Filmscanner: Fotos scannen ohne Umweg
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Filmscanner: Fotos scannen ohne Umweg
Marktübersicht: Filmscanner Filmscanner: Fotos scannen ohne Umweg Nach wie vor ist der konventionelle Film, basierend auf der Silberhalogenid-Technologie, die beste und gleichzeitig die günstigste Möglichkeit, um die Welt abzulichten. Noch für ein paar Jahre wird es weder möglich sein, ausreichend grosse, hochauflösende Photochips zu günstigen Preisen herzustellen, noch den grossen Datenmengen schnell genug Herr zu werden und dies in einer mobilen Kamera zu realisieren. Aufgrund der qualitativen Vorteile, aber auch wegen der eingespielten Arbeitsprozesse rund ums konventio- Es wurde und wird auch weiter auf fotochemischen Film fotografiert. Die Fotos werden heute aber vorwiegend elektronisch weiterverarbeitet. Dank speziellen Filmscannern können Negative und Diapositive ohne grossen Zeit- und Kostenaufwand hochauflösend digitalisiert werden. sichtlich Auflösung, Dichteumfang und Bedienungskomfort hintennach stehen. Bei Mittel- und Grossformatfilmen sind einzelne Flachmänner durchaus konkurrenzfähig, beim Kleinbild eignen sie sich dagegen nur bedingt, während sie vor dem APSFilm kapitulieren müssen. Köpfen.) Ebenfalls als problematisch könnte sich in Zukunft erweisen, dass Fotolabors in zunehmendem Masse die Bilder digitalisieren und per Laser aufs Papier belichten. Deshalb birgt das Digitalisieren des Originalfilms mittels Filmscanner etliche Vorteile wie Qualität, Zeit- und Kostenersparnis. Filmscanner status quo Rund ein halbes Dutzend Hersteller bieten etwa doppelt so viele Modelle an. In der Consumer-Klasse sind Filmscanner zu Preisen von 600 bis 1600 Franken erhältlich. Professionelle Filmscanner werden dagegen ab etwa 2000 Franken angeboten. Mit den speziellen Filmscannern lassen sich Negativfilme und Diapositive im Kleinbildformat (135er Format bzw. 35mm Film) und im neueren, kleineren APS-Filmformat (IX240) hochauflösend digitalisieren. Folglich entspricht ihre Scanfläche üblicherweise dem Kleinbildformat 24 × 36mm. Verbunden mit der klassentypischen Auflösung von 2700 ppi ermöglichen sie somit hochwertige Druckvorlagen bis zu DIN A4. Etwa eine Minute dauert das Einlesen eines Bildes in Maximalauflösung, wodurch eine rund 27 MB schwere Datei erzeugt wird. Die interne Farbtiefe liegt bei 30 oder 36 Bit. Ebenfalls unterscheiden sich die Modelle deutlich in ihren Dichtewerten. Die maximale Dichte der angebotenen Scanner variiert zwischen 3.2 und 3.9. Typisches Aufsichtsmaterial weist meist eine Dichte unter 2,2 auf, bei Farbnegativfilmen beträgt diese bis 3,3 und bei Diafilmen etwa 3,8 oder mehr. Die Filmscanner werden in der Regel am SCSI-Interface des Rechners betrieben, haben die Grösse einer Schuhschachtel, lassen sich gut mitnehmen und «on location» nutzen. Polaroid SprintScan 4000: Hohe Auflösung und eine Funktion für «intelligentes Entstauben». nelle Foto, macht es deshalb für viele Aufgaben weiterhin Sinn, hybrid zu fotografieren, d.h. analoge Bildaufzeichnung mit digitaler Bildbearbeitung zu verbinden. Doch zwischen Film und Datei hat der Gott des Bildes die Notwendigkeit des Digitalisierens gesetzt. Eine Aufgabe, die allen Hütern von bestehenden Bilderschätzen bevorsteht, wenn sie ihre Bilder heute in irgendeiner Form nutzen wollen. Flachbett- oder Filmscanner Um Fotos zu digitalisieren, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Entweder werden Scans direkt ab den Originaldaten – sprich dem Film – oder ab Vergrösserungen erstellt. Für das Scannen von Filmen eignen sich (abgesehen von Trommelscannern u.ä) die dafür prädestinierten Filmscanner, während Flachbettscanner mit Durchlichteinheit meist hin- Liegen bereits hochwertige, auskorrigierte Fotovergrösserungen vor, bringt es unter Umständen mehr, wenn die Flachen als Fotoscanner eingesetzt werden. Ansonsten ist der Umweg über die Vergrösserung umständlich, zeit- und kostenintensiv. Eine spezielle Ausnahme gilt für jene selbstvergrössernden Fotografen, die ein Negativ als Rohmaterial betrachten, das erst durch ihre Vergrösserungsarbeit mit partiellem Nachbelichten oder Abwedeln zum fertigen Bild wird. Ansonsten gilt, dass eine Vergrösserung – wie jede Kopie – mit einem generellen (Generations-)Verlust behaftet ist (z.B. wegen Eigenschaften einer Optik, generellen physikalischen Einschränkungen der Zentralprojektion, Dynamikumfang des Bildträgers). Hinzu kommen mögliche Veränderungen durch die Fotolabors, die normalerweise etwa einen 93%igen Bildausschnitt anfertigen. (Man kennt’s von Gruppenfotos mit angeschnittenen Füssen und Fütterungszeit Die Vorlagen werden den Scannern in einem Halter für Filmstreifen (max. 6er Streifen) oder für ein bis vier gerahmte Dias, bei einigen Geräten dagegen in loser Form, zugeführt. Optional erhältlich sind in der Regel APS-Adapter, die durchschnittlich mit rund 300 Franken zu Buche PUBLISHER 15 schlagen. Trotz Halter und APS-Option ist das automatische Scannen kleiner Serien nicht bei allen Modellen möglich und nur zwei Geräte – der Nikon Coolscan LS-2000 und der Mi- Wege nach Digitalien 1 Scannen ab Aufsichtsvorlagen (auskorrigierten Papiervergrösserungen) 2a Direktes Scannen des (rohen) Filmmaterials 2b Photo-CD (was dem Scannen von Filmmaterial entspricht) 3 digitale Reprofotografie von Aufsichtsvorlagen (Vergrösserungen) 4 digitale Reprofotografie vom transparenten Film Die Variante 4 macht eigentlich kaum Sinn, wenngleich entsprechende Diakopiervorsätze zu Digitalkameras bereits angeboten werden. (Allenfalls könnten alte belichtete Glasplatten so digitalisiert werden.) Gleiches gilt für Variante 3, die bei grossen Unikaten (Gemälden, Fotogrammen, speziellen Grossformat-Polaroids u.ä. Grossvergrösserungen von zwischenzeitlich nicht mehr vorhandenen Filmen) jenseits existierender Scannerformate zum Einsatz käme. Die Photo-CD, die von Kodak und Philips entwickelt und Vorreiter für die CD-R war, sollte ab 1990 den Konsumenten den Einstieg in die elektronische Fotografie ermöglichen (Betrachtung auf dem Fernseher oder am PC, Vergrösserungen an automatischen Stationen etc.). Die Photo-CD konnte sich allerdings nur bei DTP- und Fotoprofis durchsetzen und stellt eine preisgünstige Alternative zum Filmscanner dar. Die Qualität der Scans der CD vom Fotohändler um die Ecke variiert jedoch stark, weshalb sich der Gang zum teureren Fachanbieter, der zudem auch die Profi Photo-CD mit höherer Auflösung anbietet, lohnt. Die Vorteile der Photo-CD sind ihre Standardisierung und breite Unterstützung, ihr günstiger Preis und ihr universelles Multiresolutions-Dateiformat mit einem geräteunabhängigen YCCFarbraum. Marktübersicht: Filmscanner nolta Dimâge Scan Multi erlauben mittels optionalem Slide-Feeder maximal fünfzig Dias im Stapelbetrieb einzuscannen. Tücken und Türk Die Einstellungen der Treibersoftware entsprechen mehrheitlich dem, was auch mit sonstigen Scannern geliefert wird. Die Vielfalt und die Präzision der Einstellungen unterscheiden relativ stark zwischen den verschiedenen Produkten. Sie bieten aber allemal einen grossen Spielraum, um die Scanqualität zu verbessern – oder zu verschlechtern. Besonders wichtig ist die manuelle Wahl des Fokussierpunktes, der u.a. von der Diarahmendicke und der Temperatur im Inneren eines Scanners abhängig ist. Zahlreiche Faktoren (Filmart, die Belichtung, bei der Aufnahme herrschende Farbtemperatur etc.) sind verantwortlich für Farb- stimmung eines Bildes. Manche Scannertreiber nutzen zur Erzeugung neutraler Scans Profile verschiedener Filme, andere ermitteln diese aus den erfassten Tonwerten. Fehler lassen sich nachträglich gut in der Bildbearbeitung beheben, im Gegensatz zu einzelnen Farbpixelflecken oder -säume. Diese treten besonders sichtbar an kontrastreichen Stellen auf. Häufig wirkt es, als wäre die benachbarte Farbe verschmiert. Solche Fehler variieren nicht nur von Modell zu Modell, sondern auch von Gerät zu Gerät. Bei praxisorientierten Tests mit den markantesten Scannermodellen, denen unterschiedliche Filme und Filmtypen verfüttert wurden, erwiesen sich ausgerechnet neuere Filme als Stolpersteine. Mangels geeignetem Profil gingen der Polaroid SS4000 oder der Canon FS2710 dem Schwarzweissfilm Kodak CN400, der im C41-Farbprozess entwickelt wird und eine orange «Maskierung» besitzt, auf den Leim. Problematisch erwiesen sich auch die professionellen Diafilme Fujichrome Velvia oder Ektachrome E100S, die sich durch überdurchschnittlich hohe Auflösung und (trendige) erhöhte Farbsättigung auszeichnen. Gerade bei diesen Filmen traten Farbpixelfehler besonders deutlich zutage und Farbstiche liessen sich bei diesen Filmen nur schwer korrigieren, da ein rasches Farbkippen droht. Letzteren Kampf ficht man allerdings auch im Labor Die Ursache solcher Fehler liegt in der mechanischen Abtastung, und ist ein Hinweis auf die Fertigungsqualität oder den Transport. Verursacher können jedoch auch schlechte Rähmchen oder ungenügend fixierte Bilder sein. beim direkten Vergrössern solcher Filme Ilfochrome (Cibachrome)-Materialien. Herausausgepickt Der Epson FilmScan 200 ist der billigste und der niedrigstauflösende Scanner (1200 ppi). Ausgestattet mit einer einfachen aber wenig effizienten Treiber-Software ist er keine Konkurrenz für einen leistungsfähigen Flachbettscanner mit Durchlichteinheit, wie ihn Epson mit dem GT7000 gar selber anbietet. Konkurrent HP zeigt mit dem PhotoSmart eine typische Consumer-Lösung mit befriedigenden Ergebnissen. Die Scanqualität bei unproblematischen Vorlagen ist gut, gesamthaft jedoch nur befriedigend wegen eines starken Rauschens in dunklen Bildteilen und relativ vielen Farbpixelfehlern. Hersteller HewlettPackard Microtek Microtek Microtek Epson FilmScan 200 Modell ShotSmart S20 35Tplus 45T Artix Scan 4000 FilmScan 200 Auflösung in ppi 2400 × 2400 (300 × 300) 1950 × 1950 1000 × 2000 4000 × 4000 1200 × 1200 Farbtiefe 30 30 36 36 30 Formate 24 × 36 + 150 × 180 24 × 36 100 × 150 24 × 36 24 × 36 APS - - - mitgeliefert - Schnittstelle USB SCSI SCSI SCSI SCSI SCSI-Karte SCSI-Karte APS, SCSI-Karte SCSI-Karte 40 × 40 SuperSlide Mittelformat baugl. m. Polaroid SS400, Serienscans Lieferumfang Besonderheiten Aufsichtscan im Format A6 intellig. Entst., Serienscans (l) Preis Vertretung 899.– 674.– 2689.– 4918.– 648.– Hewlett Packard AG, 8902 Urdorf Alltron AG, Hintermättli 3, 5506 Mägenwil Excom, 8820 Wädenswil T 0848 88 44 66, F 01 735 77 25, T 062 889 88 88, F 062 889 88 11, www.alltron.ch T 01 782 21 11, F 01 782 23 49 www.hp.com/schweiz www.excom.ch Hersteller Minolta Minolta Minolta Nikon Nikon Modell Dimage Scan Dual Dimage Scan Speed Dimage Scan Multi CoolScan LS-30 CoolScan LS-2000 Auflösung in ppi 2438 × 2438 2820 × 2820 2820 (1128) 2700 × 2700 2700 × 2700 Farbtiefe 30 36 36 30 36 Formate 24 × 36 24 × 36 24 × 36 + max. 600 × 900 24 × 36 24 × 36 APS Option Option Option Option Option Schnittstelle SCSI SCSI SCSI SCSI SCSI Mittelformat, Serienscans, intelligentes Entstauben, intellig. Entstauben, Multi- Stapeloption Multiscans, Serienscans scans, Stapelzufuhr, Serien 5990.– 1598.– 2998.– Lieferumfang Besonderheiten Preis 798.– 1998.– Vertretung Minolta (Schweiz) AG, Riedstrasse 6, 8953 Dietikon Nikon AG, Kaspar Fenner-Strasse 6, 8700 Küsnacht T 01 740 37 00, F 01 740 31 09, www.minolta.ch T 01 913 61 11, F 01 910 61 38, www.nikon.ch Hersteller Canon Polaroid Polaroid Polaroid Polaroid Modell CanoScan FS-2710 SprintScan 35LE SprintScan 35plus SprintScan 45plus SprintScan 4000 Auflösung in ppi 2700 × 2700 1950 × 1950 2700 × 2700 2000 × 4000 4000 × 4000 Farbtiefe 32 30 36 36 36 Formate 24 × 36 36 × 36 36 × 36 36 × 36 24 × 36 APS mitgeliefert - - - Option Schnittstelle SCSI SCSI SCSI SCSI SCSI Lieferumfang APS, SCSI-Karte 40 × 40 SuperSlide 40 × 40 SuperSlide Mittelformat intelligentes Entstauben, 1558.75 2891.75 10212.50 Besonderheiten Serienscans (nur Mac) Preis Vertretung 1190.– Canon (Schweiz) AG, 8305 Dietlikon Polaroid AG, Hardturmstr. 133, 8037 Zürich T 01 835 61 61, F 01 835 64 68 T 01 277 72 72, F 01 271 38 84, www.polaroid.com www.canon.ch PUBLISHER 16 3676.50 Marktübersicht: Filmscanner Der Scanner ist momentan das einzige USB-Gerät, sehr kompakt und gleichzeitig ein Einzugscanner für Aufsichtsvorlagen in Postkartengrösse – er ist ein idealer Filmscanner für Vielreisende. Für die Zielgruppe ist er jedoch am Markt vorbei konzipiert, da die Konsumenten längst auf APS umgeschwenkt sind und der Scanner weder APS-Filme noch alle APS-Vergrösserungen schluckt. Der Canon FS-2710 ist der Einstiegscanner mit dem besten Preis-/Leistungsverhältnis. Anfangs erwies sich das Gerät als unkooperativ, das mit allen Mac den Dienst verweigerte und sich unter Windows 98 äusserst wählerisch im Bezug auf SCSI-Adapterkarten zeigte. (Wenigstens wird eine einfache SCSI-Karte mitgeliefert.) Die Bildqualität ist gut, die Trei- APS Das Advanced Photo System versteht sich als fortschrittliches Fotosystem für Konsumenten. Filme, Kameras und die Dienste von Fotolabors sind im Rahmen von APS auf einander abgestimmt. Kern des drei Jahre alten Systems ist das neue APS-Filmformat (IX240). Ein APS-Negativ ist mit 16.7 × 30.2mm deutlich kleiner als ein Kleinbildnegativ von 24 × 36mm. Das kleinere Filmformat erlaubt kleinere Filmpatronen und letztlich kleinere Kameras zu bauen. Das Filmmaterial ist bei APS und Kleinbild das gleiche, ein APS-Film enthält jedoch zusätzlich eine Magnetspur. Darauf werden Informationen gespeichert, die im Fotolabor für optimale Fotovergrösserungen genutzt werden können. APS bietet drei Fotoformate, die an der Kamera vorgewählt werden. «HighVision» ist das eigentliche APS-Bildformat im 16:9 TVFormat. Hinzu kommen das Classic-Format mit herkömmlichen Seitenverhältnissen (3:2) und das 3:1 Panorama-Format. Ein Foto wird stets im H-Format geschossen. Das Fotolabor vergrössert je nach Formatwahl einen anderen Bildausschnitt, kann aber auf Wunsch auch andere Formate printen. Eine wichtige Rolle beim Advanced Photo System spielt die selbstladende Filmpatrone. Der Film verbleibt auch nach der Entwicklung in ihr und ist somit sicher verwahrt. Vier Symbole auf der Patronenunterseite zeigen den Filmstatus an (unbelichtet, teilweise oder ganz belichtet, oder entwickelt). bersoftware wurde gegenüber der Vorgängerversion deutlich verbessert, könnte dennoch mehr aus dem Gerät herausholen. Antiquiert ist der manuelle APS-Adapter, bei dem der Film manuell zur passenden Stelle transportiert werden muss. kunden, wobei das ganze Theater drum herum (Kalibrierung, Farbkorrekturen und sonstige Rechenzeit, z.B. fürs Rotieren) letztlich den Scanner erst nach zweieinhalb Minuten, im Extremfall erst nach fünf, freigibt. Der SS 4000 besitzt die gleiche oder eine ähnliche Technik zur Reduzierung von Staub und Kratzern wie die beiden Nikon-Scanner. Stapelscans sind bei dem Profigerät nur in der Mac-Version mittels Apple-Script möglich. Leistungsstarkes Einstiegsmodell Der Minolta Dimâge Scan Dual ist ebenfalls ein leistungsstarker Einstiegscanner, während es sich beim Minolta Dimâge Scan Multi um ein 6000 Franken teures Profigerät handelt. Der MultiScan liest Mittelformatbilder bis 6cm × 9 cm ein, reduziert dabei allerdings die Auflösung auf magere 1128 ppi. Die Softwareausstattung ist bei beiden Geräten weitgehend ähnlich, übersichtlich und genügt einfacheren professionellen Ansprüchen. Die Scanqualität beider Geräte ist gut, vermag jedoch nicht vollständig professionelle Ansprüche zu erreichen, was beim Scan Multi allerdings den hohen Preis in Frage stellt. Der Nikon Coolscan LS-2000 bietet mustergültige Daten, sticht aber eher durch einige qualitäts- und nutzensteigernde Funktionen heraus. Zum einen ist dies das Multiscanning. Auf Wunsch wird ein Bild nicht nur ein Mal, sondern gleich vier oder 16 Male mit der Kaltlichtquelle gescannt und aus diesen Daten ein besonders rauscharmes Bild erzeugt. Erheblich wird der Workflow dank einer eingekauften Technik beschleunigt, die Staub und Kratzer «übersieht». Während des Scannens wird per Infrarotstrahl die Filmoberfläche auf Vertiefungen (Kratzer) und Erhöhungen (Schmutzpartikel, Staub) abgetastet, diese Stellen dann ausgeklammert und durch eine lokale Interpolation «aufgefüllt». Bei Kodachrome und SW-Filmen funktioniert dies nicht, da werden Bildteile schlichtweg ignoriert. Dennoch ist dieses Verfahren den Software-Lösungen, wie sie allgemein zu Scannern oder im entsprechenden Photoshop-Filter geboten werden, haushoch überlegen, denn die Gesamtschärfe des Bildes wird dadurch nicht vermindert. Mit der Zoomlupe betrachtet sind stellenweise kosmetische Artefakte sichtbar. Ebenfalls positiv ist die Möglichkeit der Stapelverarbeitung, die mit dem bis zu 50 Dias fassenden Slide-Feeder,im Gegensatz zum Vorgängermodell, diesmal problemlos funktioniert. Fazit: Die Software ist der Schlüssel zum Erfolg Unter den erhältlichen Filmscannern erzielt die Mehrheit jener Geräte mit brauchbarer Auflösung auch gute Scans. Die qualitativen Unterschiede entsprechen weitgehend auch den technischen Vorgaben. Scanner, die intern 36 Bit verarbeiten, erzielen erwartungsgemäss bessere, minimal differenziertere Bilder. Die Qualität keines Gerätes ist jedoch ausgezeichnet und die der Software gerade mal befriedigend. Versuche, die Oberfläche im Stile Kai Krauses zu gestalten, sind zwar nett, selten aber geglückt und dienen kaum einer verbesserten «Usability». Allenfalls HPs Benutzerinterface, gefolgt von dem des Polaroid SS4000 und dem der MinoltaScanner, sind angenehm übersichtlich. Die mit Abstand beste Software liefert Nikon mit Silverfast der deutschen Firma Lasersoft, wenngleich unter der Funktionsvielfalt die Übersicht leidet. Deutlich wird, dass die Scansoftware der Schlüssel zum ScanErfolg ist. Für Profis empfehlen sich entweder der Nikon CoolScan LS-2000 mit dem grösseren Einsatzspektrum, oder der Polaroid SprintScan 4000 für alle, die nun einmal 4000 ppi benötigen, sei es für Projekte im A3-Format oder wenn nicht das (volle) Kleinbildformat genutzt werden kann (z.B. bei APS, Halbformat, Bildausschnitten). Die Bildqualität des Polaroid-Scanners ist auflösungsbedingt besser, jedoch ergeben sich mehr Probleme hinsichtlich der Farbenechtheit. Die Möglichkeit verschiedener Filmprofile scheitert nicht zuletzt an dem beschränkten Profilangebot, aber auch weil Profile Einflüsse auf den Film, bedingt durch Entwicklung, Lagerung und Aufnahmesituation, nicht berücksichtigen. Nikons Scanner ist demnach neutraler, neigt jedoch eher zu kleinen Pixelfarbfehlern. Technologisch und hinsichtlich der Vielseitigkeit vermag der Nikons LS2000 aber mehr zu überzeugen. Als Quintessenz kann man den NikonScanner eher den Fotografen, den Polaroid dagegen eher den Polygrafen empfehlen. Markus Zitt Der Primus im Bereich der Auflösung Der Polaroid SprintScan 4000 bietet als einziges Gerät eine deutlich höhere optische Auflösung als alle anderen. Mit 4000 ppi liefert der Scanner dennoch ein Bild innert 50 Se- PUBLISHER 17 HP PhotoSmart Scanner CanoScan FS2710 HG MinoltaMulti v1 NikonCool III b Nikon Cool III Microtek Artix Scan 4000