Hausarbeit im Rahmen der zweiten Staatsprüfung für das Lehramt
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Hausarbeit im Rahmen der zweiten Staatsprüfung für das Lehramt
Studienseminar Stade für das Lehramt an berufsbildenden Schulen Bahnhofstraße 5 21682 Stade fon: 04141 935-220 fax: 04141 935-250 [email protected] Hausarbeit im Rahmen der zweiten Staatsprüfung für das Lehramt an berufsbildenden Schulen im Lande Niedersachsen Thema: Integration eines Warenwirtschaftssystems in das Unternehmen „WeltKlasse Schülerfirma“ auf Basis des Multiplikatorenprinzips - ein Unterrichtsversuch in einer einjährigen Berufsfachschule - Wirtschaft - für Realschulabsolventinnen und Realschulabsolventen (Höhere Handelsschule) vorgelegt von: Studienreferendarin Dipl.-Hdl. Katja Schulz Harsefeld, 16. April 2007 Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis ........................................................................................... II Abbildungsverzeichnis ........................................................................................... III Tabellenverzeichnis ............................................................................................... III 1 Einleitung...................................................................................................... 1 2 Theoretische Grundlagen ............................................................................. 3 2.1 Schülerfirmenarbeit ............................................................................... 3 2.1.1 Abgrenzung der Schülerfirma gegenüber anderen Lernfirmen ............. 3 2.1.2 Lernziele und Qualifikationen von Schülerfirmenarbeit ......................... 4 2.1.3 Die WeltKlasse Schülerfirma................................................................. 5 2.1.4 Dimensionen kaufmännischen Handelns .............................................. 6 2.2 Warenwirtschaftssystem ....................................................................... 7 2.2.1 Aufbau eines Warenwirtschaftssystems................................................ 7 2.2.2 Folgen der Einführung eines Warenwirtschaftssystems........................ 8 2.2.3 Einsatz der Software „Lexware warenwirtschaft pro“ ............................ 9 2.3 Multiplikatorenschulung....................................................................... 10 2.3.1 Definition und Phasen der Multiplikatorenschulung............................. 10 2.3.2 Möglichkeiten und Grenzen der Multiplikatorenschulung .................... 11 2.4 Ableitung der Leitfragen für den Unterrichtsversuch ........................... 13 3 Planung der Unterrichtseinheit ................................................................... 14 3.1 Analyse des Bedingungsfeldes ........................................................... 14 3.1.1 Analyse der schülerspezifischen Lehr- und Lernbedingungen ............ 14 3.1.2 Situation der Referendarin .................................................................. 15 3.1.3 Organisatorische Rahmenbedingungen .............................................. 15 3.1.4 Curriculare Vorgaben .......................................................................... 16 3.2 Didaktische Überlegungen zur Konzeption der Unterrichtseinheit ...... 17 3.2.1 Analyse des Themas in Verbindung mit Auswahl und Reduktionsentscheidungen ................................................................. 17 3.2.2 Überblick über die Struktur der Unterrichtseinheit „Einführung eines Warenwirtschaftssystems“ .................................................................. 20 3.2.3 Zielentscheidungen ............................................................................. 22 3.2.4 Methoden- und Medienentscheidungen .............................................. 23 3.2.5 Geplante Unterrichtsverläufe............................................................... 25 4 Durchführung und Auswertung des Unterrichtsversuchs ........................... 27 4.1 Schulung der Multiplikatoren durch die Lehrerin ................................. 27 4.2 Schulung der Klasse durch die Multiplikatoren.................................... 31 5 Reflexion der Unterrichtseinheit in Bezug auf die Leitfragen ...................... 34 6 Fazit und Ausblick ...................................................................................... 40 Literaturverzeichnis............................................................................................... 42 Anhangverzeichnis................................................................................................ 44 I Abkürzungsverzeichnis AB Arbeitsblatt bzw. beziehungsweise ca. cirka EA Einzelarbeit FK Fachkompetenz GA Gruppenarbeit i. d. R. in der Regel L Lehrerin LIM Lernen im Modell LAM Lernen am Modell LSG Lehrer-Schüler-Gespräch LV Lehrervortrag M Multiplikatoren Min. Minuten MK Methodenkompetenz MS Microsoft PA Partnerarbeit S Schülerinnen und Schüler S. Seite SA Schüleraktivität SK Sozialkompetenz SV Schülervortrag u. a. unter anderem u. U. unter Umständen v. a. vor allem vgl. vergleiche WWS Warenwirtschaftssystem z. B. zum Beispiel II Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Gegenüberstellung von Lernbüro, Übungsfirma und Juniorenfirma ... 3 Abbildung 2: Gegenstandsbezogene Dimensionen kaufmännischen Handelns ..... 7 Abbildung 3: Die vier Ebenen eines Warenwirtschaftssystems und ihre Wechselwirkungen ............................................................................ 8 Abbildung 4: Das Schneeballsystem..................................................................... 11 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen ........................................... 5 Tabelle 2: Darstellung der Makrostruktur "Einführung eines Warenwirtschaftssystems" .................................................................... 21 Tabelle 3: Geplanter Unterrichtsverlauf ................................................................ 26 III 1 Einleitung Im Bereich der schulischen Lernfirmenarbeit1 haben sich drei verschiedene Modelle im Laufe der Jahre etabliert, die aus curricularer Sicht als gleichwertig angesehen werden. Zu diesen drei Modellen gehören die Übungsfirma, das Lernbüro und die Juniorenfirma. Laut TRAMM hat jedes der Modelle spezifische Möglichkeiten, aber auch spezifische Grenzen. TRAMM geht sogar in der Aussage soweit, dass diese Abgrenzung die grenzüberschreitende Optimierung durch Kombination oder durch voneinander Lernen verhindert.2 Dem Modell der Juniorenfirma kann auch die Schülerfirma zugeordnet werden. Besondere Kritikpunkte an diesem Modell sind die Vernachlässigung der Systemperspektive und die mangelnde systematische Relevanz des Geschehens.3 Um diesen Bereich in der Schülerfirmenarbeit zu stärken, müssen die beiden Ebenen Lernen im Modell (LIM) und Lernen am Modell (LAM) im Unterricht in den Vordergrund rücken. Beim LIM bearbeiten die Schülerinnen und Schüler operative und strategische wirtschaftliche Aufgaben- und Problemstellungen und entwickeln dabei ihre Handlungskompetenz und ihr Fachwissen. Beim LAM sollen die Lernenden transferfähiges Wissen und übertragbare Kompetenzen erwerben. Charakteristisch für dieses Lernen sind die begriffliche Reflexion und die Systematisierung der Erfahrungen.4 Ein grundsätzliches Problem der Schülerfirmenarbeit ist also die Dominanz der Routinearbeiten. Die operativen Entscheidungen dominieren und lassen dabei die strategische Ebene in den Hintergrund treten. Um das LAM und den strategischen Aspekt des LIM zu stärken und damit auch die Qualität der Schülerfirmenarbeit zu verbessern, ist es sinnvoll, ein Warenwirtschaftssystem (WWS) zu integrieren. Das WWS reduziert den Zeitbedarf für Routinearbeiten, wie z. B. das Erstellen von Rechnungen, und unterstützt die strategische Entscheidungsfindung, wie z. B. die Sortimentsgestaltung, mit Hilfe von verschiedenen Auswertungsfunktionen. Das LAM wird ebenfalls durch den Einsatz eines WWS ermöglicht, da die Arbeit in Schülerfirmen im Gegensatz zu Wirtschaft-Live-Projekten über mehrere Jahre fortgesetzt wird. Im Laufe der Jahre entsteht ein umfassender und schlüssiger Datenkranz, der mit dem WWS dokumentiert und verwaltet wird. Mit diesem Datenkranz kann eine begriffliche Reflexion unterstützt werden und die in der Schülerfirma gemachten Erfahrungen können an den im WWS abgebildeten Prozessen systematisiert werden. 1 2 3 4 Der Begriff Lernfirma wurde durch REETZ (1986) geprägt und umfasst alle Arten von Modellunternehmen. Vgl. Tramm, Tade/Ukena, Thomas (2005), S. 12. Vgl. Tramm, Tade/Ukena, Thomas (2005), S. 11. Vgl. Tramm, Tade/Ukena, Thomas (2005), S. 17; Tramm, Tade (2003a), S. 11. 1 WWS werden routinemäßig in der freien Wirtschaft, besonders im Handel, eingesetzt. Das Gleiche gilt für den Einsatz von Multiplikatorenschulungen. Sie sind ein weit verbreitetes Instrument, um im Bereich der Weiterbildung Kosten zu sparen. Jeder Arbeitnehmer kann in seinem Berufsleben in die Lage versetzt werden, die Funktion eines Multiplikators übernehmen zu müssen. Deshalb scheint diese Schulungsmethode sinnvoll zu sein, um in einer Schülerfirma eingesetzt zu werden. Charakteristisch für die Schülerfirmenarbeit ist das Zeigen von Initiative und Verantwortung bei der Arbeit im Team.5 Gerade diese Anforderungen sind u. a. Voraussetzung für das Gelingen einer Multiplikatorenschulung. Ob es allerdings aus pädagogischer Sicht sinnvoll ist, eine aus der Wirtschaft stammende Schulungsmethode einzusetzen, ist fraglich. Wie eine Multiplikatorenschulung im schulischen Bereich gestaltet sein sollte, inwieweit sich eine Multiplikatorenschulung auf die Motivation der Schülerinnen und Schüler auswirkt, welche Kompetenzen gefördert werden und ob die Einführung eines WWS ein geeignetes Thema für diese Schulungsmethode ist, sollen in dieser Arbeit geklärt werden. Um dies zu überprüfen werden im Kapitel 2 die theoretischen Grundlagen dargelegt. Hierzu gehören die Abgrenzung von Schülerfirmen zu anderen Modellunternehmen und die dort zu erreichenden Lernziele und Qualifikationen. In diesem Zusammenhang wird die WeltKlasse Schülerfirma vorgestellt. Die drei Dimensionen kaufmännischen Handelns, die mit einem WWS abgebildet werden können, bilden die Überleitung zu den Ausführungen zum WWS. Hier wird darauf eingegangen, wie ein WWS aufgebaut ist und welche Folgen die Einführung eines solchen Systems hat. Im Anschluss wird die zentrale Methode der Multiplikatorenschulung dieses Unterrichtsversuchs beschrieben und ihre Möglichkeiten und Grenzen erläutert. Das schon in der Einleitung beschriebene Problem wird abschließend mit der Formulierung von Leitfragen konkretisiert. In Kapitel 3 wird die Unterrichtseinheit geplant. Anschließend wird im vierten Kapitel die Durchführung des Unterrichtsversuchs beschrieben und ausgewertet. In Kapitel 5 erfolgt die Reflexion der Unterrichtseinheit in Bezug auf die Leitfragen. Abschließend wird in Kapitel 6 ein Fazit des Unterrichtsversuchs gezogen und ein Ausblick in Bezug auf die kontinuierliche Fortführung des Einsatzes des WWS in der WeltKlasse Schülerfirma gegeben. 5 Vgl. Tramm, Tade/Ukena, Thomas (2005), S. 11. 2 2 Theoretische Grundlagen 2.1 Schülerfirmenarbeit 2.1.1 Abgrenzung der Schülerfirma gegenüber anderen Lernfirmen TRAMM unterscheidet zwischen drei Arten von Lernfirmen. Es handelt sich dabei um das Lernbüro, die Übungsfirma und die Juniorenfirma. Diese drei Modelle werden in unterschiedlichen Bildungszusammenhängen benutzt. Vorwiegend sind sie in der schulischen und betrieblichen Berufsbildung, in der Anpassungsfortbildung und in der beruflichen Rehabilitation zu finden.6 Systematisch lassen sich diese drei Modelle durch den Modus der Abbildung von Geldund Güterströmen und durch die Art der Darstellung der Marktkontakte voneinander abgrenzen.7 Die folgende Darstellung verdeutlicht diese Unterschiede. LERNBÜRO ÜBUNGSFIRMA JUNIORENFIRMA FIKTIVE Produkt- und Geldströme FIKTIVE Produkt- und Geldströme REALE Produkt- und Geldströme + + + FIKTIVE Außenkontakte REALE Außenkontakte REALE Außenkontakte LERNBÜRO ÜBUNGSFIRMA JUNIORENFIRMA Abbildung 1: Gegenüberstellung von Lernbüro, Übungsfirma und Juniorenfirma (Quelle: Tramm, Tade/Gramlinger, Franz (2002), S. 3) Das Lernbüro hat keinen Kontakt mit der realen Umwelt. Sowohl die Außenkontakte als auch die Produkt- und Geldströme sind fiktiv. Die äußere Dynamik hängt von der durch den Lehrer gestalteten fiktiven Umwelt ab. Im Gegensatz zum Lernbüro arbeitet die Übungsfirma innerhalb einer realen Umwelt. Sämtliche Außenkontakte finden innerhalb des Übungsfirmenringes zwischen den verschiedenen Übungsfirmen statt. Allerdings sind hierbei die Produkt- und Geldströme immer noch fiktiv. Durch die realen Außenkontakte wird das System Übungsfirma dynamischer. Die Juniorenfirma ist das dynamischste System. Es zeichnet sich durch reale Außenkontakte sowie reale Produkt- und Geldströme aus. 6 7 Vgl. Tramm, Tade (2003a), S. 6 f. Vgl. Tramm, Tade (2003a), S. 7. 3 Wirtschaft-Live-Projekte und damit auch Schülerfirmen8 werden nach dieser Unterscheidung in die Kategorie der Juniorenfirmen eingeordnet, da sie ebenfalls reale Produkt- und Geldströme sowie reale Außenkontakte bieten. Die Form der Schülerfirma ist häufiger an Schulen anzutreffen, während die Juniorenfirma häufig in der betrieblichen Ausbildung favorisiert wird. NOLTE ergänzt die Merkmale noch zusätzlich durch die tatsächliche Übernahme von Verantwortung und durch die echte Finanzbuchhaltung.9 Gerade diese fünf Merkmale führen dazu, dass die Schülerfirmenarbeit von Schülerinnen und Schülern hauptsächlich mit positiven emotionalen und sozialen Assoziationen, wie z. B. Steigerung des Selbstvertrauens, Übernahme von Verantwortung, Sammeln von Erfahrungen in der Teamarbeit und für den künftigen Beruf10, charakterisiert wird. 2.1.2 Lernziele und Qualifikationen von Schülerfirmenarbeit Das Schülerfirmenkonzept basiert auf dem didaktischen Prinzip der Handlungsorientierung. Es ist darauf ausgerichtet, Lernen und Arbeiten so zu organisieren, dass die Schülerinnen und Schüler befähigt werden, selbstverantwortlich ganzheitliche, komplexe Aufgabenstellungen und zukünftige Lebenssituationen zu bewältigen. Der Erwerb von Handlungskompetenz wird als Leitidee in den Rahmenrichtlinien für die einjährige Berufsfachschule Wirtschaft für Realschulabsolventinnen und Realschulabsolventen (Höhere Handelsschule) dargestellt. „Handlungskompetenz entfaltet sich in den Dimensionen Sachund Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und Selbstkompetenz. Kommunikative Kompetenz und Lernkompetenz erwachsen aus einer ausgewogenen Entwicklung der drei grundlegenden Dimensionen“11. Laut GEYER ist es möglich, folgende Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen in der Schülerfirmenarbeit zu erreichen. 8 9 10 11 Wirtschaft-Live-Projekte sind Projekte im klassischen Sinne, die einen definierten Anfang und ein festgelegtes Ende haben. Sie beginnen am Schuljahresanfang und werden im Gegensatz zu Schülerfirmen am Ende des Schuljahres wieder aufgelöst. Schülerfirmen werden häufig über mehrere Jahre mit verschiedenen Klassen fortgeführt. In dieser Arbeit geht es um eine Schülerfirma. Vgl. Nolte, Margareta (2003a), S. 154 f. Vgl. Nolte, Margareta (2003a), S. 272. Zitiert nach Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2005), S. 1. 4 Handlungskompetenz − Analyse und Entscheidungsfähigkeit (konkrete Fragestellungen analysieren, Handlungsalternativen entwickeln und selbstständig [oder im Team] Probleme lösen) Soziale Kompetenz − Bereitschaft zur Kommunikationsfähigkeit − Bereitschaft zur Teamfähigkeit − Fähigkeit, Kritik zu üben und Kritik auszuhalten − Verantwortungsbewusstsein (z. B. im Umgang mit Geld und Materialien) Methodenkompetenz − Lernen zu organisieren und zu planen − Lernen, Arbeitsabläufe und Ergebnisse zu präsentieren − Fähigkeit, Entscheidungen im Team zu treffen und Ziele zu vereinbaren − Fähigkeit, Handlungsabläufe zu planen und zu kontrollieren Personale Kompetenz − Möglichkeit, über die Perspektive der beruflichen Selbstständigkeit nachzudenken − Neue Rollensituation als Mitarbeiter eines Unternehmens kennenlernen mit der Folge, auch im anschließenden anstehenden Berufsleben die neue Rolle besser (z. B: als Auszubildender) anzunehmen − Erlernen von Qualifikationen wie freie Rede und Argumentation (auf der Hauptversammlung oder in Diskussionen mit der eigenen oder anderen Abteilungen) Tabelle 1: Kompetenzen und Schlüsselqualifikationen (Quelle: Geyer, Ronald (2001), S. 9) Für den Lehrer ist es möglich, Schülerinnen und Schüler differenziert entsprechend ihrem Leistungsniveau einzusetzen, um dann schrittweise die Lernsituationen an die erbrachten Leistungen anzupassen. So gibt es keine Über- oder Unterforderung. Durch die Verknüpfung von praktischen Tätigkeiten und theoretischen Inhalten kann die Motivation gefördert werden. Außerdem können die sinnvollen Tätigkeiten das Selbstwertgefühl der Lernenden steigern. Laut GEYER wird auch die Einsicht über die Notwendigkeit des Lernens gestärkt.12 2.1.3 Die WeltKlasse Schülerfirma Die WeltKlasse Schülerfirma wurde 2004 von einer Klasse der einjährigen Berufsfachschule Wirtschaft für Realschulabsolventinnen und Realschulabsolventen (Höhere Handelsschule) gegründet und seitdem kontinuierlich fortgeführt. Das Ziel der Schülerfirma ist es, den „Fairen Handel“ zu stärken.13 „Der Faire Handel unterstützt Produzentinnen und 12 13 Vgl. Geyer, Ronald (2001), S. 9. Vgl. WeltKlasse Schülerfirma: http://www.weltklasse-stade.de.vu (Zugriff: 27.03.2007). 5 Produzenten in den Entwicklungsländern, um ihnen eine menschenwürdige Existenz aus eigener Kraft zu ermöglichen. Durch gerechtere Handelsbeziehungen sollen die Lebensbedingungen der Menschen in den Ländern des Südens verbessert, die Binnenwirtschaft gestärkt und langfristig ungerechte Weltwirtschaftsstrukturen abgebaut werden.“14 Es findet eine enge Zusammenarbeit mit dem Stader Weltladen statt. So lernen die Schülerinnen und Schüler zu Beginn des Schuljahres das Sortiment des Weltladens und die grundlegenden Zusammenhänge des „Fairen Handels“ kennen. Bei dieser Aktion baut die Geschäftsführerin des Stader Weltladens verschiedene thematische Stationen mit Aufgaben direkt im Geschäft auf, die dann von den Lernenden gelöst werden müssen. Im letzten Schuljahr betreute, z. B. die Schülerfirma während der deutschlandweiten „Fairen Woche“ gemeinsam mit den Mitarbeitern des Weltladens eine mobile Ausstellung zum Thema „Fairer Handel“. Der Stader Weltladen ist der einzige Lieferant der Schülerfirma. Die Schülerfirma besitzt einen mobilen Verkaufsstand, an dem die Schülerinnen und Schüler einmal wöchentlich ihre Waren in der Schule verkaufen. Das Sortiment besteht u. a. aus Kaffee, Tee, Kakao, Schokolade, Chips, Getränken, getrockneten Früchten und Kunsthandwerkartikeln. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten innerhalb der Schülerfirma mit einer Ausnahme in Projekten. Die Projektgruppen bestehen jeweils aus zwei bis vier Mitgliedern. Bisher wurden z. B. folgende Projekte durchgeführt und abgeschlossen: Verkauf beim Weihnachtsbasar und beim „Tag der offenen Tür“, Entwicklung eines neuen Logos, Durchführung einer Verkaufsförderungsaktion für einen Schokoladenriegel und Erstellung eines Weihnachts- und Osterkataloges. Nach Abschluss eines Projekts werden die Schülerinnen und Schüler in neue Gruppen eingeteilt, um neue Projekte durchzuführen. Die Gruppe „Laufende Arbeiten“ existiert dauerhaft mit wechselnder Schülerklientel. Dort werden alle regelmäßig anfallenden Arbeiten, wie z. B. der Einkauf, der Verkauf und das Rechnungswesen, koordiniert und durchgeführt. Die Buchhaltung wird mit der Software „Lexware buchhalter pro“ erledigt, die im Komplettpaket „Lexware business office pro“ enthalten ist, mit dem an der Schule gearbeitet wird. Angebote, Rechnungen, Lagerbestandslisten usw. werden mit den Programmen „MS Word“ und „MS Excel“ erstellt. 2.1.4 Dimensionen kaufmännischen Handelns Kaufmännisches Handeln beinhaltet immer eine Mehrdimensionalität im Hinblick auf Gegenstand und Zielhorizont. Schwerpunkt der Sachbearbeitertätigkeit ist i. d. R. die Bearbeitung von Informationen. „Informationsströme und Daten einer Unternehmung dienen der Anbahnung, begleitenden Kontrolle und Auswertung von Geld- und Güterströmen (auf 14 Zitiert nach TransFair Verein zur Förderung des Fairen Handels mit der "Dritten Welt" e. V.: http://www.transfair.org/ueber-transfair/unsere-ziele.html (Zugriff: 27.03.07). 6 der Sachzielebene) und haben letztlich zu gewährleisten, dass diese Real- und Nominalgüterströme die Erreichung der wirtschaftlichen Formalziele ermöglichen, worunter wiederum der Wertschöpfungsbeitrag bzw. das Gewinnziel eine herausragende Funktion einnimmt“15. Das bedeutet, dass für eine qualifizierte kaufmännische Prozessbearbeitung eine simultane Beachtung der Ebene der Belegströme, der Sachzielebene und der Formalzielebene grundlegend ist. Die drei Ebenen sind in folgender Grafik dargestellt. Abbildung 2: Gegenstandsbezogene Dimensionen kaufmännischen Handelns (Quelle: Tramm, Tade (2003b), S. 18) Der/die in der Schülerfirma handelnde Schüler/-in muss fähig sein, einen konkreten Vorgang auf allen drei Ebenen zu erfassen und darzustellen. Dabei muss er/sie gedanklich zwischen diesen Ebenen hin und her wechseln können.16 Ein WWS bildet diese drei Ebenen ab. Zum einen werden durch ein WWS Belege erstellt und empfangen, gleichzeitig werden die Geld- und Güterströme im System abgebildet und es bietet zum anderen Funktionen, um die Formalzielebene auszuwerten. Der Einsatz eines WWS in einer Schülerfirma unterstützt also die qualifizierte kaufmännische Prozessbearbeitung, die von TRAMM17 gefordert wird. 2.2 Warenwirtschaftssystem 2.2.1 Aufbau eines Warenwirtschaftssystems Ganz allgemein definiert, ist ein WWS „die mengen- und wertmäßige Darstellung und Steuerung des Warenflusses in einem Handelsunternehmen“18. Es ist ein Modell, das mittels eines EDV-Systems alle Geschäftsprozesse eines Handelsunternehmens abbildet. In den vier Bereichen Waren-, Dispositions-, Abrechnungs-, Informations- und Planungsprozessmodell werden alle Teilprozesse dargestellt. Diese vier Bereiche werden in der folgenden Abbildung gezeigt. 15 16 17 18 Zitiert nach Tramm, Tade (2003b), S. 18 f. Vgl. Tramm, Tade (2003b), S. 18 f. Vgl. Tramm, Tade (2003b), S. 18 f. Zitiert nach Hertel, Joachim (1997), S. 1. 7 Abbildung 3: Die vier Ebenen eines Warenwirtschaftssystems und ihre Wechselwirkungen (Quelle: Hertel, Joachim (1997), S. 4) Im Warenprozessmodell werden die physischen Warenprozesse im EDV-System abgebildet. Dispositive Prozesse werden durch Warenprozesse ausgelöst bzw. lösen ihrerseits Warenprozesse aus (Transaktionssystem). Im Bereich des Modells der Dispositionsprozesse werden Entscheidungen vorbereitet. Dazu gehören z. B. Warenbestellung, Auftragseingang, Rechnungseingang, Rechnungsprüfung, Rechnungsschreibung usw. Im Abrechnungsprozessmodell werden die Vorgänge des Waren- und Dispositionsprozessmodells wertmäßig abgebildet, indem Einkaufs- und Verkaufspreise verwendet werden. Auf der Informations- und Planungsprozessebene werden alle Informationen über sämtliche Waren-, Dispositions- und Abrechnungsprozesse gesammelt. So ist es möglich, Sortimente, Preise, Bestände und alle damit verbundenen Waren-, Dispositions- und Abrechnungsprozesse des Modells zu steuern, zu kontrollieren, zu optimieren und zu planen.19 2.2.2 Folgen der Einführung eines Warenwirtschaftssystems Aufgrund der immer größer werdenden Datenmengen in Handelsunternehmen wird deren Verwaltung immer schwieriger und unübersichtlicher. Deshalb ist der Einsatz eines WWS sinnvoll. Betriebliche Arbeitsabläufe werden rationalisiert, da Daten nur noch einmal erfasst werden müssen. Belege, wie z. B. Angebote und Rechnungen, werden aus den gespeicherten Daten erstellt. In diesem Zusammenhang werden zusätzlich Redundanzen, 19 Vgl. Hertel, Joachim (1997), S. 2 ff. 8 wie z. B. die doppelte Eingabe von Kundendaten, und Inkonsistenzen20 vermieden. Problematisch ist es, wenn falsche Daten eingegeben werden. Bei Redundanz können falsch eingegebene Daten bei einem Vergleich bemerkt werden, bei nicht vorhandener Redundanz ist es nicht mehr möglich. Alle erfassten Daten stehen zur Weiterverarbeitung in anderen Abteilungen zur Verfügung, sofern diese Abteilungen eine Zugangsberechtigung besitzen. Die meisten WWS bieten eine direkte Verbindung zum Rechnungswesen. Nachdem die Fakturierung stattgefunden hat, wird der Geschäftsprozess automatisch mit der Verbuchung des Geldeinganges abgeschlossen. Durch das WWS ist es dem Unternehmen möglich, auf aktuelle Informationen über u. a. Warenbewegungen, -bestände, Kunden und Lieferanten jederzeit zuzugreifen. Die erfassten Daten werden zu Kennziffern verarbeitet, mit denen das Unternehmen gesteuert werden kann.21 Der Einsatz eines WWS bietet der Schülerfirmenarbeit somit neue Qualitäten, indem sich die Tätigkeiten von der operativen Ebene auf die strategische Ebene verschieben. Durch das WWS werden der strategische Aspekt des LIM und das LAM insofern unterstützt, dass relevante Daten vorliegen und verwendet werden können. Allerdings wird ein WWS häufig auch als „Black Box“ angesehen, weil viele Prozesse innerhalb des Systems automatisch ablaufen. Der Benutzer kann mit den Ergebnissen arbeiten, kann aber nicht ohne weiteres die abgelaufenen Prozesse nachvollziehen. So ist es z. B. möglich, dass Rechnungen, die im WWS erfasst wurden, automatisch im Buchhaltungssystem gebucht werden. Für den schulischen Einsatz bedeutet es, dass diese versteckten Prozesse für die Schülerinnen und Schüler transparent gemacht werden müssen. An dieser Stelle ist eine Verknüpfung zwischen den verschiedenen Lernfeldern sinnvoll. Bei dem oben beschriebenen Beispiel bietet sich eine Verknüpfung mit dem Lernfeld fünf „Geschäftsvorfälle kontieren, buchen, kostenrechnerisch zuordnen und auswerten“ der Rahmenrichtlinien22 für die einjährige Berufsfachschule Wirtschaft für Realschulabsolventinnen und Realschulabsolventen (Höhere Handelsschule) an. 2.2.3 Einsatz der Software „Lexware warenwirtschaft pro“ Heutzutage ist es selbstverständlich, dass Handelsunternehmen, sowohl Einzel- als auch Großhandelsunternehmen, mit Warenwirtschaftssystemen arbeiten. Dabei arbeiten nicht nur große sondern auch kleine und mittelständische Unternehmen zu einem großen Teil mit Warenwirtschaftssystemen. Das bedeutet, dass die Anforderungen an ein WWS sehr 20 21 22 Es ist ausgeschlossen, dass Daten in unterschiedlichen Dateien mit verschiedenen Werten existieren. Vgl. Bergen, Hans Peter von der et al (2006), S. 85 ff. Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2005), S. 20 ff. 9 unterschiedlich sind.23 Nicht jede Software ist für jedes Unternehmen geeignet. Lexware bietet Softwarelösungen für kleine und mittlere Unternehmen u. a. im Bereich der Warenwirtschaft und dem Rechnungswesen.24 In diesen Bereichen sind die Programme „Lexware buchhalter pro“ und „Lexware warenwirtschaft pro“ anzusiedeln. Diese beiden Programme lassen sich noch beliebig durch weitere Programme im Bereich des Büromanagements ergänzen. Bei der aktuellen kaufmännischen Software sind zwei Trends zu beobachten. Zum einen werden die Benutzeroberflächen immer übersichtlicher, zum anderen werden einsteigerfreundliche Programme konzipiert, um immer mehr Benutzer von ihren eigenen ExcelLösungen abzubringen.25 „Lexware warenwirtschaft pro“ ist eine Software, die für Einsteiger nach kurzer Einführung schnell handhabbar wird. Durch die übersichtliche Benutzeroberfläche ist die Software an vielen Stellen intuitiv bedienbar. 2.3 Multiplikatorenschulung 2.3.1 Definition und Phasen der Multiplikatorenschulung Die Methode der Multiplikatorenschulung ist in der Wirtschaft weit verbreitet. Mitarbeiter eines Unternehmens werden zu externen Schulungen entsendet, um die Inhalte dieser Schulungen im eigenen Unternehmen an die Kollegen weiterzugeben. Unternehmen versuchen damit weitestgehend die Kosten teurer externer Trainer zu reduzieren. Eine Multiplikatorenschulung26 gliedert sich grundsätzlich in zwei Phasen. Zunächst erfolgt die Schulung der Multiplikatoren durch einen Spezialisten. In der zweiten Phase werden die Schulungen von den Multiplikatoren gehalten. Dabei kann dieses Prinzip mit beliebig vielen Stufen nach dem Schneeballsystem fortgeführt werden. Problematisch dabei ist, dass Fachwissen bei jeder weiterführenden Stufe verloren geht. 23 24 25 26 Vgl. Hertel, Joachim (1997), S. 1. Vgl. Lexware GmbH & Co. KG: Lexware warenwirtschaft pro 2007. http://www.lexware.de/ SID109.cx0CkEYFR8o/shop/productDetails?orderNo=A09171&listContext=searchhitlist&viewN ame=description (Zugriff: 28.03.2007). Vgl. Schüler, Peter (2007), S. 165. In Ansetzen hat dieses Verfahren Gemeinsamkeiten mit der Methode „Gruppenpuzzle“, das ein wichtiges organisatorisches Grundprinzip im Konzept des „selbstorganisierten Lernens“ darstellt. Dort steht die eigenverantwortliche Erarbeitung und Präsentation von Fachinhalten im Vordergrund (vgl. Herold, Martin/Landherr, Birgit (Mai 2003), S. 4). 10 Abbildung 4: Das Schneeballsystem (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schneeballsystem (Zugriff: 27.03.2007)) In der zweiten Phase übernimmt also der Multiplikator die Rolle des Lehrenden. Seine Aufgabe ist es, das Gelernte für seine Schulung aufzubereiten und den Ablauf der Schulung festzulegen. Dabei sollte er möglichst seine Erfahrungen in das neue Schulungskonzept integrieren. Der Multiplikator ist für den Lernprozess verantwortlich und muss versuchen diesen anzuregen. Die Rolle des Lehrenden variiert je nach Schulungskonzept. Im Modellversuch zur „Kontinuierlichen und Kooperativen Selbstqualifikation und Selbstorganisation“ wird u. a. die Methode der Multiplikatorenschulung eingesetzt. Der Multiplikator soll sich durch die Konzeption einer Schulung und ihre Durchführung selbstqualifizieren. Er ist für seine Weiterbildung und die der zu schulenden Gruppe verantwortlich und muss den Lernprozess anregen. Um den Selbstqualifizierungsprozess fortzuführen, muss die Rolle des Multiplikators rotierend angelegt sein. Durch die Rotation wird jedem Mitglied deutlich, dass es letztendlich selbst für seine eigene Weiterbildung verantwortlich ist. Die Multiplikatorenschulung sollte ebenfalls die Selbstorganisation der Lernenden fördern. Das bedeutet, dass Teams gebildet werden, die sich untereinander selbststeuern müssen. Hier liegt das Ziel darin, dass die Arbeitsorganisation nicht mehr von außen bestimmt, sondern von innen gestaltet wird.27 2.3.2 Möglichkeiten und Grenzen der Multiplikatorenschulung Auch wenn die Unternehmen das Multiplikatorenprinzip häufig nur zum Kosten senken benutzen, bietet es Möglichkeiten, die für das Lernen in der Schule genutzt werden können. Allerdings müssen auch die Grenzen berücksichtigt werden. 27 Vgl. Mahs, Claudia (2005), S. 2 ff. 11 Die Multiplikatoren stehen im Mittelpunkt dieses Verfahrens. Wenn sie während ihrer eigenen Schulung nicht aufmerksam sind und die Inhalte nicht verstehen, funktioniert das gesamte weitere Verfahren nicht, da die Wissensverluste zu hoch sind. Das bedeutet, dass den Multiplikatoren von vornherein ihre Position verdeutlicht werden muss. Diese Transparenz hat eine hohe Motivation der Multiplikatoren zur Folge. Ihnen wird deutlich, was für eine wichtige Position sie innehaben, denn sie sind im weiteren Verlauf für den Lernprozess und das -ergebnis verantwortlich.28 Ebenfalls wird die Sozialkompetenz aller Lernenden gefördert, da sie sich untereinander organisieren und voneinander lernen müssen, ohne dass der Lehrer den Lernprozess koordiniert. Die Schulungsteilnehmer müssen lernen, dass nicht nur Lehrer Wissen vermitteln, sondern auch Mitschüler die Funktion des Lehrenden übernehmen können. Bei Schwierigkeiten müssen sie ihre Fragen so formulieren, dass ihre Mitschüler sie verstehen. Damit wird ihre Kommunikationskompetenz gefördert. Die Anforderungen an die Multiplikatoren und die dabei zu übernehmende Verantwortung sind im Verhältnis zu den Schulungsteilnehmern besonders hoch.29 Das bedeutet, dass möglichst leistungsstarke Schülerinnen und Schüler ausgewählt werden müssen, damit die Multiplikatorenschulung erfolgreich ist. Die Multiplikatoren übernehmen die Funktion des Lehrenden. Sie müssen eine hohe Fachkompetenz in dem Lerngebiet aufweisen und Sozialkompetenz beweisen, indem sie sich als Lehrer ihren Mitschülern gegenüber beweisen. Die Multiplikatorfunktion fördert also auch die Kooperations- und Kommunikationsfähigkeit. Insgesamt gesehen, fördert dieses Schulungsverfahren besonders die intrinsische Motivation der Multiplikatoren. Damit ein Mensch intrinsisch motiviert ist, muss er sich in seinem Streben nach Autonomie, Kompetenz und sozialer Einbindung unterstützt erleben.30 Zusätzlich wird dieser Effekt noch durch wahrgenommene inhaltliche Relevanz, wahrgenommene Instruktionsqualität (Klarheit und Transparenz), wahrgenommenes inhaltliches Interesse beim Lehrer und die wahrgenommene soziale Einbindung verstärkt.31 Bei den Teilnehmern könnte die Motivation nicht so hoch sein, da sie sich u. U. in ihrem Streben nach Kompetenz nicht vom „realen“ Lehrer unterstützt fühlen. Denn dieser hält sich während der zweiten Phase der Multiplikatorenschulung ausschließlich im Hintergrund. Die Motivation der Teilnehmer ist eher mit dem Thema der Schulung in Verbindung zu setzen, das relevant für die zukünftige Arbeit in der Schülerfirma ist. 28 29 30 31 Vgl. Mathes, Claus (2006), S. 114. Vgl. Mathes, Claus (2006), S. 114. Vgl. Deci, E. L./Ryan, R. M. (1993). Vgl. Nolte, Margareta (2003b), S. 73 f. 12 Die Rolle des Lehrers verändert sich bei dieser Methode. Der Lehrer muss sich im Hintergrund des gesamten Lehr-/Lerngeschehens aufhalten, weil er ausschließlich die Funktion des Ansprechpartners für die Multiplikatoren bei besonders schwierigen Fragen einnimmt, die nicht im Multiplikatorenteam geklärt werden können. Das erschwert die fachliche Kontrolle. Außerdem ergibt sich die Gefahr, dass der Lehrer in erster Linie zum Ansprechpartner der Schulungsteilnehmer wird, wenn er sich nicht an die Regel hält. Damit würde er die Autorität und die Fachkompetenz der Multiplikatoren schmälern. Der Zeitbedarf für die inhaltliche Vermittlung des Themengebietes ist höher als bei anderen Unterrichtsformen, bei denen die gesamte Klasse zum selben Zeitpunkt geschult wird.32 Allerdings ist dann eventuell auch die Lehrerzentrierung sehr hoch, besonders bei einer Softwareschulung. Die Gestaltung der Multiplikatorenschulung bietet aber auch die Chance, das individuelle Lerntempo der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen, wenn z. B. kein Zeitlimit vorgegeben wird und/oder die einzelnen Lerngruppen unabhängig voneinander arbeiten können. 2.4 Ableitung der Leitfragen für den Unterrichtsversuch Im vorhergehenden Kapitel wurden die grundlegenden Funktionen eines WWS erläutert und Vor- und Nachteile des Multiplikatorenprinzips analysiert. Die zu erreichenden Qualifikationen in einer Schülerfirma dienen als Basis für die folgenden Leitfragen. Die Leitfragen bilden zunächst den Ausgangspunkt für Planung und Durchführung des Unterrichtsversuchs und werden im Anschluss für dessen Evaluation in Kapitel 5 herangezogen. Die zentrale Leitfrage lautet: Inwiefern ist die Multiplikatorenschulung eine geeignete Methode für den Einsatz in der Schule? Diese Leitfrage soll mit folgenden untergeordneten Fragen beantwortet werden. 1. Wie muss die Multiplikatorenschulung gestaltet sein, um in der einjährigen Berufsfachschule Wirtschaft für Realschulabsolventinnen und Realschulabsolventen (Höhere Handelsschule) eingesetzt werden zu können? An dieser Stelle wird untersucht, inwiefern Informationsverluste in Bezug auf die verwendeten Methoden, Arbeitsmaterialien, Sozialformen und organisatorischen Rahmenbedingungen im Unterrichtsversuch entstanden sind. Des Weiteren wird beantwortet, inwiefern die Schülerinnen und Schüler ihrer Rolle als Multiplikatoren gerecht werden konnten. 32 Vgl. Mathes, Claus (2006), S. 114. 13 2. Inwiefern ist das WWS ein geeignetes Thema für eine Multiplikatorenschulung? Es wird analysiert, inwiefern die Software „Lexware warenwirtschaft pro“ angemessen komplex ist und die Schülerinnen und Schüler den Nutzen eines WWS als Werkzeug, das die Prozesse in der Schülerfirma unterstützt, erkennen. 3. Inwiefern werden mit dieser Methode Ziele gefördert, die der Schülerfirmenarbeit zugeschrieben werden? Hier soll untersucht werden, ob die Multiplikatorenschulung eine Methode zur Förderung der Handlungskompetenz ist. 4. Inwiefern werden die Schülerinnen und Schüler durch die Multiplikatorenschulung motiviert? Es wird überprüft, wodurch die Schülerinnen und Schüler bei einer Multiplikatorenschulung intrinsisch motiviert werden. 3 Planung der Unterrichtseinheit 3.1 Analyse des Bedingungsfeldes 3.1.1 Analyse der schülerspezifischen Lehr- und Lernbedingungen Die Klasse HH 06.4 ist eine Klasse der einjährigen Berufsfachschule – Wirtschaft – für Realschulabsolventinnen und Realschulabsolventen (Höhere Handelsschule). Sie setzt sich aus 15 Schülerinnen und fünf Schülern zusammen, die zwischen 16 und 19 Jahren alt sind. Als Eingangsvoraussetzung verfügen alle über den Sekundarabschluss I. Vier Lernende haben den Erweiterten Sekundarabschluss I erworben. Das Leistungsvermögen der Klasse ist als relativ heterogen zu bezeichnen. Die Schülerinnen und Schüler sind in der Lage, Probleme mittlerer Komplexität eigenständig zu erfassen und zu lösen. Die Leistungsbereitschaft der gesamten Lerngruppe ist als gut einzustufen. Die Lernenden arbeiten in der Schülerfirma ausschließlich in Projekten von zwei bis vier Personen, in denen sie sich relativ selbstständig organisieren. Die Klasse teilt sich in drei Gruppen auf. Es gibt eine Gruppe von sechs Leistungsträgern und eine Gruppe, die aus fünf schwächeren Schülerinnen besteht. Der Rest der Klasse ist in der Mitte dieser beiden Gruppen einzuordnen. Das Klassenklima lässt sich überwiegend als offen und freundschaftlich beschreiben. Eine Gruppe von vier Schülerinnen und Schülern33 tragen ab und zu miteinander Konflikte aus. Sie kennen sich aber schon lange und gut, sodass sie sich in bestimmten Situationen aus dem Wege gehen, um weitestgehend Konflikte zu vermeiden. 33 Einer dieser Schüler übernimmt die Rolle eines Multiplikators. 14 Hinsichtlich der Fachkompetenz ist davon auszugehen, dass die Schülerinnen und Schüler noch keine Erfahrungen mit einem WWS gemacht haben. Bisher werden alle kaufmännischen Dokumente, wie z. B. Rechnungen und Bestandslisten, mit MS Excel und MS Word erstellt. Mit dem „Fairen Handel“ können sich die Schülerinnen und Schüler bisher nur wenig identifizieren. Dies kommt immer wieder in Diskussionen, Plakat-, Katalog- und Flyerdarstellungen zum Ausdruck. Sie zeigen aber positive Ansätze, sich mit dem Thema auseinander zu setzen. Im Hinblick auf die Methodenkompetenz ist anzumerken, dass die Lernenden noch keine Multiplikatorenschulung durchgeführt haben. Diese Kompetenz ist aber für ihr späteres Berufsleben wichtig, weil die Methode dort häufig angewendet wird.34 Die Schülerinnen und Schüler sind es bisher nur in Form von Referaten gewohnt, im Unterricht als Lehrende aufzutreten. Die Klasse arbeitet regelmäßig mit dem Computer in der Schule. Die Sozialkompetenz der Lerngruppe ist gut ausgeprägt. Es herrscht eine gute Klassenatmosphäre bzw. -gemeinschaft, die durch die im Februar durchgeführte Klassenfahrt noch gestärkt wurde. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten innerhalb ihrer Projekte weitestgehend problemlos zusammen. Dabei haben die Lernenden schon in verschiedenen Gruppenzusammensetzungen miteinander gearbeitet. 3.1.2 Situation der Referendarin In der Klasse HH 06.4 hospitiere ich seit Schuljahresbeginn zwei Stunden pro Woche im Lernfeld sechs „Im Modellunternehmen geschäftsprozessorientiert arbeiten“. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten dort in der WeltKlasse Schülerfirma. Auf der Klassenfahrt habe ich die Klasse noch besser kennen gelernt. Ich fühle mich von den Schülerinnen und Schülern fachlich und persönlich akzeptiert. Die bisher wahrgenommene Unterrichtsatmosphäre kann als angenehm und offen beschrieben werden. Bezüglich der Thematik und der Methode der Multiplikatorenschulung der Unterrichtseinheit habe ich fachliche Vorkenntnisse aus der Literatur. Beides führe ich im Unterricht zum ersten Mal durch. 3.1.3 Organisatorische Rahmenbedingungen Der Unterricht im Lernfeld sechs findet in den Räumen des Lernbüros statt. Der Raum ist in einzelne Tischgruppen aufgeteilt, die Abteilungen des Lernbüros darstellen. Die räumliche Aufteilung der Projektgruppen wird durch die Tischgruppen vorgegeben. An jeder Tischgruppe sind einzelne Computer installiert. Für das Projekt „Einführung eines Warenwirtschaftsystems“ stehen vier Computer zur Verfügung. Während der Schulung wird die Arbeit in der Schülerfirma fortgesetzt, so dass es immer wieder zu Störungen durch Schü34 Vgl. Kapitel 2.3.1. 15 lerinnen und Schüler kommen kann, die gerade nicht an der Schulung teilnehmen. Die Klassenfahrt wurde im Zeitraum der Durchführung meines Unterrichtsversuches veranstaltet. 3.1.4 Curriculare Vorgaben Das geplante Unterrichtsprojekt findet im Lernfeld sechs35 des fachrichtungsbezogenen Unterrichts statt. Die Grundlage bilden die Rahmenrichtlinien für die fachrichtungsbezogenen Fächer in der einjährigen Berufsfachschule - Wirtschaft - für Realschulabsolventinnen und Realschulabsolventen (Höhere Handelsschule)36, umgesetzt durch den schulinternen Lehrplan37. Das Lernfeld sechs wird wöchentlich mit vier Stunden unterrichtet.38 In den Zielformulierungen ist festgelegt, dass die Schülerinnen und Schüler Tätigkeiten im Rahmen ihres Aufgabenbereiches möglichst selbstständig, teamorientiert und sachgerecht mit geeigneten Arbeitsmitteln durchführen sollen. Diese Tätigkeiten sollen sie bezüglich der Effektivität und ihres Beitrages zum Gesamterfolg des Unternehmens reflektieren. Für die Reflexion muss ein systemischer Zugriff auf die Unternehmensprozesse gewährleistet sein.39 Dieser Zugang wird durch den Einsatz von moderner Informations- und Kommunikationstechnik, die in Grundzügen verstanden werden soll, unterstützt.40 Dafür eignet sich u. a. die Einführung eines WWS. Grundsätzlich gehört zur didaktischen Leitidee des Curriculums die Handlungsorientierung. Bei der Modellierung von berufsrelevanten Lernsituationen soll auf die Ganzheitlichkeit der Handlung geachtet werden, indem die Einheit von Planung, Durchführung und Kontrolle forciert wird.41 In den schulinternen Anforderungen wird die zu erwerbende berufliche Handlungskompetenz u. a. mit den Eigenschaften Zuverlässigkeit, Verantwortungsbewusstsein, Selbstständigkeit, Leistungsbereitschaft/Ausdauer, Teamfähigkeit, Konfliktfähigkeit, Kritikfähigkeit und Höflichkeit/Freundlichkeit konkretisiert. Im Bereich der Präsentationskompetenzen wird dort ausdrücklich als Beispiel die Durchführung einer Schulungsmaßnahme mit Mitschülern vorgeschlagen.42 35 36 37 38 39 40 41 42 Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2005), S. 23 ff. Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2005). Vgl. Berufsbildende Schulen II Stade (2005). Vgl. Berufsbildende Schulen II Stade (2005), S. 15. Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2005), S. 23 ff. Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2005), S. 2. Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2005), S. 2. Vgl. Berufsbildende Schulen II Stade (2005), S. 17 f. 16 3.2 Didaktische Überlegungen zur Konzeption der Unterrichtseinheit 3.2.1 Analyse des Themas in Verbindung mit Auswahl und Reduktionsentscheidungen Der inhaltliche Schwerpunkt des Unterrichtsprojekts liegt in der Einführung des WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ in die WeltKlasse Schülerfirma, um die Grundlage für den weiteren kontinuierlichen Einsatz des WWS im regelmäßigen Geschäftsbetrieb zu legen. Das Lernfeld sechs steht im Mittelpunkt des Curriculums und soll die inhaltliche Vernetzung der einzelnen Lernfelder fördern.43 Die konkrete kaufmännische Arbeit im Modellunternehmen44 gilt als zentrales Element und Bezugspunkt der Rahmenrichtlinien.45 Besonders die Lernfelder drei „Leistungen kundenorientiert anbieten und erbringen“, vier „Material einkaufen und Vorräte verwalten“ und fünf „Geschäftsfälle kontieren, buchen, kostenrechnerisch zuordnen und auswerten“ profitieren von der horizontalen Vernetzung in Bezug auf den Einsatz eines WWS. Denn es bietet ihnen einen kontinuierlich fortgeschriebenen und stimmigen Datenkranz. An dieser Stelle schließt sich die vertikale Vernetzung gleich mit an. Die Schülerinnen und Schüler haben bisher die kaufmännische Verwaltung ihrer Daten mit Hilfe von MS Word und MS Excel vorgenommen. Durch die Einführung des WWS werden die Daten nach Abschluss des Projekts mit diesem verwaltet. Außerdem werden die neu erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten in der laufenden Arbeit mit dem WWS gefestigt und erweitert. Das Thema enthält v. a. eine betriebswirtschaftliche und eine technische Schicht. Die technische Schicht beinhaltet den Aufbau und die Funktionen der Software bzw. von Datenbanken und die verschiedenen Arten von Daten. Gleichzeitig gehört dazu der sichere Umgang mit einem Computer. In der betriebswirtschaftlichen Schicht geht es um den Verlauf der einzelnen Warenwirtschaftsströme. Dazu gehören der Güter-, der Geld- und der Informationsstrom. Das Erfassen und Auswerten der betriebswirtschaftlichen Daten bietet die Möglichkeit, umfangreiche Maßnahmen, wie z. B. die Umgestaltung des Sortiments, durchzuführen. Einen Gegenwartsbezug für die Schülerinnen und Schüler bietet die Einführung in das WWS, weil viele kaufmännische Prozesse nach dem Unterrichtsversuch in der Schülerfirma mit Hilfe dieses Systems unterstützt werden. Auch zukünftig bzw. in ihrem Berufs- 43 44 45 Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2005), S. 4. Laut den Rahmenrichtlinien kann ein Modellunternehmen in verschiedenen Formen wie z. B. durch Lernbüros, Übungsfirmen, Schülerunternehmen, Wirtschaft-Live-Projekte oder Betriebspraktika realisiert werden (Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2005), S. 4). Vgl. Niedersächsisches Kultusministerium (Hrsg.) (2005), S. 2. 17 leben kann die Benutzung eines WWS für die Lernenden von Bedeutung sein, weil sowohl im Einzelhandel als auch im Großhandel Warenwirtschaftssysteme standardmäßig eingesetzt werden.46 Die Entscheidung für das WWS fällt auf „Lexware warenwirtschaft pro“, weil es eine Software ist, die für kleine und mittlere Betriebe geeignet ist und deshalb nur die wichtigsten Funktionen enthält, die für diese Unternehmensgröße wichtig sind. Zusätzlich ist die Benutzeroberfläche relativ übersichtlich aufgebaut. Nach einer Einführung in das Programm ist eine intuitive Benutzung möglich.47 Im schulinternen Lehrplan wird das Arbeiten mit der Software von Lexware empfohlen, so dass zum einen auf allen Computern des Lernbüros im Standardimage die Lexware-Software zu finden ist und zum anderen wird die gesamte Buchhaltung ebenfalls schon mit der Software „Lexware buchhalter pro“ durchgeführt. Ein weiterer Grund für die Entscheidung für das Lexware-Produkt sind die guten und langjährigen Erfahrungen mit „Lexware warenwirtschaft pro“ in einer anderen Schülerfirma. Quantitativ wird dahingehend reduziert, dass in der Unterrichtseinheit die technische Schicht nicht behandelt wird, weil es im Lernfeld sechs in erster Linie darum geht, innerhalb des Modellunternehmens Arbeitsvorgänge zu durchlaufen und zu analysieren. Ebenso werden nicht alle Funktionen von „Lexware warenwirtschaft pro“ behandelt, sondern es wird nur auf Funktionen eingegangen, die im täglichen Geschäftsbetrieb der WeltKlasse Schülerfirma eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören u. a. der Eingang von Ware und das Erstellen von Rechnungen. Das Kennenlernen aller Funktionen des WWS in einem Schritt würde die Lernenden überfordern. Außerdem ist es wichtig, den Lernenden rechtzeitig die Vorteile eines WWS zu vermitteln, um die Motivation zu erhöhen. So können z. B. Bestandslisten ausgedruckt werden oder Renner-/Penner-Listen, die bei der Umstrukturierung des Sortiments helfen. Durch den Aufbau des Programms und durch seine benutzerfreundliche Oberfläche ist es möglich, sich mit dem vorhandenen Basiswissen weitere Funktionen des Programms eigenständig zu erarbeiten. Um die Schülerinnen und Schüler in der Einführungsphase nicht zu überfordern, wird ausschließlich das Tool des WWS behandelt. Das Tool „Lexware buchhalter pro“, das im direkten Bezug zum WWS steht, wird getrennt vom WWS benutzt und gelehrt. Grundsätzlich ist es möglich, dass kaufmännische Vorgänge, die im WWS erfasst wurden und zu einer Wertveränderung führen, sofort im Buchhaltungsprogramm automatisch gebucht werden. Bei der Kopplung beider Tools würden die Lernenden vom Buchungsvorgang nichts mehr mitbekommen. Mit der Entkopplung ist gewährleistet, dass die Lernenden eine Buchung als Abschluss des kaufmännischen Prozesses vornehmen müssen. 46 47 Vgl. Kapitel 2.2.3. Vgl. Kapitel 2.2.3. 18 Eine qualitative Reduktion findet durch die Vorgabe einer Übungsdatenbank statt. In dieser Übungsdatenbank ist die WeltKlasse Schülerfirma mit ihren Daten als „Firma“ eingerichtet. Der einzige Lieferant „Stader Weltladen“ und fünf verschiedene Warengruppen, in die sich das Sortiment gliedern lässt, sind schon angelegt. Begründet ist diese Reduktion damit, dass diese Eingaben nur ein einziges Mal zur Einrichtung der Datenbank benötigt werden und somit nicht als tägliche Arbeit mit dem WWS anzusehen sind. Eine Information zum Thema Warengruppen befindet sich auf den Arbeitsblättern48, um den Lernenden zu verdeutlichen, wofür diese Einteilung notwendig ist. Erste Kunden und Artikel sowie Rechnungen sind ebenfalls schon in der Übungsdatenbank zu finden, damit die Schülerinnen und Schüler einen ersten Eindruck über die Funktionen eines WWS erhalten und sich mit Hilfe des ersten Arbeitsblattes einen Überblick über den Benutzeroberflächenaufbau der Software verschaffen können. Während der Multiplikatorenschulungen bekommen die Multiplikatoren die zusätzliche Aufgabe, eine Datenbank im WWS anzulegen und mit den entsprechenden Daten zu füllen, mit der die Gruppe „Laufende Arbeiten“ nach Beendigung des Projekts sofort weiterarbeiten kann. Damit soll ausgeschlossen werden, dass sich die Multiplikatoren während der Leerlaufzeiten, in den von ihnen gegebenen Schulungen, langweilen. 48 Vgl. Anhang 2. 19 3.2.2 Überblick über die Struktur der Unterrichtseinheit „Einführung eines Warenwirtschaftssystems“ Zeit 1. Stunde 15 Min. 23.02.07 1.-4. Stunde 23.02.07 5. Stunde. 05.03.07 6.-8. Stunde 08.03.07 Aktions-, Sozialformen, Medien Phase 1: Schulung der Multiplikatoren durch die Lehrerin Die Schülerinnen und Schüler sollen das Ziel des Projekts „Einführung eines WWS“ verstehen. Groblernziel/Inhalt Was ist ein WWS? Was ist eine Multiplikatorenschulung? Einteilung der Multiplikatorengruppe Die Multiplikatoren sollen ihre Rolle als Multiplikatoren verstehen und das WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ anwenden. Schulung der Multiplikatoren in ihrer Rolle als Lehrer Schulung der Multiplikatoren im WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ Reflexion der Schulung mit Hilfe einer Ampelabfrage Die Multiplikatoren sollen den Umgang mit dem WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ üben. Plenum, LV, Tafel, LSG Projektgruppe, LV, Karten, LSG, SA, Computer mit Beamer, Software „Lexware warenwirtschaft pro“, Arbeitsblätter, PA, GA, Stifte, SV Projektgruppe, PA, ArMultiplikatoren üben anhand von Übungsauf- beitsblatt, Computer, gaben und alten Rechnungen den Umgang Software „Lexware wamit dem WWS renwirtschaft pro“, LSG, Multiplikatoren teilen Schulungsgruppen ein, Rechnungen finden sich zu Teams zusammen und legen den weiteren Ablauf der Schulung fest Phase 2: Schulung der Klasse durch die Multiplikatoren Die Multiplikatoren sollen den ersten Teil der Schulung „Einführung in das WWS“ mit den ersten beiden Gruppen durchführen. Die Schülerinnen und Schüler sollen das WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ anwenden. Multiplikatoren überarbeiten die Karten und die Arbeitblätter und passen sie an ihre Bedürfnisse an Multiplikatoren schulen ihre Gruppe im Umgang mit dem WWS Lehrerin bespricht aufgetretene Probleme mit den Multiplikatoren Projektgruppe + 2 Schulungsgruppen, PA, Computer, Software „Lexware warenwirtschaft pro“, Arbeitsblätter, Karten, SA 20 Zeit Groblernziel/Inhalt Die Multiplikatoren sollen den ersten Teil der Schulung mit den nächsten beiden Gruppen durchführen und mit dem zweiten Teil beginnen. 9.-11. Stunde 15.03.07 Die Schülerinnen und Schüler sollen das WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ anwenden. Multiplikatoren schulen ihre Gruppe im Umgang mit dem WWS Lehrerin bespricht aufgetretene Probleme mit den Multiplikatoren Die Multiplikatoren sollen den zweiten Teil der Schulung „Geschäftsfälle erfassen und Auswertungen durchführen“ mit den nächsten Gruppen durchführen. 12.-15. Stunde 22.03.07 16.-17. Stunde 23.03.07. 18. Stunde 12.04.07 Aktions-, Sozialformen, Medien Projektgruppe + Schulungsgruppen, PA, Computer, Software „Lexware warenwirtschaft pro“, Arbeitsblätter, Karten, SA Projektgruppe + Schulungsgruppen, PA, Computer, Software „Lexware warenwirtschaft pro“, Arbeitsblätter, SA Rückgabe des Tests Test, LSG Die Schülerinnen und Schüler sollen das WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ anwenden. Multiplikatoren schulen ihre Gruppe im Umgang mit dem WWS Lehrerin bespricht aufgetretene Probleme mit den Multiplikatoren Phase 3: Reflexion des Projekts und Test Die Schülerinnen und Schüler sollen das Projekt „Einführung eines WWS“ reflektieren und ihre erworbenen Kenntnisse über das WWS anwenComputer, Software den. „Lexware warenwirtschaft pro“, EA, Test, Die Klasse schreibt einen 30 minütigen Test. Fragebogen, SA, GA, Die Klasse beantwortet den Fragebogen zum SV, Karten, LSG Projekt. Reflexion des Projekts bzw. der Schulung mit Hilfe einer Ampelabfrage Tabelle 2: Darstellung der Makrostruktur "Einführung eines Warenwirtschaftssystems" (Quelle: Eigene Darstellung) 21 3.2.3 Zielentscheidungen Aufgrund der Aufteilung der Unterrichtseinheit in drei Phasen, werden im Folgenden keine einzelnen Unterrichtsstunden beschrieben. Zielentscheidungen für die Schulung der Multiplikatoren durch die Lehrerin Groblernziel Die Schülerinnen und Schüler sollen ihre Rolle als Multiplikatoren verstehen und das WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ anwenden. Feinlernziele Die Schülerinnen und Schüler sollen… 1. … ihre Funktion als Multiplikatoren in den Schulungen erklären. (MK) 2. … die Funktion eines WWS erklären. (FK) 3. … mit dem WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ arbeiten. (FK) 4. … den Ablauf und die Arbeitsmaterialien der Schulung bewerten. (MK, FK) 5. … die Multiplikatorenschulung planen. (MK, FK) Zielentscheidungen für die Schulung der Klasse durch die Multiplikatoren Groblernziele Die Multiplikatoren sollen die Schulung zur Einführung des WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ durchführen. Die Schülerinnen und Schüler sollen das WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ anwenden. Feinlernziele Die Multiplikatoren sollen… 6. die Funktion eines WWS erklären. (FK, MK) 7. die Anwendung des WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ demonstrieren. (FK) 8. die Rolle des Wissensvermittler übernehmen. (MK, SK) 9. die Rolle des Lernberaters übernehmen. (MK, SK) Die Schülerinnen und Schüler sollen… 10. … die Funktion eines WWS erklären. (FK) 11. … mit dem WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ arbeiten. (FK) 22 3.2.4 Methoden- und Medienentscheidungen In der Unterrichtseinheit spielt die Multiplikatorenschulung die zentrale Rolle. Diese Methode wird gewählt, weil in der WeltKlasse Schülerfirma ausschließlich in Projekten gearbeitet wird und diese Arbeit nicht vollkommen für eine Softwareschulung unterbrochen werden kann, da sonst der regelmäßige Verkauf von fair gehandelten Produkten zu lange unterbrochen wird. Auch die organisatorischen Rahmenbedingungen forcieren den Einsatz der Methode, denn für die Schulung stehen nur vier Computer zur Verfügung. Aus curricularer Sicht empfiehlt der schulinterne Lehrplan49 im Bereich des Erwerbs von Präsentationskompetenzen die Durchführung einer Schulungsmaßnahme mit Mitschülern. Bei der Konzeption der Multiplikatorenschulung, die auf dem Schneeballprinzip basiert, wird bewusst nur mit drei Ebenen gearbeitet, um die Verluste beim Fachwissen möglichst gering zu halten. Als Erstes schult die Lehrerin (1. Ebene) die Multiplikatoren (2. Ebene), im nächsten Schritt wird auf der dritten Ebene die Klasse geschult. Aus dem gleichen Grund werden als Multiplikatoren vier möglichst leistungsstarke und zuverlässige Schülerinnen und Schüler ausgewählt. Als Einstieg für das Projekt wird ein kurzer Lehrervortrag gewählt, um die Klasse über das Projekt zu informieren und für die Thematik zu sensibilisieren. Dazu gehört sowohl die Methode Multiplikatorenschulung als auch das WWS. In der ersten Phase innerhalb der Projektgruppe führt die Lehrerin ein Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern über ihre Rolle als Lehrer bzw. Multiplikatoren und klärt wichtige Aufgaben und Verhaltensweisen eines Lehrers. Damit sollen die Multiplikatoren für ihre Aufgabe sensibilisiert werden. Dieser Teil wird bewusst kurz gehalten, weil der Schwerpunkt der Unterrichtseinheit in dem Thema „Einführung eines WWS“ liegt. Die Schulung wird mit einem Lehrervortrag über Funktionen eines WWS begonnen. Der Vortrag wird mit verschiedenfarbigen Karten50 visuell unterstützt. Die Farben grenzen den Input, das WWS und den Output voneinander ab. Bei der Darstellung wird an die bisherigen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler, die mit der Verwaltung von Daten und Belegen innerhalb der Schülerfirma gesammelt worden sind, angeknüpft. Außerdem werden die Vorteile, wie z. B. die fast automatische Rechnungserstellung, das Erstellen von Lagerbestandslisten und das Auswerten von Rennern und Pennern, in den Vordergrund gestellt, um die Lernenden zu motivieren, sich mit der Software auseinander zu setzen. 49 50 Vgl. Berufsbildende Schulen II Stade (2005). Vgl. Anhang 1. 23 Die Arbeitsblätter der Schulung gliedern sich in vier Abschnitte: Einführung in das WWS, Arbeiten mit dem WWS, Auswertung mit dem WWS und Übungen zum WWS51. Es wird bewusst auf die Abbildung von Screenshots verzichtet, um zu verhindern, dass die Lernenden sich von Abbildung zu Abbildung „klicken“. Auf den Arbeitsblättern sind zu jeder Aufgabe Tipps formuliert, die die Lernenden an den wichtigsten Stellen bei der Bedienung unterstützen. Grundsätzlich sollen die Schülerinnen und Schüler sich intuitiv und durch Ausprobieren das Programm erschließen. Fehler sind hierbei ausdrücklich erwünscht, um daraus zu lernen. Zusätzlich sitzen die Lernenden zu zweit am Computer, um sich gegenseitig zu unterstützen. Der Vorteil von diesem Vorgehen ist, dass sie dabei weitere Funktionen des Programms kennenlernen werden, die nicht explizit in der Schulung gelehrt werden und sich unbekannte Funktionen selbstständig erarbeiten können. Der erste Abschnitt dient zur Orientierung und dem Kennenlernen der Software. Die Lernenden sollen das Sichern und Rücksichern der Datenbank lernen und sollen schon bestehende Informationen aus dem System herausfinden. Im zweiten Abschnitt werden Geschäftsfälle erfasst. Jetzt müssen die Lernenden Daten im WWS erfassen. Dazu gehören Daten über Artikel und Kunden. Im nächsten Schritt müssen sie den Wareneingang vermerken bzw. Rechnungen erstellen, die mit einem „Bezahlt-Vermerk“ versehen werden sollen. Im dritten Schritt lernen die Lernenden einige Auswertungsfunktionen des WWS kennen, wie z. B. Offene-Posten-Liste, Lagerbestandsliste und Renner-/Penner-Listen. Die Schülerinnen und Schüler müssen um neue Aufgaben zu erledigen, immer wieder auf ihr im Vorfeld erlerntes Wissen zurückgreifen. So müssen sie, z. B. regelmäßig neue Kunden oder Artikel anlegen. Die Aufgabe zur Sortimentsgestaltung wird in diese Einheit integriert, um den Schülerinnen und Schülern einen Ausblick auf mögliche Anwendungsfunktionen des WWS in der Schülerfirmenarbeit zu geben und um sie zu motivieren. Der vierte Schritt rundet die Schulung mit einer Übung zu den bisher kennen gelernten Funktionen ab. Dazu werden alte Rechnungen nacherstellt. Dieser Schritt ist besonders für die Multiplikatoren wichtig, weil sie ihre erworbenen Kenntnisse vertiefen können und zusätzliche Sicherheit innerhalb der Thematik gewinnen. Aus organisatorischen Gründen müssen die ersten drei Teile der Schulung an einem Tag stattfinden, umso wichtiger ist die Übungsphase anderthalb Wochen später. Mittels einer Ampelabfrage52 soll die Schulung durch die Schülerinnen und Schüler reflektiert werden. Diese Methode unterstützt das strukturierte Reflektieren, weil durch die Ampelfarben deutlich wird, was gut war (grün), welche Schwierigkeiten aufgetreten sind, die aber im Laufe der Schulung ausgeräumt werden konnten (gelb) und welche Aspekte verbessert werden müssen, weil sie während der Schulung nicht geklärt werden konnten 51 52 Vgl. Anhang 2-7. Vgl. Anhang 10. 24 (rot). Auf weiße, neutrale Karten schreiben die Lernenden Lösungen für die roten Karten, die sie in ihrer Schulung sofort umsetzen können. Im Anschluss planen die Schülerinnen und Schüler die von ihnen durchzuführende Schulung. Die Beteiligung der Lernenden an der Planung der Schulung wird bewusst gewählt, um ihnen mehr Verantwortung für den Lernprozess zu übertragen und die Motivation zu erhöhen. Außerdem erhalten sie so die Möglichkeit, ihre eigenen Erfahrungen einzubringen und sich mit ihrer Schulung zu identifizieren. Die Multiplikatorenteams sollen nach Zuneigung gebildet werden, weil eine sehr intensive Zusammenarbeit stattfinden wird. Dasselbe Argument gilt für die Zuordnung der Schulungsgruppen zu den Multiplikatorenteams. Die Schulungsgruppen werden gemeinsam gebildet, so dass gewährleistet ist, dass alle Projekte in der Schülerfirma während der Schulung weiterlaufen. 3.2.5 Geplante Unterrichtsverläufe Schulung der Multiplikatoren durch die Lehrerin Geplantes Lehrerverhalten/ Erwartetes Schülerverhalten Phase/Zeit Einstieg 15 Min. Erarbeitung 1 10 Min. 53 L hält einen kurzen Vortrag im Plenum, indem L das Ziel und die Vorgehensweise des Projekts erklärt. Es werden kurz die Begriffe WWS und Multiplikatorenschulung erklärt. L klärt mit den S offene Fragen. L teilt die Multiplikatorengruppe ein. L macht die S darauf aufmerksam, dass sie die Lehrerrolle im zweiten Teil des Projekts einnehmen. L und S klären in einem Gespräch, die Rolle der Multiplikatoren im zweiten Teil des Projekts unter den Aspekten Verhalten und Aufgaben. Aktions-/ Sozialformen Plenum, LV, LSG Medien Tafel53 Projektgruppe, LSG Vgl. Anhang 8. 25 Geplantes Lehrerverhalten/ Erwartetes Schülerverhalten Phase/Zeit Erarbeitung 2 140 Min. Reflexion 15 Min. Sicherung 30 Min. Vorbereitung 15 Min. L erklärt den S anhand von verschiedenfarbigen Karten die Funktionen eines WWS. L zeigt den S über einen Beamer wie die Datenrücksicherung der Datenbank erfolgt und gibt den S einen ersten kurzen Überblick über die Benutzeroberfläche. S teilen sich in Paare auf und bearbeiten das erste Arbeitsblatt zum Thema „Einführung in das WWS“. L steht als Lernberaterin zur Verfügung. L und S klären gemeinsam noch offene Fragen und besprechen die Ergebnisse. In gleicher Weise werden Arbeitsblatt 2 zum Thema „Geschäftsfälle erfassen“ und Arbeitsblatt 3 zum Thema „Auswertungen durchführen“ bearbeitet.54 L erklärt den S die Methode „Ampelabfrage“. S füllen gemeinsam die grünen, gelben und roten Karten aus. S präsentieren ihre Karten. L fragt nach, wenn Aspekte unverständlich sind. S finden Lösungen für die Aspekte, die auf den roten Karten stehen, und notieren die Lösungen auf weiße Karten. Aktions-/ Sozialformen Medien Karten55, AB 156, AB 257, AB 358, ProjektComputer gruppe, LV, mit Beamer, PA, LSG Software „Lexware warenwirtschaft pro“ rote, gelbe, grüne, weiße ProjektKarten, Stifgruppe, SA, te, ABGA, SV Ampelabfrage59 S üben anhand von Übungsaufgaben und alten Rechnungen den Umgang mit dem WWS. L steht als Lernberaterin zur Verfügung. Projektgruppe, PA AB 460, Rechnungen61, Computer, Software „Lexware warenwirtschaft pro“ S finden sich zu zwei Teams à 2 Personen zusammen. S teilen gemeinsam mit der L Schulungsgruppen ein. S legen den weiteren Ablauf der Schulung fest und erstellen einen Schulungsplan. Projektgruppe, LSG, GA Schulungsplan62, Computer Tabelle 3: Geplanter Unterrichtsverlauf (Quelle: Eigene Darstellung) 54 55 56 57 58 59 60 61 62 Die Erarbeitungsphase 2 ist gleichzeitig der geplante Unterrichtsverlauf für die Schulung der Klasse durch die Multiplikatoren. Vgl. Anhang 1. Vgl. Anhang 2. Vgl. Anhang 3. Vgl. Anhang 4. Vgl. Anhang 10. Vgl. Anhang 5 und 7. Vgl. Anhang 6. Vgl. Anhang 12. 26 Schulung der Klasse durch die Multiplikatoren Die Multiplikatoren haben die Möglichkeit die Schulung nach ihren Wünschen und Erfahrungen zu gestalten bzw. zu verändern. Der geplante Ablauf entspricht der in der Tabelle dargestellten Phase „Erarbeitung 2“. Da die Multiplikatoren die Möglichkeit bekommen sollen, den Ablauf und die Arbeitsmaterialien zu ändern, kann der Verlauf sich bei der Durchführung des Unterrichts verändern. 4 Durchführung und Auswertung des Unterrichtsversuchs Es werden nur die beiden Schulungsphasen der Multiplikatoren durch die Lehrerin und der Klasse durch die Multiplikatoren beschrieben und ausgewertet. Beschreibung und Auswertung erfolgen auf Basis meiner Unterrichtsbeobachtungen, der Reflexionsphasen, der Testergebnisse und des Fragebogens.63 Dabei untersuche ich Abweichungen zwischen der Planung und der Durchführung, Mängel in der Planung und in der Durchführung, die Ursachen der aufgedeckten Mängel, das Erreichen der Lernziele und mögliche Alternativen zu den getroffenen Entscheidungen.64 4.1 Schulung der Multiplikatoren durch die Lehrerin Der Einstieg in das Projekt „Einführung eines WWS“ verlief planungsgemäß. Ich stellte das Projekt kurz im Plenum vor. Dabei erklärte ich die Vorteile bzw. die Arbeitserleichterung, die die Arbeit in der Schülerfirma mit einem WWS bringt. Die Klasse hörte gespannt zu und wirkte sehr motiviert, dieses Projekt durchzuführen. Damit hatte ich mein Ziel für den Einstieg erreicht. Die Klasse hatte das Projekt akzeptiert und war motiviert, damit zu beginnen. Danach erläuterte ich die Methode der Multiplikatorenschulung und nutzte die Tafel zur Visualisierung des Prinzips65. Die Lernenden waren erstaunt und interessiert zugleich, dass sie die Rolle des Lehrers in diesem Projekt übernehmen sollten. Es kam aus dem Plenum die Nachfrage: „Sind wir dann wirklich die Lehrer?“ Zum Schluss verkündete ich die vier Namen der Multiplikatoren, die alle vier leistungsstarke bis gute Schülerinnen und Schüler sind. Nun kam der erste Einwand, eine Multiplikatorin wollte unbedingt in das Projekt „Laufende Arbeiten“. Der Einspruch konnte aber schnell geklärt werden, weil ich ihr versprechen konnte, dass sie nach den Osterferien in die Gruppe „Laufende Arbeiten“ eingeteilt wird und dort dann die Spezialistin für die Einführung des WWS ist. Nun begann die erste Phase der Schulung, in der ich die vier Multiplikatoren für ihren späteren Einsatz vorbereitete. Ich wiederholte, dass sie im ersten Teil des Projekts von mir geschult werden, um dann im zweiten Teil die Funktion des Lehrers zu übernehmen. Dar63 64 65 Vgl. Anhang 11und 15-21. Vgl. Fischer, Andreas; Hahn, Gabriela (2002), S. 79. Vgl. Anhang 8. 27 aufhin kam von den Multiplikatoren der Kommentar, dass dies ganz schön viel Verantwortung ist. Ich verdeutlichte, dass dieses Prinzip der Fortbildung im Berufsleben weit verbreitet ist und dass sie später durchaus in die gleiche Lage kommen könnten und als Multiplikator fungieren müssten. In einem gemeinsamen Gespräch wurde herausgestellt, dass die Multiplikatoren die Aufgabe haben, die vermittelten Fachinhalte an die Klasse weiterzugeben. Darüber hinaus waren sie für die komplette Umsetzung bzw. Durchführung der zweiten Phase zuständig. Die Multiplikatoren sollten also die Schulung inklusive der Arbeitsmaterialien nach ihren Wünschen umgestalten und anpassen. Zudem sollten sie die Ansprechpartner für die anderen Schülerinnen und Schüler bei Problemen sein. Auch das Verhalten der Lehrenden wurde geklärt. Die Multiplikatoren wären für den Lernprozess verantwortlich, müssten also immer präsent sein, sich aber trotzdem im Hintergrund halten, damit die Lernenden erstmal versuchten, ihr Problem allein zu lösen. Bei Problemen sollte ein Lehrender Unterstützung anbieten, den Schülerinnen und Schülern aber nicht sofort die Lösung verraten. Als Fazit des Gesprächs konnte festgehalten werden: Fehler müssen gemacht werden, um aus ihnen lernen zu können. Diese Phase verlief ebenfalls nach Plan, da das Lehrerbild, das für diese Schulung von Vorteil ist, schon in den Köpfen der Multiplikatoren verankert war. Deshalb wurde auch keine zusätzliche Visualisierung benötigt. Das Lernziel 1 wurde erreicht. Zum thematischen Einstieg erklärte ich anhand von Karten66 die Funktionen und Vorteile eines WWS. Zunächst klebte ich die Karten „Input“, „Warenwirtschaftssystem“ und „Output“ an die Wand. Daraufhin erklärte ich, dass der Input die Eingabe von Artikel-, Lieferanten- und Kundendaten beinhaltet. Diese müssen in das WWS eingepflegt werden. Als Output bietet das WWS u. a. das Erstellen von Angeboten, Rechnungen, Lagerbestandslisten, Offene-Posten-Listen und Renner-/Penner-Listen. Das bedeutet, dass ein WWS verschiedene Funktionen übernimmt. Zum einen ist es ein Informationssystem, denn es speichert alle eingegebenen Daten und verarbeitet diese weiter zu Informationen. So kann z. B. einem Kunden genau der von ihm getätigte Umsatz zugeordnet werden. Zum anderen ist es ein Transaktionssystem. Es werden alle Vorgänge, die in einem Handelsunternehmen anfallen, dokumentiert. Beim Wareneinkauf werden die eingekauften Artikel in das System eingegeben bzw. beim Warenverkauf durch die Erstellung der Rechnung ausgebucht. Außerdem wird es als Dispositionssystem benutzt. Es bereitet Entscheidungen vor und trifft eigene Entscheidungen, z. B. dienen die Renner-/Penner-Listen als Basis für eine mögliche Umgestaltung des Sortiments. Zusätzlich besitzt das einzuführende WWS eine Schnittstelle zum Buchhaltungsmodul, das in der Schülerfirma eingesetzt wird. Das Lernziel 2 wurde in dieser Phase nur zum Teil erreicht. Dies zeigte sich in der zweiten Phase der Multiplikatorenschulung, bei der von den Multiplikatoren dieselben Karten 66 Vgl. Anhang 1. 28 verwendet, aber nicht alle benutzt wurden. Besonders mit den Funktionen Dispositionsund Transaktionssystem konnten die Multiplikatoren nichts mehr verbinden, da die Begriffe sehr abstrakt sind. Dieses Problem hätte sich nicht ergeben, wenn die Multiplikatoren ein Informationsblatt zum Thema „Funktionen eines WWS“ erhalten hätten, auf dem sie die Informationen hätten nachlesen können, oder die Begriffe weniger abstrakt gewählt worden wären. Anschließend erklärte ich mit Hilfe eines Beamers die Oberfläche des WWS und wie das Rücksichern der Datenbank funktionierte. Ich erläuterte, dass die nun folgende Schulung in drei Bereiche aufgeteilt ist. Als Erstes sollten die Multiplikatoren einen Überblick über das WWS erhalten, im zweiten Teil Geschäftsfälle erfassen und im dritten Teil sollten Auswertungen durchgeführt werden. Nach jedem Teil wurden kurze Auswertungsgespräche mit allen Multiplikatoren geführt, um noch die letzten offenen Fragen gemeinsam zu klären und um die Ergebnisse zu besprechen. Die Multiplikatoren bildeten Neigungspaare und begannen mit dem Bearbeiten der Arbeitsblätter67. Insgesamt lief die Durchführung wie geplant. Im ersten Moment fanden alle Multiplikatoren die Benutzeroberfläche unübersichtlich und verwirrend. Dies legte sich aber spätestens beim zweiten Arbeitsblatt, weil sie mittlerweile einen guten Überblick über die Funktionen hatten. Während der Erarbeitungsphase ergänzten sich beide Partner beim Bearbeiten der Aufgaben und wechselten regelmäßig die Positionen am Computer. Zusätzlich war zu beobachten, dass sie sich Notizen an Stellen auf die Arbeitsblätter machten, die ihnen unklar waren bzw. eine besonders wichtige Bedeutung hatten. In dieser Phase fiel auf, dass die Multiplikatoren bemüht waren, die Arbeitsblätter weitestgehend ohne Hilfestellung der Lehrerin zu bearbeiten. Beide Teams machten einen Fehler bei der Rechnungserstellung. Das eine Team erstellte anstatt der Rechnung ein Angebot und das andere Team erstellte eine Rechnung doppelt. Die doppelte Rechnung fiel im dritten Teil der Schulung auf, als eine OffenePosten-Liste ausgedruckt wurde und diese zwei Mal die gleiche Rechnung enthielt. Beide stornierten das Angebot bzw. die Rechnung selbstständig. Durch diesen Fehler lernten sie die Storno-Funktion kennen und ihnen wurde deutlich, dass bestimmte Eingaben im System nur storniert, aber nicht gelöscht werden können. Obwohl diese Einheit über ca. drei Schulstunden am Stück ging, arbeiteten alle sehr konzentriert und motiviert mit. Das Lernziel 3 wurde erreicht, die Lernenden haben selbstständig mit dem WWS gearbeitet. Während der Schulung ist eine besondere Störung aufgetreten68. So kam ein Schüler mit einem Fahrrad in den Unterrichtsraum, auf dem er die vom Stader Weltladen abgeholten Waren transportierte. Er packte die Waren direkt neben dem Schulungsbereich aus. Mit 67 68 Vgl. Anhang 2-4. Vgl. Kapitel 3.1.3. 29 seinem Fahrrad stand der Schüler schnell im Mittelpunkt des Geschehens. Die Multiplikatoren haben sich davon nur kurz ablenken lassen und danach konzentriert weiter gearbeitet. Zum Abschluss der ersten Schulungseinheit führte ich mit den Multiplikatoren eine Ampelabfrage durch.69 Ich erklärte ihnen die Methode und gab ihnen rote, gelbe und grüne Karten zum Beschriften. Bemerkenswert an dieser Phase war, dass sich alle Multiplikatoren sowohl schriftlich als auch mündlich beteiligten. Als problematisch sahen die Multiplikatoren an, dass zu viele Inhalte in zu kurzer Zeit erlernt werden mussten. Dies ließ sich allerdings organisatorisch nicht ändern, weil der Wirtschaftspraxisunterricht immer vier Stunden am Stück dauert. Eine Alternative wäre es, nach jedem Abschnitt eine Übungsphase durchzuführen. Die Übungsphase wurde von mir jedoch ans Ende gelegt, da die Klasse in der folgenden Woche auf Klassenfahrt fuhr. So war die Übungsphase für den Einstieg und als Wiederholung nach der Klassenfahrt gedacht. Bei der Ampelabfrage wurde der Vorschlag gemacht, eine Übungsphase mit alten Rechnungen der Schülerfirma WeltKlasse durchzuführen. Diesen Vorschlag habe ich aufgegriffen. Das Problem mit der „Übersichtlichkeit des Programms“ löste sich in der Übungsphase anderthalb Wochen später auf, denn nun hatten sich die Multiplikatoren an den Aufbau des Programms gewöhnt. Der Kritikpunkt „manchmal ungenaue Erklärung“ bezog sich auf das Arbeitsblatt zwei70, dort sollte eine Rechnung erstellt werden. An dieser Stelle benötigten beide Teams von mir Unterstützung, weil die Erklärungen auf dem Arbeitsblatt zu ungenau waren. Es sind mehrere Eingaben innerhalb einer Maske71 zu machen und die Bedienung ist an dieser Stelle nicht selbsterklärend. Hier wäre es sinnvoll gewesen, die notwendige Eingabe anhand eines Screenshots auf dem Arbeitsblatt zu erklären. Auf eine gelbe Karte wurde der Aspekt „Debitorenkontonummer“ geschrieben, denn die Aufforderung des Systems diese Nummer einzugeben, führte im ersten Moment zur Verwirrung. Die Debitorenkontonummer wird für das Programm „Lexware buchhalter pro“ benötigt. Das System lässt es nicht zu, diese Abfrage auszuschalten. Deshalb erklärte ich den Schülerinnen und Schülern kurz den Hintergrund dieser Systemabfrage und wies sie an, die vorhandene Kundenummer einzugeben. Als positiv hoben die Multiplikatoren die Partnerarbeit und die einfachen Erklärungen auf den Arbeitsblättern hervor. Zudem waren sie noch über das einfache Abrufen der Bestandslisten erfreut. Nach der Klassenfahrt übten die Multiplikatoren anhand der Übungsaufgaben den Umgang mit dem WWS. Die Multiplikatoren benötigten keine weitere Hilfe, obwohl der Zeitpunkt der letzten Schulung schon länger zurücklag. Auch in dieser Phase arbeiteten alle 69 70 71 Vgl. Anhang 10 und 11. Vgl. Anhang 3. Vgl. Anhang 9. 30 hoch konzentriert. Dieses Mal entschied ich abweichend von der Planung, dass jeder allein am Computer die Aufgaben lösen sollte. Ich wollte testen, wie sicher die Multiplikatoren mit dem WWS umgehen und jedem Einzelnen die Chance geben, sein Wissen im Umgang mit dem WWS zu festigen. Denn im nächsten Schritt mussten sie ihre neu erworbenen Kenntnisse als Lehrende an die Klasse weitergeben. Im letzten Teil planten die Multiplikatoren die weitere Schulung. Sie beschlossen in den gebildeten Teams zu bleiben und teilten gemeinsam mit mir die Schulungsgruppen ein. Dabei achteten sie darauf, dass möglichst alle Projekte handlungsfähig blieben, die Gruppen möglichst gleich leistungsstark waren und die Schulungsteilnehmer sich untereinander verstanden. Bei der Zuordnung der Teamleiter achtete ein Multiplikator ganz besonders darauf, dass er nicht die drei Schülerinnen und Schüler schulen musste, mit denen er ab und zu Konflikte hatte.72 Denn er war der Meinung, dass die Zusammenarbeit zwischen ihnen nicht erfolgreich wäre. Aufgrund der Ampelabfrage legten sie fest, dass die Schulung in drei zeitlich voneinander abgegrenzten Phasen ablaufen sollte. Sie erstellten einen Schulungsplan73. Die Lernziele 4 und 5 wurden erreicht. Das Groblernziel dieser Phase wurde erreicht. Zum einen fühlten sich die Multiplikatoren mit dem Einsatz des WWS im Großen und Ganzen sicher und zum anderen hatten sie eine klare Vorstellung über ihre Rolle als Multiplikatoren, die sie in der anschließenden Phase sehr gut umgesetzt haben. 4.2 Schulung der Klasse durch die Multiplikatoren Die Multiplikatoren beschlossen die von mir bereitgestellten Materialien grundsätzlich zu übernehmen und an bestimmten Stellen zu ergänzen. Dies erledigten sie vor Beginn der eigentlichen Schulungsphase. Die Änderungen bezogen sich auf das Arbeitsblatt „Einführung in das WWS“74. Dort änderten bzw. ergänzten sie die Anweisungen in Aufgabe eins, da diese ihrer Meinung nach zu ungenau waren. Das Arbeitsblatt „Übungen zum WWS“ wurde insofern geändert, dass nicht vier alte Rechnungen75, sondern nur eine alte Rechnung zur Übung genutzt wurde. Die Multiplikatoren waren der Meinung, um den zeitlichen Rahmen einzuhalten und aus ihren Erfahrungen heraus, wäre eine alte Rechnung76 zur Übung ausreichend. Ebenfalls legten sie fest, dass sie auf den Einsatz eines Beamers verzichten wollten, da jedes Team maximal vier Personen betreute, die an zwei Computern sitzen würden. Die Einführung in das Programm sollte direkt am Computer gezeigt werden. 72 73 74 75 76 Vgl. Kapitel 3.1.1. Vgl. Anhang 12. Vgl. Anhang 2 und 14. Vgl. Anhang 6. Vgl. Anhang 6, 4. Rechnung. 31 Das erste Problem bei der Schulungsdurchführung ergab sich in der Aufteilung der Schulungsgruppen, weil einige eingeteilte Schülerinnen und Schüler zum Zeitpunkt der Schulung unabkömmlich bzw. krank waren. So musste der Schulungsplan flexibel geändert werden.77 Das führte dazu, dass manchmal nur zwei bis drei Personen pro Team geschult wurden. Daraus ergab sich, dass einige Schülerinnen und Schüler die Schulung in Einzelarbeit machen mussten. Die dadurch erhöhte Anzahl von Schulungsgruppen bedeutete einen Zeitverlust für das Projekt. Um die Zeitverschiebungen in Grenzen zu halten, musste ich eingreifen und die Schulung an oberste Priorität setzen, so dass einige Schülerinnen und Schüler gezwungen waren, die Arbeit in ihrem eigenen Projekt unfreiwillig zu unterbrechen. Weil es sich als schwierig erwies, die einzelnen Schülerinnen und Schüler zu den Schulungen zusammen zu bekommen, wurde die Schulung von den Multiplikatoren von drei auf zwei Phasen zusammengelegt. Eine Multiplikatorin fand für dieses Problem eine gute Lösung. Sie löste ihre Mitschülerin beim Verkauf ab, damit ihr Partner diese in Ruhe schulen konnte. Diese Lösung eignete sich aber nur im Einzelfall. Zwei andere Schülerinnen handelten ebenfalls pragmatisch. Sie übernahmen den Wareneinkauf für ihren Kollegen, damit er in Ruhe an der Schulung teilnehmen konnte. Diese Problematik wird bei dieser Unterrichtsorganisation nicht vollständig auszuschließen sein, wenn parallel zur Schulung die reguläre Arbeit weitergeht. Eine Alternative wäre, einen Schulungsplan mit festen Uhrzeiten langfristig vorher bekannt zu geben oder als Lehrer der Schulung bereits im Vorfeld die höchste Priorität zu geben. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Schulung an den Anfang des Schuljahres zu legen, zu einem Zeitpunkt, an dem der wöchentliche Verkauf und die einzelnen Projekte noch nicht laufen. Außerdem würden die Schülerinnen und Schüler das ganze Schuljahr von ihrem neu erlernten Wissen profitieren. Beide Teams begannen mit dem Karten-Einstieg in das Thema. Sie ließen zwei Karten weg, die sie nicht verstanden hatten.78 Mit den in Kapitel 4.1 erwähnten Einschränkungen wurde das Lernziel 6 erreicht. Das eine Multiplikatorenteam hielt keinen Vortrag, sondern stellte den Schülerinnen und Schülern geschickte Fragen, um auf die entsprechenden Begriffe zu kommen. Hierbei gab es Unstimmigkeiten zwischen den Partnern bei der Verteilung der Redezeit, weil einer der beiden weniger sagen durfte als der andere. Das andere Multiplikatorenteam hielt einen Vortrag. Auch hier waren die Rollen ungleich verteilt, aber es gab deshalb keine Unstimmigkeiten. Die Teilnehmer stellten ergänzende Fragen, wenn sie etwas nicht verstanden und hörten aufmerksam zu. Bei der nächsten Multiplikatorenschulung sollten die Schülerinnen und Schüler darauf hingewiesen werden, dass sie 77 78 Vgl. Anhang 13. Vgl. Kapitel 4.1. 32 gleichberechtigte Partner sind und somit auch die gleiche Verantwortung und den gleichen Einsatz für die Schulung zeigen sollten. Da die Multiplikatoren alle vier ungefähr auf dem gleichen Leistungsstand sind, konnte die Arbeitsteilung im weiteren Verlauf als homogen bezeichnet werden. Das Lernziel 8 wurde erreicht, die Multiplikatoren haben ihre Rolle als Wissensvermittler erfüllt. Im Folgenden gaben die Multiplikatoren den Teilnehmern eine Einführung in das WWS und sie begannen das erste Arbeitsblatt zu bearbeiten. Die Multiplikatoren standen als Lernberater jederzeit zur Verfügung und kümmerten sich intensiv um ihre Schulungsteilnehmer. Dies wurde von der Klasse positiv angemerkt, obwohl auch vereinzelnd die Kritik kam, dass einige Aspekte nicht so gut erklärt wurden und die Hilfestellung zu gering war.79 Das ist eventuell auf die mangelnde Erfahrung der Multiplikatoren in ihren Rollen als Wissensvermittler und Lernberater zurückzuführen. Wenn die Lernenden häufiger als Lehrende auftreten würden, könnten sie mehr Erfahrungen in dieser Hinsicht sammeln. Das bedeutet, dass in den Unterricht grundsätzlich häufiger Phasen integriert werden sollten, in denen die Schülerinnen und Schüler die Rollen wechseln.80 Die Lernziele 7 und 9 wurden erreicht. Der zweite Teil der Schulung verlief ähnlich wie der erste. Es gab keine großen Probleme. Die Multiplikatoren gingen so in ihrer Rolle als Lehrer auf, dass sie keine Zeit fanden, eine Datenbank im WWS für die Gruppe „Laufende Arbeiten“ zu erstellen. Dies muss am Ende des Projekts noch nachgeholt werden, damit das WWS im laufenden Betrieb der Schülerfirma eingesetzt werden kann. Insgesamt arbeiteten alle Schülerinnen und Schüler sehr konzentriert mit. Einige hatten weniger Probleme und brauchten auch dementsprechend weniger Zeit für die Bearbeitung der Arbeitsblätter. Bei der Minderheit war genau das Gegenteil zu sehen. Dies spiegelt sich auch in den Antworten des Fragebogens81 wider. Während der gesamten Schulung wurde ich nur im äußersten Notfall von den Multiplikatoren um Hilfe gebeten. Die Schülerinnen und Schüler versuchten grundsätzlich zuerst mit ihrem Partner das Problem zu lösen. Die nächsten Ansprechpartner waren die Multiplikatoren, die die Probleme auch erst einmal untereinander klärten. Ich wurde von den Teilnehmern der Schulung nicht ein einziges Mal befragt. U. a. konnte die Aufgabe drei des ersten Arbeitsblattes „Welche Artikel hat der Kunde Kurt Holthusen schon von der WeltKlasse Schülerfirma bezogen?“82 nicht gelöst werden, da durch die Einstellungen des 79 80 81 82 Vgl. Anhang 15 und 18. Vgl. Kapitel 2.3.1. Dieser Ansatz folgt dem didaktischen Konzept „Lernen durch Lehren“ von Jean-Pol Martin (Kahl, Reinhard (2004)). Vgl. Anhang 18. Vgl. Anhang 2. 33 WWS nur die Rechnungen des Monats März angezeigt wurden und nicht die des Monats Februar, indem die Rechnung für Herrn Holthusen erstellt wurde. Das Problem bestand darin, dass die Multiplikatoren ihre Schulung im Februar hatten und somit noch nicht damit in Berührung kamen. Die Testergebnisse zeigten, dass das Lernziel 10 teilweise und das Lernziel 11 erreicht wurden.83 Bei der Beantwortung der Frage „Erläutern Sie den Begriff Warenwirtschaftssystem.“ schrieb die Klasse überwiegend, dass die Geschäftsprozesse durch ein WWS vereinfacht und Zeit eingespart werden würde, z. B. beim Rechnungen und Angebote schreiben. Nur wenige Lernende schrieben, dass das WWS das systematische Ordnen und Verwalten von Kunden-, Lieferanten- und Artikeldaten unterstützt und dadurch ein besserer Überblick über das Unternehmen gewonnen werden kann.84 Auch in dieser Phase wurden die Groblernziele erreicht. Die Multiplikatoren haben die Schulung erfolgreich durchgeführt und die Teilnehmer haben in einem Test bewiesen, dass sie mit einem WWS arbeiten können und die grundsätzlichen Funktionen kennen. 5 Reflexion der Unterrichtseinheit in Bezug auf die Leitfragen Um die vorliegende Unterrichtseinheit abschließend zu reflektieren, wird im Folgenden auf die bereits für Planung und Durchführung der Unterrichtseinheit berücksichtigten Leitfragen aus Kapitel 2.4 eingegangen. Um die zentrale Leitfrage der Arbeit in Kapitel 5 zu beantworten, werden zunächst die untergeordneten Fragen bearbeitet. Inwiefern ist die Multiplikatorenschulung eine geeignete Methode für den Einsatz in der Schule? 1. Wie muss die Multiplikatorenschulung gestaltet sein, um in der einjährigen Berufsfachschule Wirtschaft für Realschulabsolventinnen und Realschulabsolventen (Höhere Handelsschule) eingesetzt werden zu können? Der Unterrichtsversuch zeigt eine Möglichkeit, wie eine Multiplikatorenschulung im schulischen Kontext gestaltet sein kann. Insgesamt gesehen hat sich das Konzept in dieser Form bewährt. Es war sinnvoll, leistungsstarke bis gute Schülerinnen und Schüler als Multiplikatoren auszuwählen. Die Multiplikatoren wurden von der Klasse als Lehrende voll akzeptiert. Eindeutige Zeichen hierfür sind die überwiegend positiven Rückmeldungen der Teilnehmer zu 83 84 Vgl. Anhang 21. Vgl. Anhang 20-21. 34 den Multiplikatoren85 und die Tatsache, dass ich von den Teilnehmern bei Problemen nicht gefragt worden bin, obwohl ich als Beobachterin immer präsent war. Im Fragebogen wurden die Multiplikatoren überwiegend als kompetente, hilfsbereite und aufmerksame Lehrende charakterisiert, die verständlich erklären können. Die Multiplikatoren wurden ausschließlich von mir geschult und es hat keine Schulungen gegeben, in denen Multiplikatoren weitere Multiplikatoren geschult haben. Diese Entscheidung war in Bezug auf die Befürchtung, dass zu viele Informationen verloren gehen könnten, richtig. Denn der Test86 hat gezeigt, dass alle Schülerinnen und Schüler in der Lage sind, die erlernten Funktionen des WWS anzuwenden. Sie können neue Artikel und Kunden anlegen, Wareneingänge notieren, Rechnungen schreiben und Offene-PostenListen erstellen, um den Überblick über die zu erwartenden Zahlungseingänge zu behalten. Informationsverluste können aber auch durch die Gestaltung von Unterrichtsmaterialien vermieden werden. So sind die Arbeitsblätter87 für die Anwendung des WWS sehr detailliert, aber trotzdem mussten sich die Lernenden selber mit der Thematik am Computer auseinander setzen und einiges durch Ausprobieren herausfinden. In diesem Bereich gab es deshalb wenige Informationsverluste. Auch die Teilung der Schulung in zwei Abschnitte ist bei den Teilnehmern positiv angekommen, da die Informationsflut nicht so hoch gewesen ist. 88 Die Wahl der Sozialform Partnerarbeit könnte ebenfalls zu Informationsverlusten geführt haben. In der von mir durchgeführten Schulung wird die Partnerarbeit ausschließlich als positiv empfunden, da eine gegenseitige Unterstützung möglich war. Zusätzlich konnte ich beobachten, dass die Multiplikatoren sich bei der Bedienung des Computers immer wieder abgewechselt haben und der andere Partner aktiv mitgearbeitet hat. Die Teilnehmer der zweiten Phase sind geteilter Meinung. Einige bemängeln die fehlende praktische Übung. Diese Einschätzung stimmt mit meinen Beobachtungen überein. Einige Paare haben selten die Plätze gewechselt und sich in der „Zuschauerposition“ wenig aktiv bei der Bearbeitung der Aufgaben eingebracht. Fundierte Vorstellungen, was ein WWS ist und wozu es dient, haben die Schülerinnen und Schüler nur bedingt. Das zeigt sich in den Antworten des Tests89 zur Frage „Erläutern Sie den Begriff „Warenwirtschaftssystem““. Hier wurde hauptsächlich geantwortet, dass ein WWS die Arbeit in einem Unternehmen erleichtert. Die einzelnen Funktionen, wie z. B. 85 86 87 88 89 Vgl. Anhang 15 und 18. Vgl. Anhang 20 und 21. Vgl. Anhang 2-5. Vgl. Anhang 18 und 19. Vgl. Anhang 21. 35 Informationssystem, Transaktionssystem, Dispositionssystem und Schnittstelle zur Buchhaltung, wurden nur vereinzelt genannt und beschrieben.90 Die Thematik des einführenden Vortrags ist bei den Schülerinnen und Schülern also kaum im Gedächtnis geblieben. Dies kann daran liegen, dass die Begriffe zu abstrakt waren und die Multiplikatoren nichts mit den Begriffen verbinden konnten. Deshalb wurden einige Inhalte des Vortrages von den Multiplikatoren in ihren Schulungen weggelassen. Das bedeutet, dass schon ein Informationsverlust bei der von mir durchgeführten Schulung stattgefunden hat. Begünstigt wurde dieser durch die Wahl der Methode, der abstrakten Begriffe und der fehlenden schriftlichen Sicherung der Ergebnisse. Es ist also wichtig, den Multiplikatoren umfassendes und detailliertes Schulungsmaterial zur Verfügung zu stellen, um den Informationsverlust so gering wie möglich zu halten. Zusätzlich sollten Methoden vermieden werden, die nur wenige Sinneskanäle am Lernprozess beteiligen, wie z. B. Vorträge, ohne die Thematik später noch einmal wieder aufzugreifen. Die Multiplikatoren durften die von ihnen durchgeführte Schulung selber planen. Dies schloss sowohl den Ablauf der Schulung ein als auch die Gestaltung der Arbeitsmaterialien. Diese Entscheidung erwies sich ebenfalls als sinnvoll, weil die Multiplikatoren ihre eigenen Erfahrungen in die Schulung integrieren konnten. Die Multiplikatoren konnten sich so mehr mit der Schulung identifizieren, was sich in ihrem verantwortungsbewussten Verhalten während der Schulung zeigte. Das Grundkonzept der Schulung haben die Multiplikatoren übernommen. Zusätzlich haben sie sich für eine klare zeitliche Abgrenzung der einzelnen Phasen entschieden, für die mengenbezogene Eingrenzung der Übungsaufgaben und die inhaltliche Detaillierung der ersten Aufgabe des Arbeitsblattes zur Einführung des WWS. Das Beibehalten des Grundkonzepts war zu erwarten, da die Schülerinnen und Schüler bisher im Gestalten von Unterricht wenige Erfahrungen sammeln konnten. Deshalb war es auch wichtig, zu Beginn ihre Rolle als Lehrende zu klären. Die Durchführungsphase war von einem organisatorischen Problem geprägt. Die Schwierigkeit lag darin, dass der Schulungsplan nicht eingehalten werden konnte, weil die Schülerinnen und Schüler sich schwer von ihren eigenen Projekten trennen konnten. Teilweise fühlten sie sich gehetzt und aus ihrer eigentlichen Arbeit herausgerissen. In dieser Phase benötigten die Multiplikatoren auch die Unterstützung der Lehrerin, um sich durchzusetzen.91 Die befürchteten Störungen aufgrund der räumlichen Bedingungen blieben zwar nicht aus, störten aber den Ablauf der Schulungen nicht wesentlich. 90 91 Vgl. Kapitel 4. Mögliche Alternativen, um dieses Problem zu lösen, werden in Kapitel 4.2 erläutert. 36 2. Inwiefern ist das WWS ein geeignetes Thema für eine Multiplikatorenschulung? Das Thema Einführung eines WWS hat sich als ein geeignetes Thema für eine Multiplikatorenschulung herausgestellt. Das Groblernziel „Die Schülerinnen und Schüler sollen das WWS „Lexware warenwirtschaft pro“ anwenden.“ wurde mit Hilfe der Multiplikatorenschulung erreicht. Das Erreichen des Ziels wurde durch folgende Aspekte unterstützt. Die Schülerinnen und Schüler waren alle motiviert, den Umgang mit dem WWS zu erlernen, weil sie einen Nutzen für ihre tägliche Arbeit in der Schülerfirma sahen. Und auch als Fazit haben die meisten für sich gezogen, dass die Arbeit in der Schülerfirma durch die Einführung des WWS vereinfacht wird.92 Das ist eine wichtige Basis für das Erlernen einer neuen Thematik und erleichtert ebenfalls den Multiplikatoren den Einstieg in ihre Rolle als Lehrende. Die Lernenden sind sogar der Meinung das WWS würde ihnen für ihre Arbeit eine bessere Übersicht geben. Hervorgehoben wird, dass sich alle wichtigen Daten in einem System befinden und nicht mehr verstreut sind. Aus diesem Grund hoffen die Lernenden, dass keine Daten mehr verloren gehen, weniger Fehler, z. B. beim Rechnung schreiben, gemacht werden und die Verwaltung insgesamt einfacher wird. Die Software „Lexware warenwirtschaft pro“ ist angemessen komplex für den Einsatz an der Höheren Handelsschule. Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich überwiegend nicht von der Thematik überfordert. Für die Mehrheit der Lernenden war der Umgang mit dem WWS nach einer kurzen Einführungsphase kein Problem mehr. Kritik wurde nur in der Hinsicht geäußert, dass die Benutzeroberfläche im ersten Moment aufgrund der vielen Funktionen sehr verwirrend ist. Im Fragebogen unterstützt die Mehrheit der Lernenden die Aussage, dass das WWS nach einer Einführung intuitiv handhabbar ist und sie in der Lage wären, sich selbstständig weitere Funktionen zu erarbeiten.93 Diese Aussage wurde im Test94 bei der Aufgabe zum Thema „Gewährung von 3 Prozent Rabatt für Genossenschaftsmitglieder“ überprüft. Sie wurde von allen bearbeitet, obwohl diese Funktion nicht Thema der Schulung war. Von sechs Personen wurde eine optimale Lösung gefunden, vier Personen haben das Problem ebenfalls gelöst, aber keine dauerhafte Lösung gefunden, denn bei ihrer gewählten Eingabe müssten sie jedes Mal, wenn die Kundin einkauft, den Rabatt manuell einfügen. Vier Lernende gaben den Rabatt beim Artikel ein, was auf Dauer zu Fehlern führen würde, weil der Rabatt nicht grundsätzlich auf den Artikel gewährt wird. Drei Schülerinnen und Schüler haben den Rabatt doppelt an zwei möglichen Stellen eingegeben und dies nicht bemerkt. Daraus kann der Schluss gezogen werden, dass es nur bedingt möglich ist, das WWS intuitiv fehlerfrei zu bedienen. Allerdings muss 92 93 94 Vgl. Anhang 18 und 19. Vgl. Anhang 18 und 19. Vgl. Anhang 20 und 21. 37 auch beachtet werden, dass diese Fehler bei der laufenden Arbeit aufgefallen wären und sie dann hätten korrigiert werden können. Die weitestgehende intuitive Handhabbarkeit der Software erleichtert den Multiplikatoren sich in ihre Rolle als Lehrende einzufinden95, denn die Schulungsteilnehmer können sich in vielen Fällen selber helfen bzw. gegenseitig unterstützen und benötigen nicht die ungeteilte, dauerhafte Unterstützung der Multiplikatoren. 3. Inwiefern werden mit dieser Methode Ziele gefördert, die der Schülerfirmenarbeit zugeschrieben werden? Das übergeordnete Ziel in der Schülerfirmenarbeit ist wie in Kapitel 2.1.2 beschrieben, das Erreichen von Handlungskompetenz. Alle weiteren Ziele sind in der Handlungskompetenz integriert. Eine Multiplikatorenschulung ist dazu geeignet, diese Handlungskompetenz zu fördern, sowohl auf der Seite der Multiplikatoren als auch auf der Seite der Schulungsteilnehmer. Die Schülerinnen und Schüler haben mit der erfolgreichen Durchführung der Multiplikatorenschulung bewiesen, dass sie in der Lage sind, selbstverantwortlich ganzheitliche, komplexe Aufgabenstellungen zu bewältigen. Dies zeigte sich u. a. an folgenden Unterrichtssituationen. Um es den Schulungsteilnehmern zu ermöglichen an der Schulung teilzunehmen, hat sich eine Multiplikatorin für den Verkauf als Aushilfe zur Verfügung gestellt bzw. haben zwei Schülerinnen die Abholung der Ware übernommen. Das verdeutlicht ihre Selbstständigkeit und ihr Verantwortungsbewusstsein, das sie in diesem Projekt zeigten. Grundsätzlich haben die Lernenden versucht ihre Probleme zuerst innerhalb des Teams zu lösen, bevor sie eine Expertenmeinung eingeholt haben. Gleichzeitig zeigten sie damit auch ihre Kommunikationsfähigkeit. Besonders die Multiplikatoren mussten ihre Kommunikationsfähigkeiten beim Durchführen der Schulung unter Beweis stellen. Sie haben ihre Rollen als Lernberater und als Wissensvermittler sehr gut erfüllt. Zusätzlich waren sie dafür verantwortlich, dass die Klasse in der Lage ist, mit einem WWS umzugehen. Den höchsten Kompetenzerwerb haben die Multiplikatoren innerhalb einer Multiplikatorenschulung, denn sie sind diejenigen, die die Verantwortung für den gesamten Lernprozess der Klasse tragen. Um einen gleichberechtigten Kompetenzerwerb zu erreichen, sollte ein rotierendes Prinzip eingeführt werden, so dass jeder Lernende die Rolle des Multiplikatoren übernimmt. 95 Vgl. Kapitel 3.1.1. 38 4. Inwiefern werden die Schülerinnen und Schüler durch die Multiplikatorenschulung motiviert? Die Motivation war während der Schulung sowohl bei den Multiplikatoren als auch beiden Teilnehmern durchgängig vorhanden. Die Multiplikatoren fühlten sich alle motiviert. Dies begründeten sie u. a. damit, dass sie sich als Lehrer gefühlt hätten. Dieses Gefühl fällt in den Bereich der Autonomie und der sozialen Einbindung, die in Kapitel 2.1.2 als Faktoren für intrinsische Motivation angegeben wurden. Die Multiplikatoren hatten das Gefühl von den anderen als Lehrer respektiert zu werden und konnten ihren Klassenkameraden etwas beibringen. Außerdem erhofften die Multiplikatoren sich von dem WWS eine spätere Arbeitserleichterung, denn sie nahmen die inhaltliche Relevanz des Themas für die Schülerfirmenarbeit wahr. Die Mehrheit der Schulungsteilnehmer fühlten sich aufgrund der inhaltlichen Relevanz des Themas für ihre weitere Arbeit in der Schülerfirma ebenfalls motiviert. Auch der Umstand, dass Mitschüler/-innen die Lehrer waren, wurde als motivierend hervorgehoben. Hier wird der Aspekt der Autonomie noch einmal ganz deutlich, denn aufgrund dieser Schulungsmethode ist es möglich gewesen, dass die Schülerinnen und Schüler sich selbstständig untereinander weiterbilden. Abschließend stelle ich fest, dass die Multiplikatorenschulung eine geeignete Methode für den Einsatz in der Schule ist, denn sie unterstützt die Entwicklung der Handlungskompetenz der Schülerinnen und Schüler. Auffällig ist die hohe Motivation der Lernenden, die sich auf die große Verantwortung und die Selbstständigkeit zurückführen lässt. Ein besonders nennenswerter Aspekt ist, dass die Schülerinnen und Schüler zu Lehrenden werden. Da diese Klasse noch über keine Erfahrungen in diesem Bereich verfügt, eignet sich das Thema „Einführung eines WWS“ für eine Multiplikatorenschulung, weil die Lernenden durch die Vorteile eines WWS in der Schülerfirmenarbeit schon positiv gestimmt sind. Zusätzlich ist die Software teilweise intuitiv handhabbar, so dass die Teilnehmer nicht zu jedem Zeitpunkt die volle Aufmerksamkeit des Lehrenden benötigen. Die in diesem Unterrichtsversuch gewählte Gestaltung der Multiplikatorenschulung ist für die einjährige Berufsfachschule Wirtschaft für Realschulabsolventinnen und Realschulabsolventen (Höhere Handelsschule) geeignet. 39 6 Fazit und Ausblick In dieser Arbeit wurde festgestellt, dass die Multiplikatorenschulung eine geeignete Methode für den Einsatz an Schulen ist, weil sie besonders die Handlungskompetenz der Lernenden fördert. Sie eignet sich gerade bei der Arbeit in Projekten, wie z. B. bei der WeltKlasse Schülerfirma, weil sie die Möglichkeit bietet, den laufenden Betrieb der Schülerfirma nicht zu unterbrechen. Zusätzlich verbessert der Einsatz eines WWS die Qualität der Schülerfirmenarbeit und ermöglicht eine qualifizierte kaufmännische Prozessbearbeitung.96 Die Schülerinnen und Schüler haben erkannt, dass durch die Nutzung des WWS die täglichen Arbeiten schneller erledigt werden können.97 Das bedeutet im Umkehrschluss, dass mehr Zeit für das Planen von strategischen Entscheidungen bleibt und auch gleichzeitig ein Instrument benutzt werden kann, das wichtige Basisinformationen für diese Entscheidungen liefert. Somit ist wie schon in der Einleitung erläutert ein qualifiziertes LIM und LAM möglich. Zeitlich und organisatorisch ist es sinnvoll, die nächste Multiplikatorenschulung zum Thema WWS an den Anfang des Schuljahres zu legen, weil zum einen der laufende Verkauf noch nicht stattfindet und die Schulung mit weniger Zeitdruck durchgeführt werden könnte. Zum anderen müssen im nächsten Schuljahr alle Vorgänge von Beginn an im WWS erfasst werden, um einen lückenlosen Datenkranz aufzubauen, der für die weitere qualifizierte Arbeit im und am Modell notwendig ist. In dieser Unterrichtseinheit ist mir besonders die hohe Motivation - sowohl der Multiplikatoren als auch der Teilnehmer - aufgefallen. Sie fühlten sich alle für den gemeinsamen Lernprozess zuständig. Dieser Prozess des Umdenkens sollte weiter gefördert werden. Im Konzept der kontinuierlichen und kooperativen Selbstqualifizierung und Selbstorganisation98 werden diese Prozesse unterstützt. Als eine geeignete Methode wird dort auch die Multiplikatorenschulung genannt. Es geht soweit, dass alle Mitglieder einer Gruppe reihum die Rolle der Multiplikatoren übernehmen. Somit ist die gesamte Gruppe für die eigene Qualifizierung zuständig und jeder kann die Rolle des Multiplikators einnehmen. Damit wird das Umdenken der Schülerinnen und Schüler gefördert. Nicht mehr der Lehrer ist ausschließlich für den Lernprozess verantwortlich, sondern sie selbst sind für ihre Qualifikation zuständig. Dieses Umdenken ist besonders für das selbstständige Arbeiten und das lebenslange Lernen im späteren Berufsleben wichtig. Ich halte es für sinnvoll, auch in der projektorganisierten Schülerfirmenarbeit, die Methode in der rotierenden Form anzuwenden. So werden sich auch die organisatorischen Probleme, die in diesem Projekt auf96 97 98 Vgl. Kapitel 2.1.4. Vgl. Anhang 18-19. Vgl. Kapitel 2.3.1. 40 getreten sind, mit der Zeit verringern, weil es für die Schülerinnen und Schüler normal sein wird, an thematischen Exkurse während ihrer eigenen Projekte teilzunehmen. Das Thema der Einführung eines WWS ist gut geeignet für eine Multiplikatorenschulung. Die Klasse ist nach der Schulung in der Lage, regelmäßige Vorgänge im WWS einzugeben und kennt schon einige Auswertungsmöglichkeiten, die das Arbeiten in der Schülerfirma erleichtern. Da es die Multiplikatoren während der Schulungsphase nicht geschafft haben, eine Datenbank für die Schülerfirma zu erstellen, muss diese Aufgabe von der Gruppe „Laufende Arbeiten“ übernommen werden. Dann können ab sofort alle Vorgänge im WWS erfasst werden. In diesem Zusammenhang sollte dann auch das neue Logo99 in die schriftlichen Dokumente integriert werden. Meine zukünftige Aufgabe wird es sein, bei Fragen zur Handhabung des WWS zur Verfügung zu stehen und den Lernenden entsprechende Unterstützung zu bieten, das WWS besser kennen zu lernen und sich weitere Funktionen für die Schülerfirmenarbeit zu eigen zu machen. Des Weiteren wird unser Lehrerteam die vom WWS zur Verfügung gestellten Informationen nutzen, um das Arbeiten auf der strategischen Ebene zu fördern und um ein LIM und LAM zu ermöglichen. So kann, z. B. die Sortimentsumgestaltung mit Hilfe der Renner-/Penner-Listen vorgenommen werden oder es können die Informations-, Warenund Geldströme, die in einem WWS abgebildet werden, auf Basis von Geschäftsprozessen dargestellt und analysiert werden. 99 Das Logo wird gerade von einem Projektteam umgestaltet. 41 Literaturverzeichnis Berufsbildende Schulen II Stade (2005): Schulinterner Lehrplan für die fachrichtungsbezogenen Fächer in der einjährigen Berufsfachschule – Wirtschaft – für Realschulabsolventinnen und Realschulabsolventen (Höhere Handelsschule). Stand: November 2005. Bergen, Hans Peter von der et al (2006): Groß- und Außenhandel. 1. Auflage. Cornelsen Verlag. Berlin. Deci, E. L./Ryan, R. M. (1993): Die Selbststimmungstheorie der Motivation und ihre Bedeutung für die Pädagogik. Zeitschrift für Pädagogik, 39 (2), S. 223-237. Fischer, Andreas/Hahn, Gabriela (2002): Mit Geist unterrichten – Leitlinien der Unterrichtsvorbereitung für Anfänger – oder: Wie kann man Lernen ermöglichen. 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V. http://www.transfair.org (Zugriff: 27.03.07) WeltKlasse Schülerfirma http://www.weltklasse-stade.de.vu (Zugriff: 27.03.2007) Wikipedia, Die freie Enzyklopädie Schneeballsystem. http://de.wikipedia.org/wiki/Schneeballsystem (Zugriff: 27.03.2007). 43 Anhangverzeichnis Anhang 1: Anhang 2: Anhang 3: Anhang 4: Anhang 5: Anhang 6: Anhang 7: Anhang 8: Anhang 9: Anhang 10: Anhang 11: Anhang 12: Anhang 13: Anhang 14: Anhang 15: Anhang 16: Anhang 17: Anhang 18: Anhang 19: Anhang 20: Anhang 21: Karten zur Einführung in das Warenwirtschaftssystem................. 45 Arbeitsblatt 1 „Einführung in das Warenwirtschaftssystem“ .......... 46 Arbeitsblatt 2 „Arbeiten mit dem Warenwirtschaftssystem“........... 49 Arbeitsblatt 3 „Auswertung mit dem Warenwirtschaftssystem“ ..... 50 Arbeitsblatt 4 „Übungen zum Warenwirtschaftssystem“................ 51 Alte Rechnungen zum Arbeitsblatt 4............................................. 52 Erwartete Schülerergebnisse der Arbeitsblätter............................ 56 Tafelbild ........................................................................................ 59 Screenshot von „Lexware warenwirtschaft pro“ ............................ 60 Ampelabfrage ............................................................................... 61 Ergebnis der Ampelabfrage mit den Multiplikatoren ..................... 62 Erster Schulungsplan.................................................................... 63 Geänderter Schulungsplan ........................................................... 64 Geändertes Arbeitsblatt 1 ............................................................. 65 Ergebnis der Ampelabfrage mit der gesamten Klasse.................. 68 Fragebogen (Schüler) ................................................................... 69 Fragebogen (Multiplikatoren) ........................................................ 71 Auswertung des Fragebogens (Schüler)....................................... 74 Auswertung des Fragebogens (Multiplikatoren)............................ 79 Test............................................................................................... 82 Erwartete Lösungen und Ergebnisse des Tests ........................... 83 44 Anhang 1: Karten zur Einführung in das Warenwirtschaftssystem Input Artikeldaten Lieferantendaten Kundendaten Warenwirtschaftssystem Informationssystem Transaktionssystem Dispositionssystem Schnittstelle zur Buchhaltung Output Angebote Rechnungen Lagerbestand offene Rechnungsposten Renner/Penner 45 Anhang 2: HH 06.4 Arbeitsblatt 1 „Einführung in das Warenwirtschaftssystem“100 Wirtschaftspraxis -WeltKlasse SchülerfirmaEinführung eines Warenwirtschaftssystems Datum: Einführung in das Warenwirtschaftssystem (WWS) „warenwirtschaft pro“ von Lexware In diesem Jahr soll in der WeltKlasse Schülerfirma ein Warenwirtschaftssystem (WWS) eingeführt werden, um die regelmäßig anfallenden Arbeiten, wie z.B. Rechnungen schreiben, zu automatisieren. Somit soll ausreichend Zeit bleiben, um die im WWS gesammelten Daten über Kunden und Artikel auszuwerten. Auf Basis dieser Informationen ist es z. B. möglich, das Sortiment der Schülerfirma an die Wünsche der Kunden anzupassen. Die Entscheidung fiel auf das WWS „warenwirtschaft pro“ von Lexware. Aufgaben: Ihr neues Projekt ist die Einführung des WWS „warenwirtschaft pro“ von Lexware in Ihre Schülerfirma. Ihre Aufgabe ist es, Ihren Kollegen mit Hilfe einer Multiplikatorenschulung die Funktionen des WWS und seine Vorteile zu vermitteln. Außerdem wird von Ihnen erwartet, dass Sie das WWS so einrichten, dass die Gruppe „Laufende Arbeiten“ im Anschluss an die Schulungen mit dem WWS arbeiten kann. Aufgabe 1: Voreinstellungen im WWS tätigen 1. Starten Sie „Lexware financial office pro“ und führen Sie die geforderte Aktualisierung der Datenbank durch. 2. Übertragen Sie die im Klassenverzeichnis unter WIP LEXWARE SICHERUNG gespeicherte Datei auf Laufwerk D. 3. Damit Sie mit dem WWS arbeiten können, müssen Sie als erstes die Datei aufrufen. Dazu gehen Sie unter DATEI DATENSICHERUNG RÜCKSICHERUNG und befolgen die Anweisungen des Rücksicherungsassistenten. Bei Schritt 3 klicken Sie „FIRMENRÜCKSICHERUNG“ an und wählen das Unternehmen „WeltKlasse Schülerfirma“ aus. 4. Rufen Sie Ihre neue Firma auf und ändern Sie den Namen unter BEARBEITEN FIRMENANGABEN in „WeltKlasse Schülerfirma eigenerName“ und speichern Sie. 5. Öffnen Sie den Bereich PROGRAMME + VORGÄNGE und dann den Bereich WARENWIRTSCHAFT. Nun sehen Sie eine Liste mit den verschiedenen Funktionen des Warenwirtschaftssystems. 6. Wenn Sie die Arbeit im WWS beenden möchten, müssen Sie eine Sicherung der Datei vornehmen. Dazu gehen Sie unter DATEI DATENSICHERUNG SICHERUNG und befolgen die Anweisungen des Sicherungsassistenten. Speichern Sie Ihre Sicherungsdatei in Ihrem persönlichen Ordner im Klassenverzeichnis. 100 Die Lösungen sind blau markiert. 46 HH 06.4 Wirtschaftspraxis -WeltKlasse SchülerfirmaEinführung eines Warenwirtschaftssystems Datum: Aufgabe 2: Überblick verschaffen Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Aufbau und die Funktionen des WWS. Lösen Sie folgende Aufgaben: 1. Bestimmen Sie die Kundenummer des Kunden Kurt Holthusen. Kundennummer: 1 2. Welche Artikel hat der Kunde Kurt Holthusen schon von der WeltKlasse Schülerfirma bezogen? Artikelnummer 10001 40003 30001 50001 Artikelbezeichnung Bio Café Crema Chips Chili Tafelschokolade Bio Weiß JoJo 3. Welchen Umsatz hat Herr Holthusen im Geschäftsjahr 2006/2007 getätigt? Umsatz: 15,96 € 4. Bestimme die Artikelbezeichnung und den Bestand des Artikels 30001 und des Artikels 10000. Artikelnummer Artikelbezeichnung 30001 Tafelschokolade Bio Weiß 10000 Agenda Kaffee ohne Aufkleber Bestand 9 5 Zum täglichen Geschäft der WeltKlasse Schülerfirma gehört es, Kontakt zu neuen Kunden aufzunehmen, um Waren zu verkaufen und im Stader Weltladen Waren einzukaufen. Dabei ist es für ein Unternehmen unerlässlich, die Ein- und Verkäufe schriftlich festzuhalten. Ein WWS bietet Unternehmen dabei umfangreiche Unterstützung. Aufgabe 3: Daten erfassen a) Wenn die Schülerfirma Artikel an neue Kunden verkauft, müssen diese im WWS registriert werden, um eine Rechnung ausstellen zu können. Folgende Personen sind Neukunden Ihrer Schülerfirma. Legen Sie diese 5 Personen als Kunden im WWS an. Hans Meier, Schmiedestraße 5, 21682 Stade Sina Menz, Holzstraße 43, 21682 Stade Meinhard Hunsicker, Lehrer im Hause der BBS II Julia Sick, Lehrerin im Hause der BBS I Klasse HH06.8, Klasse im Hause der BBS II 47 HH 06.4 Wirtschaftspraxis -WeltKlasse SchülerfirmaEinführung eines Warenwirtschaftssystems Datum: b) Ihre Schülerfirma nimmt die unten stehenden Artikel neu ins Sortiment auf. Legen Sie die Artikel im WWS an und ordnen Sie diese einer Warengruppe zu. Jede Warengruppe hat einen eigenen Nummernbereich, der fortlaufend gezählt wird. Warengruppe Kaffee Tee Schokolade sonstige Lebensmittel Kunsthandwerk Artikelnummernbereich 10000-19999 20000-29999 30000-39999 40000-49999 50000-59999 INFO-INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFOWas sind Warengruppen und wozu benötigt man sie? Warengruppen fassen Artikel mit ähnlichen Eigenschaften in Kategorien zusammen. Der Name einer Warengruppe orientiert sich an den zusammengefassten Artikeln und bildet für diese einen Oberbegriff. Jeder Artikel innerhalb einer Warengruppe muss den gleichen Umsatzsteuersatz (z. B. Lebensmittel 7%, Kunsthandwerk 19 %) besitzen. Zusätzlich erleichtern Warengruppen das Suchen von Artikeln im WWS. INFO-INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFOArtikel Armbänder Bonbons (Sahne/Erdbeere) Bunter Kugelschreiber getrocknete Mangos Kaffee (Milde Mischung) Preis in € 1,30 1,29 1,95 2,50 5,99 TIPP: Folgen Sie beim Anlegen eines neuen Artikels den Anweisungen des Artikelassistenten. Klicken Sie das Feld LAGERARTIKEL zur späteren Verwaltung des Lagerbestandes an. 48 Anhang 3: HH 06.4 Arbeitsblatt 2 „Arbeiten mit dem Warenwirtschaftssystem“ Wirtschaftspraxis -WeltKlasse SchülerfirmaEinführung eines Warenwirtschaftssystems Datum: Arbeiten mit dem Warenwirtschaftssystem (WWS) „warenwirtschaft pro“ von Lexware In der Schülerfirma fallen unten stehende Geschäftsfälle an. Geben Sie diese in das WWS ein. Aufgabe 4: Geschäftsfälle erfassen a) Sie haben beim Stader Weltladen 10 Packungen Kaffee (Milde Mischung), 15 Tafeln Schokolade Bio Crisp, 10 Tafeln Bio Weiß, 5 bunte Kugelschreiber, 8 Armbänder, 20 Packungen getrocknete Mangos, 5 JoJos, 8 Packungen Erdnüsse, 5 Packungen Bonbons (Sahne/Erdbeere) und 10 Schokoriegel Kids (Milchcremefüllung) à 0,69 € bestellt und haben diese abgeholt. Nach Überprüfung der Vollständigkeit, geben Sie alle Artikelzugänge in das WWS ein. TIPP: Öffnen Sie das Fenster ARTIKEL. Im Bereich Lager werden die Zuund Abgänge der Artikel erfasst. b) Hans Meier kauft bei Ihnen 1 Packung Kaffee (Milde Mischung), 2 Tüten getrocknete Mangos und 1 Packung Bonbons (Sahne/Erdbeere) auf Rechnung. TIPP: Um eine Rechnung zu erstellen, müssen Sie VK-AUFTRAG NEU anklicken und dem Assistenten folgen. Die Debitorenkontonummer ist die Kundennummer. c) Hans Meier bezahlt die Rechnung. Vermerken Sie den Geldeingang im WWS. Woran erkennen Sie, dass eine Rechnung bezahlt bzw. noch nicht bezahlt ist? TIPP: Gehen Sie dazu in AUFTRÄGE VERKAUF. Die Rechnung ist mit dem Kürzel „z“ gekennzeichnet, wenn sie schon bezahlt ist. d) Die Klasse BFIT6 kauft bei Ihnen 2 Packungen Kaffee (Milde Mischung) auf Rechnung. 49 Anhang 4: HH 06.4 Arbeitsblatt 3 „Auswertung mit dem Warenwirtschaftssystem“ Wirtschaftspraxis -WeltKlasse SchülerfirmaEinführung eines Warenwirtschaftssystems Datum: Auswertung mit dem Warenwirtschaftssystem (WWS) „warenwirtschaft pro“ von Lexware Sie kennen jetzt die Grundfunktionen des WWS, die Sie für die täglichen Abläufe in Ihrer Schülerfirma benötigen. Nun lernen Sie die Auswertungsfunktionen vom WWS kennen, um schnell und einfach wichtige Informationen über Ihre Schülerfirma zu erhalten. Aufgabe 5: a) Obwohl Sie in letzter Zeit viele Rechnungen geschrieben haben, sind nur wenige Zahlungseingänge auf Ihrem Girokonto vorzufinden. Finden Sie heraus, wie viele Rechnungen noch nicht bezahlt worden sind. Drucken Sie dazu eine Liste mit den offenen Posten aus. Wie hoch ist die Summe Ihrer offenen Posten? TIPP: Listen finden Sie im WWS unter dem Menüpunkt BERICHTE! Summe der offenen Posten: 40,64 € b) Sie müssen aufgrund eines individuellen Kundenwunsches einen Artikel, den Sie nicht im Sortiment haben, beim Stader Weltladen besorgen und wollen aus diesem Grund gleich fehlende Lagerartikel mitbringen. Finden Sie heraus, wie hoch Ihre Lagerbestände zurzeit sind und welche Artikel Sie wieder auffüllen müssen. Drucken Sie dazu eine Bestandsliste aus. c) Sie wollen Ihr Sortiment verändern. Finden Sie heraus, welcher Artikel am häufigsten bzw. am wenigsten verkauft wurde, welcher Artikel den meisten bzw. geringsten Umsatz erzielt hat. Menge Umsatz Top Bio Café Crema: 5 Packungen (23,81 %) Bio Café Crema: 18,95 € (29,20 %) Flop Coffee Beans: 1 Packung (4,76 %) Coffee Beans: 1,00 € (1,54 %) Welche Schlüsse können Sie daraus für Ihre Sortimentsgestaltung ziehen? Das Kaffee-Sortiment könnte mit anderen Kaffee-Sorten erweitert werden. Der Absatz von Coffee Beans muss beobachtet werden. Eventuell sollten sie aus dem Sortiment genommen werden. TIPP: Statistiken finden Sie unter dem Menüpunkt EXTRAS. 50 Anhang 5: HH 06.4 Arbeitsblatt 4 „Übungen zum Warenwirtschaftssystem“ Wirtschaftspraxis -WeltKlasse SchülerfirmaEinführung eines Warenwirtschaftssystems Datum: Übungen zum Warenwirtschaftssystem (WWS) „warenwirtschaft pro“ von Lexware Sie kennen nun die wichtigsten Funktionen vom WWS. Um Ihre neu erworbenen Kenntnisse zu festigen, lösen Sie bitte folgende Aufgaben: Aufgabe 1: Ein/e Mitschüler/in kommt mit einer neuen Warenlieferung aus dem Stader Weltladen in die Schülerfirma. Nachdem Sie die Waren kontrolliert und mit dem Lieferschein verglichen haben, geben Sie diese als Lagerzugänge in das WWS ein. Menge 10 5 10 5 10 15 Produkt Kaffee (Milde Mischung) Schokoriegel Latte Macchiato Schokoriegel Weiß Schokoriegel Black and White Schokoriegel Quinua Schokoriegel Guarana Preis in € 5,99 1,29 0,69 0,69 0,69 0,79 Aufgabe 2: Ein/e Mitschüler/in aus der Gruppe „Laufende Arbeiten“ bittet Sie, ihm/ihr zu zeigen, wie Rechnungen im WWS erstellt werden. Zur Übung hat er/sie vier alte Rechnungen der Schülerfirma WeltKlasse mitgebracht. Erstellen Sie diese Rechnungen im WWS. Achten Sie darauf, ob die Rechnung einen „bezahlt“-Vermerk hat. Aufgabe 3: Ihr/e Mitschüler/in ist begeistert davon, wie einfach es ist, Rechnungen zu erstellen. Er/Sie möchte wissen, wie man herausfindet, wie hoch der aktuelle Lagerbestand aller Waren ist und welche Rechnungen noch nicht bezahlt sind. Drucken Sie eine Lagerbestandsliste und eine „Offene-Posten-Liste“ aus. 51 Anhang 6: Alte Rechnungen zum Arbeitsblatt 4 52 53 54 55 Anhang 7: Erwartete Schülerergebnisse der Arbeitsblätter101 Rechnung (Teillösung zum Arbeitsblatt „Übungen zum WWS“, Aufgabe 2) 101 Die erwarteten Schülerergebnisse werden nur exemplarisch abgebildet, da sie nur eine untergeordnete Bedeutung für das Ziel der Hausarbeit haben. 56 Lagerbestandsliste (Teillösung zum Arbeitsblatt „Übungen zum WWS“, Aufgabe 3) 57 Offene-Posten-Liste (Teillösung zum Arbeitsblatt „Übungen zum WWS“, Aufgabe 3) 58 Anhang 8: Tafelbild Multiplikatorenschulung 59 Anhang 9: Screenshot von „Lexware warenwirtschaft pro“ Screenshot „Lexware warenwirtschaft pro“: Erstellung einer Rechnung 60 Anhang 10: Ampelabfrage HH 06.4 Wirtschaftspraxis -WeltKlasse SchülerfirmaEinführung eines Warenwirtschaftssystems Datum: Die Ampelabfrage Wobei hatte ich die meisten Probleme und habe gar nichts verstanden? Was soll nicht beibehalten werden? Wobei hatte ich Probleme, die sich aber im Laufe der Schulung gelöst haben? Was soll beibehalten werden bzw. geändert werden? Wobei hatte ich gar keine Probleme? Was soll unbedingt beibehalten werden? Aufgaben: 1. Überlegen Sie sich zusammen mit Ihrem Partner Beispiele für die drei Phasen der Ampel. Notieren Sie diese auf den entsprechenden Karten. 2. Präsentieren Sie Ihrem Team Ihre Ergebnisse. 3. Überlegen Sie zusammen im Team, wie die roten Beispiele verbessert werden können. Notieren Sie Ihre Lösungen auf weiße Karten. 4. Diskutieren Sie auf Grundlage der Karten, wie der Ablauf Ihrer Schulung aussehen soll und welche Materialien Sie benötigen. Notieren Sie Ihre Ergebnisse in einer Tabelle. Bereiten Sie die entsprechenden Arbeitsblätter vor. 5. Überlegen Sie sich eine sinnvolle Aufteilung der Schulungsgruppen. Beachten Sie dabei, dass während der Schulung alle Projekte weiterlaufen müssen. 6. Informieren Sie Ihre Mitschüler über die Aufteilung der Schulungsgruppen und den Zeitpunkt der Schulungen. 61 Anhang 11: Ergebnis der Ampelabfrage mit den Multiplikatoren ROT Übersicht im Programm WEIß mehr Üben GELB Debitorenkontonummer GRÜN Rechnung schreiben mit meinem Partner länger mit einem Punkt beschäftigen zu viel auf einmal mehr Übungsaufgaben (alte Rechnungen der Schülerfirma) alles verständlich nicht alles sofort (3 Phasen) manchmal ungenaue Erklärung Tipps ergänzen einfache Erklärung Bestandsliste abrufen 62 Anhang 12: Erster Schulungsplan Schulungsplan für das Warenwirtschaftssystem 1. Teil der Schulung: Einführung in das WWS Zeit 08.03.07 2 Stunden 08.03.07 2 Stunden 15.03.07 2 Stunden 15.03.07 2 Stunden Leiter der Schulung Jan-Niklas, Anne-Kathrin Abdulkerim, Johannes Jan-Niklas, Anne-Kathrin Abdulkerim, Johannes Schulungsgruppe Janine, Susanna, Jana, Natalja Sebastian, Maria, Jenny, Oxana Eduard, Annika, Christine, Anna Charmaine, Lisa, Anne, Sarah 2. Teil der Schulung: Arbeiten im WWS Zeit 15.03.07 1 Stunde 15.03.07 1 Stunde 15.03.07 1 Stunde 15.03.07 1 Stunde Leiter der Schulung Jan-Niklas, Anne-Kathrin Abdulkerim, Johannes Jan-Niklas, Anne-Kathrin Abdulkerim, Johannes Schulungsgruppe Janine, Susanna, Jana, Natalja Sebastian, Maria, Jenny, Oxana Eduard, Annika, Christine, Anna Charmaine, Lisa, Anne, Sarah 3. Teil der Schulung: Auswertung mit dem WWS und Übung Zeit 22.03.07 1,5 Stunden 22.03.07 1,5 Stunden 22.03.07 1,5 Stunden 22.03.07 1,5 Stunden Leiter der Schulung Jan-Niklas, Anne-Kathrin Abdulkerim, Johannes Jan-Niklas, Anne-Kathrin Abdulkerim, Johannes Schulungsgruppe Janine, Susanna, Jana, Natalja Sebastian, Maria, Jenny, Oxana Eduard, Annika, Christine, Anna Charmaine, Lisa, Anne, Sarah 63 Anhang 13: Geänderter Schulungsplan Schulungsplan für das Warenwirtschaftssystem 1. Teil der Schulung: Einführung in das WWS Zeit 08.03.07 Leiter der Schulung Jan-Niklas, Anne-Kathrin 08.03.07 15.03.07 15.03.07 Abdulkerim, Johannes Jan-Niklas, Anne-Kathrin Abdulkerim, Johannes 22.03.07 Abdulkerim, Johannes Schulungsgruppe Anne, Anika, Jana, Natalja Lisa, Sarah, Jenny Susanna, Christine, Anna Charmaine, Sebastian, Maria Janine102, Eduard, Oksana 2. Teil + 3. Teil der Schulung: Arbeiten im WWS + Auswertung mit dem WWS und Übung Zeit 15.03.07/22.03.07 Leiter der Schulung Jan-Niklas, Anne-Kathrin 15.03.07/22.03.07 Abdulkerim, Johannes 22.03.07 22.03.07 Jan-Niklas, Anne-Kathrin Abdulkerim, Johannes 22.03.07 Abdulkerim, Johannes 102 Schulungsgruppe Anika, Anne, Jana, Natalja Sarah, Jennifer, Maria, Susanna Christine, Anna Lisa, Charmaine, Sebastian Janine, Eduard, Oksana Rot gekennzeichnete Schülerinnen und Schüler waren im Unterricht nicht anwesend. 64 Anhang 14: Geändertes Arbeitsblatt 1103 HH 06.4 Wirtschaftspraxis -WeltKlasse SchülerfirmaEinführung eines Warenwirtschaftssystems Datum: Einführung in das Warenwirtschaftssystem (WWS) „warenwirtschaft pro“ von Lexware In diesem Jahr soll in der WeltKlasse Schülerfirma ein Warenwirtschaftssystem (WWS) eingeführt werden, um die regelmäßig anfallenden Arbeiten, wie z.B. Rechnungen schreiben, zu automatisieren. Somit soll ausreichend Zeit bleiben, um die im WWS gesammelten Daten über Kunden und Artikel auszuwerten. Auf Basis dieser Informationen ist es z. B. möglich, das Sortiment der Schülerfirma an die Wünsche der Kunden anzupassen. Die Entscheidung fiel auf das WWS „warenwirtschaft pro“ von Lexware. Aufgaben: Ihr neues Projekt ist die Einführung des WWS „warenwirtschaft pro“ von Lexware in Ihre Schülerfirma. Ihre Aufgabe ist es, Ihren Kollegen mit Hilfe einer Multiplikatorenschulung die Funktionen des WWS und seine Vorteile zu vermitteln. Außerdem wird von Ihnen erwartet, dass Sie das WWS so einrichten, dass die Gruppe „Laufende Arbeiten“ im Anschluss an die Schulungen mit dem WWS arbeiten kann. Aufgabe 1: Voreinstellungen im WWS tätigen 1. Starten Sie „Lexware financial office pro“ und führen Sie die geforderte Aktualisierung der Datenbank durch. (keine Kennworteingabe erforderlich) 2. Firmenauswahl: Musterfirma 3. Damit Sie mit dem WWS arbeiten können, müssen Sie als erstes die Datei aufrufen. Dazu gehen Sie unter DATEI DATENSICHERUNG RÜCKSICHERUNG und befolgen die Anweisungen des Rücksicherungsassistenten. Bei Schritt 3 klicken Sie „FIRMENRÜCKSICHERUNG“ an und wählen das Unternehmen „WeltKlasse Schülerfirma“ aus. 4. Übertragen Sie die im Klassenverzeichnis unter WIP LEXWARE SICHERUNG gespeicherte Datei auf Laufwerk D. (Sicherung suchen, Klassenordner, WIP, Lexware Sicherung, untere Datei) 5. Rufen Sie Ihre neue Firma auf und ändern Sie den Namen unter BEARBEITEN FIRMENANGABEN in „WeltKlasse Schülerfirma eigenerName“ und speichern Sie. 6. Öffnen Sie den Bereich PROGRAMME + VORGÄNGE und dann den Bereich WARENWIRTSCHAFT. Nun sehen Sie eine Liste mit den verschiedenen Funktionen des Warenwirtschaftssystems. 7. Wenn Sie die Arbeit im WWS beenden möchten, müssen Sie eine Sicherung der Datei vornehmen. Dazu gehen Sie unter DATEI DATENSICHERUNG SICHERUNG und befolgen die Anweisungen des Sicherungsassistenten (Firmensicherung). Speichern Sie Ihre Sicherungsdatei in Ihrem persönlichen Ordner im Klassenverzeichnis. 103 Die Änderungen sind blau markiert. 65 HH 06.4 Wirtschaftspraxis -WeltKlasse SchülerfirmaEinführung eines Warenwirtschaftssystems Datum: Aufgabe 2: Überblick verschaffen Verschaffen Sie sich einen Überblick über den Aufbau und die Funktionen des WWS. Lösen Sie folgende Aufgaben: 1. Bestimmen Sie die Kundenummer des Kunden Kurt Holthusen. 2. Welche Artikel hat der Kunde Kurt Holthusen schon von der WeltKlasse Schülerfirma bezogen? Artikelnummer Artikelbezeichnung 3. Welchen Umsatz hat Herr Holthusen im Geschäftsjahr 2006/2007 getätigt? 4. Bestimme die Artikelbezeichnung und den Bestand des Artikels 30001 und des Artikels 10000. Artikelnummer Artikelbezeichnung Bestand Zum täglichen Geschäft der WeltKlasse Schülerfirma gehört es, Kontakt zu neuen Kunden aufzunehmen, um Waren zu verkaufen und im Stader Weltladen Waren einzukaufen. Dabei ist es für ein Unternehmen unerlässlich, die Ein- und Verkäufe schriftlich festzuhalten. Ein WWS bietet Unternehmen dabei umfangreiche Unterstützung. Aufgabe 3: Daten erfassen a) Wenn die Schülerfirma Artikel an neue Kunden verkauft, müssen diese im WWS registriert werden, um eine Rechnung ausstellen zu können. Folgende Personen sind Neukunden Ihrer Schülerfirma. Legen Sie diese 5 Personen als Kunden im WWS an. Hans Meier, Schmiedestraße 5, 21682 Stade Sina Menz, Holzstraße 43, 21682 Stade Meinhard Hunsicker, Lehrer im Hause der BBS II Julia Sick, Lehrerin im Hause der BBS I Klasse HH06.8, Klasse im Hause der BBS II 66 HH 06.4 Wirtschaftspraxis -WeltKlasse SchülerfirmaEinführung eines Warenwirtschaftssystems Datum: b) Ihre Schülerfirma nimmt die unten stehenden Artikel neu ins Sortiment auf. Legen Sie die Artikel im WWS an und ordnen Sie diese einer Warengruppe zu. Jede Warengruppe hat einen eigenen Nummernbereich, der fortlaufend gezählt wird. Warengruppe Kaffee Tee Schokolade sonstige Lebensmittel Kunsthandwerk Artikelnummernbereich 10000-19999 20000-29999 30000-39999 40000-49999 50000-59999 INFO-INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFOWas sind Warengruppen und wozu benötigt man sie? Warengruppen fassen Artikel mit ähnlichen Eigenschaften in Kategorien zusammen. Der Name einer Warengruppe orientiert sich an den zusammengefassten Artikeln und bildet für diese einen Oberbegriff. Jeder Artikel innerhalb einer Warengruppe muss den gleichen Umsatzsteuersatz (z. B. Lebensmittel 7%, Kunsthandwerk 19 %) besitzen. Zusätzlich erleichtern Warengruppen das Suchen von Artikeln im WWS. INFO-INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFO- INFOArtikel Armbänder Bonbons (Sahne/Erdbeere) Bunter Kugelschreiber getrocknete Mangos Kaffee (Milde Mischung) Preis in € 1,30 1,29 1,95 2,50 5,99 TIPP: Folgen Sie beim Anlegen eines neuen Artikels den Anweisungen des Artikelassistenten. Klicken Sie das Feld LAGERARTIKEL zur späteren Verwaltung des Lagerbestandes an. 67 Anhang 15: Ergebnis der Ampelabfrage mit der gesamten Klasse ROT Erste Schulung mit den Rechnungen von Holthusen Zu viele Angaben im Computer Hilfestellung des Schulungsteams zu gering WEIß GELB GRÜN Rechnungsdatum auf Arbeitsblatt angeben Manche Sachen wurden nicht so gut erklärt Fragen wurden beantwortet Beantwortung von Fragen Schulungsleiter sind super! Eingabefelder für Preis und Stück Schulungsleiter ☺ Mehr Zeit und längere Erklärungen Debitorennummer PC ist hängen geblieben Nette Lehrerin Wenn man Hilfe braucht, hat man sie bekommen Hilfsbereitschaft von Schulungsleitern Hilfestellung Programm ist gut aufgebaut! Sehr professionell! Rechnungen schreiben Sortimentsliste im Computer ist gut Interessant Das Erlernen des WWS war sehr gut und interessant Neues gelernt Alles war gut! Partnerarbeit Schulung in Teams 68 Anhang 16: Fragebogen (Schüler) Fragebogen zum Projekt „Einführung eines Warenwirtschaftssystems“ Zutreffendes bitte ankreuzen! Warenwirtschaftssystem (WWS) 1. Haben Sie vor dieser Schulung schon jemals mit einem Warenwirtschaftssystem gearbeitet? Wenn ja, wo und mit welchem WWS? 2. Die Benutzeroberfläche vom WWS ist so gestaltet, dass man sich weitere Funktionen des WWS intuitiv bzw. ohne Hilfe erarbeiten kann. 3. Ich hatte bei der Benutzung des WWS keine Schwierigkeiten. Welche Schwierigkeiten hatten Sie bei der Arbeit mit dem WWS? 4. Nach dieser Schulung traue ich mir zu, selbstständig mit dem WWS in der Schülerfirma zu arbeiten. Warum? ja nein trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu 5. Welche Auswirkungen hat die Benutzung des WWS auf die zukünftige Arbeit in der Schülerfirma? 69 Multiplikatorenschulung 6. Die Schulung war für mich motivierend. Warum? trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu 7. Die Gliederung der Schulung in zwei Abschnitte war sinnvoll. Warum? trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu 8. Die Partnerarbeit am PC war sinnvoll. Warum? trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu Schulungsleiter 9. Mein/e Schulungsleiter/-in war kompetent und konnte mir bei Schwierigkeiten weiterhelfen. 10. Die Erklärungen meines/r Schulungsleiters/-in waren verständlich. 11. Mein/e Schulungsleiter/-in war hilfsbereit und aufmerksam. Arbeitsblätter 12. Die Arbeitsblätter waren verständlich und sinnvoll aufgebaut. Warum? Was war gut?/Was muss verbessert werden? Sonstige Anmerkungen 70 Anhang 17: Fragebogen (Multiplikatoren) Fragebogen zum Projekt „Einführung eines Warenwirtschaftssystems“ Zutreffendes bitte ankreuzen! Warenwirtschaftssystem (WWS) 1. Haben Sie vor dieser Schulung schon jemals mit einem Warenwirtschaftssystem gearbeitet? Wenn ja, wo und mit welchem WWS? 2. Die Benutzeroberfläche vom WWS ist so gestaltet, dass man sich weitere Funktionen des WWS intuitiv bzw. ohne Hilfe erarbeiten kann. 3. Ich hatte bei der Benutzung des WWS keine Schwierigkeiten. Welche Schwierigkeiten hatten Sie bei der Arbeit mit dem WWS? 4. Nach dieser Schulung traue ich mir zu, selbstständig mit dem WWS in der Schülerfirma zu arbeiten. Warum? ja nein trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu 5. Welche Auswirkungen hat die Benutzung des WWS auf die zukünftige Arbeit in der Schülerfirma? 71 Multiplikatorenschulung 6. Die Schulung war für mich motivierend. Warum? trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu 7. Die Gliederung der Schulung in zwei Abschnitte war sinnvoll. Warum? trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu 8. Die Partnerarbeit am PC war sinnvoll. Warum? trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu Schulungsleiter/-teilnehmer 9. Die Rolle des Schulungsleiters/-in hat mir Spaß gebracht. Warum? 10. Ich konnte den Schulungsteilnehmern bei Schwierigkeiten weiterhelfen. 11. Das Erklären viel mir leicht. 12. Die Zusammenarbeit im Schulungsleiterteam hat reibungslos funktioniert. Warum? 72 13. Die Schulungsteilnehmer waren aufmerksam und haben gut mitgearbeitet. 14. Die Schulungsteilnehmer waren motiviert. trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu trifft voll zu trifft eher zu trifft eher nicht zu trifft gar nicht zu Arbeitsblätter 15. Die Arbeitsblätter waren verständlich und sinnvoll aufgebaut. Warum? Was war gut?/Was muss verbessert werden? Sonstige Anmerkungen 73 Anhang 18: Auswertung des Fragebogens (Schüler) Auswertung des Fragebogens zum Projekt „Einführung eines Warenwirtschaftssystems“ (Schüler)104 Warenwirtschaftssystem (WWS) 1. Haben Sie vor dieser Schulung schon jemals mit einem Warenwirtschaftssystem gearbeitet? Wenn ja, wo und mit welchem WWS? ja = 0 nein = 13 keine Angaben 2. Die Benutzeroberfläche vom WWS ist so gestaltet, dass man sich weitere Funktionen des WWS intuitiv bzw. ohne Hilfe erarbeiten kann. trifft voll zu = 4 trifft eher zu = 4 trifft eher nicht zu = 4 trifft gar nicht zu = 0 keine Angabe = 1 Das Programm ist gut aufgebaut. 3. Ich hatte bei der Benutzung des WWS keine Schwierigkeiten. Welche Schwierigkeiten hatten Sie bei der Arbeit mit dem WWS? trifft voll zu = 5 trifft eher zu = 3 trifft eher nicht zu = 5 trifft gar nicht zu = 0 Es war viel durcheinander, wenn man etwas suchte, fand man es nicht. Teilweise waren unsere Daten von der 1. Schulung nicht immer vorhanden (Abspeicherung unter falschem Namen) Bestimmte Daten finden Ich hatte nur Probleme den richtigen Ordner rauszusuchen. Aber danach fand ich es leicht. Es sind zu viele Angaben, ein bisschen unübersichtlich. Das WWS ist unübersichtlich. Teilweise in der Findung der jeweiligen Begriffe im WWS. Eigentlich hatte ich keine Schwierigkeiten, nur der Computer wollte manchmal einiges nicht öffnen. Es gab keine Schwierigkeiten, weil es gut erklärt wurde. Ich habe alles gut und einfach erarbeiten können. 104 An der Befragung haben nur 13 von 16 Schülerinnen und Schüler teilgenommen. Drei Lernende waren an diesem Tag nicht anwesend. 74 4. Nach dieser Schulung traue ich mir zu, selbstständig mit dem WWS in der Schülerfirma zu arbeiten. Warum? trifft voll zu = 5 trifft eher zu = 6 trifft eher nicht zu = 2 trifft gar nicht zu = 0 Ich bin mit den Übungsaufgaben gut zurecht gekommen und könnte auch viel (jetzt) bearbeiten. Weil die Zeit der Schulung viel zu kurz war (zu hektisch) Weil man so in der Stunde mehr Aufgaben schaffen kann Weil es die Arbeit vor allem in dem Projekt „Laufende Arbeiten“ erleichtert Man weiß jetzt genau, wie man z. B. eine Rechnung schreibt. Ich habe eigentlich verstanden, wie man mit diesem Programm arbeitet und wie es funktioniert. Ich finde es ist viel leichter mit Lexware zu arbeiten. Mit dem Sortiment (Kaffee) ist es ganz gut, aber mit dem „bezahlt“ und Rechnung ist es nicht so toll. Weil mir alles noch mal erklärt wurde. Weil es eigentlich sehr einfach gestrickt ist. Es ist einfacher und schneller mit diesem System. Weil ich geschult wurde und das kann. Ich finde dieses Programm ist einfach zu bedienen und es geht auch schneller. 5. Welche Auswirkungen hat die Benutzung des WWS auf die zukünftige Arbeit in der Schülerfirma? Sie geht schneller und professioneller. Das alles schneller geht, z. B. Wareneingang; ob schon eine Rechnung geschrieben wurde, kann man sehen Man kann seine Aufgaben (Rechnungen schreiben, neue Waren aufnehmen) schneller bearbeiten! Es werden weniger Fehler beim Rechnungen schreiben gemacht, weil alle „Dinge“ (Name, Betrag,…) schon vorher gespeichert wurden. Man braucht sich nicht so oft mit den Bestandslisten beschäftigen, weil man alles über das WWS eingeben kann. Man kann schneller Rechnungen schreiben, die Arbeit wäre viel effektiver. weniger Fehler beim Rechnungen schreiben; wenn die neue Ware ankommt, schnell alles aufschreiben, damit man weiß, wie viel man noch von der Ware im Lager hat; Tops und Flops findet man ohne Komplikationen Es wird leichter sein alles im Überblick zu behalten. Ein- und Ausgänge können leicht überprüft werden. Rechnungen leichter erstellt und übersichtlich geführt werden. Man kann die Arbeit schneller erledigen. Es soll leicht gehen und schneller, aber man muss sich erst richtig einarbeiten, dann würde es sicher leichter gehen und nicht 4 Stunden. Es wird viel Zeit gespart, weil man nicht mehr tausende Dingen einzeln tun muss. Im WWS sind alle in einem. Es geht viel schneller. Geschäftsprozesse werden zügiger bearbeitet. Es ist einfacher. Ist übersichtlich; Daten gehen nicht verloren; schneller Arbeiten; übersichtliches Arbeiten Es wird einfacher werden, z. B. Rechnungen oder Bestandslisten zu erstellen. Die Arbeiten gehen schneller und zügiger als vorher. Es ist alles übersichtlicher zu finden. 75 Multiplikatorenschulung 6. Die Schulung war für mich motivierend. Warum? trifft voll zu = 5 trifft eher zu = 4 trifft eher nicht zu = 2 trifft gar nicht zu = 1 keine Angabe = 1 Gute Leiter, gutes Programm Eher nicht, weil das alles so schnell, schnell gehen musste, es war gehetzt. Weil man z. B. Rechnungen einfacher und schneller erfassen kann als vorher. Die Schulung hat mir viel Spaß gemacht, aber dass es immer wieder Störungen gab, war doof. Wenn ich später in einem Unternehmen arbeite, wird es mir leichter fallen, denn ich habe schon ein bisschen Ahnung. Weil die „Lehrer“ alles sehr gut und verständlich erklärt haben. Weil wir alles allein machen mussten und wenn man eine Frage hatte, kamen die Leute, die uns geschult haben und haben es schnell korrigiert. Sie zeigt, dass schwere Dinge sehr einfach sein können. War mal was Neues und die Klassenkameraden erklärten alles, nicht wie sonst die Lehrer. Es wurde freundlich und gut erklärt, dadurch habe ich das schnell verstanden. Da ich es schnell verstanden habe, damit zu arbeiten. 7. Die Gliederung der Schulung in zwei Abschnitte war sinnvoll. Warum? trifft voll zu = 4 trifft eher zu = 6 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 1 keine Angabe = 2 Habe es in 2 Stunden kapiert. Es war gut, weil man so erst einen kurzen Einblick bekam und dann weiter in Details gegangen ist. Weil man die neuen Dinge besser auffassen kann, wenn es weniger sind. Weil man sich nach den jeweiligen Schulungen darüber Gedanken machen konnte, ob man es bis dahin verstanden hat. Und es waren nicht zu viele Infos auf einmal zu einem neuen Thema. Ich hatte keine zwei Abschnitte, alles wurde auf einmal gegeben. Man konnte so erst einmal das Erste aufnehmen und dann später das Zweite. Ich fand es gut, weil man so besser lernen konnte. Ja, denn so war es leichter. So konnte das erste Erlernte erstmal sacken. Und bei der zweiten Schulung konnte man dann alles. Sie hat auf den zweiten Abschnitt aufgebaut, war sehr gut erklärt. Nicht zu viele Informationen auf einmal, einfacher mitzukommen. Merkt man sich besser. Man hätte das auch direkt hintereinander weg machen können. Ich fand es etwas zu langatmig, man hätte es auch ruhig in zwei Stunden hintereinander machen können. 76 8. Die Partnerarbeit am PC war sinnvoll. Warum? trifft voll zu = 5 trifft eher zu = 4 trifft eher nicht zu = 2 trifft gar nicht zu = 2 Habe allein gearbeitet, aber Abdul konnte gut Fragen beantworten und helfen. Weil man sich gegenseitig helfen konnte. Weil man sich bei seinen Tätigkeiten „ergänzen“ konnte. Was der eine nicht konnte, wurde vielleicht vom anderen „gekonnt“. Weil man sich zwar angucken konnte, was die 2. Person gerade macht. Man hat aber selbst dies nicht getan. Wenn man Fragen hatte, konnte man immer nachfragen. Es konnte nur einer wirklich praktisch üben. Ich finde, es war nicht sinnvoll, weil es konnte immer nur einer etwas machen. Nein, ich war nur daneben und habe nichts gemacht. Nur meine Partnerin hat geklickt. So ging es schneller etwas zu finden, was in der Aufgabe stand. Es ist kein kompliziertes System. Wenn man mal nicht genau wusste, wie etwas gemacht werden soll, konnte man sich Hilfe vom Partner holen oder gemeinsam klären, wie etwas funktioniert. Weil man jemanden hatte, der einen noch zusätzlich hilft. Man konnte sich gegenseitig helfen, aber somit hat nicht jeder alles selbstständig erlernen können. Schulungsleiter 9. Mein/e Schulungsleiter/-in war kompetent und konnte mir bei Schwierigkeiten weiterhelfen. trifft voll zu = 10 trifft eher zu = 3 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 Abdul war kompetent und nicht leicht aus der Ruhe zu bringen. Er wusste immer eine Antwort. 10. Die Erklärungen meines/r Schulungsleiters/-in waren verständlich. trifft voll zu = 8 trifft eher zu = 4 trifft eher nicht zu = 1 trifft gar nicht zu = 0 gut erklärt und gezeigt 11. Mein/e Schulungsleiter/-in war hilfsbereit und aufmerksam. trifft voll zu = 9 trifft eher zu = 2 trifft eher nicht zu = 2 trifft gar nicht zu = 0 77 Arbeitsblätter 12. Die Arbeitsblätter waren verständlich und sinnvoll aufgebaut. Warum? Was war gut?/Was muss verbessert werden? trifft voll zu = 5 trifft eher zu = 5 trifft eher nicht zu = 2 trifft gar nicht zu = 0 keine Angabe = 1 Alles war gut und verständlich. Manchmal war nicht richtig beschrieben, wo man etwas findet. Was war gut: Die einzelnen Schritte der Aufgaben waren gut beschrieben und die Arbeitsblätter waren sehr übersichtlich. Man hat nicht immer alles verstanden bzw. im Programm konnte man nicht alles finden. Viel zu viel Text Alles war gut verständlich und erklärt. Es war nicht so viel Hilfe auf dem Zettel. Sonst fand ich es gut verständlich. Das vorletzte Blatt war nicht so gut verständlich, denn da stand nur „geh auf Berichte“ und nichts weiter. Was ich gut fand, waren die ersten Seiten, da war noch alles verständlich. Alles war gut so. Sie waren gut erklärt, einzelne Arbeitsschritte waren gut nachzuvollziehen. Ja, es war eigentlich gut. Zuerst gaaaanz einfach, dann etwas schwieriger. Gut so! Waren gut und verständlich, manchmal musste man zuerst überlegen, bevor man das verstanden hat. Ich fand, dass die Arbeitsblätter gut und übersichtlich waren. Es gibt keine Verbesserung! Sonstige Anmerkungen War und ist alles super! Ich fand es zwar sehr gut, doch war die Zeit sich da richtig mit zu beschäftigen zu kurz. Man hätte das WWS am Anfang des Schuljahres machen müssen, denn jetzt finde ich es persönlich nicht so gut, weil man einfach aus seinem Projekt gerissen wurde. Ich fand es richtig gut, weil ich jetzt ein bisschen mit Lexware umgehen kann. Wir hätten das ganz zu Anfang lernen sollen, jetzt mittendrin ist es zu stressig. Die WWS-Schulung gefiel mir im Gesamtbild sehr gut. Mir hat die Schulung sehr gut gefallen. Es war interessant das WWS zu erlernen! 78 Anhang 19: Auswertung des Fragebogens (Multiplikatoren) Auswertung des Fragebogens zum Projekt „Einführung eines Warenwirtschaftssystems“ (Multiplikatoren)105 Warenwirtschaftssystem (WWS) 1. Haben Sie vor dieser Schulung schon jemals mit einem Warenwirtschaftssystem gearbeitet? Wenn ja, wo und mit welchem WWS? ja = 0 nein = 4 keine Angaben 2. Die Benutzeroberfläche vom WWS ist so gestaltet, dass man sich weitere Funktionen des WWS intuitiv bzw. ohne Hilfe erarbeiten kann. trifft voll zu = 1 trifft eher zu = 3 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 3. Ich hatte bei der Benutzung des WWS keine Schwierigkeiten. Welche Schwierigkeiten hatten Sie bei der Arbeit mit dem WWS? trifft voll zu = 0 trifft eher zu = 3 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 keine Angabe = 1 Berichte finden (Offene Posten, Lagerbestände) Sofortiges Finden manchmal unmöglich Keine Probleme Datensicherung 4. Nach dieser Schulung traue ich mir zu, selbstständig mit dem WWS in der Schülerfirma zu arbeiten. Warum? trifft voll zu = 2 trifft eher zu = 2 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 Ich habe alles verstanden. Ich habe die Grundvoraussetzungen gelernt. Durch die Schulung fällt mir die Arbeit mit dem WWS sehr einfach. Ich könnte es, wenn die Firma vorgegeben wäre, weil Rechnung schreiben nicht schwer ist. 5. Welche Auswirkungen hat die Benutzung des WWS auf die zukünftige Arbeit in der Schülerfirma? Man kann leichter Rechnungen schreiben, den Lagerbestand schneller ermitteln, Buchhaltung leichter gemacht Die Abteilung „Laufende Arbeiten“ wird es viel leichter haben. Da ist alles gut geordnet und alles viel einfacher zu machen und zu bearbeiten, als wenn man es schriftlich machen müsste. Wir können mit dem WWS viel schneller mit den Artikeln arbeiten. Wir können schneller auf Dateien zugreifen. Schneller Rechnungen und Angebote schreiben. Das WWS wird für die Schülerfirma von Nutzen sein, da es das Arbeiten sehr erleichtert, wie z. B. eine Inventurliste. 105 An der Befragung haben alle vier Multiplikatoren teilgenommen. 79 Multiplikatorenschulung 6. Die Schulung war für mich motivierend. Warum? trifft voll zu = 2 trifft eher zu = 2 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 Weil ich mich wie ein Lehrer gefühlt habe. Weil das WWS die Arbeit erleichtert. Es war interessant etwas Neues und Einfaches zu lernen, das die Arbeit in der Schülerfirma vereinfacht. Ich denke, dass das Arbeiten viel einfacher und schneller wird. 7. Die Gliederung der Schulung in zwei Abschnitte war sinnvoll. Warum? trifft voll zu = 1 trifft eher zu = 3 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 Leider wollten manche Schüler zu der angegebenen Zeit nicht mitmachen, weil sie was anderes zu tun hatten. Weil man sich das sonst nicht so schnell alles merken könnte. Wir sind nicht sofort mit allen Infos bombardiert worden. Man konnte alles nacheinander lernen. Würde man alles auf einmal machen, würde man vom Programm erschlagen werden. 8. Die Partnerarbeit am PC war sinnvoll. Warum? trifft voll zu = 1 trifft eher zu = 3 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 Wenn jemand etwas nicht wusste oder verstanden hat, konnte der andere ihm helfen. Weil man sich gegenseitig unterstützen konnte. Wenn mal einer was nicht wusste, wusste das der andere…! Man konnte sich so schneller und gegenseitig helfen und musste nicht immer gleich nachfragen. Man konnte sich absprechen, wenn jemand was nicht verstanden hat. Schulungsleiter/-teilnehmer 9. Die Rolle des Schulungsleiters/-in hat mir Spaß gebracht. Warum? trifft voll zu = 3 trifft eher zu = 1 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 Man wurde mehr respektiert. Ich konnte den anderen etwas beibringen und selber dabei noch etwas dazulernen. Wir konnten unseren Klassenkameraden etwas beibringen und mit ihnen zusammen arbeiten. Es war mal schön zu wissen, wie sich Lehrer fühlen müssen. 10. Ich konnte den Schulungsteilnehmern bei Schwierigkeiten weiterhelfen. trifft voll zu = 2 trifft eher zu = 2 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 11. Das Erklären viel mir leicht. trifft voll zu = 0 trifft eher zu = 4 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 80 12. Die Zusammenarbeit im Schulungsleiterteam hat reibungslos funktioniert. Warum? trifft voll zu = 3 trifft eher zu = 1 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 Es gab keine großen Probleme. Weil wir vorher abgeklärt haben, wer was für einen Teil übernimmt. Wir konnten uns ohne Probleme organisieren, also wir konnten, wenn die anderen was nicht wussten ihnen ohne Probleme helfen. Ich denke, dass meine Teampartnerin eine gute Mitarbeiterin ist und wir uns gut ergänzen. 13. Die Schulungsteilnehmer waren aufmerksam und haben gut mitgearbeitet. trifft voll zu = 3 trifft eher zu = 1 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 14. Die Schulungsteilnehmer waren motiviert. trifft voll zu = 2 trifft eher zu = 2 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 Arbeitsblätter 15. Die Arbeitsblätter waren verständlich und sinnvoll aufgebaut. Warum? Was war gut?/Was muss verbessert werden? trifft voll zu = 1 trifft eher zu = 3 trifft eher nicht zu = 0 trifft gar nicht zu = 0 Es war eigentlich ok, aber es gab bei einigen Arbeitsblättern wenig Hilfe. Man wusste nicht genau, wo man klicken muss. Gut: leicht verständlich; schlecht: Bei manchen Aufgaben hatte man erst Probleme die Lösung zu finden. Beim Einführungsblatt gab es ein wenig Verwirrung, da haben wir ein paar Sätze verändert und in ihrer Reihenfolge verschoben. Sie waren gut erklärt, ich konnte gut folgen. Sonstige Anmerkungen Im Großen und Ganzen hat es mir Spaß gemacht und ich könnte mir vorstellen, mit diesem Programm auch in der Schülerfirma zu arbeiten. -- Im Großen und Ganzen hat die Schulung mit den Klassenkameraden echt Spaß gemacht. Sie waren nie gelangweilt. Wenn etwas nicht ganz funktioniert hat, haben sie sich dort durchgekämpft. --- 81 Anhang 20: Test Name: Wirtschaftspraxis -WeltKlasse SchülerfirmaEinführung eines Warenwirtschaftssystems Datum: Test Im Klassenverzeichnis im Ordner „WIP“ „Test“ finden Sie eine Datei. Führen Sie eine Rücksicherung dieser Datei durch. Die Kundin Anna Becker, Schülerin der BBS II Stade, kommt an einem Donnerstag in die WeltKlasse Schülerfirma und möchte einen großen, herzförmigen Speckstein kaufen. Sie war am Wochenende in der Stader Innenstadt bummeln und hat einen im Schaufenster des Stader Weltladens gesehen. Leider ist dieser Stein nicht in Ihrem Sortiment, Sie versprechen der Kundin den Stein bis zum nächsten Donnerstag zu besorgen. Aufgabe 1: Sie haben der Kundin den Stein vom Stader Weltladen besorgt. a) Erfassen Sie den Speckstein als Wareneingang im Warenwirtschaftssystem. b) Erstellen Sie eine Rechnung für Anna Becker über den Speckstein in Höhe von 5,40 € und drucken Sie diese aus. Die Rechnung ist noch nicht bezahlt. c) Drucken Sie eine „Offene-Posten-Liste“ aus. Sie informieren Anna Becker über Ihre Schülerfirma und erklären Ihr, dass Sie eine Genossenschaft sind und jedem Genossen einen Rabatt von 3% gewähren. Die Kundin ist begeistert und kauft Genossenschaftsanteile. Aufgabe 2: a) Stellen Sie sicher, dass Anna Becker bei jedem Kauf einen Rabatt von 3% erhält, indem Sie die entsprechende Eingabe im Warenwirtschaftssystem machen. b) Erstellen Sie danach noch einmal eine Rechnung über den oben genannten Speckstein und drucken Sie diese aus. c) Beschreiben Sie kurz, wo und weshalb Sie an dieser Stelle den Rabatt im Warenwirtschaftssystem eingegeben haben. Legen Sie einen Ordner mit Ihrem Namen im Klassenverzeichnis im Ordner „WIP“ „Test“ an. Speichern Sie ihre Sicherungsdatei in diesem Ordner. Aufgabe 3: Erläutern Sie den Begriff „Warenwirtschaftssystem“. 82 Anhang 21: Erwartete Lösungen und Ergebnisse des Tests Den Test haben nur 17 von 20 Schülerinnen und Schülern geschrieben. Drei Lernende waren krank bzw. vom Unterricht befreit. Aufgaben 1: Alle Schülerinnen und Schüler waren in der Lage − den neuen Kunden anzulegen, − den neuen Artikel anzulegen und in die richtige Warengruppe einzuordnen, − einen Wareneingang einzugeben, − eine Rechnung zu erstellen und − eine „Offene-Posten-Liste“ auszudrucken. Aufgabe 2: Alle Schülerinnen und Schüler waren in der Lage eine Rechnung mit 3 % Rabatt zu erstellen. Ein Schüler hat einen Flüchtigkeitsfehler gemacht und hat anstatt einer Rechnung ein Angebot erstellt. Bei der Rabatteingabe wurden Fehler begangen. Drei Lernende haben den Rabatt doppelt eingegeben, zum einen direkt beim Kunden und zum anderen direkt in der Rechnung. Vier Schülerinnen und Schüler haben den Rabatt einmalig in der Rechnung eingegeben und vier Lernende beim Artikel. Sechs Schülerinnen und Schüler haben den richtigen Weg gewählt. Sie haben den Rabatt direkt beim Kunden eingegeben. Bei dieser Lösung sind die 3 % Rabatt dauerhaft für den Kunden gespeichert. Die Möglichkeit beim Artikel eine zweite Preiskategorie mit 3 % Rabatt anzulegen, hat niemand genutzt. Aufgabe 3: Erwartete Lösungen: Ein WWS ist ein: − Informationssystem (Daten, z. B. Artikel, Kunden, Lieferanten, werden gespeichert, können abgerufen werden und werden zu Informationen weiterverarbeitet, z. B. Renner/Penner-Listen, Lagerbestandslisten.) − Transaktionssystem (Alle Vorgänge eines Unternehmens werden im WWS dokumentiert, z. B. Wareneingang/-ausgang.) − Dispositionssystem (WWS dient als Basis für Entscheidungen, z. B. Renner-/PennerListen als Basis für eine Sortimentsumgestaltung.) Es hat eine Schnittstelle zur Buchhaltung. Antworten der Schülerinnen und Schüler: − − − − − Ein WWS erleichtert die Geschäftsprozesse eines Unternehmens. Somit kann man schneller Rechnungen, Angebote schreiben. Außerdem kann man leichter den Lagerbestand ermitteln. Ich denke, dass das WWS das Arbeiten vom Geschäftsprozessen erleichtern soll. In dem WWS sind Kunden-, Lieferanten-, und Artikeldaten gespeichert. Mit dem WWS können wir schneller und einfacher Rechnungen, Angebote oder Bestellungen usw. schreiben. WWS bedeutet: Es ist ein System um Waren, die wir kaufen oder verkaufen in unserer Wirtschaft zu überarbeiten. Aber mit dem WWS kann man noch viel, viel mehr! Es ist ein Programm, was man sich auf den PC laden kann. Es ist eine Vereinfachung der Buchführung. Man kann damit leichter Rechnungen schreiben, leichter Bestandslisten ausdrucken, … 83 − − − − − − − − − − Ein WWS ist ein System, was die Buchhaltung vereinfacht. WWS ist ein Computersystem mit dem die Buchhaltung vereinfacht wird. Man kann schneller Rechnungen schreiben. Geschäftsprozesse sind vereinfacht. Bestandslisten, Verkaufslisten Es bedeutet, dass man schneller Wareneingänge und –ausgänge buchen kann. Kundendateien festlegen und Rechnungen verfassen kann. Es geht einfach alles schneller. Im WWS kann man viele Aufgaben einer Firma leichter erledigen, wie Rechnungen, Renner und Penner, Lagerverwaltung Ein WWS ist für Unternehmen mit Geschäftsprozessen (Einkauf, Verkauf) erfunden. Es überwacht die Lagerhaltung. Das WWS ist ein System, wo man den Einkauf, Verkauf von der Ware macht. So hat man einen besseren Überblick in dem Unternehmen über Ware, Rechnungen. WWS bedeutet Waren, Kunden etc. systematisch ordnen und verwalten. WWS: Waren, Kunden und Artikel systematisch ordnen Es ist extra für Firmen hergestellt, damit die Arbeit erleichtert wird. 84 Versicherung Ich versichere, dass ich die Hausarbeit selbstständig angefertigt, keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel benutzt und diejenigen Stellen der Arbeit mit genauer Angabe der Quelle kenntlich gemacht habe, die ich im Wortlaut oder im wesentlichen Inhalt anderen Werken entnommen habe. Mit der Ausleihe des Zweitexemplars meiner Hausarbeit bin ich einverstanden. Harsefeld, 16. April 2007 ________________________ Katja Schulz