100 Jahre - DRK-Krankenhaus Mölln
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100 Jahre - DRK-Krankenhaus Mölln
Deutsches Rotes Kreuz 100 Jahre DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg AUF DEM RÖPERSBERG 150 Jahre Rotes Kreuz Impressum Konzeption und Redaktion: Dirk Andresen, Marketing & Medien, Ratzeburg Gestaltung: Renate Hagenkötter, Ratzeburg Fotos und Abbildungen: Brandenburger, Wolfgang und Nissen, Nis R.: Barbier und Medikus. 750 Jahre Medizinalwesen im Herzogtum Lauenburg, Ratzeburg 1964 Quellen: Erdmann, Walter: Ohne Befehl. Das Rote Kreuz in Schleswig-Holstein, Kiel 1969 Festschrift 60 Jahre DRK-Landesverband, Kiel 2007 100 Jahre Wilhelm-Augusta Krankenhaus Ratzeburg vom DRK, Ratzeburg 1979 Stadtarchiv Ratzeburg Druck: print24 SOMMERUNIVERSITÄT R AT Z E B U R G Inhaltsverzeichnis Grußworte 5 Die Anfänge in der Fischerstraße 1879-1913 12 1913: Was in der Welt geschah 14 1913: Was in der Medizin geschah 16 Geschichte des Krankenhauses 1913-1938 18 Geschichte des Krankenhauses 1939-1963 20 Geschichte des Krankenhauses 1964-1988 22 Geschichte des Krankenhauses 1989-2013 24 Das DRK-Krankenhaus: Gegenwart und Zukunft 26 Tochtergesellschaften 30 Geschichte des Roten Kreuzes 32 Geschichte des DRK-Landesverbandes 36 Geschichte des Krankenhauses Mölln 40 Dokumente 42 150 Jahre Rotes Kreuz Leitbild des DRK auf Plattdeutsch 43 100 Jahre 4 100 Jahre 5 Grußwort des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg Das Jahr 1913 war ein bewegendes Jahr. Ein Jahr, in dem unsere Gegenwart beginnt, wie Florian Illies mit seinem Roman „1913“ beschreibt. Am 19. August 1913 war man in Ratzeburg rundum stolz und dankbar: dem Vaterländischen Frauenverein und den Verantwortlichen der Stadt Ratzeburg und des Kreises Herzogtum Lauenburg. Sie alle hatten mit ihrem Engagement den Grundstein für das DRK-Krankenhaus Wilhelm-Augusta gelegt, wie es bereits seit seiner Gründung 1879 hieß. Damals befand es sich noch in der Fischerstraße 4 in Ratzeburg. Seit dem Neubau auf dem Röpersberg in Ratzeburg vor 100 Jahren waren das Wilhelm-AugustaKrankenhaus und – seit der Fusion mit dem Städtischen Krankenhaus der Stadt Mölln im Jahre 2006 – auch das heutige DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg einem ständigen Wandel unterzogen. Dass der 100-jährige Geburtstag des Krankenhauses auf dem Röpersberg in dasselbe Festjahr fällt, in dem das Rote Kreuz sein 150-jähriges Bestehen feiert, erfüllt uns mit Stolz. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bedanken, die unserem Krankenhaus hoch motiviert und mit großer fachlicher Kompetenz zur Seite standen und auch künftig mit dafür sorgen, dass wir unseren hohen medizinisch-pflegerischen Qualitätsanspruch für eine bestmögliche wohnortnahe Versorgung der Bürgerinnen und Bürger weiterhin gewährleisten. Jens Becker Geschäftsführer Wiebke Hargens Pflegedirektorin Dr. Andreas Schmid Ärztlicher Direktor 100 Jahre 6 100 Jahre 7 Grußwort des DRK-Landesverbandes Schleswig-Holstein Das DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg blickt mit seinem heutigen Krankenhausbetrieb in Ratzeburg und der Praxisklinik in Mölln auf eine lange Tradition zurück. Seine Keimzelle war das 1879 gegründete DRK-Krankenhaus Wilhelm-Augusta, das mit der Inbetriebnahme eines Neubaus auf dem Röpersberg im Jahre 1913 einen qualitativen Sprung nach vorn machte. Die stationäre Krankenversorgung in der DRK-Einrichtung wurde damals auf eine neue, hochmoderne Grundlage gestellt. Die für die Einrichtung verantwortlichen DRK-Gliederungen, früher der Vaterländische Frauenverein vom Roten Kreuz, heute der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein e.V., haben seither alles getan, um dieses Erbe zu bewahren. Dies gelang durch eine fortwährende Anpassung des Baukörpers an die jeweils aktuellen Erfordernisse, die konsequente Ausrichtung auf den medizinischen Fortschritt, eine gute Personalpolitik und nicht zuletzt dadurch, dass sinnvolle Kooperationen eingegangen wurden. Wer ein Erbe bewahren will, muss Neues wagen. Dieser Satz war immer die Leitschnur der für das DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg Verantwortlichen. Das diesjährige Krankenhausjubiläum fällt mit dem Jubiläum 150 Jahre Rotes Kreuz zusammen. Das mag als gutes Omen gewertet werden. Die Geschichte des Roten Kreuzes ist eine Erfolgsgeschichte der Menschlichkeit und der Hilfe. Die Geschichte des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg ist darin mit einem langen Kapitel eingeschrieben. Kl Crij Klaus Crijns Hauptamtlicher Vorstand des DRK-Landesverbandverbandes, Vorsitzender des Aufsichtsrates des DRK-Krankenhauses 100 Jahre 8 100 Jahre 9 Grußwort der Stadt Mölln Das DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Zu diesem runden Jubiläum gratulieren wir sehr herzlich! Ein gutes und funktionierendes Gesundheitswesen ist heute ein selbstverständlicher Teil der Daseinsvorsorge. Moderne Krankenhäuser stellen einen wesentlichen Teil der medizinischen Versorgung dar. Vor hundert Jahren stand das neuzeitliche Krankenhauswesen noch ganz am Anfang. Fast zeitgleich wurden im Sommer 1913 die neu errichteten Krankenhäuser in Mölln und Ratzeburg eingeweiht. Das „Adolph-Hoeltich-Stift“ in Mölln wurde am 9. August 1913 seiner Bestimmung übergeben, das „Wilhelm-Augusta-Krankenhaus“ in Ratzeburg zehn Tage später. Beide Krankenhäuser verdankten privaten Stiftungen ihr Entstehen. Ohne das bürgerschaftliche Engagement der damaligen Zeit hätten die Bauprojekte nicht umgesetzt werden können. Ihre Eröffnung bedeutete einen großen Schritt in die moderne Zeit. Im Laufe der wechselvollen Geschichte der vergangenen hundert Jahre haben sich die medizinischen Möglichkeiten und die Ansprüche der Patientinnen und Patienten laufend verändert. Gebäude, Inneneinrichtung und Ausstattung mussten mit zum Teil erheblichen Aufwendungen stets angepasst werden. Die tiefgreifenden Veränderungen im Gesundheitswesen unserer Tage, insbesondere der finanziellen Rahmenbedingungen, haben dazu geführt, dass die Träger der beiden Krankenhäuser in Mölln und Ratzeburg, die Stadt Mölln sowie der DRK-Landesverband und der DRK-Kreisverband, die Krankenhausversorgung im Jahr 2002 auf einen Standort in Ratzeburg konzentriert haben. Das Möllner Krankenhaus wurde in eine Praxisklinik umgewandelt. In der Hoffnung, dass sich das DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg auch in Zukunft zum Wohle der Patientinnen und Patienten erfolgreich weiter entwickeln wird, wünschen wir dem Hause mit all seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles erdenklich Gute für die künftigen Herausforderungen! Lieselotte Nagel Bürgervorsteherin Jan Wiegels Bürgermeister, Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates Horst Kühl Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg 100 Jahre 10 100 Jahre 11 Grußwort des Kreises Herzogtum Lauenburg 100 Jahre DRK-Krankenhaus in Ratzeburg bedeutet zugleich 100 Jahre sichere medizinische Versorgung im nördlichen Kreisgebiet. Die Inbetriebnahme des DRK-Krankenhauses in Ratzeburg war im Jahre 1913 ein gewaltiger Meilenstein, um die medizinische Versorgung in unserer Region umfassend zu modernisieren. Zwar gab es in Ratzeburg bereits ein kleines Krankenhaus mit 21 Betten, aber es entsprach bereits damals nicht den Ansprüchen. Die Planungen für einen Neubau erstreckten sich über viele Jahre. Dreh- und Angelpunkt war wie heute fast auch immer das liebe Geld. Insbesondere durch die Spendenbereitschaft von engagierten Bürgern war es schließlich möglich, im August 1913 das 139.000 Mark teure Krankenhaus in Betrieb zu nehmen. Es war damals mit seinen 32 Betten das größte Krankenhaus im Kreis Herzogtum Lauenburg. Mit Stolz erfüllt es uns aber, dass auch der Kreis Herzogtum Lauenburg mit einem Zuschuss von 8.000 Mark einen finanziellen Beitrag zum Neubau leistete und über weitere 16 Jahre den Betrieb mit jährlich 500 Mark bezuschusste. Heute, 100 Jahre später, verfügen wir in Ratzeburg über eine Klinik der Akutversorgung mit 184 Betten, die laufend modernisiert wird und in der Region eine hohe Akzeptanz hat. Wir gratulieren dem DRK zum 100jährigen Bestehen seines Krankenhauses und bedanken uns zugleich bei allen Mitarbeitern von damals und heute für ihren Einsatz am Patienten. Meinhard Füllner Kreispräsident Gerd Krämer Landrat 100 Jahre 12 Die Anfänge in der Fischerstraße 1879 bis 1913 D as DRK-Krankenhaus Wilhelm-Augusta in Ratzeburg geht zurück auf eine Gründung des Vaterländischen Frauenvereins Krankenstation in der Fischerstraße 4 des Deutschen Roten Kreuzes. Am Tage der Goldenen Hochzeit des Kaiserpaares Wilhelm I. und Augusta am 11. Juni 1879 wurde in der Fischerstraße 4 eine Krankenstation mit acht Betten eingerichtet. Geleitet wurde sie von Dr. Georg Barlach, dem Vater des weltberühmten Bildhauers Ernst Barlach. Dr Georg Barlach Dr. 100 Jahre Wilhelm I. (1797-1888), ab 1871 erster Kaiser, vermählte sich am 11. Juni 1829 mit der Prinzessin Augusta Marie Luise Katharina von Sachsen-WeimarEisenach (1811-1890). 13 Lithographie um 1830 Ehejubiläumsmedaille1879 S chon 1859 bestand in Ratzeburg eine Möglichkeit, Kranke stationär zu behandeln. In der Straße „Am Stockhaus“, in der Wohnung des Küsters, war dafür eine Stube mit sechs Betten als Krankenzimmer abgetrennt. Die Pflege übernahm die Frau des Küsters über zwanzig Jahre lang. Das Krankenhaus in der Fischerstraße 4 begann mit der Fürsorge für „Ortsarme und Bedürftige“. Es wurden dort wandernde Burschen und „Vagabunden“ aufgenommen sowie das Dienstpersonal aus der Stadt und von den benachbarten Gütern. Blick in die Fischerstraße 1888 stellte der Vaterländische Frauenverein eine ausgebildete hauptamtliche Krankenschwester ein, eine Diakonisse aus Flensburg, womit die Umwandlung des Fürsorgehauses zum regulären Krankenhaus vollzogen wurde. 100 Jahre 1913 Was in 14 LE V G IPZI ER ÖLK SCH L T AC H K -DEN iht he rn Hö ßten e t e rö 1M Mit 9 s zu den g opas e r zählt mälern Eu die Denk rinnert an 813, und e rschlacht 1 uppen r Völke poleons T de aus a ä N bn als e Ver ußen, i d n gege eich, Pre eden r w Öster n und Sch Russe agen. l unter RK NEW YO GRAND C MAL we einge ENTRAL STATION er öffnet F LO R E N Z MONA LISA wieder da! ist och immer N t: h ic n t Größer geh – ein Belle-Époquef w der Bahnho mpfangshalle für Ne E ie im d nschen Palast – illionen Me ie Zahl M 0 0 1 . rk Yo it, d ln zur Arbe Jahr pende ist noch weitaus en der Tourist größer. Am 21. August 1911 wi wird das weltberühmte Öl Ölgemälde (Leonardo da Vi Vinci) von einem LouvreMi Mitarbeiter gestohlen: Vi Vincenzo Peruggia will es „heim“ nach Italien bringen. „h Am 12. Dezember 1913 wird er in Florenz gefasst. wi 100 Jahre der Welt geschah … 15 D E AU V I L L E TO U R COCO C HANEL eröffnet Boutique Die französische Modedesignerin Coco Chanel (1883-1971) eröffnet 1911 in Paris ihr erstes Modehaus, 1913 im Seebad Deauville eine Boutique. Weltberühmt ist auch ihr Parfum „Chanel N0 5“. MARS EILLE Charles Fabry e ntdeckt OZONSC EUGÈNE DE FR ANCE CHRIST OPHE w i rd z u m Mythos Riesen-V dann br orsprung, ic Nach 14 ht die Gabel. Fußmar Kilometern s Eugène ch repariert Christo phe vier Stunden sein Rad lang selbst noch ein – und erhält e weil ein Zeitstrafe, Dorfjun ihm geh ge o Rennko lfen hat. Die m hart, die mission bleibt feiern ih Zuschauer r Helden. en neuen HICH T Der fran zösische Charles Physike F r weist ge abry (1867-19 4 m 5) seinem einsam mit Forschu n Alfred P érot Oz gspartner on durc UV-spe h k Messun troskopische gen in h ö Atmosp härensc heren hichten nach. KOPE N HAGE N K LEINE M EERJUNGFRAU aufgestellt Das Wahrzeichen, aufgestellt am 23. August 1913, ist eine Bronzefigur (175 Kilo schwer, 125 cm groß) an der Uferpromenade. Sie hat ihr Vorbild in dem gleichnamigen Märchen des dänischen Dichters Hans Christian Andersen. 100 Jahre 1913 Was in der 16 R O B E RT CHARLES RICHET 1887 als für Medizin is e r lp 935) wurde berufen. e b -1 0 o 5 8 N (1 et h ltät Paris obert Ric Charles R inische Faku Der Franzose hysiologie an die Mediz r seine Forschung über . P fü en Professor für is für Medizin erhielt er ers bei bestimmten Stoff re rp p ö el K b o es Den N aktion d , die Überre Anaphylaxie rt Richet R AH EL H I RS C H Charles Robe Erste Ärztin Preußens Die Deutsche Rahel Hirsch (1870-1953) arbeitete nach ihrem Studium der Pädagogik erst als Lehrerin, studierte dann, weil das für eine Frau in Deutschland nicht möglich war, in Zürich und Straßburg Medizin. Die von ihr entdeckte Durchlässigkeit der Schleimhaut des Dünndarms für großkorpuskuläre Partikel in die Nierenkörperchen und die anschließende Ausscheidung mit dem Harn wurden nach ihr „Hirsch-Effekt“ benannt. Rahel Hirsch am Mikroskop KURA N S TA L T HOH E N LO Spatens ti Die mon däne Ku ra nstalt H ohenloh e HE ch in Ba d Merge Der Sch auspieler ntheim Heinz E Theodor rhard wa Heuss au r hier, de ch. Und sogar ein r ehemali der Schr Gedicht ge Bund iftsteller . Die No ursprüng espr Eugen R belherbe lich für v oth widm äsident rge, „deu ermögen (16. Sep ete dem tsches K de Kurgä tember 1 Haus arlsbad“ s t e 9 1 g 3) erfolg ebaut. N Mit Beg genannt te mit de inn des 1 , war ach dem r Eröffnu .W Spatenst Heute is ich ng im M t dort ein eltkrieges wurde ai 1914 es zum R e Spezialk d e r eservelaz Betrieb. linik unt arett um ergebrac funktion ht. iert. 100 Jahre Medizin geschah … KY ER BUC T E P V A GUST -Blende“ 17 „Bucky edizinor seinem M v r e d ), 3 6 ar 9 rte hatte, w ky (1880-1 c ie u d u B st r k te e si P y h P iner Gustav e Semester der. Mit se n ig in rfi e E n d o n h u studium sc nschaftler -Blende“, siker, Wisse y h P , e der „Bucky g , lo rs e st ra Radio n le ert und rah en ausgefilt g des Streust n g n lu u h d ra n st rfi E ben rhöht. erheblich e ünschte Ne s e rw e d il n b u n n e e wurd des Röntg ngsschärfe u d il b b A ie d der Erfindung r Gustav Pete ng ine Erfindu se Bucky und AL B E RT SC H W E IT Z E R Gründung des Urwaldhospitals Lambaréné Der „Urwalddoktor“ Albert Schweizer (1875-1965), der im Alter von 38 Jahren in drei verschiedenen Fächern promoviert war (Medizin, Theologie, Musikwissenschaft), gründete 1913 im heutigen Gabun das Urwalhospital Lambaréne. Damit verzichtete er auf die wissenschaftliche Karriere, um stattdessen in Afrika „die Schuld abzutragen“, die die europäischen Kolonialmächte auf sich geladen hatten. 1952 erhielt er den Friedensnobelpreis. Albert Schweitzer am Krankenbett EMIL V ON BEH RIN Entwickl u G ng der D iphtherie Emil-von- Behring (r. ) mit eine m Mitarb eiter Schon frü -Schutzim h wendete sich der D pfung Bakteriolo eutsche E gie zu und m il von Behrin erhält 190 die dadurc 1 für die E g (1854-1 h möglich 917) der ntdeckun e Herstell für Mediz g d u er Antikö ng von Im in. 1913 g r p p er und fs e lang ihm toffen den Antitoxin die Entwic e -Gemisch r st e n N o klung des belpreis ) als vorbe Impfstoffs ugende D TA (Toxin iphtherie-S chutzimp fung. 100 Jahre 18 Das Krankenhaus auf dem Röpersberg 1913-1938 1913 Nur zehn Tage nach dem Möllner Krankenhaus ist der Neubau des Ratzeburger Wilhelm-Augusta-Krankenhauses auf dem Röpersberg am 19. August in Betrieb genommen worden. Es war mit 32 Betten das größte und mit 139.000 Mark Baukosten das teuerste der drei Krankenhäuser in Mölln, Lauenburg und Ratzeburg. 1914 Der 1. Weltkrieg stellte die Verwaltung vor eine schwere Belastungsprobe. Weil sich das Krankenhaus mit seinen modernen Operationseinrichtungen ideal zur Verwendung eines Lazaretts eignete, war es über das Doppelte seiner normalen Kapazität belegt, was zu einem enormen Verschleiß führte. Auch wenn die finanziellen Mittel vorhanden waren, so wurden kaum Neuanschaffungen getätigt. 100 Jahre 19 1919 Gleich nach dem Krieg rückte das Krankenhaus in Ratzeburg in den Mittelpunkt. Während die Häuser in Mölln und Lauenburg nach dem Krieg ihre Bettenzahl wieder verringerten, behielt das Ratzeburger Haus seine erhöhte Belegung aus den Kriegsjahren mit 68 Betten nahezu bei. Im Jahre 1922 kamen weitere 24 Betten hinzu. 1923 Die Inflationszeit machte das Arbeiten im Krankenhaus außerordentlich schwierig. Es konnte nur dank des aufopferungsvollen Einsatzes des Vaterländischen Frauenvereins und der Diakonissen weitergeführt werden. Im Jahr 1923 bewilligte der Kreis dem Krankenhaus gegen eine Sicherungshypothek bei der Landesbank einen Naturalkredit von 300 Zentnern Roggen. Die Nachbargemeinden halfen mit weiteren Naturalien aus. Bei Beendigung der Inflation stand das Krankenhaus fast vor dem Bankrott. Nach der Inflation konnte es wieder richtig aufgebaut werden und hatte 1932 105 Betten. 1937 Bereits im Jahr 1928 erwarb das Krankenhaus das benachbarte „Waldheim“ (heute Röpersberg 20), in dem eine TuberkuloseAbteilung eingerichtet wurde. Das Waldheim erwies sich jedoch u.a. wegen der zu hohen Heizkosten als ungeeignet und wurde 1937 an einen Privatmann (Zahnarzt Dr. Krauss) wieder verkauft. 100 Jahre 20 Das Krankenhaus auf dem Röpersberg 1939-1963 1939 Der Vaterländische Frauenverein wurde 1939 aufgelöst. Der Gesamtbesitz ging in das Eigentum des Deutschen Roten Kreuzes über. Die verbliebenen Barmittel wurden für den Bau eines Rot-Kreuz-Krankenhauses in Lübeck verwendet. Das DRKKrankenhaus war mit Beginn des 2. Weltkrieges im September 1939 Lazarett, wurde aber schon 1940 als solches wieder aufgelöst. 1946 Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Haus zunächst dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes und fünf Jahre später dem Ortsverein übertragen. Bereits während des Krieges und besonders danach, als viele Flüchtlinge nach Ratzeburg und in die es umgebenden Dörfer strömten, zeigte es sich, dass das Krankenhaus zu klein war. 100 Jahre 21 1953 Nach 65-jähriger Einsatzzeit mussten die Diakonissen das Krankenhaus aus Nachwuchsmangel verlassen. Dies wirkte sich auf die pflegerische Betreuung der Patienten nachteilig aus. Dazu kam die Sorge um die ausreichende Besetzung mit Pflegekräften und Ärzten. 1958 Nachdem der DRK-Ortsverein das Wilhelm-AugustaKrankenhaus dem Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes in Kiel übertragen hatte, führte der Landesverband intensive Verhandlungen mit dem Kreis Herzogtum Lauenburg und der Stadt Ratzeburg. Am 28. August 1958 wurde ein Vertrag geschlossen, nach dem der DRK-Landesverband die Trägerschaft des Hauses behielt und ein großer Um- und Erweiterungsbau in Auftrag gegeben wurde. 1961 Das Kreiskrankenhaus, das am 1.12.1945 im Gebäude der ehemaligen Lehrerbildungsanstalt, ab dem 1.5.1946 im Block II der Belowkaserne untergebracht war, war bekannt für seine ärztliche und pflegerische Betreuung. Doch zwei Krankenhäuser in einer Stadt? Auf welchen Standort sollte künftig gesetzt werden? Schon seit 1958 stand fest: Am 30. September 1961 wird das Kreiskrankenhaus in der Belowkaserne aufgelöst und die Versorgung im DRK-Krankenhaus konzentriert. Das Personal wird vom neuen Krankenhausträger übernommen. 100 Jahre 22 Das Krankenhaus auf dem Röpersberg 1964-1988 1964 Im Juni hatten die ersten vier Schwestern ihr erstes Ausbildungsjahr beendet. „In der Atmosphäre eines neuzeitlichen Krankenhauses mit kundiger Hand zu helfen – das ist ein Beruf, der gerade in unserer Zeit junge Mädchen mit Herz und Verstand anzuziehen vermag“, las man im Prospekt der Schwesternschule. 1975 Am 1. März 1975 wurde mit der Einstellung einer selbständigen Fachärztin, Frau Dr. Irmela Maurhoff, die erste Anästhesieabteilung etabliert, die in den folgenden Jahren ausgebaut wurde. Mit der neuen Intensivüberwachungsabteilung zeichnete sich eine Erweiterung des Tätigkeitsfeldes ab. 100 Jahre 23 1982 Nach fast zweijähriger Bauzeit wurde die Energieversorgung des Krankenhauses umgestellt. Durch eine neue Heiz- und Dampfkesselanlage und die Umstellung von Öl auf Gas konnten jährlich 20 Prozent der bisher anfallenden Kosten eingespart werden. 1984 Gebaut wurde eigentlich immer. Herzstück der umfangreichen Baumaßnahmen, die 1982 begannen, war der Bau eines neuen Operationsbereiches mit Zentralsterilisation sowie einer sechs Betten umfassenden interdisziplinären Intensivpflegestation. Damals wurde in der Presse unter anderem gefeiert, dass das DRKKrankenhaus „eines von zwei Krankenhäusern mit einem drahtlos ferngesteuerten, vielfach variierbaren Operationstisch“ sei. 8,8 Millionen Mark investierte das Land Schleswig-Holstein in den neuen Funktionstrakt. 1986 Die Bevölkerung des Kreises Herzogtum Lauenburg war ihren Krankenhäusern gegenüber stets eng verbunden. Ende Dezember 1986 wurde durch das Engagement der Ratzeburger Bürger Ingrid Lenk, Detlef Buwitt und Norbert Polley die „Patienteninitiative – Wilhelm-Augusta-Krankenhaus in Ratzeburg“ gegründet, um dem DRK-Krankenhaus bei der Finanzierung einer neuen Röntgenanlage zu helfen. Bis Juni 1987 gingen Spendengelder in Höhe von 52.932 Mark ein. 100 Jahre 24 Das Krankenhaus auf dem Röpersberg 1989-2013 1989 Mit dem Fall der Mauer und der Öffnung der Grenzen kommen die ersten Mitarbeiter aus den neuen Bundesländern an das DRK-Krankenhaus nach Ratzeburg. Heute beträgt deren Anteil über 50 Prozent. Bei den Krankenpflegeschülerinnen steigt der Prozentsatz ab 1989 in einigen Kursen auf bis zu 100 Prozent. 1994 Mit der Technischen Hochschule Aachen beginnt ein dreijähriges Forschungsprojekt „Multimediale Informations- und Kommunikationstechnik für die Krankenpflege“. Wissenschaftler klärten vor Ort, ob und wie mit dem Einsatz neuer Informationsund Kommunikationstechniken die für den Pflegeprozess des Patienten benötigten Informationen einfacher und effektiver beschafft werden können. 100 Jahre 25 2000 Am 5. April ist es amtlich: Das Städtische Krankenhaus Mölln und das DRK-Krankenhaus Ratzeburg verschmelzen zu einem Haus mit zwei Betriebsteilen. Träger der neuen Klinik ist die DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg gGmbH, an der der DRKLandesverband mit 60 Prozent und die Stadt Mölln mit 40 Prozent beteiligt sind. 2001 Am 1. Januar wird die DRK-Pflegedienste gGmbH als Tochterunternehmen der Krankenhausgesellschaft gegründet. Der DRK-Kreisverband, der zwei Seniorenhäuser (Ratzeburg und Berkenthin) und fünf Sozialstationen in die Tochtergesellschaft einbringt, wird neuer Gesellschafter. 2006 Am 1. Januar erfolgt auch die Konzentration der stationären Krankenhausversorgung aus Mölln auf den Röpersberg in Ratzeburg. Durch die Bestimmungen des Ministeriums aus Kiel und der zunehmenden Verweildauerreduzierung wurde die Bettenzahl von 302 erheblich auf 230 reduziert. 2012 Mit dem symbolischen Spatenstich wird im Dezember 2012 besiegelt, was Mitte 2014 für ca. 6,6 Millionen Euro fertig sein soll: Ein Anbau auf einer Gesamtfläche von 2000 qm2 mit neuer Intensivstation, Physiotherapie, neuem Eingangsbereich und Cafeteria. Heute 26 Jens Becker Geschäftsführer Dr. Roland Preuß Chefarzt Innere Medizin Dr. Stefan Kuster Leitender Oberarzt Innere Medizin Gegenwart und Zukunft Verantwortung und Anspruch des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg ist es, eine qualitativ hochwertige und moderne wohnortnahe Patientenversorgung sicherzustellen. Ziel all unserer Bemühungen ist es, jederzeit dieser Verantwortung medizinisch und pflegerisch nachhaltig gerecht zu werden, so Geschäftsführer Jens Becker. Dazu leisten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Partner tagtäglich Ihren besonderen Anteil, wofür wir sehr dankbar sind. Um hier auch zukünftig die hohen medizinisch-pflegerischen Qualitätsansprüche zu gewährleisten, ist es erforderlich, insbesondere die medizinischen Behandlungsprozesse entsprechend unseres Versorgungsauftrages stetig weiterzuentwickeln und eine moderne Infrastruktur vorzuhalten. Dies ist jedoch nur möglich, wenn die heute vorliegende solide wirtschaftliche Basis erhalten bleibt. Insbesondere für Herzpatienten hat sich einiges getan. Seit knapp einem Jahr wird in Ratzeburg die Implantation von Defibrillatoren vorgenommen, mit denen im Gegensatz zu den bisher üblichen Modellen auch Untersuchungen im Magnetresonanztomographen (MRT) möglich sind, die bei Erkrankungen wie z.B. Schlaganfall, Hexenschuss oder Knieproblemen indiziert sein können. Mit dem neuen Sonographiegerät, seit September 2012 in der Inneren Medizin im Einsatz, haben sich die diagnostischen Möglichkeiten entscheidend verbessert. Chefarzt Dr. Roland Preuss kann mit seinem Team bessere und äußerst präzise Diagnosen in den Einsatzbereichen Bauch-, Herz- und Gefäßultraschall durchführen. Heute 27 Dr. Andreas Schmid Ärztlicher Direktor, Leiter der Chirurg. Klinik PD Dr. Peter Benecke Chefarzt für Unfall-, Gelenkund orthopädische Chirurgie Die demographischen Veränderungen der Bevölkerung werden zukünftig auch für das orthopädische Fachgebiet Bereich Endoprothetik noch vielfältige Auswirkungen haben. In den zurückliegenden Jahren haben sich Design, Materialien, die Anzahl verfügbarer Größen, aber insbesondere auch die biomechanischen Eigenschaften z.B. der Hüft- und Kniegelenksendoprothesen wesentlich verändert. Heutzutage ist es möglich, für jeden Patienten eine persönlich angepasste Knietotalendoprothese anzufertigen. Chefarzt PD Dr. Peter Benecke ist mit seinen Kollegen auch auf dem Gebiet des Knochenersatzes Vorreiter. Der gezielte Einsatz von unterschiedlichen Substanzen mit spezifischen Materialeigenschaften und Funktionsweisen unterstützt den langfristigen Heilungserfolg. Die Entwicklung in der Gefäßmedizin schreitet ebenso rasant voran. Was ist zu tun, wenn sich z.B. die Bauchschlagader erweitert? Im DRK-Krankenhaus werden neben der klassisch offenen Operation auch endovasculäre Methoden durchgeführt. Dabei erfolgt die Operation über kleine Schnitte in beiden Leisten. Unter Röntgenkontrolle wird dann der Stent in der krankhaft erweiterten Bauchschlagader platziert. Eine Möglichkeit, die für den Patienten wesentlich schonender ist als die hergebrachte Methode mit einem großen Bauchschnitt. Herausragende Erfolge erzielt Dr. Andreas Schmid, Chefarzt der Chirurgischen Klinik, bei komplizierten gefäß- und bauchchirurgischen Eingriffen. Im Bereich der Bauchchirurgie haben sich im vergangenen Jahrzehnt die minimal-invasiven Eingriffe (Schlüsselloch-Chirurgie) auf vielen Gebieten (Darm-, Hernien-, Antireflux-Chirurgie) in Ratzeburg zum Standardverfahren entwickelt. Darüber hinaus zählt der Ärztliche Direktor des Krankenhauses zu den Initiatoren des Brustzentrums Herzogtum Lauenburg. Heute 28 Dr. Peter Münstedt Chefarzt, Facharzt für Anästhesie Klaus Delfs Chefarzt, Facharzt für Anästhesie Seit Januar 2013 konnte im DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg die Notfallversorgung optimiert werden, indem für Patienten Computertomographie(CT)-Untersuchungen rund um die Uhr durchgeführt werden: 24 Stunden lang, sieben Tage die Woche und auch an Sonn- und Feiertagen. Die sogenannte Teleradiologie gilt als ein wichtiger Beitrag zum Ausbau der qualitativ hochwertigen, wohnortnahen medizinischen Versorgung, als ein wichtiger Baustein in der Versorgung von Notfallpatienten. Möglich gemacht wurde die Teleradiologie durch eine zusätzliche Kooperation zwischen der Uni-Klinik Lübeck, dem Radiologischen Zentrum Ratzeburg sowie dem DRK-Krankenhaus. Viele Patienten aus dem Kreis Herzogtum Lauenburg brauchen jetzt nicht mehr in eine entfernte Klinik gefahren zu werden, sondern können wortortnah rund um die Uhr im DRK-Krankenhaus untersucht werden. Die Röntgenbilder werden dann per Datenübertragung in die Universitätsklinik nach Lübeck geschickt, wo sie befundet werden. Mit dem Erweiterungsbau für ca. 6,6 Mio. €, davon ca. 3,7 Mio. € Fördergelder des Landes Schleswig-Holstein und fast 3 Mio. € Eigenmittel, wird auf 2000 Quadratmetern ein neuer Trakt mit Intensivstation, Physiotherapie, Eingangsbereich und Cafeteria Mitte 2014 fertig gestellt. Das DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg steht für die Bürgerinnen und Bürger in der Region auf einem soliden und zukunftsfähigen Fundament. Wiebke Heute 29 Wiebke Hargens Pflegedirektorin Pflege im Krankenhaus In den vergangenen Jahren vollzog sich ein Wandel in der Pflege von einem an der Medizin orientierten, dem Arzt assistierenden Hilfsberuf zu einer selbstständigen, an eigenen Theorien und Modellen ausgerichteten Profession. Heute geht es nicht mehr um eine aufgabenorientierte Pflege, in der eine Pflegekraft am Patienten unterschiedliche Tätigkeiten verrichtet, sondern um die Übernahme der gesamten Prozesssteuerung auf Patientenebene. Dazu bedarf es zahlreicher Kompetenzen und Handlungsbefugnisse wie z.B. Case Management, erweiterte Assessmentfähigkeiten, Patientenedukation, Koordination der Patientenversorgung sowie des Entlassungs- und Überleitungsmanagements. Heute arbeiten spezialisierte Pflegekräfte mit besonderen Aufgaben und nach innovativen Konzepten: die Wundmanagerin, die Breast Care Nurse, die Pain Nurse, die Palliativpflegekraft, die Pflegefachkraft für Case Management in Kombination mit der Fachkraft für Entlassungsmanagement, die Fachkraft für familiare Pflege. Sie alle unterstützen die Pflegekräfte auf den Stationen in der Versorgung, Beratung und Anleitung der Patienten und ihrer Angehörigen. Die etablierten Weiterbildungen in der Pflege garantieren seit Jahren einen hohen Qualitätsstandard, darüber hinaus bieten sie nach wie vor eine Alternative zum Studium an: Der akademische Grad eines „Bachelor of Nursing“ wird, wie in anderen europäischen Ländern, trotzdem bald auch in Deutschland Normalität werden. Auch unser Bildungszentrum in Mölln bietet eine duale Ausbildung mit einem Bachelorabschluss an. Bei allem Fortschritt darf nicht vergessen werden, dass die Pflege immer an den körperlichen und seelischen Bedürfnissen des Menschen in seiner Gesamtheit orientiert sein muss. To c hte rg e s e l l s c ha f te n 30 Seniorenhäuser Am 1. Januar 2001 wird die DRK-Pflegedienste gGmbH als Tochterunternehmen der Krankenhausgesellschaft gegründet. Neben den ambulanten Pflegediensten genießen die DRKSeniorenhäuser in Berkenthin (93 Plätze) und Ratzeburg (54) einen hervorragenden Ruf in der pflegerischen Betreuung. Die Benotung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) ist durchweg herausragend. Neben der pflegerischen Betreuung zählt auch die menschliche Zuwendung Ambulante Pflegedienste Die ambulanten Pflegedienste Groß Grönau, Ratzeburg-Mustin, Mölln-Gudow und Wentorf, die ebenfalls zu den DRK-Pflegediensten gehören, haben ihre Mitarbeiter neben DemenzBetreuung in einem weiteren Bereich intensiv weitergebildet: Palliative Care, die Arbeit mit Schwerstkranken und Sterbenden, in der die Lebensqualität der Patienten in ihrer letzten Lebensphase stabilisiert und verbessert werden soll. Wichtig ist auch, dass man zuhören kann oder hilfsbereit zur Seite steht Klinik für Geriatrie Am 29. Dezember 2000 erfolgt zusammen mit der Röpersbergklinik die Gründung der Klinik für Geriatrie Ratzeburg GmbH. Die geriatrische Fachklinik betreut ihre Patienten in ambulanter, stationärer und teilstationärer Versorgung. Derzeit verfügt die Klinik für Geriatrie über 61 Betten auf 3 Stationen sowie 12 Behandlungsplätze für die teilstationäre Behandlung. Mit speziellem Training werden immer wieder die manuellen Einzelfertigkeiten verbessert Bi l du ng szent ru m f ü r G e s u ndhe i t s b e ru f e 31 Ausbildung damals und heute Mit Tracht, Haube und Brosche: In den ersten Schuljahren war das noch Pflicht Schon Anfang der sechziger Jahre war der Personalmangel im Pflegebereich in Deutschland groß. 40.000 Krankenschwestern fehlten bundesweit, wie Dr. Sieler, Chefarzt der Inneren Abteilung des DRK-Krankenhauses bemängelte. Mit der Etablierung einer eigenen Krankenpflegeschule 1963 und der Unterbringungsmöglichkeit im Schwesternwohnheim qualifizierte man in Ratzeburg selbst den so dringend benötigten pflegerischen Nachwuchs. Die Schwesternschülerinnen, wie sie damals noch hießen, gehörten zur Schwesternschaft Ostpreußen, die 1916 in Königsberg gegründet und 1945 nach Ende des 2. Weltkrieges nach Itzehoe abwanderte. Heute hat die Schwesternschaft (1.200 Mitglieder) Gestellungsverträge mit den Krankenhäusern von Itzehoe, Neumünster, Segeberg und Ratzeburg. Über die Anatomie des Körpers: Schwesternschülerinnen beim Frontalunterricht 1966 wurden den ersten drei Schülerinnen in Ratzeburg die Examensurkunden überreicht; ein Jahr zuvor hatten die ersten beiden Männer ihre Ausbildung begonnen. Langsam stieg die Schülerzahl kontinuierlich an, die 1983 auf 60 angewachsen war. Mittlerweile waren die Anforderungen größer geworden. Heute heißt die Krankenpflegeschule, die seit 2007 in Mölln ansässig ist, Bildungszentrum und genießt in Schleswig-Holstein einen herausragenden Ruf. Ein Team von Pflegelehrern und Dozenten unterrichtet rund 100 Schüler pro Jahr: Auszubildende in der Gesundheits- und Krankenpflege und in der Altenpflege gemeinsam. Mit dem Examen hört das Lernen nicht auf. Ausbildung heute heißt auch: Intensive Zusammenarbeit in Projektgruppen Deutsches Rotes Kreuz 32 33 Geschichte des Roten Kreuzes Am 24. Juni 1859 kommt es südlich des Gardasees, im nord-italienischen Solferino, zu einer der blutigsten Schlachten Europas. Dieses grausame Ereignis löst eine weltweite Bewegung aus. Auf der einen Seite die Italiener, die Norditalien aus der Umklammerung Österreichs befreien wollen und dabei von den Franzosen unterstützt werden, die sich von einem vereinigten Italien Vorteile versprechen. Auf der anderen Seite das unterlegene österreichische Heer. Zurück bleiben 6000 Tote und mehr als 40.000 Verwundete, die mehr oder weniger sich selbst überlassen bleiben. Im nahe gelegenen Dorf Castiglione, wohin die Verwundeten gebracht werden, bekommt sie der 31jährige Genfer Geschäftsmann Henry Dunant zu Gesicht. Erschüttert von der Grausamkeit des Erlebten und der Hilflosigkeit der Opfer kämpft Dunant fortan für eine bessere Versorgung der Verwundeten in Kriegen. Aus seiner Arbeit geht die Gründung des Roten Kreuzes sowie die Genfer Konvention hervor. 1901 erhält Dunant den Friedensnobelpreis. Neun Jahre später stirbt er. Seine Ideale leben allerdings bis heute im Engagement jedes einzelnen DRKHelfers weiter. Der alljährliche Weltrotkreuztag wird zu Ehren Henry Dunants an seinem Geburtstag, dem 8. Mai begangen. Das Leben Henry Dunants (1828-1913) war der Arbeit und Wohltätigkeit gewidmet Bei der Schlacht von Solferino organisierte Henry Dunant spontan Hilfe für die Verwundeten jeder Nationalität Dunants Buch aus dem Jahr 1862: „Eine Erinnerung an Solferino“ Deutsches Rotes Kreuz 34 Das Fünferkomitee (v.o.l.): Gustave Moynier, Dr. Theodore Maunoir, Henry Dunant, General Guillaume Dufour und Dr. Louis Appia Oft als Motiv auf einer Briefmarke: Henry Dunant auf einer Algerischen Marke Die Ideen Dunants finden zahlreiche Anhänger. In Genf wird am 9. Februar 1863 das „Komitee der Fünf“ gegründet, das am 17. Februar zu einem ersten Treffen zusammen kommt – die Geburtsstunde des heutigen „Internationalen Komitees vom Roten Kreuz“. Das Komitee lädt Vertreter der europäischen Staaten zu einer internationalen Konferenz nach Genf ein, um sie von der Gründung nationaler Hilfsgesellschaften zu überzeugen. Auf der 1. Genfer Konferenz (/26. bis 29. Oktober 1863) diskutieren Regierungsvertreter, Vertreter anderer Organisationen und Privatleute die Ideen Dunants und die Vorstellungen des Komitees zur Gründung von freiwilligen Hilfsgesellschaften. Die Teilnehmer appellieren an die Regierungen, diese Gesellschaften zu unterstützen und unter Schutz zu stellen. Es werden zehn Resolutionen angenommen über die Organisation, Rechte und Pflichten der freiwilligen Helfer auf dem Schlachtfeld. Darüber hinaus formulieren die Konferenzteilnehmer den Wunsch, dass die Kriegführenden das Sanitätspersonal, die freiwilligen Helfer und die Verwundeten als neutral anerkennen. Am 12. November 1863 wird auf deutschem Boden die erste nationale Rotkreuzgesellschaft gegründet: der Württembergische Sanitätsverein. Erste nationale Rotkreuzgesellschaft der Geschichte: Der Württembergische Sanitätsverein 35 Auf der diplomatischen Konferenz in Genf 1864 (8. bis 22. August) unterzeichnen zwölf Landesvertreter einen Vertrag, der die Aufnahme und den Schutz von verwundeten Soldaten und der sie Pflegenden im Krieg regelt. Die verwundeten Soldaten sollen „ohne Unterschied der Nationalität“ gepflegt werden (Grundsatz der Unparteilichkeit). Das rote Kreuz auf weißem Grund wird als Schutzzeichen festgelegt. Mit dieser so genannten ersten Genfer Konvention ist ein erster, wichtiger Baustein des heute gültigen humanitären Völkerrechts gelegt. Während des deutsch-österreichischen Krieges 1866 entstehen zahlreiche Frauenvereine. Am Tag der Siegesfeier in Berlin, am 11. November, übernimmt Königin Augusta von Preußen – zusammen mit Ihrem Ehemann Wilhelm I. Namensgeberin des DRK-Krankenhauses Wilhelm-Augusta in Ratzeburg – das Protektorat über den „Vaterländischen Frauenverein“, der diese Frauenvereine unter dem Zeichen des Roten Kreuzes zusammenfasst und erhält, um auch in Friedenszeiten zu wirken. Der Vaterländische Frauenverein will nicht nur Aufgaben im Krieg übernehmen, sondern auch bei Katastrophen wie Überschwemmungen und Seuchen helfen. Diplomatische Konferenz in Genf: 12 Landesvertreter sind sich nach zähen Verhandlungen endlich einig Mit dieser Rotkreuzarmbinde sind Helfer erstmalig beim Deutsch-Dänischen Krieg 1864 im Einsatz „Schirmherrin“ Königin Augusta von Preußen Deutsches Rotes Kreuz 36 Am 25. Januar 1921 vollzog sich der Zusammenschluss aller deutschen Landesvereine und Landfrauenvereine zum Deutschen Roten Kreuz mit Sitz in Berlin. Mit dem Zusammenschluss 1921 zog das DRK in die Hauptstadt nach Berlin Auch das DRK muss sich dem NS-Regime beugen. Im Dezember 1937 haben die Satzungen und Gliederungen keine Bedeutung mehr. Die Organisation wird nach dem „Führerprinzip“ strikt hierarchisch gegliedert. Das DRK verliert alle Wohlfahrtseinrichtungen, das Jugendrotkreuz wird aufgelöst. Im Zweiten Weltkrieg sind über 600.000 DRK-Kräfte im Einsatz, vor allem Frauen. Tätigkeitsfelder sind u.a. die Verwundetenhilfe, die Fürsorge für Kriegsgefangene, der Luftschutz, die Betreuung von Umsiedlern und Flüchtlingen sowie Soldaten. Nach Ende des 2. Weltkrieges wird das DRK am 19./25. September durch die Alliierten aufgelöst. Im 2. Weltkrieg sind für das DRK vor allem Frauen im Einsatz: Hier bei der Verpflegung von Soldaten Am 4. Februar 1950 kommt es zur Neugründung des DRK in der Bundesrepublik Deutschland auf dem Rittersturz in Koblenz. Das DRK-Generalsekretariat hat seinen Sitz in Bonn. Fünf der aus dem DRK der ehemaligen DDR neu gebildeten Landesverbände erklären ihren Beitritt zum DRK zum 1. Januar 1991. Der neue Landesverband Berlin (Ost) tritt im Juni 1991 dem Landesverband Berlin bei. Das Generalsekretariat des DRK befindet sich seit 2001 in der Carstennstraße in Berlin Am 12. Februar 2001 verlegt das DRK seinen Dienstsitz von Bonn nach Berlin. 37 Die humanitäre Hilfe des DRK kennt keine Grenzen. Wir helfen weltweit – sowohl in akuten Notsituationen bei Katastrophen als auch in der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit. Derzeit arbeiten wir in über 50 Ländern in Afrika, Asien, Nahost, Lateinamerika und Europa. Mehr als 400.000 Menschen engagieren sich alleine in Deutschland ehrenamtlich neben ihrem Beruf, dem Studium oder der Schule beim DRK. Die Bereitschaften helfen von der Erste-Hilfe-Ausbildung über die Versorgung von Verletzten nach Unfällen bis hin zum Suchdienst. Mehr als 170.000 Menschen sind hier schon aktiv. Vorbildlich: Mehr al 40.000 Menschen engagieren sich allein in Deutschland im DRK Die Sozialen Dienste mit ihren Freiwilligen stehen in persönlichen und sozialen Notlagen zur Seite, spenden Mut und eröffnen neue Perspektiven. Die Bergwacht hat ein Auge auf alle Wanderer, Kletterer und Wintersportler und rettet Verletzte oder Vermisste. Die Aktiven werden regelmäßig fortgebildet. Die Wasserwacht rettet beim Einsatz in Schwimmbädern, an Flüssen, Seen und am Meer nicht nur Menschenleben. Sie bilden auch Rettungsschwimmer aus und bringen Jung und Alt das Schwimmen bei. Das Jugendrotkreuz, Motto „Jugend hilft!“, organisiert mit 5.500 Jugendgruppen internationale Begegnungen, leistet Erste Hilfe als Schulsanitäter oder lässt seine Mitglieder als Streitschlichter ausbilden. So werden Werte wie Toleranz und Verantwortung vermittelt. Spenden Mut: Die Arbeit der sozialen Dienste sind ein wichtiger Beitrag in vielen Notlagen „Jugend hilft“: Mit diesem Motto engagieren sich 5.500 Jugendgruppen im Jugendrotkreuz hkeit c i l i e t r Unpa Deutsches Rotes Kreuz 38 Menschlichkeit ät t i l a tr Neu Einh eit Der DRK-Landesverband Schleswig-Holstein Weil viele Eltern mittellos waren, wurden ihre Kinder durch das DRK versorgt Der Spaß beim Backen ist den KrippenKindern deutlich anzusehen Am 9. September 1947 wurde in Anwesenheit von 37 Vertretern der DRKKreisverbände in Rendsburg die formelle Gründung des DRK-Landesverbandes vollzogen. Gründer war Prof. Dr. Franz Klose, seinerzeit Stadtarzt, der nach Kriegsende die Leitung des Hygiene-Instituts und des Medizinaluntersuchungsamtes übernommen hatte. Schon im Dezember 1945 arbeiteten unter seiner Leitung Frauen und Männer des Roten Kreuzes aus ganz Schleswig-Holstein an Strukturen und Inhalten des künftigen Verbandes. Ein wichtiger Schwerpunkt der Jahre nach dem 2. Krieg waren die Kinderspeisungen. Durch sie wurden gesundheitlich gefährdete und von Krankheiten genesene Kinder wieder aufgepäppelt, zu einem großen Teil aus kinderreichen Familien. In den Anfangsjahren der Verbandsarbeit stand vor allem der Suchdienst im Mittelpunkt. Nach Kriegsende befanden sich 10.5 Millionen Soldaten in Kriegsgefangenschaft, zwei Millionen Wehrmachtsangehörige wurden vermisst, 900.000 Zivilisten galten als verschleppt und 300.000 Kinder waren von ihren Eltern getrennt worden. Bevor es zum Einsatz kommt, werden Rettungsübungen oft trainiert Mit dem Wiederaufbau und dem Aufschwung in Schleswig-Holstein änderten sich die Aufgaben des DRK, das zunehmend bei Katastrophen helfend im Einsatz war: 1976 bei der Sturmflut an der Nordsee (3./4. Januar), 1978/79 bei der großen Schneekatastrophe, 1990 mit der Hilfe für die Not leidende Bevölkerung in St. Petersburg, 2002 im Rahmen des Elbehochwassers mit dem Schwerpunkt in Lauenburg, 2005 bei der initiierten Spendenaktion „Ein Tag für Südasien“ für die Opfer des verheerenden Tsunamis. Unabhängig keit eit k g i l l i w Frei Universalität 39 Ende der achtziger Jahre setzte sich beim DRK die Erkenntnis durch, dass geänderte gesellschaftliche Rahmenbedingungen eine ständige Weiterentwicklung des DRK erforderlich machen. So wurde ein modernes und leistungsfähiges DRK als Hilfsorganisation und Wohlfahrtsverband geschaffen. Die Kernaussage bestand darin, dass das Ehrenamt ein wesentliches Merkmal des Roten Kreuzes sei. 2006 erfolgte durch das DRK-Präsidialrat eine weitere Ausrichtung: das DRK wird sich künftig auf Aufgabenfelder konzentrieren, mit denen es als Gesamtverband Profil bildend wahrgenommen wird. Diese Aufgabenfelder müssen zudem ideelle als auch wirtschaftliche Ziele erfüllen. Heute kann das Deutsche Rote Kreuz in Schleswig-Holstein mit bemerkenswerten Zahlen aufwarten: 97.000 Mitglieder, mehr als 5.500 aktive ehrenamtliche Helfer, rund. 6.300 hauptamtlich Beschäftigte, davon allein über 1.900 Mitarbeiter im Landesverband, 15 Kreisverbände und 448 Ortsvereine. Einrichtungen und Gesellschaften DRK-Kur und Reha gGmbH, Kiel · DRK-Bildungswerk Nord gGmbH, Kiel RK-Projektmanagement Nord GmbH, Kiel · DRK-Schul- und Therapiezentrum, Raisdorf DRK-Therapiezentrum, Middelburg · DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg gGmbH, Ratzeburg DRK-Pflegedienste Herzogtum Laueneburg gGmbH, Ratzeburg DRK-Blutspendedienst Nord gGmbH, Lütjensee DRK-Kinder- und Jugendhilfe Nord gGmbH, Bad Oldesloe DRK-Nordsee-Reha-Klinik Goldene Schüssel, St. Peter-Ording DRK-Zentren für Gesundheit und Familie, Amrum, Pellworm, Plön U mgezogen ist der DRK-Landesverband im Laufe seiner Geschichte mehrmals. 1989 traf das Präsidium die Entscheidung, in Kiel das Haus „Quickborn“ und das dahinterliegende ehemalige Wohnheim, „Luisenheim“ von der DRK-AnscharSchwesternschaft zu übernehmen. Die Gebäude wurden saniert und auf die Bedürfnisse einer modernen Verwaltung angepasst. Seit Oktober 1990 arbeiten rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Landesgeschäftsstelle. 100 Jahre 40 Geschichte des Städtischen Krankenhauses Mölln Ohne eine private Stiftung hätte das Möllner Krankenhaus nicht gebaut werden können. Am 29. Juli 1906 vermachte die Witwe Dorothea Hoeltich, geborene Meyer, der Stadt Mölln einen Betrag von 30.000 Mark. Damit wurde der Grundstock für den Bau eines Allgemeinen Krankenhauses gelegt mit der Maßgabe, „demselben den Namen Adolph-Hoeltich-Stift dauernd zu verwenden“. J.E.H. Hoeltich und Ehefrau Dorothea, die Mölln 30.000 Mark stiftete Ihr Mann J.E.H. Hoeltich, der schon 1872 verstarb, war ein angesehener Geschäftsmann, der eine Spezerei (Gewürzfachgeschäft), eine Kolonialwarenhandlung und ein Bankgeschäft besaß. Seine Frau führte das Geschäft nach seinem Tod erfolgreich weiter. Als „Tante Doris“ war sie für ihre liebevolle Fürsorge bekannt.„Es war kaum irgendwo ein Kindlein geboren, ohne dass Tante Doris fürsorglich ein schönes Wochensüppchen oder was fehlte hinschickte“, hieß es auf der Rückseite ihres Bildes, das im alten Möllner Krankenhaus hing. Am 21. April 1911 wurde der Grundstein für das Adolph-Hoeltich-Stift gelegt, am 24. Juni des gleichen Jahres fand das Richtfest statt, doch die Stifterin erlebte die Einweihung des nach ihrem Sohn Adolph (†1905) benannten Hauses nicht mehr. Sie starb am 25. Mai 1912 knapp 14 Monate vor der Einweihung. Am 9. August 1913 konnte das neue Krankenhaus, das 95.000 Mark gekostet hatte, endlich eröffnet werden, nachdem der Bau der zentralen Wasserleitung für monatelange Verzögerungen sorgte. Von seiner Struktur her war es ein Belegkrankenhaus. Der Pflegedienst wurde seit November 1917 vertraglich durch konventionelle Schwestern, durch die Altonaer Diakonissen, wahrgenommen. 100 Jahre 41 Das Adolf-Hoeltich-Stift Ursprünglich als 25-Betten-Haus konzipiert, wurde das Stift durch Um- und Erweiterungsbauten in den Jahren 1929 und 1930 auf 50 Betten aufgestockt. Am 1. Oktober 1953 erhielt das Haus offiziell den städtischen Status: statt der Belegärzte gab es nun erstmals hauptamtlich angestellte Ärzte. Mit Wirkung vom 1. April 1958 wurde auch der Pflegedienst in städtische Dienste übernommen: Krankenschwestern und Pfleger wurden – genauso wie die Ärzte – als städtische Bedienstete vom Magistrat der Stadt eingestellt. Nach einigen Umbauten genehmigte das Land Schleswig-Holstein 1981 für Umund Erweiterungsmaßnahmen rund 12 Millionen Mark. Das Haus wurde um ein 3. Obergeschoss aufgestockt. Es entstanden mehrere moderne Funktionsräume für die Geburtshilfe, Endoskopie und für die Notfallversorgung. Am 11. März 1983 begann eine weitere Funktionserweiterung für 7,45 Millionen Mark, durch den ersten Spatenstich des Ministerpräsidenten Dr. Uwe Barschel offiziell eingeweiht. Im Jahr 2000 erfolgte die Fusion des Städtischen Krankenhauses Mölln mit dem DRK-Krankenhaus Ratzeburg und dadurch der Übergang in die DRK-Krankenhaus Mölln Ratzeburg gGmbH. Am 1. Januar 2006 wurden die beiden Krankenhäuser Ratzeburg und Mölln auf einen Standort, auf den Röpersberg in Ratzeburg, konzentriert. Bis Ende 1917 übernahmen im Krankenhaus Diakonissen aus Altona den Pflegedienst 100 Jahre Dokumente DRK-Krankenhaus auf dem Röpersberg 42 2. Januar 1925 In der Hausordnung für die Kranken galt es 18 Vorschriften einzuhalten 15/16 5 bis 19 1914/1 enbuch nk Das Kra itärverMil für die g waltun hrt uch gefü Exakt B , Alter, e mit Nam d, Krankheit, ra Dienstg nd Abgang u Zugang e des Bauplän 912 ie D : rt e i ie izz Jahr 1 skiz r Hand us dem Alles pe nkenhauses a ra neuen K 22. Apr il 1 Die Gen 912 eh Neubau migung für d en des Kra nkenha hatt t e der u ses R e g ieru Präside nt erteil ngst Leitbild des DRK auf Plattdeutsch Wat bi´t RODE KRÜÜZ gellen schall Wi arbeidt för den Minschen ´keen op´t Schlachtfeld verwundt warrt, för den schall sorgt warrn. Darüm sett sik dat Rode Krüüz in´t Uutland un in´t egen Land daarför in, dat dat eerst gaar ni so wiet kummt, dat de Minsch lieden mutt. Un is dat ni anners, so hölpt wie em. Wi streevt för Leben un Gesundheit un dat de Minsch ehrt un acht warrt. So bringt wi de Minschheit vöran, dat se sik beter versteiht, in Fründschaap tosamenarbeidt un op Duer Freden hölt. Wi kennt keen Parteien För uns vun´t Rode Krüüz is dat ganz enerlei, to wat för´n Staat, Raas, Religion, Stand oder Partei een tohöört. Wi wööt bloot een Deel: den Minschen soveel Hölp geben, as he bruukt, toeerst dee, dee dat am nödigsten hebbt. Wi sünd neutral Jedereen mutt Tovertruun to uns beholen. Darum stickt sik dat Rode Krüüz to kenn Tied daartwünschen, wenn Lüüd sik inne Wull hebbt, wiel se politisch oder religiös ni op een Stück kaamt oder naa eer Raas oder eer Gedanken verscheden sünd, oder wenn se gaart op´nanner daalgaht. Wi sünd ni afhängi Wenn ok de nationalen Root-KrüüzGesellschaften de Behörden bi dee eer humanitäre Tätigkeit to Siet staht un sik naa de Gesetzen in eer Land richten doot, schööt se liekers egenstänni blieben, so dat se jedertied so hanneln köönt, as se sik dat vörnahmen hebbt: as Rode Krüüz, und at heet, unafhängi vun jedermann. Wi arbeidt friewilli ´keen bi´t Rode Krüüz mithölpt, deit dat friewilli un ni um sien egen Vördeel. Dat Rode Krüüz gifft dat man eenmal In een Land kann dat man een Rode-KrüüzGesellschaap geben. Se is för jedermann daar un deit eeren Deenst överall in´t Land. Dat Rode Krüüz gifft dato p de ganze Welt Dat is´n Telt, dat sik weltwied utspannt. Daarünner hett jede enkelte Gesellschaap dat glieke Recht as annere, un jede hett de Pflicht, de annern to hölpen. Oversett vun Max Friedrich Jensen Meldof 1985 Deutsches Rotes Kreuz DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg | Röpersberg 2 · 23909 Ratzeburg | Telefon 04541 – 884 0 www.drk-krankenhaus.de