Musikalische Geburtstagsfeier in der Kirche
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Musikalische Geburtstagsfeier in der Kirche
Musikalische Geburtstagsfeier in der Kirche kuk Wenn ein Chorknabe 40. Geburtstag feiert, dann ist er längst ein Chormann - nicht so in Uetersen. Dort gilt: einmal Chorknabe, immer Chorknabe. Und so waren auch am vergangenen Wochenende zum Festakt und Festkonzert zum 40jährigen Bestehen des erfolgreichen Knabenchores der Rosenstadt viele ehemalige Sänger angereist. Selbstverständlich war auch die "Mutter", Mitbegründerin und langjährige Leiterin dieser renommierten Singgemeinschaft, Ilse Rieth, dabei, als dieser runde Geburtstag gefeiert wurde. Sie hatte die Chorknaben 1965 mit 30 Jungen aus der Jungschar der Uetersener Erlöserkirche gegründet. Als Dank für ihr langjähriges Engagement überreichte ihr der Vorsitzende des Chores, Dietmar Lewin, Blumen. Unzählig sind die Auftritte der jungen Sänger während der 40 Jahre. Sogar vor Papst Johannes Paul II. in Rom sangen sie. Und viele Preise zeugen von der hohen Qualität. Das Highlight war der erste Platz beim 6. Deutschen Chorwettbewerb im Jahr 2002 durch die Männerstimmen unter HansJoachim Lustig, der seit 1999 Chorleiter ist. Doch trotz aller Erfolge gibt es auch Wermutstropfen. Kreispräsident Burkhard E. Tiemann sprach es in seinem Grußwort vorsichtig an: "Ich hätte mir gewünscht, dass es mehr Würdigung aus der Region gegeben hätte." Klarere Worte fand Gerhard Renner, Vorsitzender des Vereins der Freunde und Förderer der Chorknaben Uetersen. Er bemängelte, dass der Chor trotz mehrfacher Bewerbungen noch nie den Kreiskulturpreis erhalten habe. Mit Blick auf die Kreiskulturpreisjury zitierte er voller Sarkasmus Oscar Wilde: "Kunst darf nie populär sein wollen." Uetersens Bürgermeister Wolfgang Wiech lobte die Leistungen des Chores. Und Carolin Schwarz, Beauftragte für die Kultur des Landes Schleswig-Holstein, überbrachte die Glückwünsche des Ministerpräsidenten Peter Harry Carstensen und sagte: "Die Chorknaben Uetersen gehören zu den besten Chören unseres Landes." Sie seien aus dem Kulturleben nicht mehr wegzudenken. Der eigentliche Festvortrag entfiel. Die Bahn hatte es nicht geschafft, Festredner Wolfhagen Sobirey, Präsident der Landesmusikrates Hamburg, rechtzeitig aus Berlin zurückzubringen. Von dem wundervollen Klang der Chorknaben Uetersen konnten sich gut 500 Gäste des Festkonzertes in der Klosterkirche selbst einen Eindruck machen. Und daß das Lob der Gratulanten nicht übertrieben war, belegte der Beifall für die geistliche Chormusik, die gesungen wurde. erschienen im Hamburger Abendblatt am 24. Oktober 2005