Das LCB im August 2016 - Literarisches Colloquium Berlin

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Das LCB im August 2016 - Literarisches Colloquium Berlin
literarisches
colloquium
berlin
august
zweitausend
+16
Seiten eines Autors: Onetti
Ein Lese-Gespräch mit Marcel Beyer, Svenja Becker und Jürgen Dormagen
Die Bedeutung des lateinamerikanischen Autors Juan Carlos Onetti (1909 - 1994) wird nicht
bestritten, (ein beliebter Fernsehkritiker freilich entdeckte im Werk „mediokerste Pennälerprosa“), aber zugleich raunen manche Rezensenten hierzulande von „düsterer Prosa“; es heißt, in
seinen Romanen und Erzählungen herrsche ein zynischer, kalter Blick auf die Menschenwelt und
insbesondere auf Frauen, sein Stil sei „schwierig“. So gilt Onetti, den Durs Grünbein „den großen
monolithischen Meister des 20. Jahrhunderts neben Faulkner und Kafka“ nannte, außerhalb
der spanischsprachigen Welt immer noch als Geheimtipp. Auffällig ist, wie viele Schriftsteller
ihn bewundern und immer wieder neu lesen. Liegt es daran, dass der Erzähler Onetti Satz für
Satz gelesen werden will? Dann nämlich können die Seiten seiner Romane und Erzählungen
ihre Energie ausstrahlen, wird die Lektüre zu einer Befreiung.
Was der Autor tut und was beim Lesen seiner Texte geschieht, wollen die Übersetzerin Svenja
Becker, der Übersetzer und Onetti-Herausgeber Jürgen Dormagen und der Autor und OnettiLeser Marcel Beyer in einem sommerlichen Lese-Gespräch ergründen. Anlass ist der Abschluss der
fünfbändigen Werkausgabe im Suhrkamp Verlag, die mit den unlängst erschienenen „Sämtlichen
Erzählungen” eine Vielzahl in deutscher Übersetzung noch unpublizierter Texte zugänglich macht.
Für die Werkausgabe wurden Übersetzungen aus den siebziger und achtziger Jahren (zum Teil
sehr stark) überarbeitet. Eine Einladung zum (Wieder-) Lesen!
Eintritt 8 € / 5 €
20.00 Uhr Dienstag
Romane in der Rotunde (1):
„Frohburg”
20.00 Uhr Donnerstag
Lesung: Guntram Vesper
Moderation: Jens Bisky
Es scheint die Zeit der dicken Bücher zu sein. Im letzten Jahr wurde Frank Witzels „Die Erfindung der
Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969“ (817 Seiten)
mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet. Getoppt wurde dieser Roman dann in diesem Frühjahr
durch Guntram Vespers Jahrhundertroman „Frohburg“ (1002 Seiten). Es ist nicht ganz einfach,
die beiden Bücher zu vergleichen; der eine ist zentriert in Westdeutschland, der andere verortet in
Sachsen zwischen Leipzig und Chemnitz. Und doch sind beide Bücher gewaltige Zeitpanoramen.
Guntram Vesper, 1941 in Frohburg geboren, kam 1957 über Berlin in die Bundesrepublik, er studierte
in Göttingen, wo er heute noch lebt. Mit „Frohburg“ (Schöffling & Co.) gelang Vesper ein vielfältig
gebrochener, biographisch durchtränkter Roman über die beiden Deutschlands. Sandra Kegel, Mitglied
der Jury des Leipziger Buchpreises, lobte: „… eine ausschweifende Geschichts-Sammlung, die aus der
Gegenwart weit zurückreicht in den Krieg und die frühe DDR. Die komplexe Architektur des Romans
wird zusammengehalten von einem höchst souveränen Erzähler, der manisch beobachtet, Verblüffendes
weiß, und der 1957 verlassenen Landschaft seiner Kindheit ein Denkmal setzt“. Den Abend moderiert
Jens Bisky (Süddeutsche Zeitung).
Eintritt 8 € / 5 €
Die Lesungen der Reihe „Romane in der Rotunde“ finden bei geeignetem Wetter im Garten des LCB
am See statt.
Studio LCB
20.00 Uhr Dienstag
Gerhard Falkner in Lesung und Gespräch
Gesprächspartner: Ulrich Gutmair und Helene Hegemann
Moderation: Tobias Lehmkuhl
Als Dichter wurde er vielfach ausgezeichnet, seine Novelle um den Problembären Bruno war
ein Überraschungserfolg. Nun aber legt der 1951 geborene Gerhard Falkner seinen ersten
Roman vor, und der hat es in sich: Osten und Westen, Stasi, RAF und BND, Partys und Drogen
im Kreuzberg der 80er, in Mitte und im Prenzlauer Berg der 90er Jahre. Künstler und Möchtegernkünstler, Dionysos, Apollon und der leibhaftige Teufel. „Apollokalypse“ (Berlin Verlag) ist
ein mythologischer Roman, ein Akt magischen Sprechens, ein Liebesgesang und -abgesang:
„Wir waren so lange glücklich, bis irgendein unsympathisches Schicksal in irgendeiner Stunde X
uns schließlich den Hahn abdrehte.“ Gerhard Falkners Gesprächspartner im „Studio LCB” sind
der Journalist und Wendechronist Ulrich Gutmair und die Schriftstellerin und Filmemacherin
Eintritt 8 € / 5 €
Helene Hegemann. In Zusammenarbeit mit dem Deutschlandfunk. Sendung auf UKW 97,7,: 27. August 2016, 20.05 - 22.00 Uhr.
Hausgäste
Shimon Adaf, Hassan Najmi und Abdellah Taïa in Lesung und Gespräch
Es hat sich gefügt, dass im August zwei marokkanische Autoren und ein israelischer Autor mit
marokkanischen Wurzeln zu Gast sein werden im LCB. Shimon Adaf (Tel Aviv) begann seinen literarischen Werdegang in den 90er Jahren als Lyriker, dazu sind mittlerweile fünf Romane entstanden
und zuletzt ein gemeinsam mit Lavie Tidhar geschriebener Essayband in englischer Sprache: „Art
& War. Poetry, Pulp and Politics in Israeli Fiction”. Er wird – erstmals in deutscher Übersetzung –
Passagen aus dem Roman „Hochzeitsgeschenke” vorstellen. Hassan Najmi, 1959 geboren, gehört
zu den bedeutendsten Lyrikern des Maghreb und ist Mitbegründer des „Maison de la poésie au
Maroc”. Abdellah Taïa schließlich, 1973 in Rabat geboren, lebt seit 1999 in Paris. Mit Romanen
wie „Der Tag des Königs” (Suhrkamp Verlag 2010, aus dem Französischen von Andreas Riehle)
und „L'armée du salut”, den er 2013 selbst verfilmte, sorgte er für Furore. Im Juli gehörte er zu den
Teilnehmern unseres Festivals „Empfindlichkeiten. Homosexualitäten und Literatur”. Eintritt frei
20.00 Uhr Mittwoch
Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts.
Romane in der Rotunde (2):
„Drehtür”,
„Familie der geflügelten Tiger”
20.00 Uhr Donnerstag
Lesung: Katja Lange-Müller und Paula Fürstenberg
Moderation: Thomas Geiger
Katja Lange-Müller und Paula Fürstenberg sind zwei Autorinnen aus zwei Generationen, die eine
geboren 1951 in Berlin Lichtenberg, die andere, Jahrgang 1987 und in Potsdam geboren, treffen sich
gewissermaßen auf halben Weg zu einer Lesung und einem Gespräch im LCB. Nach dem sehr erfolgreichen Berlinroman „Böse Schafe“ (2007) erscheint in diesem Herbst Katja Lange-Müllers neuer Roman
„Drehtür“. Der Roman beginnt am Flughafen in München, Asta, eine Krankenschwester, die über
zwanzig Jahre im Dienste internationaler Hilfsorganisationen tätig war, kommt zurück nach Deutschland und muss damit fertig werden, nicht mehr gebraucht zu werden. Sie beobachtet Menschen, die
sie an Menschen erinnern, die sie in ihrem abenteuerlichen Leben getroffen hat. Paula Fürstenbergs
Debüt handelt davon, wie es ist, keine Erinnerungen an den eigenen Vater zu haben und keine an das
Land, in das man hineingeboren wurde. Ihr Vater hat die Familie kurz vor dem Mauerfall verlassen, da
war Johanna zwei Jahre alt. Es kursieren verschiedene Versionen vom Verschwinden des Vaters. Paula
Fürstenberg erzählt von dieser Vatersuche. Beide Autorinnen eint eine präzise Sprache und ein Sinn für
Komik und Lakonie. Eintritt 8 € / 5 €
Die Lesungen der Reihe „Romane in der Rotunde“ finden bei geeignetem Wetter im Garten des LCB
am See statt.
Romane in der Rotunde (3)
„Das Irrenhaus”
20.00 Uhr Mittwoch
Michael Krüger in Lesung und Gespräch
Moderation: Thomas Geiger
Michael Krüger ist der Tausendsassa im literarischen Leben dieses Landes. Er arbeitete Jahrzehnte
für den Carl Hanser Verlag, zunächst als Lektor, dann als Verleger. Er gab mit den „Akzenten“
eine der wichtigsten Literaturzeitschriften im deutschsprachigen Raum heraus, er schreibt Kritiken,
ist in vielen Jurys tätig und er ist gefragter Redner. Nach seinem Ausscheiden aus dem Hanser
Verlag übernahm er den Posten des Präsidenten der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Aber, und das übersieht man dann gerne bei so vielbeschäftigen Akteuren des Betriebs, er ist
auch Romancier. Soeben erschien im Innsbrucker Haymon Verlag sein neuester Roman: „Das
Irrenhaus“. Ein Mann in seinen besten Jahren erbt, ganz unvermutet, ein Mietshaus in zentraler
Münchener Lage. Er kündigt als Archivar, bezieht selbst eine leerstehende Wohnung in seiner
neuen Immobilie und alles könnte ganz einfach sein. Aber der Hausherr hat die Wette ohne seine
Mieter gemacht. Die eine droht ihm mit einem Heiratsantrag, ein anderer, ein Derivatehändler,
will ihn zu noch mehr Reichtum verführen, aber so richtig Fahrt nimmt der Roman auf, als
der Erzähler in die Haut des Vormieters der Wohnung schlüpft. Kein Käfig, sondern ein Haus
voller Narren. Michael Krüger zeichnet voller Komik ein melancholisch grundiertes absurdes
Eintritt 8 € / 5 €
Bild unserer Gesellschaft. Durch den Abend führt Thomas Geiger.
Die Lesungen der Reihe „Romane in der Rotunde“ finden bei geeignetem Wetter im Garten des LCB
am See statt.
Der Weg der Wünsche
20.00 Uhr Donnerstag
Akos Doma in Lesung und Gespräch
Moderation: Wiebke Porombka
Mit seinem neuen Roman „Der Weg der Wünsche“ nimmt Akos Doma seine Leser mit auf
eine Reise aus dem sozialistischen Ungarn der 70er Jahre nach Deutschland, die zugleich eine
Reise in seine eigene Vergangenheit darstellt. Getarnt als Urlauber am Plattensee flüchten
Teréz und Károly im Auto mit ihren beiden halbwüchsigen Kindern über Jugoslawien in den
Westen. In einem desolaten Flüchtlingslager bei Neapel folgen dramatische Monate, brechen
schlummernde Konflikte auf und die bis dahin wohlbehüteten Kinder erfahren schmerzvoll
von den Lügen und Täuschungen der Erwachsenenwelt. Immer wieder führen Rückblenden
in die Vergangenheit der Eltern zurück. Teréz muss 1945 mit ihrer Mutter und ihrer kleinen
Schwester vor der heranrückenden Ostfront durch das verschneite Österreich fliehen, der junge
Károly wird 1951 mit seiner Mutter von den neuen, kommunistischen Machthabern in die
südostungarische Ödnis deportiert und ihr Sohn wird inmitten der Wirren des Volksaufstands
1956 geboren. Der Autor und Übersetzer Akos Doma, der selbst als Jugendlicher mit seiner
Familie Ungarn verließ, erzählt von einer dramatischen Flucht und einer Familiengeschichte,
die stellvertretend für das Schicksal zahlloser Mittel- und Osteuropäer in der zweiten Hälfte
des 20. Jahrhunderts steht. Durch den Abend führt die Literaturkritikerin Wiebke Porombka.
Eintritt 8 € / 5 €
Anschließend lädt der Rowohlt Verlag zu einem kleinen Empfang. Die Veranstaltung wird aus Mitteln des Grenzgänger-Programms der Robert Bosch Stiftung unterstützt.
Astronauten.
Nachts ist es leise in Teheran
20.00 Uhr Dienstag
Die Schriftstellerinnen Shida Bazyar und Sandra Gugic in Lesung und Gespräch
Moderation: Thorsten Dönges
Shida Bazyar und Sandra Gugic, zwei junge deutschsprachige Autorinnen, sind heute Abend
mit ihren Romandebüts zu Gast im LCB. Die 1988 in Hermeskeil (Rheinland-Pfalz) geborene
Shida Bazyar stammt aus einer iranischen Familie. Sie studierte Kreatives Schreiben und
Kulturjournalismus in Hildesheim und betrat die literarische Bühne im Frühjahr 2016 mit ihrem
Debütroman „Nachts ist es leise in Teheran“ (Kiepenheuer & Witsch). Aufwühlend, anrührend und
sprachlich virtuos erzählt das Buch eine Familiengeschichte, die im Spannungsfeld der politischgesellschaftlichen Wirren im Iran ab 1979 beginnt 30 Jahre später in Deutschland endet. Die
österreichische Schriftstellerin Sandra Gugic liest aus ihrem Erstlingsroman „Astronauten“, der
2015 bei C.H.Beck erschien. Die gebürtige Wienerin studierte am Deutschen Literaturinstitut
Leipzig und gewann 2012 den Open Mike. Sechs völlig unterschiedliche Charaktere und Stimmen
und ein Sommer stehen im Zentrum des Buches – und für jede Figur findet Sandra Gugic eine
eigene Sprache. Die beiden Autorinnen des Abends haben sich im Mai in Kiel beim Europäischen
Festival des Debütromans kennengelernt, wo sie ihren Austausch über literarische Stoffe und
ihren Umgang mit Sprache begannen, den sie nun im LCB fortsetzen.
Eintritt 8 € / 5 €
KARTEN AUSSCHLIESSLICH AN DER ABENDKASSE
nachrichten aus dem lcb
Literarisches Colloquium Berlin
Am Sandwerder 5
14109 Berlin
Telefon: 030 | 816 99 60
www.lcb.de
S-Bahnhof Wannsee
12 Übersetzerinnen und Übersetzer aus aller Welt nehmen an unserer Sommerakademie für Übersetzer
deutscher Literatur vom 29. August - 4. September 2016 teil. Das einwöchige Seminar bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, mit Berliner Autoren, Kritikern und Verlegern zusammenzutreffen, das literarische
Leben der Stadt kennenzulernen und konkrete Übersetzungsprojekte voranzubringen. Die Teilnehmer: Anne
Stokes (Glasgow), Ute Neumann (Oslo), Anna Lindberg (Stockholm), Stefano Jorio (Italien/Berlin), Helen
Sinkovic (Zagreb), Ljubomir Iliev (Sofia), Pete Rissatti (Sao Paulo), Claudia Cabrera (Mexiko), Mashid
Mirmoezi (Teheran), Suzan Geridönmez (Istanbul), Liana Safaryan (Jerewan), Shen Xiliang (Shanghai).
Die Sommerakademie wird durch die Unterstützung des Auswärtigen Amts ermöglicht.
Sommerakademie für Übersetzer
deutschsprachiger Literatur
Sechs Autorinnen und Autoren kommen vom 05. - 07. August und vom 12. - 14. August 2016 im Kloster
Steinfeld sowie vom 11. - 13. November 2016 im V-Hotel, Bonn zu drei Werkstattwochenenden mit dem
Schriftsteller Dorian Steinhoff und Thorsten Dönges vom Literarischen Colloquium Berlin zusammen und
arbeiten gemeinsam an den von ihnen eingereichten Texten. Teilnehmende Autorinnen und Autoren sind
Monika Buschey (Bochum), Yannic Federer (Bonn), Stan Lafleur (Köln), Christina Leicht (Düsseldorf), Felix-Emeric Tota (Wuppertal), Barbara Zoschke (Köln). Am 12. November 2016 werden die Arbeitsergebnisse im Rahmen einer öffentlichen Lesung im Literaturhaus Bonn einem größeren Publikum präsentiert.
Atelier NRW im Kloster Steinfeld
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Eine Ausstellung aus doppelter Perspektive mit Texten von Hubert Fichte und Arbeiten der Fotografin
Leonore Mau. Bild- und Schriftkultur sind gleichwertig, bedingen und brechen sich. Anhand der drei
Leitbegriffe Maske, Körper und Schrift wird das Zusammenwirken der Arbeitsweisen von Leonore Mau
und Hubert Fichte dargestellt. Beide haben sich gegenseitig in ihren Arbeiten bereichert und animiert,
ihr Vorgehen war von gemeinsamen Themen geprägt
und gleichermaßen reflexiv in Bezug auf die Medien
Schrift und Bild: Das „Prinzip Empfindlichkeit“ führt
im Schaffen der beiden zu Austausch, Reibungen
und Meinungsverschiedenheiten. Bei der „Perfektionierung von Technik und Taktgefühl“ fallen Wahrnehmung und Erleben zusammen – ebenso die Welt
der Wörter mit der Welt der Bilder. Die Ausstellung
„Leonore Mau – Hubert Fichte: Empfindlichkeiten”
ist vor und nach den Abendveranstaltungen bzw.
nach telefonischer Voranmeldung (030-8169960) zu
sehen.
Ausstellung
Leonore Mau – Hubert Fichte:
Empfindlichkeiten
14. Juli bis 30. September 2016
Das Goldschmidt-Programm bietet auch 2017 wieder Stipendienplätze für junge Literaturübersetzerinnen und -übersetzer aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz an. Im Rahmen des Programms
können die Teilnehmenden sich von Januar bis März 2017 in deutsch-französischen Werkstätten professionalisieren und Einblicke in die Verlagsbranche gewinnen. Das Programm ist ein Gemeinschaftsprojekt
der Frankfurter Buchmesse, des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW), des Bureau International
de l’Édition Française (BIEF) und der Pro Helvetia. Die Werkstätten finden im Collège International des
Traducteurs (CITL) in Arles und im LCB statt. Bewerbungsschluss für das Goldschmidt-Programm ist der
31. August 2016. Weitere Informationen unter www.buchmesse.de/goldschmidt.
Ausschreibung
Goldschmidt-Programm 2017
Gefördert von der S. Fischer Stiftung und der
Kulturstiftung des Bundes.
Fotos: © Nachlass Leonore Mau, S. Fischer Stiftung
KULTURPARTNER
LITERATURHAUS.NET
Shimon Adaf (Tel Aviv)
Shimon Adaf, 1972 geboren, ist Lyriker, Essayist und Autor von sechs Romanen, der in Deutschland noch
zu entdecken ist. Für seine Lyrik erhielt er den Yehuda Amichai-Preis, für den Roman „Mox Nox” den
angesehenen Sapir Preis. In deutscher Übersetzung liegen bislang einige Gedichte vor. Mit freundlicher
Unterstützung des Auswärtigen Amts.
Autoren und Übersetzer im Haus
Assaf Alassaf (Damaskus/Berlin)
Assaf Alassaf wurde 1976 in Deir ez-Zor, Syrien, geboren. Er studierte Zahnmedizin in Damaskus und
arbeitet hauptberuflich als Zahnarzt und nebenbei als Journalist. Auf Facebook publiziert er seit 2013
literarische Skizzen über die Revolution und den Krieg in seiner Heimat, über seine Reise nach Mauretanien, sein Leben als Flüchtling im Libanon. Die Posts und Geschichten über „Abu Jürgen”, den deutschen
Botschafter, entstanden in der Zeit zwischen November 2014 und Februar 2015 und sind unlängst als
e-book bei mikrotext erschienen. Assaf Alassaf erhält das »Weiße-Meer-Stipendium« für bedrohte Autoren und Künstler aus dem Mittelmeerraum, das die Allianz Kulturstiftung in Zusammenarbeit mit dem
Literarischen Colloquium Berlin und der Akademie Schloss Solitude vergibt.
Bojana Bajic (Karlovac)
Bojana Bajic, 1982 geboren, übersetzt deutschsprachige Literatur ins Kroatische, darunter Michael Kumpfmüllers „Die Herrlichkeit des Lebens” und Wilhelm Genazinos „Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman”.
Sie erhielt ein „Schritte”-Stipendium der S. Fischer Stiftung.
Nicola Denis (Fontaine-Daniel)
Nicola Denis, 1972 geboren, übersetzt französische Literatur ins Deutsche, u.a. Werke von Dumas, Albena
Dimitrova und Eric Vuillard. Für die Arbeit an einer Balzac-Neuübersetzung erhielt sie ein Elmar-TophovenStipendium der DVA-Stiftung und des Deutschen Übersetzerfonds.
Irmgard Fuchs (Wien)
Irmgard Fuchs, geboren 1984 in Salzburg, arbeitet als freie Autorin im Bereich Prosa und Drehbuch. 2013
erhielt sie das Wiener Literaturstipendium, 2015 war sie für den Leonce-und-Lena-Lyrikpreis nominiert.
Der Erzählungsband „Wir zerschneiden die Schwerkraft“ (kremayr & scheriau 2015) ist ihr erstes Buch.
Mit freundlicher Unterstützung des österreichischen Bundeskanzleramtes.
Mercedes Lauenstein (München)
Mercedes Lauenstein, geboren 1988 in Kappeln an der Schlei, arbeitet seit 2009 in der jetzt-Redaktion
der Süddeutschen Zeitung. Sie ist außerdem als freie Autorin für verschiedene Zeitungen und Magazine
tätig. „Nachts“ (Aufbau Verlag 2015) ist ihr erster Roman. Sie erhielt das LCB-Aufenthaltsstipendium
des Berliner Senats.
Hassan Najmi (Rabat)
Hassan Najmi, 1959, gehört zu den wichtigsten marokkanischen Lyrikern der Gegenwart. Er ist Mitbegründer des „Maison de la poésie en Maroc”.
Jan Snela (Tübingen)
Jan Snela, geboren 1980 in München, gewann mit seiner Erzählung „Milchgesicht” den Open-MikeWettbewerb. Gerade ist sein gleichnamiger Erzählungsband bei Klett-Cotta erschienen. Er erhielt das
LCB-Aufenthaltsstipendium des Berliner Senats.
Abdellah Taïa (Paris)
Abdellah Taïa, 1973 in Rabat geboren, lebt und arbeitet in Paris. Er ist Autor und Filmemacher. Mit seinen
Romanen wie „Der Tag des Königs” (Suhrkamp Verlag 2012) und der Offenlegung seiner Homosexualität durchbrach er ein Tabu der arabischen Welt. Mit freundlicher Unterstützung des Auswärtigen Amts.
Herausgeber:
Literarisches Colloquium Berlin e.V., Am Sandwerder 5, D-14109 Berlin
Tel. 030 / 816 99 60, Fax 030 / 81 69 96 19, www.lcb.de; e-mail: [email protected].
Fotonachweise: Onetti © Suhrkamp Verlag. Guntram Vesper © Volker Poland. Michael
Krüger © Peter Hassiepen. Akos Doma © Hubert P. Klotzeck. Sandra Gugic © Dirk
Skiba. Gerhard Falkner © Alexander Paul Englert. Shida Bazyar, Paula Fürstenberg
© Joachim Gern. Katja Lange-Müller © Heike Steinweg. Friederike Gösweiner ©
Thomas Larcher. Irmgard Fuchs © www.detailsinn.at. Hubert Fichte © Nachlaß
Leonore Mau, S. Fischer Stiftung. Jan Snela © Sebastian Marincolo. Mercedes
Lauenstein © Juri Gottschall. Suzana Tratnik © Nada Zgank. Nicola Denis © P.
Radowitz. Alle anderen: privat.
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