Fokus Sicherheit und Rohstoffe
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Fokus Sicherheit und Rohstoffe
Fokus Sicherheit und Rohstoffe Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Oktober 2015 Interessen der Industrie berücksichtigen BDI-Präsident Ulrich Grillo hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, die Ausgestaltung ihrer künftigen Sicherheitspolitik im Weißbuch 2016 auf Grundlage klar formulierter nationaler Interessen vorzunehmen. >> Seite 2 Sicherheit Rohstoffe Afrika Ausgestaltung der deut schen Sicherheitspolitik Recyclingpotenzial von kritischen Rohstoffen German-African Business Summit BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber fordert, die Sicherheitsinteressen der deutschen Wirtschaft stärker zu berücksichtigen. Holger Lösch, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, sprach in Berlin über die Chancen der Rohstoffversorgung der deutschen Industrie. Vertreter von Politik und Wirtschaft diskutierten Anfang September in Berlin über Chancen auf dem afrikanischen Kontinent. >> Seite 2 >> Seite 5 >> Seite 6 Entwicklungszusammenarbeit Weitere Themen 12. Handelsblatt Jahrestagung >> Seite 4 Tiefseebergbau GIZ als Partner der Privatwirtschaft >> Seite 4 Unternehmerreise Kenia und Tansania Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) diskutierte mit dem BDI-Arbeitskreis Entwicklungspolitik. >> Seite 6 >> Seite 9 >> Seite 10 Termine Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 02 Sicherheit »Interessen der Industrie in der deutschen Sicherheitspolitik berücksichtigen« BDI-Präsident Ulrich Grillo hat die Bundesregierung dazu aufgerufen, die Ausgestaltung ihrer künftigen Sicherheitspolitik im Weißbuch 2016 auf Grundlage klar formulierter nationaler Interessen vorzunehmen. »In einer global vernetzten Welt müssen dabei wirtschaftliche Interessen für das Exportland Deutschland fester Bestandteil seiner sicherheitspolitischen Überlegungen sein. Alles andere wäre verantwortungslos«, sagte Grillo. »Wir müssen uns vor einem Ernstfall darüber klar werden, in welchen Regionen wir ein besonderes Interesse an Stabilität und Sicherheit haben und wie wir auf Bedrohungen unserer politischen und ökonomischen Interessen angemessen reagieren wollen«. Unverzichtbar sei zudem der Erhalt technologischer Schlüsselfähigkeiten in der Sicherheits-, Verteidigungs- und IT-Industrie – im Sinne einer technologischen und sicherheitspolitischen Souveränität, die Deutschland auf Augenhöhe mit anderen Staaten hält. Dies sagte Grillo im Rahmen des Kolloquiums »Perspektiven Sicherheit und Wirtschaft« vor Vertretern von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik Anfang Oktober in Berlin. In der Veranstaltung wurden von BDI und Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) die Ergebnisse eines im Vorfeld erfolgten gemeinsamem Workshops vorgestellt, der anlässlich der laufenden Ausarbeitung des sicherheitspolitischen Weißbuchs 2016 im Haus der Deutschen Wirtschaft stattgefunden hat. Die Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung, Katrin Suder, sprach die Keynote. BDI-Präsident Ulrich Grillo während seiner Rede Das Weißbuch 2016 der Bundesregierung fasst die Grundzüge, Interessen und Rahmenbedingungen deutscher Sicherheitspolitik, die Lage der Bundeswehr und die Zukunft der Streitkräfte in einem Grundsatzdokument zusammen. Es beinhaltet damit die sicherheitspolitischen Leitlinien Deutschlands für die kommenden Jahre. Ansprechpartner: Felix Esser [email protected] Weißbuchkongress – Deutschlands Verantwortung in der Welt Markus Kerber, BDI-Hauptgeschäftsführer, hat die Bundesregierung aufgefordert, die Sicherheitsinteressen der deutschen Wirtschaft stärker bei der Ausgestaltung der deutschen Sicherheitspolitik zu berücksichtigen. »Deutschlands Wohlstand beruht auf seinen weltweiten Exporterfolgen durch einen offenen Zugang zu Beschaffungs- und Absatzmärkten sowie seinen Auslandsinvestitionen von über 1,2 Billionen Euro. Diese liegen zunehmend in Weltregionen – wie z. B. Südostasien – in denen die deutsche Sicherheitspolitik keinen Einfluss hat. Das ist nicht akzeptabel. Der BDI erwartet von der Bundesregierung eine stärkere geostrategische Ausrichtung der deutsch Außen- und Sicherheitspolitik auf die Regionen, von denen wir wirtschaftlich abhängen«, sagte Kerber. Er forderte die Bundesverteidigungsministerin auf, diesen Aspekt in das neue sicherheitspolitische Weißbuch 2016 einfließen zu lassen. Am Fachgespräch der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum Thema »Deutschlands Verantwortung in der Welt – Impulse für ein neues Weißbuch« im September im Reichstagsgebäude in Berlin mit 300 Teilnehmern nahmen unter anderem Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und weitere BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber Mitglieder der CDU/CSU-Fraktion sowie Vertreter von NATO, Kirchen und Wissenschaft teil. Ansprechpartner: Felix Esser [email protected] Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 03 Bildimpressionen »Perspektiven Wirtschaft und Sicherheit« am 5. Oktober 2015 in Berlin Katrin Suder, Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung Blick ins Auditorium Géza Andreas von Geyr, Abteilungsleiter Politik im Bundesministerium der Verteidigung, moderierte die Diskussion. Paneldiskussion Katrin Suder, Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung (l.) und BDI-Präsident Ulrich Grillo (r.) Paneldiskussion, v.l.n.r.: Géza Andreas von Geyr, Abteilungsleiter Politik, BMVg, Michael Brzoska, Institut für Friedensforschung, Universität Hamburg, Helmut Nowak, MdB, Rainer Arnold, MdB, Patrick Keller, Koordinator Außen- und Sicherheitspolitik, KAS, Tim Stuchtey, Direktor, BIGS Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 04 12. Handelsblatt Jahrestagung Sicherheitspolitik und Verteidigungsindustrie Europäische Rüstungskooperation zukunftsfähig ausgestalten Im Rahmen der 12. Handelsblatt Jahrestagung im September in Berlin äußerte sich Claus Günther, Vorsitzender des BDI-Ausschusses für Sicherheit und CEO der Diehl Defence Holding, im Rahmen der Paneldiskussion »Europäische Rüstungszusammenarbeit«. »Die europäischen Staaten müssen ein gemeinsames außenund sicherheitspolitisches Grundverständnis entwickeln. Auf dieser Grundlage könnten europaweit militärische Fähigkeiten, Bedarfe und die benötigte industrielle Basis im Rüstungsbereich ausgerichtet werden. Das schließt die einheitliche Handhabung der Genehmigungspraxis bei Rüstungsexporten mit ein. Ohne gemeinsame Exporte droht der Verlust industrieller Schlüsseltechnologien und militärischer Souveränität«, sagte Günther. Erforderlich sei die Schaffung geeigneter Organisations- und Abstimmungsstrukturen innerhalb der EU. Claus Günther, Vorsitzender des BDI-Ausschusses für Sicherheit »So weitermachen wie bisher hieße: Weniger Handlungsspielraum für alle Beteiligten in der EU – sicherheits- und industriepolitisch. Das ist keine Option«, so Günther. Weitere Panelteilnehmer waren Gundbert Scherf, Bundesministerium der Verteidigung, Aude Fleurant, Stockholm International Peace Research Institute – SIPRI, und Frank Haun, KMW. Die Moderation lag bei Rolf Clement. Ansprechpartner: Felix Esser [email protected] Rohstoffe BDI und Deep Sea Mining Alliance wollen deutsche Beteiligung im Tiefseebergbau stärken Im September war der Beirat der Deep Sea Mining Alliance (DSMA) auf Einladung des BDI, der selbst im Beirat vertreten ist, zur Sitzung im Haus der Deutschen Wirtschaft eingeladen. Die DSMA wurde im April 2014 mit dem Ziel gegründet, Partner aus Industrie und Forschung zu vernetzen und gemeinsam die Entwicklung von umweltfreundlichen Tiefseebergbau-Projekten zu forcieren. Der BDI selbst hat ebenfalls im Frühjahr 2014 die »Chancen des Tiefseebergbaus für Deutschlands Wettbewerb um Rohstoffe« in Form eines Positionspapiers prominent aufgegriffen und auf die politische Agenda gesetzt. Die enge Verzahnung und der regelmäßige Austausch mit der DSMA ist für den BDI daher ein zentrales Anliegen. Im Rahmen der Beiratssitzung wurde über die aktuellen Entwicklungen in der Internationalen Meeresbodenbehörde (IMB) diskutiert, die derzeit mit dem Entwurf eines »Mining Codes« befasst ist. Dieser wird das Regelwerk für den zukünftigen Abbau von Tiefsee-Rohstoffen wie beispielweise Manganknollen darstellen. Deutschland hält drei Lizenzen im IMB-Gebiet zur Erforschung mariner mineralischer Rohstoffe. Deutsche Unternehmen verfügen über ein großes Know-how im Bereich Meerestechnik, Bergbau und Robotik, das sie bei der Gewinnung von Tiefsee-Rohstoffen einbringen könnten. Vor Teilnehmer der DSMA-Sitzung dem Hintergrund dieses Potenzials wird der BDI das Thema Tiefseebergbau und die Arbeit der Deep Sea Mining Alliance auch in Zukunft unterstützen. Ansprechpartnerin: Eva Stollberger [email protected] Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 05 Workshop: Recyclingpotenzial von Technologiemetallen und anderen kritischen Rohstoffen Der BDI und das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) haben Mitte September gemeinsam einen Workshop zum Recyclingpotenzial von Technologiemetallen und anderen kritischen Rohstoffen organisiert. Staatssekretärin Iris Gleicke und Holger Lösch, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung, eröffneten den Workshop mit über 100 Teilnehmern aus Politik, Industrie und Wissenschaft. »Recycling ist eine wichtige Säule unserer Rohstoffversorgung«, sagte Lösch. Das Industrieland Deutschland zählt heute zu den weltweit führenden Anbietern von High-Tech-Produkten und innovativen Lösungen. Für die Entwicklung und Herstellung dieser Produkte werden in zunehmender Menge Technologiemetalle benötigt, die derzeit größtenteils aus dem Ausland bezogen werden müssen. »Die sichere Versorgung mit diesen Metallen ist eine essenzielle Voraussetzung für die Technologieführerschaft und Innovationsfähigkeit der deutschen Industrie«, erläuterte Lösch. Sowohl aus ökonomischer als auch ökologischer Sicht ist es daher geboten, diese wertvollen Rohstoffe perspektivisch im Kreislauf zu führen. So kann die Versorgungssicherheit erhöht und zugleich der Bedarf an Primärrohstoffen gesenkt werden. Deutschland verfügt über die weltweit modernste Recyclingwirtschaft und weist bereits heute in vielen Bereichen die höchsten Holger Lösch, Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung Recyclingquoten auf. Dennoch liegen bei einer Reihe von kritischen Rohstoffen, wie beispielsweise Seltenen Erden, die Recyclingquoten derzeit noch unter einem Prozent. Ansprechpartnerin: Eva Stollberger [email protected] Rohstoffabkommen zwischen Deutschland und Chile Im Jahr 2013 haben Deutschland und Chile ein Rohstoffabkommen abgeschlossen mit dem Ziel, die Zusammenarbeit im Bereich Bergbau und mineralische Rohstoffe als auch im Bereich der Forschung zu intensivieren. Für den regelmäßigen Austausch wurde durch das Kompetenzzentrum Bergbau und Rohstoffe Chile das Deutsch-Chilenische Forum für Bergbau und Rohstoffe als jährlich stattfindende bilaterale Plattform gegründet. weit. Im internationalen Ländervergleich der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im Jahr 2014 war Chile, auch unter Berücksichtigung der Molybdänproduktion, wichtigster Rohstofflieferant für den deutschen Markt. Die Teilnahme am Rohstoffforum steht allen Interessenten offen und ist kostenfrei. >> Weitere Informationen zu Programm und Anmeldung Unter dem Motto »Mining meets Environment« liegt der Fokus der diesjährigen Sitzung des Forums auf Themen wie effizientem Wassermanagement, umweltschonenden Technologien, Innovation und Produktivität für einen nachhaltigen Bergbau. Nach der letzten Sitzung in Berlin in 2014 findet das vierte Rohstoffforum am 24. November wieder in Santiago de Chile statt. Zwischen Deutschland und Chile bestehen seit vielen Jahren sehr gute Handelsbeziehungen. Deutsche Unternehmen positionieren sich dabei erfolgreich als Zulieferer für den chilenischen Bergbau und Chile als bedeutender Rohstofflieferant für die deutsche Industrie. Mit einem Anteil von 32 Prozent an der weltweiten Kupferproduktion und einem Anteil von 28 Prozent an den Weltkupferreserven ist Chile der größte Produzent welt- Ansprechpartnerin: Anna-Lynn Ratz [email protected] Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 06 Afrika Deutsch-Afrikanische Wirtschaftsbeziehungen vertiefen Ghanas Staatspräsident John Dramani Mahama, Deutschlands Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Jürgen Fitschen, Co-Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bank, und Heinz-Walter Große, Vorsitzender der Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI), diskutierten auf dem German-African Business Summit Anfang September in Berlin über Chancen auf dem afrikanischen Kontinent. Veranstaltet wurde das erste Treffen dieser Art von der Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI). »Es ist an der Zeit, Afrika verstärkt als vielversprechenden Wirtschaftspartner und Zukunftsmarkt wahrzunehmen«, sagte der SAFRIVorsitzende Heinz-Walter Große vor über 450 Zuhörern im Haus der Deutschen Wirtschaft. »Das Interesse der deutschen Wirtschaft an Afrika steigt«, so Große. So habe der Export in den letzten zehn Jahren um 64 Prozent auf rund 23 Milliarden Euro zugenommen. Deutsche Direktinvestitionen auf dem Kontinent seien in der Zeit zwischen 2009 und 2012 sogar um knapp 25 Prozent gewachsen. Große: »Der Wettbewerb wird größer. Wir müssen uns weiter anstrengen, um auf dem Kontinent im Rennen zu bleiben und nicht von der Konkurrenz ins Aus gedrängt zu werden«. Dazu bedarf es vor allem Strukturen und Kontakte vor Ort. Mit seinen Verbandspartnerschaften etabliert der BDI eigene Netzwerke in Westund Ostafrika. »Afrika wandelt sich erstaunlich schnell. Sechs der zehn am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften befinden sich auf dem afrikanischen Kontinent«, betonte Große. Das Wirtschafts- wachstum läge im Durchschnitt bei fünf Prozent. Die Bevölkerung sei jung und werde sich bis 2050 auf zwei Milliarden Einwohner verdoppeln. Gleichwohl wurden auf der Konferenz auch Herausforderungen benannt. Dazu gehören eine fehlende Infrastruktur und Korruption sowie ein Mangel an Transparenz. Im Licht der aktuellen Flüchtlingsdebatte müssten die Rahmenbedingungen vor Ort nachhaltig weiterentwickelt werden, sagte Große. Privatwirtschaftliches Engagement schaffe Arbeitsplätze vor Ort und gebe den Menschen eine Perspektive im eigenen Land. Viele Länder hätten mit einer Diversifizierung ihrer Wirtschaft begonnen, um mehr Wertschöpfung im Land zu erzielen und Arbeitsplätze zu schaffen. Diese Entwicklung unterstützen deutsche Unternehmen und die Finanzwirtschaft mit ihrer Expertise. Zur SAFRI Die Subsahara-Afrika Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI) wird partnerschaftlich getragen von dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK), dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Bundesverband für Groß-, Außenhandel und Dienstleistungen (BGA) und dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft (AV). Unter der Regionalinitiative koordinieren die Träger ihre Aktivitäten und setzen sich für eine Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und den Ländern Subsahara-Afrikas ein. Ansprechpartnerin: Jennifer Howe [email protected] Unternehmerreise nach Kenia und Tansania im Februar 2016 Das östliche Afrika ist ein chancenreicher Markt für deutsche Unternehmen. Aufgrund von Fortschritten bei der Demokratisierung und positiven Trends bei der Armutsbekämpfung erwarten Experten für die Region einen nachhaltigeren Aufschwung als für die anderen Regionen Afrikas. Gute Gründe für deutsche Unternehmen, die Region persönlich kennen zu lernen und im Rahmen einer Delegationsreise erste Geschäftskontakte zu knüpfen. Unter Begleitung des EZ-Scout Programms des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) werden Unternehmen vom 20. bis 27. Februar 2016 Gelegenheit haben, relevante privatwirtschaftliche und staatliche Akteure in Kenia und Tansania kennenzulernen, die Kooperationsmöglichkeiten mit der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zu erkunden und durch zielgenau organisierte B2B Treffen passende Partner zu identifizieren. Interessierten Unternehmen ist es möglich, auch nur ein Land im Rahmen der Reise zu besuchen. Die Planung und Durchführung der Gespräche unter Berücksichtigung individueller Interessen der Reiseteilnehmer sowie die Logistik vor Ort (Übernachtungen, Transfers vor Ort) erfolgt über die Auslandshandelskammer (AHK) Kenia und dem Tanzanian German Business Center bei der Tanzanian Chamber of Commerce, Industry & Agriculture (TCCIA). Die Kosten werden ca. 500 Euro zuzüglich Reisekosten betragen. Erste Treffen zur Vorbereitung unter Beteiligung von Experten der AHK Kenia und der TCCIA sind für den 6. November in Stuttgart und den 13. November in Berlin und Bremen geplant. Unternehmen, die Interesse an der Teilnahme oder vertiefende Rückfragen haben, können sich zur Koordination der Reise mit dem BDI in Verbindung setzen. Ansprechpartnerin: Carolin Welzel [email protected] Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 Bildimpressionen 1. German African Business Summit v.l.n.r: Heinz-Walter Große, Vorsitzender der SAFRI, Iris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin, BMWi, Stefan Mair, BDI James Asare-Adjei, Asadtek Group Limited, (l.)und Heinz-Walter Große (r.), SAFRI v.l.n.r: Stefan Mair, BDI, Volker Treier, DIHK, John Dramani Mahama, Staatspräsident von Ghana, Patrick Martens, AHK Ghana, HeinzWalter Große, SAFRI Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung v.l.n.r: Altbundespräsident Horst Köhler (CDU), Jürgen Fitschen, Co-Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), Heinz-Walter Große Dennis Awori, Toyota Kenya Limited im Interview mit Deutsche Welle TV 07 Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 08 Entwicklungszusammenarbeit Nachhaltig und mit Gewinn – der EZ-Scout Wirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit ergänzen sich Entwicklung in Afrika, Asien oder Lateinamerika nachhaltig fördern: das ist ohne Unternehmen nicht möglich, denn diese schaffen durch ihre Investitionen Arbeitsplätze, sorgen vielerorts für die Qualifizierung von Beschäftigten und für ein dynamisches Umfeld in dem auch andere Unternehmen gedeihen können. Verschenkte Potenziale Auf der anderen Seite stehen für deutsche Unternehmen attraktive Märkte mit großem Wachstumspotenzial, zu denen der Zugang allerdings nicht immer ganz leicht ist. Unternehmen und Entwicklungspolitik können sich also ergänzen in der Erreichung ihrer jeweiligen Ziele. Bislang fehlte jedoch oft der direkte Austausch zwischen beiden Akteuren, viel Potenzial wurde dadurch verschenkt. EZ-Scout Carolin Welzel Brücke zwischen den Welten Zugang zu Netzwerken und Akteuren Das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat deshalb vor einigen Jahren mit dem EZ-Scout Programm eine Brücke zwischen der Entwicklungszusammenarbeit und der deutschen Wirtschaft geschaffen. Rund 25 Expertinnen und Experten sitzen an großen Industrie- und Handelskammern, Ländervereinen und in Verbänden. Seit dem 1. September dieses Jahres hat auch der BDI einen solchen EZ-Scout an Bord. Carolin Welzel wurde vom BMZ in die Abteilung Sicherheit und Rohstoffe des BDI, die sich auch der Entwicklungspolitik widmet, entsandt. Interessant für die deutsche Industrie ist auch das weltweite Netzwerk, das Akteure der Entwicklungszusammenarbeit – beispielsweise die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) – und die verfasste Wirtschaft zu knüpfen beginnen. Hier können sich Verbände und Unternehmen gestaltend einbringen, Kontakte knüpfen und Grundlagen für ein erfolgreiches Wirtschaften legen. Informieren, Beraten, Netzwerke knüpfen – dieser Dreiklang prägt die Arbeit eines EZ-Scouts. Die Gastinstitution soll zu entwicklungspolitischen Fragestellungen beraten, die Positionen zwischen Wirtschaft und Bundespolitik abgestimmt werden. Konkret informiert der EZ-Scout den BDI und seine Mitglieder über die Angebote der Entwicklungspolitik und zeigt die Möglichkeiten zur Kooperation auf. Beispielsweise bietet das BMZ eine Reihe von Förder- und Kooperationsinstrumenten für die Wirtschaft an, die es den Unternehmen erleichtern, sich in einem Land Afrikas, Asiens oder Lateinamerikas zu engagieren. Gerade für mittelständische Betriebe ist dies eine gute Möglich- keit, erste Erfahrungen zu sammeln oder eine Geschäftstätigkeit langfristig zu planen. Der EZ-Scout am BDI kennt beide Welten aus eigener Erfahrung: nach sieben Jahren beim Medienhaus Bertelsmann leitete Carolin Welzel für die GIZ ein Vorhaben in den Ländern Nordafrikas, dessen Ziel es war, die Wirtschaftsverbände der Region zu einer verbesserten Zusammenarbeit zu bringen. PraxisKnow-how auf den Gebieten Mittelstand und Außenhandel sammelte sie die nächsten vier Jahre EZ-Scout für Berlin und Brandenburg an der IHK Potsdam bevor sie zum BDI wechselte. Ansprechpartnerin: Carolin Welzel [email protected] Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 09 GIZ als Partner der Privatwirtschaft Bei der diesjährigen Herbstsitzung des BDI-Arbeitskreises Entwicklungspolitik in Berlin diskutierten Vertreter von Verbänden und Unternehmen unter anderem die Rolle der deutschen Industrie in der Entwicklungszusammenarbeit. Hierzu konnten Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und Frederik Klüver, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), als Impulsgeber gewonnen werden. Gerade in der aktuellen Debatte um Flüchtlingsströme stellt sich die Frage, was für einen Beitrag deutsche Unternehmen sowohl bei der Integration von Flüchtlingen in Deutschland als auch bei der Bekämpfung von Fluchtursachen leisten können. Privatwirtschaftliches Engagement schafft Arbeitsplätze vor Ort und gibt den Bevölkerungen eine Perspektive im eigenen Land. Dies ist aber nur möglich, wenn gewisse Rahmenbedingungen, wie Investitionssicherheit und Infrastruktur, gegeben sind. Hier leistet die Entwicklungszusammenarbeit einen wichtigen Beitrag. Bereits heute bietet das BMZ eine Reihe von Förderinstrumenten für die Wirtschaft, wie zum Beispiel develoPPP.de. Im Rahmen von develoPPP.de stellt das BMZ Unternehmen, die in Entwicklungs- und Schwellenländern investieren, finanzielle und fachliche Unterstützung zur Verfügung. Aus der Diskussion wurde deutlich, dass sich die Vertreter der Wirtschaft Tanja Gönner, Vorstandssprecherin der GIZ eine engere Einbindung wünschen, da Entwicklung mit der Wirtschaft zusammen gedacht werden muss. Ansprechpartnerin: Jennifer Howe [email protected] Sicherheit und Rohstoffe Oktober 2015 Terminvorschau 13.10.2015 German-Mongolian Corporate Days 2015 (2 Tage) Ulan Bator 15.10.2015 Treffen der Globalen Allianz für Handelserleichterung Berlin 02.11.2015 Gemeinsames Anwenderforum Ziviles Fliegen von BMWI, dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, und BDLI München 13.11.2015 Informationsveranstaltung zur geplanten Unternehmerreise Ostafrika Februar 2016 Berlin / Bremen 19.11.2015 BDLI Bonn Symposium Bonn 27.11.2015 1st Global Anti-Counterfeit & Anti-Piracy Summit (2 Tage) Nairobi 09.12.2015 FAB MV und Themenworkshop Berlin 12.12.2015 Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) (2 Tage) München 12.12.2015 BDI/vbw Auftaktveranstaltung zur Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) München Bildnachweise: BDI (1,2,3,4,7,8), CDU/CSU-Bundestagsfraktion/Steven Rösler (1,2), BMVg (4), BMWi (1,5), GIZ (1,9) Redaktion: Matthias Wachter (V.i.S.d.P.), Anna-Lynn Ratz, Sonja Wanjek Die Verantwortung für die Inhalte der Fremdbeiträge tragen die jeweiligen Autoren. Herausgeber: Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. Breite Straße 29; 10178 Berlin 10