DVT-Jahresbericht 2015/2016 Wir machen Tiernahrung.

Transcrição

DVT-Jahresbericht 2015/2016 Wir machen Tiernahrung.
DVT-Jahresbericht 2015/2016
Wir machen Tiernahrung.
DV T-JA H R E SB ER I CH T 2015 / 2016
Vorwort4
Agrarpolitische Rahmenbedingungen
6
Export7
Düngeverordnung8
Forderungen der Lebensmittelwirtschaft8
Struktur der Tierhaltung in Deutschland9
Selbstversorgungsgrad mit tierischen Produkten
10
Erlöse der Landwirtschaft11
Bedeutung von Futter als Vorleistung in der Landwirtschaft/Futterverbrauch in Deutschland
11
Rohstoffqualität sichern & Qualitätsmanagement12
Rohwarenkontrakte: aktuelle Lieferbedingungen
13
Lieferantenauditierung14
Arbeitsgemeinschaft Lieferantenaudit
14
Dialog mit Ministerien 15
Qualitätsmanagement-Systeme15
Kaum Beanstandungen im QS-Futtermittelmonitoring
16
QS und „ohne Gentechnik“-Produktion 16
GVO-kennzeichnungsfreie Futtermittel für Lebensmittel „ohne Gentechnik“
16
QM-Milch17
Rohstoff- und Futtermittelmärkte
18
Eiweißfuttermarkt20
Entwicklung der Mischfuttermärkte
21
Kennzahlen der Mischfutterindustrie
22
Entwicklung der Mischfutterbranche
23
Anzahl und regionale Verteilung der Betriebe
23
Herstellungsmengen nach Betriebsgrößenklassen
23
Herstellungsmengen nach Mischfuttersorten
23
Rohstoffeinsatz24
Mineralfutterherstellung25
Milchaustauschfutter26
Heimtierfutter27
DV T-JA H R E SB ER I CH T 2015 / 2016
Rechtliches28
FUTTERMITTELRECHT 29
Nationale Rechtsvorschriften 29
Amtliche Futtermittelkontrolle 29
Weiterentwicklung der amtlichen Kontrollen 30
Haftungsfragen 30
EU-RECHT 31
Europäischer Rechtsrahmen 31
Ökoverordnung 32
VETERINÄRRECHT 32
Änderung der Verfütterungsverbotsverordnung 32
Mikrobiologische Kriterien 33
Netzwerke34
FEFAC 35
FEFAC-Leitlinien für nachhaltiges Soja 35
Forum Nachhaltiges Palmöl 36
DVT und Deutscher Raiffeisenverband 36
Grain Club 36
WWF-Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel 37
Lebensmittelwirtschaft 37
Spitzengespräch Futterwirtschaft in Berlin 37
Kommunikation38
Gesichter der Branche 39
Dialog mit Politikern 40
FutterFreunde 40
Die Welt der Tiernahrung: Hätten Sie’s gewusst? 40
Veranstaltungen 41
Mitarbeiter von morgen 43
Tierernährung und Wissenschaft
44
FEFAC-Vision 2030 – ein Leitbild moderner Tierernährung 45
Ausschuss Tierernährung und Futtermittelrecht 46
Anhang48
3
VORWORT
Vorwort
Wir machen Tiernahrung. Als Teil der Wertschöpfungskette ist die wirtschaftliche Bedeutung der Futtermittel
wichtig. Denn die gezielte Tierernährung kann einen bedeutenden Beitrag für eine ressourcenoptimierte tierische
Veredlung liefern. Dafür stehen die Hersteller für Tiernahrung täglich ein und arbeiten gemeinsam mit den
Kunden – den Landwirten – an individuellen Lösungen.
4
VORWORT
DAS VERGANGENE BERICHTSJAHR hat die
wie es in der QS Qualität und Sicherheit GmbH
für alle Beteiligten soweit wie möglich senken.
Futtermittelwirtschaft vor weitere große Heraus-
organisiert wird, braucht eine deutliche Stär-
Dazu arbeiten wir an Lösungsvorschlägen.
forderungen gestellt. Auch wenn unsere Unter-
kung, keinesfalls eine Schwächung. Die Position
Für alle diese Fragen und die Interessenvertre-
nehmen alle sehr individuell aufgestellt sind,
der Futtermittelwirtschaft in diesem Bereich
tung brauchen wir eine starke Stimme, Partner
so eint sie doch der Anspruch, kundenorientiert
muss dringend gestärkt werden, damit uns und
und Allianzen. Ich freue mich deshalb, dass wir
qualitativ hochwertige Futtermittel zu liefern.
den Tierhaltern nicht eines Tages der Lebensmit-
unsere Zusammenarbeit mit anderen Verbänden
Das ist allein keine Frage der Größe. Wir liefern
teleinzelhandel minutiös vorschreibt, was eine
weiter stärken konnten. Ein wichtiger Eckpfeiler
Lösungen für eine ressourcenoptimierte Tier-
richtige Tierernährung ausmacht und welche
dieser Arbeit ist die beschlossene Kooperation
ernährung zur Erzeugung tierischer Lebens-
Rohstoffe die Zusammensetzung unserer Futter-
mit dem Deutschen Raiffeisenverband in allen
mittel. Dafür haben wir eine umfangreiche
mittel bestimmen. Wir sind die Tierernährer, und
Fragen der Futterwirtschaft, ein anderer ist die
Kompetenz.
wir wollen selbst entscheiden!
Arbeit im Grain Club.
Die Mischfutterhersteller in Deutschland konn-
Insbesondere machen uns Sekundärstandards
Der DVT vertritt den überwiegenden Teil der
ten das mengenmäßige Spitzenergebnis aus
große Sorgen. Denn wenn Bedingungen für die
Futtermittelwirtschaft. Wir vermitteln als
dem Kalenderjahr 2014 nicht wiederholen.
Futtermittelwirtschaft formuliert werden, die
Sprecher der Branche den Dialog mit den ver-
Insgesamt belief sich die heimische Mischfutter-
über die gesetzlichen Regelungen hinausgehen
schiedenen Anspruchsgruppen und einflussge-
produktion 2015 auf knapp 23,4 Millionen
und sich womöglich noch innerhalb einer Pro-
benden Institutionen. Dafür arbeitet das Team
Tonnen, das sind bundesweit rund 2,8 Prozent
duktlinie unterscheiden, bedeutet dies für uns
in der DVT-Geschäftsstelle, dem ich im Namen
weniger als im Vorjahr. Regional, aber auch
nicht nur eine Anpassung an diese Forderungen
der Mitglieder für ihr unermüdliches, großartiges
sortenspezifisch ist es dabei im Vorjahresver-
und Erschwernisse für die Produktion, sondern
und erfolgreiches Engagement herzlich danken
gleich zu erheblichen Mengenunterschieden
zum Teil auch höhere Kosten, die honoriert
möchte. Wir freuen uns außerdem darüber, dass
gekommen. Die individuelle Bilanz der ein-
werden müssen.
wir in diesem Jahr erneut neue Mitglieder im
DVT begrüßen können, deren Aufgaben zum
zelnen Mischfutterunternehmen kann dementsprechend unterschiedlich ausfallen. Die Situ-
Mit großer Sorge betrachten wir die weitrei-
Teil auch im Bereich der Rohstoff- und Vorpro-
ation der Milch- und Fleischproduzenten im
chenden Forderungen nach sogenannten GVO-
duktlieferung liegen und die unsere Arbeit
vergangenen Jahr hatte höhere Einbußen
freien Lebensmitteln. Für die Herstellung der
wertschätzen.
vermuten lassen.
Futtermittel sind dazu einige rechtliche Fragen
weiterhin ungeklärt, die bedauerlicherweise
Unser Dank gilt zudem den Behörden und
Die hohe Sicherheit unserer Futtermittel ist
auch vom zuständigen Minister bis heute nicht
Ministerien – ob im Land oder Bund – und den
weiterhin ein Grundpfeiler unserer Arbeit. Unser
beantwortet sind. Auch das nicht versicherbare
Institutionen in Europa und allen Gesprächs-
Bestreben ist, in allen Belangen sichere Rohstoffe
Haftungsrisiko ist ein Damoklesschwert, mit
partnern, mit denen wir stets im konstruktiven
einzusetzen. Deshalb verfolgen wir gemeinsam
dem die Umsetzung der Wünsche gehemmt
Dialog Lösungen entwickeln können, die der
mit den Lieferanten von Beginn an den Weg
wird. Dennoch liegt uns sehr daran, die Bedürf-
Wirtschaft, aber letztlich damit auch dem Ver-
der Rohstoffe, um unerwünschte Ereignisse
nisse unserer Kunden zufriedenzustellen.
braucher für die gewünschten qualitativ hochwertigen Lebensmittel helfen. Und schließlich
auszuschließen. Die dafür etablierten Qualitätsmanagementsysteme, ob übergeordnet organi-
Schließlich sind für uns einige grundsätzliche
unterstützen uns die vielen ehrenamtlichen
siert, durch eigene Initiativen der Firmen oder
Fragen zur Erhebung von Gebühren für Regel-
Vertreter der Firmen in den Fachgremien. Sie
im Verbund, müssen den Anforderungen des
kontrollen in einzelnen Bundesländern immer
alle bringen ihr Know-how uneigennützig zum
Marktes gerecht werden. Dafür arbeiten wir in
noch ungeklärt. Deshalb sind wir juristisch
Wohle der gesamten Futtermittelbranche ein
vielen Gremien mit und versuchen die Bedin-
gegen die Gebühren für die amtliche Routine-
und haben damit einen wesentlichen Beitrag
gungen zum Vorteil der gesamten Warenkette
kontrolle, die das Prinzip der Daseinsvorsorge
zum Erfolg geleistet. Ihnen allen sei herzlich
zu vereinfachen. Wer sich mit anderen zusam-
staatlicher Kontrollen zur Disposition stellen,
gedankt.
menschließt, seine Qualitätsansprüche organi-
vorgegangen.
siert und einbringt, ist herzlich willkommen.
Dabei dürfen wir unser Ziel nicht aus den Augen
Eines muss für uns aber unverrückbar sein:
verlieren. Wir wollen die Futtermittelsicherheit
Das gemeinsame System der Qualitätssicherung,
weiter erhöhen und zugleich den Aufwand
Jan Lahde, DVT-Präsident
im August 2016
5
AGRARPOLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
Agrarpolitische Rahmenbedingungen
Jeder möchte etwas anderes: Die Anforderungen im Ausland, einer wichtige Säule der deutschen Agrarund Ernährungswirtschaft, unterscheiden sich von den Wünschen der Verbraucher in Deutschland.
Damit differenzieren sich die Märkte immer weiter, auch für Futtermittel. Der Kunde ist zugleich Lieferant:
48 Prozent unserer Futterbestandteile stammen direkt aus der Landwirtschaft und 42 Prozent aus der
Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse.
6
AGRARPOLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
DIE DEUTSCHE FUTTERMITTELWIRTSCHAFT
sieht sich in ihrer Rolle als wichtiger Teil der
Wertschöpfungskette und ist auch ganz elementar eingebunden in die Entwicklung der Agrarund Ernährungspolitik. Die damit verbundenen
Entwicklungen haben somit ebenfalls direkt
Auswirkungen auf den Markt für die Hersteller
von Tiernahrung. Im vergangenen Berichtsjahr
hat es hierzu in den verschiedenen Bereichen
der tierischen Veredlung unterschiedliche Entwicklungen gegeben. Auf der anderen Seite
der Wertschöpfungskette – den internationalen
Rohstoffmärkten – hat sich die Situation weltweit sowie auch in Europa und der heimischen
Landwirtschaft durch die gute Verfügbarkeit
der Rohwaren positiv dargestellt. Dadurch kam
es am Rohstoffmarkt einerseits zu keinen überraschenden Veränderungen.
In der tierischen Veredlung andererseits wirkt
Die allgemeinen Entwicklungen in der Agrar-
In der Milchwirtschaft wurde der Markt durch
sich weiterhin der Druck durch die gesamt-
und Ernährungspolitik haben im Jahre 2016
die erheblichen Preissenkungen in Mitleiden-
wirtschaftliche und besonders die politische
die vier Regionaltagungen und die Diskussion
schaft gezogen. Erst mit einem gewissen zeit-
Situation aus.
innerhalb der Mitgliedsunternehmen geprägt.
lichen Verzug hatte dies auch Folgen für den
Einsatz von Mischfutter. Ein weiterer Einfluss-
Export
Der Export ist eine tragende Säule der Landwirtschaft. Deutschland besetzt im internationalen
Vergleich eine Spitzenposition. Um diese Position zu halten und auszubauen, sind Politik und
Wirtschaft auf allen Ebenen im Gespräch mit internationalen Partnern. Der DVT unterstützt die
Mitgliedsunternehmen bei Exportfragen nach Kräften. Für die Unternehmen werden aktuelle
Informationen zu geltenden Exportbestimmungen für Drittländer gesammelt und bereitgestellt.
Die Mitglieder werden dazu mit Hilfe der bekannten DVT-News über Neuigkeiten informiert. In
regelmäßigen Sitzungen mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft trägt
der DVT die Wünsche und Anregungen seiner Mitglieder gebündelt vor. Dabei stehen bilaterale
Handelsvereinbarungen zwischen Deutschland und Drittländern sowie die Erstellung von
Veterinärzertifikaten für Heim- und Nutztierfutter im Fokus, um den Export zu erleichtern.
faktor ist die Debatte um mehr Tierschutz und
Tierwohl und die damit im Zusammenhang
stehenden Standards in den Ställen. Hierzu
hat sich die Diskussion über längere Zeit hingezogen und für eine gewisse Verunsicherung,
letztlich aber abwartende Haltung bei den Lieferanten von Betriebsmitteln geführt. Auf der
einen Seite wird eine Reduzierung der Tierbestände erwartet. Auf der anderen Seite sieht
sich die Futtermittelwirtschaft auch herausgefordert, mit einer effizienten und ressourcenoptimierten Tierernährung intelligente Lösungen
zu bieten, die dem Landwirt eine Kompensation
für den wirtschaftlichen Ausfall bieten.
Betrachtet man dagegen den Konsum, gibt es
nur geringfügige Veränderungen des Verbrauchs
von Produkten aus der tierischen Veredlung.
Hinzu kommt, dass der Export auch weiterhin
einen wichtigen Anteil der gesamten Produktion umfasst. Das Ausland stellt andere Anforderungen an die Standards als das Inland, das
sich durch den sensiblen Verbraucher und seine
Wünsche immer weiter differenziert.
7
AGRARPOLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
Düngeverordnung
Forderungen der
Lebensmittelwirtschaft
Die Umweltdiskussion wird umso wichtiger,
verschiedene Anspruchsgruppen – Forderungen
im Raum, deren Erfüllung nicht immer möglich
ist. Die pauschale Forderung einer GVO-Freiheit
wenn es um die Reduzierung von Ammoniak-
Ähnliche Diskussionen gibt es in der Milchwirt-
werten oder Phosphaten im Grundwasser geht,
schaft aufgrund der Kritik an dem hohen Anteil
die von der neuen Düngeverordnung betroffen
des CO2-Ausstoßes. Die widersprüchliche Argu-
Die zunehmende Berücksichtigung der Tierer-
sind. Der DVT begrüßt alle Anstrengungen, die
mentation wird vor allem dadurch deutlich,
nährung in der Lebensmittelkette mit Vorgaben
natürlichen Ressourcen wie Boden und Grund-
dass eine Stallhaltung gegenüber der Weide-
bedeutet, sich darauf mit immer individueller
wasser zu schützen. Durch die zu erwartenden
haltung unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltig-
werdenden Rationen einstellen zu müssen. Der
Änderungen in der Düngegesetzgebung ist
keit bezüglich der CO2-Bilanz eindeutige Vor-
Wettbewerb im Lebensmittelmarkt wirkt sich
jedoch mit einschneidenden Konsequenzen
teile hat, jedoch wegen anderer Aspekte abge-
nunmehr auch in voller Breite auf die Futterwirt-
für Produktion und Handel zu rechnen.
lehnt wird.
schaft aus.
Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verab-
Besonders in der Milchwirtschaft wird intensiv
Erschwert wird die Erfüllung der Wünsche oft-
schiedeten Eiweißstrategie das Ziel verfolgt
über verschiedene Formen der Nachhaltigkeit
mals durch die unterschiedlichen Strukturen der
wird, den Anbau von heimischen proteinreichen
diskutiert, die stark von den Interessen der
jeweiligen Teile der Warenkette. Während der
Pflanzen zu fördern und die Importe von prote-
Lebensmittelwirtschaft geleitet sind. Gewiss soll
Lebensmittelhandel sehr konzentriert ist, muss
inreichen Futtermitteln zu verringern, dann ist
den Forderungen des Verbrauchers Rechnung
immer wieder deutlich gemacht werden, dass
die geplante Düngeverordnung kontraproduktiv.
getragen werden. Ob jedoch die in der Werbung
eine einheitliche Warenbelieferung durch die
Denn geringere Stickstoffgaben werden bei
kommunizierten Eigenschaften wie Weidemilch
komplexen logistischen Ströme aufgrund der
Weizen zulasten von Ertrag und Protein gehen.
oder Milch mit regionalem Bezug den Ansprü-
mittelständisch geprägten Futtermittelwirtschaft
Bei Raps kommen zusätzlich limitierend Rege-
chen der Nachhaltigkeit in Gänze gerecht wer-
und letztlich auch der Vielzahl der Landwirte
lungen zur Begrenzung der Phosphatdüngung
den, muss stark bezweifelt werden. Zugleich ist
quer durch Deutschland ein Wunschbild ist. In
hinzu. In der Folge vermindern sich Ertrag
die Frage, ob die Kriterien auch bei der Kaufent-
den vielen Gesprächen weisen die Vertreter des
und Produktion heimischer Eiweißpflanzen. In
scheidung an der Ladentheke tatsächlich hono-
DVT, weiterer Verbände – also unter anderem
Verbindung mit einer gesetzlich geforderten
riert werden. Die Futtermittelwirtschaft sieht
auch die Bauernverbände – und nicht zuletzt
Reduzierung der Phosphat-Fracht könnte der
sich zunehmend mit Forderungen konfrontiert,
der Grain Club darauf hin, dass jeder Wunsch
Einsatz von Rapsextraktionsschrot vor allem
die sich aus solchen Produkten ergeben. Teil-
realisierbar ist, wenn die dadurch entstehenden
in der Schweinefütterung an Bedeutung verlie-
weise werden damit Nischen bedient, teilweise
Mehrkosten auch finanziell ausgeglichen wer-
ren. Damit wäre die hohe Wertschätzung und
haben sich Lebensmittelkonzerne zur bundes-
den. Ein besonderer Dank gilt den ehrenamtli-
Akzeptanz für dieses einheimische Eiweißfutter-
weiten Umsetzung einzelner Programme ent-
chen Vertretern in den verschiedenen Fachaus-
mittel in der Nutztierfütterung stark gefährdet.
schieden. Im besten Fall haben hierzu vorab
schüssen, die bei den Gesprächen für den Ver-
der Futtermittel ist dafür ein Beispiel.
Wenn mit der vom Bundesministerium für
auch Gespräche mit den in der Wertschöpfungs-
band und damit für die Branche die gemeinsa-
Die Anforderungen lassen sich beim Nitrat nur
kette betroffenen Wirtschaftsbereichen stattge-
men Ziele vertreten. Im Vordergrund steht für
mit einer deutlichen Rohproteinabsenkung er-
funden. Der DVT stellt sich als Gesprächspartner
den DVT die Wettbewerbsfähigkeit und -gerech-
zielen. Ein geringerer Eiweißgehalt kann aber
für die Branche immer wieder zur Verfügung
tigkeit sowie der Eintritt für einen lauteren Wett-
nur durch eine Supplementierung mit mehreren
und hat im vergangenen Jahr mit vielen Unter-
bewerb innerhalb der Futtermittelbranche.
Aminosäuren erfolgen, um auch weiter adäquate
nehmen der Lebensmittelwirtschaft den Dialog
Leistungen zu erzielen. Den Futterzusatzstoffen
gesucht und wurde dazu auch aktiv gebeten.
Die kurzfristigen Veränderungen im Markt ha-
kommt somit in Zukunft eine größere Bedeu-
Hierbei wird immer deutlich, dass die Kenntnisse
ben darüber hinaus auch zu Verunsicherungen
tung zu. Zweifellos haben diese Maßnahmen
über die Tierernährung gering sind und in
geführt, die in Teilen des Marktes zu Zweifeln
deutliche finanzielle Auswirkungen für die
ihrer Komplexität unterschätzt werden. Allen
an der Einhaltung der bestehenden Kontrakte
Bauern. Deshalb betrachtet der DVT die Ent-
Gesprächsteilnehmern kann bescheinigt wer-
führten. Hier hat der DVT auch in den Regional-
wicklungen auch mit Blick auf die derzeitigen
den, dass sie an einem konstruktiven Gespräch
tagungen immer wieder deutlich gemacht, wie
Veredelungspreise und die angespannte öko-
interessiert sind und lösungsorientiert die Tier-
wichtig die Kontrakttreue zur Stabilisierung der
nomische Situation mit Sorge.
ernährung berücksichtigen wollen. Gleichzeitig
Märkte ist, auch wenn von den Marktteilneh-
stehen teilweise – angetrieben durch
mern Veränderungen gewünscht werden, die
8
AGRARPOLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
dann allerdings einen an die Verträge ange-
Generell ist aber festzustellen, dass ein Paradig-
unternehmerische Entscheidungen darstellen,
passten Zeitverlauf haben müssen.
menwechsel stattfindet: weg von einer politi-
was sich in der Struktur der Tierhaltung und
schen Bewertung basierend auf wissenschaft-
damit der Futtermittelindustrie zeigt.
Der DVT macht außerdem deutlich, dass einheit-
lichen Fakten hin zu einer demokratisierten,
liche Standards für die Lebens- und Futtermittel-
mehrheitsfähigen Entscheidung, die sich nicht
wirtschaft erforderlich sind, wenn die Abnehmer
mehr unbedingt und abschließend auf das
das Interesse verfolgen, möglichst schnell ein
Ergebnis wissenschaftlicher Bewertungen be-
bestimmtes Programm umzusetzen. Dies gilt für
ruft. Dies hat erhebliche Verunsicherungen
die sogenannte GVO-freie Fütterung genauso
und Unkalkulierbarkeiten zur Folge, die für die
In der deutschen Landwirtschaft ist die Nutztier-
wie für andere Programme, bei denen die Fütte-
Unternehmen der Futtermittelbranche eine
haltung eine dominierende Einkommensgröße.
rung eine wichtige Rolle zur Positionierung der
schlechte Basis für dauerhafte, nachhaltige
Der Anteil der jährlichen Verkaufserlöse aus
Struktur der Tierhaltung
in Deutschland
Lebensmittel im Markt spielt. Sekundärstandards,
also insbesondere solche Standards, die über
das gesetzliche Niveau hinausgehen, lehnt der
DVT ab.
Bei der GVO-Freiheit ist es auch im letzten Jahr
nicht gelungen, die Verantwortlichen aus der
Politik zu einer Klärung der rechtlich offenen
Situation, besonders in Bezug auf die Haftung
für GVO-Verschleppungen zu bringen. Auch
das Thema „Nachhaltigere Eiweißfuttermittel“
konnte in einem vom WWF geleiteten Forum
noch nicht zu einem Konsens geführt werden.
Ebenso findet bei den verschiedenen Anspruchsgruppen eine Diskussion über die Notwendigkeit des Imports von Eiweißfuttermittel statt.
9
AGRARPOLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
diesem Bereich liegt in der Regel bei einer
Größenordnung von knapp 60 Prozent am
Gesamterlös der deutschen Betriebe. Die pflanzliche Produktion erwirtschaftet die übrigen
40 Prozent.
Der umsatzstärkste Betriebszweig ist traditionell
die Milchproduktion, welche im vergangenen
Jahr einen Anteil von über 26 Prozent erreichte,
gefolgt von der Schweine- (knapp 13 Prozent)
und Rindfleischproduktion (rund 10 Prozent).
Die Geflügelfleischproduktion – darunter vor
allem die Hähnchenmast – hat in den vergangenen zehn Jahren am stärksten an Bedeutung
in der tierischen Veredlung gewonnen. Ihr
Umsatzanteil liegt aktuell bei etwas über 4 Prozent. Die Phase des kontinuierlichen Wachstums scheint hier seit zwei Jahren aber beendet
zu sein. Allgemein haben sich die Umsätze der
Bewegungen auf den Exportmärkten entschei-
57 Prozent. Grund dafür waren novellierte
Fleischwirtschaft zuletzt rückläufig entwickelt.
dend für die heimische Markt- und Preisentwick-
Gesetzesauflagen, die die Käfighaltung als
Der Milchsektor erfährt nach den „fetteren“
lung geworden. Vor allem Asien und dort spezi-
äußerst ökonomische Haltungsform verboten.
letzten drei Kalenderjahren 2012 bis 2014 seit
ell China sind wichtige Abnehmer für deutsches
Der Sektor musste sich über einige Jahre erst
Beginn 2015 eine deutlichere Konjunkturdelle
Schweinefleisch. Wie problematisch eine ver-
wieder neu aufstellen. Für das abgelaufene
mit zeitlich noch nicht absehbarem Ausmaß.
stärkte Marktausrichtung hin zu den Drittstaa-
Kalenderjahr 2015 hat sich der Wert erholt
Es ist davon auszugehen, dass die Tierproduk-
ten sein kann, beweist das Russland-Embargo
und liegt bei etwas über 70 Prozent. Auch die
tion am Ende des Jahres 2016 per Saldo signifi-
als Resultat des Streites zwischen der EU und
Erlössituation der deutschen Eierproduzenten
kant schlechtere Umsatzerlöse und damit eine
Russland mit der Ukraine-Krise als Hintergrund.
kann für das zurückliegende Wirtschaftsjahr als
Schmälerung des Umsatzanteils am Gesamt-
Bricht ein strategisch wichtiger Absatzkanal
mehr als auskömmlich bezeichnet werden.
erlös in der Landwirtschaft nachweisen wird.
weg, dauert es eine gewisse Zeit, bis ein annä-
Selbstversorgungsgrad mit
tierischen Produkten
hernd adäquater Ersatzmarkt gefunden werden
Anders verhält es sich auf dem Milchmarkt. Der
kann. Absolut identische Alternativen sind
Selbstversorgungsgrad bei Milch pendelte in den
ohnehin schwer zu erschließen. Der heimische
letzten Jahren allein wegen des existierenden
Fleischmarkt gerät so unweigerlich unter Druck.
staatlichen Quotensystems um die 100-ProzentLinie bzw. knapp darüber. Bereits vor dem Weg-
Der Selbstversorgungsgrad (SV) bei tierischen
Der Inlandsfleischverzehr ist von einem rückläu-
fall der Milchquote war zu beobachten, dass
Veredlungsprodukten ist der Maßstab für die
figen Trend geprägt und bietet auf Sicht keine
der Selbstversorgungsgrad beträchtlich ansteigt.
Anteilshöhe der inländischen Produktion am ge-
Wachstumschancen. Der Einfluss nationaler
Absatzpotenzial in Drittländern hatten vor allem
samten Nahrungsmittelverbrauch eines Landes.
Konsumvertreter auf den Prozess der Fleischpro-
Käseprodukte und Milchpulver aus deutscher
Dabei treten im Zeitverlauf Schwankungen auf.
duktion und hier insbesondere der Tierhaltung
Produktion. Insbesondere hohe Magermilch-
In der Fleischerzeugung ist die Selbstversorgung
nimmt dennoch zu. Die heimische Wirtschaft
pulvermengen wurden nach China exportiert.
in Deutschland in den vergangenen 15 Jahren
hatte darauf reagiert und sich zur „Initiative
Dies kurbelte die heimische Herstellung an. Der
merklich gestiegen. Insgesamt lag der Selbst-
Tierwohl“ organisiert. Oberstes Ziel ist es,
Selbstversorgungsgrad bei Milch lag Ende des
versorgungsgrad über alle Fleischarten hinweg
die heimische Fleischerzeugung zu schützen,
Wirtschaftsjahres 2015/2016 bei schätzungs-
im Kalenderjahr 2015 bei rund 120 Prozent.
um dort nicht eine ähnliche Entwicklung wie
weise rund 120 Prozent. Auch deswegen sind
Deutschland hat sich bei den Hauptfleischarten
auf dem Eiermarkt hinnehmen zu müssen.
die rückläufigen Exportzahlen für den Milch-
Schwein und Geflügel zum Nettoexporteur für
Der Selbstversorgungsgrad mit Eiern lag in
sektor und die deutschen Milchviehhalter eine
Fleischprodukte entwickelt. Dadurch sind die
Deutschland im Jahr 2010 bei weniger als
fatale Entwicklung gewesen.
10
AGRARPOLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN
Erlöse der Landwirtschaft
Im Pflanzenbau und in der Tierhaltung sind die
gen. Der Anteil an Zukauffuttermitteln lag da-
Erzeugererlöse jeweils gesunken. Die Tierhalter
von bei knapp 7,7 Milliarden Euro, das waren
Zur Erlössituation der heimischen Landwirte im
hatten dabei die vergleichsweise höheren Ein-
22,2 Prozent und damit fast ein Fünftel der
vergangenen Kalenderjahr gibt es noch keine
bußen zu verkraften. Entsprechend wird der
gesamten Vorleistungen überhaupt.
absoluten Zahlen. Die amtliche Statistik weist
Strukturwandel in der Tierhaltung noch einmal
Gewerblich erzeugtes Mischfutter trägt gemes-
für das Jahr 2014 Verkaufserlöse der deutschen
an Fahrt zulegen.
sen am Futterwert zu gut einem Viertel (rund
Landwirtschaft in Höhe von mehr als 48,3 Milli-
25 Prozent) zur Gesamtfutterversorgung in
arden Euro aus. Das wäre ein neues Rekord-
Deutschland bei. Der überwiegende Teil des
ergebnis. Mit pflanzlichen Erzeugnissen wurden
21,4 Milliarden Euro (44,4 Prozent) umgesetzt.
Bei den tierischen Erzeugnissen lagen die
Bedeutung von Futter als Vorleistung
in der Landwirtschaft/
Futterverbrauch in Deutschland
Verkaufserlöse bei rund 26,9 Milliarden Euro
Futterbedarfs wird durch direkt auf den Betrieben erzeugte Feldfrüchte gedeckt; hierzu gehören überwiegend Silomais und Grünland als
sogenannte Grundfutter bzw. sonstige Einzel-
(55,6 Prozent). Für beide Bereiche sind dies
Die landwirtschaftlichen Betriebe hatten statis-
Spitzenwerte. Im Pflanzenbau fanden Erlös-
tischen Angaben zufolge im Kalenderjahr 2014
steigerungen in erster Linie im Gemüsebau
Gesamtausgaben in Höhe von über 39,7 Milliar-
Für das laufende Kalenderjahr ist eine leicht
statt. Ansonsten legten die Bereiche Ölsaaten
den Euro an Vorleistungen. Das entspricht dem
sinkende Umsatzentwicklung bis zum Jahres-
und Zuckerrüben zu, während der Getreidesek-
höchsten Ausgabenwert seit Erhebungsbeginn
ende auszumachen. Die Futtermittelpreise
tor leichte Einbußen hatte. Im Nutztierbereich
der Vorleistungsdaten. Der Aufwand in der
zeigen vor Erntebeginn keinen gravierenden
erfuhr der Milchsektor deutliche Umsatzsteige-
deutschen Landwirtschaft hat ein Niveau er-
Preisnachlass; Preissteigerungen dürften un-
rungen, der Schweine-, Geflügel- und Eierbereich
reicht, welches das früherer Jahre erheblich
wahrscheinlich sein. Ausgehend von durch-
jeweils leichte.
übertrifft. Futtermittel sind der größte Vorleis-
schnittlichen Felderträgen und einer normalen
Sowohl das Kalenderjahr 2015 als auch das
tungsblock für die deutschen Landwirtschafte.
Verbrauchsentwicklung ist bis zum Jahres-
laufende Kalenderjahr werden der Landwirt-
Im Jahr 2014 entfielen hierauf 16,3 Milliarden
wechsel eine Marktstabilität zu erwarten.
schaft diese Ergebnisse nicht bieten können.
Euro und damit 41,1 Prozent aller Vorleistun-
futtermittel.
11
ROHSTOFFQUALITÄT SICHERN & QUALITÄTSMANAGEMENT
Rohstoffqualität sichern &
Qualitätsmanagement
Auch im letzten Jahr wurde in unserer Branche wieder kräftig investiert. Das ist erkennbar an den neu eröffneten
Futtermittelwerken in ganz Deutschland, aber auch an den Investitionen in Technik innerhalb der 313 Werke. Die
Futtermittelsicherheit hat ein extrem hohes Niveau erreicht, zum Wohle für das Tier und für qualitativ hochwertige
Lebensmittel. Dafür leisten die Futtermittelbetriebe einen ganz maßgeblichen Beitrag.
12
ROHSTOFFQUALITÄT SICHERN & QUALITÄTSMANAGEMENT
DIE STANDARDS IN der Futtermittelwirtschaft
den Anerkennung der Eigenkontrollen im politi-
mittel- und Futterkontrollen die Wahlfreiheit.
wurden durch Investitionen in Technik und
schen Raum. Hier haben die Futtermittelunter-
Darüber hinaus werden Vorgaben zur Berech-
Personal weiter erhöht und tragen somit zu
nehmen, aber auch der DVT noch sehr viel Über-
nung gemacht. Soweit in Deutschland von
noch mehr Sicherheit in der Lebensmittelproduk-
zeugungsarbeit zu leisten. Die Wahrnehmung
diesem Recht in einzelnen Ländern davon Ge-
tion bei, die dann letztendlich den Verbrauchern
bei den entscheidenden Institutionen muss wei-
brauch gemacht wird, führt dies für die Unter-
zugute kommt. Routinekontrollen, die keinen
terhin verbessert werden.
nehmen zu einer extremen zusätzlichen finanzi-
Mehrwert bringen und über die umfangreichen
ellen Belastung. Für den DVT ist jedoch viel
Eigenkontrollen hinausgehen, belasten außer-
Für die Finanzierung der amtlichen Kontrollen
wichtiger, die Warenflüsse genau unter die Lupe
dem die Futtermittelwirtschaft und den Staat
beziehen sich die Bundesländer, in denen eine
zu nehmen und ganz besonders die Importe
mit weiteren drastischen Kosten. Das Thema ist
Gebührenordnung eingeführt wurde, auf die
von Rohwaren im Auge zu halten.
unverändert auf der Tagesordnung und leider in
Verordnung (EG) 882/2004. Deren jetzt kurz
verschiedenen Bundesländern noch immer oh-
vor der Verabschiedung stehende Kompromiss-
ne eine konstruktive Lösung. Hierzu werden an
fassung nach dem Trilog enthält allerdings keine
anderer Stelle im Jahresbericht ausführliche
Änderungen gegenüber der bisherigen Rege-
Ausführungen gemacht. Ganz grundsätzlich
lung. Demnach haben die Mitgliedstaaten für
mangelt es jedoch weiterhin an einer ausreichen-
die Erhebung von Gebühren für effektive Lebens-
Rohwarenkontrakte:
aktuelle Lieferbedingungen
Die Mischfutterhersteller streben permanent an,
ihr Risiko beim Einkauf von Rohwaren zu minimieren. Dies bezieht sich auf zwei wesentliche
Punkte: zum einen die mengenmäßig sichere
und zeitgerechte Versorgung mit Verarbeitungswaren, zum anderen die gesundheitlich einwandfreie Beschaffenheit dieser Artikel. Als
entscheidendes Instrument zur Gewährleistung
einer derartigen Rohstoffversorgung mit qualitativ unbedenklichen Komponenten dienen
dabei im Handelsgeschäft zuverlässige, den gesetzlichen Anforderungen entsprechende Kontraktbedingungen. Für den DVT war dies auch im abgelaufenen Wirtschaftsjahr im Rahmen seiner
Ausschussarbeit wieder ein zentrales Thema.
Zum einen vollziehen manche der Rohwarenlieferanten den Einsatz der deutschen Mischfutterbranche für eine sichere Warenabwicklung
und rechtskonforme Kontraktabschlüsse nicht
nach. Zum anderen haben sich die gesetzlichen
Bestimmungen zunehmend verschärft. Eine
rechtliche Absicherung gegenüber der Vorlieferantenstufe ist essentielle Aufgabe des Sektors.
Der Verband befindet sich im regelmäßigen
Meinungsaustausch mit Vertretern der Rohwarenseite und ist an gemeinsamen, tragfähigen
Lösungen interessiert. Dieser Prozess gestaltet
sich sehr schwierig. Um eigenverantwortlich
agieren zu können, stehen seit rund fünf Jahren
den Mischfutterunternehmen „Allgemeine Einkaufsbedingungen für Rohwaren der Futter-
13
ROHSTOFFQUALITÄT SICHERN & QUALITÄTSMANAGEMENT
mittelindustrie“ zur Verfügung, die eine Expertengruppe im DVT entwickelt hat. Diese fördern
die Sicherheit im Warenbezug und garantieren
im Streitfall die Anwendung der gesetzlichen
Bestimmungen.
Die explizit auf das Rohwarengeschäft in der
Mischfutterindustrie zugeschnittenen Einkaufsbedingungen unterliegen der ständigen Überprüfung. Unter anderem bieten Negativereignisse bei der Rohwarenbeschaffung den Anlass
für Anpassungserfordernisse. Die Konsequenzen,
die bei der Lieferung von schadhafter, nicht verkehrsfähiger Rohware ausgehen, dürfen letzten
Endes nicht beim Mischfutterbetrieb allein hängen bleiben, sondern liegen maßgeblich im
Verantwortungsbereich des Vorlieferanten, der
eine mögliche Kontamination verursacht hat
und dessen Ausschluss es sicherzustellen gilt.
trie eine zweite Säule errichtet, indem sie ihre
führt, und deshalb bringen wir unser Know-how
Zu der aktuellsten Version der Allgemeinen
Vorlieferanten hinsichtlich der Umsetzung von
über die DVT-Geschäftsstelle in den jeweiligen
Einkaufsbedingungen (Ende des Jahres 2014)
Qualitätssicherungsaspekten in ihren Unter-
Organisationen und Fachgremien ein. Darüber
führt der DVT regelmäßig für seine Mitglieds-
nehmen überprüft. Auch hier lautet der An-
hinaus beobachten und bewerten wir die wei-
unternehmen Seminare durch, um die Bedeu-
spruch, mögliche Eintragsquellen bezüglich
teren Entwicklungen in den Nachbarländern
tung und Anwendbarkeit der brancheneigenen
unerwünschter Stoffe frühzeitig zu vermeiden.
und versuchen, aus den Erfahrungen der Länder
Einkaufsbedingungen besser zu vermitteln. Das
Ein Teil unserer Mitglieder tut dies ganz be-
zu lernen, da die Import- und Exportströme im
Ergebnis ist eine hohe Akzeptanz und breite
wusst durch eigene Audits, über die man sich in
Vergleich zur Vergangenheit an Bedeutung ge-
Nutzung in der heimischen Futtermittelwirtschaft.
der Arbeitsgemeinschaft Lieferantenaudit e. V.
wonnen haben.
(AGL) austauscht. Andere Mitglieder des VerDaneben engagiert sich der Verband auch in
bandes sind den Weg gegangen, die Audi-
der Weiterentwicklung branchenübergreifender
tierung extern durchführen zu lassen und viele
„neutraler“ Basisformularkontrakte, die seit
Daten zu sammeln, um die Erkenntnisse im
vielen Jahren existieren, und unterstützt deren
Rahmen der Allianz Futtermittelsicherheit
Die Mischfutterindustrie greift auf eine Vielzahl
Überarbeitung mithilfe einer permanenten so-
Deutschland eG (AFS) zu sammeln und zu ana-
von Rohstoffquellen zurück und verfügt über
wie tatkräftigen Expertengruppe. Somit wird
lysieren. Der DVT hält es für wichtig, dass die
eine entsprechend hohe Anzahl an Lieferanten.
der Dialog zwischen der Verkäufer- und Käufer-
bestehenden Organisationen, die historisch be-
Im Sinne einer arbeitsteiligen Organisation hat
ebene zusätzlich laufend unterstützt.
dingt aus unterschiedlichen Gründen und mit
sich bereits vor mehr als zwölf Jahren ein zu-
unterschiedlichen Zielsetzungen entstanden
nächst kleiner Kreis von Mischfutterherstellern
sind, mit ihren jeweiligen Stärken nebeneinan-
zusammengefunden, um Rohwarenlieferanten
der bestehen können. Es muss unser gemeinsa-
nach einem einheitlichen Verfahren in regelmä-
Lieferantenauditierung
Arbeitsgemeinschaft Lieferantenaudit
mes Ziel sein, die höchstmögliche Sicherheit
ßigen Abständen zu überprüfen. Dieser Verbund
Kontraktrechtliche Maßnahmen allein reichen
unserer Produkte zu gewährleisten. Nur so kön-
trägt den Namen Arbeitsgemeinschaft Lieferan-
im Rahmen der Kunden-Lieferanten-Beziehung
nen wir die Position der Futtermittelwirtschaft
tenaudit (AGL). Seit dem Jahr 2009 ist die
nicht mehr aus. Politische Entscheidungsträger
in diesem Bereich, basierend auf den anerkann-
Geschäftsstelle des DVT mit der Koordinierung
und Überwachungsbehörden verlangen von
ten und eingesetzten Qualitätsmanagement-
und Organisation der AGL-Arbeit betraut. Im
Mischfutterherstellern, sich selbst von den
Systemen QS Qualität und Sicherheit und
Jahr 2011 wurde in der Gruppe der Beschluss
Sicherheitsaktivitäten ihrer Rohwarenlieferanten
GMP+ International, stärken. Dazu haben wir
gefasst, ihrer gemeinsamen Tätigkeit eine stär-
ein Bild zu machen. Neben den kontraktrechtli-
im vergangenen Berichtsjahr Gespräche mit
kere Verbindlichkeit zukommen zu lassen: Die
chen Bausteinen hat sich die Mischfutterindus-
dem Ziel des gegenseitigen Verständnisses ge-
AGL ist seitdem ein eingetragener Verein mit
14
ROHSTOFFQUALITÄT SICHERN & QUALITÄTSMANAGEMENT
ordnungsgemäßer Satzung und gewähltem
die Auditergebnisse stärker analysierbar darzu-
wurden. In Nordrhein-Westfalen hat das Land-
Vorstand. Dieser Zusammenschluss von Misch-
stellen und die Lieferantenaudits mehr unter
wirtschaftsministerium einen Runden Tisch
futterherstellern arbeitet in der Form, dass die
Berücksichtigung der Weiterentwicklung der
Futtermittelsicherheit etabliert. Beide Länder
einzelbetrieblich bereits vorhandenen Qualitäts-
verschiedenen offiziellen Qualitätssicherungs-
planen zur Sicherung der Rückverfolgbarkeit
sicherungsmaßnahmen mit zusätzlichen Liefe-
systeme sowie deren Monitoring-Anforderungen
der Lieferströme eine einheitliche Erfassung
rantenaudits ergänzt und diese Audits nach ge-
durchzuführen. Zusätzlich rückt aktuell dabei
von Informationen im Ereignisfall. Außerdem
meinsam festgelegten Kriterien durchgeführt
auch die GVO-Kennzeichnung auf Ebene der
legen alle Teilnehmer Wert auf die schnellere
werden. AGL-Audits werden von den QM-Ver-
Vorstufe in den Fokus.
Bewertung der Situation und den umfassenden,
antwortlichen der Mischfutterunternehmen per-
umgehenden Informationsaustausch. Die Ge-
sönlich durchgeführt. Es handelt sich um einen
spräche in den dafür gebildeten Arbeitsgruppen
Dialog mit Ministerien
werden fortgesetzt.
der geprüften Qualitätssicherung wird dabei
Einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der
Des Weiteren hat der DVT seine Gespräche in
auch das Verhältnis der Marktpartner unter-
Transparenz und Vertrauensbildung leistet der
der Plattform Futtermittelsicherheit Nieder-
einander stufenübergreifend gestärkt.
DVT zusammen mit den Vorständen der Regio-
sachsen mit dem niedersächsischen Landvolk
Aus einer anfangs kleinen Gruppe von Akteuren
nalgruppen in den für die Futtermittelunterneh-
fortgesetzt. In allen Bundesländern bestehen
ist mittlerweile eine größere Gruppe mit über
men zuständigen Ministerien. In Niedersachsen
gute und konstruktive Kontakte zu den Futter-
zwanzig Mischfutterherstellern geworden, die
und Nordrhein-Westfalen sind dafür fest instal-
mittelbehörden, die den regelmäßigen und fall-
in der AGL aktiv sind und regelmäßig ihren
lierte Plattformen geschaffen worden. Sie ge-
bezogenen Austausch in allen Fragen des Futter-
Beitrag zur Futtermittelsicherheit liefern. Die
ben der Futtermittelwirtschaft die Gelegenheit,
mittelrechts sicherstellen. Ebenso konstruktiv
Mitglieder repräsentieren gut zwei Drittel der
ihren Beitrag und ihre Bereitschaft zur aktiven
sind die Gespräche mit den Referenten und
deutschen Mischfutterproduktionsmenge.
Mitwirkung im Falle von Ereignissen zu ver-
Abteilungen im Bundesministerium für Ernäh-
In den vergangenen Jahren wurden mehr als
deutlichen. In Niedersachsen wurde vom Land-
rung und Landwirtschaft.
350 Audits durchgeführt. Bei der Auswahl der
wirtschaftsministerium eine Arbeitsgruppe
zu auditierenden Lieferanten wird ein risikoori-
Krisenmanagement für die Bereiche Futter- und
entierter Ansatz gewählt. Darüber hinaus wird
Lebensmittel unter Beteiligung der Vertreter
darauf geachtet, möglichst alle Rohstoffgruppen
der Wertschöpfungskette für Lebensmittel ins
zu erfassen und regelmäßig zu überprüfen. Dies
Leben gerufen, die sich zum Ziel gesetzt hat,
Im Futtermittelbereich arbeiten die Standard-
geschieht in erster Linie bundesweit, zuneh-
den generellen Austausch zwischen Behörden
geber Agricultural Industries Confederation
mend aber auch in Nachbar- und Drittländern.
und Wirtschaft zu verbessern. Dazu gehört
(AIC) aus Großbritannien, GMP+ International,
bilateralen Ansatz einer sehr engen KundenLieferanten-Beziehung. Neben dem Hauptansatz
Qualitätsmanagement-Systeme
auch die schnelle, frühzeitige und gegenseitige
die belgische OVOCOM sowie die QS Qualität
Im Bedarfsfall, insbesondere bei einer akuten
Information im Ereignisfall, für die in einem
und Sicherheit GmbH eng zusammen und
Anhäufung von Qualitätsmängeln angelieferter
ersten Schritt die Ansprechpartner festgelegt
streben eine weitreichende Harmonisierung an.
Rohwarenpartien, reagiert die Arbeitsgemeinschaft unverzüglich mittels Ad-hoc-Audits. In
diesen Fällen werden gemeinsam mit den Qualitätsmanagement-Verantwortlichen der Lieferbetriebe die Problemfelder erörtert, und es wird
nach Lösungswegen gesucht.
Parallel zu der eigentlichen Auditarbeit wurde
mit der Zeit vor allem die Kommunikation der
AGL-Mitglieder untereinander erhöht. Um die
Aktivitäten der Gruppe weiterzuentwickeln,
werden Seminare und Workshops initiiert, in
denen unter anderem der Austausch mit externen Experten ermöglicht wird. Ziel ist es, die
Arbeitsabläufe noch effektiver zu gestalten,
Gespräch der Plattform Futtermittelsicherheit Niedersachsen: Vertreter des
niedersächsischen Landvolks und des DV T-Regionalgruppenvorstands Nord
15
ROHSTOFFQUALITÄT SICHERN & QUALITÄTSMANAGEMENT
sowie Schlacht-, Zerlege-, Verarbeitungs- und
Fleischerhandwerksbetriebe ab dem 1. Juli 2016
die VLOG-Vorgaben im Rahmen der QS-Systemoder Spotaudits abprüfen lassen, ohne dass zusätzliche Kosten und Umstände einer Doppelauditierung entstehen. Der DVT setzt sich dafür
ein, dass diese Möglichkeit auch im Rahmen
Seit Mitte 2015 steht die Beschaffung von
QS und „ohne Gentechnik“-Produktion
anderer Futtermittelstandards geschaffen wird.
Rohwaren dabei im Fokus. Einheitliche Bedingungen beim Rohwarenbezug, mehr Transpa-
Die QS-Gesellschafterversammlung hatte im
renz und die Unterbindung des Missbrauchs
Sommer 2015 beschlossen, dass das QS-Prüf-
vorhandener Unterschiede durch Futtermittel-
zeichen auf Lebensmitteln künftig auch in Kom-
unternehmen sollen für eine bessere Kontrolle
bination mit dem „ohne Gentechnik“-Siegel
in der gesamten Futtermittelkette sorgen.
des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik
Grundlage für die Lebensmittelkennzeichnung
Erklärtes Ziel der Standardgeber ist, dass sämt-
e.V. (VLOG) genutzt werden kann. Das genaue
„ohne Gentechnik“ sind die Vorgaben des
liche Lieferanten in der Kette nach einem der
Vorgehen dazu hat eine Arbeitsgruppe aller in
deutschen EG-Gentechnik-Durchführungsge-
vier Qualitätsstandards oder nach einem ver-
QS vertretenen Stufen unter Beteiligung des
setzes. Darin ist festgeschrieben, dass die in der
gleichbaren System zertifiziert sind. Bestehende
DVT abgestimmt. Nach Unterzeichnung der
Tierfütterung eingesetzten Produkte nach den
Gate-Keeper-Regelungen für Produkte, die nicht
notwendigen vertraglichen Vereinbarung über
EG-Verordnungen 1829/2003 und 1830/2003
zertifiziert sind, und Herkunftsländer, wo die
die Anerkennung der QS-Audits zwischen VLOG
nicht als gentechnisch verändert gekennzeichnet
Zertifizierung noch nicht verbreitet ist, sollen
und QS im Jahr 2016 wurden die relevanten
sind. Außerdem sind bestimmte Fütterungs-
soweit wie möglich beschränkt werden. Ange-
Vorgaben für die verschiedenen Produktions-
fristen einzuhalten. Um für alle Beteiligten
strebt werden gleiche Bedingungen und Kriterien
stufen aus dem „ohne Gentechnik“-Produk-
einheitliche Produktionsvorgaben zu haben,
zur Anwendung der Gate-Keeper-Regeln. Der
tions- und Prüfstandard von VLOG als optionale
veröffentlichte der Verband Lebensmittel ohne
DVT ist über seine Mitgliedschaft in verschiede-
Anforderungen in die QS-Leitfäden aufgenom-
Gentechnik e. V. (VLOG) den „Ohne Gentechnik“
nen GMP- und QS-Gremien in die Beratungen
men. Dadurch können interessierte Unterneh-
Produktions- und Prüfstandard (kurz VLOG-
eingebunden.
men aus der Futtermittel- und Landwirtschaft
Standard). Er richtet sich an Hersteller und Ver-
GVO-kennzeichnungsfreie Futtermittel
für Lebensmittel „ohne Gentechnik“
arbeiter von Lebensmitteln, die ihre Produkte
Kaum Beanstandungen im QS-Futtermittelmonitoring
mit dem „Ohne Gentechnik“-Siegel von VLOG
Im Jahr 2015 wurden für das QS-Futtermittelmonitoring fast 26.000 Proben von 5.231 Betrieben
zeichnen möchten. Futtermittelhersteller und
aus der Futtermittelwirtschaft auf unerwünschte Stoffe analysiert. Lediglich in 44 Fällen wurden die gesetzlich festgelegten Höchstwerte, Aktionsgrenzwerte oder Richtwerte überschritten.
Insgesamt wurden von den 65 im QS-System zugelassenen Laboren 402.346 Analyseergebnisse in der QS-Datenbank erfasst. Davon entfielen alleine 10.105 Analysen auf die Mykotoxine DON, ZEA und 6.259 Analysen auf Aflatoxin B1. Zusätzlich wurden 22.004 Analysen
auf Schwermetalle beauftragt.
Im QS-System ist jeder Betrieb, der Futtermittel herstellt oder handelt, zur Teilnahme am
Futtermittelmonitoring verpflichtet. Im Rahmen ihres HACCP-Konzeptes führen Futtermittelunternehmen weitere Untersuchungen von eingehenden Rohwaren und hergestellten
Futtermitteln durch, um die Qualität und Verkehrsfähigkeit zu prüfen und sicherzustellen.
(Quelle: QS)
Das Fazit lautet: Futtermittel waren noch nie so sicher wie heute. Zugleich sind sich alle
Beteiligten in der Futtermittelwirtschaft einig, dass nach den Ereignissen mit Aflatoxin B1 im
Jahre 2013 auch weiterhin eine erhöhte Wachsamkeit bestehen muss und das bislang durchgeführte verstärkte Monitoring beim Mais bis auf weiteres fortgeführt wird.
16
oder mit den Worten „ohne Gentechnik“ kenn-händler können sich ebenfalls nach diesem
Standard zertifizieren lassen.
Eine VLOG-Zertifizierung der Futtermittelunternehmen ist zwar keine Bedingung, um Futtermittel für die „Ohne Gentechnik“-Produktion
von Lebensmitteln zu liefern, aber Lebensmittelhersteller im „Ohne Gentechnik“-Segment
müssen ihre Vorstufe in Blick haben. So muss
beispielsweise die Molkerei den Milchviehbetrieb auditieren und sollte – gemäß VLOGStandard – auch die involvierten Futtermittelhersteller ins Audit einbeziehen. Darauf kann
verzichtet werden, wenn der Futtermittellieferant extern geprüft wird. Um eine VLOG-Zertifizierung möglichst kosteneffizient zu halten,
wurde die Möglichkeit von Kombiaudits mit den
ROHSTOFFQUALITÄT SICHERN & QUALITÄTSMANAGEMENT
gängigen Qualitätssicherungssystemen wie QS
ihrer diesbezüglichen Sorgfaltspflicht nach.
nehmen, dürfen nur von solchen Unternehmen
oder GMP+ International geschaffen. Der DVT
Ein weiter wichtiger Punkt ist in diesem Zusam-
Futtermittel beziehen, die in einer bundesweiten
arbeitete außerdem mit daran, dass seit dem
menhang die Bewertung von GVO-Analyse-
Liste aufgeführt sind. Im Ausnahmefall dürfen
1. Juli 2016 im Rahmen eines QS-Audits das
ergebnissen. Neben dem spezies-internen GVO-
Einzelfuttermittel übergangsweise noch mittels
VLOG-Zusatzmodul als „Add-on“ mit gerings-
Status müssen auch botanische Verunreinigun-
Unbedenklichkeitsbescheinigung in QM-Milch
tem Mehraufwand abgeprüft werden kann.
gen in der Kette berücksichtigt werden. Der
einfließen. Zu den ersten Unterzeichnern der
Der DVT arbeitet seit 2014 als Vertreter der
DVT fordert deshalb klare und von allen Beteilig-
Futtermittelvereinbarung gehörten neben dem
Futtermittelbranche in der Fachgruppe Standard
ten akzeptierte Vorgaben, wie und auf welche
QM-Milch e. V. der Deutsche Bauernverband,
des VLOG. Mit der neuen Standardversion, die
GV-Linien Futtermittel zu untersuchen sind.
der Deutsche Raiffeisenverband, der Milch-
zum 1. Juli 2016 in Kraft trat, werden landwirt-
Problematisch bleibt die gesetzliche Vorgabe,
industrie-Verband, die QS Qualität und Sicher-
schaftlichen Betriebe begünstigt, die nur Futter-
dass Fütterungsfristen grundsätzlich von Neuem
heit GmbH und der DVT.
mittel von VLOG-zertifizierten Herstellern ein-
beginnen, wenn sich bei Tieren zur Gewinnung
Im Rahmen einer Aktualisierung der Futtermittel-
setzen. Sie sind von der Futtermittelbeprobung
von „Ohne-Gentechnik“-Lebensmitteln nach-
vereinbarung zum 1. Oktober 2015 wurden
befreit, weil ihre Futterlieferanten im Rahmen
träglich herausstellt, dass die verwendeten
auch Futtermittelhändler einbezogen. Außerdem
des VLOG ein umfassendes Monitoring durch-
Futtermittel, die nicht als gentechnisch verän-
trat GMP+ International als weitere Organisa-
führen. Zertifizierte Futtermittelunternehmer
dert gekennzeichnet waren, kennzeichnungs-
tion bei. Die Zertifizierung der Futtermittelher-
kennzeichnen ihre Produkte mit der Formulie-
pflichtig gewesen wären. Hier sind Einzelfallent-
steller und Futtermittelhändler (einschließlich
rung „VLOG geprüft“ und/oder mit dem Siegel
scheidungen gefragt. Als Hilfestellung für die
Privater Labeller) nach QS, GMP+ International
„VLOG geprüft“.
Einordnung sind im VLOG-Standard Faktoren
oder von diesen als gleichwertig anerkannten
für eine Bewertung solcher Fälle aufgeführt.
Systemen wird von QM-Milch akzeptiert. Das
Futtermittelmonitoring hat nach den Anforderungen dieser Systeme zu erfolgen. Für Dioxine,
QM-Milch
dioxinähnliche PCB und nichtdioxinähnliche
PCB gelten dabei die gesetzlichen Höchst- bzw.
Die „Futtermittelvereinbarung über den Einsatz
Aktionsgrenzwerte. Für Aflatoxin B1 in den für
von Futtermitteln in der Milcherzeugung“ regelt
Milchkühe bestimmten Futtermitteln gilt ein QM-
Für Warenbegleitpapiere von nicht VLOG-zerti-
seit 2013 den Futtermittelbereich im Rahmen
Milch-Richtwert von 1 ppb. Bei einer Überschrei-
fizierter Ware, die gemäß der europäischen Ver-
des Qualitätsmanagements Milch (kurz QM-
tung der Höchst-, Aktions- und Richtwerte erfolgt
ordnungen 1829/2003 und 1830/2003 nicht
Milch). Milcherzeuger, die an QM-Milch teil-
eine Meldung der Systemgeber an QM-Milch.
deklarationspflichtig ist, empfiehlt der VLOGStandard die Formulierung: „Geeignet zur Herstellung von ‚ohne Gentechnik‘ gekennzeichneten Lebensmitteln“. Der VLOG-Standard unterscheidet auf der Stufe Futterwirtschaft nur noch
zwischen komplett kennzeichnungsfreier und
dualer Produktion. Diese Differenzierung hat
unmittelbare Auswirkungen auf die Anzahl der
vorgeschriebenen GVO-Analysen.
GVO-Verschleppungen sind für Hersteller und
Händler von Futtermitteln ein wichtiges Thema
im Rahmen der GVO-kennzeichnungsfreien
Produktion. Die gesetzliche Toleranzschwelle
für Verschleppungen liegt bei 0,9 Prozent, vorausgesetzt sind zufällig und technisch unvermeidbar ist. Die Beweislast dafür liegt beim
Futtermittelunternehmer. Mit der Erfüllung der
VLOG-Vorgaben kommen die Unternehmen
17
ROHSTOFF- UND FUTTERMITTELMÄRKTE
Rohstoff- und Futtermittelmärkte
Seit nunmehr rund drei Jahren sind die Welternten der wichtigsten Agrarcommodities überdurchschnittlich gut
ausgefallen. Das bedeutet auch, dass sich trotz einer kontinuierlich steigenden weltweiten Nachfrage die Bestände
an Getreide und Sojabohnen aufgebaut haben und damit aktuell recht komfortabel sind.
18
ROHSTOFF- UND FUTTERMITTELMÄRKTE
DIE GETREIDEERNTE DER EU-28 kann für
Importmengen von Rohstoffen in die EU-28 in 1.000 Tonnen
den Berichtszeitraum 2015/2016 desgleichen
als relativ gut bezeichnet werden. Den offiziel-
Tapioka 22
len Daten gemäß lag die Gesamtproduktion der
Hülsenfrüchte 234
Gemeinschaft bei insgesamt 313,2 Millionen
Fischmehl 330
Sonstige 1.934
Futtergetreide 12.450
Tonnen in der Ernte 2015. Das Rekordergebnis
aus dem Vorjahr wurde zwar verfehlt (2014:
Maiskleberfutter 439
329,1 Millionen Tonnen), allerdings positioniert
sich dieses Resultat dennoch über dem langjährigen Ertragsmittel. Die EU behielt unvermindert
Ölkuchen
und Mehle 23.751
ihre Rolle als Nettoexporteur von Getreide in
der Welt. Zum Ende des Getreidewirtschafts-
DDGS 485
Melasse 2.105
getr. Zuckerrübenpülpe 772
Zitruspülpe 487
(Quelle: FEFAC, bezogen auf 2013)
jahres 2015/2016 wurden insgesamt 48,3
Millionen Tonnen Getreide aus der EU-28 in
Drittländer exportiert (Vorjahr: 47,5 Millionen
gemäß ein hoher Getreideverbrauch stattfindet.
war und das Gesamtergebnis sogar über dem
Tonnen) – umgekehrt gelangten rund 20,7
Auf der anderen Seite wurden über 1,3 Millio-
des langjährigen Mittels liegen wird. Folge
Millionen Tonnen Getreide als Importe in die
nen Tonnen Mais nach Deutschland importiert.
dieser vorübergehenden Phase fester Preise
Gemeinschaft. Den Hauptexportanteil verbuch-
Für die heimischen Mischfutterhersteller bedeu-
war, dass die Futtermittelindustrie frühzeitig in
te mit rund 31,0 Millionen Tonnen erneut
tet dieser Mais bei kontinuierlich abfließenden
nennenswertem Umfang Getreide zu vergleichs-
Weichweizen auf sich (Vorjahr: 31,5 Millionen
Weizenmengen in den Export wie in den Vor-
weise hohen Kursen geordert hatte. Angesichts
Tonnen). Wichtigstes Importgetreide war auf
jahren eine zweckmäßige Alternative. Zu be-
der schwächelnden Rohwarenpreise im an-
der anderen Seite der Körnermais mit EU-weit
achten ist dabei jedoch, dass Mais je nach
schließenden Herbst und Winter hätte der ein
13,6 Millionen Tonnen (Vorjahr: 9,0 Millionen
Herkunftsregion gegebenenfalls ein erhöhtes
oder andere Hersteller sein Engagement im
Tonnen). Getreideexport- sowie -importmenge
Risiko mit Pilzgiftbelastung (vor allem Aflatoxin
Nachhinein gerne zeitlich anders verteilt. Im
sind im Zeitvergleich zum Vorjahr gestiegen; per
und Deoxynivalenol) mit sich tragen kann, wo-
Fortlauf des Wirtschaftsjahres sollte es einen
Saldo die Importmenge mehr als der Export.
rauf die Hersteller besonders zu achten haben.
längeren Zeitraum dauern, bis die Getreide-
Die wiederholt hohen Getreideexportmengen
Entsprechende Monitoring-Programme gilt es
preise im Frühjahr 2016 wieder anzogen. Vor
entstanden entgegen der Entwicklung aus der
verstärkt zu berücksichtigen.
allem der merklich anlaufende Export leistete
Vorsaison erst in den letzten Monaten des
hierzu einen Beitrag. Der Ausblick auf die neue
Getreidewirtschaftsjahres 2015/2016. Neben
Allgemein hat sich ein Großteil der deutschen
Getreidesaison lässt zum Ende des Wirtschafts-
einer spät auflebenden Drittlandsnachfrage
Mischfutterunternehmen im vergangenen
jahres 2015/2016 stark vermuten, dass die
begünstigte auch ein schwacher Eurokurs das
Jahr frühzeitig, zum Teil schon vor Erntebeginn,
Getreidepreise entsprechend der Entwicklung
Ausfuhrgeschäft am Ende der Periode. Dadurch
mit Getreidelieferkontrakten eingedeckt. Eine
„normaler“ Jahre zum Erntebeginn erst einmal
blieb heimisches Getreide – neben den wich-
frühe Sicherung des Rohwarenbezugs bedeutet
unter den Kursen der Vormonate liegen dürften
tigen Qualitätsaspekten – auch ökonomisch
für Hersteller immer auch einen gewissen
und es keine Parallele zum vergangenen Jahr
gesehen am Weltmarkt wettbewerbsfähig.
Planungsschutz. Zumal aufgrund einer zuvor
gibt. Die Erzeugerbereitschaft zur Abgabe von
Die Hauptausfuhrziele europäischen Getreides
europaweit länger andauernden Trockenheits-
Getreide ex Ernte hält sich in diesem Sommer
waren wieder nordafrikanischen Staaten und
periode eine große Unsicherheit über die
deutlich in Grenzen. Erzeuger, Handel und
der arabische Raum.
tatsächlich zu erzielenden Erträge herrschte.
Verarbeiter kommen aufgrund unterschiedlicher
Ungewöhnlich für den Zeitpunkt Juni/Juli 2015
Preisvorstellungen nicht zusammen. Global
Allein Deutschland exportierte im Berichts-
waren die aufgrund der Dürremeldungen spür-
betrachtet wird nochmals eine gute Welt-
zeitraum knapp 10,6 Millionen Tonnen Getreide
bar steigenden Getreidekurse, die wiederum
getreideernte prognostiziert. Das stützt die
in Drittstaaten, davon rund 7,3 Millionen
die Abgabebereitschaft der Getreidelieferanten
Meinungsgroßlage einer eher bärischen
Tonnen Weichweizen als Hauptgetreideart.
kurz vor der eigentlichen Ernte etwas begüns-
Stimmung an den Leitbörsen.
Überwiegend geschah dies über norddeutsche
tigten. Mit den ersten Ertragsermittlungen
Die Europäische Kommission prognostiziert
Hafenstandorte, also nahe der Veredlungs-
stellte sich jedoch heraus, dass die anfängliche
für die Gemeinschaft ein Erntevolumen von
zentren tierischer Produktion, in denen natur-
Sorge über Ertragsausfälle nahezu unbegründet
insgesamt 313 Millionen Tonnen Getreide
19
ROHSTOFF- UND FUTTERMITTELMÄRKTE
im anstehenden Wirtschaftsjahr 2016/2017.
mengen angewiesen. Die Verfügbarkeit richtet
fast täglich wechselnden Kursrichtungen und
Damit würde das Niveau des Vorjahrs gehalten.
sich demzufolge noch stärker nach den globalen
-sprüngen. Es bleibt abzuwarten, ob dies auch
Für Weichweizen wird ein etwas schwächeres
Entwicklungen am Markt. Das zurückliegende
im Fortlauf des begonnenen Wirtschaftsjahres
Ergebnis im Vergleich zur Vorernte prognosti-
Wirtschaftsjahr hat erneut gezeigt, wie volatil
2016/2017 anhält.
ziert. Dafür soll die EU-Maisernte besser geraten.
und damit kaum vorhersehbar sich die Kurse
am Sojamarkt bewegen. Generell sind in den
Rapsschrot als weiterer wichtiger Proteinträger
zurückliegenden vier Ernten auf der Nord- und
in der Nutztierfütterung präsentierte sich paral-
der Südhalbkugel jeweils gute bis sehr gute
lel zu dem Geschehen auf dem Sojamarkt zum
Sojabohnenerträge eingefahren worden. Gleich-
Ende des Berichtszeitraums ebenfalls preis-
zeitig kam es zu einer leichten Abschwächung
fester, wenngleich auch nicht in dem Ausmaß.
der Weltnachfrage, vor allem induziert durch
Vor allem im letzten Quartal der Saison zogen
die verhalteneren Importe Chinas, also des
die Kurse an. Zuvor war von der Rapsernte im
mengenmäßig bedeutendsten Nachfragers
Sommer 2015 bis in das darauf folgende Früh-
nach Sojaprodukten in der Welt. In der Bilanz
jahr hinein eine negative Preistendenz auszu-
bauten sich die Weltsojabestände über rund
machen, deren Ursprung weniger in einer üppi-
drei Jahre somit auf. Die Preise für Sojaschrot
gen Rapsschrotversorgung liegt, sondern viel-
auf dem heimischen Markt gingen infolgedes-
mehr die Folge des preisschwachen Sojamarktes
sen im Verlauf des Wirtschaftsjahres 2015/2016
war. Die Rapsernte 2016 wird europaweit laut
Für die heimische Mischfutterindustrie bleibt
zunächst kontinuierlich zurück. Auch für die
Schätzungen der EU-Kommission mit rund 22,0
Getreide unverändert der wichtigste Rohstoff.
Ernten in Südamerika im Frühjahr 2016 sahen
Millionen Tonnen in der EU 28 geringfügig über
Die Aussichten auf eine adäquate Versorgung
die Prognosen erst gut aus. Allerdings wurde
der des Vorjahres liegen (2015: 21,6 Millionen
des Sektors stehen auf Basis der offiziellen
das Erntegeschehen in Argentinien von einem
Tonnen). Für die Rapsschrotpreise könnte dies
Schätzungen gut. Substitute aus früheren Zeiten
hohen Niederschlagsaufkommen begleitet, so
einen stabilen Preisverlauf bedeuten.
wie beispielsweise Tapioka sind seit Langem
dass es ab Ende April zu einer beispiellosen
Maßgeblich wird jedoch sein, wie sich zeitgleich
aus den Rezepturen verschwunden und inzwi-
Kursexplosion am Sojamarkt kam. Die meisten
der Verbrauch entwickelt. Sollte im Zuge einer
schen auch wenig verfügbar. Gleiches gilt für
Akteure, und somit auch die Mischfutterprodu-
zunehmenden Produktion von GVO-freiem
Alternativen aus der Lebensmittelnebenpro-
zenten, wurden von dieser Entwicklung über-
Mischfutter die Nachfrage seitens der Hersteller
dukteschiene, die in überschaubaren Mengen in
rascht. Zumal sich im weiteren näheren zeitli-
nach heimischem Rapsschrot steigen, könnte
den Mischfuttersektor fließen. Diese ergänzen
chen Fortgang herausstellte, dass die Ernte-
die Verfügbarkeit rasch an ihre Grenzen stoßen.
das Gesamtportfolio des Rohwareneinsatzes in
einbußen geringer als erwartet ausfielen und
den Werken allenfalls, sind in Versorgungskrisen
per Saldo immer noch von einer guten argenti-
Aller Voraussicht nach wird das Wirtschaftsjahr
aber keine ernsthaften „Lückenfüller“.
nischen Ernte gesprochen werden konnte. Als
2016/2017 den Mischfutterherstellern eine
Hauptursache der enormen Sojapreissteigerun-
ausreichende Rohstoffversorgung ermöglichen.
gen mussten spekulative Einflüsse ausgemacht
Für Getreide sind die weltweiten Vorernteprog-
werden. Dies erklärt auch die enorm volatile
nosen derart optimistisch, dass in den ersten
und nervöse Stimmung am Sojamarkt in den
Monaten wohl eine bärische Stimmung den
letzten Wochen des Wirtschaftsjahres mit
Markt diktieren wird. Ein größeres Fragezeichen
Eiweißfuttermarkt
Getreide ist der wichtigste Energielieferant der
deutschen Mischfutterwerke. Den zweiten
steht bei der europäischen Ernte hinter den
wesentlichen Block für eine tiergerechte Ernäh-
Qualitäten. Anhaltend wechselhafte Witterung
rung stellt der Proteinsektor mit den dort ver-
beeinträchtigte bei potenziellem Brotgetreide
fügbaren Commodities dar. Bestimmend sind
die Backeigenschaften und lässt vielerorts nur
hier die Geschehnisse auf dem Sojaschrot-
die Vermarktung als Futterware zu. Daneben
sowie dem Rapsschrotmarkt. Sojaschrot stellt
wird für manche Regionen eine höhere Myko-
für die heimische Mischfuttererzeugung den
toxin-Belastung des Ernteguts befürchtet, was
derzeit bedeutendsten Eiweißfutterlieferanten
wiederum für den Futtersektor eingeschränkte
dar. Im Gegensatz zum Energie liefernden
Verwendungsmöglichkeiten nach sich zieht.
Getreide ist man hierbei auf größere Import-
Entscheidend ist auch, wie sich die (Welt-)
20
ROHSTOFF- UND FUTTERMITTELMÄRKTE
Nachfrage nach Getreide insgesamt weiterent-
ein. Erst mit steigenden Getreideexporten im
„überteuerten“ Kontrakte ablösen und nicht
wickelt. Im heimischen Nutztierbereich könnten
Frühjahr 2016 fing sich der Getreidemarkt ein
in Gänze erfüllen wollten. Zumeist war dieses
die Verbräuche aufgrund von weiteren Tierbe-
Stück weit wieder. Die günstigeren Getreide-
Handeln auch durch die schlechte Phase auf
standsverringerungen sogar sinken. Auch wird zu
preise erwirkten im genannten Zeitraum aber
den tierischen Veredlungsmärkten getrieben.
beobachten sein, ob und in welchem Ausmaß
keine Abkehr der Tierhalter vom Mischfutter-
Letztendlich gilt aber, dass der Abschluss von
deutsches Getreide wieder in den Export geht.
zukauf. Die Gesamtmenge der Mischfutter-
Kontrakten für beide Seiten eine Planungs-
nachfrage veränderte sich im Vorjahresvergleich
sicherheit darstellt. Mischfutterhersteller können
nicht wesentlich, wie die bisher vorliegenden
auf der Rohwarenseite nur dann ein Engage-
Daten der amtlichen Statistik andeuten. Die
ment fahren, wenn sie ihren Absatz entspre-
Entwicklung der Mischfuttermärkte
Mischfutternachfrage verminderte sich binnen
chend regeln und umgekehrt. Langfristig
Der Zukauf von Mischfutter wird von Land-
Jahresfrist insgesamt betrachtet marginal.
gesehen macht sich Kontrakttreue auf beiden
wirten in den Zeitphasen praktiziert, in denen
Mengenbeeinflussend waren hierfür andere
Seiten bezahlt.
hohe bzw. steigende Rohstoffkosten die Märkte
Faktoren: vor allem die schwachen Erzeuger-
prägen. Viele Nutztierhalter verkaufen dann
preise der Tierhalter über beinahe den gesamten
Mit Beginn des neuen Wirtschaftsjahres
ihre eigenbetrieblich erzeugten Einzelfutter-
Berichtszeitraum.
2016/2017 werden erneut Industrie und Tier-
mittel zu profitablen Preisen am Markt und
halter abwägen müssen, welche Handlungs-
steigen in der Folge um zum Verfüttern indus-
Relativ frühzeitig kam es zu Beginn der Ernte
strategie für sie die günstigste ist. Vieles spricht
triell gefertigten Mischfutters. Entgegengesetzt
2015 schon zu nennenswerten Mischfutter-
dafür, dass voraussichtlich niedrige Getreide-
steigt der Anteil an hofeigenen Mischungen,
vorkontrakten zwischen Herstellern und Land-
preise in der Erntephase einen frühzeitigen
wenn es zu marktbedingten Preisnachlässen
wirten; diese waren vielfach von langfristigem
Einstieg in das Kontraktgeschäft Mischfutter
bei Einzelfuttermitteln kommt. Dieses Markt-
Charakter. Nutztierhalter wollten sich frühzeitig
empfehlen. Die Akteure werden darüber hinaus
verhalten hat in jüngster Zeit nicht mehr den
absichern, um steigenden Futtermittelpreisen
genau beobachten, was zeitlich parallel auf den
Automatismus früherer Jahre gehabt. Die
in den Folgemonaten vorzubeugen. Die Misch-
Eiweißfuttermärkten preislich geschieht. Sollten
Getreidepreise waren vor Eintritt der Ernte
futterpreise gingen jedoch analog zu den Roh-
die Märkte sehr volatil in den ersten Monaten
2015 ungewöhnlich preisfest, dank schwacher
warenkursen nach Ausgang der Ernte zurück.
verlaufen, wird es zu individuell unterschied-
Ertragsprognosen der Experten. Mit den über-
Im Nachhinein war der günstigste Zeitpunkt
lichen Einstiegszeitpunkten bei Kontraktab-
raschend guten Ernteergebnissen setzte im
für Kontraktabschlüsse der Herbst 2015. In der
schlüssen kommen. Mancher Marktteilnehmer
Anschluss zeitversetzt ab Frühherbst ein konti-
Mischfutterindustrie kam es aus diesem Grund
wird womöglich auch eine abwartende Haltung
nuierlich moderates Absinken der Kurse über
nach dem Jahreswechsel 2015/2016 vermehrt
einnehmen und sich vorerst nur im Tagesge-
einen langen Zeitraum des Wirtschaftsjahres
zu Fällen, in denen Kunden die aus ihrer Sicht
schäft bewegen.
21
KENNZAHLEN DER MISCHFUTTERINDUSTRIE
Kennzahlen der Mischfutterindustrie
Die Mischfutterindustrie ist eng verzahnt mit der Nutztierhaltung in ihrer Region, da das Kerngeschäft der
Hersteller vor deren Haustüre liegt. Der Konzentrationsprozess in der Tierhaltung beeinflusst dementsprechend
unmittelbar die zukünftigen Strategien der Mischfutterwerke. Dort, wo die tierische Veredlung geringer wird,
werden im Zeitverlauf die Tonnagen an Mischfutter sinken, beispielsweise im Süden des Landes. Aktuell vollzieht
sich ein verlangsamter Strukturwandel in der Branche, was die Zahl der produzierenden Werke anbelangt.
22
KENNZAHLEN DER MISCHFUTTERINDUSTRIE
Herstellungsmengen nach
Betriebsgrößenklassen
DAHINTER STECKT JEDOCH vermehrt eine
Betrug die Anzahl aller Betriebsstätten in
zunehmende Entwicklung hin zu Unternehmens-
Deutschland im Jahr 2002 noch 420, so waren
verschmelzungen oder auch strategischen
es 2015 nur noch 313 und demzufolge 25,5 Partnerschaften zwischen zwei Mischfutter-
Prozent – also mehr als ein Viertel – weniger.
Die Analyse der Hersteller nach Größenklassen
unternehmen. Diese werden flankiert von wei-
In den vergangenen vier Jahren hat sich die
beweist den ansteigenden Konzentrationspro-
teren Spezialisierungen. Die Anzahl der produ-
Zahl der Herstellungsbetriebe kaum verändert.
zess innerhalb der Branche. Vor allem Betriebe
zierenden Werke einmal beiseitegelassen kann
Zuvor lag der Strukturwandel im langjährigen
mit einer Jahresproduktion in dem Bereich von
man insgesamt von einem Branchenumbruch
Mittel bei rund 3 bis 4 Prozent pro Jahr. Der
500 bis 50.000 Tonnen stiegen in den letzten
sprechen.
Trend zu größeren Produktionseinheiten und
Jahren aus der Produktion aus. Die 191 Unter-
weniger Produktionsstätten in der Mischfutter-
nehmen in dieser Betriebsgrößenklasse reprä-
industrie hat sich verlangsamt, bleibt aber
sentieren mit 61,0 Prozent noch knapp zwei
ungebrochen.
Drittel aller Betriebe in Deutschland. Sie ver-
Entwicklung der Mischfutterbranche
buchen zusammengefasst einen Marktanteil
Die Strukturentwicklung in der deutschen
Mischfutterindustrie verläuft parallel mit der in
anderen Bereichen der Agrarwirtschaft. Die
von 11 Prozent auf sich, mit rückläufiger Ten-
Anzahl und regionale
Verteilung der Betriebe
denz. Daneben beanspruchen die 42 Betriebe
in der Kategorie von 100.000 bis 200.000
Datenerhebung hierzu findet im Rahmen der
Tonnen Jahresproduktion bereits einen Markt-
amtlichen Statistik statt. Alle in Deutschland
Die Mehrzahl der Mischfutterproduzenten ist
anteil von knapp 25 Prozent, die 41 Hersteller
ansässigen Mischfutterhersteller mit einer
in den nördlichen Bundesländern zu finden.
mit über 200.000 Tonnen Jahrestonnage er-
Jahresproduktionsmenge von mehr als 1.000
Mit 183 Betrieben liegt der Anteil bei knapp
reichen bereits 52 Prozent der heimischen
Tonnen sind zur Meldung betrieblicher Produk-
60 Prozent der Gesamtzahl an Werken in
Mischfutterproduktion. Gegenwärtig bestehen
tionszahlen verpflichtet. Danach existierten Ende
Deutschland. Dies ist auch die Schwerpunkt-
17 Betriebe mit einer Jahrestonnage von über
des vergangenen Wirtschaftsjahres 2014/2015
region der deutschen Nutztierhaltung.
300.000 Tonnen. Die durchschnittliche Herstel-
insgesamt 313 Herstellungsbetriebe in der
Das Gebiet umfasst die Länder Schleswig-
lungsmenge lag im Jahr 2015 bei 75.582 Ton-
Bundesrepublik. Im Vergleich zum Vorjahr be-
Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Bremen
nen je Betriebsstätte.
deutet das eine Abnahme um lediglich eine
und Nordrhein-Westfalen. In den südlichen
Betriebsstätte bundesweit. Allerdings muss an
Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz,
dieser Stelle hinzugefügt werden, dass mit der
Saarland, Baden-Württemberg und Bayern
Novellierung der zugehörigen Meldeverordnung
liegen zusammengefasst gut 22 Prozent der
es zu statistischen Verschiebungen gekommen
Betriebsstätten, in den östlichen (Mecklenburg-
ist, die einen unmittelbaren Vergleich mit der
Vorpommern, Berlin/Brandenburg, Sachsen-
Die Mischfutterhersteller in Deutschland konnten
Situation der Vorjahre nicht ohne weiteres er-
Anhalt, Thüringen und Sachsen) sind 19 Pro-
zuletzt den vorläufigen Angaben der amtlichen
möglichen.
zent zu finden.
Statistik zufolge das mengenmäßige Spitzen-
Herstellungsmengen nach
Mischfuttersorten
ergebnis aus dem Kalenderjahr 2014 nicht
wiederholen und mussten darüber hinaus einen
Anzahl der Mischfutterwerke nach Regionen 2014/2015: 313
leichten Umsatzrückgang hinnehmen.
19 %
Nord
Insgesamt belief sich die heimische Mischfutter-
Süd
produktion im Kalenderjahr 2015 auf knapp
Ost
23,4 Millionen Tonnen. Regional, aber auch
sortenspezifisch ist es dabei im Vorjahresver-
59 %
22 %
gleich zu erheblichen Mengenunterschieden
gekommen.
Trotz sehr widriger Marktverhältnisse war Schweinemischfutter mit Abstand das mengenmäßig
wichtigste Produktsegment. Knapp 41 Prozent
des Gesamtmischfutteraufkommens in Deutsch-
(Quelle: BLE)
land entfallen auf diesen Bereich. In der Region
23
KENNZAHLEN DER MISCHFUTTERINDUSTRIE
Die statistische Auswertung des Produktions-
Entwicklung der Mischfutterproduktion (Mio. Tonnen im Kalenderjahr)
jahres 2015/2016 ist noch nicht vollends abge22,1
23,0
23,4
23,5
24,0
1,0
2,0
0,9
2,1
0,9
2,1
0,9
2,2
3,8
4,0
4,0
4,0
6,3
6,7
6,9
7,2
schlossen. Die bisher verfügbaren vorläufigen
23,4
25
20
0,9
2,0
Mio. Tonnen
3,6
6,5
10
5
Absatzsituation für die Mischfutterhersteller
nicht wesentlich verändert hat und es ein ähn-
4,1
15
6,2
Branchenzahlen zeigen aber, dass sich die
0,9
2,3
9,4
9,9
9,7
9,6
9,7
9,6
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Sonstige
Legehennenfutter
Mastgeflügelfutter
Rindermischfutter
Schweinemischfutter
liches Produktionsergebnis wie im Vorjahr
2014/2015 gegeben hat. Überraschend stabil
zeigen sich die Teilbereiche Rinder- und Schweinemischfutter, obwohl das gesamte Wirtschaftsjahr für die Tierhalter unterdurchschnittlich verlief. Nutzgeflügelfutter dürfte den amtlichen
0
(Quelle: BLE)
Zahlen zufolge von den Hauptmischfuttersorten
im Vorjahresvergleich am besten abgeschnitten
haben. Ein leichtes Mengenplus steht auf ihrem
Nord sind die Absatzzahlen nochmals leicht
ment wieder ausgebaut werden konnte und es
Konto. Mastgeflügelfutter erfährt dagegen einen
gestiegen. Analog zur Änderung der Viehbe-
zu einer teilweisen Konsolidierung des Marktes
Absatzrückgang während des Berichtszeitrau-
standszahlen im Jahresverlauf haben sich in
kam. Wir hoffen hier auf weiteres Absatzpoten-
mes. Allen Hauptsorten gleich scheint, dass es
den Regionen Süd- und Ostdeutschland die
zial in den kommenden Jahren.
nur marginale Mengenverschiebungen im ver-
Verbräuche von Schweinemischfutter reduziert.
Der Mastgeflügelfutterbereich verzeichnet ins-
gangenen Jahr gegeben hat. Dadurch erklärt
Der Strukturwandel in der Schweinehaltung hat
gesamt ebenfalls bundesweit leichte Zuwächse.
sich das stabile Gesamtergebnis. Hochgerech-
sich dort im Vergleich zum Norden beschleunigt.
Auch hier ist das Plus unter dem Strich auf die
net dürfte die Gesamttonnage der Mischfutter-
Diese Entwicklung war absehbar.
Mehrproduktion in Norddeutschland zurückzu-
branche um 23,5 Millionen Tonnen für das ver-
Das Segment Rindermischfutter verfügt seit je-
führen. Allgemein ist davon auszugehen, dass
gangene Wirtschaftsjahr liegen.
her über einen hohen Anteil an Milchleistungs-
die Wachstumsschübe der Vergangenheit sich
futter, welcher bei rund 90 Prozent liegt. Im
in der Geflügelmast nicht weiter fortsetzen.
vergangenen Jahr hat mit dem Ausstieg aus
Dies ist nicht durch die ökonomische Situation
der europäischen Milchquotenregelung eine
der Mastbetriebe zu erklären, sondern vielmehr
Zeitenwende stattgefunden. Der heimische
die Konsequenz der verschärften Baugenehmi-
Die Erntemenge 2015 an Getreide insgesamt
Milchmarkt muss sich auch jetzt, über ein Jahr
gungspraxis in Deutschland.
(einschließlich Körnermais und Corn-Cob-Mix)
Rohstoffeinsatz
nach dem Quotenende, weiter finden. Dieser
betrug in der Bundesrepublik Deutschland nach
Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Weite
endgültigen amtlichen Berechnungen 47,8 Mil-
Teile des Jahres 2015 standen bereits unter
lionen Tonnen. Dies bedeutet 8,2 Prozent
diesen Vorzeichen. Der Milchpreisverfall hat den
weniger als im Vorjahr, welches jedoch außer-
Kraftfuttereinsatz auf den Milchviehbetrieben
gewöhnlich hohe Erträge bot. Im Vergleich zum
reduzieren lassen.
langjährigen Mittel fiel die Ernte 2015 erneut
Die dritte Hauptsparte Geflügelfutter hat im
überdurchschnittlich aus. In der gesamten Euro-
Vergleich zu den beiden vorherig genannten
päischen Union und den als Getreideerzeuger
Sortenbereichen eine erfreuliche Entwicklung
wichtigen angrenzenden osteuropäischen
im Beobachtungszeitraum eingenommen. Nach
Staaten wurden ebenso wiederholt gute Ergeb-
einem mittelfristigen Bestandsabbau in der
nisse erzielt. Die Weltgetreidebestände wurden
deutschen Legehennenhaltung, der erheblichen
weiter aufgebaut, auch weil die globale Nach-
Einfluss auf die Futtermittelnachfrage hatte,
frage unterdurchschnittlich stieg.
erholt sich seit ein paar Jahren der Absatz von
Legehennenfutter wieder. Haltungsbedingte
Generell steht der Rohstoffeinsatz in der Misch-
Umstrukturierungen mussten erst vollzogen
futterindustrie in Abhängigkeit von dem fort-
werden, bevor die Erzeugung in diesem Seg-
währenden Wechsel im Zusammenspiel zwischen
24
KENNZAHLEN DER MISCHFUTTERINDUSTRIE
Verfügbarkeit und Preiswürdigkeit verschiedener
Komponenten. Mischfutterhersteller haben in
den zurückliegenden 25 Jahren auch aufgrund
agrarmarktpolitscher Reformen einen steigenden Getreideeinsatz in ihrer Produktion praktiziert. Heimische Rohstoffe im regionalen Einzugsgebiet der Werke genießen Priorität. Selbst
in Zeiten schlechterer Getreideernten hielt sich
die Vorzüglichkeit des Getreideeinsatzes – unabhängig von der Preisentwicklung. Im Wirt-
hohen Stellenwert in der Mischfutterherstellung
waren in der Mischfutterherstellung für sich.
schaftsjahr 2014/2015 betrug der Getreide-
nehmen ansonsten Gerste (rund 2,2 Millionen
Ölschrote sind für den Futtermittelsektor der
anteil in den Mischungen 48,7 Prozent. Die
Tonnen) und mit zunehmendem Anteil Mais
bedeutsamste Eiweißträger. Soja- und Raps-
in Vorjahren übertroffene 50-Prozent-Marke
(rund 2,5 Millionen Tonnen) ein.
produkte werden dabei am stärksten nachge-
wurde zwar knapp verfehlt, das ändert aber
Die Verbrauchszahlen für das abgelaufene
fragt. Andere Eiweißträger wie beispielsweise
nichts an der Vorzüglichkeit dieses Rohstoffs.
Wirtschaftsjahr 2015/2016 dürften sich bei den
Hülsenfrüchte finden weniger Verwendung,
Für das beendete Wirtschaftsjahr 2015/2016
genannten Sorten auf einem ähnlichen Niveau
weil es nur geringe Mengen am Markt zu kaufen
dürften die Einsatzraten auf einem ähnlich
wie im Vorjahr bewegt haben. Die heimischen
gibt. In Deutschland schrumpfte die Anbau-
hohen Niveau liegen.
Futtergetreidemengen wurden auch im ver-
fläche für Hülsenfrüchte über Jahre. In der Regel
gangen Jahr vor allem durch Maisimporte er-
setzen Landwirte, die den Anbau noch voll-
Getreide bleibt der wichtigste Rohstoff für die
gänzt. Herkunftsländer sind Südosteuropa und
ziehen, ihre geernteten Hülsenfrüchte bei der
Mischfutterindustrie. Die Branche ist zum men-
Osteuropa sowie Südamerika, dort vor allem
Fütterung auf ihren Betrieben ein.
genmäßig wichtigsten Verarbeitungssektor von
Brasilien.
Ob es zu einer Wiederbelebung des Legumino-
Getreide geworden, und zwar noch vor der
Weitere wesentliche Rohstoffquelle neben Ge-
senanbaus in Deutschland aufgrund der obliga-
Nahrungsmittelindustrie. Im Jahr 2014/2015
treide stellt die Ernährungsindustrie mit ihren
torischen „Greening-Maßnahmen“ im Rahmen
wurden alleine mehr als 11,5 Millionen Tonnen
Nebenprodukten für die Mischfutterindustrie
der EU-Agrarreform kommt, lässt sich momen-
Getreide zu Mischfutter verarbeitet. Weizen ist
dar. An erster Stelle sind aus diesem Sektor die
tan schwer beurteilen. Die ersten beiden Ernte-
die Hauptgetreideart im Mischfutter und wurde
aus der Erzeugung von Speise- und Energieölen
jahre seit der Reformumsetzung zeigen wenig
im vergangenen Jahr mit knapp 4,8 Millionen
anfallenden Ölschrote und -kuchen zu nennen.
Perspektive für höhere bzw. relevante Handels-
Tonnen Gesamtmenge am stärksten bei der
Sie veranschlagen im Durchschnitt einen Anteil
mengen.
Rationsgestaltung beachtet. Einen weiteren
von rund 27 Prozent aller verwendeten RohAls weitere Rohstoffe, die die Branche perma-
Rohstoffverbrauch der Mischfutterhersteller in Deutschland
nent und in bedeutenderen Mengen nachfragt,
sind Mühlennachprodukte und zuckerhaltige
12.000
Futtermittel (Melasse, Trockenschnitzel) als
10.000
Getreide
in 1.000 t
8.000
Hülsenfrüchte
industrie zu nennen. Die Palette der Komponen-
Rapssaat
ten ist damit noch nicht abgeschlossen. Andere
Ölkuchen/Expeller/
Exschrote
6.000
Nebenprodukte der heimischen Lebensmittel-
geeignete Nebenprodukte finden ihren Weg in
Maiskleberfutter
den Mischfuttersektor, haben im Großen und
Mühlennachprodukte
Ganzen aber eine nachrangige Bedeutung.
Zuckerhaltige
Futtermittel
4.000
Sonstige Futtermittel
Mineralfutterherstellung
2.000
0
Im Kalenderjahr 2015 wurden in Deutschland
2008/09 2009/10
2010/11
2011/12
2012/13
2013/14
2014/15
(Quelle: BLE)
über 597.000 Tonnen Mineralfutter gewerblich
hergestellt. Die Produktion stieg im Vorjahres-
25
KENNZAHLEN DER MISCHFUTTERINDUSTRIE
vergleich um 4,1 Prozent. Dieser vermeintlich
Mineralfuttereinsatz zusammenstellen. Bei
vention. Mitte April 2016 hat die EU-Kommis-
neuerlichen Rekordproduktion steht jedoch
Mineralfutter für Schweine zeichnet sich ab,
sion beschlossen, die maximale Interventions-
entgegen, dass es aufgrund einer Novellierung
dass aufgrund des rückläufigen Schweinebestan-
menge in der EU zu verdoppeln und auf insge-
der amtlichen Datenerfassung zu einem statis-
des in Deutschland sukzessive weniger Futter-
samt 218.000 Tonnen zu setzen. Bereits Ende
tischen Bruch gekommen sein kann. Die Steige-
mittel und damit auch Mineralfutter aus diesem
Mai verkündete EU-Agrarkommissar Phil Hogan
rungsraten der letzten beiden Jahre müssen
Sektor nachgefragt werden.
eine Erhöhung der Interventionsmenge für den
auch unter diesem Aspekt gesehen werden.
Ankauf von Milchmagerpulver auf 350.000 Ton-
Generell waren in der Vergangenheit Schwan-
nen, da die zuvor festgesetzte neue Obergrenze
kungen auf dem Mineralfuttermarkt auf die
Milchaustauschfutter
Marktentwicklungen beim Mischfutterabsatz
bereits erreicht war. Dies veranschaulicht den
hohen Druck am Markt. Der Anteil deutscher
zurückzuführen. In Jahren sinkender Getreide-
Im Mai 2016 wurden in Deutschland 2,63 Mil-
Anträge zur Intervention war dabei relativ hoch.
preise stiegen Tierhalter verstärkt in die Eigen-
lionen Kälber (Tiere im Altersabschnitt bis ein-
Die Preiswürdigkeit der stark milchpulverhaltigen
mischung zu Lasten des Mischfutterabsatzes
schließlich 8 Monate) zur Mast und zur Auf-
Milchaustauscher ist mitunter nicht immer ge-
um und sorgten umgekehrt für einen steigen-
zucht auf landwirtschaftlichen Betrieben gehal-
geben. Der Lebensmittelsektor ist generell ein
den Mineralfutterverkauf.
ten. Die meisten dieser Jungtiere wurden wäh-
harter Konkurrent um die Rohware, auch in
rend des ersten Lebensabschnittes mithilfe von
Zeiten sinkender Rohstoffpreise. Aktuell ge-
speziellen Milchaustauschfuttern (MAT) versorgt,
staltet sich die Situation allerdings vollkommen
die den besonderen ernährungsphysiologischen
anders. So konnten die MAT-Hersteller im Rah-
Ansprüchen dieser Altersgruppe gerecht werden.
men ihrer Verarbeitung durch die Erhöhung der
Die bedeutendsten Rohkomponenten bei der
MMP-Anteile in den MAT zur Verbesserung der
Milchaustauscherherstellung bilden dabei Mager-
Marktlage beitragen. Ein vorrübergehender
milchpulver (MMP) und Süßmolkenpulver (SMP).
Trend zu höherwertigeren MAT mit hohem
MMP-Anteil war zuletzt erkennbar. Allerdings
Aufgrund der Tatsache, dass keine offizielle
kann der MAT-Sektor keine Marktentlastung in
Statistik existiert, ist eine exakte Betrachtung
einem Volumen bieten, wie es ein gut funktio-
der Produktionsmengen und weiteren Markt-
nierender Export beispielweise könnte.
entwicklung von Milchaustauschern schwer
möglich.
Die Kälbermast ist in Deutschland ein Nischenprodukt, konzentriert auf wenige Spezialbetrie-
Das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2015/2016
be und zumeist durch eine hohe vertikale Inte-
war von einem kontinuierlich fallenden Milch-
gration charakterisiert. Der Bereich der Kälber-
Mehr als 95 Prozent der gesamten Mineralfutter-
erzeugerpreisniveau gekennzeichnet. Global
mast steht bei der nationalen Marktanalyse
produktion finden ihren Einsatz in der Rinder-
betrachtet stieß ein hohes Milchaufkommen auf
nicht unbedingt im Fokus der MAT-Hersteller.
und Schweinefütterung. Die übrigen Mengen
eine rückläufige Weltnachfrage. Die Absatz-
Bemerkenswert ist hier jedoch ein relativ hoher
entfallen im Nutztierbereich auf Mineralfutter
und Exportlage für Magermilchpulver (MMP)
Molkenpulververbrauch, der auch die Roh-
für Geflügel, Pferde und Kälber. Für das Wirt-
und Süßmolkenpulver (SMP) wurde davon un-
warenpreisentwicklung beeinflussen kann. Die
schaftsjahr 2015/2016 existieren zum Berichts-
mittelbar beeinflusst. Beide Komponenten sind
heimischen Kälbermäster erlebten im Wirt-
zeitpunkt noch keine offiziellen Daten. Unter
für die Milchaustauschfutterproduktion von
schaftsjahr 2015/2016 dank stabiler Erlöse
Berücksichtigung der Aussagen von Marktexper-
Bedeutung. In Europa sind nach dem Wegfall
eine vergleichsweise gute Saison. Die Schlacht-
ten und Mineralfutterherstellern kann jedoch
des Milchquotensystems die Niederlande, Irland
tierpreise befanden sich durchweg auf einem
von einer etwas geringeren Produktionsmenge
und Deutschland treibende Produktionskräfte.
guten Niveau. Vor allem aber notierten Einstall-
als im Vorjahr ausgegangen werden. Dies trifft
Deutschland verbuchte im vergangenen Jahr
kälber relativ günstig. Die Futterkosten sind in
vor allem für die zwei Hauptsortenbereiche
beispielsweise bei Magermilchpulver die höchs-
Ableitung des Milchmarktes ebenfalls modera-
Rind und Schwein zu. Die gesunkenen Erzeuger-
te Produktionsmenge seit dem Jahr 1993. Die
ter geworden. Hersteller berichten über einen
preise für Milch könnten maßgeblich dafür ge-
Folge der Ausweitung der heimischen Pulver-
gestiegenen Magermilchpulvereinsatz (MMP) in
sorgt haben, dass Milchviehhalter ihre Futter-
produktion sind ein enormer Bestandsaufbau
den Rationen, vergleichbar zu den Produkten
rationen aus Kostengründen mit verringertem
und die Wiederbelebung der staatlichen Inter-
für die Kälberaufzucht.
26
KENNZAHLEN DER MISCHFUTTERINDUSTRIE
Heimtierfutter
Standardmäßig werden Heimtiere in Deutschland mit Fertigfutter versorgt. In ihm vereinen
sich die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Tierernährung und -medizin. Hersteller
von Heimtiernahrung beachten im Rahmen
ihrer Produktion gleichermaßen die Tierhalteransprüche und ernährungswissenschaftliche
Anforderungen.
Amtliche Daten über die Produktion von Heimtierfutter existieren aufgrund der nicht vorhandenen Meldepflicht für Herstellungsbetriebe
nicht. Alternativ finden jährlich Erhebungen von
Marktforschungsinstituten und dem Industrieverband für Heimtierbedarf (IVH) über Umsätze
bei Handel und Unternehmen statt. Unter
Bezugnahme der Preisgestaltung können Rück-
weile halten rund 22 Prozent der Haushalte
nannten Snacks im Hunde- und Katzenfutter-
schlüsse auf die Produktionsentwicklung gezo-
eine oder mehrere Katzen. An zweiter Stelle
bereich den Markt. Dies belastet gerade im
gen werden.
folgen 7,9 Millionen Hunde in 16 Prozent der
Katzenfutterbereich den Trockenfutterabsatz.
Haushalte. Darüber hinaus existieren 5,1 Millio-
Bei Hundefutter wurde im Vorjahresvergleich
Die Umsatzentwicklung verschiedener Fertig-
nen Kleinsäuger in 6 Prozent der Haushalte
der Gesamtumsatz um 4,6 Prozent auf 1,323
futtersegmente hängt unmittelbar von der An-
und 4,2 Millionen Ziervögel (3 Prozent der
Milliarden Euro erhöht. Der Markt für Katzen-
zahl der gehaltenen Heimtiere ab. Die Gesamt-
Haushalte).
futter konnte parallel um 2,6 Prozent auf 1,610
Milliarden Euro Gesamtumsatz erhöht werden.
anzahl der Heimtiere in deutschen Haushalten
im Jahr 2015 wurde auf 30 Millionen (ohne
Gemäß den Berechnungen des IVH erhöhte
Er festigt so seine Position als absatzstärkstes
Zierfische und Terrarientiere) hochgerechnet.
sich der Umsatz im Heimtierfutterbereich um
Heimtierfuttersegment.
Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen
2,9 Prozent auf 3,16 Milliarden Euro. Die im
Der Bereich der Futtermittel für kleinere Heim-
weiteren signifikanten Anstieg (2014: 28,5 Mil-
DVT organisierten Heimtierfutterbetriebe sind
tiere präsentierte sich rückläufig. Im Jahr 2015
lionen). Heimtierhaltung boomt ungebrochen
in erster Linie im Segment Trockenfutter aktiv.
wurden 120 Millionen Euro umgesetzt. Das sind
in Deutschland. Insgesamt gab es vergangenes
Dieses entwickelte sich je nach Tierart unter-
4 Prozent weniger als im Vorjahr. Auch Zier-
Jahr in 43 Prozent aller Haushalte in Deutsch-
schiedlich: für Hunde wurde ein Zuwachs er-
vogelfutter befand sich mit 44 Millionen Euro
land Heimtiere. Die Katze ist mit 12,9 Millionen
zielt, bei Katzen geht der Trend vom Trocken-
in 2015 auf dem Rückmarsch (-4,3 Prozent).
Tieren das Lieblingstier der Deutschen. Mittler-
futter weg. Es erobern mittlerweile die soge-
Jährliche Umsätze für Katzen- und Hundefutter (in Millionen Euro)
Hundefutter
1.400
197
312
318
940
971
213
315
1.009
227
305
1.006
238
239
299
296
1.032
1.075
1.200
1.000
800
600
453
479
406
422
429
363
370
390
415
2012
2013
2014
2015
332
373
399
428
416
411
414
354
362
2010
2011
400
200
0
2010
2011
Katzenfutter feucht
2012
2013
Katzenfutter trocken
2014
2015
Katzenfutter Snacks
Hundefutter feucht
Hundefutter trocken
Hundefutter Snacks
(Quelle: IVH)
183
in Mio. Euro
in Mio. Euro
Katzenfutter
1.800
1.600
1.400
1.200
1.000
800
600
400
200
0
27
RECHTLICHES
Rechtliches
In den Jahren 2015/2016 scheinen auf den ersten Blick keine gravierenden Änderungen des Futtermittelrechts
vorgenommen worden zu sein. Ein Gesetz zur Änderung des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches liegt
noch immer in der Schublade. Auf europäischer Ebene ist die groß angelegte Reform und Umstrukturierung des
Futtermittelrechts allmählich abgeschlossen. Auf dem Gebiet der Wiederzulassung der verbotenen tierischen
Eiweißfuttermittel bewegt sich derzeit nichts und die Reform des Tierarzneimittelrechts kommt nur sehr zögerlich
voran. Doch der Schein trügt. Im Detail sind durchaus wichtige Änderungen erkennbar.
28
RECHTLICHES
FUT TERMIT TELRECHT
Nationale Rechtsvorschriften
Juni 2016 einen Entwurf einer vollständig neu-
beamten mit einer Gebühr in dreistelliger Höhe
en deutschen Futtermittelverordnung vorgelegt
belegt wird. Dafür hätte in der Bevölkerung
hat. Darin werden zwar die gleichen Rechts-
sicher niemand auch nur das geringste Ver-
vorschriften enthalten sein wie in der bestehen-
ständnis.
den Verordnung. Allerdings werden die Para-
Die Wirtschaftsunternehmen der Lebensmittel-
Aus völlig unverständlichen Gründen liegt ein
graphen neu sortiert, besser aufeinander abge-
und Futtermittelwirtschaft haben diese Kon-
Entwurf für ein Änderungsgesetz zum Lebens-
stimmt und damit das Gesamtwerk klarer und
trollgebühren von Anfang an abgelehnt. Der
mittel und Futtermittelgesetzbuch (LFGB) der-
verständlicher. Die Wirtschaft hat das Vorhaben
DVT hält die Gebühren für einen Teil der staat-
zeit in den Schubladen des Bundesministeriums
in einer ersten Informationsbesprechung im
lichen Daseinsvorsorge, die nicht den individu-
für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
BMEL einhellig begrüßt.
ellen Risiken der Unternehmen zugerechnet
Dieser Entwurf wurde bereits im Frühjahr 2015
werden kann. Die staatliche Daseinsvorsorge
erarbeitet und in einer formalen Anhörung mit
ist nach dem Grundgesetz allerdings aus
der Wirtschaft im Juni des letzten Jahres er-
Amtliche Futtermittelkontrolle
örtert. Dennoch fehlt bis heute die Vorlage im
Steuermitteln zu finanzieren und nicht über
Gebühren.
Bundeskabinett. Die Gründe dafür sind –
Deutlich komplizierter und unübersichtlicher
Vor allem die Unternehmen der Futtermittel-
angesichts der wichtigen anstehenden Ände-
stellte und stellt sich die Lage auf nationaler
wirtschaft sind juristisch gegen die Gebühren
rungen – kaum nachvollziehbar. Für die Futter-
Ebene dar, wenn man auf die amtliche Futter-
für die amtliche Routinekontrolle vorgegangen.
mittelwirtschaft stehen insbesondere zwei
mittelkontrolle zu sprechen kommt. Hier domi-
Knapp 1.400 Klagen gegen die Gebühren-
wichtige Vorhaben in dem Gesetzentwurf:
nieren schon seit mehr als zwei Jahren die Aus-
bescheide liegen mittlerweile alleine den Ver-
Zum Ersten die Streichung des § 18 des LFGB,
einandersetzungen um die Gebühren für die
waltungsgerichten in Niedersachsen vor. Im
mit dem das nationale Verbot der Verfütterung
nicht anlassbezogenen Kontrollen. Die ohne
September 2015 fällte das Verwaltungsgericht
tierischer Fette an Wiederkäuer aufgehoben
Frage notwendigen und sinnvollen Routine-
Oldenburg in drei als Musterklage betriebenen
werden soll, was insbesondere für die Hersteller
kontrollen werden seit dem Jahr 2014 in
Fällen Urteile, die letzten Endes niemandem
von Milchaustauschern für die Kälbermast und
Niedersachsen und seit Anfang 2016 auch in
halfen. Das Verwaltungsgericht kommt in seinen
für die Kälbermäster selbst von hoher Bedeu-
Schleswig-Holstein mit Gebühren für die amt-
drei Sprüchen zu dem Ergebnis, dass zwar
tung wäre.
lichen Kontrollbesuche sowie die Probenahmen
Gebühren für die amtliche Futtermittelkontrolle
Zum Zweiten stehen sinnvolle Erleichterungen
und Untersuchungen belegt. Gegner der Kon-
grundsätzlich zulässig seien, dass aber die
bei der Meldung von Untersuchungsergebnis-
trollgebühren vergleichen dies oft mit einer
Gestaltung der niedersächsischen Gebühren-
sen auf Dioxin an die Länderbehörden und
allgemeinen Verkehrskontrolle durch die Polizei,
ordnung zumindest gegen den Gleichheits-
für die Länderbehörden an den Bund in dem
bei der am Fahrzeug alles in Ordnung ist und
grundsatz des Grundgesetzes der Bundes-
Entwurf.
der Fahrer keinerlei Anlass zu Beanstandungen
republik Deutschland verstoßen. Dennoch kam
Beiden geplanten Änderungen hat der DVT klar
gibt, die aber dennoch am Ende vom Polizei-
das Gericht in erster Instanz zu dem Schluss,
und eindeutig zugestimmt. Weitere juristische
Klarstellungen im Hinblick auf geplante Veröffentlichungen unzulänglicher Untersuchungsund Kontrollergebnisse durch die Behörden
sollten im Übrigen Grund genug sein, den
Gesetzentwurf endlich dem Bundeskabinett
zuzuleiten.
Die 52. und die 53. Änderungsverordnung zur
Futtermittelverordnung enthielten im Wesentlichen formale, eher dem Vorrang des EU-Rechts
geschuldete Anpassungen dieser früher wichtigsten Verordnung des Futtermittelrechts.
Von größerer Bedeutung dürfte sein, dass das
Futtermittelreferat des Bundesministeriums im
29
RECHTLICHES
dass die klagenden Unternehmen in zwei von
Dort wird aber – basierend auf Einsicht und
lich die Futtermittelsicherheit weiter zu erhöhen
drei Fällen „nicht in ihren Rechten beeinträch-
Vernunft des Ministeriums – in nur einem
und den Aufwand für alle Beteiligten soweit
tigt seien“, weil die Gebühren auch höher
Musterverfahren eines einzelnen Unternehmens
wie möglich zu senken. Dazu gehören sowohl
hätten ausfallen können. Dem Beobachter er-
gegen die Gebührenpflicht vorgegangen, das
Überlegungen zur Weiterentwicklung des Fünf-
schließt es sich dabei nicht, warum ein Unter-
im Auftrag und stellvertretend für alle anderen
Jahres-Kontrollplans von Bund und Ländern wie
nehmen, das einer grundgesetzwidrigen Ver-
Betroffenen geführt wird. Dazu konnte der DVT
die Mitgestaltung der Allgemeinen Verwaltungs-
ordnung unterworfen wird, nicht in seinen
nach längeren Verhandlungen eine Muster-
vorschrift zum Rahmen der Überwachung. Aus
Rechten beeinträchtigt sein soll. Die klagenden
klagevereinbarung mit dem zuständigen Landes-
dem Bundesministerium gibt es erste Anzeichen
Unternehmen, unterstützt vom DVT und einer
ministerium abschließen. Die nicht klagenden
für eine Öffnung zur Zusammenarbeit mit der
ganzen Reihe anderer Verbände in der Branche,
Unternehmen werden auf ein eigenes Vorgehen
Wirtschaft in dieser Frage. Die Vorstandsgruppe
sind gegen alle drei Urteile in die Berufung
gegen die Gebührenordnung verzichten.
hat ihre Arbeit aufgenommen und wird diese in
beim Oberverwaltungsgericht für das Land
den kommenden Monaten intensivieren.
Niedersachsen in Lüneburg gegangen. Hier ist
Zu allem Überfluss hat auch die Landesregierung
leider nicht mit einer raschen Aufnahme der
in Nordrhein-Westfalen im April 2016 eine
Verfahren in mündlichen Verhandlungen zu
eigene Gebührenordnung für die Routinekon-
rechnen.
trollen in der Lebensmittel- und Futtermittel-
Haftungsfragen
kette verabschiedet. Diese Gebührenordnung
Im Nachgang zum Dioxin-Vorfall 2010/2011
Besonders zu betonen ist, dass die gesamte
trat bereits im Sommer in Kraft. Derzeit gibt es
wurde eine Reihe von Prozessen um die Frage
Futtermittelwirtschaft und ihre Verbände von
zwar noch keine Bescheide über die Kontroll-
der Haftung der Futtermittelfirmen geführt.
den Zusatzstoffunternehmen, über die Produ-
gebühren. Die Verbände der Futtermittelwirt-
Richtungweisend dürfte dabei das Urteil des
zenten von Einzelfuttermitteln und damit der
schaft haben sich aber unter Federführung des
Bundesgerichtshofes (BGH) vom Oktober 2014
Ernährungsindustrie bis zu den Herstellern
DVT an das zuständige Landesministerium in
sein, in dem einerseits die verschuldensunab-
von Ergänzungs- und Alleinfuttermitteln das
Düsseldorf gewandt und dazu aufgerufen, die
hängige Haftung der Futtermittelunternehmer
Vorgehen gegen die Gebühren für anlasslose
Gebührenordnung nicht anzuwenden. Andern-
bejaht, zugleich aber sehr strenge Anforderun-
Routinekontrollen unterstützen – entsprechen-
falls sei damit zu rechnen, dass es trotz der er-
gen an diese sehr scharfe Form der Haftung
de finanzielle Beteiligungen an den Prozess-
neut sehr viel niedriger angesetzten Gebühren
gestellt werden. Eine klare Beweisaufnahme
kosten eingeschlossen. Dies wurde auch
auch hier zu juristischen Auseinandersetzungen
zur tatsächlichen Schadhaftigkeit der Futter-
dem Ministerium mehrfach in Briefen an den
zwischen Unternehmen und Kontrollbehörden
mittel ist laut BGH eine Grundvoraussetzung.
Minister und in Gesprächen mit seinem Staats-
komme. Zugleich wurde darauf verwiesen, dass
Zugleich stellte der BGH klar, dass bei Ver-
sekretär deutlich gemacht.
man in einem solchen Fall größtes Interesse
dachtsmängeln lediglich die verschuldensab-
daran habe, ähnlich wie in Schleswig-Holstein
hängige Haftung der Futtermittelunternehmer
Umso mehr überraschte das Land Schleswig-
zu einer Musterklagevereinbarung zu gelangen
zum Tragen kommt.
Holstein mit der Ankündigung, ebenfalls Ge-
und eine Eskalation wie in Niedersachsen zu
bühren für die Routinekontrollen erheben zu
vermeiden.
Da insbesondere ein Oberlandesgericht sich
wollen. Seit Beginn des Jahres 2016 sind auch
nach Auffassung der im DVT organisierten
in diesem Land die Routinekontrollen gebühren-
Unternehmen nicht an diese vom BGH formu-
pflichtig. Alleindings wurde hier – offenbar in
Folge der Verhandlungen vor dem Verwaltungs-
Weiterentwicklung der
amtlichen Kontrollen
lierten Grundsätze hält, ist ein erneuter Gang
vor den Bundesgerichtshof erforderlich gewesen.
Dort ist erneut eine Revisionsbeschwerde
gericht in Oldenburg – eine klarere Differenzierung der Gebühren für betriebliche Kontrollen
Im Hinblick auf die amtliche Futtermittelkontrolle
anhängig, die darauf abzielt, die Grundsätze
vorgenommen. Außerdem werden dort für
gibt es allerdings auch eine ganze Reihe weiter-
des Urteils aus 2014 erneut zu bestätigen.
Probenahme und Untersuchung deutlich niedri-
gehender Überlegungen in der Branche. Der
Eine Entscheidung des BGH über die erneute
gere Gebühren erhoben als in Niedersachsen.
DVT-Vorstand hat dazu in seiner Sitzung im Juni
Aufnahme des Verfahrens steht noch aus.
Dennoch haben sich die in Schleswig-Holstein
2016 eine eigene Arbeitsgruppe gebildet. Ziel
Zugleich setzte der DVT seine Bemühungen
ansässigen Mitgliedsfirmen des DVT dazu ent-
ist es, die Zusammenarbeit mit der amtlichen
fort, durch eine Änderung der Gesetzesformu-
schlossen, auch gegen das Gebührenmodell
Futtermittelkontrolle im Rahmen der sinnvollen
lierung in § 24 des LFGB eine Klarstellung für
dieses Bundeslandes gerichtlich vorzugehen.
Möglichkeiten zu intensivieren und damit letzt-
die Branche zu erreichen.
30
RECHTLICHES
Die Fragen der Produkthaftung haben die
staaten. Jeder der 27 Mitgliedstaaten soll dazu
Branche, aber auch in anderen Bereichen sehr
seine eigenen Festlegungen treffen können.
intensiv beschäftigt. Zu nennen sind dabei vor-
Eine EU-weite Einigung war wegen zu großer,
rangig die Zusagen, die auf Grund der Nach-
grundsätzlicher Auffassungsunterschiede nicht
frage aus dem Markt von Futtermittelunter-
möglich. Damit bleibt die zuvor beschriebene
nehmen zu geben sind. Gemeint ist hier vor
Situation hinsichtlich der Kontrollgebühren in
allem die Produktion von Futtermitteln ohne
Deutschland unverändert bestehen.
Gentechnik und von Futtermitteln für die Bioproduktion. Eine Reihe von Schadensfällen hat
Wichtig für die Wirtschaft war in der Endphase
deutlich werden lassen, dass die Unternehmen
der Verhandlungen über die Kontrollverordnung
sich bei Zusagen, die über den notwendigen
aber auch eine Passage über die anzuwenden-
gesetzlichen Rahmen hinausgehen, auf große
den Labormethoden bei der Untersuchung von
Risiken hinsichtlich der Haftung für spätere
Futtermitteln und Lebensmitteln. Hier konnte
Schäden einlassen. Der DVT hat dazu mehrfach
durch eine intensive, kurzfristige Ansprache von
und besonders in den Tagungen seiner Regional-
Mitgliedern des Europäischen Parlamentes ein
gruppen hingewiesen.
Teilerfolg erzielt werden, der den Bedürfnissen
der Wirtschaft aber auch der jeweiligen Verbraucher von Produkten deutlich besser gerecht
wird als der geplante Wegfall jeglicher Bezüge
EU-RECHT
auf bislang festgelegte Untersuchungsmethoden.
Eine unendliche Geschichte wird offenbar die
Neu- und Wiederzulassung der Futtermittel-
Die Neuerarbeitung einer Verordnung über Tier-
zusatzstoffe. Dieser Vorgang der vollständigen
arzneimittel gestaltet sich offensichtlich nicht
Wiederzulassung sämtlicher rund 3.000 Futter-
einfacher. Sehr unterschiedliche Auffassungen
mittelzusatzstoffe wurde mit der neuen Zusatz-
Vor allem drei Vorgänge der Rechtsetzung sind
der Mitgliedstaaten stehen sich dabei gegen-
stoffverordnung (EG) Nr. 1831/2003 eingeleitet
für die Futtermittelwirtschaft auf europäischer
über. Die Futtermittelbranche ist dabei lediglich
und dauert nun seit mehr als zehn Jahren an.
Ebene von besonderer Bedeutung:
an dem Punkt in das Geschehen eingebunden,
Für die Wirtschaft bedeutet die Wiederzulas-
• die Verabschiedung der Neufassung der
an dem es um die Herstellung von Arzneifutter-
sung auch von solchen Zusatzstoffen, die sich
Kontrollverordnung für Lebensmittel und
mitteln geht. Auch wenn sich der Vorstand des
seit Jahrzehnten bewährt haben, ohne auch
Futtermittel (VO (EG) Nr. 882/2004)
DVT bereit im vergangenen Jahr sehr eindeutig
nur ein einziges Problem zu verursachen, eine
• die Neufassung der Tierarzneimittel-
Europäischer Rechtsrahmen
gegen die Wiederaufnahme der Herstellung von
enorme finanzielle und organisatorische Belas-
Vorschriften verbunden mit der Neuformu-
Arzneifuttermitteln in den Mischfutterwerken
tung. Dabei wird immer deutlicher, dass die
lierung einer Verordnung über Arzneifutter-
positioniert hat, ist es für die Verbandsarbeit
EFSA und ihr Panel FEEDAP (wissenschaftliches
mittel
wichtig, die jeweiligen Vorgänge in Brüssel ge-
Gremium: Panel on Additives or Substances
• die Neuzulassung sämtlicher Futtermittel-
nau zu beobachten. Derzeit findet in Deutsch-
used in Animal Feed) eine ganz besondere Rolle
zusatzstoffe, die bereits seit etwa 10 Jahren
land praktisch keine Herstellung von Arznei-
spielt. Immer häufiger werden von dort Zusatz-
andauert.
futtermitteln statt. Umso mehr gilt es, die Ver-
anforderungen an die Dossiers gestellt, so zum
abreichung von Arzneimittel durch Tierärzte
Beispiel auch in den Bereichen der Arbeits-
In der über Jahre hinweg beratenen Novellie-
und unter deren Anleitung durch Tierhalter auf
sicherheit, für die es sowohl im nationalen als
rung der Kontrollverordnung für Lebensmittel
dem landwirtschaftlichen Betrieb zu erhalten.
auch im europäischen Rechtsrahmen bereits
und Futtermittel ging es in der letzten Phase
Andernfalls wäre die Herstellung der Arznei-
eine Vielzahl von Vorschriften an anderer Stelle
vor allem darum, auf europäischer Ebene eine
futtermittel in Mischfutterwerken kaum auf
gibt. Darüber hinaus werden immer häufiger
obligatorische Festschreibung von Gebühren
Dauer vermeidbar, da eine leistungs- und wett-
lange geltende Auffassungen zur notwendigen
für die amtlichen Kontrollen zu verhindern.
bewerbsfähige Tierhaltung ohne Behandlung
Versorgung der Nutztiere in Frage gestellt und
Der letztlich gefundene Kompromiss belässt die
erkrankter Tiere nicht vorstellbar ist. Der DVT
in den Stellungnahmen der EFSA zu Empfeh-
Entscheidung, ob eine Gebührenerhebung für
ist in diesen Fragen direkt und über den euro-
lungen von immer niedrigeren Gehalten an
Routinekontrollen erfolgt, bei den Mitglied-
päischen Verband FEFAC in Brüssel aktiv.
Zusatzstoffen kundgetan, die nichts mit der
31
RECHTLICHES
VETERINÄRRECHT
eigentlichen Aufgabenstellung des Panels – der
Anliegen der Futterwirtschaft und überarbeitete
Sicherheitsbetrachtung – zu tun haben. Der
die Durchführungsverordnung zur Öko-Verord-
Einfluss der Wirtschaftsverbände auf diese
nung. Neu aufgenommen wurde dabei auch
Vorgänge ist vergleichsweise gering, weil die
gecoatetes Cobalt(II)carbonat-Granulat. Gleich-
Unabhängigkeit der EFSA-Arbeit auf jeden Fall
zeitig wurde seitens der Wirtschaftsforderung
gewahrt bleiben muss. Zugleich muss aber fest-
entsprochen, Natriumselenit und Natrium-
gestellt werden, dass die Unabhängigkeit der
selenat in der Liste der für Ökofutter verwend-
Die Transportvorgaben für Fischmehl und Fisch-
Arbeit auch ein an aktuellen Arbeiten orientier-
baren Zusatzstoffe zu erhalten.
mehl enthaltende Mischfuttermittel wurden
Änderung der Verfütterungsverbotsverordnung
gelockert, weil diese Produkte an alle anderen
tes Wissen erfordert.
Nutztiere außer Wiederkäuer (einschließlich
Breiten Raum in der Arbeit des DVT nahm im
Tiere in Aquakultur) verfüttert werden dürfen.
abgelaufenen Jahr auch die Zulassung bzw. die
Seit Februar 2016 sind Fischmehl und Fischmehl
nachträgliche Rechtfertigung und Absicherung
enthaltende Mischfuttermittel von der Vorgabe
der wissenschaftlichen Grundlagen für die
getrennter Transporte ausgenommen. Außerdem
zugelassenen Diätfuttermittel ein. Die in einer
sind für Ausfuhren von verarbeiteten Nicht-
Richtlinie der EU niedergelegten Verwendungs-
wiederkäuer-Proteinen keine Vereinbarungen
zwecke für Diätfuttermittel mussten auf Anfor-
zwischen der zuständigen Behörde des ausfüh-
derung der EU-Kommission überprüft und
renden Mitgliedstaats und dem Drittland mehr
mit entsprechenden wissenschaftlichen Nach-
notwendig. Dies ist allerdings an bestimmte
weisen unterlegt und gerechtfertigt werden.
Bedingungen geknüpft.
Diese sehr aufwändige und zeitraubende Arbeit
haben insbesondere einige Vertreter von Mit-
Die Nutzung von Insekten für Lebens- und
gliedsunternehmen übernommen, denen an
Futtermittel ist ein Bereich, in dem noch viel
dieser Stelle besonders zu danken ist.
Entwicklungs-, aber auch Regelungsbedarf besteht. Die EU-Kommission hatte deshalb die
Die Diskussion um eine grundsätzliche Revision
Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit
der europäischen Öko-Verordnung läuft bereits
(EFSA) um eine Bewertung der mikrobiologi-
seit 2014. Während die EU-Kommission den
schen und chemischen Risiken sowie Gefahren
Der Einsatz von Einzelfuttermitteln und Futter-
hohen Erwartungen der Verbraucher an Öko-
für die Umwelt durch die Produktion und Ver-
mittelzusatzstoffen im Ökofutter ist in der
produkte gerecht werden will, wehrt sich die
wendung von Insekten als Lebens- und Futter-
Durchführungsverordnung Nr. 889/2008 zur
Ökobranche gegen eine Verschärfung der Vor-
mittel gebeten. Im Herbst 2015 erschien eine
Verordnung über die ökologische Produktion
gaben und die Abschaffung von zahlreichen
erste EFSA-Stellungnahme. Demnach hängen
und die Kennzeichnung von ökologischen
Ausnahmen. Das BMEL begrüßte zwar grund-
mögliche Risiken bei der Verwendung von
Erzeugnissen Nr. 834/2007 (kurz EG-Öko-Ver-
sätzlich das Ziel der Kommission, kritisierte aber
Insektenprotein stark von den Produktions-
ordnung) geregelt. Bedauerlicherweise stimmten
den vorgelegten Legislativvorschlag, der nicht
methoden, dem eingesetzten Nährsubstrat, der
die Bezeichnungen der im ökologischen Land-
die geeigneten Antworten auf bestehende
verwendeten Insektenspezies und der Verarbei-
bau erlaubten Futtermittelzusatzstoffe nicht
Schwachstellen habe und in seiner Wirkung in
tungsmethode ab. Die Wissenschaftler sehen
überein mit denen in der Liste der zugelassenen
erster Linie zu deutlichen und ungerechtfertig-
keine größere mikrobiologische Gefährdung
Zusatzstoffe gemäß Futtermittelzusatzstoff-
ten Erschwernissen für Erzeugung, Verarbeitung
durch Insektenprotein als durch andere unver-
Verordnung Nr. 1831/2003. Dies führte in der
und Handel mit Bio-Produkten geführt hätte.
arbeiteten Eiweißquellen, solange Insekten mit
Praxis oftmals zu Diskussionen mit für den Öko-
Ende 2015 starteten die Triloggespräche von
für Nutztiere zulässigen Futtermitteln ernährt
bereich zuständigen Kontrollstellen. Der DVT
Rat, Europäischem Parlament und EU-Kommis-
werden. Ein Auftreten von abnormen Prionen,
hat sich deshalb in zahlreichen Gesprächen mit
sion zur Ökoverordnung. Das von allen Beteilig-
die BSE auslösen können, wird als gleich oder
dem Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL)
ten erklärte Ziel, eine politische Einigung im
weniger wahrscheinlich eingestuft, solange
und direkt mit der EU-Kommission für eine
ersten Halbjahr 2016 unter niederländischer
das Nährsubstrat keine Proteine aus mensch-
Anpassung der Bezeichnungen eingesetzt. Im
Präsidentschaftszeit zu erreichen, wurde nicht
lichen Fäkalien oder von Wiederkäuern enthält.
Sommer 2015 folgte die EU-Kommission dem
aber erreicht.
Für eine abschließende Bewertung möglicher
Ökoverordnung
32
RECHTLICHES
Verwendung von mit Salmonellen belasteten
Einzelfuttermitteln hergestellt wurden und
kamen während des Herstellungsprozesses
erregerabtötende Verfahren zur Anwendung,
muss die Wirksamkeit des Verfahrens belegt
werden. Als Behandlungsverfahren mit erregerreduzierender Wirkung definieren die Behörden
das Pelletieren in Kombination mit einer Kurzzeitkonditionierung, den Einsatz von antimikrobiell wirkenden Substanzen wie Säuren und
Salze von Säuren sowie den Einsatz ionisierenBald als Futtermittel zugelassen? Getrocknete Larven der Black Soldier Fly (Hermetia illucens)
der Strahlung. Kamen während des Herstellungsverfahrens erregerreduzierende Verfahren
Risiken für Lebens- und Futtermittel durch an-
werden eines positiven Salmonellenbefundes in
zur Anwendung, kann für den Nachweis des
dere Nährstoffquellen reichen den Wissenschaft-
Futtermitteln die notwendigen Anordnungen
Behandlungserfolges auch auf die Rückstell-
lern der EFSA die bisher verfügbaren Studien
und Maßnahmen zum Schutz vor Gefahren
muster der hergestellten Mischfutter zurückge-
nicht aus.
für die Gesundheit treffen. Der DVT hatte den
griffen werden. Der DVT bemüht sich weiterhin
undifferenzierten Automatismus des Verbrin-
um Anpassungen der Handlungsempfehlung
Die Wiederzulassung von verarbeiteten tierischen
gungs- und Verfütterungsverbotes der Futter-
und drängt auf eine EU-weit einheitliche Rege-
Proteinen aus Geflügel und Schweinen in
mittel kritisiert und eine Fokussierung der amt-
lung zum Umgang mit Salmonella-haltigen
Schweine- bzw. Geflügelfutter verzögert sich
lichen Salmonellenkontrolle auf risikobehaftete
Futtermitteln.
weiter. Grund dafür ist das Fehlen einer sicheren
Einzelfuttermittel („Top of the Pyramid“) ge-
Analytik für Proteine der verschiedenen Tier-
fordert. Es folgten Gespräche mit der für die
arten. Implementierungstests einer PCR-Metho-
Handlungsempfehlung verantwortlichen Pro-
de für Schweineprotein laufen seit 2015. Die
jektgruppe der Bundesländer.
Validierung der Nachweismethode von Geflügel-
Im Januar 2016 wurde eine erste Revision der
protein (Huhn und Pute) wurde für 2016 ange-
Handlungsempfehlung veröffentlicht. Weiterhin
kündigt. Erst wenn belastbare Tests vorliegen,
gelten Futtermittel, in denen Salmonellen nach-
kann die Europäische Kommission einen Vor-
gewiesen werden, als nicht sicher. Sie sind nicht
schlag für die Lockerung des Verfütterungsver-
verkehrsfähig und dürfen nicht verfüttert werden.
bots vorlegen. Möglicherweise wird die Wieder-
Werden diese Futtermittel einem Behandlungs-
zulassung auch schrittweise erfolgen. Als wahr-
verfahren unterzogen, bei dem die vorhandenen
scheinlich gilt, dass zunächst nur die Verfütte-
Erreger abgetötet werden, können sie (wieder)
rung von verarbeitetem Geflügelprotein an
in den Verkehr gebracht und verfüttert werden.
Schweine zugelassen wird, weil man mit der
Der vom DVT geforderten Konkretisierung ge-
Implementierung der Nachweismethode von
eigneter Behandlungsmöglichkeiten kontami-
Schweineproteinen bereits weiter ist.
nierter Futtermittel sind die Bundesländer zum
Teil nachgekommen. Als Behandlungsverfahren
mit erregerabtötender Wirkung gilt das Pelle-
Mikrobiologische Kriterien
tieren von Futter in Kombination mit einer
Langzeitkonditionierung von ≥ 85 °C und ≥ 4
Bereits im Herbst 2012 hatten sich die Bundes-
Minuten sowie das Expandieren/Extrudieren
länder auf eine „Handlungsempfehlung zum
(Druckkonditionierung) ≥ 110 °C über mehrere
Umgang mit Salmonella-haltigen Futtermitteln“
Sekunden (Druckaufbau > 25 bar). Der Erfolg
verständigt. Sie richtet sich in erster Linie an
einer erregerabtötenden Behandlung im Futter
die in der amtlichen Futtermittelüberwachung
ist in geeigneter Form nachzuweisen. Wird
tätigen Behörden. Diese sollen bei Bekannt-
nachträglich festgestellt, dass Mischfutter unter
33
NETZWERKE
Netzwerke
Mit einer Stimme zu sprechen ist besonders in der Land- und Ernährungswirtschaft wichtig, um die Interessen
auch in der Öffentlichkeit und weiteren Anspruchsgruppen deutlich zu machen. Die Zusammenarbeit mit anderen
Verbänden ist dafür unverzichtbar und zunehmend ein wichtiger Eckpfeiler der Verbandsarbeit. In der Warenkette
sind die Interessen zu ähnlich, als dass die durch getrennte Kommunikation vertreten werden können.
34
NETZWERKE
FEFAC
Der Europäische Verband der Futtermittelindustrie FEFAC hat im vergangenen Jahr auf Anregung seines Präsidiums mit den künftigen Aufgaben der Tierernährung in Europa und mit den
Zielen für die Tierernährungsbranche befasst.
Unter der maßgeblichen Beteiligung der Aus-
Eine der Podiumsdiskussionen beim FEFAC-Kongress in Antalya
schüsse für Futtermittelsicherheit, für Nachhaltigkeit und für Tierernährung und Futtermittel-
klare, erweiterte Aufgabenbeschreibung zu sig-
Der Kauf von Soja nach den Leitlinien bietet der
recht wurde eine Vision entwickelt, die den
nalisieren. Die Umsetzung wird im kommenden
Warenkette im Gegensatz zu einzelnen Zertifi-
Ausschüssen und dem Präsidium von FEFAC
Jahr auch in den Gremien des DVT beraten und
zierungen eine Möglichkeit, die Transformation
vorgestellt und beim FEFAC-Kongress in Antalya
mit Leben gefüllt.
des Marktes hin zum ausschließenden Bezug
im April verabschiedet und später in Brüssel in
Der im vergangenen Jahr von der EU-Kommis-
von nachhaltigem Soja zu erleichtern und zu
einer Veranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.
sion eingebrachte Vorschlag, den Mitglied-
beschleunigen.
Die wichtigsten Botschaften der Vision können
staaten eine Entscheidungsfreiheit bei nationa-
wie folgt zusammengefasst werden:
len Verwendungsverboten von gentechnisch
FEFAC hat diese Mindeststandards gemeinsam
• Die Tierernährung und die Tierernährungs-
veränderten Lebens- und Futtermitteln zu ge-
mit dem Internationalen Trade Center, einer
wirtschaft werden von hochqualifizierten,
währen, wurde mittlerweile von den verschie-
UN-Organisation, festgelegt und auf deren
wissenschaftlich basierten Unternehmen
denen EU-Parlamentsausschüssen und dem
Basis eine Vergleichswert-Analyse für nachhal-
organisiert und tragen zu optimalen, nach-
Parlament abgelehnt. COCERAL, FEDIOL und
tig erzeugtes Soja erarbeitet. Die verschiedenen
haltigen Ergebnissen in der Tierhaltung bei.
FEFAC forderten daraufhin den Agrarministerrat
Standards werden durch unabhängige Experten
• Tierernährung und Mischfutterherstellung
auf, dieser Entscheidung zu folgen und ebenso
des ITC geprüft und ggf. anerkannt. Das Tool
ist sehr viel mehr als ausschließlich die
den Vorschlag der Kommission abzulehnen.
kann online abgerufen werden und beruht
Mischung einzelner Komponenten. Wir sind
Damit wird den Unternehmen die notwendige
auf der Arbeit, die das ITC für das Programm
nicht mehr die „Mischer“ früherer Zeiten.
Rechtssicherheit gegeben. Der DVT unterstützt
„Handel für nachhaltige Entwicklung“ (‘Trade
• Moderne Tierernährung ist nachhaltig und
die Forderungen der europäischen Verbände.
berücksichtigt die drei Säulen der Nachhal-
verbände, Händler oder Verarbeiter) können die
tigkeitsdefinition gleichermaßen.
• Moderne Tierernährung hat einen hohen
for Sustainable Development Program’) entwickelt hat. Die Standard-Anbieter (z. B. Anbau-
FEFAC-Leitlinien für nachhaltiges Soja
Einfluss auf die Tiergesundheit und das Tier-
Angaben zu ihren Produktionsmethoden mit
anderen Standardgebern vergleichen und ent-
wohl. Wir wissen diesen positiven Einfluss
Die Futtermittelwirtschaft legt großen Wert auf
sprechend ändern. Somit erhalten Landwirte
zu nutzen und mit bisherigen Kriterien der
die hohe Qualität der Rohstoffe. Sie erkennt die
und Futtermittelwirtschaft eine breite Auswahl
Leistungserzielung optimal zu kombinieren.
Überlegungen der Warenkette zur nachhaltigen
an geprüften Standards für nachhaltig erzeug-
• Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und
Produktion von Rohstoffen wie Soja an. Mit
tes Soja. Bislang konnten 12 Standards nach
Umweltentlastung sind machbar und Ziel
Hilfe der „Leitlinien für die Sojabeschaffung“
den FEFAC-Leitlinien anerkannt werden.
moderner Tierernährung. Dabei müssen
hat der europäische Verband der Mischfutter-
nicht die Leistungsorientierung und die
hersteller (FEFAC) Rahmenbedingungen für den
Preisoptimierung zurückstehen.
Einsatz von nachhaltig produziertem Soja fest-
Die FEFAC-Vision besteht aus drei selbständigen
gelegt. In diesen Leitlinien werden Mindeststan-
Teilpapieren zu den Themen Sicherheit, Tierernäh-
dards in Bezug auf die soziale und ökologische
rung und Nachhaltigkeit sowie aus einem da-
Verantwortung bei der Sojaproduktion aufge-
rüber platzierten allgemeinen Papier zur Futter-
führt. Der DVT hat die Leitlinien ausdrücklich be-
mittelindustrie. Zielstellung ist es, mit diesen
grüßt und unterstützt deren Anwendung. Auch
politischen Papieren – und daraus abgeleiteten
das Consumer Goods Forum (Großbritannien)
Kurzfassungen – die Bedeutung der Branche
begrüßt die Leitlinien. Dänemark und Nieder-
für die Tierhaltung deutlich zu machen und eine
lande haben sich zur Anwendung verpflichtet.
35
NETZWERKE
Forum Nachhaltiges Palmöl
der Kräfte haben die Spitzengremien beider
in Deutschland sowie den Verein der Getreide-
Verbände beschlossen. DVT-Präsident Jan Lahde
händler der Hamburger Börse. Der Grain Club
betonte bei der Bekanntmachung: „Das ist eine
kann mit der vereinten Expertise flexibel auf
gute Basis für den Erfolg dieser engeren Koope-
aktuelle Entwicklungen reagieren. Der Vorsitz
ration. Denn wir brauchen eine starke, einheit-
rotiert weiterhin zwischen den Verbänden,
liche Stimme für die Hersteller von Tiernahrung
während die Geschäftsstelle zunächst für die
gegenüber Politik und Gesellschaft.“ DRV-
nächsten drei Jahre in das Haus des Deutschen
Präsident Manfred Nüssel unterstrich in einer
Raiffeisenverbandes nach Berlin verlegt wurde.
Stellungnahme die strategische Bedeutung:
Für drei Sojabohnenlinien lagen seit 2015 posi-
Im Rahmen der Nachhaltigkeit diskutiert die
„Die vereinbarte Kooperation wird den Unter-
tive Sicherheitsbewertungen der Europäischen
Lebensmittelwirtschaft auch über Palmöl. Für
nehmen der gesamten Futterwirtschaft in
Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) vor.
den Einsatz von Palmöl als Rohbestandteil in
Deutschland angesichts der zahlreichen Heraus-
Die Zulassung befand sich jedoch in der Schwe-
Futtermitteln, der im Vergleich zum Gesamtver-
forderungen Vorteile und Synergien bringen.“
be. Der Grain Club hat in dem Schreiben die
brauch nur eine sehr geringe Bedeutung hat,
Kommission aufgefordert, den drei Linien die
begrüßt der DVT grundsätzlich die Verwendung
Zulassung zu gewähren und somit Rechtssicher-
von nachhaltig erzeugtem Palmöl und empfiehlt,
heit für die Beteiligten der Wertschöpfungs-
entsprechend zertifizierte Ware im Produktions-
kette herbeizuführen. Auch wenn die Zulassung
prozess zu nutzen. Zwangsläufige Preisunter-
mittlerweile vorliegt, ändert dies nichts an der
schiede für den Mehraufwand sind von allen
Bereits seit geraumer Zeit hatten sich beide Ver-
leidigen Auseinandersetzung über die Frage,
Stakeholdern in der Futter- und Lebensmittel-
bände in vielen Fachthemen miteinander abge-
ob eine Zulassung wissenschaftsbasiert erfolgt
kette zu berücksichtigen. Eine Zertifizierung in
stimmt und weitgehend einheitliche Positionen
oder durch politisch motivierte Voten einzelner
der gesamten Futtermittelkette erfordert aller-
vertreten. Die Zusammenarbeit wurde seit die-
Ländern die Wirtschaft in ihrer Planungssicher-
dings eine Umstellungszeit, auch auf Seiten der
ser Zeit intensiviert.
heit eingeschränkt und damit der Wettbewerb
produzierenden Landwirte. Diese Position hat
Ziel ist es, Doppelarbeit zu vermeiden und den
international verzerrt wird.
der DVT auch im Forum Nachhaltiges Palmöl
jeweiligen Mitgliedern einen größtmöglichen
(FONAP) im vergangenen Jahr in Berlin deutlich
Nutzen zu bieten. Dies geschieht unter ande-
gemacht. Die Futterwirtschaft hat nach der
rem durch die Beratung in wirtschaftlichen und
jüngsten verbandsinternen Umfrage das Thema
fachlichen Fragen. Aber vor allem die Interessen-
auf die Agenda gesetzt und sucht nach Lösun-
vertretung der Futtermittelbranche entlang der
Mit Sorgen betrachten die Verbände auch die
gen, um Zug um Zug nachhaltiges Palmöl in
Wertschöpfungskette wird weiter gestärkt.
öffentliche Diskussion über verschiedene um-
der Wertschöpfungskette einsetzen zu können.
weltrelevante Themen. Zunehmend wird auch
Das FONAP ist eine von der Bundesregierung
bei den politischen Entscheidungsträgern vom
finanzierte Institution, die sich für den Einsatz
Grain Club
von nachhaltigem Palmöl in allen Wirtschaftsbereichen einsetzt.
DVT und Deutscher Raiffeisenverband
Grundsatz der wissenschaftlichen Risikobewertung abgewichen. Speziell war dies im Falle der
Die Allianz des Agribusiness hat sich zum Jahres-
Zulassung von Glyphosat der Fall. Die Zweifel
beginn 2016 neu aufgestellt. Mit der neuen
an der Neutralität der an der Zulassung von
Struktur verfolgt der Grain Club die Absicht
Pflanzenschutzmitteln beteiligten Behörden hat
schlagkräftiger und in der der Zusammenarbeit
der Grain Club scharf kritisiert. Das führt zur
effizienter zu werden.
Verbraucherverunsicherung und untergräbt die
Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT)
Der informelle Zusammenschluss aus Verbänden
Autorität der relevanten Institute nachhaltig.
und der Deutsche Raiffeisenverband e. V. (DRV)
aus der Rohstoff- und Futtermittelwirtschaft
Eine Abkehr vom Wissenschaftsprinzip hat nicht
haben im April 2016 eine enge Zusammenarbeit
umfasst nunmehr den Bundesverband der
nur verheerende Auswirkungen auf die Agrar-
im Arbeitsbereich der Futterwirtschaft verein-
Agrargewerblichen Wirtschaft, den Deutschen
und Ernährungswirtschaft, sondern auch auf alle
bart. Die Verbände stärken damit die Interessen-
Raiffeisenverband, den Deutschen Verband des
anderen Bereiche der Wirtschaft, die auf wissen-
vertretung für ihre Mitgliedsunternehmen und
Großhandels mit Ölen, Fetten und Ölrohstoffen,
schaftliche Bewertungen angewiesen sind.
bündeln gemeinsame Arbeitsfelder sowie fach-
den Deutschen Verband Tiernahrung, OVID
Für die von der EU vorgesehene Änderung der
liche Aufgaben in Ausschüssen. Die Bündelung
Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie
Reinigungserfordernisse von Binnenschiffen hat
36
NETZWERKE
Politische Gespräche des Grain Clubs, im Bild (v.l.n.r):
Jan Lahde (DV T), Manfred Nüssel (DRV), Thomas Silberhorn (CSU),
Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
im Gespräch ist, plädiert die
tern, die konkret Verantwortung tragen, be-
Futtermittelwirtschaft für
gleitet werden. Damit können auch Vorbehalte
einen abgewogenen Dialog
und Unkenntnis abgebaut werden. Ein Großteil
über die verschiedenen
der Gespräche fand im vergangenen Jahr mit
Kriterien zur Nachhaltigkeit:
Unternehmen der Milchwirtschaft und deren
Wirtschaftlichkeit, Ökologie
Abnehmer zur „ohne Gentechnik“-Produktion
und gesellschaftliche An-
von Milch statt.
forderungen. Mit einem
Zwischenbericht ist im Früh-
Spitzengespräch Futterwirtschaft
in Berlin
sich der Grain Club im Namen aller Verbände
jahr 2017 zu rechnen. Währenddessen hat der
für eine Sonderregelung für Ladungsreste von
Lebensmitteleinzelhandel bereits für einzelne
gentechnisch veränderten pflanzlichen Erzeug-
Eigenmarken Impulse gesetzt und Forderungen
nissen eingesetzt. Der Grain Club plädiert für
zur Umsetzung formuliert. Der DVT sieht dies
Anlässlich der Internationalen Grünen Woche
eine praktikable Lösung und ist dazu mit den
kritisch und vermittelt dazu Informationen.
in Berlin hat das DVT-Präsidium unter Leitung
zuständigen Ministerien im Austausch.
Besonders wichtig ist dabei die klare Definition,
von Präsident Jan Lahde mit Vertretern des
In Gesprächen mit Politikern der verschiedenen
was unter nachhaltig zu verstehen. Hier gehen
Deutschen Bauernverbandes (DBV) und des
im Bundestag vertretenen Parteien haben Ver-
die Meinungen weiterhin auseinander, weil von
Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) über
treter der Verbände die Bedeutung der Agrar-
verschiedenen Interessengruppen die Gentech-
aktuelle Herausforderungen der Land- und
wirtschaft betont und die Notwendigkeit des
nikfreiheit als nachhaltig angesehen wird, wäh-
Ernährungswirtschaft diskutiert.
internationalen Handels dargestellt.
rend aus Sicht des DVT und vieler anerkannter
Die Futterwirtschaft versteht sich als integraler
Aktuell liegen Positions- und Hintergrundpapiere
Experten die Gentechnik unter dem Gesichts-
Bestandteil in der Warenkette und nimmt an
zu den Themen „internationaler Agrarhandel“,
punkt des positiven Nutzens für die Nachhaltig-
den Entwicklungen teil. Eindrucksvoll schilderte
„Düngung“, „Pflanzenschutz“ sowie „Nachhaltig-
keit betrachtet werden muss und nicht pauschal
DBV-Vizepräsident Werner Schwarz die aktuelle
keitszertifizierungen“ und zu „neuen Züchtungs-
abgelehnt werden kann.
wirtschaftliche Lage in der Landwirtschaft
und besonders die kritische Situation mit Blick
techniken“ vor.
auf die weitere Finanzierung der Betriebe.
Lebensmittelwirtschaft
WWF-Forum Nachhaltigere
Eiweißfuttermittel
Die Investitionsbereitschaft sei dadurch eingeschränkt. DRV-Präsident Manfred Nüssel er-
Gespräche mit den Vertretern der Lebensmittel-
gänzte den Bericht durch die Beschreibung der
wirtschaft sind für den DVT zum Alltag gewor-
Probleme beim Export von Produkten. Weitere
Die Beratungen über die Frage, was unter nach-
den, zumal zunehmend Forderungen zum Ein-
Themen waren die zunehmenden Forderungen
haltigen Futtermitteln zu verstehen ist, werden
satz von Futtermitteln in der Landwirtschaft
der Öffentlichkeit zum Nachweis der Nachhaltig-
fortgesetzt. In dem vom World Wide Life Fund
formuliert werden, die direkte Auswirkungen
keit bei der Rohstoffbeschaffung und die Aus-
(WWF) geleiteten und von der Bundesregierung
auf die Futterwirtschaft haben. Der DVT ist im
wirkungen der Gebührenerhebung für Regel-
finanzierten Forum treffen sich zwei- bis drei-
Dialog mit Herstellers, Verarbeitern und dem
kontrollen für Futtermittelbetriebe in Nieder-
mal jährlich Vertreter aus allen Bereichen der
Lebensmittelhandel und informiert über den
sachsen und Schleswig-Holstein sowie die
Wertschöpfungskette für Lebensmittel einschließ-
Wirtschaftsbereich, aber auch über die Folgen
Folgen die Wirtschaftlichkeit.
lich der Forschung und Politik, um über die vom
und Nutzen, aber auch Risiken verschiedener
Die Vertreter aller Verbände waren sich einig,
WWF geforderten Veränderungen in der Zusam-
Forderungen. Bei vielen ist die Futtermittelwirt-
dass der Zusammenhalt innerhalb der Branche
mensetzung von Futtermitteln mit Blick auf die
schaft mit ihren Leistungen und ihren regiona-
und das gemeinsame Bestreben für den Erhalt
Nachhaltigkeit zu diskutieren. Der DVT repräsen-
len, mittelständischen Ausprägung nicht be-
der Wettbewerbsfähigkeit wichtig sind. Für
tiert die Futtermittelwirtschaft und ist zudem in
kannt. Es bedarf einer Menge an Informationen,
die anstehenden Fragen in der Umweltpolitik –
der Lenkungsgruppe vertreten. Während weiter-
um über die Prozessabläufe und die Möglich-
so die Forderungen zur Reduzierung der Nitrat-
hin die Forderung nach einem Verzicht auf
keiten, aber auch Grenzen für die Umsetzung
und Phosphatwerte – kann die Futterwirtschaft
Importe von Eiweißfuttermitteln, im Wesentli-
von Wünschen aufzuklären. Hierbei ist es wich-
für die Landwirte Lösungen bieten, die auch
chen Soja oder der Ersatz durch GVO-freies Soja
tig, dass die Verbandsmitarbeiter bei Gesprächen
in der politischen Diskussion genutzt werden
und der verpflichtende Einsatz von Leguminosen
von den in den Unternehmen tätigen Mitarbei-
können.
37
KOMMUNIK ATION
Kommunikation
Die heutige Welt der Kommunikation ist so vielfältig wie noch nie. Der persönliche Dialog wird jedoch immer
bestehen bleiben. Manch einer mag denken, dass man sich am besten auf das eigentliche Kerngeschäft – der
Herstellung von Futter – konzentrieren sollte und möchte am liebsten kaum etwas mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, dem Internet und den sozialen Medien zu tun haben. Doch Meinungen, Kritik und gar auch der Gegenwind
bezüglich Landwirtschaft, Tierhaltung & Co. sind da – und manchmal geht dies auch so weit, dass Kunden direkt
betroffen sind und existenzielle Fragen entstehen. Deshalb ist es immer stärker erforderlich, frühzeitig zu erklären,
was vielen im Beruf als selbstverständlich erscheint, bevor es vielleicht zu spät ist.
38
KOMMUNIK ATION
DIE INFORMATIONSVERMITTLUNG und
um zu informieren, zu kommentieren und sich
insbesondere der Dialog sind elementar im
in die dort stattfindenden Diskussionen mit ein-
Umgang mit Menschen und vor allem mit ande-
bringen und Meinung bilden zu können.
Gesichter der Branche
Unter dem Titel „Gesichter der Branche: diese
Menschen machen Futter“ zeigt der Deutsche
ren Interessensgruppen – vor allem in ruhigeren
Zeiten ohne „Medienkrise“. Wenn der Dialog
Kommunikation für und über die Futtermittel-
Verband Tiernahrung über Personen aus seinen
vor allem in Richtung der allgemeinen Öffentlich-
branche, ihre Produkte, ihre Leistungen, ihre
Mitgliedsfirmen, was hinter den Kulissen passiert
keit geht, die nicht direkt mit der Agrar- und
unterschiedlichen Gesichter kann nicht nur ein
und welche Menschen in der Branche arbeiten,
Ernährungsbranche zu tun hat, ist ein Hinein-
Verband alleine leisten. Die DVT-Geschäftsstelle
damit unsere Tiere jeden Tag passgenaues Fut-
denken und damit Umdenken erforderlich. Es
unterstützt die einzelnen DVT-Mitgliedsunter-
ter in ihren Trog bzw. Napf bekommen. Neben
geht darum, Vorurteilen zu begegnen, Ängste
nehmen, in diesem Konzert mit unterschiedlichen
Fotos und Texten gibt es die Serie seit Juni
zu nehmen und Fragen zu beantworten, welche
Kommunikationsmaßnahmen aktiv zu werden
2016 ergänzend mit monatlich erscheinenden
die Menschen haben. Es geht nicht darum, nüch-
und ruft ausdrücklich dazu auf. Es ist wichtig,
Videos. So erhalten Interessierte auch ohne eine
tern Daten und Fakten auszusenden, ohne sich
dass sich so viele wie möglich als Vertreter der
persönliche Werksbesichtigung erste authenti-
Gedanken um den Empfänger zu machen.
Tiernahrungshersteller positionieren, für die
sche Einblicke. Gestreut werden die persönlichen
Häufig sind die sogenannten Verbraucher im
Branche kommunizieren und den Dialog anbie-
Portraits über Facebook und Twitter. In einer
direkten Umfeld: mal ist es ein Bekannter oder
ten – offen, transparent, authentisch. Hilfreich
Rubrik auf der DVT-Homepage sind diese Gesich-
Freund, mal ein Familienmitglied von Mitarbei-
ist dabei, sich mit den Kunden, anderen Perso-
ter gesammelt verfügbar. Alle DVT-Videos, auch
tern, mal ein Politiker aus dem Wahlkreis oder
nen, Firmen, Verbänden und Organisationen zu
die zur Branche allgemein oder zu Themen wie
ein Journalist. Sogar innerhalb der Firmen gibt
vernetzen, um sich gegenseitig zu unterstützen
Qualitätssicherung und Futterherstellung, sind
es Mitarbeiter aus Abteilungen, die nicht täglich
und ergänzen zu können. Viele kleine und grö-
im DVT-Youtube-Kanal abrufbar.
mit den Produkten zu tun haben oder Zusam-
ßere Aktionen der Mitgliedsfirmen tragen mit
Damit die Filme auch zahlreich gesehen und
menhänge der Futterbranche kennen. Hier
dazu bei, mehr Licht in die eher unbekannte
verwendet werden, freuen wir uns, wenn Mit-
fängt das Bewusstsein für den Dialog und die
Arbeit, den Alltag und Besonderheiten hineinzu-
gliedsunternehmen sie nutzen und streuen –
Aufklärungsarbeit an. Jeder der rund 10.000 Mit-
bringen. Meist sind dies Firmenveranstaltungen,
beispielsweise bei Firmenveranstaltungen, auf
arbeiter in der Futtermittelwirtschaft ist ein
Werksbesuche oder einfach nur Gespräche auf
der firmeneigenen Homepage oder auch im
Botschafter.
lokaler oder regionaler Ebene. Hierbei geht es
Rahmen von Social Media. Idealerweise wird
im Wesentlichen um die Vermittlung der alltäg-
dabei der Link zur Youtube-Plattform verwen-
Das Internet und die sozialen Medien sind
lichen Arbeit. Denjenigen, die aktiv sind, dankt
det und eingebettet.
nur ein Teil des gesamten Kommunikations-
der Verband – und freut sich über jeden, der neu
„Spielfelds“. In manchen Lebensbereichen wer-
dazukommt und mithilft. Die Vermittlung der
Gesichter der Branche auf der
den digitale Angebote mit ihren Informations-,
Inhalte im Umgang mit sozialen Medien und
DVT-Homepage:
Bewertungs- und Netzwerkmöglichkeiten gern
deren Einordnung in die gesamte Kommunika-
www.dvtiernahrung.de/dvt/gesichter-der-
genutzt – ob privat oder beruflich. WhatsApp,
tionsarbeit war auch Thema von zwei Workshops,
branche.html
Facebook, Xing und Portale für Produktbewer-
die der DVT für seine Mitglieder organisiert hat.
tungen mit Kommentarfunktion werden häufig
eingesetzt. Heutzutage finden offline wie online
Gespräche, Meinungsbildung und vor allem der
Meinungsaustausch statt. Manchmal sogar so
öffentlich, dass Chancen entstehen, sich an
Stellen zu beteiligen, die einem sonst verborgen
geblieben wären. Dies bedeutet also die Möglichkeit zur Mitgestaltung. Nur wer mitmacht, kann
etwas bewirken. Wir müssen dort sein und
kommunizieren, wo die Menschen sich zusammentun und sich über unsere Themen austauschen. Deshalb zeigt auch der DVT seine Präsenz
für die Futterwirtschaft in den sozialen Medien,
39
KOMMUNIK ATION
Gedankenaustausch rund um Tierernährung.
Der erste regionale Futterfreunde-Treff fand im
Juni in der Region Neuss/Düsseldorf statt. Der
DVT hat damit seinen in Berlin erfolgreich etablierten Treffpunkt ausgeweitet. Ziel ist es, sich
untereinander und mit anderen Zielgruppen in
zeitlich lockerer Folge zu aktuellen Fragen und
Herausforderungen zu treffen. Dazu werden
Mitglieder, aber auch Vertreter von Politik,
Behörden und Institutionen eingeladen. Neuss
und Düsseldorf mit ihren Häfen sind in NordrheinWestfalen wichtige Standorte für die Futtermittelwirtschaft. DVT-Geschäftsführer Dr. HermannJosef Baaken konnte im Juli dieses Jahres viele
Der DVT im Netz:
FutterFreunde
Mitglieder und Gäste, besonders auch Vertreter
aus dem Landtag NRW, begrüßen. Das aktuelle
Facebook:
facebook.com/DVTiernahrung
Nach der zweiten und erfolgreichen Einladung
Thema des Abends war „Essen in Deutschland
Twitter:
zum FutterFreunde-Treff am DVT-Messestand
– brauchen wir noch die heimische Land- und
@DVTVerband
während der IGW ist dieses zwanglose Get-to-
Ernährungswirtschaft.“ Die Teilnehmer setzten
Youtube:
gether quasi schon Tradition. Der Abend „an
sich kritisch mit der öffentlichen Debatte über
bitly.com/1Egkwl9
Trog und Tränke“ bot eine weitere Gelegen-
die Landwirtschaft auseinander.
heit für Politiker und Verbandsvertreter zum
Dialog mit Politikern
Gespräche mit Politikern, die von der DVT-Geschäftsstelle gemeinsam mit Vertretern der ehrenamtlich geführten Gremien und der Mitgliedsfirmen in gewohnter Form geführt werden, gehören zur Kernaufgabe einer Organisation als
Interessensvertreter für eine Branche. Je nach
Thema und Details werden dazu Kontakte mit
Politikern auf Europa-, Bundes- und Länderebene gepflegt.
Darüber hinaus hat es sich als sinnvoll erwiesen,
Besuche in den Betrieben zu organisieren, um
die Praxis zu demonstrieren. Ergänzend dazu
versendet die DVT-Geschäftsstelle anlassbezogen auch per Newsletter Hintergrundinformationen und Positionen, um so zu weiteren Gesprächen und zur Meinungsbildung beizutragen.
Wir koordinieren diesen Dialog auch zusammen
mit den Verbänden im Grain Club, um bei übergreifenden Themen einen schlagkräftigen Auftritt mit einer Stimme sicherzustellen. Dies wird
auch von den Parlamentariern begrüßt und als
Vorteil gesehen.
40
Die Welt der Tiernahrung: Hätten Sie’s gewusst?
Wie viele Menschen arbeiten eigentlich täglich für das Futter für unsere Tiere? Was gibt es
dabei zu beachten? Woher kommen die Futterbestandteile? Diese Fragen und mehr beantwortet der DVT in kleinen und „gut verdaulichen Happen“ in dem neuen 4-Seiter „Die Welt
der Tiernahrung: Hätten Sie’s gewusst?“. Aber auch andere Fakten rund um die Futterwirtschaft stehen – leicht aufbereitet für „Lieschen Müller“ – im Internet jederzeit zum Abruf zur
Verfügung. Diese Informationen können gerne auch weitergegeben und für den Dialog mit
interessierten Menschen benutzt werden.
KOMMUNIK ATION
Veranstaltungen
Die vier Regionalgruppenversammlungen im
Frühjahr eines jeden Jahres bieten zusätzlich zu
den branchen- und bundesweit aktuellen Themen einen Austausch zu regionalen Besonderheiten. Neben aktuellen Fragen aus der Futtermittelüberwachung und rechtlichen Fragen innerhalb der regionalen Mitgliederversammlungen werden über Referenten in den öffentlichen
Vortragsteilen politische, wissenschaftliche oder
Vorstand der Regionalgruppe West (v.l.n.r.): Stefan Alius, Dr. Franz Josef Messing,
René Schwarz, Thomas Bernsmann (es fehlt Michael Heiliger)
gesellschaftliche Fragen erörtert. In diesem
Jahr lag der Fokus vor allem auf den gegenwär-
(ATR Landhandel) gewählt. Außerdem wurde
DVT-Präsident Jan Lahde machte deutlich, dass
tigen Herausforderungen für die Tierhaltung
Dr. Gunnar Springer (Ceravis) nach mehreren
die Futterwirtschaft dazu beitrage, die erfolgrei-
in Deutschland und insbesondere auf der Situ-
Jahren erfolgreicher Vorstandsarbeit zum stell-
che deutsche Land- und Ernährungswirtschaft
ation in der Milchwirtschaft, aber auch auf
vertretenden Vorsitzenden der Gruppe ernannt.
auch auf den internationalen Märkten wettbe-
den möglichen Lösungen für eine nachhaltige
In den Vorstand der Regionalgruppe West wur-
werbsfähig zu halten. Dies sei nur möglich, weil
Landwirtschaft durch ressourcenoptimierte
den Stefan Alius (Agrifirm Deutschland) und
die Rohwarenbeschaffung optimiert und nach
Tierernährung.
René Schwarz (Raiffeisen Sauerland Hellweg
den Gesetzmäßigkeiten des Marktes erfolge.
Lippe eG) gewählt.
Der Bezug von Rohstoffen, der zwar größten-
Im Berichtszeitraum gab es in den Vorständen
teils aus dem Inland erfolgt, könne bei einer so
der Regionalgruppen geringfügige Verände-
Zur DVT-Jahrestagung tauschten sich 2015 die
leistungsfähigen und exportorientierten tieri-
rungen. Bernd Neteler (Wulfa-Mast, Dinklage-
Vertreter der Futtermittelwirtschaft und Gäste
schen Veredlung nicht ohne Futtermittelimporte
Wulfenau) löste in der Regionalgruppe Nord
in Magdeburg über die Herausforderungen vom
auskommen. Über die Tierwohldiskussion sagte
den bisherigen Vorsitzenden Heinz Neesen (GS
Rohstoff bis zum sicheren Futter aus, die sich
Lahde: „Wer nicht wirtschaftlich arbeitet, kann
agri) in diesemAmt ab. Neu in den Regionalgruppen-
durch den zunehmend globalen Markt ergeben.
keine zusätzlichen Leistungen für den Tierschutz
vorstand Nord-Ost wurden Stefan Plähn (Haupt-
Stefan Vogel, Marktforscher bei der Rabobank,
und die Umwelt erbringen. Die Herausforde-
genossenschaft Nord) und Bernd Schmitz
gab zunächst einen Einblick in die internationa-
rung für alle Marktbeteiligten und die Politik
len Rohstoffmärkte und wagte einen Ausblick
besteht darin, mit Geduld und Augenmaß die
auf das Jahr 2016. Auf mittlere Sicht sehe er
wissenschaftlichen Erkenntnisse in die Praxis
nur wenig Potenzial für eine deutliche Preisfes-
umzusetzen. Manches ist nicht von heute auf
tigung. Dr. Maarten Punt, Assistenz-Professor
morgen zu verändern. Auch die Tierernährung
an der Universität in Süd-Dänemark, erläuterte
leistet dabei ihren Beitrag, wenn sie gefordert
die Möglichkeiten einer friedlichen Koexistenz
ist. Wir haben dem Tierwohl bei der Fütterung
von Wertschöpfungsketten mit und ohne Gen-
schon immer höchste Priorität eingeräumt.“
technik. Er warnte davor, die Verunreinigungen
Regionalgruppe Nord: Bernd Neteler
und Heinz Neesen
aus Importen zu verharmlosen. Der Pflanzen-
Zum Thema Futtermittelsicherheit forderte der
genetiker Prof. Hans-Jörg Jacobsen kritisierte
DVT-Präsident besonders wegen der globalen
die ideologiebelastete Diskussion über Gentech-
Verflechtungen große Achtsamkeit: „Wir brau-
nik in Europa und forderte auch aus Gründen
chen ein Verständnis innerhalb der Wertschöp-
der Ernährungssicherung eine Rückkehr zu mehr
fungskette einschließlich unserer Lieferanten,
Sachlichkeit in der Debatte. Zuvor hatte Anne-
dass die Rohwaren frühzeitig untersucht und
Marie Keding, Staatssekretärin im Landwirt-
für sicher erklärt werden, damit das Risiko für
schaftsministerium von Sachsen-Anhalt, die
die sehr empfindliche Lebensmittelkette mini-
Teilnehmer zum offensiven Umgang mit den
mal gehalten wird.“ Lahde machte deutlich,
wachsenden gesellschaftlichen Anforderungen
dass sich die Mischfutterindustrie als Schalt-
aufgefordert.
stelle immer in der Mitte zwischen beiden Seiten
41
KOMMUNIK ATION
befinde, weil hier aus der Rohware das Mischfutter für die Tierernährung entstehe. Lahde:
„Wir müssen zu Recht die Bedürfnisse unserer
Abnehmer erfüllen, diese reichen wir an die
Lieferanten weiter.“ In der Dinner-Speech
machte Franz-Josef Holzenkamp MdB, agrarpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die Veränderungen der Einstellungen
zur Ernährung und Landwirtschaft bei den
Verbrauchern deutlich und forderte auf, sich da-
Koch-Show bei der IGW: Kochen mit Futterbestandteilen
rauf einzustellen. Die kritischen Anmerkun-
sich dabei über die unterschiedlichen Futtermit-
Arbeitsgruppen bzw. Projekten und engagiert
gen gaben einige Impulse für Diskussionen bei
tel und grundsätzliche Fragen der Tierernährung.
sich so gemeinsam mit ihnen für die branchen-
der Abendveranstaltung.
Erstmalig waren DVT-Vertreter auch bei der
übergreifend dringend notwendige Kommuni-
Koch-Show auf der Bühne dabei und zeigten
kation. Seit Ende Juni ist die Website mit einem
Im Januar 2016 fand der große Branchentreff
zusammen mit der Köchin Brigitte Steinwender,
neuen Auftritt freigeschaltet und zeigt entlang
der Agrar- und Ernährungswelt im Rahmen der
was man Leckeres aus Bestandteilen von Misch-
der Wertschöpfungskette und den einzelnen
Internationalen Grüne Woche in Berlin (IGW)
futter für den eigenen Teller zaubern kann.
Bereichen Hintergrundstories, Menschen und
statt. Der DVT präsentierte erneut die Futter-
Geschichten zu monatlichen Schwerpunktthe-
mittelbranche. Vertreter der Geschäftsstelle und
Das Forum Moderne Landwirtschaft (Kurzform:
men. Die neue Ausrichtung hat vor allem das
von Mitgliedsunternehmen standen an den
FORUM), als umstrukturierte Organisation
Ziel, die breite Öffentlichkeit anzusprechen. Der
zehn Tagen den Messebesuchern für Gespräche
hervorgegangen aus der Fördergemeinschaft
DVT bringt sich hierbei aktiv ein und vermittelt
und Fragen zur Verfügung. Zusammen mit wei-
Nachhaltige Landwirtschaft (FNL), war feder-
dafür auch Interviewpartner und liefert Informa-
teren Ausstellern stellte sich die moderne Land-
führender Organisator des ErlebnisBauernhofs.
tionen und Geschichten aus der Welt der Tier-
wirtschaft im ErlebnisBauernhof in Halle 3.2. in
nahrung. Der Grundsatz, Netzwerke zu bilden
ihrer Vielfalt vor und bot somit Firmen, anderen
und gemeinsam mehr zu erreichen als alleine,
Verbänden, Organisationen, Politikern, Journa-
wird in diesem Forum besonders gefördert.
listen und weiteren Messebesuchern Wissens-
Deshalb ist die Mitarbeit des DVT ein wichtiger
wertes, Spiele, Gespräche und Unterhaltung.
Baustein in der gesamten Kommunikationsarbeit.
Der DVT-Messestand wurde auch von Schulklas-
Neben verschiedenen Firmen und Verbänden
sen besucht. Schüler und Lehrer informierten
ist auch der DVT weiterhin als Mitglied aktiv in
Homepage:
www.moderne-landwirtschaft.de
Facebook:
facebook.com/forum.moderne.landwirtschaft
Twitter:
@agrar–im–dialog
Interessierte Messebesucher auf der Grünen Woche
42
KOMMUNIK ATION
Jahres-Pressekonferenz von BVA und DV T in Berlin
Im April fand die gemeinsame Jahrespresse-
Mit verschiedenen Aktivitäten leistet der DVT
stelle, vermittelt Stellen in anderen Unterneh-
konferenz vom Bundesverband der Agrargewerb-
hier einen Informationstransfer. Zum einen un-
men und arbeitet mit den Universitäten bei der
lichen Wirtschaft e. V. (BVA) und dem DVT in
terstützt er den Verband Deutscher Mühlen e. V.
Vergabe von Bachelor- und Masterarbeiten
Berlin statt. Neben der wirtschaftlichen Lage
(VDM) bei der Webseite www.mueller-in.de,
zusammen.
der Getreide- und Futtermittelbranche und
über die Informationen zum Ausbildungsberuf
Marktdaten legte der Verband mit der Frage
Müller/in dargestellt sind. Müllerinnen und
Die Teilnahme von einzelnen Unternehmen an
„Kann Futter Tiere „glücklich“ machen?“ den
Müller, heute Verfahrenstechnologen/innen in
Jobbörsen für den akademischen Nachwuchs
Schwerpunkt auf die Leistungen und die tägli-
der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft, haben
ist eine weitere Möglichkeit, mit der neue Mit-
che Verantwortung der Tiernahrungshersteller.
glänzende Aussichten: In kaum einem Beruf
arbeiter gewonnen und die Futtermittelbranche
sind die Übernahmechancen so gut. Weiterhin
mit ihren Perspektiven dargestellt werden.
werden die Fortbildungsveranstaltungen auf
Diese Möglichkeiten bieten sich an allen Univer-
Burg Warberg mit Referenten des DVT beglei-
sitätsstandorten in Deutschland. Bei der Messe
tet, so unter anderem den Förderlehrgang
EuroTier werden in den Jobforen am Young
Mischfutter.
Farmers Day moderierte Expertenrunden orga-
Mitarbeiter von morgen
Der DVT unterstützt seit vielen Jahren durch
unterschiedliche Veranstaltungen die Nach-
nisiert, um den potenziellen Bewerbern einen
wuchswerbung für die Futtermittelwirtschaft.
Zum anderen werden Studierende im Agrar-
Die Maßnahmen dienen der Imageförderung
und Ernährungsbereich, die eine akademische
Einblick zu geben.
für die Futtermittelwirtschaft und sollen deut-
Laufbahn anstreben, durch Vorlesungen und
Unser besonderer Dank geht an die Mitglieds-
lich machen, dass in der Branche gute Berufs-
Vorträge an den Universitäten in Deutschland
firmen, welche die DVT-Geschäftsstelle bei
aussichten bestehen. Gleichwohl muss man
über die Tierernährung informiert. Hierbei neh-
Veranstaltungen, bei der Pressearbeit oder
anerkennen, dass eine Stärkung der Wahrneh-
men entweder Mitarbeiter der DVT-Geschäfts-
anderen Kommunikationsaktivitäten helfen –
mung für Berufe und die Förderung des quali-
stelle die Vorträge und Ringvorlesungen wahr,
ob beim Standdienst auf der Grünen Woche
tativ hochwertigen Nachwuchses in den ver-
oder externe Referenten vertreten die Branche.
oder bei der Zulieferung von Hintergrundinfor-
schiedenen Ausbildungs- und akademischen
Derzeit konzentrieren sich die Aktivitäten auf
mationen, der Vermittlung von Interviewpart-
Berufen erforderlich ist, um die jungen Abgän-
die Universitäten in München/Weihenstephan,
nern, Aufnahmeorten für Fotos und Filme etc.
ger von Hochschulen für die Branche zu inter-
Göttingen, Stuttgart-Hohenheim und Bonn.
Nur gemeinsam schaffen wir die wachsenden
essieren oder Berufseinsteiger für eine Aus-
Ergänzend bietet der DVT nach Bedarf den Stu-
und veränderten Herausforderungen im Bereich
bildung zu begeistern.
dierenden ein Praktikum in der DVT-Geschäfts-
der Kommunikation.
43
TIERERNÄHRUNG UND WISSENSCHAFT
Tierernährung und
Wissenschaft
Futtermittel sollen vor allem sicher und preiswert sein, die Nutztiere optimal versorgen und den gesetzlichen
Vorgaben genügen. Das klingt einfach, ist aber ein hochkomplexes Geflecht an Anforderungen für die Hersteller.
Tierernährung und die Futtermittelwirtschaft gelten als eine sehr klar wissenschaftlich basierte Sparte. Darauf hat
die Branche stets Wert gelegt: „Tierernährung ist angewandte Wissenschaft!“. In sehr vielen Unternehmen arbeiten
hervorragend ausgebildete Tierernährungswissenschaftler. Wichtig ist dabei festzuhalten, dass Wissenschaft nicht
nur in Universitäten, sondern durchaus auch in den angewandten Forschungsbereichen und in den Unternehmen
betrieben wird.
44
TIERERNÄHRUNG UND WISSENSCHAFT
DIE AUSRICHTUNG DER Futtermittelwirtschaft war stets und bleibt auf die wissenschaftliche Tierernährung gerichtet. Zugleich war es
jahrzehntelange Aufgabe, die Erkenntnisse der
Tierernährungsforschung schnell und zugleich
so kostengünstig wie möglich für die Kunden
zur Verfügung zu stellen. Energie, Protein und
Mineralstoffe standen im Vordergrund der Betrachtung. Dies galt sowohl bei der Konzeption
der Futtermittel als auch bei Kunden, Politik
und Verwaltung und häufig genug auch bei der
Versuchsanstellung im wissenschaftlichen wie
im angewandt-wissenschaftlichen Bereich.
Die Ausrichtung der Branche und der landwirtschaftlichen Kunden an ökonomischen Gegebenheiten ist nicht nur sinnvoll, sondern auch der
puren Notwendigkeit geschuldet. Daran soll
zusammenzutragen und daraus eine FEFAC-
Leitbildes ist es, gegenüber der Öffentlichkeit,
sich auf absehbare Zeit auch nichts ändern.
Vision, ein Leitbild für eine moderne Tierernäh-
den Verbrauchern, der Politik, der Verwaltung,
Dennoch kommen weitere Kriterien hinzu, die
rung zu entwickeln. Der Projektvorschlag wurde
aber auch bei den Unternehmen der Branche
von der Futtermittelwirtschaft betrachtet und
auf der Sitzung des Ausschusses Tierernährung
selbst deutlich zu machen, wie umfangreich die
beachtet werden müssen: Zunehmend treten
der FEFAC im Oktober 2015 in Piacenza be-
Aufgabenstellungen moderner Tierernährung
Diskussionen um Tiergesundheit, Tierwohl und
schlossen. In den Folgemonaten wurden die viel-
sind, welche umfassenden Leistungen die
die verstärkte Ausrichtung der Produktion von
fältigen Aufgabenstellungen für die Tierernäh-
Branche folgerichtig tagtäglich erbringt und
tierischen Lebensmitteln an Kundenwünschen
rung in einer modernen, zeitgemäßen Tierpro-
welche Aufgaben und Möglichkeiten wir für
in den Vordergrund. Höchstleistung zu ökono-
duktion formuliert. Zugleich wurden die Mög-
die nächste Zukunft sehen.
misch optimalen Bedingungen wird im Hinter-
lichkeiten aufgezeigt, welche die moderne Tier-
grund als selbstverständlich erachtet.
ernährung hat, um sich den neuen Herausfor-
Die FEFAC-Vision ist modular in vier Elementen
derungen erfolgreich zu stellen. In intensiver
aufgebaut, die jeweils eigenständig formuliert
Diskussion einiger Committee-Mitglieder, der
und für sich genommen verwendet werden kön-
FEFAC-Geschäftsstelle und mit dem FEFAC-
nen. Ein allgemeines Element beschreibt die
Präsidium entstand die FEFAC-Vision 2030.
Branche in Zahlen und in ihrer Vielfalt der Unter-
FEFAC-Vision 2030 – ein Leitbild
moderner Tierernährung
nehmen.
In der EU wird diese Diskussion um neue Auf-
Das Leitbild ist recht umfassend und ausführlich
Ein zweites wichtiges Element, das sich aus-
gaben und neue Kriterien einer zeitgemäßen
geraten, weshalb die Erstellung von Kurzfassun-
schließlich der Futtermittelsicherheit widmet,
Tierernährung unterschiedlich intensiv geführt.
gen in Arbeit ist. Da die Vision 2030 in englischer
macht deutlich, dass die Branche die Lektionen
Offensichtlich ist aber, dass diese Orientierung
Sprache verfasst wurde, werden durch die
der Vergangenheit gelernt hat und hart an
an neuen, zusätzlichen Kriterien die Branche
nationalen Verbände ggf. auch andere Sprach-
weiteren Verbesserungen arbeitet. Zugleich
in Deutschland besonders intensiv berührt.
fassungen erstellt werden. Der DVT hat die
werden damit aber auch die Erwartungen an
Daneben spielen auch in den skandinavischen
deutsche Sprachfassung beauftragt. Ziel des
Zulieferer klar formuliert: Wir haben erkannt,
Ländern und in Großbritannien ähnliche Betrachtungen eine größere Rolle. Es ist nur folgerichtig,
dass sich die Mitglieder des Animal Nutrition
Committees der FEFAC, des europäischen Verbandes der Futtermittelindustrie, bereits seit
Längerem mit der Frage befassten, ob es nicht
an der Zeit sei, die neuen Aufgabenstellungen
für die wissenschaftsbasierte Tierernährung
Die 4 Elemente der FEFAC-Vision 2030
45
TIERERNÄHRUNG UND WISSENSCHAFT
Ausschuss Tierernährung und
Futtermittelrecht
dass man bereits ganz am Anfang der Futter-
Diskussion gestellt. Die Vorstellung des Leitbilds
mittelkette eingreifen und Sicherheit erreichen
bei einem zusammen mit FEFANA, dem euro-
muss, wenn die Futtermittelsicherheit insge-
päischen Futtermittelzusatzstoffverband, eigens
samt gewährleitet sein soll. Es gilt das Prinzip
dazu gestalteten Kongress war überaus ein-
Der DVT-Ausschuss Tierernährung und Futter-
„top of the pyramide“.
drucksvoll. Auch und gerade der an Innovatio-
mittelrecht konnte sich nach Jahren der vorran-
Das dritte Element der Vision widmet sich den
nen höchst interessierte EU-Kommissar für
gigen Befassung mit rechtlichen Fragen in den
so vielfältigen Aufgaben moderner Tierernäh-
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Vytenis
letzten Monaten wieder verstärkt den Themen
rung: Neben der Leistung der Nutztiere kann
Adriukaitis, zeigte sich beeindruckt von der
der Tierernährung widmen. Von Professor Dr.
und muss durch Futtermittel die Gesunderhal-
Zukunftsfähigkeit moderner Tierernährung.
Karl-Heinz Südekum wurden dem Ausschuss
tung der Tiere, ihr Wohlbefinden gesichert und
unter anderem die Grundzüge für ein völlig
gesteigert werden. Zugleich ist es eine Mammut-
neues Proteinbewertungssystem bei Wieder-
aufgabe, die Tierproduktion auch dadurch zu
käuern vorgestellt. Die Auswirkungen dieses
sichern, dass die Möglichkeiten zu möglichst
Systems, bei dem auch für die Wiederkäuer der
effizienter Leistung genutzt und noch weiter
Bedarf an und die Versorgung mit Aminosäuren
gesteigert werden. Die optimale Nutzbarkeit
eine wichtige Rolle spielen werden, können
der angebotenen Nährstoffe im Tier gehört
kaum überschätzt werden. Angesichts der Tat-
ebenso zu den Aufgaben der Tierernährung wie
sache, dass auch im Bereich der Wiederkäuer-
die weitgehende Vermeidung von Nahrungs-
haltung die Reduzierung von Nährstoffausschei-
konkurrenz durch Nutzung von Futtermitteln,
dungen in den kommenden Jahren überragende
die für den Menschen nicht genießbar oder
Bedeutung erhalten wird, ist die moderne Tier-
nicht verdaulich sind.
ernährung gefragt, alle Erkenntnisse möglichst
Das vierte Element der FEFAC-Vision 2030 für
rasch in die Praxis umzusetzen. Wichtige Vor-
eine moderne Tierernährung widmet sich ins-
arbeiten dazu sind bereits erfolgt. Allerdings
gesamt dem Kapitel Nachhaltigkeit, wobei
konnte das vollständige System der Proteinbe-
der umfassende Nachhaltigkeitsbegriff der
EU-Kommissar Vytenis Adriukaitis
wertung beim Wiederkäuer noch nicht veröffentlicht und damit noch nicht beschlossen werden.
Vereinten Nationen zugrunde gelegt ist, wie er
1992 in Rio beschlossen wurde. Demnach kann
FEFAC-Präsident Ruud Tijssens machte bei der
es keine „ökologische Nachhaltigkeit“, eine
einstimmigen Verabschiedung der FEFAC-Vision
Eine ähnliche Erfahrung haben Unternehmen in
ökonomische oder eine soziale Nachhaltigkeit
2030 im Vorstand deutlich, dass wir als Branche
den letzten Monaten mit der Anwendung der
geben. So unbequem es auch sein mag, so klar
mit dieser Vision und dem Bekenntnis zu einer
Nettoenergiebewertung beim Schwein machen
wird man sich der Tatsache zu stellen haben,
wissenschaftsbasierten Tierernährung nicht
müssen. Die formalen Beschlussfassungen der
dass jede Maßnahme eines Einzelnen, eines
mehr länger nur „die Müller und Mischer“ sind,
wissenschaftlichen Gremien der Tierernährung
Unternehmens oder auch einer ganzen Branche
sondern als ganze Branche einen bedeutenden
verharren in Deutschland seit vielen Jahren bei
vielfältige Auswirkungen hat und dass nach-
Schritt zur Übernahme gesellschaftlicher Verant-
der Energiebewertung für Schweine auf der
haltiges Handeln in jeder Hinsicht dringend
wortung gegangen sind.
Stufe der Umsetzbaren Energie. Im europäischen
erforderlich und für die Zukunft unverzichtbar
ist. Letztlich bleibt zu diesem Kapitel der Vision
2030 festzuhalten, dass die moderne Tierernährung, die nicht nur, sondern auch auf höchste
Leistung und höchst Effizienz sieht, die „Spinne
im Netz der Nachhaltigkeit“ ist.
Der DVT hat sich maßgeblich an der Erarbeitung
der FEFAC-Vision beteiligt. Allen Mitgliedern
wurde vor der Verabschiedung im FEFAC-Vorstand im April der Entwurf der Vision 2030 in
englischer Sprache bekannt gemacht und zur
46
FEFAC-Präsident Ruud Tijssens (links) in der Diskussion zur FEFAC-Vision 2030
TIERERNÄHRUNG UND WISSENSCHAFT
Umfeld und außerhalb Europas haben sich da-
an die Tierernährung in der Praxis am besten zu
einen erheblichen Beitrag zur Problemlösung
gegen die Bewertungen auf Ebene der Netto-
begegnen ist, muss letztlich von den Unterneh-
in diesen Bereichen beitragen. Diese Beiträge
energie durchgesetzt. Es mag in einigen Berei-
men in der Tierhaltung und in der Futtermittelwirt-
müssen zudem vergleichsweise schnell um-
chen sinnvoll sein, den wissenschaftlichen
schaft beantwortet werden. Die Diskussion mit
gesetzt werden, da mittlerweile sowohl der
Diskurs um die „richtige“ wissenschaftliche
unterschiedlichen Gremien kann hilfreich sein,
Gesetzgeber im Umweltrecht als auch die Ver-
Erkenntnis um seiner selbst willen zu führen.
die richtigen Wege zu finden. Die drängenden
braucher bzw. der Lebensmitteleinzelhandel
Dies ist auch notwendige Aufgabe wissenschaft-
Probleme in den Fragen Entlastung der Umwelt,
ständig neue Maßstäbe setzen. Tierernährung
licher Gremien. Dennoch kann es wichtige und
Ressourceneffizienz, Gesunderhaltung und
und Futtermittelwirtschaft laufen Gefahr, die
gute Gründe geben, in der praktischen Tier-
Tierwohl sind für den Erhalt der Tierproduktion
Gestaltungshoheit in den ureigensten Frage-
ernährung zu neuen Bewertungen und neuen
in Deutschland von existenzieller Bedeutung.
stellungen zu verlieren, wenn nicht schnell
Systemen zu gelangen. Dies ist keineswegs
Die moderne Tierernährung kann und muss
gehandelt wird.
gleichzusetzen mit dem Verlassen einer wissenschaftsbasierten Tierernährung, wie sie auch
und gerade im FEFAC-Leitbild 2030 niedergelegt ist.
Erkenntnisse sind nicht nur deshalb nicht neutral
oder nicht richtig, weil sie von Unternehmen erarbeitet wurden. Vielmehr gelten die allgemein
anerkannten Regeln wissenschaftlichen Arbeitens. Auch mit diesen Grundsatzfragen hat sich
der DVT-Ausschuss Tierernährung und Futtermittelrecht intensiv zu befassen. Wie den wachsenden Herausforderungen und Anforderungen
47
ANHANG
DVT-Organigramm
Mitgliederversammlung
Fachbezogene Ausschüsse
Produktbezogene
Ausschüsse/Arbeitsgruppen
Ausschuss für
Futter und Veredlung
Ausschuss für
Milchaustauschfutter
NORD
Ausschuss für
Heimtierfutter
NORD-OST
Ausschuss für
Rohstoffqualität
Getreideausschuss
Regionalgruppen
WEST
SÜD
AG Zusatzstoffe
Ausschuss für Tierernährung
und Futtermittelrecht
Fachabteilung
AG Einzelfuttermittel
Ausschuss für
Öffentlichkeitsarbeit
AG Nachhaltigkeit
Vorstand/Präsidium
Geschäftsstelle
48
Mineralfutter
Beratungsausschuss
Mineralfutter
ANHANG
DVT-Präsidium und -Vorstand
Heinz Neesen
Vizepräsident
GS agri,
Schneiderkrug
Jan Lahde
Präsident
HANSA Landhandel,
Heeslingen
Carolin Braun-Majer
Vizepräsidentin
DEWA-Kraftfutterwerk,
Emskirchen
Bernd Becker
Raiffeisen Kraftfutterwerk
Mittelweser-Heide,
Schweringen
Heinz Daske
HL Hamburger
Leistungsfutter,
Hamburg
Dr. Antje Eckel
Fa. Dr. Eckel,
Niederzissen
Dr. Anton Einberger
Trouw Nutrition
Deutschland,
Burgheim
Ernst Friedlaender
Deutsche Tiernahrung
Cremer, Düsseldorf
Dr. Franz Josef Messing
Hermann Schräder
HS-Kraftfutterwerk,
Ochtrup
Bernd Neteler
Wulfa-Mast,
Dinklage-Wulfenau
Karl Schneider
Fa. Karl Schneider,
Hergatz
Ronald van de Ven
ForFarmers,
Lochem (NL)
Dr. Bernhard Wesseling
Deutsche Vilomix
Tierernährung,
Neuenkirchen-Vörden
Ehrenmitglieder
des DVT:
Ulrich Wagner
DEWA-Kraftfutterwerk,
Emskirchen
Franz Josef Juchem
Fa. Juchem,
Eppelborn
Manfred Schräder
Hermann Schräder
HS-Kraftfutterwerk, Ochtrup
49
ANHANG
DVT-Regionalgruppen
Vorstand der Regionalgruppe Nord Bernd Neteler
Vorsitzender
Wulfa-Mast, Dinklage-Wulfenau
Bernd Becker
Raiffeisen Kraftfutterwerk
Mittelweser-Heide, Schweringen
(Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Dr. Hermann-Josef Baaken – Ba)
Ulrich Brinkhus
Deutsche Tiernahrung Cremer, Höltinghausen
Heinz Neesen
GS agri, Schneiderkrug
Dr. Walter Helms
Fa. H. Bröring, Dinklage
Albert Weersmann
Raiffeisen Ems-Vechte, Klein Berßen
Jan Lahde
HANSA Landhandel, Heeslingen
Vorstand der Regionalgruppe Nord-Ost
Heinz Daske
Vorsitzender
HL Hamburger Leistungsfutter, Hamburg
Dr. Gunnar Springer
Stellvertretender Vorsitzender
Vollkraft Mischfutterwerke, Rendsburg
(Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Dr. Knut Schubert – Sch)
Wolfgang Illesch
Hendrix Illesch, Beelitz
Bernd Schmitz
ATR Futtermittel, Ratzeburg
Stefan Plähn
Hauptgenossenschaft Nord, Kiel
Johann Stöfen
J. Stöfen Landhandel und Kraftfutterwerk,
Wesselburen
Dirk Riemann
Deutsche Tiernahrung Cremer, Herzberg
Vorstand der Regionalgruppe West
Dr. Franz Josef Messing
Vorsitzender
Hermann Schräder HS-Kraftfutterwerk, Ochtrup
Stefan Alius
Agrifirm Deutschland, Greven
(Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Birgit Maier-Stein – MS)
Thomas Bernsmann
Deutsche Tiernahrung Cremer, Düsseldorf
Michael Heiliger
Fa. Michael Heiliger, Zülpich
Vorstand der Regionalgruppe Süd
Karl Schneider
Vorsitzender
Fa. Karl Schneider, Hergatz
Carolin Braun-Majer
DEWA-Kraftfutterwerk, Emskirchen
(Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Peter Radewahn – Ra)
Friedhelm Donde
Weissachmühle, Oberstaufen
René Höhborn
Südthüringer Getreide und Mischfutter, Thernar
Kai Engelhardt
Reika, Reinsdorf
Dr. Kurt Matthes
Deutsche Tiernahrung Cremer, Mannheim
Mitglieder der Regionalgruppen sind die in der jeweiligen Region tätigen Unternehmen
50
René Schwarz
Raiffeisen Sauerland Hellweg Lippe, Werl
ANHANG
DVT-Fachabteilungen und -Ausschüsse
Vorstand der Fachabteilung Mineralfutter Dr. Anton Einberger
(Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Peter Radewahn – Ra)
Vorsitzender
Trouw Nutrition Deutschland, Burgheim
Rolf Döring
Salvana Tiernahrung,
Klein-Offenseth-Sparrieshoop
Jürgen Brönneke
Bergophor-Futtermittelfabrik, Kulmbach
Knud Koch
Fa. H. Wilhelm Schaumann, Pinneberg
Richard Waldinger
Sano – Moderne Tierernährung, Loiching
Dr. Martin Wörner
Josera, Kleinheubach
Dr. Wolfgang Markert
Biomin Additive Deutschland, Stadtoldendorf
Ausschuss Futter und Veredlung Dr. Walter Helms
Vorsitzender
Fa. H. Bröring, Dinklage
Josef Abeling
Flemming + Wendeln, Garrel
(Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Dr. Hermann-Josef Baaken – Ba)
Henk Eggink
ForFarmers Langförden, Vechta-Langförden
Ernst Friedlaender
Deutsche Tiernahrung Cremer, Düsseldorf
Wilfried Fleming
Rothkötter Mischfutterwerk, Meppen-Versen
Hauke Thordsen
ATR Landhandel, Ratzeburg
Ausschuss
Heimtierfutter (Ra)
Ausschuss
Milchaustauschfutter (Sch)
Getreideausschuss
(Sch)
Dr. Franz-Josef Neumann
Vorsitzender
bosch Tiernahrung,
Blaufelden
Dr. Jan Voss
Vorsitzender
Bewital,
Südlohn
Konrad Weiterer
Vorsitzender
Landhandel Weiterer,
Algermissen
Arbeitsgruppe
Zusatzstoffe (Ra)
Arbeitsgruppe
Einzelfuttermittel (MS)
Arbeitsgruppe
Nachhaltigkeit (Ba)
Sprecherteam:
Dr. Antje Eckel
Fa. Dr. Eckel,
Niederzissen
Vorsitz:
DVT-Geschäftsstelle
Dr. Anton Einberger
Vorsitzender
Trouw Nutrition Deutschland,
Burgheim
Doris Pulte
Fa. Pulte,
Rimsting
Dr. Stefan Mack
Evonik Industrie AG,
Hanau-Wolfgang
Mitglieder der produktbezogenen Ausschüsse und Arbeitsgruppen sind alle im jeweiligen Bereich tätigen Mitgliedsunternehmen
51
ANHANG
DVT-Ausschüsse
Beratungsausschuss Mineralfutter Dr. Wolfgang Markert
Vorsitzender
Biomin Additive Deutschland, Stadtoldendorf
Hans-Leopold Altrogge
Altromin Spezialfutter, Lage
Martin Juckenack
Deutsche Vilomix Tierernährung, Neuenkirchen
Carsten Lenke
HL Hamburger Leistungsfutter, Hamburg
(Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Peter Radewahn – Ra)
Christian Müller
Höveler Spezialfutterwerke, Dormagen
Stefanie Roberg
Miavit, Essen (Oldenburg)
Dr. Thomas Müller-Dittmann
Fa. Karl Wolpers, Hildesheim
Dr. Peter Streit
Likra West, Ingolstadt
Johannes Prüllage
Gesellschaft für Tierernährung, Wildeshausen
Dr. Klaus Strotmann
Hermann Luchterhand Mineralfutterwerk, Achim
Dr. Gerd-Harald Richter
Basu Mineralfutter, Bad Sulza
Stephan Zumsande
UNA-HAKRA, Hamburg
Ausschuss für Tierernährung und Futtermittelrecht Dr. Uwe Bornholdt
Vorsitzender
Deutsche Tiernahrung Cremer, Mannheim
Katrin Grothaus
Biochem, Lohne
Ulrich Pape
HANSA Landhandel, Heeslingen
Christine Albrecht
UNA-HAKRA, Hamburg
Dr. Jürgen Herbst
Bayerische Kraftfuttergesellschaft, Dietmannsried
Dr. Norbert Prang
Fa. H. Bröring, Dinklage
Alfons Benkhoff
Hermann Schräder HS-Kraftfutterwerk, Ochtrup
Dr. Jürgen Kemna
HL Hamburger Leistungsfutter, Hamburg
Wilco Engberts
ForFarmers, Lochem
Dr. Franz-Josef Neumann
bosch Tiernahrung, Blaufelden
Ausschuss für Rohstoffqualität Miguel Diaz Martinez
Vorsitzender
Deutsche Tiernahrung Cremer, Düsseldorf
Peter Brennecke
ForFarmers Langförden, Vechta-Langförden
Detlef Bretz
DEWA-Kraftfutterwerk, Emskirchen
Jürgen Gossel
UNA-HAKRA, Hamburg
Dr. Mathias Guhe
Raiffeisen Ems-Vechte, Klein Berßen
Carolin Braun-Majer
Vorsitzende
DEWA-Kraftfutterwerk, Emskirchen
Ann-Kristin Baumann
Hauptgenossenschaft Nord, Kiel
Sylvia Gribbe
Miavit, Essen (Oldenburg)
Helga Schleuter-Päsler
Lohmann Animal Nutrition, Cuxhaven
Dr. Pius Zinner
Agrifirm Deutschland, Greven
(Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Dr. Knut Schubert – Sch)
Eric Hoffmann
Hauptgenossenschaft Nord, Kiel
Derk Pauls
HANSA Landhandel GmbH & Co. KG
Stefan Kreutzmann
Agrifirm Deutschland, Drentwede
Andreas Rohr
beweka Kraftfutterwerk, Heilbronn
Daniel Loos
Hermann Schräder HS-Kraftfutterwerk, Ochtrup
Werner Rönker
Fa. H. Bröring, Dinklage
Bernd Neteler
Wulfa-Mast, Dinklage-Wulfenau
Bernd Rötgers
GS agri, Schneiderkrug
Dierk Oltmann
ATR Landhandel, Ratzeburg
Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit 52
(Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Peter Radewahn – Ra)
(Ansprechpartner in der DVT-Geschäftsstelle: Britta Noras – bn)
Nicole Haag
agron, Sögel
Sina Nordhausen
Bewital, Südlohn
Nicolas Jungbluth
Leiber, Bramsche
Anja Suding-Turi
Fa. H. Bröring, Dinklage
Volker Kaup
Deutsche Tiernahrung Cremer, Düsseldorf
ANHANG
DVT-Geschäftsstelle
Geschäftsführung
Dr. Hermann-Josef Baaken (Ba)
Tel.: 0228 97568-29
E-Mail: [email protected]
Peter Radewahn (Ra)
Tel.: 0228 97568-24
E-Mail: [email protected]
Themenschwerpunkte:
• Agrar- und Agrarmarktpolitik
• Qualitätsmanagement
• Haushalt/Finanzen
• Personal und Geschäftsstellenorganisation
•Kommunikation
Themenschwerpunkte:
• Futtermittelrecht, -kontrolle
• Tierernährung, Forschung
• Fütterungsberatung
• Feedmagazine/Kraftfutter
Referenten
Birgit Maier-Stein
(MS)
Fachreferentin
Tel.: 0228 97568-25
E-Mail: [email protected]
Britta Noras (bn)
Pressereferentin
Tel.: 0228 97568-23
E-Mail: [email protected]
Dr. Knut Schubert (Sch)
Marktreferent
Tel.: 0228 97568-27
E-Mail: [email protected]
Themenschwerpunkte:
• Qualitätsmanagement
• Gentechnik
• Veterinärrecht
• Lebensmittelrecht
• Exportfragen
Themenschwerpunkte:
• Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
• interne Kommunikation
• Publikationen
• Internet
• Veranstaltungen
Themenschwerpunkte:
• Märkte, Marktordnungen
• Kontrakt- und Handelsrecht
• Betriebswirtschaft
• Arbeitsgemeinschaft Lieferantenaudit (AGL)
• Außenhandel, Umwelt, Logistik
• Statistik
Assistent der Geschäftsführung
Tobias Wiedenmann
Tel.: 0228 97568-28
E-Mail: [email protected]
Aufgabenschwerpunkte:
• projektbezogene Unterstützung der Geschäftsführung und Referenten
• Fachrecherchen
• Datenbanken
Buchhaltung/Teamassistenz
Katrin Larisch
Buchhaltung
Tel.: 0228 97568-22
E-Mail: [email protected]
Daniele Erdorf
Teamassistenz
Tel.: 0228 97568-20
E-Mail: [email protected]
Aufgabenschwerpunkte:
• Buchhaltung/Rechnungswesen
• Mitgliederverwaltung
• Mitgliederstatistik
Aufgabenschwerpunkte:
• Geschäftsstellenorganisation
• Termine
• Veranstaltungen
53
ANHANG
DVT-Mitglieder
A
B
C
D
54
A.G.H. Agrarhandelsges. mbH, Mindelheim
ADDCON GmbH, Bonn
ADIFO GmbH, Maldegem, BE
Agrar Handelsgesellschaft Salzfurtkapelle mbH & Co. KG, Zörbig / OT Salzfurtkapelle
Agri Nutrition BV, Doetinchem, NL
AGRI VITA Spezialfutter GmbH, Westerstede
Agrifirm Deutschland GmbH, Greven
agro Food Solution GmbH, Werder/Havel
AGROCHEMICA GMBH, Bremen
Agromed Austria GmbH, Kremsmünster, AT
agron GmbH & Co. KG, Sögel
agrosom GmbH, Mölln
AHG Agrarhandelsgesellschaft mbH + Co. Warenvertriebs KG, Langenzenn
Albrecht GmbH, Aulendorf
ALLTECH (Deutschland) GmbH, Düsseldorf
almapharm GmbH + Co. KG, Wildpoldsried
Altenburger Kraftfutterwerk und Getreidehandel (ALKA) GmbH, Altenburg
Altmärkisches Kraftfutterwerk Rittleben GmbH, Apenburg-Winterfeld OT Rittleben
Altromin Spezialfutter GmbH & Co. KG, Lage
animalPro nutrition GmbH, Bad Oldesloe
Anitox Limited, Reusel, NL
Asam Mangmühle GmbH & Co. KG, Weil / Obb.
ASL GmbH & Co. KG, Südlohn
ATR Futtermittel GmbH & Co. KG, Ratzeburg
Austing Mischfutterwerk GmbH & Co. KG, Damme
AWE Agrarhandel Weser-Ems GmbH & Co. KG, Varel-Altjührden
B&K Agrar GmbH, Mühlen
Bärmühle Langenhessen GmbH, Werdau/OT Langenhessen
BASF SE, Lampertheim
BASU Mineralfutter GmbH, Bad Sulza
Bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft Vechta-Langförden eG, Vechta-Calveslage
Bäuerliche Bezugs- und Absatzgenossenschaft Varensell eG, Verl
BBR Brot- und Backwaren Recycling GmbH, Holdorf
Berg + Schmidt GmbH & Co. KG, Hamburg
Bergophor Futtermittelfabrik Dr. Berger GmbH & Co. KG, Kulmbach
beweka Kraftfutterwerk GmbH, Heilbronn
BEWITAL agri GmbH & Co. KG, Südlohn-Oeding
BEWITAL petfood GmbH & Co. KG, Südlohn-Oeding
Bio Eichenmühle GmbH & Co. KG, Stavenhagen/Basepohl
Bioaktiv-Pulver Produktions- und Vertriebs GmbH, Zeitz
Biochem Zusatzstoffe Handels- und Produktionsgesellschaft mbH, Lohne
BIOMIN Additive Deutschland GmbH, Stadtoldendorf
BIOMIN Deutschland GmbH, Aalen
BKF Belziger Kraftfutter GmbH, Belzig
Blattin Mineralfutterwerk Seitschen GmbH & Co. KG, Göda
Landhandel-Mühle Böckenhoff GmbH, Südlohn-Oeding
Börde Agrarhandel Langeneicke GmbH, Geseke-Langeneicke
bosch Tiernahrung GmbH & Co. KG, Blaufelden-Wiesenbach
Brehop GmbH & Co. KG, Stemwede-Wehdem
Brenntag GmbH, Mülheim an der Ruhr
Landhandel Rainer Bruns GmbH & Co. KG, Visbek-Rechterfeld
H. Bröring GmbH & Co. KG, Dinklage
Cargill Deutschland GmbH, Krefeld
Cargill Premix & Nutrition, Rotterdam, NL
Coppens International GmbH, Nettetal
Crespel & Deiters GmbH & Co. KG, Ibbenbüren
Damolin GmbH, Hamburg
Danisco Deutschland GmbH, Niebüll
DE VERBAND GROUP, Perl-Besch
DEIKRA-FUTTER GmbH, Thannhausen
Delacon Biotechnik GmbH, Steyregg, AT
DELTA Tierernährung GmbH, Teisendorf
Demharter Mischfutterwerk GmbH & Co. KG, Schwabmünchen
DENKAVIT Futtermittel GmbH, Warendorf
Deutsche Tiernahrung Cremer GmbH & Co. KG, Düsseldorf
DEWA-Kraftfutterwerk Georg Wagner GmbH & Co. KG, Emskirchen
Friedrich Diekgerdes Landhandel GmbH, Hemmelte (Oldb.)
DOSTOFARM GmbH, Westerstede
Dr. Eckel GmbH, Niederzissen
DSM Nutritional Products GmbH, Bramsche
E
F
G
H
I
J
K
L
E.F.S. Deutschland GmbH, Damme
Franz Egenberger GmbH, Thierhaupten
Heinrich Eggersmann Futtermittelwerke GmbH, Rinteln
Eiba-Kraftfutterwerk Nachf. Peter Eidebenz KG, Babenhausen/Hessen
Eilers Futtermittel GmbH & Co. KG, Emsdetten
ELANCO Animal Health Abt. der Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg
EURODUNA Rohstoffe GmbH, Barmstedt
Evonik Industries AG, Hanau-Wolfgang
EW Nutrition GmbH, Visbek
EXTRA-Vit GmbH, Möhnesee/Delecke
FANON D.O.O., Petrijanec, HR
FeedValid GmbH, Hamm
Bruno Fehse u. Sohn GmbH u. Co. KG, Estorf-Leeseringen
FERAVET GmbH & Co. KG, Twistringen
Fleming + Wendeln GmbH & Co. KG, Garrel
ForFarmers Langförden GmbH, Vechta-Langförden
ForFarmers B.V., Lochem, NL
ForFarmers Thesing Mischfutter GmbH & Co. KG, Rees-Haffen
FORTAN GmbH & Co. KG, Wuppertal
Franz Juchem GmbH, Eppelborn
Freisl Kraftfutter GmbH, Habach
Fulminant GmbH, Stockach
GBT Europe GmbH, Neuss
Gerswalder Mühle GmbH & Co. KG, Prenzlau
Gesellschaft für Tierernährung mbH, Wildeshausen
Gites GmbH, Sassenberg
GS agri eG, Schneiderkrug
Gut Rosenkrantz Bio Futter GmbH & Co. KG, Neumünster
Dr. Hesse Tierpharma GmbH & Co. KG, Hohenlockstedt
HaBeMa Futtermittel GmbH & Co. KG, Hamburg-Wilhelmsburg
HAGES Hans G. E. Sievers GmbH & Co. KG, Hamburg
HANSA Landhandel GmbH & Co. KG, Heeslingen
Harzer Tiernahrung GmbH, Salzgitter-Ringelheim
Hatter-Mühle, Hatten
Hauptgenossenschaft Nord AG, Kiel
Michael Heiliger GmbH & Co. KG, Zülpich
Herbert Hintz GmbH, Nehms
Hermann Haars GmbH & Co. KG, Kollmar
Hermann Schräder HS-Kraftfutterwerk GmbH & Co. KG, Ochtrup
HL Hamburger Leistungsfutter GmbH, Hamburg
HOCO-Mühle GmbH, Colnrade
HOFMANN NUTRITION AG, Bützberg, CH
HOHBURG Mineralfutter GmbH, Hohburg
Höveler Spezialfutterwerk GmbH & Co. KG, Dormagen
Humavet Dr. Arndt GmbH, Bremen
Inter-Harz GmbH, Klein Offenseth-Sparrieshoop
Interquell GmbH, Wehringen
Intertek Food Services GmbH, Linden
Invaso GmbH, Ergoldsbach
IWEST Tierernährung Dr. Meyer & Co. KG, Hohenpeißenberg
Jadis Additiva, PN Schiedam, NL
Josera GmbH & Co. KG, Kleinheubach
KAMA-Futter GmbH & Co. KG, Senden/Iller
KEMIN Deutschland GmbH, Düsseldorf
Dr. Ernst Kolb GmbH, Marsberg
Kraftfutter Meyer GmbH, Twistringen
Kraichgau Raiffeisen Zentrum eG, Eppingen
Wilhelm Krampe GmbH & Co. KG, Coesfeld-Lette
Bernhard Kreiling GmbH & Co. KG, Bersenbrück
Lallemand Animal Nutrition, Wien, AT
Dietrich Landwehr GmbH, Weyhe-Leeste
Landwirtschaftliche Bezugsgenossenschaft eG Damme, Damme
LANXESS Distribution GmbH, Leverkusen
Leiber GmbH, Bramsche
Leipziger Kraftfuttermittel GmbH, Leipzig
Lhoist Western Europe Rheinkalk GmbH, Wülfrath
Likra West GmbH, Ingolstadt
Lohmann Animal Nutrition GmbH, Cuxhaven
ANHANG
M
N
O
P
Q
R
S
Thomas Löckemann, Saerbeck
Hermann Luchterhand GmbH, Achim
LUCTA SA, Montornès del Vallès/Barcelona, ES
Markus-Mühle GmbH & Co. KG, Langenhahn
Martens Spezialfutter GmbH & Co. KG, Dötlingen/Brettorf
MEGA Tierernährung GmbH & Co. KG, Visbek
Heinrich Meier Mühle und Futtermittelhandel GmbH & Co. KG, Hille
Meika Tierernährung GmbH, Großaitingen
MERA Tiernahrung GmbH, Kevelaer
MIAVIT GmbH, Essen (Oldb.)
Mischfutter Werke Mannheim GmbH, Mannheim
Möhlenkamp GmbH & Co. KG, Lorup
Molkerei MEGGLE Wasserburg GmbH & Co. KG, Wasserburg am Inn
Mühle Ebert Dielheim GmbH, Dielheim
J. Müller Agri + Breakbulk Terminals GmbH & Co. KG, Brake
Heinrich Nagel KG (GmbH & Co.), Hamburg
Naturmühle Vechteland GmbH, Hoogstede
NOACK Deutschland GmbH, Warendorf
NOBA B.V., Amsterdam, NL
NORLAC GmbH, Zeven
Nuscience Group, Gent (Drongen), BE
Nutri-Ad International NV, Turnhout, BE
Oliver Warneke Tiernahrung e.K., Söhlde
Orffa (Deutschland) GmbH, Wesel
PAFAHG Mischfutter GmbH, Auma
PALITAL GmbH & Co. KG, Südlohn-Oeding
Pancosma & Associates Marketing, Grand-Saconnex (Geneva), CH
PerNaturam GmbH, Gödenroth
Pfeifer & Langen GmbH & Co. KG, Köln
Phileo – Lesaffre Animal Care, De Rijp, NL
Phytobiotics Futterzusatzstoffe GmbH, Eltville
J. August Plambeck GmbH & Co. KG, Brügge
Dr. Ponsold GmbH, Oschersleben
PROHAMA B.V., Ludwigshafen
Provita Supplements GmbH, Pinneberg
Provital Agrar GmbH, Nettetal
Pulte GmbH & Co. KG, Rimsting
Qualitätsfutter Ostrachtal GmbH, Ostrach
Raiffeisenbank im Stiftland eG, Tirschenreuth
Raiffeisen Ems-Vechte Warengeschäft der Raiffeisenbank Emsland-Mitte eG, Klein Berßen
Raiffeisen Hohe Mark Hamaland eG, Dorsten-Lembeck
Raiffeisen Kraftfutterwerk Kehl GmbH, Kehl
Raiffeisen Lübbecker Land AG, Stemshorn
Raiffeisen Mischfutter Hase Ems GmbH, Ankum
Raiffeisen Mittelems eG, Geeste/Osterbrock
Raiffeisen Sauerland Hellweg Lippe eG, Werl
Raiffeisen Warendorf eG, Warendorf
Raiffeisen Warengenossenschaft Markhausen eG, Markhausen
Raiffeisen-Warengenossenschaft Niedersachsen Mitte eG, Schweringen
Raiffeisen-Warengenossenschaft Emsland-Süd eG, Lünne
Raiffeisen-Warengenossenschaft Teuto-Süd eG, Glandorf
REIKA GmbH, Reinsdorf
REKASAN Mineralfutter und Futteradditive GmbH, Kaulsdorf/Thüringen
RETORTE GmbH, Röthenbach a. d. Pegnitz
J. RETTENMAIER & SÖHNE GmbH & Co. KG, Rosenberg
RLBS Mischfutter GmbH & Co. KG, Büren
Roquette GmbH, Frankfurt am Main
Rörig-Hartig & Co. Landwarenhandel GmbH, Wolfhagen
Roth Agrarhandel GmbH, Kirchhain
Rothkötter Mischfutterwerk GmbH, Meppen-Versen
Rübelmann GmbH & Co. KG, Viernheim
Rubin Mühle GmbH, Lahr-Hugsweier
RWG Groß Lessen-Diepholz eG, Sulingen-Groß Lessen
RWT Kraftfutter und Landhandel GmbH, Wilkau-Haßlau
SaluVet GmbH, Bad Waldsee
SALVANA TIERNAHRUNG GmbH, Klein-Offenseth-Sparrieshoop
Sano – Moderne Tierernährung GmbH, Loiching
H. Wilhelm Schaumann GmbH, Pinneberg
Schellinger KG, Weingarten
Xaver Scheule GmbH, Kirchheim/Unterallgäu
Schils BV, Sittard, NL
Schippers GmbH, Kerken
Schkade Landhandel GmbH, Weißenberg
Annchen Schmidt e.K., Hude
Karl Schneider GmbH & Co. KG, Hergatz
Schwäbische Kraftfutterfabrik Hans Hafner GmbH, Ichenhausen
SGS Germany GmbH, Taunusstein
Sinta Gesellschaft für Tiergesundheit mbH, Schwarzenborn
SLOTEN GMBH, Diepholz
SOLVAY Chemicals GmbH, Rheinberg
Spezialfutter Neuruppin GmbH & Co. KG, Neuruppin
Spiess-Urania Chemicals GmbH, Hamburg
SPINNE Walzenmühle GmbH & Co. KG, Oelde
ssniff Spezialdiäten GmbH, Soest
St.-Georgs-Mühle, Marktoberdorf
STADER SAATZUCHT eG, Stade
Wilhelm Stelter Landhandel e.K., Scholen
Straacher Produktions- u. Handels-GmbH, Lutherstadt Wittenberg
J. Stöfen GmbH, Wesselburen
Wilhelm Ströh jun. GmbH & Co. KG, Hobbersdorf bei Lübeck
Südthüringer Getreide und Mischfutter GmbH, Themar
Südzucker AG, Mannheim
T Themann Kraftfutter GmbH, Bösel
H. Thamann & Leiber GmbH, Neuenkirchen-Vörden
C. Thywissen GmbH, Neuss
Tiernahrung Osterode GmbH, Osterode
Tihen GmbH & Co. KG, Bawinkel
TIMAC Agro Deutschland GmbH, Troisdorf
Johannes Timmermann GmbH & Co. KG, Schillsdorf
Futtermühle Tock GmbH, Wallerfangen
Trede & von Pein GmbH, Dammfleth
Tremonis GmbH, Dortmund - Brackel
Trockenwerk Eldena GmbH, Bresegard b. Eldena
Trocknungs- und Futtermittelvertriebsgesellschaft mbH, Gröden
Trocknungswerk Sögel GmbH, Klein Berßen
Trouw Nutrition Deutschland GmbH, Burgheim
Trouw Nutrition Nederland BV, Putten, NL
U UNA-HAKRA Hanseatische Kraftfuttergesellschaft mbH, Hamburg
Friedrich Unger, Stuhr-Varrel
Unicorn Grain Specialties GmbH, Greven
UNIFERM GmbH & Co. KG, Werne
V Veracus GmbH, Bremerhaven
Vereinigte Kreidewerke Dammann KG, Söhlde
Verla-Pharm Arzneimittel GmbH & Co. KG, Tutzing
Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH, Neuenkirchen-Vörden
Vilstalmühle GmbH & Co. KG, Vilsbiburg
-VITARING®- biomedsystems GmbH, Kienberg/Obb.
VitaVis GmbH, Münster
Vogtmühlen Illertissen GmbH & Co. KG, Illertissen
Vollkraft Mischfutterwerke GmbH, Rendsburg
W WB Qualitätsfutterwerk GmbH, Windsbach
Weissachmühle M. Köberle GmbH & Co. KG, Oberstaufen
Welding GmbH & Co. KG, Hamburg
Holzmühle Westerkamp GmbH, Visbek
Wibbeke GmbH & Co. KG, Lichtenau-Grundsteinheim
Wilhelm Sölter Getreidemühle & -handel GmbH, Meerbeck
WIMEX Agrarprodukte Import und Export GmbH, Baasdorf
Witt Agrar GmbH, Hamburg
Karl Wolpers Kommanditgesellschaft, Hildesheim
Worlée NaturProdukte GmbH, Hamburg
Wübken GmbH & Co. KG, Billerbeck
Wulfa-Mast GmbH, Dinklage-Wulfenau
Y Yara GmbH & Co. KG, Dülmen
Z Zimmerer-Werk GmbH, Hohenthann
Zinpro Animial Nutrition, Inc., PJ Boxmeer, NL
Zirn-Mühle OHG, Ebenweiler
ZMC-Europe GmbH, Hamburg
Zoetis Deutschland GmbH, Berlin
55
ANHANG
Zusammenhänge in der Futtermittelwirtschaft
Importhandel
Futterzusatzstoffe
Einzelfuttermittel/Rohstoffe
Landwirtschaft,
Agrarhandel
Premixe
Lebensmittelindustrie (Öl-/Mehlmühlen,
Stärke- und Zuckerindustrie,
Getränkeindustrie; Molkereien)
Mineral.
Produkte
Mischfutterhersteller
Alleinfutter/
Ergänzungsfutter
Mineralfutter
Spezialprodukte
(Milchaustauschfutter/
Diätfutter)
Heimtierfutter
Agrarhandel
Landwirtschaft
(Quelle: DVT)
Entwicklung der Herstellung von Mischfutter in Deutschland insgesamt (Kalenderjahre, in Mio. t)
Mischfutterherstellung in Deutschland
im Kalenderjahr 2015 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Summe Monats- und Jahresmelder, in Tonnen)
Land/
Region
Summe
Region
NORD
Summe
Region
SÜD
Summe
Region
OST
Deutschland
insgesamt
im Zeitraum
von – bis
Rinder
Schweine
Legehennen
Mastgeflügel
Kälber
Pferde
Sonstige
Mischfutter
insgesamt
01/15 – 12/15
4.445.101
8.312.771
1.177.988
2.697.733
193.179
145.433
194.385
17.166.590
01/14 – 12/14
4.669.642
8.211.283
1.080.304
2.624.759
195.290
139.365
203.129
17.123.772
± in t
– 224.541
101.489
97.684
72.974
– 2.111
6.068
– 8.744
42.819
± in %
– 4,8
+ 1,2
+ 9,0
+ 2,8
– 1,1
+4,4
– 4,3
+ 0,3
01/15 – 12/15
1.570.908
330.448
337.333
479.265
92.158
92.709
69.823
2.972.644
01/14 – 12/14
1.833.411
463.440
368.893
493.527
104.350
96.212
89.388
3.449.221
± in t
– 262.503
– 132.992
– 31.560
– 14.262
– 12.192
– 3.503
– 19.565
– 476.577
± in %
– 14,3
– 28,7
– 8,6
– 2,9
– 11,7
– 3,6
– 21,9
– 13,8
3.216.130
01/15 – 12/15
531.189
915.359
773.378
892.236
24.443
2.005
77.520
01/14 – 12/14
654.156
1.019.730
752.791
909.293
28.938
3.137
79.530
3.447.575
± in t
– 122.967
– 104.371
20.587
– 17.057
– 4.495
– 1.132
– 2.010
– 231.445
± in %
– 18,8
– 10,2
+ 2,7
– 1,9
– 15,5
– 36,1
– 2,5
– 6,7
01/15 – 12/15
6.547.198
9.558.578
2.288.699
4.069.234
309.780
240.147
341.728
23.355.364
01/14 – 12/14
7.157.209
9.694.453
2.201.988
4.027.579
328.578
238.714
372.047
24.020.568
± in t
– 610.011
– 135.875
86.711
41.655
– 18.798
1.433
– 30.319
– 665.204
± in %
– 8,5
– 1,4
+ 3,9
+ 1,0
– 5,7
+ 0,6
– 8,1
– 2,8
(Quelle: BLE)
56
ANHANG
Impressum und Bildnachweise
Herausgeber:
Deutscher Verband Tiernahrung e. V. (DVT)
Beueler Bahnhofsplatz 18
53225 Bonn
Postanschrift:
Postfach 30 04 45
53184 Bonn
Tel.: +49 228 97568-0
Fax: +49 228 97568-68
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dvtiernahrung.de
Facebook: facebook.com/DVTiernahrung
Twitter: @DVTVerband
Youtube: bitly.com/1Egkwl9
QR-Code einscannen und zur Homepage gelangen:
Bildnachweise:
Das Bildmaterial folgender Behörden, Institutionen und Firmen wurde für diesen Jahresbericht mit verwendet:
Milchindustrie-Verband e. V. (MIV, Seite 11)
Fotolia.com (@vege, Seite 28/@sebra, Seite 29/@vege Seite 34)
EC Audiovisual Service/Etienne Ansotte (Seite 31)
Hermetia Baruth GmbH (Seite 33 oben)
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR, Seite 33 unten/rechts)
FEFAC (Seite 35, Seite 46 Bild unten)
Grain Club (Seite 37)
Forum Moderne Landwirtschaft e. V. (Seite 44, 45, 47 beide Bilder)
Yanne Boloh (Seite 46, Bild Mitte)
sowie DVT und privat und Screenshots von Websites
Erschienen im September 2016
57
58
DV T-JA H R E SB ER I CH T 2015 / 2016
Deutscher Verband Tiernahrung e. V. (DVT)
Beueler Bahnhofsplatz 18
53225 Bonn
Tel.: +49 228 97568-0
Fax: +49 228 97568-68
E-Mail: [email protected]
Internet: www.dvtiernahrung.de
Facebook: facebook.com/DVTiernahrung
Twitter: @DVTVerband

Documentos relacionados