I-CV Bankenstudie 2013 (Auszüge)
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I-CV Bankenstudie 2013 (Auszüge)
I-CV Bankenstudie 2013 (Auszüge) «Die Schere zwischen starken und schwachen Banken öffnet sich weiter» Fisch Asset Management Summer Tutorial 2013 20. Juni 2013 Christian Fischer Bankenspezialist & Partner Independent Credit View Schweizergasse 21 [email protected] +41 43 204 19 19 8001 Zürich www.i-cv.ch MwSt Nr. 567701 Inhaltsverzeichnis 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Rückblick: I-CV Bankenstudie 2012 & historische Ratingentwicklung Aktuelle Einflussfaktoren auf die Bonität der Banken Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld Brennpunkt 2: Bilanzausweitung Brennpunkt 3: Eigenkapital Brennpunkt 4: Bail-in I-CV Banken-Modell I-CV Stress-Test I-CV Rating The view behind the rating Fragen & Diskussion Beilage: Abkürzungsverzeichnis inkl. Ratingtabelle, Anhang 2 Rückblick: I-CV Bankenstudie 2012 I-CV Thesen im 2012 Trotz der Stabilisierung der Bankenbonitäten rechnen wir insgesamt mit einem Rating Downgrade-Trend seitens der Agenturen: Grösster Druck besteht für die europäischen Banken Nebst den senior Ratings bleibt der Druck besonders hoch auf Ratings von nachrangigen Verbindlichkeiten und Hybridkapital Auch im Pfandbrief-Universum steht eine grössere Differenzierung nach Bonität der Emittenten bevor Sollte die strukturelle Nachrangigkeit weiter zunehmen, dürfte sich der Rating Abwärtstrend bei Banken weiter verschärfen Die Rückkehr zu einem Wachstumskurs in Europa ist nur mit einem gesunden Bankensystem möglich. Es bedarf deshalb einer längst überfälligen Rekapitalisierung der Banken respektive einer Strukturbereinigung des Finanzsystems Was ist seither geschehen? Die Ratings der Agenturen haben sich wie erwartet über das gesamte Universum weiter abgeschwächt. Gründe sind fundamentale Schwächen aber auch Methodologieanpassungen Wir rechnen mit weiteren Rückstufungen in den nächsten 12 Monaten Die stärksten Downgrades waren in Europa zu verzeichnen. Nicht nur auf Stufe senior unsecured, sondern auch Pfandbriefe und nachrangige Anleihen wurden von dieser Rückstufungswelle erfasst Die strukturelle Nachrangigkeit ist weiterhin ein Thema: die Banken suchen nach möglichst günstigen Refinanzierungsquellen (Repo/LTRO, Pfandbriefe) zu Lasten der senior unsecured Bondholder Mit der Ausgestaltung der europäischen Bankenunion und der Krisenbewältigung in Zypern kristallisieren sich erste Lösungsansätze heraus (Bail-in) Die notwendige substantielle Verstärkung des Eigenkapitals der Banken ist immer noch überfällig 3 Rückblick: Historische Ratingentwicklung Historische Ratingentwicklung I-CV Kommentare Die I-CV Ratings haben die Bonitätsabschwächung im globalen Bankensystem frühzeitig angezeigt Durchschnittsrating I-CV Durchschnittsrating Agenturen Die hauseigenen I-CV Stress-Tests ermöglichen den Investoren, schwache Institute rechtzeitig zu identifizieren und sich auf stärkere Banken zu fokussieren AA1 6.2 16.3 1 6.4 1 6.0 A+ 1 5.5 1 5.4 1 5.3 1 5.0 A 1 4.8 1 4.2 A13.4 1 3.1 1 3.5 1 3.2 BBB+ Sep-07 Sep-08 Apr-09 Mai-10 Mai-11 Mai-12 Mai-13 I-CV verfeinert das Bankenmodell weiter und baut das Universum auf 66 Banken aus Quelle: I-CV, Mai 2013 Nachdem sich im 2012 die Ratings auf BBB+ Niveau stabilisiert haben, verzeichnen wir im 2013 eine leichte Verbesserung in Richtung AGetrieben durch eine Bonitätsverbesserung bei US Banken sowie den europäischen Banken in AAAStaaten weist der I-CV Ratingtrend leicht nach oben In den Emerging Markets zeichnet sich ein heterogenes Bild ab: Indien, welches mit grossen Problemen kämpft, China und Brasilien mit ersten Anzeichen von Abschwächungen der Wirtschaft und der Fundamentaldaten, Russland mit stabilen Zahlen und die Türkei im Aufschwung 4 I-CV Bankenstudie 2013: Universum* Nach Regionen: TBRIC Nordamerika Rest-EU Rest-EU Türkei - Akbank - Garanti Bank - Isbank Brasilien - Banco do Brasil - Banco Bradesco - Itau Unibanco Russland - Sberbank - VTB China - Bank of China - China Construction Bank - Industrial & Commercial Bank of China Indien - State Bank of India Kanada - Bank of Nova Scotia - Royal Bank of Canada - Toronto Dominion Bank USA - Bank of America - Citigroup - Goldman Sachs - JP Morgan - Morgan Stanley Österreich - Erste Group - Raiffeisen International Dänemark - Danske Bank Frankreich / Belgien - BNP Paribas - Crédit Agricole - Société Générale - KBC Deutschland - Bayern LB & LBBW - Commerzbank - Deutsche Bank Niederlande - ABN Amro - ING Bank - Rabobank Polen / Irland - PKO Bank - Bank of Ireland Italien - Intesa - UniCredit England - Barclays Bank - HSBC Holding - Lloyds - RBS - Standard Chartered Spanien - Banco Popular - BBVA - Santander Naher Osten - AbuDhabi Com. Bank Com. Bank of Qatar First Gulf Bank National Bank of AbuDhabi - Qatar National Bank Australien - ANZ Commonwealth Bank National Australia Bank Westpac Singapur - DBS Group - OCBC Bank - United Overseas Bank AAA-EU Norwegen - DNB Nor Schweden - Nordea - SEB - Svenska Handelsbanken - Swedbank Schweiz - Credit Suisse - Raiffeisen Schweiz - UBS * Das effektive, von I-CV abgedeckte Universum orientiert sich an den Kundenwünschen und ist deutlich grösser als hier abgebildet 5 Aktuelle Einflussfaktoren auf die Bonität der Banken Bankbilanz Wettbewerbsfähigkeit Staat Leistungsbilanzdefizite Sparprogramme Arbeitslosigkeit, Konsum Überschuldung (Immomarkt) Kredite an Unternehmen und Haushalte Länderrisiken (Budgetdefizite, Überschuldung, etc.) Wachstum < Zinsen Rückläufige Steuereinnahmen Zunahme Sozialkosten Verbindlichkeiten Staatsanleihen Eigenkapital Mangelnde Rückstellungen Refinanzierungsdruck Fight for deposits IWF & EZB mit Vorrang Bail-in Klauseln Deleveraging Regulierungsdichte Sinkende RoE Zunehmende Kreditausfälle Mässige Thesaurierungskraft Verwässerung der Aktionäre Brennpunkte 2013 1 2 Wirtschaftliches Umfeld 3 Eigenkapital Bilanzausweitung 4 Bail-in Quelle: I-CV, Mai 2013 6 Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld Die Staatshaushalte sind vielerorts immer noch strapaziert Maastricht Kriterium (max. Defizit = 3%) AbuDhabi Norwegen Katar Singapur Schweiz Russland Deutschland Schweden Australien Brasilien China Österreich Türkei Italien Belgien Dänemark Kanada Polen Niederlande Frankreich USA Spanien England Irland Indien Schuldenratio 2013 (in % BIP) 14.0 12.3 10.9 5.0 0.2 -0.3 -0.3 -0.8 -1.1 -1.2 -2.1 -2.2 -2.2 -2.6 -2.6 -2.8 -2.8 -3.4 -3.4 -3.7 -6.5 -6.6 -7.0 -7.5 -8.3 18.2 34.1 34.9 108.2 48.3 10.4 80.4 37.7 27.6 67.2 21.3 74.2 35.5 130.6 100.3 51.8 87.0 56.8 74.5 92.7 108.1 91.8 93.6 122.0 66.4 Arbeitslosenquote 2013 (in %) 0.5 3.1 0.5 2.0 3.2 5.5 5.7 8.1 5.3 6.0 4.1 4.6 9.4 12.0 8.0 7.6 7.3 11.0 6.3 11.2 7.8 27.0 7.8 14.2 10.5 Quelle: IWF, World Economic Outlook, April 2013 Implikationen Die Verschuldung vor allem europäischer Staaten nimmt weiter zu Das Maastrichtkriterium von max. 3% Staatsdefizit wird inzwischen voraussichtlich von 17 Staaten eingehalten (2012: 11, 2011: 8, 2010: 3) Es ist eine differenzierte Entwicklung zu beobachten (siehe I-CV Länderstudie vom Oktober 2012) Der wirtschaftliche und politische Handlungsspielraum zur Stützung der Banken bleibt stark eingeschränkt Wachstum notwendig zur Stärkung des makroökonomischen Umfelds 7 Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld I-CV Immobilienindikator – Beispiel Häusermarkt USA und CH Starke Überhitzung Leichte Überhitzung Implikationen USA Schweiz 2 2 1.5 1.5 1 1 0.5 0.5 0 0 -0.5 -0.5 -1 -1 -1.5 -1.5 -2 Jun-05 Jun-06 Jun-07 Jun-08 Jun-09 Jun-10 Jun-11 Jun-12 -2 Jun-05 US I-CV Immobilienindikator Jun-07 Jun-08 Jun-09 Jun-10 Jun-11 Jun-12 Switzerland I-CV Immobilienindikator 140 200 190 Die Schweiz hingegen zeigt weiterhin Anzeichen einer Blasenbildung im Immobiliensektor 130 180 Fazit 120 170 160 110 150 100 140 90 130 120 Jun-05 Jun-06 Die USA befinden sich nach der starken Korrektur von 20062009 nun wieder in einem positiven Umfeld in Bezug auf die Hauspreisentwicklung Jun-06 Jun-07 Jun-08 Jun-09 US Häuserpreise Jun-10 Jun-11 Jun-12 80 Jun-05 Jun-06 Jun-07 Jun-08 Jun-09 Jun-10 Jun-11 Jun-12 Switzerland Häuserpreise Der I-CV Immobilienindikator liefert ein Signal für steigende oder fallende Immobilienpreise. Der Verlauf und das Niveau des Immobilienindikators können auf eine mögliche Überhitzung hinweisen Nebst Häusermarktdaten wie Preise, Eigenheimquote oder Preis/Mietwert Verhältnis fliessen auch fundamentale Makrodaten ins Modell ein Der I-CV Immobilienindikator dient als Frühwarninstrument und wird insbesondere zur Analyse und Überwachung von Hypothekenpfandbriefen eingesetzt Ebenso dient er zur Evaluation der potentiellen Entwicklung der Kreditverluste (NPL = Non Performing Loans) im Bankensektor Quelle: I-CV Immobilienindikator, Mai 2013 8 Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld NPL (Non Performing Loans) / Gesamte Kredite Implikationen Alle Zahlen in % Insgesamt stabilisieren sich die Kreditausfälle im analysierten Universum auf 4.1%, wobei lediglich die Regionen Naher Osten sowie Rest-EU eine weiter steigende Tendenz aufweisen 7 .3 2007 2011 2012 3 .9 6.6 4 . 1 4.1 2 .1 1 . 2 1 .1 3 .2 3.1 0.2 Gesamtes Universum Australien TBRIC 1 .4 0.5 2.9 2 .7 1.2 AAA-EU 2 .8 1 .9 2 .7 1 .4 1 .3 1 .3 1 .0 Rest-EU 1 .8 Naher Osten Nordamerika Singapur NPL Coverage (Reserven / NPL) 2007 2011 2012 27 0 139 1 06 87 87 85 95 89 117 Gesamtes Universum Australien 115 151 TBRIC 77 49 52 AAA-EU 136 112 94 57 52 Rest-EU 1 04 111 Naher Osten Nordamerika 123 1 01 1 21 Singapur Die Reserven zur Deckung der Ausfälle wurden nicht erhöht, dabei zeigt sich für die Region Rest-EU auf einer sonst schon sehr tiefen Basis eine weitere Verschlechterung; Gründe dafür sind u.a. eine tiefe Rentabilität und die ungenügende Eigenkapitalbasis respektive Kapitalisierung Grosse Unterschiede erkennt man bei den EM: Indien mit sehr schlechter Aktivaqualität, gefolgt von Russland und Brasilien, während in China und der Türkei die NPL auf tiefem Niveau sind Quelle: Geschäftsberichte, I-CV 9 Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld Non-Performing Loans: Die Unterschiede zwischen den Banken im analysierten Universum akzentuieren sich Alle Zahlen in % Flop10 Bank of Ireland Top10 Nicht überraschend sind hier Banken von Rest-EU auf der Verliererseite zu finden. Das wirtschaftliche Umfeld wie auch eine inkonsequente Umsetzung/Abbau der NPL (aufgrund tiefer Profitabilität und/oder unzureichender Eigenkapitalsituation) führten zu einem weiterhin hohen Stand an Problemkrediten 21,0% UniCredit 13,7% Intesa 13,3% Erste Group 12,2% Banco Popular 11,9% Raiffeisen International 10,1% RBS 9,1% PKO Bank 8,9% Lloyds 8,7% KBC 8,1% Bank of Nova Scotia 1,0% Westpac 0,9% OCBC Bank 0,8% Commonwealth Bank 0,8% Credit Suisse 0,7% Raiffeisen Schweiz 0,7% Toronto Dominion 0,6% UBS 0,6% Svenska Handelsbk 0,4% Royal Bk of Canada 0,3% Implikationen Auf der Gewinnerseite sind Banken von AAA-Staaten oder sonst starke Nationen vertreten. Hier trägt das gute Wirtschaftsumfeld wie auch stabilisierende Massnahmen seitens des Staates zu einem tiefen NPL-Niveau bei Quelle: I-CV, Mai 2013 10 Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld Coverage (Reserven / NPL): Banken applizieren unterschiedliche Standards in Bezug auf die Risikovorsorge für Kreditausfälle Alle Zahlen in % Flop10 Bayern LB 28% Raiffeisen Schweiz 29% Lloyds 33% Rabobank 34% Bank of Ireland 36% ING Bank 37 % Danske Bank 37 % Commerzbank 40% Nordea 41% HSBC Holding 42% Bradesco Com. Bk of Qatar Sberbank Banco do Brasil JP Morgan 149% 1 54% 182% 1 87 % Citigroup 213% Ind. & Com. Bk China Banken aus Emerging Markets (aufgrund fallenden NPL) wie auch nordamerikanische Institute weisen sehr hohe Reserven für Kreditverluste (im Verhältnis zu den NPL) aus und sind somit für eine mögliche Verschlechterung der Aktiven gut gewappnet 161 % 203% China Construction Bei den Verlierern sind analog den NPL wiederum viele Banken aus Europa anzutreffen. Mangels Erträgen und Eigenkapital werden die Reserven nicht adäquat angepasst. Besonders gravierend kann dies für Banken mit hohen NPL und tiefem Eigenkapital ausgehen (z.B. Lloyds, Bank of Ireland, Commerzbank) Die angenommene Werthaltigkeit der Kreditsicherheiten ist fragwürdig angesichts der wirtschaftlichen Schwäche vieler europäischer Volkswirtschaften Royal Bk of Canada Bank of China Top10 Implikationen 232% 27 1 % 296% Quelle: I-CV, Mai 2013 11 Brennpunkt 1: Wirtschaftliches Umfeld Deckungsgrad der Problemkredite im Verhältnis zu den Reserven plus Eigenkapital der 15 schlechtesten Banken Reserven plus Eigenkapital als Vielfaches der Problemkredite (NPL) Bank of Ireland UniCredit Lloyds Banco Popular Intesa Erste Group Danske Bank Bayern LB Commerzbank KBC Raiffeisen Int. State Bank India RBS ABN Amro PKO Bank Ø Universum 2011 0.8x 0.8x 1 .2x 1 .3x 1 .1 x 1 .3x 1 .5x 1.3x 1 .7 x 1.4x 1.4x 1 .5x 1 .5x 1.6x 2.3x 1 .8x 1 .7 x 1 .8x 2.9x 1.9x 2.2x 2.0x 2.8x 2.0x 2.3x 2.2x 2.0x 2.3x 2.4x 2.3x 2012 sehr schwach Definition Dieses Ratio misst das Verhältnis der verfügbaren Reserven zuzüglich des Eigenkapitals zu den Problemkrediten Implikationen Viele Banken segeln nach wie vor hart am Wind. Innert Jahresfrist haben sich die Ratios nur unwesentlich verbessert Mit Ausnahme der State Bank of India sind alle links aufgeführten Banken dem Gebiet Rest-EU zuzuordnen, wo nebst der hohen Kreditausfälle, tiefer Coverage und knappem Eigenkapital auch Rentabilitätsprobleme herrschen Fazit schwach 8.6x 9.2x Quelle: Geschäftsberichte, I-CV Wir erwarten für das 2013 weiter steigende NPL für Europa und eine stabile Entwicklung für die restlichen Gebiete 12 Brennpunkt 2: Bilanzausweitung Entwicklung der Zentralbankbilanzen in % seit 2007 (LC) 400 SNB Eurosystem 350 Federal Reserve Bank of Japan Eine zunehmende Anzahl von Banken und Staaten können die Refinanzierung von Verbindlichkeiten nur noch über öffentliche Kreditgeber sicherstellen 300 250 200 150 1 00 50 0 Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec Mar07 08 08 08 08 09 09 09 09 10 10 10 10 11 11 11 11 12 12 12 12 13 Entwicklung der Zentralbankbilanzen (USD Mia.) seit 2007 5,000 4,000 SNB Eurosystem Federal Reserve Bank of Japan Implikationen 3,000 2,000 Die LTRO Programme der EZB erfreuten sich hoher Nachfrage; innerhalb des Euroraums herrscht eine ausgeprägte regionale Differenzierung. Erste Institute nutzten die Rückzahlungsoption anfangs 2013 (ca. EUR 160 Mia. im 1Q13) Die Aufblähung der Bilanzen der Zentralbanken sowie die Kreditvergabe im Rahmen von IWF Programmen wirken sich unmittelbar auf die Finanzierungsstruktur von Staaten und Banken aus und beeinflussen die Entwicklung der Risikoprämien Fazit 1,000 0 Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec-Mar-Jun- Sep- Dec Mar07 08 08 08 08 09 09 09 09 10 10 10 10 11 11 11 11 12 12 12 12 13 Die Strukturbereinigung des Finanzsystems ist überfällig und wird durch die expansive Geldpolitik aufgeschoben Quelle: FED, EZB, SNB, IWF, I-CV 13 Brennpunkt 2: Bilanzausweitung Bankbilanzen wachsen weiter Gesamtes Universum in EUR Mia. Wachstum 2007-2012 Bankassets 44,207 34,421 +28% 2007 19,547 +39% 2007 17,811 +19% 2007 102% 101% 27 % Risikolose Aktiven? Medial immer wieder ein Thema, doch in der Realität scheint «too big to fail» wohl eher als «big is beautiful» interpretiert zu werden 9% 6% TBRIC Naher Osten Singapur Australien AAA-EU Nordamerika Rest-EU Das massive Wachstum in den Emerging Markets, Naher Osten, Australien und Singapur widerspiegelt sich im Anstieg des Kreditvolumens und der risikogewichteten Aktiven (RWA) 178% 173% 139% 102% 32% 28% 1 2% 2012 RWA 14,956 160% 155% 2012 Kredite 14,071 TBRIC Naher Osten Australien Singapur Nordamerika Rest-EU AAA-EU 2012 TBRIC Naher Osten Singapur Australien Nordamerika Rest-EU AAA-EU 1 56% 88% 52% 50% In den USA, AAA-EU und Rest-EU besteht auch ein Wachstum bei den Aktiven und Krediten, jedoch eine schwache bis negative Entwicklung bei den RWA Wie ist dies möglich? 6% -6% -1 0% Quelle: Geschäftsberichte, I-CV 14 Brennpunkt 2: Bilanzausweitung Simulation des Kapitalbedarfs unter der Annahme, dass Staatsanleihen ≠ risikolose Anlage Alle Zahlen in EUR Mio. Brutto Exposure EU-Staatsanleihen UniCredit 96’148 BNP Paribas 90’164 Kapitalbedarf in % Marktkapitalisierung in % TCE 8.0% 16.6% 4.1% 5.3% Barclays 81’596 3.9% 4.9% Intesa 78’906 13.2% 20.8% Santander 71’770 BBVA 61’496 Crédit Agricole 55’558 Commerzbank 55’088 LBBW KBC Erste Group Banco Popular 51’575 45’395 32’373 15’600 9.1% 7.6% 12.7% 10.3% 7.0% 9.1% 7.1% 23.4% 7.2% 7.2% 15.5% 13.7% 9.3% 9.6% 15.2% 21.4% Quelle: EBA, Geschäftsberichte, I-CV Implikationen Das günstige Geld der EZB und die risikolose Taxierung unter Basel III führt zu immer höheren Beständen an EUStaatsanleihen v.a. bei europäischen Bankinstituten Das Exposure der europäischen Banken gegenüber den europäischen Staaten beträgt weit über EUR 1’000 Mia. Eine marginale risikobasierte Eigenkapitalunterlegung (hier durch I-CV Annahmen simuliert) hätte bei vielen Banken einen markanten Einfluss auf die Eigenkapitalratios Der von I-CV berechnete Kapitalbedarf bei einer adäquaten Eigenmittelunterlegung für Staatsanleihen beträgt für die 30 untersuchten EU-Banken EUR 45 Mia. Fazit Banken werden von den Regulatoren ermuntert, mit EZB-Liquidität in «risikolose» Staatsanleihen zu investieren, um damit indirekt Staatsdefizite resp. – verschuldung zu finanzieren 15 Brennpunkt 3: Eigenkapital (Leverage) Eigenkapitalratios (TCE / RWA) im Vergleich 2007 zu 2012 Implikationen Alle Zahlen in % 2007 2012 20,8 16,5 13,2 10,5 +54% 12,2 -7% 11,8 13,5 9,7 8,3 6,9 6,2 6,3 +70% +97% +69% Australien 14,5 12,9 +49% +106% TBRIC AAA-EU Rest-EU Naher Osten Nordamerika Singapur Leverage (TCE / Bilanzsumme) im Vergleich 2007 zu 2012 2007 2012 25,5x 18,6x 16,0x 18,4x 17,0x 12,4x 11,1x 8,6x 10,1x 6,9x 10,0x Australien TBRIC Meist dank teils zu tiefen Ansätzen bei Exposure z.B. gegenüber Staaten oder Banken haben die Eigenkapitalratios deutlich zugelegt Der Leverage hingegen bleibt aber weiterhin hoch. Hier zeigt sich die Verbesserung in einem viel geringeren Ausmass als auf risikogewichteter Basis 21,1x 19,0x Die markanten Verbesserungen der Eigenkapitalratios auf risikogewichteter Basis zeigen auf den ersten Blick ein zu schönes Bild. Blickt man hinter diese Zahlen, so widerspiegeln sie unseres Erachtens die Unzulänglichkeiten des Regulators 10,0x AAA-EU Rest-EU Naher Osten Nordamerika Singapur Quelle: Geschäftsberichte, I-CV Die tatsächliche wirtschaftliche Risikotragfähigkeit ist deutlich vorsichtiger einzustufen 16 Brennpunkt 3: Eigenkapital (Qualität) Qualität des Eigenkapitals (aktivierte latente Steuern sowie Goodwill in % des Eigenkapitals) ALS in % Eigenkapital Banco Popular 32 Crédit Agricole 35 9 UniCredit 25 BBVA Intesa 31 28 2 21 KBC BNP Paribas 15 9 19 5 10 29 26 9 16 25 Viele Banken weisen daher eine schlechte Qualität des Eigenkapitals aus 25 24 14 Hier stellt sich die Frage nach der Werthaltigkeit. So hat beispielsweise die Commerzbank einen Teil der ALS abgeschrieben, da man davon ausgeht, dass keine entsprechenden Gewinne mehr erzielt werden, um diese gegenrechnen zu können Bei anhaltendem Druck auf die Profitabilität steht die Werthaltigkeit von ALS und Goodwill stark in Frage 30 13 16 5 Basierend auf den Rechnungslegungsstandards ist es erlaubt, den Goodwill sowie aktivierte latente Steuern am Eigenkapital anzurechnen 30 16 14 UBS Société Générale 34 17 14 Morgan Stanley 37 24 10 Deutsche Bank 37 17 20 Llyods 38 20 17 43 39 15 23 Credit Suisse RBS 18 14 47 43 25 JP Morgan 53 16 31 58 53 29 23 Citigroup Bank of Nova Scotia 23 21 Santander Toronto Dominion Goodwill in % Eigenkapital 35 Bank of America Implikationen 24 Quelle: Geschäftsberichte, I-CV 17 Brennpunkt 3: Eigenkapital (Fazit) Substantieller Bedarf an zusätzlichem Eigenkapital bleibt bestehen Implikationen I-CV argumentiert seit 2007, dass die Eigenkapitalpuffer der Banken unzureichend sind Kreditverluste Fortschritte sind erst wenige zu verzeichnen. Die Stärkung der Eigenkapitalbasis wird die Banken auch in den kommenden Jahren beschäftigen + Eigenkapitalunterlegung Staatsanleihen + = Substantieller Eigenkapitalbedarf Zweifelhafte Qualität des Eigenkapitals Insbesondere in Europa bleibt der Bedarf hoch; wir rechnen mit weiteren Kapitalerhöhungen (nach z.B. Deutsche Bank, Commerzbank) Schwache Institute werden Mühe haben, private Eigenkapitalgeber zu finden + Der Regulator setzt auf Zeit (Verschiebung EBA Stresstest ins 2014; Gewinnthesaurierung) Regulator Ziel sollte es aber sein, die Interdependenzen zwischen Staaten und Banken zu reduzieren Quelle: I-CV 18 Brennpunkt 4: Bail-in (strukturelle Nachrangigkeit) Zunahme resp. Abnahme +/- Makroebene: Bank als Gläubiger Mikroebene: Bank als Schuldner Staatsbilanz Barvermögen Bank XYZ IWF + Deckungsstock Pfandbriefe Pfandbriefe + EZB + Repo und EZBCollateral Repo & EZB + Deckung Kundeneinlagen Inländische Sparer NPA Institutionelle Investoren Bank XYZ Quelle: I-CV, 2012 Konsequenzen: EZB & IWF schwächen Position anderer institutioneller Gläubiger Rechtlich gleichrangige, faktisch jedoch vorrangige Gläubiger Risiken politischer Willkür & selektiver Begünstigung von Gläubigergruppen Nachträgliche, einseitige Änderung von Anleihebedingungen zu Lasten von Gläubigergruppen Freie Aktiven (z. B. Staatsanleihen) Kundeneinlagen Senior Unsecured Debt Eigenkapital & nachrangiges Kapital Quelle: I-CV, 2012 Konsequenzen: Zunehmende Abhängigkeit von besicherter Refinanzierung reduziert für erstrangigunbesicherte Gläubiger verfügbare Vermögensmasse Höhere Überdeckung & Haircuts gefordert Bevorzugung von Gläubigergruppen Bail-in Regelungen 19 Brennpunkt 4: Bail-in (strukturelle Nachrangigkeit) Definition Freie Aktiven / ungedeckte Verbindlichkeiten Rabobank 1.1x Société Générale 1.1x Deutsche Bank 1.1x Tiefe Coverage UBS 1.2x Crédit Agricole 1.2x ING Bank 1.2x Bank of Ireland 1.3x NAB 1.3x Raiffeisen International 1.3x Barclays 1.3x LBBW 1.3x RBS 1.3x BNP Paribas 1.3x Lloyds 1.3x KBC 1.4x OCBC Bank 1.4x Intesa 1.4x Erste Group 1.4x ANZ 1.4x Commonwealth Bank 1.4x Ø Universum Implikationen Banken, welche sich stark mittels Pfandbriefen, Repogeschäften oder über Zentralbanken refinanzieren, verringern automatisch die Höhe der freien Aktiven Dies führt unweigerlich dazu, dass ungedeckte Verbindlichkeiten wie z.B. senior unsecured Obligationäre faktisch rausgedrückt respektive wirtschaftlich «nachrangig» werden 2.3x 1.0x Coverage Ratio = Freie Aktiven in Relation zu den ungedeckten Verbindlichkeiten, d.h. welche Vermögenswerte stehen effektiv zur Verfügung, um die erstrangigunbesicherten Gläubiger (senior unsecured Obligationäre) zu befriedigen Verschärft noch durch die fragliche Werthaltigkeit von Staatsanleihen respektive Schuldenschnitte Quelle: Bloomberg, Geschäftsberichte, I-CV 20 Brennpunkt 4: Bail-in Spreadverlauf Hypothekenpfandbriefe vs. senior unsecured Implikationen 650 Differenz Euro-Aggregate: Securitized - Mortgage - Libor OAS Euro-Aggregate: Financials - Libor OAS 500 350 Die Annäherung an eine Bail-in Lösung (EU Bank Resolution Scheme) dürfte mittelfristig Druck auf die Spreaddifferenz zwischen Pfandbriefen und senior unsecured mit sich bringen Die Banken werden weiterhin versuchen, möglichst günstige Refinanzierungsquellen zu nutzen: Wir erwarten weitere Emissionen im Pfandbriefbereich 200 50 -100 -250 Zukünftig gilt zu prüfen, ob eine Investition zu leicht tieferen Spreads in einen Pfandbrief nicht attraktiver ist, als eine senior unsecured Anleihe, welche bei einem Bail-in sehr schnell zur Mitfinanzierung beigezogen wird -400 Quelle: Barclays Euro, 2000-2013 21 Brennpunkt 4: Bail-in Furcht vor Bail-ins verunsichert das Bankensystem Fazit Furcht vor Bail-ins steigt, was zu einem Abzug der Spargelder aus einzelnen Banken und Banksystemen führen kann Pfandbriefe & Repo Bei Problemen einer grösseren Bank kann dies zu einem Liquiditätsengpass im System führen (Zahlungssystem und geldpolitische Transmission ist gefährdet) mit negativem Effekt auf die Realwirtschaft Kundeneinlagen < 100’000 Kundeneinlagen > 100’000 Wirtschaftlich nachrangig Das Risiko für den senior unsecured Gläubiger erhöht sich erheblich Senior unsecured Bondholder Entsprechend müssten die Credit Spreads für senior unsecured Gläubiger deutlich steigen resp. die Differenz zu den Pfandbriefen (vorausgesetzt deren Sicherheit bleibt unangetastet) Bail-in Anleihen? Nachrangige Verbindlichkeiten Rechtlich nachrangig Nachrangige Anleihen (allen voran Cocos) bilden weiterhin das mit Abstand grösste Verlustpotential (auch wenn diese im aktuellen Umfeld mit vermeintlich attraktiven Risikoprämien emittiert werden) Cocos EK Quelle: I-CV 22 I-CV Banken-Modell: 4 Phasen Zur Beurteilung und Überwachung der aktuellen Bonitätsstärke bzw. -schwäche von Bankinstituten wendet I-CV ein bewährtes 4-Phasen Analysemodell an: Phase 1 Aufgrund von mehr als 30 Bewertungsfaktoren pro Bank wird die fundamentale Stärke jeder einzelnen Bank evaluiert Die Fundamentalanalyse basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen I-CV Fundamental Score Phase 2 Im Anschluss an Phase 1 werden die Bankbilanzen einem Stress-Test unterzogen und mögliche Auswirkungen von regulatorischen Eingriffen sowie Marktveränderungen untersucht I-CV Stress-Test Phase 3 Phase 4 Die Ergebnisse aus Phase 1 und Phase 2 werden zu einem I-CV stand-alone Rating konsolidiert In der Phase 4 werden wichtige Trends und Entwicklungen, welche die Ratings zukünftig beeinflussen können, untersucht Die Erkenntnisse dienen bei der Umsetzung der Ratings in Relative Value Vorschläge I-CV Rating The view behind the rating 23 I-CV Banken-Modell: Fundamentale Stärke Faktoren Ausgewählte Komponenten Gewichtung Geschäftsmodell & -risiko, Stabilität, Marktanteile, Strategie, Kundenorientierung 15% Kreditwachstum, Stabilität der Refinanzierung, strukturelle Nachrangigkeit, Verschuldungsgrad 20% Gewinnschwankung über 5 Jahre, Volatilität Handelsportfolio & Kreditportfolio, Non Performing Assets 15% Aktuelle vs. historische Reserven, Risikokosten, Kreditausfälle, Aktivaqualität 25% Eigenkapital Leverage, ökonomische Kapitalisierung, Thesaurierungskraft, Qualität des Eigenkapitals 25% I-CV Stress-Test Eigenkapitalvorschriften, Qualität des Eigenkapitals, Eigenmittelunterlegung der RWA, Liquidität (NSFR), Kreditwachstum, antizyklische Risikovorsorge, Heimmarkt Strategie Finanzierung Volatilität Risikovorsorge Notching 24 I-CV Stress-Test: Kumulativer Kapitalbedarf Entwicklung der globalen, kumulativen Eigenkapitalsituation der untersuchten 66 Banken Alle Zahlen in EUR Mia. TCE Tangible Common Equity in % RWA 10.0% 12.2% 2'338 2'1 65 7.3% 1’028 990 207 TCE FY 2012 Kreditrückstellungen Gewinne 2013 72 Dividende 35% +79% 1 '31 0 TCE per FY 2013 Kapitalbedarf für 10% TCE Benötigtes TCE per FY 2013 Quelle: I-CV, Mai 2013 Der I-CV Stress-Test zeigt die Sensitivität der untersuchten Banken in einem adversen Szenario auf Gegenüber den Vorjahren haben die Banken das durchschnittliche Eigenkapitalratio im Universum von 11% auf 12.2% steigern können Aufgrund stagnierend hohen NPL und grossen Exposure zu Staatsanleihen reduziert sich das EK in unserem Stresstest deutlich auf 7.3% Für die 66 untersuchten Banken entsteht basierend auf dem applizierten Stresstestverfahren ein kumulativer Kapitalbedarf von EUR 1’028 Mia. 25 I-CV Stress-Test: Kapitalbedarf nach Regionen AAA-EU: kein Bedarf TBRIC: EUR 303 Mia. Rest-EU: EUR 776 Mia. Nordamerika: kein Bedarf Naher Osten: kein Bedarf Singapur: kein Bedarf Australien: EUR 22 Mia. TBRIC Rest-EU Nordamerika AAA-EU Naher Osten Australien Singapur Quelle: I-CV, Mai 2013 26 I-CV Stress-Test: Gewinner & Verlierer Geschätzter Kapitalbedarf bzw. -überschuss nach I-CV Stress-Test in % der Marktkapitalisierung Gewinner 39.8 Kapitalüberschuss 29.7 23.4 21 .4 Com. Bk Citigroup Svenska Morgan of Qatar Handelsbk Stanley 21 .2 20.1 Goldman Qatar Sachs Nat. Bank 1 8.7 1 8.0 16.4 UBS OCBC Bank Akbank Quelle: I-CV, Mai 2013 Implikationen für Gewinner Gute Marktposition für erfolgreiche und frühzeitige Implementierung von Basel III Finanzieller Spielraum für Akquisitionen, Wachstum, Dividenden, Aktienrückkäufe Höhere Stressresistenz bei erneuten externen Schocks Kapitalbedarf Verlierer Implikationen für Verlierer 185 1 98 Erosion der Kundenbasis; Bank-run Latentes Risiko einer (Teil)238 27 3 389 400 441 524 603 Erste Group Crédit Agricole VTB State Bk Commerz India bank Intesa Bank of Ireland Banco UniCredit Popular Verstaatlichung und/oder Restrukturierung der Schulden (Haircut → Bail-in) Verwässerung der Altaktionäre durch hohen Kapitalbedarf Schwierigkeiten bei der Erfüllung der regulatorischen Vorgaben Quelle: I-CV, Mai 2013 27 I-CV Ratings Ticker 1111Z NA 1203Z SW 1398 HK 2525Z 3531454Z NA 3988 HK 939 HK ACA ADCB AKBNK ANZ BAC BARC BBAS3 BBDC3 BBVA BKIR BLGZ BNP BNS C CBA CBK CBQK CSGN DANSKE DBK DBS DNBNOR EBS FGB GARAN GLE Name ING Bank Raiffeisen Schweiz Industrial & Commercial Bank Landesbank Baden-Württemberg ABN Amro Bank of China China Construction Bank Crédit Agricole AbuDhabi Commercial Bank Akbank Australia & New Zealand Bank Bank of America Barclays Bank Banco do Brasil Banco Bradesco Banco Bilbao Vizcaya Argentaria Bank of Ireland Bayerische Landesbank BNP Paribas Bank of Nova Scotia Citigroup Commonwealth Bank of Australia Commerzbank Commercial Bank of Qatar Credit Suisse Danske Bank Deutsche Bank DBS Group Holdings DnB NOR Bank Erste Group Bank First Gulf Bank Garanti Bank Société Générale I-CV Rating standalone senior BBB+ BBB+ A+ A+ BBB+ ABBBABBB+ A BBB+ AAA BBB+ BBB+ BB+ BBB+ AAA A BBB+ BBB+ BBB BBB Diese Informationen BBB BBB+ sind BBBI-CV Kunden BBB vorbehalten. Bitte BBBBBBBB BB kontaktieren Sie BBB [email protected] AAAAAAA A A+ A+ BB+ BBBAAA+ A+ BBB BBB AAA A AABBBBBBAA BBB+ BBB+ BBB BBB Ticker GS HSBA ISCTR ISP ITUB3 JPM KBC LLOY MS NAB NBAD NDA OCBC PKO POP QNBK RABO RBI RBS RY SAN SBER SBIN SEBA SHBA STAN SWEDA TD UBSN UCG UOB VTB WBC Name Goldman Sachs HSBC Holding Isbank Intesa Sanpaolo Itau Unibanco JP Morgan KBC Group Lloyds Banking Group Morgan Stanley National Australia Bank National Bank of AbuDhabi Nordea Bank OCBC Bank PKO Bank Banco Popular Qatar National Bank Rabobank Raiffeisen Bank International Royal Bank of Scotland Royal Bank of Canada Banco Santander Sberbank State Bank of India Skandinaviska Enskilda Banken Svenska Handelsbanken Standard Chartered Bank Swedbank Toronto Dominion Bank UBS UniCredit United Overseas Bank VTB Bank OJSC Westpac Banking Corp negative Veränderung ggü. der letzten I-CV Einstufung positive Veränderung ggü. der letzten I-CV Einstufung I-CV Rating standalone senior BBBBBBAABBB+ BBB+ BB+ BB+ BBBBBBA+ A+ BBBBBBBB+ BB+ BBB BBB AABBB AA A A+ A+ Diese Informationen BBB+ BBB+ sind BB- I-CV Kunden BBvorbehalten. Bitte A A A A kontaktieren Sie BBBBBB+ [email protected] BB+ BBB+ AAAABBB BBB BBB BBB BB+ BB+ A A AAAAA A A+ A+ AAAAA A BB+ BB+ A+ A+ BB BB+ A A Quelle: I-CV, Mai 2013 28 The view behind the rating – Frühwarnsignale I-CV Ratings im Vergleich zu S&P/Moody‘s/Fitch Composite Rating Upgrade Kandidaten Upgrade Kandidaten (in Ratingstufen/Notches) Implikationen für Investoren Wir sehen einen stabilen bis positiven Trend in selektiven Teilen der Emerging Markets (vor allem Türkei) sowie in den USA und den AAA-EU Banken 2 .7 Isbank 2 .7 2 .0 1 .3 1 .0 0 .7 0 .7 0 .5 Garanti Akbank Citigroup Credit Banco JP Bank Suisse do Brasil Morgan Bei vielen europäischen Banken erwarten wir weitere Downgrades. Dies wird nicht nur die senior unsecured Ratings treffen. Auch nachrangiges Kapital und Pfandbriefe werden betroffen sein 0.3 Bayern Swedbank LB Downgrade Upgrade Kandidaten Kandidaten (in Ratingstufen/Notches) -4 .3 Lloyds -3 . 7 -3 .7 -3 . 3 -3 . 3 Erste Commerz Goldman Société Group bank Sachs Générale -3 . 3 NAB -2 .7 -2 . 7 -2 .7 Rabobank Nat. Bk UniCredit Abu Dhabi Quelle: I-CV, Mai 2013 29 INDUSTRIENATIONEN The view behind the Rating – Treten an Ort Staat Bank Austerität Wirtschaftswachstum stockt Schuldenanstieg durch Defizite Tiefere Einkommen bei Haushalten und Unternehmen Soziale Unruhen Verschlechterung der Aktiven aufgrund stockender Wirtschaft Ertragsdruck und Margenschwund im Tiefzinsumfeld Refinanzierung über möglichst günstige Quellen führt zu struktureller Nachrangigkeit Eigenkapital auf Minimum halten (Druck der Aktionäre) Notenbank Künstlich tief gehaltenes Zinsumfeld Liquidität für den Markt Stützung Immobilienmarkt Fazit In der I-CV Bankenstudie 2012 wiesen wir darauf hin, dass für die Wirtschaft eine Rückkehr auf einen Wachstumskurs nur mit einem gesunden Bankensystem erfolgen kann Durch entschlossene Eingriffe wurde das System in den USA rehabilitiert Die aktuelle Politik seitens der EZB führt unseres Erachtens jedoch nicht zu einer Gesundung, sondern in eine höhere Abhängigkeit vieler Banken Ebenso hat die Interdependenz zwischen den Staaten und Banken durch die hohen Bestände an Staatsanleihen und – krediten deutlich zugenommen 30 SCHWELLENLÄNDER The view behind the Rating – Auf der Überholspur Staat Bank Wirtschaftswachstum in Fahrt halten Verhinderung von Blasenbildung Tiefe Schuldenstände und Budgetüberschüsse Belebung der inländischen Nachfrage (Reduktion Exportabhängigkeit) Reifeprozess der Institutionen Positive Entwicklung bei Aktivaqualität (Peak erreicht?) Verlagerung des Kreditportfolio zu Konsumkrediten (höheres Risiko) Hohe Margen Gute Eigenkapitalsituation hat durch massives Wachstum leicht eingebüsst Fazit Aus fundamentaler Sicht sind die Banken in den Schwellenländer weiterhin in einem guten Zustand. Es zeigen sich jedoch bereits erste Anzeichen, dass der Peak überschritten wurde Gefahr von Überhitzungstendenzen und Blasen sind im Vormarsch: Brasilien mit den ersten Anzeichen einer solchen Überhitzung, während die Situation in der Türkei noch weniger fortgeschritten ist Notenbank Teilweise unabhängig Kampf gegen Inflation Währungen oft an USD gebunden 31 The view behind the Rating – Weg zu einer soliden Bank Aktueller Stand 1 2 3 Liquidität Kapital Bereinigung Bilanz Profitabilität & 4 Vertrauen wiederherstellen Verhinderung von Kapitalflucht, Flight to Quality Sicherstellung der Liquidität um Abzüge der Einlage bewältigen und Betrieb aufrechterhalten zu können Notenbank übernimmt effektiv Kreditrisiken der schwachen Banken Sicherstellung regulatorischer Kapitalanforderungen: Kapitalerhöhung durch existierende Aktionäre möglich? Kapitalaufbau durch zukünftige Gewinne realistisch? Besitzerwechsel oder Übernahme durch Staat Transfer NPL in Bad Bank Restrukturierung Liquidation Asset Sales Restrukturierung und Kostenreduktion; Einlegerschutz Nationalisierte Banken wieder privatisieren Einbringen in gesunde Bank Break-up Verkauf Folgen: Interdependenz zwischen Bank und Staat nimmt ab Vertrauen ggü. dem Investor steigt Kein Spargeldabfluss Tiefere Spreads für Refinanzierung und somit bessere Profitabilität Keine Abhängigkeit ggü. EZB/Repo Risiko Bail-in ist geringer Kapitalaufnahme möglich Hohes Kreditrating seitens der Agenturen 32 The view behind the rating – Risikoprämien Safe Havens Value Pearls hoch Bank of Nova Scotia Citigroup Toronto Dominion Banco do Brasil First Gulf Akbank JP Morgan Nordea National Bank of Abu Dhabi Bonität Svenska Handelsbanken Cliffhangers Spicy Picks Lloyds Intesa Morgan Stanley VTB tief Santander State Bank of India Sberbank Garanti Bank Erste Bank PKO Bank tief hoch Attraktivität 33 Fragen & Diskussion ? 34 Abkürzungsverzeichnis: Länderbezeichnungen Ticker ABD AUS AUT BEL BRA CAN CHE CHN CYP DEU DNK ESP FRA GBR Name AbuDhabi Australien Österrreich Belgien Brasilien Kanada Schweiz China Zypern Deutschland Dänemark Spanien Frankreich England Ticker IND IRL ITA LUX MLT NLD NOR POL QAT RUS SGP SWE TUR USA BEILAGE Name Indien Irland Italien Luxemburg Malta Niederlande Norwegen Polen Katar Russland Singapur Schweden Türkei USA Quelle: I-CV, Mai 2013 35 Rückblick: I-CV Bankenstudien 2007 - 2012 Datum Titel ANHANG Highlights «Banken im Stress-Test: Gewinner&&Verlierer Verlierervon vonmorgen» morgen» Stresstest: Gewinner Agenturenratings zu hoch, US Broker fallen durch durch, SubprimeVerlierer: Island,Landesbanken Landesbanken Risiken, Island, April 2008 «Banken & Broker im Stress-Test: Gewinner & Verlierer von morgen» US Broker verschlechtern sich weiter (Merrill Lynch, Lehman) September 2008 «Banken & Broker im Stress-Test: Gewinner & Verlierer von morgen» US Sparkassen und Englische Banken klare Schlusslichter April 2009 «Banken & Broker im Stress-Test: Gewinner & Verlierer von morgen» Kreditportfolios im Stress-Test (JP Morgan, BNP und HSBC an der Spitze) Mai 2010 «Bonität weiter unter Druck; neuer Kapitalbedarf steht an» Irland & Griechenland im Junk, Kapitalmangel in Italien Mai 2011 «Welche Banken sind für zukünftige Rückschläge gewappnet» Ratings französischer und italienischer Banken unter Druck (Crédit Agricole, UniCredit, Intesa) Mai 2012 «Die Bonität der Banken im strukturellen und politischen Spannungsfeld» Italienische und österreichische Banken weiter unter Druck September 2007 36 ANHANG The view behind the rating – Wie weiter? Sparpolitik (austerity) Makroökonomisches Deleveraging erzwingt Verschuldungsabbau bei Staaten, Banken, Unternehmen und privaten Haushalten (Immobilienmarkt) Hohe Verschuldung der Staaten und die damit einhergehenden Risiken dominieren in Europa mit negativen Folgen für die Weltwirtschaft Steuereinnahmen, Entlastung der Sozialsysteme Wachstum Refinanzierung der Banken Sparmassnahmen belasten Konsum sowie Investitionstätigkeit und führen zu einem Anstieg von Kreditausfällen Ohne ein rehabilitiertes Bankensystem ist eine Rückkehr auf einen Wachstumspfad schwierig Umfassende Reformen (Liberalisierung Arbeitsmärkte, Abbau Staatsquote, steuerliche Anreize, Anpassung Rentensysteme, Förderung Bildung, Stärkung der Exportwirtschaft, etc.) schaffen Basis zur nachhaltigen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit Folglich muss als erster Schritt das Bankensystem stabilisiert werden Konsum & Investitionen Dies sollte durch eine konsequente Rekapitalisierung der Banken (EuroTARP) bewerkstelligt werden Gesunde Banken stützen Wirtschaft und Wachstum (Kreditfluss) Fazit: Die Rückkehr zu einem Wachstumskurs ist letztendlich nur mit einem gesunden Bankensystem möglich Quelle: I-CV, Mai 2012 37 The view behind the rating Independent Credit View AG Schweizergasse 21 8001 Zürich Tel. +41 43 204 19 19 E-Mail: [email protected] www.i-cv.ch Disclaimer Dieses Dokument dient nur zu Informationszwecken und ist keine Aufforderung zur Tätigung von Transaktionen oder zum Abschluss irgendeines Rechtsgeschäftes. Die in diesem Dokument enthaltenen Informationen stammen oder beruhen auf Quellen, die Independent Credit View AG (nachfolgend I-CV) als verlässlich erachtet. I-CV übernimmt jedoch keine Gewährleistung für die Richtigkeit, Aktualität oder Vollständigkeit der Informationen. I-CV lehnt jegliche Haftung für Verluste aus der Verwendung dieses Dokuments und den möglichen rechtlichen, regulatorischen, steuerlichen und buchhalterischen Konsequenzen ab. Insbesondere haftet I-CV nicht für den Erfolg der von ihr abgegebenen Empfehlungen. Das vollständige oder teilweise Reproduzieren oder Veröffentlichen dieses Dokuments ist nur mit vorheriger schriftlicher Zustimmung der I-CV und vollständiger Quellenangabe gestattet. Als Gerichtsstand gilt der Firmensitz des Unternehmens in Zürich (Schweiz). 38