Die Heiligen Engel
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Die Heiligen Engel
Die Heiligen Engel! (Bildungsimpuls für September 2012) Liebe Geschwister! Im Monat September werden unsere großen Helfer in der Not besonders verehrt, am 29. September, die heiligen Erzengel Michael, Raphael und Gabriel und am 2. Oktober unsere heiligen Schutzengel. Schon als Kinder wurden wir angehalten zum Schutzengel zu beten. Wir wollen kurz betrachten, was Engel sind und welche Aufgaben sie haben. Der hl. Augustinus sagt: „Engel bezeichnet das Amt, nicht die Natur. Fragst du nach seiner Natur, so ist er ein Geist; fragst du nach dem Amt, so ist er ein Engel: seinem Wesen nach ist er ein Geist, seinem Handeln nach ein Engel“ (Ps 103,1,15). Ihrem ganzen Sein nach sind die Engel Diener und Boten Gottes. Sie sind körperlose Wesen, die in der hl. Schrift Engel genannt werden. Weil das die Schrift und auch die Überlieferung bezeugt, ist es für uns eine Glaubenswahrheit. Weil sie „beständig das Antlitz meines Vaters sehen, der im Himmel ist“ (Mt 18,10), sind sie „Vollstrecker seiner Befehle, seinem Wort gehorsam“ (Ps 103,20). Als rein geistige Geschöpfe haben sie Verstand und Willen; sie sind personale und unsterbliche Wesen. Sie überragen alle sichtbaren Geschöpfe an Vollkommenheit. Der Glanz ihrer Herrlichkeit zeugt davon. Christus ist das Zentrum der Engelwelt. Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm ..... (Mt 25,31). Bis zur Wiederkunft Christi kommt die Geheimnisvolle, mächtige Hilfe der Engel dem ganzen Leben der Kirche zu Hilfe. In der Liturgie vereint sich die Kirche mit den Engeln, um den dreimal heiligen Gott anzubeten; sie bittet um deren Beistand und feiert das Gedächtnis der Engel (der Hl. Michael, Gabriel, Raphael und der hl. Schutzengel). Einen jeden Gläubigen steht ein Engel als Beschützer zur Seite, um ihn zum Leben zu führen. (Basilius, Eun. 3,1). Schon auf dieser Erde hat das christliche Leben im Glauben an der glückseligen Gemeinschaft der in Gott vereinten Engel und Menschen teil. (Katechismus der kath. Kirche Punkt 329, 328, 334, 335 336) Hätte der Mensch nicht einen „Schutzengel“ von Gott zur Seite gestellt, er würde das dreizehnte Lebensjahr nicht erreichen. (Aussage der Heiligen) Zu Maria wurde der Erzengel Gabriel gesandt:.... Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben (Lk 1,31). Dem hl. Josef erschien ein Engel im Traum: (Flucht nach Ägypten Mt 2, 13). Den Hirten in Bethlehem erschienen Engel, die ihnen die Geburt Jesu verkünden (Lk 2, 9-14), um einige zu nennen. Fatima Der heilige. „Erzengel Michael“ der die Kinder Hyacintha, Francesco und Lucia von Fatima beten lehrte, stellte sich als Engel des Friedens vor und wird auch in der Kirche als solcher angerufen (Fest am 29.Sept.). Der heilige Pater Pio hat viel mit den Schutzengeln zu tun gehabt, die seine Post gelesen und die Anliegen der Menschen an ihn, weitergegeben haben. Er sagte , dass er nie die Vielzahl, der an ihn gerichteten Briefe selbst lesen hätte können. Franziskus nannte alle Geschöpfe „Bruder“ und erfasste in einer einzigartigen und für andere ungewohnten Weise, mit dem scharfen Blick seines Herzens, die Geheimnisse der Geschöpfe; war er doch schon zur Freiheit der Kinder Gottes gelangt. Nun lobt er im Himmel mit den Engeln, dich, o guter Jesus, den Wunderbaren, er, der schon auf Erden allen Geschöpfen dich als den Liebenswürdigen gepredigt hat. Die Engel, die uns im Kampf zur Seite stehen, die mit uns wandeln mitten im Schatten des Todes, verehrte er mit größter Liebe. „Sie seien überall als Gefährten hochzuachten meinte er, und ebenso als Beschützer anzurufen“. Ihren Blick dürfe man niemals beleidigen, lehrte er, noch in ihrer Gegenwart sich etwas herausnehmen, was nicht auch vor Menschen geschehen könnte. Weil im Chor vor dem Angesicht der Engel die Psalmen gebetet werden, wollte er, dass alle Brüder, die könnten, im Oratorium zusammenkämen und dort mit Weisheit psallierten. – Den heiligen Michael aber, sagte er oft, müsse man ganz besonders verehren, weil es sein Amt sei, die Seelen zu Gott zu führen. 3. Antiphon : „ Erzengel Michael, ich habe dich zum Fürsten bestellt für alle Seelen, sie heimzugeleiten.“ (Nicht bestätigte Regel) 18 (QuSchr I 68, 18); Stundengebet vom Leiden des Herrn (a.a.O. 173,33). Zu Ehren des heiligen Michael fastete er in höchster Ergebenheit vierzig Tage lang zwischen Maria Himmelfahrt und seinem Fest. Er sagte nämlich: „Jeder sollte zu Ehren eines solchen Fürsten einen Lobpreis oder ein besonderes Geschenk Gott darbieten. (Celano, Leben und Wunder d. hl. Franziskus Kap. CXLIX Abs. 197) Gebet: Hoher Fürst der himmlischen Heerscharen, tapferer Kämpfer des Allerhöchsten, eifernder Liebhaber der Ehre des Herrn, Schrecken der aufrührerischen Engel, Liebling und Entzücken aller gerechten Engel, mein lieber Erzengel Sankt Michael – ich möchte in der Zahl der dir ergebenen und deiner Diener sein, und deshalb bringe ich mich dir heute dar. Ich schenke und weihe mich dir, und ich stelle mich selbst, meine Familie und all das Meine unter deinem machtvollen Schutz. Die Gabe meiner Dienstbereitschaft ist zwar klein, da ich ein armseliger Sünder bin; aber dir ist doch wohlgefällig die Gesinnung meines Herzens und du gedenkst dessen: wenn ich von heute an unter deiner Obhut stehe, möchtest du mich in meinem ganzen Leben zur Seite stehen, mir vermitteln den Nachlass meiner vielen und schweren Sünden, die Gnade von ganzem Herzen meinen Gott zu lieben und meine liebe seraphische Mutter Maria und mir alle Hilfe erflehen, derer ich bedarf, um die Krone der Herrlichkeit zu erlangen. Verteidige mich immer vor den Feinden meiner Seele, besonders in der letzten Stunde meines Lebens. Komm alsdann, glorreicher Himmelsfürst und stehe mir bei im letzten Streite; mit deiner machtvollen Waffe halte fern von mir im Abgrund der Hölle jenen Engel des Frevels und des Hochmutes, den du einst im Kampfe vom Himmel herabgestürzt hast. Amen. Das Lautenspiel des Engels, das Franziskus hörte In den Tagen, da er wegen der Heilung seiner Augen in Rieti weilte, rief er einen seiner Gefährten, der in der Welt Lautenspieler gewesen war, und sagte zu ihm: „Bruder, die Kinder dieser Welt verstehen die göttlichen Geheimnisse nicht; denn auch die Musikinstrumente, die einst zu Gottes Lob bestimmt waren, hat die menschliche Sinnenlust zum Ohrenkitzel verstimmt. Bruder, ich möchte, dass du dir insgeheim eine Laute leihest und sie hierher bringest. Dann dichte ein gutes Lied, mit dem du meinem von Schmerzen getragenen Bruder Leib einigen Trost gebest“ Da erwiderte ihm der Bruder: „Vater, ich scheue mich sehr, da ich fürchte, diese leichtfertige Art könnte bei den Leuten den Verdacht erwecken, ich sei versucht worden.“ Da sprach der Heilige zu ihm: „Lassen wir es also, Bruder! Es ist gut, vieles zu unterlassen, damit der gute Ruf keinen Schaden nehme.“ – In der folgenden Nacht, da der Heilige wachte und sich der Betrachtung über Gott hingab, ertönte plötzlich Lautenspiel vom wunderbaren Wohlklang und lieblicher Melodie. Niemand war zu sehen. Da aber das Spiel bald von da, bald von dort ertönte, erweckte es die Vorstellung, dass ein Lautenspieler auf und ab gehe. Nachdem der Heilige Vater seinen Geist schließlich auf Gott gerichtet hatte, empfand er bei diesem wonnesam klingenden Lied solche Wonne, dass er sich in einer anderen Welt wähnte. Frühmorgens erhob sich der Heilige, rief den erwähnten Bruder und erzählte ihm alles der Reihe nach. Zum Schluss fügte er bei: „Der Herr, der die Betrübten tröstet, hat mich nie ohne Trost gelassen; denn siehe, da ich menschliches Lautenspiel nicht hören konnte, hörte ich ein lieblicheres Lautenspiel.“ (Celano, Leben und Wunder d. hl. Franziskus Kap.LXXXIX) PAX ET BONUM! Euer Br. Franz Josef / OFS