkapitalunterlegung (hier durch I-CV
Annahmen simuliert) hätte bei vielen
Banken einen markanten Einfluss auf die
Eigenkapitalratios
Der von I-CV berechnete Kapitalbedarf bei
einer adäquaten Eigenmittelunterlegung
für Staatsanleihen beträgt für die 30
untersuchten EU-Banken EUR 45 Mia.
Fazit
Banken werden von den Regulatoren
ermuntert, mit EZB-Liquidität in
«risikolose» Staatsanleihen zu investieren,
um damit indirekt Staatsdefizite resp. –
verschuldung zu finanzieren
15
Brennpunkt 3: Eigenkapital (Leverage)
Eigenkapitalratios (TCE / RWA) im Vergleich 2007 zu 2012
Implikationen
Alle Zahlen in %
2007
2012
20,8
16,5
13,2
10,5
+54%
12,2
-7%
11,8
13,5
9,7
8,3
6,9
6,2
6,3
+70%
+97%
+69%
Australien
14,5
12,9
+49%
+106%
TBRIC
AAA-EU
Rest-EU
Naher Osten
Nordamerika
Singapur
Leverage (TCE / Bilanzsumme) im Vergleich 2007 zu 2012
2007
2012
25,5x
18,6x
16,0x
18,4x
17,0x
12,4x
11,1x
8,6x
10,1x
6,9x
10,0x
Australien
TBRIC
Meist dank teils zu tiefen
Ansätzen bei Exposure z.B.
gegenüber Staaten oder Banken
haben die Eigenkapitalratios
deutlich zugelegt
Der Leverage hingegen bleibt
aber weiterhin hoch. Hier zeigt
sich die Verbesserung in einem
viel geringeren Ausmass als auf
risikogewichteter Basis
21,1x
19,0x
Die markanten Verbesserungen
der Eigenkapitalratios auf
risikogewichteter Basis zeigen
auf den ersten Blick ein zu
schönes Bild. Blickt man hinter
diese Zahlen, so widerspiegeln
sie unseres Erachtens die
Unzulänglichkeiten des
Regulators
10,0x
AAA-EU
Rest-EU
Naher Osten
Nordamerika
Singapur
Quelle: Geschäftsberichte, I-CV
Die tatsächliche wirtschaftliche
Risikotragfähigkeit ist deutlich
vorsichtiger einzustufen
16
Brennpunkt 3: Eigenkapital (Qualität)
Qualität des Eigenkapitals (aktivierte latente Steuern sowie
Goodwill in % des Eigenkapitals)
ALS in % Eigenkapital
Banco Popular
32
Crédit Agricole
35
9
UniCredit
25
BBVA
Intesa
31
28
2
21
KBC
BNP Paribas
15
9
19
5
10
29
26
9
16
25
Viele Banken weisen daher eine
schlechte Qualität des
Eigenkapitals aus
25
24
14
Hier stellt sich die Frage nach
der Werthaltigkeit. So hat
beispielsweise die Commerzbank
einen Teil der ALS
abgeschrieben, da man davon
ausgeht, dass keine
entsprechenden Gewinne mehr
erzielt werden, um diese
gegenrechnen zu können
Bei anhaltendem Druck auf die
Profitabilität steht die
Werthaltigkeit von ALS und
Goodwill stark in Frage
30
13
16
5
Basierend auf den
Rechnungslegungsstandards ist
es erlaubt, den Goodwill sowie
aktivierte latente Steuern am
Eigenkapital anzurechnen
30
16
14
UBS
Société Générale
34
17
14
Morgan Stanley
37
24
10
Deutsche Bank
37
17
20
Llyods
38
20
17
43
39
15
23
Credit Suisse
RBS
18
14
47
43
25
JP Morgan
53
16
31
58
53
29
23
Citigroup
Bank of Nova Scotia
23
21
Santander
Toronto Dominion
Goodwill in % Eigenkapital
35
Bank of America
Implikationen
24
Quelle: Geschäftsberichte, I-CV
17
Brennpunkt 3: Eigenkapital (Fazit)
Substantieller Bedarf an zusätzlichem Eigenkapital
bleibt bestehen
Implikationen
I-CV argumentiert seit 2007, dass die
Eigenkapitalpuffer der Banken
unzureichend sind
Kreditverluste
Fortschritte sind erst wenige zu
verzeichnen. Die Stärkung der
Eigenkapitalbasis wird die Banken auch
in den kommenden Jahren beschäftigen
+
Eigenkapitalunterlegung
Staatsanleihen
+
=
Substantieller
Eigenkapitalbedarf
Zweifelhafte
Qualität des
Eigenkapitals
Insbesondere in Europa bleibt der
Bedarf hoch; wir rechnen mit weiteren
Kapitalerhöhungen (nach z.B. Deutsche
Bank, Commerzbank)
Schwache Institute werden Mühe
haben, private Eigenkapitalgeber zu
finden
+
Der Regulator setzt auf Zeit
(Verschiebung EBA Stresstest ins 2014;
Gewinnthesaurierung)
Regulator
Ziel sollte es aber sein, die
Interdependenzen zwischen Staaten
und Banken zu reduzieren
Quelle: I-CV
18
Brennpunkt 4: Bail-in (strukturelle Nachrangigkeit)
Zunahme resp. Abnahme
+/-
Makroebene: Bank als Gläubiger
Mikroebene: Bank als Schuldner
Staatsbilanz
Barvermögen
Bank XYZ
IWF
+
Deckungsstock
Pfandbriefe
Pfandbriefe
+
EZB
+
Repo und EZBCollateral
Repo & EZB
+
Deckung
Kundeneinlagen
Inländische Sparer
NPA
Institutionelle
Investoren
Bank XYZ
Quelle: I-CV, 2012
Konsequenzen:
EZB & IWF schwächen Position anderer
institutioneller Gläubiger
Rechtlich gleichrangige, faktisch jedoch
vorrangige Gläubiger
Risiken politischer Willkür & selektiver
Begünstigung von Gläubigergruppen
Nachträgliche, einseitige Änderung von
Anleihebedingungen zu Lasten von
Gläubigergruppen
Freie Aktiven
(z. B. Staatsanleihen)
Kundeneinlagen
Senior Unsecured
Debt
Eigenkapital &
nachrangiges Kapital
Quelle: I-CV, 2012
Konsequenzen:
Zunehmende Abhängigkeit von besicherter
Refinanzierung reduziert für erstrangigunbesicherte Gläubiger verfügbare
Vermögensmasse
Höhere Überdeckung & Haircuts gefordert
Bevorzugung von Gläubigergruppen
Bail-in Regelungen
19
Brennpunkt 4: Bail-in (strukturelle Nachrangigkeit)
Definition
Freie Aktiven / ungedeckte Verbindlichkeiten
Rabobank
1.1x
Société Générale
1.1x
Deutsche Bank
1.1x
Tiefe Coverage
UBS
1.2x
Crédit Agricole
1.2x
ING Bank
1.2x
Bank of Ireland
1.3x
NAB
1.3x
Raiffeisen International
1.3x
Barclays
1.3x
LBBW
1.3x
RBS
1.3x
BNP Paribas
1.3x
Lloyds
1.3x
KBC
1.4x
OCBC Bank
1.4x
Intesa
1.4x
Erste Group
1.4x
ANZ
1.4x
Commonwealth Bank
1.4x
Ø Universum
Implikationen
Banken, welche sich stark mittels
Pfandbriefen, Repogeschäften oder
über Zentralbanken refinanzieren,
verringern automatisch die Höhe der
freien Aktiven
Dies führt unweigerlich dazu, dass
ungedeckte Verbindlichkeiten wie
z.B. senior unsecured Obligationäre
faktisch rausgedrückt respektive
wirtschaftlich «nachrangig» werden
2.3x
1.0x
Coverage Ratio = Freie Aktiven in
Relation zu den ungedeckten
Verbindlichkeiten, d.h. welche
Vermögenswerte stehen effektiv zur
Verfügung, um die erstrangigunbesicherten Gläubiger (senior
unsecured Obligationäre) zu
befriedigen
Verschärft noch durch die fragliche
Werthaltigkeit von Staatsanleihen
respektive Schuldenschnitte
Quelle: Bloomberg, Geschäftsberichte, I-CV
20
Brennpunkt 4: Bail-in
Spreadverlauf Hypothekenpfandbriefe vs. senior unsecured
Implikationen
650
Differenz
Euro-Aggregate: Securitized - Mortgage - Libor OAS
Euro-Aggregate: Financials - Libor OAS
500
350
Die Annäherung an eine Bail-in
Lösung (EU Bank Resolution
Scheme) dürfte mittelfristig Druck
auf die Spreaddifferenz zwischen
Pfandbriefen und senior unsecured
mit sich bringen
Die Banken werden weiterhin
versuchen, möglichst günstige
Refinanzierungsquellen zu nutzen:
Wir erwarten weitere Emissionen im
Pfandbriefbereich
200
50
-100
-250
Zukünftig gilt zu prüfen, ob eine
Investition zu leicht tieferen Spreads
in einen Pfandbrief nicht attraktiver
ist, als eine senior unsecured
Anleihe, welche bei einem Bail-in
sehr schnell zur Mitfinanzierung
beigezogen wird
-400
Quelle: Barclays Euro, 2000-2013
21
Brennpunkt 4: Bail-in
Furcht vor Bail-ins verunsichert das Bankensystem
Fazit
Furcht vor Bail-ins steigt, was zu einem
Abzug der Spargelder aus einzelnen Banken
und Banksystemen führen kann
Pfandbriefe & Repo
Bei Problemen einer grösseren Bank kann
dies zu einem Liquiditätsengpass im
System führen (Zahlungssystem und
geldpolitische Transmission ist gefährdet)
mit negativem Effekt auf die Realwirtschaft
Kundeneinlagen < 100’000
Kundeneinlagen > 100’000
Wirtschaftlich
nachrangig
Das Risiko für den senior unsecured
Gläubiger erhöht sich erheblich
Senior unsecured Bondholder
Entsprechend müssten die Credit Spreads
für senior unsecured Gläubiger deutlich
steigen resp. die Differenz zu den
Pfandbriefen (vorausgesetzt deren
Sicherheit bleibt unangetastet)
Bail-in Anleihen?
Nachrangige
Verbindlichkeiten
Rechtlich nachrangig
Nachrangige Anleihen (allen voran Cocos)
bilden weiterhin das mit Abstand grösste
Verlustpotential (auch wenn diese im
aktuellen Umfeld mit vermeintlich
attraktiven Risikoprämien emittiert
werden)
Cocos
EK
Quelle: I-CV
22
I-CV Banken-Modell: 4 Phasen
Zur Beurteilung und Überwachung der aktuellen Bonitätsstärke bzw. -schwäche von Bankinstituten wendet I-CV
ein bewährtes 4-Phasen Analysemodell an:
Phase 1
Aufgrund von mehr
als 30 Bewertungsfaktoren pro Bank
wird die
fundamentale Stärke
jeder einzelnen Bank
evaluiert
Die Fundamentalanalyse basiert auf
öffentlich
zugänglichen
Informationen
I-CV
Fundamental Score
Phase 2
Im Anschluss an
Phase 1 werden die
Bankbilanzen einem
Stress-Test
unterzogen und
mögliche
Auswirkungen von
regulatorischen
Eingriffen sowie
Marktveränderungen
untersucht
I-CV Stress-Test
Phase 3
Phase 4
Die Ergebnisse aus
Phase 1 und Phase 2
werden zu einem I-CV
stand-alone Rating
konsolidiert
In der Phase 4 werden
wichtige Trends und
Entwicklungen,
welche die Ratings
zukünftig beeinflussen
können, untersucht
Die Erkenntnisse
dienen bei der
Umsetzung der
Ratings in Relative
Value Vorschläge
I-CV Rating
The view
behind the rating
23
I-CV Banken-Modell: Fundamentale Stärke
Faktoren
Ausgewählte Komponenten
Gewichtung
Geschäftsmodell & -risiko, Stabilität, Marktanteile, Strategie,
Kundenorientierung
15%
Kreditwachstum, Stabilität der Refinanzierung, strukturelle Nachrangigkeit,
Verschuldungsgrad
20%
Gewinnschwankung über 5 Jahre, Volatilität Handelsportfolio &
Kreditportfolio, Non Performing Assets
15%
Aktuelle vs. historische Reserven, Risikokosten, Kreditausfälle,
Aktivaqualität
25%
Eigenkapital
Leverage, ökonomische Kapitalisierung, Thesaurierungskraft, Qualität des
Eigenkapitals
25%
I-CV
Stress-Test
Eigenkapitalvorschriften, Qualität des Eigenkapitals, Eigenmittelunterlegung
der RWA, Liquidität (NSFR), Kreditwachstum, antizyklische Risikovorsorge,
Heimmarkt
Strategie
Finanzierung
Volatilität
Risikovorsorge
Notching
24
I-CV Stress-Test: Kumulativer Kapitalbedarf
Entwicklung der globalen, kumulativen Eigenkapitalsituation der untersuchten 66 Banken
Alle Zahlen in EUR Mia.
TCE
Tangible Common Equity in % RWA
10.0%
12.2%
2'338
2'1 65
7.3%
1’028
990
207
TCE FY 2012
Kreditrückstellungen
Gewinne 2013
72
Dividende 35%
+79%
1 '31 0
TCE per FY 2013
Kapitalbedarf
für 10% TCE
Benötigtes TCE
per FY 2013
Quelle: I-CV, Mai 2013

Der I-CV Stress-Test zeigt die Sensitivität der untersuchten Banken in einem adversen Szenario auf

Gegenüber den Vorjahren haben die Banken das durchschnittliche Eigenkapitalratio im Universum
von 11% auf 12.2% steigern können

Aufgrund stagnierend hohen NPL und grossen Exposure zu Staatsanleihen reduziert sich das EK in
unserem Stresstest deutlich auf 7.3%

Für die 66 untersuchten Banken entsteht basierend auf dem applizierten Stresstestverfahren ein
kumulativer Kapitalbedarf von EUR 1’028 Mia.
25
I-CV Stress-Test: Kapitalbedarf nach Regionen
AAA-EU: kein
Bedarf
TBRIC:
EUR 303 Mia.
Rest-EU:
EUR 776 Mia.
Nordamerika:
kein Bedarf
Naher Osten:
kein Bedarf
Singapur:
kein Bedarf
Australien:
EUR 22 Mia.
TBRIC
Rest-EU
Nordamerika
AAA-EU
Naher Osten
Australien
Singapur
Quelle: I-CV, Mai 2013
26
I-CV Stress-Test: Gewinner & Verlierer
Geschätzter Kapitalbedarf bzw. -überschuss nach I-CV Stress-Test
in % der Marktkapitalisierung
Gewinner
39.8
Kapitalüberschuss
29.7
23.4
21 .4
Com. Bk Citigroup Svenska Morgan
of Qatar
Handelsbk Stanley
21 .2
20.1
Goldman
Qatar
Sachs Nat. Bank
1 8.7
1 8.0
16.4
UBS
OCBC
Bank
Akbank
Quelle: I-CV, Mai 2013
Implikationen für Gewinner
 Gute Marktposition für erfolgreiche
und frühzeitige Implementierung
von Basel III
 Finanzieller Spielraum für
Akquisitionen, Wachstum,
Dividenden, Aktienrückkäufe
 Höhere Stressresistenz bei erneuten
externen Schocks
Kapitalbedarf
Verlierer
Implikationen für Verlierer
185
1 98
 Erosion der Kundenbasis; Bank-run
 Latentes Risiko einer (Teil)238
27 3
389
400
441
524
603
Erste
Group
Crédit
Agricole
VTB
State Bk Commerz
India
bank
Intesa
Bank of
Ireland
Banco UniCredit
Popular
Verstaatlichung und/oder
Restrukturierung der Schulden
(Haircut → Bail-in)
 Verwässerung der Altaktionäre durch
hohen Kapitalbedarf
 Schwierigkeiten bei der Erfüllung der
regulatorischen Vorgaben
Quelle: I-CV, Mai 2013
27
I-CV Ratings
Ticker
1111Z NA
1203Z SW
1398 HK
2525Z
3531454Z NA
3988 HK
939 HK
ACA
ADCB
AKBNK
ANZ
BAC
BARC
BBAS3
BBDC3
BBVA
BKIR
BLGZ
BNP
BNS
C
CBA
CBK
CBQK
CSGN
DANSKE
DBK
DBS
DNBNOR
EBS
FGB
GARAN
GLE
Name
ING Bank
Raiffeisen Schweiz
Industrial & Commercial Bank
Landesbank Baden-Württemberg
ABN Amro
Bank of China
China Construction Bank
Crédit Agricole
AbuDhabi Commercial Bank
Akbank
Australia & New Zealand Bank
Bank of America
Barclays Bank
Banco do Brasil
Banco Bradesco
Banco Bilbao Vizcaya Argentaria
Bank of Ireland
Bayerische Landesbank
BNP Paribas
Bank of Nova Scotia
Citigroup
Commonwealth Bank of Australia
Commerzbank
Commercial Bank of Qatar
Credit Suisse
Danske Bank
Deutsche Bank
DBS Group Holdings
DnB NOR Bank
Erste Group Bank
First Gulf Bank
Garanti Bank
Société Générale
I-CV Rating
standalone
senior
BBB+
BBB+
A+
A+
BBB+
ABBBABBB+
A
BBB+
AAA
BBB+
BBB+
BB+
BBB+
AAA
A
BBB+
BBB+
BBB
BBB
Diese
Informationen
BBB
BBB+
sind
BBBI-CV Kunden
BBB
vorbehalten.
Bitte
BBBBBBBB
BB
kontaktieren
Sie
BBB
[email protected]
AAAAAAA
A
A+
A+
BB+
BBBAAA+
A+
BBB
BBB
AAA
A
AABBBBBBAA
BBB+
BBB+
BBB
BBB
Ticker
GS
HSBA
ISCTR
ISP
ITUB3
JPM
KBC
LLOY
MS
NAB
NBAD
NDA
OCBC
PKO
POP
QNBK
RABO
RBI
RBS
RY
SAN
SBER
SBIN
SEBA
SHBA
STAN
SWEDA
TD
UBSN
UCG
UOB
VTB
WBC
Name
Goldman Sachs
HSBC Holding
Isbank
Intesa Sanpaolo
Itau Unibanco
JP Morgan
KBC Group
Lloyds Banking Group
Morgan Stanley
National Australia Bank
National Bank of AbuDhabi
Nordea Bank
OCBC Bank
PKO Bank
Banco Popular
Qatar National Bank
Rabobank
Raiffeisen Bank International
Royal Bank of Scotland
Royal Bank of Canada
Banco Santander
Sberbank
State Bank of India
Skandinaviska Enskilda Banken
Svenska Handelsbanken
Standard Chartered Bank
Swedbank
Toronto Dominion Bank
UBS
UniCredit
United Overseas Bank
VTB Bank OJSC
Westpac Banking Corp
negative Veränderung ggü. der letzten I-CV Einstufung
positive Veränderung ggü. der letzten I-CV Einstufung
I-CV Rating
standalone
senior
BBBBBBAABBB+
BBB+
BB+
BB+
BBBBBBA+
A+
BBBBBBBB+
BB+
BBB
BBB
AABBB
AA
A
A+
A+
Diese
Informationen
BBB+
BBB+
sind
BB- I-CV Kunden
BBvorbehalten.
Bitte
A
A
A
A
kontaktieren
Sie
BBBBBB+
[email protected]
BB+
BBB+
AAAABBB
BBB
BBB
BBB
BB+
BB+
A
A
AAAAA
A
A+
A+
AAAAA
A
BB+
BB+
A+
A+
BB
BB+
A
A
Quelle: I-CV, Mai 2013
28
The view behind the rating – Frühwarnsignale
I-CV Ratings im Vergleich zu S&P/Moody‘s/Fitch
Composite Rating
Upgrade
Kandidaten
Upgrade
Kandidaten
(in Ratingstufen/Notches)
Implikationen für Investoren
Wir sehen einen stabilen bis positiven Trend in
selektiven Teilen der Emerging Markets (vor allem
Türkei) sowie in den USA und den AAA-EU
Banken
2 .7
Isbank
2 .7
2 .0
1 .3
1 .0
0 .7
0 .7
0 .5
Garanti Akbank Citigroup Credit
Banco
JP
Bank
Suisse do Brasil Morgan
Bei vielen europäischen Banken erwarten wir
weitere Downgrades. Dies wird nicht nur die
senior unsecured Ratings treffen. Auch
nachrangiges Kapital und Pfandbriefe werden
betroffen sein
0.3
Bayern Swedbank
LB
Downgrade
Upgrade Kandidaten
Kandidaten
(in Ratingstufen/Notches)
-4 .3
Lloyds
-3 . 7
-3 .7
-3 . 3
-3 . 3
Erste Commerz Goldman Société
Group
bank
Sachs Générale
-3 . 3
NAB
-2 .7
-2 . 7
-2 .7
Rabobank Nat. Bk UniCredit
Abu
Dhabi
Quelle: I-CV, Mai 2013
29
INDUSTRIENATIONEN
The view behind the Rating – Treten an Ort
Staat
Bank
Austerität
Wirtschaftswachstum stockt
Schuldenanstieg durch
Defizite
Tiefere Einkommen bei
Haushalten und
Unternehmen
Soziale Unruhen
Verschlechterung der
Aktiven aufgrund
stockender Wirtschaft
Ertragsdruck und
Margenschwund im
Tiefzinsumfeld
Refinanzierung über
möglichst günstige Quellen
führt zu struktureller
Nachrangigkeit
Eigenkapital auf Minimum
halten (Druck der
Aktionäre)
Notenbank
Künstlich tief gehaltenes
Zinsumfeld
Liquidität für den Markt
Stützung Immobilienmarkt
Fazit
In der I-CV Bankenstudie
2012 wiesen wir darauf hin,
dass für die Wirtschaft eine
Rückkehr auf einen
Wachstumskurs nur mit
einem gesunden
Bankensystem erfolgen
kann
Durch entschlossene
Eingriffe wurde das System
in den USA rehabilitiert
Die aktuelle Politik seitens
der EZB führt unseres
Erachtens jedoch nicht zu
einer Gesundung, sondern
in eine höhere Abhängigkeit
vieler Banken
Ebenso hat die
Interdependenz zwischen
den Staaten und Banken
durch die hohen Bestände
an Staatsanleihen und –
krediten deutlich
zugenommen
30
SCHWELLENLÄNDER
The view behind the Rating – Auf der Überholspur
Staat
Bank
Wirtschaftswachstum in
Fahrt halten
Verhinderung von
Blasenbildung
Tiefe Schuldenstände und
Budgetüberschüsse
Belebung der inländischen
Nachfrage (Reduktion
Exportabhängigkeit)
Reifeprozess der
Institutionen
Positive Entwicklung bei
Aktivaqualität (Peak
erreicht?)
Verlagerung des
Kreditportfolio zu
Konsumkrediten (höheres
Risiko)
Hohe Margen
Gute Eigenkapitalsituation
hat durch massives
Wachstum leicht eingebüsst
Fazit
Aus fundamentaler Sicht
sind die Banken in den
Schwellenländer weiterhin
in einem guten Zustand. Es
zeigen sich jedoch bereits
erste Anzeichen, dass der
Peak überschritten wurde
Gefahr von Überhitzungstendenzen und Blasen sind
im Vormarsch: Brasilien
mit den ersten Anzeichen
einer solchen Überhitzung,
während die Situation in
der Türkei noch weniger
fortgeschritten ist
Notenbank
Teilweise unabhängig
Kampf gegen Inflation
Währungen oft an USD
gebunden
31
The view behind the Rating – Weg zu einer soliden Bank
Aktueller Stand
1
2
3
Liquidität
Kapital
Bereinigung
Bilanz
Profitabilität &
4
Vertrauen
wiederherstellen
Verhinderung von Kapitalflucht, Flight to Quality
Sicherstellung der Liquidität um Abzüge der Einlage bewältigen und
Betrieb aufrechterhalten zu können
Notenbank übernimmt effektiv Kreditrisiken der schwachen Banken
Sicherstellung regulatorischer Kapitalanforderungen:

Kapitalerhöhung durch existierende Aktionäre möglich?

Kapitalaufbau durch zukünftige Gewinne realistisch?

Besitzerwechsel oder Übernahme durch Staat
Transfer NPL in Bad Bank
 Restrukturierung
 Liquidation
 Asset Sales
Restrukturierung und Kostenreduktion; Einlegerschutz
Nationalisierte Banken wieder privatisieren

Einbringen in gesunde Bank

Break-up

Verkauf
Folgen:
Interdependenz
zwischen Bank und
Staat nimmt ab
Vertrauen ggü. dem
Investor steigt
Kein
Spargeldabfluss
Tiefere Spreads für
Refinanzierung und
somit bessere
Profitabilität
Keine Abhängigkeit
ggü. EZB/Repo
Risiko Bail-in ist
geringer
Kapitalaufnahme
möglich
Hohes Kreditrating
seitens der
Agenturen
32
The view behind the rating – Risikoprämien
Safe Havens
Value Pearls
hoch
Bank of Nova Scotia
Citigroup
Toronto Dominion
Banco do Brasil
First Gulf
Akbank
JP Morgan
Nordea
National Bank of Abu Dhabi
Bonität
Svenska Handelsbanken
Cliffhangers
Spicy Picks
Lloyds
Intesa
Morgan Stanley
VTB
tief
Santander
State Bank of India
Sberbank
Garanti Bank
Erste Bank
PKO Bank
tief
hoch
Attraktivität
33
Fragen & Diskussion
?
34
Abkürzungsverzeichnis: Länderbezeichnungen
Ticker
ABD
AUS
AUT
BEL
BRA
CAN
CHE
CHN
CYP
DEU
DNK
ESP
FRA
GBR
Name
AbuDhabi
Australien
Österrreich
Belgien
Brasilien
Kanada
Schweiz
China
Zypern
Deutschland
Dänemark
Spanien
Frankreich
England
Ticker
IND
IRL
ITA
LUX
MLT
NLD
NOR
POL
QAT
RUS
SGP
SWE
TUR
USA
BEILAGE
Name
Indien
Irland
Italien
Luxemburg
Malta
Niederlande
Norwegen
Polen
Katar
Russland
Singapur
Schweden
Türkei
USA
Quelle: I-CV, Mai 2013
35
Rückblick: I-CV Bankenstudien 2007 - 2012
Datum
Titel
ANHANG
Highlights
«Banken im Stress-Test:
Gewinner&&Verlierer
Verlierervon
vonmorgen»
morgen»
Stresstest: Gewinner
Agenturenratings zu hoch, US
Broker fallen durch
durch, SubprimeVerlierer:
Island,Landesbanken
Landesbanken
Risiken, Island,
April
2008
«Banken & Broker im Stress-Test: Gewinner & Verlierer von morgen»
US Broker verschlechtern sich
weiter (Merrill Lynch, Lehman)
September
2008
«Banken & Broker im Stress-Test: Gewinner & Verlierer von morgen»
US Sparkassen und Englische
Banken klare Schlusslichter
April
2009
«Banken & Broker im Stress-Test: Gewinner & Verlierer von morgen»
Kreditportfolios im Stress-Test (JP
Morgan, BNP und HSBC an der
Spitze)
Mai
2010
«Bonität weiter unter Druck; neuer Kapitalbedarf steht an»
Irland & Griechenland im Junk,
Kapitalmangel in Italien
Mai
2011
«Welche Banken sind für zukünftige Rückschläge gewappnet»
Ratings französischer und
italienischer Banken unter Druck
(Crédit Agricole, UniCredit, Intesa)
Mai
2012
«Die Bonität der Banken im strukturellen und politischen
Spannungsfeld»
Italienische und österreichische
Banken weiter unter Druck
September
2007
36
ANHANG
The view behind the rating – Wie weiter?
Sparpolitik (austerity)
Makroökonomisches Deleveraging
erzwingt Verschuldungsabbau bei
Staaten, Banken, Unternehmen und
privaten Haushalten
(Immobilienmarkt)
Hohe Verschuldung der Staaten und
die damit einhergehenden Risiken
dominieren in Europa mit negativen
Folgen für die Weltwirtschaft
Steuereinnahmen, Entlastung der
Sozialsysteme
Wachstum
Refinanzierung der Banken
Sparmassnahmen belasten Konsum
sowie Investitionstätigkeit und führen
zu einem Anstieg von Kreditausfällen
Ohne ein rehabilitiertes Bankensystem
ist eine Rückkehr auf einen
Wachstumspfad schwierig
Umfassende Reformen (Liberalisierung
Arbeitsmärkte, Abbau Staatsquote,
steuerliche Anreize, Anpassung
Rentensysteme, Förderung Bildung,
Stärkung der Exportwirtschaft, etc.)
schaffen Basis zur nachhaltigen
Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit
Folglich muss als erster Schritt das
Bankensystem stabilisiert werden
Konsum & Investitionen
Dies sollte durch eine konsequente
Rekapitalisierung der Banken (EuroTARP) bewerkstelligt werden
Gesunde Banken stützen Wirtschaft
und Wachstum (Kreditfluss)
Fazit: Die Rückkehr zu einem Wachstumskurs ist letztendlich nur mit einem gesunden Bankensystem möglich
Quelle: I-CV, Mai 2012
37
The view behind the rating
Independent Credit View AG
Schweizergasse 21
8001 Zürich
Tel. +41 43 204 19 19
E-Mail: [email protected]
www.i-cv.ch
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