Mit Schmackes! Punk im Ruhrgebiet
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Mit Schmackes! Punk im Ruhrgebiet
Henselowsky Boschmann Regionaler Literaturversorger Heftken über Büchskes Neuerscheinung Heinz H. Menge Mein lieber Kokoschinski! Der Ruhrdialekt Aus der farbigsten Sprachlandschaft Deutschlands 128 Seiten, gebunden, Karten und Fotos 9,90 € ISBN 978-3-942094-36-8 Wenn Ihnen bei der Lektüre dieses Buches ein gelegentliches »Mein lieber Kokoschinski !« durch den Kopf geht, hätte es seinen Zweck erfüllt. Denn es will zeigen, wie interessant das Ruhrgebiet auch in sprachlicher Hinsicht ist. Das bezieht sich einmal auf die Umgangssprache der Region, deren verborgene Qualitäten offengelegt werden (»bestes Deutsch«), aber auch auf Familiennamen, Zechennamen und Straßennamen, die unter sprachlichen Aspekten ebenfalls sehr reizvoll sind. Heinz H. Menge: Schlafende Riesen lassen sich nicht wecken. Zum Glück! »Schlafende Riesen« oder »sleeping giants« gibt es überall auf der Welt. Bestimmte Berge oder Bergformationen sehen bei einiger Phantasie so aus, als liege dort ein Riese. Und was macht ein liegender Riese? Klar, er schläft. Das sollte er tunlichst auch weiterhin tun. Denn wenn er sich erhebt, fliegen die Brocken durch die Luft. Das ist für die Umgebung bestimmt nicht angenehm. Wenn der Ausdruck im übertragenen Sinne gebraucht wird, bezieht er sich meist auf Länder und Regionen, deren Potenzial noch nicht zur Entfaltung gekommen ist. Im Falle von China sprach man früher oft von einem schlafenden Riesen, heute sind es andere Länder, Brasilien zum Beispiel. Man muss beim Gebrauch des Ausdrucks aber vorsichtig sein, sonst erzeugt man unfreiwillig Komik. Der Sportchef des Hamburger Sportvereins, Oliver Kreuzer, sagte bei seinem Amtsantritt im Juni 2013: »Der HSV ist ein schlafender Riese, den man wecken muss.« Bei seinen Weckrufen könnte sich herausstellen, dass der Verein Riesenschulden hat. Was das Ruhrgebiet betrifft, so hat die Region sicher großes Potenzial. Aber ist es riesig? Es reicht, wenn es normal ist. Lange haben die Bewohner eine Art Minderwertigkeitskomplex gehabt, jetzt muss das nicht ins Gegenteil umschlagen. Wird es sicher auch nicht. Und was das Doping angeht, so brauchen die Bewohner keine Aufputschmittel, sie sind wach genug. Was ihnen vielleicht ein wenig abgeht, ist der Stolz auf die eigene Region. Aber wenn ihnen keiner sagt, dass sie zum Beispiel auf die eigene Sprache stolz sein können, woher sollen sie wissen, dass im Ruhrgebiet die besten Voraussetzungen für »bestes Deutsch« gegeben sind? Hier kann nur die Literatur helfen. Sie hat noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, allerdings nicht nur bei den Bewohnern, sondern auch im übrigen Deutschland, wo das Ruhrgebiet als eigene deutsche Region kaum wahrgenommen wird. Heinz H. Menge Bochum Autor Mein lieber Kokoschinski! Das Inhaltsverzeichnis Mein Ruhrgebiet Namen im Ruhrgebiet: Überraschungen garantiert Booochum! Warum wird das O lang ausgesprochen? Otto Rehhagels TuS Helene. Die Zechennamen im Ruhrgebiet leben weiter Rettkowski gegen Retkowski: Warum einmal ein T, einmal zwei? Maciejewski wird zu Matthöfer Namensänderungen Espey. Ein Hugenotte in Herten? Neue Namen für die Städte des Ruhrgebiets! Kleine Wörter – große Leistung ne, wol Oder: Warum hieß Wolle Wolle? halt, eben und Konsorten Oder: Es gibt keine Füllwörter! zu! Auch die Jugendsprache unterliegt Regeln Einflüsse: Plattdeutsch, Jiddisch und ein bisschen Polnisch Von Klockerigge und Neggenborn. Früher sprach man im Ruhrgebiet Plattdeutsch Maloche und andere Wörter aus dem Jiddischen Wie? Mottek is Hammer? Ich dachte Zitronentee mit Bacardi Farbiges aus der Sprachlandschaft Da kommt Leon! – Da kommt der Leon! Was ist richtig? Dat is ja ’n Dingen! Von Kontraktion und Klitisierung Das beste Deutsch: Etwa im Ruhrgebiet? – Ja, echt! Wie beliebt ist Ruhrdeutsch? Oder: Wie seriös sind Umfragen zu den Dialekten? Pukziinii – Automatendeutsch tut weh! Serviceteil: Für künftige Sprachforscher Dat isset! – Wie schreibt man Ruhrdeutsch? Wörterbücher/Wortsammlungen zum Ruhrdialekt Von Hildegard Himmelreich zu Kerstin Kucharczik. Oder: Wie »sammelt« man gesprochene Sprache? Brauchen wir einen »Sprachverein Ruhrgebiet« (SVR)? Doping für den schlafenden Riesen Ich glaube, dass unser Ruhrgebiet die (mit Abstand) attraktivste Region auf der ganzen Welt ist, dass wir Ruhrgebietler die nettesten, charmantesten ... Menschen überhaupt sind (und noch intelligenter als Kölner!) – dass unser Ruhrgebiet und wir allerdings diese alles überragenden Fähigkeiten, diese Ehrfurcht einflößende Dominanz … dass wir unsere PS irgendwie nicht auf die Straße bekommen; vielleicht weil wir zu intelligent sind oder zu höflich, möglicherweise sind wir auch ein wenig verpennt … Kurz gesagt: Das Ruhrgebiet ist ein schlafender Riese. Um den wach zu bekommen, wurde schon alles Mögliche ausprobiert: z. B. Krönung zur Kulturhauptstadt (planlos), Umbenennung zur Metropole (sinnlos), politische Initiativen, aus ihm ein eigenes Bundesland zu machen (hoffnungslos). Ich gehöre der so genannten Generation der 68er an. Sehr oft leider, aber manchmal auch zum Glück, denn aus dieser Zeit stammt ein Slogan, der sich tief in mein Gehirn gebrannt hat: »Legal – illegal – scheißegal«. Mir wurde klar: Alle legalen Mittel, das Ruhrgebiet aufzuwecken, sind kläglich gescheitert; nur illegale Mittel können helfen. Also scheißegal: Wenn schon Doping für Fahrradfahrer und Leichtathleten u.v.a.m., warum denn nicht auch Doping für einen schlafenden Riesen. Was haben die Autorinnen und Autoren gemeinsam, deren Bücher in diesem Prospekt vorgestellt werden? Ruhrgebiet! Die meisten sind hier geboren, alle leben hier und – wenn auch auf ganz unterschiedliche Art und Weise: Alle lieben es. Also habe ich ihnen einen Brief geschrieben: »Ich habe ein großes Anliegen, das den Verlagsprospekt 2013 betrifft. Dieser soll unter dem Motto stehen: ›Doping für den schlafenden Riesen‹. Mit dem schlafenden Riesen ist selbstverständlich unser Ruhrgebiet gemeint. Deshalb meine Frage an Sie: Was muss passieren, damit unser Ruhrgebiet endlich aufwacht? Welche Art von ›Doping‹ braucht der schlafende Riese?« Bitte helfen Sie mir! Ich habe die Autorinnen und Autoren gebeten, ihren Beitrag auf 1400 Zeichen zu begrenzen, und die meisten haben sich natürlich nicht daran gehalten (was ich allerdings, da es sich für sie um ein existenzielles Thema handelt, in diesem Falle verstehen kann, also nicht um Kürzungen bat und somit die Texte in voller Länge in diesem Prospekt abgedruckt sind). Die Titelillustration stammt von Michael Hüter. Viel Spaß mit den Büchern vonne Ruhr und den Doping-Vorschlägen der Autorinnen und Autoren vonne Ruhr wünscht Wemer Boschmann Neuerscheinung Dennis Rebmann & Philip Stratmann Mit Schmackes! Punk im Ruhrgebiet 271 Seiten, gebunden, viele Fotos 18,90 € ISBN 978-3-942094-33-7 Dreckig, laut, grob, direkt, mit Schmackes – auch bei den Klischees haben das Ruhrgebiet und Punkrock einiges gemeinsam. Und: Die Autoren vertreten keck die These, dass der Punk im Ruhrgebiet »ganz wat Dolles is«. Die Gründe dafür gibt’s in einer gemischten Tüte aus Interviews, Gastbeiträgen, Anekdoten, Songtexten, Fotos, Dokumenten und Porträts über Punk und das Ruhrgebiet. Philip Stratmann: Antibiotikum Das Ruhrgebiet braucht kein Doping. Das Ruhrgebiet braucht ein Antibiotikum. Der Riese schläft auch nicht. Er ist gelähmt von einer Schar von Regulierungswütigen und Konformisierern. Endlich so wie überall soll es sein. Dabei alles schön geordnet, vielleicht noch mit einer beleuchteten Zeche in der Mitte. Damit es was Besonders ist. Dass hier so Sachen wie Punk und Metal Bedeutung erlangten, spricht einfach nur für den Enthusiasmus vieler Menschen. Vielleicht konnte es auch nur in der Reibung entstehen. Manchmal scheint es, als gäbe es bei den politischen Entscheidern und Verwaltern keinerlei Verständnis für das, was eine Stadt, eine Region besonders und lebenswert macht. Es fehlt an Verständnis, dass viele Menschen mehr Wert auf einen ausgerockten Punkschuppen legen als das neue Einkaufszentrum aus Glas mit den immer gleichen Läden drin. Das Ruhrgebiet braucht ein Antibiotikum gegen seine hausgemachte Lähmung. Oder der ein oder andere braucht ein Doping. Oder einfach mal einen Schritt vor die Tür. Philip Stratmann Bochum Pädagoge, Autor, Philosoph (Foto: Volker Daum) Mit Schmackes! Das Vorwort Im Sommer 2011 kam die Idee auf, im Anschluss an das Buch »Kumpels in Kutten – Heavy Metal im Ruhrgebiet« ein Buch über Punk im Ruhrgebiet zu schreiben. Warum? Weil wir die Idee für das Buch gut fanden und weil wir Punk besser finden als Metal. Außerdem wurde es generell mal Zeit, und wenn man nicht alles selber macht ... Im November 2011 legten wir los. In den folgenden anderthalb Jahren haben wir Lücken in unseren Plattensammlungen geschlossen, Texte gesichtet, Gastautoren gesucht, etwa 50 Interviews geführt, dabei viel Spaß gehabt und gefühlte 5000 Bier getrunken. Uns freut besonders, dass wir bis auf wenige Ausnahmen alle Interviews persönlich führen konnten. Dabei haben wir das Ruhrgebiet zwischen Duisburg und Dortmund noch mal ganz neu für uns erschlossen und solch illustre Kneipen wie »Zur Quelle« in Mülheim (mit den Lokalmatadoren), den »U-Bahn Treff« in Duisburg (mit Max von Telemark) oder das »Heinrich« in Wanne-Eickel (mit Christian von Brigade S.) kennengelernt. Andere Gespräche führten wir in Proberäumen, auf Konzerten, in Wohnzimmern oder auch mal in Parks oder an Seen. Aus diesen Gesprächen sind Porträts, Interviews und Gastbeiträge entstanden. Den Fokus haben wir dabei hauptsächlich auf noch aktive Bands, Labels, Plattenläden, Fanzines, etc. gelegt – alles natürlich ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit. Die gesamte Entwicklung des Punk im Ruhrgebiet seit Ende der 70er Jahre nachzuvollziehen, wäre auf 271 Seiten auch schlicht unmöglich. Wichtiger war uns von Anfang an, auch das Ruhrgebiet zu beleuchten, so dass dies in vielen Beiträgen immer wieder Thema ist. Hierzu ziehen sich vertiefend die Rubrik »Vier Fragen an …« sowie Songtexte über den Pott als roter Faden durch das Buch. Auf punkimruhrgebiet.de und auf unserer Facebook-Seite haben wir die Entstehung dieses Buches im Internet begleitet. Wir haben dort außerdem Antworten aus der Rubrik »Vier Fragen an …« veröffentlicht, die es nicht ins Buch geschafft haben. Beide Seiten wollen wir nach dem Release weiterführen. Wir hoffen, ihr habt beim Lesen so viel Spaß wie wir beim Schreiben! Dennis und Philip PS: Wir freuen uns über Rückmeldungen via [email protected] Dennis Rebmann: Eigenblut Kulturell gesehen braucht der »Riese Ruhrgebiet« eigentlich gar kein Doping. Der Ruhrpott beherbergt eine äußerst lebendige (sub-)kulturelle Vielfalt, abseits von sogenannter Hochkultur um Philharmonien und ominöse Musikzentren. Es braucht keine großen Namen und keine Leuchtturmprojekte, um Kultur für alle interessant und erfahrbar zu machen. Auch (und gerade) im Punkbereich gibt es eine Menge engagierter Menschen, die versuchen »grassroots«-mäßig etwas auf die Beine zu stellen und unkommerzielle Kultur abseits des Mainstream zu etablieren. Diese Kultur passiert im Kleinen; in (autonomen) Jugendzentren, in Kneipen & Cafés, in unabhängigen Theatern und auf der Straße. Und genau dort gilt es auch, sie abzuholen, sie im besten Fall zu fördern, zumindest aber nicht aktiv zu behindern. Sich dieser Vielfalt vor der eigenen Halde mal bewusst zu werden, das täte dem Riesen ganz gut! So gesehen: Vielleicht bedarf es ja doch ein wenig des Dopings – wenn, dann aber eher mit Eigenblut und weniger mit Steroiden … Dennis Rebmann Bochum Autor, Student Neuerscheinung Neuerscheinung Sigi Domke & Michael Hüter Helden sind immer die anderen Urkomische Kämpfe mit dem Alltag. Geschichten vonne Ruhr 144 Seiten, gebunden, illustriert 9,90 € ISBN 978-3-942094-35-1 Dirk Sondermann (Hg.) Lippesagen Von der Mündung bis zur Quelle 168 Seiten, gebunden, 16,90 € ISBN 978-3-942094-39-9 Schon wieder was verbaselt! Man kann aber auch viel verkehrt machen, wenn man was macht! Und man muss ja was machen. Von selbst putzt sich kein Hintern ab. Da geht’s schon los mit den Alltagsverrichtungen, die kein Ende nehmen, bis das Ende da ist. Und auf dem Weg dahin lauern überall Tücken, gerade im Ruhrgebiet, das ist ja bekannt! Der Ruhrgebietsalltag gilt unter Experten als dreikommasiebenmal tückischer als der Alltag in der Südsee. Das ist wissenschaftlich erwiesen. Glauben wir jedenfalls. Und egal, wie heldenhaft man versucht, sich diesen Tücken entgegenzustellen, immer finden sie einen Dreh, dass man selbst als der Doofe aus der Sache herausgeht. Richtige Helden sind anscheinend immer die anderen. Sigi Domke (Text) und Michael Hüter (Illustration) schauen mit großer Wahrheitsliebe auf die eigenen Schwächen und auf die Tricks, das alltägliche Leben im Ruhrgebiet zu bewältigen, und denken, das kann doch nicht wahr sein! Ist es aber. – Fast. Meistens. Erstmals in der Sagenliteratur werden in den »Lippesagen« die interessantesten Sagen von der Lippemündung bei Wesel in den Rhein bis zur Lippequelle bei Bad Lippspringe zusammengestellt. Erstmals werden fast alle sagenhaften Stätten an der Lippe detailliert mit Angabe des Ortes, der Straße und – falls der Orientierung dienlich – mit GPS-Daten versehen. Hierzu hat Dirk Sondermann mehrere tausend Kilometer Weges »er-fahren«, um möglichst viele sagenhafte Stätten vor Ort aufzuspüren. Wo möglich, werden die geschichtlichen Hintergründe der Überlieferungen skizziert, und es wird auf Zusammenhänge mit anderen Sagen des Buches hingewiesen. Auf der Lesereise kommt es auch zu »sagen-haften« Begegnungen mit historischen Gestalten wie dem Römerfürst Germanicus, Hermann dem Cherusker, den Nibelungen, Dietrich von Bern, Herzog Wittekind, Kaiser Karl dem Großen, König Friedrich dem Großen und vielen anderen Gestalten der Geschichte und Überlieferung. Es wurden auch Legenden und besonders gelungene Schelmengeschichten vom Lügenbaron Münchhausen sowie von den Beckumer »Schildbürgern« aufgenommen. Es darf also auch geschmunzelt werden. Neuerscheinung In neuem Gewand Jürgen von Manger »Der Abschied« und andere Stückskes aus dem Nachlass Herausgegeben von Joachim Wittkowski Illustriert von Michael Hüter 144 Seiten, gebunden, 9,90 € ISBN 978-3-942094-37-5 Jürgen von Manger Bleibense Mensch! Träume, Reden und Gerede des Adolf Tegtmeier Illustriert von Michael Hüter Nachwort: Dirk Hallenberger 144 Seiten, gebunden 3. neu gestaltete Auflage, 9,90 € ISBN 978-3-922750-74-1 Jürgen von Manger und Adolf Tegtmeier, sein Nachbar im Alltag, haben vier Jahrzehnte lang die Lachmuskeln der Deutschen trainiert. Die wenigsten der Manger’schen Stückskes haben den Weg zwischen zwei Buchdeckel gefunden. Joachim Wittkowski hat die schönsten bislang unveröffentlichten Texte aus den Beständen des Deutschen Kabarettarchivs in Mainz geborgen. Urkomisch und trotzdem nachdenklich, niemals hämisch, doch entlarvend. Inhalt: Der Abschied · Der Protest Das Wunder der Liebe Ein Geschenk überreicht von Adolf Tegtmeier Für festliche Anlässe · Richtfest Das Unwesen · Resozialisierung Tegtmeier in Uniform · Hänsel und Gretel Partner im Verkehr oder Die Kunst, Leute zu ärgern · Der »geraubte« Zündschlüssel – Vielen Dank, Herr Staatsanwalt Tegtmeier tiefgefroren (Neue Aspekte der unsterblichen Seele) Tägtmeier im Mittagmagazin Die Pluralistische Gesellschaft gestern und morgen. Historisch-philosophische Betrachtungen Gestatten, Adolf Tegtmeier, mein Name. Ist doch schön, wenn man nicht nur so rumwohnt, sondern wenn man auch mal erfährt, wie das alles war und ist, mit diese ganzen Sachen und meine Geschichten und so. Denn der Mensch wäre ja ohne die Leute von früher gar nicht möglich, weil es immer weitergeht, im Leben. Man muss nämlich Mensch bleiben im Leben, alles andere hat sowieso keinen Wert. Und in diesem Sinne wünsche ich dann auch von mir aus »Viel Vergnügen!« allerseits bei diesem … äh … Buch! Inhalt: Die Entstehung des Ruhrgebiets Maria Schtuart · Der Lügner von Goldoni Die Heiratsvermittlung · Der Trobbadur Wilhelm Tell · Lohengrin · Ärzte und Astrologen Unteroffiziersunterricht · Eine Gedenkrede Die Führerscheinprüfung · Der Antrag Die Geheimversammlung · Drei Maireden Brief vom Betriebsausflug · Der Hiwi-Germane Die Delinquentenzelle · Der Theaterverein Der Schwiegermuttermörder Tegtmeier als Finanzminister Feines Benehmen · Der Lampengeist Neuerscheinung René Schiering Ruhrpott-Köter 2 Wie eine Taube, die man schickt, komm ich jedes Mal zurück Erzählung 144 Seiten, gebunden 9,90 € ISBN 978-3-942094-38-2 René Schiering Ruhrpott-Köter 1 Woanders ist es schön, aber hier bin ich zu Haus Erzählung 144 Seiten, gebunden 2. Auflage, 9,90 € ISBN 978-3-942094-15-3 Verhandelt Ruhrpott-Köter 1 die regionale Identität junger Leute im Ruhrgebiet, widmet sich seine Fortsetzung den zwischenmenschlichen Aspekten in einem ständig im Wandel begriffenen Umfeld. Die zunächst beschwingte, dann dramatisch zugespitzte Geschichte beleuchtet dabei die sozialen Herausforderungen, die die Einwohner des engen Netzwerkes Ruhrgebiet tagtäglich zu meistern haben. Ein schmerzlich vermisster Drogentoter, schmutzige Sanitärsex-Fantasien bei dessen Beerdigung, ein handfester Catfight in der örtlichen Parfümerie, verkrustetes Menstruationsblut im rosa Spitzenhöschen. Und ein überforderter Anti-Held, der eigentlich nur im Rhein-Herne-Kanal angeln will … Eigentlich hat er es geschafft: Er hat den kleinbürgerlichen Staub seiner verhassten Heimatstadt von den Schuhen abgeklopft. Er ist weit herumgekommen, hat Karriere gemacht und die Welt bereist. Doch nach zwölf Jahren Exil muss er wieder zurück in die Tristesse des nördlichen Ruhrgebiets. Ständig dem Wahnsinn nahe, stolpert er auf heimischem Boden durch ein Sammelsurium schräger Gestalten und peinlicher Situationen. Ich bin ein Ruhrpott-Köter, wurd’ auf Kohle groß. Mein Fell ist voller Flöhe, werd’ das Jucken nicht los. Ich bin ein Ruhrpott-Köter, struppig und verlaust. Woanders ist es schön, aber hier bin ich zu Haus. Immerhin weiß ich, wo ich bin. Ich habe ein Ziel und weiß, wie ich da hinkomme. Einfach die Straße runter und an der großen Kreuzung links. Und dann immer geradeaus, bis es wieder hell wird. Für so viel Klarheit wäre ich dankbar gewesen, damals in den Straßen von San Francisco. Überall auf der Welt ist es sehr wahrscheinlich pittoresker, aber in diesen Gefilden kenne ich mich nun mal aus. Woanders ist es schön, aber hier bin ich nun mal zu Hause. René Schiering: Do it yourself, Ruhr! Eigentlich gibt es das Ruhrgebiet ja gar nicht. Geographisch ist es nur ungefähr zu umreißen und administrativ über diverse Regierungsbezirke verteilt. Und trotzdem gibt es da etwas, mehr so in den Köpfen der Menschen. Ich fühle mich den Gelsenkirchenern näher als den Münsteranern, auch wenn beide rein organisatorisch Münsterländer sind. Noch weiter entfernt fühlen sich Düsseldorf oder gar Köln an, obwohl sich diese Unterschiede in Kilometer nur schwerlich messen lassen. Und da beginnt für mich als Kunst- und Kulturschaffenden im Ruhrgebiet bereits das Problem. Kulturförderung findet in Nordrhein-Westfalen typischerweise außerhalb meines Wirkungsbereichs, meiner gefühlten Heimat, statt. Will ich mich und meine Kunst fördern lassen, bin ich unterm Strich darauf angewiesen, dass im Rheinland Bedarf an Ruhrpott-Klischees besteht. Diesen Bedarf gibt es tatsächlich in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen. Aber liefere ich wirklich perfekt auf die Schablone passend ab? Oder muss ich mich gar fragen, wie ich perfekt auf die Schablone passend abliefern kann? Authentische Ruhr-Kultur findet statt. Unabhängig davon, ob sie in den Regierungs- und Medienstandorten wahrgenommen oder gefördert wird. Sie findet statt unter Menschen, die sich einander näher fühlen, die sich gegenseitig verstanden fühlen. Aber diese Kultur »von unten« braucht auch Infrastruktur. Und diese werden wir uns wohl selbst schaffen müssen. Verteilen wir die Mittel lieber unter uns, in unseren kleinen Netzwerken, als um die Hilfe von oben zu betteln. Ich bin nicht der Erste, der personenbezogene, projektgebundene Kulturförderung fordert. Aber ich bin vielleicht einer der Wenigen, der glaubt, dass eine solche Förderung gerade hier im Ruhrgebiet möglich ist. In neuem Gewand Jott Wolf Der revierdeutsche Struwwelpeter Knuffige Schoten und drollige Bilders nach Heinrich Hoffmann Mit Übersetzungshilfen 32 Seiten, gebunden, illustriert 9,90 € ISBN 978-3-942094-21-4 Der Ruhrdialekt macht aus Hoffmanns Geschichten ganz schön freche Schoten. Wenn et schüttet volle Kanne, Wenn en Sturm macht platt ne Tanne, Bleiben Blagen, so ganz lütte, Besser stickum inne Hütte. – Robbert Rotzich dacht sich: Nee, Bissken plästern tut nich weh. – Und mit Krücke und ner Kapp Dackelter nach draußen app. Bor! Nu sieh ma einer kuck, Wie den Robbert gez, ruck, zuck, Jachtert hoch bis an’t Gewölk Hängt an seine Krück und bölkt, Macht Trara, krakeelt und plärrt, Doch kein Schwein, dat dat gez hört. Und in alle seine Nöten René Schiering Gladbeck Schriftsteller und Drehbuchautor Geht den auch die Kapp noch flöten. Krücke, Kappe und dat Kind Schießen gez total inn’ Wind. Kind und Krück’ in Sturm und Wehn Völlig übere Wupper gehn. Nur den Robbert seine Kapp’ Später stürzt in Kannap app. Jott Wolf Max und Moritz im Kohlenpott De Rotzigen vonne Ruhr 64 Seiten, gebunden, illustriert 10. Auflage, 9,90 € ISBN 978-3-922750-16-1 Ruhrsprachlich noch unsichere Leser finden unten auf jeder Seite wichtige Übersetzungshilfen. Zusätzlich mit »Abenteuer eines Junggesellen im Ruhrgebiet« – ganz frei nach Wilhelm Busch. So richtich fertich latscht der Lämpel Grade raus aus seinen Tempel. En Schmökerbuch und noch son Kram Hälter unter seinen Arm. Ab in Hütte, nix malochen, Nix mit Brassel, nix mit Schwoofen. Auf datter nach all sonner Plage Sich an Knaster richtich labe. »Bor!«, so sachter, »watten Segen, Wenne dich kannz einen pflegen.« Kawupp, kapaaftich, böller, bumms! Volle Kanne, ratter, rumms! Mit Schmackes geht de ganze Kate Hoch wie sonne Blendgranate. Für Lämpels Pisselottenpracht Is Hängen angesacht in Schacht. Herbert Knebel Boh glaubse ... Die Klassikers von Martin Breuer, Sigi Domke und Uwe Lyko 96 Seiten, gebunden, 9,90 € ISBN 978-3-942094-26-9 Martin Breuer, Sigi Domke und Uwe Lyko haben sich die Geschichten rund um den Rentner Herbert Knebel ausgedacht. Herbert lebt gemeinsam mit seiner Frau Guste in Altenessen. Zu seiner weitläufigen Familie gehören neben anderen die beiden Enkel Marzel und Jackeliene, zu seinen Freunden Ernst Pichel, Kurt Harras und Kurt Borsig. Theo Röttger, eine naher Bekannter, ist in der Umgebung als Witwentröster bekannt. Heini Bückmann aus der Emscherstraße wurde durch seinen tiefen Glauben an Horoskope zum Pflegefall. Nachbar Hansi Schuricke besitzt einen Kleingarten von der Größe, dass ein Regenwurm darin Platzangst bekommt. Herberts Stammtrinkhalle ist »Der Kanonier«, mit deren Besitzer Echbert Herzberch er gerne über Politik und Alltägliches philosophiert. Paul Jäger, Mitglied der Knebel’schen Rauchergruppe, ist leider bereits verstorben. Abenteurer · Aberglaube · Aktivurlaub Allergien · Doping · Ehescheidung Familienfeiern · Filmtrickse Frauenkaffeeklatsch · Großverdiener Handwerker und Ärzte · Horoskope Hundehalter · Kirmes und viele Knebel-Geschichten mehr Werner Boschmann Lexikon der Ruhrgebietssprache Von Aalskuhle bis Zymtzicke 120 Seiten, gebunden, viele Fotos 11. Auflage, 9,90 € ISBN 978-3-922750-01-7 Werner Boschmann Emscherzauber Märchen aus dem Ruhrgebiet 80 Seiten, gebunden, illustriert 2. Auflage, 9,90 € ISBN 978-3-942094-20-7 Inhalt: Lexikon der Ruhrgebietssprache Von Aalskuhle bis Zymtzicke Ruhrgebiet und Märchen? Das Land der Schlote scheint auf den ersten Blick für die Welt der Märchen ein ziemlich ungünstiger Standort zu sein. Dieser Eindruck trügt! »Der verlorene Mond von Wanne-Eickel«, »Warum Bochumer intelligenter sind als Bottroper«, »Das Schweineparadies von Hattingen«, »Der Froschkönig von Oberhausen« und andere hier in diesem Buch zum allerersten Male aufgezeichnete Märchen widersprechen dem ganz energisch. Und noch viel mehr! Es darf sogar vermutet werden, dass »Die-mit-die-rote-Kappe-aufen-Kopp« den Brüdern Grimm bei ihren »Kinder- und Hausmärchen« als Vorlage gedient haben könnte. Wunder gibbet immer wieder! Und ganz besonders in der Ruhr-Region, die einen Humus birgt, der Märchen nur so aus dem Boden schießen lässt! Grammatik der Ruhrgebietssprache Besonderheiten der Schreibung Sprachspezialitäten Trunkenheitsgrade Revier-Beleidigungsstufen Liebliche Bezeichnungen Sprichwörter und Lebensweisheiten Wichtige Gesprächsregeln Kleine Geschichte des Ruhrdeutschen von Dirk Hallenberger Über den Einfluss des Polnischen auf die Umgangssprache des Ruhrgebiets von Heinz H. Menge Höhepunkte der deutschen Literatur Ruhrgebietshymne Von Robbert Rotzich, der innen Wind schießt Ich weiß nicht, was soll es bedeuten Faust Dr. Antonia und die Pommesbude Max und Moritz im Kohlenpott Der Froschkönig Caesar sein Tod in drei Aufzügen Sigi Domke Wie sieht denn die Omma aus?! Märchen und andere Klassiker nacherzählt fürs Ruhrgebiet Illustriert von Michael Hüter 128 Seiten, gebunden 3. Auflage, 9,90 € ISBN 978-3-922750-64-2 Sigi Domke Die Koplecks in: Freunde der italienischen Oper 128 Seiten, gebunden, 9,90 € ISBN 978-3-922750-72-7 Autor Sigi Domke, dem Revier-Publikum durch seine Ruhrgebietskomödien ein Begriff, erweist sich mit seinen Nacherzählungen einmal mehr als Meister der Komik. Märchen-Klassiker und »anderet Wertvollet« strotzen nur so vor Sprachwitz, absurden Einfällen und natürlich prallem Ruhrgebietshumor. 1969: Der italienische »Gastarbeiter« Rudolfo Zampini gerät in die Ruhrgebietsfamilie Kopleck, unterwandert sie mit seiner mediterranen Lebensart und infiziert sie mit seiner Leidenschaft für die italienische Oper. Welche Konsequenzen so ein kultureller Zusammenprall für jemanden wie Vater Heinz Kopleck hat, kann in diesem Buch mit Amusement, Schadenfreude und ein wenig Mitleid nachgelesen werden. Eine hinreißende Komödie. Mehr als ein Jahrzehnt auf der Bühne. In diesem Buch für zum Lesen umgearbeitet. Sigi Domke: Qualitätsvolle Kleinräumigkeit Tja, Doping ist ja nun der Versuch, auf unerlaubte Weise zu Höchstleistungen zu gelangen, die nicht besonders lange vorhalten. Ich weiß gar nicht, ob das der richtige Weg ist, dem Revier zu mehr Wachsein zu verhelfen. Höchstleistungen hatten wir hier ja lange Zeit und haben wir immer noch. Zum Beispiel haben wir landesweit die meisten Staus. Als Kulturschaffender sehe ich mich nicht als Leistungssportler, sondern als jemand, der ein Angebot macht, das in der Lage ist, die Lebensqualität des Angebotnehmers zu erhöhen. Kultur macht eine Region lebendig, und mit »Kultur« meine ich nicht nur die üblichen Verdächtigen wie Museen und Theater. Wie wäre es, wenn wir hier im Revier, das immer noch vor architektonischen Hässlichkeiten strotzt, auch mal was abreißen, ohne wieder was hinzusetzen? Stattdessen könnten grüne Freiflächen eine Kultur des Naturerlebens befördern, was nicht nur für die Eltern der Smart-Phone-Generation ein Argument sein könnte, um hier zu bleiben oder sich hier anzusiedeln. Wie wäre es, wenn wir, statt uns gegenseitig mit immer größeren Konsumtempeln zu überbieten, den Versuch unternähmen, die Stadtteile wieder mit mehr Infrastruktur auszustatten und so eine Nachbarschaftskultur zu befördern, die gerade in Zeiten einer alt werdenden Gesellschaft handfeste Lebensqualität bedeutet? Wie wäre es, wenn Leben und Arbeiten wieder näher zueinanderrückten und man die notwendigen Wege mit Nahverkehrsmitteln zurücklegen könnte, die, zumindest zu den Stoßzeiten, nicht an Körperverletzung grenzen? Ich oute mich hier also als Verfechter einer qualitätsvollen Kleinräumigkeit, die dann in ihrer Summe durchaus einen schlafenden Riesen zu einem quicklebendigen machen kann. Ach ja, natürlich, das kostet Geld, was die Kommunen nicht haben, aber andere schon. Sigi Domke Steele Ruhrgebietskomödien-Schreiber Co-Autor für die Kunstfigur Herbert Knebel Der erste Atlas von Nordrhein-Westfalen. 7 Karten und 9 Stadtansichten aus dem Jahre 1620. Als Nachdruck herausgegeben, erläutert und kommentiert von Werner Bergmann Neue Beschreibung des Erzbistums Kölns und seiner angrenzenden Gebiete. Prodromus Geographicus hoc est archiepiscopatus Coloniensis annexarumque et vicinarum aliquot regionum descriptio nova 7 A2-Blätter und 5 A3-Blätter vierfarbig Einlegeheft 48 Seiten, DIN-A3-Mappe, 29,80 € ISBN 978-3-942094-28-3 Der Mediziner und Mathematiker Johannes Gigas gab im Jahre 1620 in kleiner Auflage einen Atlas des Erzbistums Köln heraus mit insgesamt 7 Karten und 9 Stadtansichten, dessen Fläche sich näherungsweise mit der des heutigen NRW deckt. Es ist ein Regionalatlas, wie es ihn im Konzert der großen Weltatlanten in dieser Form bis dato nicht gegeben hatte. Die topographischen Schwerpunkte der ersten sechs Karten kennzeichnen die Zentren der kölnischen Herrschaft. Die hier erstmals im Faksimile vorgelegten Karten und Stadtansichten des Prodromus geographicus aus dem Jahre 1620 bilden den ersten Regionalatlas des Erzbistums Köln, der nicht allein Straßen und Wege verzeichnet, sondern darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Informationen enthält. Er ist, was die Ortsdichte und die topographischen Einzelheiten der Region angeht, der mit großem Abstand genaueste und informativste Atlas seiner Zeit, an den die großen Kartenwerke seiner berühmten Vorgänger, wie Mercator und Ortelius, bei weitem nicht heranreichen. Es werden hier sowohl die Karten herausgegeben als auch Texte des Atlasses in einem Beiheft von 48 Seiten mitgeteilt und übersetzt, die Karten in ihren Einzelheiten erläutert und somit unsere Kenntnis des geographischen Werkes des Johannes Gigas wesentlich erweitert. Werner Bergmann: Gehirndoping Stark und dusselig, schlafend und schnarchend, so erscheinen uns die Riesen in Märchen und Sagen. Der listenreiche Odysseus überwindet den Riesen Ployphem im Schlaf, und auch das »tapfere« Schneiderlein entdeckt die Riesen nur durch ihr bäumeschüttelndes Schnarchen. Deren Kraftmeierei begegnet er mit Taschenspielertricks, indem er statt eines Steins einen Käse ausdrückt oder einen Vogel in die Luft wirft. Riesen sind nach gängiger Vorstellung groß und stark, aber keine Gehirnakrobaten, sondern rechte Einfalts pinsel. Das Revier als schlafender Riese, der nach getaner Maloche des Kohleschippens und Stahlkochens in den Schlaf des Nichtmehrgebrauchtwerdens gesunken ist, muss lernen, an Stelle der 1½ Jahrhunderte genutzten Stärke der Muskeln die grauen Zellen zu gebrauchen und zu trainieren, um den Odysseus und den Schneiderleins der Republik Paroli zu bieten und schließlich übertreffen zu können. Muckis hat er immer noch genug, nötig ist Gehirn doping. Werner Bergmann Oberhausen Mediävist Rainer Bonhorst Dr. Antonia Cervinski-Querenburg Daaf ich Sie noch ma wat lernen illustriert von Michael Hüter 64 Seiten, gebunden 9,90 € ISBN 978-3-922750-47-5 Rainer Bonhorst Dr. Antonia Cervinski-Querenburg erzählt dat Ruhrgebiet seine Geschichte illustriert von Michael Hüter 64 Seiten, gebunden 9,90 € ISBN 978-3-942094-18-4 Daaf ich Sie noch ma wat lernen? Dat klingt schlimmer, wie et is. Weil die Dr. Antonia Cervinski-Querenburg ihrn Sprach-Unterricht nich wat fürn Ernst is, sondern wat fürn Spass. Unser Sprachforscherin hat getz zwaa son Lernstuhl, wo die ihre Studenten wat lernt (Seite 4). Aber wat se uns so lernt, is ganz eimfach. Steht auch in ihre Emscher-Grammatik (Seite 30): Ruhrdeutsch is, wie wenne wie von selber sprichs. In Dr. Antonia ihr Büchsken gibt et ne Menge alte Bekannte. Zum Beispiel den mit dat aufe Hemd (Seite 11) und den mit die heiße Kirschen (Seite 16) und den mit den Revier-Goethe (Seite 48). Aber dat Doktorken hat auch en ganzen Packen echt neue Stückskes auf Lager: Dat mit dat Rosane (Seite 40) und dat mit dat Kulturrevier seine Kulturbeutels (Seite 44) und die mit die Omma-Auma-Linie (Seite 36). Wie fing denn dat eintlich so an mit dat Ruhrgebiet und seine Geschichte? Wie überall fing dat an: mitte Steinzeit und seine Menschen, nämmich mit den Sappienz Sappienz und die Neandertalers. Nur dat dat im Ruhrgebiet schon viel früher anfing. Mit dat Waldsterben und mitti ganzen Bäume inne Erde und dat die sich so lange da inne Erde gequetscht ham, bis die sachten: Getz sind wir Kohle. Und danach ging dat immer so weiter: mit den ganzen Ärger mit die Römer, mit dat wilde Mittelalter, mit die Schlotbarone und mit dat Ruhrgebiet sein berühmtestet Stück. Dat Ruhrgebiet seine ganze Geschichte erzählt Dr. Antonia Cervinski-Querenburg in diesen Band. Und dat tut se so locker, wie man sonne Sachen numma auf Revierdeutsch erzählen muss. Wernfried Stabo Ey du fröhliche … Weihnachtsgeschichten aus dem Ruhrgebiet illustriert von Michael Hüter 64 Seiten, gebunden 4. veränderte Auflage, 9,90 € ISBN 3-922750-87-1 Inhalt: Christkindchöön (Thomas Althoff) Halleluja (Otto Geiss und Helmut Spiegel) Reisekostentagesabrechung für Engel Kumpel Rupprecht · Ein Bergmann im Himmel Warum es den Nikkelaus nicht geben kann Der versteinerte Wald (Daniel Twardowski) Casting für ein Ruhrgebiets-Krippenspiel Die Weihnachtsgeschichte Teil 1, 2 und 3 Kommando Nikolaus (Michael Hüter) Wunschzettel eines Familienvatters · Glaubse den Stuss denn wirklich (Werner Bergmann) Dienstweihnachtsbaumverordnung Der Tannenbaum von Nordstern (Ilse Kibgis) Herbert Knebels Weihnachten (Breuer/Domke/Lyko) Das Wunder auf der Halde (Gert Immich) Die kleine Trompete (Helmut Spiegel) Dr. Antonia und dat Christkind (Rainer Bonhorst) Rudi Grande & Rainer Rettinger Dem Ruhri sein Revier Eine Liebeserklärung 96 Seiten, gebunden, viele Fotos 14,90 € ISBN 978-3-922750-95-6 Was mit einer Imagekampagne und einer Wanderausstellung begann, findet seine Fortsetzung in diesem Buch. Insgesamt 46 Motive dokumentieren den einzigartigen Facettenreichtum und die geballte Kreativität unserer geschichts- und traditionsträchtigen Heimat Ruhrgebiet. Ob auf touristischem, kulturellem oder wirtschaftlichem Gebiet – noch immer begegnen wir längst überholten Vorurteilen. Denen wollen wir authentisch, stolz, aber auch ein Stück weit augenzwinkernd-selbstironisch begegnen. Informativ, aber zugleich erfrischend anders wollen wir zum Ausdruck bringen, worum es uns geht: um eine aufrichtige Liebeserklärung an das Revier. Wernfried Stabo (Hg.) Alles gute vonne Ruhr Die männliche Ausgabe 80 Seiten, gebunden, viele Fotos 2. Auflage 7,90 € ISBN 978-3-922750-79-6 Wernfried Stabo (Hg.) Alles gute vonne Ruhr Die weibliche Ausgabe 80 Seiten, gebunden, viele Fotos 2. Auflage, 7,90 € ISBN 978-3-922750-78-9 Texte und Fotos der männlichen Ausgabe belichten die härteren Seiten unserer Heimat. Hier geht es um die Abenteuer eines Junggesellen im Ruhrgebiet und Revierkneipen-Beleidigungsstufen. Hier wird von einem findigen Dussel und einem schäbigen Frikadellchen erzählt. Hier blinzeln entrückte Schalke-Fans und die maskuline Silhouette von Duisburg-Beeck. Texte und Fotos der weiblichen Ausgabe belichten die weicheren Seiten unserer Heimat. Hier geht es um Gesprächsregeln für Ruhrgebietsfrauen und Schwiegermuttermörder. Hier wird von einem heißen Bikini am Kanal und Die-mit-die-rote-Kappe-aufen-Kopp erzählt. Hier blinzeln Halden und die Rundung der A 42 bei Herne-Baukau. Alles Gute vonne Ruhr – die weibliche Ausgabe, die männliche Ausgabe, die liebliche Ausgabe, das Hörbuch: Zusammen genommen spiegeln sie, was das Ruhrgebiet so einmalig macht: unseren Charme, der den französischen locker um alle zehn Finger wickelt; unseren Humor, der den englischen gleich mehrmals überrundet; die entwaffnende Direktheit unserer unvergleichlichen Sprache; unsere unverkrampfte Art, mit Misserfolgen umzugehen. All das also, was für die anderen Regionen Deutschlands so viel Vorbild und doch völlig unerreichbar ist. Wernfried Stabo Wanne-Eickel Schriftsteller Wernfried Stabo (Hg.) Alles gute vonne Ruhr Die liebliche Ausgabe 80 Seiten, gebunden, viele Fotos 7,90 € ISBN 978-3-942094-24-5 Texte und Fotos der lieblichen Ausgabe erzeugen unausweichlich Sternkes inne Augen. Hier geht es um Sinnesfreuden auf dem Taubenschlag und die Erotik unserer Ruhrgebietssprache. Hier treffen wir Gretchen und Faust, Uli und Katlewski, die FimpelPaula und ihre Kätzkes. Hier blinzeln qualmende Wonneproppen und romantische Ruhr-Wiesen. Wernfried Stabo: Teseq Mix 250 Ich schlage vor, dass sich der schlafende Riese von Teseq Mix 250 ein wenig aufmuntern lässt. Und zusätzlich – großzügig dosiert – Anajet, Parabolan, Mastéron, Nandrolon, Boldenone oder Tabletten mit Androlic, Dianabol oder Anabol einwirft. Das bringt ihm waches Denken, ein wenig Aggressivität und Muskelzuwachs. Durchschlagende Wirkungen könnten sich bereits nach zwei Wochen einstellen und so aussehen: · Der erwachte Riese boykottiert den WDR. Alle Ruhrgebietler schalten konsequent und ohne Ausnahme ihr Fernsehen ab, sobald das WDR-Logo erscheint; im Radio gelten alle WDR-Frequenzen als No-go-Areas; und zwar so lange, bis entweder der WDR seinen Sitz von Köln ins Ruhrgebiet verlegt hat (Vorschlag: Herten; das liegt in unserer Mitte) oder das Ruhrgebiet einen eigenen öffentlich-rechtlichen Sender bekommen hat (Namensvorschlag: RUFFUR = Rundfunk Und Fernsehen Für Uns Ruhrgebietler). Wernfried Stabo (Hg.) Alles gute vonne Ruhr Die Hörbuch-Ausgabe 1 Audio-CD Spielzeit ca. 75 Minuten 7,90 € ISBN 978-3-922750-80-2 Dr. Antonia und dat der die das; Ich schäbiges Frikadellchen; Pechvogel vonne Ruhr; Der Gang durch Canossa; Faust und Gretchen; Die-mit-die-roteKappe-aufen-Kopp; Dr. Antonia und die Pommesbude; Nich am Bär packen; A 42; Die Heidi; Caesar sein Tod in Ruhrhausen · Der erwachte Riese zeigt seine neuen Muckis und schließt seine Grenzen. Ins Ruhrgebiet dürfen nur noch Waren und Menschen, die nicht aus Düsseldorf, Münster und Arnsberg kommen; und zwar so lange, bis deren Regierungspräsidenten einstimmig beschließen, dass das Ruhrgebiet ein eigener Regierungsbezirk wird. · Oberbürgermeister, Bürgermeister, Dezernenten und Amtsleiter der Revierstädte, die nicht im Ruhrgebiet geboren sind, werden – entschädigungslos – abgesetzt und ausgewiesen. Gleiches gilt für alle Beschäftigten des Regionalverbandes Ruhr und für Abgeordnete, die unsere Region in Land- oder Bundestag vertreten. Zugang zu solchen Posten haben zukünftig nur noch geborene Ruhrgebietler. Vier Wochen Teseq Mix 250 werden den schlafenden Riesen so helle, stark und selbstbewusst machen, dass es danach für ihn ein Leichtes sein wird, sich ähnlich sinnvolle Maßnahmen auszudenken – und diese durchzusetzen. Friedhelm Wessel Denn sie tragen das Leder vor dem Arsch Geschichten rund um den Bergbau im Ruhrgebiet 80 Seiten, gebunden, viele Fotos 3. Auflage, 9,90 € ISBN 978-3-922750-98-7 Im Ruhrgebiet wird vermutlich zum Ende dieses Jahrzehnts letztmalig im Pütt vor und nach der Seilfahrt der Bergmannsgruß »Glückauf!« erklingen. Was bleibt, sind Geschichten und Anekdoten eines außergewöhnlichen Berufsstandes. Wer sich noch an den intensiven Geruch von Kohle und Erz erinnert, der kann diese Geschichten sehr gut nachempfinden. Für alle anderen sind es Geschichten aus unserer Geschichte. Friedhelm Wessel Manchmal auch in Unterbuxe Geschichten entlang des Rhein-Herne-Kanals 80 Seiten, gebunden, viele Fotos 9,90 € ISBN 978-3-942094-29-0 Die Geschichten, die entlang des Rhein-Herne-Kanals erzählt werden, sind genau wie wir: ein klein wenig romantisch, manchmal etwas schräg, ab und zu frech, meist ehrlich und auf jeden Fall einzigartig. Dieses Buch soll an eine Zeit erinnern, als noch jeder im Ruhrgebiet das Steigerlied kannte, in dem es heißt: »Die Bergleut’ sein kreuzbrave Leut’, denn sie tragen das Leder vor dem Arsch bei der Nacht ...« Hier erzählen die, die mit und für den Bergbau gelebt haben. Sie schildern ihre Erfahrungen als Bergleute oder Handwerker, als Kohlenhauer, Rutschenmeister, Grubenschlosser, Lokfahrer oder Steiger. Friedhelm Wessel · Herne · Autor Friedhelm Wessel Die letzte Sau der Kolonie Geschichten zwischen Förderturm und Taubenschlag 64 Seiten, gebunden, viele Fotos 9,90 € ISBN 978-3-942094-08-5 Friedhelm Wessel Lüdenscheid-Nord gegen Herne-West oder: Wenn Königsblau auf Schwarzgelb trifft. Das Revierderby 80 Seiten, gebunden, viele Fotos 2. Auflage, 9,90 € ISBN 978-3-942094-19-1 Negerdorf, Hühnerleiter oder auch schon mal Gartenstadt – Namen von Siedlungen, die ab 1850 im aufstrebenden Ruhrgebiet entstanden, die für die neu angeworbenen Arbeiter im Schatten der Pütts und Hochöfen entstanden. Dieses Buch soll an Zeiten erinnern, als sich Kumpels nach der Schicht noch zum Lohntütenball trafen, als in den Kolonien der Nachbar oft auch Arbeitskollege war. Wenn Lüdenscheid-Nord auf Herne-West trifft, vibriert im Ruhrgebiet schon Tage zuvor die Luft. Für die Fans der beiden Vereine steht das wichtigste Spiel des Jahres an. Den Namen des Kontrahenten auszusprechen: sonst eine Sünde, jetzt eine Todsünde. In diesem Buch werden Derby-Geschichten erzählt, sind Daten, Fakten und Torschützen nachzulesen, wird den Revierderby-Helden ein Denkmal gesetzt. Friedhelm Wessel: Die Mär vom schlafenden schwarzen Riesen Es war einmal ein schwarzer Riese. Der ließ sich, weil er sich hier wohlfühlte, in einer lieblichen Flusslandschaft nieder, übernahm sogar die Regentschaft über das Volk, dass man die »Pottschwarzen« nannte. Es war fleißig und arbeitsam, bis sich plötzlich der Himmel über dem Riesen, der aber mittlerweile in die Jahre gekommen war und sich kaum noch aus eigener Kraft erheben konnte, verdunkelte. Der kraftlose, angeschlagene Regent erholte sich aber. Dann die nächste Hiobsbotschaft aus einem Nachbarland, in dem ein rostroter Riese regierte, der nun plötzlich seine Burgmauern verloren hatte, er wollte Gold vom schwarzen Riesen. Weil der ein guter Nachbar war, half er. Doch in seinem Land fehlten nun Medikamente. Heiler aus dem fernen Osten tauchten auf, versprachen großzügige Hilfe, demontierten aber heimlich einige Apparaturen, die den Kränkelnden am Leben erhielten, ab, und verschifften sie. Nun schlief der Riese plötzlich, schnarchte nur ab und zu. Eines Tages waren auch diese Quacksalber verschwunden, und der Regent besann sich, als er erwachte, auf die klügsten Köpfe seines Landes. Er rief sie zu sich. Sie rieten ihm: »Besinne dich deiner Kraft, deiner Stärke und deines Wissens. Traue keinem Schamanen, gute Heiler weilen unter uns.« So geschah es. Der Schwarze nickte, nahm den Rat an. Und wenn er nicht gestorben ist, lebt er (vielleicht) auch heute noch. Michael Hüter Nix wie Höhepunkte 12 Expeditionen zu den Gipfeln des Ruhrgebiets. Ein Handbuch für Entdecker 60 Seiten, gebunden 9,90 € ISBN 978-3-922750-96-3 Dieses ist ein Buch für Neugierige. Ich berichte in Wort, Bild und Karikatur von 12 Expeditionen durchs Ruhrgebiet. Ich fahre meist mit dem Rad – ohne scharf geplante Route, und da ich mir einen Überblick verschaffen will, suche ich mir Höhepunkte. – Nein, Sex kommt in diesem Buch nur sehr am Rande vor, leider! Dieses ist auch kein Fahrradreiseführer im eigentlichen Sinne und ersetzt erst recht keine solide Straßenkarte. Wer meinen Spuren folgen möchte, sollte lediglich immer wissen, wo Norden ist. Athletische Kondition ist nicht erforderlich. Michael Hüter: Eigenlob-Doping Zur Stützung des Selbstbewusstseins empfehle ich dem schlafenden Riesen Ruhrgebiet kontrolliertes Eigenlob-Doping. Gut, der Riese hat seine Macken. Er hat schlechte Angewohnheiten, ist bisweilen unbeweglich und kann unglaublich nerven. Das würden aber auch die meisten glücklich verheirateten Eheleute übereinander sagen! Aber: Der Riese ist intelligent, hat Humor, ist technisch begabt, hoch innovativ und hat mehr Kultur, als er selbst aufzählen kann. Der Riese ist eine gute Partie … und das darf er auch sagen. Beim Eigenlob-Doping werden lobenswerte Aspekte und Inhalte schonend entnommen, in Wort und Bild aufgehübscht und dem Patienten konzentriert um die Ohren gehauen oder liebevoll ins Kleinhirn tätowiert. Ich empfehle das gedruckte Buch als Darreichungsform, gern als Geschenk für den Gabentisch oder als Hörbuch auffe Ohren. Warnhinweis: Eigenlob-Doping darf auf Dauer nicht überdosiert werden. Die Vergabe muss unter Kontrolle unabhängiger Verlage und berufener Spötterinnen und Spötter erfolgen. Wer wissen will, was unkontrolliertes Eigenlob-Doping mit einem Menschen anrichten kann, der muss sich nur die ganzen selbstverliebten Kölner, Berliner oder Bayern angucken, die sich intelligentes und lebenswertes Leben außerhalb ihres Biotops gar nicht mehr vorstellen können ... die armen Leute … Ach ja: »Eigenlob-Doping« und »Marketing« sind nich datselbe. Makketing is wat für Söldner, »Eigenlob-Doping« ist ‘ne Herzenssache. In diesem Sinne: Kaufen Sie Bücher! Michael Hüter Wattenscheid Karikaturist, Illustrator und Autor (Foto: Wolfgang Schmidt) Hermann Beckfeld & Werner Boschmann (Hg.) ... der Boss spielt im Himmel weiter – Fußball-Geschichten aus dem Ruhrgebiet 256 Seiten, gebunden 3. Auflage, 14,90 € ISBN 978-3-922750-62-8 Simone Beckfeld Schitti kämpf! Eine Frau aus dem Ruhrgebiet und ihr Schicksal: Krebs 120 Seiten, gebunden 9,90 € ISBN 978-3-922750-65-9 Fußball im Ruhrgebiet. Tore und Träume – in Schwarz-Gelb, Königsblau, Rot-Weiß oder Schwarz-Weiß. Doppelpässe mit der Kicker-Seele. Von Idolen unserer Kindheit und Helden aus der Kreisklasse. 30 Autoren sind sich sicher: Das Herz des Fußballs schlägt im Ruhrgebiet. Hier unten und dort oben. Denn: ... der Boss spielt im Himmel weiter. Ihre Familie und Freunde nennen sie Schitti. Sie ist eine attraktive, sportliche Frau. Da fühlt Schitti in ihrer rechten Brust einen Knoten. Die niederschmetternde Diagnose: Brustkrebs. Operation, Chemo, Haarausfall, Strahlentherapie. Doch Schitti läuft gegen ihr Schicksal an. Schon zwischen den Chemos geht sie joggen, sammelt Kraft im Wald und in Gesprächen mit Ärzten und Freunden. Hermann Beckfeld: Warmduscher unerwünscht Ich komme aus Bottrop. Früher habe ich gesagt, Bottrop liegt bei Essen. Dann hatte ich das Alter, den Mut und vor allem den Vergleich mit anderen Städten, in denen nichts besser, aber vieles schlechter ist, und habe aufgehört, tiefzustapeln und bescheiden zu sein. Ich bin mittlerweile sogar stolz auf meine Heimatstadt. Innovation City sind wir für mich deshalb noch lange nicht, werden wir auch nie. Ruhrgebiet, Bottrop … bitte vervollständigen Sie – kein Problem: … Movie World, Alpin-Center, Tetraeder, Quadrat, vielleicht noch Pferdemarkt. Mit Sicherheit aber Stadt ohne Theater, ohne richtiges Kino, mit einem Einkaufszentrum in Oberhausen, mit viel zu viel SPD und viel zu wenig Opposition und mit einer City, in der es ab 19 Uhr einsamer ist als im nahen Köllnischen Wald. Und da ist es schon sehr einsam. Richtig, man könnte sagen: Bottrop ist Provinz. Oder ein gar nicht so untypischer Teil des schlafenden Riesen. Ich habe 776 von 1400 erlaubten Zeichen verbraucht und nähere mich dem Thema. Welches Doping braucht die Region? Ich fange an, was sie nicht braucht: Irgendwelche Kultur-Kreative, die auf die blendende Idee kamen, den Ruhrschnellweg einen Tag für Autos abzuriegeln, denen danach nichts mehr einfällt, außer vielleicht altes Gestein anzustrahlen und dort Events zu feiern. Wir brauchen auch keine Zeitungen, deren Journalisten schreiben, was wir nicht lesen wollen, und denken, wie wir nie denken würden. Wir brauchen auch nie- manden, der uns sagt, wir sollten nicht zu viel Tamtam um unsere Nostalgie machen. Der Boss hat nun mal hier gekickt und nirgendwo anders. Ich würde uns einimpfen: eine Spritze voller Selbstvertrauen, gut dosiert mit Stolz auf unsere Geschichte und mit Elan für die Zukunft. Eh ich’s vergesse: Etwas Krawall-Stoff würde ich uns allen auch noch untermischen. Warmduscher haben bei uns nichts zu suchen. Hermann Beckfeld mit Aki Schmidt (l.) und Werner Hansch (r.) Bottrop Autor Helmut Spiegel Ich schäbiges Frikadellchen Roman über die Kriegs- und Nachkriegszeit im Ruhrgebiet 264 Seiten, gebunden 7. Auflage, 14,90 € ISBN 978-3-922750-20-8 Im Luftschutzbunker erzählten die Erwachsenen vom Weltkrieg. »Damals 14/18«. Dann wuchs er selbst heran in einem Krieg, in der Großstadt des Reviers, als Evakuierter auf dem Dorf in Westfalen, als Jugendlicher in der Trümmerwelt der unmittelbaren Nachkriegszeit. Und das war für ihn eine ganz normale Zeit. Seine Erlebnisse spiegeln immer auch die Welt der Erwachsenen wider, in dieser normalen, außergewöhnlichen Zeit. Das schäbige Frikadellchen wird 20 Jahre alt und schmeckt genauso lecker wie im August 1993. Danke für diesen Genuss, Herr Spiegel! Helmut Spiegel Das Bollerrad muss bollern, der Knicker, der muss rollern Verlorene Kinderspiele erzählt in Geschichten aus dem Ruhrgebiet illustriert von Torsten Kyon 120 Seiten, gebunden 3. Auflage, 9,90 € ISBN 978-3-922750-49-9 Lassen Sie sich entführen – vielleicht zurück in Ihre eigene Kindheit – auf die Hinterhöfe und Wohnstraßen einer vergangenen Zeit: zu Pitschendopp und Pinnekenkloppen, zum Knickerspiel, zum Stand an der Wand, zum Völkerball, zum Bollerradfahren, zum Pferdezügelstricken, zum Kastenfangen, zum Hinkeln, zum Seilchenspringen, zum Kinderschützenfest, zu Tanzspielen. Und zu albernen und kessen Sprüchen und Liedern. Helmut Spiegel Ich schäbiges Frikadellchen Hörbuch, 2 Audio-CDs, ca. 140 Minuten gelesen von Helmut Spiegel 14,90 € ISBN 978-3-922750-76-5 Helmut Spiegel Witten Journalist und Schriftsteller Helmut Spiegel Auf alle meine Pötte setzt Ursula den Deckel Wie im Ruhrgebiet das mit der Ehe funktioniert illustriert von Michael Hüter 64 Seiten, gebunden 9,90 € ISBN 978-3-922750-67-3 Der Mann argumentiert sachlich und sachkundig, nicht ohne die eine oder andere pädagogisch wertvolle Erläuterung einzustreuen. Dann steht er da: stolz mit seinem Topf - im Ruhrgebiet sagt man Pott - voller lichtvoller Ausführungen. Und dann setzt seine Frau – zack! – den Deckel auf seinen Pott. Es hat aber nicht gekracht, nur geknistert. Er ist sprachlos, aber nicht verletzt. Denn er hat das liebevolle Augenzwinkern seiner Liebsten bemerkt. Um unseren Ruhrpott, den ich mit einem eingeschlafenen Riesen vergleichen möchte, wieder sowohl in sein eigenes als auch in das Bewusstsein unserer Landsleute zu rücken, habe ich vier Wünsche. 1. Ein eng vernetzter, naht- und reibungslos funktionierender Nahverkehr. 2. Ein dritter Fußballverein in der ersten Bundesliga, gestützt vom Sponsoring der Wirtschaft einer Stadt mit zum Beispiel 570 000 Einwohnern. 3. Ein Omnibus, von Künstlern von der Ruhr originell und unverwechselbar bemalt, versehen mit dem Logo »Pott auf Rädern«, oder »Räderpott« oder »Rollerpott«, der täglich Pottrundfahrten, also Fahrten durch das ganze Revier zu Sehenswürdigkeiten verschiedener Städte macht, Woche für Woche mit den Städten neu abgestimmt! 4. Seid einig, ihr Kumpels auf der Straße und in den Rathäusern, gebt eure Kirchturms politik auf, lasst euch alle gemeinsam den Pott überstülpen und tragt ihn wie einen Hut mit dem Stolz eurer Vorfahren »vonne Ruhr«! Thomas Althoff Komm, wir schießen Kusselkopp Roman über die 50er Jahre 245 Seiten, gebunden 4. Auflage, 14,90 € ISBN 978-3-922750-35-2 Der kleine Thomas feiert mit der goldigen Tante Maria, ärgert gern die doofe Marlies, liebt seinen Opa und bewundert den Hans-Hermann, der schon bei den Indianern in Amerika war. Er erlebt Heinz Rühmann ohne Nietenhosen, Zorro, den großen Leinwandhelden, und berühmte Fußballer, die in einem Kaufhaus arbeiten. Er erzählt uns die 50er Jahre: humorvoll, nie aufdringlich; liebevoll, aber nie klischeehaft – ganz einfach so, wie sie gewesen sind. Lieber Thomas! Glückwunsch zu deinem 70. Geburtstag. Bleib weiter so jung! Karin Boehm Frau Malenki liebt Heinz Maegerlein Roman über die 60er Jahre im Ruhrgebiet Beratung und Bearbeitung: Herbert Knorr 256 Seiten, gebunden 3. Auflage, 14,90 € ISBN 978-3-922750-21-5 Vom Baden am Kanal und vom ersten Fernseher, vom ersten Auto und der Pille. Mit der Kindheit der Bergmannstochter Elfi werden spannende Jahre wieder lebendig. Humorvoll und witzig mit einem Schuss Selbstironie. Einfach und klar erzählt, mitunter in einer deftigen Tonart. Nicht ohne Sentimentalität, aber nie rührselig. Heinz Georg Schmenk Ein Dussel ist immer dabei Ein fröhlicher Familienroman aus dem feurigen Ruhrgebiet 240 Seiten, gebunden, 2. Aufl. 14,90 € ISBN 978-3-922750-73-4 Männe, hoffnungsvoller Spross einer Sterkrader Malermeister-Dynastie, geht ganz eigene Wege. Wo er auftaucht, wird es windig. Der Roman mit autobiografischen Anklängen begleitet Männe durch seine Kinderund Jugendjahre. Seine Welt sind Haus, Hof, Laden und Werkstatt der Eltern, die Nachbarschaft und das Ruhrgebiet. Wilhelm Küpper Beim Hühnerfüttern kam der Krieg zu mir Die ersten fünfzehn Jahre meines Lebens 144 Seiten, gebunden 9,90 € ISBN 978-3-942094-30-6 1925 wird Wilhelm Küpper geboren. Da ist der Erste Weltkrieg sieben Jahre vorbei. Er wächst auf im Ruhrgebiet – bis zum fünften Lebensjahr auf einem Bauernhof zwischen Feldern, Wiesen und im Schatten des Waldes, ab 1930 in der Stadt. Er geht zur Volksschule, wechselt dann auf ein Gymnasium.1940 sind die Nazis sieben Jahre an der Macht. Wilhelm Küpper war bei den Pfadfindern und ist jetzt verordnetes Mitglied der Hitlerjugend. Der Krieg kam ein Jahr vorher zu ihm, während er auf dem Hof seiner Oma die Hühner fütterte. Wilhelm Küpper erzählt die ersten fünfzehn Jahre seines Lebens: direkt und anrührend, einfach schön. Manfred Hoese Braunes Hemd und leerer Magen Roman über eine Jugend in der Nazi-Zeit 264 Seiten, gebunden 2. Auflage, 14,90 € ISBN 978-3-922750-50-5 Er ist fünf Jahre alt, als die Nationalsozialisten im Januar 1933 endgültig zur »Machtergreifung« schreiten. Auch in Rotthausen, einer der kommunistischen Hochburgen im Ruhrgebiet. Rund zwölf Jahre später sind die ehemaligen Nazi-Kader wieder verschwunden. Während manch einer von denen jetzt unter neuer Flagge segelt, holt er endlich das Abitur nach, spielt erfolgreich in einer Jazz-Combo. Die Leser werden zu unmittelbaren Zeugen jüngerer Zeitgeschichte: der Alltag eines Arbeitervorortes mitten im Revier, die kleinen Kämpfe in den Familien und die großen auf der Straße, Schule, NS-Internat und Kriegseinsatz, Hunger, Hamsterfahrten und wieder Hoffnung. Zepp Oberpichler & Tom Tonk Die Stones sind wir selber Rock ’n’ Roll-Roman 240 Seiten, gebunden 2. Auflage, 14,90 € ISBN 978-3-922750-45-1 Die Rolling Stones singen über Satis faction, und Theodor Bornbeck muss auf dem Klavier den Bach’schen H-Moll-Akkord suchen. Dann trifft er Willi. Willi raucht, Willi trinkt, Willi hat die längsten Haare, Willi weiß alles über die Stones. Theo und Willi tun sich zusammen, gründen mit »Schweiger« Schulze eine Band – Beat! Party! Mädchen! Irrenhaus! Die Stones werden sie selber, und zwar die besten – zumindest im Ruhrgebiet. Julia Wilmsmann Dem Mensch sein bester Kumpel Geschichten rund um den Hund im Revier 96 Seiten, gebunden, viele Fotos 9,90 € ISBN 978-3-942094-27-6 Das Ruhrgebiet wird nicht ohne Hintersinn auch Revier genannt. Denn Ruhrgebiet ist Hundegebiet. Julia Wilmsmann liebt das Ruhrgebiet als dem Hund sein Revier. Sie ist Inhaberin des Hundesalons FurryTail und schildert die Erlebnisse mit ihren beiden Welsh Terriern Schroeder und Harley. Sie gibt Hinweise und Tipps, immer im Hinterkopf, dass Hunde unsere besten Kumpels sind – mit kleinen Schrullen und ihrem ganz eigenen Kopf. Für den zweiten Teil dieses Buches haben zwölf Autorinnen und Autoren Hundegeschichten aus dem Ruhrgebiet verfasst. Ulrich Straeter, T. D. Reda, Helmut Rinke, Lena Buhla, Reinhard Irskens, Anja Kiel, Inge Meyer-Dietrich, Joachim Wittkowski, Helmut Spiegel, Zepp Oberpichler, Friedhelm Wessel und René Schiering. Sie alle mögen Hunde und haben ihr Revier lieb – auf höchst unterschiedliche Art und Weise allerdings. Julia Wilmsmann: Riesen träumen selten Das Problem mit schlafenden Riesen ist: Sie schnarchen nicht! Sie zucken nicht mal mit der Nase, wenn sie schlafen. Selbst die Augenlider flattern nur dann ein bisschen, wenn die Riesen mal sehr schlecht träumen. Aber Riesen träumen selten schlecht. Eigentlich nie! Riesen sind sehr beschäftigt und enorm tatkräftig, wenn sie wach sind, und deshalb immer ausgeglichen. Wozu sollten sie dann schlecht träumen? Geschweige denn schnarchen? Das ist das Problem, denn so hat keiner seiner über 5 Millionen Bewohner bemerkt, dass der schlafende Riese Panta Rhei aufgehört hat zu atmen. Nicht einmal die Kopfbewohner, die eigentlich immer behaupteten, sie würden alles bemerken. Auch nicht die Herzbewohner, denn wo so viele Bewohner sind, die alle übereinanderherpurzeln und Maschinen in Gang halten und neue Dinge bauen, da bemerkt man nicht, wenn plötzlich das freundliche Herz nicht mehr pumpt. Auch die Fußbewohner merkten nichts. Aber die merkten selten etwas. Sie waren glücklich, solange ihr Riese schlief, dann brauchte man zumindest nicht zu fürchten, überrannt zu werden. Wo jemand gerade verstorben ist, vermehrt sich erst mal die Einwohner- und auch die Besucherzahl. Auch bei Riesen. In Panta Rheis einst starken Venen, die mächtige Mühlen angetrieben hatten, schwammen nun unzählige Neulinge und paddelten und ruderten und hatten Spaß. Im Bartwald wurden Tiere angesiedelt und großzügige Gärten angelegt. Die Maschinen stoppten und die Bewohner polierten sie auf und die Besucher starrten sie an. Niemand wunderte sich, dass Rhei sich nicht regte, denn so ausgeglichen der 119 Kilometer lange Riese auch war, er konnte schon sehr ungehalten werden, wenn die Bewohner es allzu toll trieben. Aber die Bewohner dachten sich nichts und verloren bald die Lust an einem Projekt, ließen es unbetreut liegen und wandten sich alsbald dem nächsten zu. Rhei fiel mehr und mehr in sich zusammen, und während sich die Alten damit beschäftigten, sein Gerippe bunt zu schmücken und ihre Maschinen und ihr Leben auszustellen, fuhren die Jungen fort, um einen lebendigen Riesen zu finden. Julia Wilmsmann Steele Inhaberin des Hundesalons FurryTail – www.furrytail.de Dirk Sondermann (Hg.) Ruhrsagen Von der Mündung bis zur Quelle 356 Seiten, gebunden 3. Auflage, 16,90 € ISBN 978-3-922750-60-4 Dirk Sondermann (Hg.) Emschersagen Von der Mündung bis zur Quelle 344 Seiten, gebunden 16,90 € ISBN 978-3-922750-66-6 Entlang der romantischen Burgenstraße an der Ruhr spuken Hexen, Werwölfe, weiße Jungfrauen, Zwerge und viele andere Geistwesen. Die genauen Ortsangaben der »sagen-haften« Stätten zwischen Duisburg und Winterberg, von Ruhrort bis Ruhrkopf, machen die Ruhrsagen ebenfalls zu einem idealen Ausflugsbegleiter. Lange Zeit degradiert zum stinkenden Abwasserkanal, soll sich das »hässliche Emscherlein« nun zum renaturierten Vorzeigefluss des Ruhrgebiets wandeln. In den Emschersagen werden zum ersten Male die »sagen-haften« Stätten zwischen der Mündung in Duisburg-Alsum und der Quelle in Holzwickede exakt verortet – bis hin zu Straße, Hausnummer und GPS-Daten. So dass jeder den »sagen-haften« Spuren direkt vor Ort nachspüren kann. Dirk Sondermann: Sagen stiften Identität Trotz jahrhundertelanger Tradition sind Sagen nicht erstarrt. Bis in die Gegenwart werden sie tradiert und aktualisiert, es entstehen sogar neue, moderne Sagen. Doch wer kennt an der Ruhr tatsächlich die alten und typischen Sagen der Region? Wer weiß schon um die unglaubliche Fülle dieser hier zu verortenden Geschichten, die ergänzt wurden mit Überlieferungen von Menschen aus zahlreichen Nationen, die im Ruhrgebiet Arbeit und Auskommen fanden? Das verbreitete Nichtwissen darf zu Recht als Verlust oder Bildungslücke verstanden werden. Sagen sind zumeist ganz eng an bestimmte Orte gebunden: Die Hexen gehören zum Brocken, der Rattenfänger nach Hameln und Siegfried nach Xanten. Das weiß jedes Kind. Und so sind die Sagen für ihren Ort auch Botschafter, sie tragen den Namen in die Welt. Für das moderne Stadtmarketing sind unverwechselbare Botschafter das Salz in der Suppe. Meist wird mit der Geschichte einer Stadt geworben, nicht aber mit ihren Geschichten. Das gilt für die Kommunen des Ruhrgebietes ganz besonders, denn das Bewusstsein für die lokalen Sagen und Mythen ist hier oft nicht sehr ausgeprägt. Ein ungehobener Schatz. Wir sollten diese Lücke füllen. Durch kreative Merchandising-Ideen nutzen schon ganze Regionen lokale Sagen für ihr Stadtmarketing, zum Beispiel der Mittelrhein mit der Lorely. Im Ruhrgebiet sollten konkret buchbare touristische Angebote erarbeitet werden, Souvenirs und Merchandising-Produkte – auch zur Schärfung des touristischen Profils der Orte der Metropole Ruhr. Dirk Sondermann Hattingen »Der Sagenpapst des Ruhrgebiets« Mit den Portalen www.sagenhaftes-ruhrgebiet.de www.ruhrsagen.de hat er einen Anfang gemacht, Sagen als Botschafter des Ruhrgebiets in die Welt zu tragen. Holger Schmenk & Christian Krumm Kumpels in Kutten Heavy Metal im Ruhrgebiet 256 Seiten, gebunden, viele Fotos 16,90 € ISBN 978-3-942094-02-3 Heavy Metal: Kein Musikstil passt wohl besser zu den Menschen im Ruhrgebiet. Als Anfang der 80er Jahre ein Haufen Jugendlicher ihren Idolen aus Großbritannien und Kalifornien nacheiferte, da hätte niemand damit gerechnet, dass daraus eine Szene werden würde, die bis heute immer größer wird. Das Ruhrgebiet ist nach wie vor das Zentrum des deutschen Metals. Kreator, Sodom, Grave Digger, Rage, Axel Rudi Pell & Co. haben hier ihre Wurzeln, ebenso die Plattenlabels Drakkar und Century Media und das Rock Hard-Magazin. »Kumpels in Kutten« erzählt die Geschichte dieser einzigartigen Musik von den 80er Jahren bis in die Gegenwart. »Sonne Musik kann ja eigentlich auch nur hier entstehen.« (Tom Angelripper) »Das Ruhrgebiet war schon immer so ein richtiger Kochtopf, in dem es gedampft hat. Dass in so einem Milleu gerade Rockmusik wächst, ist ja ganz klar.« Bernhard Weiß »Alle wollen nach Berlin; am Arsch muss ich nach Berlin.« Bobby Schottkowski »Als Metal-Musiker oder Fan brauchst du nur ins Ruhrgebiet kommen, und du erhältst die totale Vollbedienung.« Gerd Wiehagen Christian Krumm: Schaut hin! Uns als Metalfans ist es im Kulturhauptstadtjahr besonders aufgefallen, dass es keine einzige offizielle Veranstaltung gab, die die Rolle unserer Region für diese Musik gewürdigt hätte. Das Ruhrgebiet hat maßgeblichen Anteil an der Entstehung dieser einzigartigen Szene. Metal-Bands aus dem Pott touren auf der ganzen Welt, sind Aushängeschild für das Ruhrgebiet bis nach Südamerika, Australien, Asien. Davon war im Kulturhauptstadtjahr nichts zu sehen. Auf der Schnee bedeckten Zeche Zollverein spielte zur Eröffnung Herbert Grönemeyer. Das ist aller Ehren wert, aber warum nicht auch Kreator, Sodom oder Rage? In der Folge ging es oft um Kunst und Kultur, die in der Medienöffentlichkeit als vorzeigbar galt. Das Doping, das das Ruhrgebiet braucht, ist in erster Linie die Würdigung dessen, was wirklich von hier kommt und keine klischeebehafteten oder Prestige bringenden Projekte. Es braucht seine Identität für sich selbst und nicht für Leute von außen. Die Metalszene ist nur ein Beispiel für eine Vielzahl von kulturellen Erscheinungen, die sich abseits des Ruß geschwärzten, sympathisch lächelnden Bergmanns hier herausgebildet haben und zu dieser Identität gehören. Unser Doping-Tipp lautet daher: weg von Klischees und elitärem Kulturverständnis. Schaut hin, was wirklich von hier kommt. Dann wird der Riese erwachen! Christian Krumm mit Holger Schmenk (r.) Duisburg Autor Foto: Jörg Litges Zepp Oberpichler Gitarrenblut Rock ’n’ Roll-Roman mit Musik-CD 176 Seiten, Taschenbuch 8,01 € ISBN 978-3-922750-93-2 Jürgen Kassel & Zepp Oberpichler Heartzland Das Ruhrgebiet in schwarz-weißen Zeiten Eine Herzensangelegenheit 80 Seiten, gebunden, viele Fotos 9,90 € ISBN 978-3-942094-25-2 Will liebt Musik, gründet eine Band, lernt die Bühnen der Republik kennen. Und Mädchen. Doch »seine Janis« namens Bea verliert er, bevor es so richtig losgeht. Zu ihrem Angedenken möchte er ein Tape aufnehmen, mit Songs, die ihr sicher gefallen hätten. Zehn Jahre braucht er dazu, von Anfang der 80er bis Anfang der 90er. Das Ruhrgebiet, die schwarze Lunge an Rhein, Ruhr und Emscher, die stählerne Pumpe im Herzen Europas, der Osten im Westen. Das Ruhrgebiet in schwarz-weißen Zeiten kennt viele Geschichten: von Aufbruch und Niedergang, Erfolg und Verlust, Faust in der Tasche und großer Schnauze. Jürgen Kassel (Fotos) und Zepp Oberpichler (Texte) geben ihrer – oft als Harzland verschrienen – Region die ihr zustehende Würde zurück. Zepp Oberpichler: Dope the pope! Wenn Berlin der König von Deutschland ist, ist das Ruhrgebiet der Papst. Das Ruhrgebiet könnte die großartigste Metropole im Herzen Europas sein mit reichhaltigem Kulturangebot vor einer Hochschulkulisse von internationalem Rang, mit modernsten Sportstätten und entsprechenden Großereignissen, mit zahllosen interessanten Jobs in auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Betrieben. Ein Hort für Kreative und Wissenschaftler, ein Pool, in dem Menschlichkeit und Respekt vor dem Anderssein den Ton angeben. Allein: Das Ruhrgebiet ist keine Metropole und wird es auch nie sein. Zu sehr regieren im Ruhrgebiet Mikrointeressen, zu sehr spielen sich Stadtteilbürgermeister als Lenker von Königreichen auf, zu sehr wird immer nur auf den kleinen privaten Vorteil geschielt. Man hat sich halt so eingerichtet, man gibt sich zufrieden. Und wehe, da kommt einer mit einer neuen Idee, dann erst einmal mit dem Knüppel drauf, immer feste druff. Im Ruhrgebiet sind nur die Möglichkeiten groß. Die Visionen verdienen das Wort nicht. In der Realität gibt es ausschließlich nur Kleinklein. Ein Leben ohne Kopp und Arsch. Aber im Ruhrgebiet gibt es auch immer noch Menschen, die sich nicht alles vorschreiben lassen, die ihr Glück und Geschick in die eigenen Hände nehmen und einem anderen Horizont entgegensteuern. Auf diese Andersmacher, Selberdenker und Krea tivquerschläger sollte das Ruhrgebiet mit Liebe schauen und Unterstützung ermöglichen – dann besteht die Chance, nicht alle Negativlisten der Nation anzuführen. Diese Menschen sind deine Hoffnung, Riese. Je mehr von denen weggehen, umso kleiner wirst du. Zepp Oberpichler Mülheim und Duisburg Literat, Musiker und Moderator www.oberpichler.de Inhaber der PR- und Presseagentur Durian GmbH www.durian-pr.de Adolf Winkelmann & Jost Krüger Winkelmanns Reise ins U 320 Seiten, gebunden, viele Fotos 18,90 € ISBN 978-3-942094-17-7 Mitten im Kohlenpott steht eine geheimnisumwitterte Stufenpyramide. Einheimische nennen sie »Das Dortmunder U«. Besessen von der dreisten Idee, die Pyramide in eine Lichtplastik zu verwandeln, gerät Winkelmann in eine Welt, die er bisher nicht kannte. Bei seiner abenteuerlichen Reise in die labyrinthischen Turmkeller und die Überreste der Stadtgeschichte erfährt er von der Existenz der Magic Foils of Dortmund, seit 1926 unbeachtet und unentziffert. Jost Krüger Dortmund Autor von Fernseherzählungen und Theaterstücken Dramaturg und Theaterregisseur Leitet zusammen mit Rudi Strothmüller das Hansa Theater in Dortmund-Hörde www.hansa-theater-hoerde.de Jost Krüger: Phantoma, die schlafende Riesin »Am einen schönen Tach kommt alles raus«, sagte die Riesin seit mehreren Jahren. »Ich schlafe ja gar nicht, ich bin nur gefesselt.« Frau Studienrätin Wasser-Glühmann ging zum Schreibtisch und schrieb einen Leserbrief: »Genau, es reicht nicht, altes Elend zu beschreiben. Wir müssen was tun.« – »Den neuen Regionalismus können wir nicht erfinden«, schrieb Erwin Holzer zurück, der Innungsmeister der Fleischer. »Ich schlage vor, im Kleinen zu bleiben. Die mit Schmerzmitteln bis auf Bratgröße aufgepumpten Hühner aus dem Münsterland muss doch keiner kaufen. Bei mir gibt’s Schweinerippe ohne so was Schlimmes.« »Ich denke, was wir auch nicht brauchen, ist weiteres Feuerwerk und Kabarett. Kultur ist doch nur Alibi für anderweitig nicht Geschafftes.« So tönte es aus dem Lautsprecher des Wohnmobils, mit dem die einstige Miss Witten, Sonja Düster, ohne Polizeierlaubnis um die am Boden Liegende herumfuhr. »Wir Phantomaten sind das Volk«, rief der Metallbildhauer Mönkeberg aus Dortmund ihr nach. »Sie sei nur eine Männerphantasie, wer sagt denn das? Beileibe kenne ich nicht alle Frauen, aber viele, die von der Impressivität und Schauderkraft begeistert sind. Auch von Phantomas rauer Haut, so wie ein Gürteltier sie trägt. Ein Model aus dem Stall von Heidi Klümpchen ist sie nicht.« Da kam ein Mädchen an mit einer Schere in der Hand und fragte: »Wann fangen wir an? Statt mir die Zöpfe abzuschneiden, wüsste ich was Besseres.« Und so begab es sich im Mai des Jahres zwanzig fünfzehn, dass Millionen Emschertaler sich entschieden mitzuhelfen. Sie griffen zu Schere und Sichel, Beil und Skalpell und schnitten die Schnüre und Pechsträhnen durch, damit die Riesin sich erheben und mit Popgetöse das Verwandlungswerk anzaubern konnte, jedenfalls werktags. An Sonn- und Feiertagen umgab sie sich mit Glockenklang und zirpenden Bouzoukis. Frau Krukemeyer vom Trinkhallenverband rief über die Theke: »Dat müsste mal einer schreiben in’ne Zeitung. Es hat geklappt, sie wackelt nich.« Herr Conny Grünegeier, seines Zeichens Digitaleinrichter aus dem schönen Herne-Baukau, notierte abends in sein Notebook: »Mit Etepete ist Schluss. Friede den Hütten.« So stand’s am nächsten Tag im Netz. Es kam zu Flashmobs und zivilem Ungehorsam gegen ignorante Heimatfürsten und die ausgeleierten Parteien. Es war die Zeit des Widerstandes gegen Sachzwangstudierte und Sachwurstverwalter. Die Lust lebte auf, nie mehr zu jammern. Stefan Sprang Fred Kemper und die Magie des Jazz Roman 256 Seiten, gebunden 14,90 € ISBN 978-3-942094-16-0 Spätsommer 1967. Eine Siedlung irgendwo im Ruhrgebiet. Der dreizehnjährige Fred Kemper hört die Musik des Jazz-Saxophonisten John Coltrane. Die Magie des Jazz lässt ihn von da an nicht mehr los. Auch er will Saxophonist werden. Talent und Ehrgeiz ebnen ihm den Weg. Das »Fred-Kemper-Quartett« erobert die Bühnen und die Fans, bis Fred eine folgenschwere Entscheidung treffen muss. – Ein Roman über den Jazz, seine Faszination, über die Suche nach der großen Liebe und den Traum von der bedingungslosen Künstlerexistenz. Fred ahnte, dass kaum jemand verstehen würde, warum er Jazz so liebte und die Musiker, die ihn spielten, so verehrte. Für ihn kamen sie von einem fernen Planeten in einem Universum, das nach ganz anderen mysteriösen Grundsätzen existierte als die Welt, die er um sich herum sehen und anfassen und begreifen konnte. Stefan Sprang: Aliens, Hirnwäschen und Doc Fuentes Was können wir von Eufemiano Fuentes lernen? Dass mit Eigenblut-Doping selbst einer die »Tour de France« gewinnen könnte, der nicht wüsste, wo der Lenker ist beim Radel. Aber der Doktor ist aus dem Verkehr, also her mit dem Wunder: Ufo, Aliens, Hirnwäschen für unsere Kommunalpolitiker, auf dass sie mal einen größeren Tellerrand sehen als den vom Tagesgericht in der Rathaus-Kantine! Auf dass sie Grenzen wegradieren, damit unsere Heimat verwaltungstechnisch nicht mehr den Look eines »Risiko«-Bretts hat. Aber weil Aliens den Pott ja auch nicht auf der galaktischen Karte haben, muss doch Eigenblut ran, was man nennt: Bürgerschaftliches Engagement. Hallo ihr mit den Papier-Kohle-Halden! Und Bosse in den Konzern-Zentralen: Schafft was, macht mehr! Den Essener Stadtgarten, wo Mama mich einst herumschob, hat anno dunnemals ein Bürgerverein gepflanzt! Gut, das hier ist nicht »Haus & Garten«, das ist ein Bücherprospekt. Darum meine Petition für was mit Büchern: Wo bleibt das »Literaturhaus Ruhrgebiet«? Gebt Autoren, Künstlern, Journalisten von weit her Aufenthalts-Stipendien, damit die verbreiten können, dass es hier nicht gar so scheiße ist, wie so viele denken. Ich höre auch gerne Musik: Waren die »Internationalen Essener Songtage« nicht mal das GRÖSSTE EUROPÄISCHE FESTIVAL der populären Musik? Ruhr-Völker, singt mit: »Wir wollen so was wieder haben«. Gut, das mit dem sog. »Nahverkehr« wäre noch zu lösen. Denn wie komme ich nachts angeschickert von Gelsenkirchen nach Bottrop: zu Fuß oder mit dem Rad! Aber da könnte ja wieder ein Doc Fuentes helfen. Stefan Sprang Essen und Frankfurt Hörfunk-Redakteur Schriftsteller Ulrich Straeter Grüne Minna Weiße Westen an der Ruhr oder: Eine Hand wäscht die andere. 192 Seiten, Taschenbuch 8,01 € ISBN 978-3-942094-01-6 An die Brüsseler Administration: Antrag auf Erlösung aus dem Schlaf Seit über hundert Jahren schlummern wir als Kulturgebiet vor uns hin. Selbst Dornröschen wurde nach dieser Zeit vom Prinzen wach geküsst; da denken wir, weil es in Europa immer noch genügend Prinzessinnen und Prinzen gibt, es könnte vielleicht einmal einer zu uns kommen, sich durch den Dschungel der Autobahnen hindurchkämpfen und uns sanft wecken. Vielleicht dieser Holländer, den man dort auch »Pilsje« nennt. Das macht ihn sympathisch, es gibt gute Biere bei uns. Wir sind ein Gebiet mit besonderem Entwicklungsbedarf, besonders unser Selbstbewusstsein hat es nötig, damit wir uns nicht ständig mit Paris und London vergleichen. Wenn unbekannte Reporter unsere Städte als Weltstädte bezeichnen, geraten wir völlig aus dem Häuschen. Das müsste sich ändern. Wir haben hunderte von Schriftstellern in unseren Mauern (intra muros), ebenso viele Musikbands, von Malern und Malerinnen nicht zu schweigen. Wir arbeiten wie die Verrückten (auch im Schlaf), da müsste doch Entwicklungspotenzial vorhanden sein. Also bitten wir Sie, unseren Entscheidungsträgern nachzuweisen, dass wir nicht immer Leute von auswärts brauchen, sondern alles Nötige selbst besitzen. Im Traum kommt man aber nicht immer richtig voran. Also schicken Sie uns einen Prinzen – oder eine Prinzessin zum Küssen, das wäre uns auch recht. Ihre Ruhris In Vertretung gez. tremonius Die Tricks der kleinen und großen Steuersünder sind Zollinspektor Schäfer wohlbekannt. Er versucht, die kleinen Teufel an der langen Leine zu halten, will sich vorrangig um die größeren Fische kümmern, um deren schmutzige Geschäfte mit Heizöl, das man in Dieselautos fahren kann. Ob das gutgehen kann, wenn die Gauner sogar bessere Beziehungen als Inspektor Schäfers Chef zu Ministerien und Abgeordneten haben? Der Autor hat seine Fantasie spielen lassen. Sicherlich sind ihm dabei gewisse Kenntnisse und auch Erkenntnisse mit hineingeraten. Personen und Handlungen sind erfunden. Tatsache hingegen ist: Die Kneipe mit dem Namen Grüne Minna gibt es nicht mehr, die Fahrzeuge gleichen Namens schon. Das Hauptzollamt und die Theaterklause haben wirklich einmal existiert. Auch die genannten Städte, zum Beispiel Essen, Dortmund, Bochum, Oberhausen, Mülheim, die sympathische Stadt an der Ruhr, von manchen eher auch apathisch genannt, sind weiterhin auf der Landkarte zu finden. Ulrich Straeter Rüttenscheid Verleger, Autor www.straeter-kunst.de Foto: Ulrich Straeter beim Bau des Literaturhauses Ruhr T. D. Reda Die Nacht der Wunder Über falschen Glauben und wahre Hoffnung 192 Seiten, Taschenbuch 8,01 € ISBN 978-3-922750-83-3 T. D. Reda Unter der Zweigertbrücke Phantastischer Roman aus dem Ruhrgebiet 160 Seiten, Taschenbuch 8,01 € ISBN 978-3-942094-05-4 In einer stürmischen Nacht auf Pfingstdienstag geschieht Wunderliches in Essen-Borbeck: Im Kreißsaal des Bethesda-Krankenhauses kommt ein Kind zur Welt, und kurz darauf sind alle 177 Patienten kerngesund. Als Täter werden verdächtigt: Jesus Christus, der Heilige Geist und ein Pole. Analog zu den vier Evangelien im Neuen Testament erzählen vier Personen die Geschichte der Wunderheilung aus ihrer Sicht. Die Zweigertbrücke an sich hat nichts Außergewöhnliches. Sie verbindet Altenessen mit Karnap und führt über Rhein-Herne-Kanal und Emscher. Aber wenn es Nacht wird, gehen zuweilen merkwürdige Dinge unter ihr vor. Dann treffen sich dort die »Wahren Chronisten des Ruhrgebiets« und lauschen Geschichten über Zeitreisende, Außerirdische, Engel und Dämonen. T. D. Reda: Rüpelfreie Zone Natürlich ist es utopisch zu glauben, dass 5 Millionen Leute in brüderlicher Glückseligkeit miteinander umgehen. Aber man könnte ein Zeichen setzen, indem man die schlimmste Rüpelfraktion vom Rest isoliert. Das ginge leichter, als mancher glauben mag. Um die größten Rüpel zu identifizieren, helfen aktuelle Polizeistatistiken. Überraschenderweise stehen dort nicht etwa die Jugendlichen ganz oben, sondern die Rentner. Sie pöbeln, schnauzen, schimpfen und haben immer Recht. Sie sind langsam, erwarten aber, dass sich die Alltagsgeschwindigkeit ihnen anpasst. Außerdem sind sie zumeist humorlos, respektlos und total uneinsichtig. All das führt zu unkontrollierten Aggressionen. Um dieses explosive Element aus unserer Gesellschaft zu entfernen, könnte ein Wesenstest für Rentner eingeführt werden. Genau wie bei Kampfhunden. Durchgeführt von amtlich beauftragten Fachärzten für Geriatrie. Jetzt ist klar, dass die Rentner, die den Wesenstest verhauen, nicht gezwungen werden können, einen Maulkorb zu tragen. Das würde auch nicht viel nützen. Deshalb folgender Lösungsansatz: Alle unbelehrbaren Rentner kommen in einen barrierefreien Sperrbezirk, der rund um die Städte Herne, Wanne und Castrop eingerichtet wird. Die dort lebenden Nichtrüpel dürfen dann in schönere Gegenden. T. D. Reda Essen Schriftsteller Gert Immich Leckere Lesehäppchen Gereimtes und Ungereimtes aus dem Revier illustriert von Michael Hüter, 64 Seiten, gebunden, 9,90 € ISBN 978-3-942094-09-2 Das soll unser Revier sein? Odysseus als Zuschauer auf Schalke. Ein englischer Lord schließt Freundschaft mit echten Jungens vonne Ruhr. Eine Revierstadt wird gar zum Wallfahrtsort! Nur drei Beispiele von vielen Geschichten und Gedichten, die das Ruhrgebiet in ganz ungewohnter Weise darstellen: verfremdet, parodistisch, satirisch – aber immer liebevoll. Es ist wie bei einer leckeren Häppchenplatte: Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. Und da, Odysseus, dieser Kecke, schaut doch bei Schalke um die Ecke! Rotkäppchen wird hier nicht gefressen, ist auf den Wolf als Mann versessen. Ein Lord aus England fand’s erst dröge, doch später lieber zu uns zöge. Ist das das Ruhrgebiet? Fürwahr, uns allen wird jetzt sonnenklar: Viel Ungereimtes gibt es hier in dem, was man so nennt Revier! Gert Immich: Doping fürs Ruhrgebiet? Rotwein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben. Doch dieser »Knabe« ist nicht alt, nur etwas träge ist er halt, und faul liegt er in seinem Bett, ansonsten ist er richtig nett. Der Rotwein passt nun gar nicht hier, schon eher richtig Korn und Bier. Viele sagen: Mensch, der Brocken, der brauchte mal was auf die Socken! Doch Doping ist kein gutes Mittel, das ist was für die weißen Kittel, für Doping ist der richt’ge Ort wohl immer noch der Leistungssport. Und Doping, sagen wir’s genauer, hilft im Moment, doch nicht auf Dauer. Das Ruhrgebiet hin wiederum, ist ja nicht schwach, es hat viel Mumm, es hat viel Kraft, es hat viel Power. Nur manchmal sieht man und ist sauer: Es ist sich dessen nicht bewusst, es streckt nicht richtig raus die Brust. Liegt das nicht etwas an uns allen? Sind von ’nem Virus wir befallen? Wir scheinen manchmal wie verhext, sind minderwertigkeitskomplext! Seien wir stolz und selbstbewusst und zeigen allen voller Lust, wie bunt und lecker ist der Pott: Die Zechen alt, der Fußball flott, die Firmen und die Industrie, Kultur, so bunt und toll wie nie. Zu essen gibt’s, auch für den Durst, mehr als nur Bier und Currywurst. Vor allem diesen Menschenschlag, den macht so schnell uns keiner nach! Dat Doping steck’ Dich annen Hut, wir sind auch ohne Doping gut. Und die Moral von der Geschicht: Das Ruhrgebiet versteckt sich nicht. Es stellt sich hin mit breiter Brust und ist sich seiner Kraft bewusst! Gert Immich Sterkrade Wolfgang Thiele & Herbert Knorr Der Himmel ist unter uns Die faszinierende Entdeckung des ersten Weltwunders zwischen Rhein und Weser, Lippe, Ruhr und Main 600 Seiten, gebunden, viele Fotos 2. Auflage, 24,80 € ISBN 3-922750-48-6 Die Entdeckung der ältesten und größten Bodenbilder der Erde. Ein gespiegelter Himmel mit gigantischen Ausmaßen. Älteste Kirchen, früher heidnische Kultstätten, simulieren den nördlichen Sternenhimmel auf dem Boden. Die Autoren entführen in alte Kulte, ins Mittelalter Karls des Großen und in die Steinzeit, in der mehr Einsteins lebten, als wir je zu träumen wagten ... Herbert Knorr Gelsenkirchen-Ückendorf, Schriftsteller www.herbert-knorr.de www.facebook.com/herbert.knorr Foto: Olivier Favre Ilse Kaczerowski: Mief verzieht sich Also, guten Tach! Ich bin die Ilse Kaczerowski, Stahlarbeiterwitwe und Insassin der am Waldfriedhof gelegenen Seniorenresidenz HEILIG GEIST von Gottes Gnaden. Und ich sach Euch jetzt mal wat zum schlafenden Riesen und zum Deubelszeug Dopping. Weil, für so komplex-komplizierte Wünsche, einen Riesen anzupieken, um für den Pott sowat wie ne Perspektive zu kriegen, bring ich echt Erfahrung mit: von einem abgetretenen Groß-Kaiser, einem exorbitanten Diktator, zwei kaputtmachenden Monstrum-Weltkriegen und dieser Riesenaufgabe damals mit Dunkeldeutschland. Und die historisch-gigantische Latte der Kulturhauptstadt hab ich auch noch mitgekriegt. Also, ich kann Euch da wat flüstern … Jedenfalls: Aktuell bin ich nämlich die Gewinnerin des Rollator-Grand-Prix’ von Gelsenkirchen, und zwar in der Altersklasse Ü 70, was für eine Achtundneunzigjährige (!) jezz echt ma ne Leistung ist. Und damit bin ich ganz offen beim Thema: Denn in Heimen stinkt es. Weiß ja jeder, also wenigstens die wenigen, die einmal im Jahr ihre Mamas und Pappas oder Ommas und Oppas in unseren Anstalten besuchen. Jedenfalls, das penetrante Aroma, um es ma so für empfindliche Nasen auszudrücken, da ist sozusagen eine Art (natürlichen!) Doppings. Denn sobald da jemand mal wieder Pipi in die Hose oder nen Furz hinter sich gelassen hat, flitze ich ganz automatisch immer schneller über die Flure mit meiner Gehhilfe. So ähnlich ist dat auch mit dem schlafenden Riesen Ruhrpott. Denn irgendwie sind doch die Ruhrstädte ja so eine Art Heime. Heißen ja auch Kommunen. Soll sich jezz ma jeder selbst was dabei denken. Jedenfalls, wenn der Koloss zum Beispiel von mir ma aufgeweckt würde, so mit Popoklätsche mit Anlauf oder so. Der macht ja sofort die Fliege, weil der sich selbst nicht riechen kann. Also ich will jetzt ma nicht missverständlich sagen, dass die Ruhrpott-Gemeinden stinken. Die Emscher wird ja gerade wieder hübsch aufgetakelt und auch so, überall Bäume. Aber unsere Herren Bürgermeister, die kommen einfach nicht ausse Pötte. Denen müsste man echt Dampf unterm Hintern machen wegen Eifersucht und Neid und so. Die gönnen nix dem Nachbarn nebenan, abba auch gar nix. Dabei sollten sich die ma an dem Kurti Willamowski von Station 3a ein Beispiel nehmen, der immer seine gebrauchten Windeln an seine Zimmernachbarn verschenkt. Nee, nee, besser nicht aufwecken. Da gibt es Mord und Totschlag. Und ma ehrlich, is et nich auch besser, in so einem Ruhrpott-Kleinstaat von Zwergen zu leben? Und stell euch dat ma vor, wenn ich dreiundfünfzig mufflige, seit Jahrzehnten dahinvegetierende Zwerge aufwecke. Boh, wat fürn Mief würde meine selige Omma sagen. Bei dem Super-Dopping kann ich dann glatt den Ruhrpott-Championchip-Marathon für Gehhilfefahrer abstauben nächstes Jährchen. Abba jetzt ma ehrlich, andererseits sozusagen: Mief verzieht sich und wenn die Luft erst sauber ist … Vielleicht wird dat dann ja doch noch wat mit ner Perspektive für den Pott. Oder? Werner Streletz Pokalkampf 304 Seiten, gebunden, 14,90 € ISBN 978-3-922750-89-5 Im Heimatmuseum einer Stadt im Ruhrgebiet steht der Pokal des Marquis: Der junge Herbert überträgt auf dieses goldene Gefäß all seine Wünsche und Hoffnungen. Erzählt wird von Herberts Streben nach Anerkennung, nach Ruhm. Als er schließlich auf einer Vorortbühne einen Pokal erhält, ist dieser nur aus Blech und stammt aus einer Kneipenvitrine. Für den Pokal des Marquis wird sich Herbert in einem ganz anderen Kampf bewähren müssen. Heute schmerzt es wieder, als hätt’ ich das halbe Bein noch. Meist hilft es, wenn ich mir meinen alten Text aufsage. Hier auf der Bank im Bauerngarten fallen mir die längsten Monologe wieder ein, Wort für Wort. Werner Streletz Kiosk kaputt Geschichte eines Irrtums 256 Seiten, gebunden, 14,90 € ISBN 978-3-922750-81-9 Erzählt wird von der irritierenden Rückkehr eines Aufsteigers in die alte Heimat Ruhrgebiet; frühere Freunde begegnen ihm mit Misstrauen und Verdacht: Faustrecht regt sich gegen den feinen Pinkel, handfeste Bodenständigkeit steht gegen Aufbruchswillen. »Kiosk kaputt« beschreibt seismographisch die aktuelle Stimmung im Ruhrgebiet, einer Region zwischen der Sehnsucht nach Geborgensein und Weltoffenheit. Doch noch nie ist Wolf Hasso von einem runden Bauch nach seinen Wünschen gefragt worden. Bis zum Nachmittag an jenem Kiosk, an dem Wolf Hasso – kurz nach seiner Ankunft in der alten Heimat – für den Abend Zigaretten kaufen will. Werner Streletz Der Beifahrer Mit Zeichnungen von Žarko Radić und einem Hörbuch, gelesen von Joachim Hermann Luger 64 Seiten, gebunden, 12,90 € ISBN 978-3-942094-06-1 Jahrelang hat Wolfgang den Rolf in die Nachbarstadt zur Arbeit mitgenommen. Wolfgang am Steuer, Rolf neben ihm, oft zermürbt von der letzten Nacht. Das ist lange her. Die beiden haben sich aus den Augen verloren. Nun ist Rolf, der lebenshungrige Hallodri, gestorben. Während der Autofahrt zu Rolfs Beerdigung erinnert sich Wolfgang an jene fernen Tage, an eine Zeit der Verlockung und der verpassten Chancen. An der Autobahnauffahrt stand diesmal Rolf am Straßenrand. Wie ein Anhalter, Daumen im Wind. Ich hielt an und öffnete die Beifahrertür. Er trat heran und fragte: »Können Sie mich bis London mitnehmen? Ich muss dort zum Wachsfigurenkabinett. Modell stehen.« Ich schmunzelte und sagte, dass ich nach vier Abfahrten wieder runtermüsste. Werner Streletz Der Streletz-Block ca. 630 Seiten, 3 Bücher im Schuber, 29,80 € ISBN 978-3-922750-90-1 Limitierte Sonderausgabe (400 Exemplare) im Schuber zum 60. Geburtstag von Werner Streletz mit »Kiosk kaputt«, »Vermessen« und »Pokalkampf«. Die Novelle »Vermessen« erscheint ausschließlich im »Streletz-Block«. Jonas und sein Gehilfe August sind beauftragt, ein verfallenes Herrenhaus auszumessen. Der junge Rationalist und der wunderliche Alte sind aufeinander angewiesen. Als der einäugige Handlanger unerhörte Fähigkeiten zeigt, bröckeln für Jonas die berechenbaren Gewissheiten. Um eine aufkeimende Aversion gegen August in sich abzudämpfen, regt Jonas an: »Wir können ja eins der noch gut erhaltenen Wasserschlösser hier in der Gegend besuchen.« Werner Streletz: Ideen-Drogen Der Mega-Joint der Kulturhauptstadt 2010 ist gepafft und hat leider (weitgehend) nur einen Placebo-Effekt bewirkt. Ist da zu viel von oben verordnet worden, hat Organisation die Kreativität erschlagen? Oder lag es daran, dass die Montan-Vergangenheit – einziges wirkliches Identitätsmerkmal an der Ruhr – nur in polierter Form zur Kenntnis genommen werden sollte? Ist hier einem Kulturbegriff gehuldigt worden, der dem vermeintlich Schönen, Wahren, Guten, dem populär Unterhaltsamen zumal, eher zugeneigt war denn den hartkantigen Wirrnissen des Alltags, dem Staub der Vorstädte, eine Blickrichtung also, die dem herben Charme des Reviers eher auswich denn ihn beförderte? Kultur, die am Existenziellen kratzt, erzählt eben selten von Glitzerpalästen, sondern gibt Kunde zumeist aus den Nebenstraßen. Die Kraft dieses Riesen, dieser Ansammlung von unterschiedlichen Städten und Städtchen, geht nicht von heftig gesetzten Ausrufezeichen aus, von Tritten gegen das Schienbein der Konkurrenten im Wettstreit um den hellsten Imageglanz, sondern von feinen Äderchen, vom gesamten urbanen Nervensystem, an das sich – an jeweils unterschiedlicher Stelle – die Wirkkraft energiespendender, erhellender Ideen-Drogen andocken lässt: in Bochum, Essen, Waltrop oder sonst wo. Gefragt ist der sanfte Rausch der poetischen Subversion. Der Mensch im Ruhrgebiet, zumal der kulturell ambitionierte, aus der Ferne lange als Schmuddelkind beäugt, sollte mit derlei Trips vertraut sein: durchaus auftrumpfend, doch niemals schwadronierend. Werner Streletz Bochum Schriftsteller Dirk Hallenberger (Hg.) Wandel vor Ort Das Ruhrgebiet in ausgewählten Erzählungen 240 Seiten, gebunden 14,90 € ISBN 978-3-922750-71-0 Hundert Jahre Literatur über das Ruhrgebiet: sie scheinen ausreichend zu sein, um Bilanz zu ziehen, um aufzulisten, was aus der erzählenden Literatur vorzeigens- und lesenswert, aber auch bewahrenswert sein könnte, bevor sich das Ruhrgebiet noch weiter kulturverwandelt und als Industrielandschaft völlig verschwunden ist. Eine Bestandsaufnahme mit dem Anspruch auf Bestandsgarantie. Paul Zech · Josef Winckler Otto Wohlgemuth · Erich Grisar Walter Vollmer · Rudolf Braune Richard Huelsenbeck · Anna Seghers Hans Marchwitza · Heinrich Schirmbeck · Josef Reding Wolfgang Körner · Günther Weisenborn · Max von der Grün Hansjürgen Bulkowski · Nicolas Born Fakir Baykurt · Hannelies Taschau Ralf Rothmann · Michael Klaus Dirk Hallenberger (Hg.) Heimspiele und Stippvisiten Reportagen über das Ruhrgebiet 208 Seiten, gebunden 14,90 € ISBN 978-3-922750-57-4 Immer wieder lassen sich »Reporter auf Stippvisite« im Ruhrgebiet blicken. So laden die in »Heimspiele und Stippvisiten« zusammengestellten Reportagen, die alle ungekürzt und unverändert übernommen sind, als Dokumente der Zeit wie als literarische Erzeugnisse dazu ein, das Ruhrgebiet aus ganz unterschiedlichen Sichtweisen noch einmal kennenzulernen. Hermann Beckfeld · Rudolf Braune Isaac Deutscher · Hannsferdinand Döbler Alfons Goldschmidt · Stephanie Grimme Markus Günther · Heinrich Hauser Ernest Hemingway · Georg Imdahl Roland Kirbach · Egon Erwin Kisch Stefan Klein · Hilmar Klute Angela Lamza · Hans Marchwitza Stephan Maus · Ernst Meister Josef Müller-Marein · Alfons Paquet Gunther Rathke · Erik Reger Joseph Roth · Paul Schallück Dirk Schümer · Georg Schwarz Jura Soyfer · Wilfried Stichmann Wolfgang Welt · Peter von Zahn Dirk Hallenberger (Hg.) Prominente Porträts Das Ruhrgebiet in autobiografischen Texten 160 Seiten, gebunden 9,90 € ISBN 978-3-942094-32-0 Peter Stripp Rote Erde Der große Roman über das Ruhrgebiet und seine Vergangenheit 504 Seiten, Taschenbuch 12,90 € ISBN 978-3-922750-88-8 Prominente Porträts bündeln in dieser Form erstmals Äußerungen von berühmten Persönlichkeiten, die sich alle auf das Ruhrgebiet beziehen. In Briefen, Erinnerungen oder autobiografischen Texten schreiben sie von ihren Erfahrungen und Erlebnissen, die sie in Geschichte und Gegenwart zwischen Rhein und Ruhr gemacht haben: Kindheit und Jugend, Maloche und Muße, über Tage oder unter Tage, vor der Klasse oder hinter dem Mikrofon, Paradies oder Hölle, legal oder illegal, einheimisch oder zugereist. 1887. Der 15-jährige Bruno Kruska kommt aus Pommern ins Ruhrgebiet, um als Bergmann sein Geld zu verdienen. Gemeinsam mit Friedrich Boetzkes, dem ortsältesten Hauer, dessen Sohn Karl und Otto Schablowski arbeitet er am Ausbau des Flözes »Morgensonne«. Doch dann bricht beim Kampf um mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen ein Streik aus ... Die ARD strahlte Rote Erde in zwei Serien aus. Die erste – gleichzeitig Inhalt dieses Buches – spielt in der Zeit von 1887 bis 1919. Wilhelm Schäfer · Gertrud Bäumer Maurice Ravel · August Winnig Claire Waldoff · Hans Marchwitza Conrad Felixmüller · Fritz Selbmann Kurt Weill · Walter Dirks · Heinz Rühmann Tisa von der Schulenburg · Klaus Mehnert Dietrich Wilhelm von Menges Eduard Claudius · Ernst Meister Erich Honecker · Peter von Zahn Will Quadflieg Anfang Juni 2013 starb Peter Stripp im Alter von 78 Jahren in seiner Heimatstadt Berlin. Für uns war Peter Stripp immer »Der Mann der Roten Erde«. Unvergesslich die Lesung in Oberhausen-Sterkrade, als da plötzlich eine Bergmannskapelle einmarschierte und »Glückauf, der Steiger kommt« intonierte. Unvergesslich die letzte Begegnung vor vier Jahren, als er noch einmal »seine zweite Heimat«, das Ruhrgebiet, erleben wollte und wir zusammen auf Zollverein Pommes aßen. Peter Stripp war nicht nur ein toller Autor, der mit »Rote Erde« einen Klassiker der Ruhrgebietsliteratur geschrieben hat, sondern auch ein äußerst liebenswerter Mensch. Wir werden ihn sehr vermissen. Inge Meyer-Dietrich: Wir im Ruhrgebiet Inge Meyer-Dietrich Plascha Von kleinen Leuten und großen Träumen 240 Seiten, Taschenbuch, 8,01 € ISBN 978-3-922750--94-9 Das Leben gegen Ende des Ersten Weltkriegs ist geprägt von Hunger und Angst um die Soldaten. Doch die Menschen rücken zusammen. Nachbarschaft wird groß geschrieben und vermag selbst Fremdenhass einzudämmen. Plascha ist das Kind polnischer Einwanderer. Sie erzählt ein Stück Ruhrgebietsgeschichte, das schon fast in Vergessenheit geraten ist. müssen endlich spürbar zeigen, wer wir sind: Menschen aus 140 Nationen! Menschen, die sich zu helfen wissen, die schon so viele Krisen überstanden haben zwischen Agrarwirtschaft, Industrialisierung und Strukturwandel. Menschen, die sich ihrer Wurzeln bewusst sind, aber neue Herausforderungen nicht scheuen. Wir müssen uns wehren, vehement, gegen Ghettoisierung, gegen: hier arm, da reich in unseren Städten! Wir müssen verhindern, dass Kreative und Wissenschaftler abwandern. Zuwandern sollten sie, denn auch der schlafende Riese hat Zukunft. Nicht nur Berlin. Wir im Ruhrgebiet müssen endlich deutlicher zeigen, was wir zu bieten haben: die Vielfalt an Natur, Kultur und Kunst. Nicht nur in Leuchtturmprojekten! Nicht nur als Extraschicht. Nicht nur ein Jahr lang als Kulturhauptstadt. Unverwechselbares muss mehr denn je hier entstehen, unübersehbar nach außen dringen! Und den Unbelehrbaren, ob unter uns oder vonweißichnichtwo, die an überkommenen Klischees festhalten, sollten wir die Zähne zeigen. Wach, frech, mit unserem stolzesten Lächeln. Inge Meyer-Dietrich & Anja Kiel Die Hüter des Schwarzen Goldes 288 Seiten, gebunden, 14,90 € ISBN 978-3-942094-07-8 In der unterirdischen Welt stillgelegter Bergwerke leben die Hüter des Schwarzen Goldes, sagenumwobene Zwerge. Ihr größter Schatz, der Kraftstein Achazurit, hält die Welten über und unter Tage im Gleichgewicht. Doch dieser Garant der Zukunft ist gestohlen worden. Sophie und Luca begeben sich auf eine abenteuerliche Reise, um ihn zu retten. Dabei begegnen sie weiteren mythischen Figuren und geraten zunehmend in Lebensgefahr ... Inge Meyer-Dietrich Buer Schriftstellerin Joachim Wittkowski (Hg.) Hic, haec, hoc. Der Lehrer hat ’nen Stock Schulgeschichten aus dem Ruhrgebiet 312 Seiten, gebunden 16,90 € ISBN 978-3-922750-70-3 Joachim Wittkowski (Hg.) Auf Streife im Revier Der Krimi im Ruhrgebiet 176 Seiten, Taschenbuch 8,01 € ISBN 978-3-922750-77-2 Ein ganzes Jahrhundert Schule wird lebendig: 38 Autorinnen und Autoren erzählen aus ihrer Schulzeit im Ruhrgebiet. Der älteste von ihnen ist noch im Kaiserreich zur Schule gegangen, der jüngste ist noch Schüler. Die hier versammelten Geschichten ergeben ein – wenn auch nicht repräsentatives – Spektrum der Schule im Ruhrgebiet. Die Krimiszene Ruhrgebiet genießt längst Kultstatus. In diesem Band werden 30 Autoren von Leo P. Ard bis Jan Zweyer mit ihren Romanen vorgestellt. Mit ihnen geht es an Tatorte von der Steeler Straße in Essen bis zum Dattelner Rathaus. Joachim Wittkowski: Kultur der Vielfalt und Vielfalt der Kultur Es ist an der Zeit, dass das Ruhrgebiet sich auf sich selbst besinnt. Was es mit seinen dreiundfünfzig Städten und Gemeinden auszeichnet, ist seine Dezentralität. Anders als Berlin oder Frankfurt ist es weder Mitte einer Region, noch hat es eine alle zentralen Funktionen bündelnde City. Die Zentren der größeren Städte wie Essen und Dortmund stehen mehr für sich als für das Ruhrgebiet. Dessen geographische Mitte ist übrigens im Wortsinn ein Wohn-Ort, Röhlinghausen, das schon 1926 seine politische Selbstständigkeit eingebüßt hat. Den Bürger des Ruhrgebiets stört so etwas wenig. Er fühlt sich im Ruhrgebiet, mehr noch in Stiepel oder Schalke beheimatet, weniger in Bochum oder Gelsenkirchen. Dorthin fährt er »in die Stadt«. Die Vorstellung einer verspäteten Metropole an der Ruhr, so gern sie auch von Event-Managern für das Ruhrgebiet bemüht wird, wird dieser dezentralen Vielfalt des Ruhrgebiets zwischen Moers und Hamm, Dorsten und Sprockhövel nicht gerecht. Das Ruhrgebiet zu stärken bedeutet, diese vitale Vielfalt zu stärken. Nicht zuletzt die Kulturgeschichte des Ruhrgebiets birgt ein noch wenig genutztes Potenzial. Das Ruhrgebiet verdient ein Haus der Kunst und eines der Literatur (Konzerthäuser hat es ja schon einige). Ein Museum der Kunst im Ruhrgebiet, ein Haus der Literatur im Ruhrgebiet sollte zentral gelegen sein, die Städtevielfalt im Ruhrgebiet stärken und die Vielfalt der Kultur zeigen. Das Archäologiemuseum in Herne ist ein Erfolgsmodell, das schon aufgrund seiner geographisch und verkehrstechnisch günstigen Lage und der Kooperationsmöglichkeiten einen künstlerisch ausgerichteten Nachbarn gut vertragen könnte. Eigene Anstrengungen sind das eine, die Anerkennung von außen das andere: Die Bundesregierung täte gut daran, das Kulturgebiet an Emscher, Lippe und Ruhr mit seiner einzigartigen Theaterlandschaft nicht nur in Reden vor Ort zu loben, sondern auch bei der Präsentation deutscher Kultur für ausländische Gäste zu berücksichtigen – von der Infobroschüre bis zum Besuchsprogramm. Joachim Wittkowski Castrop-Rauxel Germanist, Lehrer Foto: Walter Siemes Lieferbare Bücher Thomas Althoff Komm, wir schießen Kusselkopp ISBN 978-3-942094-35-2 (14,90 €) Hermann Beckfeld (Hg.) ... der Boss spielt im Himmel weiter ISBN 978-3-942094-62-8 (14,90 €) Simone Beckfeld Schitti kämpf! ISBN 978-3-942094-65-9 (9,90 €) Gabriele Bender Das Russenauge ISBN 978-3-942094-92-5 (8,01 €) Werner Bergmann (Hg.) Der erste Atlas von Nordrhein-Westfalen ISBN 978-3-942094-28-3 (29,80 €) Karin Boehm Frau Malenki liebt Heinz Maegerlein ISBN 978-3-942094-21-5 (14,90 €) Marion Bönnighausen & Katja Winter Lesen(d) lernen! Ein Trainingsprogramm ISBN 978-3-942094-31-3 (19,90 €) Rainer Bonhorst Dr. Antonia Cervinski-Querenburg Daaf ich Sie noch ma wat lernen ISBN 978-3-942094-24-5 (9,90 €) Rainer Bonhorst Dr. Antonia Cervinski-Querenburg erzählt dat Ruhrgebiet seine Geschichte ISBN 978-3-942094-01-7 (9,90 €) Werner Boschmann Lexikon der Ruhrgebietssprache ISBN 978-3-942094-79-6 (9,90 €) Werner Boschmann Emscherzauber ISBN 978-3-942094-20-7 (9,90 €) Monika Buschey (Hg.) Von Menschen und Orten ISBN 978-3-942094-10-8 (9,90 €) Monika Buschey Türen schließen selbsttätig ISBN 978-3-942094-03-0 (8,01 €) Monika Buschey Vereinzelt etwas Nieselregen ISBN 978-3-942094-91-8 (8,01 €) Sigi Domke Wie sieht denn die Omma aus?! ISBN 978-3-922750-64-2 (9,90 €) Sigi Domke Die Koplecks in: Freunde der italienischen Oper ISBN 978-3-922750-72-7 (9,90 €) Sigi Domke & Michael Hüter Helden sind immer die anderen ISBN 978-3-942094-35-1 (9,90 €) Rudi Grande & Rainer Rettinger Dem Ruhri sein Revier ISBN 978-3-942094-95-6 (14,90 €) Dirk Hallenberger (Hg.) Prominente Porträts ISBN 978-3-942094-32-0 (9,90 €) Dirk Hallenberger (Hg.) Heimspiele und Stippvisiten ISBN 978-3-942094-57-4 (14,90 €) Dirk Hallenberger (Hg.) Wandel vor Ort ISBN 978-3-942094-71-0 (14,90 €) B. S. Hiller Schnitzeljagd im Amtsgericht ISBN 978-3-942094-04-7 (8,01 €) B. S. Hiller Stille Post im Amtsgericht ISBN 978-3-942094-84-0 (8,01 €) Manfred Hoese Braunes Hemd und leerer Magen ISBN 978-3-942094-50-5 (14,90 €) Michael Hüter Nix wie Höhepunkte ISBN 978-3-942094-96-3 (9,90 €) Gert Immich Leckere Lesehäppchen ISBN 978-3-942094-09-2 (9,90 €) Jürgen Kassel & Zepp Oberpichler Heartzland – Das Ruhrgebiet in schwarz-weißen Zeiten ISBN 978-3-942094-26-9 (9,90 €) Herbert Knebel Boh glaubse … – Die Klassikers ISBN 978-3-942094-27-6 (9,90 €) Wilhelm Küpper Beim Hühnerfüttern kam der Krieg zu mir ISBN 978-3-942094-30-6 (9,90 €) Jürgen von Manger »Der Abschied« und andere Stückskes aus dem Nachlass ISBN 978-3-942094-37-5 (9,90 €) Jürgen von Manger Bleibense Mensch! ISBN 978-3-942094-74-5 (9,90 €) Siegbert Meerfeld Die Alte Hauptwache ISBN 978-3-942094-82-6 (8,01 €) Heinz H. Menge Mein lieber Kokoschinski! ISBN 978-3-942094-36-8 (9,90 €) Inge Meyer-Dietrich Plascha ISBN 978-3-942094-94-9 (8,01 €) Inge Meyer-Dietrich & Anja Kiel Die Hüter des Schwarzen Goldes ISBN 978-3-942094-07-8 (14,90 €) Zepp Oberpichler Gitarrenblut ISBN 978-3-942094-93-2 (8,01 €) Zepp Oberpichler & Tom Tonk Die Stones sind wir selber ISBN 978-3-942094-45-1 (14,90 €) G. Ortner-Rosshoff & E. Schmidt-Kallert Ilse Froeschke. Fotografin fürs Ruhrgebiet ISBN 978-3-922750-99-4 (12,90 €) Dennis Rebmann & Philip Stratmann Mit Schmackes! Punk im Ruhrgebiet ISBN 978-3-942094-33-7 (18,90 €) T. D. Reda Unter der Zweigertbrücke ISBN 978-3-942094-04-5 (8,01 €) T. D. Reda Die Nacht der Wunder ISBN 978-3-942094-83-3 (8,01 €) René Schiering Ruhrpott-Köter 2 ISBN 978-3-942094-38-2 (9,90 €) René Schiering Ruhrpott-Köter 1 ISBN 978-3-942094-15-3 (9,90 €) Heinz Georg Schmenk Ein Dussel ist immer dabei ISBN 978-3-942094-73-4 (14,90 €) Holger Schmenk Von der Altlast zu Industriekultur ISBN 978-3-922750-97-0 (12,90 €) Holger Schmenk & Christian Krumm Kumpels in Kutten ISBN 978-3-942094-02-3 (16,90 €) Dirk Sondermann (Hg.) Lippesagen ISBN 978-3-942094-39-9 (16,90 €) Dirk Sondermann (Hg.) Ruhrsagen ISBN 978-3-942094-60-4 (16,90 €) Dirk Sondermann (Hg.) Emschersagen ISBN 978-3-942094-66-6 (16,90 €) Helmut Spiegel Das Bollerrad muss bollern ... ISBN 978-3-942094-49-9 (9,90 €) Helmut Spiegel Auf alle meine Pötte setzt Ursula den Deckel ISBN 978-3-942094-67-3 (9,90 €) Helmut Spiegel Ich schäbiges Frikadellchen (Buch) ISBN 978-3-942094-20-8 (14,90 €) Helmut Spiegel Ich schäbiges Frikadellchen (Hörbuch) ISBN 978-3-942094-76-5 (14,90 €) Stefan Sprang Fred Kemper und die Magie des Jazz ISBN 978-3-942094-16-0 (14,90 €) Wernfried Stabo (Hg.) Alles gute vonne Ruhr Die liebliche Ausgabe ISBN 978-3-942094-24-5 (7,90 €) Wernfried Stabo (Hg.) Alles gute vonne Ruhr Die weibliche Ausgabe ISBN 978-3-942094-78-9 (7,90 €) Wernfried Stabo (Hg.) Die männliche Ausgabe ISBN 978-3-942094-79-6 (7,90 €) Wernfried Stabo (Hg.) Die Hörbuch-Ausgabe ISBN 978-3-942094-80-2 (7,90 €) Wernfried Stabo (Hg.) Ey du fröhliche … ISBN 978-3-942094-87-1 (9,90 €) Ulrich Straeter Grüne Minna ISBN 978-3-942094-01-6 (8,01 €) Werner Streletz Kiosk kaputt ISBN 978-3-922750-81-9 (14,90 €) Werner Streletz Pokalkampf ISBN 978-3-922750-89-5 (14,90 €) Werner Streletz Der Streletz-Block ISBN 978-3-942094-90-1 (29,80 €) Werner Streletz, Joachim Hermann Luger, Žarko Radic Der Beifahrer ISBN 978-3-942094-06-1 (12,90 €) Peter Stripp Rote Erde ISBN 978-3-942094-88-8 (12,90 €) Wolfgang Thiele & Herbert Knorr Der Himmel ist unter uns ISBN 978-3-942094-48-6 (24,80 €) Inge Tonk Ist auch der Lack schon runter ISBN 978-3-942094-00-9 (14,90 €) Daniel Twardowski Die Ewige Ruhr ISBN 978-3-922750-85-7 (8,01 €) Friedhelm Wessel Manchmal auch in Unterbuxe ISBN 978-3-942094-29-0 (9,90 €) Friedhelm Wessel Die letzte Sau der Kolonie ISBN 978-3-942094-08-5 (9,90 €) Friedhelm Wessel Denn sie tragen das Leder vor dem Arsch ISBN 978-3-942094-98-7 (9,90 €) Friedhelm Wessel Lüdenscheid-Nord gegen Herne-West ISBN 978-3-942094-19-1 (9,90 €) Julia Wilmsmann Dem Mensch sein bester Kumpel ISBN 978-3-942094-27-6 (9,90 €) Adolf Winkelmann & Jost Krüger Winkelmanns Reise ins U ISBN 978-3-942094-17-7 (18,90 €) Joachim Wittkowski (Hg.) Auf Streife im Revier ISBN 978-3-942094-77-2 (8,01 €) Joachim Wittkowski (Hg.) Hic, haec, hoc. Der Lehrer hat ’nen Stock ISBN 978-3-942094-70-3 (16,90 €) Jott Wolf Der revierdeutsche Struwwelpeter ISBN 978-3-942094-21-4 (9,90 €) Jott Wolf Max und Moritz im Kohlenpott ISBN 978-3-942094-16-1 (9,90 €) Neuerscheinungen: Doping-Vorschläge für den schlafenden Riesen machen: Hermann Beckfeld Werner Bergmann Sigi Domke Michael Hüter Gert Immich Herbert Knorr Jost Krüger Christian Krumm Heinz. H. Menge Inge Meyer-Dietrich Zepp Oberpichler Dennis Rebmann T. D. Reda René Schiering Dirk Sondermann Helmut Spiegel Stefan Sprang Wernfried Stabo Ulrich Straeter Philip Stratmann Werner Streletz Friedhelm Wessel Julia Wilmsmann Joachim Wittkowski Impressum: Verlag Henselowsky Boschmann Boschmann GbR Schützenstraße 31 · 46236 Bottrop Telefon: 02041 / 69 35 - 88 · Fax: 02041 / 69 35 - 89 Internet: www.vonneruhr.de · E-Mail: [email protected]