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TREFFPUNKT BA >1/12 Campus Johannstadt Perspektiven Zeitschrift der Berufsakademie in Dresden 6. Jahrgang 50+ 500.000 Foto: L. Sprenger, Dresden 500.000 Deutschland 2050 Demografischer Wandel 4-7_ Investition in Bildung ist eine Investition in die Zukunft: Freundeskreis der BA Sachsen veranstaltete Podiumsdiskussion mit Gästen aus Politik, der Wirtschaft und den Akteuren der Berufsakademie Sachsen 19-39_ Campus Johannstadt: von Verschiedenartigkeit, Schnittstellen, Migration, Potentialen und Chancen auf dem drittgrößten Campus Dresdens 8-18_ Qualitätssicherung in Studium und Lehre: Die ESF-Projekte der BA Sachsen sowie Praxispartnerbefragung 2011 Es ging uns vor allem um Perspektiven in der Zeit, um „zeiträumliche“ Perspektiven also, um potentielle materielle und inhaltliche Synergien der am Campus Johannstadt versammelten Bildungseinrichtungen. Herausgekommen ist auch ein Heft mit Perspektiven. Aber nicht immer so, wie wir das im Hinterkopf hatten. Und so lernen wir aus dem vorliegenden Heft, beiläufig versteht sich, was Perspektive so alles bedeuten kann. Da sind tatsächlich die Entwicklungsperspektiven, das heißt, die Perspektive des „Zeitraums“. In diese Kategorie fällt z. B. unser Bericht über die vom Freundeskreis der BA Sachsen veranstaltete Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Akademie in deren Rahmen mögliche „Zukünfte“ der Berufsakademie Sachsen thematisiert wurden – eine davon die Entwicklung der Berufsakademie in Sachsen hin zu einer Hochschule in Anlehnung an die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW). Dass „zeiträumliche“ Perspektiven nicht nur in die Zukunft verweisen müssen, sondern ebenso bereits Zurückliegendes thematisieren können, zeigen uns die Beiträge über ganz verschiedene Veranstaltungen und Projekte, die bereits stattgefunden haben: über den Offenen Campus der Staatlichen Studienakademie Dresden, über den 4. Mastertag an unserer Aka- fortsetzen. Dann mit den richtigen Fragen, mit Fragen deren Antworten uns dabei demie, den Girls-Day oder über die erfolgreiche Teilnahme unserer Studierenden weiterhelfen, herauszufinden wie wir die uns vom Freistaat Sachsen zur Verfügung gestellten Mittel effektiv und effizient dafür nutzen können, die Erwartungen unseam Mastercup 2012. Die Perspektive im Raum, in unserer 3-dimensionalen Realität, ist der gedankliche rer Studierenden und unserer Praxispartner nicht nur zu erfüllen, sondern sogar Anknüpfungspunkt eines der Gastbeiträge der Evangelischen Hochschule für Soziale darüber hinaus Mehrwert zu stiften. Liebe Leserinnen und Leser, wie in jedem unserer Hefte finden Sie auch in der Arbeit (ehs) Dresden, in dem die Autoren der Frage nachspüren, ob Schnittstellen nicht auch rund sein könnten. Wir meinen, dass sie das sehr wohl sein können und aktuellen Ausgabe Beiträge und Informationen zu unserer alltäglichen Arbeit oder unterstreichen diese Auffassung optisch durch den Satz des Textes. Wenn Wissen zu im Haus laufenden Projekten. Zwei davon möchte ich besonders hervorheben: verbindet und Brücken schafft, dann tun dies sicher auch die sozialwissenschaft- Zum einen den Beitrag von Herrn Professor Dr.-Ing. Frank Schweitzer zum Abschluss des Projektes Campus Dual, welches über Jahre viel physische und psychische lichen Einwürfe zum Thema Fußball. Auch den eingenommenen Standpunkt – den je individuellen Blickwinkel – vermag Energie erfordert hat. Wir freuen uns mit den Kollegen über das nahende Projektdas Wort Perspektive zu bezeichnen. Vertreter dieser Interpretation kommen in unse- ende und den Übergang in den „Routinebetrieb“. Zum anderen einen Beitrag über rem Heft durch Beiträge wie den über das Studentenwerk Dresden, die gemeinsame die Arbeiten der Mitarbeiter des Rechenzentrums, die vor, während und nach dem Bibliothek der Berufsakademie in Dresden und der ehs Dresden oder den Artikel Umzug unserer Häuser von der Weinbergstraße und der Heideparkstraße zum Campus Johannstadt unter teilweise recht abenteuerlichen Bedingungen für die über Die Kunst des Nähens der Hochschule für Bildende Künste Dresden zu Wort. Liebe Leserinnen und Leser, wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, Ver- „rechentechnische“ Arbeitsfähigkeit unserer Akademie gesorgt haben. Auch Ihnen treter aus den verschiedenen Häusern am Campus Johannstadt dafür gewinnen zu sei bei dieser Gelegenheit herzlich gedankt. können, sich an Überlegungen zu den Perspektiven des Campus zu beteiligen und übermitteln den Autoren dafür unseren herzlichen Dank. Wir haben gelernt, wie Nun aber, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei mehrdeutig Sprache sein kann. Wir wissen aber auch, dass Sprache, „das menschliche der Lektüre Ausdrucksvermögen[,] .. die Kraft der Objektivation“ besitzt, wie dies Berger und Luckmann nennen. Gemeint ist damit der Umstand, dass Sprache Realität schafft, dass das Ausdrucksvermögen „sich in Erzeugnissen menschlicher Tätigkeit [manifestiert], welche sowohl dem Erzeuger als auch anderen Menschen als Elemente Ihr ihrer gemeinsamen Welt »begreiflich« sind“ (Berger, P. L./Luckmann, Th. 1992, S. 36). Sehr eindrücklich bringt das eine Stelle aus dem Talmud zur Geltung, in der es heißt, "Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Handlungen." Und wir möchten Realität schaffen genauso wie Realität gestalten. Deswegen haben wir uns auch dafür entschieden, das Thema nicht für abgeschlossen zu erklären, sondern uns weiterhin viele Gedanken darüber zu machen und diese auch Wort werden zu lassen. Im festen Glauben und in der Prof. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin Hoffnung, dass darauf auch Handlungen folgen. Wir werden unsere (entwicklungs-) Vorsitzender der Direktorenkonferenz der BA Sachsen und perspektivischen Überlegungen mit den folgenden Heften unseres »Treffpunkt BA« Direktor der Staatlichen Studienakademie Dresden HOCHSCHULPOLITIK LEITTHEMA: CAMPUS JOHANNSTADT UND PERSPEKTIVEN AUS DEM STUDIENGESCHEHEN 4_ Investition in Bildung ist eine Investition in die Zukunft! - Freundeskreis der 19_ Perspektiven | 20_ Balanceakt oder Flügelschlag? — Career Service und seine Angebote | 21_ Können Schnittstellen auch rund sein? | 22_ Gemeinsame Bibliothek der BA Dresden und ehs Dresden | 23_ Girls‘ Day an der Berufsakademie | 24_ Zusammen. Wirken. — Das Studentenwerk Dresden – ein wichtiger Partner der Hochschulen | 27_ Rückblick: Offener Campus an der Berufsakademie in Dresden | 29_ Man lernt nie aus — 4. Mastertag an der Berufsakademie | 32_ Nebenläufige Migration | 34_ Der Countdown hat begonnen — Einführung von Campus Dual | 36_ Die Kunst des Nähens — Historische Kostüme im Palais im Großen Garten | 38_ Laborbereiche der Staatlichen Studienakademie Dresden 40_ Sozialversicherungspflicht der Studierenden der Berufsakademie Sachsen | 41_ BA-Studierende mit Führungsqualitäten | 43_ Praxistransfer durch Liebe Leserinnen, liebe Leser, Sprache kann mehrdeutig sein! Als wir über den Schwerpunkt für die erste Ausgabe des »Treffpunkt BA« im neuen Jahr nachgedacht haben, hatten wir die Idee, uns unter dem Titel »Campus Johannstadt. Perspektiven« mit den Möglichkeiten unseres neuen Campus auseinanderzusetzen. Um den Schwerpunkt bekannt zu machen und zu Beiträgen anzuregen, hatten wir folgendes formuliert: Prof. Dr. -Ing. Detlef Kröppelin I NH A LT "Was für ein schöner Standort!« möchte man ausrufen, wenn man den Campus in der Dresdner Johannstadt mustert. Da sind die Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit (ehs Dresden), ein Standort der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK Dresden), die Staatliche Studienakademie Dresden und – gleich nebenan – die Fakultät Maschinenwesen der Technischen Universität (TU) Dresden. Bei aller Verschiedenartigkeit der Inhalte und der prägenden Hauskulturen: Was für ein Potential, was für Chancen! Potentiale müssen jedoch genutzt werden, Chancen müssen ergriffen werden! Ihr bloßes Vorhandensein allein nutzt gar nichts. Deswegen möchten wir die Diskussion zu den Potentialen unseres Campus, zu den Kooperationschancen in Forschung, Lehre und Praxis gern publik machen. Wir möchten gern wissen und beschreiben, was da ist, was wir am Standort haben. Dann möchten wir darüber nachdenken, was man daraus machen könnte und schließlich – auf dieser Basis, und dann in unserer zweiten Ausgabe – Empfehlungen für die Ausgestaltung der Zusammenarbeit zusammentragen.“ BA Sachsen veranstaltete Podiumsdiskussion mit 120 Gästen aus Politik, der Wirtschaft und den Akteuren der Berufsakademie Sachsen QUALITÄTSSICHERUNG 8_ ESF-Projekt Didacticum: Neue Impulse für Lehre und Lernen | 10_ Das ESFProjekt FLEX | 12_ ESF Projekt: Zusatzqualifikation Interkulturelle Kompetenz | 14_ Praxispartnerbefragung 2011 studentische Projektarbeiten FACHWISSENSCHAFT 46_ Quo vadis Europa? | 47_ Neue Fachbuchreihe „Grundwissen für Holzingenieure“ | 48_ Verkaufserfolg durch Preiskompetenz | 50_ Wissenschaftliche Tagungen am Studiengang Holz- und Holzwerkstofftechnik TERMINE/ AUSBLICK 51_ Treffen Sie uns vor Ort! | 51_ Feierliche Exmatrikulation und Absolventenball der Matrikel 2009 | 51_ Ausblick: Heft 02/2012 > 01/12 Treffpunkt BA 3 Hochschulpolitik Auf dem Podium nahmen neben Herrn Prof. Säuberlich, dem Gastgeber und Vorsitzenden des Freundeskreises, Frau Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer, Staatsministerin des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK), Herr Prof. Dr. Kröppelin, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Berufsakademie Sachsen, Herr Geert W. Mackenroth, Abgeordneter des sächsischen Landtages, und Herr Dr. Haupold, Praxispartner der BA Sachsen, Platz (v.r.n.l.). Investition in Bildung ist eine Investition in die Zukunft! Freundeskreis der BA Sachsen veranstaltete Podiumsdiskussion mit 120 Gästen aus Politik, der Wirtschaft und den Akteuren der Berufsakademie Sachsen 20 Jahre Berufsakademie Sachsen – unter dieser Prämisse stand das Festjahr 2011. Unter dem Motto „Wie gestalten wir die (mindestens) nächsten 20 Jahre“ veranstaltete der Freundeskreis der Berufsakademie Sachsen am Mittwochnachmittag, den 18. April 2012 eine Podiumsdiskussion mit ca. 120 geladenen Vertretern der Politik, der Wirtschaft und den Akteuren der Berufsakademie Sachsen (BAS) im Sparkassencenter der Ostsächsischen Sparkasse Dresden. Die hohe Beteiligung beweist das starke Interesse seitens Wirtschaft und Politik an einer Fortschreibung der Erfolgsgeschichte. Auf dem Podium nahmen neben Herrn Prof. Säuberlich, dem Gastgeber und Vorsitzenden des Freundeskreises, Frau Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer, Staatsministerin des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK), Herr Prof. Dr. Kröppelin, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Berufsakademie Sachsen, Herr Geert W. Mackenroth, 4 Abgeordneter des sächsischen Landtages, und Herr Dr. Haupold, Praxispartner der BA Sachsen, Platz (v.r.n.l.). Die Staatsministerin des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst (SMWK), Frau Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer schloss sich dem Grußwort von Prof. Säuberlich an und hob die starke Beteiligung an der Podiumsdiskussion hervor. In ihrem Impulsreferat betonte sie, dass die Berufsakademie Sachsen mit Stolz auf 20 Jahre zurückschauen könne, denn diese habe sich als leistungsstark gezeigt, etabliert und bewährt, sei anerkannt und beliebt bei Wirtschaft und Studenten zugleich. Die Abschlüsse der Berufsakademie Sachsen seien deutschland- und europaweit anerkannt, der Bachelorabschluss der BA ist jenen der Hochschulen nach KMK-Beschluss von 2010 gleich gestellt und die Durchlässigkeit vom Bachelor zum Master sei grundsätzlich gegeben. Jedoch sei die Berufsakademie im Freistaat nicht bei ihren Erfolgszahlen stehen geblieben, sondern habe sich, ebenso wie die Hochschulen den Heraus- > 01/12 Treffpunkt BA forderungen des Bologna-Prozesses und den daraus folgenden Akkreditierungen und der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems erfolgreich gestellt. Frau Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer würdigte die besondere Sicherung der Studienqualität durch die (Weiter)Qualifizierung der Dozenten, die Auswahl der Praxispartner, deren Beteiligung durch paritätisch besetzte Gremien und regelmäßige Evaluationen. Ebenso habe sich die Berufsakademie Sachsen mit dem aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds geförderten Projekt „FLEX“ u.a. den Veränderungen des demografischen Wandels mit der Akquise alternativer Bewerbergruppen gestellt. Darüber hinaus sicherte die Staatsministerin der Berufsakademie Sachsen weitere Mittel für Ersatz- und Neuinvestitionen zur Aufrechterhaltung der modernen Ausstattung, trotz zurückgehender Ressourcen im Bereich EFRE (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung) zu und fügte hinzu, dass zur Verbesserung der Studienbedingungen an einigen Standorten auch weitere Baumaßnahmen durchgeführt werden sollen. Mit Blick auf die drei Säulen des Hochschulbereichs im Freistaat Sachsen mit ihren differenzierten Aufgaben: Universität - grundlagenorientierte Forschung, Fachhochschule – anwendungsbezogene Forschung und Berufsakademie – Ausbildung einsatzfähiger Fach- und Führungskräfte, rief die Staatsministerin dazu auf, diese sich in der Nachfrage widerspiegelnde Differenzierung zu bewahren. Bezüglich einer künftig möglichen Umwandlung in eine Duale Hochschule nach dem Modell in Baden-Württemberg kündigte die Staatsministerin die Einsetzung einer externen Expertengruppe an, die mit Blick auf die bundesweiten Entwicklungen und auf Basis der dem SMWK seit 2009 vorliegenden Entwicklungskonzeption der BA Sachsen Handlungsempfehlungen erarbeiten werde. Es muss der Bologna-Prozess fortgeführt werden, sodass 2014/2015 alle Studienangebote auf die konseku- tive Studienstruktur umgestellt sind. Außerdem müsse dabei die Option zur Aufnahme eines Masterstudiums für BA-Absolventen hergestellt werden. Als zweiten Punkt benannte sie die Unterstützung der Wirtschaft, die notwendig sei, damit Studenten und Absolventen nicht abwandern und wies dabei insbesondere auf eine angemessene Vergütung während und nach dem Studium hin. Darüber hinaus sei es in den Grenzen des Machbaren zu fördern, dass anwendungsorientierte Weiterbildung und Technologietransfer an der Berufsakademie Sachsen ausgebaut würden. Dabei hob sie klar hervor, dass dies als zusätzliches Angebot kostenpflichtig sein müsse. Zuletzt forderte Frau Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer auf, den Fokus auch bezüglich der Internationalisierung zu schärfen. Abschließend appellierte die Staatsministerin an die sächsische Wirtschaft, weiterhin ihren Beitrag zu leisten, Sachsen als attraktiven Standort zu erhalten und gemeinsam erfolgreich in die Zukunft zu gehen. Die Staatsministerin führte in ihrem Impulsreferat die Stärke der BA Sachsen als „Dritte Säule“ in der sächsischen Hochschullandschaft aus MdL G. W. Mackenroth mahnt, die Weiterentwicklung der BA Sachsen nicht zu lang abzuwarten > 01/12 Treffpunkt BA Herr Geert W. Mackenroth, MdL und hochschulpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, schloss sich dem Lob der Staatsministerin für die Leistungen der Berufsakademie Sachsen an. Er unterstrich die anhaltende Nachfrage und Übernahme von Absolventen seitens der Wirtschaft und riet davon ab, den Gedanken an einen Ausbau der BA Sachsen zu weit nach hinten zu verschieben. Gleichzeitig sei ein sächsischer Weg für die Weiterentwicklung der Berufsakademie zu finden und es müssten Strukturen geschaffen werden, die im zweiten Schritt die Weiterentwicklung der Organisationsform ermöglichen. Die absolut einzigartige Kombination mit der Wirtschaft und ,,Kundenorientierung“ der Berufsakademie Sachsen hob anschließend Dr. Haupold, Praxispartner der BA, hervor und wünschte sich durchaus eine Entwicklung wie in anderen Bundesländern als Vision für einen eigenen, sächsischen Weg. Prof. Dr. Kröppelin dankte in seinem Statement dem Freundeskreis für die erneute Ausrichtung des Augenmerks auf die Zukunft der Berufsakademie mit dieser Veranstaltung und begrüßte es, dass auf diesem Wege gemeinsam mit den Unterstützern der Vergangenheit aus der sächsischen Wirtschaft und Abgeordneten des sächsischen Landtages nun wieder eine Plattform für einen Gedankenaustausch über die Schaffung von Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit der nächsten 20 Jahre geben werde. Der Bundestagsabgeordnete Herr Andreas Lämmel richtete in seinem Grußwort den Dank an die Praxispartner, die in unsicheren Zeiten nach der politischen Wende und den daraus folgenden Umstrukturierungen in die Berufsakademie investierten und damit den Erfolg prägten. Herr Lämmel bezeichnete die Veranstaltung als Auftakt für eine öffentliche Diskussion über die Zukunft und wies darauf hin, dass es um die besten Köpfe in Sachsen ginge. Herr Prof. Dr. Andreas Schmalfuß, 3. Vizepräsident und Mitglied des Sächsischen Landtages (MdL), betonte ebenso die Wichtigkeit gleicher Wettbewerbsbedingungen für die Berufsakademie gegenüber den Fachhochschulen und Universitäten und sicherte die Unterstützung des sächsischen Landtages zu. Auch MdL Holger Mann verwies auf einen notwendigen Entwicklungsplan für die Berufsakademie im Freistaat mit ihrer Als Vertreter der Unternehmen plädiert Herr Dr. Haupold für eine Entwicklung der BA Sachsen 5 Wir sind uns der Haushaltsituation der nächsten Jahre bewusst. Wir wissen aber auch, dass wir eine effiziente Studienform sind, deren Effizienz noch durch höhere Studentenzahlen und Spezialisierungen an den Standorten gesteigert werden könnte. Die neueren Entwicklungen in Baden-Württemberg zeigen, dass mit Bundesmitteln und Förderprogrammen neue Finanzierungsquellen erschlossen werden können, die in ihrer Summe das Gesamtsystem für das duale Studium stärken. Dem kritischen Redebeitrag von Prof. Kröppelin, Vorsitzender der Direktorenkonferenz der BA Sachsen, folgte langanhaltender Applaus Sehr geehrter Bundestagsabgeordneter Herr Lämmel, Sehr geehrter Vizepräsident des Sächsischen Landtags Herr Prof. Dr. Schmalfuß, Sehr geehrter Landtagsabgeordneter Herr Mackenroth, Sehr geehrte Staatsministerin des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, und Kunst Frau Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer, Sehr geehrter Vorsitzender des Freundeskreises Herr Prof. Säuberlich, Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Kolleginnen und Kollegen, im vergangenen Jahr hat die Berufsakademie Sachsen ihr 20jähriges Bestehen gefeiert und konnte eine positive Bilanz dieser 20 Jahre ziehen. Die Entscheidung – die Gründung der Berufsakademie in Sachsen Anfang der 90er Jahre – war richtig. Die Entwicklung der Berufsakademie hat allen Entscheidungs-trägern Recht gegeben! Erfolgsfaktoren waren u.a.: › hohe Vermittlungsquoten, › hoher „Output“, › hohe Akzeptanz! › Unter dem fehlenden Hochschulstatus leidet die Attraktivität der Berufsakademie für Firmen und Bewerber - Abwanderung in andere Bundesländer und in der Regel auch ein Verbleib dort! › Fehlende duale Masterangebote unter Einbindung der Praxispartner – auch in Kooperation mit Universitäten › Die Direktoren haben vor ca. drei Jahren ihre Vorstellungen zur weiteren Entwicklung der Berufsakademie gegenüber dem zuständigen SMWK geäußert und den Entwicklungsstand einschließlich der vorhandenen Defizite analysiert. Wir sind dem Freundeskreis dankbar, dass er mit der heutigen Veranstaltung das Augenmerk wieder auf die Zukunft legt und wir gemeinsam mit den Unterstützern der Vergangenheit, der sächsischen Wirtschaft, den Vertretern der sächsischen Kommunen und Verbänden und insbesondere den Vertretern des Volkes im sächsischen Landtag, den Abgeordneten des sächsischen Landtags ein Podium für einen Gedankenaustausch haben und die Voraussetzungen für die erfolgreiche Arbeit der nächsten 20 Jahre schaffen können. Wir sind es gewohnt in der Realität zu leben. Dazu zwingt uns die Zusammenarbeit mit unseren Partnern in der Wirtschaft. Wir wissen um die Probleme, die in den nächsten Jahren vor dem Freistaat stehen. Wir wollen diese aber nicht nur mit verwalten, sondern unseren aktiven Beitrag zur Zukunftsgestaltung leisten. Unsere Antwort auf die demographische Entwicklung ist es, gemeinsam mit den Unternehmen junge Menschen hier in Sachsen zu halten, und wenn möglich junge Mitarbeiter wieder gemeinsam mit den Unternehmen nach Sachsen zu holen. Dafür brauchen wir ein attraktives Studienangebot, dass im Wettbewerb mit den anderen Anbietern konkurrenzfähig ist. 6 Wie ist die Situation heute und welcher dringender Handlungsbedarf besteht: Seit Jahren existiert ein Widerspruch zwischen der Nachfrage seitens der Unternehmen und Studierwilligen und den quantitativen und qualitativen Ausgestaltungsmöglichkeiten an den Studienakademien. (Flächen, Personal, Attraktivität für Dozenten und Leitertätigkeiten, Niveau der nebenberuflichen Lehrkräfte und angemessene Bezahlung, personelle Sicherstellung des Qualitätsmanagements…). Wenn wir gute Leute in Sachsen halten wollen bzw. diese hierher holen wollen, dann müssen wir im Wettbewerb mit anderen dualen Studienangeboten bestehen können. Dies betrifft insbesondere die nach dem traditionellen Berufsakademiekonzept arbeitenden Hochschulen in Baden-Württemberg, in Berlin und wahrscheinlich auch bald in Thüringen. Dabei müssen wir materiell aber auch strukturell bestehen können. Mit dem Ziel der mittelfristigen Gründung einer Dualen Hochschule in Sachsen wäre ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunftssicherung verbunden. Die Attraktivität der Berufsakademie Sachsen für Studierwillige wird erhöht und für die Absolventen würde die Durchlässigkeit zu Masterstudiengängen an Universitäten oder Fachhochschulen erleichtert. Um konkurrenzfähig innerhalb des Freistaates Sachsen und mit den anderen Bundesländern zu bleiben, muss die Berufsakademie Sachsen weiter entwickelt werden! Gegenwärtig eröffnen sich für uns Problemfelder u.a. wie folgt: Universitäten lehnen Bachelor aus der Berufsakademie für ein weiterführendes Masterstudium ab - fehlender Hochschulstatus › Einbindung in internationale Aktivitäten ist schwierig, da Berufsakademien nicht gelistet, wegen fehlendem Hochschulstatus › Fehlende Hochschulstrukturen behindern die Arbeit intern (Auslandsamt, Pressestelle, Öffentlichkeitsarbeit, etc.) › Unzufriedenheit wächst bei Absolventen, da die Anerkennungsfrage (Akzeptanz/ Status) unklar ist MdB A. Lämmel richtet sein Grußwort und den Dank an die Praxispartner im Auditorium unerreichten Praxisintegration und die Erschließung neuer Arbeitsfelder, z.B. der Weiterbildung. Abschließend richtete Herr MdL Karl-Friedrich Zais sein Grußwort an die Teilnehmer der Veranstaltung und bekräftigte, dass die Durchlässigkeit zu Masterstudiengängen im Sinne der Studierenden ermöglicht und alle Entwicklungsmöglichkeiten für die Berufsakademie Sachsen offen bleiben müssten. Bei der anschließenden Diskussion mit dem Podium und dem Auditorium gab es rege Beteiligung. Hier betonte Frau Staatsministerin, Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer, dass bei einer Diskussion um eine Duale Hochschule in Sachsen die gegebenen Rahmenbedingungen im Freistaat, insbesondere in Bezug auf den Hochschulpakt, berücksichtigt werden müssen. Das abendliche „Get-together“ gab der Veranstaltung einen angemessenen Abschluss und ermöglichte den Teilnehmern den intensiven gedanklichen Austausch. Herr Prof. Hans Säuberlich, Vorsitzender des Freundeskreises der Berufsakademie Sachsen, bedankte sich abschließend im Namen aller Teilnehmer an dieser Veranstaltung bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, die durch ihr Sponsoring diese erfolgreiche Veranstaltung ermöglicht hat. MdL und Vizepräsident des Sächsischen Landtages, Prof. Dr. A. Schmalfuß sichert der BA Sachsen weiterhin die Unterstützung des Landtages zu. MdL K.-F. Zais beim Grußwort an das Podium und das Auditorium Autoren Prof. Hans Säuberlich Vorsitzender des Freundeskreises der Berufsakademie Sachsen Kontakt Freundeskreis der Berufsakademie Sachsen Rosenbergstr. 19 in 01277 Dresden, Tel.: 0351 2842436 E-Mail: [email protected] Franziska Wels, M. A. Referentin Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Str. 25 in 01307 Dresden Tel./Fax: 0351 44722-203/299 E-Mail: [email protected] Fazit ist: Wir müssen gemeinsam den Weg zur Dualen Hochschule vorbereiten und für unsere Partner in dieser Entwicklung kalkulierbar sein. Unsere Praxispartner unterstützen diesen Weg, da die besten Studierwilligen für dieses Studium gewonnen werden können und in der Regel auf dem sächsischen Arbeitsmarkt verbleiben. Unser bisheriges Konzept ist richtig – wir sind die Experten in den dualen praxisintegrierten Studien. Was uns fehlt, ist der Status einer Hochschule. Unser Ziel mit der Umwandlung ist auch eine Konsolidierung im Personalbereich, um die anstehenden Aufgaben qualitäts- und marktgerecht sowie hochschulgemäß zu erledigen. > 01/12 Treffpunkt BA Bei der anschließenden Diskussion mit dem Podium und dem Auditorium gab es rege Beteiligung „Get-together“ zum intensiven Gedankenaustausch > 01/12 Treffpunkt BA 7 Qualitätssicherung Abb: Frau Anja Centeno Garcia, Referentin im Projekt ,,Didacticum" Neue Impulse für Lehre und Lernen Das ESF-Projekt ,,Didacticum" stellt sich vor Entwicklung und Erprobung pädagogischer Qualifizierungsangebote für Praxisbetreuer und Honorardozenten der BA Sachsen. >> Lehrgang >> E-Learning >> Coaching >> Beratung Projektleitung Birgit Walther, Dipl.-Berufspäd. Verwaltung: Annett Wappler E-Learning Claudia Staudte, M.Sc. Coaching Bärbel Meinert, Dipl.-Päd. Susann Beyer, Dipl.-Berufspäd. Kontakt Projektteam „Didacticum“ Berufsakademie Sachsen Staatliche Studienakademie Leipzig Schönauer Str. 113a 04207 Leipzig Webseite des Projekts www.ba-leipzig.de/ projekte_und_veranstaltungen/ didacticum Das Projekt „Didacticum“ wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und des Freistaates Sachsen finanziert. 8 Eine Lehrveranstaltung ist wie eine Reise: gut Samstag, 14:00, eine der sieben Staatlichen geplant sollte sie sein, mit Bedacht gewählte Etappen Studienakademien in Sachsen und Ziele enthalten, spannend sollte sie sein und doch Eine Gruppe Erwachsener hat sich an diesem Tag nicht überfordernd, möglichst viele Sinne ansprechen in den Räumen der Studienakademie eingefunden. Es und eigene Erfahrungen und Bedürfnisse einbeziehen. sind Teilnehmer einer Fortbildung. Sie diskutieren, Eine gute Atmosphäre in der Reisegruppe trägt ebenso lachen, beraten, beschriften Flipcharts und Kärtchen, dazu bei, dass die Lernreise Studierende und Lehrende vergleichen und stellen einander Arbeitsergebnisse vor. inspiriert und lange im Gedächtnis bleibt. Man erkennt eine Referentin, sie erklärt, initiiert, modeÜbersetzen wir diese Lernreise-Metapher (vgl. riert und lenkt. Doch Hauptakteure sind die Teilnehmer Schumacher: Eine Lernreise-Metapher; http://www. dieses Kurses. Wir schauen genauer hin und erfahren: lehridee.de) in die Erkenntnisse moderner Hochschul- Hier lernen Honorardozenten und Praxispartner der didaktik sollen Studierende dabei unterstützt werden, Berufsakademie Sachsen. Thema dieser Kurseinheit: effektiver zu lernen und sich den Anforderungen des Vorbereitung und Durchführung von LehrveranstalArbeitsmarktes gemäß zu entwickeln. In diesem Sinne tungen, Unterweisungen und Reflexionsgesprächen. werden Lehrenden Möglichkeiten und Methoden aufgezeigt, diesen Lernprozess zu gestalten, ihn anzuregen und zu begleiten. INTERVIEW Mit dem Projekt „Didacticum“ werden Qualifizierungsangebote entwickelt und erprobt, welche Mein Name ist Susann Beyer. Seit Februar 2012 bin ich die Erkenntnisse aus der Hochschuldidaktik mit dem Mitarbeiterin im Projekt „Didacticum“. Um mehr über Konzept des dualen praxisintegrierten Studiums ver- den Lehrgang, das Lehren an der BA Sachsen und das knüpfen. Auf diese Weise entsteht die „Didaktik der Lernen im Erwachsenenalter zu erfahren, spreche ich Berufsakademie Sachsen“. Umgesetzt und diskutiert mit Frau Centeno. Sie ist Referentin dieser Kursstufe. wird dieser Ansatz in Lehrgängen und Coachings. Mit Erfolg: rund 200 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben Susann Beyer, Mitarbeiterin im Projektteam „Didacbereits das Zertifikat zur „Didaktik der BA Sachsen“ ticum“ (SB): Frau Centeno, Sie sind freiberufliche erworben oder sind aktuell dabei. Dozentin und begleiten viele unserer Kursteilnehmer Im vierstufigen Lehrgang „Didaktik der BA Sachsen“ durch die ersten beiden Lehrgangsstufen zur „Didaktik und im individuellen Coaching werden Honorardozenten der Berufsakademie Sachsen“. Wie gelingt es Ihnen, die und Praxisbetreuer für pädagogische Prozesse sen- Teilnehmer für Didaktik zu begeistern? sibilisiert. Daraus entwickeln sich neue Sichtweisen: Anja Centeno García (AC): Aus der Sicht der GehirnforLehrinhalte sowie Lehr- und Lernmethoden werden aus schung lernen wir besonders nachhaltig, wenn die zwei der Perspektive der Studierenden betrachtet. Im Fokus „S“ gegeben sind: Spaß oder Sinn, am besten beides steht die Erhöhung der Aufmerksamkeit, der Motiva- zusammen. Sinn ergibt sich für die Teilnehmenden, tion und der aktiven Beteiligung der Studierenden am weil Ihre Fragen und Praxisbeispiele im Mittelpunkt Lernprozess und somit die Verbesserung der Effizienz stehen. Mit Hilfe von Lerntheorie und Didaktik erfährt des Studiums. Ziel der Qualifikationsangebote ist es, ihr professionelles Handeln eine Fundierung. Wenn man die hervorragenden Ressourcen und Kompetenzen der im alltäglichen Tun neue Facetten entdeckt, ErkenntLehrenden bestmöglich mit der Fähigkeit zu kombinie- nisse und Ideen entwickelt, dann spürt man, dass ren, Studierende zum effektiven Lernen zu ermutigen. Lernen Spaß macht. Wissen erarbeiten wir im Kurs mit Im Gegenzug zur Optimierung der Lernbedingungen aktivierenden Lehrmethoden, die damit gleich auf ihre lassen sich auch die Arbeitsbedingungen der Lehren- BA-Praxistauglichkeit geprüft werden. Oft staunen die den verbessern, denn wer ist nicht zufriedener, wenn Teilnehmenden, wie kurzweilig acht Stunden intensives klare Strukturen und Erfolg den Arbeitsprozess sichern Arbeiten und Lernen sein kann. Gibt es einen besseren und begleiten? In diesem Sinne wollen wir gemeinsam Indikator für aktivierende Lehre? „Lernreisende“ sein und dabei alle verfügbaren Potentiale aufspüren, ausschöpfen und weiterentwickeln. SB: Ein Satz taucht immer wieder auf: „shift from teaching to learning“. Wie lernen die Teilnehmer in Ihren Seminaren? > 01/12 Treffpunkt BA AC: Lernen ist immer ein individueller Prozess, daher kann ich natürlich diese Frage nur aus der Außenperspektive beantworten. Jeder Mensch bringt individuelle Lernvoraussetzungen mit, hat im Laufe seines Lebens mannigfaltige Lernerfahrungen gemacht, eigene Lernstrategien entwickelt, Wissen erworben. Die Teilnehmenden sind alle Profis in ihren Fachgebieten, haben unterschiedliche Erfahrungen und Vorstellungen zu Lehre und Praxisbetreuung. Im Kurs übersetzen wir dies in die Sprache der Didaktik. Wir analysieren mit Hilfe lerntheoretischer und didaktischer Grundlagen die Herausforderungen der Lehr- und Betreuungspraxis. Dabei entdecken die Teilnehmenden Bewährtes im eigenen Tun, aber auch neue Gestaltungsmöglichkeiten. Gleichzeitig dürfen sie sich als Lernende erleben. Moderne Hochschuldidaktik regt dazu an, die Lehre vom Lernen her zu denken. Dieser Perspektivwechsel, der so genannte „shift from teaching to learning“, der insbesondere durch Prof. Johannes Wildt in die deutsche Hochschullandschaft getragen wurde, bildet auch die Grundlage für die Kursgestaltung. Die Theorie in der praktischen Umsetzung zu erleben, das ist mein Credo. SB: Welche Voraussetzungen sind wichtig, um diese Form des Lehrens und Lernens auf den Vorlesungsalltag in der Berufsakademie zu übertragen? AC: Das duale Studium bietet mit der engen Verknüpfung AC: Beginnen wir mit den Chancen. Dozierende und von Theorie und Praxis nahezu perfekte Grundvoraus- Praxispartner denken gemeinsam über Vermittlung setzungen für nachhaltiges Lernen. Wie bei jedem Ideal und Lernprozesse nach. Der Austausch wird in jeder liegen die Herausforderungen darin, es mit Leben zu Feedbackrunde als großer Mehrwert benannt. Die füllen. Jede(r) Lehrende/Betreuende kann sich dabei theoretische Fundierung liefert Mess- und Steuergrömehr oder weniger große Spielräume für die Gestaltung ßen, um auch langfristig die eigene Lehrtätigkeit zu gehirngerechten Lernens erschließen. Eine Vorlesung reflektieren und zu optimieren. bleibt am Ende eine Vorlesung, aber mit Minimalinter- Die Herausforderungen liegen vor allem im Transfer ventionen, wie Schätzfragen, Visualisierungen oder des Gelernten in die Praxis. Es kommt vor, dass TeilLernstopps kann ich aktivierende Elemente einbinden. nehmende das Seminar mit dem Gedanken verlassen: Um die hervorragende Ausgangssituation der BA zu „Der Workshop war super, aber das kann ich alles gar nutzen bedarf es auf übergeordneter Ebene einer nicht umsetzen“. Sicher kann eine Lehrkultur nicht guten Abstimmung. Nur so entsteht ein kohärentes sofort umgekrempelt werden. Das ist auch nicht das Lehrkonzept, das von den Studierenden auch als solches Ziel. Es gibt keine Rezepte, denn jede Gruppe und wahrgenommen wird. Lernen vom Lehren her denken, Lernsituation ist genauso einzigartig wie der oder die betrifft alle Beteiligten, einschließlich die Studierenden. Lehrende. Nicht jede Methode passt für jede Gruppe. Diese dürfen Verantwortung für ihren Lernprozess Ich muss immer wieder neu didaktisch begründete übernehmen, was nicht immer leicht fällt. Dozenten Entscheidungen treffen. Außerdem heißt Aktivierung dürfen, ja müssen, diese Verantwortung fördern und auch für die Studierenden, dass sie so manche bequeme einfordern. Im Sinne einer modernen Didaktik ist es die Wissenskonsumnische verlassen müssen. Aufgabe der Lehrenden, Lernumgebungen zu gestalten Doch jede Veränderung beginnt mit einem ersten Schritt, bedarf der Beharrlichkeit und am Ende zählt, dass alle und Lernprozesse zu unterstützen. Beteiligten Sinn und Spaß im Lehren und Lernen finden. SB: Worin besteht aus Ihrer Sicht die Herausforderung SB: Vielen Dank… und wo sehen Sie die Chancen dieser Fortbildung? Autorin Dipl.-Berufspäd. Susann Beyer Coach für pädagogisch-didaktische Beratung im Projektteam „Didacticum" Berufsakademie Sachsen Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Str. 25 in 01307 Dresden Tel./Fax: 0351 44722-702 E-Mail: [email protected] > 01/12 Treffpunkt BA 9 Qualitätssicherung Das ESF-Projekt FLEX „Flexibilisierung des Zugangs zum Berufsakademiestudium für Studieninteressierte ohne klassische Zugangsvoraussetzungen und Sicherung der Studierfähigkeit von Studienanfängern und Studierenden“ (FLEX) mit Stand 1. Januar 2011) verfügen. So ist dies auch eine wertvolle Option der Personalentwicklung für Unternehmen, die Ihre Mitarbeiter weiterqualifizieren möchten. Personen ohne Hochschulreife oder Meisterabschluss müssen in Sachsen eine Zugangsprüfung erfolgreich bestehen, um zum Berufsakademiestudium zugelassen zu werden (vgl. SächsBAG § 7). Vor dem Projekt FLEX war die Vorbereitung auf die Prüfung in eigenständiger Arbeit zu leisten. Durch die nun angebotenen Vorbereitungskurse wird dieser Prozess unterstützt und begleitet. Die besondere Eignung der Berufsakademie als in dem Projekt fokussierte Ausbildungsstätte für ein Studium ohne klassische Zugangsvoraussetzungen liegt 1. Bildungspolitische und demografische darin, dass sie den Bedürfnissen beruflich erfahrener Ausgangssituation Wer ohne Hochschulreife studieren möchte, hat beziehungsweise tätiger Personen in besonderer Weise es aufgrund unterschiedlichster Zugangsbedingungen durch die Praxisnähe des Studiums sowie der damit in den einzelnen Bundesländern und schwierigen Prü- verbundenen Gelegenheit, eigene Berufserfahrung fungsmodalitäten nicht leicht. Es ist daher verständlich, einzubringen und das Gelernte hinsichtlich seiner dass dieser Weg der tertiären Bildung bisher lediglich Praxistauglichkeit zu hinterfragen, entgegen kommt. geringen Zuspruch fand: Im Studienjahr 2007 hatten Das Lernen in kleinen Gruppen und die Möglichkeit, nur etwas mehr als 1 % der Studienanfänger/innen den aktuellen Arbeitgeber als Praxispartner in das in Deutschland ein Studium ohne Hochschulreife Studienprozedere zu integrieren, sind weitere Vorteile aufgenommen (vgl. Nickel & Leusing, 2009: 15, 19). Die eines BA-Studiums. Dem Betrieb bliebe dann außerdem Notwendigkeit dieser Form der Hochschulöffnung ergibt die Arbeitskraft, dem Studenten die Finanzierungssich unter anderem aus dem Fachkräftemangel in den quelle erhalten. Arbeitsplatzsicherheit, Sicherung der sogenannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Beschäftigungsfähigkeit und der unternehmerischen Naturwissenschaften, Technik). Das Institut für Wirtschaft Wettbewerbsfähigkeit durch Fachkräftebindung und ermittelte beispielsweise einen Ingenieurmangel von -entwicklung gehen unter diesen Bedingungen Hand 48.000 unbesetzten Stellen im Jahr 2006, was einen in Hand. Wertschöpfungsverlust von 3,5 Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft bedeutete (vgl. Oppel, 2007). Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt „Flexi- 2. Zielstellung und Zielgruppe(n) Das Projekt FLEX beabsichtigt die Unterstützung bilisierung des Zugangs zum Berufsakademiestudium für Studieninteressierte ohne klassische Zugangsvor- des alternativen Studienzugangs bzw. eines nicht aussetzungen und Sicherung der Studierfähigkeit von traditionellen Studienwegs besonders für beruflich Studienanfängern und Studierenden“ (FLEX, 2009 - 2013) Qualifizierte ohne klassische Zugangsvoraussetzungen ins Leben gerufen. Es richtet sich an Menschen mit einer (aber mit abgeschlossener Berufsausbildung). Insbeabgeschlossenen Berufsausbildung, die den Wunsch sondere für Unternehmen bietet sich so die Möglichkeit haben, an der Berufsakademie Sachsen zu studieren, einer direkten Personalentwicklungsstrategie. Die jedoch nicht über die notwendigen Zugangsvorausset- hierfür im Rahmen des Projektes konzipierten und zungen (SächsBAG, § 7, vom 11. Juni 1999, rechtsbereinigt eingeführten Vorbereitungskurse sollen in ihrer Wir- Einleitung: Das Projekt FLEX ermöglicht es, dem Fachkräftemangel der sächsischen Wirtschaft durch die Erschließung alternativer Bewerbergruppen für das Berufsakademiestudium zu begegnen. Zuvor mussten Personen, die nicht über eine Hochschulreife oder einen Meisterabschluss verfügten, in eigenständig zu leistender Vorbereitung die notwendige Zugangsprüfung bewältigen. Durch das Projekt FLEX wird diese Vorbereitungsphase seit dem Jahr 2010 in Form von Vorbereitungskursen unterstützt und begleitet. In Sachsen wird so effektiv auch für Sachsen ausgebildet. Autorin Dipl.-Psych. Elisa Haustein Wissenschaftliche Mitarbeiterin Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Straße 25 Tel./Fax: 0351 44722-741/299 E-Mail: [email protected] 10 > 01/12 Treffpunkt BA kung analysiert und optimiert werden. Darüber hinaus soll ein Beitrag zur Sicherung der Studierfähigkeit der Zielgruppe, aber auch von Personen mit Hochschulreife, die sich entweder für ein Berufsakademiestudium interessieren oder bereits studieren, geleistet werden. Alles in allem kann so dem drohenden akademischen Fachkräftemangel in Sachsen durch die Erschließung alternativer Studierendengruppen effektiv begegnet und eine größere Studienbewerbergruppe für die Berufsakademie Sachsen erschlossen werden. 3. Organisation und Struktur: Vorbereitungskurse, Teilnehmer und Dozenten Unter Berücksichtigung des Studienangebots und der Studieninhalte des Erprobungsstandorts Staatliche Studienakademie Dresden, werden die folgenden Vorbereitungskurse angeboten: Mathematik, Englisch, Technik/Physik, Wirtschaft. Diese werden berufsbegleitend angeboten, um Berufstätigen die Möglichkeit zu geben, an ihrer beruflichen Entwicklung zu arbeiten und dennoch finanziell abgesichert zu sein. Mit einer auf die notwendige Zugangsprüfung ausgerichteten Laufzeit von Anfang Januar bis Mitte Juni eines Jahres ergibt sich eine durchschnittliche wöchentliche Stundenzahl von 12,5 Unterrichtseinheiten. Die Teilnahme war aufgrund der Förderung durch den ESF und des Freistaates Sachsen in den Jahren 2010 - 2012 kostenfrei, es konnten sogar Leihbücher und Kopien bereitgestellt werden. Die Teilnehmer/Innen bildeten in den Jahren 2010 bis 2012 immer eine eher heterogene Gruppe. Dies zeigte sich insbesondere bei den verschiedensten Berufsausbildungsabschlüssen (Beispiele: Maurer, Steuerfachangestellte/r, Technischer Assistent für Informatik, Weinküfer). Es zeigte sich ein Überhang Anmeldungen für Vorbereitungskurse 2013 werden ab sofort entgegen genommen. Besuchen Sie unsere Homepage http://www.ba-dresden.de/flex/flex.index.html oder setzen Sie sich mit den Mitarbeiterinnen Frau Haustein oder Frau Glöckner in Verbindung E-Mail: [email protected] Telefon: 0351 44722742. von männlichen Teilnehmern mit einem Verhältnis von etwa 2:1; der höchste Schulabschluss war überwiegend der Realschulabschluss und mit etwa 25 Jahren waren die Teilnehmer/Innen im Durchschnitt eher jung. Die Dozenten – Gymnasiallehrer oder nebenberufliche Dozenten der Berufsakademie Sachsen – hatten langjährige Berufserfahrung, teilweise sogar bei einer ähnlichen Zielgruppe und willigten für die gesamte Förderlaufzeit (2010 - 2012) ein, die Module zu unterrichten. 4. Ergebnisse1 Grundsätzlich ist festzuhalten, dass die Zahl der Anmeldungen von Jahr zu Jahr anstieg. Waren es im Jahr 2010 noch ca. 40 Anmeldungen, beliefen sich diese im Jahr 2012 bereits auf 58. Der Bedarf bestätigte sich somit über die Jahre der Förderung, es liegen ebenfalls bereits Anfragen für das Jahr 2013 vor. Da diese Zahl nicht gleichbedeutend mit der Gruppe der regelmäßig Teilnehmenden war, konnte dennoch eine hohe Unterrichtsqualität erreicht werden. Die Bestehensquoten der Zugangsprüfung sind letztendlich die für die Hauptzielgruppe (beruflich Qualifizierte ohne Hochschulzugangsberechtigung) die relevanten Zahlen. In den letzten Jahren zeigte sich für diese alternative Studienzugangsmöglichkeit konstant die höchste Zahl an Immatrikulationen. Zwar sank die Zahl der Bewerber/ Innen im Jahr 2011 leicht, dennoch zeigte sich die Quote von Bewerbern/Innen zu tatsächlichen Immatrikulationen als erfreulich hoch; umso mehr, wenn man nur auf diejenigen Personen schaut, die aus dem Projekt FLEX daran teilgenommen haben. Es wird weiterhin eine Evaluierung innerhalb der Studienzeit vorgenommen, die aber erst am Studienende des ersten Jahrganges (2010), in dem auch ehemalige FLEX-Teilnehmer/Innen studieren, abgeschlossen sein wird (voraussichtlich im Herbst 2013). 5. Ausblick Ab dem Jahr 2013, in dem die Förderung der Vorbereitungskurse endet, gilt es, andere Finanzierungsoptionen zu aktivieren. Hier wurden verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen: bspw. Teilnahmegebühren oder Unterstützung durch den ggf. vorhandenen Arbeitgeber. Diesbezüglich werden die Mitarbeiter/Innen der Staatlichen Studienakademie Dresden den Interessierten der nächsten Jahre beratend zur Seite stehen. Als Fazit lässt sich schon jetzt festhalten, dass diese Maßnahme der erweiterten Studienakquise für die Berufsakademie Sachsen erfolgreich einen Beitrag zur Stärkung der sächsischen Wirtschaft durch die Nutzung des Potenzials insbesondere beruflich Qualifizierter und folglich zur Begegnung der Problematik des akademischen Fachkräftemangels geleistet hat. 1 Das Projekt wird mit Mitteln des ESF und des Freistaates Sachsen gefördert. Investition in Ihre Zukunft. Literatur: Gesetz über die Berufsakademie im Freistaat Sachsen (Sächsisches Berufsakademiegesetz –SächsBAG) vom 11. Juni 1999, rechtsbereinigt mit Stand vom 1. Januar 2011. Nickel, S., Leusing, B. (2009). Studieren ohne Abitur: Entwicklungspotenziale in Bund und Ländern. Eine empirische Analyse. Gütersloh (CHE Arbeitspapier Nr. 123). Oppel, O. (2007). Ingenieurmangel in Deutschland – Ausmaß und gesamtwirtschaftliche Konsequenzen. IW-Trends – Vierteljahresschrift zur empirischen Wirtschaftsforschung aus dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln, 34. Jahrgang, Heft 2/2007. Deutscher Instituts-Verlag: Köln. Die wissenschaftliche Begleitung (Bedarfsanalyse, Evaluierung der Module und Studienevaluierung) führten Mitarbeiter/Innen der Technischen Universität Dresden (Fakultät Erziehungswissenschaften, Institut für Berufspädagogik) durch. > 01/12 Treffpunkt BA 11 Qualitätssicherung ESF Projekt: Zusatzqualifikation Interkulturelle Kompetenz Tagungsbericht zur Auftaktveranstaltung des ESF-Projekts „Zusatzqualifikation zur Förderung der interkulturellen Kompetenz von Studierenden der Berufsakademie Sachsen (BA)“ am 9.5.2012 eine Anerkennung, Wertschätzung Am Mittwoch, den 9.5.2012, fand und Toleranz von häufig als fremd an der Staatlichen Studienakademie wahrgenommenen Handlungs- und Breitenbrunn von 14.00 Uhr bis Denkweisen anderer sensibilisiert 17.00 Uhr die Auftaktveranstaltung werden. Frau Schilling wies darüber zum neuen ESF-Projekt „Zusatzhinaus darauf hin, dass ebenso qualifikation zur Förderung der der Aufbau von internationalen interkulturellen Kompetenz von Kontakten und vertrauensvollen Studierenden der Berufsakademie Geschäftsbeziehungen sowie Sachsen“ statt. Das zweijährige die dafür notwendigen ManageProjekt wird von der Berufsakademie mentkompetenzen zum GegenSachsen am Standort Breitenbrunn stand des neuen Studienmoduls in Kooperation mit der Technischen gehören. Nach der Konzeption Universität Dresden und der Daetzsowie pilothaften Durchführung, Stiftung Lichtenstein durchgeführt. Evaluation und Optimierung der Die Auftaktveranstaltung wurde von Zusatzqualifikation bis zum dritden Tagungsgästen aus Politik und ten Quartal 2013 ist schließlich Wirtschaft, dem Sächsischen Staats- Foto: Projektmitarbeiter, Kooperationspartner und Förderer (v.l. Prof. Dr. Anton Schlittmaier, Sylvia Schilling, Peter Daetz, Dr. Maik Arnold, Prof. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin, Constanze Bräunig, Dr. Uwe eine Übertragung und nachhaltige ministerium für Wissenschaft und Schneider, Marcel Köhler, Hans-Joachim Wunderlich, Lars Leidl, Prof. Dr. Hanno Hortsch, Mandy Implementierung des Moduls auf Kunst sowie von den Dozenten und Weikelt) die anderen sechs Standorte der Studierenden der Berufsakademie Sachsen aus dem Fachbereich Wirtschaft mit großem kräftenachwuchs für klein- und mittelständische Berufsakademie Sachsen anvisiert. Anschließend präsentierten Herr Prof. Dr. Hanno Unternehmen in den nächsten Jahren. Interesse aufgenommen. Daran anschließend wurden vom Projektleiter Hortsch und Herr Dipl.-Berufspäd. Marcel Köhler von der Nach der Begrüßung zur Veranstaltung durch den Direktor der Staatlichen Studienakademie Breitenbrunn, Dr. Maik Arnold und der Projektmitarbeiterin Sylvia TU Dresden, Institut für Berufspädagogik, die Ergebnisse Herrn Prof. Dr. Anton Schlittmaier und einem Grußwort Schilling M.A., die Projektziele, Inhalte und Vorgehens- der im ersten Quartal 2012 mit den Praxisunternehdes Vorsitzenden der Direktorenkonferenz der Berufs- weise vorgestellt. Herr Dr. Arnold betonte, dass durch men der Staatlichen Studienakademie Breitenbrunn akademie Sachsen, Herrn Prof. Dr.-Ing. Detlef Kröppelin, die neue Zusatzqualifikation die Qualifikationsziele im Studiengang Industrie durchgeführten Interviews. hob der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und der Berufsakademie Sachsen um „berufspraktische, Die Analyse zeige überzeugend, so Herr Köhler, dass Handelskammer (IHK) Chemnitz, Herr Hans-Joachim wissensbasierte und kultursensible Fähigkeiten und aufgrund der sich rapide ändernden Marktbedingungen Wunderlich, in seinem Vortrag die wachsende Bedeu- Fertigkeiten“ im Umgang mit ausländischen Geschäfts- zukünftig verstärkt interkulturell qualifiziertes Fachtung und Notwendigkeit einer Zusatzqualifikation partnern und für die Gestaltung von Arbeitsprozessen personal in den Praxisunternehmen gebraucht werde. interkulturelle Kompetenz „für alle Studierenden aller im eigenen Unternehmen erweitert werden können. Herr Köhler betonte außerdem, dass sich dies insbeStudienakademien“ hervor. Darüber hinaus wies er auf Interkulturelle Kompetenz zeige sich — im Anschluss sondere „in den Strategien der Personalentwicklung die gegenwärtigen und zukünftigen Herausforderungen an die weitverbreitete Definition des Regensburger und der Rekrutierung von neuen Mitarbeiterinnen und in der Industrie- und Wirtschaftsregion (Südwest-) Psychologen Alexander Thomas, 2003, S. 143 – eben Mitarbeitern der befragten Unternehmen“ äußere. Im Sachsen hin: z.B. die Entwicklung von Kooperationen in der Fähigkeit, „kulturelle Bedingungen und Einfluss- Hinblick auf spezifische Zielregionen und Zielkulturen in den Grenzregionen und die Etablierung einer „aus- faktoren im Wahrnehmen, Denken, Urteilen, Empfinden ergab die Umfrage unter den Praxisunternehmen, dass geprägten Willkommenskultur“. Mit der Entwicklung und Handeln bei sich selbst und gegenüber anderen zukünftig neben den grenznahen Märkten in Tschechien, und Implementierung einer solchen praxisintegrierten Personen zu erkennen, zu würdigen und produktiv Polen und im deutschsprachigen Raum auch Russland, Zusatzqualifikation stelle die Berufsakademie Sachsen im Arbeitsalltag zu nutzen.“ Mit der Integration des China, Indien und der arabische Kulturraum für interdie Weichen für die Ausbildung von wissenschaftlich neuen Studienmoduls in den Bachelorstudiengang nationale Kooperationen und Geschäfte an Bedeutung und interkulturell qualifiziertem Fach- und Führungs- Industrie am Standort Breitenbrunn solle schließlich gewinnen wird. Aus didaktischer Sicht empfiehlt Herr das Verständnis für andere Kulturen gefördert und für Köhler daher u.a. sowohl eine Grundsensibilisierung 12 > 01/12 Treffpunkt BA der Studierenden für fremde Regionen, Kulturen und Märkte als auch eine Einbeziehung zielkulturspezifischer Wissensbestände, die in handlungsorientierten und praxisnahen Seminaren gelehrt werden sollten. Einen weiteren Höhepunkt der Auftaktveranstaltung bildete der Vortrag vom Kuratoriumsvorsitzenden der Daetz-Stiftung Lichtenstein, Herr Dipl.-Ing. Peter Daetz. Er wies auf die besondere kulturelle und soziale Bedeutung und zugleich gesellschaftliche Herausforderung der Installation einer solchen Zusatzqualifikation "Interkulturelle Kompetenz" an der Berufsakademie Sachsen hin. Eine gesteigerte Sensibilität für kulturelle Vielfalt und für Anderes und Fremdes stelle ganz allgemein eine der wichtigsten Zukunftsprojekte mit Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen dar. Die Daetz-Stiftung stehe mit ihren Projekten für eine nachhaltige Investition in die interkulturelle Ausbildung von Schülern, Auszubildenden und Studierenden des Freistaates Sachsen (Stichwort: „Lichtensteiner Modell“). Durch das gesamte Veranstaltungsprogramm führte der Studiengangsleiter Tourismuswirtschaft an der Staatlichen Studienakademie Breitenbrunn, Herr Dr. Uwe Schneider. In seinen Worten zum Abschluss des Informationsteils der Auftaktveranstaltung betonte er, dass der Erwerb interkultureller Kompetenz mindestens in zwei Dimensionen angegangen werden soll: „einerseits wird diese Schlüsselqualifikation zum Aufbau und für die Pflege internationaler Geschäftsbeziehungen gebraucht, andererseits ist die Thematisierung von interkultureller Kompetenz eine aktuelle soziale und politische Aufgabe nicht nur, aber besonders gegenüber der jungen Generation.“ Die Auftaktveranstaltung fand einen angenehmen Ausklang in individuellen Gruppengesprächen zwischen den Studierenden und Vertretern der Praxisunternehmen unter Einsatz der Workshop-Methode „World Café“: In den Gesprächen konnten sich die Studierenden über ihre Erwartungen an die neue Zusatzqualifikation äußern. Es zeigte sich, dass die Studierenden ein großes Interesse an praxisnahen Fallbeispielen und Informationen über Geschichte, Kultur, Gesellschaft, Politik und Wirtschaft der genannten Zielkulturen haben. Über das ESF-Projekt „Zusatzqualifikation Interkulturelle Kompetenz“: Die Berufsakademie Sachsen sieht sich in erster Linie für die duale akademische Ausbildung von Fachund Führungspersonal der sächsischen Wirtschaft verantwortlich. Daher zielt auch dieses zweijährige Projekt (Laufzeit: 01.01.2012 – 31.01.2014) vordergründig auf die bedarfsgerechte Konzeption, Erprobung und Evaluation eines Studienmoduls zur Förderung der interkulturellen Handlungskompetenz von Studierenden im Studiengang Industrie an der Staatlichen Studienakademie Breitenbrunn. In dem Studienmodul werden nicht nur fundiertes Wissen über andere Kulturen, Länder und Lebenswelten, sondern auch Fähigkeiten vermittelt, mit kulturell bedingten Unterschieden im Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Handeln umzugehen. Außerdem wird trainiert, wie eine wechselseitige Verständigung, Wertschätzung und (Um-)Gestaltung einer gemeinsamen Berufs- und Arbeitswelt erfolgen kann. Im Sinne eines Blended-Learning Ansatzes wird in diesem Studienprogramm das klassische Präsenzstudium mit dem onlinebasierten Selbststudium verbunden. Nach erfolgreicher Evaluation an der Staatlichen Studienakademie Breitenbrunn soll die Zusatzqualifikation an den anderen sechs Staatlichen Studienakademien der Berufsakademie Sachsen nachhaltig implementiert werden. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt zwischen der Berufsakademie Sachsen und der Technischen Universität Dresden, vertreten durch das Institut für Berufspädagogik, Professur für Didaktik des beruflichen Lernens und Lehrens (Prof. Dr. paed. habil. Hanno Hortsch, Dipl.-Berufspäd. Marcel Köhler, Lars Leidl, M.A., M.Sc.) sowie mit der Daetz-Stiftung Lichtenstein, vertreten durch den Kuratoriumsvorsitzenden Dipl.-Ing. Peter Daetz und dem Projektteam Constanze Bräunig M.A., Katrin Hallmann M.A. und Dipl.-Wirt.-Ing. Mandy Weikelt. Es ist ein Anliegen dieses Projektes, einen kontinuierlichen Austausch zwischen den Praxisunternehmen und Studierenden der Berufsakademie sowie den Projektkooperationspartnern zu führen. Das Projektvorhaben wird aus Mitteln der Europäischen Union (Europäischer Sozialfonds, ESF) und des Freistaates Sachsen finanziert. Literatur Thomas, Alexander (2003): „Interkulturelle Kompetenz Grundlagen, Probleme und Konzepte“. In: Erwägen Wissen Ethik, Jahrgang 14, Heft 1, S. 137-150. Weitere Informationen http://www.ba-breitenbrunn.de/ikk Kontakt/ Autor Dr. Maik Arnold Projektleitung — ESF-Projekt Zusatzqualifikation Interkulturelle Kompetenz Staatliche Studienakademie Breitenbrunn Kontakt Schachtstraße 128 in 08359 Breitenbrunn Tel./Fax: +49 37756 70-550/-2105 E-Mail: [email protected] > 01/12 Treffpunkt BA 13 Qualitätssicherung Praxispartnerbefragung 2011 Auftraggeber: Berufsakademie (BA) Sachsen Auftragnehmer: Sächsisches Kompetenzzentrum für Bildungs- und Hochschulplanung (HfBK) DIE BEFRAGTEN PRAXISPARTNER 2.464 Praxispartner der BA Sachsen wurden zur Teilnahme an der OnlineBefragung von der jeweiligen Studienakademie eingeladen, mit der eine Kooperation besteht. Das Anschreiben wurde postalisch zugestellt. Von einigen Studienakademien wurden die Praxispartner per E-Mail ein zweites Mal angeschrieben und an die Erhebung erinnert. Insgesamt haben 522 Unternehmen bzw. Organisationen den Fragebogen ausgefüllt. Damit wurde eine minimale Rücklaufquote von 21,2% erzielt. Berücksichtigt man jene Praxispartner mit mehreren Kooperationen, so erhöht sich der Rücklauf geringfügig auf 22,3%. Studienakademie Angeschriebene Praxispartner Rücklauf Praxispartner in % 352 511 398 432 140 307 324 2.464 104 94 88 75 47 43 71 522 29,5 18,4 22,1 17,4 33,6 14,0 21,9 21,2 Bautzen Breitenbrunn Dresden Glauchau Leipzig Plauen Riesa Gesamt Bautzen Studienbereich Wirtschaft 105 Studienbereich Technik 127 Studienbereich Sozialwesen Gesamt Breiten- Dresden Glauchau brunn 73 Leipzig Plauen Riesa 250 158 97 66 97 59 120 46 31 110 178 232 251 sehr gut gut befriedigend schlecht sehr schlecht Abbildung 3: Qualifikation der Bewerber/innen 309 278 143 97 207 Tabelle 2: Anzahl der ausgebildeten BA-Studierenden nach Studienbereich und Studienakademie (Summe 2009 bis 2011) Die Praxispartner wurden anschließend nach dem tatsächlichen Bedarf an Bewerber/inne/n gefragt. 85 der 521 befragten Praxispartner gaben an, dass ihr Unternehmen bzw. ihre Organisation im genannten Studiengang mehr Studierende ausbilden wollte als geeignete Bewerber zur Verfügung standen. Die Praxispartner konnten darüber hinaus angeben, ob sie im umgekehrten Fall zwar genügend Bewerber/innen hatten, aber zu wenige Studienplätze an einer der Studienstandorte im betreffenden Studiengang zur Verfügung standen. Einen solchen Bedarf haben 42 der insgesamt 521 befragten Unternehmen angegeben (vgl. Abb. 2). Von diesen Praxispartnern hätte die Hälfte zwei Theorieplätze an der BA Sachsen benötigt, um ihre Bewerber/innen einstellen zu können. Ein Drittel hätte Bedarf an einem Studienplatz gehabt. Der Großteil der BA-Studierenden (86%) erhält während des Studiums eine Ausbildungsvergütung (vgl. Tab 3). Rund zwei Drittel der BA-Studierenden erhalten zwischen 300 und 900 Euro. Der Anteil an Unternehmen bzw. Organisationen, die ihren BA-Studierenden eine Ausbildungsvergütung zahlen, ist seit dem Jahr 2008 geringfügig von 83% auf nunmehr 86% gestiegen. Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist ebenfalls leicht gestiegen. Ja Nein Gesamt Anzahl der Praxispartner in % 418 68 486 86,0 14,0 100,0 Abbildung 5: Informationsquellen (Mehrfachnennung, in %) Betrachtet man einzelne Aspekte des Studiums, so sind mehr als drei Viertel der Befragten (sehr) gut informiert sowohl über die Studienziele des Studiengangs, den Ablauf des BA-Studiums und den Rahmenplan für die Praxisphasen. Über Studieninhalte in den Theoriephasen gibt deutlich mehr als die Hälfte eine gute und sehr gute Informationsbasis an. Tabelle 3: Ausbildungsvergütung für BA-Studierende (in %) Bei einem Fünftel dieser Praxispartner besteht die Möglichkeit, einen Teil des Studiums im Ausland zu verbringen (vgl. Abb. 4). Tabelle 1: Rücklauf je Studienakademie (ohne Differenzierung nach Studiengang). Die befragten Praxispartner verteilen sich über das gesamte Bundesgebiet, erwartungsgemäß aber hauptsächlich auf Sachsen. Wie auch bereits in der Befragung von 2008 hat der größte Teil der Unternehmen seinen Sitz im Postleitzahlenbereich 01 rund um Dresden. Bei der Mehrheit der befragten Praxisunternehmen bzw. -organisationen handelt es sich um kleine und mittlere Firmen bis zu 200 Beschäftigten., wie Abbildung 1 zeigt. Die Größe der Unternehmen hat sich seit der Befragung von 2008 nicht wesentlich verändert. Leicht gestiegen ist der Anteil der Firmen von 51 bis 100 sowie von 201 bis 500 Mitarbeiter/inne/n. Ja; 20,7 28,1 Abbildung 2: Bedarf an Studienplätzen (in %) 17,8 Erstmalig konnten die Praxispartner die Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber auf einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (sehr schlecht) einschätzen. Für mehr als zwei Drittel der befragten Praxispartner bringen die Bewerber/innen gute bis sehr gute Qualifikationen mit. 13,8 10,1 8,1 4,8 weniger als 10 11 bis 50 51 bis 100 101 bis 200 201 bis 500 501 bis 1.000 mehr als 1.000 (n=484) Abbildung 1 : Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zurzeit im Unternehmen beschäftigt sind (in %) 14 Nein; 79,3 17,4 > 01/12 Treffpunkt BA (n=488) Abbildung 4: Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes während des Studiums (Mittelwert) EINSTIEG ALS PRAXISPARTNER UND ZUSAMMENARBEIT MIT DER BA SACHSEN Mit Abstand am häufigsten genutzte Informationsquellen, wie die Unternehmen bzw. Organisationen von der Berufsakademie Sachsen und deren Ausbildungsmöglichkeiten erfahren haben, sind gezielte Anfragen von Abiturient/inn/en, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Darüber hinaus erweist sich die Öffentlichkeitsarbeit der Berufsakademie Sachsen insgesamt bzw. der einzelnen Studienakademien als sehr wirksam (vgl. Abb. 5). Abb. 6: Gründe für die Einstellung von BA-Studierenden und -Absolvent/inn/en (Mittelwerte) > 01/12 Treffpunkt BA 15 Qualitätssicherung Die Gründe für die Einstellung von BA-Studierenden sowie BA-Absolvent/inn/ en werden in der Bedeutsamkeit differenziert eingeschätzt. In erster Linie wollen die Praxispartner ihre Studierenden während des gesamten Ausbildungsprozesses kennen lernen. Dies zeigt sich als zentrale Motivation für die Einstellung von BAStudierenden (vgl. Abb. 6). Stellen die Praxispartner Absolvent/inn/en der BA Sachsen ein, dann vor allem weil diese das Unternehmen bzw. die Organisation kennen. Eine gezielte, längerfristige Personalbeschaffung sowie die geringe Einarbeitungszeit der Absolvent/innen sind ebenfalls wichtige Motive für die Rekrutierung von (einstigen) BA-Studierenden. Eher irrelevant sind hingegen das geringe Alter der BA-Absolvent/ inn/en im Vergleich zu jenen der Fachhochschulen und Universitäten sowie eine vermeintlich kostengünstigere Personalbeschaffung. Im Rahmen der Befragung wurden die Praxispartner gebeten, verschiedene Möglichkeiten des Fachkräftebedarfs zu bewerten. Hier werden vor allem die eigene Ausbildung von BA-Studierenden (83%) sowie die eigene Ausbildung von Facharbeiter/inne/n (80%) als (sehr) wichtig erachtet. (vgl. Abb. 7). Bewertung studentischer Prüfungsleistungen, der Organisation des Studiums, der Verbindung von Theorie und Praxis sowie der Akquise von geeigneten Bewerber/inne/n. Abbildung 9: Bestehende Formen der Zusammenarbeit (Werte 1 und 2 sowie 4 und 5 zusammengefasst, in %) – Teil 2 existiert ein unternehmensspezifischer Ausbildungsplan. Bei weniger als der Hälfte der befragten Praxispartner werden Ablauf und Ergebnisse der praktischen Ausbildung in Zusammenarbeit mit dem/der Studiengangsleiter/in regelmäßig ausgewertet. 79,5 ZUKÜNFTIGE AUSBILDUNG VON STUDIERENDEN UND EINSTELLUNG VON ABSOLVENT/INN/EN Die Praxispartner wurden gebeten, die Anzahl der Ausbildungsplätze für BA-Studierende in den Jahren 2012 bis 2014 anzugeben bzw. zu prognostizieren. Von den 521 Befragten geben 376 an, dass sie auch in den Jahren 2012 bis 2014 (weitere) Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen wollen. Diese Angaben wurden wieder auf Studiengangsebene erhoben, d. h. für jeden angegeben Studiengang sollte die Anzahl der zukünftigen Ausbildungsplätze pro Jahr angegeben werden. Für die Auswertung auf Studienakademieebene bzw. für die BA Sachsen insgesamt wurden diese summiert. Diejenigen, die angegeben haben, dass ihnen die Anzahl noch nicht bekannt ist, fallen aus dieser Berechnung raus. Fast jedes zweite Unternehmen plant, zwei bis fünf Plätze zu schaffen, während rund ein Viertel angibt, insgesamt einen Ausbildungsplatz bereitstellen zu wollen (vgl. Abb. 11). Für diese drei Jahre wollen rund 23 Prozent insgesamt sechs bis zehn Ausbildungsplätze für BA-Studierende bereithalten. Knapp 30 Prozent der Unternehmen bzw. Organisationen sehen keinen weiteren Qualifizierungsbedarf ihrer BA-Absolvent/innen. Besteht aus Sicht der Praxispartner Weiterbildungsbedarf im Unternehmen bzw. in der Organisation, so konnten sie mehrere Formen angeben. In erster Linie sehen sie Bedarf an fachspezifischer Weiterbildung (53%). An der Form der berufsbegleitenden Weiterbildung wären rund 40% der befragten Praxispartner interessiert. Einzelne Trainings zu den Themen Kommunikation, Präsentation, Führung oder (Zeit-) Management werden von jedem vierten Unternehmen benannt (vgl. Abbildung 12). 83,4 47,7 50,8 Abbildung 12: Weiterbildungsbedarf im Unternehmen (Mehrfachnennung, in %) 43,6 24 BEWERTUNG DES BA-STUDIUMS Die Praxispartner wurden gebeten, die Theorie-Ausbildung an der Studienakademie hinsichtlich verschiedener Aspekte einzuschätzen. Insgesamt fällt die Bewertung deutlich positiv aus, während lediglich rund zehn Prozent und weniger eher gegenteiliger Meinung sind (vgl. Abbildung 13). Abbildung 7: Wichtigkeit der Möglichkeiten zur Deckung des Fachkräftebedarfs (in %) Formen und Organisation der Zusammenarbeit wurden 2011 erstmalig erhoben (vgl. Abb. 8 und Abb. 9). 14,8 8,7 9,8 18,9 Abbildung 8: Bestehende Formen der Zusammenarbeit (Werte 1 und 2 sowie 4 und 5 zusammengefasst, in %) – Teil 1 In mehr als 90 Prozent der Unternehmen bzw. Organisationen gelten klare personelle Verantwortlichkeiten, wenn es um die Betreuung und Ausbildung der BA-Studierenden geht (vgl. Abb 10). Fast ebenso viele Praxispartner geben an, dass der Ablauf und die Ergebnisse regelmäßig kontrolliert werden. In gut drei Viertel aller Unternehmen 16 Abbildung 10: Organisation der praktischen Ausbildung (in %) Positive Aspekte der Zusammenarbeit zwischen Studienakademie und Praxispartner wurden mittels einer offenen Frage erhoben. 292 Befragte haben zu diesem Aspekt Angaben gemacht, die zusammengefasst, systematisiert und kategorisiert wurden. Mit Abstand am positivsten wird die Verbindung von Theorie und Praxis erachtet, die sich durch die Zusammenarbeit ergibt. Darüber hinaus werden die Integration der Studierenden im Unternehmen, die Organisation des Studiums, der Wissenstransfer sowie die inhaltliche Ausrichtung als wichtige Aspekte der Kooperation benannt. Am dualen Studium, im Zusammenhang mit den positiven Aspekten der Zusammenarbeit erhoben, schätzen die Befragten insbesondere die gute Kommunikation und Kooperation zwischen Studienakademie und Praxispartner. Dies beinhaltet einen offenen, zielorientierten, vertrauensvollen, direkten und schnellen Austausch miteinander sowie insgesamt kurze Entscheidungswege, die auch oft durch die räumliche Nähe befördert werden. Die Befragten schätzen regelmäßige Treffen zwischen Praxispartnern und Studiengangsleiter/inne/n, die Vernetzung mit anderen Praxispartnern durch ihre Studierenden sowie die beidseitige Verantwortung für die Studierenden. Darüber hinaus wird die gemeinsame Durchführung von Projekten als gewinnbringend erachtet und auch der Einfluss der Praxispartner auf die Studieninhalte als gut bewertet. Zur Frage nach der Optimierung der Zusammenarbeit haben sich lediglich 139 Praxispartner geäußert. Diese sehen insbesondere Verbesserungspotential bei der Kommunikation zwischen Studienakademie, Praxispartner und Studierenden, bei der > 01/12 Treffpunkt BA Abbildung 11: Anzahl der zukünftigen Ausbildungsplätze für BA-Studierende (Summe 2012 bis 2014, in %) Des Weiteren wurden die Praxispartner gefragt, wie viele Absolvent/inn/en des tertiären Bildungsbereichs sie voraussichtlich in den Jahren 2012 bis 2014 einstellen wollen. Dazu zählen neben jenen der BA auch die der Fachhochschulen und Universitäten. Insgesamt 797 BA-Absolvent/inn/en werden voraussichtlich in den kommenden drei Jahren in den befragten Unternehmen eingestellt (vgl. Tab. 6). In deutlich geringerem Umfang, nämlich weniger als die Hälfte, planen die Unternehmen die Einstellung von FH-Absolvent/inn/en. In noch mal geringerem Umfang wollen sie auf Uni-Absolvent/inn/en zurückgreifen. BA-Absolventinnen und -Absolventen FH-Absolventinnen und -Absolventen Uni-Absolventinnen und -Absolventen Gesamt 2012 294 135 131 560 2013 249 131 117 497 2014 254 123 111 488 Tabelle 6: Anzahl der Einstellungen von Absolventinnen und Absolventen des tertiären Bildungsbereichs in den Jahren 2012 bis 2014 Rund jede/s zehnte Unternehmen bzw. Organisation erwägt die Zulassung in weiteren Studiengängen, die bereits an der BA Sachsen angeboten werden. Damit plant der Großteil der Befragten keine Änderung der aktuellen Ausbildungssituation oder eine Erweiterung des Studiengangsspektrums. 72,1 58,9 58,8 66,1 Abbildung 13: Bewertung der Theorie-Ausbildung (Werte 1 und 2 sowie 4 und 5 zusammengefasst, in %) Knapp drei Viertel der Praxispartner bestätigen, dass die fachliche Breite des Studiums optimal ist. Für zwei Drittel der Befragten repräsentiert die Wissensvermittlung den neuesten Stand der Wissenschaft und Technik. Ähnlich optimal werden der Grad der Spezialisierung sowie die Studienanforderungen bewertet. Für rund die Hälfte aller Praxispartner ist das Studium auf die Erfordernisse der zunehmenden Internationalisierung eingestellt. > 01/12 Treffpunkt BA 17 Qualitätssicherung Die Hälfte aller Befragten ist der Ansicht, dass die Verbindung theoretischer und praktischer Inhalte gut gelingt. Für fast ein Viertel ist sie sogar sehr gut, während ebenso viele weder positiv noch negativ werten. Nur eine geringe Anzahl von Praxispartnern (entspricht 6%) ist der Meinung, dass die Theorie-Praxis-Verknüpfung nur schlecht gelingt. Die Praxispartner konnten speziell für den Theorieteil Verbesserungsvorschläge angeben. Erstere betreffen die Breite und Spezialisierung der Inhalte, Fremdsprachenausbildung und Praxisorientierung im Theorieteil, letztere spezifische Fachgebiete, die zusätzlich zum vorhandenen Fächerkanon gelehrt werden sollten. Weiteres Verbesserungspotential sehen Praxispartner in der Verbindung von Theorie und Praxis, der Ausbildung methodischer Kompetenzen, der Didaktik, der Herausbildung von Soft Skills, der Organisation des Studiums, der Aktualität sowie der internationalen Ausrichtung. Welche Erwartungen die Unternehmen bzw. Organisationen an die Abschlussarbeiten von BA-Studierenden haben, ist in Abbildung 14 dargestellt. Die Praxispartner wurden ferner gebeten, Verbesserungsvorschläge zum Studium insgesamt zu benennen. Bei der Organisation des Studiums im weiteren Sinne sehen Praxispartner das größte Verbesserungspotential. Darüber hinaus wünschen sie sich Verbesserungen in der inhaltlichen Ausgestaltung der Studienangebote, bei der Verbindung von Theorie und Praxis, der Didaktik sowie der internationalen Ausrichtung. Die Ergebnisse der Befragung wurden auch auf Studiengangsebene und studienakademiebezogen erstellt und fließen in die Maßnahmen der Studiengangsleitungen zur Qualitätssicherung unmittelbar ein. Sie sind aber auch, wie alle Befragungen, Basis für eine Qualitätsentwicklung auf Ebene der Studienakademien und für die Berufsakademie Sachsen. Weitere Befragung zeigen auf, ob Maßnahmen fruchtbar waren bzw. Erwartungen und Bewertungen der Praxispartner sich verändert haben. Die nächste Praxispartnerbefragung findet im Frühjahr 2013 statt. Quelle: Campus Johannstadt Perspektiven Rosenkranz, D. (2001). Gesamtauswertungsbericht der Praxispartnerbefragung 2011 an der Berufsakademie Sachsen. Sächsisches Kompetenzzentrum für Bildungs- und Hochschulplanung. Abbildung 14: Erwartungen an Abschlussarbeiten (Mehrfachnennung, in %) Autorin Dina Rosenkranz M.A. Sächsisches Kompetenzzentrum für Bildungsund Hochschulplanung (KfBH) der TU Dresden Kontakt Chemnitzer Straße 48a in 01187 Dresden Tel.: 0351 46335311 E-Mail: [email protected] Co-Autorin Franziska Wels, M. A. Referentin / Evaluierungsbeauftragte Staatliche Studienakademie Dresden Leitthema Kontakt Hans-Grundig-Str. 25 in 01307 Dresden Tel./Fax: 0351 44722-203/299 E-Mail: [email protected] 18 »Was für ein schöner Standort!« möchte man ausrufen, wenn man den Campus in der Dresdner Johannstadt mustert. > 01/12 Treffpunkt BA Da sind die Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit (ehs Dresden), ein Standort der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK Dresden), die Staatliche Studienakademie Dresden und – gleich nebenan – die Fakultät Maschinenwesen der Technischen Universität (TU) Dresden. Bei aller Verschiedenartigkeit der Inhalte und der prägenden Hauskulturen: Was für ein Potential, was für Chancen! Potentiale müssen jedoch genutzt werden, Chancen müssen ergriffen werden! Ihr bloßes Vorhandensein allein nutzt gar nichts. Mit diesem ersten Heft des Jahres 2012, möchten wir die Diskussion zu den Potentialen unseres Campus, zu den Kooperationschancen in Forschung, Lehre und Praxis gern beginnen. Wir möchten zunächst in ersten Auszügen beschreiben und publik machen, was da ist, was wir am Standort haben. Dann möchten wir - in weiteren Ausgaben des "Treffpunkt BA" – darüber nachdenken, was man daraus machen könnte und schließlich – auf dieser Basis, Empfehlungen für die > 01/12 Treffpunkt BA 19 Ausgestaltung der Zusammenarbeit zusammentragen. Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven Balanceakt oder Flügelschlag? Können Schnittstellen auch rund sein? Auf dem Johannstädter Campus angekommen. In der Nachbarschaft auch angenommen? Seit mehr als einem halben Jahr besteht zwischen der BA und der ehs ein Kooperationsvertrag, der die Nutzung der Angebote des ehs-Career Service auch für BA-Studierende möglich macht. In diesem Beitrag sollen Sie etwas über den Career Service und seine Angebote für die Studierenden der BA erfahren. „Wege in professionelle Praxis“ – so lautet der Untertitel des seit Frühjahr 2009 bestehenden Career Service der ehs. Als Schnittstelle und Bindeglied zwischen Hochschule und beruflicher Praxis werden Studierende auf ihrem Weg in die eigene berufliche Praxis begleitet. Schließlich drängen sich neben dem hohen Gefühl des Glücks und der Erleichterung beim erfolgreichen Abschluss des Studiums auch Fragen ins Ohr, die den neuen Abschnitt im Leben bedenken: Wie soll, kann und möchte dieser Weg denn beschritten werden? Was braucht man außer einem erfolgreichen Studienabschluss noch dafür? In Form von Zusammenarbeit von Studierenden der BA und der Beratungen, Coachings und Bildungsveranstaltungen ehs an ihren eigenen aktuellen Themen das Potenzial werden diese Fragen teilnehmer-, ressourcen- und des Flügelschlags: zum Fliegen braucht es zwei Flügel. Somit soll dieser Beitrag vor allem eines sein: eine handlungs-orientiert bearbeitet, mit dem Ziel, berufliche Perspektiven zu entwickeln und Schlüsselkompeten- Einladung – genau genommen sind es zwei Einladungen! Zum einen sind die Studierenden der BA und der zen für den Berufsalltag zu fördern. Und dies immer mit der Prämisse, sich selbst im Zusammenleben mit ehs eingeladen, das Career Service-Programm wahranderen, mit den eigenen Hoffnungen und Ängsten zunehmen: unsere Klassiker „Stress- und Burnoutzu reflektieren und zu verstehen und sich in ethische prävention“ und „Zeitmanagement“ starten im Juni. Bereits im Mai begann das Kommunikationsseminar Diskurse einzubringen. Seit dem Bezug der neuen Liegenschaft zum Win- „Sprechdenken“, in dem spielerisch das freie Sprechen tersemester 2011/12 dürfen neben den Studierenden der für Präsentationen, Prüfungen und Wortmeldungen ehs auch Studierende der Staatlichen Studienakademie trainiert werden konnte. Um den Berufseinstieg mit Dresden die Angebote des Career Service wahrnehmen. all seinen Tücken geht es im Workshop „Neustart im Das stellt den Career Service vor eine neue Herausfor- Job — Berufseinstieg und Einarbeitung“, der ebenfalls derung – ein Balanceakt? Schließlich haben wir es mit im Mai begann. Für das Vorstellungsgespräch bietet der zwei AdressatInnengruppen zu tun, die von Karriere Workshop im Juli „Überzeugen im Vorstellungsgespräch“ und deren Gestaltung oder gar ihrer Planung sowohl entsprechende Impulse. Werden individuellere Settings bevorzugt, stehen verschiedene Vorstellungen, als auch unterschiedliche kompetente und qualifizierte BeraterInnen mit langjähriger Erfahrungen haben. Das Angebot wird bereits genutzt und erste Berufserfahrung zur Verfügung, um bei der Orientierung Erfahrungen geben wichtige Hinweise zur weiteren in beruflichen Konflikt- und Entscheidungs-Situationen Entwicklung des Career Service. Studierende der BA behilflich zu sein. Themen könnten beispielsweise die nehmen an Bildungsveranstaltungen teil und nehmen Entwicklung von beruflichen Perspektiven sein, das Beratungen in Anspruch. Ihre Fragen und Impulse Erstellen des eigenen Kompetenzprofils oder Zeitmanagegestalten den inhaltlichen Prozess in den Veranstal- ment. Das Angebot der Beratung ist zudem kostenfrei. Die andere Einladung möchte die Kommunikation tungen mit. So kann sich ein Diskurs entwickeln, der für alle Teilnehmenden gewinnbringend sein kann: von Bedarfen und Erwartungen der Studierenden an den andere Perspektiven wahrnehmen zu können, bietet Career Service aktivieren. Ganz gleich ob per Mail, am die Chance, auch über die eigenen nachzudenken und Telefon, mit der Post oder im persönlichen Gespräch: gemeinsam neue zu entwickeln. So betrachtet, hat die Hinweise über die Wünsche unserer AdressatInnen 20 > 01/12 Treffpunkt BA nehmen wir gern in unsere Überlegungen und Planungen auf. Wir freuen uns auf ein spannendes Semester mit interessanten Begegnungen auf einem lebendigen Campus! Das aktuelle Programm ist auf der Homepage des Career Service unter www.ehs-careerservice.de zu finden. Wer lieber in Papier stöbert, kann sich auch gern den Flyer zur Hand nehmen, der seit Anfang April in der BA ausliegt. Dort sind auch die AGB’s und die Preise für die Bildungsveranstaltungen zu finden. Kontakt: Projektleitung: IRENE SPERFELD Dipl. Sprechwissenschaftlerin Tel.: 0351 46902-80 E-Mail: [email protected] Beratung und Coaching: SABINE GRIMM, M.A. Erziehungswissenschaften, Beraterin (personzentriert), Career Consultant Tel.: 0351 46902-82 E-Mail: [email protected] FRANK THORAUSCH Dipl. Sozialpädagoge (FH), Sozialmanager, Systemischer Berater Tel.: 0351 46902-83 E-Mail: [email protected] Nachdem die Berufsakademie in Dresden (BA) und die Evangelische Hochschule (ehs) in den gemeinsamen neuen Campus Johannstadt eingezogen waren, kam die Frage nach dem Gemeinsamen und nach Schnittstellen zwischen beiden Institutionen und deren Disziplinen auf. Nicht ganz einfach: Auf der einen Seite u.a. Finanz- und Betriebswirtschaft, Holz- und Holzwerstofftechnik, Informationstechnik und Medieninformatik, auf der anderen Seite Soziale Arbeit, Erziehungs- und Pflegewissenschaften. Unzweifelhaft als Schnittstelle ist neben der Mensa die gemeinsame Bibliothek. Darüber hinaus sind die in ersten Gesprächen der beiden Hochschulleitungen und zwischen Lehrenden entstandenen Ideen noch etwas vage: ethische Fragestellungen und übergreifende Themen zu Wirtschaft, Psychologie oder Informationstechnologien. Aber das Leben ist auch in und um akademische Lehranstalten reichhaltiger, als Themenkataloge auf den ersten Blick vermuten lassen. Dabei drängt sich als ganz anderer Schnittstellenbereich der Campus-Innenhof zwischen BA-Lehrgebäude, Mensa und Bibliothek und ehs-Gebäude auf. Hier ist ein Ort spontaner und zufälliger Begegnungen von Studierenden und Lehrenden über die Grenzen zwischen den beiden Institutionen. Bemerkenswert ist aber noch etwas anderes: So rechtwinklig und damit eckig dieser Campushof in seiner ganzen Gestaltung auch daher kommt, gegen „das Runde“ scheint auch er machtlos – gemäß der alten Fußballweisheit: „Das Runde muss ins Eckige“. Schon in den ersten wärmeren Tagen bilden sich in den Veranstaltungspausen Grüppchen von BA-Studierenden, die sich jeweils ein kleines ballartiges Etwas zuspielen, nach Auskunft der Akteure einen foot-bag, präziser vielleicht beschrieben als Häkel-Sack, der mit Kopf, Brust oder Fuß aufgenommen und in der Runde weitergespielt wird. Eine zufällige Beobachtung, ein kurzlebiges Modephänomen oder mehr? Noch ist diese Aktivität weitgehend auf BA-Studierende beschränkt, aber sie trifft auf eine ehs, die alles andere als eine fußballfreie Zone ist. Nicht nur, dass es gelegentlich Spiele studentischer ehs-Teams gegen solche der Evangelischen Hochschule in Moritzburg gibt und auch schon mal die berufsbegleitenden gegen die grundständigen Studierenden der ehs gegeneinander angetreten sind. Für die Hochschule selbst ist auch durchaus nicht abwegig, Fußball als Thema und Ansatzpunkt sozialer Arbeit in Lehrveranstaltungen aufzugreifen. Hieraus ist sogar eine umfangreichere eigene Publikation entstanden: „Hauptsache Fußball – Sozialwissenschaftliche Einwürfe“ (Psychosozial-Verlag 2006), herausgegeben vom jetzigen Rektor Ralf Evers und den ehs-Professoren Holger Brandes und Harald Christa. Insofern ist es kein Zufall, dass die gemeinsame Bibliothek der BA und der ehs anlässlich der Fußball- Europameisterschaft diesen Ball aufgenommen hat und die erste einer geplanten lockeren Reihe von Lesungen in den Bibliotheksräumen unter das Thema „Fußball“ stellte: Am 7. Juni, unmittelbar vor dem offiziellen Anstoß zur Europameisterschaft, gaben Holger Brandes, Ralf Evers und Harald Christa eigensinnige, kurzweilige und humorvolle Anstöße aus ganz unterschiedlichen belletristischen und fachwissenschaftlichen Publikationen: Dabei kamen Schriftsteller zu Wort wie Péter Esterházy („Deutschlandreise im Strafraum“), Friedrich Delius („Der Sonntag, an dem ich Weltmeister wurde“), Eduardo Galeano („Der Ball ist rund“) oder Javier Marías („Alle unseren frühen Schlachten“), aber auch Fachwissenschaftler wie der Historiker Eric Dunning oder der Sozialpädagoge Lothar Böhnisch. Studierende und Dozierende beider Hochschulen nahmen diesen Ball auf und trafen sich in dieser „Vorlesung“ ganz anderen Stils. Prof. Dr. Holger Brandes Prorektor der ehs Dresden, Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden Kontakt Dürerstraße 25 in 01307 Dresden Tel.: 0351 46902-42 E-Mail: [email protected] Bildungsangebote: ANNA GROSCHWITZ (Autorin dieses Beitrags) Dipl. Sozialpädagogin (FH) Spielleiterin für Theaterarbeit Tel.: 0351 46902-80 E-Mail: [email protected] „Hauptsache Fußball – Sozialwissenschaftliche Einwürfe“ (Psychosozial-Verlag 2006), Herausgeber: Ralf Evers, Holger Brandes, Harald Christa > 01/12 Treffpunkt BA 21 GEMEINSAME BIBLIOTHEK Girls‘ Day an der Berufsakademie der BA Dresden und der ehs Dresden Mädchen für Technik begeistern Die Gemeinsame Bibliothek der BA Dresden und der ehs Dresden ist eine zentrale Einrichtung auf dem Campus Johannstadt Süd und unterstützt vorrangig Studium und Lehre der Berufsakademie in Dresden und der Evangelischen Hochschule Dresden. Als öffentliche Bibliothek steht sie darüber hinaus allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung. Dank modernster RFID Technologie können die Medien an einem Selbstverbuchungsterminal entliehen und zurückgegeben werden. › WLAN-Zugang › unmittelbare Nähe zur Mensa › Damit Sie unsere Angebote effektiv und erfolgreich nutzen können, bieten wir Ihnen individuelle Schulungen für die Nutzung der Bibliothek und ihrer Onlineangebote an! Anmeldung/Nutzung Wissenschaftlich Arbeiten - kein Problem! Unser Bestand bietet Ihnen Fachliteratur zu allen Studiengängen der beiden Hochschulen, Fachzeitschriften sowie Diplom-, Bachelor- und Masterarbeiten. Ein breites Angebot an elektronischen Medien und Datenbanken wie zum Beispiel: Agrarmanagement, Holztechnik, Naturwissenschaften, Informationstechnik, Ingenieurwissenschaften … Philosophie, Politik, Theologie, Soziologie, Psychologie … › die Zeitschriftendatenbank (ZDB) › die Elektronische Zeitschriften Datenbank (EZB) mit Volltexten von E-Journals › die Perinorm mit DIN-Normen › E-Books und E-Journals im SpringerLink › Rechtsprechung und Gesetzestexte bei Beck-Online › Sozialwissenschaftliche Literatur unter SoLit › Wirtschaftswissenschaftliche Literatur unter WISO Wir haben für Sie geöffnet: Montag – Donnerstag 09:00 – 19:00 Uhr Freitag 09:00 – 15:00 Uhr Angenehmes Arbeiten ermöglichen wir Ihnen durch: Wirtschaftswissenschaften, Finanz- und Bankwesen, Steuerlehre … Sozialpädagogik, Soziale Arbeit, Elementarpädagogik, Heilpädagogik, Diakonie, Pflegewissenschaften … › 14 Computerarbeitsplätze mit Internetzugang und Verbindung zum Drucker › 2 Steh-Rechercheplätze › ein Gruppenarbeitsraum mit max. 20 Arbeitsplätzen › eine bequeme Lese-Couch › den Kopierer / Drucker Kontakt Themenschwerpunkte unseres Bestandes 22 Voraussetzung für die Nutzung der Bibliothek ist die persönliche Anmeldung unter Vorlage eines gültigen Personalausweises. Mit Anmeldung und Erhalt des Bibliotheksausweises wird die Benutzungsordnung der Bibliothek anerkannt. Die Benutzung der Bibliothek ist kostenfrei. Die Ausleihfrist beträgt für alle Medien 28 Tage. Nicht ausleihbar sind Präsenzbestände, Zeitschriften und Loseblatt-Werke. Eine Verlängerung der Leihfrist ist möglich (vorausgesetzt, das Medium ist von keinem anderen Nutzer vorbestellt). Die Verzugsgebühr beträgt 1 € pro Medium und angefangener Woche. > 01/12 Treffpunkt BA GEMEINSAME BIBLIOTHEK der BA Dresden und ehs Dresden Kontakt Campus Johannstadt, Haus 1, Eingang Gerokstraße 01307 Dresden Tel.: 0351 44722-410/ 0351 46902-21 E-Mail: [email protected] [email protected] Autorin Franziska Wels, M. A. Referentin Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Str. 25 in 01307 Dresden Tel./Fax: 0351 44722-203/299 E-Mail: [email protected] Mit der bundesweiten Initiative „Girls‘ Day“, ein diskutierten über und probierten sich an „(Green) IT“, Projekt des Kompetenzzentrums Technik-Diversity- Elektrotechnik, Design und Konstruktion, Sozialen Chancengleichheit e.V., gefördert durch das Bundes- Netzwerken: Von Facebook bis XING und Grafikproministerium für Bildung und Forschung (BMBF), vom grammen sowie Anwendungen für 3D-Animationen. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und „Keine Angst vor Mathe“ – so die Devise, die auch die Jugend (BMFSFJ) sowie aus Mitteln des Europäischen BA-Studentinnen den Mädchen mit auf den Weg gaben. Die fünfzehnminütigen Schnuppervorlesungen Sozialfonds, wurde eine Plattform geschaffen, die Mädchen und jungen Frauen frühzeitig Karrierewege in so der Professoren im Anschluss verfolgten die Mädchen genannten M(athematik) I(nformatik) N(aturwissenschaften) ebenso mit großer Begeisterung und erfuhren auf T(echnik)-Fächern bzw. (informations)technischen spannende Weise, welche datenschutzrechtlichen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Berufen Risiken im „Tatort Internet“ bestehen, was “Werkstoff aus grünem Holz“ ist und alles kann, wie „Virtuelle aufzeigen soll. Laut statistischem Bundesamt hat sich die Berufswahl 3D-Welten“ geschaffen werden und welche Rolle die von Mädchen und Jungen in den letzten zehn Jahren Wirtschaftsinformatik als Mittler zwischen Technik nicht sichtlich verändert. Obwohl junge Frauen und und Wirtschaft spielt. Mädchen besonders gute Schulleistungen vorweisen, entscheiden sie sich noch häufig nach überholten „Ich hätte nicht gedacht, dass die Studieninhalte Rollenbildern für typisch „weibliche Berufsfelder“. so spannend sind, dass die Zeit so schnell verfliegt… Besonders im technischen Bereich werden aber fähige Ich weiß jetzt, was ich will: ein Informatik-Studium an Nachwuchskräfte von der Wirtschaft abgefragt. Und: der BA“, sagt eine der 13-Jährigen Besucherinnen, die Frauen sind ganz klar auch Abnehmer von Technik – und sich nun schon nach einem Schüler-Praktikumsplatz bei damit sind ,,weibliche“ Betrachtungs- und Vorgehens- einem Praxispartner der BA in Dresden umsehen möchte. weisen, beispielsweise bei der Programmierung von Bei dem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa User-Interfaces von besonderer Bedeutung. Dennoch: auf dem Campus, mischten sich die Mädchen selbstselten hört man z.B. von Programmiererinnen. Mäd- verständlich unter die Studentenschaft, bevor eine chen und Frauen nutzen demnach ihre beruflichen Laborführung durch ausgewählte Labore folgte, die Möglichkeiten und Karrierechancen nicht ausreichend den „Schnuppertag“ an der Berufsakademie in Dresden aus. Mit dem Girls‘ Day sollen junge Frauen die Möglich- abrundete. keit erhalten, sich frühzeitig mit Berufswünschen zu Beim Feedback wurde klar: diese Mädchen sind nicht beschäftigen und insbesondere attraktive technische nur frühzeitig an ihrem weiteren beruflichen Werdegang Berufe kennen zu lernen. interessiert, sondern wollen ganz klar ihre Chancen Die Berufsakademie in Dresden nahm nach ihrem und Potentiale nutzen. Sie haben erkannt, dass es im Umzug auf den Campus in Dresden-Johannstadt in technischen Bereich hochinteressante Arbeitsfelder diesem Jahr wieder an der Veranstaltung teil. Auch gibt, in denen gut ausgebildete Frauen gebraucht diesmal ging es insbesondere darum, Schülerinnen im werden und innovationsfördernd sein können. ZahlreiAlter zwischen 13 und 18 Jahren für Technik zu begeis- che Beispiele auf der Website der Initiatoren des Girls‘ tern, gegebenenfalls verborgene Talente zu entdecken Day, aber auch aus dem Kreis der BA-Studentinnen und und technisch-ingenieurwissenschaftliche und infor- BA-Absolventinnen belegen, welche herausragend gute mationstechnische Studieninhalte zu beschnuppern. Leistungen Frauen in technischen Studienbereichen Unter dem Motto „Von Frauen für Frauen“ stellten erbringen können. Studentinnen der Studiengänge Holz- und HolzwerkDeutschland braucht als Innovationsstandort weiterstofftechnik, Informationstechnik, Medieninformatik und hin gut ausgebildete und engagierte Nachwuchskräfte, Wirtschaftsinformatik Projekte aus ihren Studiengängen insbesondere im technisch-naturwissenschaftlichen vor und gaben den Mädchen Tipps zu Vorkenntnissen Bereich. Zu wünschen bleibt schließlich, dass nicht nur und schulischen Entscheidungen wie z.B. die Wahl von durch den jährlichen Girls‘ Day, junge Frauen bewogen Leistungskursen im Gymnasium. werden können und den Mut finden, unabhängig von 20 Mädchen hatten sich für die Veranstaltung von Rollenbildern, ihre Talente und Fähigkeiten in ,,Mänder Schule freistellen lassen und angemeldet. Schnell nerberufen“ einzubringen. kamen sie mit den BA-Studentinnen ins Gespräch und > 01/12 Treffpunkt BA 23 Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven Wohnen Studenten, die Ihre Theorie- und Praxisphasen in Dresden absolvieren, können in den Wohnheimen des Studentenwerks Dresden wohnen. Die Bewerbung ist nach Erhalt des Zulassungsbescheides möglich. Zusammen. Wirken. Das Studentenwerk Dresden – ein wichtiger Partner der Hochschulen Das Studentenwerk Dresden bietet Service für ca. 48.000 Studierende von acht Hochschulen in Dresden, Zittau und Görlitz und für die Studierenden der Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Dresden. Getreu seinem Slogan „Zusammen. Wirken.“ versteht sich das Studentenwerk Dresden als enger Partner der Studierenden und Hochschulen. Zum Aufgabenspektrum gehören die Studienfinanzierung, Bereitstellung von Wohnraum in den Wohnheimen, Verpflegung in den Mensen und Cafeterien, Kulturförderung und internationale Austausche (Tallahassee/USA, Lyon/Frankreich, Trient/Italien). Darüber hinaus gibt es eine Sozial- und Rechtsberatung, Psychosoziale Beratungsstelle, zwei Kindertageseinrichtungen (SpielWerk und Miniforscher), die Kinderkurzzeitbetreuung Campus-Nest sowie das Campusbüro Uni mit Kind, eine Kooperationseinrichtung mit der TU Dresden. Mit seinen 564 Mitarbeitern (2011) ist das Studentenwerk Dresden das größte der vier sächsischen Allgemeiner Kontakt Studentenwerk Dresden Anstalt des öffentlichen Rechts Fritz-Löffler-Str. 18 01069 Dresden Tel.: 0351 4697-50 Fax: 0351 4718154 E-Mail: [email protected] 24 Studentenwerke. Umfassende Informationen zum Service des Studentenwerks Dresden sind im Internet unter www.studentenwerk-dresden.de zu finden. Die Geschäftsstelle des Studentenwerks Dresden ist Anlaufpunkt für viele Beratungssuchende. Hochschulgastronomie Durch die Mensa Johannstadt, die am neuen Campus Johannstadt am 16. Mai 2011 eröffnet wurde, ist das Studentenwerk Dresden in besonderer Weise in den Fokus der Studierenden der Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Dresden (BA), der Evangelischen Hochschule Dresden (ehs), der Hochschule für Bildende Künste Dresden (HfBK) und einem Teil der Fakultät Maschinenwesen der Technischen Universität Dresden (TUD) gerückt. Die Mensa in der 1. Etage des Gebäudekomplexes an der Gerokstraße verfügt über 212 Sitzplätze im Innenbereich und 42 auf der Loggia – mit Aussicht auf den inzwischen begrünten Innenhof. Das Architekturbüro Rohdecan Architekten GmbH hat eine interessante Lösung für die Mensa gefunden: Durch viele verschieden große Fenster strömt Licht ins großzügige Treppenhaus. Der Lichteinfall setzt sich in der ersten Etage fort. Selbst zwischen Saal und Speisetheke gibt es ein Fenster, das Blickbeziehungen zwischen beiden Räumen erlaubt. Das durch die Fenstergestaltung erzeugte moderne, helle Ambiente lädt Studierende und Mitarbeiter der Hochschulen zum Essen und Verweilen ein. Modernste Küchenausstattung und qualifizierte Köche bieten täglich bis zu 750 Essenportionen an, darunter zwei Komplettgerichte und Thementheken mit Pizza, Pasta, Wok und Grill. Es gibt eine Salatbar und ein Imbiss-Sortiment. An der Hipp & Tipp-Theke können sich die Mensabesucher ein Essen aus mehreren Komponenten selbst zusammenstellen. Die Mensa Johannstadt hat sich in kurzer Zeit zu einem beliebten Treff- und Kommunikationspunkt am neuen Campus entwickelt. Kontakt Kontakt: Kontakt Vermietung Anette Effner Fritz-Löffler-Straße 18 01069 Dresden Zimmer 115 Tel.: 0351 4697-615 [email protected] Servicebüro Studienfinanzierung Fritz-Löffler-Straße 18 01069 Dresden Zimmer 402/403 Tel.: 0351 4697-526 E-Mail: [email protected] Psychosoziale Beratungsstelle Fritz-Löffler-Str. 18 01069 Dresden Zimmer 129 (unten rechts) E-Mail: [email protected] Tel.: 0351 4697-693 SPRECHZEITEN Mo 09:00 - 12:00 Uhr Di 09:00 - 12:00 Uhr, 13:00 - 15:00 Uhr Mi 09:00 - 12:00 Uhr Do 09:00 - 12:00 Uhr, 13:00 - 17:00 Uhr SPRECHZEITEN Mo 09:00 - 16:00 Uhr Di 12:00 - 16:00 Uhr Mi 09:00 - 16:00 Uhr Do 09:00 - 13:00 Uhr Fr 09:00 - 15:00 Uhr SPRECHZEITEN Di 10:00 - 11:00 Uhr Do 13:00 - 14:00 Uhr Kontakt: Internationales Gästehaus Hans-Joachim Lange Hochschulstraße 50 01069 Dresden Erdgeschoss (Büro Gästehaus) Tel.: 0351 4692 -781/-780, [email protected] SPRECHZEITEN Mo – Fr 07:00 – 15:30 Uhr ANMELDEFORMULAR unter http://www.studentenwerkdresden.de/wohnen/gaestehaus_formular.html Für die BAföG-Anträge der Studierenden der Berufsakademie Sachsen ist jedoch das Landratsamt Erzgebirgskreis zuständig. Kontakt: Amt für Ausbildungsförderung Paulus-Jenisius-Straße 24 09456 Annaberg-Buchholz Tel.: 03733/831-0 Fax: 03733/831-3560 E-Mail: [email protected] SPRECHZEITEN Mo 0800 - 12:00 Uhr Di 08:00 - 18:00 Uhr Mi 08:00 - 12:00 Uhr Do 08:00 - 18:00 Uhr Fr 08:00 - 12:00 Uhr Internationales Gästehaus des Studentenwerks Dresden (Hochschulstraße 50, 01069 Dresden) Küchenleiter Enrico Möckel Tel.: 0351 44722780 E-Mail: [email protected] Die Studierenden der Berufsakademie Sachsen – Staatliche Studienakademie Dresden können auch die weiteren Beratungsangebote des Studentenwerks Dresden nutzen. Kontakt Sozialberatung Sandra Simond Fritz-Löffler-Str. 18 01069 Dresden 2. Geschoss, Zimmer 204 Tel.: 0351 4697-704 E-Mail: [email protected] Rechtsberatung Gerd Sureck Justiziar des Studentenwerks Dresden Fritz-Löffler-Str. 18 01069 Dresden 3. Geschoss, Zimmer 309 (Anmeldung Zimmer 308) Tel.: 0351 4697-809 E-Mail: [email protected] Ansprechpartnerin Kita-Anmeldung Silke Wulf Fritz-Löffler-Str. 18 01069 Dresden 2. OG, Zi. 203 Tel.: 0351 4697-703 E-Mail: [email protected] ÖFFNUNGSZEIT: 08:00 – 16:00 Uhr MITTAGESSEN: 11:00 – 14:30 Uhr ALLGEMEINE SPRECHZEITEN: Di 09:00 – 12:00 Uhr Do 13:00 – 17:00 Uhr www.studentenwerk-dresden.de > 01/12 Treffpunkt BA Psychosoziale Beratungsstelle Offene Sprechstunde zur Klärung Ihres Anliegens und Terminvergabe Kontakt: Für Studenten, die nur die Theoriephasen in Dresden absolvieren und somit nur in diesen Zeiten eine Unterkunft in Dresden benötigen, steht unser Internationales Gästehaus zur Verfügung. Mensa Johannstadt Studienfinanzierung Bei allgemeinen Fragen zur Studienfinanzierung können Sie auch die Beratung im Servicebüro des Studentenwerks Dresden in Anspruch nehmen: > 01/12 Treffpunkt BA 25 Rückblick: Offener Campus an der Berufsakademie in Dresden Ausbildungsangebot Für unsere Standorte in Senftenberg, Gröditz und Riesa suchen wir als Praxispartner hochmotivierte und teamfähige EINBlick in Bildung, die aufgeht! Studienbewerber zum Diplom-Betriebswirt/in (BA) Haben Sie Interesse? Dann stehen Ihnen unterschiedliche Wege zur Verfügung: Der klassische Weg per Post. Schicken Sie Ihre ausführliche Bewerbungsmappe mit Angabe Ihres frühstmöglichen Studienbeginns an: Ana-Katarina und Antoinette – Allianz Auszubildende ALEMANNIA TREUHAND Bewege was – Berufsausbildung bei der Allianz. Kaufleute für Versicherungen und Finanzen (m/w) Bachelor Versicherungen (m/w) Wir bieten mehr als nur Versicherung: Vielfalt, Entwicklung, Stärke, Gemeinschaft. Unsere Mitarbeiter wählen wir dabei nur aufgrund ihrer Qualifikationen und Eignung aus – unabhängig z. B. von Geschlecht, Herkunft oder einer Behinderung. Steuerberatungsgesellschaft mbH Hauptstraße 3 x 01609 Gröditz Mit Abitur oder mittlerer Reife jetzt bewerben unter www.ausbildung.allianz.de Frage unsere Azubis nach ihren Erfahrungen auf www.facebook.com/AllianzATeamAzubis Allianz Leipzig, Daniela Seifert-Winkler Tel. 0341.4010-25235 Oder per E-Mail im Format PDF oder Word an: [email protected] WIRTSCHAFTSKANZLEI DRESDEN E MS LA N DE R & K O L L E G E N WƌĂdžŝƐƉĂƌƚŶĞƌŝŶĚĞƌDƂďĞůŝŶĚƵƐƚƌŝĞ Dua Dual, al praxisnah praxisnah, ausgezeichnet – Ihr Studium bei der einzigen sächsischen Versicherung Seit nunmehr 10 Jahren sind wir anerkannter Ausbildungspartner der Berufsakademie Dresden und bilden erfolgreich Studenten zum Bachelor of Science Financial Services in der Fachrichtung Versicherungswirtschaft aus. Informieren Sie sich unter: www.wk-dresden.de und senden Sie Ihre Bewerbung an [email protected] Wir bilden aus: %DFKHORURI6FLHQFH6WXGLHQJDQJ)LQDQ]ZLUWVFKDIW )DFKULFKWXQJ9HUVLFKHUXQJ %DFKHORURI6FLHQFH:LUWVFKDIWVLQIRUPDWLN tŝƌƐŝŶĚĞŝŶĂƵĨĚĞŵ DĂƌŬƚĞƚĂďůŝĞƌƚĞƌ DƂďĞůŚĞƌƐƚĞůůĞƌ͕ĚĞƌ ĨƵƌŶŝĞƌƚĞƵŶĚůĂĐŬŝĞƌƚĞ tŽŚŶǁĂŶĚƐLJƐƚĞŵĞĂƵĨ<ƵŶĚĞŶǁƵŶƐĐŚŚĞƌƐƚĞůůƚ͘tŝƌĞŶƚǁŝĐŬĞůŶƵŶƐĞƌ ^ŽƌƚŝŵĞŶƚƐƚćŶĚŝŐǁĞŝƚĞƌ͘DŽĚĞƌŶĞWƌŽŐƌĂŵŵĞƵŶĚĞŝŶĞŵŽĚĞƌŶĞ &ĞƌƚŝŐƵŶŐnjĞŝĐŚŶĞŶƵŶƐĂƵƐ͘ /ŶƵƐĂŵŵĞŶĂƌďĞŝƚŵŝƚĚĞƌĞƌƵĨƐĂŬĂĚĞŵŝĞ^ĂĐŚƐĞŶŝŶƌĞƐĚĞŶďŝůĚĞŶ ǁŝƌĚĞŶĂĐŚĞůŽƌŽĨŶŐŝŶĞĞƌŝŶŐ;ŵͬǁͿŝŵĞƌĞŝĐŚ,ŽůnjͲƵŶĚ ,ŽůnjǁĞƌŬƐƚŽĨĨƚĞĐŚŶŝŬŝŶĚĞƌ &ĂĐŚƌŝĐŚƚƵŶŐͣDƂďĞůƵŶĚ /ŶŶĞŶĂƵƐďĂƵ͞ĂƵƐ͘ Studieninteressierte und Neugierige machten sich am Samstag, den 31. März vor Ort ein Bild vom Erfolgskonzept des zukunftsfähigen, die Praxis integrierenden Studiums an der Dresdner Studienakademie der BA Sachsen. Auf dem im Jahr 2011 eröffneten Campus präsentierten sich die Studienbereiche Ingenieurwissenschaften/ Technik, Informatik und Wirtschaftswissenschaften mit ihren insgesamt zehn Studienangeboten. Die Beteiligung zahlreicher Unternehmen erlaubte es der Berufsakademie, sich Ihren Studieninteressierten so zu zeigen, wie es ihrem Alleinstellungsmerkmal entspricht – nämlich als Einheit aus Studienakademie und Praxispartnern, aus Theorie und Praxis. Darüber hinaus konnten die begeisterten Besucher an spannenden Führungen durch die hochmodernen holz- und messtechnischen sowie medien- und informationstechnischen Labore teilnehmen. Fachvorträge der Studienangebote und Informationen zum Studienkonzept der BA, zum Studienzugang ohne Abitur, zu beruflichen Entwicklungsperspektiven und Auslandsaktivitäten rundeten das Angebot ab. Ferner informierte das Studentenwerk Dresden u.a. zu studentischen Wohnangeboten und zur Studienfinanzierung. Ein Studium an der Berufsakademie bedeutet nicht nur Studieren auf wissenschaftlichem Niveau, sondern ist ein Studium mit deutlicher Praxis-Fokussierung. Denn mit der Praxis steckt die BA unter einer Decke! Zahlreiche Unternehmen unterstützten daher die Veranstaltung vor Ort und nutzten die Gelegenheit, Ihre Arbeit als Praxispartner der Studienakademie Dresden vorzustellen und auch freie Studienplätze anzubieten. Die Unternehmen nutzten den Anlass, potentielle Nachwuchskräfte kennen zu lernen und so bot sich den Studieninteressierten gleich noch die tolle Chance, im Gespräch mit Unternehmensvertretern den Weg für eine erfolgreiche Bewerbung zu sondieren oder sogar schon Nägel mit Köpfen für den Studienbeginn im Oktober 2012 zu machen. Auffallend und gleichzeitig erfreulich war, dass die Studieninteressierten in diesem Jahr umfassend vorinformiert waren und gezielt ganz konkrete Fragen zum Bewerbungsverfahren, Studieninhalten und Studienbedingungen stellten. Beratungen durch die Professoren und Unternehmensvertreter wurden dabei von Schülern, Eltern und sonstigen Interessenten ebenso dankbar angenommen wie der Erfahrungsaustausch aus erster Hand mit den zahlreichen BA-Studentinnen und Studenten, die die Veranstaltung tatkräftig und kompetent unterstützten. Rückblickend auf einen erfolgreichen Tag der offenen Tür, hoffen wir, einen großen Teil der Interessenten im Oktober 2012 als neue Studenten an der Berufsakademie begrüßen zu können. Jetzt bewerben!$OOH,QIRVXQG)LOP XQWHUZZZVYVDFKVHQGHNDUULHUH DĞŚƌ/ŶĨŽƌŵĂƚŝŽŶĞŶƺďĞƌƵŶƐĨŝŶĚĞŶ^ŝĞƵŶƚĞƌ ǁǁǁ͘ǁĞŚƌƐĚŽƌĨĞƌ͘ĚĞ Bist du -Klasse? Wir suchen dich! Für eine Ausbildung mit Köpfchen zum/zur Bankkaufmann/-frau Bachelor of Science – Fachrichtung Bank 'LH .ODXVQHU*UXSSH LVW PLW LQVJHVDPW UXQG %HVFKlIWLJWHQ HLQHV GHU JU|WHQ LQQRYDWLYVWHQ XQG OHLVWXQJV VWlUNVWHQ8QWHUQHKPHQGHU+RO]LQGXVWULHLQ(XURSD8QVHUHHUIROJUHLFKHLQWHUQDWLRQDOH$XVULFKWXQJPDFKWXQV]X HLQHPDQJHVHKHQHQ*OREDOSOD\HUGHUGLH:HOWPlUNWHPLWTXDOLWDWLYKRFKZHUWLJHQ6FKQLWWKRO]SURGXNWHQEHOLHIHUW 8QVHUH=XNXQIWLVWHLQGHXWLJDXI:DFKVWXPDXVJHULFKWHWZRGXUFKVLFKEHUDXVDWWUDNWLYH(QWZLFNOXQJVP|JOLFKNHLWHQ LQQHUKDOEXQVHUHV8QWHUQHKPHQVELHWHQ WIR SUCHEN ANGEHENDE STUDENTEN & ABSOLVENTEN IM BEREICH MEDIENINFORMATIK Bachelor of Arts – Fachrichtung Immobilien (UIROJUHLFKLQGLH3UD[LVHLQVWHLJHQDOV%$678'(17,1EHLXQV Bewirb dich unter: www.ostsaechsische-sparkassedresden.de/karriere ,Q.RRSHUDWLRQPLWGHU%HUXIVDNDGHPLH'UHVGHQELHWHQZLU,KQHQGLH0|JOLFKNHLW]XP6WXGLXPGHU+RO]XQG +RO]ZHUNVWRIIWHFKQLNDQXQVHUHQ6WDQGRUWHQLQ6DDOEXUJ(EHUVGRUI7KULQJHQRGHU.RGHUVGRUI6DFKVHQ 1(8*,5,(*"1XW]HQ6LHGLH&KDQFHXQGLQIRUPLHUHQ6LHVLFKXQWHUZZZNODXVQHUJURXSFRPEHUXQVHUH LQGLYLGXHOOHQ1DFKZXFKVI|UGHUSURJUDPPH :LUIUHXHQXQVDXI,KUH%HZHUEXQJ .RQWDNW .ODXVQHU*UXSSH +XPDQ5HVRXUFHV 'RUHHQ:ROIUDP $P%DKQKRI 6DDOEXUJ(EHUVGRUI 7 (GRUHHQZROIUDP#NODXVQHUJURXSFRP Mit rund 50 Mitarbeitern entwickeln wir Software, mobile Applikationen und komplexe Webseiten an unseren Standorten in Hamburg und Dresden. Zu unseren Kunden zählen inzwischen über 180 Firmen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Es erwarten dich jede Menge symphatische Kollegen, spannende Aufgaben und Kaffee satt. Vergeblich suchen wirst du neurotische Chefs, Pilotenbrillen und Nachtschichten. www.eos-uptrade.de/jobs Möchtest du... Ŷ eigenverantwortlich Projekte übernehmen? Ŷ stets einen festen Ansprechpartner an deiner Seite wissen? Ŷ in einer der attraktivsten Städte Deutschlands arbeiten (Leipzig) und dazu noch ein paar Ŷ nette Annehmlichkeiten wie kostenfreie Getränke, Gleitzeit und Jobticket genießen? Autorin Franziska Wels, M. A. Referentin Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Str. 25 in 01307 Dresden Tel./Fax: 0351 44722-203/299 E-Mail: [email protected] Ja? - Dann schau doch mal hier rein: www.geomagic.de/de/unternehmen/karriere 26 > 01/12 Treffpunkt BA > 01/12 Treffpunkt BA 27 Man lernt nie aus 4. Mastertag an der Berufsakademie in Dresden öffnet Perspektiven SILTRONIC SETZT MASSSTÄBE IN SACHSEN. Siltronic AG, Freiberg Tel. + 49 3731 278-0 Fax + 49 3731 278-233 Siltronic ist einer der Weltmarktführer für Wafer aus Reinstsilicium und Partner vieler führender Chiphersteller. Wir entwickeln und produzieren Wafer mit Durchmessern bis zu 300 mm an Standorten in Europa, Asien und den USA. Das Siltronic Werk in Freiberg – ein traditionsreicher Produktionsstandort für Halbleitergrundmaterial – verfügt heute über modernste Fertigungslinien zur Herstellung von Siliciumeinkristallen und -scheiben bis 300 mm Durchmesser. Siliciumscheiben sind die Grundlage der modernen Mikroelektronik – für Computer, Mobiltelefone, Flachdisplays, Navigationssysteme und vieles mehr. www.siltronic.com Gemäß Europäischer Kommission, ist Lebenslanges Lernen definiert als “all learning activity undertaken throughout life, with the aim of improving knowledge, skills and competences within a personal, civic, social and/or employment-related perspective” . Ihre Einstiegsmöglichkeiten bei Sano: )DFKEHUDWHUPZ5LQG6FKZHLQ 7UDLQHH0DQDJHPHQWPZ 7UDLQHH6SH]LDOEHUDWXQJPZ www.rosskopf-partner.com Die Rosskopf & Partner AG ist ein international tätiges Unternehmen der Holz-und Kunststoffverarbeitung und bietet in einem spannenden Arbeitsumfeld ein Studium zum: Bachelor of Engineering für Holztechnik (m/w) Sie sind aufgeschlossen, lernbereit, teamfähig und flexibel? Sie haben Interesse an einem spannenden Aufgabengebiet, dass Sie immer wieder anregt, über den Tellerrand hinauszuschauen und haben zudem technisches Verständnis und handwerkliches Geschick? Dann bewerben Sie sich bei uns. Auf Sie wartet ein moderner, abwechslungsreicher Tätigkeitsbereich mit kurzen Entscheidungswegen, persönlichen Herausforderungen und Entwicklungschancen. Wir freuen uns von Ihnen zu hören! Senden Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen an: 28 ROSSKOPF & PARTNER AG Norman Zilian. Bahnhofstraße 16. 09573 Augustusburg-Hennersdorf. [email protected]. SHD System-Haus-Dresden GmbH als Praxispartner für Ihr Studium SHD blickt bereits auf eine lange Zeit der Betreuung von Studenten bei der Durchführung von Praxis-Arbeiten und in Diplomphasen zurück. Wir sind aus Überzeugung Praxispartner für Studierende der Fachrichtungen Wirtschaftsinformatik und Informationstechnik an der BA und bestrebt, die leistungsfähigsten Studenten nach Ihrem Abschluss zu übernehmen. > 01/12 Treffpunkt BA Die Arbeitswelt hat sich verändert. Zunächst bedingt der demografische Wandel, dass spätestens ab 2020 weniger Studierende zu erwarten sind und somit der Anteil älterer Akademiker steigen wird, die ihr akademisches Wissen erneuern und aktualisieren müssen, da der technologische und wissenschaftliche Fortschritt rasch voranschreitet. Darüber hinaus ist ein lebenslang beständiges Arbeitsverhältnis heutzutage immer seltener. Vielmehr ist es üblich, im Laufe eines Lebens die berufliche Position und ausgeübte Tätigkeit zu wechseln. Die Begriffe Lebenslanges Lernen und Weiterbildung haben deshalb seit geraumer Zeit ihren festen Platz in bildungs- und hochschulpolitischen Debatten. Wie die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) schon vor vielen Jahren feststellte, kann „ein abgeschlossenes Studium […] nicht mehr eine das ganze Berufsleben überdauernde Qualifikation bieten"1. Der seit 1999 laufende Bologna-Prozess wurde nun wiederum als neuer Anlass zur Chancenergründung wissenschaftlicher Weiterbildung – d.h. Weiterbildungsaktivitäten der Einrichtungen im tertiären Bildungsbereich – gesehen. Man sieht neue Möglichkeiten zur Verknüpfung zwischen Erstausbildung und Weiterbildung durch die Reorganisation der Studienstrukturen – besonders aber auch durch die Diskussion um Master-Programme und deren Durchlässigkeit (vgl. z.B. HRK 2007,4). Die Rückkehr zur Weiterbildung - z.B. zum Master-Studium - nach 1 HRK. Entschließung des 170. Plenums v. 12. Juli 1993 Die BLK formuliert: „Lebenslanges Lernen umfasst alles formale, nichtformale und informelle Lernen an verschiedenen Lernorten von der frühen Kindheit bis einschließlich der Phase des Ruhestands. Dabei wird 'Lernen' verstanden als konstruktives Verarbeiten von Informationen und Erfahrungen zu Kenntnissen, Einsichten und Kompetenzen". (BLK 2004, 13). Weiterbildung sind alle organisierten oder informellen Aktivitäten im Rahmen des Lebenslangen Lernens, die der Vertiefung, Erweiterung oder Erneuerung von Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten von Menschen dienen, die eine erste Bildungsphase abgeschlossen haben und in der Regel erwerbstätig waren oder in der Familie gearbeitet haben (vgl.: Nagel 2007, 3). einer zwischenzeitlichen Berufstätigkeit wird damit immer selbstverständlicher (vgl. DGWF-Empfehlungen v. 17.09.2005). Masterstudium – not for everybody Der „Mastertag“ an der Berufsakademie in Dresden ist ein Tag mit Tradition und Perspektive zugleich. Eine > 01/12 Treffpunkt BA Perspektive, um die es hier geht, ist die unserer Absolventinnen und Absolventen, aber auch die unserer Studentinnen und Studenten, im Anschluss an ihr Studium an der Berufsakademie die Möglichkeit zu haben, ein weiteres Studium aufzunehmen, sich wissenschaftlich weiterzubilden. Der BA-Abschluss macht die Absolventen zu wertvollen Mitarbeitern für die Partner-Unternehmen. Und für viele unserer Studierenden ist der Einstieg in eine verantwortungsvolle Position im Unternehmen die verlockendste, die vertrautere Alternative - vor allem nach drei Jahren intensiven Studiums. Die Statistiken zeigen: Viele – immerhin 80-90 Prozent der Absolventen der Berufsakademie nehmen dann zunächst das Angebot des Praxispartners für eine Weiterbeschäftigung an oder finden eine lukrative Anstellung in einem anderen Unternehmen. Eines der Ziele des Bologna-Prozesses: die Etablierung des berufsbefähigenden Bachelorabschlusses als Regelabschluss und die zeitnahe Bereitstellung von akademischen Nachwuchskräften, erfüllt die Berufsakademie damit in ausgezeichneter Weise. Auch künftig wird dies vorrangiges Ziel des praxisintegrierenden Studiums bleiben: akademisch gebildete Fach- und Führungskräfte – mit und für v.a. die sächsische Wirtschaft zur Verfügung zu stellen. Dennoch – wir bilden Menschen aus. Menschen, denen alle Wege offen stehen sollen. Sechs Semester BA-Studium gehen schnell vorüber. Manche, besonders gute und an (anwendungsorientierter) Forschung interessierte Absolventen möchten sich 29 Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven rendes Studium sollte überlegt getroffen ZEIGEN SIE, werden: „Will ich wirkWAS SIE lich weiterstudieren?“, DRAUF HABEN! „Bin ich bereit Zeit und … Ihr Partner auf dem Weg zum Masterabschluss! Geld zu investieren?“, Nach der Berufsakademie: „Sollte ich ein weiteres Master-Studium Masterstudiengänge (Auszug aus dem Gesamtprogramm) plus Gehalt Studium ggf. zu einem plus Unternehmenspraxis. späteren Zeitpunkt Health Care Management, MBA Palliative Care, M.Sc. Berufsintegriert. Human Communication, M.A. Präventionsmedizin, M.Sc. angehen?“, „Lohnt Alle Fachrichtungen. Kultur + Management, M.A. Unternehmensführung, MBA Deutschlandweit. sich (in meinem Fach) Logistik, MBA Verkehrsunfallforschung und Fahrzeug Jederzeit. Management Sicherheit sicherheit, M.Sc. der Master überhaupt?“. und Gesundheit bei der Arbeit, M.Sc. Wirtschaft und Recht, MBA/LL.M. Medizinrecht, LL.M. Zerstörungsfreie Prüfung, M.Sc. NDT Mögliche Argumente, die für eine Aufnahme eines Masterstudiums Das vollständige Studienprogramm finden Sie unter www.di-uni.de. sprechen sind vielfälWeitere Informationen unter: www.di-uni.de Telefon: +49 351 40470 -0 E-Mail: [email protected] tig; hingegen gibt es Telefax: +49 351 40470 -110 www.steinbeis-sibe.de aber auch einige Argumentationen, die ins Leere laufen (vgl. Abb. 1). Bedenken Sie, ein weiteres Studium ist eine Herausdirekt nach dem Studium nochmal Zeit nehmen und in Die Qual der Wahl Allein an deutschen Hochschulen gibt es laut forderung auf vielen Ebenen: Zeit, Familienplanung, einem wissenschaftlichen Thema ,,versinken“. Manche wollen im Anschluss oder später anwendungsorientiert Hochschulkompass aktuell insgesamt über 16.000 Geld, wissenschaftliches Arbeiten usw.. Ist die Entscheidung nun für ein weiterführendes forschen, manche stellen nach einigen Jahren Berufs- Studiengänge an Hochschulen, Fachhochschulen sowie tätigkeit fest, dass Bildung auch dem nutzen kann, der Kunst- und Musikhochschulen. Davon sind mehr als wissenschaftliches Studium gefallen, so gibt es eine sich bildet, indem sie den eigenen „Marktwert“ steigert 6.000 Studiengänge postgraduale Studiengänge. Das Vielzahl von Überlegungen, die dann auch noch zu und so manches Unternehmen ist bereit, diesen Wunsch Angebot neuer Bachelor- und Masterstudiengänge hat treffen sind. nach einem Aufbau- oder Erweiterungsstudium, im seit 2008 um mehr als 25 Prozent zugenommen. Diese Sinne der Investition in Bildung, die sich in bares Geld Vielzahl von Angeboten ist beides – Fluch und Segen. Und schon wieder - die Qual der Wahl: Segen ist sie, weil im Idealfall jedem Absolventen die › Vollzeit oder Teilzeit/berufsbegleitend - ggf. gemeinauszahlen kann, zu unterstützen. Insbesondere einige der älteren Semester richten Möglichkeit geboten wird, tatsächlich ein auf seine sam mit dem Praxispartner, daher ihre Aufmerksamkeit auch auf solche Überle- individuellen Interessen zugeschnittenes Studium gungen wie „Ist ein Masterstudium etwas für mich?“, aufzunehmen. Fluch ist die Angebotsmenge, weil mit › im Fernstudium oder als Direktprogramm, „Welche Voraussetzungen muss man erfüllen?“, „Welche ihr die Qual der Wahl einhergeht. Den Interessenten Angebote gibt es überhaupt und wie kommt man dann ist daher mit dem Mastertag auch eine Plattform › konsekutiv, nicht-konsekutiv2 oder weiterbildend3, an den gewünschten Studienplatz?“, „Wie kann man gegeben, die es ermöglichen soll, sich über konkrete das finanzieren?“ usw. usw. Für alle, die sich diese Studienmöglichkeiten im Anschluss an das BA-Studium › praxisnah, anwendungs- oder forschungsorientiert, und andere Fragen stellen, ist der „Mastertag“ an der zu informieren. Deshalb standen auch in diesem Jahr BA in Dresden eine Gelegenheit, einige Antworten zu wieder ausgewählte Hochschulvertreter vor Ort Rede › im Ausland oder an einer deutschen Hochschule, finden und Anregungen/Impulse zum weiteren Abwägen und Antwort. Vor der Qual der Wahl, gibt es jedoch noch einiges › in welchem Studiengang, an welcher Hochschule möglicher Zukunftswege mitzunehmen. mehr zu bedenken. Die Entscheidung für ein weiterfüh› …..? Autorin 30 Franziska Wels, M. A. Referentin Staatliche Studienakademie Dresden 2 Konsekutive Studiengänge setzen einen bestimmten BachelorAbschluss voraus (Wissen-vertiefend), während nicht-konsekutive Masterprogramme die Neuorientierung auf ein anderes Fach ermöglichen (Wissen-erweiternd bzw. „Generalisten-Studium“). Kontakt Hans-Grundig-Str. 25 in 01307 Dresden Tel./Fax: 0351 44722-203/299 E-Mail: [email protected] 3 Weiterbildende Masterstudiengänge sind häufig stark praxis- und anwendungsorientiert ausgerichtet, setzen i.d.R. Erfahrungen in einem Beruf von mindestens einem Jahr voraus und eignen sich daher besonders für berufstätige Akademiker, die sich fachnah oder fachfremd zum Bachelor- Abschluss für neue Herausforderungen in ihrem Berufsfeld, ihrem Arbeitsverhältnis bzw. auf dem Arbeitsmarkt qualifizieren möchten. Sie setzen wie nichtkonsekutive Studiengänge i.d.R. keinen Bachelorabschluss in einem bestimmten Themengebiet voraus. > 01/12 Treffpunkt BA Auch hier gibt es zahlreiche Entscheidungshilfen. Es Bachelor- und Masterstudiengängen. Ähnlich wie in den diskussion des BA-Freundeskreises am 18.04.2012 klar würde allerdings den Rahmen sprengen auf alle diese USA und England ist der Übergang von „undergraduate“ gestellt hat, dass die Durchlässigkeit für BA-Studenten Fragen detailliert einzugehen, die zudem je nach Fall zu „postgraduate“ selektiv und wettbewerblich gestaltet. zum Masterstudiengang grundsätzlich gewährleistet individuelle Antworten ergeben würden . Grundsätzlich Einen „automatischen“ Übergang vom BA-Studium in das sein muss! Das SMWK sicherte hier den Studenten und gibt es jedoch einige Überlegungen, die speziell für Master-Studium gibt es deshalb – generell – nicht. Ein Absolventen seine Unterstützung zu. Der Übergang in weiterführende und aufbauende BA-Absolventen zutreffen und auch im einführenden guter Bachelor-Abschluss ist in der Regel zwar notwendige Impulsreferat der Autorin am ,,Mastertag“ mit auf den Bedingung für die Bewerbung zu einem Master-Programm, Studienangebote muss für besonders begabte AbsolWeg gegeben wurden: Als BA-Absolvent oder -student hinreichend ist er jedoch nicht. Individuelle Einschät- ventinnen und Absolventen der Berufsakademie, die sind Sie mit der Integration der Praxis in ein wissen- zung und Bewertung von Motivation und Leistung der wissenschaftlich arbeiten wollen, grundsätzlich ermöglicht schaftliches Studium vertraut. Sie sind sozusagen Bewerber durch die einzelnen Fachbereiche ist bei der sein. Schließlich sollten die fachliche und persönliche Experten darin, wie Theorie und Praxis sich einander Auswahl für ein postgraduales Studium gängige Praxis. Qualität und das Engagement des Bewerbers im Fokus ergänzen und fördern, Sie haben drei Jahre in einem Die Hochschulen haben das Recht, im Einzelfall durch stehen. Und viele Universitäten und Fachhochschulen Unternehmen studiert, probiert, gearbeitet. Sie haben selbst festgelegte Aufnahmekriterien und -instrumente haben das erkannt und schätzen BA-Absolventen als sich gezielt für ein Studium an der Berufsakademie zu entscheiden. Ein Recht auf einen Masterstudienplatz besonders studierfähige Masterstudenten – so auch das Feedback der Hochschulvertreter, die zum Mastertag, entschieden und damit einen Weg gewählt, der Ihnen hingegen gibt es nicht, dies ist ein Privileg. Und trotzdem darf nicht einfach übergangen am 03.05.2012 vor Ort waren. Aber auch dann ist der Praxisnähe – ja sogar deren Integration – im Studium ermöglicht. Insofern bietet es sich nahezu hervorra- werden: Immer wieder und leider häufiger kommt es Zugang nicht garantiert – nochmals zur Erinnerung: gend an, ein berufsbegleitendes, ggf. weiterbildendes, vor, dass Hochschulen – entgegen der Beschlüsse der die Hochschulen haben ein Auswahlrecht, z.B. durch praxisnahes Studium in Augenschein zu nehmen. Nicht Kultusministerkonferenz (KMK) zur Gleichwertigkeit Assessments, Interviews etc. Zudem kann es durchaus umsonst hat die vom BMBF geförderte Studie „InDuS - von Diplom(BA) und BA-Bachelor-Abschlüssen, BA- passieren, dass im Vorfeld zusätzliche Module an der Hochschule absolviert werden Innovationen für die Durchlässigkeit müssen, um in bestimmte Masvon Studiengängen“ der TU Dresden Gute und schlechte Argumente für ein weiteres Studium terprogramme einzusteigen. - ergeben, dass hochschulische › Es macht mir Spaß wissenschaftlich zu arbeiten Schließlich sind Masterprogramme Studiengänge dann passfähig mit u.U. sehr spezialisiert und bauen jenen der BA sind, wenn sie eine › Ich weiß, wohin ich beruflich noch will und brauche auf bestimmte Grundkenntnisse dafür noch den Master hohe Anwendungsorientierung, auf, die ggf. nachgeholt werden berufsbegleitende Studiengestaltung › Meine Studienergebnisse sind gut bis sehr gut müssen – auch das gilt nicht nur und nach Möglichkeit Fachadäquanz › Ich bin bereit dafür Zeit und Geld zu investieren für BA-Absolventen. aufweisen. Übergänge empfiehlt die › mein Praxispartner unterstützt diesen Karriereweg Deshalb abschließend der Studie daher besonders in anwenAppell an interessierte BA-Absoldungsorientierte, fachnahe und › …. venten: Ihr Engagement ist gefragt! berufsbegleitende Studiengänge. Informieren Sie sich im Vorfeld Und am Rande bemerkt: Der › Ich habe das Gefühl der Bachelor ist kein ausreichender Abschluss gut, wägen Sie ab, ob ein weiteres Markt für berufsbegleitende Stu› Ich weiß keine Alternative/n Studium Ihnen tatsächlich berufdiengänge wächst derzeit rasant. › meine Freunde setzen alle noch einen Master drauf lichen Nutzen bringt, welches Man hat also auch auf postgradualer Masterprogramm ggf. passfähig Ebene die Genialität der Verbindung › …. ist und prüfen Sie, wie viel Sie von Beruf und Wissenschaft erkannt. Abbildung 1 bereit sind zu investieren und wie Im Übrigen wird das Bildungsministerium in den kommenden Jahren zusätzliche Mittel Absolventen grundsätzlich den Zugang zum Master Sie bei einer Bewerbung von Ihrer Qualität überzeugen für die Entwicklung solcher Studiengänge bereitstellen verwehren. Begründungen gehen hier von es handle und den Kriterien der Hochschulen genügen können. sich nicht um einen akademischen (Hochschul)Abschluss (vgl. BMBF v. 18.07.2011). bis hin zu, dass die Berufsakademie im Hochschulkom- Quellen: pass nicht gelistet ist. Dies widerspricht ganz klar dem BUNDESMINISTERIUM FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG (BMBF) Durchlässigkeit: selektiv und wettbewerblich, KMK-Beschluss vom 15.10.2004, der aussagt, dass akkre- (2011). Konferenzdokumentation: Nationale Bologna-Konferenz aber bitte fair 2011. <http://www.bmbf.de/de/16818.php> (09.05.2012). Nun denn – ist die Entscheidung gefallen und die ditierte Bachelorstudiengänge von Berufsakademien Wahl getroffen, folgt die Bewerbung. Unsere Erfah- jenen der Hochschulen hochschulrechtlich (!) gleich EUROPÄISCHE KOMMISSION (Comission of he European Commurungen zeigen immer wieder, dass BA-Bachelor- oder gestellt sind. In solchen Fällen bitten wir betroffene nities) (2001). COMMUNICATION FROM THE COMMISSION. Making a European Area of Lifelong Learning a Reality.. <http://www. Diplom(BA)-Absolventen ernüchtert, erschrocken, BA-Absolventen, sich mit uns in Verbindung zu setzen. bologna-berlin2003.de/pdf/MitteilungEng.pdf>, S. 9 (08.05.2012). demotiviert oder gar empört reagieren, wenn eine Gern stellen wir Ihnen ein Äquivalenzschreiben des Hochschule der Wahl den Zugang bzw. Übergang Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und HOCHSCHULREKTORENKONFERENZ (HRK) (1993). Die wissenzum gewünschten Masterstudiengang verwehrt oder Kunst (SMWK) aus, das diese bei Ihrem Studiengang schaftliche Weiterbildung an den Hochschulen. Entschließung des 170. Plenums vom 12. Juli 1993 <http://www.hrk.de/de/ anfordern können. An dieser Stelle darf hinzugefügt beschluesse/109_492.php> (01.08.2008). zusätzliche Qualifizierungen vom Bewerber fordert. Das deutsche Hochschulwesen orientiert sich werden, dass die sächsische Wissenschaftsministerin, hierbei jedoch am anglo-amerikanischen Vorbild mit Frau Prof. Dr. Dr. Freifrau von Schorlemer in der Podiums- > 01/12 Treffpunkt BA 31 Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven Begriffe AD: Active Directory Nebenläufige Migration Nachdem bereits seit dem Jahr 1999 Gerüchte über den Umzug der Staatlichen Studienakademie Dresden in die zuvor durch die Fakultät Informatik der Technischen Universität Dresden genutzten Gebäude existierten, wurde das Gerücht im Jahr 2011 zur Realität. Der Umzug einer Einrichtung des tertiären Bildungssektors, mit immerhin über 80 Mitarbeitern und mehr als 1000 Studenten als weitere Nutzer, umfasst nicht nur das pure Bewegen vieler Tonnen Mobiliar, sondern auch die Migration einer komplex gewachsenen, informationstechnischen Infrastruktur. Im Folgenden werden wesentliche Eckpunkte und Erkenntnisse aus diesem Vorhaben dargelegt. Cold-Migration: Verschieben einer ausgeschalteten virtuellen Maschine auf ein neues Hostsystem DFS: Distributed File System DMZ: Demilitarisierte Zone Weinbergstraße 24 Heideparkstraße 8 VPN: Virtuelles Privates Netzwerk Private Standleitung 10 Mbit/s Öffentliches Netz 10 Mbit/s a) über mehrere Monate hinweg den Betrieb dreier Standorte erlaubt b) während dieser Zeit die schrittweise, nebenläufige Migration der IT-Systemlandschaft ermöglicht. Die erste Forderung kann durch VPN-Verbindungen und verteilte Systeme erreicht werden, letztere setzt vor Allem eine genaue Ablaufplanung voraus. Um belastbare Daten für die Ablaufplanung zu gewinnen, musste zunächst ein Ist-Zustand erfasst 32 werden. Eine Tätigkeit, die, aufgrund veralteter Dokumentationen, hin und wieder an die eines Archäologen erinnert hat. In Tabelle 1 sind die wichtigsten Dienste zusammengefasst. Insgesamt musste ein Datenvolumen von 3TB, welches sich zu etwa gleichen Teilen auf Nutz- und Systemdaten aufteilt, bewegt werden. Zur Koppelung der Standorte Heideparkstraße 8 und Hans-Grundig-Straße 25 stand eine Datenleitung mit 10 MBit/s Netto-Bandbreite zur Verfügung, so dass die Bewegung der Daten schon rechnerisch einen Monat dauern sollte. Active-DirectoryForrest Informatik-Labore 2 Domänencontroller (1x physisch, 1x virtualisiert), 2 DFS-Fileserver, 2 Applikationsserver Active-DirectoryForrest Verwaltung und Management 5 Domänencontroller (2x physisch, 3x virtualisiert), 2 DFS-Fileserver, Exchange, Edge Transport, 8 Applikationsserver Netzwerk-Basisdienste DNS, DHCP, SMTPSmarthost, Spamfilter, Proxy Services MSDN-AA, Webportal Tabelle 1 Vorgehen – Forward forever Die Redundanz aller Systeme, deren Ausfall einen Show-Stopper für den Betrieb der Studienakademie darstellen würde, war das erklärte Ziel des Aufbaus des Rechenzentrums am Standort Hans-Grundig-Straße. Diese Redundanz muss im Sinne des Schichtenmodells von unten her aufgebaut werden. Deshalb wurde in Vorbereitung des Aufbaus der logischen Infrastruktur zunächst die dem entsprechende Netzwerk-Grundlage > 01/12 Treffpunkt BA auf Basis eines Virtuellen Switching Systems hergestellt. Virtuelles Switching stellt verteilte und hochverfügbare Netzwerk-Koppelelemente logisch als ein einziges Gerät dar. Durch die Inbetriebnahme der Datenverbindung zum Deutschen Forschungsnetz und das Bilden einer rudimentären DMZ durch die Installation zweier Firewalls wurde die Netzwerkstruktur an die Außenwelt angebunden. Mit dem sich anschließenden Einrichten einer VPN-Verbindung, die durch zwei IntegratedServices-Router abgewickelt wurde, konnten erste Mitarbeiter-Arbeitsplätze, in den Grenzen der verfügbaren Bandbreite der Standortverbindung, sofort in Betrieb gehen. DFS-Prestaging mit Robocopy robocopy.exe “\\quellserver\laufwk$\pfad” “zielpfad” /b /e /copyall /r:6 /xd dfsrprivate /log:robo.log /tee Listing 1 Mit steigender Anzahl an Nutzern in der Johannstadt stiegen auch die auf dieser Verbindung übertragenen Volumina schnell an. Um diese zu reduzieren, musste die Einrichtung lokaler Server für die verteilten Systeme im Intranet, wie AD und DFS, sofort folgen. Dazu wurden zunächst als Hosts für die am neuen Standort zu betreibenden Dienste sechs Rackserver, sowie ein Bladecenter mit angeschlossenem Storage-Array für die virtuelle Infrastruktur, in Betrieb genommen. Auf dieser Hardware wurden die Forrests dann um je einen Domain-Controller und einen DFS-Fileserver erweitert. Die Replikation des Active Directory erfolgte ohne besondere Vorbereitung innerhalb weniger Minuten. Für die Replikation der Inhalte des DFS wurde ein offlineprestaging (man unterschätze nie die Bandbreite von Festplatten, die in einem Auto mit Behördenkennzeichen reisen!) der Nutzdaten mit Robocopy (vgl. Listing 1) DFN Über das Zentrum für Informationsdienste aVPN-Verbindungh Ausgangslage - Archäologie Grob gesagt gliedert sich die informationstechnische Ausstattung der Staatlichen Studienakademie Dresden in fünf Bereiche: Die Infrastrukturdienste, die Verwaltungsnetze als Oberbegriff für die durch Mitarbeiter der Akademie genutzte Technik, die Informatik-Labore, die fachspezifischen Labore und das CRM-System „Campus Dual“. Campus Dual umfasst immerhin ein ganzes 19“-Rack, ist jedoch physikalisch ein großes Gerät mit Strom- und Internetanschluss. Die dort erbrachten Dienste konnten durch ein geplantes Wartungsfenster von 36 Stunden offline per LKW zum neuen Campus in der Dresdner Johannstadt umgezogen werden. Alle anderen Bereiche sind physikalisch und logisch verteilte Systeme. Natürlich konnte der Umzug nicht an einem Tag geschehen sondern musste, um die Maßgabe des Erhalts des Betriebes zu erfüllen, schrittweise, also nebenläufig, erfolgen. In Sinne der IT-Systemlandschaft bedeutete das einen länger andauernden zeitgleichen Betrieb von Arbeitsplätzen und Informatik-Laboren in den zwei alten Liegenschaften Heideparkstaße und Weinbergstraße, sowie auf dem neuen Gelände Hans-Grundig-Straße (vgl. Grafik). Damit war das Herunterfahren aller Dienste an den alten Standorten mit nachfolgender Verbringung sämtlicher Hardware zur Hans-Grundig-Straße, wie sie bei Campus Dual möglich war, keine Option. Es musste ein Vorgehensmodell gewählt werden, welches Prestaging: einer Erstreplikation vorausgehende, manuelle Kopie von Daten Öffentliches Netz 30 Mbit/s Mit Ausnahme der CRM-Software „Campus Dual“ erbringt das ZID alle studiengangübergreifenden informationstechnischen Infrastrukturdienste für die Lehre und sämtliche Dienste für die Verwaltung der Staatliche Studienakademie Dresden und entwickelt diese weiter. Zu diesen Diensten gehören das campusweite drahtlose Netzwerk, Ausstattung und Betrieb der Informatik-Labore, das Microsoft-IT-Academy-Programm und der Betrieb der öffentlichen Webdienste. Hans-Grundig-Straße 25 durchgeführt, bevor die lokalen Server in die Replikationsgruppen eingebunden wurden. Die in den Nachstunden etwas üppiger verfügbare Bandbreite der Standortverbindung wurde genutzt, um Cold-Migrations der Netzwerk-Basisdienste und Applikationsserver, die allesamt auf Basis des Hypervisors VMWare ESXi virtualisiert waren, zum neuen Campus durchzuführen. Nachdem die Nutzung der Altniederlassungen eingestellt wurde, konnten die dort noch verbliebenen Domain-Controller und Fileserver zur Hans-GrundigStraße verbracht, bzw. außer Betrieb genommen werden. Den Abschluss des logischen Umzuges bildete die Migration der Exchange-Infrastruktur, wieder über den Weg einer Replikation zu einem am neuen Standort neu installierten Exchange-Server und nachfolgender Außerbetriebnahme der Server am alten Standort. Challenges – Bandbreite, Bandbreite, Bandbreite Während das DFS beider Forrests an allen drei Standorten im Einsatz war um die Verfügbarkeit der Nutzdaten sicherzustellen, entstand eine Situation, in der das Änderungsaufkommen im DFS die Replikationsrate überstieg. Damit wurden die Inhalte des DFS inkonsistent – ein faux pas, durch den eine Abschaltung sämtlicher File-Services für einige Stunden notwendig wurde. Solche Probleme sind ein designbedingter Nachteil der Multi-Master-Replikation, wie sie bei AD und DFS Anwendung findet. Waren 10MBit/s zu langsam? Die Ursache fand sich bei den die VPN-Verbindung realisierenden Routern. Trotz hardwareunterstützter Verschlüsselung waren diese nur zu einer VPN-Bandbreite von etwa 3Mbit/s in der Lage. Das Problem konnte durch den Austausch der Router gegen schnellere Modelle verbessert, durch anschließende, gezielte Eingriffe in die Topologie der Replikationsverbindungen und die Nutzung von Traffic-Shaping behoben werden. Ein weiterer Problemfall betraf das Kopieren von VMWare-Festplattenabbildern von und auf die an die Bladecenter angeschlossenen Storage-Systeme, was trotz einer Layer2-Geschwindigkeit von 8GBit/s nur mit etwa 10Mb/s von statten ging. Trotz eingehender Analyse des Problems konnte keine Ursache ermittelt werden – auf der Hardware laufende virtuelle Server sind in der Lage, die verfügbaren Kapazitäten zu sättigen. In der Summe dauerte der Umzug der IT-Systemlandschaft der Staatlichen Studienakademie Dresden sechs Monate mit einem Personaleinsatz von bis zu vier Ingenieuren. Während dieser Zeit gab es nur einen ernstzunehmenden Ausfall, der das DFS betraf, ansonsten war die Verfügbarkeit der Kerndienste im gesamten Zeitraum, mit geringen Abstrichen in der Nutzung von IT-Academy, gegeben und somit ein Andauern des Lehrbetriebes möglich. Ausblick - Exponentiell Nachdem der Umzug nun seit einigen Wochen bewältigt ist, besteht die aktuelle Aufgabe darin, den im Netzwerkaufbau begonnenen und mit der Einrichtung > 01/12 Treffpunkt BA eines Firewall- und IPS-Clusters bereits fortgeführten Aufbau einer hochverfügbaren IT-Systemlandschaft auf dem Campus abzuschließen. Doch wenn der Regelbetrieb endlich erreicht ist, werden nach dem mooreschen Gesetz die Anforderungen schon soweit gewachsen sein, dass über den Ausbau entschieden werden muss. Autor Dipl.-Softwaretechnologe, Dipl.-Ing (BA), Thomas Nindel Leiter des Rechenzentrums Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Str. 25 in 01307 Dresden Tel./Fax: 0351 44722-446/299 E-Mail: [email protected] 33 Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven Der Countdown hat begonnen Die Überschrift ist in zweierlei Hinsicht zu verstehen. Zum einen nähert sich das Projekt dem offiziellen Ende und zum anderen hat die Einführung von Campus Dual an den Standorten begonnen. Beide Ereignisse stehen im direkten Zusammenhang und werden in diesem Newsletter näher erläutert. a. Projektstand Das Jahr 2012 begann aus Sicht der Projektgruppe mit dem Umzug der Hardware in den Serverraum unseres neuen Campus (Abbildung 1). Die Server befinden sich nunmehr in einem hochmodernen Serverraum mit redundant ausgeführter Klimaanlage und einer ausreichend dimensionierten unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV). Die Anbindung an das deutsche Forschungsnetzt garantiert entsprechend schnelle Zugriffe aller Standorte. Lehrbeauftragte über unser neues Campusmanagement System verwaltet. Wir sind in der Lage, alle wesentlichen Studiendokumente - von der Zulassungsbescheinigung bis zum Zeugnis - aus Campus Dual heraus zu drucken und wenn gewünscht, in der elektronischen Studentenakte zu hinterlegen. Die Planung von Prüfungen (Erst- und Wiederholungsprüfungen) ist an den Besuch von Lehrveranstaltungen gekoppelt, aus denen wiederum Prüfungsverfahren resultieren. Auf dieser Basis können Noten erfasst und Abschlüsse richtungen in einer Seminargruppe. Die Stichworte BA-Gesetz, Rechtssicherheit, Bologna-Konformität, Harmonisierung und Datenschutz sind dabei die entscheidenden Kriterien für die Umsetzung der Standortund Studiengangsspezifika. An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass alle Funktionen (des durch die Standorte bestätigten Leistungsverzeichnisses) der Ausschreibung im Rahmen des Projektes umgesetzt werden. Die ca. 300 Positionen des Leistungsverzeichnisses umfassen alle wesentlichen Abbildung 2: Screenshot Semesterplanung b. Einführung von Campus Dual an den Standorten Mit der Produktivsetzung der Staatlichen Studienakademie Glauchau hat die sachsenweite Einführung von Campus Dual (das sog. „Ausrollen“) bereits im letzten Jahr begonnen. Verantwortlich dafür ist Projektmitarbeiterin Frau Heike Böhme, die auch die Leitung Arbeitsgruppe Campus Dual innehat. Diese Arbeitsgruppe ist für den Betrieb, den Support und die Weiterentwicklung zuständig und löst mit dem Abschluss der Entwicklungsarbeit die Projektgruppe ab. Als zentrales Steuergremium wird, in Abstimmung Abbildung 1: Umzug der Server auf den neuen Campus Funktionell stellt sich die Situation wie folgt dar. Am Pilotstandort Dresden werden inzwischen alle Studierenden, Praxispartner und nebenberuflich tätige Autor Prof. Dr.-Ing. Frank Schweitzer Stellvertretender Direktor Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Str. 25 in 01307 Dresden Tel./Fax: 44722-200/299 E-Mail: [email protected] 34 generiert werden. Die Erstellung von Lehraufträgen ist ebenfalls in einen Gesamtprozess integriert, der beginnend bei der akademischen Struktur (entspricht der Studienordnung) über die Semesterplanung bis zum Druck der Lehraufträge führt. Alles basierend auf einer einheitlichen zentralen Datenbasis. Wir können die sogenannte „Kamenzer-Statistik“ auf „Knopfdruck“ erstellen und jederzeit aktuelle Informationen zu Studierenden oder den am Studienprozess beteiligten Personen und Institutionen erhalten. In der Testphase befinden sich derzeit eine grafische Stundenplantafel (Abbildung 2) zur Semesterplanung und die Self-Services für Studierende (Noteneinsicht, Einsicht in die Stundenpläne etc.). Hinzu kommen weitere Dokumente und Reports, die für den Studienbetrieb notwendig sind. Eine besondere Herausforderung stellen die vielen inzwischen identifizierten Sonderfälle und Standortspezifika dar. So muss zum Beispiel die Möglichkeit bestehen, Module entgegen der eigentlichen Semesterlage vorzuziehen oder nachzuholen, diverse unterschiedliche Unterschriftsrichtlinien abzubilden oder die Zusammenlegung von mehreren Studien- > 01/12 Treffpunkt BA Kernprozesse der Berufsakademie Sachsen und ermöglichen eine fast lückenlose Abbildung des studentischen Lebenszyklus inklusive des damit zusammenhängenden Lehrauftragsmanagements. Im ersten Schritt haben wir uns auf die Abbildung dieser Kernfunktionen und den damit zusammenhängenden Formularen und Reports konzentriert. Mit den verfügbaren personellen Ressourcen ist es praktisch unmöglich jede Funktion und jedes Formular, welche in den letzten 20 Jahren an den einzelnen Standorten entwickelt wurden, sofort mit der Einführung von Campus Dual für alle verfügbar zu machen. Um auch für diese Anforderungen eine Lösung anzubieten, haben wir an vielen Stellen recht flexible Funktionsbausteine und Reports zur Verfügung gestellt, mit denen diese standortspezifischen Erfordernisse abgedeckt werden können. Des Weiteren erfolgt im Lauf der nächsten Jahre selbstverständlich eine kontinuierliche Anpassung des Systems an unsere Bedürfnisse. mit der Direktorenkonferenz, zusätzlich ein Beirat gegründet, dem Mitglieder aus mehreren Akademien angehören (Abbildung 3). Dieser hat die Aufgabe, standortübergreifend Campus Dual betreffende Themen zu erörtern und entsprechende Entscheidungsvorlagen für die Direktorenkonferenz zu erarbeiten. Er erstattet der Direktorenkonferenz Bericht und fungiert ferner als Schlichter bei Interessenkonflikten zwischen den beteiligten Standorten und der AG Campus Dual. Die Einführung an den Standorten ist ein komplexer Vorgang. Neben den technischen Voraussetzungen müssen umfangreiche standortspezifische Stammdaten und Einstellungen in Campus Dual eingepflegt werden, sowie die organisatorischen Rahmenbedingungen erfüllt sein. Zu den durch die AG Campus Dual einzupflegenden Daten gehören die hauptberuflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Standorte sowie weitere recht umfangreiche Stammdaten, wie zum Beispiel die Räume, die Standortadressen oder die Blockpläne. Weitere Daten werden durch die sogenannten Key-User eingetragen. Key-User sind Verwaltungs-Mitarbeiter/innen an den Standorten, die umfangreicher geschult werden und damit über tiefergehende Kenntnisse zum Campus Management System verfügen. Neben dem Pflegen einiger standortspezifischer Stammdaten gehört es auch zu den Aufgaben der Key-User, Kollegen bei der Nutzung zu unterstützen („first-level-support“) . Des Weiteren sind sie die ersten Ansprechpartner für die AG Campus Dual, wenn es um Belange und Besonderheiten des Standorts geht. Ein sehr wichtiger Schritt ist das Einpflegen der Studienordnungen - die sogenannten akademischen Strukturen - in die Software. Dazu wurden an jedem Standort Key-User geschult und in die Handhabung eingewiesen. Inzwischen sind ca. 70 Prozent aller Studienordnungen in Campus Dual eingepflegt. Damit ist eine erste Grundlage für den Produktivstart gegeben. Die Standorte Breitenbrunn und Plauen starteten mit Campus Dual Web im April 2012. Nach diesem Schema - Beratungen mit den Verantwortlichen, Schulungen und Produktivstart - werden im Frühjahr und Sommer 2012 die restlichen Standorte an das Campus Management System angeschlossen. Innerhalb der Beratungen werden mit den Verantwortlichen konkrete Termine festgelegt und standortspezifische Regelungen erarbeitet. Neben den eigentlichen Schulungen stehen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umfangreiche Schulungsmaterialien und ein spezielles Trainingsportal zu Verfügung. Bezugnehmend auf die Überschrift bleibt zu resümieren, dass mit dem Projektende der Startschuss für die eigentliche Nutzungsphase an allen Standorten erfolgt. Dazu wünsche ich allen Beteiligten viel Erfolg. Abbildung 3: Organigramm Gremien Campus Dual > 01/12 Treffpunkt BA 35 Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven Die Kunst des Nähens Fotos: Kathrin Schmidt Historische Kostüme im Palais im Großen Garten Fabelhafte Wesen von Adriane Göhl und Antje Wiedemann 36 Wer die Hose zum Kürzen weggeben und sich beim verlockt mit verspielten Schleifen, üppigen Falten und Knöpfe annähen überwinden muss oder wer beim schimmernden Stoffen. Opulenz und Zartheit mischen Einnähen eines Reißverschlusses scheitert, der wird sich zu einem Kleidungstil, der deutlich macht, dass der die Ausstellung „Zeitsprünge“ voller Bewunderung Adel, der nicht durch körperliche Arbeit gefordert war, erkundet haben. Denn die kunstfertigen Bekleidungs- die Selbstinszenierung genoss, welche jedoch bei allem träume, die alle in mehrhundertstündiger Handarbeit verführerischen Reiz zugleich große Beschränkungen entstanden sind, dokumentieren sowohl höchste auferlegte. Die aufwändigen Unterkonstruktionen, Fertigkeit in der Erarbeitung eines Schnittes nach geschnürten Korsetts, die vielen Schichten, die übereihistorischen Vorlagen als auch eine bemerkenswerte nander zu legen und zu befestigen waren, erforderten Souveränität bei der Umsetzung. Die Kostüme zeigen eine beeindruckende Fülle an Formen, Farben, Texturen und Materialien: selbstgefärbte, bedruckte und bestickte Stoffe, Spitzen, kunstvoll hergestellte Accessoires oder Phantasiekonstrukte verführen das Auge des Betrachters und machen deutlich, dass die Haute Couture in der Mode früherer Jahrhunderte anders interpretiert wurde. Studierende der Fachrichtung Kostümgestaltung der Hochschule für Bildende Künste Dresden präsentierten zum wiederholten Male Ergebnisse aus dem Studium in den dafür bestens geeigneten Räumlichkeiten des Palais im Großen Garten. Dieser wunderbare barocke Bau wurde im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts vom sächsischen Oberlandbaumeister Johann Georg Starcke für den damaligen Kurprinzen Johann Georg III. errichtet. Er diente als Lusthaus, war also ein Ort der Vergnügungen und Festivitäten. Beim Flanieren durch die Ausstellung im Erdgeschoß wurde man unwillkürlich in diese Atmosphäre der aristokratischen Lustbarkeiten zurück versetzt. Ja, man wünschte sich, dass diese Zaubergebilde aus Stoff von leibhaftigen Menschen getragen werden, die im Gespräch vertieft durch die Räume wandeln. Wer sich auf eine kleine Phantasiereise einlassen konnte, der fand in dieser Ausstellung viele kleine Anlaufstationen, die einen Streifzug durch die Jahrhunderte ermöglichten. Claudia Aurbach zeigte ein Kostüm aus dem englischen Rokoko, das nach dem Gemälde „The honorable Frances Duncombe“ von Thomas Gainsborough im Jahr 1777 entstanden ist. Auch Adriane Göhls Kostüm der Madame de Pompadour, der Mätresse Ludwig XV. nach einem Gemälde von François Boucher aus dem Jahr 1756, und Laura Brandts Kostüm des Jean-Baptiste Grenouille, inspiriert vom Film „Das Parfum“, sind in die Epoche des Rokoko zu verorten. Ganz anschaulich wurden hier mittels Erzeugnissen der Mode einige Merkmale dieser Epoche erlebbar. Die aufwändige Robe der Madame Pompadour beispielsweise Historisches Kostüm: Mme de Pompadour von Adriane Göhl > 01/12 Treffpunkt BA ebenso wie die komplizierten Frisuren zahlreiche Hilfen – ohne Personal war der große Auftritt somit unmöglich. Die Unterkonstruktionen dieser Gewänder sah der Besucher der Ausstellung nicht und doch waren sie da, denn es gehört zu der überaus anspruchsvollen Herstellung eines Kostüms nach historischer Vorlage, dies auch so korrekt wie möglich nachzubilden. Künstlerisch-kreative Phantasie und handwerkliche Fertigkeiten sind für eine solche Aufgabe gleichermaßen gefordert. So wird auch erklärlich, dass das Studium der Kostümgestaltung ganz besondere Voraussetzungen hat – so auch eine abgeschlossene Schneiderlehre. Antje Wiedemann und Theresa Nicolai widmeten sich zwei Renaissancekostümen nach der Vorlage eines Gemäldes von Lucas Cranach, der darauf Agnes von Hessen und Kurfürst Moritz von Sachsen abbildete. Franka Ehret ließ sich zu ihrem Kostüm von der Darstellung eines Dandys Anfang des 19. Jahrhunderts inspirieren. Der Dandyismus, ein extravaganter Kleidungs- und Lebensstil, wurde durch Georges Brummell, genannt Beau Brummell initiiert. Ihm wird die legendäre Aussage „Bleibe, bis du gefallen hast, aber ziehe dich im Moment nach deinem Erfolge zurück.“ zugeschrieben. Der Dandy strebte nach einem höchst kultivierten, verfeinerten Lebensstil, der mehr sein sollte als ein modischer Kleidertrend, sondern vielmehr Resultat geistiger Unabhängigkeit war. Im Zeitalter der Männeruniformierung - Jeans oder ewig gleicher Businessanzug – könnte man sich nach einem derartig elaborierten modischen Statement der Männerwelt geradezu sehnen, müsste man nicht befürchten, dass dies in das Format einer Castingshow münden würde. Rebekka Grimms Jugendstilrobe hat Giovanni Boldini‘s Gemälde der Katherine Duer Mackay aus dem Jahr 1905 zur Vorlage. Nahezu zeitentrückt mutet diese Abendrobe des Jugendstils an, die sicherlich bei der einen oder anderen Besucherin des Semperopernballs Sehnsüchte wecken würde. Besonders reizvoll ist, dass die nach historischen Vorlagen entwickelten Kostüme mit phantastischen Kleider“skulpturen“ gemischt wurden. Diese schufen eine wunderbare – zugleich sehr heutige – Verbindung zu den musikalischen und theatralischen Ereignissen, die in diesem Palais in früheren Jahrhunderten aufwändig inszeniert, ja als Mittel der Repräsentation zelebriert wurden. Franziska Hasse und Anne-Marie Miene haben sich Oscar Wildes „Salome“ gewidmet, Sabine Schowes hat die Titania aus Shakespeares Sommernachtstraum umgesetzt, ein wundervoll transparentes Kostüm nach eigenem Entwurf. Drei weitere Kostüme für ein fiktives Tanzprojekt "Fabelhafte Wesen - Unterwasserwelt", stammen von Janette Lifzik/Theresa Nicolai, Adriane Göhl/Antje Wiedemann, Claudia Aurbach/Rebekka Grimm. Die Roben, die Frauenherzen höher schlagen lassen und auch Männer verzaubern können, waren von 6. April bis 13. Mai 2012 zu sehen. Wer durch diese Beschreibung auf den Geschmack gekommen ist, der sei auf das große Sommerfest der Bühnen- und Kostümbildner und Theaterausstatter am 21. Juli 2012 in der Güntzstraße 34 verwiesen. Hier wird der Bogen noch viel weiter gespannt - nicht nur mit Nadel und Faden. Historisches Kostüm: Katherine Duer Mackay von Rebekka Grimm Autorin Andrea Weippert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Hochschule für Bildende Künste Dresden Kontakt Sitz: Brühlsche Terrasse 1 in 01067 Dresden Post:PF 160 153 in 01287 Dresden Tel./Fax: 49 (0) 351. 49267-16/ 21 E-Mail: [email protected] Diplom: Titania von Sabine Schowe > 01/12 Treffpunkt BA 37 Leitthema: Campus Johannstadt und Perspektiven Laborbereiche Gefördert aus Mitteln der Europäischen Union der Staatlichen Studienakademie Dresden Ein Umfeld an der Studienakademie Dresden, das von sehr vielen unterschiedlichen Nutzern in Anspruch genommen wird, ist der Laborbereich. „Logisch“ - sagen die Anwender z.B. aus dem Bereich der Sprachlehre – wo sollen sonst die Kenntnisse vermittelt und vertieft werden, wenn nicht im Sprachlabor. In diesem Bereich stehen moderne multimediale Lernumgebungen, Zugriffe auf internationale muttersprachliche Nachrichten, interaktive Kommunikationsszenarien und Vieles mehr für eine qualifizierte Sprachausbildung zur Verfügung. Diese Angebote werden von den unterschiedlichen Studiengängen genutzt, um den Studierenden eine breite Plattform zur sprachlichen Weiterbildung zu bieten und eine solide Basis und die Freude am Erlernen von Sprachen zu vermitteln. Ebenso ist in diesem Bereich auch ein modernes Videokonferenzsystem verfügbar, um sich mit Partnern an unterschiedlichsten Standorten auszutauschen! Diese Variante, Arbeitsstände und Ergebnisse zu kommunizieren, stellt andere Forderungen an die handelnden Akteure als übliche Präsentationen und sollte in unserer heutigen medial geprägten Zeit durchaus trainiert werden. Multimediale Informationen spielen in unserer Welt eine immer größere Rolle. Der qualifizierte Umgang mit diesen Medien, die programmiertechnische Umsetzung geforderter Inhalte und deren technische Steuermechanismen können in den Bereichen des Multimedialabors, des MAC-Labors und des Aufnahme- / Tonstudios praktisch untersucht und in ihren unterschiedlichen Wechselwirkungen getestet werden. Dazu werden Projektaufgaben unterschiedlicher Studiengänge mit sehr differenzierten Inhalten in diesen Bereichen bearbeitet und entsprechenden Nutzerkreisen vorgestellt. Die Präsentationen der Ergebnisse können dem jeweiligen Inhalt angemessen realisiert werden. Dazu steht den Studierenden unter anderem auch ein Labor mit einem stereometrischen Rückprojektionssystem und Abbildung 2: Computervisualisierung 38 Abbildung 3: Laserpuls – mikroskopische Untersuchung Abbildung 4: Schichtenaufbau – mikroskopische Untersuchung Abbildung 5: CIM-Fabrik Modell (Quelle: Dokumentation Fa. FESTO) Abbildung 6: CIM-Fabrik real gegenständlichen Modellfabrik (CIM-Labor), die einen Teilausschnitt aus dem o.g. virtuellen Fertigungsunternehmen darstellt. Hier können im Modellmaßstab existierende Lager- und Fertigungsbereiche genutzt werden, um die Ergebnisse aus der virtuellen Umgebung real zu testen und zu vergleichen. Entsprechende hardund softwareseitige Mechanismen ermöglichen einen integrierten oder autarken Betrieb dieser Anlage. Als abschließende Anwendung in diesem Gesamtkonzept steht eine Fertigungszelle im realen Industriemaßstab zur Verfügung. Mit Hilfe dieser Fertigungszelle können ermittelte Zeiten und Vorgaben der vorangegangenen Arbeitsbereiche in wahrer Dimension dokumentiert, überprüft, korrigiert oder anderweitig ausgewertet werden. Die Nutzung dieser Systeme erfolgt selbstverständlich auch hier wieder studiengangübergreifend und auch durch andere Bildungseinrichtungen. Es konnten zum Aufbau dieser realen Fertigungstechnik Fördermittel der EU im Rahmen von EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) genutzt werden. Die Arbeit in Gruppen ermöglicht eine sehr intensive und qualifizierte Betreuung der Studierenden in den Seminaren und Praktika in diesem Bereich. Weitere interessante Speziallabore ergänzen das Studium an der Staatlichen Studienakademie Dresden inhaltlich und werden in folgenden Beiträgen näher vorgestellt. Abbildung 1: Stereoprojektionssystem entsprechender Peripherie zur Verfügung. Mit diesem System können auch Daten aus dem Bereich der Mess- und Prüftechnik als 3D-Präsentation besonders anschaulich dargestellt und ausgewertet werden. Diese vielfältigen Möglichkeiten der Datengenerierung, Teileprüfung und Präsentation werden studiengangübergreifend sowie durch unterschiedliche Bildungseinrichtungen Sachsens genutzt. Die gemeinsame Nutzung vorhandener technischer Ressourcen innerhalb spezieller Fachbereiche ist eine Bereicherung der jeweiligen Studentenschaft und der Labore, werden doch je nach Art der Bildungsstätte sehr unterschiedliche Nutzungsansätze und Methoden verfolgt. Stehen bei der einen Nutzergruppe die unmittelbar praktisch umzusetzenden Anwendungen im Vordergrund, so ist der Anspruch an anderer Stelle eher von wissenschaftlichem und grundlegendem gefertigte Holzmaus > 01/12 Treffpunkt BA Charakter. Im Endeffekt profitieren alle von der hier praktizierten Nutzung der Laborkapazitäten. Diese Spannungsbereiche auszuloten und die Motivation und Freude der Studierenden bei den jeweiligen Untersuchungen zu erhalten und zu befördern, ist eine Herausforderung, der sich die Mitarbeiter in den Laborbereichen der Staatlichen Studienakademie Dresden gern stellen. Eine über viele Jahre an der BA in Dresden aufgebaute Lernumgebung ermöglicht es den Studierenden, Erfahrungen durch Nutzung einer reinen virtuellen ERP- Systemumgebung (virtuelle Fertigungsfabrik) zu sammeln. Hier können z.B. entsprechende fertigungstechnische und logistische Abläufe in dieser Software abgebildet und ausgewertet werden. Eine weitere und neue Handlungsebene besteht in einer Autor Dipl.-Ing. (FH) Dirk Siebrecht Laborleiter Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Straße 25 in 01307 Dresden Tel./Fax: 0351 44722-441/399 E-Mail: [email protected] Lasergeschnittene Holztastatur (Quelle: Marcel Wagner) > 01/12 Treffpunkt BA 39 Aus dem Studiengeschehen Wichtige Information: BA-Studierende mit Führungsqualitäten ademie Sachsen ak fs ru Be r de en nd re ie ud St der Sozialversicherungspflicht Änderung der bisherigen Regelungen ab Was bedeutet die Neuregelu 01.01.2012 ng ab 01.01.2012? Was ist vom BA-Studieren den zu veranlassen: Der Deu tsc he Bun des tag 1. Die vol le Soz ialvers ich eru ngs pfli cht für hat am 22.12.2 011 BAÄnderungen für die Sozialv Studierende wird wieder ein ersicherungspflicht von 1. Grundsätzlich sind die Pra geführt. xispartner verpflichtet, Studierenden in praxisorien tierten dualen Studien- 2. Ab 1.1.2 die Änderungen ab 1.1.2012 selb 012 sind wie st vorzunehmen. der Beiträge zur Rentenver gängen, also auch für BA-Stu dierende, beschlossen: Erfolgt dies nicht (siehe Ent sicherung, Kranken- und Pfle geltbescheinigung, geversicherung Die Regelung stellt sicher, dass Teilnehmer an Lohnzettel), sollte sich der sowie zur Arbeitslosenversic BA-Studierende an dualen Studiengängen künftig herung zu zahlen. wieder einheitlich in der den Praxispartner wenden. Die Höhe der Beiträge bem isst sich, wie früher, Kranken- und Pflegeversicheru ng, Rentenversicherung 2. Gleiches gilt für die bis nach der Höhe des Entgelts. Entgelt ist jedwede und Arbeitsförderung (Arbei herigen Beiträge zur tslosenversicherung) Leistung des Praxispartners Kranken- und Pflegeversich . Beträgt dies nicht versicherungspflichtig sind erung. Um sicher . mehr als 325 Euro im Mon zu geh en, wir d ein e Kon at, tak trägt der Praxistaufnahme mit der Bekanntlich hatte das Bundes sozialgericht am partner alleine die Beiträge. Krankenkasse empfohlen. 1.12.2009 entschieden, das s die berufspraktischen 3. Zahlt der Praxispartner kein Phasen des praxisorientiert 3. Die privaten Zahlungen e Vergütung, so werden zur Kranken- und Pfleen dualen Studiums die von ihm zu leistenden Bei als Bestandteil des Studiums geversicherung bzw. zur stu träge zur Rentenzu werten sind. Damit dentischen Krankenund Arbeitslosenversicherung waren die Teilnehmer am dua ver sich eru ng fall en fiktiv ermittelt. weg. len Studium nicht mehr sozialversicherungspflichtig. 4. Weg en der notwendigen Beiträge zur Kra Davon waren auch die 4. Die künftige Versich nken- und erungspflicht in der KranBA-Studierenden betroffen. Pflegeversicherung sollte sich der BA-Studierende ken- und Pflegeversicheru ng bedeutet, dass Die Studierenden hatten dem mit dem Praxispartner bzw. sein nach selbst für einen die bisherige gesetzliche Fam er Krankenkasse ilienversicherung ausreichenden Kranken- und in Verbindung setzen. Pflegekostenschutz zu oder private Mitversicherung bei den Eltern nicht sorgen, etwaige Ansprüche aus der Renten- oder mehr möglich ist. insbesondere Arbeitslosenve Weitere Informationen im rsicherung fielen weg. Bundesgesetzblatt Die Neuregelung bedeutet, das Nr. 71 vom 29.12.2011 (http://www.b s die Studierenden gbl.de/Xaver/start. künftig während der gesamten xav?start bk= Bun des anzeig Dauer des Studiengangs, er_ BGB l) und im GKValso in den Praxisphasen sow Spitzenverbandsrundschreib ie den Theoriephasen en 2011/656 vom 29.12.2011 als versicherungspflichtige (dialog.gkv-spitzenverband. Beschäftigte in allen de). Zweigen der Sozialversiche rung gelten. Die Regelung dient auch der Rechtssicherheit. Sie entspricht den Stellun gnahmen der Spitzenorganisationen der Sozialvers icherung. Hinweis: Die derzeitigen Reg elungen zur Absicherung in der gesetzlich en Unfallversicherung gelten weiterhin. 40 > 01/12 Treffpunkt BA Spitzenpositionen im Mastercup 2012 Wer künftige Geschäftsführer sucht, findet diese Talente beim Exist-Prime-Cup, einem Planspielwettbewerb für Studierende von Universitäten, Hochschulen und Berufsakademien in Deutschland mit mehr als 2.500 Teilnehmern.1 Dieser Wettbewerb sensibilisiert Studierende besonders in Richtung unternehmerisches Denken, trägt zu Unternehmensgründungen bei und trainiert die ganzheitliche Führung gepaart mit gesellschaftlicher Verantwortung. Der Cup läuft unter der Regie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie als ein vierstufiger Planspielwettbewerb. Die Campus-Cups stellen die erste Stufe im Wettbewerb dar. Die besten Teams spielen in den Master-Cups (zweite Stufe) um den Einzug in die Professional-Cups (dritte Stufe). Das Finale (vierte Stufe) Unsere Gewinner: (vlnr.) Franka Reichel, Paul Sengebusch, Rocco Klinke, Jonas Mann, Katrin Paul, Maria Lange, Studenten der Matrikel 2009, Studiengang Betriebswirtschaft-Industrie Tab. 1: Master-Cup-Ranking (Quelle: http://www.exist-primecup.de/wp-content/uploads/2012/02/12-02-08_Ergebnis_MC_ Rygol.gif(16. Mai 2012)) Abb.: Ebenen des Wettbewerbes (Quelle:Prime Projekt gGmbH((2011): Exist-prime-Cup — Nachhaltig für ein besseres Gründungsklima an den Hochschulen, S.6) bestreiten die 15 besten Hochschulteams (Erst- und Zweitplatzierte sowie die drei besten Drittplatzierten der Professional-Cups).2 Studierende der Berufsakademie in Dresden haben bisher zweimal am Mastercup mit großem Erfolg teilgenommen: Einen 1. Platz erreichten 2010 die Handelsstudenten Andreas Menke und Henry Scholz; einen 3. Platz erkämpften 2011 unsere Studenten Nadine Steinhaus, Jens Lath, Christin Wolf (Studiengang Steuern/Prüfungswesen). Für den aktuellen Mastercup 2012 wurden erstmalig zwei Teams von Dresdener Industriestudenten nominiert — alle waren gespannt, wie wird der Wettbewerb mit den besten Teams von Universitäten und Hochschulen ausgehen. Im Folgendem 1 Vgl., Prime Projekt gGmbH((2011): Exist-prime-Cup — Nachhaltig für ein besseres Gründungsklima an den Hochschulen, S.6. 2 Quelle: http://www.exist-primecup.de/wettbewerb/ (13.4.2012). finden Sie die spannenden Orginalberichte der Exist Prime GmbH, die von den Wettbewerben in Lauta und Leipzig berichten.3 Master-Cup bei Rygol in Lauta am 07./08.02.2012 „Trotz einer Außentemperatur von -16 Grad haben sich 15 Teilnehmer aus 3 Hochschulen in Lauta zum Master-Cup beim bekannten Dämmstoff-Unternehmen Rygol getroffen. Zu den „todesmutigen“ gehörten die Berufsakademie in Dresden, die Freie Universität Berlin und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus.“4 „In den ersten zwei Perioden des Planspiels sicherte sich die BTU Cottbus die Poleposition, wobei in der zweiten Periode alle Aktienkurse etwas gefallen sind. Nur die FU Berlin konnte ihren Aktienkurs etwas steigern und 3 Quellen für Berichte und Fotos: Mit freundlicher Zustimmung der Prime Project GmbH, vertreten durch Herrn Thorsten Ottmüller. (im April 2012). 4 Quelle: http://www.exist-primecup.de/2012/02/master-cup-beirygol-in-lauta-am-07-08-02-2012(16. Mai 2012). > 01/12 Treffpunkt BA sich somit vom letzten auf den zweiten Platz hocharbeiten. Zum Abschluss des ersten Tages ging es dann für alle Studierenden auf eine Werksführung bei Rygol. Am nächsten Tag wurden die drei Unternehmen mit einer Adhoc Meldung aus China überrascht, in der mit einer Verknappung der seltenen Erden gedroht wurde. Die FU Berlin wusste aber mit dieser Situation gut umzugehen, traf die richtigen Entscheidungen und konnte sich mit etwas Vorsprung zur BTU Cottbus auf den ersten Rang hocharbeiten. Zwischen der BTU Cottbus und der BA in Dresden begann ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das sich auch noch durch die vierte Periode zog. In den Präsentationen gingen alle Teams auf die geforderte Umsetzung einer Corporate Social Responsibility Strategie ein. Die BA in Dresden konnte durch ihre Präsentation einen Rang aufsteigen und ist somit auchder Gesamtsieger und der Vertreter beim Professional-Cup bei der IHK zu Leipzig am 21. und 22. Juni 2012.“5 5 Quelle: http://www.exist-primecup.de/2012/02/master-cup-beirygol-in-lauta-am-07-08-02-2012 (16. Mai 2012). 41 Aus dem Studiengeschehen Praxistransfer durch studentische Projektarbeiten Unsere Teilnehmer in Leipzig: (vlnr.) Isabel Cario, Franziska Dinor, Michael Hädrich, Nicole Krist, Franziska Thiele (alle Seminargruppe BA 09ID) Master-Cup bei BMW in Leipzig am 15./16.03.2012 „Sieben Teams trafen sich an den ersten beiden frühlingshaften Tagen des Jahres bei BMW in Leipzig: das Team der Telekom/HTWK/Uni Leipzig, das Team der Universität Leipzig, die HS Zittau/Görlitz1, die Universität Potsdam, die BA in Dresden 2, die HS Merseburg1 und das zweite Mischteam der HTWK und Telekom Leipzig, insgesamt 28 Teilnehmer. Der Leiter des Recruiting BMW, Herr Sauer, hat den diesjährigen Master-Cup bei BMW Leipzig mit einem kurzen Einblick in das Unternehmen sowie das BMW-Werk Leipzig eingeleitet.“ 6 „Nach einer Einführung in das Planspiel durch die Spielleiter Prof. Dr. Gerhard Stützle und Werner Bosch gingen alle Teams schnell in ihre Entscheidungsfindung der ersten Periode. Nach dieser Periode lagen alle Teams mit einem leichten Gewinn eng zusammen. Jetzt galt es, sich von der Konkurrenz abzusetzen und in ein neues Produkt und in einen neuen Markt zu investieren. Tatsächlich sind alle sieben Unternehmen sofort in den zweiten Markt eingestiegen und boten sich dort einen harten Kampf. Nach der zweiten Periode führte Zittau/Görlitz1 vor der HS Merseburg 1. Aber natürlich war noch nichts entschieden und nach der Planung der Periode 3 gab es zum Abschluss des ersten Tages eine spannende Werksführung für alle Studierenden. Der zweite Tag begann mit einer kurzen Einführung in die Deckungsbeitragsrechnung und der Auswertung der Periode 3, in der das Team Zittau/Görlitz1 weiterhin in Führung lag. Doch die BA in Dresden war ihnen stets dicht auf den Fersen. An dieser Konstellation sollte sich auch in den Folgeperioden nichts ändern. Mit einer beeindruckenden Präsentation festigte das Zittauer Team seinen Vorsprung in der Gesamtwertung und sicherte sich damit auch den Sieg beim Master-Cup in Leipzig. Aber auch die anderen Teams haben die Jury mit ihren Präsentationen sehr beeindruckt insbe6 42 Quelle: http://www.exist-primecup.de/2012/03/master-cup-beibmw-in-leipzig-am-15-16-03-2012/(16. Mai 2012). Tab. 2. Master-Cup-Ranking (Quelle: http://www.exist-primecup.de/wp-content/uploads/ 2012/03/12-03-16_Ergebnis_MC_BMW-Leipzig.gif(16. Mai 2012)) sondere mit der Darstellung des CSR – Leitbilds. Nach Bekanntgabe der Platzierungen und der Überreichung der Teilnehmerzertifikate traten alle wohl gestimmt, mit vielen positiven Eindrücken und mit dem Gefühl, viel gelernt und erfahren zu haben, ihre Heimreise an.“7 Das Team 1 (Franka Reichel, Paul Sengebusch, Rocco Klinke, Jonas Mann, Katrin Paul, Maria Lange) der Berufsakademie in Dresden konnte am 22. Juni in Leipzig den Wettbewerb der Besten – den Professional Cup Ost – gewinnen. Unser zweites Team (Isabel Cario, Franziska Dinor, Michael Hädrich, Nicole Krist, Franziska Thiele) erreichte im Wettbewerb der insgesamt 300 Teams den 11. Platz. Dieses Ergebnis liefert einen weiteren Beweis, dass die Studierenden der Berufsakademie Dresden hervorragend für Führungsaufgaben geeignet sind, unternehmerisch Denken und Handeln und neue Herausforderungen exzellent meistern. Autoren Dr. Eberhard Zeiß Dozent Studiengang Betriebswirtschaft-Handel Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Str. 25 in 01307 Dresden Tel./Fax: 0351 44722-708/9610 E-Mail: [email protected] Wir wünschen dem Team der BA Dresden viel Erfolg, das sich, ebenso wie die HTW/TU Dresden für das Bundesfinale in Berlin am 20./21. September 2012 qualifiziert hat und suchen geeignete studentische Teams, die unsere Studienakademie beim Mastercup 2013 vertreten. Dr. Ulrich Franke Studiengangleiter Betriebswirtschaft-Industrie Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Str. 25 in 01307 Dresden Tel./Fax: 0351 44722-651/9640 E-Mail: [email protected] 7 http://www.exist-primecup.de/2012/03/master-cup-bei-bmw-inleipzig-am-15-16-03-2012/(16. Mai 2012). > 01/12 Treffpunkt BA Dr. Christine Schmidt, Studiengangsleiterin Hintergrund der demografischen Entwicklung und eigenverantwortlich bearbeitet und neben der PräsenFinanzwirtschaft – Bank: Die Vermittlung von fachlichen der PISA-Problematik entwickeln wird und inwieweit tation vor den Prüfern eine hochwertige Dokumentation Kenntnissen und das Beherrschen von Methoden ist Banken ihre Erwartungen an Bewerber überprüfen vorgelegt. Die Anwendung der im unternehmerischen primäre Aufgabe einer Bildungseinrichtung - so auch müssen bzw. welche weiteren Maßnahmen ergriffen Alltag häufigen Arbeitsmethode Projekt ermöglichte an der Berufsakademie in Dresden. Gleichzeitig stellt werden sollten, um die erforderliche Nachwuchsre- eine forschende Herangehensweise, die auch zu ein Studium eine Vorbereitung auf die komplexen und krutierung zu sichern. Fünf Köpfe mit zig Ideen und neuen Informationen und Einsichten führte - nicht sich ständig ändernden Anforderungen im Berufsleben Vorstellungen multipliziert mit einem weit gefassten nur für die Studenten. Als Auftraggeber konnte ich dar, die heute umso mehr auf die Herausbildung von Projektauftrag führten dazu, dass es sich bereits als das Arbeitsergebnis gut nutzen, so dass der Auftrag sozialen und persönlichen Kompetenzen ausgerichtet schwierig gestaltete, ein einheitliches Verständnis der sehr gut erledigt wurde. Ich hatte den Eindruck, dass sind. Eine geeignete Form diese Herausforderungen Aufgabe zu erlangen. Uns fehlten Plan und Struktur. An die Studenten sowohl methodisch wie auch inhaltlich gut zu meistern, bieten studentische Projektarbeiten diesem Punkt war die kompetente Betreuung durch zu neuen Erkenntnissen und Erfahrungen gekommen sind, weswegen ich die Projektarbeit zu fachlichen wie auch fachübergreifenempfehle beizubehalten.“ den Themen. Im Studiengang Finanzwirtschaft – Gestaltung der Praxisphasen Bank haben wir mit dem Praxismodul Jenny Rüdiger, Kim Hoang, Michael „Entwicklungen der Bankwirtschaft“ im 4. Schulze, Nick Weber: “Unser ProSemester unsere Praxispartner aufgerufen, jektteam bestand ausschließlich aus interessierende Themen zu benennen. Die BA-Studenten der Ostsächsischen Resonanz war so gut, dass zwei Themen Sparkasse Dresden. Daher hatten wir zurückgestellt wurden und erst ein Jahr das Bestreben, uns mit einem Projektspäter in Auftrag gegeben werden können. thema zu beschäftigen, welches einen Hauptanliegen der Projektarbeit war FachMehrwert für unser Unternehmen wissen mit Unternehmensrelevanz und schafft. Auf Grund der Akkreditierung Praxisorientierung zu verbinden, damit des Studienganges Finanzwirtschaftdie Studierenden und der Praxispartner Bank, die vor noch nicht allzu langer von der Projektarbeit profitieren. Zeit stattfand, entschieden wir uns, Im Praxismodul „Entwicklungen der Abbildung 1: Studentinnen und Studenten der Matrikel 2009, Studiengang Finanzwirtdie Konformität der neu entstandenen Bankwirtschaft“ haben die Studierenden schaft-Bank Anforderungen mit unserer praktischen zusätzlich zu Ihrer Tätigkeit in Ihren Kreditinstituten gemeinsam in Gruppen von vier bis fünf den Auftraggeber Prof. Dr. Löhr ungemein hilfreich. Wir Ausbildung zu betrachten. Die Projektarbeit stand demStudierenden Ihre Projekte bearbeitet. Die Themen erfuhren von ihm zwar in keiner Weise eine inhaltliche nach unter dem selbstgewählten Titel „Neuausrichtung umfassten Social Media, Stresstest in Banken, Bewer- Begleitung, jedoch erhielten wir viele Hinweise für das der Praxismodule für BA-Studenten im Rahmen der bersituation in Banken, Gestaltung der Praxisphasen und so dringend benötigte methodische Vorgehen. Durch Umstellung auf den Bachelorstudiengang“. Gerade der enge Bezug zur Praxis machte die Bearder Jugendmarkt. Zu den verschiedenen Projektarbeiten die Vermittlung methodischer Kenntnisse waren wir folgt eine kurze Zusammenfassung des Herangehens nun in der Lage die Problematik anzupacken. Wir waren beitung dieses Themas besonders interessant für uns und der Ergebnisse der studentischen Projektgruppe motiviert, weil wir stets eine klare Struktur vor Augen und wir hoffen, dass unsere Ergebnisse – zumindest zu hatten, uns aber inhaltlich eigenverantwortlich an die einem gewissen Teil – durch die Personalentwicklung sowie der Meinungen einzelner Projektauftraggeber. Lösung heranwagen konnten. Diese Motivation führte unseres Hauses umgesetzt werden.“ letztendlich zum Erfolg und somit konnten wir stolz Bewerbersituation in Banken: Mark Eberst, Katarina Komkowa, Susanne Supke, und mit viel Selbstbewusstsein am Präsentationstag Social Media Tina Kabella, Claudia Kusche, Adrian Reinke, Marleen Katharina Zippack, Anna Baumgarten: „Als wir uns unser Projektergebnis vorstellen. Die im Projekt durch die Gruppenarbeit erlangten Tarra, Stefanie Uhlig: „Die Projektarbeit bestand in der zum ersten Mal als Gruppe zusammenfanden, um uns mit dem Projekt und der möglichen Herangehensweise Erfahrungen und insbesondere die vermittelten wis- Entwicklung eines Leitfadens für die Implementierung auseinander zu setzen, befanden wir uns bildlich gespro- senschaftlichen Methoden werden uns in zukünftigen von Social Media in einer regionalen Bank. Bevor es chen in einem scheinbar undurchdringlichen Chaos, Projekten sowohl im weiteren Verlauf des Studiums als in die praktische Umsetzung ging, mussten vorerst obwohl sich bereits jedes Projektmitglied zunächst auch sicher im zukünftigen Berufsleben weiterhelfen.“ theoretische Grundlagen gelegt werden. Dabei wurden selbstständig in die Thematik eingelesen hatte. Es Prof. Dr. Löhr, Projektauftraggeber der Commerzbank schwerpunktmäßig verschiedene Plattformen betrachtet galt zu untersuchen, wie sich die Bewerbersituation AG: „Die Studenten haben eine vom Praxispartner und deren Chancen sowie Risiken aufgezeigt. Durch die für eine berufliche Erstausbildung in Banken vor dem beauftragte Aufgabe unter Nutzung der Projektmethode steigenden Nutzerzahlen der vergangenen Jahre legte > 01/12 Treffpunkt BA 43 Aus dem Studiengeschehen Autorin Dr. oec. Christine Schmidt Leiterin des Studienganges Finanzwirtschaft-Bank Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Straße 25 in 01307 Dresden Tel.:/Fax: 0351-44722-640/9640 E-Mail: [email protected] 44 beteiligten Studenten sehen wir hierbei als wichtige Erfolgsfaktoren. Das vorliegende Projektergebnis der von unserem Haus betreuten Projektarbeit halten wir für eine geeignete Grundlage, um sich als regionales Kreditinstitut strukturiert mit dem Thema "Social Media" auseinanderzusetzen." Jugendmarkt Elisa Buntzel, Paul Hillmann, Heiko Schäfer, Stephanie Schreier, Linda Wegele: „Der Jugendmarkt ist in Sachsen ein schwieriges Kundenfeld, da einerseits sinkende Kundenzahlen aufgrund des demographischen Wandels nachgewiesen werden können und anderseits das Sparverhalten bzw. die Kundenbindung instabil ist. Dennoch ist die Jugend die Kundschaft von morgen und bietet ein großes Umsatzpotential für die Bankenbranche. Aus diesem Grund setzte sich unsere Projektgruppe das Ziel, den Jugendmarkt im ostsächsischen Raum im Hinblick auf wirkungsvolle Kundengewinnungs- und Kundenbindungsinstrumente zu analysieren. Motiviert begannen wir den ostsächsischen Jugendmarkt zu charakterisieren und in seiner Entwicklung zu beobachten. Dazu gehört es, die Anforderungen der Jugendlichen klar vor Augen zu halten. Dies brachte uns erstaunliche Ergebnisse: Jugendliche legen neben dem Online-Banking sehr großen Wert auf einen engen Kontakt zu ihrem persönlichen Berater. Die aktuellen Kundengewinnungs- und Kundenbindungsinstrumente der Kreditinstitute im ostsächsischen Raum können einen guten Ansatz durch Konzepte wie „Der Jugendberater“ oder „Das Konto, das mitwächst“ vorweisen. Um jedoch eine nachhaltige Umsatzsteigerung durch erfolgreiche Kundenbindung gewährleisten zu können, bedarf es einem zukunftsorientierten Marketingmanagement. Das Projekt gab uns die Chance, unser Fachwissen auszubauen, unsere Fähigkeiten im Hinblick auf Teamarbeit und Präsentation unter Beweis zu stellen und unsere Praxispartner in ihrer Analyse des Jugendmarktes zu unterstützen. Herausforderungen, wie die regionalen Distanzen aufgrund unterschiedlicher Praxispartner oder Projektorganisation neben den Arbeitszeiten, konnten erfolgreich überwunden werden.“ Mindestanforderungen an das Risikomanagement & Stresstests Alexander Wagner, Stephanie Casper, Lisa Eggerstorff, Robert Hagedorn: „Um im Zuge der Weltwirtschaftskrise den strengen Anforderungen der Bankenaufsichten gerecht zu werden, ist auch die Sächsische Aufbaubank-Förderbank (SAB) verpflichtet die aktuelle Fassung der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) intern umzusetzen. Gerade vor dem Hintergrund der Förderbanktätigkeit wird besonders stark auf die Einhaltung von Standards im Kreditgeschäft geachtet. Da der Modulschwerpunkt > 01/12 Treffpunkt BA im vierten Semester in den Bereichen Risikomanagement und Gesamtbanksteuerung liegt, erwies sich die Umsetzung der MaRisk Novelle (3) in der SAB als optimales Projektthema für uns BA Studenten, um die Theorie mit der Praxis zu verknüpfen. Besonderes Augenmerk legten wir im Rahmen der Projektarbeit auf die Implementierung neuer Stresstestanforderungen mit der Spezialisierung auf „inverse“ Stresstests, die im Zuge der MaRisk Novelle (3) erforderlich wurden. Wir machten uns zum Vorteil, dass es aufgrund der Aktualität von inversen Stresstests noch keine Praxiserfahrung gibt, um uns frei von allen Zwängen kreativ mit der auf die SAB anzupassende Gestaltung auseinanderzusetzten. Dabei galt es, zuerst ein Grundverständnis für die Mindestanforderungen an das Risikomanagement zu entwickeln. Die Erarbeitung eines Konzepts zur Umsetzung neuer inverser Stresstests in der SAB nahm den Hauptteil der Projektarbeit ein. Um dem Projekt die nötigen Erfahrungswerte einzuhauchen, konnten wir auf die reichhaltigen Kenntnisse von Vorstandsmitgliedern, Abteilungsleitern und Mitarbeitern der Abteilung Risikomanagement und Controlling bauen. Um nie unser Ziel, dem Praxispartner so gut wie möglich bei der Umsetzung zu helfen und Lösungsansätze zu entwickeln, aus den Augen zu verlieren, kämpften wir uns gemeinsam aber auch in einsamen Stunden durch die Weiten der MaRisk. Nach vielen Diskussionen über Umsetzbarkeit, Relevanz und realistischen Darstellung und tagelangem Lesen, Analysieren und Bearbeiten der MaRisk, sowie scheinbar nicht enden wollenden Projekttreffen, waren wir sehr erleichtert, eine Punktlandung bezüglich des Abschlusses hingelegt zu haben. Resümierend ist zu sagen, dass es sich für jeden Einzelnen und auch für unseren Praxispartner gelohnt hat. Und wenn der ein oder andere unserer Projektgruppe noch ein Thema für seine Bachelorthesis sucht, dann kann er mit Sicherheit daran anknüpfen. Frau Spinger, Projektauftraggeberin der Sächsischen Aufbaubank: „Ich, als ehemalige BA-Studentin (Jahrgang 1995), finde eine derartige Projektarbeit insbesondere vor dem Hintergrund der Teamarbeit fast „revolutionär“. Diese Team-Projektarbeit unterstützt das Ziel, Studium und Praxis eng miteinander zu verknüpfen und ist sehr gut geeignet, die Studenten auf das „Leben nach dem Studium“ vorzubereiten. Aus meiner Sicht sollte die Team-Projektarbeit fester Bestandteil des BA-Lehrplanes (mit abschließender Prüfungsleistung) werden.“ Die Premiere zur Projektarbeit im neuen Bachelorjahrgang ist gut angelaufen und das Angenehme für die Zukunft - das Modul „Entwicklungen der Bankwirtschaft“ lässt aufgrund seines breit angelegten Charakters genügend Spielraum in jedem Jahr neue Projektaufträge zu definieren. Foto:: L. Sprrenge Foto nger,r, Dresd Dresd esden e en die Gruppe dabei ein besonderes Augenmerk auf das soziale Netzwerk Facebook. Die Aktualität des Themas spiegelte zudem eine Mitarbeiterbefragung in den teilnehmenden Instituten: Ostsächsische Sparkasse Dresden, MAS Finanz AG sowie Sparkasse Oberlausitz Niederschlesien und die Volksbank Raiffeisenbank Meißen Großenhain eG wider. Diese Umfrage zeigte zudem, dass sich die Mehrzahl der Mitarbeiter auch privat mit diesem Kommunikationsmittel beschäftigt und einer Umsetzung in ihrem Unternehmen gegenüber positiv gestimmt ist. Als Resultat der Projektarbeit entstand ein ausführlicher Leitfaden, welcher eine Step-by-Step-Anleitung für die Implementierung von Social Media darstellt. Um die regionalen Distanzen während der Praxisphase bewältigen zu können, nutzte das Projektteam eine selbstgegründete Facebookgruppe zur Kommunikation. Des Weiteren erfolgten vielzählige Projekttreffen, welche der Ideenfindung sowie der Besprechung von Ergebnissen dienten. Während der gesamten Projektphase standen dem Team Herr Zwiebel und Herr Richter als Projektauftraggeber stets hilfreich zur Seite. Mit einer abschließenden Präsentation wurden die Ergebnisse vorgestellt.“ Uwe Richter, Projektauftraggeber der Volksbank Raiffeisenbank Meißen Großenhain eG: „Eine projektbezogene Bearbeitung komplexer Themen halten wir prinzipiell für sehr praxisnah. Die Durchführung des Projektes im 4. Semester mit Teilnehmern verschiedener Banken hat dabei aus unserer Sicht die Ideenfindung positiv beeinflusst und den Rahmen für vorhandene Sichtweisen erweitert. Die Betreuung der Projektgruppe durch einen fachlich kompetenten Mitarbeiter des Praxispartners, die straffe Projektorganisation, aber auch einen hohen Grad an Eigeninitiative aller > 01/12 Treffpunkt BA 45 Fachwissenschaft Quo vadis Europa? Eine Polemik Den Rettungsschirmen zum Trotz lässt uns die Euro-Krise nicht los. Im Gegenteil, sie nimmt immer groteskere Formen an. Jetzt will der Bundesrechnungshof die Goldbarren der Bundesbank nachzählen lassen (Handelsblatt vom 15.5.12), dass auch ja kein Barren fehlt! Dies zeigt uns zweierlei. Erstens geht es jetzt ans Eingemachte und zweitens ist nicht nur das Vertrauen zwischen den handelnden Akteuren aus Politik und Wirtschaft stark gestört, sondern auch das Vertrauen der wirtschaftspolitischen Protagonisten untereinander. Dass es um unsere Wohlstandsgesellschaft nicht so gut bestellt ist, würden wir Deutschen gar nicht merken, wenn es nicht fast alltäglich eine neue Katastrophenmeldung zu lesen/ hören/sehen geben würde – „Weltuntergangsprogramm“ auf allen Kanälen sozusagen. Realwirtschaftlich geht es uns glänzend: niedrigste Arbeitslosigkeit seit der Wiedervereinigung, Rekordgewinne der Unternehmen und sogar die in den vergangenen Jahren sehr zurückhaltenden Gewerkschaften fordern mit neuem Selbstbewusstsein ein großes Stück vom Kuchen und zwar mit Sahnehäubchen. Wenn doch da nur die hohe Staatsverschuldung nicht wäre. Politische und ökonomische Argumente Aber heißt das jetzt, wie wir es sicherlich schon lange gewusst haben, dass die Medien mal wieder übertreiben? Natürlich tun sie das, dafür bezahlen wir Autor Dipl.-Vw. Steffen Elias Nebenberuflicher Dozent insbesondere im Bereich Geld & Währung und Wirtschaftspolitik Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Str. 25 in 01307 Dresden E-Mail: [email protected] 46 überschusses stark aufwerten und damit unsere Exporterfolge und unseren Wohlstand gefährden. Das heißt, der Euro sichert unsere ausgezeichnete internationale Wettbewerbsfähigkeit. Aufgrund der beschriebenen Abhängigkeiten betreffen uns die ökonomischen Schwierigkeiten der südeuropäischen Staaten eher langfristig und indirekt, was erklärt weshalb wir davon (noch) nichts spüren. sie ja. Allerdings steckt auch ein nicht unerheblicher wahrer Kern dahinter. Fahren Sie mal nach Portugal oder Spanien, da gibt es gerade jede Menge günstige Berechtigter Vertrauensmangel? Womit wir uns Punkt zwei, dem geschwundenen Ferienhäuschen, nur leider keine Käufer. Das liegt daran, dass ein Großteil der Einheimischen um ihre Vertrauen, zuwenden können. Dieses ist aus zwei Existenz bangt. Die Arbeitslosigkeit in Spanien beträgt Gründen besonders schwerwiegend. Erstens, die Wieüber 20%, die Jugendarbeitslosigkeit gar 50%. Wobei derherstellung enttäuschten Vertrauens ist aufwendig der von marktliberalen Ökonomen vielgescholtene und zeitintensiv. Zweitens, Vertrauen ist essentiell für Sozialstaat zumindest die ärgsten materiellen Folgen das Funktionieren unserer modernen Volkswirtschaft. abmildert und dadurch das Fass innergesellschaftlicher Das liegt an der hochgradigen Arbeitsteilung aufgrund der fortschreitenden Spezialisierung, welche ein Spannungen vor dem Überlaufen bewahrt. Ein konsequenter Egoist respektive der homo Zwischentauschmittel, sprich unser Geld, unabdingoeconomicus fragt sich natürlich, was ihn das angeht. bar macht. Nun hat sich Geld in den letzten Jahren Politisch betrachtet, fördert die gemeinsame Währung weitestgehend entstofflicht und dort, wo physische und der dadurch intensivierte europäische Binnenhandel Transaktionen stattfinden, werden bunt bedruckte eine Verbesserung der innereuropäischen Beziehungen Schuldscheine, ohne direkten materiellen Gegenwert, und eine Zunahme der wechselseitigen Abhängigkeiten. verwendet. Denn seit dem Scheitern des Bretton Woods Das bedeutet, die Währungsunion ist einer langfris- Abkommens 1973 resultiert der Wert des Geldes nicht tigen Sicherung des friedlichen Zusammenlebens in mehr aus dem dahinter stehenden Goldwert. StattEuropa sehr zuträglich. Die Politik war so erfolgreich, dessen ergibt er sich aus der relativen Knappheit der dass wir Jüngeren es gar nicht mehr anders kennen. Geldmenge in Relation zur vorhandenen Gütermenge Dies ist einerseits sehr schön aber andererseits auch und aus dem Vertrauen in die geldpolitische Führung sehr gefährlich, da Selbstverständlichkeiten schnell durch die Europäische Zentralbank (EZB). Aber liegt hier an Wert verlieren. Das kann ich auch gut in meiner die Ursache des akuten Vertrauensmangels internatiLehrpraxis beobachten. Wenn ich in einer Diskussion onaler Investoren in den Euro? das Argument der innenpolitischen Stabilisierung und Die Entstofflichung des Geldes bereitet den InvestoFriedenssicherung anführe, ernte ich im besten Fall ren sicherlich kein Kopfzerbrechen. Sie ist international skeptische Blicke und Kommentare. gängige Praxis. Bleiben noch mögliche Zweifel an der Ökonomisch betrachtet, profitiert Deutschland EZB. Diese hat in den vergangenen Monaten, langfristig sehr stark von der Eurozone. Unser Wohlstand gründet und gegen Sicherheiten fragwürdiger Bonität, ca. 1.000 auf unseren Exporterfolgen. Über die Hälfte unseres Mrd. € an Zentralbankgeld ausgegeben. Viele befürchten Einkommens generieren wir aus der Produktion für nun eine stark inflationäre Entwicklung und bangen um ausländische Märkte, fast die Hälfte davon geht nach ihr Vermögen. Dabei folgt ihre Argumentation der Logik Europa. Des Weiteren verhindert die Mitgliedschaft „mehr verfügbares Geld bei konstanter Gütermenge gleich in der Eurozone, deren Gesamtleistungsbilanz leicht höhere Preise“, d.h. Inflation. So einfach ist es jedoch negativ ist, die Aufwertung unserer Währung. Hätten nicht. Die EZB will mit diesen großzügigen Geldspritzen wir noch bzw. wieder eine nationale Währung würde vor allem Liquiditätsengpässe vermeiden und eine zu diese aufgrund des hohen deutschen Leistungsbilanz- restriktive Kreditvergabepraxis der Banken verhindern. > 01/12 Treffpunkt BA Diese sind Folge des gegenseitigen Misstrauens der Banken untereinander und des dadurch eingefrorenen Interbankenmarkts, welcher normalerweise diese Funktion übernimmt. Das heißt, solange das zusätzliche Geld nicht zu übermäßigen Nachfragewirkungen und damit verbundenen Preissteigerungen führt, ist keine erhöhte Inflation zu befürchten. Sicherlich wandelt die EZB mit dieser recht freigiebigen Geldpolitik auf einem schmalen Grat. Sie muss einerseits genug Liquidität in den Markt pumpen, um ihrer Aufgabe der Versorgung der Volkswirtschaft mit Geld gerecht zu werden. Andererseits muss sie die Geldwertstabilität sicherstellen. Doch was wäre die geldpolitische Alternative? War es nicht die zu wenig freigiebige Geldpolitik, welche den wirtschaftlichen Karren Ende der 1920er Jahre erst richtig in den Dreck gefahren hat? Der Spagat gelingt (bisher) bravourös, die Teuerung liegt aktuell minimal über den anvisierten 2%. Selbst die von manchen wieder herbeigesehnte „harte“ D-Mark war gemessen an der Entwicklung der Verbraucherpreise weniger wertstabil als es der Euro aktuell ist. Das heißt, den Vertrauensentzug der EZB anzulasten, scheint auch nicht gerechtfertigt. Woher rührt dann das Misstrauen? Notwendigkeit politischer Reformen Bei diesem Loblied auf unsere geldpolitische Führung gilt es aber dem Refrain besondere Beachtung zu schenken. Die EZB kann nur Zeit kaufen! Zeit, welche einerseits die Politik dringend benötigt, um die maroden Staatsfinanzen zu sanieren (Italien und Griechenland) und anderseits die die Banken brauchen, um ihre Bilanzen zu entlasten (Spanien). Hier liegt der Hase im Pfeffer! Das Misstrauen resultiert aus dem Zweifel an der Reformfähigkeit und -willigkeit der kriselnden Eurostaaten. Dabei stimmt mich ein Blick nach Italien optimistisch. Das durch Berlusconi moralisch und ökonomisch verwüstete Land ist Dank der staatlich eingeforderten besseren Steuermoral und der schrittweisen Reduzierung öffentlicher Verschwendung auf dem besten Weg zu einem ausgeglichenen Budget. Der Blick nach Griechenland lässt mich schaudern. Führungslos und mit einer auf Blockade eingestellten Verwaltung taumelt das Land am Abgrund. Auf europäischer Ebene hat sich einiges getan. Es wurde ein Fiskalpakt verabschiedet, welcher die Implementierung von Verschuldungsgrenzen auf Verfassungsebene vorsieht. Hierdurch ist eine höhere Budgetdisziplin der Nationalstaaten zu erwarten. Die nationale Umsetzung dieser Beschlüsse steht aber in vielen Staaten der Eurozone noch aus. Unterm Strich lohnt es sich politisch und ökonomisch für uns Deutsche in den Euro bzw. in die in ökonomischen Schwierigkeiten steckenden Euroländer zu investieren. Um die Erfolgschancen dieser Investitionen zu erhöhen, ist es sinnvoll einige Bedingungen an die Zahlungen zu knüpfen. Allerdings ist reines Sparen allein, d.h. das unreflektierte Zusammenstreichen der Staatsausgaben, sozial- und wirtschaftspolitischer Unsinn. Strukturreformen und nachhaltige Investitionen sind gefragt. Südeuropa hat sehr viel Sonne. Wir brauchen viel Energie und haben das entsprechende Know-how. Ließe sich daraus nicht was machen? Neue Fachbuchreihe „Grundwissen für Holzingenieure“ Ab Mai 2012 erscheint im Berliner LOGOS-Verlag die Buchreihe „Grundwissen für Holzingenieure“. Als Herausgeber fungieren Prof. Hänsel und Dr. Linde vom Studiengang „Holz- und Holzwerkstofftechnik“ der Berufsakademie in Dresden. Ein wichtiges Anliegen der Herausgeber ist es, fachlich ausgewiesene Autoren zu gewinnen und mit ihnen gemeinsam Bücher zu veröffentlichen, die dem speziellen Anspruch an eine Berufsakademieausbildung standhalten. Manche Fachbücher reflektieren zwar den hohen Stand der Wissenschaften, sind aber wenig für ein duales BA-Studium geeignet. Und manches Buch gleicht eher einer Werbeschrift. Es ist die Absicht der beiden Herausgeber, Bücher zu veröffentlichen, die dem interessierten Leser eine kompakte Einführung in die jeweilige Problematik geben und ihm gleichzeitig den konkreten Bezug zur Anwendung in der beruflichen Praxis aufzeigen. Dem Einsteiger werden sichere Grundkenntnisse für die Anwendung im Studium und in der betrieblichen Praxis vermittelt und für den erfahrenen Holzingenieur birgt das Buch viele Anregungen in seinem beruflichen Alltag. Insofern werden in diesen Fachbüchern konkrete und praxisrelevante Beispiele behandelt, nachvollzieh- und nachnutzbar beschrieben sein. Eine große Anzahl von Abbildungen und Beispielen wird dabei die Anschaulichkeit erhöhen und das Verständnis erleichtern. Die Anregungen und Erfahrungen für die Herausgabe der Fachbuchreihe resultieren aus den langjährigen Erfahrungen in der praktischen Ausbildung Studierender an der Berufsakademie in Dresden sowie aus verschiedenen projektbezogenen wissenschaftlichen Arbeiten. Beide Herausgeber veröffentlichen mit den ersten Bänden ihr jeweiliges Buch. Die Bände werden im Mai 2012 erscheinen und sind über den Buchhandel beziehbar. Im Band 1 wird die Problematik der methodischen Verbesserung von Produkten und Prozessen (ISBN 978-3-8325-3100-3) behandelt. Der Band 2 behandelt die Programmierung von CNC-Holzbearbeitungsmaschinen für die Stationärbearbeitung (ISBN 978-3-8325-3160-7). Demnächst, d. h. noch in diesem Jahr, werden in dieser Fachbuchreihe der Band 3 zum Thema „Fabrikplanung“ und der Band 4 zu „Strukturen und Eigenschaften von Holzwerkstoffen“ erscheinen. Autor > 01/12 Treffpunkt BA Dr.-Ing. Hans-Peter Linde Dozent Holz- und Holzwerkstofftechnik Staatliche Studienakademie Dresden Kontakt Hans-Grundig-Straße 25 in 01307 Dresden Tel./Fax: 0351 44722-712/9530 E-Mail: [email protected] 47 Fachwissenschaft Verkaufserfolg durch Preiskompetenz Wege aus der Preisfalle Was ist das für eine Welt, in der die „Geiz ist Geil!“ und die „Wir hassen teuer!“ – Mentalitäten glorifiziert werden, in der Schnäppchenjäger wie „Im Armani zum Aldi“ angesagt sind und in der am Wochenende in den Factory Outlet gefahren wird, um diverse Markenkleidung zur Hälfte des Ladenverkaufspreises zu erobern. In was für einer Welt leben wir, in der es als besonders clever gilt, seine Reifen bei eBay zu ersteigern und in der diejenigen Kunden, die nicht auf den Preis achten bereits medial als „…schön blöd“ abgestempelt werden. Woran liegt es, dass Kunden anscheinend von Tag zu Tag preissensibler, wenn nicht sogar preisaggressiver werden und ihre Ausgaben – branchenübergreifend – auf den Prüfstand stellen? Selbstkritisch hinterfragt, ist diese Tatsache hausgemacht, d.h. durch die Unternehmen selbst verursacht. Die Fakten: FAKT 1 Wo man hinschaut Preiskampfstrategien der Superlative. Jede Woche ein neues Schnäppchen, gepaart mit einer unmissverständlich sprachlichen Etikettierung des Preises (z.B. Knüller-, Sonder- oder Vorteilspreis, Preisfasten, Preishammer, Preisschnäppchen, Gele- positiv beeinflussen und infolge dessen stärkere Absatzeffekte versprechen. Neben gebrochenen Preisen werden Konsumenten zudem durch den gezielten Einsatz von Mondpreisen, durchgestrichenen Preisen und Rabattierungen zu mehr Preissensibilität erzogen. FAKT 2 Der Wertewandel bewirkt sein Übriges. Kunden von heute sehen sich stärker als jemals zuvor konkurrierenden Bedürfnissen gegenüber. Da verspricht nicht mehr allein der mobile Markenuntersatz das gewünschte Lebensglück: Erlebnis-, Reise-, Mode-, Wohn-, Technik- und Sportwelten wollen finanziert sein und machen den Geldbeutel – in Zeiten sinkender Realeinkommen – schmaler. FAKT 3 Und so verwundert es nicht, immer häufiger auf den sog. „Smart Shopper“ zu treffen. Er kauft zwar markenloyal, muss aber nicht unbedingt einer bestimmten Marke treu sein. Vielmehr ist er äußerst preissensibel und versucht, dass beste Markenangebot zum besten Preis zu erhalten. Die brachenübergreifend Abbildung 1: Die Wege aus der Preisfalle (Quelle: Deckow, 2010, S. 17) genheitspreis, Preisoffensive oder Preisgipfel). Hinzu kommt der gezielte Einsatz preisoptischer Maßnahmen: Über 73 Prozent aller Discountpreise enden auf die Endziffer 9 (z.B. 9,90 €). In der Preispsychologie wird von gebrochenen Preisen gesprochen, die aufgrund des Preisfigureneffektes die Preisanmutung des Kunden 48 abnehmenden Marken- und Händlerloyalitäten sind somit nicht unbedingt zufriedenheits-, sondern in erster Linie preisbedingt zu erklären. Im Ergebnis eröffnet die „unternehmerische Eigenkreation“ des preissensiblen Kunden existenzielle Preisfallen. Stellt sich die Frage, wo des Rätsels Lösung > 01/12 Treffpunkt BA liegt, aus diesen Preisfallen herauszukommen oder besser noch, gar nicht erst hineinzugeraten? Des Rätsel`s Lösung liegt in einer 3-stufigen Preisbildung (Abbildung 2), die zwar in der einschlägigen Fachliteratur durchweg etabliert ist, die in ihrer Umsetzung aber oftmals vor dem operativen Tagesgeschäft kapituliert. Die kostenorientierte Preisbildung hat zum Ziel, langfristig kostendeckende und renditewirksame Preise – oft unter dem Preisdruck der Konkurrenz – zu kalkulieren. Sicherlich können Preisforderungen unter bestimmten Bedingungen (z.B. zur Auftragserlangung) auch kurzfristig allein die variablen Kosten decken. Langfristig schnappt die Preisfalle allerdings zu, wenn durch die Preiskalkulation die Deckung der fixen Kosten und die Gewährleistung des unternehmerischen Gewinnes nicht sichergestellt sind. Die Kompetenz im Umgang mit den bewährten Verfahren der Unternehmensrechnung entscheidet darüber, wie erfolgreich kostenorientierten Preisfallen ausgewichen werden kann. Die wettbewerbsorientierte Preisbildung hat zum Ziel, das aktuelle Preisgebaren der Konkurrenz zu kennen und die Preisforderungen an denen der Mitwettbewerber zu orientieren. Zugegeben, eine aufwendige Angelegenheit, denn Einzelpreise, Konditionen, Rabatte, Liefer- und Zahlungsbedingungen wollen im Tagesgeschäft kontinuierlich recherchiert sein. Die wettbewerbs-orientierte Preisfalle schnappt jedoch zu, wenn dieses Wissen im Preisgespräch nicht abrufbar ist. Weder wird man auf Preiseinwände hin sachlich und kundenorientiert reagieren können, noch kann Preisgesprächen präventiv vorgebeugt werden, indem scheinbare Preis- “Nachteile“ durch ein „Mehr“ an Leistung herausgestellt werden. Die kundenorientierte Preisbildung hat schließlich zum Ziel, dem Preisverhalten einzelner Kundensegmente auf den Grund zu gehen, indem das Preisinteresse, die Preiswahrnehmung und die Preisbeurteilung dieser Kundensegmente analysiert werden. Mangelt es im Preisgespräch an diesbezüglichem Wissen, schnappt die kundenorientierte Preisfalle zu, indem betriebswirtschaftlich „gesund kalkulierte“ sowie wettbewerbsfähige Preise letztlich nicht durchgesetzt werden. Insbesondere die Kompetenz zur Preisgesprächsführung stellt mit Blick auf die Erlangung eines positiven Preisimages eine entscheidende Hürde dar: Wie setzen Verkäufer, Berater oder Vertriebler – auch höhere – Preise durch? Wie gehen sie souverän mit Rabattfragen und den Kundeneinwänden „Das ist mir Abbildung 2: Der Baukasten erfolgreicher Preisgesprächsführung (Quelle: Deckow, 2012, S. 21) zu teuer!“ und „Die Konkurrenz ist doch preiswerter!“ um? Welche Fähigkeiten besitzen sie, im Zuge der Auftragserlangung und der Rechnungserklärung, das Preis-Leistungsverhältnis in ein positives Licht zu rücken und kundenseitige Preisschocks zu vermeiden? Wie gelingt es, dass Preise erst gar nicht zum Gegenstand des Verkaufs- oder Beratungsgespräches werden? In der Preisforschung haben sich immer wieder neue Methoden und Techniken herauskristallisiert, die Berater und Verkäufer in der Preisdurchsetzung unterstützen können. Die Abbildung 2 fasst dieses Know-how in einem Baukasten der professionellen Preisgesprächsführung zusammen. Sein situationsadäquater Einsatz im Kundenkontakt verhilft zu mehr Verkaufserfolg durch Preiskompetenz: In der aktuellen Veröffentlichung „10 fabelhafte Regeln, Preisgespräche erfolgreich zu navigieren.“ sowie im Buch „Preise im Servicegeschäft erfolgreich durchsetzen“ (2010) erfahren Sie mehr darüber, wie Preisgespräche kompetent und souverän geführt werden können. Ferner liefert das Buch mit dem Preis-Kompass ein praktikables Instrument zur Wettbewerbsanalyse und führt in die Theorie und Praxis der kostenorientierten Preisbildung ein. Autorin Literatur Deckow, F.: 10 fabelhafte Regeln, Preisgespräche erfolgreich zu navigieren, 2. Auflage, D.D.V.M. Verlag, Claußnitz, 2012. Deckow, F.: Preise im Servicegeschäft erfolgreich durchsetzen, München, 2010. Diez, W.: Automobilmarketing. Navigationssysteme für neue Absatzstrategien, 5. Auflage, Landsberg/Lech, 2006. Diller, H.: Preispolitik, 4. Auflage, Stuttgart, 2008. Grey Strategic Planning: Smart Shopping. Erste Spuren einer neuen Konsumenten-Haltung, in: Marketing Journal, Heft 1, 1996, S. 10-12. Jung, H.: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 10. Auflage, München/Wien, 2006. Lüders, Ch.: Im Armani zum Aldi. Das Sparbuch für Lebenskünstler und Genießer, Frankfurt/M., 2005. Siems, F.: Preismanagement. Konzepte – Strategien – Instrumente, München, 2009. > 01/12 Treffpunkt BA Prof. Dr. Frauke Deckow Leiterin des Studienganges Mittelständische Wirtschaft Staatliche Studienakademie Glauchau Kontakt Kopernikusstraße 51 in 08371 Glauchau Tel.:/Fax: 03763 173-133/161 E-Mail: [email protected] 49 Treffen Sie uns vor Ort! Wir sind im 2. Quartal 2012 auf folgenden Bildungs- und Fachmessen: 21.-23. September 2012: Der Studiengang Agrarmanagement stellt sich vor auf der AGREDA - 10. Agrar-, Erzeuger- und Verbrauchermesse in Elsterwerda, Messe in Elsterwerda Parkplatz Hoffmann Möbel GmbH. Nähere Informationen in Kürze auf www.ba-dresden.de sowie im Veranstaltungskalender unter www.elsterwerda.de Wissenschaftliche Tagungen am Studiengang Holz- und Holzwerkstofftechnik In den vergangenen fünf Jahren konnte der Stu- und Optimierung der UV-Härtung komplexer Bauteile. diengang Holz- und Holzwerkstofftechnik im Rahmen Besonders Vertreter der Industrie bezeichneten das verschiedener Projekte im Bereich des Technologie- Konzept einer praxisnahen und dennoch wissenschafttransfers in die Industrie bzw. das Handwerk sowie lichen Ingenieurausbildung, wie sie an der Berufsakader Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen demie gelebt wird, als ausbauwürdig und notwendig seine ingenieurwissenschaftliche Leistungsfähigkeit für die Wirtschaft. In der Zeit vom 28. bis 29.11.2012 kann die Berufsakaunter Beweis stellen und weiterentwickeln. Ausdruck der gewonnen Reputation ist u.a., dass zwei wichtige demie weiterhin die Teilnehmer der 9. Internationalen holztechnologische Fachtagungen im Jahr 2012 an der Möbeltage als Gäste begrüßen. Veranstalter ist das Berufsakademie stattfinden bzw. bereits stattgefunden Institut für Holztechnologie Dresden, Co-Veranstalter haben. Vom 29. Bis 30. März 2012 war die Berufsakademie die BA Sachsen. Die Tagung steht unter der Überschrift Gastgeber des 15. Holztechnologischen Kolloquiums, „Demografischer Wandel – veränderte Kundenanfordedas traditionsgemäß vom Institut für Holz- und Papier- rungen“ und wird Vertreter aus Wissenschaft, Industrie und Handel zusammenführen, um die Herausforderuntechnik der TU Dresden veranstaltet wird. Thematisch befasste sich die Tagung mit einem gen interdisziplinär entlang der Wertschöpfungskette breiten Themenspektrum. Ausgehend von Fragen des zu diskutieren. Kombiniert ist diese Veranstaltung mit Holzeinschlags und der Holzverarbeitung in Deutsch- einem Karriere-Treff, zu dem auch Studenten der TU land über Probleme der Holzwerkstoffentwicklung und Dresden sowie der Hochschule für nachhaltige Ent-herstellung bis hin zur Bearbeitung und Veredlung wicklung (HNEE) eingeladen sind. von Holz und der Holzwerkstoffe, wurden von der angewandten bis zur Industrieforschung verschiedene Arbeiten vorgestellt. Autor Der Studiengang selbst war fachlich in kollektiven Vorträgen zu folgenden Themen vertreten: „ Einfluss verschiedener mechanischer Holzbearbeitungsverfahren auf die Verklebungsgüte von Buchenholz“ (Prof. Hänsel in Kooperation mit der ETH Zürich) sowie „Betrachtung von Prozessparametern beim Laserstrahltrennen von Sandwichplatten“ (Dr. Linde in Kooperation mit der TU Dresden). Im Rahmen von Laborrundgängen zeigten sich die Konferenzteilnehmer von der an der Berufsakademie Prof. Dr.-Ing. habil. Andreas Hänsel vorhandenen Maschinen-, Prüf- und Messtechnik Leiter des Studienganges Holz- und Holzwerkstofftechnik begeistert. Spontane fachliche Diskussionen bis hin zu Staatliche Studienakademie Dresden Möglichkeiten einer Zusammenarbeit bei der Lösung Kontakt aktueller technischer Probleme wurden erörtert, erste Hans-Grundig-Straße 25 in 01307 Dresden Projektideen konnten formuliert werden. Dazu zählt Tel.:/Fax: 0351-44722-531/9530 in der Folge beispielhaft eine Kooperation mit dem E-Mail: [email protected] IPA Fraunhofer Institut Stuttgart zur Modellierung 50 > 01/12 Treffpunkt BA 22.-23. September 2012 – mit dem Gemeinschaftsstand der Berufsakademie Sachsen auf der Messe „horizon“ in der Kongresshalle Leipzig von 10 bis 16 Uhr. Eintritt frei Nähere Informationen unter www.horizon-messe.de 29. September 2012 – IHK-Bildungsmesse in Dresden „19. Aktionstag Bildung“ IHK Bildungszentrum Dresden, Mügelner Str. 40 in 01237 Dresden von 10:00-16:00 Uhr. Stand Nr.: 305, Eintritt frei. 06. Oktober 2012 - Berufsfindungs- und Hochschulmesse 2012 - Agentur für Arbeit Halberstadt 10. November 2012 – Hochschultag im BIZ der Agentur für Arbeit Pirna 24. November 2012 – mit dem Gemeinschaftsstand der Berufsakademie Sachsen auf der Messe „stuzubi“ in Berlin, Postbahnhof - Straße der Pariser Kommune 8 in 10243 Berlin. Nähere Informationen unter www.stuzubi.de Ausbildungsmesse Erzgebirge 2012 - Das breite Spektrum der Ausbildungsmöglichkeiten im Dualen System sowie praxisnahe Studienmöglichkeiten stehen dabei im Mittelpunkt der Messen. Nähere Informationen in Kürze auf www.ba-dresden.de 22. September in Annaberg-Buchholz in der Silberlandhalle 29. September in Stollberg in der Dreifeldsporthalle 13. Oktober in Aue in der Dreifeldsporthalle des BSZ Erdmann Kircheis Darüber hinaus besuchen wir weitere regionale Hochschultage in Gymnasien, Berufsbildungszentren der Arbeitsagenturen und (Aus)Bildungsmessen in Sachsen. Nähere, aktuelle Informationen unter www.ba-dresden.de 28. SEPTEMBER 2012 – Feierliche Exmatrikulation und Absolventenball der Matrikel 2009 Am 28.09.2012 werden ca. 300 Studentinnen und Studenten der Matrikel 2009 feierlich exmatrikuliert. Die feierliche Übergabe der Diplom- und Bachelorzeugnisse findet in diesem Jahr im Rundkino, Prager Straße statt. Im Anschluss daran krönt ein gemeinsamer Absolventenball der Studiengänge im Ball- und Brauhaus Watzke den Abschluss des Studiums. Dieser wurden von den Studentenvertretern organisiert. Damit der Abschlussball für alle Beteiligten der Höhepunkt des Studiums wird, bitten wir, die Absolventen, um finanzielle Unterstützung mittels eines kleinen Geldbeitrages (Spende). Als Dankeschön drucken wir auf Wunsch gern Ihr Firmenlogo auf die Eintrittskarten oder legen Ihr Werbematerial auf den Tischen aus. Die Studenten des Matrikel 2009 möchten die Gelegenheit nutzen, Ihnen als Praxispartner für die Begleitung und Unterstützung beim Erreichen des Studienzieles zu danken! Für die wohlwollende Prüfung unseres Anliegens und die damit verbundene finanzielle Unterstützung bedanken wir uns im Voraus! Bitte spenden Sie auf folgendes Konto: Kontoinhaber: Staatliche Studienakademie Dresden KTO: 3120234760, BLZ: 850 503 00 Ostsächsische Sparkasse Dresden Verwendungszweck: Spende Absolventenball Matrikel 2009 Die Ausstellung einer Spendenbescheinigung ist auf Anfrage möglich. Bei Fragen können Sie sich gern an Karina Tanneberger (Tel.: 0176 34600528 oder karinaklinke1984@hotmail. com) wenden. Wir danken Ihnen für die Unterstützung! Studentenvertretung, Matrikel 2009 Ausblick: Heft 02/2012: Unser Versprechen — Bildung, die aufgeht! Wie können wir auch in Zukunft sicherstellen, dass wir unseren Studierenden Bildung mitgeben, die aufgeht? Wie können wir dem Umstand, „dass Studierende .. Hochschulen auch aufsuchen, weil sie ein spezifisches Milieu und eine Ausprägung von Stil und Habitus mit ihnen verbinden ... [, dass] Studium als soziale Praxis ... mehr und anderes [ist] als die Summe der vermittelten Wissensbestände und Qualifikationen“ gerecht werden; an der Berufsakademie Sachsen im Allgemeinen und an der Staatlichen Studienakademie Dresden im Besonderen? Das sind die zentralen Fragestellungen, mit denen wir uns im zweiten Heft des diesjährigen »Treffpunkt BA« auseinandersetzen werden. Dafür sind ganz unterschiedliche Szenarien denkbar: Von der einfachen Fortschreibung des Bestehenden bis hin zu wirklich „quergedachten“ Alternativen. Wir sind an allen Perspektiven und Standpunkten interessiert: Wie können und sollten wir unsere Studienangebote weiterentwickeln? Wie werden wir exzellent in dem was wir tun, wie sichern wir Exzellenz in der Lehre? Wie fördern wir das studentische Leben in unseren Häusern? Usw. usw. Wie breit wir unsere Überlegungen angelegt wissen wollen, zeigen Ihnen einige ausgewählte Schlagworte, deren Spektrum Sie gern um Ihre Gedanken und Ideen erweitern können: Technologietransfer, Studienorganisation, Studium Generale, Masterstudium, Weiterbildung, Qualitätssicherung, Internationalisierung, unterschiedliche Szenarien wettbewerbsfähiger Organisationsstruktur(en) der Berufsakademie Sachsen. Darüber hinaus sind selbstverständlich spannende Beiträge aus den bekannten Rubriken „Studiengeschehen“, „Quo Vadis“ - Absolventen berichten über ihren Weg nach dem BA-Studium usw. gern willkommen. Redaktionsschluss: 31. August 2012 Das „Call for Papers“ für Heft 2/2012 können Sie in Kürze unter www.ba-dresden.de abrufen. >>Impressum 6. Jahrgang, 1. Ausgabe ISSN: 1864-7863 Herausgeber Der Direktor Prof. Dr.-Ing. D. Kröppelin (kr) Berufsakademie Sachsen, Staatliche Studienakademie Dresden Redaktion Franziska Wels, M.A. (fw), Dr. Thomas Grassmann (tg), Kontakt Hans-Grundig-Straße 25 in 01307 Dresden E-Mail: [email protected] Telefon/Fax: 0351 44722-203/299 Korrektorat: sui generis - Sprachenservice für Englisch und Deutsch, Meike Möller Design/Satz PI | IMAGE | AGENTUR Schönherrstraße 8 in 09113 Chemnitz Fotos: Titelfoto: Lothar Sprenger, Dresden, Foto S. 15 : Lothar Sprenger, Dresden, fotolia, eigene Bestände Druck: Druckerei Wagner GmbH, Siebenlehn Druckauflage: 3.500 Erscheinungsort: Dresden Erscheinungstermin: zweimal jährlich Für die Richtigkeit der Inhalte (Texte, Bilder, Grafiken) sind die jeweiligen Autoren selbst verantwortlich. Die Redaktion und der Herausgeber übernehmen für Fehler oder Fehlinformationen keine Haftung. TREFFPUNKT BA Zeitschrift der Berufsakademie in Dresden Hans-Grundig-Straße 25 01307 Dresden Telefon: E-Mail: Internet: 0351 44722-0 [email protected] www.ba-dresden.de >