Helgoland - Hamsterkiste

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Helgoland - Hamsterkiste
Hamsterkiste Lerngeschichte
Helgoland
Helgoland ist eine besondere Insel. Sie liegt in der Nordsee, weit vom Festland entfernt. Bis
zu den Küsten Schleswig-Holsteins und Niedersachsens sind es etwa 60 bis 70 Kilometer.
Eine Überfahrt mit einem Schiff von Cuxhaven dauert ungefähr 3 Stunden, ein schneller
Katamaran braucht immerhin noch 1 Stunde.
Helgoland besteht vor allem aus festem, rotem Buntsandstein. Dieses Gestein bildete sich
hier vor vielen Millionen Jahren. Das heutige Helgoland wurde erst nach der letzten Eiszeit
geformt, die vor ungefähr 10.000 Jahren zu Ende ging. Damals war es noch keine Insel im
Meer, sondern Teil des so genannten Doggerlandes. Als die Eismassen schmolzen, stieg der
Meeresspiegel um etwa 35 m an. Die Nordsee überflutete immer größere Teil des Landes.
Nur die Felsen aus Buntsandstein ragen noch heute aus dem Wasser. Doch auch sie waren
der Kraft der Wellen ausgesetzt. Das ist besonders gut sichtbar an dem Felsen "Lange
Anna". Dieses Wahrzeichen Helgolands ist 47 Meter hoch. Es wurde vom Hauptfelsen
abgetrennt und wird heute durch eine Mauer vor weiteren Schäden geschützt.
Helgoland besteht aus zwei Inseln. Die Hauptinsel ist einen Quadratkilometer groß. Die
kleinere Insel wird Düne genannt und erreicht eine Größe von 0,7 Quadratkilometer. Etwa
1500 Menschen leben ständig auf Helgoland. Täglich kommt ein Versorgungsschiff vom
Festland herüber, auf der Düne gibt es einen kleinen Flughafen.
Autos sind nur für die Polizei und für den Transport von Kranken erlaubt. Radfahren darf
(C) Hamsterkiste – Verwendung im Unterricht nur mit einer gültigen Schullizenz
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man nur mit einer Ausnahmegenehmigung. Früher lebten die Einwohner überwiegend
vom Fischfang oder sie fuhren zur See. Inzwischen wurde der Tourismus zur wichtigsten
Einnahmequelle.
Die Hauptinsel unterteilt man in Oberland, Mittelland und Unterland. Im Süden gibt es
einen kleinen Badestrand, nach Norden steigt die Insel bis auf 61 Meter an. Den
Höhenunterschied zwischen Ober- und Unterland kann man mit einem Fahrstuhl oder über
drei Treppen überwinden, die bis zu 260 Stufen aufweisen.
Die Nebeninsel Düne ist dagegen nur 9 m hoch. Früher befanden sich hier große Klippen
aus Muschelkalk und Kreide, die aber abgebaut wurden. Bis 1721 war die Düne mit der
Hauptinsel durch einen natürlichen Damm verbunden. Dieser Damm versank bei einer
Sturmflut im Meer.
Die Felsen der Insel bieten Brutmöglichkeiten für viele seltene Vogelarten. Basstölpel,
Lummen, Dreizehenmöwen oder Eissturmvögel zum Beispiel brüten in Deutschland nur hier
auf Helgoland. Die Insel wird von vielen Zugvögeln als Raststation genutzt. Man hat hier
schon über 400 Vogelarten gezählt.
Vor den Felsen liegt das Felswatt, ein einmaliger Lebensraum. Hier gedeihen seltene
Algenarten und sogar der Hummer. Auf der Nebeninsel Düne gibt es eine Kolonie von
Kegelrobben, der zweiten Robbenart in der Nordsee außer den Seehunden.
Von 1807 bis 1890 gehörte Helgoland zu Großbritannien. Während des 2. Weltkriegs wurde
die Insel oft bombardiert, alle Bewohner mussten schließlich ihre Heimat verlassen. Nach
dem Ende des Krieges besetzten britische Soldaten die Insel. Sie sprengten alle
militärischen Einrichtungen in die Luft und nutzten die Insel als Bombenabwurfplatz. Am 1.
März 1952 wurde Helgoland wieder an die Bundesrepublik zurückgegeben und auch die
Einwohner durften zurückkommen. Die Insel gehört seitdem zum Bundesland SchleswigHolstein.
Sie ist ein beliebtes Touristenziel. Heute kommen jedes Jahr ungefähr 300 000 Menschen,
um die klare Seeluft, die Natur und die roten Felsen zu genießen.
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