Betriebshandbuch Festbett - TP Umwelt
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Betriebshandbuch Festbett - TP Umwelt
Betriebshandbuch für die Festbett-Kleinkläranlage von mit bauaufsichtlicher Zulassung Nr.: Z-55.6-14 Sehr geehrter Kunde! Sie haben eine belüftete Kleinkläranlage mittels eines Nachrüst- bzw. Umbausatzes und Schlammrückführung der „Ammermann Umwelttechnik GmbH“ installiert, bzw. Ihre alte Kläranlage mit einem dieser Bausätze so umgerüstet, dass diese die bauamtlichen und gesetzlichen Bestimmungen der DIN 4261 und der EN 12566 erfüllt. Ammermann klärtechnische Anlagen und Systeme werden nach den neuesten klärtechnischen Erkenntnissen entwickelt und gebaut. Ammermann Umbau- und Nachrüstsätze erhielten aufgrund der Überprüfung und der sehr guten Reinigungsleistung das Prüfzeichen des Instituts für Bautechnik und erfüllen damit die gesetzlichen Auflagen der Prüfzeichenpflicht. Unsere Anlagen haben die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung mit dem Prüfzeichen Z 55.6.-14 Ammermann Anlagen bestehen aus Qualitätsbauteilen und haben unter normalen Betriebsbedingungen eine sehr hohe Lebenserwartung. Damit Sie jedoch recht lange Freude an Ihrer Anlage haben, sollten Sie nachfolgend aufgeführte Punkte beachten: 1. Die gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen einhalten. 2. Besondere Vorkommnisse in einem Betriebstagebuch festhalten (als Betriebstagebuch dürfen auch tabellarische Vordrucke, wie im Anhang beigefügt, benutzt werden). 3. Die nachfolgenden durchlesen. Seiten dieser Informations- und Dokumentationsschrift 4. Sollten Sie bei Störung der Anlage trotz durchlesen der Unterlagen keinen Bedienungsfehler feststellen, benachrichtigen Sie den Wartungsdienst, Kundendienst oder einen zur Reparatur berechtigten Fachmann! 5. Notieren Sie sich auf den beigefügten tabellarischen Vordrucken oder dem Betriebstagebuch die herstellerspezifische Identifikations-Nr. (AnlagenKennzeichen), die aus den Zulassungsunterlagen und den Berechnungen ersichtlich ist, z.B. AM II / 1234 / 2009 1 Inhaltsverzeichnis 1. Inbetriebnahme und Betrieb digital gesteuerter Anlagen mit Logikmodul (Seite 5) 2. Beschreibung der belüfteten Kleinkläranlage (Seite 15) 3. Auszüge aus der DIN 4261 Teil 4 / Wartung (Seite 16) 4. Übersicht: Stoffe, die nicht in die Kleinkläranlage gehören (Seite 18) 5. Kontrollblätter als Betriebstagebuch (Anhang) 2 Benutzungshinweise zum Telemecanique-Modul 1. Einziehbare Befestigungskrallen 2. Schraubklemmenleiste 3. LCD-Display, 4 Zeilen, 18 Zeichen 4. Schraubklemmenleiste der Eingänge 5. Auswahl- und Bestätigungstasten 6. Steckplatz für Sicherungsspeicher bzw. PC-Anschlusskabel 7. Schraubklemmenleiste der Relais-Ausgänge 8. Klemmfeder auf 35 mm Schiene 3 Das Logikmodul von Telemecanique (Klein-Computer) arbeitet die für die Kleinkläranlage vorgegebenen Belastungsstufen zeitgesteuert ab. Das integrierte Tastenbedienfeld ermöglicht es, vorgegebene Parameter (Taktzeiten, Laufzeiten, Uhrzeiten) am Gerät selber zu parametrieren. 1. Uhrzeit einstellen (bei Erstinbetriebnahme unbedingt beachten) Das Logikmodul besitzt eine interne Gangreserve von ca. 150 Std. Nach dieser Zeit (Stromausfall) oder bei Erstinbetriebnahme muss die Uhrzeit eingestellt werden. - zum besseren Verständnis bitte Seite 3 zur Hilfe nehmen Taste Menü/OK (grüne Taste 8) einmal drücken mit Taste oder Zeile: Ändern T/H anwählen (Zeile blinkt) mit Taste Menü/OK – bestätigen Es erscheint im Display (Beispiel) Ändern T/H DON 27 Jul 2006 09:20 31 s CAL + 00s/W Die erste zu verstellende Einheit blinkt (im Beispiel 27). Mit den Tasten oder den relevanten Wert eingeben. Mit der Taste den nächsten Wert anwählen und mit den Tasten oder den relevanten Wert eingeben. Diese oben beschriebenen Einstellungen so lange wiederholen, bis Datum und Uhrzeit dem realen Wert entsprechen. Mit der Taste Menü/OK kehren Sie wieder auf die Ebene – Ändern T/H zurück. Mit der Taste kehren Sie wieder auf die Betriebsebene zurück. Es erscheint im Display: (Beispiel) Anlage Ein 00006 Betriebsstunden Hauptmenü Das Logik-Modul beinhaltet eine automatische Umschaltung von Sommer auf Winterzeit: - Umschaltung zur Sommerzeit: März, letzter Sonntag - Umschaltung zur Winterzeit: Oktober, letzter Sonntag 4 Inbetriebnahme und Betrieb Durch den Sicherungsschalter bzw. durch Einstecken des Schukosteckers in die separat (einzeln) abgesicherte Steckdose wird die Stromversorgung der Anlage ein- bzw. ausgeschaltet. - Hinweis auf Einstellung der Uhrzeit beachten (Seite 4). Nach Einschalten des Sicherungsautomaten bzw. Einstecken des Steckers in die Schukosteckdose: Im Normalfall läuft die Anlage automatisch an. Im Anzeigenfeld des Telemecanique-Moduls sehen Sie diese Anzeige: Hier können Sie dann auch die Laufzeiten / Betriebsstunden des Luftverdichters (Pumpe) ablesen. Sollte während des Betriebes der hörbare (akustische) Alarm ertönen, sehen Sie im Anzeigenfeld des Telemecanique-Moduls nach, um welchen Alarm es sich handelt. 5 Alarmierung Unterdruck Alarmierung Überdruck Gründe für die Alarmierung können sein: Unterdruck: Schlauch oder Pumpe defekt Überdruck: Schlauch oder Tellerlüfter verstopft 6 Der hörbare Alarm ertönt ohne Quittierung ( 3) 5 Min. lang, dann beginnt eine Pausenzeit von 5 Min. Danach wird der hörbare Alarm erneut 5 Min. ausgelöst. Dieses wiederholt sich fortlaufend bis zum Quittieren oder Aufheben des Alarms. Als Option zur Alarmierung kann ein Leuchtmelder angeschlossen werden, wobei Dauerlicht den Unterdruckalarm und Blinklicht den Überdruckalarm signalisiert. Alarm-Quittierung: Sollte ein Alarm auftreten (Unter- oder Überdruck) können Sie mit der am Modul befindlichen Taste den Alarm quittieren. Sollte nach ca. 10 Sekunden der Alarm erneut auftreten, dann wiederholen Sie die Quittierung wie oben beschrieben maximal bis zu 5mal. Sollte dann immer noch der Alarm auftreten, schalten Sie den Sicherungsautomaten aus bzw. ziehen Sie den Netzstecker aus der Steckdose. Bitte informieren Sie umgehend den Kundendienst zwecks Störungsbehebung. Im Störungsfall bleibt – egal ob Unter- oder Überdruck – die Pumpe stehen (Stillstand). Nur für den Kundendienst oder Servicetechniker Am Telemecanique-Logikmodul befinden sich verschiedene Tasten die von uns mit Funktionen versehen worden sind: Taste 1: Nach Druck auf diese Taste läuft die Pumpe für 2 Minuten, unabhängig von den eventuell auftretenden Störungen. Im Display erscheint diese Meldung: Hand Ein - Pumpe 2 Minuten Taste 2: Nach Druck auf diese Taste läuft die Pumpe für 2 Minuten und zusätzlich öffnet das Magnetventil für die Schlammrückführung unabhängig von den eventuell auftretenden Störungen. Im Display erscheint folgende Meldung: Hand Ein - Schlamm 2 Minuten Taste 3: Dient zur Störungsquittierung Taste 4: Beim Drücken (gedrückt halten) auf diese Taste kann der Techniker einsehen, ob die Eingänge 1 für Überdruck oder Eingang 2 für Unterdruck anstehen. Im Normalfall (ohne Störungen) sind die Eingänge I1 und I2 invers dargestellt (wenn Pumpe läuft). Das Gleiche gilt für die Ausgänge. Beim Ansteuern der Pumpe wird Q1 invers dargestellt. Beim Ausgang Q2 bedeutet inverse Darstellung, Magnetventil für die Schlammrückführung wird angesteuert. Ausgang Q3 invers – der Summer ist angesteuert (Alarmfall) Ausgang Q4 invers – die Signallampe ist angesteuert (Option Alarmfall) 7 Steht eine Störung an (wird im Display abgebildet) ist die Taste außer Funktion, da die Störung direkt im Anzeigefeld angezeigt wird. Um bei der anfallenden Wartung die Betriebs- und Störungsstunden ablesen zu können, gehen Sie bitte folgendermaßen vor: Taste 4 ca. 12 Sekunden gedrückt halten Im Display erscheint diese Anzeige (Beispiel) C 3 C = 00055 C 4 C = 00001 C 5 C = 00003 T6 CA = 13.59 M:W Erklärungen zum obigen Display: C 3 = Stundenbereich / Unterdruckalarm C 4 = Stundenbereich / Überdruckalarm C 5 = Stundenbereich / Schlammrückführung T6 CA = Minutenbereich / Schlammrückführung Nur für den Kundendienst oder Servicetechniker Verstellen der Laufzeit der Pumpe Die Taste Menü/OK einmal drücken. Mit der Taste Parameter anwählen (Parameter blinkt nach Anwahl) Im Display erscheint diese Anzeige: MONITORING PARAMETER RUN/STOP VERSION - blinkt Die Taste Menü/OK einmal drücken. Im Display erscheint diese Anzeige: TT1 Timer A RT1 T1t = 07.29 T1 t = 10.00 M:W Mit der Taste letzte Zeile anwählen t = 10.00 - blinkt Mit der Taste oder den Wert auf die gewünschte Zeit einstellen. Achtung: Bei längerem gedrückt halten der Tasten oder springt die Einstellung von Sekunden in 10 Sekunden und in Minutentakt über (zum schnelleren Verstellen). 8 Nach gewünschter Einstellung – Verlassen des Untermenüs mit der Taste Menü/OK Es erscheint dieses Display: ÄND. Bestätigen? JA NEIN - blinkt Wenn der verstellte Wert so in Ordnung ist, bitte 2 x mit Menü/OK bestätigen. Rückkehr ins Grundprogramm. Verstellen der Auszeit Pumpe Die Taste Menü/OK drücken Mit der Taste Parameter anwählen (Parameter blinkt nach Anwahl) MONITORING PARAMETER RUN/STOP VERSION - blinkt Die Taste Menü/OK einmal drücken. Mit Betätigen der Taste gelangen Sie in diese Displayebene: (Beispiel) TT2 Timer A RT2 T2t = 07.29 T2 t = 20.00 M:W Mit der Taste letzte Zeile anwählen. Mit der Taste oder den Wert auf die gewünschte Zeit einstellen. Achtung: Bei längerem gedrückt halten der Taste oder springt die Einstellung von Sekunden in 10 Sekunden und in Minutentakt über (zum schnelleren Verstellen). Nach gewünschter Einstellung – Verlassen des Untermenüs mit der Taste Menü/OK. Es erscheint dieses Display: ÄND. Bestätigen? JA NEIN - blinkt 9 Wenn der verstellte Wert so in Ordnung ist, bitte 2x mit Menü/OK bestätigen. Rückkehr in das Grundprogramm. Verstellen der Schlammrückführungszeiten Grundeinstellung: Mo – So Mo – So 6:11 – 6:13 Uhr 18:13 – 18:15 Uhr In den meisten Fällen reicht die Schlammrückführungszeit von 4 Min täglich aus. Sollte jedoch eine andere Einstellung notwendig sein, gehen Sie bitte folgendermaßen vor: Anmerkung: Folgende Tasten werden verwendet: Menü/OK oder zum Wählen bzw. Bestätigen eines Parameters zum Anwählen der Displayebene zum Anwählen des zu verstellenden Parameters zum Verstellen des Parameters Die Taste Menü/OK einmal drücken. Im Display erscheint diese Anzeige: MONITORING PARAMETER RUN/STOP VERSION - blinkt Mit der Taste oder PARAMETER (blinkt) anwählen. Mit der Taste Menü/OK bestätigen. Im Display erscheint diese Anzeige: (Beispiel) TT1 Timer A RT1 T1t = 07.29 T1 t = 10.00 M:W Anschl. 2x die Taste drücken. Im Display erscheint diese Anzeige: (Beispiel) H2 A 0123456 H:M ON 06:11 H:M OFF 06:13 10 Mit der Taste wählen Sie den zu verstellenden Bereich an. Der angewählte Wert blinkt. Mit der Taste oder den gewünschten Wert einstellen. Nach Einstellung mit der Taste Menü/OK bestätigen. Im Display erscheint diese Anzeige: ÄND. Bestätigen? JA NEIN - blinkt Anschl. 2x die Taste Menü/OK drücken. Rückkehr ins Hauptmenü. Um die zweite Einstellung MO – So 18:13 – 18:15 Uhr der Schlammrückführung zu verstellen, gehen Sie bitte wie folgt vor: Taste Menü/OK einmal drücken. Mit der Taste Parameter anwählen (Parameter blinkt nach Anwahl) Im Display erscheint diese Anzeige: MONITORING PARAMETER RUN/STOP VERSION - blinkt Mit der Taste Menü/OK bestätigen. Im Display erscheint diese Anzeige: TT1 Timer A RT1 T1t = 07.29 T1 t = 10.00 M:W Anschl. 2x die Taste drücken. Im Display erscheint diese Anzeige: (Beispiel) H2 A 0123456 H:M ON 06:11 H:M OFF 06:13 Mit der Taste den Kanal (siehe oben Display) A anwählen (blinkt). Mit der Taste den Kanal B anwählen. 11 Im Display erscheint diese Anzeige: H2 B 0123456 H:M ON 18:13 H:M OFF 18:15 Mit der Taste wählen Sie den zu verstellenden Bereich an. Der angewählte Wert blinkt. Mit der Taste oder den gewünschten Wert einstellen. Nach Einstellung mit der Taste Menü/OK bestätigen. Im Display erscheint diese Anzeige: ÄND. Bestätigen? JA NEIN - blinkt Anschl. 2x die Taste Menü / OK drücken. Rückkehr ins Hauptmenü. Anmerkung zum Betriebsstundenzähler Die Betriebsstundenanzeige im Hauptdisplay hat eine maximale Anzeige bis 32.000 Stunden. Wenn dieses Maximum erreicht ist, springt die Anzeige wieder auf 00000 Betriebsstunden und beginnt wiederum bis 32.000 zu zählen. Bei einer Laufzeit von 8 Std. pro Tag (Grundeinstellung 10 min EIN / 20 min AUS) wird das Maximum nach mehr als 10 Jahren erreicht! Anmerkung zur Wochenschaltuhr H 3 Diese Wochenschaltuhr ist nicht programmiert. Sie trägt nur in extremen Sonderfällen dazu bei, eventuell notwendige Schaltzeiten für die Schlammrückführung zu realisieren. 12 Schaltsäule zur Außenaufstellung / Konsole Achtung: Alle stromführenden Bauteile dürfen nur vom Fachmann im spannungsfreien Zustand montiert, repariert oder bearbeitet werden (siehe VDE-Vorschriften). Hauptbestandteile: 1. Sicherungsautomat bzw. Sicherungsklemmen 2. Klein-Computer Logikmodul - Telemecanique 3. Unterdruckschalter (50 mbar) 4. Überdruckschalter (350 mbar) 5. Klemmleiste (Anschluss L1/N/PE) 6. Hupe (audibler Alarm) 7. Luftverdichter (Pumpe) 8. Magnetventil (zur Ansteuerung der Mammutpumpe) 9. Stromausfallüberwachung Festbett-Anlage Stromausfallmelder Die gelieferte Anlage ist mit einem Stromausfallmelder ausgestattet. Dadurch sind entsprechend der gesetzlichen Forderungen nicht 3 sondern nur noch 2 Wartungen / Jahr erforderlich. Die von uns im Werk installierte Stromausfallüberwachung wird nach der Überprüfung über den eingebauten Schalter ausgeschaltet. Nach kompletter Installation der Kleinkläranlage und Einschalten der Steuerung muss die Stromausfallüberwachung eingeschaltet werden (Alarm Ein). Funktionsüberprüfung der Stromausfallüberwachung bei Inbetriebnahme bzw. bei den fälligen Wartungen: Durch Ausschalten des Automaten bzw. Abziehen des Netzsteckers muss ein lauter greller Ton hörbar sein. Nach erneuter Netzzuschaltung erlischt das Tonsignal. Austausch der 9 Volt Blockbatterie: Nach 1 Jahr sollte die 9 Volt Blockbatterie ausgetauscht werden. Sollte jedoch der Alarm zwischenzeitlich ausgelöst worden sein, empfiehlt sich ein sofortiger Austausch. 13 14 Beschreibung von Kleinkläranlagen mit einem belüfteten Tauchkörper und Schlammrückführung aus Baumodulen nach dem System „Ammermann“ I. Allgemeines Tauchkörperanlagen nach dem System „Ammermann“ dienen der häuslichen Schmutzwasserreinigung und unter bestimmten Voraussetzungen und Vorbehandlungsmethoden (wie z.B. Fettabscheider bei Restaurationsbetrieben, Gaststätten usw.) auch anderer Schmutzwasser, falls diese den Eigenschaften häuslicher Schmutzwasser entsprechen. Anlagen nach dem System „Ammermann“ werden nach den Grundlagen der DIN 4261 Teil 1 und Teil 2 und der EN 12566, Teil 3 gebaut und erfüllen die Mindestanforderungen. Tauchkörper nach „Ammermann“ sind ständig getauchte Aufwuchskörper und haben den Vorteil, dass diese nicht austrocknen. Die Ammermann-Festbettanlage ist für Nachrüstungen und Neubau geeignet. Bei vorhandener, bestehender Bausubstanz wird diese auf ihre DIN gerechte Verwendungsfähigkeit untersucht. Die Wasserdichtigkeit ist eine wesentliche Voraussetzung für die Nachrüstbarkeit der Behälter. II. Baubeschreibung Die Anlage besteht aus nachfolgenden Hauptbaugruppen und Modulen: Ein Modul Tauchkörperstativ mit Tauchkörper (Festbett) und Lüftersystem. Ein Modul Schlammrutsche mit Mammutpumpe für den unter Punkt. Ein Modul Rohrleitungssystem für Schlammrückführung von der Nachbehandlung in die Vorbehandlung oder separaten Schlammspeicher. Ein Modul elektrisch angetriebener Luftverdichter der für die benötigte Sauerstoffzufuhr zur Biologie sorgt und die nötige Luftmenge zum Abpumpen des Schlammes durch die Mammutpumpe liefert. Ein Schaltkasten mit Steuerungstechnik und Belüftungspumpe in verschiedenen Ausführungen Die Steuerung des Schaltkastens hat die Aufgabe, die Luftzufuhr für die Belüftung und die Pumpen exakt zu steuern und die Daten der Anlage über Computer, Zähler usw. zu erfassen sowie durch audible oder visible Alarmeinrichtungen Betriebsstörungen zu melden und zu registrieren. III. Vorreinigung Das häusliche Schmutzwasser gelangt über ein Rohrleitungssystem und dem Einlaufrohr mit einem Durchmesser von min. 100 mm in die erste Kammer einer DIN-gerechten Absetz- oder Ausfaulgrube. IV. Biologische Reinigung Das Abwasser ist vom Grobschmutz eliminiert und enthält den Rest an Schmutzfracht. Das biologisch zu reinigende Wasser gelangt durch das Einlaufrohr von der Vorklärung in die biologische Kammer mit dem dort installierten Festbett. Die Reinigung des Abwassers erfolgt durch vorrangig auf dem Festbett angelagerte Bakterien und Mikroorganismen. Strömungstechnisch soll das Wasser dann den gesamten Tauchkörper durchströmen, um an die Mündung des auf der gegenüberliegenden Seite liegenden Tauchrohrs zu 15 gelangen. Die von den Membranbelüftern eingebrachte Luft wälzt zudem das Wasser um. Die Folgen sind eine Verlängerung des Aufenthaltsweges und der Aufenthaltszeit. V. Nachbehandlung In der Nachklärung wird noch vorhandener Schlamm durch Sedimentation vom gereinigten Wasser getrennt. Der Schlamm wird bei diesem Verfahren durch eine eingebaute schiefe Ebene, Trichter oder Platte mit einem Neigungswinkel von > 60 ° in eine Mulde geleitet. Von hier wird das Schlammwassergemisch regelmäßig mittels einer Mammutpumpe in die Vorklärung beruhigt zurückgeführt. Das so geklärte Wasser verlässt wiederum durch ein Tauchrohr die Kläranlage und der Klärprozess der Anlage ist abgeschlossen. Auf eine korrekte, DIN-gerechte Ausführung des Ablauf-, sowie des Beund Entlüftungssystems ist zu achten, um optimale Abwasserwerte zu erreichen VI. Technische Einrichtung zur Sauerstoffversorgung Lebenswichtig für das Funktionieren der Biologie und die in ihr lebenden Bakterien und Mikroorganismen ist die gesteuerte Luftversorgung. Die Einstellung der Belüftungs- und Ruhezeiten ist vom Hersteller vorgegeben und sollte nur durch autorisiertes, geschultes Personal im Bedarfsfall angepasst werden. Achtung sämtliche Änderungen bzw. Veränderungen an der Abmessung von Bauteilen, den Belüftungszeiten sowie am System selbst dürfen nur vom Hersteller oder von vom Hersteller legitimierten Personen durchgeführt werden. Bei Nichtbeachtung erlöschen jegliche Garantie- und Gewährleistungsansprüche. Anleitung zum Betrieb und zur Wartung der Anlage in Anlehnung an DIN 4261 Teil 4 Der Betreiber muss die Anlage durch Eigenkontrolle in regelmäßigen Abständen kontrollieren und besondere Vorkommnisse im Betriebstagebuch dokumentieren. Nachfolgend Auszüge aus der DIN 4261 Teil 4 über vom Betreiber durchzuführende Kontrollen: Tägliche Kontrolle o anhand der Steuerung kontrollieren, ob die Anlage in Betrieb ist Monatliche Kontrollen o Sichtkontrolle auf Schlammabtrieb im Ablauf o Kontrolle der Zu – und Abläufe auf Verstopfung (Sichtkontrolle) o Feststellung von eventuell vorh. Schwimmschlamm und gegebenenfalls Beseitigung des Schwimmschlamms (in den Schlammspeicher) o Ablesen des Betriebsstundenzählers vom Belüfter und Eintragen in das Betriebsbuch Weitere Kontrollen Die Anlage muss weiterhin in regelmäßigen Abständen vom Hersteller oder von fachkundigem Personal gewartet werden (fachkundig heißt hier entsorgungstechnische, jedoch hauptsächlich auch herstellerspezifische Kenntnisse der Reinigungsanlage). Die 16 untere Wasserbehörde legt die Zeitintervalle fest, es ist jedoch allgemein zweimal jährlich eine Wartung durchzuführen und zu dokumentieren. Nachfolgend Auszüge aus der DIN 4261 Teil 4 Wartung Die Wartung ist vom Antragsteller oder einem Fachbetrieb (Fachkundige)* mind. zweimal im Jahr (im Abstand von ca. sechs Monaten) durchzuführen. Der Inhalt der Wartung ist folgender: Einsichtnahme in das Betriebsbuch mit Feststellung des regelmäßigen Betriebes (Soll-Ist-Vergleich). Funktionskontrolle der betriebswichtigen maschinellen, elektrotechnischen und sonstigen Anlageteile, insbesondere des Gebläses der Pumpen und Luftheber. Wartung dieser Anlagenteile nach den Angaben der Hersteller. Funktionskontrolle der Steuerung und der Alarmfunktion. Einstellen optimaler Betriebswerte wie Sauerstoffversorgung und Sauerstoffgehalt des Abwassers. Prüfung der Schlammhöhe in der Vorklärung / Schlammspeicher. Gegebenenfalls Veranlassung der Schlammabfuhr durch den Betreiber. Für einen ordnungsgemäßen Betrieb der Kleinkläranlage ist eine bedarfsgerechte Schlammentsorgung geboten. Die Schlammentsorgung ist spätestens bei 50 % Füllung des Schlammspeichers mit Schlamm zu veranlassen. Durchführung von allgemeinen Reinigungsarbeiten, z. B. Beseitigung von Ablagerungen. Überprüfung des baulichen Zustandes der Anlage. Kontrolle der ausreichenden Be- und Entlüftung. die durchgeführte Wartung ist im Betriebsbuch zu vermerken. Im Rahmen der Wartung ist eine Stichprobe des Ablaufes zu entnehmen. Dabei sind folgende Werte zu überprüfen: Temperatur pH-Wert absetzbare Stoffe CSB Die Feststellungen und durchgeführten Arbeiten sind in einem Wartungsbericht zu erfassen. Der Wartungsbericht ist dem Betreiber zuzuleiten. Der Betreiber hat den Wartungsbericht dem Betriebshandbuch beizufügen und dieses der zuständigen Bauaufsichtbehörde bzw. der zuständigen Wasserbehörde auf Verlangen vorzulegen. * Fachbetriebe sind betreiberunabhängige Betriebe, deren Mitarbeiter (Fachkundige) aufgrund ihrer Berufsausbildung und der Teilnahme an einschlägigen Qualifizierungsmaßnahmen über die notwendige Qualifikation für Betrieb und Wartung von Kleinkläranlagen verfügen. 17 Was gehört nicht in die Kläranlage Kleinkläranlagen nach DIN EN 12566-3 sind ausschließlich zur Klärung von häuslichem Abwasser geeignet. Dementsprechend sind der Anlage grundsätzlich nur Stoffe zuzuführen, die in ihrer Charakteristik und Zusammensetzung häuslichem Schmutzwasser entsprechen. Da die Reinigungswirkung der Anlage auf biologischen Wirkmechanismen beruht, dürfen biozide, toxisch wirkende oder biologisch unverträgliche oder nicht abbaubare Stoffe nicht in die Anlage gelangen. Weiterhin sind Kleinkläranlagen für einen bestimmten Durchsatz an zufließendem Schmutzwasser ausgelegt, so dass zusätzlich zugeführtes Wasser zu einem Überlaufen der Anlage und daraus resultierender Umweltverschmutzung durch ungereinigtes Abwasser führt. In eine Kleinkläranlage dürfen nicht eingeleitet werden: Niederschlagswasser von Dach- und Hofflächen Sonstiges Fremdwasser (z.B. Dränwasser) Rückstände aus Tierhaltung in fester und flüssiger Form Gewerbliches oder landwirtschaftliches Schmutzwasser, soweit es nicht häuslichem Schmutzwasser vergleichbar ist Chemikalien, Pharmazeutika, Mineralöle, Lösungsmittel Kühlwasser Grobstoffe in Form von z.B. Essensresten, Kunststoffen, Hygieneartikeln, Kaffeefiltertüten, Flaschenverschlüssen und anderen Haushaltsartikeln Milch und Milchprodukte wie z.B. Joghurt oder Quark Ablaufwasser von Schwimmbecken Größere Mengen Blut Größere Mengen Fett oder pflanzliche Öle Achtung Bei Anfall größerer Mengen Fett oder pflanzlicher Öle ist es zu empfehlen, das fetthaltige Abwasser in einem der Kleinkläranlage vorgeschalteten Fettabscheider vorzureinigen. Vorsicht: In den Fettabscheider dürfen keine Fäkalien eingeleitet werden! 18 Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über Stoffe, die nicht in eine Kleinkläranlage gehören sowie Hinweise zu ihrer fachgerechten Entsorgung: Hinweis zur fachgerechten Entsorgung Verbotene Stoffe Auswirkungen Abwasser aus der Fahrzeugreinigung Beeinträchtigung des Abwasserreinigungsprozesses, Gefährdung der Umwelt Achtung: Motorwäsche auf Gelände ohne Ölabscheider ist ein Straftatbestand Fahrzeugreinigung in geeigneten Waschanlagen/Waschplätzen; Öl- oder Koaleszenzabscheider erforderlich Gülle, Jauche Überlastung der Kläranlage, Beeinträchtigung des Abwasserreinigungsprozesses Ausbringen auf Acker und Grünland im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen Blut aus Schlachtungen Überlastung der Kläranlage Tierkörperbeseitigung Mineralöle Beeinträchtigung des Abwasserreinigungsprozesses, Gefährdung der Umwelt, Straftatbestand Rückgabe an Verkaufsstelle oder Sammelstelle Rasierklingen Verletzungsgefahr Mülltonne Reinigungsmittel aus der Reinigung von Milchkammern Überlastung der Anlage, Fehlfunktion der Anlage Ablieferung bei Sammelstellen Windeln, Ohrstäbchen, Slipeinlagen, Heftpflaster Rohrverstopfung; nicht zersetzbare Mülltonne Folien verschandeln Gewässer Chemikalien Abwasservergiftung; Zersetzung des Betons Ablieferung bei Sammelstellen Farben Abwasservergiftung Ablieferung bei Sammelstellen Fotochemikalien, Pinselreiniger, Verdünner Abwasservergiftung Ablieferung bei Sammelstellen Desinfektionsmittel Abtöten des für Reinigung erforderlichen Bakterienstammes Nicht verwenden! Medikamente Abwasservergiftung Ablieferung bei Sammelstellen oder Apotheken Pflanzenschutzmittel Abwasservergiftung Ablieferung bei Sammelstellen 19 Pinselreiniger, Verdünner Abwasservergiftung Ablieferung bei Sammelstellen Putzmittel, außer solchen, die chlorfrei (umweltverträglich) sind Abwasservergiftung; zerfressen Rohrleitungen und Dichtungen Ablieferung bei Sammelstellen Rohrreiniger Abwasservergiftung; zerfressen Rohrleitungen und Dichtungen Ablieferung bei Sammelstellen Schädlingsbekämpfungs- Abwasservergiftung mittel, Pflanzenschutzmittel Ablieferung bei Sammelstellen Speiseöl, Frittierfett Ablagerungen und Rohrverstopfungen Ablieferung bei Sammelstellen Speisereste Rohrverstopfungen; locken Ratten an Mülltonne bzw. Bioabfall Tapetenkleister Verstopfungen Ablieferung bei Sammelstellen Textilien (z.B. Nylonstrümpfe, Putzlappen, Taschentücher, etc.) Rohrverstopfungen; können ein Pumpwerk lahm legen Altkleidersammlung; Mülltonne Vogelsand, Katzenstreu Ablagerungen und Rohrverstopfungen Mülltonne WC-Steine Abwasservergiftung Nicht verwenden! Zementwasser Lagert sich ab, verbetoniert Über Fachfirma entsorgen Zigarettenstummel Lagern sich in der Kläranlage ab Mülltonne 20 Betriebshandbuch Ammermann Festbett Datum Woche Betriebsstunden manuell Betriebsstunden Steuerung Netzausfälle 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 21 Stör- Ausfall ungen zeiten Wartung Reset Betriebshandbuch Ammermann Festbett Datum Woche Betriebsstunden manuell Betriebsstunden Steuerung Netzausfälle 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 22 Stör- Ausfall ungen zeiten Wartung Reset Kopiervorlage - Betriebshandbuch Ammermann Festbett Datum Woche Betriebsstunden manuell Betriebsstunden Steuerung Netzausfälle 23 Stör- Ausfall ungen zeiten Wartung Reset