Interview: Was will der neue OB? - mpg

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Interview: Was will der neue OB? - mpg
Distelblatt
67. Ausgabe
Dezember 2006
Interview: Was will der neue OB?
zum Zocken: Kritiken zu neuen Spielen
zum Ablachen: Gute Zeiten – Uni Zeiten
zum Feiern: WWW - Weihnachten weltweit
zum Büffeln: Tipps zum einfacheren Lernen
zum Kopfschütteln: Gesetze, die die Welt nicht braucht
Distelblatt
- Comic -
Studentenjob
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Distelblatt
Quelle: http://www.spiegel. de/unispiegel
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Distelblatt
comic
2 # Studentenjob
titelthema
6 # „Triers Schulen fehlen 30 Mio. Euro“
Interview mit dem neuen OB Klaus Jensen
gelesen
10 # Sapperlot!
Parodie auf Browns „Sakrileg“
11 # Fieses Mobbing in 11 leichten Lektionen
Buchtipp
12 # Guinness World Records 2007
Kurioses
satire
14 # Ein ganz normaler Schultag
Alltagskatastrophen
16 # Hochzeitstag
Schöne Pannen
querbeet
17 # Urinieren nur am Hinterreifen erlaubt!
Sinnlose Gesetze
19 # Sachen, die eigentlich niemand wissen will
Überflüssiges Grundwissen
technik
20 # Mac vs. PC
Hardware-Vergleich
21 # Ju 52 und A380 im Vergleich
Was hat sich nach 60 Jahren Luftfahrt verbessert
lifestyle
25 # Weihnachten in aller Welt
Festtagsbräuche global
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Distelblatt
Mit der Sonne kommen die Spinner # 28
Triers weltgewandte Lebenskünstler
„Heil Hitler!“ – „Heil du ihn doch!“ # 31
Jugendliche Opposition
Lerntipps # 34
Stressabbau
mpg
Ein Tag als Politiker # 35
Sozi-LK beim 22. Schülerlandtag
Was denken Sie, Herr Staatssekretär? # 36
Interview mit Staatssekretär Michael Ebling
„Flieht so schnell ihr könnt!“ # 38
Wolfgang Wilke flieht 1945 vor der Roten Armee
politik
„Fortgeschrittene Schizophrenie“ # 42
Interview mit dem Warschauer Historiker Kochanowski
zum deutsch-polnischen Verhältnis
Gottesbeweise # 45
Existiert Gott?
getestet
Neo ist zurück! # 49
PC-Spiel: The Matrix - Path of Neo
Großer Spaß trotz vieler Bugs # 50
PC-Spiel: Gothic 3
Teurer, aber großer Spielspaß # 52
Die PlayStation 3
Das Schüler-Hausaufgabenheft „Häfft“ # 53
Stuff-Check
schlusswort
Impressum # 48
Witze # 24, 54
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Distelblatt
- Neuer Oberbürgermeister -
„Für Triers Schulen fehlen 30 Mio. Euro“
Interview mit dem zukünftigen Trierer Bürgermeister Klaus Jensen über
den Spaß am Wahlkampf, seinen Politikstil und Triers Schulen
Was haben Sie gedacht, als Sie
Ihr Wahlergebnis von 66,9 % erfahren haben?
Im ersten Moment habe ich nicht
daran geglaubt und habe es mir
nicht so richtig vorstellen können.
Als ich am Telefon die Ergebnisse
aus den ersten Stimmbezirken gehört habe, habe ich erst gedacht,
das ist ein Hörfehler. Aber nachdem zwei, drei Bezirke durchgegeben waren, war klar, dass es kein
Irrtum war. Da hab ich mich natürlich riesig gefreut.
Wie haben sie den Wahlkampf
empfunden? War er hart?
Ich habe den Wahlkampf als sehr
interessant, lehrreich empfunden.
Ich hab sehr viele Erfahrungen
gesammelt. Ich hatte ja Tausende
Kontakte, Hunderte von Terminen,
Ich habe viele Menschen kennen
gelernt, Institutionen, Vereine. Viele
Probleme wurden an mich herangetragen. Es war für mich eine
ganz neue Erfahrung, denn ich habe noch nie einen Wahlkampf mitgemacht. Bisher war ich immer in
Funktionen, in die ich berufen wur6
Distelblatt
de. Ich habe mich nie beworben –
als Staatssekretär usw. Es war eine
schöne Erfahrung und hart war es
eigentlich selten.
das gehört sich so. Das ist auch
unser beider Naturell. Wir sind beide keine Menschen, die auf den anderen einschlagen. Wir sind uns ja
auch nicht oft begegnet, da er sich
bis auf zwei Mal immer geweigert
hat, mit mir öffentlich aufzutreten,
trotz dutzender Einladungen.
Inwiefern?
Es wurden immer mehr Leute, die
mich unterstützt haben. Jeden Tag
kamen
welche
dazu.
Dann
schwimmt man auf so einer Euphoriewelle und empfindet einen
Wahlkampf auch nicht als hart.
Was tun Sie jetzt bis zu ihrem
Amtsantritt im April 2007?
Bis dahin muss ich mich natürlich
zurückhalten. Ich bin noch kein Bürgermeister und Trier hat noch einen. Ich kann und will keine Nebenregierung sein. Ich halte mich also,
was die Kommunalpolitik anlangt,
zurück. Ich beteilige mich an der
Diskussion über die Verwaltungsreform, da bin ich eingeladen und
das ist auch wichtig für mich, denn
ich muss später damit leben. Ansonsten bereite ich für mich natürlich vor, arbeite mich in bestimmte
Themen ein, damit ich Dinge lerne,
bei denen ich noch nicht so gut Bescheid weiß. Man bleibt ja sein Leben lang lernend. Aber ich trete
nicht öffentlich auf. Dann hab ich
auch noch meinen Beruf. Ich leite ja
eine Stiftung, die sich mit Gewaltprävention beschäftigt. Mein Tag ist
also, obwohl ich noch kein Bügermeister bin, sehr lang.
Gab es trotzdem auch schlimme
Momente?
Es gab so einige Momente, die sind
mir schwer gefallen. Das war immer
dann, wenn aus dem Kreis der anderen Seite schlimme Dinge über
mich verbreitet wurden. Das macht
mir dann schon etwas aus. So
etwas gab es aber Gott sei Dank
nicht so oft. Und wenn man am
Ende dann so ein Ergebnis hat, ist
alles noch einmal in einem viel
schöneren Licht.
Welches Projekt werden Sie als
erstes in Angriff nehmen?
Ich weiß es, aber ich sage es noch
nicht. Als Erstes werde ich mich um
die 1400 Mitarbeiter in der Stadtverwaltung kümmern, sie kennen
lernen und mir von ihnen sagen lassen, was auch aus ihrer Sicht die
ersten Schritte sind, die getan werden müssen. Schließlich ist da ein
unglaubliches Wissen, bei so vielen
Wie sind Sie und Herr Holkenbrink miteinander ausgekommen?
Wir sind ganz gut miteinander ausgekommen. Wir sind uns beide
menschlich anständig begegnet,
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Distelblatt
die Haushalte der nächsten Jahre
diskutieren. Also, Transparenz,
Offenheit in diesen finanziellen Fragen.
Menschen, die seit vielen Jahren im
Rathaus sind. Ich will auch, dass
sie aktiv mitarbeiten, von sich aus
selber Ideen mit einbringen und die
Stadtpolitik mitgestalten – und nicht
nur warten, bis von oben irgendein
Befehl kommt. Das Andere ist, die
Bürger und Bürgerinnen in die
Stadtpolitik einzubeziehen. Das ist
auch ein Schritt, den ich sofort einleiten werde.
Und in Ihren privaten Finanzen?
Ich will das auch auf meine privaten
Finanzen beziehen. Politiker sind ja
immer in der Kritik, dass wir so viel
verdienen und noch nebenher etwas verdienen. Das werde ich jedes Jahr offenlegen.
Was werden Sie anders als Ihr
Vorgänger machen?
Die zwei Punkte, die ich eben genannt habe. Bei allen Dingen, da
maße ich mir kein Urteil an, die
Herr Schröer getan hat und die bei
mir besser sind. Das müssen nachher die Bürger entscheiden. Meine
Zielsetzung ist allerdings schon ein
anderer Politikstil.
Sie wollen für „transparente Entscheidungsprozesse“
stehen.
Gilt das auch im finanziellen
Bereich?
Ich bin für einen sogenannten Bürgerhaushalt, der lesbar ist, sodass
die Menschen verstehen, was da
drin steht und das auch nachvollziehen können. Damit sie in den
nächsten Jahren zunehmend – das
muss man ja langsam entwickeln –
Einfluss nehmen können. Über den
Haushalt entscheiden muss der
Stadtrat, das ist klar, aber die Bürger sollen zumindest über einzelne
Punkte eines Haushaltsplans ihre
Meinung sagen können. Heutzutage gibt es mit der Bevölkerung
keine Diskussion über den Haushalt. Ich möchte gerne, auch wenn
der Stadtrat das wichtige und richtige Gremium ist, um das zu beschließen, breit in der Stadt über
An vielen Trierer Schulen gibt es
Probleme, seien es notwendige
Sanierungen oder fehlendes Unterrichtsmaterial. In einem Gespräch mit Trierer Schülern sagten Sie, Sie werden den Schulen
„eine ganz deutliche Priorität einräumen“. Wo werden Sie anfangen und wo müssen Sie dann
sparen?
Der wichtigste Schritt ist, dass die
Schulen mehr Geld bekommen.
Meine Aufgabe ist es, den Stadtrat
davon zu überzeugen und dann
auch einen Vorschlag zu machen,
wie das aussehen kann. Der Schuldezernent ist dafür zuständig, im
Rahmen des Schulentwicklungsplans zu earbeiten, was an welcher
Schule wie gemacht werden muss.
Ich werde dafür sorgen, das habe
ich im Wahlkampf gesagt und dabei
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Distelblatt
kann: Also Barrieren gibt es überall.
Wir sind auch schon seit Jahren
damit beschäftigt, die Barrieren
abzubauen und jetzt müssen nach
den neuen Gesetzen öffentliche
Gebäude ja auch barrierefrei
gebaut werden. Aber es gibt auch
noch alte Gebäude, wo das nicht so
ist. Die Integration behinderter
Menschen ist sehr wichtig und die
kann nur erreicht werden, indem
Barrierefreiheit besteht. Aber die
Barrierefreiheit ist nicht nur für
Behinderte von Vorteil, die ist gut
für alle älteren Leute, die sich
schwieriger fortbewegen können.
Sie ist gut für alle jungen Familien
mit Kinderwagen. Auch die jungen
Gesunden beschweren sich nicht,
wenn sie weniger Treppen steigen
müssen. Barrierefreiheit ist also für
alle gut.
bleibe ich auch, dass zum nächsten
Haushalt mehr Geld in die Schulen
fließt. In den anderen Bereichen
muss man dann ein wenig wegnehmen, damit in der Summe mehr
für die Schulen da ist.
Welcher Betrag ist notwendig,
um den Sanierungsstau an den
Schulen zu beheben?
Man wird in der nächsten Jahren
nicht alles beseitigen können, denn
der Sanierungsstau beträgt über 30
Millionen Euro und das braucht
schon etwas länger, bis das abgebaut ist. Aber wenn insgesamt
mehr Geld für die Schulen da ist,
wird sich der ganze Sanierungsstau
auch schneller abarbeiten lassen.
Und die Ganztagsschulen? Das
MPG ist ja auf dem besten Wege
eine zu werden.
Für die Ganztagsschulen gibt es ja
auch Landesgeld, da kommen Landeszuschüsse, aber die Kommune,
die Stadt, muss auch immer einen
Teil selber bezahlen. Das ist zwar
ein geringerer Betrag, aber trotzdem viel Geld.
Klaus Jensen, 54 Jahre, lebt seit
21 Jahren in Trier-Schammatdorf. Er ist seit 2004 mit der
rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerin Malu Dreyer verheiratet und hat drei Kinder aus
der Ehe mit seiner verstorbenen
ersten Ehefrau. Nach dem Studium arbeitete er als freiberuflicher Projektentwickler für verschiedene Bundesländer und
Ministerien auf Bundesebene
und der EU. 1994 wurde er zum
Staats-sekretär im Ministerium
für Arbeit, Soziales, Familie und
Gesundheit und Landesbeauftragten für Behinderte berufen.
Sie wollen sich für die Barrierefreiheit für behinderte Menschen
einsetzen. Warum?
Ich lebe seit über 20 Jahren zusammen mit vielen Behinderten im
Schammatdorf. Ich war auch einmal Landesbeauftragter für Behinderte und ich weiß, dass Menschen, die nicht mobil sind oder
nicht sehen können, erheblich in
ihren Möglichkeiten, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen,
eingeschränkt sind, wenn ein Rollstuhlfahrer nicht in ein Kino oder in
ein Theater rein kommt, nicht in
einen Zug oder Bus einsteigen
Interview: Yasmin Mergen, 8a
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– Parodie auf Sakrileg –
Sapperlot!
Die VA-DINCI-VERSCHWÖRUNG, präsentiert von Kabel-Jause®, dem
süffigen (mmmmh) Fischgetränk. Servieren Sie es Ihren Kindern, die
haben nichts Besseres verdient!
In dem Buch SAPPERLOT! geht es um Jacques Sauná-Spanner, der tot
im Haupteingang der Galerie der Schönen Gemälde (von welcher er
Direktor ist) vorgefunden wird. Sauná-Spanner wurde auf brutale Weise
ermordet: Er ist erstickt an einem Kabeljau, der ihm brutal in den Rachen
gestopft wurde. Hauptkommissar Flach von der Polizei sucht Hilfe bei
Robert Langbeyn, führender Professor an der Londoner Universität für
Anagrammologie, und Sophie Nerveuse, die für die französische Polizeispezialeinheit „Süßtee“ arbeitet. Es finden sich merkwürdige Spuren:
Warum ist auf jeder einzelnen Schuppe des Kabeljaus Langbeyns
Fingerabdruck? Was soll die riesige (und wahnsinnig teure) Vergrößerung des letzten Abendmahls von Va-Dinci in Sauná-Spanners Büro?
Kann der geisteskranke Herbert Teeboytle bei der Suche helfen? Was
hat die Mona Eda, ein geheimes Gemälde Va-Dincis mit dieser
Verschwörung zu tun? Werden Sophie Nerveuse und Robert Langbeyn
den Fall lösen können? Lesen bildet...
Wichtig ist: Dieses Buch ist eine Parodie
auf Sakrileg und Illuminati von Dan Brown.
Wer sein Zwerchfell mit diesem Buch zerstören will, sollte auf jeden Fall Sakrileg
gelesen haben. Für einige Stellen ist Illuminati von Nutzem, ansonsten aber nicht erforderlich.
Don Brine hat viele Stellen aus Dan
Browns Büchern geschickt verdreht. Ein
Beispiel: Aus Silas, dem Albino wird der
Exterminator, der nichts lieber tut, als den
Puff zu besuchen.
Das 186 Seiten dünne Buch sorgt oft für
Lachattacken und für Kurzweile.
Verlag: Heyne
ISBN: 3-453-59014-7
Preis: 6,95€ (bei Hugendubel Bücher, Leipzig)
Raphael Zingen 8c
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- Buchtipp -
Fieses Mobbing in 11 leichten Lektionen
Das Buch ,,Fieses Mobbing in 11
leichten Lektionen’’ (Ehrenwirth Verlag) ist von den SWR 3 Moderatoren
Sascha Zeus und Michael Wirbitzky
geschrieben. Hier wird erklärt, wie
man seine Mitmenschen mit Mob-bing
runtermachen kann. Dabei wird vor
keinem Halt gemacht: Von den
Mitarbeitern über den Chef bis hin
zum Nachbarn. Allerhand Lustiges
und ,,Tipps’’! Das Buch ist in 11 Kapitel aufgeteilt und enthält Mobbing für
jeden Geschmack. Wer aber in
diesem Buch am Anfang wirklich
Mobbing finden will, wird sich später
nur noch schief lachen und das Gemeine vergessen haben.
Dieses und mehrere witzige Zitate
und Unterhaltungen gibt es auf 124
Seiten Mobbing-Lektionen. Bevor ihr
euch jetzt auf die Bücherläden stürzt,
um dieses Buch zu kaufen, kommt
noch eine kleine Unterhaltung über
das Mobbing im Skiurlaub:
Gabi und Annika (beide 22) stehen in
ihren kanariengelben Chiemsee- und
mintgrünen Bogner-Klamotten am
Skilift und stecken sich keck die
O`Neill-Sonnenbrillen in die Haare.
Gabi: „Stündchen noch, dann geht´s
hoch.“
Anika: „Wow! Und dann fünf Minuten
Abfahrt. Ich freu mich schon.“
Gabi: „Wo wohnst du denn dieses
Jahr? Wieder im Hotel Facture?“
Anika: „Ne, das Facture gibt´s doch
nicht mehr. Ist im November von einer
Lawine zerbröselt worden.“
Gabi: „Echt?! So ein Zufall, mein
Freund auch.“
Anika: „Ist ja schrecklich!“
Gabi: „Ach na ja, hat ja auch Vorteile.
Für mich allein kostet der Skipass nur
die Hälfte.“
Zum Beispiel ein Ausschnitt aus
Lektion 4: Teenager-Mobbing: Hier
wird der Teenager beschrieben von
Fragen wie: Welche Funktion hat der
Teenager in unserer Gesellschaft?
Antwort: Keine. Er nervt einfach nur.
Auch wird beschrieben, wie groß die
Pickel der Teenager sind. Nämlich
gullideckelgroß.
Oder ein Gespräch zwischen Vater
und Sohn: Vater (42. weichgekocht,
resigniert): „Du, Leon-Gabriel, mir ist
da aufgefallen, dass sich auf dem
Fußboden deines Zimmers doch einige leere Chipstüten, Coladosen und
Joghurtbecher angehäuft haben. Es
wäre ganz reizend von dir, LeonGabriel, wenn du die zumindest einmal im Monat einsammeln und in den
Müll bringen könntest. Natürlich nur,
wenn es dir nichts ausmacht.“
Leon-Gabriel (15. Pickel, riesige
Pickel): „Ey, Alter, scheiß die Wand
an und geh mir nich` auf`n Sack!“
Der letzte noch lebende Steinadler
der Westalpen kreist majestätisch
über dem Hang. Lautlos gleitet er
hinab und setzt sich auf die 380-VoltOberleitung der Liftstation. Er breitet
seine Schwingen aus und erdet sich
unglücklicherweise am Blitzableiter.
Adler: Brizzzel!
Anika: Wow, was für ein geiles Feuerwerk! Die lassen sich hier echt
immer wieder was Neues einfallen.
Tja, der arme Adler ☺.
Viel Spaß jetzt beim Lesen.
Tobias Wagner
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Distelblatt
- Kurioses -
Guinness World Records 2007
Endlich ist es soweit! Das langerwartete neue Guinness Buch der Rekorde
2007 ist seit dem 9. September im Handel erhältlich! Natürlich gibt es auch
dieses Mal viele Extras:
- Gigantische Riesenseiten zum Ausklappen!
- 276 Seiten, 4000 Weltrekorde!
- Kennzeichnung neuer und verbesserter Rekorde!
- NEU: Computerspiel-Highscores, Actionsport u.v.m.
- PLUS: Bilder in Originalgröße!
- Jede Menge Mitmachrekorde!
Hier sind noch ein paar Rekorde, die euch einen Vorgeschmack auf das Buch
geben!
Weltmeister im Grimassenscheneiden
Der Einzige, der die Weltmeisterschaften im
Grimassenschneiden beim Egremont Crab Fair and
Sports Event in Cumbria (GB) zehn Mal gewonnen
hat, ist Gordon Mattinson (GB), und zwar 1967–72
und 1974–77. Grimassenschneiden bedeutet „wie
ein Hund zu knurren und das Gesicht zu verziehen“
– dieser Brauch geht zurück auf die Zeit, als man
die „Dorfdeppen“ überredete, für ein Bier
Grimassen zu schneiden. Die Teilnahme ist nicht
auf zahnlose alte Männer beschränkt, obwohl sie
einen Großteil der Wettbewerber ausmachen.
Schwestes balanciertes Auto
John Evans aus Großbritannien balancierte am 24.
Mai 1999 in den London Studios (GB) einen 159,6
kg schweren leeren Mini 33 Sekunden lang auf
dem Kopf.
Längste Fingernägel
Lee Redmond (USA) lässt seit 1979 an beiden Händen die Fingernägel
wachsen, die inzwischen eine Gesamtlänge von 7,51 m erreicht haben, und
behandelt sie täglich mit warmem Olivenöl und Nagelhärter.
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Distelblatt
Kräftigste Lungen
Am 16. September 1998 schaffte es Manjit Singh (GB) im Rushley Pavilion
Centre in Leicester (GB), einen 1 kg schweren Wetterballon in einer Rekordzeit von 42 Minuten auf einen Durchmesser von 2,44 m aufzublasen.
Längste Zunge
Stephen Taylors (GB) Zunge ist von der Spitze bis
zur Mitte der geschlossenen Oberlippe 9,5 cm lang.
Gemessen wurde sie am 5. Januar 2006 in Lo Show
Dei Record in Mailand (I). (siehe Bild)
Eigenartigste Diät
Michel Lotito (F), bekannt als Monsieur Henri
Mangetout, isst seit 1959 Metall und Glas.
Gastroenterologen haben seinen Magen geröntgt und
seine Fähigkeit, 900 g Metall täglich zu verzehren, für
einzigartig erklärt.
Größter Mann aller Zeiten
Der nachweislich größte Mann der Geschichte war
Robert Pershing Wadlow (USA, 1918–1940), der es
bei seiner letzten Messung am 27. Juni 1940 auf 2,72
m brachte. Seine Größe geht auf eine Überproduktion
der Hirnanhangdrüse zurück, die seinen Körper mit
Wachstumshormonen überschüttete. (siehe Bild)
Meistgepiercte Frau
Seit ihrem ersten Piercing im Januar 1997 ließ
Elaine Davidson (GB) sich bis zum 08. Juni
2006 insgesamt 4.225-mal piercen.
Das Guinness-Buch der Recorde 2007 kostet 19,99 € und ist überall dort zu
kaufen, wo es gute Bücher gibt!
Meiner Meinung nach ist es sehr interessant und sein Geld wert! ☺
Zusammengestellt von Sascha Moskovic 8c
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Distelblatt
- Alltagskatastrophen -
Ein ganz normaler Schultag
Verschlafen! Der Wecker hat wahrscheinlich geklingelt, als ich noch geschlafen habe. Langsam verarbeitet mein Gehirn das Horrorszenario von
heute Nacht: ein faszinierender Alptraum! Genauer gesagt, eine äußerst
realistische Traumvision des Deutschunterrichts. Mit einem schlafenden und
einem noch nicht aufgewachten Bein schleppe ich mich ins Bad. Während
ich mich mit Eiswasser begieße, spüre ich das unheilvolle Kribbeln, was bedeutet, dass sich mein Gehirn gerade einschaltet. Das hat mir gerade noch
gefehlt, wo heute doch noch nicht einmal eine Arbeit ansteht!
Da meldet sich in einem dunklen Winkel meines Kopfes ein piepsiges
Stimmchen: „Du weißt doch genau, dass heute mindestens eine HÜ
geschrieben und ein paar Epochalnoten gemacht werden!“ Ich spüre einen
dumpfen Schmerz, der wohl daher kommt, dass ich versuche, dem Piepsmännchen den Mund zuzuschlagen. Also schön, kein Problem: Heute strenge ich mich mal an!
Während ich gierig ein unidentifizierbares Frühstück verschlinge, höre ich
nebenbei im Radio, dass irgendwelche Terroristen von Urlaubern gegen
Lösegeld gefangengenommen worden sind. Zufällig bedenke ich, dass ich
mal wieder zum Ohrenarzt gehen sollte.
Als ich gut durchgeschüttelt aus dem wenig magenfreundlichen Bus
aussteige, den ich noch gerade rechtzeitig erwischt habe, ruft mir die
Stimme im Kopf wieder zu, ich hätte bestimmt etwas vergessen. Na ja, man
kann ja wohl auch ohne Turnbeutel sportlich sein, oder?
Erste Stunde: Deutsch. Wer sagt’s denn, selbst der Lehrer ist heute
pünktlich, sogar 5 Minuten zu pünktlich. Fünfzig sehr erholsame Minuten
und eine wegen vernachlässigter Hausaufgaben kassierte Sechs können
meine gute Laune auch kaum trüben. Nobody is perfect!
In der Pause (Musik und Physik waren nie meine großen Stärken, was
soll’s?) kommen mir ein paar Bedenken. Vielleicht war es unverantwortlich
gewesen, mich heute Morgen zu einem solch voreiligen Versprechen hinreißen zu lassen. Schließlich muss ich noch den ganzen Tag mit meinem
bisschen Energie auskommen. Und bekanntlich verbraucht das Mitarbeiten
im Unterricht jede Menge davon. Die Pausenklingel nimmt keine Rücksicht
auf wichtige Überlegungen, und reißt mich mit einem unsanften Dröhnen
zurück in die Wirklichkeit.
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Distelblatt
Vierte Stunde: Chemie. Ich bin so gebannt von dem Phänomen der Berechnung der Stoffmenge verschiedener Metalloxide, dass ich völlig vergesse, den rechten Arm um 80 Zentimeter zu heben, um genau dieses
Phänomen zu erklären. An mich selbst (und an die Stimme in meinem
Hinterkopf) gewandt sage ich etwas geknickt: „Eigentlich sollte geistiges
Interesse an der Wissenschaft auch benotet werden, stimmt’s?“ Eine
Antwort erspare ich mir.
Im Sportunterricht beteilige ich mich passiv, und kontrolliere gleichzeitig sehr
aktiv, ob ich die Hausaufgaben für Mathe auch wirklich gemacht habe. Der
anschließende Muskelschmerz in meiner rechten Hand ist wohl ein
untrügliches Zeichen dafür, dass ich auch im körperlichen Bereich Großes
leisten kann. In der anschließenden Mathestunde kann ich – so ein Zufall
aber auch – ganz frisch erledigte Hausaufgaben vorzeigen.
Dann gelingt es mir sogar innerhalb kürzester Zeit, auf ein kompliziertes
mathematisches Problem eine Lösung zu finden, die mir ganz plötzlich (vom
Nachbartisch herübergeweht...) in den Sinn kommt. In einem physikalischbiologisch unmöglichen Reflex schießt meine Hand mit Überschallgeschwindigkeit in die Höhe. Aufmerksam sieht der Lehrer dabei zu, er
schaut mich an, und ein zynisches Lächeln spielt um seine Lippen... dann
nimmt er jemand anderen dran. Das kränkt mich so sehr, dass der Rest der
Stunde vorbeizieht, ohne dass ich sie bewusst wahrnehme. Dabei habe ich
mich doch so sehr angestrengt!
Es folgen die unsanfte Rückfahrt mit dem Bus, bei der ich mein Pausenbrot
noch einmal deutlich zu spüren bekomme, und eine halbe Ration Pizza zum
Mittagessen. Die Hausaufgaben erledige ich so gut es geht. Da ich ein Gemeinschaftsmensch bin, verlasse ich mich, was den Rest angeht, voll und
ganz auf meine Klassenkameraden.
Als ich am Ende dieses anstrengenden Tages voller harter Arbeit ins Bett
gehe, höre ich eine tiefe, zufriedene Stimme in meinem Kopf sagen: „Na,
war das nicht ein toller Tag? Du kannst stolz auf dich sein!“ Und mit einem
zufriedenen Grinsen schlafe ich ein und träume weiter vom
Deutschunterricht.
☺
Yuri Naegelen
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Distelblatt
- Schöne Pannen -
Hochzeitstag
Schweißgebadet wache ich auf - drei Uhr Morgens. Noch acht Stunden, dann
kriege ich lebenslänglich. Aber das ist ja kein Problem: Ich gehe dahin und
ziehe das Ding durch, ohne Aufregung.
Vier Stunden später. Ich dusche jetzt schon seit einer viertel Stunde, heiß.
Auf meiner Haut: Verbrennungen zweiten Grades. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Aber das macht mir nichts aus: Ich bin ja schließlich nicht aus
Zucker. Die Rasur, welche ich 30 Minuten später vollziehe, endet in einem
Badezimmermassaker, aber das ist nichts Ernstes.
Nun sitze ich im Auto, neben meinem Vater, wir sind auf dem Weg zur
Kirche. Dort angekommen, stelle ich beim Griff in die Tasche fest, dass ich
die Pillendose mit den Stresskillern vergessen habe. Rauchen wäre jetzt die
Lösung, doch dafür ist jetzt keine Zeit.
Nun steh ich da, am
Traualtar. Während mir der
Organist mit seinen 500
Dezibel Orgelpfeifen langsam aber sicher das Trommelfell zertrümmert, kommt
auch schon meine Braut im
Hochzeitskleid. Na ja, sooo
toll sieht sie jetzt auch wieder nicht aus: Einen gelben
Rock mit kotzgrünen Streifen und darüber ein langes
rot-violettes T-Shirt. Aber
ich finde, das ist zu verstehen, wenn man bedenkt, dass sie farbenblind ist.
Langsam kommt sie immer näher und ich merke, wie mir Schweißperlen den
Rücken hinunterlaufen und dort mit einem leisen Zischen auf meinen
Duschverbrennungen verdampfen.
Jetzt ist es soweit. Während ich den sorgfältig auswendig gelernten Trauspruch herunterbete, versuche ich vergeblichst den Ring über die wulstigen
Wurstfinger meiner zukünftigen Frau zu stülpen. Das gelingt mir schließlich
und am Ende des Tages waren wir beide halbwegs glücklich getraut. Ich mit
zehn Fingern und sie mit neun.
Lucas Wilhelm
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Distelblatt
- Sinnlose Gesetze -
Urinieren nur am Hinterreifen erlaubt!
Sinnlose Gesetze aus Frankreich
Staatsgesetze:
Zwischen 8.00 Uhr und 20.00 Uhr muss mind. 70% der im französischen
Radio gespielten Musik von französischen Interpreten sein.
In französischen Zügen ist das Küssen verboten.
Kein Schwein darf von seinem Besitzer den Namen "Napoleon" erhalten.
Stadtgesetze:
Antibes:
Es ist verboten, französische Polizisten oder Polizeifahrzeuge zu
fotografieren. Selbst wenn diese nur im Hintergrund zu erkennen sind.
Paris:
Ein Aschenbecher wird als tödliche Waffe betrachtet.
Sinnlose Gesetze aus England
Staatsgesetze:
Außer Karotten dürfen sonntags die meisten Lebensmittel nicht verkauft
werden. (Das Gesetz wurde aufgehoben)
Alle Englischen Männer ab 14 Jahren müssen sich ungefähr 2 Stunden pro
Woche von einem Geistlichen in der Handhabung von Pfeil und Bogen
unterweisen lassen.
Londoner Taxis müssen einen Ballen Stroh und Hafer im Kofferraum haben.
Es ist verboten in Lokalen, Bars oder Restaurants betrunken zu sein.
Bettwäsche darf nicht aus dem Fenster gehängt werden.
In öffentlichen Verkehrsmitteln ist es Frauen verboten, Schokolade zu essen.
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Distelblatt
Minzpastete darf an Weihnachten nicht gegessen werden.
Ein Junge, der noch keine 10 Jahre alt ist, darf kein nacktes Mannequin
sehen.
Sie dürfen Ihr Gepäck nicht unbeaufsichtigt lassen.
Das Mitnehmen von unbeaufsichtigtem Gepäck ist eine terroristische
Handlung.
Wer ein TV-Gerät benutzen möchte, muss vorher eine Erlaubnis kaufen.
Mitglieder des Parlaments dürfen das Parlament nicht in einer Rüstung
betreten.
Wenn Dampflokomotiven auf der Strasse fahren, muss tagsüber jemand
vorausgehen und eine rote Fahne schwenken. Nachts muss eine rote
Laterne zur Warnung geschwenkt werden.
Alle Dampflokomotiven dürfen nicht schneller als 4 mph auf den Strassen
fahren.
Männer dürfen in der Öffentlichkeit urinieren, solange es am Hinterreifen des
eigenen Autos passiert und die rechte Hand auf dem Auto ist.
Ein Briefmarke, die die Königin oder den König abbildet, darf nicht kopfüber
aufgeklebt werden, da dies sonst als Verrat betrachtet wird.
Stadtgesetze:
Chester:
Waliser (Einwohner von Wales) dürfen nur innerhalb der Stadtmauern und
nach Mitternacht mit Pfeil und Bogen erschossen werden.
Hereford:
Waliser dürfen Sonntags im Hof der Kathedrale nicht mit dem Bogen
beschossen werden.
Liverpool:
In der Öffentlichkeit dürfen sich Frauen nicht "Oben Ohne" zeigen, außer sie
sind Bedienung in einem Laden für tropische Fische.
York:
Außer Sonntags ist es absolut legal, einen Schotten (Bewohner Schottlands)
mit Pfeil und Bogen zu erschießen.
Quelle: http://www.sinnlose-gesetze.de/
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Felix Busch
Distelblatt
- Überflüssiges Grundwissen -
Sachen, die eigentlich niemand wissen will
• Eine Kuh ist einmal mit
einem Tornado 2 km fortgetragen worden: Die Kuh hat
es überlebt.
• Wenn man eine Tasse mit
kaltem Wasser hat, einen
Teebeutel hineinhängt und
sie dann 2 Jahre lang ununterbrochen anhaucht, hat
man einen fertigen Tee.
Glaubt ihr es lohnt sich?
• Es gibt eine verdammt dünne Frau. Um deren Taille kann ein großer
Mann seine Hände komplett herumlegen. Grund: Sie hat ein verdammt
enges Korsett angezogen und so alle Organe zusammen gepresst.
Gerüchteweise muss sie jetzt für immer das Korsett anlegen (oder sie
stirbt).
• 60% aller Internet Seiten sind Porno-Seiten.
• 60% aller Klicks im Internet führen zu Pornoseiten oder werden auf
diesen Seiten ausgeführt.
• Bei einem zweitklassigen Fußballspiel hat ein Stürmer (Name
unbekannt) einen schon sehr kaputten Ball so stark gegen den Pfosten
geschossen, dass der Ball in der Mitte geteilt wurde. Die eine Seite flog
ins Tor, die andere ins Aus. Nach 30 Minuten wurde entschieden, dass
die Situation mit halben Tor für die Mannschaft des Schützen gewertet
wird. Sie gewann mit 2,5 zu 2.
Thuong Quach
Witze
Ein Porschefahrer sieht im Rückspiegel ein Moppet das gerade überholen
will. Er tritt aufs Gas. 170...180... Bei 190 kurbelt er das Fenster runter: „Sie
haben wohl einen Tiger im Tank!“ - „Nee, Jacke in ihrer Tür!“
Klasse 7a
19
Distelblatt
- Hardware-Vergleich -
Mac vs. PC
Apple stellt nicht nur die von PC-Benutzern gehassten Macs her, sondern
auch die millionenfach verkauften iPods, die schon nicht mehr nur Musik
abspielen können, sondern auch in superflachem Design bis zu 60GB Filme,
Fotos und Spiele haben. Das alles ist kombiniert mit Farbe und super
Aussehen.
Der Mac hat fast dieselben Funktionen wie ein PC, diese haben aber nur
einen anderen Namen: Für Powerpoint (das gibt es jedoch auch schon in
Mac-Version sowie Word und Excel) gibt es Keynote; für Word kann man als
Mac-Benutzer AppleWorks oder Textedit verwenden. Mail ersetzt Outlook.
Es gibt verschiedene Macs. Zum Beispiel:
Der Mac mini ist gerade einmal 5 cm hoch, 16,5 cm breit und tief. Die neuen
Ausführungen sind mit einem Intel Core Duo Prozessor ausgestattet und
haben 4 USB, 1 Fire-Wire, Audio Ein- und Ausgang sowie Ethernet und DVI /
VGA.
Dann ist da noch der Mac Pro, der ein großes Software-Paket enthält, und
der iMac, der in der neuen Ausführung mit einer integrierten Webcam und
einem großen Speicher ausgestattet ist.
Natürlich stellt Apple auch Laptops her, diese heißen aber MacBooks.
Fazit: Macs sind kein großer Unterschied zum PC, nur die Vielseitigkeit ist
unterschiedlich.
Für Interessierte: www.apple.com/de
Lukas Mich
20
Distelblatt
Was hat sich nach 60 Jahren Luftfahrt verbessert?
Ju 52 und A380 im Vergleich
Na ja, erst klingt es ein bisschen merkwürdig, die 1936 gebaute Junkers
„Tante“ Ju52 3m mit dem neuesten Stolz des europäischen Flugzeugbauers
AIRBUS, der A380, die 2007 zum ersten Mal ausgeliefert werden soll, zu
vergleichen. Auch wenn die A380 in einer Stunde soviel Sprit ansaugt, dass
man mit der gleichen Menge Heizöl ein Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung durch 5 Winter bringen kann und die Tante Ju wesentlich weniger
Treibstoff benötigt, geht es darum, wie viel Kerosin für einen Passagier in
einer Flugstunde verbrannt werden muss. Um die Technischen Daten beider
Flugzeuge, die ihrer Zeit voraus sind, ohne endlose (und damit für manche
auch langweiligen)Textarien auf den Punkt zu bringen, habe ich einfach zwei
Tabellen vorbereitet.
Kapazität
Länge
Höhe
Spannweite
Triebwerke
Verbrauch pro Stunde
(für alle Passagiere)
Verbrauch je 100 km für
einen Passagier
max. Reichweite
Reisegeschwindigkeit
Höchstgeschwindigkeit
Tankinhalt
Tante JU
16 Passagiere
18,90 m
6,10 m
29,25 m
3 Neunzylinder
Sternmotoren von
Pratt & Whitney
ca. 400 l/h
AIRBUS A380
Normal: 555
Passagiere
maximal: 840
Passagiere
73,0 m
24,1 m
79,8 m
4 Trent 900 von Rolls
Royce oder 4 GP 7200
von Pratt & Whitney
ca. 14985 l/h
Ca. 13l
Ca. 3l
Ca. 825 km
190 km/h
250 km/h
1.830 l
14800 km
907 km/h
1.016 km/h
310.000 l
In der Tabelle ist deutlich erkennbar, dass sich die A380 deutlich mehr
Kerosin einverleibt als die Junkers 52 , jedoch der Verbrauch pro Passagier
je 100 km bei der A380 wesentlich geringer ist, so ist die A380
umweltfreundlicher.
21
Distelblatt
Links: Die Ju wird auseinander
genommen
Oben: Junkers 52 im Flugbetrieb
An den Cockpits (links Ju52, rechts A380) sieht man deutlich, was sich in der
Zeit verändert hat. Bei der Ju52 existieren im Cockpit kaum noch originale
Instrumente, da diese im Laufe der Modernisierung im Jahre 1984-986 aus
sicherheitstechnischen Gründen verändert werden mussten.
Trotzdem ist die Technik der Tante Ju gegen die der A380 geradezu primitiv.
Die Tante Ju wird zur technischen Wartung in jedem Winter komplett
auseinandergenommen.
Die Tante Ju: Flugbetrieb (l.), Passagierkabine (r.)
22
Distelblatt
Die Besteller der A 380:
Fluggesellschaft
Air France
China Southern Airlines
Emirates
Etihad Airways
Federal Express
ILFC
Kingfisher Airlines
Korean Air
Lufthansa
Malaysia Airlines
Qantas
Qatar Airways
Singapore Airlines
Thai Airways International
UPS
Virgin Atlantic Airways
Gesamt (pro Version)
Gesamt (alle Versionen)
A380
A380F
Optionen*
10
5
45
4
0
5
5
5
15
6
12
2
19
6
0
6
143
0
0
0
0
10
5
0
0
0
0
0
0
0
0
10
0
25
4
0
0
0
10
0
0
3
10
0
10
2
6
0
10
6
168
Triebwerke
GP 7200
?
GP 7200
Trent 900
GP 7200
GP 7200
?
GP 7200
Trent 900
Trent 900
Trent 900
?
Trent 900
Trent 900 (?)
?
?
61
Stand: 21. Juli. 2006
Quelle: Wikipedia
Rechts: A380 Singapore Airlines
*Option:
Mit dem Kauf einer Option erwirbt man das Recht, ein Produkt in der Zukunft
zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Daher wird
eine Option auch als bedingtes Termingeschäft bezeichnet.
Rolls Royce Trent 400 Triebwerk
Pratt & Whitney GP7200
Raphael Zingen 8c
23
Distelblatt
- Blond und fromm -
Witze
Fritchen zu seinem Freund: „Du Gustav, ich hab auf der Veranda ein
Ringnoppel-Kondom gefunden.’’
Freund:,,Was ist ’ne Veranda?’’
Blondine sagt zu ihrer Freundin Petra:,,Du Petra, seit zwei Wochen klingelt so
ein Mann immer an der Tür und fragt, ob mein Mann da ist. Wenn ich nein
sage, bumst er mich immer kräftig durch. Mittlerweile frage ich mich, was der
von meinem Mann will?“
Drei Nonnen kommen in den Himmel. Vorne am Himmelstor fragt Petrus die
drei:,, Ich denke, dass ihr nicht viel zu beichten habt, aber sagt mir dennoch,
wo ihr das männliche Geschlechtsteil einmal berührt habt?
Die erste Nonne:,,Hm, ich hab’s mal ganz kurz mit der linken Hand
berührt.’’
Petrus:,, Das ist nicht schlimm, wasche dir deine linke Hand mit dem
Weihwasser dort hinten.’’
Plötzlich schubst die dritte Nonne die zweite weg und schreit:,,Ich gurgele
nicht mit dem Wasser, mit dem meine Vorgängerin sich den Arsch
gewaschen hat!’’
Warum kann die Themse nie zufrieren?
Weil an ihrem Ufer ein „Tauer“ steht.
Drei Männer kommen in den Himmel. Dort treffen sie Petrus.
Petrus zum ersten Mann: „Hast du deine Frau betrogen?“
Sagt der Mann: „Nein, kein einziges Mal!“
Petrus schenkt ihm einen Lamborgini.
Petrus zum zweiten Mann: „Wie oft hast du deine Frau betrogen?“
Zweiter Mann: „So ein bis zwei Mal!“
Petrus schenkt ihm einen Porsche.
Petrus zum dritten Mann: „Wie oft hast du deine Frau betrogen?“
Dritter Mann: „So fünf, sechs Mal!“
Petrus schenkt ihm einen Smart.
Treffen sich alle an einer Himmelskreuzung. Ein Mann weint. Die anderen
fragen ihn: „Warum weinst du denn?“
Sagt der Mann: „Ich habe meine Frau auf einem Skateboard gesehen!“
Klasse 7a
24
Distelblatt
In ein paar Tagen ist es wieder soweit. Das Christkind kommt. Bereits Ende November stimmt der
Weihnachtsmarkt, ein deutscher
Brauch aus dem Mittelalter, auf das
kommende Hochfest ein. Die
Adventszeit wird mit Adventskalender und Adventskranz, deutschen
Bräuchen,
gefeiert. Bald kommt
der Nikolaus, bringt
den braven Kindern Geschenke
und den nicht ganz so Braven eine
Rute. Mit jedem Adventssonntag
steigt die Spannung und die Kinder
fiebern den Weihnachtsferien (und
dem Ende der Klausurenphase)
immer mehr entgegen. Kurz vor
Weihnachten wird auch der Weihnachtsbaum (ebenfalls ein ursprünglich deutscher Brauch) eingekauft.
Der Besuch der Messe gehört für
viele Familien zu Weihnachten
dazu, danach gibt es dann
endlich die heiß ersehnten Geschenke. Man genießt ein heiteres
Beisammensein und kann das
nächste Weihnachtsfest kaum noch
erwarten. Doch wie feiert man
eigentlich Weihnachten in anderen
Teilen der Welt? Hier ein paar
ausgewählte Bräuche und Traditionen:
Erst
seit
dem
18.
Jahrhundert legt Santa
Claus in Großbritannien
den Kindern nicht mehr
am 6. Januar, sondern
am 25. Dezember die
Geschenke in die Strümpfe. Er
kommt mit einem von Rentieren
gezogenen Schlitten. An Weihnachten dürfen sowohl die Papphütchen und Knallbonbons, als
auch der Weihnachtsbaum und der
Mistelzweig, unter dem man jeden
ungefragt küssen darf und der
bereits von den Druiden verehrt
wurde, nicht fehlen. Sehr beliebt ist
der Brauch, Weihnachtslieder singend von Haus zu Haus zu gehen,
ähnlich der Sternsingeraktion, bei
der das gesammelte Geld einem
wohltätigen Zweck gespendet wird.
Am 26. Dezember, dem Boxing
Day, erhalten die Dienstleister, die
während der Weihnachtsferien arbeiten, z.B. der Milchmann und der
Postbote, Trinkgeld, oder ein
kleines Geschenk in einer Box,
daher der Name. Der Brauch des
Weihnachtskartenverschickens
25
Distelblatt
stammt ebenfalls aus Großbritannien. Weihnachten in den
USA verläuft größtenteils so wie im
einstigen Mutterland, allerdings
übertreibt man mancherorts etwas
mit der Dekoration. Am 25.12.
findet ein großes, mit dem
Thanksgiving-Dinner,
Erntedankfestessen, vergleichbares Festmahl statt. Weihnachten feiert man
in Australien so wie in Großbritannien, abgesehen von zwei
durch das für Europäer ungewohnte Weihnachtsklima entstandenen Bräuchen: Das Singen von
Weihnachtsliedern im Freien bei
Kerzenschein am Abend des 24.
Dezember und die Picknicke am
25.
Dezember
nach der morgendlichen
Gabenbereitung. Da
das Hochfest in
Down
Under
mitten in den
Sommer
fällt,
stellen die Australier
künstliche
Weihnachtsbäume und Kerzen auf. Im kühlen
Norden beginnen die Schweden
ihre Weihnachtsfeiern mit dem
Fest der Santa Lucia am 13.
Dezember, an dem sich die älteste
Tochter jeder Familie als selbige
verkleidet, indem sie ganz in Weiß
und mit einem Lichterkranz im
Haar den Eltern Süßigkeiten ans
Bett bringt. An dem Julfest am
24.12 kommt nach der Messe
Jultomte vorbei, um die Geschenke
zu bringen. Zwei typisch schwedische Bräuche sind das Tanzen
um den Weihnachtsbaum und die
lange Dauer der Weihnachtsfeier-
lichkeiten bis zum 13. Januar, was
auf die Anordnung eines alten
Königs zurückzuführen ist. Im
Nachbarland Finnland gedenkt
man an Weihnachten sowohl der
Geburt Jesu als auch den verstorbenen Verwandten. Der Besuch
eines Friedhofes am 24. Dezember
gehört im Land der vielen Seen
daher zum festen Bestandteil der
Weihnachtsfeierlichkeiten.
Um
12.00 Uhr tritt der Weihnachtsfrieden in Kraft und dauert 12 Tage;
Verbrechen, die während seiner
Gültigkeit begangen werden, werden härter als konventionelle Verbrechen bestraft. Im kalten Nachbarn Russland verwendet man den
julianischen Kalender, weshalb das
Weihnachtsfest auf den 7. Januar
fällt. An diesem veranstaltet die
ganze Familie ein Festmahl mit
Pasteten, Fleischknödeln und Kuchen. Wegen der Unterdrückung
des
Christentums
durch
die
Kommunisten wurde der Weihnachtsbaum in einen Neujahrsbaum und der Weihnachtsmann in
Väterchen Frost umbenannt. Auch
in Griechenland gibt es die
Geschenke erst später. Obwohl der
25. Dezember
ein Feiertag ist,
gibt es diese
erst am 31.
Dezember. Am
1. Januar wird
der Namenstag
des
heiligen
Vassiliius, der
besonders gütig
zu den Armen
war, zelebriert.
Dort ziehen die
Kinder
genau
26
Distelblatt
wie in England von Haus zu Haus
und singen Weihnachtslieder. In
Spanien ist der Höhepunkt der
Feierlichkeiten der 6. Januar, an
dem, unserem Karneval ähnelnde,
Umzüge zu Ehren der Heiligen Drei
Könige stattfinden. Diese kommen
nachts an und verteilen Süßigkeiten
an die erwartungsvollen Kinder.
Geschenke gibt es allerdings schon
am 24. Dezember. Die Festlichkeiten in Italien dauern besonders
Abend des 5. Dezember in einen
bereitgelegten Sack vor die Tür.
Das in Indien von hinduistischen
Traditionen
leicht
beeinflusste
Weihnachtsfest wird mit Musik und
Tanzvorführungen begangen. Man
schmückt Mangobäume, Palmen
und Bananenstauden mit Lichterketten und in manchen Regionen
auch die Häuser mit Tonöllämpchen. Das Weihnachtsfest
der Hindus „Diwali“ wird im Spätherbst mit unzähligen Lichtern begangen.
lang. Sie beginnen mit der Ankunft
von San Nicola am 6. Dezember
und enden mit der Ankunft der
guten alten Hexe „La Befana“ , die
den braven Kindern Süßigkeiten
und den nicht ganz so braven
Kohlen in Schuhe und Strümpfe
legt. Das Fest des Bambinello
Gesu, des Jesuskindes, wird am
25. Dezember mit Geschenken für
die Kinder gefeiert. Im niederländisch sprechenden Raum teilt
Sinterklaas die Geschenke nicht
alleine aus, sondern mit dem
„zwarte Piet". In Bischofstracht
gekleidet reitet Sinterklaas mit
seinem Schimmel, gefolgt von
seinem Helfer, von Haus zu Haus
und steckt die Geschenke am
Diese Bräuche mögen sich auf den
ersten Blick unterscheiden, allerdings haben sie alle den gleichen
Ursprung: die Geburt Jesu Christi.
Michaela Parlasca
Lisa-Maria Britten
27
Distelblatt
- Lebenskünstler -
Mit der Sonne kommen die Spinner
Trier hat das Image eines langweiligen
und kleingeistigen Provinzkaffs! – Völlig
zu unrecht, meint Martin Tosstorff und
begibt sich auf eine Freakshow unter die
verkannten weltgewandten Geister der
Stadt.
„Trier? Eine sehr ruhige Stadt!“, so
beschreibt der 23-jährige Pariser
Gassoma die älteste Stadt Deutschlands. „Ein bisschen langweilig
und die Leute sind irgendwie so
kleinbürgerlich." Auf den ersten Blick
scheint Trier also nur von Leuten
bewohnt zu sein, deren Horizont
nicht weiter als bis zum Tankstellenviertel in Wasserbillig reicht!
Als keine Reaktion erfolgt, steht er
mühevoll auf, bewegt sich zum
Kühlschrank und nimmt zwei Stubbis
heraus. Er streichelt seinen Bauch,
hält die beiden Flaschen hoch und
sagt mit fester Stimme: „30 Stück
hab ich schon, fragt ihn", und zeigt
dabei auf den Mann hinterm Tresen.
Zurück auf seinem Platz macht er
sich die Mühe, sein Getränk in einen
eisernen Kelch umzufüllen. „Schön,
nicht? Den habsch bekommen von
meinem
Vater damals."
Er lehnt
sich kurz
zurück,
um Schwung zu gewinnen, um aus
seinem Stuhl herauszukommen.
Seinen Kelch nimmt er mit, zeigt auf
die eingravierten Bilder und macht
auf jedes Detail und dessen
Bedeutung aufmerksam. Der Kelch
ist mit drei verschiedenen Bildern
verziert. „Auf dem hier lesen se den
Wein, dann zerstampfen se ihn un
zum Schluss wird gesoffen", sagt er.
„Die loah hat sich in
de Buchs geschiss!“
Auch Rheiner macht oberflächlich
betrachtet einen solchen Eindruck.
Er ist circa 55 Jahre alt und ungefähr
1,70 m groß. Er sitzt fast in einem
Spagat, damit sein Bauch, der über
seinen Gürtel quillt, genügend Platz
hat. Darüber ist während der WM ein
Deutschland-Trikot gespannt. Es
spielt Deutschland gegen Argentinien. Sobald Angela Merkel eingeblendet wird, grölt er laut: „Die
loah hat sich in de Buchs geschiss!"
Während des Spiels versucht er sich
laufend mit dem Dönerladenbesitzer
und dessen Sohn mit gebrochenem
französischem Grundvokabular zu
verständigen, obwohl die beiden
fließend Deutsch sprechen. „Salut,
Messieurs! S'il vous plaît un Bier!"
„30 Stück hab ich schon,
fragt ihn!"
28
Distelblatt
Joints geraucht."
„Machen Sie das öfters?"
„Erstmal, duz mich gefälligst. Un ja,
ich bin ständig auf Drogen. Ich trink
jetzt noch en paar Flaschen Wodka
un moin früh geht’s weiter!", antwortet er undeutlich.
„Nur Alkohol und Marihuana?"
„Jetzt schon, aber ne Zeit lang auch
Heroin, zwei Jahre oder so. Hab’s
dann gelassen, weilsch gemerkt
hab, dass ich langsam abhängig
wurde."
Seine Augen sind rot und glänzen.
Ohne
jegliche
Körperspannung
hängt er in seinem Sitzplatz.
„Hattest du nie Ärger mit der
Polizei?"
„Doch, in Hamburg musste ich mal
ins Gefängnis. Aber das war kein
Problem. Da konnt ich immer schön
ausschlafen.“ Unmittelbar vor seinem nächsten
Lachanfall
beendete er
diesen Satz.
„Hamburg?"
Ständig versucht er einen Satz
anzufangen, doch er benötigt ein
paar Minuten, um sich wieder
einzukriegen.
„Als K. B. Geschäfte un so."
„Damit verdienen Sie Ihr Geld?"
„Und vom Staat. Ich kann nit
arbeiten, hab ich denen gesagt. Die
Ärzte sagen nämlich, ich hab en
Baus im Kopp un en kaputtes
Sprunggelenk!"
Einige Minuten später guckt er noch
mit leerem Blick aus dem Fenster,
bevor seine Augen zufallen.
Auf die Frage
hin, ob er
Antiquitäten
sammele, bekommt
er
plötzlich glänzende Augen und beginnt zu
lächeln. Er holt eine große
Plastiktüte hervor und zeigt stolz
deren Inhalt, eine ca. 30 cm hohe
hölzerne Marienstatue. „Habsch
heut erst gekauft. Is leider nit mehr
so gut erhalten." Auch hier informiert
er über alles, was man über dieses
Stück Holz wissen kann. Von einer
Sekunde zur anderen mutierte er
vom lautstarken Bier-trinker zum
kultivierten Kunstlieb-haber. „Wei
muss ich aber", sagt Rheiner und
verlässt die Dönerbude, um an der
nächsten Bushaltestelle in die Linie
3
in
Richtung
Trier-Süd
einzusteigen.
Er zieht einen Kleiderständer mit
Rollen, an dem ein Regenschirm hängt
Ein paar Haltestellen weiter steigt in
der Saarstraße Klaus ein. „Ich bin
der K. B. von Trier", stellt er sich vor.
Er ist 43 Jahre alt, dünn und
ungefähr 1,75 m groß. Die obersten
drei Knöpfe seines weißen Hemdes
sind geöffnet und man kann darunter
ein Goldkettchen sehen. Hinter sich
her zieht er einen Kleiderständer mit
Rollen, an dem ein Regenschirm
hängt. „Ein Regenschirm alleine ist
doch langweilig", rechtfertigt er das
Accessoire. Dann bricht er in Lachen
aus. Er nimmt einen kleinen grünen
Klumpen, eingewickelt in einer
Serviette, aus seiner Hosentasche
und flüstert: „Hab grad en paar
„Ich habe gearbeitet
am 38. Parallele“
29
Distelblatt
Zurück in der Innenstadt. Ein alter
Mann steht wackelig vor dem „Palat
Haus". Seinen Namen gibt er nicht
preis. Er ist relativ klein, etwas grösser als 1,60 m. Sein weißes T-Shirt
steckt in seiner dunkelblauen kurzen
Hose und unter seinen Schlappen
trägt er kniehohe weiße Strümpfe.
Auf seiner großen runden Nase
erkennt man deutlich eine geplatzte
Ader. Sein Kopf ist dunkelrot.
Auf einmal fängt er an, argentinische
Städte aufzuzählen: „Buenos Aires,
Cordoba, Rosario yo fui (span.: „bin
ich gewesen)."
„Was haben
Sie
dort
gemacht?"
„Uruguay,
Montevideo, schöner", stottert er ohne auf
die Frage einzugehen. Er versichert
je-doch, dass er Deutscher ist.
„Ich war zu lange in Rosario", rechtfertigt er schnulzend seinen ausländischen Akzent.
Ob er noch andere Sprachen
spreche? Er antwortet mit großen
Augen: „Koreanisch, fließend" und
gibt harte schnelle Laute von sich.
Um zu überzeugen, dass dies
tatsächlich Koreanisch ist, übersetzt
er einen Satz aus einer koreanischen Energy-Drink-Werbung mit
den Worten: „Sie können es auch
schlucken."
„Ich habe gearbeitet am 38. Parallele und konnte sehen Pjong Jong und
Kal Jong!", erzählt er. Dann erwähnt
er nuschelnd den Namen „Kin Ill
Dong" und führt eine Verbeugung
vor. Zum Schluss salutiert er.
Als was er genau arbeitete an der
„38. Parallele", womit vermutlich der
38. Breitengrad gemeint ist, auf dem
die Grenze zwischen Nord- und
Südkorea verläuft, verrät er nicht. Er
gibt nur die Information, dass er von
links und von rechts Musik gehört
hat. Der Rest seiner Ausführung
gerät so unklar, dass man darüber
nur spekulieren kann, ob mit der
„Musik“ Schüsse oder Propaganda
aus Lautsprechern der beiden verfeindeten Länder gemeint ist. Oder
ob er tatsächlich als Nazi nach
Südamerika vor den Siegermächten
floh oder dort als Spion während der
Militärdiktatur tätig war.
„Ich muss den Russen mal sagen,
dat die woanders spielen müssen!"
Als er geht, sagt die Verkäuferin im
Imbiss, die die ganze Zeit direkt
hinter ihm stand: „38.. Parallele?
Wat soll dat denn sein? Der Alte
labert nur Quatsch!" Ihre Kollegin
hört man sagen:
„Joa. Ich muss
den Russen da
jetzt mal sagen,
dat die woanders
spielen müssen!"
So banal ist das
Schicksal
der
weltgewandten
Geister in Trier.
Es gibt sie doch,
aber ihre Erfahrungen werden
einfach nicht gewürdigt.
Martin Tosstorff
30
Distelblatt
- Jugendliche Oppositon -
„Heil Hitler!“ – „Heil du ihn doch!“
„Es handelt sich zum Teil um
degenerierte und kriminell veranlagte, mischblütige Jugendliche,
die sich in Cliquen bzw. musikalische Gangster-Banden zusammengeschlossen haben und die
gesund empfindende Bevölkerung
durch die Art ihres Auftretens und
die Würdelosigkeit ihrer musikalischen Exzesse terrorisieren.“
Dieser Erlass von SS-Chef Heinrich Himmler richtete sich 1941
gegen eine Gruppe von Jugendlichen aus Hamburg: Die SwingJugend leistete passiven Widerstand gegen die Nazi-Diktatur und
deren eintönigen Marschrhythmus. Über ihr Schicksal erzählt
das
diesjährige
MPG-Musical
„Swinging St. Pauli“.
sich, vor allem mit Lippenstift und mit
lackierten Fingernägeln. Ihre Haare
hatten sie – ganz im Gegensatz zu
den Idealvorstellungen für die
deutsche Jugend in der damaligen
Zeit – meist offen.
Lebensart der „Swing-Kids“
Die Swing-Kids verwendeten bewusst die Sprache des englischen
Feindes und Anglizismen und gaben
sich englische Spitznamen wie beispielsweise
„Swing-Boy“
oder
„Swing-Girl“. Sie begrüßten sich mit
„Swing-Heil“ anstatt mit „Heil Hitler!“
oder antworteten auf den „deutschen
Gruß“ mit „Heil du ihn doch“.
Vor allem entwickelten die Jugendlichen eine besondere Vorliebe für
die englische und amerikanische
Swingmusik. Mit dieser von den Nationalsozialisten „verachteten Musik“
identifizierten sie sich: Sie verkauften und tauschten untereinander
Die Swingjugendlichen waren meistens zwischen 14 und 21 Jahren alt
und stammten vorwiegend aus dem
Hamburger Großbürgertum. Sie waren schon von weitem durch ihre am
englischen-amerikanischen Vorbild
orientierte Kleidung erkennbar. Die
Swingjungen trugen meist extrem
lange Mäntel oder Jacketts und
darunter weite karierte Hemden und
weit geschnittene Hosen. Außerdem
lange Haare, die bis zum Jackettkragen reichten. Als Markenzeichen
durfte ein – auf das englische Regenwetter anspielender – nie geöffneter Regenschirm nicht fehlen. Die
Swingmädchen kleideten sich entweder mit langen Hosen oder kurzen
Kleidern bzw. Röcken und weiten
Blusen. Außerdem schminkten sie
Swing-Schallplatten, die durch ausländische Matrosen über den Hamburger Hafen nach Deutschland gelangten. Und sie gründeten Swingbzw. Jazzbands oder veranstalteten
öffentliche Tanzveranstaltungen, auf
31
Distelblatt
denen sie ihre Musik hörten. Aufgrund des öffentlichen Verbotes
konnten diese Veranstaltungen später jedoch nur noch im privaten
Rahmen und Umfeld statt.
Motive der Entstehung
Die Swing-Jugend ist entstanden,
weil die Jugendlichen ihre eigene Jugendkultur und ihren eigenen Lebensstil ausleben wollten. Neben
dem Wunsch nach persönlicher Freiheit wollten sie passiven Widerstand gegen den Nationalismus bzw.
das autoritäre Regime leisten.
Dadurch wollten sie sich gegenüber
der nationalsozialistischen Gesellschaft, vor allem der Hitlerjugend,
abgrenzen, weil sie sich gegen den
staatlichen Einheitsdrill wehrten. Der
Gleichschaltung der Köpfe verweigerten sie sich, indem mit der
Swingmusik den starren Marschrhythmus der Soldaten aus ihren
Köpfen vertrieben. Auf bekannte
Swinglieder texteten sie deshalb
auch Spottverse über die Nationalsozialisten, die Soldaten und die
Hitlerjugend.
sozialisten der Meinung, dass die
Swing-Jugend eine „Schädigung der
deutschen „Volkskraft“ verursache
und die „gesund empfindende“ Bevölkerung durch ihre Art des Auftretens und die „Würdelosigkeit“ ihrer
Swingmusik „terrorisiert“. Denn nach
Vorstellung der Nazis sollte sich die
deutsche Jugend während des Krieges weniger auf öffentlichen Tanzveranstaltungen vergnügen als vorzugsweise bei Geländespielen und
auf Kameradschaftsabenden auf
den Fronteinsatz einstimmen. 1941
fiel folglich die Entscheidung, dass
die Swing-Jugend so schnell wie
möglich beseitigt werden sollte.
Verfolgung und Vernichtung
Schon seit 1935 war die Swing- und
Jazzmusik in allen deutschen Rundfunksendern verboten. Nach der
Kriegserklärung wurde jegliche englische und amerikanische Musik
verboten. Auch englische Namen für
Bands und Musik wurden nicht mehr
gestattet. Ab 1939 wurden öffentliche Tanzveranstaltungen nach und
nach untersagt, weshalb sich die
Jugendlichen immer häufiger auf privaten Partys getroffen haben, um
ihre Swing- und Jazzmusik heimlich
zu hören. Aber auch diese wurden
oft von der SA oder Polizei gestürmt.
Patrouillen der HJ streiften nachts
durch die Straßen, um sie von
Swingjugendlichen zu „säubern“.
Im Visier der Nationalsozialisten
Die Swing-Jugend war zunächst
eine unpolitische Vereinigung, weil
sich die Jugendlichen eigentlich
nicht oder nur sehr wenig für Politik
interessierten. Aus der Sicht der
Nationalsozialisten stellte die Swingjugend jedoch eine Bedrohung dar.
Denn allein ihr Aussehen verstieß
gegen die NS-Ideologie. Und ihre
provokativ pro-englische Haltung rief
bei den Nationalsozialisten Verachtung hervor, weil sie sich auch von
der militärischen Erziehung distanzierten. Deshalb waren National32
Distelblatt
Einen neuen Höhepunkt im harten
Vorgehen gegen die Swing-Jugend
stellte die „Sofortaktion gegen die
Swing-Jugend“ im Jahre 1941 dar,
die die Verfolgung und Verhaftung
der Swingjugendlichen anordnete.
Die Terrormaßnahmen gegen die
Swingjugendlichen begannen mit
willkürlichen
Festnahmen
als
„Schutzhäftlingen“, Prügel, dem Abschneiden der langen Haare und
dem Zwangseintritt in die Hitlerjugend bzw. den Bund deutscher
Mädel. Sie gingen über den Zwang
zum Arbeitsdienst, Schulverweisen,
lebenslangem Studiumverbot
bis
zur Verhaftung der Eltern sowie zu
Einweisungen in Jugendkonzentrationslager.
der Swingjugendlichen, die den Behörden bereits auffällig geworden
waren, erreichten im Verlauf des
Krieges das „waffenfähige“ Alter und
wurden noch in den letzten Kriegsmonaten zur Front oder in den Krieg
geschickt.
Reaktion der Swing-Kids
Natürlich blieben diese Verfolgungen
auf Seiten der Swingjugendlichen
nicht ohne Reaktion. Allmählich
verstärkte sich ihre politische Ablehnung. So beteiligten sie sich einige
am Drucken von antifaschistischen
Flugblätter, wodurch auch Kontakte
zur „Weißen Rose“, einer studentischen Widerstandsgruppe, die zum
Sturz
der NS-Regierung aufrief,
entstanden.
Diese
Swing-Kids
wurden sie vor dem Volksgerichtshof wegen Hochverrates, staatsfeindlicher Propaganda und Wehrkraftersetzung angeklagt, obwohl es
zu einer richtigen Zusammenarbeit
der Swing-Jugend mit der „Weißen
Rose“ nie kam. Noch in den KZs
haben die Swings ihre Musik
gepflegt: Sie gründeten dort sogar
Jazz- und Swingbands, die auch von
den Aufsehern geduldet wurden,
solange sie auch für ihre Unterhaltung gespielt haben.
Der Großteil der Swingjugendlichen
hat die Zeit des Nazi-Regimes unbeschadet überstanden: Von den Hamburger Swings wurden zwischen 40
und 70 im KZ inhaftiert – die Zahl
der in den letzen Kriegsmonaten
sinnlos an der Front Geopferten ist
unbekannt. Nach 1945 ist das
Schicksal der Swing-Jugend weitgehend in Vergessenheit geraten!
Am Kriegsende versuchten die Nationalsozialisten auch, eine Art deutschen Swing zu erstellen, der die Jugendlichen von ihrer amerikanischen
Musik wegbringen sollte. Aber die
Swing-Jugend belächelte dies nur,
und bekam somit sogar noch Stoff
für weitere satirische Lieder. Viele
Janine Lakus
33
Distelblatt
- Stressabbau -
Lerntipps
Hier findet ihr eine kleine Sammlung bekannter Lerntipps, die im Lernstress
richtig helfen können:
Brieffreunde: Wenn’s um Sprachen geht, können Brieffreunde richtig praktisch sein. Man lernt die Grammatik und Vokabeln intensiver und man lernt
die Sprache besser anzuwenden.
Spicker: Die Dinger können auch ungenutzt richtig helfen. Durch das bloße
Schreiben dieser kleinen Helfer schaut man sich den Stoff noch einmal
genauer an – und lernt!
Zettel: Eine Formel die einem einfach nicht in den Kopf will, eine Vokabel die
zum Vergessen geboren ist, dagegen hilft es, kleine Zettel überall hinzukleben. In den Kleiderschrank, an den Spiegel. Selbst beim unbewussten
Lesen bleibt noch etwas im Hinterkopf hängen.
Belohnen: Mal wieder kein Elan für Hausis? Schnapp dir was zum Knabbern. Nach jeder Aufgabe oder nach allen 10 gelernten Vokabeln ein Gummibärchen naschen. Da fällt das Schreiben gleich viel leichter. Und das Kauen
regt zusätzlich das Gehirn an.
Pausen!: Ganz wichtig! Niemals stundenlang am Schreibtisch hocken! Das
ist nicht gut für Rücken und deine Augen. Und auch deinem Gehirn geht mit
der Zeit die Puste aus. Deshalb alle halbe Stunde mal was trinken oder ne
Runde um den Block.
Yasmin Mergen
Witze
101 Nonnen sind in einem Kloster. Sagt die Obernonne zu den anderen 100
Nonnen:
,,Gestern Nacht war ein Mann in unserem Kloster!“
99 Nonnen (erschreckt): „Uhhh!“
1 Nonne: „Hihihi!“
Obernonne: „Es wurde ein Kondom benutzt!“
99 Nonnen (erschreckt): „Uhhh!“
1 Nonne: „Hihihi!“
Obernonne: „Das Kondom hatte ein Loch!!“
99 Nonnen: „Hihihi!“
1 Nonne (erschreckt): „Uhhh!“
Klasse 7a
34
Distelblatt
- Sozi-LK beim 22. Schülerlandtag -
Ein Tag als Politiker
Am 12. Dezember 2006
ging der Schülerlandtag in Mainz mit dem
LK von Frau Winter in
die 22. Runde.
Der Landtag bat, wie jedes Jahr wieder, vier
zehnten Klassen aus
Rheinland-Pfalz die Möglichkeit, Anträge zu formulieren, zur Diskussion
zu stellen und sie am
Ende womöglich in die
Politik einzubringen. Mit
viel Engagement diskutierten und entschieden die jungen Parlamen-tarier über die Anträge der
Fraktionen „Partei für sechsjährige Grundschu-le“ (PSG) des Max-PlanckGymnasiums Trier, „Humanitas“ der Konrad-Adenauer-Realschule Landstuhl,
„Jugend für Gesundheitsfürsorge“ (JfG) der Dualen Oberschule St. Thomas
Andernach und „Initiative Gesundheit und soziale Kompetenz“ (IGS) der
Integrierten Gesamtschule Kastellaun.
10.00 Uhr – Plenarsaal: Mit dem Läuten der Glocke eröffnen die
Schülerpräsidenten die Sitzung. Auf diesen Moment haben sich die Schüler
teils seit Beginn des Schuljahres vorbereitet. „Wir haben uns mit dem Thema
ziemlich ausführlich befasst“, sagt eine Schülerin der Dualen Oberschule St.
Thomas, „sobald die Schule wieder angefangen hat, haben wir uns das
Thema ausgesucht.“
Die Ideen dazu kamen meist von den begleitenden Lehrern und wurden
anfangs nur von wenigen, mit der Zeit jedoch von niemandem mehr
abgelehnt. Die Schüler arbeiteten sehr intensiv an ihren Anträgen und
versuchten, ihre Forderungen in umsetzbare Anträge zu formulieren.
Die Vertreter der Fraktionen waren „diejenigen, die am meisten mitgearbeitet
haben und viel zum Thema wussten“, erklären die Schüler aus Andernach
Nachdem die ersten beiden Anträge besprochen, bearbeitet und bewilligt
wurden, erahnten die Jugendlichen gleich, wie es im parlamentarischen
Betrieb zugehen kann: Eine Gruppe aufgeregter Journalisten bombardierten
die jungen Abgeordneten gleich mit Fragen. Ein Glück für jeden, der nicht
kamerascheu war. Nach einem stärkenden Mittagessen ging es dann gleich
mit den beiden übrigen zwei Anträgen im Plenum weiter.
35
Distelblatt
Nach viel Diskussion, vielen Argumenten und manchmal hitzigen Debatten
zwischen den Schülern wurde am Ende des Tages Bilanz gezogen. Da
hatten natürlich auch die richtigen Abgeordneten ein Wort mitzureden, die
den Schülerlandtag interessiert verfolgt hatten: Es gab viel Lob und einigen
Schülern wurde sogar eine politische Karriere vorhergesagt: „Ich muss euch
ein großes Kompliment machen, was die Vernunft und Aktualität eurer
Anträge betrifft. Ich hoffe, dass die Lust an der Politik von einigen von euch
weitergeführt wird und dass ich vielleicht manche von euch in der Politik
wiedersehen werde“, sagte SPD-Abgeordnete Ursula Brede-Hoffmann.
Nachdem das Läuten der Glocke erneut zu hören und die Sitzung beendet
war, verließen die Schüler gut gelaunt und um etliche Erfahrungen reicher
den Landtag.
Lucas Wilhelm, Felix Busch
- Interview mit Michael Ebling -
Was denken Sie,
Herr Staatssekretär?
Staatssekretär Michael Ebling steht Frage und Antwort zum
Schülerlandtag 2006
Ein reiner Schülerlandtag war es nicht, obwohl
„viele Minister mal wieder durch Abwesenheit
glänzten“, wie der Landtagspräsident Joachim
Mertes humorvoll bemerkte. Dennoch haben wir
einen Vertreter der Landesregierung gefunden,
Michael Ebling, Staatssekretär im rheinlandpfälzischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur, mit dem wir ein
Interview führen konnten:
Wie sieht Ihr Beruf in der Regierung aus und
was machen Sie genau?
Ebling: Ich bin Staatssekretär im Ministerium für
Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur.
Staatssekretär zu sein bedeutet, ein ständiger
Vertreter der Ministerin zu sein und die
Organisation des Hauses, das Ministerium selbst, zu leiten. Daher auch die
36
Distelblatt
Bezeichnung Amtschef. Die Aufgaben sind sehr vielfältig: Die Hauptaufgabe
ist, das, was sich die Regierung im Bereich Bildung als Ziel vorgenommen
hat, zusammen mit der Ministerin vorzubereiten und umzusetzen.
Wie gefällt Ihnen die Idee des Schülerlandtages?
Ebling: Die Veranstaltung ist eine gute Idee, da es wichtig ist, die Schüler an
politischen Dingen zu beteiligen. Es ist aber auch wichtig, junge Menschen in
die Prozesse mit einzubinden, da ich der Meinung bin, dass Jugendliche eine
eigene Meinung dazu haben und ihre Interessen gewürdigt werden sollten.
Wir wollen außerdem noch, dass jeder Schüler erkennt, dass er selbst ein
Päckchen zu tragen hat. Diese Erfahrungen kann man nicht früh genug
machen.
Gab es solche Veranstaltungen schon zu Ihrer Schulzeit?
Ebling: Es gab ähnliche Veranstaltungen. An selbstorganisierte Schülerarbeit
kann ich mich noch am besten erinnern. Wir haben damals einen
Stadtschülerrat hier in Mainz gegründet, der aus der Idee entstand, dass
mehrere Schulen zusammenarbeiten. Es gefällt mir, dass es so etwas auch
heute noch gibt.
Empfinden Sie die Anträge der Schüler als sinnvoll und werden sie im
Ministerium ernsthaft behandelt?
Ebling: Ja, sie werden ernsthaft behandelt und das Schülerparlament wird
ernst genommen. Die Anträge werden wie im richtigen Parlament vorbereitet
und bearbeitet. Dazu nimmt eine Fachabteilung im Ministerium Stellung und
wenn Anträge verabschiedet werden, entscheidet der Ältestenrat des
Landtages noch einmal über die Behandlung in den Fachausschüssen. Dort
ist die Möglichkeit gegeben, dass von der Regierung Stellung genommen
wird. Es sind aktuelle wichtige Themen, die im Schülerlandtag behandelt
werden.
Können Sie uns ein abschließendes Fazit zum Schülerlandtag geben?
Ebling: Anfangs habe ich gemerkt, dass es ein wenig gedauert hat, bis der
Ball in den Debatten ins Rollen kam. Das ist aber nicht verwunderlich, da der
Plenarsaal eine eigene Atmosphäre hat und man sich erst zurechtfinden
muss. Später habe ich dann gemerkt, dass immer mehr selbstbewusst ihre
Meinung geäußert haben, Kritik ertragen können und somit das Ziel des
Schülerlandtages erreicht wurde.
Interview: Lucas Wilhelm, Felix Busch
37
Distelblatt
- Flucht und Vertreibung 1944/45 -
„Flieht so schnell ihr könnt!“
Bis 2000 war Wolfgang Wilke Leiter der Unterstufe am MPG. 1945
erlebte er das schlimmste Jahr
seines Lebens: Als der Krieg verloren ist, versuchen sich 12 Millionen Deutsche in riesigen
Flüchtlingsströmen
aus
den
deutschen Ostgebieten vor der
vorrückenden Roten Armee in
Sicherheit zu bringen. Viele werden Opfer von Hunger, Kälte und
Gewalt. Unter ihnen befinden
sich auch der 14-jährige Karl-Eugen Ritgen aus Ostpommern und
der 7-jährige Wolfgang Wilke, der
die Heimat in Schlesien verlässt.
Ihre Erlebnisse stehen stellvertretend für diejenigen vieler Vertreibungsopfer des Zweiten Weltkriegs.
vor der heranrückenden Roten Armee nach Westen flieht. Am 27.
Januar 1945 heißt es auf dem Gut
Barkenfelder-Mühle in Ost-Pommern: „Der Russe ist durchgebrochen, flieht so schnell ihr könnt!“
Etwas später, am Fastnachtssonntag 1945, verlassen auch Wolfgang
Wilke,
seine
jüngere
Schwester und kleiner Bruder im
Kinderwaagen mit ihrer Mutter ihre
Heimat in Löwenberg, Schlesien.
„Es gibt für mich kein Jahr von dem
ich so viel erzählen kann wie von
dem Jahr 1945 – das für mich traumatisch war – diese ständige
Angst!“, erzählt der Pensionär sichtbar bewegt, als er vor dem Geschichte-LK 11 von seiner Flucht
berichtet. Der Vater des damals 7Jährigen ist Soldat in Preßlau. So
flieht seine Mutter, auf sich alleine
gestellt, mit drei Kindern zunächst
mit Güterwaggons nach Sachsen:
„Die Umsicht, mit der die Frauen
gehandelt haben, beeindruckt mich
noch heute“, blickt Wilke zurück.
Die sowjetische Arme war nur noch
eine Stunde entfernt.
Großeltern zurückgelassen
Während die Wilkes ihre Heimat
ganz unvorbereitet und ohne Verpflegung sowie materielle Ausstattung verlassen müssen, hat Familie Ritgen ihre Vorbereitungen
bereits vorher getroffen: Die Traktoren sind mit sämtlichen Decken
und den nötigsten Lebensmitteln
beladen: „Zwei Schweine hatten wir
geschlachtet und zu Frikadellen
verarbeitet, Hühner und Milch mit-
Wolfgang Wilke
„Es war minus 20 Grad kalt und ein
furchtbarer Schneesturm“, erzählt
der 76-jährige Karl-Eugen Ritgen
und fröstelt noch heute ein wenig
bei dem Gedanken an den Tag, als
er als 14-jähriger Junge mit seinen
fünf jüngeren Geschwistern, seinen
Eltern sowie den Hofangestellten
38
Distelblatt
genommen.“ Die Großeltern muss
Karl-Eugen zurücklassen, weil sie
zu alt und schwach für eine solche
Flucht sind. Erst später erfährt er
die schockierende Nachricht, dass
die Russen den Großvater bei ihrer
Ankunft in Barkenfelde erschossen
haben.
schickt ihn sein Vater in den
Wagen, damit er sich wärmen und
etwas schlafen kann. „Da schiebt
sich wie ein Ungetüm ein übergroßer Wehrmacht-Raupenschlepper haarscharf – wegen der Enge
der Fahrbahn – an unserem Wagen
vorbei, zwei schwere Anhänger
hinter sich herziehend. Das zweite
Ungetüm erfasst unseren Wagen,
zieht ihn herum und klemmt ihn
zwischen sich und eine Birke ein,
fährt aber unerbittlich weiter, sodass unser Wagen mit all den
Frauen und Kindern umkippt, das
Dach abreißt“, schildert Eugen diese unvergessliche Nacht. „Im Wagen zwischen Matratzen und Federbetten, in denen die Frauen und
Kinder liegen, sprühen die Funken
aus dem ebenfalls umgefallenen
Kanonenofen. Mein Vater stürzt
hinzu und reißt zunächst den Ofen
raus. Frauen und Kinder, ohne
Schuhe und nur halb angezogen,
müssen raus in den eisigen Sturm.
Ich hatte mir ja auch die Schuhe
ausgezogen und finde die in dem
Durcheinander zuerst gar nicht
wieder. Es war furchtbar!“ Furchtbar sieht es auch in den Gedanken
und Ängsten des 14-Jährigen aus.
Die schlimmsten Ängste, erzählt er,
hatte er, „wenn russische Flieger
über uns den Treck beschossen
und wir keine Möglichkeit hatten zu
fliehen.“ Die Todesangst quält die
Familie fast täglich.
Endlose Flüchtlingstrecks
Die Ritgens befinden sich zu dieser
Zeit in einem endlos langen Flüchtlingszug in der Kälte, weil der Zusammenhalt zwischen den einzelnen Gruppierungen für sie ein
Stück Sicherheit bedeutet. Man hilft
sich, wo es am nötigsten ist. Jedoch gibt es auch ganz andere
Strategien. Einige haben sich wie
die Wilkes auf eigene Faust auf den
Weg gemacht, um nicht aufzufallen.
Diese flüchten oft auf Feldwegen
und meiden die Straßen wegen der
patrouillierenden Soldaten. Nachts
suchen sie in Ställen und verlassenen Gebäuden Unterschlupf.
Flüchtlinge im Winter 1945
Panzer überrollen Flüchtlinge
Den zweiten Schock versetzen den
Ritgens dann nicht die Russen,
sondern die rücksichtslos zurückeilende Wehrmacht: Als Ältester
sitzt Karl-Eugen auf dem kalten
Bulldog, mit nicht mehr als einem
Federbett auf den Knien. In der
Nacht vom 30. zum 31. Januar
Leichen am Straßenrand
Angesichts des Anblicks der vielen
mit zertrümmerten Schädeln oder
fehlenden Körperteilen am Straßenrand liegenden Toten, die KarlEugen sieht, ist er tagtäglich auf
den drohenden Tod vorbereitet.
39
Distelblatt
wohl nicht überlebt. Die Alliierten
bombardierten die ganze Innenstadt – es war ein Trümmerhaufen
– massenhaft Tote.“
Auch Wilke gehört zu den Kindern,
die mit den Erlebnissen zurechtkommen müssen. Er erlebt mehrmals Morde und Vergewaltigungen, wobei er diese mit seinen erst
sieben Jahren noch nicht ganz
zuordnen kann: „Ich habe verstanden, dass die Frauen große
Angst vor den russischen Soldaten
hatten. Sie liefen schreiend vor
ihnen weg und versteckten sich –
meine Mutter schützte sich oft mit
meinem Bruder, den sie in den
Armen hielt. So wurde sie in Ruhe
gelassen.“
Unterernährt, entkräftet, krank
Dass Wolfgangs Familie überlebt,
wird auch durch den trockenen
Sommer 1945 begünstigt. „Ansonsten hätte wohl keiner dieses Jahr
überstanden“, so Wilke. Anders als
die Ritgens muss er sich von unreifen Äpfeln und Pilzen ernähren.
Die Familie Wilke leidet unter Unterernährung, wodurch der kleinste
Bruder lebensgefährlich erkrankt.
Die Mutter hat Wasser in den Beinen, alle haben Läuse. So kommen
sie nur langsam voran: „5-6 Kilometer täglich, wir waren zu entkräftet.“
Von anderen schweren Krankheiten
wie Typhus, ein Grund für zahlreiche Massengräber am Wegesrand,
oder Schusswunden durch Tiefflieger, die andere Flüchtlinge erleiden, bleiben sie verschont.
Heile Welt vor der Flucht: KarlEugen Ritgen und Geschwister
Wunderbare Rettung
Auf die Frage, wie er solche Eindrücke verkraftet habe, verstummt
Karl-Eugen Ritgen. Schließlich sagt
er: „Das habe ich nicht, diese Bilder
werde ich wohl nie vergessen können.“ Noch Jahre später wird er von
Albträumen verfolgt. Dass er die
Flucht trotzdem gut überstanden
habe und aus ihm heute ein glücklicher Mann in den besten Jahren
geworden sei, verdanke er ganz
allein seiner Familie und deren
Zusammenhalt, erzählt der heutige
Großvater. Nach angstvollen, entbehrungsreichen und von Leiden
geprägten Monaten erreicht die
Familie Ritgen schließlich ihr Ziel –
ohne einen einzigen Angehörigen
Das Inferno von Dresden
Mit noch größerem Glück entkommen die junge Mutter und ihre drei
Kinder dem Tod, als sie ihre Flucht
mit dem Zug nach Dresden fortsetzen wollen. Dieser kann jedoch aufgrund der Überfüllung der Gleise
nicht in den Hauptbahnhof einfahren und muss in einen Vorort ausweichen. Hier erlebt Wolfgang die
Nacht vom 13. auf den 14. Februar
1945, in der 35.000 Menschen
durch drei britisch-amerikanische
Luftangriffe ums Leben kommen
und 80 Prozent der Stadt zerstört
werden: „Es war ein großes Glück
für uns, denn ansonsten hätten wir
40
Distelblatt
beobachtet Wilke den Abtransport
von Toten in die Massengräber.
zu verlieren. Im Gegenteil, die Kinder sind nun zu siebt, denn am 8.
Februar kommt Eugens kleiner Bru.der Hans zur Welt. So treffen sie
am 16. März bei Onkel und Tante
im niedersächsischen Bordenau
ein: „Wir hatten nun allen Grund,
Gott für unsere oft wunderbare
Rettung zu danken.“
Fremd in der neuen Heimat
Die Schule beginnt für Wolfgang
wieder, was ein Stück Normalität
bringt. Doch der Aufbau einer neuen Existenz erscheint den Willkes,
wie fast allen Vertreibungsopfern in
Weimar, schier unmöglich. Zumal
die Flüchtlinge bei den Einheimischen nicht willkommen sind. 1948
erfahren Mutter und Kinder von
dem Überleben des Vaters, der
sich in russischer Kriegsgefangenschaft befand, aus der er 1950
entlassen wird. So kommt es in jenem Sommer zu einem großen
Wiedersehen der Familie. Erst Jahre später endet auch Wolfgangs
Heimatlosigkeit, als die Familie
Wilke in Trier ein neues Zuhause
findet.
Essensausgabe
Kaum Hilfe im Alltag
Für Wolfgang Wilke nimmt der
Krieg ebenfalls ein glückliches
Ende, doch die Rückkehr in den Alltag liegt für die Familie noch fern:
Sie gelangt nach zahlreichen Umwegen am 25. August nach Wiemar, wo das Rote Kreuz für eine
bessere Verpflegung sorgt. Dies ist
eine Ausnahme, denn im Allgemeinen gibt es kaum Unterstützung
durch die Behörden. Auf das Austeilen von Essensrationen von
staatlicher Seite hoffen die Flüchtlinge zumeist vergeblich. Nur wenige Male gibt es eine warme Mahlzeit, meist vom Deutschen Roten
Kreuz, welches in der folgenden
Zeit auch hilft, die zerrissenen Familien wieder
zusammenzubringen. Von Weimar aus werden die
Wilkes in eines der umliegenden
Dörfer verteilt, doch die Folgen des
Krieges sind noch spürbar: Täglich
Ohne Rachegefühle
Karl-Eugen Ritgen hat heute keine
Rachegefühle, wenn er an die alte
Heimat denkt. Er bejaht abschliessend die Frage, ob er sich mit diesem Verlust abgefunden habe: „Es
war schlimm, alles Hab und Gut
verloren zu haben, aber unsere Familie hat den Schrecken heil überstanden und hier wieder eine gute
Heimat gefunden.“ Wolfgang Wilke
ist vor einigen Jahren wieder in die
alte Heimat gereist – und es ist ihm
nicht leicht gefallen. Noch heute ist
er aufgewühlt, wenn er davon berichtet. Trotzdem kommt er zu dem
versöhnlichen Schluss: „Meine alte
Heimat ist nun die Heimat der
Polen. Ich bin jetzt in Trier zu
Hause und will hier auch nie wieder
fort müssen."
Laura Ritgen, Martin Tosstorff, Bernhard
Heitkötter, Sophie Spanka, Lukas Föhr
41
Distelblatt
- Deutsch-polnisches Verhältnis -
„Fortgeschrittene Schizophrenie“
Die deutsch-polnischen Beziehungen sind in eine Krise geraten. Ein
Grund dafür ist, dass Erika Steinbach, Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen, für die Opfer von Flucht und Vertreibung ein Museum in Berlin errichten will. Darin sehen viele Polen den Versuch, die Rollen von
Tätern und Opfern im Zweiten Weltkrieg umzukehren. Jerzy Kochanowski, Historiker an der Warschauer Universität, erläutert die polnische
Position.
Fürchtet man in Polen eine Rückkehr der Vertriebenen, indem diese ihre ehemaligen Güter wieder
erwerben?
Ja. Das ist wirklich die größte Befürchtung. Das ist vollkommen klar!
Der Mensch sorgt sich am meisten
um seine Familie und sein Eigentum. Nicht um ein imaginäres politisches Konstrukt. Dieses versteht
ein Großteil der Leute nicht. Hingegen versteht er, dass er sein Haus
verlieren kann! Das ist wirklich die
größte Befürchtung! Insgesamt
lässt sich feststellen, dass für diese
Menschen die Existenz und Tätigkeit der Preußischen Treuhand, die
Vermögensansprüche von Vertriebenen durchsetzen will, eine
größere Bedeutung einnimmt als
das Zentrum gegen Vertreibungen
oder Erika Steinbach.
Polnische Presse:
SS-Domina Steinbach reitet Schröder
Ignoriert die polnische Öffentlichkeit, dass die breite Mehrheit
der Deutschen den Verlust der
früheren Ostgebiete als gerechte
Konsequenz des von Deutschen
verbrecherisch geführten Krieges begreift?
Sie denken hierbei vor allem an die
gesamten Medien, die allerdings
keine einheitliche Meinung zum
Thema der Vertreibung vertreten.
Man kann sagen, die Gesellschaft
hat eine andere Denkweise.
Die Polen befürchten, dass die Deutschen
ihnen wieder die Häuser wegnehmen
Worin unterscheiden sich die
beiden Vertreibungen: Zunächst
der Besatzungsterror der Nazis
gegen die Polen seit Beginn des
Zweiten Weltkrieges. Und dann
die Vertreibung von Millionen
Deutschen, als der Krieg verlo42
Distelblatt
tischen Hintergrund, die Polen handelten eher aus Rache.
ren war und die Rote Armee vorrückte?
Die Gründe der Vertreibungen der
Polen waren die Germanisierung
der Gebiete, die Beseitigung der
Intelligenzia sowie die Ausbeutung
eines Teiles der Besitzenden. All
diese Erscheinungsformen hatten
als Hintergrund die Ideologie des
Nationalsozialismus. Die Vertreibung der Deutschen aus Polen war
hingegen fast ausschließlich eine
internationale Entscheidung [Potsdamer Konferenz], wobei schlichtweg auch der Endverlauf des Krieges die Vertreibung der Deutschen
mit sich brachte. Allerdings waren
Abweichungen von den internationalen Richtlinien zu verzeichnen.
Deutsche Vertriebenen-Funktionäre vertreten die These, dass
Vertriebene generell Opfer sind.
Ignoriert das nicht, dass auch
Vertriebene an den Verbrechen
der Deutschen beteiligt waren?
Wenn man diese Frage beantworten will, muss beachtet werden,
welche Taten von den in Polen einheimischen Deutschen begangen
wurden. Zunächst einmal akzeptierten und stimmten sie für dieses
System. Und auf diese Weise führten die Deutschen das System der
„Die Nazis vertrieben aus Rassismus,
die Polen aus Rache.“
Dabei waren die Erlebnisse der
Leute bei beiden Vertreibungen
ähnlich. Eine große Brutalität und
die Unmöglichkeit des Mitnehmens
von Habseligkeiten kennzeichneten
diese Vertreibungen. Prägendstes
Element war dabei der Zwang. So
konnten die Polen, die aus Großpolen [Westgebiete], Schlesien und
Pommern vertrieben wurden, nach
einigen Jahren aufgrund des gewonnenen Krieges in ihre zerstörten Heimatgebiete zurückkehren,
obwohl sie damals von einer endgültigen Vertreibung ausgingen. Die
Deutschen dagegen gingen von
einer zeitweiligen Vertreibung aus,
die sich jedoch als endgültige herausstellte. Dies ist der Hauptunterschied. Auch in der Anzahl der Vertriebenen liegt ein Unterschied.
Und: Das Handeln der deutschen
Besatzer hatte einen stark rassis-
Die Vertriebenen akzeptierten die
Verbrechen an den Polen,
beklagen aber das eigene Leid
kollektiven Verantwortung ein und
nicht andere. Sie akzeptierten, dass
bei ihnen Zwangsarbeiter in der
Landwirtschaft arbeiteten, die aus
Ostpolen, Brandenburg und Schlesien vertrieben worden waren.
Dass sie jedoch auch andere Konsequenzen des Krieges tragen
mussten, akzeptierten sie nicht.
Dies zeigt eine moralische Doppeldeutigkeit auf. Man könnte auch
43
Distelblatt
von weit fortgeschrittener Schizophrenie sprechen.
im Vergleich zu 2,5 Mio. Polen aus
Ostpolen. Wenn man auf diese Art
und Weise kategorisiert, ist es natürlich tragisch. Falls ein solches
Zentrum wirklich alle Vertreibungen
zeigen würde, ohne dabei zu kategorisieren, wäre es ein Element,
das zu einer Aussöhnung beitragen
und die polnische Seite zu mehr
Aufgeschlossenheit bezüglich einer
Diskussion bewegen könnte. Und
es könnte auch ein Symbol der
Ächtung von Vertreibungen sein.
Sollte ein solches Zentrum allerdings nicht deutlich Abstand von jeglicher Kategorisierung halten, werden sich die Standpunkte beider
Seiten verhärten. Beide Seiten sollten zu einem Konsens gelangen
und eigene Positionen aufgeben,
um die Situation zu lösen.
Deutscher Besatzungsterror
in Polen: Auschwitz
Andererseits waren nicht alle
Vertriebenen Täter oder Profiteure des Besatzungsterrors. Die
meisten waren Frauen, Kinder
und alte Leute. Differenziert die
polnische Seite hier zu wenig?
Ich erinnere mich, dass Minister
Bartoszewski sich bei einer gemeinsamen Sitzung des Deutschen
Bundestages und Bundesrates für
die Vertreibung der Deutschen entschuldigt hat. Wir tun nicht so, als
wäre nichts geschehen. Die derzeitigen politischen Führer sind aber
nicht zum Differenzieren bereit.
„Hallo, - Partner …“
Ist ein Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin nicht notwendig, um
Vertreibungen zu ächten?
Das ist eine sehr schwierige Angelegenheit. Ich verstehe, dass die
Deutschen die Erlebnisse, die
ihnen widerfahren sind, zeigen und
darauf aufmerksam machen wollen,
dass sie Opfer waren. Hingegen ist
es für die Polen schwer zu ertragen, wenn man plötzlich auf deutscher Seite sagt, dass die eigenen
Erlebnisse bedeutend schlimmer
waren als die aller anderen. Auch
deshalb, weil es insgesamt acht bis
12 Mio. deutsche Vertriebene gab
Hat dieser Streit das polnischdeutsche Verhältnis beschädigt?
Für die polnische Gesellschaft ist
diese Kontroverse von absolut geringfügiger Bedeutung. Man kann
behaupten, dass sich an der politischen Spitze die Beziehungen verschlechtert haben, sie aber in der
Gesellschaft pragmatisch, also gut
sind.
Prof. Jerzy Kochanowski lehrt
Geschichte an der Warschauer
Universität und am Deutschen
Historischen Institut Warschau.
Interview: Oliver Junker, Philipp Porr, Jörn
Pelzer
44
Distelblatt
- Existiert Gott? -
Gottesbeweise
Die Frage, ob die Existenz Gottes
bewiesen werden kann, hat die
Philosophie
und
Theologie
schon seit Jahrhunderten beschäftigt. Im alltäglichen Leben innerhalb und außerhalb der
Kirche - hat diese Frage allerdings bis vor gut hundert Jahren
keine große Bedeutung gehabt:
Es war eine allgemeine Selbstverständlichkeit, dass es Gott
gibt.
gibt - auch nicht in den Naturwissenschaften. Und da Gott als
etwas Reales erwiesen werden soll,
können wir nicht mehr erwarten.
Der physikalische Gottesbeweis
Ein Gottesbeweis im Range eines
physikalischen Beweises ist allerdings ohne Probleme möglich.
Wenn ich mir bestimmte Daten am
einfachsten erklären kann, indem
ich die Existenz eines Gottes annehme, so bin ich allemal auf dem
Erkenntnisniveau
der
Naturwissenschaften. Kann ich sogar
bestimmte Daten ausschließlich
durch eine bestimmte Annahme
(z.B. eines Schöpfers) erklären,
habe ich einen echten physikalischen Beweis.
Die Begrenztheit der physikalischen
Gottesbeweise war natürlich auch
den klassischen Theologen bewusst. Die versuchten auch nicht,
mit ihren «Beweisen» jemanden
zum Glauben zu zwingen.
Es ging ihnen lediglich darum, zu
zeigen, dass der Glaube an Gott
kein blinder Entschluss ist (wie z.B.
der Glaube an UFOs oder an kleine, fliegende Fettmöpse), sondern
vernünftig ist. Nicht die Überzeugung der Atheisten, sondern die
Rechtfertigung, dass der Glaube an
Gott vor dem Verstand verantwortbar ist, ist Ziel der «Beweise».
Das hat sich in der Neuzeit, vor allem im den letzten beiden Jahrhunderten geändert. Inzwischen hat
sich eher die gegenteilige Auffassung in den Köpfen der Allgemeinheit festgesetzt: Ob es einen Gott
gibt, ist keine Frage des gesicherten Wissens - sondern eher eine
Glaubensfrage, so eine Art persönliche Vermutung oder private
Lebensphilosophie.
Man ist heute der Auffassung, dass
die Naturwissenschaften wirklich
sichere Erkenntnisse hervorbringen
- nur dort gibt es handfeste Beweise. Was die Theologie und Philosophie so erzählen, kann man
höchstens glauben - bewiesen werden kann davon nichts.
Mathematischer
Gottesbeweis
Nun, die Übertragung des bisher
Erkannten auf die Theologie ist
schnell getan: Einen Gottesbeweis,
zwingend wie in der Mathematik,
gibt es in der realen Welt nicht.
Das ist nicht weiter schlimm, da es
grundsätzlich keinen mathematischen Beweis in der realen Welt
45
Distelblatt
Ich kenne keinen Mathematiker, der
aufgrund einer mathematischen
Entdeckung sein Leben sinnlos
erachtet hat. Mathematik - das
spürt schon jeder Schüler - hat mit
den wirklich wichtigen Dingen im
Leben (wie Freundschaft, Liebe,
Sinn und Glück) nicht viel zu tun.
Ähnliches gilt auch für die Naturwissenschaften: Selbst der beste
Chemiker kann keinen Stoff erzeugen, der klug und weise macht;
kein Biologe kann die Liebe
berechnen und kein Physiker messen, wie weh es tut, einen Menschen zu verlieren. Was wirklich
von Bedeutung in unserem Leben
ist, fußt fast ausschließlich auf der
Ebene der historischen und juristischen Beweise: Nämlich das, was
andere Menschen tun, denken und
fühlen. Alles, was einmalig ist.
Ein Beweis, der einen Menschen,
der eine Theorie nicht akzeptieren
will, dazu zwingt, seine Position
auf-zugeben, gibt es weder in der
Theologie noch in der Physik oder
anderen
Naturwissenschaften.
(Auch Einstein hat sich zeit seines
Lebens gegen die Quantentheorie
gesträubt, obwohl die Beweislast
erdrückend war - er wollte nicht
glauben, deshalb tat er es auch
nicht.)
Verabschieden wir uns also grundsätzlich von dieser unrealistischen
Vorstellung. Wer behauptet: «Ich
glaube erst, wenn Du es mir
beweisen hast...» erwartet, von einem Beweis in die Knie gezwungen
zu werden; aber da kann er lange
warten.
In London trifft sich alle paar Jahre
die
«Flat-Earth-Society»,
eine
Gruppe anerkannter, aber etwas
spleeniger Forscher, die regelmäßig neue Beweise dafür zusammentragen, dass die Erde doch nur
eine Scheibe ist; und auf der
anderen Seite die Beweise zerpflücken, die auf eine Kugelgestalt der
Erde
schließen
lassen.
Vielleicht glauben diese (typisch
britischen) Unikate nicht wirklich an
ihr Projekt; aber es zeigt, dass auch
in der Naturwissenschaft niemand
durch Beweise in die Knie gezwungen wird: Wir sind immer frei, eine
Hypothese anzunehmen oder abzulehnen, ohne unseren Verstand zu
verleugnen.
Eine viel größere Bedeutung auch
für unseren Glauben spielen die
einmaligen, nicht wiederholbaren
und nicht experimentell überprüfbaren Ereignisse, Beweisstücke
oder Zeugenaussagen, die für mich
die Existenz eines Gottes plausibel
machen - oder einfach nur glaubhaft erscheinen lassen. Dabei müssen wir uns an die Regeln halten:
Die Zeugenaussagen müssen ihre
Glaubwürdigkeit nicht "beweisen"
(das geht gar nicht), sondern
Kritiker sollten - wie auch vor
Gericht - Fälschungen und Falschaussagen nachweisen.
Der historische Gottesbeweis
Aber selbst die mathematischen
und physikalischen Gottesbeweise,
mögen sie noch so einleuchtend
sein, bleiben uns oft innerlich sehr
fern.
46
Distelblatt
Von all den genannten Gedankengängen ist - logisch gesehen - der
historische
Gottesbeweis
der
«schwächste»; er lässt sich selten
verallgemeinern, ist leicht zu kritisieren und ergibt fast nie einen
zwingenden Schluss. Aber dennoch
ist er für mich realer:
Mal angenommen, ich bin verliebt.
Leider habe ich aber noch kein
sicheres Zeichen von meiner Auserwählten, dass sie mich ebenfalls
liebt. Vielleicht versucht mein bester Freund, ein scharfer Denker, mir
ihre Liebe zu beweisen, indem er
ihre Worte und Gesten exakt analysiert und daraus den Schluss zieht,
sie müsse in mich verliebt sein.
Allerdings verblasst ein solcher
noch so plausibler Gedankengang
gegenüber der realen Erfahrung:
Wirklich sicher bin ich erst, wenn
sie mir tief in meine Augen schaut
und ich die entscheidenden Worte
aus ihren eigenen Mund höre.
Dabei hat so ein gehauchtes Liebesgeständnis objektiv gesehen
den geringsten Wert: In meine Augen zu sehen und «ich liebe Dich»
zu sagen, ist nun wirklich ein
schwacher Beweis; das kann
schließlich jede schauspielerisch
begabte Frau.
Aber für mich (und ebenso für jede
andere verliebte Person) sind die
kleinen Zeichen der Aufmerksamkeit (z.B. ein verlegenes Lächeln –
Rosen als Geschenk - Gedichte –
Warten im Regen) von größerer
Aussagekraft als jede Argumentation.
Und deshalb hat Gott diesen Weg
gewählt, um sich selbst zu offenbaren: Nicht in der Mathematik und
nicht in der Physik, sondern in der
Geschichte. In Menschen, die mit
ihm einmalige Erfahrungen gemacht haben. Die übernatürliche
Offenbarung ist historisch - nicht
naturwissenschaftlich und nicht logisch. Denn Gott will von Bedeutung sein für unser Leben -- und
kein Spezialgebiet der Akademiker.
Fazit: Die mathematischen Beweise sind zwingend - haben aber keinen Aussagewert über die Realität.
Die naturwissenschaftlichen Beweise sind schon nicht mehr wirklich
zwingend, dafür aber verallgemeinerbar. Dadurch können sie aber
nicht das fassen, was für uns Menschen von entscheidender Bedeutung ist: Alles, was einmalig
passiert und - und vor allem das,
was freiwillig geschieht.
Der scheinbar schwächste Beweis
ist der, der nur durch Zeugen und
Indizien erhärtet wird; denn einmalige Ereignisse folgen keinen Naturgesetzen und sind nicht experimentell wiederholbar. Zeugen und Indizien setzen aber Vertrauen (also
Glauben) voraus.
Deshalb darf man aber dennoch
von einem echten Beweis sprechen
- wie es die Juristen und Historiker
ja auch tun. Ein sauberer historischer Beweis ist nicht weniger
stichhaltig - nur seine Methoden
sind andere. Gott hat für seine
Offenbarung
vor
allem
den
historischen Beweis gewählt: Denn
er ist kein logisches Prinzip und
auch keine naturgesetzliche Kraft er ist ein geistiges, liebendes Wesen. Alles andere als eine
historische Offenbarung wäre Gott
unangemessen.
Gereon Lex
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Distelblatt
Impressum
Felix Busch
(Chefredakteur, V.i.S.d.P.)
Lisa-Maria Britten
Vevgen Gugel
Janine Lakus
Gereon Lex
Yasmin Mergen
Lukas Mich
Sascha Moskovic
Yuri Naegelen
Michaela Parlasca
Thuong Quach
Tobias Wagner
Raphael J. Zingen
Beratender Lehrer: Jens Kornmüller
Distelblatt: Schülerzeitung des
Max-Planck-Gymnasium,
Sichelstraße 3, 54290 Trier
67. Ausgabe, Auflage: 300 Stück
www.mpg-trier.de: Medien
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Distelblatt
– PC-Spiel: The Matrix - Path of Neo –
Neo ist zurück!
Im dritten Teil des Matrix-Spiels geht
es schlagend zur Sache! Bei diesem
Spiel haben sich seine Macher viel
Mühe bei der Grafik und der Story
gegeben, und das Ergebnis ist beeindruckend. Die Kampffähigkeiten wurden erweitert und die Grafik verbessert. Obwohl die grafische Darstellung in Enter the Matrix auch ganz gut
war, ist das Urteil eindeutig: The
Matrix - Path of Neo schlägt seine
Vorgänger um Längen. Wer also
schon die früheren Matrixteile gespielt
hat und den Inhalt der Filme kennt,
der wird keine Probleme mit der
Steuerung haben. Während man sich
in Enter the Matrix die Missionen aussuchen konnte, folgt man im dritten
Teil der vorgegebenen Reihenfolge.
können sogar noch mehr: Außer
harten Tritten und dem Ausweichen
von Kugeln, können sie, nachdem sie
vernichtet wurden, wieder ins Spiel
zurückkommen, indem sie nahe liegende feindliche Körper übernehmen.
Also sollte man immer auf die anderen
Gegner achten und sie erledigen,
bevor man versucht, einen Agenten
zu besiegen.
Story: Die Handlung ist gut, haut
aber keinen Matrixfan vom Stuhl.
Wenn auch einige neue Missionen
dazugekommen sind, bleibt die Geschichte dieselbe. Das Spiel streckt
sich über alle drei Teile und einige
Missionen sind ziemlich schwer.
Doch nach ca. 12 Stunden Kämpfen
und Sich-den-Kopf-Zerbrechen hat
man es durchgespielt.
Fazit: Das Spiel macht Spaß und die
coolen Attacken im Fokus (Zeitlupe,
wobei man sich schneller bewegt als
der Gegner und einem andere
Attacken zur Auswahl stehen) sind
interessant anzusehen. Und seinen
Preis von 24,95,- € ist es auch wert.
Doch wenn man die gute Graphik,
die coolen Moves und die tolle
Darstellung weglässt, gleicht es sehr
den Vorgänger-Spielen. Trotz allem
bekommt das Spiel ein Sternchen
von mir und eine freundliche Empfehlung. Und noch ein Kompliment:
Das Laden geht schneller als bei
jedem Spiel, das ich getestet habe.
Kämpfe: Die neuen und interessanten Kampffähigkeiten lassen sogar
Agenten schlecht aussehen, denn die
ca. 40 neuen Attacken haben es in
sich. Die Palette reicht von einfachen
Kicken und Schlägen bis zu Todesstößen und Angriffen im Fokus. Doch
die Gegner schlafen nicht. Selbst einfache Polizisten und Soldaten haben
kleine Spezialattacken. Die Agenten
Vevgen Gugel
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Distelblatt
- PC-Spiel: Gothic 3 -
Großer Spaß trotz vieler Bugs
„Jawohl! Super!“ Ich glaube, alle Gothic–Fans denken das jetzt. Der
Nachfolger der 500.000 mal verkauften Rollenspielerfolgsserie aus
Deutschland ist auf dem Markt.
Für Noobs: Gothic 3 ist ein High - Game der Superklasse von Pyranha Bytes.
Seine Vorgänger (erschienen: 2001, 2003) fesselten schon damals Gamer an
den Computer. Actionspieler lachen sich jetzt wahrscheinlich zwischen ihre
krummen Gamerfinger, aber Gothic 3 geht eher in den „Dark Messiah“–Stil,
bei dem Action-, Rollen- und Denkspielstyle an der vordersten Stelle stehen.
Gothic-Kenner brauchen die Story des Games nicht noch einmal zu lesen,
doch für noch Unwissende – es geht um Folgendes:
Es begann alles in Gothic 1 in der Strafkolonie von Khorinis, einem Minental,
wo König Rhobar II. seine Gefangenen Erz schürfen lässt. Damit die
Häftlinge nicht entkommen, errichtet er eine magische Barriere. Unschuldig
wirst Du in die Strafkolonie hineingeworfen und ein
Kampf ums Überleben beginnt. Du bringst die Barriere kurzerhand zum
Einsturz und kannst entkommen – wie es scheint...
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Distelblatt
Denn eine Säule des Tempels, in dem Du den Endgegner besiegst, erdrückt
dich. Nach drei langen Wochen unter Stein und Fels wirst Du von einem – dir
wohlgesinnten – Hexenmeister wegteleportiert. Direkt in seinen Turm. Von da
an beginnt Gothic II.
Du reist in die Hafenstadt Khorinis und „überredest“ die Ritter, die gekommen
sind, um Erz für den König zu holen, dir das „Auge Innos“, ein heiliges
Artefakt, auszuhändigen. Mit ihm reist Du in das alte Minental und tötest mit
Hilfe des Auges die Drachen. Dabei erfährst du, dass der Drahtzieher auf
einer nahegelegenen Insel haust. Kurzerhand klaust Du die Galeere der
Paladine (Ritter) und fährst zu dieser Insel. Dort macht der Held dem Biest
den Garaus.
Gothic 3 fängt an, als du
vom Schiff an Land gehst
und
in
einem
nahegelegen-en Dorf mit
Gorn, Diego, Lester und
Milten ein paar Orks einige
Köpfe kürzer machst. In
diesem Level kannst Du
nicht sterben, obwohl die
Grünhäute in der Überzahl
sind. Sprich nun mit einem
deiner Freunde und das
Abenteuer beginnt . . .
Systemanforderungen: Min.: 2GHz, 1 Gigabyte RAM, 128-MegabyteGrafikkarte, 4 Gigabyte feien Speicher, Windows 2000/XP
Meine Empfehlung: 4GHz (optimal: vergleichbarer Zweikern-Prozessor),
2 Gbyte RAM, Geforce 7950GTX/Radeon X 1950 TX oder etwas
Vergleichbares.
Fazit: Das Spiel macht großen Spaß und mit einem High-End-Computer
kannst Du schöne Grafiken auf einer riesigen Landschaft genießen. Leider
sind ziemlich viele Bugs (Probleme) dabei, für die der Hersteller aber Patches
im Internet zur Verfügung stellt. Im Großen und Ganzen ist das Spiel seine
45,- € wert. Da sollte auch der geizgeile Saturn-Kunde die Spendierhosen
runterlassen.
Vevgen Gugel, 8c
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Distelblatt
- Die PlayStation 3 -
Teurer, aber großer Spielspaß
Die PlayStation 3 wird von vielen erwartet und das Distelblatt berichtet euch
darüber, bevor diese am 31.3.2007 in Deutschland herauskommt!
Der Hersteller ist Sony. Sie wurde zum ersten Mal auf der E3, einer großen
Spielmesse in Los Angeles, vorgestellt und kam in Japan am 11.11. 2006
und in Nordamerika am 17.11.2006 raus.
Es wird voraussichtlich zwei Versionen geben: Eine mit 60 GB Festplatte und
eine mit 20 GB Festplatte. Die 60 GB Version besitzt eine HDMI Schnittstelle,
ist aber dafür auch teurer! Stolze 599 Euro wird diese Version wahrscheinlich
kosten! Also fangt schon mal an zu sparen, wenn ihr euch die PlayStation 3
kaufen wollt! Die teure Version wird von außen schwarz, und die Schrift wird
silber sein.
Die zweite und billigere Version hat einen HDMI Ausgang, aber leider kein
WLAN. Die Billigversion erkennt man dadurch, dass sie silber ist und die
Schrift matt schwarz ist. Aber jetzt kommt das, was viele von euch ärgern
wird, die sich die billigere Version kaufen möchten! Es ist nämlich fraglich, ob
diese preiswertere PlayStation überhaupt in Europa rauskommt!!!
Noch ein paar Fakten über die Playstation: Die PS 3 ist zu allen Playstation1und 2 Spielen natürlich kompatibel und sogar online spielbar. Man kann sie
auch als PC- Ersatz benutzen! Außerdem kann man die Playstation auch mit
einer besseren Festplatte ausstatten. Für die PS 3 sind sogar schon 120
Spiele in Arbeit, darunter Final Fantasy XIII, Sing Star, Eye Toy, Tekken 6,
Medal of Hornor: Airbomb, Die Simpsons, Der Herr der Ringe, Der weiße Rat
und Resident Evil 5!
Also viel Spaß beim Spielen!
Tobias Wagner☺
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Distelblatt
- Stuff-Check -
Das Schüler-Hausaufgabenheft „Häfft“
Stuff:
Herausgeber:
Preis:
Hausaufgabenheft
Häfftverlag
2,95€
Auf den ersten Blick: Das Häfft macht zunächst einen attraktiven Eindruck. Das Coverbild verleitet zum Reinschauen.
Der Karton ist stabiler als bei den üblichen Hausaufgabenheften.
Design:
Innen vermitteln helle Farben einen freundlichen
Eindruck. Witzige Zeichnungen unterstützen
dies.
Funktionalität:
Leider fehlt hin und wieder der ausreichende
Platz für Notizen oder in der Hausaufgabenzeile.
Dafür ist das Datum bereits eingetragen und die
vielen Extras machen einen positiven Eindruck.
Beispielsweise kann man die Kommaregeln
nachlesen und auch in anderen Fächern gibt es
kleine Spicker. Weitere Extras: Schülerkalender,
Notenübersicht, Lerntipps usw...
Fun:
Für Fun und Abwechslung sorgen die Sprüche
und Infos zu jedem Tag. Mit kleinen Spielchen
wie Käsekästchen und Schiffe versenken kann
man sich den Schulalltag noch weiter versüßen.
Endergebnis:
Wer sich nicht zu schade für die 2,95€ ist, kann
sein Schuljahr auch sehr amüsant verbringen.
Das Beste dabei: das Ganze kann man auch in
Englisch kriegen!
Yasmin Mergen
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Distelblatt
- Schlussworte -
Witze
Treffen sich zwei Schweizer Patienten im Krankenhaus.
Fragt der eine: „Was haben sie denn angestellt???!!!“
Der andere: „Ich bin Motorrad gefahren und da kam auf einmal ein kleiner
Baum. Da bin ich drumherum gefahren. Dann kam ein mittlerer Baum, da bin
ich auch drumherum gefahren. Dann kam ein großer Baum, da bin ich gegen
gefahren.
Und was haben Sie gemacht?“
„Ich war auf Bärenjagd... Da kam einmal eine kleine Bärenhöhle. Ich rief:
Bächeli, Bächeli, komm heraus!!!!! Da kam das Minibächeli, doch es war mir
noch zu klein.
Dann kam ich zu einer mittelgroßen Höhle und rief: Bächeli, Bächeli, komm
heraus!!!!! Doch auch deren Bär war mir noch zu klein.
Deshalb ging ich zu einer großen Höhle, ich rief: Bächeli, Bächeli, ...!!!!! Dann
hat mich ein Zug erfasst...“
Was ist ein dicker Vegetarier? Eine Biotonne!
Polizist: „In Ihrem Zustand lautet die Devise: Hände weg vom Steuer!“
„Was denn??? Wenn ich betrunken bin, soll ich noch freihändig fahren?!“
Eine Mutter mit einem Kinderwagen trifft auf ihrem Spaziergang eine andere
Mutter, ebenfalls mit Kinderwagen.
Sagt die eine zur anderen: „Mein Baby hat heute sein erstes Wort gesagt.“
„Toll,“ piepst es aus dem anderen Kinderwagen, „was hat es denn gesagt?“
Wie nennt man eine Blondine, die mit Schokolade überzogen wurde?
Die wahrscheinlich dümmste Praline der Welt.
Warum kann ein Nikolaus keine Kinder zeugen?
Weil er nur Mandarinen und Äpfel im Sack trägt.
Warum stellt ne Blondine ihren Computer auf den Boden?
Damit er nicht abstürzen kann.
An der Tür eines Konzertsaales hängt ein Schild: 2Hunde müssen draußen
bleiben!“ Nach dem Konzert konnte man folgende handschriftliche Ergänzung
lesen: „Der Tierschutzverein!“
Klasse 7a
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