Die Euro-Banknoten und - European Central Bank
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Die Euro-Banknoten und - European Central Bank
XXX Inhaltsverzeichnis Vorwort 3 Einleitung4 2 Vorbereitung auf die Bargeldumstellung im Jahr 2002 5 Bargeldumstellung nach Ländern 6 Die Euro-Banknoten und -Münzen in Deutschland 8 Produktion, Umlauf und Fälschung von Euro-Bargeld sowie Ausblick 9 Gestaltung und Merkmale der Euro-Banknoten und -Münzen 10 Euro-Bargeld als Symbol 12 10. Jahrestag der Euro-Banknoten und -Münzen 13 Vorwort Vor zehn Jahren , am 1. Januar 2002, wurden die Euro-Banknoten und -Münzen in zwölf Mitgliedstaaten der Europäischen Union eingeführt. Diese Bargeldumstellung war eine beispiellose Herausforderung. Doch sie verlief reibungslos, und innerhalb von wenigen Tagen gelangten Milliarden Banknoten und Münzen in den Umlauf. In den letzten Jahren haben fünf weitere Mitgliedstaaten den Euro eingeführt, sodass der Euroraum jetzt 17 Länder mit insgesamt 332 Millionen Menschen umfasst. Der Euro ist zum Symbol Europas geworden, und die Euro-Banknoten und -Münzen sind heute fester Bestandteil unseres Alltags. Die Menschen im Eurogebiet können sich sicher sein, dass das Eurosystem unbeirrt an seiner Verpflichtung festhält, Preisstabilität auf mittlere Sicht gemäß seiner Definition zu gewährleisten, die eine Teuerungsrate von unter, aber nahe 2 % festlegt. Seit Einführung der einheitlichen Währung im Jahr 1999, also seit 13 Jahren, liegt die jährliche Inflationsrate im Eurogebiet im Durchschnitt nahe 2 %. Das Eurosystem wird alles tun, was erforderlich ist, um in den gegenwärtigen schwierigen Zeiten auch weiterhin ein solider und verlässlicher Anker für Preisstabilität zu sein. © IMAGO ECONOMICA Mario Draghi Jens Weidmann PräsidentPräsident Europäische Zentralbank Deutsche Bundesbank 3 XXX Einleitung In dieser Pressemappe haben die Europäische Zentralbank und die Deutsche Bundesbank Informationen zum 10. Jahrestag der Einführung der EuroBanknoten und -Münzen zusammengestellt. Die Pressemappe enthält u. a. einen Link zu einem Ordner auf der EZB-Website, in dem sich themenrelevante offene Dateien sowie hochauflösende Abbildungen der Euro Banknoten und -Münzen, Bilder von Personen beim Umgang mit Bargeld und Filmmaterial zur Produktion von Euro-Banknoten befinden. Die Veröffentlichung dieses Materials ist gestattet, allerdings nur zum Zwecke der Berichterstattung über den Euro. Um die entsprechende Verwendung des Materials sicherzustellen, erhalten Sie den für den Zugriff erforderlichen Nutzernamen und Code erst nach Unterzeichnung eines Haftungsausschlusses. Darüber hinaus sind die Regelungen zur Reproduktion von Banknoten einzuhalten.1 Auf Anfrage stellen die EZB und die Bundesbank Ihnen weitere Informationen zur Verfügung. Wir lassen Ihnen gerne Publikationen zur Geschichte, zur Rolle und zu den Aufgaben der EZB, zum Eurosystem und zum Europäischen System der Zentralbanken, zur Geldpolitik des Eurosystems sowie zur Bankenaufsicht im Eurogebiet und in der Europäischen Union zukommen. Auch zu den Euro-Banknoten und -Münzen sowie ihren Sicherheitsmerkmalen gibt es Publikationen.2 Weiteres Informationsmaterial können Sie hier anfordern: Europäische Zentralbank Deutsche Bundesbank Direktion Kommunikation Zentralbereich Kommunikation Abteilung Presse und Information Pressestelle Kaiserstraße 29 Wilhelm-Epstein-Straße 14 60311 Frankfurt am Main 60431 Frankfurt am Main Tel.: +49 69 1344 7455 Tel.: + 49 69 9566 3511 Fax: +49 69 13 44 7401 Fax: + 49 69 9566 3077 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Internet: www.euro.ecb.europa.eu Internet: www.bundesbank.de 1 Die für die Euro-Banknoten relevanten Reproduktionsvorschriften sind abrufbar unter www.ecb.europa.eu/euro/html/reproduction.de.html. 2 Diese Publikationen können Sie unter www.ecb.europa.eu/euro/html/materials.de.html herunterladen oder anfordern. 4 Vorbereitung auf die Bargeldumstellung im Jahr 2002 Gestaltung der Banknoten und Münzen Das Europäische Währungsinstitut (EWI), der Vorläufer der EZB, schrieb im Februar 1996 einen Gestaltungswettbewerb aus. Die eingereichten Entwürfe wurden von einer Jury unabhängiger Experten aus den Bereichen Marketing, Design und Kunstgeschichte b eur teilt, und auch die Öffentlichkeit wurde in einer Meinungsumfrage konsultiert. Unter Berücksichtigung der Empfehlung der Jury sowie der Umfrageergebnisse wählte der Rat des EWI im Dezember 1996 eine Entwurfsserie aus. Die Wahl fiel auf die Entwürfe von Robert Kalina, einem Banknotendesigner der Oesterreichischen Nationalbank, denen das Thema „Zeitalter und Stile in Europa“ zugrunde lag. Anders als die Euro-Banknoten, die in allen Euro-Ländern identisch sind, haben die Münzen eine „europäische“ und eine „nationale“ Seite. Die Münzmotive zeigen Symbole der europäischen Länder und spiegeln die Einheit der Europäischen Union wider. Den europaweiten Wettbewerb zur Gestaltung der europäischen Seite, auf der der Münzwert steht, gewann Luc Luycx von der Königlichen Belgischen Münze. Tests und Produktion Ein entscheidender Faktor bei der EuroBargeldumstellung im Januar 2002 war die 3 Unterstützung durch Dritte. So war es aufgrund der engen Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten beispielsweise möglich, dass die nationalen und zentralisierten Tests von Bargeldautomaten vor der Umstellung durchgeführt werden konnten. Im Juli 1999 wurde in 15 Banknotendruckereien in der Europäischen Union mit der Produktion von Euro-Banknoten begonnen. Ein gemeinsames Qualitätsmanagementsystem gewährleistete einen einheitlichen Standard für alle Euro-Geldscheine. Bis zum 1. Januar 2002 wurde für die damals zwölf Euro-Länder die Erstausstattungsmenge von 14,9 Milliarden Banknoten – dies entspricht einer Fläche von 15 000 Fußballplätzen – gedruckt. In 16 europäischen Münzprägeanstalten wurden unter Verwendung von 250 000 Tonnen Metall rund 52 Milliarden Münzen im Gesamtwert von 15,75 Mrd € hergestellt. Euro-2002-Informationskampagne und die Umstellung Sicherheitsmerkmale der Banknoten müssen leicht zu erkennen sein. Deshalb startete das Eurosystem im Jahr 2001 eine umfassende Informationskampagne. Im Rahmen dieser Kampagne wurde in den Massenmedien der zwölf Euro-Länder 3 über die Euro-Banknoten und -Münzen sowie deren Sicherheitsmerkmale informiert. Der Öffentlichkeit wurde empfohlen, bei der Echtheitsprüfung das Prinzip „Fühlen– Sehen–Kippen“ anzuwenden. Auf dieses Prinzip, das 2001 zusammen mit dem Slogan „der EURO. UNSER Geld“ entwickelt wurde, wird in allen Kommunikationsaktivitäten des Eurosystems zu den Euro-Banknoten verwiesen. Die Einführung des Euro-Bargelds stellte eine gewaltige logistische Herausforderung dar. Doch sie verlief reibungslos und wurde bis Ende Februar 2002 im gesamten Eurogebiet erfolgreich abgeschlossen. Bei diesem Projekt handelte es um die weltweit größte Bargeldumstellung aller Zeiten, an der die Banken, die Werttransportunternehmen, der Einzelhandel, die Automatenindustrie und die Öffentlichkeit beteiligt waren. Ihr Erfolg ist der frühzeitigen und sorgfältigen Vorbereitungsarbeit aller beteiligten Parteien zu verdanken. Hierzu zählen auch die Geschäftsbanken, die Hersteller von Bargeldautomaten und die Bargeldverwender, die von Anfang an sicher mit der Währung umgegangen sind. Die Akzeptanz des neuen Geldes in der Bevölkerung hat zweifelsohne entscheidend zum Erfolg dieses Unterfangens beigetragen. Bis zum 1. März 2002 waren trotz der Komplexität des Vorgangs mehr als sechs Milliarden Banknoten und fast 30 Milliarden nationale Münzen aus dem Umlauf genommen worden. Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien. 5 Bargeldumstellung nach Ländern: 2002, 2007, 2008, 2009 und 2011 Land Einführung der EuroBanknoten und -Münzen Gültigkeit der Vorgängerwährungen als gesetzliches Zahlungsmittel bis Umtausch von Banknoten bis Umtausch von Münzen bis Belgien 1.1.2002 28.2.2002 unbefristet 31.12.2004 Deutschland 1.1.2002 28.2.2002 unbefristet unbefristet Estland 1.1.2011 14.1.2011 unbefristet unbefristet Irland 1.1.2002 9.2.2002 unbefristet unbefristet Griechenland 1.1.2002 28.2.2002 1.3.2012 1.3.2004 Spanien 1.1.2002 28.2.2002 unbefristet unbefristet Frankreich 1.1.2002 17.2.2002 17.2.2012 17.2.2005 Italien 1.1.2002 28.2.2002 28.2.2012 28.2.2012 Zypern 1.1.2008 31.1.2008 31.12.2017 31.12.2009 Luxemburg 1.1.2002 28.2.2002 unbefristet 31.12.2004 Malta 1.1.2008 31.1.2008 31.1.2018 1.2.2010 Niederlande 1.1.2002 28.1.2002 1.1.2032 1.1.2007 Österreich 1.1.2002 28.2.2002 unbefristet unbefristet Portugal 1.1.2002 28.2.2002 28.2.2022 31.12.2002 Slowenien 1.1.2007 14.1.2007 unbefristet 31.12.2016 Slowakei 1.1.2009 16.1.2009 unbefristet 31.12.2013 Finnland 1.1.2002 28.2.2002 29.2.2012 29.2.2012 2004 traten zehn Länder der Europäischen Union bei, von denen inzwischen fünf dem Euro-Währungsgebiet angehören: Slowenien (2007), Zypern (2008), Malta (2008), die Slowakei (2009) und Estland (2011). Bislang haben insgesamt 17 EU-Staaten die einheitliche Währung eingeführt. Mit Ausnahme von Dänemark und dem Vereinigten Königreich, die eine „Opting-Out-Klausel“ vereinbart haben, wird von allen EU-Ländern erwartet, dass sie sich der Währungsunion anschließen und den Euro einführen, sobald sie die Konvergenzkriterien erfüllen. 6 XXX Bargeldumstellung nach Ländern: 2002, 2007, 2008, 2009 und 2011 Karte des Euroraums 7 Die Euro-Banknoten und -Münzen in Deutschland Als Recheneinheit gibt es den Euro in Deutschland schon seit dem 1. Januar 1999. Für die meisten Menschen wurde er aber erst mit der Bargeldeinführung am 1. Januar 2002 zu einer realen Währung. Für die Bargeldumstellung in Deutschland wurden 4,3 Milliarden Banknoten und 17 Milliarden Münzen produziert. Diese Mengen wurden für die Deckung des Erstbedarfs und die Banknotenbestände der Bundesbank benötigt. Aufeinander gestapelt würden die Banknoten 330 km hoch sein – das ist 110 Mal so hoch wie die Zugspitze. Zur Vorbereitung auf die Einführung der neuen Währung organisierten die EZB und die Bundesbank eine dreimonatige Informationskampagne, in deren Rahmen u. a. Broschüren veröffentlicht und Anzeigen in den Printmedien sowie TV-Spots geschaltet wurden. Außerdem führte die Bundesbank auch in Ländern, in denen die D-Mark stark verbreitet war, Informationskampagnen durch. Dies betraf vor allem Länder in Mittel- und Osteuropa sowie die Türkei. 8 Mit einem Partnerschaftsprogramm, an dem die EZB, die Bundesbank sowie öffentliche und privatwirtschaftliche Organisationen beteiligt waren, sollte sichergestellt werden, dass alle Informationen zum Euro rechtzeitig kommuniziert werden. Infolgedessen waren Banken, Geschäfte, Werttransportunternehmen und die Automatenwirtschaft gut vorbereitet und trugen erheblich zur reibungslosen Einführung der neuen Banknoten und Münzen bei. Ab dem 17. Dezember 2001 gab die Bundesbank insgesamt 53,5 Millionen Starter-Kits mit einem Wert von fast 3 550 Mio € aus. Die deutschen Seiten der Euro-Münzen wurden am 4. November 2001 vom Finanzministerium ausgewählt. Das Motiv der 1-Cent-, 2-Cent- und 5-Cent-Stückelungen wurde von Professor Rolf Lederbogen entworfen und zeigt einen Eichenzweig. Auf den von Reinhart Heinsdorff gestalteten 10-Cent-, 20-Cent- und 50-CentMünzen ist das Brandenburger Tor abgebildet. Die zweifarbigen 1-€- und 2-€-Münzen stellen den Bundesadler nach einem Entwurf von Heinz Hoyer und Sneschana Russewa-Hoyer dar. Zum Weltspartag 2000 und ab Mai 2001 führte die Bundesbank zusammen mit der Kreditwirtschaft eine öffentlichkeitswirksame Werbekampagne durch, die die frühzeitige Rückgabe von DM - Bargeld – insbesondere von Schlafmünzen – zum Ziel hatte. Im Verlauf des Jahres 2001 konnten in Deutschland etwa 11,6 Milliarden DM-Münzen eingesammelt werden. Die Filialen der Bundesbank tauschen DM-Banknoten und -Münzen ohne betragliche oder zeitliche Begrenzung gebührenfrei in Euro um. Im Jahr 2010 wurde dieser Service fast 270 000 Mal in Anspruch genommen. Produktion, Umlauf und Fälschung von Euro-Bargeld sowie Ausblick Auch wenn die Anzahl der gefälschten Banknoten sehr gering ist, muss das Eurosystem den Fälschern stets einen Schritt voraus sein und die Fälschungssicherheit der Euro-Geldscheine fortlaufend verbessern. Daher hat der EZB-Rat die Entwicklung und Einführung einer zweiten Euro-Banknotenserie genehmigt, die in den nächsten Jahren in Umlauf gebracht werden soll. Das Eurosystem wird die Öffentlichkeit frühzeitig über die Einführung der neuen Banknoten, die die wichtigsten Gestaltungsmerkmale der ersten Banknotenserie aufgreifen werden, informieren. Anzahl der sichergestellten Euro-Banknotenfälschungen zwischen 2002 und der ersten Jahreshälfte 2011 450000 400000 350000 300000 250000 200000 150000 100000 50000 2011/1 2010/2 2010/1 2009/2 2009/1 2008/2 2008/1 2007/2 2007/1 2006/2 2006/1 2005/2 2005/1 2004/2 2004/1 0 2003/2 Zahlen Mitte 2011 waren 14,2 Milliarden Banknoten und 95,6 Milliarden Münzen im Gesamtwert von 847 Mrd € bzw. 22,8 Mrd € im Umlauf. In Stückzahlen entfällt der größte Anteil auf die 50-€-Banknote (39,5 %), während die 500-€-Banknote wertmäßig den größten Anteil ausmacht (34,3 %) – dicht gefolgt von der 50-€-Banknote (33 %). Banknotenversorgung Als die Finanzkrise im Oktober 2008 eskalierte, erhöhte sich die Anzahl der in Umlauf gegebenen Euro-Banknoten deutlich, insbesondere jener mit hohem Nennwert. Ausblick Im ersten Halbjahr 2011 wurden insgesamt 295 553 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Verglichen mit der Anzahl echter im Umlauf befindlicher EuroGeldscheine (durchschnittlich 13,8 Milliarden Banknoten in der ersten Jahreshälfte 2011) ist der Anteil der Fälschungen nach wie vor sehr gering. Die 50-€- und 20-€-Banknoten wurden am häufigsten 2003/1 Umlauf von Euro-Banknoten und -Münzen gefälscht. Das Vertrauen in die Sicherheit der Euro-Banknoten ist angesichts der laufenden Falschgeldbekämpfungsmaßnahmen vollkommen gerechtfertigt. Gleichwohl rät die EZB der Bevölkerung dazu, wachsam zu sein und empfiehlt zur Echtheitsprüfung den auf der EZB-Website beschriebenen Test „Fühlen–Sehen– Kippen“. 5 Zudem sollte immer mehr als ein Sicherheitsmerkmal geprüft werden. Fälschung von Euro-Banknoten 2002/2 Das Eurosystem legt den endgültigen jährlichen Produktionsbedarf an Banknoten fest und weist den nationalen Zentralbanken (NZBen) des Euroraums die jeweils herzustellenden Mengen nach Stückelungen zu. Jede NZB ist dann für die Beschaffung eines bestimmten Anteils am jährlichen Gesamtbedarf einer oder mehrerer Stückelungen zuständig. Die Notenbanken stellen ihren Anteil entweder in eigenen Druckereien her oder beauftragen andere Druckereien mit der Produktion. Anhand des Buchstabens oder Ländercodes vor der Seriennummer ist zu erkennen, welche Zentralbank den Druck der Banknote in Auftrag gegeben hat.4 Der Code gibt allerdings nicht zwangsläufig Auskunft darüber, in welchem Land die Banknote gedruckt wurde. Im Jahr 2011 wurde den NZBen des Euroraums die Produktion von insgesamt sechs Milliarden Euro-Banknoten im Wert von 171,3 Mrd € übertragen. So waren im Oktober 2008 dreimal so viele Banknoten großer Stückelungen im Umlauf wie im Vergleichsmonat des Vorjahres. Um das Banknotenangebot der Nachfrage anpassen zu können, hat das Eurosystem sowohl logistische als auch strategische Reserven eingerichtet. Die logistischen Reserven dienen der regulären Deckung der Banknotennachfrage, einschließlich saisonaler Nachfrageschwankungen. Die strategischen Reserven hingegen werden genutzt, wenn eine nationale Zentralbank die Nachfrage nach einer bestimmten Stückelung nicht mit den logistischen Reserven des Eurosystems bewältigen kann. 2002/1 Banknotenproduktion Quelle: EZB. Von der Banque centrale du Luxembourg ausgegebene Euro-Banknoten tragen den Code der Zentralbanken jener Länder, in denen die Banknoten für Luxemburg hergestellt werden. 5 Siehe http://www.ecb.europa.eu/euro/banknotes/security/html/index.de.html. 4 9 Gestaltung und Merkmale der Euro-Banknoten und -Münzen Banknotengestaltung Auf der Banknotenvorderseite sind Fenster und Tore abgebildet, die den Geist der Offenheit und Zusammenarbeit in Europa symbolisieren. Die zwölf Sterne der Europäischen Union stehen für die Ideale der Einheit, Solidarität und Harmonie unter den europäischen Bürgerinnen und Bürgern. Auch die Unterschrift des Präsidenten der EZB schmückt die Vorderseite der Banknoten. Die Rückseite aller Euro-Banknoten zeigt ein Satellitenbild Europas und eine Brücke, die die enge Zusammenarbeit und die Kommunikation zwischen den Völkern Europas sowie zwischen Europa und der übrigen Welt versinnbildlicht. Um die Belange von Menschen mit Sehbehinderung optimal zu berücksichtigen, wurde die Europäische Blindenunion in der Gestaltungsphase konsultiert. 120 x 62 mm 127 x 67 mm 1 2 2 3 3 133 x 72 mm Echtheitsprüfung von Banknoten: Fühlen–Sehen–Kippen 1 2 2 3 3 1 FÜHLEN Beschaffenheit der Banknote Das Banknotenpapier fühlt sich griffig und fest an. 2 Ertastbares Relief Der Aufdruck ist an manchen Stellen dicker. SEHEN Wasserzeichen Sicherheitsfaden Ein schemenhaftes Motiv (ein Fenster bzw. ein Tor) und die Wertzahl sind zu erkennen. Ein dunkler Streifen wird sichtbar. 3 140 x 77 mm 147 x 82 mm KIPPEN Hologramm (Folienstreifen Zahl mit Farbwechsel bzw. -element) Auf den 50-€-, 100-€-, 200-€Die Wertzahl und das €-Symbol oder die Wertzahl und ein Fenster bzw. ein Tor erscheinen abwechselnd. 153 x 82 mm und 500-€-Banknoten verändert sich die Farbe der Wertzahl von Purpurrot zu Olivgrün oder Braun. Glanzstreifen Auf der Rückseite der 5-€-, 10-€- und 20-€-Banknoten erscheint ein goldfarben glänzender Streifen, auf dem die Wertzahl und das €-Symbol zu erkennen sind. 10 160 x 82 mm XXX Gestaltung und Merkmale der Euro-Banknoten und -Münzen Münzgestaltung und Echtheitsprüfung 2€ 1€ Die Euro-Münzen haben eine europäische Seite, die eine Europakarte mit den zwölf Sternen der Europäischen Union zeigt, und eine nationale Seite, die länderspezifische Symbole oder Motive abbildet. Alle Euro-Münzen sind überall im Eurogebiet gesetzliches Zahlungsmittel. Die 1-€- und 2-€-Münzen enthalten eine Reihe von Sicherheitsmerkmalen, wie etwa ihre zweifarbige Gestaltung (gold- und silberfarben). Ein weiteres Beispiel ist die Randprägung der 2-€-Münze, die sich von Land zu Land unterscheidet. Zudem erhöhen die spezielle Bimetallzusammensetzung und die besonderen magnetischen Eigenschaften die Sicherheit dieser beiden Münzwerte bei der Verwendung in Verkaufsautomaten. Umwelt 50 CENT 20 CENT Die im Eurosystem vertretenen Institutionen setzen sich für den Umweltschutz ein und bemühen sich gemeinsam um eine schonende Nutzung natürlicher Ressourcen, den Erhalt der Umweltqualität und den Schutz der Gesundheit bei der Herstellung und Bereitstellung von Euro-Banknoten. Einer Studie aus dem Jahr 2003 zufolge sind die Auswirkungen der Euro-Banknoten auf die Umwelt über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg in etwa vergleichbar mit denen, die sich ergeben würden, wenn jeder Einwohner der EU einen Kilometer mit dem Pkw zurücklegen oder eine 60-Watt-Glühbirne einen halben Tag lang brennen lassen würde. Zur Verstärkung ihres Umweltengagements hat die EZB in Zusammenarbeit mit den Banknotenherstellern vor kurzem ein eurosystemweites Umweltmanagementsystem eingeführt. Gesundheit und Sicherheit 10 CENT 5 CENT 2 CENT 1 CENT Banknoten, die aus Lebensmittelverkaufsstellen oder ähnlichen Quellen stammen, weisen oft geringe Mengen häufig vorkommender Bakterien auf. Die Belastung ist jedoch so niedrig, dass diese Bakterien nicht einmal leichte Symptome hervorrufen können. Auf Münzen wurde sogar eine noch geringere Verschmutzung festgestellt, während Kreditkarten dieselbe Bakterienbelastung aufwiesen wie Bargeld. Vor ihrer Einführung im Januar 2002 wurden Euro-Banknoten auf potenzielle Risiken im Hinblick auf eine akute orale Toxizität, Hautreizungen und erbgutverändernde Wirkungen hin untersucht. Diese Studien bestätigten, dass von Euro-Banknoten keine der genannten Gefahren ausgehen. Die EZB prüfte darüber hinaus allgemeine Gesundheits- und Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit der Produktion und Verwendung von Euro-Geldscheinen. Umfassende Laboranalysen repräsentativer Proben ergaben, dass entweder keine gefährlichen Stoffe in Euro-Banknoten nachweisbar waren oder dass ihre Konzentration weit unter den gesetzlichen Grenzwerten lag, die z. B. für Lebensmittel oder sonstige mit dem menschlichen Körper in Kontakt kommende Alltagsprodukte gelten. Um ihr Engagement für Gesundheit und Sicherheit weiter zu verstärken, hat die EZB zusammen mit den Banknotenherstellern unlängst ein Gesundheits- und Sicherheitsmanagementsystem für das Eurosystem eingeführt, um diese Faktoren zu überwachen. 11 Euro-Bargeld als Symbol Die Europäische Union verfügt inzwischen über eine Reihe von Symbolen: eine Flagge, eine Hymne (Ode an die Freude), ein Motto (In Vielfalt geeint), den Europatag (9. Mai) und eine gemeinsame Währung. Auf den Euro-Banknoten sind keine nationalen Symbole zu finden, um die politische Vision der Europäischen Union zu verdeutlichen. Stattdessen dienten Baustile aus sieben Epochen der europäischen Geschichte – Beispiele hierfür sind in ganz Europa zu finden – als Inspiration für die Gestaltung der Banknoten. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die Münzen von den Geldscheinen. Sie 12 weisen sowohl eine europäische Seite als auch eine nationale Seite auf. Letztere zeigt ein landestypisches Motiv. So unterstützen die Münzen die Menschen indirekt dabei, sich stärker mit der Europäischen Union als Staatenverbund zu identifizieren, dem auch ihr Land angehört. Die gemeinsame Währung ist ein Symbol der wirtschaftlichen und monetären Integration. Sie erleichtert die Geschäftstätigkeit im Allgemeinen und insbesondere auch die Bezahlung von Waren und Dienstleistungen im Ausland. Die Schaffung des Euroraums auf einem Kontinent mit so großen Unterschieden wie Europa ist eine große Errungenschaft. Der Euro wird heute von mehr als 330 Millionen Menschen verwendet. In den zehn Jahren seit der Einführung des Euro-Bargelds kamen auch die praktischen Vorteile einer gemeinsamen Währung für das Eurosystem zum Tragen, insbesondere was den Bargeldkreislauf und die Beschaffung von Banknoten angeht. Von diesen Vorteilen – wie auch von den Erfahrungen aus der breiten und tiefen Zusammenarbeit – werden wir auch künftig profitieren. 10. Jahrestag der Euro-Banknoten und -Münzen Im Jahr 2012 soll der 10. Jahrestag der Einführung des Euro-Bargelds auf verschiedene Weise gefeiert werden. „Euro Lauf“ -Wettbewerb 2012 Vom 1. Januar bis zum 31. März 2012 findet anlässlich des zehnjährigen Jubiläums ein Online-„Euro Lauf“-Wettbewe r b s t at t , a n d e m K i n d e r d e r „Generation Euro“ (im Alter von 9 bis 12 Jahren) teilnehmen können. Kinder, die in der Europäischen Union leben, können den „Euro Lauf“ unter www.euro.ecb.europa.eu spielen und ihr Spielergebnis registrieren lassen. Zur Teilnahme am Wettbewerb müssen sie den Code „2012“ und eine gültige E-Mail-Adresse eingeben. Besuchertag bei der EZB Im zweiten Vierteljahr 2012 öffnet die EZB ihre Pforten für die Öffentlichkeit. Bei der Euro-Ausstellung und den Workshops, die Banknoten-Experten der EZB anbieten, können Besucher Wissenswertes über Euro-Banknoten und -Münzen erfahren – von der Geschichte des Geldes bis zu seiner Herstellung. Falls Sie beim Besuchertag nicht dabei sein können, haben Sie Ende 2012 die Gelegenheit, sich in Frankfurt am Main eine erweiterte Version der EuroAusstellung anzusehen. Die vier Spieler, die online die höchste Punktzahl erzielt haben, werden eingeladen, im Mai 2012 an einem „Offline“Euro-Lauf bei der EZB teilzunehmen. Der Gewinner des Wettbewerbs erhält dann den Titel „Europäischer Euro-LaufChampion“. Videos über die Euro-Banknoten und -Münzen Über die ersten zehn Jahre der EuroBanknoten und -Münzen wurde ein kurzer Film gedreht, der in 22 europäischen Sprachen verfügbar ist. In denselben Sprachen wurden außerdem drei Videos (Dauer: jeweils 20 Sekunden) produziert, die zeigen, wie die Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten nach dem Prinzip „Fühlen–Sehen– Kippen“ überprüft werden können. Alle Filme können auf der Website der EZB abgerufen werden. 13 © Europäische Zentralbank, 2011 www.euro.ecb.europa.euwww.bundesbank.de