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Reisebericht: Valencia - 3-Tages-Impressionen
Eine 3-Tages Städtetour nach Valencia im März 2008. Eindrucksvoll von der ersten bis
zur letzten Minute.
Erste Eindrücke
Die ersten Eindrücke der Stadt bekommt man normalerweise am Flughafen. So war es
auch bei mir. Der Weg von der Ankunftshalle in die moderne Metro-Station war kurz.
Vor dem Metro-Eingang gab´s die Möglichkeit am Automaten, als auch bei einem
'richtigen' Menschen einen Fahrschein in die Innenstadt zu kaufen. 1,80 € - ein
Spottpreis. Mein Ziel war die Haltestelle 'Xativa', direkt am Zentralbahnhof gelegen.
Der vom Reisebüro mitgegebenen Stadtplan würde mich dann schon weiter führen, so
meine Hoffnung. Sie wurde nicht enttäuscht.
Zunächst aber überließ ich mich aber der top-modernen Metro, die mich in 20 Minuten
in die Stadtmitte brachte. Das Interieur farblich gewöhnungsbedürftig in hellem grün,
aber ich wollte hier nicht wohnen. Die Haltestellen-Ansage klar und deutlich und am
Ende der Fahrt hatte ich meine beiden ersten Worte Spanisch gelernt: '..Praxima
parada...' (= '..nächster Halt..). Und das alles für 1,80 € ..--)).
Eindrücke einer 2100 Jahre alten Stadt
Jeder kennt das: man kommt in einer fremden Stadt an und diese ist einem vom ersten
Moment an sympatisch oder unsympathisch. Ich mochte Valencia von dem Augenblick,
als ich am Bahnhof 'Xativa' die Metro verliess. Es waren die Häuser, die Palmen, die
Luft und - die relative Ruhe! Trotz dichten Strassenverkehrs (im
Einbahnstrassensystem) gab es keinen Lärm. Niemand hupte, jeder fuhr offensichtlich
gelassen. Ganz anders als in Deutschland, wo man schon ein riesen Glück haben muß,
nicht einem der vielen Freizeit-Oberlehrer im Auto zu begegnen. Radfahrer kreuzten
kurz vor Bussen, Fussgänger gingen bei Rot über die Fahrbahn, auch wenn die Polizei
direkt daneben stand. Offensichtlich ist man in Spanien geistig ein wenig weiter und
traut seinem Mitmenschen zu, selbst zu entscheiden...
Ich hatte das Glück, ein sehr zentral gelegenes Hotel beziehen zu können, das aufgrund seiner Lage in einer Seitenstrasse nahe der Plaza Ayuntamiento - sehr viel
Ruhe bot.
Wer an Geschichte interessiert ist, beeindrucktende sakrale Gebäude mag und auch mal
in ein Museum gehen möchte, der ist in der valencianischen Alststadt gut aufgehoben.
Besonders hervorheben möchte ich folgendes:
- Plaza Ayuntamiento (Rathausplatz
- Plaza de la Reina (zentraler Platz nahe der Kathedrale)
- Plaze de la Virgen (Platz hinter der Kathedrale)
- Mercado Central (überdachter Markplatz mit vielfältigem Angebot an Essbarem)
- Die Kathedrale (am Plaza de la Reina)
- Plaza Redonda (runder Marktplatz inmitten einer Häuserzeile)
- Das archäologische Museum Almudin
Dieses sind nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten innerhalb der Altstadt.
Insbesondere die Kathedrale und das Museum Almudin, mit seinen überdachten
Ausgrabungen aus der Anfangszeit Valencias hatten es mit angetan.
Der Eintritt zur Kathedrale kostet 4 €, aber darin enthalten sind ein MP3-Player, der
einen (auch in deutsch) zu den wichtigsten Punkten innerhalb dieses Bauwerks führt.
Darunter befinden sich u.a. der Schrein des heiligen San Vincente Martir, der im 4.
Jahrhundert hingerichtet wurde und dessen linker Unterarm seitdem mumifiziert in
einem gläsernen Schrein aufbewahrt wird. Auch eindrucksvoll: der 'Heilige Kelch', von
dem es seit 2000 Jahren heisst, es sei der Kelch, aus dem Jesus beim letzten Abendmahl
getrunken hat. Tatsächlich ist nachgewiesen, das er aus dem 1. Jahrhundert v.Christus
stammt.
Ausserhalb der Altstadt
Auch ausserhalb der Altstadt ist Valencia sehenswert. Von meinem
Übernachtungspunkt aus hatte ich hervorragende Möglichkeiten, öffentliche
Verkehrsmittel zu nutzen. Eine Buslinie (L 95) führte mich am 2. Tag zum 'Museo de
les Ciences', nahe dem valencianischen Hafen. Dazu muss erwähnt werden, daß man in
60er Jahren des 20. Jahrhunderts das Flussbett des Tario trocken gelegt und ausserhalb
der Stadt neu angelegt hat. Im trockenen Bett entstand nach langen Diskussionen
Anfang der 90er Jahre eine unvergleichliche Parklandschaft mit einer Gesamtlänge von
nahezu 20 Kilometern. Am Ende entstand die 'Ciudad de les Ciènces', jenes
unvergleichliche Bauwerk, das man auf dem ersten Foto sehen kann.
Der Besuch dieser 'Ciudad' hat aber auch seinen Preis. Möchte man alle Gebäude
besuchen und die darin gebotenen Möglichkeiten von Filmvorträgen, Aquarium und
naturwissenschaftlichen Museum nutzen, zahlt man den recht hohen Eintrittspreis von
30,- € (Stand: März 2008). Ich selbst habe mich auf das naturwissenschaftliche
beschränkt (7,50 €) und kann es bedingt empfehlen. Ein großer Spielplatz für
mittelgroße und große Kinder. Viele Experimente zum Anfassen.
Eher würde ich empfehlen, die Gebäude von Aussen zu bewundern, denn die
Architektur ist grandios, und im 'Jardine del Rio Turia' spazieren zu gehen. Es gibt
reichlich Bänke - auch im Schatten - unterhalb der alten Flussmauer. Die Pinien riechen
fantastisch und überall ist er erstaunlich sauber. Der Park ist unterteilt in Alleen,
Spielplätze, Skatboard-Bahnen und Fussballplätze.
Ich habe die Gelegenheit genutzt und 1 Stunde ein Buch gelesen.
Wann immer man aber den Park verlassen will - sobald man wieder auf der Strasse ist,
findet sich sehr schnell eine Bushaltestelle oder aber auch ein U-Bahn (Station
'Alameda') direkt unterhalb des Parks. Busse kommen alle paar Minuten, aber sie halten
nur an, wenn man ihnen winkt, bzw. den Arm ausstreckt wie Anhalter das auf der
Autobahn tun. Sonst hat man Pech gehabt.
Erwähnen möchte ich an dieser Stelle noch den 'Parc de Capcalera del Rio Turia', genau
am anderen Ende. Dieser Park ist noch sehr neu und wurde rund um den ehemaligen
Rio Turia am Anfang der Altstadt angelegt. Neuerdings steht hier auch der 'Bioparc',
eine Art Zoo und Aquarium in einem. Sieht schick aus, hat aber seinen Preis: 20,- €
Eintritt für Erwachsene! Ich gestehe, mein Budget gab das nicht her und so kann ich
über das Innere des Bioparc´s nichts berichten. Also, bevor man sich auf den Weg
macht und ernsthaft hinein gehen möchte - viel Geld einstecken!
Hafen und Strand
Eigentlich wäre Valencia´s Hafen nicht unbedingt einer Erwähnung wert, wenn nicht im
Jahr 2007 dort, bwz. vor der Küste, der 'Americas Cup' statt gefunden hätte. Allerdings
ist von diesem Großereignis nicht viel Glamour übrig geblieben.
Ich machte mich 3. Tag meines Aufenhalts per Metro (L 5 bis 'Maritim-Serreria' und
weiter mit der L 6 bis 'Neptu') auf den Weg. Diesen hatte ich bereits am 2. Tag in Teilen
zurück gelegt und wusste somit, wo hier die Tücke lag... Der ausgebene Stadtplan, der
auch Metro-Stationen ausweist, ist von 2007. Die Stationen der Linie 5 jenseits von
'Ayora' sind darin noch gar nicht enthalten. Nur der im Info-Büro erhältliche Metro-Plan
zeigt diese neuen Haltestellen schon...! Aber zu diesem Anekdote komme ich später.
Von der Haltestelle 'Neptu' läuft man ca. 5 Minuten bis zum Hafenbecken des 'Port
America´s Cup'. Und dann steht man dort und fragt sich, warum man den weiten Weg
gemacht hat, denn ausser dem Gebäude des BMW-Racing-Team ist praktisch nichts zu
sehen. Keine Boote, keine Schiffe, nur leere Anlegestellen.
Besser, man dreht sich um 180 Grad und steuert geradewegs den tollen Strand 'Playa de
les Arenes' an. Die Strandpromenade wirkt wie gerade gepflastert, die Palmen
verbreiten Karibik-Flair und der Strand kann durchaus mit dem in St. Peter-Ording an
der deutschen Nordseeküste verglichen werden: Kilometer lang und ca. 100 - 150 m
breit. Nur feiner Sandstrand. Als ich dort ankam, etwas gegen 14 Uhr am Donnerstag,
zählte ich kaum mehr als 15 Menschen - wohlgemerkt, am gesamten Strand, soweit ich
ihn überblicken konnte!
Es stehen sogar Liegen herum, die man sich nur heran ziehen braucht. Niemand
verlangt zu dieser Jahreszeit Mietgebühg. Wenn überhaupt irgendwann.
Hat man genug Sonne abbekommen, bieten sicher mehr als 15 kleine Bars und
Restaurants Möglichkeiten gegen Durst und Hunger an. Allerdings hat die Lage auch
ihren Preis...!
Gastronomie & Sprache
Wo Licht ist, ist auch Schatten. So auch bei meinem Valencia-Besuch. Von Anfang an
fiel mir auf, daß die freundlichen Spanier die englische Sprache nicht unbedingt
pflegen, bzw. sie in der Schule als erste Fremdsprache beigebracht bekommen. Das soll
jetzt nicht missverstanden werden. Wahrscheinlich ist Französisch oder Italienisch
beliebter. Obwohl ich die beiden zuletzt genannten Sprachen zumindest recht gut
verstehen, wollte ich mich aber doch lieber auf das englische beschränken. Das führte
zu diversen Schwierigkeiten. Sobald ich das Hotel verliess, begann der Kampf: mit dem
Busfahrer, dem Angestellten der U-Bahn am Ticketschalter, sowie in der Gastronomie
(siehe hierzu auch 'Anekdoten'). Markant war, je mehr internationale Gäste sich
irgendwo fanden (z.B. in der U-Bahn oder bei Burger King), desto weniger konnte man
sich in der globalen Verkehrssprache Nr. 1 verständigen!!! So ergab es sich für mich
einmal, daß ich einer deutsch sprechenden Niederländerin behilflich sein durfte, indem
ich den spanisch sprechenden U-Bahn-Karten-Verkäufer auf Englisch nach einer
Strasse fragte, die ich glücklicherweise in Spanisch aussprechen konnte. Der gute Mann
antwortete in Spanisch, ich übersetzte mir seine Wort im Kopf ins italiensiche und gab
die Information der Niederländerin auf Deutsch weiter. Es geht alles, wie man sieht.
Museen & Gärten
An beiden mangelt es in Valencia nicht. Trotz des schönen Wetter hatte ich Zeit und
Lust, mir das eine oder andere Museum anzusehen. Da ich sehr geschichtsinteressiert
bin, zog es mich nicht so sehr ins Museum der schönen Künste, sondern eher in den
naturwissenschaftlichen und archäologischen Bereich.
Allerdings kann ich einem nicht-spanisch sprechenden Touristen nur eines wirklich
empfehlen: das Museum Almudin, nahe der Kathedrale. Es ist leicht zu finden: man
geht zum 'Plaza de la Reina', hält sich rechts, vorbei am Touristen-Info-Büro, weiter
rechter Hand an der Kathedrale vorbei, bis man auf einem Platz, steht, der großenteils
von einem Wasser-Bassin eingenommen wird. Dieser Platz, das Bassin und das rechts
und links stehende moderne Gebäude sind ÜBER den archäologischen Ausgrabungen
errichtet worden. Am besten meldet man sich für eine der kostenlosen Führungen an,
die auch in Englisch angeboten werden. Sie dauert ca. 1 Stunde und mich hat sie
angeregt, noch einmal allein wieder zu kommen.
Alle anderen Museen, die ich besucht habe, waren auch interessant, hatten allerdings
das Manko, daß die Beschriftungen zu den Exponaten zumeist in Spanisch gehalten
wurden. Da nützt es auch nichts, daß das Dinosaurier-Skelett 'Museu de Prehistoria' eine
beeindruckende Grösse hat, man aber leider nicht mehr darüber erfahren kann, wenn die
Sprachkenntnisse fehlen.
Die kleinen Parks und Gärten, speziell innerhalb der Altstadt hatten es mir besonders
angetan. Morgens, bevor die Sonne sehr hoch steht, empfiehlt sich die Anlage am 'Plaza
Alfonso'. Klein, aber mit Palmen und bequemen Parkbänken versehen.
Bei den Gärten möchte ich den 'Jardin Botanico' hervorheben. Diesen besuchte ich kurz
vor meiner Abreise. Er liegt jenseits der ehemaligen Stadtmauer, nahe der 'Torres del
Quart' im Westen. Öffnungszeiten 10 - 20 Uhr, Eintritt 1,- €. Eine sehr schöne
Atmosphäre, Vogelgezwitscher und jede Menge frei lebender Katzen! Zum Teil
zutraulich, teilweise scheu. Also, wer eine Allergie gegen die Haustiger hat sollte hier
nicht her kommen. Im Übrigen wirkten alle Katzen sehr gepflegt, so als ob sie einen
'festen Wohnsitz' hätten und nur tagsüber sich im Park aufhalten.
Insbesondere morgens ist es hier sehr schön!
Allgemeine Tipps
Sehr gut über das Stadtgebiet verteilt findet man 'Touristen Informations-Büros'.
Modern ausgestattet, mit freundlichen und hilfsbereiten Angestellten, die auch über
ausreichend Englisch-Kenntnisse verfügen. Zusätzlich gibt es im Info-Büro am 'Plaza
de la Reina' 3 PC´s mit kostenfreiem Internetzugang (15 Minuten, danach 1,- € pro
Viertelstunde).
Kartenmaterial, Stadtführer, Veranstaltungs-Tipps - es gibt wirklich alles.
Sehr interessant kann die 'Valencia-Card' sein. Mit dieser kann man innerhalb der
Tarifzone A Bus, Metro und Strassenbahn benutzen und bei den allermeisten Museen
werden auf diese Karte Rabatte eingeräumt (meistens 10%). Allerdings sollte man sich
vorher gut überlegen, ob sich die Anschaffung lohnt. Die 3-Tages-Karte kostet 18,- €
(Stand: März 2008). Besucht man z.B. täglich 2 Museen und spart damit gut 0,50 €
Eintritt (Museen sind sehr billig), dann müsste man für mindestens 5,50 € täglich Bus &
Bahn fahren. Bei einem Einzelpreis von 1,30 € innerhalb der Zone A sollte man sich das
gut ausrechnen.
In jedem Fall erspart es einem das lästige Fahrschein kaufen.
Wie schon erwähnt, Museen sind günstig, die meisten am Wochenende sogar kostenlos
zu besuchen.
Wer nicht ständig Essen gehen möchte, braucht Lebensmittelgeschäfte. Da die großen
Discounter ausserhalb der Alttadt zu finden sind (z.B. Aldi, an der Avenida del Cid),
muß man sich auf die kleineren Läden beschränken. Mein Tipp: 'Mercado' an der 'Plaza
Alfonso'. Zentral gelegen, gut 2 Gehminuten von der Metro-Station 'Colon'. Der Laden
macht auch schon recht früh auf - um 9.15 Uhr!
Mein Hotel
Über das Hotel 'Excelsior Catalonia' kann ich - fast - nur Gutes berichten. Es liegt
zentral nahe der 'Plaza Ayuntamiento', ist ruhig, sehr sauber und das Frühstücksbuffet
den Gästen angepasst, d.h. es gibt mehr als nur Hörnchen und Kaffee.
Die Angestellten habe ich als hilfsbereit und freundlich erlebt. Der Zimmerservice ist
gründlich, Handtücher werden täglich gewechselt. Nur 2 Kritikpunkte gab es für mich:
- In den Zimmern ist rauchen erlaubt und
- die Betten erinnern an bessere Feldbetten. Nichts destotrotz sind sie bequem.
Durch die 3-fachen Vorhänge kann man es mittags um 12 noch stockdunkel haben,
wenn man möchte. Die Fenster sind doppelt, d.h. selbst die täglich anrollende
Müllabfuhr, 50 m entfernt, konnte ich nicht hören.
Über den veröffentlichten Tagespreis von 80,- € kann man unterschiedlicher Meinung
sein, aber die Lage und Ruhe sind kaum schlagbar.

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