de 20/2005 2. Oktober-Heft

Transcrição

de 20/2005 2. Oktober-Heft
www.de-online.info
Der Elektro- und Gebäudetechniker
20/2005
GEBÄUDETECHNIK
Lösungen für das
barrierefreie Wohnen
ELEKTROINSTALLATION
Auswahl von RCD:
Typ A oder B?
INFORMATIONSTECHNIK
IFA 2005: Multimedia
und ITK wachsen
weiter zusammen
D 4785 PVSt, DPAG · Entgelt bezahlt · Postfach 10 28 69 · 69018 Heidelberg
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Lichtschranken mit
Lichtleiter-Technik
BETRIEBSFÜHRUNG
Unternehmensziel
Schuldenabbau
»10 Jahre String-Wechselrichter für PV-Anlagen«
ORGAN DES
ZVEH
Editorial
Alte Tugenden sind
immer modern
V
iel zu viele beklagen sich über die
schlechte Wirtschaftslage. Schuld
seien die Globalisierung, die hohen Lohnnebenkosten, die Konsumverweigerung hier zu Lande und die fehlenden Aufträge. Ach ja, und die Politik
und das Steuerrecht – die ganze Palette
eben.
Es ist noch nicht allzu lange her, da
sagte Bundespräsident Horst Köhler,
dass wir mehr deutsche Produkte kaufen
sollen. Ein mutiger Satz, finde ich, den
man noch vor ein paar Jahren hätte so
nicht sagen dürfen. Die Nachricht höre
ich wohl, doch allein der Glaube fehlt.
Oder kennen Sie ein hier zu Lande gefertigtes Handy? Na bitte.
Doch irgendwie gebe ich die Hoffnung nicht auf, noch nicht. Ich, Optimist durch und durch, mache also – wie
übrigens fast jedes Jahr – Urlaub in
Deutschland. Wetter hin oder her. Das
Geld muss unter die Leute, und es muss
hier bleiben, sonst wird es nie etwas –
davon bin ich felsenfest überzeugt.
Köhler hat Recht.
Mir kommt ja eine ganze Menge zu
Ohren, und das ist auch gut so. Manches
lässt mich allerdings schon arg zweifeln.
Als ich der Inhaberin eines großen
Hotels an der Ostseeküste erzähle, wo
ich mein Brot verdiene, beklagt sie sich,
dass der »Elektriker«, bei dem sie seit
Jahr und Tag alles machen lässt, noch
niemals bei ihr zum Essen war. »Da
stimmt doch das Geben und Nehmen
nicht«, sagt sie, die ihn mit einem
großen Hotelkomplex beauftragt hat.
Ich kann ihre Wut gut verstehen. Später
schlage ich vor, beim nächsten Auftrag
einen anderen Elektrohandwerker zu berücksichtigen. Ihr Mann lehnt ab, man
wolle doch die heimischen Betriebe
de 20/2005
unterstützen. Das ehrt ihn, hilft ihm und
seiner Frau aber nicht weiter. Was wäre
denn dabei, wenn besagter Handwerker
dort mal zum Essen hingehen würde?
»Und ob das Essen schmeckt oder
nicht, ist in diesem Moment vollkommen nebensächlich«, sagt meine Freundin, selbst Gastwirtin, als ich ihr das
erzähle. Noch denke ich, das wäre ein
Einzelfall, doch meine Freundin bestärkt
die Aussagen der Kollegin. Was früher
ganz selbstverständlich war, nämlich
dass auch die Handwerker ihren Kunden regelmäßig etwas Gutes tun, scheint
heute nicht mehr gefragt zu sein. »Vor
allem die Jugend lässt das schleifen«,
sagt sie. »Entweder sie machen es aus
Trotz nicht oder sie erkennen nicht das
Potenzial, das dahinter steckt.«
Sie erzählt viel von dem menschlichen
Aspekt, vom persönlichen Kontakt und
von den emotionalen Beziehungen und
Bindungen, die eine große Chance fürs
Geschäft sind. »Wir haben unsere
Handwerker noch nie nach dem Preis
gefragt. Wir nehmen immer die gleichen.
Und der Malermeister kommt mit der
ganzen Familie zu Weihnachten zum
Essen, der kennt die alten Tugenden«,
berichtet sie und dass einer, der sich nur
selten bei ihr sehen lässt, sich nicht zu
wundern braucht, wenn die Aufträge
ausbleiben.
Sie weiß nicht, ob es so etwas wie
einen Knigge für Handwerker gibt,
würde ihn aber sehr begrüßen. Was
früher gut und richtig war – eine Selbstverständlichkeit und eine Ehrensache –
kann heute nicht so verkehrt sein, meine
auch ich.
Christiane Decker
Redakteurin
Die Kunden
wollen gepflegt
und gehegt sein.
Ein einfaches
»Ich wollte mich
mal erkundigen,
ob was anliegt«
hat noch nie
gereicht – erst
recht nicht heute.
3
de 20 / 2005
Inhalt
3
Alte Tugenden sind immer modern
Der Elektro- und Gebäudetechniker
80. JAHRGANG
Organ des Zentralverbandes der Deutschen
Elektro- und Informationstechnischen Handwerke ZVEH sowie der Landesinnungsverbände
Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg,
Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen/Bremen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Saarland,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen.
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6
6
7
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11
11
14
14
Mit »Elektrotreff« zur professionellen Homepage
Metallnotierungen
Legrand und BTicino sind jetzt ein Unternehmen
Übernahme der Moeller-Firmengruppe abgeschlossen
Umsatzrekord im Bereich Zentralwechselrichter
»Volks-Bus«-Aktion mit Sonderkonditionen
Risikohinweis für Anti-Panik-Mehrfachverriegelungen
25 Jahre Ankaro
Sagem bezieht neue Räumlichkeiten
Dienst für das Handwerk: Der Vertrauenskreis Elektro
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Stilllegung einer elektrischen Anlage durch Elektrofachkraft
Prüfung von ME-Geräten
Konzessionsfragen bei kommunalem Angestelltenverhältnis
Außensteckdose unter Wasserhahn
Thermische Wirkungen von Störlichtbögen beim Bearbeiten
unter Spannung
Konzessionen bei VNBs
Zugluft durch Hohlraumdosen
Sind Brandmelder neuerdings Pflicht?
Berichtigung
Verantwortliche Elektrofachkraft
Kompetenzen eines VBNs – Qualifikation der Elektrofachkraft
für RWA und Brandmeldeanlagen – Zusatzanfrage (2)
32
Alten- und behindertengerechtes
Wohnen – ein Markt mit großem Potenzial. Wir beschreiben die Inhalte
der dazu neu herausgegebenen Richtlinie VDI 6008:2005-08.
20
21
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22
23
24
58
Auf jedem dritten landwirtschaftlichen Hof gibt es schwer wiegende
Mängel mit erhöhter Brand- oder Unfallgefahr. Wiederholungsprüfungen
sind hier nicht lästige Pflicht, sondern sinnvolle Vorsorge.
26
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Neuheiten von der Messe Elektrotechnik (2)
Multimeter oder Spannungsprüfer?
Wann nimmt man welches Gerät?
32
Barrierefreie und behindertengerechte Lebensräume
Anforderungen an die Elektro- und Fördertechnik
Die neue Internetadresse des OnlineAuftrittes von »de« lautet ab sofort:
www.de-online.info
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String-Technik in der Photovoltaik
Stand der Entwicklung und Ausblick
ANZEIGE TITELSEITE
Titelbild: SMA
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de 20/2005
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Elektrische Sicherheit in landwirtschaftlichen Betrieben
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EMV-taugliche Elektroinstallation
Netzsysteme und Schutzmaßnahmen
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Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
Typ A oder B
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Schutz privater Sat- und Antennenanlagen
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Fahrzeug-Trenntransformator ohne Einschaltstromspitze
60
Service und Wartung von Windenergieanlagen ...
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IFA 2005 im Zeichen der Konvergenz
CE- sowie IT- und TK-Anwendungen verschmelzen
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Wann kommt das Hochzeilen-Fernsehen
Private und Öffentlich-Rechtliche verhalten sich abwartend
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Blick durchs geschlossene Edelstahlgehäuse
Ein Trend für robuste Näherungsschalter
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Vielseitiger als vermutet
Warum stehen Lichleiter-Lichtschranken im Schatten
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Sägeblätter schneller schleifen
Anwendung für Multifunktionsdisplay
82
Die Crux mit zahlungsunfähigen Kunden
Alles rechtens? Folge 55
83
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Aktuelle Dokumentation dank CAD
Schuldenabbau als Unternehmensziel
Zukunftssicher mit positivem Eigenkapital
Alles rechtens? Folge 52
90
94
100
101
102
Regeln der Technik
Neue Produkte
Fachliteratur
Termine
Vorschau
iG
GELERNT IST GELERNT
Die Aus- und Weiterbildung gibt es ab Seite 103
de 20/2005
G
5
Aktuell
Mit »Elektrotreff« zur
professionellen Homepage
Metallnotierungen
Datum
Kupfer
323,45 - 330,78
29.08.2005
323,52 - 330,86
30.08.2005
331,14 - 338,54
31.08.2005
331,36 - 338,76
01.09.2005
319,53 - 326,81
02.09.2005
324,81 - 332,00
05.09.2005
320,27 - 327,46
06.09.2005
322,83 - 330,07
07.09.2005
319,15 - 326,39
08.09.2005
318,44 - 325,71
09.09.2005
310,87 - 318,15
12.09.2005
317,03 - 324,37
13.09.2005
318,33 - 325,68
14.09.2005
316,71 - 324,06
15.09.2005
314,31 - 321,69
16.09.2005
314,19 - 321,55
19.09.2005
313,02 - 320,45
20.09.2005
326,69 - 334,10
21.09.2005
326,71 - 334,10
Blei in Kabeln 94.29 - 93,46
KURZ NOTIERT
RoHS-Richtlinie
vorfristig erfüIlt
Erst am 1. Januar 2006 wird sie
in vollem Umfang wirksam –
doch bereits jetzt erfüllt die
E-M-C Direct GmbH & Co. KG
mit den von ihr vertriebenen Standard-Elektroinstallationsartikeln alle Anforderungen der RoHS-Richtlinie. Die
Richtlinie zur Beschränkung
der Verwendung bestimmter
gefährlicher Stoffe in elektronischen und elektrotechnischen Geräten beinhaltet einige wesentliche Stoffverbote. Dies betrifft insbesondere
die Reduktion der Verwendung von Blei, Cadmium,
Chrom VI, Quecksilber und
bromierter Flammschutzmittel. Die Richtlinie soll die
Menge toxischer Stoffe und
die davon ausgehenden Gefahren reduzieren. Bei E-M-C
Direct hatte sie Auswirkungen
auf die Produktgruppen Kabelbinder und Schrumpfschläuche mit selbstverlöschender
Wirkung und auf Kabelverschraubungen sowie die Kennzeichnungssysteme für den
Schaltanlagenbau.
www.e-m-c-direct.de
6
Seit Anfang des Jahres bietet
die Deha Elektrohandelsgesellschaft ihren »Elektrotreff«
an. Mit diesem Marketinginstrument können Handwerker, Fachhändler und Installa-
tionsbetriebe aus
der Elektrobranche ihren eigenen,
professionellen
Internetauftritt
gestalten. Etwa
2500 Webvisitenkarten und 350
Homepages wurden bereits von
der Deha für das
Handwerk gestaltet.
Alle bisher realisierten
Internetseiten verzeichnen zusammen einen Zugriff von
durchschnittlich 500 000 Hits
pro Monat, in Spitzenzeiten
sind es bis zu 45 000 Hits an
einem Tag.
Über die Möglichkeiten
und Chancen von »Elektrotreff« informieren können
sich Fachhändler und Elektromeister bei den Fachberatern
der einzelnen Deha-Unternehmen
Alexander
Bürkle
GmbH & Co. KG, Adalbert
Zajadacz GmbH, Emil Löffelhardt GmbH & Co. KG,
Hardy Schmitz GmbH &
Co. KG und Oskar Böttcher
GmbH & Co. KG oder direkt unter
www.elektrotreff.de
Legrand und BTicino sind jetzt ein Unternehmen
Die Soester Unternehmen
Legrand GmbH und Seko
BTicino GmbH haben sich
zum 1. September 2005 zusammengeschlossen. Die Legrand-BTicino GmbH unter
der Geschäftsleitung von Harald Scheufler bündelt damit
ihre Produkt- und Vertriebskompetenz im Elektrofach-
vertrieb. Die Fusion der bislang eigenständigen Gesellschaften war bereits seit längerem geplant. Die Aktivitäten von Legrand-BTicino
konzentrieren sich im Wesentlichen auf den Wohnungsneubau und den Renovierungsmarkt. Die Marke
Legrand steht hier für Schal-
terprogramme sowie Verteilereinbaugeräte und Zeitschalttechnik. Von BTicino
kommt die Türkommunikationstechnik, die sich besonders durch ihre innovative
Zwei-Draht-Technologie auszeichnet.
www.legrand.de
www.bticino.de
Auf’s Dach gestiegen
Im Rahmen einer stimmungsvollen Feier hat die Wagner &
Co Solartechnik GmbH eine
250-kW-Solarstromanlage auf
dem Dach ihres Produktionsund Logistikzentrums in
Kirchhain eingeweiht. Zahlreiche Gäste aus Politik und
Wirtschaft sowie Mitarbeiter
und Partner des Unternehmens nahmen an der Einweihungsfeier teil und sorgten mit
ihren Beiträgen für einen interessanten und anregenden Tag.
Für die Solaranlage wurde auf
dem sanierungsbedürftigen
Flachdach des Firmengebäudes ein optimal nach Süden
ausgerichteter Dachstuhl gebaut. Auf circa 2000m2 wurden 1330 Solarmodule vom
Typ »BP 7175 S« installiert.
Die Module von BP Solar arbeiten mit der »Real-Power«-
Quelle: Wagner & Co
26.08.2005
Quelle: Deha
(DEL-Notierungen)
Technolgie für hohe Erträge.
»Rechnerisch können wir jetzt
etwa 70 Haushalte oder unser
gesamtes Unternehmen an den
Standorten Cölbe und Kirchhain mit Strom versorgen –
sauber und ökologisch«, so re-
sümiert Projektleiter Karsten
Tent. Der Ertrag der 250-kWSolarstromanlage wird in das
öffentliche Netz eingespeist
und entsprechend dem Energieeinspeisegesetz vergütet.
www.wagner-solartechnik.de
de 20/2005
Aktuell
Steuerungsplattform eröffnet
neue Anwendungsbereiche
Eine neue Technologie für
Netzwerke in der Steuerungs- und Regelungstechnik stellt die Echelon Corporation mit der »Pyxos«Plattform vor. Die Technik
kann in Bürogeräten, in der
Gebäudeautomation, in Verkaufsautomaten, aber auch
in Industriemaschinen installiert werden. Sie basiert
auf so kleinen, preiswerten
und einfach anzuwendenden
Komponenten, dass sie sogar in Werkstoffe und Geräte integriert werden kann,
die ursprünglich gar nicht für
Vernetzung vorgesehen waren. Denkbar sind Applikationen in Teppichböden, Büromöbeln oder Bekleidung.
Bei der »Pyxos«-Plattform
konfigurieren sich die Geräte automatisch, um funktionsfähige Netzwerke zu
bilden. Damit ist diese Technologie auch für die Anwendung durch technische Laien
geeignet. Darüber hinaus
kann die Plattform unproblematisch in LonworksNetzwerke integriert werden, da sie mit diesen voll
kompatibel ist.
»Wir glauben, dass die
Kombination von Lonworks
und »Pyxos« rund 10 Mrd.
Geräte umfassen wird, versteckt in Anlagen, Möbeln,
Kraftfahrzeugen und anderen Anwendungen«, erklärt
M. Kenneth Oshman, Chairman und CEO von Echelon.
www.echelon.com
Weiterbildungsangebot für
Unternehmensnachfolger/-innen
Zukünftige Unternehmer/innen im Bereich der Elektro- und Informationstechnik
stehen vor großen Herausforderungen, wenn sie ein erfolgreiches Unternehmen übernehmen und führen wollen.
Hierfür ist eine grundlegende,
praxisnahe, fundierte und
breit gefächerte Ausbildung
unverzichtbar.
Speziell für künftige Unternehmer bietet das bfe-Oldenburg eine Fortbildung zum /r
»Fachplaner / in für Elektround Informationstechnik« an.
Die Teilnehmer erwerben
während der zweijährigen
Weiterbildung drei anerkannte Abschlüsse: Meister /in, Betriebswirt/in (HWK) und
Fachplaner/in für Elektround Informationstechnik.
Nach dem ersten Jahr
legen die Teilnehmer ihre
Meisterprüfung ab.
Nahtlos folgt dann eine
fünfmonatige
Ausbildung
zum/r Betriebswirt/in (HWK).
Hier vermitteln die Ausbilder
aktuelles betriebswirtschaftlide 20/2005
ches Fachwissen, das aufbauend zum Meisterwissen
eine Vertiefung der kaufmännischen Kernkompetenzen darstellt.
Anschließend folgt die
Ausbildung zum/r Fachplaner/in für Elektro- und Informationstechnik. Sie befasst
sich u. a. mit Automatisierungstechnik, Leistungselektronik, Mess- und Regelungstechnik,
Lichtwellenleitertechnik, Gebäudeautomation,
Kommunikations- und Informationstechnik, dem technischen Englisch und der Projektplanung und Dokumentation mit CAD-Software. Darüber hinaus werden Themen
wie Fachkalkulation, Angebots- und Auftragsabwicklung sowie die Nachkalkulation behandelt.
Am Ende des Lehrgangs
sind die Teilnehmer/innen in
der Lage, einen Handwerksbetrieb mit überdurchschnittlich hohen Anforderungen zu
führen.
www.bfe.de
Stadt am grünen Strom
Wo vor Jahren noch Müll gelagert wurde, wird jetzt sauberer Strom erzeugt. Auf
dem Gelände der Altdeponie
Neu Wulmstorf, im Süden
Hamburgs gelegen, ist die
bislang größte PhotovoltaikAnlage der Hansestadt entstanden. Die von der Stadtreinigung Hamburg gemeinsam mit dem Sharp-Partner
SunEnergy GmbH errichtete
Anlage erzeugt 500 kW Sonnenstromleistung. Das ent-
spricht
dem
jährlichen
Strombedarf von über 100
Haushalten. Auf einer Fläche
von 4 100 m2 kommen dabei
3 132 polykristalline 160-WSolarmodule von Sharp zum
Einsatz. Neben der Photovoltaikanlage erzeugen in
Neu Wulmstorf drei Windräder und ein DeponiegasBlockheizkraftwerk Strom
für Hamburg.
www.sharp-solar.de
www.sunenergy-gmbh.de
Übernahme der MoellerFirmengruppe abgeschlossen
Die unabhängige Fondsmanagementgesellschaft Doughty
Hanson & Co. hat den Erwerb
einer Mehrheitsbeteiligung an
der Moeller Firmengruppe vollzogen. Dazu hat das Unternehmen die Mehrheitsbeteiligung
zum Kaufpreis von 1,1 Mrd. €,
einschließlich Pensionsverbindlichkeiten und Finanzschulden,
von der Private-Equity-Gesellschaft Advent International erworben. Advent hält zukünftig
eine Minderheitsbeteiligung
von 15% an Moeller, die übrigen Anteile liegen beim Management des Unternehmens.
Claus Felder von Doughty
Hanson erklärte: »Wir freuen
uns, die Moeller Firmengruppe
nach der sehr erfolgreichen
Restrukturierung der letzten
zwei Jahre in unser Portfolio
übernommen zu haben. Wir
werden das Management dabei
unterstützen, die Kernkompetenzen und die Wettbewerbsfähigkeit von Moeller weiterzuentwickeln und die Erschließung von Wachstumspotenzialen in Osteuropa und Asien
voranzutreiben.«
Als erste konkrete Maßnahmen stehen die Eröffnung eines
neuen Logistikzentrums in
Tschechien, der Aufbau einer
Fertigungsstätte in Indien sowie
die Eröffnung einer Landesgesellschaft in Bulgarien unmittelbar bevor. Im ersten Quartal
des aktuellen Geschäftsjahres
(Mai bis Juli 2005) konnte die
Moeller-Firmengruppe die gute
Entwicklung des Vorjahres
fortsetzen. So ist, bezogen auf
das Kerngeschäft, ein Plus von
rund 10% beim Ergebnis
(EBITDA) zu verzeichnen.
www.moeller.net
www.doughtyhanson.com
7
Aktuell
Umsatzrekord im Bereich
Zentralwechselrichter
Unternehmenssport dient der
Fitness, baut Stress ab und fördert das Gemeinschaftsgefühl.
Betriebssport kann dazu beitragen, arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten.
Mit der neuen DVD »Unternehmen in Bewegung« wirbt
die Berufsgenossenschaft der
Feinmechanik und Elektrotechnik (BGFE) für sportliche
Betätigung. Sie informiert dar-
In den ersten drei Quartalen
des Geschäftsjahres 2005 hat
die SMA Technologie AG,
Hersteller systemtechnischer
Komponenten für Solarstromanlagen (Wechselrichter und
Anlagenüberwachung), erheblich mehr Zentralwechselrichter der Produktserie »Sunny
Central« in der Leistungsklasse ab 100kW verkauft, als dies
zu Jahresbeginn absehbar
war. Mit einem Zuwachs von
circa 75% ausgelieferter Geräteleistung liegt SMA damit
deutlich über dem Vorjahresniveau, obwohl schon das
Jahr 2004 für die gesamte
Branche außerordentlich erfolgreich verlaufen ist.
Ermöglicht wurde diese
Entwicklung durch mehrere
Bestellungen für Großprojekte. Allein im Juli wurden Zentralwechselrichter mit einer
über, wie Sport sicher und gesundheitsfördernd ausgeübt
und sinnvoll im Unternehmen
organisiert werden kann.
Für BGFE-Mitglieder kostet die DVD 10,00 €, für
Nichtmitglieder 25,00 € plus
3,50 € Versandkosten.
Bestellungen unter:
Tel.: (0221) 37 78-10 30
E-Mail: [email protected]
www.bgfe.de
Sichere Stromversorgung
im Tunnel
Ein Mega-Bauprojekt wird
derzeit mit der Bahnlinie
»Neue
Alpentransversale«
(NEAT) realisert. Allein auf
den fünf Baustellen des Gotthard-Basistunnels (57km) arbeiten zurzeit rund 1800 Personen aus zwölf Nationen.
Aufgrund dieser Dimensionen
bestehen an die Ausstattung
der Baustellen die hohen Sicherheitsanforderungen von
Arbeitsstätten.
Beim Bau der ersten NEAT-Bahnstrecke, die durch
den Lötschberg-Basistunnel
mit 33 km Länge führt,
kommt deshalb ein speziell
entwickeltes Sicherheitskabel
der Dätwyler Kabel+Systeme
zum Einsatz.
Das Spezialkabel »Pyrofil
flex« speist vor allem kleinere
Baumaschinen, Leuchten und
andere temporäre Verbraucher. Es ist nicht nur halogenfrei, sondern auch schwer entflammbar und raucharm.
Darüber hinaus weist es eine
geringe Brandfortleitung auf
und bietet im Brandfall Kurzschlussfestigkeit. Das Kabel
erlaubt sehr enge Biegeradien
und gewährleistet somit die
Flexibilität, die bei Bauarbeiten unabdingbar ist. Bislang
hat Dätwyler rund 50 km des
Sicherheitskabels ausgeliefert,
weitere etwa 50 km werden in
den kommenden Monaten
folgen.
www.daetwyler.net
Quelle: Alpentransit
Sport und Gesundheit
im Betrieb
Am 9. September 2005 ging auf
dem SMA-Firmengelände die größte gebäudeintegrierte Solarstromanlage im Land Hessen in Betrieb
Gesamtleistung von 5,5MW
ausgeliefert. Dabei steigt der
Anteil südeuropäischer, insbesondere spanischer, Investoren
deutlich an. SMA entwickelt
und fertigt Wechselrichtereinheiten, die auf die Einspeisebedingungen der einzelnen Länder zugeschnitten sind.
www.sma.de
VERANSTALTUNGEN, KONGRESSE
UND ROADSHOWS
Seminarreihe zu Industrial Ethernet
Unter dem Titel »Industrial
Ethernet: Ihr Weg in die offene
Automation« bietet die Weidmüller Akademie bis zum 10. November 2005 eine umfangreiche
Seminarreihe an. Alle Seminare
werden in Gruppen mit maximal
15 Teilnehmern in Detmold
durchgeführt. Auf Wunsch veranstaltet die Weidmüller Akademie die Seminare auch bei Interessenten vor Ort. Die Referenten
kommen aus dem »Center Verteilte Systeme« der Universität
Magdeburg.
Die Teilnahmegebühr pro Person beträgt 340,00€ (zzgl.
MwSt). Bei der Anmeldung zu
mehr als einem Seminar wird ein
Rabatt von 15% auf die Teilnahmegebühr gewährt.
Weitere Informationen und
Download der Anmeldeunterlagen: www.weidmueller.de
Quelle: Alpentransit
Internationale Patentrechttagung
Beim Bau der »Neuen Alpentransversale« speist ein spezielles
Pyrofil-Sicherheitskabel vor allem kleinere und temporäre Verbraucher.
8
Mit den wirtschaftlichen Seiten
des gewerblichen Rechtsschutzes
im In- und Ausland beschäftigt
sich am 15. November 2005 eine
Fachtagung im Haus der Technik
in Essen. Es bedarf langjähriger Erfahrung, um in Unternehmen
Schutzrechte effizient zu nutzen.
Die durch gewerblichen Rechtsschutz geschaffenen Monopole
sollen ablesbare Vorteile erbringen. Hierzu muss planmäßig ein
Schutzrechts-Management aufgebaut werden. Die Referenten
dieser Tagung zeigen praxisnah,
wie man dieses realisiert und welche unterschiedlichen Strategien
eingesetzt werden können. Dargestellt werden an Beispielen die
Probleme und Lösungen kleinerer, mittlerer und größerer Unternehmen. Die Tagung informiert
darüber, wann es sich lohnt, Verletzer anzugreifen und welche
Verhaltensweisen bei Verletzungen fremder Schutzrechte erfolgreich sind.
Informationen und Anmeldungen unter:
www.hdt-essen.de
de 20/2005
Aktuell
PERSONALIEN
Nach 46 Jahren für Fränkische in den Ruhestand
Fast 35 Jahre hat Theo Horn als
Vertriebsleiter für die Fränkischen Rohrwerke den Markt
für Elektroinstallationsrohre
mit geprägt. Nun hat er – nach
insgesamt 46 Berufsjahren –
sein Amt in jüngere Hände gelegt und seinen »Unruhestand«
angetreten. Theo Horn hat mit
seinem Engagement großen
Anteil am Erfolg des Unternehmens. Im Segment Technische
Wellrohre für Automotive,
Hausgeräte und Spezialanwendungen – heute ein eigenständiger Bereich des Königsberger
Rohrspezialisten – hat er beachtliche Aufbauarbeit geleistet. Die Nachfolge im Bereich
Elektrosysteme bei Fränkische
hat zum 1. August 2005 Bernd
Späth angetreten, der auf
Grund seiner bisherigen Tätigkeiten als Vertriebsleiter bei
namhaften Unternehmen der
Elektrobranche den Markt
kennt und das entsprechende
Know-how mitbringt.
www.fraenkische.de
Ulrich Mietschke ist Präsident der AG Kreishandwerkerschaften
Elektroinstallateurmeister Ulrich Mietschke wurde zum
Präsidenten der Arbeitsgemeinschaft Kreishandwerkerschaften in der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Er
tritt damit die Nachfolge des
vor einem Jahr verstorbenen
Hans Sievers an. Seit 2002 war
Mietschke bereits Vizepräsident der AG. Er ist seit 1987 in
der Standesorganisation des
Handwerks tätig. Damals wurde er zum Obermeister seiner
Innung gewählt. Heute ist er
Landesinnungsmeister des Verbandes der elektro- und informationstechnischen Handwerke Schleswig-Holsteins. Seit
1993 arbeitet Mietschke als
Kreishandwerksmeister der
Kreishandwerkerschaft Ostholstein/Plön. Seine wichtigste Aufgabe als Präsident der
AG Kreishandwerkerschaften
sieht er in der zukunftorientierten Positionierung der
Kreishandwerkerschaften, besonders mit Blick auf die wieder einmal aktuellen Diskussionen über eine Reform der
Handwerksorganisation.
10
»Volks-Bus«-Aktion mit Sonderkonditionen
Mit einem Preis von 19590€
für einen Transporter-Kasten
und 20900€ für einen Transporter-Kombi läuft derzeit eine
Sonderaktion von Volkswagen
Nutzfahrzeuge (VWN) und
Bild.T-Online. Bis 29.Oktober
2005 gibt es beide Modelle
kurzzeitig mit Preisvorteilen
von bis zu 5000€ und bis zu
5700€.
Die Aktion, die VWN und
Bild.T-Online mit dem Slogan
»Doppelspitze für den Aufschwung« bewerben, soll an
Wirtschaftswunderzeiten erinnern. Schon in den 50er Jahren
war der VW-Bus das Symbol
für den wirtschaftlichen Aufschwung und galt als der Lastesel eines Landes im Wiederaufbau. »Auch heute brauchen
wir Lastesel für den Aufschwung. Für Menschen mit
wirtschaftlichem Mut und begrenzten Mitteln haben wir die
diese Lösung konzipiert«,
sagt dazu Dr. Michael Kern,
Vertriebsvorstand bei VWN.
»Wir wollen mit der Aktion
‘Volks-Bus’ vor allem Handwerker, Kleinbetriebe und Vereine gewinnen.«
www.volksbus.de
Ausgezeichnete Kabelbox
In seiner Oktoberausgabe hat
das Fachmagazin »Digital
Fernsehen« den digitalen Kabelreceiver »Digit MF4-K«
mit der Bestnote »sehr gut«
getestet. Neben technischen
Werten standen beim Test die
intuitive Bedienung und die
starken Zusatzfeatures des Digitalreceivers aus dem Hause
TechniSat im Blickpunkt. So
hob das Magazin vor allem
den Installationsassistenten
»Autoinstall« zur kinderleichten Ersteinrichtung, den automatischen Programmsuchlauf
und das automatische Firmware-Update via Kabelnetz
hervor. Als bemerkenswert
unterstrich die Testredaktion,
dass beim integrierten elektronischen Programmführer
»SiehFern Info« auch für solche Programme Informatio-
nen vorliegen, die von sich aus
keine Hinweise zu ihren Sendungen einspeisen.
Standardmäßig bietet der
»Digit MF4-K« das Entschlüsselungssystem Conax mit einem Kartenleser und ist dadurch für den Empfang der
Pay-TV-Pakete »visAvision«
und »KabelKiosk« geeignet.
Zusätzlich steht ein CommonInterface zur Aufnahme eines
CI-Moduls zum Entschlüsseln
anderer Pay-TV-Angebote zur
Verfügung. Der Receiver ist in
der Variante »Digit MF4-S«
auch für den digitalen Satellitenempfang erhältlich.
www.technisat.de
Neue Arbeitsplätze in Schleswig
Bei der 1998 gegründeten
und auf die Fertigung von
elektronischen Leistungsmodulen spezialisierten Danfoss
Silicon Power stehen die Zeichen auf Wachstum. So will
das Unternehmen am Standort St. Jürgen in Schleswig 53
neue Arbeitsplätze schaffen.
Insgesamt wird Danfoss
in den kommenden drei Jahren 8,8Mio. € in den Standort investieren, um die notwendigen Erweiterungen entsprechend der steigenden
Dietrich Austermann, Wirtschaftsminister von SchleswigHolstein (links), übergibt Claus
A. Petersen die Fördermittel
des Landes zum weiteren
Ausbau der Fertigung in
Schleswig
Nachfrage
durchzuführen.
Das Land Schleswig-Holstein
fördert dieses Investitionsprojekt mit 1,58 Mio. €.
Den Zuwendungsbescheid
des Landes erhielt das Unternehmen während eines Besuchs durch den Wirtschaftsminister von Schleswig-Holstein, Dietrich Austermann.
Bereits heute arbeiten
mehr als 70 Mitarbeiter in
der Fabrik in Schleswig.
http://siliconpower.
danfoss.com
de 20/2005
Aktuell
Risikohinweis für Anti-PanikMehrfachverriegelungen
Bild: Winkhaus Gruppe
Im Rahmen kontinuierlicher
Marktbeaobachtung haben
Winkhaus Sicherheitssysteme,
Münster, und Winkhaus STV,
Meiningen, festgestellt, dass
sich Notausgangs- oder Paniktüren, die mit Anti-PanikMehrfachverriegelungen und
Anti-Panik-Mehrfachverriegelungen von Winkhaus erkennt
man an einer Kennzeichnung
auf dem Stulp. Diese Kennzeichnung lautet: CE EN 1125
37601321A oder CE EN 179
37601341A. Winkhaus Profilzylinder erkennt man an dem
Firmenlogo, das auf der Frontseite eingestanzt ist. Sollte
sich auf dem Profilzylinder
kein Firmenlogo befinden,
müssen Mitarbeiter der Winkhaus-Hotline klären, welcher
Profilzylinder eingesetzt wird
Winkhaus-Profilzylindern mit
Freilauffunktion ausgestattet
sind, in Einzelfällen nicht öffnen lassen. Auch wenn Profilzylinder mit Freilauffunktion
von anderen Herstellern in
Anti-Panik-Mehrfachverriegelungen von Winkhaus eingesetzt werden, kann es
in Einzelfällen zur Blockade kommen.
Das geschilderte
Problem tritt nur dann
auf, wenn der Schlüssel beim Verschließen
der Notausgangs- oder
Paniktür vor einer
vollständigen Durchführung des Schließvorgangs
(Durchschließen) abgezogen
wurde. Die Blockade
der Tür kann verhindert werden, wenn
die Schließbewegung
mit dem Schlüssel
vollständig bis zum
Anschlag ausgeführt wird.
Für den Kundendialog zu
diesem Thema wurden eine
kostenfreie Hotline (montags
bis freitags 8.00 bis 19.00
Uhr), eine E-Mail-Adresse
und eine Internetseite eingerichtet:
Hotline: (08 00)1 18 21 22
E-Mail:
[email protected]
Internet:
www.winkhaus.de/
risikohinweis
25 Jahre Ankaro
Das Ziel, ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis in Verbindung
mit solider Qualität anzubieten, und der Anspruch, als flexibler Mittelständler unkonventionell und schnell auf
Markttendenzen zu reagieren –
diese zwei Faktoren dominieren die Firmenphilosophie des
Unternehmens Ankaro Otto
Wolf und sind die Basis des 25jährigen erfolgreichen Bestehens des Unternehmens.
Im März 1980 wurde die
Firma Ankaro Otto Wolf mit
Sitz in Dortmund gegründet
und 1987 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Ausgehend von den im Gründungsjahr vorrangig vertriebenen Produkten (Antennen, Kabeln und Rotoren), entschied
man sich 1981 für den Aufbau
einer eigenen Entwicklung und
Produktion.
Investitionen in die Herstellung, starkes Engagement in
der Produktentwicklung sowie
die Einführung moderner Lager- und Fertigungstechniken
führten zur Errichtung eines
neuen Firmenkomplexes in Lünen, der 1990 bezogen wurde.
Heute umfasst das Liefer- und
Fertigungsprogramm:
• Satelliten-Verteiltechnik,
• Empfangsantennen für TV
und Rundfunk,
• Breitbandkommunikationstechnik und
• Zubehör für die Antennenanlagen-Installation.
Neu- und Weiterentwicklungen werden von der Entwicklungsabteilung über CAD-System konzipiert und bis zum
Serienprodukt kontinuierlich
betreut. Die moderne Fertigung, z.B. mit Platinen-Bestückungsanlagen in der neusten
Siemens »Siplace«-Generation,
gewährleistet eine effiziente
Produktion mit anschließender
Qualitätsprüfung. Das gut ausgebaute Vertriebsnetz ermöglicht eine kontinuierliche Betreuung der Großhandelskunden aus dem Rundfunk-, Fernseh- und Elektromarkt sowie
dem Elektroinstallationshandwerk. Ankaro setzt gezielt auf
den Ausbau internationaler
Märkte in Europa, im Mittleren und Fernen Osten, Nordafrika und Südostasien.
www.ankaro.de
Das Ankaro-Werk in Lünen
AMA-Fachverband mit neuen Leistungsverzeichnissen
Nahezu seit seiner Gründung
gibt der AMA-Fachverband
für Sensorik e.V. unter der
Überschrift »Wer bietet welche Produkte oder Dienstleistungen an« ein Leistungsverzeichnis seiner Mitglieder heraus. In diesem Jahr erschien
die Publikation zum 22. Mal
in gedruckten Form, aber zusätzlich auch im Internet.
Da man zur Beurteilung
von Dienstleistungsangeboten
de 20/2005
mehr als nur Nomenklaturstichworte braucht, wird das
Leistungsverzeichnis seit fast
zehn Jahren von zwei speziellen Druckschriften flankiert,
die sich auf den Know-howTransfer bzw. auf die Auftragsfertigung beziehen. Auch
diese Publikationen hat der
AMA-Fachverband neu aufgelegt.
Das Verzeichnis »Knowhow Transfer für Mikrotech-
nologien in Sensorik und
Messsystemen« erschien in
seiner 5. Auflage. Auf jeweils
zwei Seiten beschreiben hier
34 Institute und Firmen ihre
Kernkompetenzen und bieten
sich als Partner für den Wissenstransfer an.
Zum vierten Mal erschien
das Verzeichnis »Auftragsfertigung für Mikrotechnologien
in Sensorik und Messsystemen«. In dieser Broschüre be-
schreiben auf jeweils zwei Seiten 16 Firmen und Institute
ihre Fertigungskompetenz und
bieten sich als Partner für die
Serienproduktion an.
Beide Verzeichnisse können kostenlos bei der AMAGeschäftsstelle angefordert
werden. Sie können aber auch
als inhaltlich identische PDFDateien von der AMA-Website herunter geladen werden:
www.ama-sensorik.de
11
Aktuell
Niederlassung in München
eröffnet
Qualifizierungsoffensive
für Tore und Rollladen
Die Plüth Regelsysteme GmbH
aus Rheine hat eine neue
Niederlassung für die Region Bayern eröffnet. Die Eröffnung des Standortes in
München ist Folge des starken Wachstums des Unternehmens. Niederlassungsleiter ist Joachim EllwangerSchmitt, der mit seiner über
20-jährigen Branchenerfahrung und einem kompetenten
Team den Vertriebs- und Systempartnern, aber auch Fachplanern und Bauherren zur
Verfügung steht.
www.plueth-regelsysteme.de
Sachverstand und kundengerechte Kommunikation sind
im Handwerksbetrieb unverzichtbare Fähgkeiten. Bei ihrer
Aneignung und ihrem Training will Roma seine Fachpartner mit einem Seminarprogramm unterstützen. Von
Oktober bis Januar bietet der
Rollladen- und Torehersteller
an mehr als fünfzig Tagen umfangreiche Schulungen sowohl
im Bereich Technik als auch in
der Beratung und Unternehmensführung. Die Lehrgänge
finden am Firmen-Hauptsitz
in Burgau oder am Standort
Joachim Ellwanger-Schmitt
leitet die Münchener Niederlassung
Sagem bezieht neue
Räumlichkeiten
Nachdem Sagem im Mai dieses Jahres Teil der SafranUnternehmensgruppe wurde,
stehen auch bei Sagem Communication Germany die Zeichen auf Veränderung: der
TK-Hersteller bezieht neue
Räumlichkeiten in der Eschborner Mergenthalerallee.
Der Anschluss von Sagem
hat der französischen SafranUnternehmensgruppe ein brei-
tes Spektrum an neuen Produktlösungen und Dienstleistungen eröffnet.
Ihr Gesamtumsatz belief
sich im ersten Quartal 2005
auf rund 2,5 Mrd. €. Die
Unternehmensgruppe hat ihren Hauptsitz in Paris und
beschäftigt insgesamt über
55 000 Mitarbeiter.
www.sagem.com
www.safran-group.com
Rostock statt. Die Seminare
sind frei kombinierbar, die
Teilnehmerzahl ist jedoch beschränkt. Detaillierte Informationen gibt Roma unter:
Tel.: (08222) 40 00-3 64,
[email protected]
www.roma.de
Elektro Stoll Schweiz GmbH
gegründet
Bereits seit 1959 besteht das
Stammhaus der Elektro Stoll
GmbH in Martinszell. 1998
erfolgte die Eingliederung der
Frey Ingenieurgesellschaft. Im
August 2005 wurde nun die
Firma Elektro Stoll Schweiz
GmbH neu gegründet, die ihren Sitz in Dinhard /Winterthur hat. Das Leistungsspektrum der Elektro Stoll
GmbH, der Frey Ingenieurge-
sellschaft mbH sowie jetzt
auch der Elektro Stoll
Schweiz GmbH umfasst die
vier Geschäftsbereiche Anlagenbau, Automatisierungssteuerungen, Elektrotechnik
und Energietechnik. Für den
letztgenannten Geschäftsbereich vertreibt die Unternehmensgruppe das Schaltanlagensystem »Okken«.
www.elektro-stoll.de
Dienst für das Handwerk: Der Vertrauenskreis Elektro
Seit 1981 arbeitet der Vertrauenskreis Elektro (VKE)
als Plattform für den Dialog
zwischen Hersteller, Handel
und Handwerk. Über 2 300
Elektro-Fachbetriebe
sind
Mitglied in der Kooperation
und erwirtschaften einen
Außenumsatz von mehr als
2,5 Mrd. €. Ebenfalls Partner
sind bedeutende ElektroFachgroßhandlungen mit einem Niederlassungsnetz aus
130 Filialen. Und um den
Kreis zu schließen, arbeiten
etwa 60 namhafte Markenhersteller mit. Letztlich die
entscheidende Rolle im Marketing-Transfer spielen die
Elektro-Fachbetriebe, sind sie
14
es doch, die die Brücke zum
Endkonsumenten schlagen.
Und genau hier sieht der
VKE seine Aufgabe. Mit seinem Service- und Dienstleistungsangebot will der Verbund seine Mitglieder vor Ort
stärken, deren Absatz fördern
und dem Wettbewerb den oftmals entscheidenden Zentimeter voraus sein. Michael
Draber, Geschäftsführer des
VKE, bringt es auf den Punkt:
»Wir verstehen uns als
Dienstleister für unsere Mitglieder. Der VKE will – im
wahrsten Sinne des Wortes –
seinen Mitgliedern gute Dienste erweisen. Dafür lassen wir
uns eine Menge einfallen.«
Doch wie sieht er nun aus,
der Dienst, den der VKE seinen Mitgliedern erweist? In
Zeiten, in denen es jedes erdenkliche Warenangebot im
Überfluss gibt und der Preiskampf gegen Billiganbieter
nicht zu gewinnen ist, können
nur Alleinstellungsmerkmale
Wettbewerbsvorteile sichern.
Neben Qualität, guter Beratung, innovativen Ideen und
Dienstleistungskonzepten
kann auch Wissen Vorsprung
bedeuten. Deshalb bietet der
VKE seinen Mitgliedern ein
umfangreiches, speziell auf ihre Belange und ihre Situation
zugeschnittenes Aus- und
Weiterbildungsprogramm an.
Wettbewerbsvorteile können auch dann entstehen,
wenn es gelingt, voraus zu
denken und zukünftige Entwicklungen so frühzeitig zu
erkennen, dass im richtigen
Augenblick das richtige Angebot für eine neue Nachfrage
vorhanden ist. So leistet der
VKE seinen Mitgliedern gute
Dienste bei der Vermarktung
von speziellen Themen wie
z. B. »Altersgerechte Installationen für die Generation
50+« und hilft mit Werbeflyern, Internetpräsenz, Kundenanschreiben oder Schulungen bei der Erschließung neuer Aufträge und Zielgruppen.
www.vke-elektro.de
de 20/2005
Praxisprobleme
Stilllegung einer elektrischen Anlage
durch Elektrofachkraft?
AVBEltV
FRAGESTELLUNG
Wir haben im April 2002 einen Schaltschrank für die Automatisierung einer
Abluftreinigungsanlage gebaut, die Software erstellt und in Betrieb genommen.
Die Anlage dient zur Abluftreinigung
der Behälterabluft in einem Klärwerk.
Der Schaltschrank wurde in unmittelbarer Nähe der Anlage aufgestellt, da kein
Schaltraum zur Verfügung stand. Den
Standort des Schaltschranks legte der
Kunde fest.
Seit Mai 2003 fallen öfter Baugruppen aus. Bei den ersten Baugruppen
handelte es sich um SPS-Komponenten,
kürzlich musste der Hauptschalter (Leistungsschalter 400 A) getauscht werden.
Die Baugruppen wurden zu den Herstellern eingeschickt. Dabei stellte dieser
fest, dass die Bauteile durch »Schwefelfraß« zerstört wurden. Abgesehen von
den enormen Kosten, die durch die Ausfälle der Bauteile und den damit bedingten »Produktionsausfällen« entstehen,
sehen wir mittlerweile eine akute Gefährdung von Mensch und Maschine.
Laut Reparaturbericht des Hauptschalterherstellers kann durch den entstandenen Belag auf den Kontakten der Schal-
ter zu heiß werden, was letztlich zum
Brand führen kann. Unserer Meinung
nach muss die Anlage stillgelegt werden,
da eine Personengefährdung nicht ausgeschlossen werden kann.
Welche Rechte und Pflichten haben
wir als ausführendes Elektrounternehmen gegenüber dem Kunden?
Müssen bzw. dürfen wir die Anlage
ohne Zustimmung des Kunden stilllegen?
Haben wir eine Meldepflicht gegenüber den Aufsichtsbehörden des Kunden?
S. K., Niedersachsen
ANTWORT
Zu Frage 1
Klare Vorgaben hierzu gibt es meines
Wissens nicht. Wenn eine Elektrofachkraft Kenntnis von solchen Problemen
hat, sollte (muss, wenn Gefahr in Verzug) sie den Betreiber schriftlich darauf
aufmerksam machen.
Zu Frage 2
Sie als Elektrofachkraft dürfen aus meiner Sicht die elektrische Ausrüstung
nicht stilllegen.
Es empfiehlt sich daher, da es sich
um einen Gewerbe-/Industriebetrieb
handelt, dass Sie sich mit der zuständigen Gewerbeaufsicht in Verbindung setzen. Die Gewerbeaufsicht hat rechtliche
Möglichkeiten solche Anlagen, wenn
erkennbar Gefahr in Verzug ist, stillzusetzen.
Eine weitere Möglichkeit wäre, das
zutreffende Elektrizitätsversorgungsunternehmen (VNB) hinzuzuziehen. Die
Netzbetreiber haben nach § 33 der
AVBEltV die rechtliche Möglichkeit, die
Versorgung der Anlage abzuschalten.
Zu Frage 3
Eine Meldepflicht gegenüber den Aufsichtsbehörden haben Sie meines Wissens nicht.
Es sollte jedoch auch geprüft werden,
ob die Beeinträchtigung der Anlage
durch die Umgebungsbedingungen nicht
auf andere Weise beseitigt werden kann.
Z.B. wäre es möglich die Schaltschränke
mit sauberer Luft geringfügig auf Überdruck zu halten, sodass die Umwelteinflüsse nicht in die Schaltanlage eindringen können.
W. Hörmann
Prüfung von ME-Geräten
Richtlinie 93/42/EWG, Medizinproduktegesetz, MPBetreibV, DIN VDE 0751-1:2001-10
und Entwurf 2004-11
FRAGESTELLUNG
Ein Kunde betreibt eine Praxis der
Orthopädie- und Rehatechnik. Er fragte
uns, ob er medizinisch genutzte Geräte
prüfen müsse, z. B. Absaugeinrichtugen,
Wechseldruckmatrazen, Badewannenlifter, Ernährungskatheder usw. Dieser
Kunde ist der Meinung, dass für ihn in
diesem Fall die BGV A2 nicht zutrifft,
da er die Geräte verleiht und sie sich deshalb nicht mehr in seinem direkten Einwirkungsbereich befinden. Meine Kollegen und ich sind der Meinung, er müsste
die Geräte trotzdem nach BGV A2 prüde 20/2005
fen, da er die Geräte gewerblich nutzt.
In der VDE 0751 steht nur, wie man die
Geräte zu messen hat. Hierbei sehe ich
eine Gefahr, wenn man die Isolationsmessung mit 500V DC durchführt.
Könnten dabei nicht empfindliche
Geräte zerstört werden?
Wenn ja, wo kann ich nachlesen welche Prüfintervalle vorgeschrieben sind?
Wie soll man bei diesen Geräte mit der
Isolationsmessung verfahren? Einfach
weglassen kann ich sie ja wohl kaum?
Muss man hier mit einer niedrigeren
Spannung messen?
S. L., Bayern
ANTWORT
Regulative Anforderungen
Das Inverkehrbringen medizinischer
elektrischer Geräte regelt die Richtlinie 93 /42 /EWG des Rates vom
14. Juni 1993 über Medizinprodukte
für die Europäische Gemeinschaft. EURichtlinien sind von den Mitgliedsländern in nationales Recht umzusetzen.
In Deutschland ist dieses erfolgt
durch das Gesetz über Medizinprodukte (Medzinproduktegesetz – MPG),
aktuelle Fassung vom 02. August 1994.
15
Praxisprobleme
Für das Errichten, Betreiben, Anwenden und Instandhalten von Medizinprodukten nach § 3 des MPG – mit Ausnahme der klinischen Prüfung – gilt
die Verordnung über das Errichten,
Betreiben und Anwenden von Medizinprodukten (Medizinprodukte-Betreiberverordnung – MPBetreibV), aktuelle
Fassung vom 29. Juni 1998.
Bezug zum Anwenderschutz
Die Unfallverhütungsvorschriften, z. B.
BGV A2, sind auch in diesen Fällen einzuhalten, siehe MPBetreibV:
» § 2 Allgemeine Anforderungen
(8) Die Vorschriften zu den wiederkehrenden Prüfungen von Medizinprodukten nach den Unfallverhütungsvorschriften bleiben unberührt, es sei denn, der
Prüfumfang ist in den sicherheitstechnischen Kontrollen nach § 6 enthalten.«
Sicherheitstechnische
Kontrollen
Umfang, Fristen und Herstellerangaben
finden sich im MPBetreibV:
Ȥ 6 Sicherheitstechnische Kontrollen
(1) Der Betreiber hat bei Medizinprodukten, für die der Hersteller sicherheitstechnische Kontrollen vorgeschrieben hat, diese nach den
Angaben des Herstellers und den allgemein anerkannten Regeln der
Technik sowie in den vom Hersteller
angegebenen Fristen durchzuführen
oder durchführen zu lassen. Soweit
der Hersteller für die in der Anlage 1
aufgeführten Medizinprodukte keine
sicherheitstechnischen
Kontrollen
vorgeschrieben und diese auch nicht
ausdrücklich ausgeschlossen hat, hat
der Betreiber sicherheitstechnische
Kontrollen nach den allgemein aner-
kannten Regeln der Technik, und
zwar in solchen Fristen durchzuführen oder durchführen zu lassen,
mit denen entsprechende Mängel,
mit denen auf Grund der Erfahrungen gerechnet werden muss, rechtzeitig festgestellt werden können. Die
Kontrollen nach Satz 2 sind jedoch
spätestens alle zwei Jahre durchzuführen. Die sicherheitstechnischen
Kontrollen schließen die Messfunktionen ein. Für andere Medizinprodukte, Zubehör, Software und
andere Gegenstände, die der Betreiber bei Medizinprodukten nach den
Sätzen 1 und 2 verbunden verwendet, gelten die Sätze 1 bis 4 entsprechend.
(2) Die zuständige Behörde kann im
Einzelfall die Fristen nach Absatz 1
Satz 1 und 3 auf Antrag des Betreibers in begründeten Fällen verlängern, soweit die Sicherheit auf andere
Weise gewährleistet ist.
(3) Über die sicherheitstechnische Kontrolle ist ein Protokoll anzufertigen ...«
Eigentümer/Betreiber/
Anwender – Verleihsituation
Wer in der Verleihsituation die Betreiberpflichten der sicherheitstechnischen
Kontrolle wahrzunehmen hat, ist nach
meiner Kenntnis offen. Für die Klärung
dieser Frage sind folgende Stellen
zuständig:
• ZLG – Zentralstelle der Länder für
Gesundheitsschutz bei Arzneimitteln
und Medizinprodukten,
Sebastianstr. 189, 53115 Bonn,
Tel. (02 28) 9 77 94 - 0, Fax …- 44,
E-Mail: [email protected]
• oder das zuständige Gewerbeaufsichtsamt.
Eine vertragliche Regelung ist zu empfehlen.
Wiederholungsprüfungen
Hier einige Anmerkungen zur DIN VDE
0751-1:2001-10 und Entwurf 2004-11:
Wiederholungsprüfungen und Prüfungen vor der Inbetriebnahme von medizinischen elektrischen Geräten oder Systemen – Teil 1: Allgemeine Festlegungen:
• DIN VDE 0751-1 ist Teil der sicherheitstechnischen Kontrolle. Die Norm
unterstützt die sicherheitstechnische
Kontrolle aus Sicht der elektrischen
Sicherheit und der geforderten Funktionsprüfung. Für eine umfassende
Beurteilung, die auch weitere Aspekte
z. B. wesentliche Leistungsparameter
einschließen, kann auch die Anwendung zusätzlicher Normen erforderlich
sein. Hierfür müssen Sie die Herstellerangaben beachten.
• Diese Norm fordert keine Isolationsprüfung, sie lässt sie jedoch optional
zur Information zu. Zu den Ersatz-/Ableitstromprüfungen müssen Sie
nicht noch zusätzlich Isolationsprüfungen durchführen. Zerstörende Prüfungen sollen nicht angewendet werden. Eine Isolationsprüfung lässt sich
jedoch mittels Messung nach Anhang
D (informativ) vornehmen, wenn der
Hersteller dies fordert oder wenn
Zweifel am einwandfreien Zustand der
Kriechstrecken bzw. der Qualität der
Isolierung des Geräts bestehen.
Der Normentext weist explizit auf diese
Problematik hin: »Um einer Beschädigung des Gerätes vozubeugen, darf
die Messung des Isolationswiderstandes ... nur durchgeführt werden, wenn
die Eigenschaften des Gerätes dieses zulassen.«
W. Linke
Anschluss von Rettungswegleuchten
FRAGESTELLUNG
Es geht um eine Nachinstallation von
Rettungswegleuchten, die in Dauerschaltung betrieben werden sollen.
Ist es möglich, die (Einzelbatterie-)
Leuchten mit den in den jeweiligen
Räumen bzw. Fluren vorhandenen
Beleuchtungsstromkreise zu verbinden
oder ist es zwingend vorgeschrieben,
die Stromkreise der Sicherheitsbeleuch-
16
tung von der allgemeinen Beleuchtung
zu trennen?
P. M., Hessen
ANTWORT
Vorsicht bei Nachrüstung mit
Batteriemodulen
Das Angebot von Einzelbatterieleuchten dient genau der Erfüllung der von
Ihnen angefragten Möglichkeit. Natürlich ist es sehr aufwändig, nachträglich
ein Leitungssystem für eine Sicherheitsbeleuchtungsanlage zu installieren.
Deshalb können Leuchten mit integrierter Sicherheitsstromquelle eine wirkliche wirtschaftliche Alternative sein.
Allerdings sollte Sie sich auch hier nicht
zu sehr täuschen lassen. Es sollten keinesfalls vorhandene Rettungszeichenleuchten mit so genannten Batteriemode 20/2005
Praxisprobleme
dulen nachgerüstet werden, wenn der
Hersteller dies nicht ausdrücklich als
Option vorsieht. Dies bedeutet nämlich grundsätzlich einen Eingriff in die
Herstellerhaftung, und das kann gerade
bei Sicherheitsanlagen erhebliche Folgen haben, wenn ein Schaden eintreten
sollte.
Ebenso ist zu beachten, dass die Batteriemodule von Einzelbatterieleuchten
keinesfalls auf Grund ihres technischen
Aufbaus die gleiche Lebensdauer und
Qualität wie Zentralbatterien besitzen.
Sie sind also sehr gewissenhaft in regelmäßigem Turnus zu prüfen und zu
ersetzen.
Der Aufwand kann sehr erheblich
sein und so sollte je nach Größe der
Anlage bei einer späteren Installation
des Gebäudes die Frage eines eigenen
Leitungsnetzes der Sicherheitsstromversorgungsanlage und des Einsatzes
eines zentralisierten Systems unter dem
Gesichtspunkt des Betreiberaufwands
neu gestellt werden.
T. Flügel
Konzessionsfragen bei kommunalem
Angestelltenverhältnis
GUV-V A3 (alt GUV-V A2), DIN VDE 1000-10, DIN VDE 0100-610:2004-04, BetrSichV
FRAGESTELLUNG
Ich habe vor ca. zwei Jahren die Meisterprüfung zum Elektrotechnikermeister (Handwerk) abgelegt und bin seitdem bei einer Stadt als einziger Betriebsbzw. Hauselektriker – nicht als Meister
– angestellt. Mein Aufgaben- und
Tätigkeitsbereich besteht hauptsächlich aus der Unterhaltung, Reparatur
bzw. Wartung der Straßenbeleuchtung
sowie der elektrischen Anlagen der
städtischen Gebäude (Rathaus, Stadtgärtnerei, Bauhof, Stadthalle, Marktstromverteiler usw.). Außerdem führe
ich die Prüfung und Reparatur der
ortsveränderlichen Betriebsmittel nach
VDE 0701 und VDE 0702 und kleinere Installationsarbeiten aus. Zu meiner Werkstattausrüsten gehören
• Elektra-Prüftafel PST 1,
• Multitester Beha-Unitest 0701/0702,
• Isolationsmessgerät,
• FI-Tester,
• Zangenamperemessgerät,
• digitales Messgerät sowie
• NH-Griff und Schutzhelm mit Visier
und das übliche bis 1000 V isolierte
Standardwerkzeug.
1) Wenn ich als Elektriker eine Firma
bzw. einen Elektroinstallationsbetrieb
eröffnen möchte, muss ich einen Meistertitel vorweisen bzw. einen Meister
einstellen, der für die Arbeiten die Verantwortung übernimmt. Muss die
Stadt hierfür nicht auch einen Meister
einstellen? Wenn ja, welche Vorschriften können hierfür zu Grunde gelegt
werden? Wenn nein, wer müsste dann
die Haftung bzw. Verantwortung
übernehmen (mein direkter Vorgesetzter oder der Chef meines direkten
de 20/2005
Vorgesetzten oder sogar der Bürgermeister)?
2) Es ist doch für ein Elektroinstallationsbetrieb erforderlich, VDE-Vorschriften zu besitzen und diese ständig
auf den neuesten Stand zubringen. Gibt
es eine Vorschrift, die besagt, dass mein
Arbeitgeber diese beschaffen und aktualisieren muss?
3) Für einen Elektroinstallationsbetrieb ist es doch ebenfalls erforderlich,
Messgeräte und Werkzeug für VDEMessungen (FI-Messung, Schleifenimpedanzmessung, Isolationsmessung usw.)
zu besitzen. Ist in meinem Fall ein FITester überhaupt zulässig? Wenn nein,
in welchen Vorschriften kann ich nachlesen, was an Messgeräten erforderlich ist
und was nicht?
M. S., Baden-Württemberg
ANTWORT
Zu Frage 1
Grundsätzlich hat der Unternehmer bzw.
in diesem Fall die Stadt gemäß GUV-V
A3 (alt GUV-V A2) dafür zu sorgen, dass
elektrische Anlagen und Betriebsmittel
nur von einer Elektrofachkraft oder
unter Leitung und Aufsicht einer
Elektrofachkraft den elektrotechnischen
Regeln entsprechend errichtet, geändert
und instand gehalten werden.
Der Unternehmer hat ferner dafür zu
sorgen, dass die elektrischen Anlagen
und Betriebsmittel den elektrotechnischen Regeln entsprechend betrieben
werden.
Damit die elektrotechnische Sicherheit gegeben bleibt, beauftragt der
Arbeitgeber eine »Verantwortliche Elek-
trofachkraft«. Laut DIN VDE 1000-10
ist dies in der Regel eine Elektrofachkraft mit einer Ausbildung zum
• staatlich geprüften Techniker/zur
staatlich geprüften Technikerin,
• Industriemeister/zur Industriemeisterin oder
• Handwerksmeister/zur Handwerksmeisterin oder
• Diplomingenieur/zur Diplomingenieurin.
Die für die Anlage geforderte Ausbildung der »Verantwortlichen Elektrofachkraft« legt der Arbeitgeber fest. Da
es sich bei den DIN-VDE-Bestimmungen um anerkannte Regeln der Technik
handelt, ist der Arbeitgeber gut beraten,
wenn er sich an diese Mindestanforderung (DIN VDE 1000-10) hält.
Klargestellt werden soll hier jedoch
auch, dass eine verantwortliche Elektrofachkraft (z. B. Handwerksmeister) nur
begrenzt die Verantwortung übernehmen kann. Jede Elektrofachkraft ist für
ihr Handeln selbst verantwortlich. Der
Unternehmer hat »nur« dafür zu sorgen, dass geeignetes Personal und
geeignete Arbeitsmittel zur Verfügung
stehen.
Zu Frage 2
Laut Energiewirtschaftsgesetz sind Energieanlagen so zu errichten und zu betreiben, dass die technische Sicherheit gewährleistet ist. Dabei sind vorbehaltlich
sonstiger Rechtsvorschriften die allgemein anerkannten Regeln der Technik
zu beachten.
Die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik vermutet
man, wenn bei Anlagen zur Erzeugung,
17
Praxisprobleme
Fortleitung und Abgabe von Elektrizität
die technischen Regeln des Verbandes
Deutscher Elektrotechniker (VDE) eingehalten worden sind.
Damit eine Elektrofachkraft die allgemein anerkannten Regeln der Technik
einhalten kann, muss er diese natürlich
auch kennen bzw. darüber verfügen.
Dass der Arbeitgeber diese Normen zur
Verfügung stellen muss, kann man indirekt ableiten – z. B. mit Hilfe der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
und den Vorschriften der Berufsgenossenschaften.
Zu Frage 3
Elektroinstallationsbetriebe müssen die
Eintragung beim zuständigen VNB beantragen.
In der Richtlinie für die Eintragung
von Elektrotechnikern in das Installateurverzeichnis des Verteilungsnetzbetreibers (VNB) sind dann Mindestfestlegungen an den Betrieb enthalten. Häufig
werden hier die Empfehlungen des
ZVEH zu Grunde gelegt.
Hier der Auszug aus einer Richtlinie:
»Anforderungen an die Werkstattausrüstung
Die Werkstattausrüstung hat in Art und
Umfang dem Tätigkeitsbereich und der
Anzahl der Beschäftigten zu entspre-
chen. Um die vom Betrieb des Elektrotechniker-Handwerks üblicherweise zu
errichtenden elektrischen Anlagen und
die an elektrischen Betriebsmitteln vorzunehmenden Instandsetzungen vorschriftsmäßig ausführen und prüfen zu
können, sind grundsätzlich Ausrüstungsgegenstände, Mess- und Prüfgeräte sowie Fachliteratur erforderlich.
Ausrüstungsgegenstände
Prüfplatz nach DIN VDE 0104 mit fest
eingebauten oder ortsveränderlichen
Messgeräten zum Prüfen elektrischer
Betriebsmittel, insbesondere zum Messen von Betriebsspannung, Betriebsstrom, Ableitstrom, Isolationswiderstand, Schutzleiterwiderstand.
Mess- und Prüfgeräte (Kombinations-Messgeräte nach DIN VDE 0413
sind zulässig).
Zweipoliger Spannungsprüfer nach
DIN VDE 0682-401, Spannungsmesser
nach DIN VDE 0411-1, Strommesser
nach DIN VDE 0411-1, IsolationsMessgerät nach DIN VDE 0413-2,
Schleifenwiderstands-Messgerät nach
DIN VDE 0413-3, Widerstands-Messgerät nach DIN VDE 0413-4+5, Messgerät zum Prüfen der Wirksamkeit der
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen nach
DIN VDE 0413-6, Drehfeld-Richtungsanzeiger nach DIN VDE 0413-7,
Prüf- und Messeinrichtungen zum Prü-
fen der elektrischen Sicherheit von Geräten, allgemeine Anforderungen nach
DIN VDE 0404-1, Prüf- und Messeinrichtungen zum Prüfen der elektrischen
Sicherheit von Geräten, Prüfeinrichtungen für Prüfungen nach Instandsetzung,
Änderung oder für Wiederholungsprüfungen nach DIN VDE 0404-2.
Weitere Hilfsmittel
• VDE-Bestimmungen im Auswahlordner für das Elektrotechniker-Handwerk in der jeweils gültigen Fassung
einschließlich Ergänzungsabonnement
(in Papierform oder auf CD-ROM),
• DIN-Taschenbuch ElektroinstallateurHandwerk«
Um eine neu errichtete, erweiterte oder
instand gesetzte elektrische Anlage vor
der Inbetriebnahme vorschriftsmäßig
prüfen zu können, sind geeignete Messgeräte erforderlich.
Ein einfacher FI-Tester gehört im Allgemeinen nicht zu diesen Messgeräten.
Hier kann auf DIN VDE 0100610:2004-04, Abs. 612.6, hingewiesen
werden.
R. Soboll
Außensteckdose unter Wasserhahn
DIN VDE 0100 Teil 737
FRAGESTELLUNG
Wir haben an einem Wohnhausneubau
eine Außensteckdose (Auf Putz IP 44)
für eine Terasse in der Höhe von
ca. 35 cm über dem Terassenboden
installiert. Die Außensteckdose ist über
einen RCD mit 30 mA angeschlossen.
Senkrecht darüber in der Höhe von
ca. 130 cm ist jedoch ein Wasserhahn
installiert. Nun verlangt der Bauherr,
dass die Steckdose ca. 30 cm nach rechts
oder links versetzt wird, da sonst ständig
Wasser über die Steckdose laufen würde.
Allgemein kann man ja sagen, dass die
Steckdose bei Regen bzw. Niederschlag
ja auch dem Wasser ausgesetzt wird.
Gibt es hierfür eine Bestimmung,
welche die von uns ausgeführte Installation untersagt?
L. B., Baden-Württemberg
18
ANTWORT
Steckdose für diesen Fall nicht
ausreichend geschützt
Für Außensteckdosen ist in ungeschützten Bereichen mindestens die Schutzart
IP X3 vorgeschrieben. Da hier die
Schutzart IP 44 gewählt wurde, wäre
diese Wahl formal richtig. Die DIN VDE
0100 Teil 737 weist jedoch auch darauf
hin, dass für Betriebsmittel, die dem
Wasserstrahl direkt ausgesetzt werden,
eine erhöhte Schutzart – z. B. IP X5 – zu
wählen ist oder es müssen zusätzliche
Maßnahmen getroffen werden.
Nach der beschriebenen Anordnung
reicht also die Schutzart IP 44 nicht aus.
Auch aus mechanischen Gründen bestehen Bedenken, da im Bereich von Wasserhähnen häufig mit Gießkannen und
Wassereimern gearbeitet wird. Hier besteht nach meiner Meinung die Gefahr
einer mechanischen Beschädigung der
Steckdose.
Frage nach dem Verursacher
Bevor die Steckdose versetzt wird, sollte
geklärt werden, ob zuerst der Wasserhahn oder die Steckdose installiert wurde. Unter Umständen müsste der Sanitärbetrieb den Wasserhahn umsetzen
(oder alternativ die Kosten der
Steckdosenumsetzung übernehmen), da
Elektrofachbetriebe nicht für eventuelle
Fehler anderer Gewerke verantwortlich
gemacht werden können.
R. Soboll
de 20/2005
Praxisprobleme
Thermische Wirkungen von Störlichtbögen
beim Arbeiten unter Spannung
EN 60909-0 (VDE 0102):2002-07, CLC/TS 50354 (früher: ENV 50354), IEC 61482-1-2
FRAGESTELLUNG
Bei der Stadtwerke München GmbH
werden einige Montagetätigkeiten im
Niederspannungs-Versorgungsnetz unter
Spannung ausgeführt. Die Monteure verwenden hierzu Schutzausrüstungen
(Schutzkleidung) mit hohen thermischen
Sicherheitsreserven (lt. Herstellerangaben
10000A während 1s. Die ermittelten
Stromwerte bei stichprobenweisen Kurzschlussberechnungen (nach VDE 0102)
im Niederspannungsnetz unter Berücksichtigung der mittleren Schmelzzeiten
der vorgeschalteten Sicherungen bestätigen die thermische Sicherheit der verwendeten Schutzkleidung. Nun ist aber in
Diskussionen die Frage aufgetaucht, ob
nur der Strom einer Phase, welcher laut
Kurzschlussberechnung ermittelt wird,
für die thermische Wirkung an der Kurzschlussstelle verantwortlich ist. Beim
dreipoligen Kurzschluss fließen – wenn
auch mit unterschiedlichen Augenblickswerten – immerhin die Ströme aus drei
Leitern über die Kurzschlussstelle.
Nachdem bei der I2·t-Betrachtung
Effektivwerte eingesetzt werden (die
Augenblickswerte spielen also keine
Rolle), besteht die Vermutung, dass unter
diesen Umständen für die thermische
Wirkung an der Kurzschlussstelle 3·I2·t in
Ansatz gebracht werden muss. Noch
unübersichtlicher erscheint uns der zweipolige Phasenschluss mit Erdberührung.
Wir gehen davon aus, dass nur die zufließenden Ströme (in diesem Fall die quadratische Summe der Phasenströme)
zu berücksichtigen ist und damit der Anteil
des zum Neutralleiter fließenden Kurzschluss-Stromanteils mit abgedeckt ist.
Müssen wir unser Sicherheitskonzept neu überdenken?
J. W., Bayern
ANTWORT
Auswirkungen von Störlichtbögen sind zu betrachten
Unter dem thermisch wirksamen Strom
versteht man üblicherweise den Fehlerde 20/2005
bzw. Kurzschlussstrom, der zu einer
Leitererwärmung führt und deshalb zur
Beurteilung der thermischen Kurzschlussfestigkeit heranzuziehen ist. In
den Normen (EN 60909-0 bzw. VDE
0102) wird der thermisch gleichwertige
Kurzschlussstrom Ith definiert, der mit
dem so genannten Joule-Integral in Zusammenhang steht:
Dieses Joule-Integral ist ein Maß für
die Energie, die bei einem Kurzschluss
in einer linearen Resistanz des Netzes
[R ≠ (i, u)] erzeugt wird.
Im Hinblick auf Schutzausrüstungen und Schutzkleidung geht es dagegen im Zusammenhang mit dem Schutz
von Personen um Lichtbogenfestigkeit,
d. h. um die Festigkeit der Ausrüstungen bzw. Kleidung gegenüber den thermischen Wirkungen von Störlichtbögen.
Diese Wirkungen sind von der Einwirkenergie und diese wiederum von
der Lichtbogenenergie abhängig, die
während des Kurzschlusses in dem
bzw. den Störlichtbögen umgesetzt
wird. Der I2·t-Wert ist zur Charakterisierung dieser Wirkungen nicht ausreichend.
Schutzkleidung gegen
Störlichtbögen
Der Störlichtbogen ist ein nicht linearer
Widerstand. Insbesondere im Niederspannungsbereich wird die Lichtbogenenergie stark durch die Lichtbogenspannung bestimmt. Weitere Einflussgrößen
auf die Lichtbogenenergie sind die Fehlerart, die Kurzschlussleistung am Fehlerort S″k und die Kurzschlussdauer tk.
Die Lichtbogenspannung hängt vor allem von den geometrischen Anlagenbedingungen (Leiter- bzw. Elektrodenabstände u.a.) und den elektrischen
Stromkreisparametern ab.
Es gibt sowohl Möglichkeiten der
Berechnung als auch zur Abschätzung
von Lichtbogenspannung und Lichtbogenenergie. An der TU Ilmenau existieren entsprechende Verfahren.
Die von Ihnen genannten Herstellerangaben kann ich nicht einschätzen.
Vermutlich beziehen sich die Angaben
(10 000 A und 1 s) auf durchgeführte
Lichtbogenprüfungen. Es muss diesbezüglich jedoch hinterfragt werden,
nach welchem Verfahren geprüft
wurde und insbesondere, ob ein-, zweioder dreipolig geprüft wurde und wie
hoch der Prüfstrom war bzw. ob die
10-kA-Angabe sich auf den prospektiven Prüfstrom bezieht.
Das gegenwärtig europäisch standardisierte Lichtbogenprüfverfahren
für Schutzkleidung CLC /TS 50354
(früher: ENV 50354), wie es auch an
der TU Ilmenau praktiziert wird, beinhaltet zwei Schutzklassen:
• Schutzklasse 1 (4 kA – 0,5 s)
• Schutzklasse 2 (7 kA – 0,5 s)
Die Klammerangaben beziehen sich
dabei auf den prospektiven Prüfstrom
und die Lichtbogenwirkdauer bei einer
zweiphasigen Lichtbogenprüfung mit
400 V (Leerlaufspannung) zwischen
zwei Außenleitern. Hierfür sind sowohl
die Lichtbogenenergie als auch die Einwirkenergie als statistisch gesicherte
Mittelwerte und deren Standardabweichung bekannt. Das Prüfverfahren
wird zukünftig in einer IEC-Norm verankert sein; die betreffende IEC 614821-2 wird gegenwärtig erarbeitet.
Weiteres Vorgehen
Um eine Einschätzung vornehmen zu
können, müssten Sie also beim Hersteller die Prüfbedingungen und -parameter, insbesondere jedoch die Lichtbogenenergie erfragen. Besser wäre noch,
nach der Einwirk- und Lichtbogenenergie zu fragen.
Kurzschlüsse mit Störlichtbögen
gehen im Allgemeinen unabhängig von
ihrer Entstehung sehr schnell in dreipolige Fehler über. Zweipolige Kurzschlüsse
mit Erdberührung bestehen – wenn überhaupt – damit nur als kurzzeitige Phasen
eines Kurzschlusses. Bei Überlegungen
zum Sicherheitskonzept hinsichtlich des
Schutzes von Personen vor den thermischen Störlichtbogenwirkungen kann
man im Allgemeinen von dreipoligen
Kurzschlüssen ausgehen.
19
Praxisprobleme
Zur Fragestellung
Die Frage, ob das Schutzkonzept überdacht werden muss, richtet sich also
nach den Prüfbedingungen, der Lichtbogen- und Einwirkenergie, die bei den
Prüfungen vorlag.
Dem gegenüberzustellen sind die
Erwartungswerte für die Lichtbogenenergie bei einem tatsächlich im Netz
auftretenden Kurzschluss. Dafür müssen
Sie die Kurzschlussströme und die zugehörigen Schutzausschaltzeiten heranziehen.
Fazit
Die Prüfbedingungen decken alle
potenziellen Fehlerorte ab, an denen
I″k3p 10 kA und tk 1 s gilt. Eine Umrechnung auf andere Zeit- und Strombereiche anhand des I2·t-Werts ist nicht
gerechtfertigt.
Unter der Voraussetzung, dass dreipolig
mit 1 s Lichtbogendauer geprüft wurde
und 10 kA der dabei eingestellte prospektive Prüfstromstrom war, lässt sich
folgender Schluss ziehen:
Dr.-Ing. habil. H. Schau
Konzessionen bei VNBs
(BGG 944, BGV A 3)
FRAGESTELLUNG
Für die Gesellen der Zentralheizungsund Lüftungsbauer gibt es einen Zusatzlehrgang »Fachkraft für festgelegte
Tätigkeiten«. Gibt es eine Richtlinie zur
Durchführung dieses Lehrganges?
(Dauer, Themen, Prüfung)
Außerdem schreibt der VDE-Verlag
Folgendes auf seine Broschüren: Nach
der Verordnung über »Allgemeine
Bedingungen für die Elektrizitätsversorgung von Tarifkunden« (AVBELtV) des
Bundesministers für Wirtschaft dürfen
elektrische Anlagen hinter der Hausanschlusssicherung nur von Elektrotechnikern, die in das Installateurverzeichnis
eines Elektrizitätsversorgungsunternehmen eingetragen sind, errichtet, erweitert, geändert und instand gehalten
werden. Diese müssen die anerkannten
Regeln der Technik (hierzu zählt auch
das VDE-Vorschriftenwerk) sowie die
einschlägigen gesetzlichen und behördlichen Bestimmungen einhalten. Dies
erfordert, über die gültigen VDEBestimmungen einschließlich eines
Ergänzungsabonnements zu verfügen.
Ebenso müssen die in der VDE geforderten Messgeräte vorhanden sein.
1) Darf ein Heizungsmonteur mit
diesem Befähigungsnachweis jetzt die
Gastherme o.ä. selbst anschließen (und
in Betrieb nehmen), ohne dass seine
Firma beim VNB als Konzessionsträger
im Elektrobereich eingetragen ist?
Ich setze mal voraus, dass er dann die
in der VDE vorgeschriebene Überprüfung einschließlich Messungen auch
durchführt und protokolliert.
2) Genügt es, wenn die Firma als
Konzessionsträger im Bereich Gas eingetragen ist?
K. J., Schleswig-Holstein
20
ANTWORT
Zu Frage 1
Die BGG 944 – Ausbildungskriterien für
festgelegte Tätigkeiten im Sinne der
Durchführungsanweisungen zur BGVorschrift »Elektrische Anlagen und
Betriebsmittel« (BGV A3, bisherige
BGV A2)« – regelt Dauer, Themen und
den erforderlichen Nachweis der erworbenen Kenntnisse.
Der Anhang der genannten Richtlinie
enthält das Beispiel eines Ausbildungsplans. Die dort beschriebene Ausbildung
setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:
• Vorkurs (Grundkenntnisse) zwei Wochen
• Fachtheorie acht Wochen
• Fachpraxis vier Wochen
• Betriebliche Qualifizierung (im Betrieb) mindestens vier Wochen
Die Ausbildung ist mit einer Prüfung
abzuschließen, in der der Teilnehmer die
erforderlichen Kenntnisse in Theorie und
Praxis nachweisen muss. Nach erfolgreicher Prüfung wird ihm ein Zertifikat ausgestellt, welches bescheinigt, mit welchen
Tätigkeiten der Teilnehmer künftig vom
Unternehmer beauftragt werden darf.
Zu Frage 2
Die Durchführungsanweisung zu §2
Abs. 3 der BGVA 3 enthält sinngemäß
folgende Aussage:
Sollen Mitarbeiter, die nicht Elektrofachkraft sind, für festgelegte Tätigkeiten, z.B. nach § 5 Handwerksordnung,
bei der Inbetriebnahme und Instandhaltung von elektrischen Betriebsmitteln
eingesetzt werden, können diese durch
eine entsprechende Ausbildung eine
Qualifikation als »Elektrofachkraft für
festgelegte Tätigkeiten« erreichen. Diese
Qualifikation wird nicht als Nachweis
der erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten zur Erteilung der Ausübungsberechtigung gemäß § 7a Handwerksordnung angesehen.
Festgelegte Tätigkeiten sind gleichartige, sich wiederholende Arbeiten an
Betriebsmitteln, die vom Unternehmer
in einer Arbeitsanweisung beschrieben
sind. In eigener Fachverantwortung dürfen nur solche festgelegten Tätigkeiten
ausgeführt werden, für die die Ausbildung nachgewiesen ist.
Nach § 5 der Handwerksordnung
kann derjenige, der ein Handwerk nach
§ 1 Abs. 1 der Handwerksordnung
betreibt, hierbei auch Arbeiten in anderen Handwerken nach § 1 Abs. 1 ausführen, wenn sie mit dem Leistungsangebot seines Gewerbes technisch oder
fachlich zusammenhängen oder es wirtschaftlich ergänzen.
Damit darf ein Heizungsmonteur
(eigenverantwortlich) z. B. Gasthermen
anschließen und in Betrieb nehmen. Voraussetzung ist die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zur »Elektrofachkraft für festgelegte Tätigkeiten«
(siehe auch Antwort zu Frage 1). Zudem
muss er grundsätzlich vor jeder Inbetriebnahme die geforderte Prüfung
(siehe DIN VDE 0100 Teil 610) durchführen und dokumentieren.
Zu Frage 3
Der Eintrag als Konzessionsträger im
Bereich Gas berechtigt nicht automatisch zur Durchführung von Arbeiten in
oder an elektrischen Anlagen.
R. Soboll
de 20/2005
Praxisprobleme
Zugluft durch Hohlraumdosen
EnEV, DIN 4108 Teil 7
FRAGESTELLUNG
Mit Interesse habe ich folgende Fachbeitragsreihe von Jürgen Anders, Fa.
Kaiser gelesen: »Elektroinstallation in
Hohlwänden und -decken« in »de«
19 /2004, 20 /2004 und 21/2004. Ich
führe seit über zwei Jahren BlowerDoor-Tests im Nebengewerbe durch
und habe bisher erst sehr selten einen
Elektroinstallateur als »Schuldigen« für
eine Undichtigkeit in Wohngebäuden
gefunden. Nun aber zum Bericht: Richtig ist, dass in Niedrigenergie- oder Passivhäusern die Luftdichtigkeit eine sehr
wichtige Rolle spielt. Ebenfalls führen
Sie hier auch korrekt die in der Leichtbauwand verwendete Folie als luftdichte
Ebene an. Teilweise wird im Holzbau
hierfür auch eine verklebte OSB-Platte
verwendet.
Innerhalb dieser luftdichten Ebene
sollte vom Architekten immer eine
Installationsebene geplant sein. Wenn
alle Kabel innerhalb dieser Installationsebene verlegt sind und es an der in
der Installationsebene eingebauten
Hohlwanddose »zieht«, ist hier nicht
der Elektroinstallateur schuld. Zwar
läßt sich der Luftzug bei einer Gebäudeprüfung durch Unterdruck (Blowtest) an der Steckdose feststellen, aber
der Fehler liegt dann nicht in der
undichten Hohlwanddose, sondern in
der fehlerhaft ausgeführten luftdichten
Ebene dahinter. Da die Rigipsplatte in
den seltensten Fällen Bestandteil der
luftdichten Ebene ist, können hier auch
ohne Probleme Hohlwanddosen mit
vorgestanzten Löchern verwendet werden. Sollte dennoch in Ausnahmefällen
die Rigisplatte als luftdichte Ebene
Verwendung finden, müsste der Installateur bereits in der Ausschreibung
darauf hingewiesen werden. Mir ist
aber bisher keine Konstruktion
bekannt, in der die Rigipsplatte diese
Funktion erfüllen muss.
Der Elektroinstallateur kann sich
also bei Zugerscheinungen an der
Schalterdose immer auf die dahinter
liegende luftdichte Ebene berufen. Im
Zweifelsfall fordert er die Planung der
Luftdichtigkeit bei dem zuständigem
Architekten an. Hieraus muss dann
hervorgehen, wo die Ebene der Luftdichtigkeit liegt und wie diese an die
de 20/2005
einzelnen Bauteile z. B. Betonboden
oder Giebelwand, angeschlossen wird.
Unbeachtet des vorgenannten Umstands, muss aber der Installateur auch
für Kabel, die die luftdichte Ebene
durchdringen, geeignete Maßnahmen
ergreifen, damit diese Durchdringung
luftdicht verschlossen wird. Dies gilt
z. B. für Versorgungsleitungen Außensteckdosen und -leuchten oder Antennenkabel. Hier gibt es im Baustoffhandel – leider noch nicht in allen
Elektrogroßhandlungen – entsprechende Dichtmanschetten.
Könnten Sie die Frage nach der Luftdichtigkeit noch einmal aufgreifen?
B. D., Nordrhein-Westfalen
ANTWORT
Verbrauch vom Primärenergie
ist Kriterium
Zunächst ist festzustellen, dass bei
allen Arten von energiesparenden
Häusern nach EnEV keine bestimmte
Bauart, geschweige denn eine luftdichte Elektroinstallation vorgegeben
ist. Allein die Verbrauchswerte an Primärenergie sind festgeschrieben. Wie
diese Werte erreicht werden, bleibt
dem Errichter des Hauses überlassen
und damit auch die eingesetzten
Mittel. Sie führen aus, dass vom
Planer immer eine Installationsebene
(Vorsatzschale) mit einzuplanen ist
und beziehen sich wahrscheinlich hierbei auf die DIN 4108 Teil 7.
Zu den Normenbeispielen
Nach unserer Auffassung handelt es
sich hierbei lediglich um Empfehlungen und Beispiele. In Bild 4 von DIN
4108 Teil 7 mit einer Installationsebene, in Bild 8 der nach unserer Meinung häufigste Fall: Dichtfolie direkt
an der Wand- oder Deckenbekleidung.
In diesem Fall durchtrennt der Elektroinstallateur beim Herstellen der Einbauöffnung die Dichtschicht und
erzeugt durch den Einsatz konventioneller Hohlwanddosen zwangsweise
Leckagestellen, die bei einer Prüfung
durch Thermographieaufnahmen oder
Blower-Door-Test offensichtlich werden (teilweise lässt sich dies auch füh-
len). Sollte eine Installationsebene vorhanden sein, kann selbstverständlich
mit Standard-Hohlwanddosen gearbeitet werden. In den anderen Fällen ist
der Einsatz von winddichten Dosen
quasi ein Muss. Selbstverständlich
sollte der Elektro-Installateur durch
den Architekten oder Planer besonders
auf die Luftdichtheit des Gebäudes
hingewiesen werden, aber auch dies ist
nach unseren Erfahrungen nicht immer
der Fall. Wir denken, hieran wird sich
auch durch die Einführung des Energiepasses nichts ändern.
Für Durchdringungen der luftdichten Ebene mit Leitungen oder Rohre
sind entsprechende Luftdichtungsmanschetten im Lieferprogramm der Firma
Kaiser enthalten.
Anmerkung: Die Erstellung winddichter Produkte ist auf Anforderung
des Marktes vorgenommen worden.
Ein stückzahlmäßiger Vorteil ergibt
sich für Kaiser nicht unbedingt.
J. Anders
KOMPAKT GEBÜNDELTES WISSEN
Praxisprobleme –
Suchen + Finden 2
2005, CD-ROM
Hüthig & Pflaum
Verlag
Preis: 49,80 €
Sonderpreis für »de«Abonnenten: 39,80 €
ISBN 3-8101-0226-1
Die CD-ROM enthält über 3000 »de«Druckseiten mit mehr als 1500 Beiträgen
der Jahrgänge 1998 bis 2004, z.B.:
• 1027 »Praxisprobleme«
• 326 ausgewählte »de«-Fachbeiträge
• 175 »Normen und Vorschriften«.
Weiterhin gibt es viele zusätzliche Informationen und Hilfsmittel für Elektrofachkräfte und Praktiker. So z.B. Tabellen zur
individuellen Weiterverwendeung für
Prüf- und Wartungsfristen in elektrischen
Anlagen oder zum Instandhaltungs- und
Sicherheitsmanagement.
Die CD-ROM lässt sich bestellen unter:
Fax (062 21) 4 89-443 oder
E-Mail: [email protected]
21
Praxisprobleme
Sind Brandmelder neuerdings Pflicht?
DIN 14676, EN 54-7, DIN V VDE V 0825
FRAGESTELLUNG
In einem Artikel in unserer Regionalzeitung las ich, dass es Vorschrift sei, ab
2005 in allen Neubauten Brandmelder
zu installieren.
Könnten Sie mehr Infomationen
hierzu liefern?
S. A., Schleswig-Holstein
ANTWORT
Brandtote sind in der Regel
Rauchtote
Im Bundesgebiet fallen jährlich ca.
800 Menschen dem Brandrauch zum
Opfer. Häufig werden Personen im
Schlaf vom Brandrauch überrascht.
Nicht das Feuer selbst, sondern die von
der Verbrennung der zahlreichen in
Wohnungen vorhandenen Kunststoffe
erzeugten toxischen Gase sind Ursache
für die Todesfälle.
Rauchwarnmelder – diese wurden
früher auch als Heimrauchmelder
bezeichnet – können hier Abhilfe schaffen. Sie zählen zu den wichtigsten technischen Geräten der Selbstrettung im
Falle eines Brandes. Insbesondere nachts
wecken diese Melder mit einem Warnton von min. 85 dB (im Abstand von
1 m) schlafende Personen und ermöglichen ihnen die rechtzeitige Flucht aus
dem Gebäude.
Aber nur der flächendeckende
Einsatz dieser Melder in Privatwohnungen kann die gewünschte Wirkung zeigen. So waren z. B. in Schweden nach
einem Einbau in 70 % der Privathäuser
50 % weniger Brandtote nach Einsatz
von Rauchwarnmeldern zu beklagen.
Nach der erfolgreichen Aktion
»Rauchmelder-Lebensretter«, die auf
die private Initiative baut, wurden
zwar viele Melder verkauft, aber bislang sind nur ca. 9 % der Privathäuser
mit Rauchmeldern ausgestattet.
Zum Installationsort der Melder wurden die Anforderungen in die Norm
DIN 14676 (Rauchwarnmelder) aufgenommen. Hier sind Angaben zu einem
normalen und optimalen Schutzkonzept enthalten.
Entgegen anderer Angaben bin ich
der Meinung, dass auch in dem kritischen Bereich der Küche unbedingt
Rauchwarnmelder installiert werden
sollten. Hier befinden sich die meisten
potenziellen Zündquellen des Hauses.
Einem möglicherweise auftretenden
Falschalarm – der ohnehin, außer einer
akustischen Belästigung, keine Auswirkung hat – begegnet man, indem man
den Melder nicht unmittelbar über der
Kochstelle, sondern möglichst in über
2 m horizontalem Abstand installiert.
In allen oben genannten Fällen handelt es sich um Rauchwarnmelder und
nicht um Brandmelder nach EN 54-7
für die Nutzung in industriellen Anlagen. Neben den autarken Rauchwarnmeldern können auch Ausführungen
in (funk-)vernetzter Art genutzt werden. Hierbei geben alle Melder ein
akustisches Signal ab, wenn ein Melder
in Alarm gefallen ist.
Auch die neuen Gefahrenwarnanlagen nach DIN V VDE V 0825 mit
Rauchmeldern erfüllen die oben
genannten behördlichen Bedingungen.
Alle Melder sollten geprüft und
anerkannt sein. Das VdS-Zeichen
und/oder die Anerkennungsnummer
(G2xxxx) bestätigen dies. Auskunft
über anerkannte Produkte finden Sie
im Internet unter www.vds.de.
Normen erhalten Sie im Beuth-Verlag Berlin www.beuth.de
H. Berger
Antennenanlagen müssen nach DIN EN
50083-1 (VDE 0855 Teil 1):1994-03,
Abschnitt 10.1.1 mit den Gebäudeblitzschutzanlagen verbunden sein.
Allerdings erschien im Jahr 2002
dann die Vornorm DIN V 0185-3 (VDE
V 0185 Teil 3):2002-11; Blitzschutz
Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen
und Personen. Dessen Hauptabschnitt 4,
Abschnitte 2.1.2.3 und 4 erwähnen,
dass alle Dachaufbauten, die elektrische
oder Informationsverarbeitungseinrichtungen enthalten, mit dem Schutzbereich der getrennten Fangeinrichtung
geschützt werden sollen. Dieselbe Vornorm bildet ein Beispiel der Schutzmaßnahme in Bild 32 ab. Ein Bild aus der
Praxis wurde im o.g. Beitrag in »de«
18/2005 veröffentlicht.
(MM)
Schrittweise Einführung in
einzelnen Bundesländern
Nun haben einige Bundesländer es zu
ihrer Aufgabe gemacht, den Einbau
dieser wichtigen Geräte für den Privatbereich zu fordern. So ging RheinlandPfalz mit gutem Beispiel voran und
fordert bei Neubauten den Einbau
von Rauchwarnmeldern. Das Saarland
folgte als weiteres Bundesland.
Der schleswig-holsteinische Landtag ging noch einen Schritt weiter und
hat am 16.12.2004 die Landesbauordnung geändert und beschlossen,
den Einbau auch bei bestehenden Wohnungen in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren, über die Rettungswege von Aufenthaltsräumen führen,
zu fordern. Die Nachrüstung muss bis
zum 31.12.2009 erfolgt sein. Auch
Hessen beabsichtigt diesen Schritt,
wobei an eine Pflicht zur Installation
innerhalb von zehn Jahren gedacht
wird. Mit der Entscheidung ist in
Kürze zu rechnen.
Anzuwendende Norm
Berichtigung
Im Beitrag »Antennenmasterdung« in
»de« 18/2005, S. 20, kam es zu einem
Fehler. Es handelt sich um folgenden
inhaltlich nicht korrekten Satz (nach der
zweiten Zwischenüberschrift): »Die o.g.
Antennenanlagen müssen mit den
Gebäudeblitzschutzanlagen verbunden
sein.« Zur Richtigstellung veröffentlicht
»de« diese Aussage nun hier neu und
etwas ausführlicher:
22
de 20/2005
Praxisprobleme
Verantwortliche Elektrofachkraft
BetrSichV, BGV A3
FRAGESTELLUNG
Wir sind ein mittelständischer Automobilzulieferer mit ca. 340 Beschäftigten.
Ich selbst bin Industriemeister, Fachrichtung Elektrotechnik, und führe eine
Elektroabteilung mit sieben Facharbeitern und einem Elektroniker-Azubi.
Unsere Aufgaben sind das Errichten,
Warten und Instandhalten von Maschinen und Anlagen, Anlagen der Gebäudetechnik sowie der Stromversorgung im
20-kV- und 0,4-kV-Netz. Ebenso gehören
Änderungen vorhandener Steuerungen
sowie die Neuanfertigung von Schaltschränken für Betriebsmittel und Maschinen des Eigenbedarfs zu unserer Tätigkeit.
Da ich das Unternehmen in Kürze verlassen werde, treten folgende Fragen auf:
1) Benötigt die Firma weiterhin eine verantwortliche Elektrofachkraft
(VEFK)?
2) Muss diese VEFK z.B. ein Industriemeister Elektro, Handwerksmeister
etc. sein, oder reicht ein erfahrener Facharbeiter aus (im konkreten Fall über 30
Jahre Berufserfahrung)? In welchen
Gesetzen, Verordnungen etc. finden wir
etwas darüber, da unsere Sicherheitsfachkraft und der Personalchef der Meinung sind, wir benötigen keinen Meister.
J. M., Baden-Württemberg
ANTWORT
Zu Frage 1
Auf jeden Fall benötigt die Firma eine
verantwortliche Elektrofachkraft oder
eine befähigte Person zur Errichtung
und Prüfung elektrischer Installationen,
Geräte und Anlagen. Grundlage sind
z. B. die Betriebssicherheitsverordnung
und die BGV A3. Denn ist keine verantwortliche Elektrofachkraft oder befähigte Person vorhanden, tritt immer der
Betreiber/Arbeitgeber – ob er nun von
Strom Ahnung hat oder nicht – haftungsmäßig ein. Das kann zu rechtlich
sehr kritischen Situationen für den
Betreiber/Arbeitgeber führen.
Zu Frage 2
Die Anforderung »Qualifikation« für
diesen komplexen Aufgabenbereich
sollte eine Meisterausbildung sein, muss
de 20/2005
aber nicht. Die DIN VDE 1000 verlangt
nicht ausdrücklich einen Meister. Aber
es ist wie gesagt nur eine Norm. Wichtig:
Wenn die verantwortliche Leitung ein
Meister oder Ingenieur im Unternehmen
oder der Abteilung ist, muss die verantwortliche Fachkraft kein Meister sein.
Aber nur dann.
Wer kann verantwortliche Fachkraft
sein?
Zudem würde es ja EU-Recht widersprechen, wenn nur Meister die Position
einer Verantwortlichen Fachkraft einnehmen könnte, da viele unserer Nachbarländer keine Meisterausbildung haben.
Was macht eine befähigte Person aus?
Die BetrSichV z.B. sagt im §2 (7) Folgendes: »(7) Befähigte Person im Sinne
dieser Verordnung ist eine Person, die
durch ihre Berufsausbildung, ihre Berufserfahrung und ihre zeitnahe berufliche Tätigkeit über die erforderlichen
Fachkenntnisse zur Prüfung der Arbeitsmittel verfügt.«
Hier setzt die Berufsausbildung, Qualifikation und die praktische Erfahrung
des Elektrikers an. Berufsfremde Personen dürfen also nicht z. B. zur Prüfung
elektrischer Geräte eingesetzt werden.
Nur ein Weiterbildungskurs reicht nicht
zur vollen Übernahme der Verantwortung aus (wichtig für den Arbeitgeber).
Das ist aber nichts Neues, die BGV A3
setzt gleiche Kriterien.
Allerdings muss man die Begriffe
vorher festlegen: Eine »Befähigte Person
zur Errichtung und Prüfung elektrischer
Geräte und Anlagen« gemäß BetrSichV
ist gleichbedeutend der »Verantwortlichen Elektrofachkraft« gemäß BGV
A3.
Befähigte Personen ernennt
der Betreiber /Arbeitgeber
Um den exakten Stellenwert der »Befähigten Person« genauer zu definieren,
muss §3 BetrSichV tiefer analysiert werden: »(3) ... Ferner hat der Arbeitgeber
die notwendigen Voraussetzungen zu
ermitteln und festzulegen, welche die
Personen erfüllen müssen, die von ihm
mit der Prüfung oder Erprobung von
Arbeitsmitteln zu beauftragen sind.«
Dies ist eine sehr wichtige Textstelle
im Gesetzestext. Die Personalauswahl
liegt also beim Betreiber/Arbeitgeber. Bei
einer Auftragsvergabe, egal ob intern
oder extern, muss sich der Betreiber
über den Prüfer und dessen Qualifikation Gedanken machen. Denn man darf
nicht zwangsläufig davon ausgehen,
dass derjenige »es schon kann«. Dieser
gedankliche Ansatz würde gegen die
notwendigen Sorgfaltspflichten eines
Unternehmens oder einer Institution
gemäß des Bürgerlichen Gesetzbuches
verstoßen. Man muss zur Absicherung
des Betreibers wie schon erwähnt folgende drei Anforderungen an den
zukünftigen Prüfer stellen:
• Berufsausbildung als Elektriker oder
einen artverwandten Beruf,
• Qualifikation für die Prüfung der
Arbeitsmittel vorhanden (Schulung über
BG, TÜV etc.) und
• praktische Erfahrung für die Prüfung
vorhanden.
Leider interpretieren Arbeitgeber immer
wieder Folgendes falsch: Nicht die
billigste Variante ist die Beste, sondern
die rechtlich sicherste. In einem solchen
Fall würde ich als Gerichtssachverständiger darauf hinweisen, dass aus Gründen der Sorgfalt immer der für diese verantwortungsvolle Aufgabe am besten
Qualifizierte ausgewählt werden sollte.
Und das ist diesem Fall ein Elektromeister.
Andere Entscheidungen, welche Qualifikationen die verantwortliche Elektrofachkraft haben sollte, sind auch möglich, bergen aber etwas größere Risiken
für den Betreiber/Arbeitgeber.
T. Neumann
PRAXISHILFEN 5
Das
»de«-Special
»Praxishilfen 5« enthält Praxisproblemfälle der Jahre 2001
bis 2003 aus der
Fachzeitschrift »de«
sowie zusätzlich bisher nicht veröffentlichte Fachfragen.
ISBN 3-8101-0205-9;
15,80 € für »de«-Abonnenten
Bestellung: Hüthig & Pflaum Verlag,
Tel. (0 6221) 489-555,
Fax (06221) 489-443,
E-Mail: [email protected]
23
Praxisprobleme
Kompetenzen eines VBNs – Qualifikation
der Elektrofachkraft für RWA und
Brandmeldeanlagen – Zusatzanfrage (2)
DIN 14675, DIN VDE 0022 (VDE 0022):1994-09
FRAGESTELLUNG
(Zusatzanfrage zum Beitrag »Kompetenzen eines VBNs – Qualifikation der
Elektrofachkraft für RWA und Brandmeldeanlagen« in »de« 10/2004, S. 16
sowie Zusatzanfrage in »de« 12/2004,
S. 20)
Ich sehe das so, dass keine Verbindung
der Vorschriften und Richtlinien vom
VdS mit den Ausführungen der DINNormen hergestellt werden kann. Der
VdS bezieht sich in seinen Ausführungen
gelegentlich auf die gültigen Normen –
dennoch ist der VdS ein privatwirtschaftlicher Verein, welcher der Versicherungswirtschaft etc. mit einigen
Vorschriften und Richtlinien dient, sowie
Firmen und Fachbetriebe im Bezug
auf die Versicherungswirtschaft für
bestimmte Aufgaben und Bereiche zertifiziert u.v.m. Die Sachverständigen beim
VdS fungieren wie andere Sachverständige auch, denen die gültigen Normen
zugrunde liegen.
In dem o.g. Artikel schreibt Herr Hörmann, dass in Ausnahmefällen keine Zertifizierung erforderlich sei. Das ist nach
dem Studium der relevanten Richtlinien,
Vorschriften und Normen nicht uneingeschränkt richtig. Denkbar ist für mich
lediglich die Konstellation, dass der nicht
zertifizierte Errichter eine solche Anlage
errichtet hat und diese wartet. Wenn
jedoch eine bestehende Anlage jetzt neu
errichtet wird oder eine bestehende
Anlage wird von einer anderen Fachkraft
gewartet, gilt DIN 14675:2003-11
uneingeschränkt. Dort steht, dass diese
Norm für den Aufbau und Betrieb von
Anlagen gilt, die dem Schutz von Perso-
nen und Sachen dienen. Die Aussage von
Herrn Hörmann, »Diese Norm muss eingehalten werden, wenn die Norm vertraglich vereinbart wurde oder wenn die
Einhaltung bauaufsichtlich gefordert
wurde oder wenn die örtliche Feuerwehr
dies fordert«, widerspricht m.E. dem
Sinn der Norm unter »1. Anwendungsbereich«, Abs. 3 und 4, da darin keine Einschränkungen vermerkt sind. Richtig hingegen ist m.E. Folgendes: Wurde die
Installation einer Anlage, die für den
Schutz von Personen oder Sachen vorgesehen ist, einem Dritten in Auftrag gegeben, so ist DIN 14675:2003-11 entsprechend anzuwenden. Denkbar ist für mich
lediglich, jemand errichtet eine solche
Anlage für sich selbst und es besteht keine
Vorgabe von Dritten.
Könnten Sie hierzu Stellung nehmen?
L. I., Hessen
Im zweiten Punkt Ihres Schreibens
habe ich einen Abschnitt eines Schreibens, der für DIN 14675 mitverantwortlichen Frau Lehninger vom DIN zitiert.
Diesen Abschnitt möchte ich hier
wiedergeben, wobei darauf hingewiesen
sei, dass ich dafür die Erlaubnis von
Frau Lehninger eingeholt habe. Der
Abschnitt lautet wie folgt: »Brandmeldeanlagen mit Übertragungseinrichtung
zur automatischen Weiterleitung des
Alarmzustands mittels Fernalarm an die
zuständige Feuerwehr dürfen auch dann
noch weiterhin durch nichtzertifizierte
Betriebe instand gehalten werden (Phase
nach Abschnitt 11), wenn diese vor dem
1.11.2003 errichtet worden sind.«
Die weiteren Hinweise in Ihrem
Schreiben sind für mich nicht ganz nachvollziehbar.
Vertrag ist Vertrag
ANTWORT
VdS richtet sich grundsätzlich an
den Nomen aus
Zu Ihrem ersten Punkt gilt, dass ich
weder in der Antwort in »de« 10/2004
noch in 12 /2004 eine direkte Verbindung des VdS mit DIN-Normen hergestellt habe. Ich hatte in 10 /2004 lediglich behauptet, dass in vielen Fällen die
Richtlinien des VdS zusätzlich eingehalten werden müssen. Diese Richtlinien
beziehen sich fast immer auf gültige
Normen. Sie tun dem VdS unrecht,
wenn Sie behaupten, er würde sich nur
gelegentlich an gültige Normen halten.
Wenn ein Auftraggeber sich auf Richtlinien des VdS bezieht, wird man diese
auch zwangsläufig einhalten müssen.
Das »muss ..., wenn vertraglich vereinbart...« in meiner Antwort in »de«
12 /2004 ist richtig. Von DIN-Normen
und VDE-Bestimmungen darf abgewichen werden, wenn die gleiche Sicherheit
auf andere Weise erbracht wird. Bei Einhaltung von Normen und Bestimmungen
ergibt sich jedoch eine »Vermutungswirkung« sicher gehandelt zu haben. In allen
anderen Fällen muss ggf. die Gleichwertigkeit der Maßnahmen nachgewiesen
werden. Entsprechendes finden Sie auch
im Abschnitt 8.1 von DIN VDE 0022
(VDE 0022):1994-09. Wenn bestimmte
Normen und Bestimmungen ohne »wenn
und aber« vereinbart wurden, müssen sie
eingehalten werden.
W. Hörmann
HINWEISE ZU DEN PRAXISPROBLEMEN
LESERSERVICE
Im Rahmen der Rubrik »Praxisprobleme« können unsere Leser schriftlich – unter Angabe der vollständigen Adressdaten – Fachfragen stellen (Telefonauskünfte werden nicht erteilt!). Die
Beantwortung erfolgt – über die Redaktion – von kompetenten Fachleuten des Elektrohandwerks, der Industrie oder aus EVU, Behörden, Berufsgenossenschaften, Verbänden usw. Die Antworten werden den Fragestellern schnellstmöglich von der Redaktion übermittelt. Mit der Zusendung eines »Praxisproblems« erklärt sich der Absender mit einer eventuellen späteren Veröffentlichung in »de« einverstanden. Die Stellungnahmen geben die Meinung des Bearbeiters zum jeweiligen Einzelfall wieder. Sie müssen nicht in jedem Fall mit offiziellen Meinungen, z. B.
des ZVEH oder der DKE, übereinstimmen. Es bleibt der eigenverantwortlichen Prüfung des Lesers überlassen, sich dieser Auffassung in der Praxis anzuschließen.
Senden Sie Ihre Anfragen bitte an: Redaktion »de«, Abt. Praxisprobleme, Alte Rhinstr. 16, 12681 Berlin, Telefax: (0 30) 46 78 29-22, E-Mail: [email protected]
WIEDERGABE DER DIN-VDE-NORMEN
Soweit in der Rubrik »Praxisprobleme« und in den technischen Berichten eine auszugsweise Wiedergabe von DIN-VDE-Normen erfolgt, gelten diese für die angemeldete und limitierte Auflage mit Genehmigung 052.002 des DIN und des VDE. Für weitere Wiedergaben oder Auflagen ist eine gesonderte Genehmigung erforderlich. Maßgebend für das Anwenden der Normen
sind deren Fassungen mit dem neuesten Ausgabedatum, die bei der VDE-Verlag GmbH, Bismarckstr. 33, 10625 Berlin, und der Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin, erhältlich sind.
24
de 20/2005
Gebäudetechnik
Neuheiten von der Messe Elektrotechnik (2)
Andreas Stöcklhuber
Die Fachmessen Elektrotechnik in
Dortmund und Eltefa in Stuttgart
nutzten die Hersteller zur Präsentation ihrer Innovationen. Wir stellen
die interessantesten Neuigkeiten vor.
A
uf der Eltefa informierten sich gut
23000 Besucher über das Angebot von 395 Firmen, 99% davon
waren Fachbesucher. Ganz blieb auch die
Stuttgarter Messe nicht von den Auswirkungen der Konjunktur verschont – im
Jahr 2003 kamen noch mehr als 26000
Besucher. Die nächste Eltefa 2007 wird
dann bereits auf dem neuen Stuttgarter
Messegelände am Flughafen stattfinden.
Systemuhr für Jalousiesteuerung
Die 8-Kanal-Schaltuhr Luxor 414 von
theben eignet sich
zur Steuerung beliebiger Ausgänge des
Luxor-Systems. Für
die einfache Bedienung
sorgt
die
bereits von der Reihe
»TR top« bekannte
Textzeile im Display.
Die Schaltuhr verfügt über Tages- und Wochenprogramme
sowie wahlweise astronomische Programme, die in Abhängigkeit des Sonnenauf- und -untergangs schalten. Somit
lassen sich Jalousien und Rollladen
komfortabel vollautomatisch steuern
und positionieren im Bereich von
0…100 %. Die 732 vorprogrammierten
Astro-Schaltzeiten und 128 frei programmierbaren Schaltzeiten decken
unterschiedliche Anforderungen der
Gebäudeautomation ab.
Astronomische Sperrzeiten ermöglichen die Zeitverschiebung des Auf- und
Abfahrtens von Jalousien und Rollladen
frühmorgens im Sommer. Bedienerführung durch Textzeile im Display und
automatische Sommer-/ Winterzeitumschaltung sowie Handbedienung sind
möglich. Mit Hilfe des Wahlschalters
Dipl.-Ing. (FH) Andreas Stöcklhuber,
Redaktion »de«, nach Unterlagen der
erwähnten Unternehmen
26
kann man die Schaltuhrkanäle individuell
mit den Luxor-Ausgängen verknüpfen.
In Kombination mit den Dimmern ist
eine Lichtszenensteuerung möglich, da
die
Systemuhr
Dimmwerte von
0…100% senden kann.
Fax (07474) 692150
www.theben.de
Winddichter Verschlussstopfen
Strom im Freien
Geyer hat sein Säulenprogramm überarbeitet und noch montagefreundlicher
gestaltet. Berücksichtigung fand die neue
»VDN-Richtlinie für den Anschluss von
ortsfesten Schalt- und Steuerschränken
und Zähleranschlusssäulen an das Niederspannungsnetz der VNB«.
Auch die neue Zählerplatz- und Verteilergeneration »Dispo Plus« wurde mit
in die neue Serie eingearbeitet. Somit ist
die gesamte Produktlinie Zähler und Verteiler von Geyer jetzt aus einem Guss.
Besonderen Wert legte der Hersteller
auf die Freiräume über Erdgleiche nach
TAB 2000 sowie auf die nach DIN 43870
und DIN VDE 0603 geforderten Merkmale. Weiterhin wurde berücksichtigt,
dass die neuen, in vielen Gebieten geforderten, Zählerfeldabdeckungen in IP 54
montagefreundlich und dicht sind. Die
Zähleranschlusssäulen sind deshalb auch
umgriffsicher und entsprechen der
Schutzklasse 2.
Einen wesentlichen Zeitvorteil bringen die neue Einspeisung und die Montage der abgehenden Leitungen. Mit der
neuen Anschlussgarnitur kann man bei
allen 100-A-Hausanschlusskästen KH00
einfach und schnell die Verbindung zum
unteren Anschlussraum herstellen. Alle in
Verteilern aufgelegten Leitungen werden
über Membran-Flansche eingeführt.
Fax (0911) 4120363
www.geyer.de
Einen einfachen und zuverlässigen Verschlussstopfen zum sicheren Verschließen
von allen Wellrohren präsentierten die
Fränkischen Rohrwerke. Der Stopfen
FWVS-E ermöglicht einen winddichten
Verschluss von Rohren auch mit eingeführten Kabeln und Leitungen.
So kann kein Kondenswasser mehr in
die Rohre eindringen. Bei der Installation
lässt sich die Membran einfach mit den
Leitungen durchstoßen. Man benötigt
dazu kein Hilfswerkzeug.
Fax (09525) 88751
www.fraenkische-elektro.de
FI-Schutzschalter mit
automatischer Rückstellung
Mit der Serie »Restart« präsentiert
Gewiss Fehlerstromschutzschalter oder
Fehlerstrom-Leitungsschutzschalter mit
automatischer
Rückstellung.
Diese
Geräte vermeiden die durch das fehlerhafte oder unnötige Auslösen der Schutzeinrichtung verursachten Probleme.
Fehlerstrom-Schutzschalter können
Auslösungen unterliegen, die nicht mit
einer Funktionsstörung der Anlage, sondern mit unvorhersehbaren Ereignissen
verbunden sind, wie Überspannungen
durch Gewitter oder vorübergehenden
Störungen im Netz.
Bei der Auslösung prüft der »Restart«
zuerst, ob das Ereignis, das zur Auslösung
geführt hat, auf einem Defekt der Anlage
beruht. Ist alles in Ordnung, schaltet sich
der Schalter selbsttätig wieder ein, und
die Spannung liegt innerhalb von 90s
wieder an. Anderenfalls, d.h., wenn es
sich um einen dauerhaften Defekt handelt, verhindert »Restart« die erneute
Einschaltung des Schutzschalters, wobei
eine Kontrollleuchte die Störung der
Anlage anzeigt. Ein Hilfskontakt kann
die Fernsignalisierung der Betriebszustände der Anlage oder des FI-Schutzschalters übernehmen.
Der Fehlerstromschutzschalter »Autotest« führt außerdem wöchentlich einen
de 20/2005
Gebäudetechnik
falls zum Esy-Lux-Programm. Die
Motoren-Sets enthalten alles, was man
für eine Um- oder Nachrüstung bei
bereits montierten Rollläden benötigt.
Der Vertrieb von Esy-Lux Produkten
erfolgt in Deutschland über die Firma
Elektro-Technische Systeme GmbH in
Ahrensburg.
Fax (04102) 489333
www.etsysteme.de
unverändert erhalten. Der Farbwiedergabeindex liegt bei Ra 93. Die Lampen
gibt es in den Leistungsstufen 35 W und
70 W. Für Dimmanwendungen bietet
das neue Vorschaltgerät mit Dimmfunktion sowohl 1…10-V- als auch DaliRegeloptionen.
Fax (040) 28992786
www.philips.de/licht
Neue Leuchtenfamilie
Dimmbare Halogen-MetalldampfLampen
Selbsttest durch, ohne die Spannungsversorgung der Anlage zu unterbrechen. Bei
herkömmlichen Fehlerstromschutzschaltern muss dieser Test manuell mit der
zugehörigen Prüftaste »T« ausgelöst
werden.
Fax (06471) 5412
www.gewiss.de
Steuerung von Rollläden,
Jalousien und Markisen
Das Topcontrol-System von Esy-Lux
eignet sich zur Steuerung von Rolläden,
Jalousien und Markisen. Die Steuerung
der Motoren kann entweder drahtgebunden oder per Funk auf ein, zwei, vier
oder zwölf Kanälen erfolgen. Die auf
der sicheren Frequenz von 868 MHz
kommunizierenden Funksender und
-empfänger ersparen das Verlegen von
Steuerleitungen. Die separaten Wandhalter der batteriebetriebenen Sender
lassen sich ohne Kabelanschluss an die
Wand schrauben oder kleben. Die Funksender können als Wandschalter oder als
mobile Tischschalter genutzt werden.
Die Funkempfänger gibt es als Unterputz- und Aufputzvarianten, sowohl als
einfacher Taster bis hin zur Touchscreen-Steuerung. Motoren für Rollläden sowie Motoren-Sets gehören eben-
de 20/2005
Die neuen Lampensysteme und Vorschaltgeräte »CDM Master Colour Elite«
von Philips bieten ein sehr hohes Leistungsniveau im Bereich der keramischen
Halogen-Metalldampf-Lampen. Zu den
Merkmalen des neuen Systems gehören
die Dimmbarkeit, ein höherer Lichtstrom, eine weiter verbesserte Farbwiedergabeeigenschaft und eine höhere
Lichtstromstabilität. Durch ihre besseren
Leistungsparameter bietet sich mit diesem Lampensystem, das ein natürliches,
brillantes Licht hat, die Möglichkeit,
nicht nur Energie zu sparen, sondern
auch neue, interessante Beleuchtungsdesigns für Verkaufsräume zu kreieren.
Die »CDM Master Colour Elite« ist
die erste dimmbare keramische HalogenMetalldampflampe für die Verkaufsraumbeleuchtung im Einzelhandel. Die
Lichtleistung lässt sich mit dem entsprechenden Vorschaltgerät stufenlos bis auf
60% des maximalen Lichtstroms herunterregeln, während die hohe Effizienz
und die ausgezeichnete Lichtqualität beibehalten wird. Darüber hinaus ermöglicht die Reduzierung der Lichtleistung
außerhalb der Hauptgeschäftszeiten
Energieeinsparungen bis zu 40%.
Im Vergleich zu herkömmlichen
Keramik-Metallhalogendampflampen
hat die »CDM Master Colour Elite«
einen 15 % höheren Anfangslichtstrom.
Außerdem beträgt der Lichtstromrückgang über die gesamte Lebensdauer nur
10 %. Damit bleibt ein vorgesehenes
Beleuchtungsniveau über die mittlere
Lampenlebensdauer von 12000h nahezu
Mit »Siluette« präsentiert Siteco eine
Leuchte für zahlreiche Einsatzmöglichkeiten. Zwei Grundtechniken – die Prismenoptik und die Diffusoroptik – sorgen je nach Raumsituation für gute
Ausleuchtung und angenehme Atmosphäre.
Die Leuchten gibt es serienmäßig mit
Schnellmontagezubehör. Sie eignen für
den Deckenanbau, die Schienen-, Pendel- und Einzelmontage. Ein zusätzlicher
Schnellmontage-Längsverbinder ermöglicht die einfache Lichtbandmontage.
Die neu entwickelte Schnappverbindung
gewährleistet bei allen Varianten eine
schnelle und vor allem einfache Montage. Weitere Pluspunkte sind die
Abhängevorrichtung als Montagehilfsmittel und die Möglichkeit der Durchgangsverdrahtung oberhalb der Leuchte
im Leitungskanal oder innerhalb des
Gehäuses.
Statt mit nur einer Wattage kann man
Siluette mit verschiedenen T16-Leuchtstofflampen bestücken. Dieses »Multipowerkonzept« ermöglicht es, eine
Leuchte für verschiedene Beleuchtungsstärken einzusetzen. Sehr hohe Leuchtenbetriebswirkungsgrade bis zu 90%
tragen zur guten Energieeffizienz bei.
Die Leuchten weisen die Schutzart IP50
auf und sind damit staubgeschützt.
Fax (08669) 33710
www.siteco.de
(Fortsetzung folgt)
27
Gebäudetechnik
Multimeter oder Spannungsprüfer?
Wann nimmt man welches Gerät?
Horst Kalla
Multimeter können zwar mehr Größen messen als Spannungsprüfer,
müssen aber zum sicheren Gebrauch
auch immer korrekt bedient werden.
Für die tägliche Praxis eignen sich
daher Spannungsprüfer oft besser.
Dipl.-Ing. Horst Kalla,
Weidmüller Interface, Detmold
30
Quelle: Weidmüller
M
ultimeter messen eine Vielzahl
von Messgrößen (Bild 1). Sie
kommen zur Messung von
Spannungen, Widerständen, Strömen
und anderen Größen zum Einsatz. Ihr
Einsatzfeld sind vorrangig Laboranwendungen oder Prüfungen von Schaltkreisen. Seit 1. Januar 2004 gilt die zweite
Ausgabe der DINEN61010-1 (Messgerätenorm) als verbindlich.
Zweipolige Spannungsprüfer sind
tagtäglich routinemäßig im Einsatz. Sie
gehören zur Grundausstattung einer
Elektrofachkraft (Bild 2). Zweipolige
Spannungsprüfer stellen vorrangig die
Spannungsfreiheit fest, haben aber auch
andere Funktionen wie Phasentest,
Durchgangsprüfung und Messstellenbeleuchtung. Die Spannungsprüfernorm
ist in EN61243-3 fixiert.
Bei den Funktionen gibt es auch
Gemeinsamkeiten zwischen Multimetern und Spannungsprüfern. Bei der
Sicherheit bzw. dem Schutz des Nutzers
ist die Spannungsprüfer- der Messgerätenorm jedoch überlegen, sie ist detaillierter in der Funktionsbeschreibung
und hat den sicheren Umgang mit dem
Spannungsprüfer im Fokus.
Elektrofachkräfte treffen auf harte
Bedingungen, finden also Netzspannungen vor, bei denen der Gebrauch eines
Multimeters gefahrvoll sein kann. So
treten in der Installationstechnik und in
der industriellen Mess- und Regeltechnik oftmals Nieder- und Hochspannung
gleichzeitig auf. Ob ein Kurzschluss oder
eine Fehlbedienung – beim Arbeiten an
Starkstromnetzen setzen sie Energien
frei, die den Mensch gefährden, aber
auch im Messgerät zum Überschlag führen können. Die Spannungsprüfernorm
Multimeter oder Spannungsprüfer – welcher ist wann vorzuziehen?
EN 61243-3 ist darauf ausgerichtet, ein
Höchstmaß an Funktionalität und
Sicherheit zu gewährleisten. Die Spannungsprüfernorm gilt jedoch nicht für
Messgeräte, die lediglich in Optik und
Design einem Spannungsprüfer gleichen,
jedoch in keiner Weise die hohen Anforderungen der Spannungsprüfernorm
erfüllen.
Umfangreiche Prüfanforderungen bei zweipoligen
Spannungsprüfern
Die Spannungsprüfernorm EN 61243-3
ist, verglichen mit der Messgerätenorm
DINEN61010-1, hinsichtlich folgender
Kenngrößen umfänglich beschrieben:
• Temperaturbereich,
• Sicherheit beim Anlegen einer Spannung,
• Funktionalität bei leerer oder nicht
vorhandener Batterie,
• Handgriffe,
• Schlagprüfung und
• Batteriefach.
Die Messgerätenorm sieht für diese
Kenngrößen keine oder nur vage definierte Anforderungen vor. Die Spannungsprüfernorm ist präzise und eindeutig. Sie gibt als zu prüfenden
Temperaturbereich –10° C bis + 55°C
vor, in diesem Bereich ist die Funktion
sicher zu stellen. Zudem muss ein Spannungsprüfer – ohne Betätigung von
Bedienelementen wie etwa einem Schalter – das Vorliegen einer Spannung
anzeigen. Das schützt den Anwender in
hohem Maße. Spannungsprüfer haben
außerdem eine redundante Anzeige, die
den Anwender vor berührungsgefährlicher Spannung warnt, egal ob die Batterie leer oder nicht vorhanden ist.
Spannungstester sind auch bei der
Konstruktion der Hangriffe nicht frei:
Bestimmte Maße sind einzuhalten,
damit die Hand des Anwenders stets
einen definierten Abstand vom Messpunkt hat. Das schützt vor einem elektrischen Schlag.
Auch die Schlagprüfung gibt die
Spannungsprüfernorm exakt vor. So
sind – nach einer zweistündigen Lagerung bei einer Temperatur von
– 10°C – drei Schläge mit einer Energie
von 1 J auf alle berührbaren Oberflächenteile vorzunehmen. Das gewährleistet eine mindestens doppelt so hohe
Schlagfestigkeit.
Und nicht zuletzt das Batteriefach:
Beim Batteriewechsel muss Berührsicherheit gegeben sein, so dass der
Anwender auch bei unsachgemäßem
Gebrauch geschützt ist. Die Spannungsprüfernorm EN 61243-3 (VDE 0682
Teil 401) ist gegenüber der »alten«
Norm VDE 0680 hinsichtlich der
Sicherheit präzisiert. Beim Test der Spitzenspannungsfestigkeit gilt heute für
Spannungsprüfer bis 500 V eine Spitzende 20/2005
Quelle: Weidmüller
Gebäudetechnik
Bild 1: Multimeter können viel, erfordern
aber auch Sicherheit in der Bedienung
Quelle: Weidmüller
spannung von 4 kV, bei Spannungsprüfern bis 1 000V von 6 kV. Die alte Norm
sah für alle Spannungsprüfer gleichermaßen 5 kV vor.
Auch beim maximalen Berührungsstrom ergaben sich Änderungen. Laut
neuer Norm darf der Spannungsprüfer
beim Prüfen einer Spannung ab 5 s
den maximalen Betriebsstrom von
3,5 mA nicht überschreiten. Liegt
der Betriebsstrom über 3,5 mA, so muss
der Spannungsprüfer entweder an jeder
Prüfspitze einen Drucktaster zur Aktivierung der Messung haben oder die
Kontaktelektroden müssen durch einen
mechanischen Schutz gegen zufälliges
Berühren geschützt sein.
Bild 2: Spannungsprüfer sollten zur
Grundausstattung jeder Elektrofachkraft gehören
de 20/2005
Zwar dürfen Tester, die nicht der
neuen Norm entsprechen, weiter genutzt
und vertrieben werden, aber Anwender
und Verantwortliche sollten auf eine
sichere Anwendung bestehen, also Spannungsprüfer gemäß Norm EN61243-3
nutzen.
Die alte und neue Spannungsprüfernorm gibt vor, dass Spannungsprüfer für
alle Prüfungen im Niederspannungsbereich bis 1 000V sicher angewendet
werden können. Das heißt, auch Tester
mit kleineren Messbereichen müssen
einen Anwenderschutz bis 1 000V
gewährleisten.
Die oft vorfindbare Angabe Cat steht
für Kategorie (engl. category) und meint
die Überspannungs-, Einsatz- oder auch
die Messkategorie. Als Messkategorien
sind CatI, CatII, CatIII und CatIV
definiert. Je näher nämlich die Messung
an der Quelle der Niederspannungsinstallation stattfindet, desto höher und
damit energiereicher können Störungen
auftreten. Die Messkategorien (bisher
Überspannungskategorien) berücksichtigen Kurzschlussströme, Leistungen
und erwartbare Transienten.
Sorgfältige Bedienung
Multimeter sind durch ihre Messbereichsvielfalt verstärkt Fehlhandlungen
ausgesetzt. Man sollte also auf eine sorgfältige Bedienung achten. So gilt es, vor
dem Einschalten der Stromversorgung,
den richtigen Messbereich auszuwählen
und einzustellen. Das Feststellen der
Spannungsfreiheit ist mit einem Vielfachmessgerät in energiereichen Anlagen
nicht zugelassen. Unzulässig sind auch
einpolige Spannungstester mit Glimmlampe. Nur zweipolige Spannungsprüfer
dürfen entsprechend dem Arbeitsschutzgesetz zum Feststellen der Spannungsfreiheit genutzt werden.
Weidmüller bietet seine zweipoligen
Spannungsprüfer entsprechend Spannungsprüfernorm EN61243-3 an: So
sind alle Spannungsprüfer mit einem
hohen Eingangswiderstand versehen.
Das heißt, sie überschreiten den
Betriebsstrom von 3,5mA zu keiner
Zeit. Und die Multimeter von Weidmüller sind digital ausgelegt, zeigen also
Messgrößen eindeutig an, was Fehler
durch falsches Umrechnen der Messbereiche oder Ablesefehler nahezu ausschließt.
■
Gebäudetechnik
Barrierefreie und behindertengerechte
Lebensräume
Anforderungen an die Elektro- und Fördertechnik
Werner Baade
Das alten- und behindertengerechte
Wohnen stellt einen Markt mit großem Potenzial dar. Wichtig: Bereits bei
der Planung sollte man eine spätere
Umrüstung im Zuge des Älterwerdens
der Bewohner berücksichtigen.
Werner Baade, bfe-Oldenburg
32
Quelle: Rademacher
D
ie neu herausgegebene Richtlinie VDI 6008:2005-08 enthält
Anforderungen und zeigt Lösungswege auf hinsichtlich der
• Elektrotechnik,
• Kommunikations- und Sicherheitstechnik,
• Bedienungs- und Meldeelemente,
• Beleuchtungstechnik und
• Fördertechnik
zur Anwendung in und an Gebäuden für
ältere, kranke und /oder behinderte
Menschen.
Die Anwendung der Richtlinie bei
der Gestaltung von Wohnungen soll es
dem Menschen gestatten, bis ins hohe
Alter und bei Behinderungen möglichst
selbstständig, weitgehend ohne fremde
Hilfe, in der eigenen Wohnung zu leben.
Die Anforderungen an die Wohnung,
deren Ausstattung und an das Wohnumfeld ändern sich infolge von eintretenden
Behinderungen, von Krankheit usw. mit
zunehmenden Lebensalter.
Oftmals ist es möglich – auch bei
bestehenden Gebäuden – bereits durch
kleine bauliche und technische Veränderungen eine hohe Steigerung der Lebensqualität zu erreichen und einen Beitrag
zum selbstständigen, unabhängigen
Leben im Alter zu leisten (Bild 1). Ideal
wäre es, die entsprechenden Gesichtspunkte bereits frühzeitig zu berücksichtigen, d. h. bei Neubauten und bei Renovierungen (Bild 2). In diesem Stadium
lassen sich die notwendigen Veränderungen oder vorbereitenden Maßnahmen für spätere Änderungen bei entsprechender Planung in der Regel relativ
kostengünstig realisieren.
Bild 1: Der elektrische Türantrieb
»Samson« von Rademacher ermöglicht
ein Öffnen von Wohnungstüren auf
Knopfdruck; er lässt sich problemlos
nachrüsten
Weiterhin besteht für die Bewohner
solcher Gebäude ausreichend Zeit, sich
bereits als gesunde, nicht behinderte Person mit technischen Lösungen und der
Bedienung solcher Systeme vertraut zu
machen. Für diesen Personenkreis
kommt besonders der Markt der Generation 50+ in Betracht, aber auch die
jüngere Generation.
Leistungsminderungen beim
älteren Menschen
Nach dem Behindertengleichstellungsgesetz müssen technische Produkte so gestaltet sein, dass diese möglichst für alle
Menschen in allgemein üblicher Weise
ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe zugänglich
und nutzbar sind. Dabei müssen die Produkte die veränderten physischen und
psychischen Fähigkeiten des älteren
Menschen berücksichtigen, und zwar
besonders die
• sensorischen Fähigkeiten, wie Sehen,
Hören, Fühlen, Tasten und das Körperpositionsgefühl,
• motorischen Fähigkeiten, wie Kraft,
Geschicklichkeit und Beweglichkeit
(Bild 3) sowie
• kognitiven Fähigkeiten, wie Gedächtnis, Koordination und Informationsverarbeitung.
Verringerte visuelle Fähigkeiten durch
mangelnde Scharfeinstellung und eingeschränkte Adaption des Auges beim
Wechsel vom Hellen ins Dunkle, der
Verkleinerung der Pupille und der
Unterscheidungsschwäche zwischen den
Farben Grün und Blau führen zu
wesentlich höheren Anforderungen an
die Beleuchtungsqualität. Die Beleuchtungsstärke muss deshalb z.B. etwa doppelt so hoch sein wie beim jungen Menschen (Tabelle).
Besonders hohe Anforderungen gelten für die Beleuchtung von Verkehrswegen und Treppen. In Verkehrswegen
sollte in Augenhöhe (ca. 1,7 m Höhe)
eine zylindrische Beleuchtungsstärke
(Mittelwert der vertikalen Beleuchtungsstärke) von ca. 500 lx und in 10 cm
Höhe eine horizontale Beleuchtungsstärke von mindestens 200 lx erreicht
werden, besser noch 300 lx. Ähnliches
gilt für die Beleuchtung von Treppen.
Bei der Auswahl der Lampen sollte
man solche mit hoher Farbtemperatur
und tageslichtähnlichem Spektrum bevorzugen. Diese ermöglichen eine bessere Sehleistung und haben bei hohen
Beleuchtungsstärken einen positiven
Einfluss auf die biologische Uhr des
Menschen, also auf seine Gesundheit.
Beleuchtungsstärke
Räume und
Bereiche
Flure und Eingangsbereiche
Treppenräume
Bade- und
Duschräume
Wohnräume
Küche und Essplatz
Beleuchtungsstärke [lx]
200…500
300…500
500
500
500
Tabelle: Empfohlene Mindestbeleuchtungsstärken (Wartungswerte) für
Wohnräume (Auszug aus VDI 6008)
de 20/2005
Gebäudetechnik
Wegen der höheren Blendempfindlichkeit des älteren Menschen muss man
eine mögliche Direkt- und Reflexblendung besonders berücksichtigen.
Um eine ausreichende Gleichmäßigkeit der Beleuchtungsstärke zu erreichen,
empfiehlt sich grundsätzlich der Einsatz
mehrerer Leuchten. Besonders gut eignen
sich – auch in Hinsicht auf die Blendungsbegrenzung – großflächige, dimmbare Lichtquellen und/oder Beleuchtungseinrichtungen mit hohen indirekten
Lichtanteilen. Punktförmige, direktstrahlende Lichtquellen, z. B. Niedervolt-Halogenglühlampen, sollte man
möglichst vermeiden.
Bei vielen Menschen lässt die Hörfähigkeit (auditive Fähigkeit) im Alter
nach. Darauf sollte man bei der Auswahl von akustischen Signalgebern, z. B.
Türklingeln, achten. Die Hör-Einschränkungen wirken sich
häufig nur in bestimmten Frequenzbereichen
aus. Daher sollte man
grundsätzlich akustische Signalgeber wählen, die mehrere Frequenzen
aussenden,
z. B. Zwei- oder Mehrklanggongs.
Wer für das Alter plant
und installiert, schließt
die Jugend ein –
wer für die Jugend
plant und installiert,
schließt das Alter aus.
Quelle: Gira
Bedienung von Geräten und Systemen
Bild 2: Komfort für alle – Hilfsmittel für ältere Menschen, und zwar ideal zum Nachrüsten: Funk-Automatikschalter von Gira
de 20/2005
kognitiven Fähigkeiten, sollten die
Geräte problemlos mit einer Hand
bedienen können – und zwar ohne
besonderes technisches Wissen.
Stellteile und Anzeigen müssen mit
mindestens zwei Sinnen
wahrgenommen werden können. Beabsichtigte oder unbeabsichtigte Fehlbedienungen
dürfen nicht zu Gefahrenzuständen führen.
Damit stehende, sitzende und behinderte
Menschen die Bedienelemente problemlos
erreichen können, empfiehlt die Richtlinie VDI 6008:2005-08
Montagehöhen, die teilweise von den
Angaben in den Normenreihen DIN
18024 und DIN 18025 abweichen, und
zwar:
• Steckdosen in mindestens 40 cm Höhe
bis maximal 105 cm, bei Arbeitsplatten 10 cm oberhalb der Platte,
• Schalter und Taster in mindestens
85 cm Höhe bis maximal 105cm,
• Schalter, Steckdosen und Ähnliches
neben dem Bett in 80 cm Höhe,
Bei der Auswahl der Bedienelemente
spielen die nachlassende Fein- und
Grobmotorik sowie die verringerte Kraft
des älteren Menschen eine wichtige
Rolle. Mehrfachfunktionen an einem
Bedienelement, z.B. das Drücken und
Drehen bei einigen Dimmern, sind möglichst zu vermeiden.
Alle Menschen, auch solche mit reduzierten sensorischen, motorischen und
33
Gebäudetechnik
Quelle: Busch-Jaeger
minimieren. Zusätzlich empfiehlt sich
der Einsatz von Steckdosen mit nachgebenden Seitenwänden, die bei Zugbeanspruchungen auch ein seitliches Herausziehen des Steckers ermöglichen.
Flexibilität der Elektronstallation
Bild 3: Der seitliche Hebel an der Steckdose erleichtert das Ziehen des Steckers
• Notruf in Sanitärräumen, Auslösung
sitzend vom WC oder am Boden liegend in maximal 20 cm Höhe, z.B.
durch Zugtaster,
• Gegensprechstellen, Video-Türsprechstellen in mindestens 100 cm bis maximal 140 cm.
Alle Bedieneinrichtungen sollen so
beschaffen sein, dass sie auch Personen
mit eingeschränktem Sehvermögen einwandfrei erkennen können. Hier empfehlen sich z.B. kontrastreiche und sich
von der Umgebung abhebende Abdeckungen. Haben die Abdeckungen
außerdem aufgeklebte, erhabene Symbole, so können auch Personen mit eingeschränktem Sehvermögen diese durch
Fühlen erkennen.
Die Stolpergefahr über lose herumliegende Leitungen und Mehrfachsteckdosen lässt sich durch eine ausreichende
Anzahl von fest montierten Steckdosen
Bei Neubauten und umfassenden Renovierungen sollte man u.a. folgende
Punkte für spätere Nachrüstungen berücksichtigen:
• Verwendung tiefer Gerätedosen für den
späteren Einsatz von elektronischen
Schaltgeräten oder Betriebsmitteln für
netzleitungsbasierende Bussysteme.
• Anordnung von Leerdosen in verschiedenen Höhen zur Anpassung von
Bedienstellen.
• Vorbereitende Verlegung von Busleitungen zu den Bedienstellen und Verlegung der in Betracht kommenden Lastleitungen zum Verteiler, z.B. für die
Beleuchtung.
• Berücksichtigung von ausreichenden
Reserveplätzen im Verteiler.
• Vorbereitende Verlegung der Leitungen für Notruftaster, Notrufsysteme
und Umweltsteuerungen.
• Anschlussmöglichkeiten für höhenverstellbare WCs, Waschbecken, elektronisch gesteuerte Armaturen, Kraftbetätigungen für Türen und Fenster oder
Treppenlifte.
WEITERBILDUNGSANGEBOT
Eine Schulung zum »Fachbetrieb für senioren- und behindertengerechte Elektrotechnik« bietet der ZVEH gemeinsam mit der
GGT (Deutsche Gesellschaft für Gerontotechnik) an.
Das nächste 2-Tages-Seminar findet am 17.
und 18.11.2005 in Iserlohn bei der GGT statt.
Die Kosten betragen 495 € für einen Teilnehmer bzw. 930 € pro Betrieb (ab der zweiten bis
maximal vierten Person). Für Nicht-Innungsmitglieder liegen die Seminargebühren bei 695
€ bzw. 1130 €.
Das Seminar vermittelt folgende Inhalte:
• Der neue Markt: Die demografische Entwikklung in Deutschland sorgt dafür, dass
zukünftig immer mehr Menschen in Deutschland immer älter werden. Die Zielgruppe 50+
ist sehr interessiert an Komfort und Qualität
und verfügt über eine hohe Kaufkraft.
• Altersbedingte Beeinträchtigungen: Wie hört
ein älterer Mensch? Wie sieht er? Welche
Informationen werden noch wahrgenommen?
• Gesetzliche Rahmenbedingungen: Bereits
seit fast zwei Jahren gibt es auf Bundesebene
das Behindertengleichstellungsgesetz BGG.
Bisher ist es kaum bekannt und wird auch
kaum gelebt. Die ersten laut Gesetz mög-
34
lichen Zielvereinbarungen sind in Vorbereitung, und können auch dem Handwerk interessante Ansatzpunkte bieten.
• Finanzierung/Kostenträger: Auch im Elektrohandwerk können Kostenträger eine Rolle
spielen. Insbesondere bei pflegebedürftigen
Personen kann es möglich sein, Zuschüsse
von der Pflegekasse zu bekommen. Auch
einige Hilfsmittel, die direkt das Elektrohandwerk betreffen können, sind auf dem
Markt verfügbar.
• Komfortwohnen mit barrierefreien Elektroinstallationen: Es gibt einschlägige DIN- und
VDI-Vorschriften, die sich mit Fragen des barrierefreien Bauens auseinander setzen. Insbesondere die VDI 6008 geht sehr detailliert
auf die Anforderungen verschiedener Benutzergruppen mit unterschiedlichen Einschränkungen ein.
• Zielgruppenorientiertes Marketing: Die
Generation 50+ ist sehr heterogen und lässt
sich mit Seniorenmarketing nur schwer
erreichen. Trotzdem gibt es Medien, Mittel
und Wege, mit denen sich sowohl eine
Gruppe 50+ als auch eine Gruppe 70+ erreichen lässt.
Weitere Informationen unter
www.gerontotechnik.de.
Die Sicherheitstechnik
Die Sicherheitstechnik in Sinne der
Richtlinie VDI 6008:2005-08 umfasst
im Wesentlichen
• den Einsatz von Notrufsystemen für
Wohnungen,
• die Videoüberwachung und
• die Installation von Rauchmeldern.
Hausnotrufanlagen ermöglichen die Signalisierung bei Auslösung eines Notrufs
durch ein automatisches Wählgerät, z.B.
bei einem angeschlossenen Pflegedienst
oder bei anderen Hilfspersonen. Die
Geräte sind möglichst an einem getrennten Stromkreis zu betreiben. Eine Vorrangschaltung stellt sicher, dass andere
Telefongespräche die Alarmauslösung
nicht blockieren. Bei Geräten mit Freisprecheinrichtung sollten sich bei einer
Alarmauslösung Rundfunk- und Fernsehgeräte oder ähnliche Anlagen automatisch abschalten, damit eine einwandfreie Verständigung möglich ist.
Durch Videoüberwachung könnte
man eine in einer Wohnung z.B. allein
lebende Person auch aus der Ferne »im
Auge haben«. Der Betrieb solcher
Systeme erfordert die Einwilligung der
überwachten Person.
Rauchmelder warnen die in der Wohnung lebenden Personen frühzeitig vor
lebensgefährlichen Rauchentwicklungen
bei der Entstehung von Wohnungsbränden. Sie sollten eigentlich in jeder Wohnung installiert sein, unabhängig vom
Alter der Bewohner. Bei ihrer Installation sind die Herstellerangaben und die
Anforderungen aus der DIN 14676 zu
berücksichtigen.
Es empfiehlt sich, Videoüberwachungseinrichtungen und Rauchmelder mit
dem Hausnotrufsystem zu kombinieren.
Weitere Abschnitte der Richtlinie
befassen sich mit
• Umfeldsteuerungen zur Fernbedienung
von Systemen, Geräten, Fenstern,
Türen usw. z.B. durch Sprachbefehle,
• Aufzügen und Treppenliften,
• Kommunikationstechniken, z. B. Telefon, Internet, Nutzung von Hörfunkund Fernsehempfang sowie
• Gebäudesystemtechniken.
Außerdem enthält die Richtlinie Empfehlungen zur Ausstattung von Wohnungen mit elektrischen Anlagen nach
den Kriterien »Komfort«, »Barrierefreiheit« und »VDI-6008-Sternen«. Die
Empfehlungen weichen erheblich von
der in DIN 18015-2 geforderten Mindestausstattung von Wohnungen ab und
stellen wesentlich höhere Anforderun■
gen.
de 20/2005
Gebäudetechnik
String-Technik in der Photovoltaik
Stand der Entwicklung und Ausblick
G. Cramer, B. Engel, F. Greizer,
J. Laschinski, M. Meinhardt, M. Victor
Die String-Technik hat vor zehn Jahren
den Aufbau von netzgekoppelten PVAnlagen revolutioniert. Die Kosten
wurden seitdem gesenkt und der Wirkungsgrad wesentlich erhöht. Die bisherige Entwicklung und die aktuellen
werden im Folgenden erläutert.
D
er String-Wechselrichter (Bild 1)
speist als Bestandteil modularer
Systemtechnik für PV-Anlagen
jeweils die Energie eines Strings aus PVModulen in das Niederspannungsnetz
ein. Die Vorteile gegenüber PV-Anlagen
mit zentralem Wechselrichter, der an
parallel geschaltete PV-Module angeschlossen wird, sind vielfältig:
• Kostenreduzierung durch vereinfachte
Installation (keine Parallelschaltung
der PV-Module im freien Feld, Parallelschaltung der Wechselrichter auf der
AC-Seite),
• erhöhter Energieertrag aufgrund der
Reduzierung von Verlusten infolge von
Mismatching der PV-Module,
• erhöhter Energieertrag aufgrund von
lokalem MPP-Tracking,
• erhöhte Betriebssicherheit von PVSystemen,
• erhöhte Verfügbarkeit aufgrund von
optimaler Überwachung des PVSystems,
• modulare Erweiterbarkeit des PVSystems.
A
e: SM
Quell
Trends bei String-Wechselrichtern
Bild 1: Erster String-Wechselrichter Sunny
Boy 700 aus dem Jahre 1995
• Modulintegriertes PV-Systemkonzept
(modulintegrierter Wechselrichter).
Bild 2 zeigt die Hauptmerkmale der
verschiedenen
PV-Systemkonzepte.
Hierzu zählen u.a. die allgemeine
Systemstruktur, Sicherheit, Kosten,
Betriebsverhalten, Systemaspekte (z. B.
Überwachung, Wartungsfähigkeit usw.
Dabei steht jeder Wechselrichter für
seine eigene PV-Systemphilosophie.
Entwicklung der
String-Wechselrichter
Der Wechselrichter in String-Technik
wurde basierend auf den Prinzipien der
modularen Systemtechnik entwickelt.
1995 wurden die ersten in Serie gefertigten String-Wechselrichter auf den Markt
gebracht (Bild 1).
Darauf folgte die Entwicklung des
trafolosen String-Wechselrichters. Das
Streben nach immer höheren Wirkungsgraden führte 1998 zu dieser
Entwicklung. Es wurde nun ein
Wirkungsgrad von 96% erzielt
und ein vergleichbarer Grad an
Sicherheit wie bei Wechselrichtern mit galvanischer Trennung
erreicht.
Nach wie vor sind in vielen Ländern Wechselrichter mit galvanischer Trennung vorgeschrieben, so
dass auch bei diesen Gerätetypen durch
innovative Technologien weitere Fortschritte erzielt wurden. Die Markteinführung des »Sunny Boy 3000« mit
einem maximalen Wirkungsgrad von
>95 % im Jahr 2001 zeigte, dass Wechselrichter mit Netzfrequenz-Transformator auf keinen Fall veraltet sind, sondern dem neuesten Stand der Technik
entsprechen.
Der Trend zu immer höheren Anlagenleistungen erforderte ein neues
Wechselrichterkonzept, das es ermöglicht, die String-Technik auch oberhalb
der 3-kW-Leistungklasse beizubehalten.
Dazu wurde 2002 die Multi-StringTechnik auf dem Markt etabliert. Nun
war es möglich, Strings mit unterschiedlicher
Modulzahl
oder
Himmelsausrichtung und verschiedenen
Modultypen bei gleichzeitig maximalem
Energieertrag, mit nur einem Wechselrichter zu betreiben. Drei separate Eingänge mit jeweils einem eigenen MPPTracker sorgen für eine optimale
Konventionelle
PV-Systemkonzepte
Günther Cramer, Bernd Engel, Frank Greizer, Joachim Laschinski, Mike Meinhardt,
Matthias Victor;
SMA Technologie AG, Niestetal
de 20/2005
Quelle: SMA
Zu den drei wichtigsten Konzepten netzgekoppelter PV-Systeme gehören:
• Anlagenorientiertes PV-Systemkonzept
(Zentralwechselrichter),
• Modulorientiertes PV-Systemkonzept
(String-Wechselrichter, Multi-StringWechselrichter),
Bild 2: Vergleich von PV-Systemkonzepten
35
Gebäudetechnik
Quelle: SMA
Bild 3: Blockschaltbild einer Anlage
mit Multi-String/
-Wechselrichter
Anpassung des Multi-String-Wechselrichters an die einzelnen Strings (Bild 3).
Mit der Zusammenführung der Stringund der Master-Slave-Technik durch die
sog. Team-Verschaltung wurde 2002
auch ein verbesserter Teillastwirkungsgrad erreicht. Durch die Vermeidung
von Mismatching im Bereich größerer
Leistungen gegenüber der klassischen
Master-Slave-Technik werden höhere
Energieerträge erzielt (Bild 4).
Kostenreduzierung von
PV-Wechselrichtern
Das größte Hindernis bei der Verbreitung der netzgekoppelten photovoltaischen Energienutzung sind die hohen
Investitionskosten für PV-Module und
PV-Systemtechnik. Der Einsatz von
String-Wechselrichtern ist mit einer
Kostenreduzierung der Systemtechnik
in dreierlei Hinsicht verbunden:
• Die Benutzung der String-Technik führt
zu einer Reduzierung der Installationsund allgemeinen PV-Systemkosten.
• String-Wechselrichter sind kostengünstiger als Zentralwechselrichter mit
der gleichen Nennleistung.
• Die Weiterentwicklung der StringWechselrichter-Technik hat in den letzten zehn Jahren dazu geführt, dass das
Preiseniveau seit 1995 um mehr als
50% gesunken ist (Bild 5).
Die Reduzierung der spezifischen
Kosten WR ist unter anderem auf die
folgenden Faktoren zurückzuführen [6]:
• Erhöhung der Produktionsmengen,
• Tendenz zu größeren Wechselrichtereinheiten,
• Erhöhung des Integrationsgrades,
• Einsatz neuester Fertigungstechniken.
Stand der Entwicklung
Bei String-Wechselrichtern mit Transformator wird heute ein maximaler Wirkungsgrad von bis zu 95,6% erreicht
(Bild 6). Durch die Entwicklung eines
robusten Aluminium-Druckgussgehäuses
Quelle: SMA
Quelle: SMA
Gebäudetechnik
Bild 4: Wirkungsgradvergleich einer Wechselrichtergruppe mit
und ohne »Team-Verschaltung«
konnten die Material- sowie auch die Fertigungskosten reduziert werden.
Um die Vorteile der String-Technik
nutzen zu können, müssen WR nahe am
PV-Generator installiert werden. Eine
der wichtigsten Anforderungen an
String-Wechselrichter ist daher, dass sie
für die Außenmontage und hohe
Umgebungstemperaturen geeignet sind.
Somit ist mindestens Schutzklasse IP54
erforderlich. Gleichzeitig ist eine ausrei-
Bild 5: Entwicklung der spezifischen Kosten und Produktionsmengen von PV-Wechselrichtern
chende Kühlung notwendig, um die
Temperatur der Wechselrichter-Komponenten zu minimieren und so eine
Lebensdauer von mehr als 20 Jahren zu
erreichen. Für die Temperaturregelung
werden ein in zwei Kammern geteiltes
Gehäuse und ein temperatur- und drehzahlgeregelter Lüfter eingesetzt.
Bild 7 zeigt die Funktionsweise des
»Opti-Cool«-Kühlsystems. Die Grundidee für die Entwicklung des Kühlsystem
war die Unterbringung der Wechselrichterkomponenten in verschiedenen
Kammern.
Dabei werden die Komponenten mit
der größten Wärmeentwicklung (d. h.
Drosseln, Transformator, Kühlkörper
der Leistungshalbleiter) getrennt von der
hochempfindlichen Elektronik in einer
nach Schutzart IP54 abgedichteten
Kammer mit forcierter Lüftung untergebracht. Die Elektronik wird dadurch
Gebäudetechnik
Quelle: SMA
Preis
In der Vergangenheit hat die Einführung
der String-Technik auf Systemebene
bereits zu einer erheblichen Kostenreduzierung geführt. Um hier weiter voran zu
kommen, ist eines der vorrangigen Ziele
von Forschung und Entwicklung, eine
Kostenreduzierung bei den einzelnen
PV-Komponenten zu erreichen.
Bild 6: String-Wechselrichter mit Transformator erreichen 95,6% Wirkungsgrad
weniger wärmebelastet und befindet
sich im wasserdichten Bereich (IP65).
Die Verwendung von Lüftern zur
Kühlung innerhalb von Wechselrichtern
ist nicht neu. Neu ist jedoch die Kombination aus Konvektionskühlung und
forcierter Kühlung. Da die Trennung
zwischen den Kammern gleichzeitig als
Kühlkörper fungiert, ist ein Betrieb des
Lüfters erst dann erforderlich, wenn die
Umgebungstemperatur oder die Belastung des Wechselrichters einen
bestimmten Wert überschreitet. Ein lüfterloser Betrieb des Wechselrichters bei
Nennleistung ist so teilweise möglich.
Ergebnis ist eine niedrigere Lüfterbetriebszeit und damit eine berechnete
MTBF (Mean Time Between Failures)
des Lüfters von mehr als 50 Jahren.
Neben dem Einsatz neuester Materialien bei den Komponenten sind Innovationen bei den Schaltungstopologien ein
wichtiger Ansatzpunkt zur Wirkungsgradbesserung.
Durch den Einsatz der »H5-Topologie« für transformatorlose Wechselrichter ist es möglich, den Wechselrichter im
mittleren Leistungsbereich <10kW mit
einem maximalen Wirkungsgrad von
98% als Serienprodukt anzubieten.
Wirkungsgrad
Eine Steigerung des Energieertrags und
damit eine verbesserte Wirtschaftlichkeit
insbesondere von Solarstromanlagen
kann nur durch einen höheren Wirkungsgrad des Wechselrichters oder ein
optimiertes Systemverhalten erreicht
werden.
Betriebssicherheit
Eine weitere Verbesserung der Rentabilität geht mit einer erhöhten Betriebssicherheit der PV-Systemkomponenten
einher. Darüber hinaus können die Wartungs- und Servicekosten durch Minimierung der Ausfallzeiten des PV-Systems
aufgrund des Einsatzes modernster Anlagenüberwachungssysteme (z.B. Internet,
GSM, Bluetooth) reduziert werden.
Trends in der Entwickung
Zusätzliche Features
PV-Systemkomponenten werden zukünftig Produkteigenschaften aufweisen, die
für den Endkunden einen erheblichen
Zusatznutzen bieten. Hierzu gehört beispielsweise die Möglichkeit, netzgekoppelte PV-Systeme als Backup bei einem
AC-Stromausfall nutzen zu können oder
als aktive Filter zur Verbesserung der
Netzspannungsqualität einzusetzen.
Wichtig für die Entwicklung netzgekoppelter PV-Systeme wird jedoch die
Integrierbarkeit in die Netzbetriebsverfahren öffentlicher Energieversorgungsunternehmen als eine Art »virtuelles
Kraftwerk« sein.
Hinsichtlich der zukünftigen Entwikklungsbereiche für String-Wechselrichter
sind verschiedene Faktoren von Bedeutung. Für jeden Bereich werden im
Folgenden die entsprechenden Entwicklungsansätze aufgeführt.
Erhöhung der Nennleistung von StringWechselrichtern
Durch die Einführung neuer SolarzellenFertigungstechnologien, die durch eine
größere Fläche der Zelle zu höheren Ausgangsströmen der Solarmodule führt,
Quelle: SMA
Bild 7: Funktionsweise des
Kühlsystems
»Opti-Cool«
38
werden die zukünftigen String-Wechselrichter eine höhere AC-Nennleistung
haben. Diese Leistungssteigerung wird zu
einer weiteren Reduzierung der spezifischen Kosten der Wechselrichter führen.
Fazit
In den letzten 10 Jahren wurde die Entwicklung der systemtechnischen Komponenten einer Solarstromanlage durch
eine Steigerung der Produktionskapazitäten und durch innovative Technologien bestimmt (z.B. reduzierte DCInstallationund lokales MPP-Tracking).
Eine weitere Reduzierung der spezifischen Kosten der PV-Wechselrichter ist
möglich.
Eine Verbreitung der photovoltaischen Energiesysteme erfordert eine
weitere Reduzierung der spezifischen
Kosten bei Erhaltung des heutigen hohen
Standards der PV-Wechselrichter in Bezug auf Sicherheit, Wirkungsgrad,
Zuverlässigkeit,
elektromagnetische
Kompatibilität und Funktionalität (z.B.
Netzüberwachungsfunktionen).
Der andauernde Innovationsprozess
ist eine wichtige Grundlage für die
positive Entwicklung des europäischen
PV-Marktes, da dieser den Weg für die
notwendige Verbesserung des Preis- /
Leistungsverhältnisses der PV-Systemtechnik ebnet.
Literatur
[1] Kleinkauf, W.: Photovoltaic Power Conditioning/
Inverter Technology; 10th European Photovoltaic
Solar Energy Conference; Lissabon 1991
[2] Cramer, G. and Greizer, F.: Vom netz-kommutierten Stromrichter zum Multi-String, Zeitschrift:
Erneuerbare Energien, Nr. 2/2000, S. 10 – 12
[3] Stiftung Warentest: Strom hausgemacht,
Zeitschrift: Test, Stiftung Warentest, Berlin,
Nr. 9, September 1999, S. 66 – 71
[4] Meinhardt, M. et. al.: Multi-String Converter
with Reduced Specific Costs and Enhanced
Functionality, Zeitschrift: Solar Energy,
Vol. 69 (2001), S. 217 – 227
[5] Meinhardt, M., Greizer, F., Cramer, G.: Technische
Innovationen im boomenden Markt der PV-Systemtechnik, 17. Symposium Photovoltaische
Solarenergie, Staffelstein, 13. – 15. März 2002
[6] Meinhardt, M. and Cramer, G.: Cost Reduction
of PV Inverters – Targets, Pathways and Limits;
17th European Photovoltaic Solar Energy
Conference and Exhibition, München 2001
[7] Cramer, G. et. al.: String Technology – A Successful Standard of the PV System Technology
for 10 Years now, 20th European Photovoltaic
Solar Energy Conference and Exhibition,
■
Barcelona, Juni 2005
de 20/2005
Elektroinstallation
Elektrische Sicherheit in
landwirtschaftlichen Betrieben
Gefahren lauern überall
Helmut Kiefer
Auf jedem dritten landwirtschaftlichen Hof gibt es schwer wiegende
Mängel mit erhöhter Brand- oder UnQuelle: Triphaus
fallgefahr. Diese Erkenntnis belegen
die regelmäßigen Untersuchungen
bayerischen
Berufsgenossen-
schaft. Dass Wiederholungsprüfungen nicht lästige Pflicht, sondern
sinnvolle Vorsorge sind, beweist dieser Beitrag und befasst sich mit weiteren Maßnahmen zur Schadenver-
Bild 1: Bei Berührung Stromschlag: Uralter,
zerbrochener Klemmstein, nicht angeschlossene Schutzleiter, von der Verteilerdose existiert nur noch der Boden
hütung.
pro 1000 € Versicherungssumme etwa
ein Drittel unter der Schadenssumme in
vergleichbaren Bundesländern.
M
Weniger als ein Fünftel der
Betriebe mängelfrei
Helmut Kiefer, Mennekes Elektrotechnik
GmbH & Co. KG, Kirchhundem
de 20/2005
Die Tabelle (S. 46) mit einem Auszug
aus der aktuellen Mängelstatistik zeigt,
wo die Gefahrenschwerpunkte liegen.
Insgesamt deckte man im Jahr 2002 in
Bayern fast 79 000 Mängel in über
12 000 Betrieben auf. Davon waren über
30 000 Mängel lebens-, unfall- oder
brandgefährlich. Die meisten schwer
wiegenden Mängel betrafen den Schutzleiteranschluss bzw. die Fehlerstromschutzschaltung gefolgt von unsachgemäßer Leitungsverlegung. Bei der
regelmäßigen Wiederholungsprüfung lassen sich viele Mängel bereits im Vorfeld
erkennen und beheben (Bilder 1 bis 15).
Bild 3: Statt des bisher eingesetzten unzulässigen Adapters mit 32-A-Stecker und
16-A-Kupplung empfiehlt der Elektrofachmann, hier einen robusten Vollgummiverteiler des Typs »Evergum«
mit integrierter Einzelabsicherung der
Stromkreise einzusetzen
Quelle: Triphaus
it der elektrischen Sicherheit in
landwirtschaftlichen Betrieben ist es schlecht bestellt. Die
letzte veröffentlichte Erhebung stammt
aus dem Jahr 2002. Rechnet man die
bayrischen Ergebnisse auf alle Bundesländer hoch, so lassen sich über 200 000
Anlagen als gefährlich einstufen. Die
tägliche Praxiserfahrung der Versicherungsgutachter, die den Ursachen der
tatsächlich entstandenen Schäden auf
den Grund gehen, bestätigen diese Aussagen.
Nach einer Studie der Fachhochschule Ingolstadt aus dem Jahr 2002
sind 91 % der befragten Landwirte der
Meinung, dass eine regelmäßige Prüfung
viel zur Schadenverhütung beiträgt.
Allerdings erfolgt diese Prüfung nur in
Bayern automatisch – und auch nur im
Abstand von sechs Jahren. Dazwischen
müssen die Landwirte sich selbst um die
Überprüfung der Anlage kümmern. In
den anderen Bundesländern liegt es ausschließlich in der Verantwortung der
Landwirte,
die
vorgeschriebenen
Wiederholungsprüfungen durchführen
zu lassen.
Dass diese Wiederholungsprüfungen
nicht lästige Pflicht, sondern sinnvolle
Vorsorge sind, zeigt der Vergleich der
Versicherungsschäden. In Bayern liegt
die Schadenssumme für Brandschäden
Quelle: Mennekes
der
Bild 2: Vorausgesetzt die Abdeckung war
korrekt aufgeschraubt: Die Schutzart
IP 44 ist hier durch defekte bzw. doppelt
belegte Einführungen nicht mehr gegeben
Landwirtschaftliche Betriebsstätten sind
durch besondere Umgebungsbedingungen geprägt. Einflüsse von Feuchtigkeit,
Staub, Säuren, Salzen und aggressiver
Atmosphäre – hier in erster Linie ammoniakhaltige Gase – stellen höchste Anforderungen an das Material. Hinzu
kommen mechanische Belastungen der
elektrischen Betriebsmittel und Leitungen unter rauen Umgebungsbedingungen. Leicht entzündliche Stoffe wie Heu,
Stroh, Futtermehle und Stäube können
in Verbindung mit Elektrizität oder
durch unzureichende Abstände zu Wärmequellen (z. B. Leuchten oder Heiz-
strahler) Brände verursachen. Starke
Staubablagerungen können zu Wärmestaus führen, es entstehen örtliche brandgefährliche Hitzenester, die im Extremfall zu Verpuffungen und in der Folge
ggf. zur Staubexplosionen führen. In der
Praxis kommt es vor, dass sich einzelne
Bereiche feuergefährdeter Betriebsstätten
zu explosionsgefährdeten Bereichen entwickeln, wenn kein vorbeugender primärer Brand- und somit auch Explosionsschutz in Form regelmäßigen Reinigens
(Entstauben) erfolgt.
43
Quelle: Mennekes
Bild 4: Unfachmännisch ausgeführter Anschluss eines Ölbrenners führte zu Brandschaden in Lüftungsanlage – Sicherheitseinrichtungen waren wegen falscher Verdrahtung nicht wirksam
Bild 5: Regelmäßige Pflege und gutes
Material machen sich bezahlt: Die an der
Außenwand montierte Steckdosenkombination verrichtet ihren Dienst bereits seit
über 15 Jahren
44
Schmutz in Verbindung mit Feuchtigkeit kann die vorgeschriebenen Luftstrecken reduzieren und Kriechströme
verursachen. Zu beachten ist auch,
dass verschmutzte oder oxydierte
Kontakte in Steckvorrichtungen zu
erhöhten Übergangswiderständen und
gefährlicher Erwärmung führen können.
Oft liegt es ganz einfach an mangelnder Pflege bzw. unsachgemäßer Aufbewahrung von Elektrogeräten und
Verlängerungskabeln. Allein durch
regelmäßige Reinigung lässt sich die
Sicherheit und Lebensdauer bei elektrischen Anlagen verlängern. Die Bilder 1
bis 15 dokumentieren dies sowohl mit
Negativ- als auch mit Positivbeispielen.
Quelle: Triphaus
Quelle: Triphaus
Elektroinstallation
Versicherungsgutachten
dokumentieren dringenden
Handlungsbedarf
Bild 6: Unfachmännisch und unverantwortlich: Unter der blauen Klemme
wurden die Meldeleitungen der Alarmeinrichtung kurzgeschlossen. Beim
E-Check wäre dies dem Fachmann
sicher aufgefallen
Interessant sind auch die Schadensberichte der Versicherungsgutachter, die
täglich mit Schäden – verursacht durch
fehlerhafte Elektroinstallationen und
defekte oder unsachgemäß eingesetzte
Elektrogeräte – konfrontiert werden.
Die folgenden Schadensfälle aus der Praxis zeigen, wo typische Fehler zu finden
sind.
nicht fachgerechten Verdrahtung des
Ölbrenners zu suchen war, denn der
Brenner wurde von einem Nichtfachmann schaltungstechnisch falsch angeschlossen. Sowohl Thermostat als auch
Sicherheitsabschaltung waren ohne
Funktion. Fazit: Selbermachen kann
teuer werden, denn die Versicherung
zahlt in solchen Fällen nicht.
Beispiel 1
In einer Mischfuttertrocknungsanlage
kam es zum Feuer in der Lüfteranlage.
Da der Schaden zeitgleich mit einem
Gewitter auftrat, vermutet der Betreiber
zunächst einen Überspannungsschaden.
Bei genauerer Untersuchung stellte sich
jedoch heraus, dass die Ursache in einer
Beispiel 2
Auch der nachfolgend beschriebene
Schaden hätte vermieden werden können. In einem Hähnchenmastbetrieb
verendeten 13 000 Hähnchen nach
Ausfall der Lüfteranlage. Ursächlich
hierfür war eine mangelhafte Verdrahtung durch kurzgeschlossene
de 20/2005
Quelle: Mennekes
Quelle: Mennekes
Elektroinstallation
Bild 7: Diese Steckdosenkombination mit
integrierter Absicherung ist bereits seit
25 Jahren im Einsatz, allerdings wurde
die Kombination regelmäßig von Ablagerungen und Schmutz gereinigt und die
Kontakte mit Pflegeöl behandelt
Adern in der Alarmleitung. Ein
Abnahme- sowie ein Einweisungsprotokoll erstellte der Errichter nicht. Die
regelmäßige Funktionsprüfung wurde
nicht sorgfältig genug durchgeführt.
Der eklatante Verstoß gegen die
Bestimmungen, der durch die fehlende
Dokumentation belegt wird, zeigt die
Wichtigkeit, ein Abnahmeprotokoll
und eine Installationsdokumentation
zu erstellen. Dies nicht nur zur Sicherheit des Betreibers, sondern auch zum
eigenen Schutz vor Regressansprüchen.
Quelle: Triphaus
Beispiel 3
In einem weiteren Schadensfall erstickten 80 Schweine in einem Betrieb
mit Intensivtierhaltung nach dem
Ausfall der Lüfteranlage. Die Alarm-
Bild 9: Dieser Landwirt – ein begeisterter
Do-it-yourself-Bastler – wandte sich
nach mehrfachen Anlagenstörungen
letztlich doch an einen Fachmann. Dieser
installierte eine Kombination mit Steckdosen der Schutzart IP67, weil dort mit
Hochdruckreinigern gearbeitet wird
anlage wurde nach einem nicht mehr
recherchierbaren Abschalten von zwei
Vorsicherungen nicht aktiviert. Der
Grund hierfür lag in dem verwendeten
Relais ohne Asymmetrieerkennung.
Die Anlage errichtete man vor 20 Jahren nach den damals gültigen Bestimmungen. Jedoch traten gerade im
Bereich der Intensivtierhaltung seitdem mehrere neue Bestimmungen zur
Vermeidung von Schäden in Kraft.
Die Anlage unterlag zunächst dem
Bestandsschutz gegenüber den heute
gültigen Anforderungen. Allerdings
lief die Übergangsfrist von zehn Jahren längst ab. Aus versicherungsrechtlicher Sicht konnte dem Betreiber also
keine Schuld angelastet werden. Dennoch hätte der Schaden vermieden
werden können, wenn die Technik
dem heutigen Stand angeglichen worden wäre.
Fazit: Altanlagen müssen einer
besonders aufmerksamen Prüfung
und Funktionskontrolle durch den
Elektrofachmann unterzogen werden.
Prüf- und Kontrollgrundlage muss der
aktuelle Stand der Technik und der
gesetzlichen Bestimmungen sein,
damit der Betreiber neue Erkenntnisse
hinsichtlich der elektrischen Sicherheit von Anlagen berücksichtigen
kann.
Überspannungsschäden
vorbeugen
Bild 8: Am falschen Ende gespart:
Ein Aufputz-Verteilerkasten ohne
Verkleidung und Türen stellt ein
hohes Gefahrenpotenzial dar
de 20/2005
Durch ihre oftmals exponierte Lage sind
landwirtschaftliche Betriebe häufig von
Überspannungsschäden durch Blitzschlag betroffen. Hinzu kommt, dass die
45
Elektroinstallation
Quelle: Triphaus
lassen. Häufig belohnen Versicherer die
Installation von Blitzschutzeinrichtungen
mit Prämienvorteilen
oder gar Zuschüssen
für den Einbau entsprechender Schutzeinrichtungen.
Bild 10: Leitungsführung unerreichbar
hinter einer Styrophan-Decke, verdrahtet
in nicht selbst verlöschenden Abzweigdosen – eine potenzielle Brandgefahr
Betreiber vermehrt Elektronik zur Steuerung und Automatisierung von Arbeitsabläufen einsetzen. Schäden und Ausfälle hieran können erhebliche Folgen
haben, wenn die Versorgung der Tiere
mit Licht, Luft und Nahrung hiervon
abhängt. Diese lassen sich in der Regel
durch entsprechende Schutzmaßnahmen
vermeiden.
Summe der geprüften Betriebe
Landwirtschaftliche Betriebe ohne Mängel
Landwirtschaftliche Betriebe mit in erhöhtem Maß
lebens-, unfall- oder brandgefährlichen Mängeln
Gesamtzahl der Mängel
Anzahl der Mängel mit Lebens-, Unfalloder Brandgefahr
Beispiele für besonders schwer wiegende
Mängel, Leitungen schadhaft
Unfachgemäße Leitungsverlegung
Verwendung einer unvorschriftsmäßigen Leitung
Unterbrechung des Schutzleiters
Fehlerstromschutzschaltung nicht angewendet
Fehlerstromschutzschaltung nicht funktionsfähig
Leuchte mit leicht entzündlichen Stoffen bedeckt
Unvorschriftsmäßige Leuchte auf
brennbarer Oberfläche
Quelle: Triphaus
Bild 11: Die Brandspuren lassen noch
erkennen, wo die Polyesterleuchte mit
Drosselspule montiert war. Diese sind an
dieser Stelle nicht zulässig, denn es müssen hier Leuchten mit begrenzter Oberflächentemperatur eingebaut werden
46
24806
4 508
7859
78826
30306
Beispiel 5
2 324
Dass vorschriftengerechte und fachmän3956
nisch installierte Pro1340
dukte ein Mehr an
4083
Sicherheit
bieten,
5813
zeigt ein Schadensfall
773
in einer Stallanlage
1773
für 250 Rinder. Dort
fiel nach einem Blitz653
einschlag die Gesamtbeleuchtung aus. Der
zufällig im Stall anwe- Auszug aus der Statistik der Elektroberatung Bayern aus dem
sende Landwirt beob- Jahr 2002
achtete, dass aus einer
keine Verbrennungsspuren. Nachdem
Leuchte eine Stichflamme austrat. Er
die hinteren Leuchten vom Stromkreis
schaltete sofort den Stromkreis ab und
getrennt und der Stromkreis wieder einlöschte das Feuer. Er konnte so größegeschaltet war, zeigte sich, dass sie die
ren Sachschaden vermeiden. Bei einer
Überspannung schadlos überstanden
anschließenden Untersuchung stellte
hatten.
der Gutachter fest, dass im hinteren
Bei dieser Gelegenheit entdeckte der
Stallbereich bei neun LeuchtstofflamGutachter eine weitere Gefahrenquelle.
pen das Polyestergehäuse im Bereich der
Das vorhandene Leitungsnetz verlief in
Drosselspule verkohlt war. Diese entZwischendecken und war dort in nicht
sprachen nicht den Anforderungen, die
zugänglichen und nicht feuersicheren
für den Einsatz in landwirtschaftlichen
Thermoplast-Abzweigdosen verdrahtet.
Betriebsstätten gelten. Hier muss der
Diese Art der Installation stellt in sich
Betreiber Leuchten mit begrenzter
schon eine erhebliche Brandgefahr dar.
Oberflächentemperatur einsetzen. Diese
Als Konsequenz forderte der Gutachter
sind grundsätzlich mit elektronischen
eine komplette vorschriftengerechte
Vorschaltgeräten ausgestattet. Im vorNeuinstallation und wies den Versichederen Bereich waren zehn für den Einrungsnehmer darauf hin, dass die
satzort zugelassene Leuchtstofflampen
gesamte Installationsanlage dringend
eines Markenherstellers montiert, die
einer Überprüfung bedarf, denn offenam gleichen Stromkreis angeschlossen
sichtlich waren die jährlich vorgeschriewaren. Diese Lampen zeigten optisch
benen Wiederholungsprüfungen bis
dato nie durchgeführt worden.
Quelle: Triphaus
Beispiel 4
Beim folgenden Praxisbeispiel kam es
aufgrund nicht vorhandener Überspannungsschutzeinrichtungen zu einem erheblichen Schaden.
Die Lüftungsregelung sowie 20 Stellantriebe wurden zerstört, genauso wie
die Fütterungsüberwachung nebst PCs
und dem Steuerpult des Blockheizkraftwerks. Für den Betreiber ein immenser
wirtschaftlicher Schaden, von den Konsequenzen aus dem Ausfall der Steuerungseinrichtungen einmal ganz abgesehen. Der Gutachter betonte in diesem
Fall ausdrücklich, dass sich die Schäden
durch entsprechende Schutzeinrichtungen hätten vermeiden lassen. Er gab dem
Betreiber den dringenden Rat, die Installation dieser Einrichtungen ausführen zu
Mängel über Mängel
Bild 12: Hier eine der Leuchten, die an
der Decke im Bild 11 montiert waren.
Da diese Leuchten nicht bei unzulässig
hohen Temperaturen abschalten, können
sie – auf brennbaren Untergründen
montiert – großen Schaden anrichten
Beispiel 6
Absolute Sicherheit vor Überspannungsschäden gibt es nicht. Selbst bei optimaler Installation bleibt ein Schadensrisiko
bei Überspannungen. So geschehen bei
einem Unwetter, bei dem über 300
Blitze im Umkreis von 15 km registriert
wurden.
Trotz guter Blitzschutzeinrichtungen
wurden zwölf Fütterungsautomaten
durch Blitzüberspannungsschäden zerstört. Allerdings wäre es gar nicht auszudenken, was ohne Schutzeinrichtungen hätte passieren können.
de 20/2005
Quelle: Mennekes
Elektroinstallation
Schadensrisiko reduzieren durch
regelmäßige Prüfungen
Quelle: Mennekes
Mit sorgfältig durchgeführten Wiederholungsprüfungen, die übrigens vorgeschrieben sind, hätten sich alle zuvor
genannten Schäden vermeiden lassen.
Allerdings erfordert eine qualifizierte
Errichtung, Prüfung und Instandsetzung
von elektrischen Anlagen in landwirtschaftlichen Betrieben, dass die verantwortlichen Mitarbeiter die einschlägigen
Bestimmungen kennen und korrekt
anwenden.
Deshalb ist die Teilnahme an regelmäßigen
Weiterbildungsangeboten
unabdingbar. Für weiterführende Informationen gibt es viele Quellen im Internet, z. B.:
• VdS Verband der Sachversicherer:
www.vds.de
• GDV Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft e.V.:
www.gdv.de
• Normen- und Vorschriftendienst
des bfe-Oldenburg: www.bfe.de
• Bundesverband der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaften (BLB):
www.lsv.de
• ZVEH: www.zveh.de
Bild 14: Beim Einsatz in landwirtschaftlichen Betrieben lässt es sich gar nicht
vermeiden, dass sich Schmutzablagerungen bilden. Gute Steckvorrichtungen vertragen dies auch klaglos. Allerdings sollten die Kontakte regelmäßig gereinigt
werden, um die Übergangswiderstände
möglichst gering zu halten und somit unzulässig hohe Erwärmung der Kontakte
zu vermeiden
de 20/2005
Quelle: Mennekes
Bild 13: Solche Staubablagerungen auf
elektrischen Geräten sollten regelmäßig
entfernt werden, um unzulässig hohe
Erwärmung zu vermeiden und so einem
möglichen Brand vorzubeugen
Bild 15: Elektrogeräte besser in einem
sauberen, trockenen Raum aufbewahren
Die Elektrofachkraft sollte bedenken,
dass sie/er für die korrekte und
vorschriftengerechte Ausführung ihrer
Arbeiten und der eingesetzten Materialien verantwortlich ist. Im Schadensfall
ziehen Betreiber, Geschädigte, Versicherungen und Staatsanwaltschaft Elektrofachkräfte zur Rechenschaft. Daher ist
es falsch, dem häufig geäußerten
Wunsch des Betreibers nach Billiglösungen nachzugeben, wenn sich damit die
Vorschriften nicht erfüllen lassen und
somit die Sicherheit der Anlage auch
nicht gewährleistet ist.
Schlussbemerkungen
Elektrofachbetriebe sollten sich in ihrem
Kundenkreis und Einzugsgebiet um die
entsprechenden Unternehmen bemühen.
Gerade in der Landwirtschaft mit ihren
hohen Schadensrisiken bietet sich hierfür genügend Potenzial.
Ein prädestiniertes Mittel zur
Akquise stellt der E-Check und die
damit verbundenen Prüfplaketten dar.
Diese sind sichtbares Zeichen der durchgeführten Prüfungen und geben gleichzeitig Auskunft über den Fachbetrieb
(Name, Telefon) und den nächsten Prüftermin. Der Elektrofachbetrieb sollte
den Betreiber darauf hinweisen, dass er
nur dann für die Anlage verantwortlich
zeichnet, wenn sonst niemand etwas
daran verändert. Und wenn es der
Elektrofachbetrieb schafft, den Sinn
einer regelmäßigen Wiederholungsprüfung zu vermitteln, öffnet sich ihm in den
meisten Fällen auch ein lukrativer Markt
für den Verkauf neuer, innovativer Produkte, die ein Mehr an Sicherheit bieten.
Der Autor bedankt sich an dieser
Stelle für das Bereitstellen der vielen Praxisbeispiele von Friedhelm Triphaus,
VDS-anerkannter Sachverständiger zum
■
Prüfen elektrischer Anlagen.
www.mennekes.de
47
Elektroinstallation
EMV-taugliche Elektroinstallation (2)
Vojtech Kopecky
Während der erste Beitragsteil sich
mit der Planung sowie den Blitzschutzkonzepten und Potentialausgleichsmaßnahmen für EMV-taugliche Anlagen befasste, geht es im
zweiten Teil um das Energieversorgungsnetz und die damit verbundenen Schutzmaßnahmen.
W
ie bereits im ersten Teil
erwähnt, gehören EMV-Maßnahmen zu den anerkannten
Regeln der Technik. Diese bilden eine
Einheit aus Planung und Ausführung. Sie
müssen ständig aus gesamtheitlicher
Sicht
der
elektround
informationstechnischen Systeme eines Gebäudes gesehen werden.
Galvanische Trennung
Nicht immer lassen sich einzelne bauliche Anlagen auf den gleichen Potentialausgleich bringen. In der Norm DIN
VDE 0800-2 [8] aus dem Jahr 1985 und
jetzt auch in [6] und [7] aus 2001 und [9]
aus 1999 sind aus diesem Grund die
alternativen Maßnahmen festgehalten,
wenn fernmeldetechnische Anlagen auf
unterschiedlichen Potentialen liegen. Das
gilt auch, wenn sie sich auf gleichem
Potential befinden, jedoch durch unterschiedliche Energieversorgungssysteme
gespeist werden. Zur Auswahl stehen die
in Bild 4 (»de« 19/2005, S. 49) dargestellten Varianten.
EMV-freundliche Netzsysteme
Zwischenzeitlich ist nicht nur allgemein
bekannt, sondern auch vorgeschrieben,
dass nur das TN-S-System EMV-freundlich ist. Im Jahre 2001 wurde gab die
Norm [7] im nationalen Vorwort
bekannt, dass die Norm DIN VDE 0100540 (VDE 0100 Teil 540):1991 [10],
Abschnitte 7.2 und C.2 ergänzt wurde.
Das bedeutet, dass lediglich die EmpfehVojtech Kopecky, Sachverständiger,
Aachen
Fortsetzung aus »de« 19/2005, S. 46 ff.
48
lung für das TN-S-System
nicht mehr aktuell ist. Nach
[7], Abschnitt 6.3, muss die
Wechselstromverteilungsanlage in einem Gebäude die
Anforderungen eines TN-SSystems erfüllen. Anderenfalls gelten die im oberen
Abschnitt genannten Maßnahmen.
Dies macht es erforderlich, dass im Gebäude kein
PEN-Leiter vorhanden sein
darf, d.h. die Ausführung
nach 546.2.1 von HD Bild 5: Stromabnahme mit Phasenverschiebung; die
384.5.54 S1:1980 darf verzerrten Sinuskurven der zwei »überlappten« Phasen
addieren die Ströme auf dem N-Leiter
nicht angewendet werden.
Die Norm [7] ist zwar
soll mindestens mit demjenigen des
eine Telekommunikationsnorm, sie gilt
aber für Installationen der PC-Technik,
Außenleiters übereinstimmen, um den
Gefahrenmeldeanlagen sowie auch weiAuswirkungen einer ungleichmäßigen
tere elektronische Einrichtungen. Sie gilt
Lastverteilung und der dritten Oberaber auch für einfache Bürotechnik
schwingung entgegenzuwirken.
(siehe Norm [11]). Damit ist die Norm
Aber auch andere Normen, z.B. EN
ist auch für »Starkstromelektriker«, die
60 439-1, Abs. 7.1.3.4, schreiben diese
solche Einrichtungen installieren, verMaßnahmen vor.
bindlich.
Beispiel aus der Praxis:
Auf Bild 5 sieht man die aufgezeichnete
Umstellung eines TN-C-(S)Stromerhöhung in einem Wohnhaus in
Systems auf ein TN-S-System
dem Moment, wo sich zwei Stromsinuskurven überlappen und der PhasenNicht immer kann der Betreiber aus
winkel der dritten Stromsinuskurve nur
finanziellen Gründen das gesamte Verca. 90° statt 120° beträgt. Infolgedessen
sorgungsnetz ändern und entscheidet
heben sich die Phasenströme auch bei
sich aus Preisgründen für die Alternative,
nachträglich eine fünfte Adern zu instalsymmetrischer Lastverteilung nicht auf
lieren.
und addieren sich auf dem N-Leiter. Der
Aus EMV-Sicht darf die fünfte Adern
N-Leiter ist oft auch kleiner und es kann
nur ein PE-Leiter sein. Der N-Leiter entzur thermischen Überlastung des N-Leifällt hierfür, weil zwischen den alten vierters kommen, wenn dieser einen kleineren
adrigen Kabeln und dem zusätzlichen NQuerschnitt als die Phasen hat. Die N-Leiter-Klemmen sind nicht immer für die
Leiter magnetische Felder bilden können.
erhöhten Ströme ausgelegt.
Den »alten« PEN-Leiter des vierIn den letzten Jahren ist sehr viel über
adrigen Kabels nutzt man weiterhin als
diese Problematik geschrieben worden.
PEN-Leiter – markiert in der Farbe gelbDurch die Belastung des N-Leiters entgrün mit blauem Ring. Er wird aber nur
stehen neue magnetische Felder entsteals N-Leiter benutzt und darf nicht mehr
hen, wenn der N-Leiter nicht mit dem
geerdet werden.
Phasenleiter geführt wird.
Problemfall N-Leiter
In der DIN EN 50174-2 (VDE 0800 Teil
174-2): 2001-09 [6], Abschnitt 6.4.4.1,
Unterabschnitt c ist festgelegt, dass es bei
Netzen mit nicht linearen Lasten erforderlich ist, einen angemessenen Querschnitt des Neutralleiters zu wählen. Er
Sammelschienen als
elektromagnetische Störquelle
Durch ungünstige Anordnung von Sammelschienen entstehen zwischen den
Sammelschienen niederfrequente elektromagnetische Felder innerhalb der
de 20/2005
Quelle: Kopecky
Netzsysteme und Schutzmaßnahmen
Schaltschränke, welche die dort installierte Elektronik stören können. Diese
ungünstige Anordnung liegt vor, wenn
die PE- und N-Sammelschiene unten
und die Phasensammelschienen oben
angebracht sind.
Die beste Lösung ist gefragt
Auf dem Markt gibt es bereits Schaltschrankhersteller, welche die N-Sammelschiene schon im oberen Bereich platzieren und damit deutlich die magnetischen
Felder verkleinern. Die PE-Sammelschiene bleibt oft noch weiter auf der anderen
Seite. Im normalem Betrieb stört das
nicht, aber beim Ansprechen von im
Schaltschrank installierten Blitzstromoder Überspannungsableitern entstehen
starke magnetische Felder im Schaltschrank, die in diesem Moment auf
Überspannung empfindlich reagierende
elektronischen Einrichtungen stören
oder gar zerstören.
Die beste Lösung ist es, alle Sammelschienen an einer Stelle im Verbund
anzuordnen. Damit lassen sich auch im
Störungsfall die magnetischen Felder
klein halten.
Der Zentrale
Erdungspunkt ZEP
Ein zentraler Erdungspunkt
der
Energieversorgung
bietet einen großen
Vorteil. Es besteht
aber auch ein Nachteil bei großen baulichen Anlagen, wo
sich mehrere Transformatoren an unterschiedlichen Stellen
befinden. Empfeh- Bild 6: Stromverteilung bei verschiedenen Anwendungen
lenswert ist es, einen
ZEP auszuführen, wenn dies sich realiTransformatoren haben zwar immer
sieren lässt. Dann müssen alle mögnur einen ZEP, aber durch den Potenlichen Alternativen für die Ausgleichtialausgleich in den Trafozellen sind
ströme bei mehreren Einspeisungsauch die Zargen angeschlossen, die
stellen beurteilt werden. Bei meinen
dann z. B. die Blechfassade mit BlitzGutachten stellte ich schon Ausgleichschutz, die Stahlkonstruktion oder
ströme von 300 A zwischen einzelnen
zufällig die Moniereisen berühren. Man
Transformatoren über den Blitzschutz
fand schon Stellen, die Ursachen für die
oder auch über Kabelkanäle fest.
Brände waren.
Frequenzumrichter sind aus EMVBesonders problematisch wirkt sich
Sicht starke Störquellen. Im Bild 6 ist das
diese Erscheinung bei Stahlhallen oder
Bild 3 aus der DIN EN 50310 (VDE
Hallen mit Blechverkleidung aus. Die
Quelle: DIN EN 50310 (VDE 0800 Teil 2-310): 2001-09, Bild 3
Elektroinstallation
Elektroinstallation
Zwischen Leistungskabeln und Signalleitungen soll der Abstand ≥20cm betragen.
Quelle: Phoenix
Blitz- und Überspannungsschutzgeräte
Bild 7: Mehrfacher Schutz
0800 Teil 2-310): 2001-09 [7] dargesteltt, auf dem die beste Anschlussalternative für alle störenden Geräte gezeichnet ist. Diese Anschlussart gilt auch für
Frequenzumrichter. Sie sind in die Verteiler und Schaltschränken eingebaut und
beeinflussen negativ die benachbarten
elektrischen und elektronischen Einrichtungen. Die Kabelschirme der Anschlusskabel müssen schon beim Eintritt in den
Verteiler geerdet werden. Innerhalb des
Verteilers oder Schaltschranks müssen sie
von anderen empfindlichen Einrichtungen abgeschirmt sein und/oder es muss
ein ausreichender Abstand bestehen.
Eine fachgerechte Installation ohne Blitzund Überspannungsableiter ist nicht
mehr vorstellbar. Die DIN VDE 0100443 [12] gibt den maximalen Spannungspegel der Energieversorgung an, welcher
nicht überschritten werden sollte. Dieses
lässt sich ohne Blitz- und Überspannungsschutzgeräte nicht realisieren. Das gilt
nicht nur für die Energieversorgung, sondern auch für die elektronischen Einrichtungen.
Nach [13], Abschnitt 6.3.1, sind die
Überspannungsschutzmaßnahmen erforderlich bei Anlagen mit Luft-, Erd- und
Zuführungskabeln, da sie infolge atmosphärischer Entladung und durch Einwirkungen aus benachbarten Starkstromanlagen gefährdet werden können.
Weiterhin muss der Errichter ein
Überspannungsschutz installieren fürhochempfindliche Bauelemente und zum
Herstellen eines Potentialausgleichs zwischen nicht zu den Betriebsstromkreisen
gehörenden, aber leitfähigen Anlageteilen. Dies trifft z.B. auch auf einen Stan-
Abstände
Abstand A
Art der Installation
ohne bzw.
nicht
metallener
Trennsteg 1)
Trennsteg
aus
Stahl
Ungeschirmte Stromversorgungsleitungen und ungeschirmte
informationstechnische Kabel
200 mm
100 mm
50 mm
Ungeschirmte Stromversorgungsleitungen und geschirmte
informationstechnische Kabel2)
50 mm
20 mm
5 mm
Geschirmte Stromversorgungsleitungen und ungeschirmte
informationstechnische Kabel
30 mm
10 mm
2 mm
0 mm
0 mm
0 mm
Geschirmte Stromversorgungsleitungen und geschirmte
informationstechnische Kabel2)
Quelle: [6]
Trennsteg
aus
Aluminium
1) Es wird angenommen, dass im Falle metallener Trennstege die Dimensionierung des Kabelführungssystems eine dem Werkstoff des Trennsteges entsprechende Schirmdämpfung erreicht.
2) Die geschirmten informationstechnischen Kabel müssen den Normen der Reihe EN 50288
entsprechen.
Tabelle 2: Empfehlungen gemäß Vornorm
50
dard-PC zu, auf dessen Platine z.B. die
Telekomleitung und die Energieversorgung angeschlossen sind. Ebenso machen
Trägerfrequenz-Nachrichtenübertragungen oder Fernwirkanlagen in Verbindung
mit Hochspannungsleitungen, Antennen
und Funksendern einen Überspannungsschutz erforderlich.
Bei den Blitz- und Überspannungsschutzmaßnahmen muss man die
Leistungen der Blitz- und Überspannungsableiter ´und auch ihre »Selektivität« beachten. Ebenfalls wichtig: Die
Installationsstelle der Blitz- und Überspannungsableiter, die Anschlussart, die
Vermeidung von langen Anschlussadern
oder Maschen-Schleifen sowie Kopplungen zwischen geschützten und ungeschützten Adern, Erdung, Schirmung
und vollständiger Überspannungsschutz
ausschließen. Unter vollständigen Überspannungsschutz versteht man, dass kein
einziges Kabel bzw. einzelne Ader (auch
Reserveader) in einem Kabel vergessen
werden darf. Es müssen ausnahmslos alle
geschützt werden. Verfügen die Reserveadern über keinen Schutz, so man sie
zumindest erden.
Richtiger Geräteschutz
Im Bild 7 ist nur ein Gerät/eine Anlage
gezeichnet, und im Prinzip egal, ob es
sich um einen einfachen PC oder eine
aufwändige elektronische Anlage handelt. Alle diese Einrichtungen müssen
über eigene Spannungsfestigkeit verfügen (Überspannungskategorie). Nur die
Anschlusskabel – abhängig von Länge,
Verlegung oder Schirmungsart – koppeln weitere Überspannungen ein oder
führen Ausgleichströme. Aus diesem
Grund gehören an alle Kabel sowie dern
sämtlichen
Adern
entsprechende
Schutzmaßnahmen. An die Endgeräten
installiert man einzelne Geräte oder
Kombigeräte, die in einem Störungsfall
einen örtlichen Potentialausgleich zwischen den Netzen herstellen. Bei den
Kabeln, an denen Ausgleichströme entstehen können, muss man die Entkopplungen installieren – Unterbrechungen
der leitfähigen Kabel (siehe oben).
Kabelführung
Die Bilder 8a bis 8d aus der Vornorm
[3] kann man aussagekräftig ansehen,
inwiefern unterschiedliche Kabelverlegungsarten in der bauliche Anlage die
EMV-Tauglichkeit der Elektroinstallation beeinflussen. Die Kabel können
sich auch gegenseitig stören.
de 20/2005
Elektroinstallation
Bei Signal- oder Datenleitungen ist
darauf zu achten, dass ein möglichst großer Abstand (> 20 cm) zu den Stromkreisen besteht, auf denen im normalen Betrieb
mit schnellen Strom- und Spannungsänderungen zu rechnen ist (Tabelle 2).
Kabel reagieren weniger empfindlich
auf Störungen, wenn es sich um
geschirmte Kabel mit verdrillten Adernpaaren (DA) handelt, z. B. Telefon- und
Datenverarbeitungsanlagen sowie Energiekabel mit konzentrischem Leiter
(Schirmleiter).
In dieser Hinsicht muss der Handwerker beachten, dass er bei der Kabelabisolierung die ursprünglich verdrillten Adernpaare (DA) bis zur Anschlussstelle verdrillt lssen muss ([6], Abschnitt
5.9). In der Praxis sollte dafür der
Kabelmantel nur soweit wie erforderlich entfernt werden.
Kabelschirme und ihre Erdung
Ein einseitig geerdeter Schirm schützt nur
gegen kapazitive Kopplungen. Erst ein
beidseitig geerdeter Schirm schützt gegen
kapazitive und induktive Kopplung.
Kopplungen in den Kabeln lassen
sichdurch Kabelschirme, die mindestens
beidseitig (nach [6 und 7]) geerdet sind,
reduzieren. Die Norm [3] schreibt auch
bei der Überschreitung der einzelnen
Blitzschutzzonen eine Erdung vor. Bei
einem Potentialausgleichsnetzwerk und
einem TN-S-System in der baulichen
Anlage entstehen keine oder nur geringe
Ausgleichströme, die dann keine Störungen auf dem Kabelschirm verursachen.
Nach [6] Abschnitt 6.3.2 sollte der
Schirmkontakt dem Prinzip des Faradayschen Käfigs folgen, also eine 360OUmschließung. Damit wird nicht nur die
nieder-, sondern auch hochfrequente
Verbindung hergestellt.
Noch heute findet man auch außerhalb baulicher Anlagen installierter Telefonkabel, z. B. I-Y(ST)Y-Bd (Kabel mit
kunststoffkaschierter
Aluminiumfolie
mit Beilaufdraht). Nach Vornorm [4],
HA 4, Abschnitt 1.7.2 und Anhang B
müssen die Installationsfirmen die
Berechnungen des Mindestquerschnitts
der Kabelschirme durchführen, was aber
sehr selten stattfindet. Die »Kabelschirme« verschmelzen bei einem Blitz-
schlag in die bauliche Anlage. Aber auch
innerhalb der baulichen Anlagen eignen
sich Kabel mit kunststoffkaschierter Aluminiumfolie mit Beilaufdraht nicht aus
EMV-Sicht. Hierzu vermerkt die Norm
[1], Abschnitt 6.3.2: »…Ein Schirmkontakt, der lediglich durch den Beilaufdraht hergestellt wird, hat bei hohen
Frequenzen kaum eine Wirkung.«
Fazit
Elektromagnetische Verträglichkeit ist
nach dem Gesetz über die elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten,
von 18. September 1998, § 2, Abschnitt
9, die Fähigkeit eines Gerätes, in der
elektromagnetischen Umwelt zufrieden
stellend zu arbeiten, ohne dabei selbst
elektromagnetische Störungen zu verursachen, die für andere in dieser Umwelt
vorhandenen Geräte unannehmbar
wären.
Der Abschnitt 9 dieses Gesetzes
verwendet zwar nur der Begriff
»Gerät«, aber in Abschnitt 3 wird
erklärt, dass Geräte alle elektrischen
und elektronischen Apparate, Systeme,
Elektroinstallation
Europäischen Normen und VDE-Bestimmungen, die hier teilweise beschrieben
sind.
Literaturzusammenfassung der
Beitragsteile 1 und 2
Ungeschütztes System
Verringerung der Magnetfeldwirkung
duch geschirmte Leitungen
Verringerung des Magnetfelds
innerhalb einer Blitzschutzzone durch
räumliche Schirmung
Verringerung der Induktionsschale
durch geeignete Leitungsführung
Bild 8: 1) Geräte; 2) Energieleitung; 3) Datenleitung; 4) Fläche der Induktionsschleife;
5) räumliche Schirmung; 6) geschirmte Leitung
Anlagen und Netze sind, die elektrische oder elektronische Bauteile enthalten.
Mit anderen Worten: Es handelt sich
um alle Installationen in den baulichen
Anlagen. Die Einhaltung des EMVG ist
erreicht, wenn alle Pläne und ihre Ausführungen nach den allgemein Anerkannten Regeln der Technik durchgeführt werden. Dazu gehören die
[1] Vornorm DIN V 0185-2 (VDE V 0185 Teil 2):2002-11
Blitzschutz Teil 2: Risiko-Management: Abschätzung des Schadenrisikos für bauliche Anlagen
[2] VdS 2010: 2002-07 (01) Risikoorientierter
Blitz- und Überspannungsschutz; Richtlinien zur
Schadenverhütung
[3] Vornorm DIN V 0185-4 (VDE V 0185 Teil 4):200211 Blitzschutz Teil 4: Elektrische und elektronische Systeme in baulichen Anlagen
[4] Vornorm DIN V 0185-3 (VDE V 0185 Teil 3):2002-11
Blitzschutz Teil 3: Schutz von baulichen Anlagen
und Personen
[5] DIN VDE 0100-410 (VDE 0100 Teil 410):1997-01 Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannungen bis 1000 V – Schutzmaßnahmen
[6] DIN EN 50174-2 (VDE 0800 Teil 174-2): 2001-9; Installation von Kommunikationsverkabelung; Teil
2: Installationsplanung und -praktiken in Gebäuden.
[7] DIN EN 50310 (VDE 0800 Teil 2-310): 2001-9; Anwendung von Maßnahmen für Potentialausgleich
und Erdung in Gebäuden mit Einrichtungen der
Informationstechnik
[8] DIN VDE 0800-2 (VDE 0800 Teil 2): 1985-7 Fernmeldetechnik; Erdung und Potentialausgleich
[9] DIN VDE 0100-444 (VDE 0100 Teil 444): 1999-10;
Elektrische Anlagen von Gebäuden; Schutzmaßnahmen – Schutz bei Überspannungen – Schutz
gegen elektromagnetische Störungen (EMI) in
Anlagen von Gebäuden
[10] DIN VDE 0100-540 (VDE 0100 Teil 540): 1991-11
Errichten von Starkstromanlagen mit Nennspannung bis 1000 V; Auswahl und Errichtung elektrischer Betriebsmittel, Erdung, Schutzleiter,
Potentialausgleichsleiter
[11] DIN VDE 0800-1 (VDE 0800 Teil 1): 1989-5 Fernmeldetechnik; allgemeine Begriffe, Anforderungen und Prüfungen für die Sicherheit der Anlage
[12] DIN VDE 0100-443 (VDE 0100 Teil 443):2002-01;
Errichten von Niederspannungsanlagen; Teil 4:
Schutzmaßnahmen – Kapitel 44 Schutz bei
Überspannungen infolge atmosphärischer Einflüsse oder von Schaltvorgängen (IEC 60364-4-4443; 1995 modifiziert) Deutsche Fassung HD
384.4.443 S1:2000
[13] DIN VDE 0800-10 (VDE 0800 Teil 10): 1991-3
Fernmeldetechnik; Übergangsfestlegungen für
Einrichtung und Betrieb der Anlagen
■
www.emv-kopecky.de
52
de 20/2005
Elektroinstallation
Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen (RCDs)
Werner Hörmann
Einer im Rahmen der Rubrik Praxisprobleme häufig gestellten Frage
bezüglich des notwendigen Typs
einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung
(RCD) und daran angrenzenden Fragestellungen geht der folgende Beitrag nach.
H
äufig kommt die Frage vor,
wann denn Fehlerstromschutzeinrichtungen vom Typ A oder
B notwendig seien. Zur Beantwortung
dieser Frage muss man sich sowohl auf
die Normen der Reihe DIN VDE 0100
(VDE 0100) als auch folgende Normen
beziehen:
• DIN EN 61008-1 (VDE0664 Teil10),
• DIN EN 61008-2-1 (VDE0664 Teil11),
• DIN EN 61009-1 (VDE0664 Teil 20),
• DIN EN 61009-2-1 (VDE0664 Teil21)
• und DIN EN50178 (VDE0160).
Vorweg sei zur Klarstellung gesagt, dass
es bei Fehlerstrom-Schutzeinrichtungen
(RCDs)1) derzeit drei Varianten gibt:
• Netzspannungsunabhängige Fehlerstrom-Schutzschalter Typ A zur Auslösung bei Wechsel-Fehlerströmen und
pulsierenden Gleich-Fehlerströmen,
· ohne eingebaute Überstrom-Schutzeinrichtung (RCCBs) nach DIN EN
61008-1 (VDE 0664 Teil 10):2000-09
und DIN EN 61008-2-1 (VDE0664
Teil 11):1999-12,
· mit eingebauter Überstrom-Schutzeinrichtung (RCBOs) nach DIN EN
61009-1 (VDE 0664 Teil 20):2000-09
und DIN EN 61009-2-1 (VDE 0664
Teil 21):1999-12 (Bild 1).
• Netzspannungsunabhängige Fehlerstrom-Schutzschalter Typ AC zur Auslösung nur bei Wechsel-Fehlerströmen
sind in Deutschland durch »Besondere
Nationale Bedingungen« in den oben
stehenden Normen ausgeschlossen und
nach den Errichtungsbestimmungen
nicht zugelassen.
1) Wegen der besseren Lesbarkeit im
Beitrag nur noch mit RCD bezeichnet
Dipl.-Ing. Werner Hörman, freier Autor
der Rubrik »Praxisprobleme«
54
• Fehlerstrom-Schutzschalter Typ B zur
Auslösung bei Wechsel-Fehlerströmen,
pulsierenden und glatten Gleich-Fehlerströmen ohne eingebaute Überstrom-Schutzeinrichtung
(RCCBs).
Diese arbeiten bei Wechsel- und pulsierenden Gleich-Fehlerströmen netzspannungsunabhängig, bei glatten
Gleich-Fehlerströmen netzspannungsabhängig nach Entwurf DIN VDE
0664-100 (VDE 0664 Teil 100):200205 – eine entsprechende europäische
Norm (EN) gibt es zurzeit nicht. Das
Bild 2 stellt eine RCBO vom Typ B dar.
1. Bei welchen Netzformen ist
die Verwendung von RCDs
generell vorgeschrieben?
Eine generelle Forderung nach RCDs
enthalten die Errichtungsnormen der
Reihe DIN VDE 0100 (VDE 0100)
nicht. Damit gibt es auch keine Forderung in Abhängigkeit von einer bestimmten Netzform (aktuelle Anwendungen siehe Bild 3). Allerdings ergibt es
sich in TT-Systemen zwangsläufig, dass
ab Bemessungsströmen von etwa 16-ARCDs notwendig werden. Dies ist auf
die Notwendigkeit zurückzuführen, die
Abschaltbedingung zu erfüllen. Bei eingesetzten Sicherungen von 16A benötigt
man immerhin einen RA von ca. 0,63Ω.
Ein so niedriger Wert lässt sich in der
Praxis selbst bei Einsatz von Fundamenterdern in der Regel kaum erreichen.
1.1 Welche elektrischen Betriebsmittel
sind mit RCD Typ B auszustatten?
Zur Beantwortung dieser Frage, bei
welcher Art von Betriebs-/ Verbrauchsmitteln bei der Errichtung RCDs vom
Typ B auszuwählen sind – sofern RCDs
für den betreffenden Stromkreis überhaupt notwendig sind –, sei auf die einleitende Klarstellung verwiesen.
Die Forderung nach RCDs desTyp B
besteht immer dann, wenn durch mögliche Gleichfehlerströme oder durch
höherfrequente Fehlerströme RCDs vom
Typ A nicht auslösen können. In erster
Linie betrifft das elektronische Betriebsmittel, z.B. Strom- und Umrichter. Die
für solche Betriebsmittel relevante Norm
DIN EN 50178 (VDE 0160) legt fest,
dass Betriebsmittel, die über Steckvorrichtungen angeschlossen werden, mit
Quelle: ABB
Typ A oder B?
Bild 1: RCD vom Typ A; Auslösung bei
Wechsel-Fehlerströmen und pulsierenden
Gleich-Fehlerströmen (pulsstromsensitiv), mit einem Bemessungsstrom von
16 A und I∆N ≤ 30 mA; kombiniert mit
einem Leitungsschutzschalter B16 A
Stromkreisen verträglich sein müssen,
die durch RCDs vom Typ A geschützt
sind. Bei Betriebsmitteln mit Festanschluss muss die Verträglichkeit mit der
RCD angegeben sein, d.h. die Dokumentation hat anzugeben, ob Typ A ausreicht oder Typ B notwendig ist.
1.2 Welche VDE-Bestimmung fordert
den Einsatz von RCDs vom Typ B?
Eine direkte Festlegung bezüglich Typ B
gibt es in den Normen der Reihe DIN
VDE 0100 (VDE 0100) derzeit nicht.
Eine entsprechende Festlegung wird es
erst in DIN VDE 0100-530 (VDE0100
Teil 530) geben.
Momentan lässt sich eine solche Forderung aber durch die allgemeine Festlegung im Abschnitt 510.1 von DIN VDE
0100-510 (VDE 0100 Teil510):1997-10
ableiten, welche verlangt, dass Betriebsmittel so auszuwählen sind, dass die
Schutzmaßnahmen wirksam bleiben.
Damit müssen entweder die Betriebsmittel oder die Schutzeinrichtungen entsprechend ausgewählt werden. Eine erste
Forderung bezüglich Typ B wird es in der
in Kürze erscheinenden DIN VDE 0100712 (VDE 0100 Teil702) »Photovoltaikanlagen« geben.
1.3 Wie soll mit dem Begriff
Altanlagen umgegangen werden?
Wenn bei der Errichtung der »Altanlage« die zu diesem Zeitpunkt gültigen
de 20/2005
Quelle: ABB
Elektroinstallation
Bild 2: Beispiel einer RCBO, d. h. einer Fehlerstrom-Schutzeinrichtung (RCD) vom Typ B;
Auslösung bei Wechsel-Fehlerströmen und Gleich-Fehlerströmen (allstromsensitiv), mit
einem Bemessungsstrom von 32 A und I∆N ≤ 30 mA; kombiniert mit einem Leitungsschutzschalter K32 A
Normen eingehalten wurden, sind Nachrüstungen nicht gefordert und auch nicht
notwendig. Sollten jedoch zum Zeitpunkt der Errichtung solche »unverträglichen« Betriebsmittel ausgewählt worden sein, dann wurde z. B. DIN VDE
0100-510 (VDE 0100 Teil 510) nicht
berücksichtigt, sodass die Anlage im
Nachhinein »normgerecht« ausgeführt
werden muss.
2. Welche RCDs sind beim Einsatz
von Frequenzumformern im TTSystem zu wählen?
Wenn nach Vorgaben des Herstellers des
Frequenzumrichters (FU) nur RCDs
vom Typ B ausgewählt werden dürfen,
so muss der Anwender das unbedingt
berücksichtigen.
2.1 Welcher Bemessungsdifferenzstrom
ist bei FU-angetriebenen Wasserpumpen
im TT-System einzusetzen ?
Für Anlagen mit fest angeschlossenen
Betriebsmitteln gibt es auch im TTSystem keine zwingende Vorgabe nach
einem
bestimmten
Bemessungsdifferenzstrom. Der notwendige Bemessungsdifferenzstrom hängt vom
erreichbaren Wert des Anlagenerdungswiderstandes RA ab. Ob es sich bei dem
Verbraucher um eine Wasserpumpe
handelt oder nicht, ist dabei nicht relevant – es sei denn für die Pumpe muss
DIN VDE 0100-702 (VDE 0100
Teil 702) »Becken von Schwimmbädern
und andere Becken« angewendet werden, falls sich die Pumpe innerhalb
eines Beckens befindet. In solchen Fälde 20/2005
len kann auch bei Festanschluss bei
Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung eine RCD
mit einem Bemessungsdifferenzstrom
I∆N ≤ 30 mA gefordert sein.
2.2 Welcher Auslösestrom gilt bei FUangetriebenen Kühl- und Klimaanlagen
bzw. Kühlschränken im TT-System?
Bei derartigen Betriebs-/ Verbrauchsmittel gibt es, wie unter 2.1 schon angeführt, keine Vorgaben nach einem
bestimmten Bemessungsdifferenzstrom.
Beim Einsatz im TT-System ist nur der
Wert des Anlagenerdungswiderstands RA
maßgebend.
2.3 Kann man im TN-System bei
Einsatzfällen gemäß Punkt 2.1 und 2.2
auf eine RCD verzichten?
Bei TN-Systemen darf man bei Festanschluss üblicherweise bei den unter 2.2
genannten Fällen auf RCDs verzichten.
Ausgenommen ist der Fall, in dem sich
die genannten Betriebsmittel in einer
feuergefährdeten Betriebsstätte befinden. Anders verhält es sich bei einem
Kühlschrank, der z. B. in einem Raum
mit Badewanne oder Dusche aufgestellt wird. Darüber hinaus gibt es in
den Normen der Teile 700 von DIN
VDE 0100 (VDE 0100) noch weitere
Forderungen, auch im TN-System
RCDs auszuwählen. In feuergefährdeten Betriebstätten genügen aber solche
mit einem Bemessungsdifferenzstrom
I∆N ≤ 300 mA. In den übrigen Fällen
können RCDs mit einem Bemessungsdifferenzstrom von I∆N ≤ 30 mA gefordert sein.
55
Elektroinstallation
3. Zählen Kühlräume zu den feuchten und
nassen Räumen?
Nach DIN VDE 0100-200 (VDE 0100 Teil 200 gilt
Folgendes: Feuchte und nasse Räume sind Räume
oder Orte, in denen die Sicherheit der Betriebsmittel
durch Feuchtigkeit, Kondenswasser, chemische oder
ähnliche Einflüsse beeinträchtigt werden kann. In
einer Anmerkung von DIN VDE 0100-200 (VDE
0100 Teil 200) wird hierfür angegeben, dass dies z. B.
sein können:
• Backstuben, Düngerschuppen,
• Futter- und Großküchen,
• unbeheizte oder unbelüftete Keller, Kornspeicher,
• Kühl- und Pumpenräume, Milchkammern,
• Räume, deren Fußboden, Wände und ggf. auch Einrichtungen zu Reinigungszwecken abgespritzt werden, sowie Spül- oder Waschküchen.
Natürlich ist diese Aufzählung nicht allumfassend.
Somit gelten die Anforderungen der DIN VDE 0100737 (VDE 0100 Teil737):2002-01 auch für andere, in
der Norm nicht explizit erwähnte Bereiche. Andererseits müssen für die hier genannten Bereiche die
Anforderungen der DIN VDE 0100-737 (VDE 0100
Teil737):2002-01 nicht in jedem Fall gelten.
Auch wenn diese beispielhafte Aufzählung Kühlräume benennt, halte ich persönlich Kühlräume nur
dann für feucht und/oder nass, wenn häufig durch zu
niedrige Temperaturen eine Schwitzwasserbildung
auftritt, die so bedeutend ist, dass dadurch Tropfwasser auftreten kann. So etwas sehe ich aber als eine
Fehlkonstruktion dieses Raums an, da solche Erscheinungen dem eingelagerten Kühlgut nicht zuträglich
sind. Ungeachtet dessen, wie der Kühlraum klassifiziert wird – ob feucht und oder nass –, bedeutet das
nicht, dass die für solche Räume vorgesehenen Stromkreise mit RCDs mit einem Bemessungsdifferenzstrom
I∆N ≤ 30 mA vorgesehen werden müssen, auch nicht
für Steckdosenstromkreise. Für die in diesen Räumen
errichteten elektrischen Betriebsmittel ist ist nur ein
höherer Wasserschutz gefordert (mindestens IP X1).
3.1 Welche 30-mA-RCD setzt man beim TT- bzw.
beim TN-System ein?
Kühlräume können zu den feuchten und/oder nassen
Räumen zählen. Eine globale Forderung nach einer
RCD – insbesondere solchen mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA – leitet sich dadurch nicht
ab. Dies schließt aber nicht aus, dass im TT-System
RCD notwendig sein können.
3.2 Besteht eine Nachrüstpflicht bezüglich RCDs
beim TT- bzw. beim TN-System?
Eine Nachrüstpflicht gibt es nicht. Dennoch muss die
elektrische Anlage den Normen entsprechen, die zum
Zeitpunkt der Errichtung zutreffend waren. Wären
RCDs zu diesem Zeitpunkt wegen der Abschaltbedingung notwendig gewesen, sind diese nachträglich zu
installieren. In einem solchen Fall handelt es sich dann
nicht um eine Nachrüstung, sondern um eine nachträgliche normgerechte Errichtung der ausgeführten
elektrischen Anlage. Für das TN-System gelten die
oben angeführten Aussagen.
56
de 20/2005
4. Normen, die RCDs fordern
Der besseren Orientierung wegen folgen nun die Normen, welche RCDs mit einem Bemessungsdifferenzstrom I∆N ≤ 30 mA fordern.
Diese Aufstellung erhebt natürlich keinen
Anspruch auf Vollständigkeit. Sie klammert auch
Forderungen nach RCDs mit anderen Bemessungsdifferenzströmen aus.
Anmerkung: Es gibt allerdings auch die Möglichkeit alternativer Maßnahmen, wie z. B. SELV- und
PELV-Stromkreise oder Stromkreise mit Schutz durch
Schutztrennung (d. h. mit einem oder mehreren Verbrauchern an einer Stromquelle mit sicherer Trennung).
RCDs mit einem Bemessungsdifferenzstrom
I∆N ≤ 30 mA sind derzeit nur gefordert für:
• Steckdosen (ein- und mehrpolig) im Freien mit
einem Bemessungsstrom bis einschließlich 20 A sowie
Steckdosen, die voraussichtlich der gelegentlichen Versorgung von tragbaren Betriebsmitteln für den
Gebrauch im Freien dienen. Diese Forderung gilt
somit auch für Steckdosen im Wohnzimmer oder in
anderen Zimmern, z. B. für Steckdosen neben der Terrassentür, wenn im Freien keine Steckdose vorhanden
ist. Auch für Steckdosen auf Balkonen [siehe
Abschnitt 471.2.3 von DIN VDE 0100-470 (VDE
0100 Teil 470)], ist dieser Schutz gefordert, auch wenn
es sich um höhere Stockwerke handelt. Diese Schutzforderung gilt auch für Steckdosen auf der Außenseite
bzw. im angrenzenden Raum und in der Nähe von
Balkontüren – sofern auf dem Balkon selbst keine
Steckdose vorhanden ist.
• Stromkreise für Steckdosen hinter Stromerzeugungsanlagen [siehe Abschnitte 551.4.4.2 und Anhang N
von DIN VDE 0100-551 (VDE 0100 Teil 551)] Diese
Forderung gilt allgemein, d.h. für alle Stromkreise
nicht nur für Steckdosen (siehe unter Stromkreise,
weiter unten).
• Stromkreise mit Steckdosen in Räumen mit Badewanne oder Dusche. Hiervon ausgenommen sind
Stromkreise mit Steckdosen, in denen Schutz durch
SELV, PELV oder Schutztrennung zur Anwendung
kommt, [siehe Abschnitt 701.412.5 von DIN VDE
0100-701 (VDE 0100 Teil 701)]. Diese Forderung gilt
für fast alle Stromkreise (siehe Stromkreise, weiter
unten).
• Stromkreise mit Steckdosen
· im Bereich 2 von Becken von Schwimmbädern und
anderen Becken,
· im Bereich 1 von Schwimmbädern mit kleinem
Umgebungsbereich,
· im Bereich 1 von nicht begehbaren Becken,
· ggf. für Stromkreise mit besonders gekennzeichneten Steckdosen, die der Versorgung von Betriebsmittel dienen, die im Bereich 0 nur verwendet werden dürfen, wenn sich keine Personen im Bereich 0
befinden.
· Hiervon ausgenommen sind Stromkreise mit Steckdosen, in denen Schutz durch SELV, PELV oder
Schutztrennung, soweit dies zulässig ist, zur
Anwendung kommt, – siehe in den Abschnitten
702.471.4.1, 702.471.4.2, 702.471.4.3 und 702.53
de 20/2005
Quelle: ABB
Elektroinstallation
Bild 3: Anwendungsbeispiele – Angaben aus
dem Produktprogramm eines Herstellers
von DIN VDE 0100-702 (VDE 0100
Teil702))
• Stromkreise mit Steckdosen auf Baustellen mit einem Bemessungsstrom bis
32 A – siehe 704.471 von DIN VDE
0100-704 (VDE 0100 Teil 704).
• Stromkreise mit Steckdosen ohne Begrenzung des Bemessungsstroms in landwirtschaftlichen Betriebsstätten – siehe
Abschnitt 3.2 von DIN VDE 0100-705
(VDE 0100 Teil 705) und Abschnitt
705.413.1 der Vornorm.
• Steckdosen ohne Begrenzung des Bemessungsstroms für den Speisepunkt auf
Campingplätzen – siehe Abschnitt 3.3.2.6
von DIN VDE 0100-708 (VDE 0100
Teil 708).
• Steckdosen bis 32A in medizinisch
genutzten Bereichen der Gruppe 1 –
siehe 710.413.1.3 von DIN VDE 0100710 (VDE 0100 Teil 710).
• Stromkreise mit Steckdosen bis 32A
bei Ausstellungen, Shows und Ständen –
siehe Abschnitt 711.481.3.1.4 von DIN
VDE 0100-711 (VDE 0100 Teil 711).
• Steckdosen ohne Begrenzung des Bemessungsstroms für die Stromversorgung
von Stellplätzen auf Campingplätzen
und Liegeplätzen (Marinas) von Booten
– siehe Abschnitt 4.3 von DIN VDE
0100-721 (VDE 0100 Teil 721).
• Stromkreise mit Steckdosen für Experimentierstände (indirekte Forderung) –
58
siehe Abschnitt 4.3.2 von DIN VDE
0100-723 (VDE 0100 Teil 723).
• Steckdosen für den Anschluss von
Springbrunnenpumpen, (indirekte Forderung, die in der Betriebsmittelnorm
enthalten ist) – siehe Abschnitt 4.3.2 von
DIN EN 60335-2-41 (VDE 0700 Teil 41).
Die folgende Abgrenzung von Steckdosen zu Stromkreisen mit Steckdosen
wurde bewusst vorgenommen, damit zu
erkennen ist, wo RCDs am Leitungsanfang vorzusehen sind und wo auch
Steckdosengeräte (SRCDs) verwendet
werden dürfen:
• Stromkreise bei denen widerstandsbehaftete Fehler einen Brand entzünden
können, z. B. bei Deckenheizungen mit
Flächenheizelementen, nach Abschnitt
482.1.7 von DIN VDE 100-482 (VDE
0100 Teil 482).
• Stromkreise bei Schutz durch automatische Abschaltung bei nicht dauerhaft
installierter elektrischer Anlage und
nicht dauerhaft errichteter Stromerzeugungsanlage [siehe Abschnitte 551.4.4.2
und Anhang N von DIN VDE 0100-551
(VDE 0100 Teil 551)].
• Stromkreise in Räumen mit Badewanne oder Dusche nach Abschnitt
701.412.5 von DIN VDE 0100-701
(VDE 0100 Teil 701). Hiervon sind ausgenommen:
· SELV- oder PELV-Stromkreise (zum
Teil mit Begrenzung der Spannung),
· Stromkreise mit Schutztrennung,
· Stromkreise, die ausschließlich Wassererwärmer versorgen.
• Stromkreise in den Bereichen von
Becken von Schwimmbädern und anderen Becken nach DIN VDE 0100-702
(VDE 0100 Teil 702), und zwar wie
folgt:
· für Betriebsmittel, die im Inneren von
Becken nur dann betrieben werden
dürfen, wenn sich keine Personen in
den Becken befinden, siehe Abschnitt
702.471.4.1,
· für Betriebsmittel /Verbrauchsmittel
in den Bereichen 0 und 1 von nicht
begehbaren Becken, siehe Abschnitt
702.471.4.2,
· für Betriebsmittel/ Verbrauchsmittel
im Bereich 2 von Becken von
Schwimmbädern und anderen begehbaren Becken einschließlich von
Stromkreisen mit Schaltern (z. B.
Beleuchtungsstromkreise), siehe Abschnitt 702.471.4.3,
· für Stromkreis von elektrischen Fußbodenheizungen, siehe Abschnitt
702.55.1,
· für Stromkreise mit Schaltern und
Leuchten im Bereich 1 von Schwimm-
bädern mit kleinem Umgebungsbereich, s. Abs. 702.53 und 702.55.4,
· für Stromkreise von Betriebsmitteln /Verbrauchsmitteln in Gehäusen
der Schutzklasse II im Bereich 1 von
Schwimmbädern, siehe Abschnitt
702.55.4.
Nicht gefordert bei:
· Versorgung aus SELV- oder PELVStromkreisen (zum Teil mit Begrenzung der Spannung),
· Versorgung aus Stromkreisen mit
Schutztrennung, gilt nicht für elektrische Fußbodenheizungen.
• Stromkreise mit Schutz durch
automatische Abschaltung in engen leitfähigen Räumen für fest angeschlossene
elektrische Betriebsmittel/Verbrauchsmittel nach Abschnitt 4.2.2 von DIN
VDE 0100-706 (VDE 0100 Teil 706).
• Stromkreise in medizinisch genutzten
Bereichen der Gruppe 1 für Beleuchtung
(ausgenommen OP-Leuchten) nach
Abschnitt 710.413.1.3 von DIN VDE
0100-710 (VDE 0100 Teil 710), wenn
Schutz durch automatische Abschaltung
zur Anwendung kommt.
• Stromkreise in medizinisch genutzten Bereichen der Gruppe 2 nach
Abschnitt 710.413.1.3 von DIN VDE
0100-710 (VDE 0100 Teil 710), wenn
Schutz durch automatische Abschaltung
zur Anwendung kommt, für:
· elektrische Versorgung von Operationstischen,
· Verbrauchsmittel, deren Ausfall keine
unmittelbare Gefahr für den Patienten bedeutet,
· Beleuchtung innerhalb der Patientenumgebung, jedoch nicht für Operationsleuchten und andere unentbehrliche Leuchten.
• Stromkreise für Experimentierstände
nach Abschnitt 4.3.2 von DIN VDE
0100-723 (VDE 0100 Teil 723).
• Stromkreise bei Schutz durch automatische Abschaltung der Stromversorgung für elektrische Fußbodenheizungen
nach Abschnitt 753.413.1 von DIN VDE
0100-753 (VDE 0100 Teil 753).
Schlussbemerkung
Zusätzlich zu den vorstehenden Ausführungen gibt es eine Empfehlung bezüglich RCDs mit I∆N ≤ 30 mA für alle
Steckdosen in Wohnungen bis 32A –
siehe Abschnitt 5 von DIN VDE 0100739 (VDE 0100 Teil 739).
Eine aktuelle, noch detailliertere Aufzählung enthält die VDE-Schriftenreihe,
Band 140, 2. Auflage (Oktober 2005).
■
de 20/2005
Elektroinstallation
Schutz privater Sat- und Antennenanlagen
J. Schurwanz, M. Holterhoff
Der Beitrag liefert Hinweise, wie
neue und bestehende Empfangs-
Bild 1: Blockschaltbilder: Sat-Empfangsanlage (links), DVB-T Empfangsanlage (rechts)
anlagen vor der Einkopplung magnetischer Felder und die dadurch
resultierenden Überspannungen zu
schützen sind.
S
at-Parabolantennen und herkömmliche Antennenanlagen findet man
heute – insbesondere in ländlichen
Regionen – nahezu an jedem privaten
Haus (Bild 1). Vor allem die älteren
Antennenanlagen erleben derzeit eine
Renaissance wegen der Einführung des
digitalen Fernsehens – dem Digital Video
Broadcast (DVB-T) (Bild 2).
Aber schnell wandelt sich die Freude
an diesen Systemen in Frust um, wenn
Einkopplungen magnetischer Felder
und die daraus resultierenden Überspannungen die neuen Receiver oder
D/A-Wandler zerstören.
Schutz gegen Überspannungen
Will der Einzelkunde seine persönliche
Anlage gegen Überspannungen schützen, bedarf es eines Schutzgerätes welches keinen negativen Einfluss auf den
Betrieb der Anlage ausübt. Es muss in
der Lage sein DC-Ströme zu führen, weil
die LNBs (Low Noise Blockconverter) in
den Sat-Empfangsanlangen ihre Stromversorgung auf diesem Wege realisieren.
Gleichzeitig bestehen hohe Forderungen
hinsichtlich der HF-Anpassung zum
Verringern von Reflektionen sowie nach
einer geringen Dämpfung des Systems.
Erfüllt ein Schutzgerät diese Anforderungen nicht, so enstehen analoge
Modulationen, bekannt vom herkömmlichen Kabelfernsehen durch Bildstörungen bzw. Schneebilder. Gleichzeitig wird
natürlich ein geringer Schutzpegel an
den Ausgangsklemmen des Gerätes
erwartet, damit die empfindliche Empfangselektronik nicht beschädigt wird.
Das Schutzgerät »TV 4+1« von Obo
Dipl.-Ing. Jürgen Schurwanz,
Forschung und Entwicklung,
Dipl.-Ing. Martin Holterhoff,
Produktmanagement, beide
Obo Bettermann GmbH & Co., Menden
de 20/2005
Endgeräte ist, dass diese auch von der
Bettermann, Menden, erfüllt diese
elektrischen Versorgung her geschützt
Anforderungen. Es unterstützt DCwerden, z. B. durch den Obo FineStröme bis zu 2 A.
Controller (Bild 2).
Die Hochfrequenzeigenschaften bezüglich der Anpassung an die 75 -Ω- Leitungen sind hinsichtlich der Dämpfung
Messergebnisse
des Geräts optimiert. Unerwünschte
An den empfindlichen terrestrischen
Reflektionen, wie sie bei
Kanal werden höhere AnforderunSchutzgeräten mit 50 Ω
auftreten – entfallen,
gen gestellt als an die digitalen
die frequenzabhängige
Kanäle, weil hier eine RekonDämpfung überschreistruktion des Datensignals nicht
tet nicht den Wert von
möglich ist.
2 dB. Die Schutzpegel
Auch für Haushalte die nur
des Gerätes liegen bei
jeweils über eine Sat- oder Antennenanlage verfügen bietet
unterhalb von 45 V für
die Sat-Eingänge.
Obo Bettermann Schutzgeräte in einfacher Ausführung
Aufgrund der einfaan. Die Schutzgeräte des
chen Installation erlaubt das TV 4+1 Bild 2: »Obo FineController« mit Typs DS-F bieten ebenfalls gute HF-Eigenschafverschiedene Anwen- SAT-Schutz für das Endgerät
ten auf 75 -Ω-Basis zum
dungen.
NachfolSchutz von Anlagen mit jeweils einer
gend ein kurzer Überblick über die
gebräuchlichste Methode.
Leitung.
Je nach Anwendungsfall ist dieses
Schutzgerät in der Ausführung männVerschiedene Anwendungen
lich / weiblich oder auch weiblich / weiblich erhältlich (Bild 3).
Diese Applikation findet oft Anwendung in Mehrfamilienhäusern. Jede
Wohnung verfügt über eine eigene SatelFazit
litenschüssel, die getrennt von den anderen versorgt wird. Sind lange LeitungsZu oft vergisst oder vernachlässigt der
wege bis zu dem Receiver zu erwarten,
Anwender Daten- oder Messleitungen
baut man häufig einen so genannten
bei der Planung eines BlitzMultiswitch in das System ein.
schutzkonzepts.
Dieser Multiswitch verIn der Folge
stärkt das einkommt es dann
kommende Damitunter – trotz
tensignal.
In
Überspannungsdieser
Anwenschutz in der Energiedung ist zuversorgung – zu Schäsätzlich eine sepaden an Endgeräten,
rate terrestrische
z. B. an Receivern
Antenne vorhanden, die Bild 3: Schutzgerät DS-F
oder Modems.
zum Empfang von DVB-T »männlich/weiblich«
Eine leicht zu
oder herkömmlichen analog
installierende
und
Fernsehen bestimmt sein kann. Um den
zuverlässige Lösung zum Schutz
Multiswitch gegen transiente Einkoppkleiner Antennen- bzw. Sat-Anlagen
lung zu schützen, lässt sich das Obo TV
gegen transiente Einkopplungen von
4+1 einfach mit Adapaterkabel davor
Überspannungen stellt die beschrieinstallieren.
bene Lösungen dar.
Voraussetzungen für einen komplet■
ten Schutz der Anlage und der jeweiligen
www.bettermann.de
61
Informationstechnik
IFA 2005 im Zeichen
greifbarer Konvergenz
CE- sowie IT- und TK-Anwendungen verschmelzen
Karsten Jungk
Die diesjährige IFA 2005 auf dem
Messegelände unter dem altehrwürdigen Berliner Funkturm konnte zwar
keinen Größen- und Wachstumsrekord vermelden, zeigte dafür aber
dem kundigen Besucher umso deutlicher, dass die bereits jahrelang vorhergesagte Konvergenz der digitalen
Medien mittlerweile mit Macht
stattfindet. Letztlich ist die durchgängig angewandte Digitaltechnik
der Grund für die Auflösung der
Grenzen zwischen der Unterhaltungselektronik (CE: Consumer Electronics),
Auf 160 000 m2 zeigten 1 200 Aussteller aus 40 Ländern ihre Neuheiten.
Unter den 250 000 Besuchern waren gegenüber 2003 56 % mehr Händler und Einkäufer
der Informationstechnik (IT) und der
Telekommunikation (TK). Die Verschmelzung der Bereiche führt zu
Synergien in allen Abschnitten der
Wertschöpfungskette, bei Herstellern, Handel und Endverbrauchern.
A
uf der Messe dominierten die
großflächigen Displays mit atemberaubend präziser Bildwiedergabe unübersehbar (Bild 1). Dass dabei
auch bereits chinesische Unternehmen
im großen Maßstab anbieten, lässt
einen schnellen Preisrückgang noch
wahrscheinlicher werden. Als Wachstumsmotoren kann man betrachten:
hochauflösende Displays und mobile
Multimediaanwendungen.
das in der Lage ist, ein echtes HD-Signal über eine kompatible Schnittstelle
an ein HD-ready-Display zu liefern. Die
HD-TV-Spezifikation deckt auch voll
integrierte hochauflösende Fernsehgeräte ab.
ready-Eigenschaft aber nur auf das
Display und nicht auf den Empfänger
bezieht. Um die Verunsicherung oder
gar Irreführung des Konsumenten zu
beenden, hat die EICTA (European
Industry Association for Information
Systems, Communication Technologies
and Consumer Electronics) eine klare
Spezifikation für solche Geräte
geschaffen, die HD-Übertragungen auf
einem oder mehreren der digitalen
Übertragungswege (Kabel, Satellit,
Terrestrik) empfangen können, das
HD-TV-Logo (Bild 2). Das Logo garantiert dem Käufer ein Empfangsgerät,
Die wichtigsten HD-TV-Kriterien
• Satelliten-HDTV-Receiver:
DVB-S, DVB S2. min. 30MSym/s
Kabel HDTV-Receiver: 256QAM
• Terrestrische HDTV-Receiver:
entsprechend ISO/IEC 62216-1
»Digital Terrestrial Receivers fort he
DVB-T system, 2001«
Bild 1: Die Präzision der neuen HD-Bildschirme ist enorm. Selbst in der Vergrößerung zeigt das Bildschirmfoto
eines Panasonic-Vierra noch großen
Detailreichtum
Bild 2: Mit diesem Logo sollte ein Gerät
für den Empfang von hochauflösenden
TV-Sendungen geeignet sein
Aufklärung erforderlich
Viele Interessenten wissen inzwischen
bereits um die Aussagekraft des HDready-Logos (HD: High Definition =
hohe Auflösung). Verwirrung entsteht,
wenn Anbieter Bildschirme mit integriertem digitalem Empfangsteil unter
HD-ready anbieten, sich die HDKarsten Jungk,
freier Fachjournalist, Straubenhard
62
de 20/2005
Informationstechnik
• Videokompression: MPEG-4 AVC
HP@L4, 50 Hz und MPEG-2
MP@HL, 50 Hz
• Audiokompression: AC-3 (enhanced)
und MPEG-1 Layer II (2.0)
Die vollständige Spezifikation findet
sich in http://www.eicta.org/files/Min
ReqHDTV08-05-174441A.pdf
Verbesserung der Bildqualität
Unter dem Motto »Digitaler Rundfunk:
Neue Wege zum Publikum« haben ARD
und ZDF im 15. Internationale Pressekolloquium Rundfunktechnik ihre Vision vom Übergang in ein volldigitales
Medienzeitalter vorgestellt. Auf den
HDTV-Zug wollen die Öffentlich-Rechtlichen erst nach einer Übergangsphase
aufspringen, in der qualitätsverbessernde Maßnahmen auf der Grundlage des
bereits bestehenden Digitalfernsehens
vorgesehen sind.
Eine »Qualitätsoffensive« sieht zunächst vor: Ausschließliche Produktion
im 16 :9-Seitenverhältnis und Erhöhung
der Übertragungsrate durch Verringerung der Programmanzahl auf einem
Kanal. Ab 2008 erwarten ARD/ZDF
de 20/2005
nach Aussage des Referenten Joachim
Lampe (Bild 3), Produktionsdirektor
beim NDR, eine derartige Durchdringung der Haushalte mit Flachbildschirmen, dass die Anmietung zweier
zusätzlicher Astra-Transponder zur Vergrößerung der Übertragungsbandbreite
gerechtfertigt sei.
Damit könne ein »sanfter Weg« über
die kontinuierliche Verbesserung der
Bildqualität mit herkömmlicher Empfangsgerätetechnik bis zur endgültigen
Einführung von HDTV beschritten werden. Qualitätsvergleiche im Wissenschaftlich-Technischen Forum der IFA
demonstrierten jedoch dem kritischen
Betrachter die klare Überlegenheit von
HDTV gegenüber »qualitätsverbessertem« Standard-DVB.
Bild 3: Joachim Lampe, Produktionsdirektor beim NDR, beschrieb die »Qualitätsoffensive« der öffentlich-rechtlichen
Sender als Alternative zum kurzfristigen
Umstieg auf HDTV
Verbreitung der Multimediadaten
über DVB-H – kein Handy-TV
In seinem Vortrag »Mobile Broadcast«
berichtete Dr. Klaus Illgner-Fehns,
Direktor des Instituts für Rundfunktechnik, über die Konkurrenz zwischen dem
DAB-basierten DMB (Digital Mobile
Broadcasting) und dem auf DVB-T
Bild 4: Im Savant-Projekt wurde das
Nebeneinander aller Multimediatechnologien über alle Netze vorgezeichnet
63
beruhenden DVBH. Der umgangssprachliche Begriff
des »Handy-TV«
führt in die Irre,
denn gerade für
klassische TV-Formate ist das Handy
wenig
geeignet.
Vielmehr sind spezielle Produktionen, welche das
Mobilfunknetz als
Rückkanal für In- Bild 5: Multimedia mobil und
teraktivität nutzen, kinderleicht – eine Vision?
geplant. Die Zubringung der Inhalte soll dann über eines der digitalen
Rundfunknetze erfolgen.
Es werden so völlig neue Nutzungsformen und Geschäftsmodelle möglich, die noch lange nicht ausgelotet sind. Vom (volks-)wirtschaftlichen Standpunkt
aus gesehen erscheint es fragwürdig, dass Deutschland sich den Luxus erlaubt, zwei nutzengleiche
Systeme parallel zu entwickeln. Nach Meinung vieler
Experten würde das
technisch
überlegene
DVB-H zur Verbreitung der Multimediadaten für alle Dienste
genügen.
Triple Play:
Zusammenwachsen
von TV, Telefon und
Internet
Fernsehen und
Internet wachsen zusammen
Einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten
einer vielfältigen Nutzung interaktiver TV-Inhalte bietet Savant (www.savant.tv, s. Bild 4), ein inzwischen
abgeschlossenes, wegweisendes internationales Forschungs- und Entwicklungsprojekt im Rahmen des
Informations-Society-Technology-(IST)-Programms
der EU. Die Abkürzung Savant steht für »Synchronised and scalable Audio Video content Across NeTworks«.
Innerhalb des
Projekts wurden
neuartige digitale
Technologien entwickelt, mit denen
der Anwender auf
einfachste Art und
Weise über unterschiedliche Netzwerke
verteilte
interaktive Fernsehinhalte nutzen
kann. Diese kann Bild 6: Philips-CEO Rudy Proer sowohl zu Hause voost sieht eine große Aufgabe
als auch unterwegs für sein Unternehmen darin,
auf
unterschied- komplexe Technologien für den
lichen Endgeräten Anwender sinnvoll und einfach
empfangen, ohne zu gestalten, und zwar unter
sich
Gedanken dem Motto »Sense and Simüber die techni- plicity«
64
de 20/2005
Quelle: Intel
Informationstechnik
schen Details der Übertragung machen zu müssen
(Bild 5). Damit ist eine auf der IFA 2005 deutlich
erkennbare Entwicklung beschrieben: »Fernsehen und
Internet wachsen zusammen«.
Das Internet-Protokoll (IP)
als Schlüssel zur Konvergenz
Es ist interessant zu sehen, wie die großen Marktplayer
sich des Themas Konvergenz der Medien angenommen
haben. In den Keynotes von Fumio Ohtsubo (Panasonic), Rudy Provoost (Philips), Don MacDonald (Intel)
und Kai-Uwe Ricke (Deutsche Telekom AG) war übereinstimmend der Gedanke einer unternehmensübergreifenden Förderung des Marktes und einheitlicher
technischer Standards zu finden. Proprietäre Ansätze
würden ohne Zweifel die Entwicklung hemmen.
Einheitlich sahen die Redner die Zukunft in Kundenorientiertheit, Standardisierung, Connectivity
(Verbindungsfähigkeit, keine Insellösungen) und Simplicity (Einfachheit der Nutzung). Vor dem Hintergrund der übergreifenden Nutzungsmöglichkeiten,
die mit dem Triple Play von TV, Telefon und Internet
über die verschiedenen Übertragungsmedien verbunden sind, werden »End-to-End«-Lösungen angestrebt. In der Verknüpfung der Triple-Play-Komponenten können »integrierte« Dienstleistungen und
Produkte geschaffen und angeboten werden, die für
alle Beteiligten von Vorteil sind. Das Internet spielt
dabei eine zentrale Rolle.
Neue Geschäftsmodelle
So sieht Rudy Provoost (Bild 6) in der »Devertikalisierung« des Marktes und einer »integrierten Wertschöpfung« für Philips eine wichtige Zukunftsaufgabe. Er
nannte »Remote Medical Care« (Fernüberwachung
des Gesundheitszustands) als Beispiel eines großen
Wachstumsmarkts, der ohne das Zusammenwirken
Bild 7: Intel-Chef Don
MacDonald: »Die Industrie muss lernen, was der
Kunde will.«
Bild 8: Kai-Uwe Ricke,
Vorstandsvorsitzender
der Deutschen Telekom,
will der Funk- und Kabelverbreitung multimedialer Dienste und Inhalte
über ein Breitband-DSLNetz Konkurrenz machen
de 20/2005
Informationstechnik
Massenkopien
Das wesentliche Problem der Urheberrechtswahrung in einer Welt freizügiger
Inhalteverteilung muss gelöst werden.
Ein Vorschlag dazu ist DTCP/IP (Digital
Transmission Content Protection over
Internet Protocol). Zur Vermeidung von
Massenkopien haben sich schon vor
einigen Jahren Unternehmen wie Intel,
Sony, Toshiba, Matsushita Electric
Industrial Co. (Panasonic) und Hitachi
zusammengeschlossen, um diesen Standard zu entwickeln.
Dabei soll der Nutzer innerhalb eines
Heimnetzwerks frei von den kopiergeschützten Inhalten Gebrauch machen
dürfen, der Austausch mit Einrichtungen außerhalb des Netzwerks und speziell über das Internet dagegen soll nicht
erlaubt sein.
Geschwindigkeit) kommen. In den
nächsten zwei bis drei Jahren sollen die
50 größten Städte in Deutschland an
einem Hochgeschwindigkeitsnetz mit
bis zu 50 Mbit /s angeschlossen sein.
Für das Handy als universelles,
mobiles Kommunikationsmedium werden ähnlich schnelle Mobilnetze angestrebt. Rickes klares Statement: »Die
Telekom versteht sich in Zukunft nicht
mehr ausschließlich als Transporteur
von Daten, sondern als Anbieter integrierter Informations- und Telekommuni-
Quelle: Panasonic
Ricke sieht eine neue Dienstleistungsangebotslandschaft entstehen, in
der Anbieter und Kunden dazu lernen
müssen. Die Telekom will in die
erforderliche technische Infrastruktur
im erheblichen Maßstab investieren.
Die gegenwärtig rund sieben Millionen DSL-Anschlüsse sollen quantitativ
und qualitativ ausgebaut werden. Noch
in diesem Jahr werden in Hamburg und
Stuttgart Telekomkunden in Pilotversuchen in den Genuss einer Datenrate von
25 Mbit /s (ca. 33fache Standard-DSL-
Bild 9: Die Zubringung im Haus sollen drahtgebundene Techniken übernehmen.
Für die letzten m im Zimmer kann zusätzlich Funk zum Einsatz kommen
Quelle: Panasonic
von Bild- und Datenübertragung via
Internet schwer denkbar wäre und völlig
neue Geschäftsmodelle ermöglicht.
Don MacDonald (Bild 7) bekannte
sich zu der Maxime »Lernen, was der
Kunde will«. Produkte müssten für den
Kunden Problemlösungen darstellen.
Als Beispiel nannte MacDonald einen
HDTV-Recorder von Hitachi, der ein
Fußballspiel anhand des Tons und der
bildlichen Aktivitäten analysiert und
dem eiligen Zuschauer eine Zusammenstellung der wichtigsten Spielabschnitte
bietet.
In Zukunft müssten alle Produkte
neben einer entsprechend hohen Prozessorleistung auch über die Mechanismen zur Selbstkonfiguration und -integration in die entsprechenden Netze
verfügen. Ein Beispiel ist das in einer
gemeinsamen Initiative mit Philips entwickelte Showline Media Center
MCP9350i, welches auf aktuellen Prozessoren, Chipsets und Software-Technologien aufbaut, aber auch weitergehende Produktmerkmale aufweist (wie
Dolby Surround Sound 7.1, hochauflösende Grafik mit HDTV-Grafikformat 1080i).
Bild 10: Der Weg von HD-Inhalten durch das koaxiale Gebäudeverteilnetz
Pläne der Telekom
Kai-Uwe Ricke (Bild 8) hat seinem
Unternehmen die Realisierung des
Triple Plays über das Internet auf der
Grundlage von breitbandigem DSL auf
die Fahnen geschrieben. Damit tritt
neben die Verbreitungswege Funk-,
Kabel- und Telefonnetz ein interaktives
Medienangebot über den DSL-Breitbandanschluss, für das die Wertschöpfungsketten neu gestaltet werden müssen.
66
Bild 11: Zwischen dem UHF und dem Sat-ZF-Bereich findet die schnelle Datenübertragung
für hochauflösende Videoinhalte zwischen IP-basierten Geräten statt
de 20/2005
Informationstechnik
kationsdienstleistungen, nicht aber von
Inhalten.«
Panasonics konkrete Visionen
Panasonic zeigte auf seinem Stand bereits voll funktionsfähige Demo-Installationen zukünftiger Hausverteilsysteme für die HD-Videoübertragung
unter IP-basierten Komponenten.
Dabei verwendete Panasonic drahtlose
Netze (WLAN) für die Verbindung
innerhalb des Raums, das Stromnetz
(PLC: Power Line Communication)
und das koaxiale Hausverteilnetz für
die Verbindung zwischen den Räumen.
(Bilder 9 und 10). Beim letztgenannten
soll die Kommunikation in der Frequenzlücke zwischen UHF- und SatZF-Bereich mit über 100 Mbit /s stattfinden (Bild 11).
Wie geht’s weiter?
Dass große Unternehmen nicht mehr
auf den Markt warten, sondern ihn
teilweise gemeinsam vorbereiten, lässt
hoffen. Ob der Konsument genügend
fasziniert ist von der neuen multimedi-
de 20/2005
alen Welt, um die für deren Erleben
notwendigen Mittel zu investieren,
hängt nicht zuletzt von den Inhalteanbietern und dem für einen Massen-
markt noch notwendigen Preisverfall
ab.
■
GLOSSAR
256-QAM: Bei der Modulation von Symbolen
(kurze Bitfolgen) auf die Trägerschwingung
gibt es 256 nach Betrag und Phase unterscheidbare Trägerzustände, von denen jeder
ein bestimmtes Symbol mit 8 Bit Länge repräsentiert.
AC3: Die AC3-Codierung wurde von Dolby
Laboratories zur Datenreduktion digitaler
Audiosignale entwickelt und wird hauptsächlich bei Dolby Digital eingesetzt. Dabei macht
sich AC3 den Verdeckungseffekt zunutze, der
darin beruht, dass leise Töne in der frequenzmäßigen Nachbarschaft von lauten Tönen
von diesen für unser Ohr »verdeckt« werden
und somit auch nicht codiert werden müssen.
DVB-S2: Modulationsschema, welches für die
Übertragung hochauflösenden Fernsehens
via Satellit eingesetzt wird. Im Vergleich zum
herkömmlichen QPSK ist DVB-S2 effizienter,
aber auch störanfälliger, was durch eine aufwändigere Fehlerkorrektur (FEC: Forward
Error Correction) kompensiert wird.
MPEG-1 Layer II: Dies ist das erste weltweit
von der ISO (International Organization for
Standardization) standardisierte Codierverfahren für den Audio-Bereich. MPEG1-Layer
II arbeitet mit konstanter Bitrate (FBR: Fixed
Bit Rate) von bis zu 384 kbit /s und wird bei
VCD (Video-CD) verwendet, wodurch es nur
noch wenig im Einsatz ist. Heute ist MPEG-1
Layer III als MP3-Codierung das gebräuchlichere Verfahren.
MPEG-2 MP@HL: MPEG-2 lässt sich in weitem Umfang an die erforderliche Bildqualität anpassen. Dazu gibt es Vorschläge in
Gestalt von Profiles und Levels (Quelle:
http://videosystems.com/mag/video_profiles_levels)
MPEG-4 AVC HP: Kompressionsstandard für
Audio/Video (AVC: Advanced Video Coding,
HP: High Profile), der von den Satellitenreceivern für hochauflösendes Fernsehen
beherrscht werden muss. Auch unter H.264
bekannt.
67
Informationstechnik
Wann kommt das Hochzeilen-Fernsehen?
Private und Öffentlich-Rechtliche verhalten sich abwartend
Jürgen Schlomski
In Deutschland verfügen gegenwärtig
fast 15% der Haushalte über eine
digitale
Fernsehempfangsmöglich-
keit. Davon sind fast 60 % Satellitenhaushalte. Die restlichen 40 % entfalQuelle: Technisat
len auf Kabel und DVB-T. Diese
Zahlen nannte Gottfried Langenstein
vom ZDF in der Zeitschrift »MediaPerspektiven«. Wie sehen die Entwikklungstrends bis 2008 aus? Vor allem,
was sagen die privaten und öffentlich-rechtlichen
Programmanbieter
zum Thema hochzeiliges Fernsehen,
kurz HDTV genannt? Doch zunächst
etwas über die Entwicklung des
digitalen Fernsehens.
D
ie stärksten Steigerungen haben
in jüngster Zeit der Sat-Empfang und das terrestrische DVBT erfahren. Hingegen hat das Kabel in
den letzten beiden Jahren hinsichtlich
seiner digitalen Reichweite nur wenige
Haushalte dazugewinnen können. Im
Gegenteil: Der Kabel-Anschluss ist zu
einem großen Kostenfaktor im Medienbudget der Haushalte geworden. Bei
Preisen bis zu 26 € pro Monat übersteigen sie inzwischen sogar die Rundfunkgebühr. Mit anderen Worten: Investition in Sat- oder DVB-T-Receiver
amortisieren sich schon in kurzer Zeit.
Was den Markt angeht, erwartet der
ZDF-Direktor, dass die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 den Verkauf von
digitalen Endgeräten massiv ankurbeln
wird und den Anteil der Digitalhaushalte auf 40 % hochschnellen lässt. Bis
zum Ende 2008 rechnet Langenstein
sogar mit 75 %.
Bisher PAL, heute HDTV
Und nun zu HDTV. Bereits in den frühen 90er Jahren gab es Versuche mit
diesem Hochzeilen-Verfahren. Die
Jürgen Schlomski,
Pressebüro, Dietzenbach
68
Bild 1: Bildvergleich zwischen Standard- und Hochzeilen-TV
damaligen europäischen Bemühungen
sind gescheitert (siehe dazu Special
Netzwerktechnik 2 / 2005). Die Sendungen in Japan wurden fortgeführt und
erlebten mit der Umstellung von analoger auf digitaler Technik einen deutlichen Aufschwung. Derzeit gibt es zwei
Verfahren: 720 p und 1080 i. Dahinter
verbirgt sich die Anzahl der Bildzeilen.
Bei 720 p sind es 1280 Bildpunkte pro
Zeile. Damit verbessert sich die Qualität gegenüber einem herkömmlichen
Pal-Bild um das 2,2-fache (Bild 1). Bei
1080 i, mit 1920 Bildpunkten pro Zeile,
wird sogar eine Auflösung erreicht, die
fünfmal so hoch ist wie die eines derzeitigen Pal-Bildes.
Flachbildschirme dominieren
Die heutige Renaissance von HDTV
wird im wesentlichen mit der zunehmenden Zahl von Fernsehern mit Flatscreens begründet (Bild 2). Bei großen
Diagonalen wird nämlich die unzureichende Auflösung des Pal-Standards
mit 576 Zeilen und jeweils 720 Bildpunkten für jedermann sichtbar. Außerdem sind diese Flatscreens zusehends in
der Lage, die volle HDTV-Auflösung
darzustellen (Bild 3). Als zweiter Faktor wird die DVD genannt. Auch dieses
Medium liefert bereits höhere Aufnahmequalitäten als dies beim StandardTV der Fall ist.
Vorerst Simulcast-Übertragung
Die Ausstrahlung eines HDTV-Programms erfordert je nach Qualitätsstandard die zwei- bis dreifache Bandbreite
eines normalen Digitalkanals. Da es sich
bei HDTV um eine andere Norm handelt, muss man von einer SimulcastÜbertragung ausgehen. Das heißt: Ein
Programm muss in zwei Digital-Normen
ausgestrahlt werden. Es sei denn, die
Industrie versieht die Receiver mit entsprechenden Wandlern, die sowohl das
normale DVB-Signal als auch das
HDTV-Signal verarbeiten können.
Beide Signale entstammen zwar der
MPEG-Familie, weichen jedoch in
Bandbreite und Kompressionsgrad stark
voneinander ab. Zur Bandbreite-Entwicklung noch folgende Ergänzung:
Während das erste europäische HDTVVerfahren (HD-MAC) noch viermal so
viel Bandbreite benötigte wie ein normaler analoger TV-Kanal, liegt der derzeitige Bedarf bereits bei einem Viertel. Das
heißt: Die Kompression hat in nur zehn
Jahren eine Verbesserung um den Faktor
16 erreicht. Allein ein Wechsel von
MPEG-2 zu MPEG-4 würde (die Entscheidung steht noch aus, ist jedoch
wahrscheinlich) zu einer weiteren
Halbierung der Bandbreite führen.
Zusätzliche Kosten für Produktion und Nachbearbeitung
Noch ein Wort zu den Produktionskosten. So erklärt Gottfried Langenstein in seinem Beitrag, dass das
HDTV-Equipment im Kauf wie in der
Anmietung heute noch sehr teuer ist.
Außerdem verlangt die höhere Auflösung nach Bildpunkten und Farbwerten eine wesentlich feinere Lichtregie
und mehr »gesetzte« Lichter von kleinerer Intensität. Auch müssen die
de 20/2005
Informationstechnik
Hintergründe und das Bühnenbild
sorgfältiger aufbereitet werden, da
jedes Detail erkennbar ist. (Es soll
Schauspieler geben, die sich wegen
ihrer Falten und ihres Make-up echt
Sorgen machen.) Außerdem ist für
Dolby-Surround die Ton-Installation
aufwendiger.
Darüber hinaus fallen höhere
Nachbearbeitungskosten an. Insgesamt
rechnet man in Mainz bei Fernsehspielen und Dokumentationen mit einem
HDTV-Aufschlag von 10…20 %.
Das sind allerdings nicht die einzigen
Zusatzkosten. Hinzu kommen noch
Investitionen für eine neue Sendeabwikklung, die etwa 2 Mio. € kosten würde.
Noch teurer wird es, wenn über diese
Zentrale nicht nur Beiträge abgespielt
werden, sondern auch Zuspielungen von
Nachrichten möglich sein sollen.
Wie beurteilen die privaten Programmanbieter die Situation? »Wir
sind, was HDTV angeht, bei weitem
nicht so euphorisch wie die Öffentlich-Rechtlichen«, sagt Ingrid M.
Maas von RTL. Die Generalsekretärin
Quelle: Technisat
Bild 2: HDTV-Receiver und Bildschirm von Technisat
führt weiter aus: »HDTV ist in den
USA ein Erfolgsmodell, weil der
amerikanische Bildstandard sehr viel
schlechter ist als das deutsche PalFernsehen. Bei uns braucht man schon
einen sehr, sehr großen Flatscreen,
um den Unterschied wahrnehmen zu
können. Auf normalen Fernsehern ist
Pal und HDTV kaum unterscheidbar.«
Informationstechnik
Common Interface Schnittstelle
Smartcard-Leser
geeignet für DVB-S, F-Buchse
geeignet für DVB-T und DVB-C, IEC Buchse
2 x HDMI
S-Video Hosiden
Audio Digital (elektrisch)
Quelle: Technisat
Audio Digital (optisch)
Bild 3: Seitenansicht des Flachbildschirms HD-Vision 32,
der Benutzer findet hier alle notwendigen Schnittstellen
für Audio/Video
Weitere Satelliten
Und wie sieht das Ganze die ARD? Auch sie hat
sich langfristig auf HDTV eingestellt. So plant man
im Jahr 2008 einen vierten Satelliten-Transponder
in Betrieb zu nehmen. Er soll ausschließlich dazu
dienen, die Datenraten zu erhöhen, um die digital
ausgestrahlten Programme qualitativ zu verbessern.
Jörg Schönenborn vom WDR weiter: »Unabhängig
von einer möglichen späteren Umstellung auf
HDTV wird für den Zuschauer schon dann ein
Qualitätsniveau erreicht, das in etwa dem der DVD
entspricht.«
Fazit
Fasst man Meinung der Privaten und ÖffentlichRechtlichen zusammen, so kann man generell eine
allgemeine Zustimmung feststellen. Allerdings gibt
es unterschiedliche Zeitachsen für Produktion und
Ausstrahlung. Bei letzterem scheint man sich, zum
Verdruss der Hersteller von Plasmas und LCDs, Zeit
zu lassen und handelt nach der Devise: »Lassen wir
Premiere erst einmal starten. Wir können immer
noch reagieren.«
Und wie verhält es sich bei den Produktionen?
Hier reagieren die Programmanbieter schneller. Vor
allem bei großen, internationalen Koproduktionen
ist HDTV schon jetzt unbedingte Forderung, da die
Produzenten auch Länder erreichen möchten, die
Deutschland hinsichtlich des Hochzeilen-Fernsehens
voraus sind.
■
70
de 20/2005
Automatisierungstechnik
Blick durchs geschlossene Edelstahlgehäuse
Ein neuer Trend für robuste Näherungsschalter
Bei der Blechbearbeitung
Andere Probleme gibt es in der Blechbearbeitung. Dort können z. B. schon
kleine Toleranzen in der Position der
Bleche den Sensoren den Garaus machen. Denn diese müssen in der Regel
sehr nah am zu erfassenden Objekt montiert werden, was das Risiko einer
Beschädigung deutlich erhöht. Denn ein
starker Schlag oder kurzzeitig hoher
Druck auf den Sensor kann reichen, um
ihn zu zerstören. Robustere Näherungsschalter, die sich mit einem größeren
Schaltabstand montieren lassen, helfen
hier, Kosten zu sparen.
Nora Homburg, Peter Heimlicher
Induktive Näherungsschalter müssen
unter rauen Umgebungsbedingungen
stets zuverlässig arbeiten. Aus diesem Grund werden in vielen Bereichen solche Sensoren präventiv
ausgetauscht, in der Automobilproduktion manchmal sogar alle drei
Tage. Bedenkt man, dass z. B. in einer
Montagelinie für den Karosseriebau
oft bis zu mehrere tausend Schalter
im Einsatz sind, wird schnell klar,
Schwächen herkömmlicher
Näherungsschalter
welch immense Kosten das bedeutet.
An die Umgebungsbedingungen angepasste Sensoren können helfen,
diese Kosten zu reduzieren.
P
roblembehaftete Einsatzgebiete für
induktive Näherungsschalter sind
z.B. das Schweißen, Lackieren
oder die Blechbearbeitung, wie man sie
unter anderem im Karosseriebau vorfin-
Dipl.-Ing. Peter Heimlicher,
Geschäftsführer der Firma Contrinex AG,
und Dipl.-Ing. (FH) Nora Homburg,
Redaktionsbüro Stutensee
de 20/2005
Robuste Sensoren haben auch über
der aktiven Fläche eine Wandstärke
von bis zu 1 mm
det. Beim Schweißen werden Sensoren
oft durch Schweißspritzer beschädigt.
Gewöhnlich schützt eine Teflonschicht
solche Sensoren, damit die Spritzer auf
ihrer Oberfläche nicht so stark haften.
Will man die Sensoren wegen zu
starker Verschmutzungen trotzdem
einmal reinigen, muss man das äußerst
vorsichtig tun, um das Teflon nicht zu
verletzen.
Der mechanische Aufbau und Schaltabstand der Näherungsschalter ist jedoch stark vom verwendeten Funktionsprinzip abhängig und lässt sich daher
nicht einfach verändern. Die bislang auf
dem Markt verfügbaren induktiven
Näherungsschalter arbeiten im Wesentlichen nach einem der beiden folgenden Funktionsprinzipien:
• Im ersten Fall enthalten Geräte stirnseitig eine Spule, die Teil des Schwingkreises eines Hochfrequenzoszillators
ist. Die Spule erzeugt vor der aktiven
Fläche ein hochfrequentes Magnetfeld.
Leitende Objekte, die in dessen
71
Automatisierungstechnik
Bild 1: Mit dem Condet- Verfahren arbeiten Näherungsschalter
ohne einen temperaturempfindlichen Schwingkreis
Bereich gelangen, erhöhen die Verluste
im Schwingkreis. Die nachgeschaltete
Elektronik erkennt dieses und wertet
es aus. Der Nachteil dieser Methode
liegt darin: Die Umgebungstemperatur
beeinflusst die Verluste im Schwingkreis. Das setzt dem erzielbaren
Schaltabstand Grenzen.
• Alternativ gibt es Näherungsschalter,
die nach dem Prinzip eines Differentialtransformators arbeiten und daher
diese Probleme nicht haben. Technisch
stellt dieses jedoch eine sehr anspruchsvolle Lösung dar, denn man
benötigt mindestens eine Sende- und
eine Empfangsspule. Die am meisten
verbreiteten, nach diesem Prinzip
arbeitenden Geräte erfordern sogar
drei Spulen.
hängige Geräte technisch einfach herstellen. Die Sensoren arbeiten prinzipiell
wie gewöhnliche Transformatoren, folgen also in ihrem Verhalten dem Induktionsgesetz. In dieses gehen bekanntlich
weder Temperatur noch sonstige Verlus-
te ein, was sich auf das Verfahren entsprechend positiv auswirkt. Hinter der
aktiven Fläche liegt eine einfache Spule,
die während eines Sendestromimpulses
als Primärspule dient (Bild 1). Sie induziert im zum erfassenden leitfähigen
Objekt eine Spannung, die einen Strom
fließen lässt.
Wird nun der Sendestrom abrupt
ausgeschaltet, klingt dieser Strom ab
und induziert seinerseits als »Primärspule« eine Spannung zurück in die Sensorspule, die jetzt als Sekundärspule
arbeitet. Das Gerät wertet diese rückinduzierte Spannung aus (Bild 2).
Die gesamte Sende-, Warte- und
Empfangszeit beträgt dabei zwischen
100 µs und 200 µs und liegt damit etwa
20…100 mal unter dem Frequenzbereich herkömmlicher Geräte. Interes-
Näherungsschalter
komplett aus Edelstahl
Mit dem Condet-Verfahren für induktive Näherungsschalter aus dem Hause
Contrinex lassen sich temperaturunab-
72
Bild 2: Das Gerät basiert auf dem Prinzip eines Transformators, also der Kopplung
zweier Spulen. Es nutzt das Induktionsprinzip und ist somit unabhängig von
Umgebungsbedingungen
de 20/2005
Automatisierungstechnik
Bild 3: Die Hammer-Demo zeigt, wie
robust die Geräte sind. Im Kopf des
Hammers befindet sich ein Näherungsschalter, mit dessen Hilfe Nägel eingeschlagen werden. Der Sensor bleibt
dabei unverletzt
santerweise steigt durch die niedrigere
Frequenz die Eindringtiefe des Magnetfelds in leitfähige Materialien stark an.
Bei nichtmagnetischen Materialien mit
hohem spezifischen Widerstand wie
zum Beispiel Edelstahl lassen sich Eindringtiefen von bis zu 2 mm erreichen.
Das bedeutet, solche Sensoren können
durch dünne Edelstahlwände hindurchblicken. Die aktive Fläche des Näherungsschalters kann, wie das gesamte
Gerät auch, aus einem solchen Metall
bestehen (Bild 3).
So hergestellte Sensoren sind wesentlich robuster, benötigen keine Kunststoffkappen über den Sensorköpfen,
was bedeutet, dass die bei mechanischer
Beschädigung üblichen Bruchstellen
(Bild 4) vermieden werden können.
de 20/2005
Auch über der aktiven Fläche ist die
Gehäusewand bis zu 1 mm dick und
damit sehr stabil.
Die Gehäuse kommen ohne Teflonbeschichtung aus, denn auf Edelstahl
haftet Schmutz schlecht und obendrein
lassen sich die Ganzmetallgehäuse
schadlos mit aggressiven Mitteln und
groben Werkzeugen reinigen. Wegen
der großen Schaltabstände reagieren
die Näherungsschalter auch in weiter
Entfernung zur Gefahrenstelle. Das
reduziert die Wahrscheinlichkeit einer
Beschädigung. Typische Werte für
Schaltabstände liegen beim Dreifachen
der Norm. Durch Kombination beider
Vorteile – robuste Geräte können mit
größerem Abstand montiert werden –
wird die Ausfallrate stark reduziert.
Hohe Schaltabstände
auch auf Aluminium
Schaltabstände von Näherungsschaltern
werden gewöhnlich für Stahl definiert.
Bei anderen Metallen wird der Schaltabstand um einen bestimmten Korrekturfaktor reduziert. Mit dem Condet-Verfahren lassen sich auch auf allen gängigen
Nichtmetallen hohe Schaltabstände einhalten. Der Korrekturfaktor zwischen
Stahl und Aluminium ist werksseitig auf
den Wert 1 eingestellt, da Aluminium in
der Praxis neben Stahl das am meisten
verwendete Metall ist. Mit dem Verfahren werden daher sehr gute Ergebnisse
bei der Erfassung von Aluminiumteilen
erzielt.
Die Wirtschaftlichkeit der Geräte veranschaulicht ein einfaches Rechen-
Bild 4: Die Kunststoffkappen über den
Sensorköpfen führen bei herkömmlichen
Sensoren oft zu störenden Bruchstellen
beispiel: Geht man davon aus, dass ein
teflonisierter Sensor zum Preis von 30€
präventiv alle drei Tage ausgetauscht
wird und ein Techniker bei einem Stundenlohn von 60€ dafür 15min benötigt,
entstehen in einem Jahr mit 270 Betriebstagen Kosten in Höhe von 4050€. Setzt
man die robuste Edelstahlalternative zum
Preis von 60€ ein und kann dann auf den
präventiven Ersatz verzichten, fallen
zusammen mit den Kosten für die Montage dagegen nur 75€ pro Jahr an.
Dabei ist noch nicht berücksichtigt,
dass die neuen Näherungsschalter auch
weit länger als ein Jahr ohne Beschädigung arbeiten. In einer kleinen Produktionslinie beispielsweise wurden
innerhalb von 18 Monaten alle defekten
induktiven Näherungsschalter durch die
neuen Sensoren ersetzt. Während dieses
Zeitraums fiel kein einziger der neu eingesetzten Sensoren aus.
■
www.contrinex.de
73
Automatisierungstechnik
Vielseitiger als vermutet
Warum stehen Lichtleiter-Lichtschranken im Schatten?
in der Maschine, an der detektiert werden soll (Bild 1). Ein weiterer Lichtleiter
erfasst das Signal und leitet dieses wiederum an den Verstärker zurück, der es
auswertet.
A. Neues, N. Homburg
Die Lichtleitertechnik wird oft nur da
eingesetzt, wo herkömmliche Fotoschalter an ihre Grenzen stoßen. Typisch sind Anwendungen, bei denen
Die Vorteile der
Lichtleitertechnik
sehr kleine Lichtpunkte benötigt
werden, zum Beispiel beim Erfassen
kleiner und winziger Bauteile. Dabei
bringen Lichtleiter-Lichtschranken
weit mehr Vorteile mit sich: In vielen
Einsatzbereichen, bei denen auf den
ersten Blick herkömmliche Fotoschalter die richtige Wahl zu sein
scheinen, wäre man mit LichtleiterLichtschranken wesentlich besser beraten. Es gilt also genau zu prüfen,
welche Technik für den konkreten
Fall wirklich die geeignetere ist.
Lichtleiter: der verlängerte Arm von
Lichtschranken. Diese Technik ermöglicht
den Einsatz von Lichtschrankenfunktionen auch unter schwierigeren
Bedingungen
H
erkömmliche
Lichtschranken,
bestehend aus Sender (Lichtquelle) und Empfänger (Sensor),
müssen direkt da eingebaut werden, wo
sie das Licht aussenden beziehungsweise
erfassen. Der benötigte Strom wird mit
Hilfe einer elektrischen Leitung zugeführt. Diese Technik bringt jedoch
Schwierigkeiten mit sich. Die gegen
Umwelteinflüsse empfindliche Elektronik befindet sich genau in dem für sie
gefährlichsten Bereich, beispielsweise
da, wo Stöße oder Vibrationen nie ganz
ausgeschlossen werden können, oder in
unmittelbarer Nähe von hohen Temperaturen.
Lösung: Lichtleitertechnik
Mit Hilfe von Lichtleitern lassen sich
diese Probleme lösen: Sender und Empfänger, in diesem Fall als Verstärker
bezeichnet, werden außerhalb des
Gefahrenbereichs montiert. Eine LED
erzeugt in sicherem Abstand ein Signal.
Ein Lichtleiter leitet dieses an die Stelle
Arndt Neues Produktmanager Sensoren,
Omron Electronics GmbH
und Dipl.-Ing. (FH) Nora Homburg,
Redaktions Büro Stutensee
74
Bild 1: Lichtleiterverstärker führen ihr
gesendetes beziehungsweise empfangenes Licht mit Hilfe von Lichtleitern an
die Stellen, wo es benötigt wird
Lichtleiter-Lichtschranken sind auf
dem Markt mit den gleichen
Grundfunktionen wie herkömmliche
Fotoschalter erhältlich: als Durchlichtund Reflexionslichtschranken sowie
als Taster (Bild 2). Jede dieser Varianten macht sich die Vorteile der Lichtleitertechnik zunutze. In manchen
Maschinen würde der Einsatz herkömmlicher Fotoschalter die Baugröße
unnötig »aufblähen«, hier sind Lichtleiter-Lichtschranken der ideale Partner. Die dünnen Lichtleiter benötigten
vor Ort kaum Platz, sind leicht und
ihre Geometrie lässt sich flexibel an die
Maschinenumgebung anpassen.
Auch Maschinen, in denen raue
Umgebungsbedingungen im näheren
Umfeld der Sensoren nie gänzlich ausgeschlossen werden können, sind
ein hervorragender Einsatzort für die
Lichtleitertechnik; Lichtleiter mit Faserbündeln sind gegen mechanische
Stöße oder Vibrationen unempfindlich.
Das Licht in den Lichtleitern ist auch
immun gegen elektromagnetische Einflüsse jeder Art. Darüber hinaus kann
es auf diese Weise in Ex-Bereiche
geführt werden. Der Markt bietet auch
chemisch resistente Lichtleiter, was in
der Prozessindustrie viele Anwendungen erschließt und vor allem im Halbleiterbereich für die Waferherstellung
sind die Sensoren ein zuverlässiger
Partner.
AUTOMATIC POWER CONTROL (APC)
Das Verhalten von LEDs ist über die Jahre
betrachtet nicht konstant. Eine Erstausfallrate liegt bei bis zu 5%. Diese LEDs können
beim Burn-in aussortiert werden. Erfahrungsgemäß geht im Feldeinsatz die Leistung der
Leuchtdioden nach einer gewissen Zeit
zurück. APC trägt mit Hilfe eines Algorithmus
und einer Vier-Elemente-LED dazu bei, die
Sendeleistung über Jahre hinweg konstant zu
halten. Zu diesem Zweck wird nicht nur die
Empfangsleistung ermittelt, eine Monitordiode überwacht darüber hinaus zusätzlich
die Sendeleistung der Leuchtdiode und
regelt sie gegebenenfalls nach. Mit diesem
Verfahren kann vermieden werden, dass sich
die Schaltschwelle der Lichtschranke schleichend verschiebt.
www.omron.de
de 20/2005
Automatisierungstechnik
Schön, aber viel zu teuer –
wirklich?
Schneller erkennen
Mit Erfassungszyklen von unter
50 µs ist die Lichtleitertechnik
bis zu 20-mal schneller als
diskrete Fotoschalter und
eignet sich somit zum Erkennen schneller Vorgänge. Anwendungsbeispiele sind das
Erfassen fallender Kleinteile
am Rüttelkopf eines Schwingförderers oder die Zuführüberwachung von SMD-Bauelementen in der Elektronikfertigung.
Bild 3: Lichtleiterverstärker, als
Sender oder Empfänger
einsetzbar
Electron
ics Gmb
H
Bild 2: LichtleiterLichtschranken gibt es in den
gleichen Grundfunktionen wie herkömmliche Fotoschalter: als Durchlicht- und
Reflexionslichtschranken sowie als Taster. Sie sind in verschiedenen Bauarten
erhältlich
Wer jetzt sagt: »Das ist ja schön, aber
wer soll das bezahlen?«, sollte noch mal
genau nachrechnen. Sicher, Lichtleitersysteme sind teurer als Fotoschalter.
Rechnet man aber die Gesamtinvestitionskosten für eine Maschine gegen,
kommt man durchaus zu erstaunlichen
Ergebnissen. Durch kleinere Bauformen,
Einsparen zusätzlicher Kapselungen im
Prozessbereich, kürzere Einstellzeiten
und geringe Lagerhaltung lassen sich
gerade bei Neuentwicklungen immense
Kosten sparen. Oft lohnt sich also ein
zweiter Blick und das genaue Prüfen, ob
nicht im konkreten Anwendungsfall
Lichtleiter-Lichtschranken eine effektivere und zuverlässigere Alternative zu
herkömmlichen Fotoschaltern sind. Denn
in vielen Anwendungsbereichen führt die
Lichtleitertechnik tatsächlich ein völlig
■
unbegründetes Schattendasein.
Dank Automatic Power Control (APC –
siehe Kasten S. 74) halten LichtleiterLichtschranken ihre Sendeleistung über
Jahre hinweg konstant. Schleichender
Verschmutzung wirkt der Verstärker mit
Automatic Threshold Control (ATC –
siehe Kasten S. 76) entgegen. Damit können sie bei Verschmutzung länger als
herkömmliche Lichtschranken eine
konstante Leistung beibehalten. Die
Wartungsintervalle verzögern sich.
Kommunikative Verstärker
Die Lichtleiterverstärker (Bild 3) lassen
sich gewöhnlich auf DIN-Schienen
anreihen. Modelle aus dem Hause
Omron bringen ein weiteres interessantes Feature mit sich: Sie können dank
optischer Kommunikationsbusse untereinander Daten austauschen und diese
dann an die SPS weitergeben (Bild 4).
Dazu befindet sich seitlich am Lichtleiterverstärker eine optische Schnittstelle, die
zum Austausch von Daten mit dem
angereihten Nachbarverstärker dient.
Durch die optische Kommunikation
lassen sich lästige Kabel einsparen. Für
das Ende der Verstärker-Gruppe gibt es
Interface-Bausteine; sie erlauben, über
gängige Bustypen zu kommunizieren.
76
Auf diesem Weg lässt sich
auch die Konfiguration eines
Verstärkers effektiv auf
einen oder mehrere
andere
übertragen,
Updates oder neue
Einstellungen für
andere Chargen
können
einfach
aufgespielt
werden. So muss nicht
jede Lichtschranke
individuell konfiguriert
werden. Das spart Zeit und somit
bares Geld. Letztlich lässt sich mit dieser
Technik auch der Betrieb überwachen
und Ausfälle identifizieren. Das bietet
völlig neue Chancen für das Qualitätsmanagement.
Quelle:
Omron
Längere Wartungsintervalle
Bild 4: Die Lichtleitverstärker lassen
sich auf DIN-Schienen anreihen und
können dank optischer Kommunikationsbusse untereinander Daten austauschen
und diese dann an die SPS weitergeben
AUTOMATIC THRESHOLD CONTROL (ATC)
Verstärker mit Automatic Threshold Control
(ATC) führen bei schleichender Verschmutzung die Schaltschwelle nach, sodass der
Schaltpunkt immer gleich bleibt. Herkömmliche Sensoren generieren ein Schaltsignal,
wenn die Verschmutzung einen gewissen
Grad erreicht hat. Währenddessen hat sich
das Schaltverhalten der Sensoren verscho-
ben. Dagegen können die Sensoren mit ATC
deutlich länger ihr gewohnt gleichbleibendes
Schaltverhalten zeigen und signalisieren den
Bedarf zum Reinigen erst dann, wenn es wirklich notwendig wird. Dies ermöglicht der
Maschine eine gleichbleibend hochwertige
Produktionsgüte und verringert Wartungsintervalle.
de 20/2005
Automatisierungstechnik
Sägeblätter schneller schleifen
Anwendung für Multifunktionsdisplay
Paul Knodel
Ständiger Innovations- und hoher
Preisdruck sowie höhere Anforderungen an die Bedienung und Steuerung
fordern Maschinen und- Anlagenbauer ständig neu heraus. Um den
Kundenanforderungen nach einer
einfachen und kostengünstigen Bedienung sowie einer platzsparenden
Steuerung der neuen Sägeblattschleifmaschine zu genügen, entschied sich die Kaindl Schleiftechnik Reiling GmbH für das Multifunktionsdisplay MFD-Titan von Moeller.
Bedienung für alle
Den Konstrukteuren der Sägeblattschleifmaschine überzeugte vor allem,
dass der entsprechende Schaltplan für
das MFD-Titan schnell und einfach zu
programmieren ist. Nach eigener Aussage entwickelte R. Reiling das Kernprogramm für die Schleifmaschine in der
Mittagspause. »Als das Kernprogramm
Paul Knodel,
Moeller Electric GmbH, Bonn
de 20/2005
das später die Maschinen betätigt. Die
Konstrukteure der Sägeblattschleifmaschine hatten bei der Umsetzung die
Anwender immer im Auge. Sie nutzten
MFD-Titan, da die einfache Bedienung
der Steuerung direkt am Display erfolgt
und keine besondere Schulung des Personals nötig ist.
Um kostenaufwendige Bedienfehler
zu reduzieren, setzen immer mehr
Konstrukteure auf die flexible Kleinsteuerung von Moeller. Besonders, da der
internationale Handel eine Anzeigenvisualisierung in den entsprechenden
Sprachen oder mit weltweit intuitiv verständlichen Symbolen fordert. Gleichwohl gilt es, wichtige Betriebsdaten sowie Störmeldungen technisch konkret
Quelle: Moeller
A
nstelle bestehender Lösungen
übernimmt ein einziges MFDTitan die Steuerung. Es spart
Platz und Materialkosten und ist leichter
zu installieren. Selbst das Kernprogramm konnte der technische Leiter
Reinhard Reiling ohne Schulung und
während der Mittagspause realisieren.
Prozesse beschleunigen und die
Handhabung von Schleifgeräten optimieren, damit beschäftigt sich die Firma
Kaindl seit mehr als 30 Jahren – mit
Erfolg, wie die jüngste Innovation zeigt.
Bei der Sägeblattschleifmaschine SSG
600-A DC (Bild 1) wird das Sägeblatt
dem Schleifwerkzeug linear zugeführt,
und der zeitraubende Schleifscheibenwechsel beim Schärfen von Zahnbrust
und Zahnrücken fällt weg. Für die
elektropneumatische Digitalsteuerung
kommt das Multifunktionsdisplay
MFD-Titan zum Einsatz (Bild 2).
stand, erstellte ich am PC noch schnell
ein paar Bitmaps, z.B. die Sägezähne,
und fertig war die Applikation«, berichtet der technische Leiter. Neben der Editierung direkt am Gerät steht dem
Anwender zur Schaltplaneingabe die
skalierte Software »Easy-Soft-Pro«
(Professional) mit integriertem OPCServer zur Verfügung. Über »Easy-Net«
können mehrere Steuerungen vernetzt
werden. Somit lassen sich alle Steuerungen zentral von einem MFD-Titan
programmieren. Der Anwender spart
Projektierungs- und Programmierungszeit, da er nicht jedes Gerät einzeln einstellen muss. Zudem lassen sich die
Geräte bei Bedarf schnell von zentraler
Stelle aus nachjustieren.
Fehlerquellen im Vorfeld
erkennen ist eine weitere
Eigenschaft, die dem Anwender hilft, Zeit und Kosten
zu sparen. Mit der integrierten
Offline-Simulation kann der
Nutzer vom PC aus den Schaltplan im Vorfeld auf seine korrekte Funktion hin testen. Bei
Stromausfall speichert die Software Schalteinstellungen und
Werte – die Daten stehen nach
dem Wiedereinschalten zur
Weiterverwendung bereit.
Anwender im Auge
Schon bei der Planung denken
Maschinenbauer immer auch
an das ungeschulte Personal,
Bild 1: Ausgefeilte Schleifmaschine für Sägeblätter –
die SSG 600-A DC in Tischausführung
79
Automatisierungstechnik
Quelle: Moeller
DIE KLEINSTEUERUNG
Bild 2: In der Pause programmiert – einfach steuern mit MFD-Titan
anzuzeigen. MFD-Titan entspricht diesen Anforderungen, da es 13 Sprachen
mit landesspezifischer Kennung und
entsprechenden Fonts unterstützt. Die
Zeichensätze umfassen West- und
Mitteleuropa sowie kyrillische Zeichen.
Zusätzlich können alle Fehlermeldungen
über eindeutige Symbole visualisiert werden – eine Übersetzung in die jeweilige
Landessprache ist nicht mehr nötig. Die
unmissverständlichen Fehlermeldungen
erleichtern ein unmittelbares Reagieren.
Neben den Störanzeigen visualisiert
MFD-Titan wichtige Betriebsdaten wie
die Betriebsstunden der Maschine,
80
Stromaufnahme in A und in % sowie
Ausgaben als Bargraph. In der praktischen Anwendung kann das Gerät relevante Daten erfassen und auswerten. Es
kann mit seiner internen Auflösung von
32 bit Zahlenwerte von – 2 · 109 bis von
+ 2 · 109 darstellen. Das entspricht dem
Bereich, den nahezu alle Bausteine wie
Zähler und Timer verwenden. Zwei frei
parametrierbare Status-LED zeigen zusätzliche Betriebszustände an und melden gegebenenfalls Alarm.
In der rauen Umgebung einer
Maschine, die Sägeblätter schleift, zeigt
das robuste Grafik-Display, dass es für
Mit dem Multifunktionsdisplay MFD-Titan
realisierte Kaindl die platz- und materialsparende Steuerung seiner neuen Sägeblattschleifmaschine. Die flexible Kleinsteuerung von Moeller ist eine leicht zu
programmierende und somit kostengünstige Alternative zu bestehenden Lösungen.
Sie spart Platz, Materialkosten und ist
einfach zu installieren. Die Software »EasySoft-Pro« verfügt über 13 Sprachen sowie
international verständliche Symbole. Mit
MFD-Titan gesteuerte Maschinen eignen
sich somit auch für den weltweiten Export.
den Einsatz in der Industrie und für
Außenanwendungen geeignet ist. Stoßund Kratzfestigkeit zeichnen es ebenso
aus wie die Betriebstemperatur, die
von – 25 °C bis +50 °C reicht. Das Produkt bietet mit 132 x 64 Pixel und einer
frei zuschaltbaren Hintergrundbeleuchtung ein hochwertiges Anzeige-, Bedienungs- und Visualisierungsgerät. Es
ist kompakt in der Abmessung, und der
Kunde kann das Gehäuse sowie die
Funktionstasten individuell nach seinen
■
Vorgaben beschriften.
de 20/2005
Betriebsführung
Die Crux mit zahlungsunfähigen Kunden
Alles rechtens? Folge 55
Corinna Linke
Ein Generalunternehmer für Wohnanlagen kommt in Zahlungsschwierigkeiten und bietet seinen Auftragnehmern an, ihre Forderungen gegen
Immobilien aus seinem Bestand zu
verrechnen. Ein Elektrobetrieb geht
darauf ein. Der Deal platzt aber mit
der Insolvenz des Auftraggebers.
E
in Elektrobetrieb arbeitet für einen
Generalunternehmer, der Supermärkte und Wohnungen erstellt.
Als beide gerade vier Vorhaben abwikkeln, gerät der Auftraggeber in finanzielle Schwierigkeiten. In dieser Notlage
bietet er eine unkonventionelle Lösung
an: Die offenen Forderungen will er
gegen vermietete Wohnungen tauschen.
Den Auftragnehmern bleiben nur
wenige Tage, um über diesen Vorschlag
nachzudenken.
Der
Elektrobetrieb
kommt zu dem Schluss, dass es keine
akzeptable Alternative für ihn gibt. Sollte
er den Auftraggeber verlieren, würden
gleich vier laufende Projekte platzen, die
sich auf einen sechsstelligen Betrag summieren. Es würde einige Monate dauern,
um neue Vorhaben zu akquirieren. Für
die Handwerksfirma gilt es also, Schadensbegrenzung zu betreiben. Da beide
Unternehmen schon 15 Objekte gemeinsam realisiert haben, schließt der
Elektrobetrieb einen faulen Trick aus
und geht auf den Vorschlag ein.
Die Parteien schließen bei einem
Notar den Kaufvertrag für eine vermietete Wohnung, die dem Elektrobetrieb
sofort Mieteinnahmen bescheren. Der
Eintrag ins Grundbuch kann aber nicht
erfolgen, da die Teilungserklärung fehlt
und die Stadtverwaltung erst das zuständige Amt aufbaut. Der Notar sichert zu,
eine Auflassungsvormerkung an das
Grundbuchamt zu schicken.
Böses Erwachen
So scheint der Fall erledigt, bis die Tochterfirma und ein paar Monate später
Dipl.-Ing. Corinna Linke,
Fachjournalistin, Hamburg
82
auch das Bauunternehmen Insolvenz
anmelden. Der Verkauf der selbst gebauten Wohnungen verlief nur schleppend,
so dass der Finanzierungsplan platzte.
Ein Insolvenzverwalter befasst sich mit
beiden Unternehmen und wendet sich an
die Gläubiger. Zu diesen zählt er auch
den Elektrobetrieb wegen der gekauften
Wohnung. Allerdings zweifelt er die
Rechtsmäßigkeit des Kaufvertrages an:
In dem nun vorliegenden Grundbuch
steht nur die Tochterfirma als Eigentümer; damit sei der Kaufvertrag zum
Zeitpunkt der Insolvenz unwirksam.
Das will der Handwerker nicht auf
sich beruhen lassen und fragt beim
Grundbuchamt an. In der Tat fehlen die
Einträge über die nachfolgenden Besitzer, sprich das Mutterunternehmen
sowie sein eigener Betrieb. Nun will er
den Notar nach der versprochenen Auflassungsvormerkung fragen, aber dieser
hat seine Kanzlei mittlerweile an einen
Nachfolger übergeben und der weiß
angeblich von nichts.
Schließlich wendet sich der Elektrounternehmer an den Insolvenzverwalter mit logischem Menschenverstand: Er bekommt seit Jahren die
Mieteinnahmen aus der strittigen Wohnung. Der Kaufvertrag ist notariell
bestätigt und nur durch eine Panne fehlt
der Eintrag im Grundbuch.
LESERBRIEF
Zum Beitrag »EFB-Preisblatt fehlt – kein
Grund zum Ausschluss«, Alles rechtens?
Folge 49 in »de« 10/2005, S. 78 erreichte
die Redaktion folgender Leserbrief:
»Hiermit erlaube ich mir, auf eine aktuelle
vergaberechtliche Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) hinzuweisen: In
seinem Urteil vom 07.06.2005 (Aktenzeichen X ZR 19/02) hat der BGH nunmehr
klargestellt, dass auch die in den Ausschreibungsunterlagen geforderten Erklärungen nach den Formblättern EFB-Preis
1a, 1b und 2 dem Angebot beigefügt werden müssen. Fehlen diese Unterlagen, ist
das Angebot unvollständig und ist somit
zwingend auszuschließen.«
Rechtsanwalt aus Sachsen
Summe. Das reicht, meint er, und gibt
seine – ehemals eigene – Wohnung an
den Insolvenzverwalter ab. Für die
Zukunft nimmt er sich vor:
Tipp 1: Vorsicht bei finanziell angeschlagenen Auftraggebern. Hier gilt es,
Schadensbegrenzung zu betreiben und
lieber die Arbeiten sofort einzustellen
anstatt sich auf eine Forderungsverrechnung einzulassen.
Tipp 2: Mehrere zeitgleiche Projekte
mit einzelnen Auftraggebern zu vermeiden.
■
Zweiter Kauf gefordert
Doch der Insolvenzverwalter geht gar
nicht darauf ein, sondern klagt auf Herausgabe fremden Eigentums. Der Richter
gibt ihm Recht, stoppt die Mietzahlungen an den Handwerker und lässt sie
stattdessen an den Kläger gehen. Trotzdem fällt er kein Urteil, sondern fordert
beide Parteien auf, sich zu einigen.
Jetzt bietet der Insolvenzverwalter die
Wohnung für einen fünfstelligen Betrag
zum Verkauf. Der Handwerker traut seinen Ohren nicht: Nach sieben Jahren soll
ihm die Immobilie plötzlich nicht mehr
gehören? Er fragt bei den anderen Auftragnehmern von damals nach; auch sie
haben ähnliche Erfahrungen mit dem
Verwalter gesammelt und ihre Immobilien teilweise schon zurückgegeben.
Der Elektrounternehmer zählt die bislang angefallenen Prozesskosten zusammen und kommt auf eine gut vierstellige
LESERSERVICE
Haben Sie einen ähnlichen Fall erlebt?
Berichten Sie uns davon. Schreiben Sie an
unsere Mitarbeiterin Corinna Linke, die
diese Serie betreut:
Anschrift:
Dipl.-Ing. Corinna Linke
Wrangelstraße 9
20253 Hamburg
Tel.: (040) 53169237
E-Mail: [email protected]
Juristische Betreuung:
Rechtsanwälte Nasner & Kollegen
Rechtsanwalt Thoralf Haak
Moritz-Wiggers-Straße 3
19053 Schwerin
Tel.: (0385) 564994
Wir behandeln Ihre Informationen
vertraulich und anonym.
de 20/2005
Betriebsführung
Aktuelle Dokumentation dank CAD
Rolf Herrmann
Für ausgeführte Elektroanlagen sind
häufig keine Pläne vorhanden. Dies
kann für Anlagenbetreiber Unsicherheit und erhöhte Kosten, z. B. bei
Fehlersuche und Reparaturen bedeuten. Elektroinstallateure können den
Mangel mit einem professionellen
CAD-Programm beheben und dabei
E
lektroanlagen Brandt in Altenstadt
bei Hanau ist ein kleiner, aber –
wie man so sagt – feiner Elektroinstallationsbetrieb. Obwohl Elektromeister Bernd Brandt lediglich zwei
Mitarbeiter beschäftigt, sind dem Team
hochwertige und umfangreiche Installationen nicht fremd.
Schon bei der Unternehmensgründung 1997 gab der Auftrag für die
Elektroinstallation einer Villa in Bad
Sonden die Richtung des geschäftlichen
Erfolgsweges vor. Die technischen
Ansprüche des Eigentümers an Beleuchtungsanlage, Steuerung der Jalousieund Torantriebe, Sicherheitseinrichtungen, Heizungs- und Raumtemperaturregelung und Belüftungsanlage konnte er
mit Hilfe von Powernet EIB erfüllen.
Zum Kundenkreis von Brandt zählen
Wohnhausbesitzer ebenso wie Industrieunternehmen. Bei der Aufzählung der
Leistungen nennt er so interessante
technische Bereiche wie: Videoüberwachung, Beschallungssysteme, Netzwerktechnik, EIB/KNX-Installationen, Visualisierung mit Home-Manager und
Touch-Display, Industrie-Installationen
und Automatisierungstechnik mit SPS.
Quelle: DDS
die Kundenbeziehung festigen.
Bild 1: Wer geschäftlich am Ball bleiben will, nutzt Branchenereignisse wie den im Juni
stattgefundenen VKE-Kongress in Mannheim zur Information und zum Austausch: Eine
Gelegenheit für Bernd Brandt, um über seine Erfahrungen mit seinem CAD-Programm
zu sprechen
hochfunktioneller Anlagen auch Verantwortung hinsichtlich deren künftiger
Betriebssicherheit. Letzteres wurde
Bernd Brandt endgültig klar, als er von
einem Unternehmen der Lebensmittelindustrie gebeten wurde, von ihren
Elektroanlagen zur Vorlage bei der Feuerversicherung aktuelle Dokumentationen zu erstellen: »Alleine Prüf- und
Messberichte genügen in diesem Fall
nicht. Für jede Betriebsanlage, jeden
Steuerschrank und jede Energieverteilung müssen aktuelle Installations- und
Schaltpläne vorliegen« beschreibt er die
Aufgabenstellung.
Die Anlagen waren bisher ungenügend betreut worden und es lagen viele
Beanstandungen vor. So mussten erst
mal die Mängel aufgelistet werden:
»Das war richtig viel Arbeit: Bestandsaufnahme, Reparaturen und teilweise
Erneuerungen, dann vollständige neue
Pläne zeichnen und Dokumentationen
erstellen«, zählt er die Aufgaben auf.
Einfache Aktualisierung
B. Brandt hatte schon vorher an die
Anschaffung einer CAD-Software zur
Planung seiner Elektroinstallationen
Beleg für Betriebssicherheit
Rolf Herrmann, Fachjournalist
für Gebäudetechnik, Stuttgart
de 20/2005
Quelle: DDS
Das vielseitige und technisch anspruchsvolle Angebot verlangt von Meister und
Mitarbeitern breites Wissen, umfangreiche Erfahrung und handwerkliches
Geschick. Als Chef ist man auch noch
durch Kundenberatung, Projektierung
und Ausführungsorganisation gefordert.
Nicht zuletzt bedeutet die Installation
Bild 2: Zur Dokumentation bestehender Elektroanlagen lassen sich mit Hilfe fertiger
Bausteine schnell und sicher Schaltpläne erstellen
83
Quelle: DDS
Betriebsführung
Bild3: Durch Symbole und Zeichnungen der Daten- und Telekommunikationstechnik
können Änderungen und Erweiterungen der strukturierten Verkabelung leicht aktualisiert werden
gedacht. Für die anstehende Aufgabe
erschien ihm jetzt das System »ElektroPartner« von Data Design System,
Ascheberg, das er auf einer Fachmesse kennen gelernt hatte, besonders
84
geeignet. Es unterstützt die Installations- und Schaltplanerstellung mit
automatischen Zeichenfunktionen, vorgefertigten Bausteinen wie Schützsteuerung oder Stern- Dreieckschaltung für
Steuer- und Schaltpläne, Berechnungen
z. B. für Leitungsquerschnitt und Kurzschlussstrom,
Beleuchtungsplanung,
und mit einer umfangreichen Datenbank: »Damit habe ich in Windeseile
Installations- und Schaltpläne erstellt«,
betont Brandt. Mit Elektro-Partner
besitzt er jetzt auch ein wichtiges Werkzeug zur Dokumentation vorhandener
Elektroinstallationen: »Die Prüfingenieure erhalten mit den Ausdrucken der
Pläne und Listen auf übersichtliche Art
und Weise den Beleg über errechnete
Querschnitte, angeschlossene Geräte,
Prüfwerte und andere wichtigen Anlagendaten.« Änderungen und Erweiterungen lassen sich für die nächsten Prüfungen im zweijährigen Turnus
ohne großen Aufwand kostensparend
nachtragen.
Dass der Kunde mit der perfekten
Lösung seines Problems glücklich
war, liegt auf der Hand. Seitdem führt
Elektroanlagen Brandt bei seinem
neu gewonnenen Industriekunden alle
anfallenden Elektroarbeiten aus und
hat dort inzwischen einen großen
Teil der Elektroinstallation modernisiert.
de 20/2005
Kompetenter Auftritt
Auch im Bereich der gehobenen Wohnhausinstallation, für Büros und Praxen
nutzt Elektromeister Brandt sein CADProgramm erfolgreich: »Mit den professionellen Plänen kann ich mich als
kompetenter Fachmann präsentieren«,
erklärt er. Ihm gefällt es, dass er sofort
nach dem ersten Beratungsgespräch
Grundrisse mit den Elektrogeräten »ausstatten« kann, wenn nötig auch mit Einrichtungsgegenständen. Er kann auch
sofort eine Lichtplanung durchführen
oder ein Datennetzwerk detailliert mit
Patchfeld-Belegung zeichnen. Über die
Datenbank stehen auch Symbole z.B.
für die EIB-Installation und für die Telekommunikations- und Computervernetzung zur Verfügung. Architekten und
Bauherren erhalten somit schnell eine
eindrucksvolle Information ihrer meist
komplexen Elektroanlage: »Einmal
besprochene Funktionen oder Ausstattungen wie Schalterprogramm, Umfang
der Verteiler usw. sind dann Basis für
Angebot, Auftragsumfang und Ausführung«; zählt er auf. Das Angebot macht
Brandt, wie er vorrechnet, innerhalb
de 20/2005
kürzester Zeit: »Die entsprechend dem ZVEHLV strukturierten Massenauszügen lassen sich
von unserem Angebotsprogramm eins zu eins
übernehmen und somit
schnell in ein Leistungsverzeichnis umwandeln.«
Die Pläne dienen dann
als Dokumentation des
Auftrages, als Arbeitsunterlage und als Beweismittel, wenn z. B.
während der Installation
Änderungen vorgenommen wurden und zusätzliche Kosten angefallen
sind.
Quelle: DDS
Betriebsführung
Bild 4: Die dreidimensionale fotorealistische Darstellung informiert auf den ersten Blick und hinterlässt einen guten Eindruck
beim Kunden
Mehr Auftragschancen
Dass Elektromeister Brandt die Installationen professionell projektiert und
plant, ist den Architekten nicht entgangen. Inzwischen erhält der Meister von
ihnen auch Planungsaufträge: »Damit
eröffnen sich weitere Geschäftschancen,
denn meist erhalten wir hinterher auch
den Auftrag«, freut er sich. Dabei profitieren beide Parteien: Der Elektromeister
kann seine Kompetenzen für hochwertige Installation einbringen. Architekt
und Bauherr erhalten Know-how aus
einer Hand. Den Anlagenbetreiber aber
liegen zu jeder Zeit exakte Dokumentationen vor, die sich auch künftig jederzeit aktualisieren lassen.
■
85
Betriebsführung
Schuldenabbau als Unternehmensziel
Zukunftssicher mit positivem Eigenkapital
Ulrich C. Heckner
Banken fordern von ihren Kunden
eine zielorientierte Unternehmensführung, wodurch auch das Rating
verbessert wird. Wer in der Zielplanung den Tag definiert, an dem
man
schuldenfrei
sein
will,
schafft eine gute Grundlage für
betriebliche
Entscheidungen.
Die
Banken wiederum danken dies mit
günstigeren Konditionen.
F
ür die Rating-Einstufung eines
Handwerksbetriebes spielen die
Unternehmensziele eine wesentliche Rolle. Nur jeder 10. Mittelständler
verfügt jedoch über klare Unternehmensziele. 50 % der mittelständischen
Betriebe sind zudem überschuldet.
Beide Kriterien machen die Zusammenarbeit mit der Hausbank nicht
leichter. Das Eigenkapital steht bei
überschuldeten Unternehmen auf der
falschen Seite der Bilanz – nämlich links.
Negativkapital entsteht, wenn weniger
Gewinn erwirtschaftet wird als der
Unternehmer privat entnimmt.
Angemessene Privatentnahmen
Einzelunternehmen und Personengesellschaften sollten sich die entsprechende
Kontenklasse (»1800« bei SKR 03 bzw.
»2100« bei SKR 04 )genauer ansehen
(in diesen Kontenklassen sind alle Privatentnahmen gebucht). Nahezu jeder
zweite mittelständische Betrieb verfügt
über Negativkapital (Tabelle 1). Würde
dieser Unternehmer seinen Betrieb beispielsweise aus Altersgründen zu Bilanzwerten verkaufen, würde er auf Schulden in Höhe von 90 000 € »sitzen
bleiben«: Ein schlechter Einstieg in den
Ruhestand.
Heute kann es sich kein Unternehmer mehr leisten, auf »zu großem Fuß
zu leben«. Eine Anpassung der Privatentnahmen an die Gewinne des Betriebes und eine Analyse der privaten AufUlrich C. Heckner, Unternehmensberatung
Heckner, Kastl/Obb.
86
Bild 1: Egon Strom kann seinen Ruhestand genießen, da sein Eigenkapital auf der richtigen –auf der rechten – Seite seiner Bilanz steht
steht das Eigenkapital auf der rechten
Seite der Bilanz – und das ist die richtige
Seite (Bild 1).
Wird das Unternehmen in diesem Fall
zu Bilanzwerten verkauft, bleibt dem
Unternehmer nach Rückzahlung der
Verbindlichkeiten der Anteil des Eigenkapitals an Barvermögen.
wendungen ist für einen erfolgreichen
und verantwortungsbewussten Unternehmer heute ganz selbstverständlich.
Baustein zur Altersvorsorge
Sind die Vermögensgegenstände höher
als die Verbindlichkeiten des Betriebs,
Bilanz
Aktiva
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Warenbestand
Forderungen
Sonstige Vermögensgegenstände
Eigenkapital
Summe Firma Muster
€
40000
80000
10000
10000
90 000
230 000
Passiva
€
Bankverbindlichkeiten
170000
Lieferantenverbindlichkeiten 35000
Sonstige Verbindlichkeiten
25000
Summe Firma Muster
230 000
Tabelle 1: Ein überschuldetes Unternehmen erhält ein schlechtes Rating
de 20/2005
Betriebsführung
Bild 2: Bei einem schlechten Rating verweigert die Bank weitere Kredite
Da es sich beim Eigenkapital um bereits
versteuerte, im Unternehmen belassene
Erträge handelt, schlägt das Finanzamt
hier nicht mehr zu. Neben dem »Schuldenabbau« wäre also »positives Eigenkapital« ein konservatives aber dennoch
hochaktuelles Unternehmensziel.
de 20/2005
Analyse der
Kontokorrent-Zinsen
Anhand des Kontokorrentzinses lässt
sich analysieren, wie gut das Unternehmen bei der Bank eingestuft wird. Die
Tabelle 2 zeigt mögliche Kontokorrent-
zinssätze und die damit verbundenen
Ratingeinstufungen.
Falls man bei seiner Bank einen nicht
angemessenen Zinssatz zahlt, sollte
schnellstens das persönliche Gespräch
gesucht werden. Dabei geht es nicht nur
um das Verhandeln über Zinssätze, son-
87
Betriebsführung
Kontokorrent
Zinssatz
bis 7 %
bis 8 %
bis 9 %
bis 10,5 %
über 10,5 %
Bewertung
Sie werden von Ihrer Hausbank als sehr guter Unternehmer
geschätzt. Nicht mehr als ca. 2 % der deutschen Elektrohandwerksbetriebe zahlen so geringe Zinsen.
Das Unternehmen ist gut geratet. Der Zinssatz ist fair, Ihre
Unternehmensführung wird als gut eingestuft.
Die Bank sieht in Ihrem Unternehmen gewisse Risiken,
vielleicht zurückgehende Umsätze oder zu geringe Erträge.
Offensichtlich sieht Ihr Kreditinstitut erhebliche Risiken
in Ihrem Unternehmen. Dies schlägt sich im Kontokorrentzinssatz nieder. Sie sollten sich gut auf ein Bankgespräch vorbereiten und die Bank »klipp und klar« fragen, was die Ursache
für diesen hohen Kontokorrentzinssatz ist. Lassen Sie dabei
nicht locker und bestehen Sie auf klaren Antworten.
Die Bank sieht in Ihrem Kreditengagement ein erhebliches
Risiko. Ein Zinssatz von über 10,5 % entspricht eher einem Zins
für ein privates Girokonto und nicht für ein Geschäftskonto.
Suchen Sie dringend das Gespräch mit Ihrer Hausbank. Fragen
Sie in diesem Gespräch, ob Sie als Kunde noch erwünscht sind
oder ob der KK-Zinssatz nur »versehentlich« so hoch liegt.
Hören Sie sich die Forderungen Ihrer Hausbank genau an,
vielleicht sind Ansatzpunkte für notwendige Veränderungen
in Ihrem Unternehmen dabei.
Tabelle 2: Zinssatz des Kontokorrent und seine Deutung
dern um die Frage: »Was kann ich tun,
damit meine Ratingeinstufung besser
wird und damit meine Zinskosten sinken?«
Auch wenn es altmodisch klingt: Ein
wichtiges Unternehmensziel muss der
Schuldenabbau sein. Nur so hat der
Betrieb eine Chance beim Rating gut
abzuschneiden und wird von seiner
Hausbank mit günstigeren Zinskonditionen belohnt.
Wer im Privaten spart, erreicht sein
Ziel schneller. So manche privaten
Träume müssen dafür auf der Strecke
bleiben.
Es sind Fälle bekannt, in denen
Unternehmer trotz einer ausgeglichenen
Eigenkapitalsituation und trotz eines
professionellen Umgangs mit den Zahlen und einer guten Informationspolitik
gegenüber der Hausbank Zinssätze von
12 % zahlen mussten. Liegt der KKZinssatz über 10,5 %, muss sofort das
Gespräch mit der Hausbank gesucht
werden.
Nur wer von seiner Hausbank positiv
geratet wird, hat gute Chancen Kredite
zu erhalten. Oft führt ein Gespräch
innerhalb weniger Minuten zu einer
deutlichen Senkung des Kontokorrentzinssatzes. Wer mit seiner Hausbank
nicht spricht, wird diese Vorteile nicht
nutzen können. Wer schlecht geratet
de 20/2005
wird, zahlt nicht nur zu hohe Zinsen.
Oft werden sogar Investitionskredite
verweigert. Das Unternehmen sitzt dann
auf dem »Trockenen«.
Rating-Einstufung abfragen
In der Regel geben die Banker Auskunft
über die Rating-Einstufung. Wenn man
weiß, wie das Unternehmen geratet ist,
kann die finanzielle Zukunft abgeschätzt werden (Bild 2).
Sollte die Bank nicht bereit sein, den
Zinssatz zu senken, dann muss der
Unternehmer aktiv werden. Dann gilt es,
die Veränderungen im Unternehmen
umsetzen, welche durch die Hausbank
gefordert werden.
Rating als Chance sehen
Die Forderungen, welche die Kreditinstitute gegenüber den mittelständischen
Betrieben auf der Grundlage des Firmenratings stellen, sind genau jene Kriterien,
die eine erfolgreiche Unternehmensführung ausmachen.
Die Banken schikanieren ihre Kunden dabei nicht, sondern wollen diese
zwingen, die unternehmerischen Entscheidungen zu treffen, welche dem
Unternehmen erfolgreiche Zukunftsperspektiven eröffnen.
Offene Informationspolitik
Aus der Praxis der Unternehmensberatung ist bekannt, dass eine professionelle, offene und zeitnahe
Informationspolitik gegenüber dem
Kreditinstitut positive Einflüsse auf
das Verhalten der Bank hat.
Wer seiner Hausbank das Unternehmensziel Schuldenabbau kommuniziert, präsentiert sich als verantwortungsvoller
Unternehmer.
Damit
sammelt er weitere Punkte für eine
gute Rating-Einstufung. Diese hat
einen günstigen Zinssatz, damit geringere Kosten und höhere Erträge zur
Folge.
Schuldenfrei zu sein bedeutet auch
größere persönliche Freiheit. Eine
Zurückhaltung bei den Privatentnahmen und damit der Aufbau eines positiven Eigenkapitals gehören zu den
zeitgemäßen Unternehmenszielen im
Elektrohandwerk.
■
89
R e g e l n d e r Te c h n i k
Neue Normen und Bestimmungen
Inkraftsetzungen
DIN CLC/TS 62046
(VDE V 0113-211):2005-09
Sicherheit von Maschinen –
Anwendung von Schutzausrüstungen zur Anwesenheitserkennung von Personen
DIN VDE 0119-206-5
(VDE 0119-206-5):2005-09
Zustand der Eisenbahnfahrzeuge – Elektro- und Traktionsanlagen, Zugelektrik –
Teil 206-5: Zugsammelschiene (einschließlich Trenn- und
Erdungseinrichtungen)
90
DIN VDE 0119-206-7
(VDE 0119-206-7):2005-09
Zustand der Eisenbahnfahrzeuge – Elektro- und Traktionsanlagen, Zugelektrik –
Teil 206-7: Schutzmaßnahmen gegen indirekte Berührung von Hochspannung
DIN EN 50107-2
(VDE 0128-2):2005-09
Leuchtröhrengeräte
und
Leuchtröhrenanlagen mit einer Leerlaufspannung über
1 kV, aber nicht über 10 kV –
Teil 2: Anforderungen an
Erdschluss-Schutzeinrichtungen und Leerlauf-Schutzeinrichtungen
DIN EN 60228
(VDE 0295):2005-09
Leiter für Kabel und isolierte
Leitungen
DIN EN 61857-1
(VDE 0302-11):2005-09
Elektrische Isoliersysteme –
Verfahren zur thermischen
Bewertung – Teil 1: Allgemeine Anforderungen –
Niederspannung
DIN EN 61858
(VDE 0302-30):2005-09
Elektrische Isoliersysteme –
Thermische Bewertung von
Veränderungen an einem erprobten, drahtgewickelten
EIS
DIN IEC 61226
(VDE 0491-1):2005-09
Kernkraftwerke – Leittechnische Systeme mit sicherheitstechn. Bedeutung – Kategorisierung leittechn. Funktionen
DIN EN 60034-8 Berichtigung 1 (VDE 0530-8 Berichtigung 1):2005-09
Drehende elektrische Maschinen – Teil 8: Anschlussbezeichnungen und Drehsinn
DIN EN 60947-5-1 Berichtigung 1 (VDE 0660-200
Berichtigung 1):2005-09
Niederspannungsschaltgeräte – Teil 5-1: Steuergeräte
und Schaltelemente – Elektromechanische Steuergeräte
de 20/2005
R e g e l n d e r Te c h n i k
DIN EN 60335-2-2
(VDE 0700-2):2005-09
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2-2:
Besondere Anforderungen
für Staubsauger und Wassersauger
DIN EN 60335-2-6
(VDE 0700-6):2005-09
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2-6:
Besondere Anforderungen
für ortsfeste Herde, Kochmulden, Backöfen und ähnliche Geräte
DIN EN 60335-2-11
(VDE 0700-11):2005-09
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2-11:
Besondere Anforderungen
für Trommeltrockner
DIN EN 60335-2-36
(VDE 0700-36):2005-09
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2-36:
Besondere Anforderungen
für elektrische Herde, Bratund Backöfen und Kochplatten für den gewerblichen
Gebrauch
DIN EN 60335-2-105
(VDE 0700-105):2005-09
Sicherheit elektrischer Geräte für den Hausgebrauch
und ähnliche Zwecke –
Teil 2-105: Besondere Anforderungen für multifunktionelle Duscheinrichtungen
DIN EN 60598-2-11
(VDE 0711-2-11):2005-09
Leuchten – Teil 2-11: Besondere Anforderungen – Aquarienleuchten
DIN EN 60432-1
(VDE 0715-1):2005-09
Glühlampen – Sicherheitsanforderungen – Teil 1:
Glühlampen für den Hausgebrauch und ähnliche allgemeine Beleuchtungszwecke
DIN EN 60432-3
(VDE 0715-11):2005-09
Glühlampen – Sicherheitsanforderungen – Teil 3: Halogen-Glühlampen (Fahrzeuglampen ausgenommen)
DIN EN ISO 9919
(VDE 0750-2-54):2005-09
lichen
Leistungsmerkmale
von Pulsoximetriegeräten für
den medizinischen Gebrauch
DIN EN 61000-3-2
(VDE 0838-2):2005-09
Elektromagnetische
Verträglichkeit (EMV) – Teil
3-2: Grenzwerte – Grenzwerte für Oberschwingungsströme (Geräte-Eingangsstrom bis einschließlich 16 A je Leiter)
DIN EN 61000-3-12
(VDE 0838-12):2005-09
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) – Teil 3-12:
Grenzwerte – Grenzwerte für
Oberschwingungsströme,
verursacht von Geräten und
Einrichtungen mit einem Eingangsstrom >16 A und <76 A
je Leiter, die zum Anschluss
an öffentliche Niederspannungsnetze vorgesehen sind
DIN EN 62226-2-1
(VDE 0848-226-2-1):
2005-09
Sicherheit in el. oder magnetischen Feldern im niedrigen
und mittleren Frequenzbe-
reich – Verfahren zur Berechnung der induzierten Körperstromdichte und des im
menschlichen Körper induzierten elektrischen Feldes –
Teil 2-1: Exposition gegenüber magnetischen Feldern
DIN EN 55016-1-1
(VDE 0876-16-1-1):2005-09
Anforderungen an Geräte
und Einrichtungen sowie
Festlegung der Verfahren zur
Messung der hochfrequenten
Störaussendung und Störfestigkeit – Teil 1-1: Geräte und
Einrichtungen zur Messung
der hochfrequenten Störaussendung und Störfestigkeit
DIN EN 55016-1-2
(VDE 0876-16-1-2):2005-09
Anforderungen an Geräte
und Einrichtungen sowie
Festlegung der Verfahren zur
Messung der hochfrequenten
Störaussendung und Störfestigkeit – Teil 1-2: Geräte und
Einrichtungen zur Messung
der hochfrequenten Störaussendung und -festigkeit – Zusatz-/Hilfseinrichtungen
–
Leitungsgeführte Störaussendungen
Medizinische elektrische Geräte – Besondere Festlegungen für die grundlegende Sicherheit und die wesent-
DIN EN 60335-2-54
(VDE 0700-54):2005-09
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2-54:
Besondere Anforderungen
für Geräte zur Oberflächenreinigung mit Flüssigkeiten
oder Dampf
DIN EN 60335-2-75
(VDE 0700-75):2005-09
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2-75:
Besondere Anforderungen
für Ausgabegeräte und Warenautomaten für den gewerblichen Gebrauch
de 20/2005
91
R e g e l n d e r Te c h n i k
DIN EN 55016-1-3
(VDE 0876-16-1-3):2005-09
Anforderungen an Geräte
und Einrichtungen sowie
Festlegung der Verfahren zur
Messung der hochfrequenten
Störaussendung
(Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Teil 1-3: Geräte und Einrichtungen zur Messung der
hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und
Störfestigkeit – Zusatz-/Hilfseinrichtungen – Störleistung
DIN EN 55016-1-4
(VDE 0876-16-1-4):2005-09
Anforderungen an Geräte
und Einrichtungen sowie
Festlegung der Verfahren zur
Messung der hochfrequenten
Störaussendung
(Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Teil 1-4: Geräte und Einrichtungen zur Messung der
hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und
Störfestigkeit – Zusatz-/Hilfseinrichtungen – Gestrahlte
Störaussendungen
DIN EN 55016-1-5
(VDE 0876-16-1-5):2005-09
Anforderungen an Geräte
und Einrichtungen sowie
Festlegung der Verfahren zur
Messung der hochfrequenten
Störaussendung
(Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Teil 1-5: Geräte und Einrichtungen zur Messung der
hochfrequenten Störaussendung (Funkstörungen) und
Störfestigkeit – Messplätze
für die Antennenkalibrierung
von 30MHz bis 1000MHz
DIN EN 55016-4-2
(VDE 0876-16-4-2):2005-09
Anforderungen an Geräte
und Einrichtungen sowie
Festlegung der Verfahren zur
Messung der hochfrequenten
Störaussendung
(Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Teil 4-2: Unsicherheiten, Statistik und Modelle zur Ableitung von Grenzwerten (Störmodell) – Unsicherheit bei
EMV-Messungen
DIN EN 55016-2-1
(VDE 0877-16-2-1):2005-09
Anforderungen an Geräte
und Einrichtungen sowie
Festlegung der Verfahren zur
Messung der hochfrequenten
Störaussendung
(Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Teil 2-1: Verfahren zur Messung der hochfrequenten
Störaussendung
(Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Messung der leitungsgeführten Störaussendung
DIN EN 55016-2-2
(VDE 0877-16-2-2):2005-09
Störaussendung
(Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Teil 2-2: Verfahren zur Messung der hochfrequenten
Störaussendung
(Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Messung der Störleistung
DIN EN 55016-2-3
(VDE 0877-16-2-3):2005-09
Anforderungen an Geräte
und Einrichtungen sowie
Festlegung der Verfahren zur
Messung der hochfrequenten
Störaussendung
(Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Teil 2-3: Verfahren zur Messung der hochfrequenten
Störaussendung
(Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Messung der gestrahlten
Störaussendung
DIN EN 55016-2-4
(VDE 0877-16-2-4):2005-09
Anforderungen an Geräte
und Einrichtungen sowie
Festlegung der Verfahren zur
Messung der hochfrequenten
Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Teil 2-4: Verfahren zur Messung der hochfrequenten
Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Messungen der Störfestigkeit
Entwürfe
Anforderungen an Geräte
und Einrichtungen sowie
Festlegung der Verfahren zur
Messung der hochfrequenten
Einsprüche an die Deutsche
Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE (DKE),
Stresemannallee 15, 60596
Frankfurt, bis 31. 10. 2005,
falls nichts anderes angegeben.
E DIN IEC 61133
(VDE 0115-101):2005-09
Bahnanwendungen – Bahnfahrzeuge – Prüfung von
Bahnfahrzeugen nach Fertigstellung und vor der Indienststellung
E DIN VDE 0282-3/AA
(VDE 0282-3/AA):2005-09
spannungen bis 450/750V –
Teil 3: Wärmebeständige Silikonaderleitungen
E DIN IEC 60060-1
(VDE 0432-1):2005-09
Hochspannungs-Prüftechnik
– Teil 1: Allgemeine Begriffe
und Prüfbedingungen
E DIN EN 60034-26
(VDE 0530-26):2005-09
Drehende elektrische Maschinen – Teil 26: Auswirkungen von Spannungsunsymmetrien auf das Betriebsverhalten von Drehstrom-Induktionsmotoren
E DIN IEC 60974-4
(VDE 0544-4):2005-09
Lichtbogen-Schweißeinrichtungen – Teil 4: Sicherheit,
Instandhaltung und Prüfung
von Lichtbogen-Schweißeinrichtungen im Gebrauch
E DIN IEC 60309-2/A2
(VDE 0623-20/A2):
2005-09
Stecker, Steckdosen und Kupplungen für industrielle Anwendungen – Teil 2: Anforderungen und Hauptmaße
für die Austauschbarkeit von
gebogenen Messerkontaktund Anschluss-Steckvorrichtungen
E DIN VDE 0635/A1
(VDE 0635/A1):2005-09
Niederspannungssicherungen
– D-Sicherungen E 16 bis
25A, 500V; D-Sicherungen
bis 100A, 750V; D-Sicherungen bis 100A, 500V
Einsprüche bis 31.12.2005
E DIN VDE 0638/A1
(VDE 0638/A1):2005-09
Niederspannungs-Schaltgeräte – Schalter-SicherungsEinheiten – D0-System
Einsprüche bis 31.12.2005
Starkstromleitungen mit vernetzter Isolierhülle für Nenn-
92
de 20/2005
R e g e l n d e r Te c h n i k
E DIN EN 60335-2-2/A2
(VDE 0700-2/A1):2005-09
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2-2:
Besondere Anforderungen
für Staubsauger und Wassersauger
E DIN EN 60335-2-11/A2
(VDE 0700-11/A1):
2005-09
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2-11:
Besondere Anforderungen
für Trommeltrockner
E DIN EN 60335-2-14/AA
(VDE 0700-14/A8):
2005-09
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2-14:
Besondere Anforderungen für
Küchenmaschinen
E DIN EN 60335-2-27/AA
(VDE 0700-27/A35):
2005-09
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2-27:
Besondere Anforderungen für
Hautbestrahlungsgeräte mit
Ultraviolett- und Infrarotstrahlung
E DIN IEC 60335-2-108
(VDE 0700-108):2005-09
Sicherheit elektrischer Geräte
für den Hausgebrauch und
ähnliche Zwecke – Teil 2108: Besondere Anforderungen für waschmittelfreie
Elektrolysator-Waschmaschinen
E DIN IEC 62031
(VDE 0715-5):2005-09
LED-Module für Allgemeinbeleuchtung – Sicherheitsanforderungen
E DIN EN 60745-1/AA
(VDE 0740-1/AA):2005-09
Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit – Teil 1: Allgemeine
Anforderungen
cherheit – Teil 2-6: Besondere
Anforderungen für Hämmer
E DIN EN 50420
(VDE 0848-420):2005-09
Grundnorm zur Ermittlung
der Exposition gegenüber
elektromagnetischen Feldern
von einzelnen Rundfunksendern (30 MHz bis 40 GHz)
E DIN EN 50421
(VDE 0848-421):2005-09
Produktnorm zum Nachweis
der Übereinstimmung von
einzelnen Rundfunksendern
mit den Referenzwerten oder
den Basisgrenzwerten bezüglich der Exposition der Allgemeinbevölkerung gegenüber
hochfrequenten elektromagnetischen Feldern (30 MHz
bis 40 GHz)
E DIN EN 55016-2-3/A2
(VDE 0877-16-2-3/A2):
2005-09
Anforderungen an Geräte
und Einrichtungen sowie
Festlegung der Verfahren zur
Messung der hochfrequenten
Störaussendung (Funkstörungen) und Störfestigkeit –
Teil 2-3: Verfahren zur Messung der hochfrequenten
Störaussendung (Funkstörung) und Störfestigkeit –
Messung der gestrahlten
Störaussendung
E DIN EN 60745-2-1/AA
(VDE 0740-2-1/AA):
2005-09
Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Sicherheit – Teil 2-1: Besondere
Anforderungen für Bohrmaschinen und Schlagbohrmaschinen
E DIN EN 60745-2-6/AB
(VDE 0740-2-6/AB):
2005-09
Handgeführte motorbetriebene Elektrowerkzeuge – Si-
de 20/2005
93
Produkte
Gebäudetechnik
¨ Wetterfeste Kamera
Die Indexa GmbH stellt eine
neue Nachtsichtkamera vor.
Das Modell »IND-6141X«
arbeitet mit einem »Ex-View«CCD-Sensor von Sony mit
einer Lichtempfindlichkeit
von 0,003 lx. Sinkt die
Beleuchtungsstärke der Umgebung unter 5 lx, schaltet
der integrierte
Dämmerungsschalter
20
Infrarot-Leuchtdioden ein. So
kann das Gerät
sogar bei 0 lx
Beleuchtungsstärke bis zu
einer Entfernung von 20m
die Umgebung erkennen. Die
Kamera in stabilem AluGehäuse hat ein Weitwinkelobjektiv. Dank Sonnenschutzdach und Schutzart
IP 67 eignet sie sich auch für
den Außeneinsatz.
Fax: (0 71 36) 22579
www.indexa.de
¨ Funkdisplay für Wechselrichter
Das »Personal
Display«
von
Fronius erlaubt
das Ablesen der
Daten von bis zu
15 Wechselrichtern ohne störende Kabelverbindungen per
Funk. Dazu wird
jeder
auszulesende Wechselrichter mit einer Steckkarte
»Personal Display Card« und
einer Antenne ausgerüstet.
Per Funk werden dann
sämtliche Daten wie zum Beispiel »Aktuelle Stromeinspeisung«,
»CO2-Einsparung«, »Bisheriger Stromertrag«, aber auch Störmeldun-
gen an das »Personal Display« gesendet. Das System
arbeitet
mit
Funkfrequenz 868 MHz/915MHz
bei Reichweiten von 200 m
im Freien bzw. 30 m in
Gebäuden.
Fax: (00 43 -72 42)241-3940
www.fronius.de
– Kopieren Sie diese Seite
– Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an
– Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein
– Faxen Sie die Seite an die Faxnummer,
welche bei dem gewünschten Produkt steht
Name
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
Bitte senden Sie mir die angekreuzten Firmenschriften zu.
94
¨ Natursteinheizungen
Jede Natursteinheizung von
AEG ist Unikat und DesignObjekt zugleich. Angeboten
werden sieben verschiedene
Oberflächen, die in jedem
Ambiente attraktive Akzente
setzen. Die elektrische Hei-
zung eignet sich als punktueller zusätzlicher Wärmespender oder als maßgeschneidertes Heizsystem für den
gesunkenen Energiebedarf in
Niedrigenergie- und Passivhäusern. Weil die Natursteinheizung mit langwelliger
Wärmestrahlung arbeitet und
nicht über die Raumluft,
kann man die Raumtemperatur im Vergleich zu einer Konvektorheizung um etwa 2° C
senken, ohne Verlust an
Behaglichkeit. Dies ermöglicht Einsparungen von bis zu
15 % Energie.
Fax: (09 11) 9656-2 22
www.aeg-haustechnik.de
¨ Unterbrechungsfreie Stromversorgung
Mit dem Modell »Comet EX
RT« ergänzt die MGE USVSysteme GmbH jetzt ihre Produktfamilie im oberen Leistungsbereich. Die einphasige
Lösung wurde speziell für den
Einsatz in Rack- und kritischen Industrieumgebungen
konzipiert. Gleichrichter- und
Bypass-Eingang sind bei dieser
USV getrennt, was eine redundante Energieeinspeisung aus
zwei unterschiedlichen Quellen ermöglicht. Gemeinsam
mit dem integrierten statischen
Bypass sorgt der Wartungsbypass für eine bestmögliche
Verfügbarkeit der USV. Die
doppelte Fehlertoleranz ermöglicht die problemlose
Absicherung besonders kritischer Situationen. Die USV
arbeitet im normalen Betrieb
mit Spannungen zwischen
120V und 280V.
Fax: (09 11) 4 74 98-50
www.mgeups.de
¨ Flexibler Funksender
Mit dem Funksender »Invio868« bietet elero die Möglichkeit, Funktechnik mit
Jalousietastern
beliebiger
Schalterprogramme zu kombinieren. Der nur einige Zen-
timeter große Funksender
kann mit wenigen Handgriffen in eine tiefe Unterputzdose eingebaut werden und
auf alle Funkempfänger der
»ProLine«-Serie von elero
eingelernt werden. Zudem ist
es möglich, mit dem »Invio868« übergeordnete bedrahtete Steuerungsbefehle, zum
Beispiel von einer »ProLine«Steuerung oder einer Alarmanlage, an die jeweiligen
Empfänger weiterzuleiten.
Fax: (0 7025) 13-212
www.elero.com
de 20/2005
Produkte
¨ Doppelleisten für Trafostationen
Elektroinstallation
¨ Steckverbinderreihe für Ex-Bereich
Die Cooper Crouse-Hinds
GmbH und die R. Stahl
Schaltgeräte GmbH haben
gemeinsam eine Steckverbinderreihe für explosionsgefährdete Bereiche entwickelt. Die
in der Schutzart Ex-d ausgeführten Gerätestecker, Stecker,
Flanschsteckdosen, Winkel-
Mit der Serie »InLine«, die aus
»XUBM«-Sicherungsunterteilen und »XLBM«-Lasttrennschaltern besteht, präsentiert
ABB eine neue Generation
von Lasttrennschaltern. Für
größere Ströme stehen nun
für Trafostationen 800-Aund 1250-A-Doppelleisten
zur Verfügung.
Die Leisten sind entweder
ein- oder dreipolig schaltbar.
Die Kabelmontage kann mit
vier Kabeln je 240 mm2 erfolgen. Die kompakten Außenmaße von 200 mm x 75mm
gewährleisten einen Platz sparenden Einbau. Integrierte
Z-Klemmen, mit deren Hilfe
sich die Leisten auf die Schienen stecken lassen, erleichtern
den Einbau zusätzlich.
Fax: (0621) 43 81 - 3 90
www.abb.de
stücke und Kupplungen der
Serie »eXLink« sind extrem
klein und können in der MSRTechnik zum Anschluss aller
Aktoren und Sensoren und
von anderen Betriebsmitteln
mit einer Stromaufnahme von
bis zu 10 A eingesetzt werden.
Ein Ex-d-Raum um die
Steckerstifte sorgt beim Verbinden und Trennen der
Steckverbindungen für den
zuverlässigen Explosionsschutz in den Zonen 1, 2, 21
und 22.
Fax: (0 62 71) 806-4 76
www.ceag.de
¨ Bewegungsmelder für Deckenmontage
Der Bewegungsmelder »Infra
Garde 360 UP« der Züblin
Elektro GmbH passt in jede
Unterputz-Dose Größe 1.
Für die Aufputz-Montage ist
ein zusätzliches Gehäuse verfügbar. Der Melder kann
maximal eine Fläche von
30 m Durchmesser überwachen. Für große Bereiche können die Geräte parallel
geschaltet werden. StandardTimer, Reichweiten- und
Lichtregler bringt das Gerät
von Hause aus mit und für
Lichtsteuerungen über ein
Zeitrelais bietet es
Impulsfunktion.
Fax: (07623) 96697-7
www.zublin.de
eine
¨ Schnell installieren und sicher
von der Ferne schalten
Neue Fernschalter der Reihe
»5TT« hat Siemens Automation and Drives (A&D) entwickelt. Zeitsparend lassen sich
die L- und N-Klemmen mehrerer Fernschalter über Sammelschienen verbinden. Durch die
Montage mit Sammelschienen
sind die Geräte leichter zu
de 20/2005
installieren. Der Betriebszustand lässt sich schnell mit
Hilfe der Schaltstellungsanzeige erkennen und manuell
korrigieren. Die neuen Fernschalter gibt es mit einem oder
zwei Schließern oder mit der
Kombination Schließer und
Öffner. Die Betätigungsspannung liegt zwischen 8V und
230V. Geschaltet werden können Lasten bis zu 250V und
16A. Die Schalter sind für
Verteiler mit 70mm Einbautiefe geeignet.
Fax: (09 11) 978-33 21
www.siemens.com
¨ Schalterprogramm in Edelstahl
Das Wissen um die Verbraucherwünsche hat Berker bei
der Entwicklung seiner neuen
Designlinie bewusst berücksichtigt und in sein neues
Edelstahl-Programm »K.5«
einfließen lassen. Die Komposition scharfkantiger Konturen mit ebenen, völlig planen
Oberflächen aus Edelstahl zu
einem eigenständigen Produkt war der Grundgedanke
beim Design von »Berker
K.5«. Die große Sortimentstiefe des Programms deckt
alle wichtigen Funktionen der
modernen Gebäudetechnik
ab und bietet den zusätzlichen
Vorteil, dass mit speziellen
Dichtungen auch wassergeschützte Unterputz-Anwendungen (IP44) in identischem
Design ausgeführt werden
können.
Fax: (0 23 55) 905-1 11
www.berker.de
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– Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an
– Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein
– Faxen Sie die Seite an die Faxnummer,
welche bei dem gewünschten Produkt steht
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Firma
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97
Produkte
Beleuchtungstechnik
¨ Hängeleuchte für Ex-Bereiche
Die Hängeleuchten-Reihe
»6470 /6480« der R. Stahl
Schaltgeräte GmbH kann in
explosionsgefährdeten Bereichen der Zonen 2, sowie in
staubgefährdeten Bereichen
der Zonen 21 und 22 eingesetzt werden. Diese Leuchten
ergänzen die bereits existierende Serie »6050«, die in der
Zone 1 und 21 ihre Anwendung findet. Die neue Hängeleuchte entspricht sowohl den
IEC-, als auch den NECRichtlinien. Für die Deckenund Wandbefestigung stehen
sechs verschiedene Montagevarianten zur Auswahl. Als
Leuchtmittel kommen Entladungs-, Glüh-, Halogen- oder
Induktionslampen in einem
Leistungsbereich von 50 W
bis 500 W in Frage.
Fax: (0 79 42) 943-43 33
www.stahl.de
¨ Modul für Lichtwellenleitereinsatz
Das neue »Han 3A SC«Modul von Harting ergänzt
die Steckverbinderbaureihe
»Han 3A« um einen Einsatz
für Lichtwellenleiter (LWL).
Bis zu vier mit SC-Kontakten
konfektionierte LWL lassen
sich in das Modul integrieren.
Optimierte Toleranzen ermöglichen neben dem Einsatz
von Multimode- auch die
Verwendung von SinglemodeLWL. Neben Schutzart IP67,
die bereits bei Verwendung
Automatisierungstechnik
¨ DC/DC-Wandler für 24-V-Eingang
Informationstechnik
¨ Stecker wandelt USB in RS485
Einen Stecker für den Übergang von USB 2.0 zu RS485
stellt Spectra vor. Durch den
Wandlerstecker kann jeder PC
mit USB 1.0- oder USB 2.0Port sofort und preisgünstig
mit einer RS485-Schnittstelle
ausgerüstet werden. Dazu
wird der Stecker in den USBPort gesteckt und der mitgelieferte Treiber für Windows
98/ME/2000/XP installiert.
Nach der Installation findet
der Benutzer einen COMPort mehr in der Liste der verfügbaren Ein-/Ausgabegeräte
und kann diesen mit seinen
Programmen wie einen Standard-COM-Port benutzen.
Der Datenverkehr auf der
RS485-Seite des Wandlers
erfolgt im Zweidraht Lese-/
Schreibmodus. Die maximale
Datenrate beträgt 1 Mbps.
Die Stromversorgung für den
Wandler erfolgt über die USBSchnittstelle.
Fax: (0711) 90297-90
www.spectra.de
Tyco Electronics Power Systems präsentiert mit »Austin
24VinLYNX« eine Serie von
POL-DC/DC-Wandlern. Das
»AXB050X43-SR«-Modell
der Serie ist für 24-VDC-Eingang ausgelegt und liefert
konstant 50 W. Seine Eingangsspannung darf zwischen
20 VDC und 30 VDC variieren und die Ausgangsspannung ist mittels externem
Firma
Anschrift
Tel. + Fax
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98
Widerstand von 5VDC bis
15 VDC einstellbar. Das
Modell »ABX030X43-SR«
gibt eine konstante Leistung von 30 W ab, arbeitet
mit Eingangsspannungen von
18 VDC bis 30 VDC und liefert eine Ausgangsspannung
zwischen 3 VDC bis 6VDC.
Beide Varianten besitzen u. a.
einen Stromfühler, eine positive Einschaltlogik sowie
Schutz vor Überstrom und
Übertemperatur. Ein Start
auch bei »vorgespanntem«
Ausgang ist problemlos möglich.
Fax: (089) 6089 608
www.tycoelectronics.com
¨ Erweitertes Frequenzumrichter-Programm
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– Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an
– Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein
– Faxen Sie die Seite an die Faxnummer,
welche bei dem gewünschten Produkt steht
Name
von Standardgehäusen erreicht wird, stehen mit der
Baureihe »HPR« auch Gehäuse zur Verfügung, die IP68
erfüllen.
Fax: (05 71) 8896 - 99 06 04
www.harting.com
Die Rossmanith GmbH hat ihr
Frequenzumrichter-Programm
erweitert. Mit drei Baugrößen
deckt die kompakte Reihe
»896V...« den Leistungsbereich von 0,4kW bis 11kW
ab. Sensorlose Vektorregelung
ist bei diesen Umrichtern,
sowohl bei den ein-, als auch
bei den dreiphasigen, Standard. Integrierte SPS-Funktionen (Komparator, Timer,
Zähler...) und eingebauter
EMV-Filter sind ebenfalls Teil
der Standardausrüstung. Einfache Parametrierung, MotorAutotuning, PID-Regler, eingebaute Bremschopper und ein
abnehmbares Bedienfeld erleichtern die Inbetriebnahme.
Die Geräte verfügen über eingebaute Schnittstellen RS422/
485 und erfüllen die Standards
nach CE, UL und c-UL.
Fax: (0 7161) 3090-90
www.rossmanith.de
de 20/2005
Produkte
¨ Industriemodems
Mitsubishi Electric ergänzt
seine Produktpalette um intelligente Industriemodems für
die Kompakt- und Kleinsteuerungsserien »Melsec FX«
und »2 Alpha XL«.
Die Modems sind mit
einem eigenen 32-Bit-Prozessor und einem stromausfallsicheren 2 MB bis 66MB FlashSpeicher ausgestattet. Sie
Werkstatt
können Daten per SMS,
E-Mail oder Fax versenden
und via SMS empfangen. In
der Steuerung muss dafür
weder ein Treiber geladen
noch das Ablaufprogramm
geändert werden. Programmiert werden die Modems
mit dem »MX Alarm Editor«, einer Windows-Software. Die Geräte arbeiten je
nach Typ im analogen Telefonfestnetz oder in den GSMMobilfunknetzen im 900und 1800-MHz-Bereich. Für
einfache Telemetrieanwendungen sind entsprechende
Standardmodems erhältlich.
Fax: (021029 486-1120
www.mitsubishiautomation.de
¨ Stromüberwachung
Der dreiphasige Stromwächter
»2G2JM5AL202« von Tele
Haase Steuergeräte überwacht
drei Ströme in einem Bereich
von jeweils 0,25A bis 5A. In
Kombination mit 5-A-Standard-Stromwandlern erlaubt
er die Stromüberwachung in
Anlagen praktisch jeder Leistungsklasse. Sobald einer der
erfassten Ströme den eingestellten Bereich verlässt, meldet der Relaisausgang über
zwei potentialfreie Wechsler
zuverlässig die Grenzwertüberschreitung. Zu den ein-
de 20/2005
Für den akustischen Nachweis von hochfrequenter
Strahlung hat
PSE – Priggen
Special Electronik
einen
ElectrosmogDetektor entwickelt. Der
batteriebetriebene Detektor
ist ein Breitbandempfänger
für 50 MHz bis 3000MHz
und macht hochfrequente
Störsignale über einen Lautsprecher hörbar. Damit kann
man am Arbeitsplatz und zu
Hause oder in anderen Dau-
eraufenthaltsbereichen feststellen, ob Elektrosmog vorhanden ist und wenn ja, ob er
besonders stark, weniger
stark oder nur schwach ist.
Fax: (0 25 51) 82422
www.priggen.com
¨ Analysator für unterwegs
stellbaren Funktionen zählt
Unterstrom-, Überstrom- und
Fensterüberwachung, Anlaufüberbrückung sowie die Auslöseverzögerung. Durch den
wählbaren Fehlerspeicher kann
ein unerwünschter Wiederanlauf unterdrückt werden.
Fax: (089) 94 007 - 100
www.tele-power-net.com
¨ Mikrocontroller für MSR-Anwendungen
Der
Mikrocontroller »C-Control Pro« der Conrad Electronic GmbH arbeitet optional
mit dem RISC-Mikrocontrollerchip »Atmel Mega 32« oder
»Atmel Mega 128«. Verschiedene Hardware-Schnittstellen
erlauben die Verbindung des
Controller-Moduls mit Sensoren, Aktoren und anderen
Steuerungssystemen. Die Programmierung erfolgt auf einem
¨ Electrosmog Detector
PC entweder in »C« oder
»Basic«. Über die USB-Schnittstelle wird der Code auf das
Mikrocontroller-Modul geladen, auf dem bereits der
C- / Basic-Byte-Code-Interpreter vorinstalliert ist. Zusammen mit dem Evaluation
Board, das Folientastatur, ein
LC-Display sowie Platinenfläche für individuelle Hardwareerweiterungen bietet, bildet
der PC ein leistungsfähiges
Entwicklungssystem.
Fax: (01805) 31 21 10
www.conrad.de
Mit dem portablen Energieund Netzstöranalysator »Mavowatt 50« produziert Gossen Metrawatt ein Gerät,
das viele Funktionen vereint.
Realisiert werden können:
umrichtertaugliche Leistungsund Energieanalysen sowie
Flicker- und Oberschwin-
gungsanalysen
(einschließlich
Zwischenharmonischer), die
Erfassung von
Netzstörungen
sowie Netzqualitätsanalysen
nach EN50160.
Die
breitbandige Messung ist für
Netze bis 1 kHz geeignet. Das
eingebaute Netzteil von 85 V
bis 250 V AC / DC macht den
weltweiten Einsatz möglich.
Das Gerät enthält zusätzlich
einen wartungsfreien BleiGel-Akku.
Fax: (09 11) 8602 - 7 77
www.gmc-instruments.de
– Kopieren Sie diese Seite
– Kreuzen Sie das gewünschte Produkt an
– Tragen Sie nachfolgend Ihre Adresse ein
– Faxen Sie die Seite an die Faxnummer,
welche bei dem gewünschten Produkt steht
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99
Literatur
Ausbildung
Grundlagen
¨ Vorbereitung auf die Gesellenprüfung
¨ Taschenbuch für Handwerk und Industrie
Hans Winter, Gerold Pieper: Gesellenprüfung. Handlungswissen in der Kenntnisprüfung. Wirtschafts- und Sozialkunde,
26. Auflage 2005, A5, 155 S., 16,80 €, ISBN 3-87414-104-7,
Kleffmann Verlag, Bochum
Holger H. Schweizer, Nachschlagewerk mit 1200 S. und
800 Abb., 29,80 €, ISBN 3-87125-501-7, Dr. Ing. Paul Christiani GmbH & Co. KG, Konstanz
Das Versagen in der
Gesellenprüfung ist
nach den Beobachtungen der Prüfungsausschüsse
v.a. auf die Defizite
in der Kenntnisprüfung zurückzuführen. Das in der
Abschlussprüfung neben den
fachtheoretischen Kenntnissen geforderte allgemeine
Wissen betrifft in erster Linie
die Lerninhalte des Faches
»Wirtschafts- und Sozialkunde«. Dessen zentrale
Stoffgebiete sind in diesem
Vorbereitungs- und Wiederholungsbuch zusammengefasst.
Die 26. Auflage informiert
über vielfältige Themen: Von
der Gesellenprüfung als
Nachweis beruflicher Qualifikation über Grundfragen der
Berufsbildung bis
zu rechtlichen Rahmenbedingungen
oder
Sozialversicherungsrecht. Es
folgen ein Sachregister, ein Abkürzungsverzeichnis
sowie Hinweise auf
zumeist kostenlose weiterführende Literatur. Alle Stoffgebiete wurden überarbeitet
und auf den aktuellen Stand
gebracht.
Die kompakte Darstellungsform des Kompendiums
erleichtert es, das notwendige
Handlungswissen zu vermitteln und zu erarbeiten. Die
persönliche Erfolgskontrolle
wird darüber hinaus durch
775 Aufgabenstellungen vereinfacht. Die Aufgaben sind
jeweils am Ende einer Seite
formuliert.
Bosch ist Herausgeber des von Holger
Schweizer
geschriebenen
»Taschenbuch für
Handwerk
und
Industrie«. Jetzt
gibt es die sechste,
stark
erweiterte
Auflage des nun fast 1200
Seiten starken Nachschlagewerks. Es behandelt praxisnah und übersichtlich folgende Themen: Grundlagen
der technischen Mathematik
und Physik – Internationale
Umrechnungstabellen – Werkstoffkunde – Elektrotechnik
und Mechanik – Verbindungstechniken – Bearbeitungstechnik mit Elektrowerkzeugen.
Das
Buch
enthält über 800 Abbildungen
mit rund 2000 Einzeldarstellungen sowie 400 Tabellen.
Der Leser findet mathematische Formeln, Wertetafeln,
internationale
Umrechnungstabellen sowie wichtige physikalische
Grundlagen der
Elektrotechnik
und Mechanik in
logischer
Folge
aneinandergereiht.
Ein Abschnitt beschreibt
Eigenschaften von mehr als
80 Metallen und Metalllegierungen, 109 Kunststoffen
und Faserverbundwerkstoffen sowie 308 Holzarten. Das
Kapitel Technik bietet praxisorientiert und leicht verständlich die Grundlagen der
Elektrotechnik,
beginnend
beim Ohmschen Gesetz über
Leitungsdimensionierungen
bis zur Auflistung der Netzspannungen und Steckersysteme von fast 180 Ländern
der Erde. Das Taschenbuch
ist auch ein Lexikon der
Elektrowerkzeuge.
Betriebsführung
¨ Überbetriebliche Unterweisung im
Elektrotechniker-Handwerk
3 Arbeitshefte: Bearbeiten, Montieren und Installieren (G-ETEM
1/03), 96 S., ISBN 3-936318-18-2, 12,90 €; Messen und Analysieren (G-ETEM2/03) 78 S., ISBN 3-936318-11-5, 12,90 €,
Informationstechnische Systeme (G-ETEM3/03) 120 S., 2 CDs,
ISBN 3-936318-12-3), 16,90 €; EPV Elektronik-Praktiker-Verlagsges. mbH, Duderstadt
Nach der Neuordnung
der
Elektroberufe sehen sich auch die
Ausbilder der
überbetrieblichen
Unterweisung vor
neue Herausforderungen gestellt.
Nun gibt es dazu drei Arbeitshefte:
• G-ETEM1/03 – Berabeiten,
Montieren und Installieren
• G-ETEM2/03 – Messen
und Analysieren
100
• G-ETEM3/03 – Informationstechnische Systeme
Die Arbeitshefte entsprechen
den neuen Ausbildungsanforderungen, jeweils ein Projekt
in Form eines Kundenauftrages zu erarbeiten, wie er in
der Praxis täglich vorkommt.
Dem Arbeitsheft zum GETEM3/03 liegen außerdem
zwei CDs mit Software bei,
mit der u.a. ein Angebot kalkuliert werden kann. Die
Theorie ist auf das notwendige Maß beschränkt.
Informationstechnik
¨ Das große Handbuch der
Satelliten-Frequenztabellen
Thomas Riegler, 1. Aufl., 2005. 224 S., mit CD-ROM, 17,80 €,
ISBN 3-88180-816-7, Verlag f. Technik u. Handwerk, BadenBaden
Dieses Buch und
die beiliegende CDROM listen in
rund 11000 Eintragungen alle vom
Autor empfangenen TV- und Radio-Programme sowie Datendienste
auf. Annähernd 50 Satellitenpositionen werden betrachtet.
Zu jedem Sender sind alle
Übertragungsparameter, die für
den Empfang benötigt werden,
aufgelistet. Wertvolle Zusatzinformationen, wie PID-Daten,
sowie Hinweise zur Verfüg-
barkeit von EPG
und Teletext stehen
exklusiv auf der
CD-ROM bereit.
Sie beinhaltet auch
die Ausleuchtzonen
für die empfangenen Programme.
Das Angebot wird
auf der CD-ROM durch mehrere Spezialtabellen abgerundet. Darunter sind ausführliche Tabellen zu Datendiensten,
allen frei empfangbaren deutschen TV-Kanälen und analogen Satellitenprogrammen, Astra Digital Radio u.v.m..
de 20/2005
Te r m i n e
Fortbildung und Seminare
THEMA / BEZEICHNUNG DES SEMINARS
VERANSTALTER
ORT
TERMIN
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Easy 500/700
Moeller Xsystem
Easy 800
EAZ
EAZ
EAZ
Aalen
Aalen
Aalen
22.11.05
23.11. – 25.11.05
29.11.05
Dial
Dial
Lüdenscheid
Lüdenscheid
21.11.
29.11.
EIM
München
16.11.05
EIM
bmc
bmc
München
Berlin
Berlin
21.11.05
28.11. – 1.12.05
13.12.05
Bartec
Bartec
Bartec
Leipzig
Bad Mergentheim
Bad Mergentheim
15.11.05
29.11. – 30.11.05
1.12.05
Dial
BJE
BJE
Dial
BJE
Berching
Lüdenscheid
Lüdenscheid
Lüdenscheid
Lüdenscheid
14.11. – 18.11.05
17.11.05
18.11.05
21.11. – 25.11.05
1.12.05
EIM
Acterna
Acterna
München
Eningen
Eningen
15.11.
21.11.
21.11.
Acterna
DKS
VAF
Eningen
Wien
Hilden/Düsseldorf
21.11.05
22.11. – 23.11.05
30.11. – 2.12.05
bfe
bfe
bfe
Oldenburg
Oldenburg
Oldenburg
16.11.
28.11.
29.11.
BELEUCHTUNGSTECHNIK
Fachplaner Licht
Dialux Anwenderschulung
– 25.11.05
– 30.11.05
ENERGIETECHNIK
Änderungen der DIN VDE 0100 Teil 705 für landwirtschaftliche
Betriebsstätten
DIN VDE 0751
Hochspannungsschaltberechtigung – Neuausbildung
Hochspannungsschaltberechtigung – Nachschulung – Praxistag
EXPLOSIONSCHUTZ
Explosionsschutz im Anlagenbau
Grundlagen des elektrischen Explosionsschutzes
Explosionsschutz durch Eigensicherheit
GEBÄUDETECHNIK
LON Projektierung und Inbetriebnahme (LONMaker)
Powernet EIB: Szenensteuerung
Powernet EIB Einzelraumregelung/Logik
EIB/KNX Projektierung und Inbetriebnahme
EIB: Anwendungen im Objektbereich
INFORMATIONSTECHNIK
Strukturierte Verkabelung mit Kupfer
CATV- und HFC-Netze – Grundlagen und Messtechnik
LWL-Technik – Grundlagen der optischen Datenübetragung
mit Beispielen zur Messtechnik
Einführung in digitale Fernsehtechnik
Unilan-Schulung
Netzwerktechnik (Teil 4 von 4):
Planung & Erweiterung kleiner Windows-Netzwerke
LWL-OTDR-Messtechnik intensiv
Lichtwellenleiter-Technik
Linux – Shell-Prozeduren, Einführung
– 16.11.05
– 22.11.05
– 22.11.05
– 17.11.09
– 30.11.09
– 1.12.09
Hinweis: Weitere Termine befinden sich auf unserer Homepage www.de-online.info unter »Termine«.
DIE VERANSTALTER
Acterna Deutschland GmbH
Tel: (07121)86-0, www.acterna.com/de
Dial GmbH
Bartec GmbH
DKS, Dätwyler Kabel+Systeme GmbH
Tel: (07931) 597-2 00, www.bartec.de
Tel: (08165) 9501-110, www.daetwyler.de
bfe, Bundestechnologiezentrum
für Elektro-und Informationstechnik e.V.
EAZ, Elektro-Ausbildungszentrum Aalen
Tel: (0441) 34092 -108, www.bfe.de
Tel: (02351)1064360, www.dial.de
Tel: (073 61)9580-0, www.eaz-aalen.de
BJE, Busch-Jaeger Elektro GmbH
EIM, Elektro-Innung München
Tel: (02351) 956- 1772, www.busch-jaeger.de
Tel: (089)551809-0, www.elektroinnung-muenchen.de
bmc – Jörg Rudolf – business management consultancy
VAF Bundesverband Telekommunikation e.V.
Tel: (033200) 828 74, www.jr-bmc.de
Tel: (021 03) 700- 250, www.vaf-ev.de
de 20/2005
101
21/2005
Vo r s c h a u
Gebäudetechnik
Quelle: ZSG GmbH
Elektroinstallation
SICHERHEITSTECHNIK
ERWÄRMUNG IN SCHALTGERÄTEKOMBINATIONEN
Die Temperatur in einem Stromkreisverteiler
darf nicht höher sein als die maximale
Betriebstemperatur der Betriebsmittel. Diese
finden sich in den technischen Dokumentationen der Hersteller. Der Beitrag erläutert die
Berechnungsgrundlagen.
weitere themen:
Praxisprobleme
Automatisierungstechnik
Alle 2 min wird in Deutschland
eingebrochen. Damit ist die Einbruch- und EinbruchdiebstahlKriminalität in Deutschland
erschreckend hoch. Ob Eigenheim, Etagenwohnung oder
Wochenendhaus, ob Kleingewerbe oder Selbstständige, alle sind
betroffen. Wir zeigen auf, wie
man mit elektronischer Sicherheitstechnik das Hab und Gut
vor Langfingern schützen kann.
PRÜFUNGEN
AN COMPUTERN
MOTOREN STEUERN
UND SCHÜTZEN
Informationstechn i k
Bei einer hier vorgestellten neuen Niederspannungs-Schaltanlage sind
die Bereiche des
Leistungsteils und des
Steuerungsteils funktional voneinander getrennt.
Das verspricht Vorteile
bei einem später evtl. erforderlichen Tausch von Modulen oder bei
der Umrüstung auf neue Technik.
GRUNDLAGEN ZU
VOICE OVER IP
Betriebsführung
VERMARKTUNG VON
SOLARANLAGEN
de 21/2005
erscheint am
2. November 2005
IHRE KONTAKTE
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Der Elektro- und Gebäudetechniker
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(Gebäudetechnik, Betriebsführung, Neue
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Tel. (030) 467829-14,
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102
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ERSCHEINUNGSWEISE
14-täglich (20 Ausgaben pro Jahr,
darunter vier Doppelnummern im Januar,
Juli, August und Dezember)
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Einzelheft 6 €*, ab Verlag zzgl. Porto.
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Meisterschüler (nur gegen Nachweis)
35 €*; Preise jeweils inkl. MwSt.
zzgl. 18,90 € Versandspesen, Auslandsund Mehrfachbezug auf Anfrage
(*unverbindliche Preisempfehlung)
Die Lieferung an ordentliche Mitglieder
der Innungen erfolgt zum gesonderten
Mitgliederbezugspreis oder im Rahmen
des Mitgliedsbeitrags.
PRODUKTION
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Telefax (08121) 779119
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Druck: Echter Druck GmbH,
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Fax (0931) 6671-244
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die Meinung der Redaktion dar.
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de 20/2005
Gelernt ist gelernt
Die grünen Seiten
für die Aus- und
Weiterbildung
iG
G
Inhalt
Schütze, Relais
und ihr Einsatz
Teil 2: Anlassschaltung funktioniert
nicht, Auswahl neuer Schütze
Jörg-Rainer Wurdak
In der Firma Supermetall brannte ein Leistungsschütz aus.
Der Handwerksbetrieb Universalelektro soll die Reparatur
durchführen. Inhaber Sven Meisterlich beauftragt seinen
Gesellen Harald Hurtig das Schütz auszuwechseln. Mit
dabei ist Lehrling Lars Lerner, der die Schütztechnik kennen lernen will. Auf beide kommen weitere Aufgaben zu.
Di., 8.30 Uhr. Geselle Harald Hurtig und Lehrling Lars haben
gerade im Einspeisefeld eines Gleichrichterschrankes bei der
Fa. Supermetall das Leistungsschütz ausgewechselt, da spricht
Maschineneinrichter Jochen Justier die beiden auf Fehlfunktionen in einer anderen Motorsteuerung an. Alle drei gehen also
zur Lüfteranlage für einen großen Wasser-Luft-Wärmetauscher. Im Wärmetauscher wird erwärmtes Kühlwasser von den
Metallbearbeitungsanlagen zurückgekühlt. Das entmineralisierte Kühlwasser befindet sich in einem geschlossenen Kreislauf. Zwei Lüfter blasen die Kühlluft durch den Wärmetauscher (Bild 11).
Dipl.-Ing. Jörg-Rainer Wurdak arbeitet als Fachlehrer am Bundestechnologiezentrum für Elektro- und Informationstechnik in
Oldenburg (bfe)
Fortsetzung aus »de« 19/2005
Bild 11: Wasser-Luft-Wärmetauscher
de 20/2005
20/2005
103 Automatisierungstechnik
Schütze, Relais
und ihr Einsatz
[2]
107 Grundlagen
Drehstromtransformatoren
Motor läuft nicht an –
die Fehlersuche
[2]
109 Elektroinstallation
Professionelle Wartung
von Entladungslampen
in der Innenbeleuchtung
Jochen erläutert: »In einer
Motorzuleitung hatten wir
einen Kurzschluss. Scharfkantige Metallabfälle müssen
durch ein defektes Schutzgitter hindurch auf die Leitung
geschleudert worden sein. Doch nach dem Auswechseln der
Leitung läuft dieser Motor über die Steuerung nicht mehr an.
Der betroffene Motor wird über einen Temperaturfühler zugeschaltet, wenn die Kühlwassertemperatur über 40 °C steigt.
Der andere Motor ist immer bei eingeschalteter Anlage in
Betrieb.«
Der Geselle lässt sich von Jochen die Schützsteuerung im
Schaltschrank zeigen und sieht sich die installierten Bauteile
an. Er bemerkt ein Schütz mit braunen Schmorspuren in der
Mitte der Kontaktabdeckung. Da die Anlage noch spannungsfrei und gegen Wiedereinschalten gesichert ist, zieht er die Kontaktabdeckung der Hauptstromkontakte ab. Wegen eines an
einer Kontaktstelle verschweißten mittleren Brückenkontakts
sind die drei Schließerkontaktbrücken
nur
wenig angehoben. Beim
Versuch den verschweißten Kontakt mit Werkzeug zu lösen, bricht die
durch Überhitzung porös
gewordene mechanische
Verbindung zur Betätigungsspule ab (Bild 12).
Die Schweißspuren auf
den feststehenden Kontakten lassen sich nun gut
erkennen. Harald wundert sich über diese Kontaktüberlastung: »Wie
war das denn genau mit Bild 12: Überlastete Schützkontakte
dem Kurzschluss in diesem Motorstromkreis? Die Schmelzsicherungen für den Kurzschlussschutz müssen doch schnell angesprochen haben.« Der
Maschineneinrichter antwortet, dass das Motorschutzrelais
auslöste und er von ausgelösten Schmelzsicherungen nichts
weiß. »Aha, die Schützkontakte haben über die Ansteuerung
vom Motorschutzrelais den hohen Kurzschlussstrom abgeschaltet. Dafür sind Schütze aber nicht ausgelegt. Das hängt
103
Gelernt ist gelernt
iG
G
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Klassifizierung von Schaltgeräten
Klassifizierung
Stromschaltvermögen
Beispiele
Leerschalter
nur für nahezu stromloses Schalten ausgelegt
Sicherungsleertrenner zum sicheren Trennen
Lastschalter
Schalten bis zum doppelten Bemessungsstrom
Lichtschalter, Fehlerstromschutzeinrichtungen,
der Anlage von der Netzspannung
(Herstellerangabe beachten)
Befehlstaster, Endlagenschalter,
Hilfsschütze, Kleinschütze
Motorschalter
Schalten der Anlaufströme von Motoren
Steuerschalter, Schütze
Leistungsschalter
Schalten von Kurzschlussströmen
Leitungsschutzschalter
(Angabe des Schaltvermögens)
Motorschutzschalter mit Kurzschlussauslöser
Tabelle 2: Einteilung der Schaltgeräte nach dem Schaltvermögen
mit dem Schaltvermögen von elektromechanischen Schaltgeräten zusammen«, stellt Harald fest.
Der Geselle erklärt dem Lehrling die Zusammenhänge (Tabelle 2): »Die Einteilung oder Klassifizierung der Schaltgeräte
erfolgt nach dem Schaltvermögen in vier Gruppen. Schütze zählen zu den Last- oder Motorschaltern. Im Kurzschlussfall müssen vorgeschaltete Schmelzsicherungen, Leitungsschutzschalter
oder Motorschutzschalter das Abschalten der Kurzschlussströme übernehmen. In diesem Fall kommt noch hinzu, dass der
Kurzschlussstrom auch längere Zeit über die Schützkontakte
floss. Beim thermischen Motorschutzrelais sind die Abschaltzeiten länger als bei einem richtig dimensionierten Kurzschlussschutz. Es ist nur für den Überlastschutz ausgelegt. Wir müssen
klären, warum der Kurzschlussschutz nicht angesprochen hat.«
Kurzschlussschutz spricht nicht an
In der Schaltschranktür befindet sich der Stromlaufplan für
den Hauptstromkreis der Lüftersteuerung (Bild 13). Der Lehr-
ling blickt mit auf
den Plan: »Sind das
nicht Stern-DreieckAnlassschaltungen
für die beiden Lüftermotoren?«, fragt er
Harald. »Ja, die findet man wirklich
viel«, entgegnet der Bild 14: Manipulierte Schmelzsicherung
Geselle, der sich
jedoch mehr für die Schmelzsicherungen zum Kurzschlussschutz interessiert und deshalb die Sicherungsgruppe F21
genauer unter die Lupe nimmt. Als er die Schraubkappen löst,
fallen ihm sofort die manipulierten Sicherungen auf (Bild 14).
Jochen Justier weiß angeblich nichts davon. Er erwähnt nur,
dass man auf Grund des erhöhten Kühlbedarfs vor drei Jahren
Lüftermotore mit größerer Bemessungsleistung einbauen ließ
(Bild 15) und dass das der ehemalige Betriebselektriker übernahm. Jochen hatte dafür die größeren Lüfterpropeller ange-
∼ 50 Hz 400 V
L1
L2
L3
PE
F11
F21
Q12
Q13
Q11
F12
M1
M
3∼
PE
u1 v1 w1
w2 u2 v2
Q22
Q23
Q21
F22
M2
M
3∼
PE
u1 v1 w1
w2 u2 v2
Bild 13: Hauptstromkreis Lüftersteuerung
104
de 20/2005
Gelernt ist gelernt
iG
G
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
Schließerkontakt
Öffnerkontakt
Schaltweg
beide
Kontakte
geöffnet
Schütz in
Ruhestellung
Schütz
in Arbeitsstellung
= Kontakt geschlossen
Bild 17: Prinzip Schaltwegediagramm zwangsgeführter Kontakte
Bild 15: Lüftermotor
fertigt und montiert (Bild 11). »Die weitere Vorgehensweise
müssen jetzt unsere Chefs klären«, sagt Harald, der an Hand
einer weiteren Schaltungsunterlage noch herausbekommen
möchte, warum der Lüftermotor M2 bei eingeschaltetem Temperaturwächter B01 nicht anläuft. Bei der Fehleranalyse soll
auch der Lehrling mitwirken, der die Schaltung des Steuerstromkreises zur Hand nimmt (Bild 16). Beim fehlerhaften
Schütz mit den verschweißten Kontakten handelt sich um Q23,
dem Dreieckschütz für M2 (Bild 13).
Auf Grund eines verschweißten Brückenkontaktes im
Außenleiter L2 hatten sich die Schließer im Hauptstromkreis
beim Abschalten nur wenig geöffnet (siehe »gig« 19/2005, Bild
2), und das gesamte Kontaktsystem kehrte nicht vollständig in
die Ruhelage zurück. Der Geselle fragt seinen Lehrling:
»Warum konnte denn der Motor M2 über Sternschütz Q21
und über Folgeschaltung Netzschütz Q22 nicht wieder anlaufen?« Lars sagt: »Das kann nur daran liegen, dass die Schützspule von Q21 im Strompfad 6 über den Öffnerkontakt vom
Schütz Q23 keine Steuerspannung bekommt.« Unklar ist ihm,
warum dieser Hilfskontakt nicht wieder geschlossen war –
schließlich wurden nur die Hauptstromkontakte von Q23
∼ 50 Hz 400 V
2L1
K01
B01
F12
T
40°C
F22
Q11
Q12
Q21
K11T
Q22
K21T
Q13
Q13
Q11
2L2,
PE
Q12
1
Betriebsmittelkennzeichnung
B01
F11, F21
F12, F22
K01
K11T, K21T
P11
2
Q11
K11T
3
Q23
Q21
Q13
4
Q23
5
Betriebsmittel mit Funktion oder Aufgabe
Temperaturwächter geschlossener Kühlkreislauf
Sicherungsgruppen Kurzschlussschutz M1, M2
Motorschutzrelais Überlastschutz M1, M2
Hilfsschütz »Anlage ein« (von Zentralsteuerung)
Anzugsverzögerte Zeitrelais, Anlasszeit M1, M2
Q22
6
Betriebsmittelkennzeichnung
M1, M2
P11, P21
Q11, Q21
Q12, Q22
Q13, Q23
P21
7
Q21
K21T
8
Q23
9
10
Betriebsmittel mit Funktion oder Aufgabe
Lüftermotore
Leuchtmelder »Lüftermotor ein«, M1, M2
Sternpunktschütze M1, M2
Netzschütze M1, M2
Dreieckschütze M1, M2
Bild 16: Schaltung Steuerstromkreis Teil Lüftersteuerung
de 20/2005
105
Gelernt ist gelernt
iG
G
AUTOMATISIERUNGSTECHNIK
überlastet. Harald gibt etwas Nachhilfe. Schütze verfügen
generell über zwangsgeführte Kontakte nach DIN EN 60947
(VDE 0660 Teil 100). Das bedeutet vereinfacht: Schließerkontakte und Öffnerkontakte sind mechanisch so miteinander verbunden (geführt), dass sie im Verlauf des Schaltweges nie
gleichzeitig geschlossen sind (Bild 17). Das gilt auch für die
mechanisch gekoppelten Haupt- und Hilfskontakte. So wird
u. a. Umschaltsicherheit gewährleistet. Beim fehlerhaften
Schütz Q23 öffneten zwar die Schließer im Hauptstromkreis,
aber der durch das Verschweißen begrenzte Schaltweg reichte
nicht aus, um den Öffner von Q23 im Steuerstromkreis zu
schließen.
Mitteilung an den Auftraggeber
Di., 10.30 Uhr. Ingo Isenstein, der Geschäftsführer von Supermetall, kommt zu den beiden und erkundigt sich nach dem
Stand der Dinge. Als er von der Fehlerursache erfährt, sagt er:
»Früher waren 4-kW-Lüftermotoren eingebaut. Heute sind es
7,5-kW-Typen.« Er erinnert sich auch noch daran, dass sein
ehemaliger Betriebselektriker versichert hat, dass die komplette Motorsteuerung so bleiben kann und nur die Querschnitte
der Motorzuleitungen und die Einstellung des Motorschutzrelais verändert wurden. Harald vermutet wegen der beibehalte-
nen Schmelzsicherungen, dass eine davon auf Grund des ständig höheren Motorstromes ansprach und einfach »geflickt«
wurde.
Der Geschäftsführer, der den Wärmetauscher wieder bald
in Funktion sehen will, ruft bei Elektromeister Sven Meisterlich
an und bittet um die Reparatur des Schadens. Zur Schützauswahl benötigt der Inhaber von Universalelektro noch die elektrischen Daten der eingesetzten Motoren und die Typen der
vorhandenen Schütze. Schließlich lässt es sich nicht ausschließen, dass die höheren Motorströme abermals die zulässige
Strombelastung der Schützkontakte überschreiten. Das neue
Schütz ist also dementsprechend auszulegen.
Geselle Harald, der das Gespräch mitverfolgt hat, notiert
sich die fehlenden Informationen.
Außerdem vereinbaren der Elektromeister und der
Geschäftsführer, für die beiden Reparaturen eine Sammelrechnung zu erstellen. Nach der Lieferung des Ersatzschützes wird
der Geselle wieder die Auswechselarbeiten übernehmen.
»Zweckmäßigerweise sollten wir auch die nicht beschädigten Schütze wechseln, und zwar dann, wenn die Strombelastung für die Schützkontakte zu hoch ist«, empfiehlt der
Elektromeister dem Auftraggeber. Doch der wünscht zunächst
nur eine Reparatur.
(Fortsetzung folgt)
Berichtigung aus »de« 18/2005, Seite 105, 106
Im Beitrag »Aktive Komponenten« haben sich leider im Druck
drei falsche Bilder eingeschlichen. Ggf. können Sie die nun
richtigen, nebenstehenden Bilder ausschneiden und in den Beitrag in »de« 18/2005 auf den S. 105 und 106 einkleben. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Die Redaktion
Bild 1: Signalauffrischung mit Repeater
Station 2000
Station 1000
PS: Und nun noch eine gute Nachricht: Auf Grund des großes
Interesses wird der Fotowettbewerb »Fehlerhafte Elektroinstallationen« im »gig« weitergeführt. Hier zwei Leserbriefe:
»Ich würde mich freuen, wenn Sie solche Bilder oder auch
Kommentare oder Berichte über »Unfallinstallationen« weiter
veröffentlichen würden.«
Hans-Peter Lässig, Celanese AG
»Ich bedauere sehr, dass der Fotowettbewerb »Fehlerhafte
Elektroinstallationen« vorbei ist.«
Robert Frommelt
Segment 1
Bridge
Station 3000
MAC-Adresse Segment
1000
2000
3000
4000
1
1
2
2
Station 4000
Segment 2
Bild 2: Verbinden zweier Subnetze über eine Bridge
FOTOWETTBEWERB
Unter dem Motto »Aufgepasst und mitgemacht« läuft bei »de« ein
Fotowettbewerb. Gesucht werden Fotos (Digitalfotos/Papierabzüge) von fehlerhaften Elektroinstallationen in Deutschland. Für Bilder,
die veröffentlicht werden, erhält der Absender ein Fachbuch. Bitte
vermerken Sie kurz und präzise den Fehler und teilen Sie uns auch
Ihren Namen und Ihre Anschrift mit.
Senden Sie die Fotos bitte an:
Redaktion »de«
Aufgepasst und mitgemacht
Lazarettstraße 4
80636 München
[email protected]
Bild 3: Zyklen in Netzen
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GRUNDLAGEN
Drehstromtransformatoren [ 2 ]
Helmuth Biechl
Drehstromtransformatoren werden mit Bemessungsleistungen bis über 1 000 MVA gefertigt. Bedeutsam bei derart großen Leistungen ist die Kühlungsart. Dieser Teil des
Beitrags geht auf verschiedene Kühlungsarten ein, z. B. die
Ölkühlung, und erklärt auch das die Kühlart beschreibende, genormte Kurzzeichen. Weiterhin wird erläutert, weshalb Transformatoren Geräusche entwickeln und welche
Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.
Der erste Teil ging ausführlich auf die Bedeutung der Drehstromtransformatoren in der elektrischen Energieversorgung
ein. Bild 7 zeigt, wie die verschiedenen Spannungsebenen über
Drehstromtransformatoren in Verbindung stehen. Der Kraftwerksgenerator erzeugt z.B. eine Spannung von 21 kV (der
größte Wert kommt bei Kernkraftwerken vor, bei denen die
Klemmenspannung der Generatoren 27 kV beträgt). Die Stand-
Kraftwerk
Blocktransformator
erfolgt die Energieübertragung auf der 110-kV-Ebene. Im lokaleren Bereich (kürzere Entfernungen) wählt man die Mittelspannungsebene mit meist 20 kV. Für die Versorgung des Verbrauchers dienen in Westeuropa heute 400 V.
Bild 7 zeigt der Übersichtlichkeit halber jedoch nicht, dass
z. B. auf der 380-kV-Ebene an verschiedenen Stellen Kraftwerke einspeisen und diese Stationen über Fernleitungen verbunden sind, d. h., ein vermaschtes oder auch ringförmiges Netz
bilden. Dieser Sachverhalt trifft auch auf die anderen Spannungsebenen zu. Eine Vernetzung von Erzeugern und Verbrauchern bietet den Vorteil, dass die Verbraucher häufig gar nicht
Ausfälle z. B. eines Kraftwerkes oder einer Freileitung bemerken, weil andere Betriebsmittel (Freileitungen, Transformatoren usw.) deren Funktion mit übernehmen.
Aufbau des Eisenkerns, Wicklungsarten
Im ersten Teil des Beitrags wurde auch gezeigt, wie der Eisenkern zur Führung des magnetischen Feldes in einem Drehstromtransformator aussieht (Dreischenkelkern, Fünfschenkel-
Netztransformator
Direktkuppler
Niederspannungstransformator
G
3∼
M
Verbraucher
21 kV
380 kV
110 kV
e
20 kV
400 V
12 V
Bild 7: Transformatoren in der Energieversorgung
orte von Kraftwerken lassen sich i. d.R. nicht frei wählen (z.B.
benötigen Kohle-, Gas-, Öl- oder Kernkraftwerke einen nahe
liegenden Fluss zur Beschaffung eines Teils oder auch des
gesamten Kühlwassers). Um die elektrische Energie über Leitungen an den Ort des Verbrauchs (Industriestandorte, große
Städte) zu transportieren, ist wegen der auftretenden Verluste
eine ausreichend hohe Spannung zu wählen. Die höchste in
Westeuropa auftretende Netzspannung beträgt 380 kV. Diese
Spannung wird am Kraftwerk über den so genannten Blockoder Maschinentransformator erzeugt. In regionalen Netzen
Prof. Dr.-Ing. Helmuth Biechl, Labor für Elektrische Antriebe und
Mechatronik, Fachhochschule Kempten
Fortsetzung aus »de« 18/2005
D
a)
b)
c)
Bild 8: Stufenweise Anpassung des Kernquerschnittes an die
Kreisform (ka: geometrischer Ausnützungsfaktor)
a) zwei Blechbreiten: ka = 0,787
b) drei Blechbreiten: ka = 0,851
c) fünf Blechbreiten: ka = 0,908
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kern). Bild 8 zeigt den Querschnitt durch einen Schenkel. Da
dieser einen Wechselfluss führt, muss er aus gegenseitig isolierten Blechen aufgebaut sein, um die so genannten Wirbelstromverluste zu vermindern. Man verwendet heute durchweg kornorientierte Bleche mit einer Stärke zwischen 0,23 mm und
0,35mm. Die Isolierung übernimmt eine dünne, bereits
während der Herstellung der
Bleche aufgebrachte SilikatPhosphatschicht. Um den
Innendurchmesser der Transformatorwicklungen möglichst gut auszunutzen, nähert man den EisenquerOW
schnitt durch eine 5- bis 15UW
fache Stufung der Blechbreiten an die Kreisform an.
Es gibt bei Drehstrom- Bild 9: Zylinderwicklung
transformatoren grundsätz- (UW = Unterspannungswicklung,
lich zwei Wicklungsarten, OW = Oberspannungswicklung)
nämlich die Zylinderwicklung (Bild 9) und die Scheibenwicklung (Bild 10). Beide Wicklungsarten kommen in der Praxis vor. Welche jedoch konkret
verwendet wird, hängt von der Spezifikation des Transformators ab (Spannungen, Leistung, Kurzschlussspannung).
Kühlung, Kurzzeichen und Wirkungsgrad
Kleinere Transformatoren betreibt man mit Luftkühlung (so
genannte Trockentransformatoren), größere mit Ölkühlung.
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Öltransformatoren
werden in einen mit
Transformatorenöl gefüllten Ölkessel gesetzt. Das Transformatorenöl dient nicht
UW
OW
nur zur Kühlung (beim
Öl sind die Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit deutlich
höher als bei Luft),
sondern auch zur
Bild 10: Scheibenwicklung
besseren Isolierung
(UW = Unterspannungswicklung,
(Transformatorenöl
OW = Oberspannungswicklung)
hat eine etwa fünfmal
höhere Durchschlagfestigkeit als Luft). Zur guten Abgabe der entwickelten Wärme
versieht man den Ölkessel zur Vergrößerung der wärmeabgebenden Oberfläche mit Kühlrippen. Sehr große Transformatoren verfügen über außen angebrachte Kühlrohre (so genannte
Radiatoren), durch die das erwärmte Öl von Pumpen angetrieben oder auf Grund von Konvektion fließt (warmes Öl steigt
nach oben, fließt durch die Kühlrohre nach unten und kühlt
sich ab – es entsteht eine natürliche Bewegung). Häufig blasen
auch Lüfter die Radiatoren an. Je nachdem, ob die Öltemperatur hoch oder niedrig ist (hohe bzw. geringe Belastung), schalten sich die Lüfter automatisch (temperaturgesteuert) ein bzw.
aus. Bei Blocktransformatoren kommt es auch vor, dass das Öl
über einen Öl/Wasser-Wärmetauscher gekühlt wird, sofern sich
ein Flusslauf in der Nähe befindet.
Zur Angabe der Kühlart eines Transformators dient ein
Kurzzeichen (IC-Code), das sich entsprechend der VDEBestimmung VDE 0532 wie folgt zusammensetzt:
GRUNDLAGEN
Wirkungsgrad
Sr
100 kVA
1 MVA
10 MVA
100 MVA
ηr
0,977
0,988
0,992
0,995
Tabelle 1: Mit zunehmender Bemessungsleistung steigt auch der
Wirkungsgrad von Drehstromtransformatoren
Der Wirkungsgrad von Drehstromtransformatoren (η =
Pab /Pauf) ist besser als der von rotierenden elektrischen Maschinen. Es lassen sich heute in etwa Werte gemäß Tabelle 1 erreichen.
Geräusche
Wenn man sich in der Nähe eines Umspannwerkes4) aufhält,
bemerkt man, dass Transformatoren zum Teil sehr störende
Geräusche entwickeln. Die Ursache des Transformatorengeräusches liegt in der physikalischen Eigenschaft des Eisens, sich
in einem Magnetfeld zusammenzuziehen, d.h. zu kontrahieren.
Man bezeichnet dieses Phänomen mit Magnetostriktion – einer
Längenänderung der Kernbleche, die von der Größe des Magnetfeldes abhängt und in der Praxis einige µm je m Blechlänge
ausmacht. Durch das 50-Hz-Wechselfeld werden dadurch im
Transformatorenkern mechanische Schwingungen mit einer
Grundfrequenz von 2 · 50 Hz = 100 Hz hervorgerufen. Die
Schwingungen übertragen sich teilweise über die mechanischen
Verbindungen zwischen Kern und Kessel, vor allem aber über
das Öl auf die Außenwand. Diese wird nun ebenfalls zu Schwingungen angeregt und wirkt wie ein großer Lautsprecher, d.h., sie
sendet Schall ab. In unmittelbarer Nähe von großen Transformatoren könKühlarten von Transformatoren nach VDE 0532
nen so Geräuschstärken entO N A F
stehen, die man regelrecht
als Lärm empfindet. Da
Kühlmittel
Kühlmittelbewegung
Innere Kühlung {
} Äußere Kühlung
Transformatorbleche ohne
Kühlmittelbewegung
Kühlmittel
Magnetostriktion
noch
Kurzzeichen Kühlmittel
Kurzzeichen Kühlmittelbewegung
nicht verfügbar sind, lässt
O
Mineralöl oder synthetische Kühl- und
N
natürlich
sich die Geräuschquelle
Isolierflüssigkeit (brennbar)
F
erzwungen
nicht wesentlich beeinflusL
synthetische Kühl- und Isolierflüssigkeit
sen. Man muss bei der Kon(nicht brennbar)
struktion darauf achten,
G
Gas
dass die mechanischen ReW
Wasser
sonanzfrequenzen des Kerns
A
Luft
nicht mit der Schwingungsfrequenz übereinstimmen.
Die Lärmbekämpfung konzentriert sich auf sekundäre, die
Der erste Buchstabe kennzeichnet das Kühlmittel der inneren
Schallausbreitung verhindernde Maßnahmen, wie an der KesKühlung (z.B. O für Öl), der zweite Buchstabe steht für die
selwandung angebrachte Dämmschichten, die einen Teil der
Kühlmittelbewegung (z.B. N für natürlich (Konvektion)). Der
Schwingungsenergie absorbieren. Bei Transformatoren mit
dritte Buchstabe gibt an, um welches Kühlmedium es sich im
angebauten Lüftern treten zusätzlich Lüftergeräusche auf, wesäußeren Kühlsystem handelt (z. B. A für Luft). Zuletzt kennhalb man meist langsam laufende Gebläse verwendet. Die
zeichnet man auch noch, wie das äußere Kühlmedium bewegt
wirksamste Maßnahme, eine Lärmbelästigung der Umgebung
wird (z. B. F für erzwungen (Lüfter)). Im geschilderten Beispiel
zu vermeiden, stellt die Aufstellung des Transformators in
ergäbe sich das auch auf dem Typenschild angegebene Kurzeinem geschlossenen Raum oder die Verwendung von Schallzeichen ONAF.
schutzwänden dar.
4) Ein Umspannwerk ist i. d. R. eine Freiluftanlage mit Sammel(Fortsetzung folgt)
schienen, Trennern, Leistungsschaltern, Stromwandlern, Transformatoren usw., die zwei verschiedene Spannungsebenen verbindet
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Gelernt ist gelernt
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ELEKTROINSTALLATION
Professionelle Wartung von Entladungslampen
in der Innenbeleuchtung
Roland Heinz
Wie die meisten technischen Einrichtungen sind auch
Lichtanlagen regelmäßig zu warten. Doch selbst bei hochwertiger Geschäftsraum- oder Bürobeleuchtung lässt die
Anlagenwartung heute oft noch zu Wünschen übrig. So
sieht man in vielen Lichtanlagen tote Lichtpunkte, flakkernde Lampen oder zyklisch an- und ausgehende Lichtpunkte. Dass hiermit gerade bei Entladungslampen erheb-
IN ALLER KÜRZE: WARTUNG VON
ENTLADUNGSLAMPEN
Kompakte Entladungslampen aller Hersteller sollten spätestens
nach Erreichen der 20-%-Ausfallrate innerhalb einer Lichtanlage im
Gruppenwechsel getauscht werden. Zusätzlich muss bei bestimmten
Lichteffekten (z.B. starke Veränderung der Lichtfarbe, Lampenschwärzung, Lampenflimmern oder plötzliches An- und Ausgehen
einer Lampe) der betroffene Lichtpunkt sofort abgeschaltet werden.
Anschließend ist dieser Lichtpunkt im Einzelwechsel zu warten bzw.
abzuwägen, ob ein vorgezogener Gruppenwechsel aller Leuchtmittel der Lichtanlage nicht ratsamer erscheint.
liche Sicherheitsrisiken einhergehen, lassen viele Anwender völlig außer Acht. Professionelle Lichtanlagenwartung reduziert nicht nur die Wartungskosten, sondern
mindert auch die Sicherheitsrisiken der Lichtanlage.
Abdeckscheiben und Reflektoren von Leuchten verstauben.
Der Lichtstrom der Leuchtmittel geht alterungsbedingt zurück. Zudem stellt das Versagen der Leuchtmittel ein Sicherheitsrisiko für die Lichtanlage dar – insbesondere durch Überhitzen der elektronischen Leuchtenkomponenten. Aus diesen
Gründen sollte man als ersten Schritt auf dem Weg zur Anlagenwartung einen Wartungsplan erstellen, der Folgendes beinhaltet:
• Zeitintervalle für die Leuchteninspektionen,
• Zeitintervalle für die Leuchtenreinigung und
• Zeitintervalle für den Lampenwechsel.
Beim Erstellen von Wartungsplänen kann das Internet basierte
Lichtmanagement-Tool »Lightmaster« helfen (www.lightmaster.
philips.com). Wartungskosten lassen sich aber auch schrittweise berechnen (www.philips.de/sparrechner), um anschließend einen Wartungsplan per Hand zu erstellen. Betrachten
wir nun, auf welche Art und wann genau mit Entladungslampen bestückte Lichtanlagen zu warten sind.
Gruppen- contra Einzelwechsel
Für die Lampenwartung gibt es zwei Wartungstypen, den
Gruppen- und den Einzelwechsel.
Beim Gruppenwechsel werden alle Lampen nach einem
festgelegten Zeitintervall gleichzeitig gewechselt. Folgende
Vorteile bietet der Gruppenwechsel:
• Sicherheitsgewinn für die Lichtanlage durch minimierte
Effekte am Ende der Leuchtmittellebensdauer,
• verringerte Personalkosten bei der Anlagenwartung durch
das Zusammenlegen von Arbeitsflüssen,
• verbesserter Beleuchtungskomfort durch begrenzten Lichtstromrückgang und
• bessere Einhaltung der EU-Beleuchtungsnormen, die applikationsabhängig Mindestbeleuchtungsstärken vorschreiben.
Bei der Neuinstallation von Lichtanlagen ermöglicht ein im
Vorfeld geplanter Gruppenwechsel einen günstigeren Wartungsfaktor und damit eine geringere Anschlussleistung bzw.
weniger Lichtpunkte. Aus diesem Grund empfiehlt es sich
Dr. Roland Heinz, Philips Licht, Hamburg, und TU Graz,
[email protected]
de 20/2005
bei allen Entladungslampen – unabhängig vom Typ und Hersteller – bereits beim Planen einer Lichtanlage die Wartungsintervalle zu kalkulieren.
Beim Einzelwechsel wird eine Lampe erst dann ausgewechselt, wenn sie ausgefallen bzw. die Sicherheit eines Lichtpunktes nicht mehr gegeben ist. Der Einzelwechsel gilt als viel
kostenaufwändiger. Er sollte nur dann angewendet werden,
wenn
• bereits vor Erreichen des Gruppenwechselintervalls einzelne
Lichtpunkte einer Lichtanlage ausfallen und damit zu ersetzen sind,
• der äußere Hüllkolben von Lampen stark geschwärzt ist,
• sich die Farbe des abgestrahlten Lichts verändert oder
• Lampen zyklisch an- und ausgehen.
Einzelwechsel sollten also bei Entladungslampen den Gruppenwechsel nur ergänzen, diesen aus wirtschaftlichen und
sicherheitstechnischen Gründen aber nie ersetzen (kombinierter Gruppen-Einzelwechsel). Verglichen mit dem Gruppenwechsel ist der Einzelwechsel immer die kostenintensivere und
risikobehaftetere Variante der Lichtanlagenwartung.
Wartungshinweise für kompakte Entladungslampen
Nahezu ausnahmslos bricht bei Allgebrauchslampen (Glühlampen) am Ende der Lebensdauer die immer dünner werdende Glühwendel. Probleme in der Leuchte treten hierbei i. A.
nicht auf. Eine Ausnahme bilden nur die Hochvolt-Halogenlampen. Hier befinden sich im Lampensockel spezielle Sicherungen, die bei einem Wendelbruch die hohen Ströme begrenzen und das damit verbundene Explodieren der Leuchtmittel
verhindern.
Bei kompakten Entladungslampen gibt es hingegen am
Ende der Lebensdauer verschiedene, auch visuell beobachtbare
Vorgänge. Im idealen und häufigsten Fall steigt durch den fortlaufenden Elektrodenabtrag die Brennspannung des Leuchtmittels. Später erlischt die Lampe ohne Bruch des Brenners
oder des äußeren Hüllkolbens. Leider lassen sich bei Entladungslampen andere Mechanismen am Ende der Lebensdauer
nicht völlig ausschließen. Zum einen kann der ursprünglich
transparente Außenkolben völlig schwarz werden, zum anderen kann die Lampe beginnen, zyklisch an- und auszugehen. In
sehr seltenen Fällen brechen der Brenner und der äußere Hüllkolben. Diese die Leuchte thermisch erheblich belastenden
Vorgänge stellen für den Anlagenbetreiber ein latentes Sicherheitsrisiko dar.
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Beim Gruppenwechsel der Leuchtmittel vor Erreichen der
20-%-Ausfallrate innerhalb der Lichtanlage lassen sich derartige Vorgänge kaum beobachten. Man sollte daher Entladungslampen nicht bis zum Erreichen ihrer natürlichen
Lebensdauer betreiben, sondern aus Sicherheitsgründen spätestens nach 20 % Frühausfall innerhalb der Lichtanlage wechseln. Treten dennoch an einzelnen Lichtpunkten diese so
genannten End-of-Life-Effekte auf, muss man in jedem Fall die
betroffene Leuchte sofort abschalten.
Lampenschwärzung und Veränderungen
der Lichtfarbe
ELEKTROINSTALLATION
infolge von in die Brennerwand eindiffundierendem Natrium
sowie geringen Undichtigkeiten des alternden Keramikbrenners. Die Lichtfarbe verschiebt sich hierdurch ins Gelbliche
(Bild 2) und ähnelt immer mehr der einer SON-Lampe (Natriumhochdrucklampe). Wird dies beobachtet, so ist die Leuchte unverzüglich abzuschalten und das Leuchtmittel zu wechseln. Ggf. lässt sich mit einem weißen Blatt Papier testen, das
man zum Vergleich hinter verschiedene Leuchten hält, ob sich
die Lichtfarbe eines Lichtpunkts vorzeitig geändert hat. Eine
Schwärzung des äußeren Hüllkolbens kann ebenfalls auftreten,
meist jedoch erst zu einem noch späteren Zeitpunkt. Auch in
diesem Fall ist die Leuchte unverzüglich abzuschalten und das
Leuchtmittel zu wechseln. In jedem Fall sind aber SDW-Tbzw. SDW-TG-Leuchtmittel spätestens nach 10 000 Betriebsstunden im Gruppenwechsel zu tauschen.
Bei CDM-Lampen
(keramische, dimmbare
HalogenMetalldampflampe)
Zyklisches An- und Ausgehen von Leuchtmitteln
nimmt die Wandstärke des KeramikMit zunehmender Lampenalterung steigt die Brennspannung
brenners mit zunehdes Leuchtmittels. Schließlich ergibt sich ein Zustand, bei
mender Alterung der
dem das Leuchtmittel unter voller Betriebstemperatur die
Lampe ab. GleichzeiBrennspannung unterschreitet und erlischt. Wenn man
tig sinkt der effektive
wiederholt beobachtet, dass ein Lichtpunkt selbstständig
Lichtstrom
des Bild 1: Verschiedene Stufen der Schwärzung verlöscht, sollte man die Leuchte unverzüglich vom Netz
Leuchtmittels, und des äußeren Hüllkolbens von CDM-T Lamtrennen und das Leuchtmittel wechseln. Denn dieses zyklidamit steigen die pen infolge gealterter Keramikbrenner
sche Verhalten der Leuchtmittel belastet die Leuchten- und
thermische Last im (Undichtigkeiten)
Leuchtenperipherie erheblich, vor allem aber das Zündgerät.
Brenner und der
An konventionellen Vorschaltgeräten zündet die Lampe
Betriebsdruck. Hierdurch kann der Brenner insbesondere an
nach einer Abkühlphase von 10…15 min erneut und erlischt
den Glaslot-Nahtstellen undicht werden. Metallhalogenide
schließlich wieder. Bei digitalen Zündgeräten oder Zündgeräund Quecksilber treten aus dem Brenner in den äußeren, mit
ten mit integrierter Zeitautomatik erfolgen nur etwa ein bis
Schutzgas gefüllten Hüllkolben aus und färben ihn schwarz.
drei Zyklen pro Tag. Elektronische Vorschaltgeräte von Philips
Visuell geht mit der Schwärzung des Hüllkolbens ein drasti(HID-PVC, HID-DV) detektieren das durch die Lampenaltescher Lichtstromrückgang einher – und zwar so lange, bis die
rung hervorgerufene Überschreiten der Brennspannung und
Lampe schließlich mit bläulicher Lichtfarbe nur noch schwach
schalten sich ggf. automatisch ab. Die Lampe wird erst dann
glimmt oder flackert (Glimmentladung statt Bogenentladung).
wieder gezündet, wenn zuvor die Netzspannung zumindest
Oftmals bildet sich eine Glimmentladung im äußeren Hüllkolkurzzeitig unterbrochen worden ist (z. B. beim abendlichen
ben aus, die das Leuchtmittel sehr stark aufheizt und u.U. die
Ausschalten der Beleuchtungsanlage).
Leuchtenkomponenten überhitzt. Dies
Fazit
kann
erhebliche
Die moderne Innenbeleuchtung verlangt nach immer kleineSchäden an der
ren und leistungsfähigeren Entladungslampen. EntwicklunLeuchte selbst und in
gen wie die CDM-Elite-Lampen von Philips oder die HCIder LeuchtenperiPowerball-Lampen von Osram belegen diesen Trend. Bei
pherie
anrichten.
Metallhalogendampf-Lampen geht die Leistungssteigerung
Bild 1 veranschaubzw. die Miniaturisierung der Leuchtmittel jedoch fast
licht die verschiedeimmer mit einer Erhöhung des Betriebsdrucks im Lampennen Stadien der
brenner einher. Das vergrößert sowohl die Anfälligkeit der
Lampenschwärzung.
Leuchtmittel gegenüber Überspannungen als auch das Risiko
Bemerkt man eines
problematischer Effekte am Ende der Lebensdauer. Aus dieder Stadien, so ist die
sem Grund lassen sich moderne Entladungslampen nur dann
Leuchte unverzügmit ausreichender Sicherheit betreiben, wenn Leuchtenbauer
lich
abzuschalten
thermisch hoch belastbare Komponenten bei der Leuchtenund das Leuchtmittel
konstruktion verwenden und die Grundlagen der professiozu wechseln.
Bild 2: SDW-TG Leuchtmittel nach 8000
Bei SDW-T- bzw. Betriebsstunden (re.) und nach 14000 h (li.): nellen Lichtanlagenwartung sicher beherrscht werden.
SDW-TG-Leuchtmit- Oberhalb von 10000 Betriebsstunden verän- Durch einen Lampenbetrieb am elektronischen Vorschaltgerät mit Abschaltautomatik, der die Gruppenwechselintervalteln (Hochdruck- dert sich die Lichtfarbe ins Gelbliche und
Natriumdampflam- die Farbwiedergabe geht zurück – ein Grup- le gegenüber konventionellem Betrieb um bis zu 30% verlängert, lassen sich zwar die Sicherheitsrisiken durch manpe) sinkt ab etwa penwechsel der Leuchtmittel nach 10000
gelnde Fachkenntnisse bei der Lichtanlagenwartung reduzie10 000 Betriebsstun- Betriebsstunden ist daher neben kommerden der Brenner- ziellen und sicherheitstechnischen Aspekten ren, aber nicht völlig verhindern.
n
druck, und zwar auch aus optischen Gründen zu empfehlen
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