Rentfort-Nord | Gladbeck - Innovationsagentur Stadtumbau NRW

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Rentfort-Nord | Gladbeck - Innovationsagentur Stadtumbau NRW
Projektdatenbank Stadtumbau West NRW
Rentfort-Nord | Gladbeck
Stand: Mai 2012
Stadterneuerungsgebiet: Rentfort Nord
Einwohnerzahl: 77.397
Gebietstyp:
Einwohnerzahl SUW-Gebiet: 8.000
Innenstadt
Industriebrache
Militärische Brache
Periphere Wohnsiedlung
Bahnbrache
Gesamtstädtisch
[Kontext]
Schwerpunkt des Stadtumbaus in der Stadt Gladbeck ist der in den 1970er Jahren nach
dem Leitbild „Urbanität durch Dichte“ errichtete Stadtteil Rentfort-Nord. Der Stadtteil
liegt am nordwestlichen Stadtrand Gladbecks, angrenzend an den Bottroper Stadtteil Kirchhellen und das hier beginnende Münsterland. Der Stadtteil Rentford-Nord ist in den 1970er
Jahren für 10.000 Einwohner entsprechend der damaligen Planungsleitbilder am Reißbrett
konzipiert worden.
Zu Beginn der Förderphase wies Rentfort-Nord negative demographische und ökonomische Entwicklungen auf. Deutliche Indikatoren für gravierende städtebauliche Funktionsverluste waren die massiven Leerstände im Geschosswohnungsbau sowie von
Ladenlokalen.
Ein besonderes Problem stellt dabei weiterhin das Stadtteilzentrum Schwechater Straße 38
mit seinem 14-geschossigen Wohnhochhaus dar. Die jahrelange Abwärtsentwicklung der
Immobilie hat dazu geführt, dass heute eine Wohnnutzung des Gebäudes vor allem wegen
der schlechten Bausubstanz nicht mehr realisiert werden kann. Darüber hinaus ist die Wohnungseigentümergemeinschaft aufgrund der schwierigen Eigentümerstruktur und zunehmender Finanzprobleme handlungsunfähig. Das Gebäude konnte aufgrund der Zahlungsunfähigkeit der Eigentümergemeinschaft nicht mehr bewirtschaftet werden und wurde Anfang Januar 2006 leergezogen.
In den 1970er Jahren am
Reißbrett entstandener Stadtteil für 10.000 Einwohner
Massive Wohnungsund Ladenleerstände
14-geschossiges Wohnhaus
leergezogen
[Projektbeschreibung]
Bereits im Jahr 2004 hat die Stadt Gladbeck ein Städtebauliches Entwicklungskonzept für
den Stadtteil Rentfort-Nord erarbeitet, das nicht nur die Entwicklungsperspektiven des
Gebäudes Schwechater Straße 38, sondern auch die Zukunft des gesamten Stadtteils betrachtet. Auf Basis einer Stärken-/ Schwächen-Analyse für unterschiedliche Handlungsfelder wurden Ziele und Maßnahmen entwickelt, die im Rahmen des Stadtumbaus umgesetzt
werden sollen, um somit den Folgen des demographischen Wandels entgegenzuwirken.
Innovationsagentur Stadtumbau NRW | Talstraße 22-24 | D - 40217 Düsseldorf
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Städtebauliches Entwicklungskonzept in 2004 erstellt
01
Skizzierung der Mängel und Potenziale im Städtebaulichen Entwicklungskonzept RentfortNord:
•
Teilweise leer stehende Problemimmobilien
•
Städtebauliche und ökologische Defizite
•
Kleinräumige Konzentration baulicher und sozialer Problemlagen
•
Imageprobleme
•
Wohnumfeldmängel
•
Reizvolle Lage des Stadtteils
•
Starke Durchgrünung
•
Guter Einzelhandelsstandort
Aufgabe des Stadtentwicklungskonzeptes war die Beantwortung folgender Fragen:
•
Wie ist der Status quo des Stadtteils mit Blick auf die Funktionen Wohnen, Arbeiten, Versorgung, Infrastruktur, Bildung, Verkehr, Soziales, Freizeit für unterschiedliche
Zielgruppen, wie Kinder, Jugend, Familien, Senioren?
•
Wo liegen die Schwächen, wo die Stärken und Entwicklungspotenziale des Stadtteils,
welche Handlungsspielräume bestehen und welche erforderlichen Maßnahmen ergeben sich daraus?
•
Wie ist die aktuelle Situation der Wohnungseigentümergemeinschaft [WEG] in der
Schwechater Straße 38? Welche Besonderheiten ergeben sich aus der rechtlichen
Besonderheit einer WEG für die Maßnahmenkonzeption, unter welchen Bedingungen und unter welchen Voraussetzungen kann die Niederlegung ihres Sonder- und
Gemeinschaftseigentums erreicht werden? Wie kann sich die WEG formal auflösen
und in eine neue Rechtsform übergehen? Welche neuen Eigentumsverhältnisse ergeben sich?
•
Welche Auswirkungen hat die Schließung der Schrottimmobilie und damit die Reduzierung der Anzahl an Wohneinheiten auf die Wohnsituation und Infrastruktur im
Stadtteil? Welche Entwicklungspotenziale ergeben sich daraus?
•
Welche Anforderungen werden an die städtebauliche Neugestaltung des Stadtteilzentrums gestellt? Soll bzw. kann die bestehende Ladenpassage erhalten bleiben, wo
liegen die Vor-, wo die Nachteile?
•
Welches Handlungs- und Maßnahmenkonzept ergibt sich für den gesamten Stadtteil und für den Standort Schwechater Straße aus den Untersuchungsschritten?
Auf Grundlage der Ergebnisse dieses Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes hat die Stadt
Gladbeck die Aufnahme des Stadtteils Rentfort-Nord in das Bund-Länder-Förderprogramm
Stadtumbau West beantragt.
[Projektchronologie]
•
März 2004
Ratsbeschluss zur Erarbeitung eines Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes [STEK]
•
Juni 2004
Durchführung einer Planwerkstatt mit Studenten aus Berlin, Cottbus und Dortmund
•
September 2004
Antragstellung zur Förderung im Rahmen des Bund-Länder-Programms Stadtumbau West
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02
•
Januar 2005
Vorstellung der Analyse des Städtebaulichen Entwicklungskonzepts in den politischen Gremien
•
Dezember 2005
Aufnahme in das Förderprogramm Stadtumbau West
•
Januar 2006
Eingang des Bewilligungsbescheides
•
April 2006
Aufbau eines Prozessmanagements und Bildung einer
Projektgruppe zur Lösungsfindung hinsichtlich der Problematik der Schrottimmobilie Schwechater Straße 38
•
Juli/ Aug.2006
Erarbeitung eines Fachgutachtens zur Gebäudesicherheit
und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für die Immobilie an
der Schwechater Straße 38 mit anschließender Diskussion in den Ratsgremien
•
Oktober 2006
Beginn der Umgestaltung von Park- und Grünflächen
•
März 2007
Arbeitsbeginn des Quartiersmanagements
•
März - Mai 2007
Aufbau von Kooperations- und Netzwerkstrukturen
•
April 2007
Durchführung von Stadtteilinterviews mit Jugendlichen
zum Thema „Bedürfnisse im öffentlichen Raum”
•
Mai 2007
Informationsveranstaltung zur Schulhofumgestaltung und
Umgestaltung des Schulhofes der Gesamtschule
•
Mai 2007
Eröffnung des Stadtteilbüros mit einer themenbezogenen
Auftaktveranstaltung
•
Mai/ Juni 2007
Workshop mit Kindern und Jugendlichen im Freizeittreff
zur Planung der Außenanlage
•
August 2007
Einweihung der ersten fertig gestellten Baumaßnahmen
im Rahmen des Stadtteilfestes
•
Oktober 2007
Öffnung und Neugestaltung des Außengeländes der Jugendeinrichtung
•
Oktober 2007
Start einer Stadtteilzeitung mit Redaktionsmitgliedern aus
dem Stadtteil
•
Oktober 2007
Narzissenpflanzaktion mit Bewohnern
•
Oktober 2007
Runder Tisch zum Thema Kinder & Jugend im Stadtteil
•
November 2007
Abschluss der Umgestaltungsarbeiten von Park- und
Grünflächen
•
November 2007
Workshop mit Mitgliedern der Wohnungseigentümergemeinschaft [WEG] Schwechater Straße 38 zu Anforderungen an zukünftige Gestaltung und Nutzung des Stadtteilzentrums
•
Februar 2008
Auftaktveranstaltung zum Runden Tisch Rentfort-Nord
•
März 2008
Auftakt Gemeinschaftsprojekt „Alt trifft Jung / Jung trifft
Alt“ in Kooperation mit dem Amt für Familie, Jugend und
Soziales sowie dem Stadtteilbüro Brauck in Gladbeck
•
April 2008
Gemeinsame Gespräche von Vertretern der WEG und
Investoren zur Neugestaltung des Stadtteilzentrums
Schwechater Straße 38
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03
•
Mai 2008
Apfelblütenfest zur Einweihung des umgestalteten Quälingsbachparks
•
Mai 2008
Auftakt des Förderprogramms zur Wohnumfeldverbesserung in Rentfort-Nord mit einem Anschreiben an alle
Wohneigentümer von Mehrfamilienhäusern im Stadtteil
•
Mai/ Juni 2008
Veranstaltungsreihe für Eigentümer von Wohnimmobilien
in Rentfort-Nord
•
Juli 2008
Arbeitsbeginn des Stadtteilhausmeisters
•
August 2008
Fertigstellung des Fotokunstprojektes „Das ist mir wichtig, Jung und Alt aus Gladbeck erzählen von ihrem Lieblingsgegenstand"
•
August 2008
Zweites Großes Stadtteilfest Rentfort-Nord
•
August 2008
Erster Zuwendungsbescheid für das Förderprogramm zur
Wohnumfeldverbesserung in Rentfort-Nord
•
Aug./ Sept. 2008
Ausstellung „Das ist mir wichtig..." auf dem Stadtteilfest,
dem AWO Sommerfest und dem Gladbecker Familientag
•
Oktober 2008
Verabschiedung der Quartiersmanagerin
•
April 2009
Ausschreibung des Stadtteilmanagements Rentfort-Nord
•
Mai 2009
Beauftragung des Planungsbüros „BASTA - Büro für Architektur und Stadtentwicklung” mit der Durchführung
des Stadtteilmanagement Rentfort-Nord
•
Juni/ Juli 2009
Start der neuen Stadtteilmanagerinnen Tülin Kabis-Staubach und Ute Ellermann sowie Pressetermin zur Neubesetzung des Stadtteilbüros mit Bürgermeister und Stadtrat
•
September 2009
Treffen der Gewerbetreibenden im Stadtteilbüro
•
September 2009
Aktion mit Zauberer Walter Weck, Kita St. Martin, Kita
Kleine Welt und Gewerbetreibenden
•
Oktober 2009
Tag der offenen Tür im Stadtteilbüro
•
November 2009
Pflanzaktion auf dem AWO-Gelände zusammen mit
AWO-Seniorenbüro, Elisabeth-Brune-Zentrum und
AWO-Kita
•
November 2009
Eigentümer-Forum
•
Dezember 2009
Nikolaus-Aktion in Kooperation mit dem Geschäftszentrum Schwechater Straße und der Freiwilligen Feuerwehr
•
Dezember 2009
Quartiersversammlung SeelerNetz [„SeniorInnen in Europa lernen in Netzwerken“]
•
Februar 2010
Gründung des Arbeitskreises „Problem-Jugendliche“ bei
der AWO
•
März 2010
Eigentümer-Forum zum Thema „Fotovoltaik als Energiequelle für das Gebäude“
•
Juni 2010
Start einer wöchentlich stattfindenden Workshopreihe
der Kunstschule mit Kindern: „Künstlerwerkstatt“ im
Stadtteilbüro
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04
•
Juni 2010
8. Stadtteilfest
•
Juni 2010
Verabschiedung des Stadtteilhausmeisters nach Auslaufen der vertraglichen Vereinbarung
•
August 2010
Nachbarschaftsfest mit Zauberer im Geschäftszentrum
•
September 2010
Vernissage Ausstellung „Künstlerwerkstatt“
•
September 2010
1. Stadtteilkonzert im Schulhof der ID-Gesamtschule
•
Oktober 2010
Eigentümer-Forum zum Thema „Altersgerechte Nachrüstung /Umbau der Wohnungen /Gebäude“
•
Dezember 2010
Nikolausfeier in Kooperation mit Geschäftszentrum
•
März 2011
Start einer Leseprojektreihe mit einer Krimilesung. Gladbecker Autor Rainer Heinze liest im Stadtteilbüro
•
März 2011
Eigentümer-Forum. Schwerpunktthema „Energiesparmaßnahmen am Gebäude“
•
September 2011
4. Stadtteilfest
•
September 2011
Eigentümer-Forum. Schwerpunktthema: „Umweltfreundliche Heiztechniken und Warmwasserbereitung“
•
Oktober 2011
Literaturworkshop für Jugendliche mit Jugendbuchautorin
Barbara Kiepar, in der ID-Gesamtschule
•
Oktober 2011
Lesung mit der Gladbecker Autorin Brigitte Vollenberg
im Stadtteilbüro
•
November 2011
Blumenzwiebel-Pflanzaktion im Grünzug Rentfort-Nord
in Zusammenarbeit mit einer Schulklasse der ID-Gesamtschule
•
Dezember 2011
Einweihung RENTFORT-Airbrush-Buchstaben im Geschäftszentrum – ein künstlerisches Projekt zusammen
mit Freizeittreff Rentfort, Jugendkunstschule und Airbrush-Künstler
•
März 2012
Frühlingslesung im Stadtteilbüro mit den Gladbecker Autoren Harald Michael Liedtke und Dirk Juschkat
•
April 2012
Eigentümer-Forum. Schwerpunktthema: „Sicherheitstechnik am Gebäude“
•
Juni 2012
Runder Tisch mit Schwerpunktthema „Verstetigung der
Stadtteilarbeit in Rentfort-Nord“ mit Gastvortrag
•
September 2012
5. Stadtteilfest
[Ziele & geplante Aktivitäten]
Ziele
•
Entwicklung differenzierter Maßnahmen für Rentfort-Nord
•
Nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität im Stadtteil
•
Stärkung des Wohnstandortes
•
Stärkung des Versorgungszentrums
•
Lösungen für die Problemimmobilien
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05
•
Beseitigung von Wohnumfeldmängeln
•
Aufenthalts- und Spielqualitäten verbessern
•
Soziale Stabilisierung
•
Aufbau eines tragfähigen Netzwerkes
Durchgeführte Aktivitäten
•
Erstellung eines Städtebaulichen Entwicklungskonzepts
•
Aufbau eines Quartiersmanagements und Vernetzung von Bewohner und Initiativen
sowie Schaffung eines Runden Tisches
•
Aufbau eines Prozessmanagements und Bildung einer Projektgruppe zur Lösungsfindung hinsichtlich der Problematik der Schrottimmobilie Schwechater Straße 38
•
Etablierung eines Stadtteilhausmeisters zur Sicherung baulich-investiver Maßnahmen
im Stadtteil [ausgelaufen]
•
Umgestaltung von Park- und Grünflächen
•
Neugestaltung des Außengeländes der Jugendeinrichtung
•
Umgestaltung des Schulhofes der Gesamtschule
•
Auflage eines Förderprogramms zur Wohnumfeldverbesserung
•
Vernetzung der Gewerbetreibenden und Durchführung gemeinsamer Aktionen
•
Information und Beratung von Immobilieneigentümer im Rahmen von EigentümerForen zu wechselnden Themen
•
Weiterführung des Quartiersmanagements
•
Umsetzung unterschiedlicher Projekte zur Verbesserung des Stadtteilimages und der
Nachbarschaften [aufsuchende Jugend- und Seniorenarbeit, Einführung Verfügungsund Quartiersfonds]
•
Verstetigung der aufgebauten Strukturen – wie Runder Tisch, Stadtteilzeitung, Stadtteilfeste – durch die geplante Vereinsgründung von lokalen Akteuren nach Auslaufen des Quartiersmanagements
[Angewandte Instrumente & Methoden]
•
Beteiligungsverfahren für Anwohner und Eigentümer
•
Gründung einer Auffanggesellschaft
•
Erarbeitung eines städtebaulichen Entwicklungskonzeptes
•
Planungswerkstatt
•
Moderations- und Prozessmanagement
•
Quartiersmanagement
•
Haus- und Hofflächenprogramm
•
Stadtteilzeitung
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[Übersichtsplan Nutzungen]
[Übersichtsplan Teilzonen]
[Kontaktadressen]
• Stadt Gladbeck, Amt für Stadtplanung und Bauaufsicht | Carola Paß-Claßen |
Willy Brandt Platz 2 | 45964 Gladbeck | Tel.: 02043/992503 |
eMail: [email protected]
• Stadt Gladbeck | Sozialamt | Thomas Andres | Willy Brandt Platz 2 | 45964 Gladbeck |
Tel.: 02043/992220 | eMail: [email protected]
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