Das Konzept der Interkulturellen Erziehung
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Das Konzept der Interkulturellen Erziehung
Das Konzept der Interkulturellen Erziehung Basis des Konzepts: Postulat, dass Kulturen und die Menschen, die in ihnen leben, als grundsätzlich gleichwertig und gleichberechtigt anzusehen sind, dass Kulturen und Menschen voneinander lernen und sich in diesem Lernen auch gegenseitig bereichern können Die eigene Kultur bildet die Basis der Persönlichkeitsentwicklung eines jeden Menschen, sie ist Quelle seines Selbstbewusstseins und seines Selbstverständnisses! => Interkulturelles Lernen kann auch in der Schule nur gelingen, wenn die Schüler anderer Kultur und Muttersprache wesentliche Elemente ihrer Herkunftskultur für sich erhalten und frei leben können - das gilt v.a. für ihre Religion bzw. Weltanschauung und ihre Muttersprache 3 Strategien interkulturellen Lernens: Informieren und Aufklären Betroffenheit herstellen in Begegnungen lernen und Gemeinsamkeiten erkennen Ziele des Konzepts der Interkulturellen Erziehung: *erweitert den ausländerpädagogischen Kompensationsansatz (Sprache; Schulabschlüsse) um die Dimension der Begegnung von Kulturen, um den interkulturellen Dialog => Verzicht auf jegliche Bewertung und Gewichtung *Stärkung des Selbstverständnisses der Gastkulturen als kompensatorisches Element pädagogischen Handelns *Unterstützung der Entfaltungs- und Entwicklungschancen kultureller Eigenständigkeit *Entgegenwirken zu einer Fossilisierung und Musealisierung von herkunftskulturellen Beständen, die die aktive und kreative Weiterentwicklung hemmen *den mitgebrachten Eigenheiten, die Verbindungen zu vorgefundener Lebenswirklichkeit herstellen, Rechnung tragen und ihnen zur Durchsetzung verhelfen *eine auf Chancenverbesserung und Gleichberechtigung ausgerichtete ausländerpädagogische Förderung ist zwar nach wie vor im Kern wichtig, ordnet sich jedoch weitergefassten Zielsetzungen unter *Adressaten interkultureller Erziehung sind nicht mehr ausländische Schüler, sondern alle Schüler im integrierten Klassenverband sind in den Prozess wechselseitiger Bereicherung durch kulturellen Austausch einzubeziehen Ziele einer interkulturellen Didaktik: 1. 2. 3. 4. 5. Auslösen von Befremdung (Krise) Reflexion – Selbstreflexion Erkennen ethnozentristischer Vorstellungen Identifikation mit Gemeinsamkeiten Finden einer gemeinsamen Basis Stufenmodell interkulturellen Lernens: 1. Stufe: Verständnis (Erkennen) - Bewusstsein entwickeln für eigene Stärken - Selbstwertgefühl entwickeln - Aneignung von Kenntnissen über eigene und andere Lebensbedingungen 2. Stufe: Verstehen (Empathie) - Neugier entwickeln für Unbekanntes - Sich in andere einfühlen (Rollen-/ Perspektivwechsel) - Andersartigkeit respektieren und einschätzen können 3. Stufe: Verständigung (Handeln) - Konsens für friedliches Zusammenleben finden - Solidarische Verhaltensweisen herausbilden - Engagement bei Verständigungsprozessen zeigen Anforderungen an das Schulsystem: • • • • • • • • Senkung der Klassenfrequenzen und bessere Lehrkräfteausstattung Verstärkte Beschäftigung/ Einstellung von zweisprachigen Lehrkräften, Erziehern sowie Sozialpädagogen mit Migrationshintergrund Interkulturelle Lehrpläne Aufnahme des herkunftssprachlichen Unterrichts als versetzungs- und abschlussrelevantes Unterrichtsangebot Einrichtung bilingualer Zweige Ausschöpfung der Fördermöglichkeiten für Migrantenschüler Ausbau des Ganztagsschulsystems Aufnahme interkultureller Pädagogik in der Lehrerausbildung Möglichkeiten der Einzelschule: • Überprüfen der „Schulphilosophie“ (Ist Multikulturalität der Schülerschaft in der Schule für Schüler sowie für Besucher präsent?) Gestaltung einer gemeinsamen Schul- bzw. Lernkultur Unverwechselbares Schullogo (Kopieretiketten, Briefe, Sticker, T-Shirts, Mützen,…) Gestaltung des Innenbereichs • Treppenhausgalerie Porträts, Fotos von Händen bzw. Füßen… • Wandzeitung, Litfaßsäule Fotos von Aktionen Interviewergebnisse zu Einstellungen zum Thema „Nicht alle schauen nur zu“ Infos von und mit Schülern Schülerzeitung und Elternbriefe in mehreren Sprachen … • Wandteppich Verschiedene Schriftzeichen (lateinisch, arabisch, kyrillisch, …)… • Schaukästen Geschirr, Werkzeuge, Handarbeiten, Musikinstrumente aus verschiedenen Ländern • Interkultureller Aufenthaltsraum (Leseraum, Teestube) mit Lektüre in verschiedenen Sprachen … • Wolken mit Begrüßungen in mehreren Sprachen • Mehrsprachige Wegweiser Gestaltung der Außenanlagen • Internationale Spiele aufmalen… • • • • Außerunterrichtliche Aktivitäten (Arbeitsgruppen, Schule als Lebensraum) Öffnung der Schule zum Stadtteil (Aufgreifen von Alltagserfahrungen der Stadtteilbewohner, Lernorte im Stadtteil, Projektwochen, Einbezug der Eltern; Beratungs-, Bildungs- und Freizeitangebote in und außerhalb der Schule) Bezug zur Erfahrungswelt der Schüler und ihren kulturellen Hintergründen (Unterrichtsthemen, Formen offenen Unterrichts, Individualisierung, Fördern von Kooperations- und Konfliktfähigkeit) Zusammenarbeit mit den Eltern Leitfragen der Einzelschule: • • • Wo stehen wir? Interkulturelle Checkliste Recherche der Schulkultur Rollenreflexion der Lehrkräfte Analyse: Was macht eine „gute“ Schule aus? Wo wollen wir hin? Entwicklung einer gemeinsamen Vision Ideensammlung für ein Schulkonzept Wie kommen wir dahin? Unterricht/ Schulkultur/ Kontakte und Kooperation/ Fortbildung/ Ressourcenplanung/ Aufgabenverteilung/ Verantwortlichkeiten Pädagogische Handlungsstrategien *Aufbau einer Vertrauensbasis Sozial-emotionales Klassenklima, das geprägt ist von Offenheit, Vertrauen und Vertrautheit, Lob, Zuwendung, Geborgenheit, emotionaler Wärme etc. Lehrervorbild für Toleranz und Verständnis Gemeinsame Werte- und Verhaltensmuster über offene Gespräche, über die gemeinsame Rezeption und Diskussion von Literatur und Filmen aus anderen Kulturen usw. positive Haltung durch eindeutige, nonverbale Mittel wie Gesten und Handlungen anzeigen (bei Sprachproblemen) grundsätzliche Akzeptanz des Schülers und seiner Familie; Wertschätzung der Herkunftskultur und der traditionellen Werte zeigen Grundwissen des Lehrers über die Heimat seiner Schüler (Lesen von Sachbüchern über die entsprechenden Kulturen); Lehrer als Lernender über fremde Kulturen *Ausländische Schüler als Experten in Form authentischen Wissens über ihre Heimat, z.B. unterschiedliche Normalverfahren (M), Klima und Wirtschaft in der Heimat (Erdkunde), Arbeitsverträge (Sozialkunde) *Deutliche Lehrerhaltung positive Haltung zu sich und seinem Beruf; Darstellung von Werten, Motiven und Zielen seiner erzieherischen Handlungen bei älteren Schülern: Zielgerichtetheit und Lernerfolg von schüleraktiven oder gar spielerischen Unterrichtssequenzen explizit vor Augen führen klare und eindeutige, wohlwollende, aber konsequente fachliche, organisatorische und disziplinäre Anweisungen *Schüler nicht bloßstellen jeden Machtkampf vermeiden, in dem es eindeutig Sieger und Besiegte gibt bei Streitsituationen: je nach Fall Reduktion des Streits auf den konkreten Anlass, Festlegen allgemeiner Eskalationsschemata, Herausarbeiten soziokultureller Unterschiede als tiefere Ursache *Abwechslung im Unterrichtsalltag freie Arbeitsformen; differenzierte Anforderungen; individuelle Lernprogramme; Helferunterricht; Lernen an konkretem und geistigem Handeln etc. nicht nur kognitive Leistungen in den Mittelpunkt der Schülerbewertung stellen, sondern auch die emotionale und soziale Dimension einbeziehen (Leistungsprozess als Maßstab) *Schüler-Schüler-Interaktion interkulturelle Veranstaltungen mit segregierten Klassen wie Klassenpartnerschaften, Tutorenunterricht, gemeinsame Schullandheimaufenthalte und Projekte, gemischte Schulmannschaften, Arbeitsgemeinschaften u.ä. *Aufbau gemeinsamer Werte- und Verhaltensmuster innerhalb einer Klasse (oder Schule) offene Gespräche; gemeinsame Rezeption und Diskussion von Literatur und Filmen *Zusammenarbeit mit den Eltern Suchen von Gemeinsamkeiten der Kulturen Bildliche Redensarten Deutsche Redensart Türkische Entsprechung lange Finger machen in der Klemme sitzen eli uzun yapmak köşeye kısılmak Schwein haben dört ayak üstüne düşmek ein Stein vom Herzen fallen icin rahatlamasi wie ein Honigkuchenpferd pişmiş kelle gibi sırıtmak grinsen Wörtliche Übersetzung der türkischen Redensart die Hand lang machen in eine Ecke gequetscht werden auf alle vier Füße fallen das Innere (Herz) beruhigen wie ein gebratener Hammelkopf grinsen Redewendungen Türkische Redewendung Surati sirke satmak Aralarindan kedi gecmek kara Aralarindan sizmamak su Baltayi tasa vurmak Ekmegi cikarmak Yakasini birakmamak Kazdigi düsmek tastan kuyuya Külahima anlat Wörtliche Übersetzung Dein Gesicht verkauft Essig Ein schwarzer Kater ist zwischen Zweien hindurch gelaufen Nicht einmal ein Wassertropfen passt zwischen die beiden Mit der Axt auf Stein schlagen Das Brot aus dem Stein holen Den Kragen von jemandem nicht loslassen In den Graben fallen, den man selbst gegraben hat Erzähl’s doch meiner Haube (meinem Hut) Bedeutung Mürrisch schauen Böse sein aufeinander Unzertrennlich sein Ungeschickt sein Schwer arbeiten Sich an jemanden hängen, lästig sein Jemandem schaden wollen und sich dabei selber schaden Jemandem nicht glauben Deutsche Redewendung Unterrichtsprojekte Erstellung eines Kochbuches mit Rezepten aus verschiedenen Ländern Erstellung eines interkulturellen Kalenders (typische Bilder einer Kultur/ Religion) Klassenkorrespondenz mit einer ausländischen Klasse Wohnen in anderen Ländern Geld in anderen Ländern Internationale Kinderspiele Feste/ Feiern/ Bräuche Einzelne Beispiele aus dem Unterricht • • Geburtstagskalender => bewusst die Feiertage der ausländischen Kinder einbauen, sie von ihnen erklären lassen und mit ihnen feiern Poster (Abb.1) wird in der Klasse aufgehängt => sorgt dafür, dass die ausländischen Kinder in die gebende Rolle schlüpfen können Abb.1: Viele ausländische Kinder gehen bei uns zur Schule • Lasst euch von einem ausländischen Kind erzählen: • wann seine Eltern zu uns gekommen sind • warum sie gekommen sind • wie sie ihre Feste feiern • welche Kleider sie haben • was sie essen oder nicht essen • welche Religion sie haben • wie es ihnen hier gefällt • was ihnen nicht gefällt • Unser nächstes Klassenfest wird international! • Vorstellung der Heimatländer durch ausländische Schüler als ‚Experten‘ • unter der Überschrift „Uns kennt niemand“ verkleiden und schminken sich die deutschen und ausländischen Schüler => Gruppenfoto; dieses wird bei Eltern und Schülern für ein Quiz verwendet (wer ist Inländer, wer Ausländer?) SS fotografieren ausländerfeindliche Graffiti im Schulsprengel und dokumentieren sie in einer Ausstellung => Projektende: Beseitigung der Graffiti Kunsterziehung: Plakate gegen Ausländerfeindlichkeit entwerfen und gestalten => Vernissage Plakat der „Deutsche Städte Reklame GmbH“ zum Nachdenken und Ergänzen (sh. Abb.2) • • • Abb.2: • • • nach ausführlicher Erörterung am Elternabend: Schüleraustausch übers Wochenende (dt. Kinder zu ausländischen Familien und umgekehrt) gemeinsamer Schullandheimaufenthalt einer dt. Regelklasse mit einer Sonderklasse für ausländische Schüler (vorbereiten, durchführen, nachbereiten) wenn neue ausländische SS in die Klasse kommen: vor der Ankunft wird ein Steckbrief erstellt (zum Einstellen auf die Neuen) (vgl. Abb.3) Abb.3: • • • • Name: Geburtsort: Eltern: Was er gerne mag: • Was er nicht mag: Yunus Abali München stammen aus Izmir/TR mit seinen Eltern und Geschwistern zum Picknick fahren wenn seine Schulkameraden ihn nicht richtig verstehen, weil er manchmal Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache hat. Überhaupt nicht mag er Diktate schreiben! Was können wir tun, damit Yunus die Angst vor dem Deutschunterricht verliert? Wie können wir ihm sonst noch helfen? Yunus ist manchmal traurig, weil er keine Spielkameraden findet. • • • • • • • • • • • • • zwei Tagesabläufe (dt. und tü. Mädchen) werden über eine Woche miteinander verglichen => Probleme der Freizeitgestaltung tü. Mädchen erkannt; Klasse überlegt Hilfsmaßnahmen (z.B. bei der Kinderbeaufsichtigung; Hausaufgabe etc.) Vergleich von Texten unter interkulturellen Gesichtspunkten (sh. Anlage 1) rassistische, ausländerverunglimpfende Darstellungen in den Medien werden im Unterricht analysiert => Diskussion der Frage, warum es immer heißt: „Türke ersticht Ehefrau“ (und nie: „Deutscher ersticht Ehefrau“) => Wirkung solcher Überschriften Sozialkundeunterricht: Einbringen von Vorurteilen über ausländische Mitbürger, ebenso von Vorurteilen der Ausländer über Deutsche sowie der eigenen Ängste Englischunterricht: kulturelle Interpretation eines Textes (sh. Anlage 2) Deutschunterricht: Diskussion unterschiedlicher Kommunikationsstile verschiedener Kulturen Transformation einer Geschichte aus einem anatolischen Sufi-Orden in unser westliches Denken (sh. Anlage 3) Sozialkundeunterricht: Diskussion, dass Verhalten auch kulturbedingt ist => Vergleich verschiedener Verhaltensweisen je nach Kulturgebiet (Erörterung unterschiedlicher, kulturbedingter Kommunikationsmuster und ihrer Folgen in der Diaspora im Sinne des Vorurteils) Unterstützung eines konkreten Projektes in einem Krisengebiet (z.B. durch den Erlös eines Schulfestes) bewusstes Ausschenken von Kaffee aus dem Dritte-Welt-Laden und kleine Ausstellung zu dieser Problematik Vergleich deutscher und türkischer Sprichwörter Vergleich von Koran und Bibel (sh. Anlage 4) Vergleich (und Erkennen erstaunlicher Gemeinsamkeiten) der Ankunft islamischer Theologie in Europa und christlicher Theologie in Amerika (sh. Anlage 5) • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • ‚Biografische Werkstatt’: Klasse zieht sich für ein Wochenende in eine Jugendherberge zurück; Schüler haben Gelegenheit, ihre Lebensentwürfe zu reflektieren und sich von unterschiedlichen kulturellen Vorbildern anregen zu lassen; ggf. Zeitreise zu unterschiedlichen Lebensabschnitts-Kulturen ‚Atlas der Vorurteile’: Vorurteile wie ‚Die Italiener sind faul, aber musikalisch’ oder ‚Die Türken riechen nach Knoblauch, aber sind gastfreundlich’ werden zusammengetragen und in einem ‚Atlas der Vorurteile’ visualisiert => Törichtes der Klischees wird aufgedeckt ‚Ethnographie des Banknachbarn’: eigener Banknachbar wird so beschrieben, wie dies in völkerkundlichen und kulturwissenschaftlichen Standardwerken geschieht; Revierverhalten wird ebenso präzise beobachtet wie seine Ernährungs- oder seine Balzrituale ‚Spurensuche in der eigenen Familie’: kulturelle Ahnenforschung (Fotoalben, Familienarchive etc.) auf der Suche nach unterschiedlichen kulturellen Einflüssen ‚Türkenwitz – Judenwitz – Auschwitz’: Machart und Verbreitung fremdenfeindlicher Witze untersuchen ‚Jugend-Kulturen’: ‚Börse der Jugendkulturen’ erstellen ‚Kultur kann man lernen’: interkulturelles Veranstaltungsprogramm der Stadt erstellen (Recherche aus dem aktuellen Angebot) ‚Multikultureller Kalender’: Feiertage, Festtage etc. der verschiedenen Kulturen eintragen ‚Die mit dem Kopftuch’: Selbstversuch mit dem Kopftuch in der Fußgängerzone ‚Eine Oase in der Schule’: interkulturellen Meditationsraum in der Schule gestalten ‚Videotagebuch’: mit der Videokamera wird der Alltag eines dt. und eines ausländischen Schülers gefilmt => Vergleich ‚Multikulturelle Hitparade’: Hits mit verschiedenen kulturellen Einflüssen erstellen/ analysieren ‚Wir Eingeborenen’: Bräuche der Mitteleuropäer heute im Klassenzimmer ausstellen (Verhalten beim Einkauf, bei Volksfesten, im Urlaub etc.) ‚Erzählcafé’: Einladen interessanter ausländischer Persönlichkeiten oder auch Deutscher mit besonderen Affinitäten zu anderen Religionen etc. ‚Theos Reise’: Nachstellen der Reise des Jugendbuches durch die verschiedenen großen Weltreligionen im Schulhaus ‚Beim Kultur-Designer’: Entwickeln eines fiktiven Zukunftsberufes, der neue kulturelle Profile erstellt ‚Die etwas andere Erdkundestunde’: Experten aus anderen Ländern und Kulturen im Unterricht ‚Schüleraustausch in der eigenen Klasse’: Familien tauschen ‚Jahrmarkt der Klischees’: Schulfasching – Typendarstellung ‚Kul-Tour’: Exkursion durch verschiedene Subkulturen 1 Ludwig Uhlands: „Schwäbische Kunde“ wird unter interkulturellen Gesichtspunkten betrachtet und mit einem Text aus dem türkischen Epos „Genc Osman“ verglichen: „Genc Osman sagte: Aufsitzen! – mit dem Schwert gegen die heidnischen Hunde! Nehmt die stärksten Waffen! Ich will das Land der Heiden erobern!“ Ludwig Uhland: Schwäbische Kunde Trink nicht so viel Kaffee! Nicht für Kinder ist der Türkentrank, schwächt die Nerven, macht dich blaß und krank. Sei du kein Muselmann, der das nicht lassen kann! (…) Der wackre Schwabe forcht sich nicht, ging seines Weges Schritt vor Schritt, ließ sich den Schild mit Pfeilen spicken, und tät nur spöttisch um sich blicken, bis einer, dem die Zeit zu lang, auf ihn den krummen Säbel schwang. Da wallt dem Deutschen auch sein Blut, es trifft des Türken Pferd so gut, er hautihm ab mit einem Streich die beiden Vorderfüß zugleich. Als er das Tier zu Fall gebracht, das faßt er erst sein Schwert mit Macht, er schwingt es auf des Reiters Kopf, haut durch bis auf den Sattelknopf, haut auch den Sattel noch zu Stücken und tief noch in des Pferdes Rücken; zur Rechten sieht man wie zur Linken einenhalbenTürkenheruntersinken. (…)“ 2 „European men carry parcels fortheir womenfolk, and when they see African men going empty-handed, and their women carrying all the parcels,they think this shows that black menshow no courtesy to woman. Actually,their custom of going empty-handed andmaking women carry all the parcels, istheir way of showing courtesy to woman: the idea is that the man must havehis hands free to protect the woman incase both of them should meet any danger on the way.” 3 “Ein Mann wollte in einen anatolischen Sufi-Orden eintreten. Er trug sein Anliegen dem Meister mit vielen Worten und Gesten vor, der während seiner Ausführungen inmitten seiner Anhänger saß. Am Ende sah der Meister einen der Ordensbrüder an, dieser verstand, verließ den Raum und kehrte mit einer großen Schale zurück. Diese war bis an den Rand voll mit Wasser. Der Meister nahm eine Rose, riß ein Blatt und legte das Rosenblatt auf die mit Wasser gefüllte Schale, die Schale lief über. Der Aspirant verstand, was ihm der Meister hatte symbolisch mitteilen wollen. Er verbeugte sich vor den Anwesenden, küßte dem Meister die Hand und verließ das Kloster.“ 4 Koran und Bibel werden verglichen: Aus dem Koran. Sure 4,34: „Die Männer stehen über den Frauen, weil Gott sie von Natur aus vor diesen ausgezeichnet hat und wegen der Ausgaben, sie sie von ihrem Vermögen als Morgengabe für die Frauen gemacht haben. Und die rechtschaffenden Frauen sind demütig ergeben und geben acht auf das, was den Außenstehenden verborgen ist, weil Gott darauf acht gibt…“ Auszug aus dem Paulusbrief an die Epheser: „Die Frauen sollen ihren Männern untertänig sein wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie Christus das Haupt der Kirche ist, er, der Erlöser seines Leibes. So wie die Kirche Christus unterworfen ist, so seien es die Frauen ihren Männern in allem. Jedenfalls sollt auch ihr, einer wie der andere, seine Frau lieben wie sich selbst. Die Frau aber soll vor ihrem Manne Ehrfurcht haben…“ 5 Die Ankunft islamischer Theologie in Europa wird mit der Ankunft christlicher Theologie in Amerika verglichen, und dabei werden erstaunliche Gemeinsamkeiten festgestellt: Islamische Theologie kommt an in Europa (nach Stefan Zweig: Sternstunden der Menschheit, die Eroberung von Byzanz): „Erst am Nachmittag des großen Sieges, da die Schlächterei schon beendet ist, zieht Mohamet in die eroberte Stadt ein. Stolz und ernst reitet er auf seinem prächtigen Roß vorbei an den wilden Szenen der Plünderung, ohne den Blick zu wenden, getreu bleibt er seinem Wort den Soldaten, die ihm den Sieg gewonnen, ihr fürchterliches Geschäft nicht zu stören. Sein erster Weg aber gilt nicht dem Gewinn, denn er hat alles gewonnen, stolz reitet er hin zur Kathedrale, dem strahlenden Haupt von Byzanz. Mehr als fünfzig Tage hat er von seinen Zelten zu der schimmernden, unerreichbaren Kuppel dieser Hagia Sophia sehnsüchtig hingeblickt: nun darf er als Sieger ihre bronzene Tür durchschreiten. Aber noch einmal bezähmt Mohament seine Ungeduld: erst will er Allah danken, ehe er ihm für ewige Zeiten diese Kirche weiht. Demütig steigt der Sultan vom Pferd und beugt das Haupt tief auf den Boden zum Gebet. Dann nimmt er eine Handvoll Erde und streut sie auf sein Haupt, um sich zu erinnern, daß er selbst ein Sterblicher sei und seines Triumphes sich nicht überheben möge. Und nun erst, nachdem er Gottseine Demut gezeigt, richtet der Sultan sich hoch auf und betritt, der erste Diener Allahs, die Kathedrale. Sofort läßt er einen Imam holen, der die Kanzel besteigt und von dort das muslimische Bekenntnis verkündet, während er, das Antlitz gegen Mekka gewendet, das erste Gebet zu Allah, dem Herrscher der Welten spricht. Am nächsten Tag schon erhalten die Werkleute den Auftrag, alle Zeichen des früheren Glaubens zu entfernen.“ Christliche Theologie kommt an in Amerika (nach W. WATTY: FromShoretoShore. Jamaica 1981): „Drei spanische Karavellen segeln über den Atlantik in westlicher Richtung. Sie machen rapiden Fortschritt, dank der günstigen Nordostwinde. Trotzdem sind es mehr als zwei Monate, seit sie von Spanien aufbrachen, und genau ein Monat, seit sie das letzte Land auf den Kanarischen Inseln gesichtet haben. Kein Schiff hat sich je so weit außerhalb der Küstensicht vorgewagt, und die Seeleute, die Kolumbus angeheuert hat – abergläubisch, wie Matrosen meistens sind -, werden immer ängstlicher, zögerlicher und rebellischer. Ein Komplott wird geschmiedet, den Kapitän über Bord zu werfen und umzukehren. Dieses scheitert nur, weil die Leutnants zu ihm halten. Am 9. Oktober drängt Kolumbus seine Leute, teilweise aus eigenem Zweifel, teilweise aus Verzweiflung, es ein letztes Mal zu versuchen. Er bittet sie um drei weitere Tage und verspricht, wenn dann kein Land in Sicht sein sollte, die Expedition abzublasen. Am nächsten Tag entdecken sie das erste Zeichen – treibende Zweige mit Blättern und Blüten. Am 12. Oktober schreit der Mann am Kommandostand: „Tierra! Tierra!“ In der Morgendämmerung landen sie auf karibischem Boden. Mit tränenüberströmten Gesichtern pflanzt Kolumbus die christliche Fahne an der Bucht, küßt den Boden, singt das „TeDeum“ mit seinen Männern und fährt promt fort, der Insel einen neuen Namen zu geben – San Salvador, Heiland.“ Beispiele aus einzelnen Fächern Deutsch • Lektürebeispiele aus verschiedenen Ländern (z. B. Märchen) • Autorenporträts • Lektüre von Migrantenbiographien • Lektüre mit Ausländerproblematik (kritische Reflexion) • Geschichten zu bestimmten Motiven oder Themen in unterschiedlichen Sprachen • gemeinsame Rezeption und Diskussion von Filmen aus anderen Kulturen usw. • Eigene Sichtweise: kreatives Schreiben eigener Geschichten • Lieblingsgeschichten zusammenstellen • Diskussion unterschiedlicher Kommunikationsstile verschiedener Kulturen • ‚Türkenwitz – Judenwitz – Auschwitz’: Machart und Verbreitung fremdenfeindlicher Witze untersuchen • rassistische, ausländerverunglimpfende Darstellungen in den Medien werden im Unterricht analysiert Diskussion der Frage, warum es immer heißt: „Türke ersticht Ehefrau“ (und nie: „Deutscher ersticht Ehefrau“) Wirkung solcher Überschriften Leserbriefe schreiben Fremdsprachen • Vergleich von Feiertagen • Reisen erzählen (Redewendungen; Potential ausländischer Schüler nutzen), Postkarten schreiben • Schüleraustausch • Wer spricht welche Sprachen? • Beschriftung des Schulhauses • Weitere Kulturen (nicht nur USA, GB, …) • Lektüre • Kontakt mit ausländischen Personen/Schülern Mathe/Naturwissenschaften • Dezimalsystem: Ursprung in Arabien • Strahlensätze und Goldener Schnitt: Baukunst aus anderen Ländern • Satz des Pythagoras (aus Ägypten) • Stochastik: Tschebischeff (Abschätzung) • Textaufgaben (z. B. Türkische Gewürzmischungen) Geschichte • Ägypter • Multikultureller Staat Rom/Alexander d. Große • Integration von Flüchtlingen – Immigranten • Kalter Krieg: Einfluss anderer Länder • Berlin: deutsche Hauptstadt – 3. größte türkische Stadt • Respekt für Demokratie fördern • Verschiedene Länder/Kulturen Europas vergleichen • Kolonialismus: Genozid Erdkunde • ‚Die etwas andere Erdkundestunde’: Experten/ Eltern aus anderen Ländern und Kulturen im Unterricht Fotos mitbringen (Wohnen, Klima, Vegetation …) erzählen lassen Unterschiede zwischen Deutschland und Heimatland darstellen • Länder zwischen Dürre und Flut Bedeutung des Wassers in den Ländern Vergleich der Niederschlagsmengen Wie nützen Menschen ihre Wasserstraßen? Bedeutung des Bades in verschiedenen Ländern Unterschiedliche Gewohnheiten bei der Körperpflege Religion • Islam: ausländische Schüler in Religionsunterricht einbeziehen • Schöpfung: andere Schöpfungsideen • ‚Theos Reise’: Nachstellen der Reise des Jugendbuches durch die verschiedenen großen Weltreligionen im Schulhaus • ‚Erzählcafé’: Einladen interessanter ausländischer Persönlichkeiten oder auch Deutscher mit besonderen Affinitäten zu anderen Religionen etc. • Aufzeigen globaler interkultureller Interdependenzen Vergleich von Koran und Bibel Sozialkunde • Vernetzung der Welt (politisch) • Fremde Währungen • Gesetze (Einwanderung, …) • Soziales Zusammenleben • Frauenberufe – Männerberufe (in verschiedenen Ländern) • Hausarbeit in verschiedenen Ländern/ Frau und Mutter in der Familie • Schulische und berufliche Bildung von Frauen und Mädchen • Stellung der Frau in der Gesellschaft und Religion • Einbringen von Vorurteilen über ausländische Mitbürger, ebenso von Vorurteilen der Ausländer über Deutsche sowie der eigenen Ängste • Diskussion, dass Verhalten auch kulturbedingt ist Vergleich verschiedener Verhaltensweisen je nach Kulturgebiet (Erörterung unterschiedlicher, kulturbedingter Kommunikationsmuster und ihrer Folgen in der Diaspora im Sinne des Vorurteils) Kunst/Musik/Sport • Plakate gegen Ausländerfeindlichkeit entwerfen und gestalten Vernissage • Kunstgeschichte: z. B. jüdische Malerei aus zweitem Weltkrieg; Bauwerke aus verschiedenen Ländern • Lieder (zu Festtagen), Musik in verschiedenen Kulturen • Instrumente: Herkunft • Nationalhymnen • ‚Multikulturelle Hitparade’: Hits mit verschiedenen kulturellen Einflüssen erstellen/ analysieren • Vorurteile in Musiktexten aufspüren • Eigene Texte gegen Vorurteile schreiben/ in einem szenischen Spiel darstellen • • • • • Spiele aus verschiedenen Ländern Tänze Sportgroßereignisse Sportarten aus verschiedenen Ländern Fairness fördern Vom Curriculum zum interkulturellen Unterricht (LIFE-Ordner der BMW-Group) „Das vorliegende Curriculum ist nicht als Zusatzplan gedacht, der die ohnehin vorhandene Fülle von verbindlichen Lernzielen und Unterrichtsthemen noch vergrößert, ohne dass dafür der entsprechende Zeitrahmen zur Verfügung stünde. Bewusst werden u.a. Themen aufgegriffen, die in den Lehrplänen ohnehin vorhanden sind, die aber bisher nur selten unter interkulturellen Gesichtspunkten verwirklicht wurden.“ (LIFE, 1.1.2.1., S.1) bei manchen Themen ist die interkulturelle Dimension nicht gleich erkennbar (z.B. „Familie“) „Es geht nicht darum, neue sogenannte interkulturelle Themen zu formulieren, es geht vielmehr darum, gängigen Themen eine interkulturelle Perspektive zu geben. Diese lässt sich kaum in Form von Themenvorschlägen fixieren oder gar verordnen, da sie sich erst aus der Unterrichtspraxis ergibt.“ vorhanden sind, die aber bisher nur selten unter interkulturellen Gesichtspunkten verwirklicht wurden.“ (LIFE, 1.1.2.1., S.1) Im interkulturellen Unterricht wird man wesentlich mehr auf Projekt- und Gruppenunterricht zurückgreifen müssen (als Prinzip der methodischen Gestaltung). kooperative Lernformen, die für eine gleichberechtigte Interaktion sorgen und traditionelle Führungsstrukturen abbauen; in der Gruppe dürfen solche starren Führungspositionen nicht mehr bestehen „Für die Gruppenarbeit hieße das zum Beispiel, dass Situationen geschaffen und Aufgaben gestellt werden, die arbeitsteilig nur mit Hilfe der spezifischen Kompetenzen von zweisprachigen oder mehrsprachigen Schülern bewältigt werden können.“ (LIFE, 1.1.2.1., S.3 Der interkulturelle Unterricht wird dann besonders authentisch, wenn die vielsprachige und multikulturelle Lebenswelt der Lernenden zum Ausgangspunkt des Unterrichts wird. Schüler sollten also selbst Unterrichtsmaterial beschaffen und produzieren und hierbei von den Lehrern unterstützt werden: Sammeln von Material in Familien, Firmen und Geschäften, privaten und öffentlichen Bibliotheken, im Wohnviertel – auch durch Befragungen, Interviews, Quellenstudien Das Produzieren von Texten, Filmen, Dias usw. Die pädagogische Aufarbeitung des Materials => hierdurch werden bewusste Verstehensprozesse und Analysen angeregt (mit Vergleichen und Erklärungen von Zusammenhängen und Ursachen) MIT DER SPRACHE FÄNGT ES AN (aus: LIFE/ 1.1.2.1., S.1-2) Rassismus in Witzen Herausarbeiten von Merkmalen, Intention und Wirkung rassistischer Witze Im Unterricht werden Witze gesammelt, Gemeinsamkeiten rassistischer Witze herausgearbeitet, der Wahrheitsgehalt der Aussagen überprüft, Witze als Vorurteile entlarvt, der beleidigende Charakter deutlich gemacht. Sticker basteln: „Ausländerwitze – nein danke“ Diskriminierung ethnischer Gruppen in der Sprache Sammlung von Bezeichnungen und Titulierungen von Menschengruppen mit abwertendem, beschimpfendem oder belustigendem Charakter - Brainstorming: Bezeichnungen für Amerikaner, Italiener, Polen, … spontan sammeln - Quellenforschung zur Entstehungsgeschichte ausgewählter Bezeichnungen (z.B. „Krauts“…) Politische Karikaturen: Feindbilder schaffen und entlarven Vorbereitung einer Ausstellung: Sammeln von Karikaturen zum gleichen Thema aus verschiedenen Ländern und verschiedenen politischen Richtungen Schüler zeichnen eigene Karikaturen Feindbilder durch Schlagzeilen Wandzeitung Projekt: Sammeln von Berichten mit fremdenfeindlicher Tendenz aus verschiedenen Zeitungen über einen gewissen Zeitraum und mit Kommentaren versehen Leserbriefe schreiben Abwertende, unüberlegte oder offen rassistische Formulierungen in den Medien durch Leserbriefe kritisieren Schimpfwörter „Schwarze Liste“ erstellen - Schülerinnen und Schüler schreiben Schimpfwörter in ihrer jeweiligen Sprache auf - Übersetzung und Untersuchung von Bedeutung und Wirksamkeit in Bezug auf authentische Aussagen - Erstellen einer „Schwarzen Liste“ verbotener Ausdrücke (Schimpfwörter, Beleidigungen, Kraftausdrücke) für die Klasse Schulhausvertrag: Wir verzichten auf Schimpfwörter - Die Schule erklärt den freiwilligen Verzicht des Gebrauchs diskriminierender Ausdrücke: - Plakat mit Unterschriften - „Treppenhausgalerie“ mit Unterschriften zum Schulhausvertrag Vorurteile In Musiktexten aufspüren - Recherchieren entsprechender Songs - Übersetzen ausländischer Texte - Analyse von Text, Musik und Wirkung Eigene Texte gegen Vorurteile Schreiben eines Textes zu einem aktuellen Popsong In einem szenischen Spiel darstellen - Diskussion und Einigung auf das Thema - Erstellen und Auswahl der Texte - Vorbereitung der Aufführung: Bühnenbild, Kostüme, Proben, Plakate entwerfen, Pressemitteilung verfassen. Einladungen erstellen und versenden, Programmhefte, … WIR GEBEN UNSEREM SCHULHAUS EIN INTERKULTURELLES GESICHT (aus: LIFE/ 1.1.2.1., S.3-4) Schullogo Ein unverwechselbares Signum für die Schule entwickeln – verwendbar für Kopieretiketten, Briefe, Sticker, T-Shirts, Mützen,… Eine Schule, die auf die Herkunftskulturen ihrer Schüler und Schülerinnen verweist, trägt zur Identitätsfindung bei. Ideenwettbewerb Wir sind eine interkulturelle Schule. Wir sind gegen Ausländerfeindlichkeit. Schüler, Kollegium und Eltern bringen ihre Ideen ein. Ausstellungen Wechselnde Ausstellungen mit jeweils einem Schwerpunktthema, z. B. „die Schule meiner Großeltern“ Die Ausstellungen sind das Ergebnis der an der Schule durchgeführten Projekte. Durch das Einbringen der Erfahrungen der Großeltern werden interkulturelle Inhalte mit eingebracht. Ausstellungsdokumente können sein: Aufgezeichnete Erzählungen, von Schülern aus der Muttersprache übersetzt Zeugnisse Fotos Briefe Hefte Lehrerberichte Literatur Gestaltung des Innenbereichs Ein unter interkulturellen Gesichtspunkten gestaltetes Schulhaus schafft Identität. Das Zusammenleben und –lernen wird sichtbar gemacht und als Bereicherung für alle dargestellt. Treppenhausgalerie: Porträts, Fotos von Händen bzw. Füßen… Wandzeitung, Litfaßsäule Aushang von Ergebnissen aus Projekten: Frauen und Mädchen Fotos von Aktionen Interviewergebnisse zuEinstellungen zum Thema „Nicht alle schauen nur zu“ Infos von und mit Schülern Schülerzeitung und Elternbriefe in mehreren Sprachen … Wandteppich Verschiedene Schriftzeichen (lateinisch, arabisch, kyrillisch, …)… Schaukästen Geschirr, Werkzeuge, Handarbeiten, Musikinstrumente aus verschiedenen Ländern Aufforderungen zu Aktionen … Interkultureller Aufenthaltsraum Leseraum, Teestube Lektüre in verschiedenen Sprachen … Wolken mit Begrüßungen in mehreren Sprachen Mehrsprachige Wegweiser Gestaltung der Außenanlagen Internationale Spiele aufmalen… Nach Ideen des Kollegiums, der Schüler und Schülerinnen und der Eltern werden die Außenanlagen interkulturell gestaltet. Öffentlichkeitsarbeit „Offene“ Schultüren Sticker gegen Ausländerfeindlichkeit Bauzäune bemalen Personen des öffentlichen Lebens einladen Prominente zu interkulturellen Themen interviewen Projekte der Presse und in den Medien darstellen Besuche in Rehaklinik, Altersheim, … Wichtig ist die Kooperation zwischen der Schule und den Eltern aller Nationalitäten: Elternabende, Elterntreffen, Mitgestalten von Schulleben, handwerkliche Begabungen der Eltern mit einbeziehen. Kollegium und Elternbeirat entwickeln ein Konzept zur Vorgehensweise: Welche pädagogische Zielsetzung haben wir? Wie soll das Schulhaus aussehen? Welche Aktivitäten bieten wir an? Verantwortlichkeiten festlegen EIN KLASSENLESEBUCH MIT TEXTEN IN VERSCHIEDENEN SPRACHEN (aus: LIFE/ 1.1.2.1., S.5-6) Unterschiedliche Möglichkeiten der Realisierung eines Klassenlesebuches Prinzip: Mehrsprachigkeit Ein Klassenlesebuch kann auf unterschiedlichen inhaltlichen Ebenen, auf der Grundlage unterschiedlicher Quellen und mit unterschiedlichen Techniken realisiert werden. Denkbar sind u.a. ichbezogene Varianten mit Selbstaussagen der Schülerinnen und Schüler. Daneben können textbezogene Varianten stehen. Prinzip ist, dass alle in der Lerngruppe vorhandenen Sprachen sichtbar werden. Neben Texten in den Originalsprachen können Übersetzungen stehen, oder es kann mit verschiedenen Formen der Übertragung (Dialoge, Bildergeschichten) experimentiert werden. Technisch reicht das Spektrum vom Sammelordner über einfach gehefteten bis zu professionell gedruckten und kunstvoll gebundenen Möglichkeiten. Das Lesebuch kann ergänzt werden durch selbst erstellte Ton- oder Videokassetten. Selbstdarstellung der Kinder Foto, Selbstporträt, Lebenslauf, Familiengeschichte (einschließlich Migrationsgeschichte) Texte mit biographischer Dimension zu eigenen Büchern zusammenstellen. Ein Tag in meinem Leben/Im Leben meiner Eltern… Auf die phonetisch richtige Aussprache der Namen und Begriffe der jeweiligen Sprache ist dabei besonderer Wert zu legen. Ausgangspunkt könnte sein: Ein wichtiger/bedeutsamer Tag oder ein Tagesablauf im alltäglichen Leben. Die Ausarbeitungen sind Grundlage für Vergleiche innerhalb der Klasse. Zusammen mit Zeichnungen oder Bildmaterialien ergeben sie eine Dokumentation. Textbezogenes Arbeiten Sichtung des vorhandenen Literatur-, Medien- und Materialangebots: Es werden gezielt Texte aus anderen Ländern bzw. Kulturkreisen, speziell auch Texte in den Herkunftssprachen der Schülerinnen und Schüler gesucht. Lieblingsgeschichten zusammenstellen Geschichten mit bestimmten Motiven oder zu bestimmten Themen in unterschiedlichen Sprachen: Denkbar wäre z. B. eine Zusammenstellung von Geschichten mit Hexen oder Zauberern aus den verschiedenen Kulturkreisen mit entsprechend unterschiedlichen Figuren. Die Kinder sammeln die Geschichten bei anderen Kindern, Eltern, Nachbarn usw. Internationale Sammlung von Liedern oder Spielen: Auch hier originalsprachige Beispiele mit Übersetzungen Autorenporträts: - Informationen über die Lebensgeschichten von Autoren verschiedener Ländern sammeln - Auswertung von Biografien, die als Kinder- und Jugendbücher vorliegen Eigene Geschichten schreiben bzw. Geschichten ergänzen: Texte aus anderen Kulturkreisen lesen, auswerten und als Anregung für die Produktion eigener Texte nehmen, dabei Identifizierung mit „fremden Helden“. Im Anschluss an die Klassenlektüre können Fortsetzungen bzw. eigene Varianten geschrieben werden. WASSER (aus: LIFE/ 1.1.2.1., S.7-8) Wasser bedeutet Leben und Sterben Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturkreisen haben mit dem Element Wasser sehr verschiedene Erfahrungen. Diese alltäglichen Erfahrungen stehen zunächst im Vordergrund. Länder zwischen Dürre und Flut Vergleich der Niederschlagsmengen in verschiedenen Ländern Auswirkungen von zu viel/ zu wenig Wasser Interviews über die persönliche Bedeutung von Wasser Erforschen religiöser Bräuche und Glaubensvorstellungen zum Thema (Überlieferungen auswerten) Niederlassungen in Wassernähe Texte, Geschichten, Bilder und Lieder zum Thema Projekt: Wir legen ein Wasserbuch an, kreative Texte verfassen Wasser, ein belebendes Element für Musik und Kunst Der Einstieg in das Thema Wasser kann auf einer sinnlichen Ebene erfolgen: Wir machen sensibel für das Element Wasser Riechen, Schmecken von Wasser, Salzwasser, Tee Fühlen von Wasser: weich, Wasserdruck Hören von Wasser: Regen, Wasserfall, Bach, Meer Beobachten von Wasser: Wasserkraft, Lebensspender, Verdunsten Betrachten von Bildern Hören von Musikbeispielen Produktion von eigener „Wassermusik“ Wasserstraßen Wie nützen Menschen ihre Flüsse? Fluss- und Hafenerkundung, Lexikonarbeit, Museumsbesuch, Sachbücher Verbindung der Länder durch natürliche und künstliche Wasserwege Schiffe aus verschiedenen Ländern befahren den Fluss, das Meer Boote sind den Bedürfnissen angepasst Projekt: Boote bauen nach Modellen Wasser tut gut Die Bedeutung des Bades in verschiedenen Ländern Vergleich: Türkisches Bad, finnische Sauna, Russische Banja Körperpflege - Unterschiedliche Gewohnheiten bei der Körperpflege - Rituelle Waschungen SONNE (aus: LIFE/ 1.1.2.1., S.9-10) Der Einfluss auf die Lebensgestaltung Sammeln und Vergleichen unterschiedlicher Tagesabläufe in verschiedenen Ländern Vergleich der Abhängigkeit von Lebensgestaltung und Klima „Sonnenländer Europas“ für einen Urlaubsprospekt suchen Kartenarbeit: eine „Sonnenurlaubskarte“ erstellen Das Leben spielt sich in wärmeren Ländern auf der Straße ab Handwerker-Basar-Markt im Freien Die „Siesta“ Der Sonntag: Sonnentag – Tag ohne Arbeit Bräuche, Feiern und Sitten anlässlich eines bestimmten Sonnenstandes (z. B. Sonnenwendfeiern) durch authentische Berichte, Filme und Nachvollzug lebendig werden lassen Die Stellung der Sonne in den Kulturen Der Sonnenkult im alten Ägypten, in Japan, bei den Inkas und bei den Azteken: Märchen, Geschichten, Sagen zum Thema Sonne sammeln und vergleichen Sonne als Ursprung der Zeitmessung: - Sonne als Naturkonstante - Modelle zur Zeitmessung mit der Sonne z.B. die „steinalte“ Sonnenwarte von Stonehenge in Bild und Modell betrachten - Wir bauen eine Sonnenuhr für den Pausenhof - Sonnenuhren im örtlichen Umfeld suchen und betrachten Darstellung der Sonne in der Malerei, Literatur, im Film, im Lied und im Tanz Mythos des „Ikarus“ in Gedichten, Balladen, Gemälden aufleben lassen Darstellung der Sonnenblume in verschiedenen Epochen und Stilrichtungen der europäischen Malerei Kreatives Gestalten mit verschiedenen musikalischen, literarischen und bildnerischen Mitteln Die Sonne im Sprachgebrauch „Die Sonne“, aber „ilsole“ – unterschiedliche Geschlechter in den Sprachen „Du bist meine Sonne/ mein Sonnenschein.“ Redewendungen aus verschiedenen Herkunftsländern sammeln Sprachliche Wurzeln des Wortes „Sonntag“ in verschiedenen Sprachen darstellen und vergleichen: - Übernahme des Wortes aus der heidnischen Planetenwoche, die den Tag der Sonne weihte - In germanischen Sprachen bleibt der Tagesname erhalten (z.B. Sunday) In romanischen Sprachen wird die christliche Bedeutung „Herrentag“ aufgenommen (z.B. dimanche, domenica…) Das Sonnensystem Historische Sichtweisen Europäische Forscher, deren Erkenntnisse das Weltbild prägten. Giordano Bruno, Galileo Galilei, Nikolaus Kopernikus, Johannes Kepler, Tycho Brahe … Einblicke in Sonnensysteme - Lebensbild erstellen - Zeitgenössische Darstellungen in der bildenden Kunst und Literatur sammeln - Besuch eines Planetariums - Modellhafte Darstellungen verdeutlichen das Sonnensystem AUF DEN SPUREN BERÜHMTER FRAUEN (aus: LIFE/ 1.1.2.1., S.11-14) Der Einfluss auf die Lebensgestaltung Sozial engagierte Frauen Wissenschaftlerinnen Politikerinnen Musikerinnen Schriftstellerinnen Frauengestalten in der Musik, Literatur und darstellenden Kunst - Aus Zeitungsarchiven, Zeitungen, Zeitschriften und Büchern Beiträge über ihr Lebenswerk sammeln Aus Biografien kurze Lebensläufe erstellen lassen Lesen von Kurzgeschichten, Ganzschriften, Romanauszügen - Typische Frauenberufe? Umfrage: „Was sind Frauenberufe?“ Untersuchen, ob dies auch in anderen Ländern typische Frauenberufe sind Interviews mit Frauen, die in diesen Berufen tätig sind Erstellen eines persönlichen Anforderungsprofils an den Beruf Arbeitsplatzbeschreibung von verschiedenen Berufen Notwendigkeit und Möglichkeiten von Veränderungen erarbeiten Podiumsdiskussion mit Experten: „Frauenberufe – Männerberufe“ So leben Frauen anderswo Auswertung von Filmen und schriftlichen Dokumentationen unter verschiedenen Gesichtspunkten Hausarbeit in verschiedenen Ländern: - Rollenverteilung in Schulbüchern verschiedener Länder untersuchen - Expertenbefragung: Großeltern und Eltern erzählen – Entwicklung von Fragebögen und Interviewtechniken Schulische und berufliche Bildung von Frauen und Mädchen im Vergleich: Auswertung und Vergleich von Statistiken über Analphabetismus, Schulabschlüsse und berufliche Tätigkeit Die Stellung der Frau in der Gesellschaft und in Religionen: - Vergleich von Verfassungstexten aus verschiedenen Ländern - Untersuchung der Lebenswirklichkeit – Auswertung von Medien und Literatur - Männliche Dominanz in der Sprache - Frau als Priesterin - Darstellung der Frau in Werbung und Medien Frau und Mutter in der Familie: - Schüler und Schülerinnen aus verschiedenen Ländern schildern den Tagesablauf ihrer Mutter Diskussion: „Mehrfachbelastung der Frau als Mutter und Berufstätige“ Streitgespräch: „Mütter sollen nicht arbeiten!“ Die Mutter in der Literatur Didaktisch-methodische Hinweise Die folgenden Ausführungen sind als Anregungen zu verstehen, wie mit dem Film gearbeitet werden kann. Mögliche Einführungen als Anbahnung von Vermutungen über den Verlauf des Filmes: In den Voraussagen können Erwartungen und Bilder von unterschiedlichem kulturellen Verständnis der Schülerinnen und Schüler enthalten sein, die dann in einem späteren Stadium reflektiert werden können. „Wir sehen jetzt einen Film. Er handelt von einem 9-jährigen Mädchen, das heißt Bahar Marianne. Sie ist in Deutschland (München) geboren, ihr Vater ist Türke, ihre Mutter Deutsche. Bahar Marianne reist mit ihrem Vater in die Türkei, in sein Heimatdorf.“ Prognosen zum Film als Brainstorming mit der ganzen Klasse/Gruppe: Was glaubst du, wird in diesem Film mit Bahar Marianne passieren, wie wird es ihr dort gehen? Wie geht es dem Vater in seinem Heimatdorf? Wie wird der Vater zu Bahar Marianne sein? Wie ist die Sprache des Filmes, in welcher Sprache wird Bahar Marianne sprechen, in welcher Sprache wird sie sich mit ihrem Vater unterhalten? Wen wird Bahar Marianne dort treffen, was für Leute, wie werden die Kinder sein? Wie sieht es dort aus: die Landschaft, die Häuser, die Straßen? Die Beiträge der Schülerinnen und Schüler werden kommentarlos sichtbar notiert. Arbeitsblatt 1 Beispiele für Assoziogramme Während des Betrachtens des 1. Teiles des Films (bis zum Übergang ins „Märchenhafte“) schreiben die Kinder in Gruppen ihre Beobachtungen und Eindrücke mit dicken Stiften auf große Papierbögen, auf denen jeweils ein Cluster vorbereitet ist. Jede Gruppe präsentiert dann ihre Beobachtungen. In der Unterrichtspraxis hat sich gezeigt, dass diese Arbeitsweise den Kindern besonderen Spaß macht. Es ist erstaunlich, was sie alles sehen und worüber sie berichten. Überraschend ist auch immer wieder ihre Interpretation von Filmszenen, die von Erwachsenen ganz anders gesehen werden. Arbeitsblatt 2 Szenisches Spiel und Dialog Besonders für Kindern, die noch wenig oder nicht schreiben können, bietet sich an, selbstgewählte Szenen nachzuspielen, um so in andere Rollen zu schlüpfen. Beim szenischen Spiel sollten alle Sprachen erlaubt sein; z.B. könnten Kinder mit türkischen Sprachkenntnissen ermuntert werden, türkische Dialogteile einzubauen. Beim Erfinden und Schreiben eines Dialoges können die Kinder sich in die Rolle der jeweiligen Personen hineindenken. Dabei kommt es nicht darauf an, dass auch alles „Stimmt“, was die Kinder spielen oder schreiben. Einige Filmdialoge auf Deutsch und Türkisch sind im Begleitheft abgedruckt und können als Hilfestellung benutzt werden. Arbeitsblatt 3 Briefe schreiben Beim Schreiben eines Briefes können die Kinder sich sowohl in die Rolle von Bahar hineinversetzen, als auch ihre eigenen Empfindungen, die sie beim Anschauen des Filmes hatten, miteinbringen. Wichtig ist auch hier, dass die Interpretationsweise der Kinder akzeptiert wird. Es kommt nicht darauf an, die Filmhandlungen detailgetreu nachzuerzählen. Die Kinder können auch dazudichten. Arbeitsblatt 4 Erlebniserzählung/Fantasiegeschichte: Verlaufen Dass das Thema „Verlaufen“ den Kindern nicht aufgedrängt werden muss, zeigen die Reaktionen der Kinder beim Betrachten des Filmes. Sie berichten spontan von solchen Erlebnissen, erinnern sich auch an weit zurückliegende Ereignisse und können Bahars Furcht mitfühlen. Arbeitsblatt 5 Spiele In Gruppen, wo Kinder aus verschiedenen Nationen zusammen spielen oder lernen, wird oft ganz selbstverständlich ein Spiel nach verschiedenen Spielregeln gespielt. Viele Spiele haben das gleiche Grundmuster, aber verschiedene Varianten oder Ausprägungen. Manche Spiele erleichtern deshalb auch die Integration in neue Gruppen, weil nicht allzu viel dabei gesprochen werden muss. Ausgehend von den Spielen im Film sollen die Kinder angeregt werden, ihr Spielrepertoire zu erweitern. Arbeitsblatt 6 Vom sich Fremdfühlen Dass man nicht in ein fremdes Land fahren muss, um sich fremd zu fühlen, haben viele Kinder schon erlebt. Vielleicht auch gerade deshalb können sie sich so gut in Bahar hineinversetzen. Der Film kann als Anregung dienen, über solche Erlebnisse zu berichten oder sie aufzuschreiben. Arbeitsblatt 7 Phantasiebegleiter oder Wunschfreunde Viele Kinder (und vielleicht auch Erwachsene) haben tatsächlich Fantasiebegleiter. Allerdings sollte dieses Thema nur vorsichtig behandelt werden. Wie im Begleitheft vorgeschlagen wird, wäre die Wunschfreundin/ der Wunschfreund ein verwandtes, weniger „privates“ Thema. Arbeitsblatt 8 Märchen aus verschiedenen Ländern Das im Begleitheft abgedruckte türkische Märchen „Der ohnmächtige Vater“, könnte das erste einer eigenen internationalen Märchensammlung sein. Die Kinder werden angeregt, zu Hause nach den Märchen aus der Heimat ihrer Eltern oder Großeltern zu fragen. Schreiben oder Erzählen von Geschichten Die Schüler und Schülerinnen schreiben/ erzählen eine Geschichte oder ein Märchen. Durch den Wechsel der Erzählperspektive (die türkische Bahar erzählt, der Vater berichtet, Bahar Marianne erzählt den Mitschülern), können die Schülerinnen und Schüler Leerstellen des Filmes mit eigener Fantasie ausfüllen. Literatur Gloria Behrens: Bahar und die Gazelle; eine Videokassette für Kinder. Weinheim; Basel: Beltz 1992. (Beltz-Praxis: Medien interKulturell). Spielfilm, Farbe, 30 Minuten. Monika Soltendieck/ Michaela Ulich: Kinder in zwei Kulturen. Begleitheft zur Videokassette Bahar und die Gazelle. Weinheim: Basel. Beltz 1992. Michaela Ulich/ Pamela Oberhuemer/ Almut Reidelhuber (Hrsg.): Der Fuchs geht um … auch anderswo. Ein multikulturelles Spiel- und Arbeitsbuch. Weinheim und Basel: Beltz Verlag 1993. 4. neubearbeitete Auflage. Das Buch stellt eine Fundgrube dar für Spiele aus dem griechischen, italienischen, kroatischen, portugiesischen, serbischen, slowenischen, spanischen und türkischen Kulturraum.