Studieren in den USA Go West?
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Studieren in den USA Go West?
Mai 2014 | 38. Jahrgang | Heft 2 Ausbildung Innovative Konzepte „mit Mehrwert“ Berufsbild Was macht eine … Afrikanistin? Arbeitsmarkt Branchenreport Automobilindustrie go abi.de Mit Beilage: Studieren in den USA Go West? „go out! studieren weltweit“ abe 2014) (Magazin des DAAD, Ausg abi.de I n n o v at i v e A u s b i l d u n g s k o n z e p t e S TUD Y ING IN T H E UNITED S TATE S Beim Nachwuchs punkten „The Best Year of My Life“ Juniorfirma & Co.: Immer mehr Unternehmen lassen sich beim Wettbewerb um die klügsten Azubis interessante Aktionen einfallen.��������������������������������� 6 go abi.de MAI 2014 | 38. JAHRGANG | HEFT 2 Ausbildung Innovative Konzepte „mit Mehrwert“ Berufsbild Was macht eine … Afrikanistin? Arbeitsmarkt Branchenreport Automobilindustrie go abi.de Mit Beilage: Studieren in den USA Go West? abi2_01-01_titel_2014 1 „go out! studieren weltweit“ (Magazin des DAAD, Ausgabe 2014) 09.04.2014 11:49:38 Every year, more than 9.000 young people take up their studies in the „land of unlimited oppor tunities.“ abi>> introduces the country.����������������10 editorial Liebe Leserin, lieber Leser, d ie Vereinigten Staaten von Amerika gelten als Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Grund genug für viele, dort einen Teil ihres Studiums zu absolvieren oder gleich die ganze Studienzeit irgendwo zwischen Kalifornien und New Jersey zu verbringen. Die Statistik hierzulande bestätigt diesen Trend und zeigt, dass die USA bei den beliebtesten Gastländern außerhalb Europas unangefochten auf Platz eins rangieren. Die meisten Studierenden zieht es auf den Kontinent, weil sie dort ein vielseitiges Studienangebot finden und nebenbei ihre Fremdsprachenkenntnisse verbessern können. Allerdings sollte dieser Schritt gut vorbereitet werden, und häufig gilt es, vorab einige Hürden wie etwa Sprach- und Eignungstests zu nehmen. Mit Blick auf die teilweise sehr hohen Studiengebühren sollte außerdem geklärt werden, wie die Finanzierung gestaltet werden kann. Welche Schritte sind also nötig, um einen Studienplatz in den USA zu bekommen? Welche Ansprechpartner stehen bei Fragen mit Rat zur Seite? Und welche Stipendien oder Förderprogramme kommen infrage? Im Heftschwerpunkt „Studieren in den USA“ geben wir dir darauf Antworten – und zwar „in English“. Damit beim Lesen keine Lücken entstehen, werden besonders knifflige Vokabeln erläutert. Falls du noch nicht sicher weißt, ob du im Ausland studieren oder ein Praktikum machen willst und wohin es überhaupt gehen soll, lohnt sich ein Blick in das „go out!“ – Magazin des Deutschen Akademischen Austauschdiensts (DAAD), das mit diesem Magazin verteilt wird. Darin findest du Informationen von Auslands-BAföG bis Versicherungsschutz – und einen Test, mit dem du deine interkulturelle Kompetenz auf die Probe stellen kannst. Viel Spaß beim Lesen wünscht die abi>> Redaktion 2 abi>> 2 | 2014 i n h a lt I ausbildung I studium I beruf I arbeitswelt I fun & facts abi.de AUTO M OBILBRAN C H E W A S M A C H T EINE … ? Auf Erholungskurs Afrikanistin Wieder erfreuliche Tendenzen nach der Krise: Die Automobilbranche blickt positiv in die Zukunft, steht aber auch vor Herausforderungen.�������������� 22 Lena Giesbert kennt sich mit Namibia und Uganda aus, muss in ihrem Beruf aber auch fit in Projekt management und Statistik sein.������������������������������� 26 ausbildung im fokus arbeitsmarkt Ausbildung mit Sahnehäubchen Eine Firma, in der die Azubis das Sagen haben, oder Kennenlern-Tage mit Adrenalin-Kick – viele Unternehmen wollen mit solchen Aktionen bei ihrem Nachwuchs punkten. ���������������������������6 The Land of Unlimited Study Opportunities New York, Los Angeles, National Parks and Niagara Falls – the United States are not only popular with German tourists but also with German Students. 10 Deutschland einig Autoland Die Automobilindustrie gilt als Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft. abi>> wirft einen Blick hinter die Kulissen. ����22 „Gütesiegel für die Ausbildung“ Mit dem „Ausbildungs-Ass“ werden Unternehmen ausgezeichnet, die mit besonders originellen Ideen in Sachen Ausbildung punkten. Corinna Trips von den Wirtschaftsjunioren Deutschland berichtet darüber im Interview mit abi>>. ���������������������������������������������9 Application and finances abi>> has compiled all the informations you need if you plan to study in the United States. ������������������������������������13 „The Best Year of My Life“ Meeting people from all corners of the world: Eugenia Nürnberg spent a year in Michigan. ����������������������������������������������������16 Two at One Blow Why one degree if you can get two? Alexander Rief decided to tackle a dual degree – in Reutlingen and in Boston.�����������������������������������������������18 Wie studiert es sich in den USA? Wir berichten darüber - in English. All Inclusive Hockey is her passion, so Felicitas Heinen decided to study with a sports scholarship at Fairfield University in Connecticut. ��������������������������������������20 abi>> 2 | 2014 Von der Idee zum serienreifen Auto Er kennt sich aus mit alternativen Antrieben: Matthias Feuerbacher ist Ingenieur für Fahrzeugtechnik bei der Daimler AG in Sindelfingen. ���������������25 was macht eine …? Afrikanistin Während eines Freiwilligen Jahres verliebte sich Lena Giesbert in Afrika. Inwiefern sie als Afrikanistin mit dem Kontinent zu tun hat, erzählt sie abi>>. ��������������������26 weitere rubriken Editorial�����������������������������������������������2 News����������������������������������������������������4 Impressum����������������������������������������27 Leseraktion, Vorschau���������������������28 3 Foto: Martin Rehm news Foto: M.Buschman News Studie Deutsche Studien landschaft wird immer beliebter Ausbildungspakt Berufliche Bildung Positive Bilanz für 2013 Aufwertung des Meisterbriefs Die Partner des Ausbildungspaktes 2010-2014 ziehen ein Zwischenfazit: Das Angebot für die duale Berufsausbildung in Deutschland konnte weiter ausgebaut werden. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung im deutschen Meisterbrief sichtbar machen. Laut Angaben des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) standen 2013 über 60.000 neue Ausbildungsplätze für Interessenten einer dualen Berufsausbildung zur Verfügung. Auch die Anzahl der Ausbildungsbetriebe übertraf 2013 die Erwartungen. Der seit 2010 bestehende Ausbildungspakt zielt darauf ab, die Bedingungen für den Beginn einer Ausbildung, insbesondere einer dualen Berufsausbildung, für Jugendliche zu verbessern und zu fördern. Dennoch finden Ausbildungssuchende nicht immer sofort eine Stelle. Aus diesem Grund soll im kommenden Jahr verstärkt darauf gesetzt werden, die duale Ausbildung noch attraktiver und interessanter zu machen. >>mehr infos: www.bmbf.de/press/3571.pnp 4 Versehen mit dem Hinweis auf die Niveaustufe sechs des Deutschen und Europäischen Qualifikationsrahmens (DQR/EQR) soll der Meistertitel damit auf einer Bildungsebene mit dem Bachelorabschluss angesiedelt werden. Bereits im Mai 2013 legten Bund und Länder fest, dass neu ausgestellte Qualifikationsbescheinigungen, wie zum Beispiel ein Meisterbrief, das jeweilige DQR/EQR-Referenzniveau in den Stufen eins bis sieben enthalten sollen. Nach Angabe des BMBF wird damit der hohe Stellenwert der b eruflichen Ausbildung auch im Vergleich zur akademischen Bildung unterstrichen. Ziel dieser Regelung ist vor allem die Vereinfachung von EU-weiten Bewerbungen und Jobwechseln. >>mehr infos: www.bmbf.de/de/12189.php abi>> 2 | 2014 Laut dem Statistischen Bundesamt begannen im Studienjahr 2013/14 insgesamt über 507.000 junge Menschen ein Studium in Deutschland. Darunter waren erstmals auch über 100.000 Studienstarter mit ausländischem Pass. Die Gesamtzahl aller Studienanfänger in Deutschland stieg demnach im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent auf über 507.000 - der zweithöchste bisher gemeldete Wert nach dem Rekord 2011. Nicht nur bei jungen Menschen im Inland hat Studieren Hochkonjunktur, auch das Interesse ausländischer Studierender an Deutschland wächst: Mit 101.000 Studienanfängern mit ausländischem Pass meldet das Statistische Bundesamt in Wiesbaden einen Zuwachs von 5,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders beliebt bei dieser Gruppe waren Studiengänge in den Fachbereichen der Rechts-, Wirtschaftsund Sozialwissenschaften. Für Fächer aus diesem Bereich entschieden sich etwa 29.000 Personen und somit 5,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Zum stärksten Anstieg mit etwa 25.000 Anfängern kam es im Fachbereich der Ingenieurwissenschaften: plus 10,2 Prozent. >>mehr infos: www.destatis.de News Foto: Hans-Martin Issler Bildungsmesse Heilbronn Konzerte oder Festivals organisieren? Ein Master in Kulturmanage– ment macht‘s möglich. Masterstudium Masterstudiengang Kulturmanagement Ab dem Wintersemester 2014/15 kann man an der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (htw saar) in Kooperation mit der Hochschule für Musik Saar in vier Semestern Kulturmanager werden. Der neue Masterstudiengang soll den Studierenden sowohl betriebswirtschaftliches als auch kulturelles Fachwissen vermitteln, um sie auf die klassischen Aufgaben eines Kulturmanagers vorzubereiten. Dazu zählen beispielsweise die Planung und Organisation von Kulturprojekten. So umfasst das Studienprogramm unter anderem betriebswirtschaftliche Aspekte des Nonprofit-Bereichs sowie die Vermittlung kultur- und kunstspezifischer Kompetenzen. Der Masterstudiengang Kulturmanagement richtet sich an Studierende, die bereits einen Studienabschluss in einem wirtschaftswissenschaftlichen oder künstlerisch orientierten Studiengang haben und schließt mit dem Master of Arts ab. Bewerbungen für das Wintersemester 2014/15 sind bis zum 15. Juli bei der htw saar möglich. > >mehr infos: www.htw-saarland.de abi>> 2 | 2014 Vom 15. bis 17. Mai 2014 findet in diesem Jahr erstmals eine von IHK und Handwerkskammer gemeinsam organisierte Bildungsmesse in Heilbronn statt. Dabei erhalten Jugendliche die Möglichkeit, sich über die vielseitigen Ausbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten in der Wirtschaft und im Handwerk zu informieren. Über 150 Aussteller aus Industrie, Handel und Handwerk werden an den drei Messetagen über 200 Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten an ihren Ständen präsentieren. Dabei soll den Schülern aufgezeigt werden, dass die Karrieremöglichkeiten einer dualen Ausbildung in Wirtschaft und Handwerk eine Alternative zum klassischen Studium darstellen können. Auf dem Programm stehen unter anderem auch 80 Vorträge. Um die Besucher zum Messegelände zu bringen, wird der Sonderbusverkehr weiter ausgebaut. Nachmittags stehen Schulklassen Direktbusse zur Verfügung, die die Klassen von der Schule abholen und auch wieder zurückbringen. Die Bildungsmesse findet im Veranstaltungscenter redblue und im Bildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer statt. Öffnungszeiten sind am Donnerstag von 8.30 Uhr bis 17 Uhr, am Freitag von 8.30 Uhr bis 17.30 Uhr und am Samstag von 9 Uhr bis 15 Uhr. >>mehr infos: www. ihk-bildungsmesse.de/ bmebildungsmesseheilbronn.aspxl A m 2 7. b i s 2 8 . M a i 2 014 i n N ü r n b e r g akademika Die akademika in Nürnberg bietet Studierenden die Gelegenheit, Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Insgesamt 150 Unternehmen sämtlicher Branchen stellen sich und ihre Arbeit bei der Job-Messe vor. Interessierte können unmittelbar mit Personalverantwortlichen reden, eventuell ergeben sich sogar Bewerbungsgespräche. Um sich auf dem Gelände zurechtzufinden, wird auf der Messe mit einem Farbsystem gearbeitet: Den verschiedenen Fachrichtungen und Firmen werden entsprechende Farben zugeteilt. Jeder Besucher erhält außerdem am Eingang eine Farbe, die seinem Studiengang entspricht. So können Interessenten und Unternehmen gegenseitig aufeinander zukommen. Zusätzlich zu den Ständen der Firmen werden zahlreiche Vorträge angeboten. Dabei geht es um Infos zum Arbeitsmarkt, um Branchentrends oder Tipps für die Bewerbung. Für Studenten und Absolventen ist die Messe kostenfrei, alle anderen Besucher zahlen fünf Euro für ein Zwei-TagesTicket. >>mehr infos: www.akademika.de V e r an s t a l t u n g e n A m 15 . b i s 17. M a i i n H e i l b r o n n 5 Ausbildung Innovative Ausbildungskonzepte Ausbildung mit Sahnehäubchen Eine Firma, in der die Auszubildenden das Sagen haben, Kennenlerntage mit AdrenalinKick, eine Azubi-Band oder besonders geförderte Auslandsaufenthalte – dies sind nur einige Beispiele von Ideen, mit denen Unternehmen beim Nachwuchs punkten. Foto: Oliver Heinl Es lohnt sich, das jeweilige Ausbildungskonzept unter die Lupe zu nehmen. Bei der Suche nach einer geeigneten Ausbildungsstelle lohnt es sich, genau hinzuschauen: Viele Unternehmen bieten innovative Ausbildungskonzepte an - von der Juniorfirma bis hin zu Theaterworkshops. 6 abi>> 2 | 2014 Foto: WillmyCC Studios; Frank Pieth; Martina Striegl Ausbildung Ein Zuckerl für die besten Azubis: Manche Unternehmen locken mit Sportevents, andere mit Auslandsaufenthalten oder Outdoor-Veranstaltungen. Attraktive Möglichkeiten Wertvolle Tipps dazu gibt die Berufsberatung der Arbeitsagenturen. Hans Nick, Teamleiter Abiturientenberatung der Agentur für Arbeit Dortmund, nennt einige Beispiele für innovative Ausbildungskonzepte. „Mehrere Firmen lassen ihre Auszubildenden in Juniorfirmen für einen bestimmten Zeitraum die Chefrolle übernehmen. International tätige Unternehmen ermöglichen Auslandsaufenthalte in Tochterfirmen. Bei einigen Ausbildungsbetrieben gehören auch Angebote wie zum Beispiel Theaterworkshops zur Ausbildung.“ Mögliche Azubi-Projekte sind auch die Organisation eines Betriebsfestes oder eines Messeauftritts, bei denen sich der Nachwuchs beweisen kann. Andere Ausbildungskonzepte beinhalten spezielle Zusatzqualifikationen: Die Azubis können etwa mehrere Abschlüsse in kürzerer Zeit erwerben. Foto: Privat m an spricht auch von einem „Kampf um die klügsten Köpfe“: Gut ausgebildetes Personal ist in Deutschland gefragt wie noch nie. Dafür sorgen der demografische Wandel und ein erhöhter Fachkräftebedarf, der sich Prognosen zufolge noch ausweiten wird. Wer ein überzeugendes Bewerberprofil vorweisen kann, ist hier also im Vorteil. In den vergangenen Jahren haben auch viele Unternehmen erkannt, dass es sich auszahlt, die Attraktivität der eigenen Ausbildung zu steigern – nicht nur, weil sich dann mehr Interessierte bewerben, sondern auch, weil das eigene Personal am Ende rundherum qualifiziert ist und neben den nötigen fachlichen Kompetenzen noch weitere Schlüsselqualifikationen mitbringt. Denn: In besonderen Ausbildungsprojekten werden Soft Skills wie Teamfähigkeit, Selbstständigkeit und interkulturelle Kompetenzen geschult. Hinzu kommt der Spaß an der Sache, der die Motivation steigert. Man sollte also bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsbetrieb auch auf mögliche Extras achten. „Incentives“ als Zuckerl „Mehrere Firmen Einige Firmen, die sich im Wettbewerb lassen ihre Auszubilum die Azubis gut positionieren wollen, denden in Juniorfirmen bieten auch sogenannte „Incentives“, für einen bestimmten zusätzliche Anreize, die motivieren. Zeitraum die Chefrolle Dazu zählen die Nutzung eines Dienst- übernehmen.“ wagens, Konzertkarten oder Ähnliches Hans Nick – besonders dort, wo Bewerber es sich aussuchen können. „Sicher ist dies in Regionen, in denen die Bewerber für Ausbildungsstellen bereits knapp werden, ausgeprägter als in Regionen, in denen es einen Bewerberüberhang gibt“, sagt Hans Nick. Ein Trend in diesem Bereich sei, dass es inzwischen sogar Dienstleister gebe, die Firmen maßgeschneiderte Projekte, Events und Incentives für ihre Auszubildenden anböten. Der Arbeits-Experte verweist zudem auf Programme wie „Berufsausbildung ohne Grenzen“, die die Mobilität von Auszubildenden durch Praktika im Ausland unterstützen und damit auch die Ausbildung aufwerten. Um die Motivation und den Teamgedanken der Auszubildenden zu steigern, werden häufig << abi>> 2 | 2014 7 Foto: Oliver Heinl Ausbildung Foto: Privat Als Azubi auch mal Chef sein: Die Juniorfirma macht‘s möglich. „Wir möchten von den Unternehmen bundesweit erfahren, welche innovativen Ideen und Konzepte sie einbringen“ Andreas Pieper auch sogenannte Kennenlerntage angeboten, bei denen sich die Jugendlichen gegenseitig beschnuppern können. oder etwa bei Messen zu informieren. Und: „Wer sich bewirbt, sollte herausstellen, warum ihn gerade diese Form der Ausbildung interessiert und welche Fähigkeiten er oder sie dafür mitbringt.“ Ein Blick auf die jeweilige Firmenhomepage verrät zum Beispiel auch, ob das Unternehmen bereits besondere Anerkennung für seine Ausbildung erhielt, etwa durch Preise oder positive Presseberichte. Mehrwert für Azubis Hermann-Schmidt-Preis Inwieweit kann man als Azubi von solchen neuen Formen in der Berufsbildung profitieren? Hans Nick erklärt es am Beispiel der Juniorfirma: „In jungen Jahren bereits Verantwortung für einen Teil der Firma zu übernehmen ist natürlich reizvoll und fördert unternehmerisches Denken, selbstständiges Handeln, Projekterfahrung und nicht zuletzt Soft Skills wie Kommunikations- und Präsentationsfähigkeit.“ Vergleichbares gilt für Workshops und andere Azubi-Projekte. Auslandsaufenthalte fördern insbesondere die Fremdsprachenkenntnisse und vermitteln Wissen über andere Kulturen. „Wer Wert darauf legt, solche Möglichkeiten bereits in seiner Ausbildung wahrzunehmen, sollte dies bei der Suche nach einer passenden Stelle im Hinterkopf behalten“, rät der Berufsberater. „Die dort gesammelten Erfahrungen nutzen im Anschluss an die Ausbildung im Berufsleben oder in einem anschließenden Studium. Manche Arbeitgeber belohnen ein solches Engagement auch mit einem Stipendium für ein Studium.“ Mit dem jährlich verliehenen Hermann-SchmidtPreis hat sich der Verein „Innovative Berufsbildung e.V.“ das Ziel gesetzt, auf innovative Ansätze in der Berufsbildungspraxis aufmerksam zu machen, sie zu fördern und zur Nachahmung zu empfehlen. Träger des Vereins sind das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in Bonn und der W. Bertelsmann Verlag (wbv) in Bielefeld. Namensgeber des Preises ist der frühere Präsident des BIBB, Prof. Dr. Hermann Schmidt, der das Institut von 1977 bis 1997 leitete. Was genau aber verbirgt sich hinter dieser Auszeichnung? „Der Hermann-Schmidt-Preis ist stets themenbezogen“, sagt BIBB-Sprecher Andreas Pieper, „und wir möchten von den Unternehmen bundesweit erfahren, welche innovativen Ideen und Konzepte sie zu dem jeweiligen Thema in ihrer betrieblichen Ausbildung einbringen.“ So lautete etwa das Thema 2013 „Innovative Konzepte zur Qualifizierung des Berufsbildungspersonals“. Die Preisträger waren die Unternehmen Boehringer Ingelheim Pharma, Karl Otto Braun und die Jugendwerkstatt „Frohe Zukunft“ aus Halle an der Saale. Für die Teilnahme bewerben können sich – je nach Themengestaltung – Betriebe, Berufsschulen, Bildungsträger und Weiterbildungseinrichtungen. Dazu Pieper: „Uns ist dabei wichtig, dass sich die Konzepte bereits in der Praxis bewährt haben und auch auf andere Unternehmen übertragbar sind. Es geht also um sogenannte ‚Good Practice Beispiele‘, die im Idealfall langfristig auch zur Modernisierung von Ausbildungsordnungen beitragen können.“ << Volles Programm – früh informieren >>mehr info www.abi.de Gib Folgendes in die Suche ein: CodeOEA 8 Sorgen vor einer Überforderung durch eine prall gefüllte Ausbildung brauchen Bewerber nach seiner Einschätzung nicht zu haben. „Wer sich für ein Unternehmen entscheidet, das ein innovatives Ausbildungskonzept bietet, sucht diese Extras und empfindet dies daher sicher als Bereicherung. Es liegt im Interesse des Unternehmens, die jungen Leute nicht zu überfordern, sondern für eine sinnvolle Aufteilung zu sorgen.“ Abiturienten und Abiturientinnen, die eine Ausbildungsstelle mit innovativem Konzept suchen, empfiehlt Hans Nick, sich frühzeitig auf den Homepages der Unternehmen abi>> 2 | 2014 Ausbildung Foto: Thomas Rosenthal >>interview „Gütesiegel für die Ausbildung“ Ein weiterer Preis, der seit 1997 Unternehmen mit herausragenden Ausbildungs-Ideen auszeichnet, verbirgt sich hinter dem Namen „Ausbildungs-Ass“. Corinna Trips von den Wirtschaftsjunioren Deutschland e.V. erklärt im Interview, worum es geht. Der Verband verleiht den Preis zusammen mit den Junioren des Handwerks e.V., den INTER Versicherungen und dem Wirtschaftskurier. abi>> Wer kann sich bewerben? Corinna Trips: Unternehmen und Initiativen, die entweder selbst ausbilden oder Jugendliche dabei unterstützen, sich auf eine Ausbildung vorzubereiten beziehungsweise den Übergang von der Schule in den Beruf gut zu meistern. Das können auch Schulen sein, die eine besonders gute Berufsvorbereitung bieten, oder Vereine. abi>> Welche Voraussetzungen muss ein Unternehmen erfüllen? Corinna Trips: Das ist ganz unterschiedlich und hängt auch von der Unternehmensgröße ab. Bei einem größeren Unternehmen erwartet die Jury natürlich, dass es grundsätzlich ein rundum gutes Ausbildungskonzept gibt. Und dann wird nach Besonderheiten geschaut, nach kreativen Ansätzen oder Förderschwerpunkten. abi>> Inwieweit profitiert die Ausbildung – und damit auch die Azubis selbst – vom Ausbildungs-Ass und einem preisgekrönten Betrieb? Corinna Trips: Für die ausgezeichneten Unternehmen ist der Preis oft ein Ansporn, um noch besser zu werden. Für Jugendliche hat das Ausbildungs-Ass darüber hinaus den großen Vorteil, dass die Auszeichnung auch ein Gütesiegel ist. Sie können sich also darauf verlassen, dass die Ausbildung in einem Ausbildungs-Ass-Unternehmen vorbildlich ist. abi>> Können Auszubildende auch etwas dafür tun, damit „ihr“ Unternehmen gewinnt? Corinna Trips: Wir erhalten oft Bewerbungen, die von den Auszubildenden gestaltet worden sind oder in denen sie selbst zu Wort kommen. Das gibt der Bewerbung natürlich eine besondere Glaubwürdigkeit, weil man eben merkt, dass hier junge Menschen ehrlich und direkt von dem berichten, was sie tagtäglich in ihrem Unternehmen erleben. abi>> Welche kreativen Beispiele gibt es? Corinna Trips: Ein Luxushotel hat seine Auszubildenden einen Tag pro Woche freigestellt, an dem die jungen Menschen im Altenheim gearbeitet haben, einfach weil man verhindern wollte, dass sie „abheben“. Aber auch ganz kleine Unternehmen werden gewürdigt, weil sie zum Beispiel einen einzelnen Jugendlichen, der sonst vielleicht keine Chance gehabt hätte, erfolgreich durch die Ausbildung begleiten. abi>> 2 | 2014 Foto: WillmyCC Studios abi>> Welche Idee steckt hinter dem Ausbildungs-Ass? Corinna Trips: Mit dem Ausbildungs-Ass zeichnen wir Unternehmen und Initiativen aus, die sich ganz besonders für eine gute Ausbildung von jungen Menschen einsetzen. Zum einen möchten wir denen danken, die sich über Jahre um eine gute Ausbildung kümmern. Zum anderen wollen wir diese Beispiele bekannt machen. 9 im fokus Studying in the United States The Land of Unlimited Study Opportunities New York, Los Angeles, National Parks and Niagara Falls – the United States is not only popular with German tourists but also with German students. Every year, more than 9,000 young people take up their studies in the “land of unlimited Foto: Carmen Freyas opportunities.” abi>> introduces the country. There are many students who leave Germany to study in the U.S. every year, for example in San Francisco. f 1 10 aus der Nähe rom her own experience, Lisa Goldschmidt knows a lot can change in a year – she spent one year of her bachelor studies in industrial engineering at Braunschweig Technical University in the United States. Her summary: “I now have a very good command of the English language and have developed personally.” Goldschmidt lived in diverse private shared accommodations, mostly with U.S. students. Studying at the University of Rhode Island also helped her advance professionally: abi>> 2 | 2014 “I worked on many projects in collaboration with companies and participated in a number of field trips to organizations. This allowed me to become familiar up close 1 with a whole different economic culture.” Unlike her American peers, Lisa was not required to pay tuition – an enormous financial burden she did not have to worry about – since the University of Rhode Island and Braunschweig Technical University are partners. Her expenses in Rhode Island were covered by a oneyear scholarship from Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD). im fokus 2 Goldschmidt is just one of many students who leave Germany to study in the U.S. every year. According to the report on “German Students Abroad” issued by the Federal Statistical Office in 2013, a total of 9,347 young men and women made use of this opportunity in 2011. Even though this figure was slightly below that for 2001, the United States invariably ranks near the top of the list of preferred study destinations. In 2011, seven percent of the 133,800 Germans studying abroad went to the U.S., which puts the U.S. in fifth place overall, and highlights it as the most preferred destination outside of Europe. In 2011, 37.3 percent of German students enrolled in courses in law, business and social sciences, followed by math and natural sciences (11.7 percent). Another 991 (10.6 percent) registered for languages and cultural sciences, and for sports. The report does not give any specifics on the preferred states or the duration of the students’ stays. However, according to experts in academic foreign offices at German universities and the DAAD, the majority stay for one or two semesters. Frequently, students make use of the exchange program between their universities and a partner university abroad. Some of them, however, go on their own initiative. Another option is courses that lead to dual degrees: students are registered at a university in Germany and abroad and graduate from both of them. A smaller percentage complete their entire studies in the United States. Foto: Privat abi>> blogs The preferred place to study outside of Europe Studiengebühren Katharina lebt seit 2008 in den USA und studiert „Media Studies“ am Queens College in Long Island. „In der Art und Weise, wie ein Kurs abläuft, gibt es zum Teil große Unterschiede. Das liegt aber vor allem an den Professoren. Manche lesen stur ihr Skript vor, und die Studenten machen sich Notizen. Anderen ist es wichtig, dass die Studenten sich aktiv beteiligen. Ich habe sehr viele MedienKurse belegt, in denen durch Präsentationen und Gruppenarbeiten intensive Mitarbeit gefordert wird. Es ist hier sehr beliebt, die Professoren, bevor man sich in die jeweiligen Kurse einschreibt, bei ratemyprofessors. com ‚auszuchecken‘. Auf dieser Website bewerten Studenten Professoren, was sich manchmal als sehr hilfreich erweist.“ Differences between the US and the German university systems Foto: Verena Westernacher “In the U.S., students can choose between public and private universities,” says Gabriele Knieps, Head of the DAAD’s North America Section “Programs for Germans.” Studying at a public university typically is less expensive than at a private institution. Tuition 2 at the latter can add up to more >> >>mehr info www.abi.de/ blogs Students can choose between public and private universities. Studying at a public university typically is less expensive. abi>> 2 | 2014 11 im fokus than $30,000 a year. Costs are high because the U.S. university system is not regulated by the federal government and the universities are independent enterprises. “The university system in the U.S.A. is very decentralized and extremely varied,” explains Knieps. The educational sector encompasses close to 10,000 institutions, of which approximately 4,000 are accredited universities including the two-year community colleges that are similar to the gymnasiale Oberstufe in Germany. For German students, the most relevant institutions are colleges where they can earn a bachelor of arts or sciences in four years (undergraduate colleges) and the universities which, in addition to college education, offer advanced (or graduate) studies leading to a master’s or doctoral degree. Depending on the region, courses start in August or September and run through May or June. As in Germany, most universities divide the year into semesters; others operate with trimesters or quarters. University accreditation is crucial 3 erworben Foto: Martin Rehm If you plan to organize your studies in the U.S. without any help and want to have your credits earned abroad accepted by your home university, it is crucial to remember that U.S. universities are autonomous when it comes to acceptance policies, contents of courses and award of credit. This is why a university’s accreditation by a recognized association plays a significant role. “Accreditation is the key criterion if you want to have your credits accepted back home,” says Knieps. “Before applying, make sure the institution you selected is accredited.” In any case, the institution where the student wants to continue his or her studies after having studied abroad will have the final say with regard to accepting credits. “If you have questions, contact the person in charge of international studies at your department – ideally before you leave.” Having credits accepted is much easier if they have been acquired 3 at a partner university or as part of a dual study program. Dr. Harald David of the Department of International Affairs at Ludwig Maximilians University in Munich, who provides consultation services for studying in the U.S.A., highlights a key consideration: “In the U.S.A., most bachelor’s programs run for four years as compared to three years in Germany.” According to Dr. David, this could become problematic for students wishing to apply for a master’s course in the United States. “If the university only is interested in the number of years you have studied so far, sometimes a bachelor’s degree obtained in Germany will not be enough.” However, if the university reviews the contents of the courses taken, decisions usually are more favorable because the first bachelor’s year in the U.S. focuses on what is referred to as “general education.” “Since every university handles this procedure a bit differently, you should seek as much information as possible about their regulations well in advance,” recommends Dr. David. << Studying in the U.S. gives you the chance to meet people from all corners of the world. 12 abi>> 2 | 2014 Foto: Martin Rehm im fokus New York - one of the most interesting, but also most expensive cities in the U.S. to take up your studies. Studying in the United States Application and finances From applications to finances: abi>> has compiled all the information you need a if you plan to study in the United States variety of options are available if you intend to 4 study in the U.S. If your university in Germany has an exchange program, the partner university and the application process will be clear. Generally, you will be provided with information on mandatory courses and on the acceptance of your credits r eceived abroad. Typically you will be exempt from 5 tuition, and your contact will be your home university’s academic foreign office or international office. The situation is different if you plan to look for a place to study in the U.S. on your own initiative. In this case, you will be required to contact the admissions offices of the universities of your >> abi>> 2 | 2014 4 eabsichtigen, b etwas zu tun 5 efreit von, b erlassen bekommen 13 im fokus 6 Lebenslauf 7 is heute, b bis jetzt Wohnheim Plan sufficient time for completing applications and other preparations Regardless of the method you choose, plan sufficient time for making preparations – one year minimum. “We emphasize this important fact as early as the first semester,” says Dr. Harald David of the Department of International Affairs at Ludwig Maximilians University in Munich. Getting started early is essential: “Many students are in their third year when they go abroad, so they should prepare their application documents at the beginning of their second semester.” Typical application documents include a curri– culum vitae 6 (also referred to as a CV) as well as a letter detailing your reasons for studying in the U.S., your personal interests and your qualifications. In addition, you will be required to provide a list of all the courses you have taken and the credits you have earned to date 7 . Most universities also require one or two reference letters from your professors. It goes without saying that all these documents must be in English. Please remember: your applications must comply with the format and wording expected in the U.S. Most universities require a TOEFL (Test of English as a Foreign Language) as proof of your language skills. You may also be asked to take an admission test – either the SAT or the ACT (American College Testing) – which also is required of all high-school graduates applying for university. In some cases, German applicants can be exempt from this test if they have acquired allgemeine Hochschulreife. If you plan to complete your entire studies in the U.S., ask in advance if an admission test will be required. Funding through a scholarship Since the costs for studying in the U.S. can quickly add up – even if you are exempt from tuition – carefully planning your expenses is important because you still will have to pay for your living costs and/or travel expenses. “The amount you will need will depend on the state and the city in which you want to study,” says Dr. David. According to the Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD), students need about $1,000 a month if they live in a dorm 8 on campus. Scholarships are a good source of funding and must be applied for at an early stage. Applications for one-year scholarships with the DAAD must be submitted by July 15. According to Gabriele Knieps, Head of the DAAD’s North America Section “Programs for Germans”, about fifty percent of applicants are invited to a personal interview after initial selection and are notified about November. If a scholarship has been granted, the student will receive 925 euros per month (current rates) toward his or her studies in the U.S.A., and Foto: Martin Rehm 8 choice and request information about the application process and courses. Typical application documents are a curriculum vitae and a letter detailing your reasons. Most universities also require one or two reference letters from your professors. 14 abi>> 2 | 2014 Foto: WillmyCC Studios im fokus Hot dogs and much more: There‘s a lot to discover in the U.S. a grant for travel expenses of 700 to 1,250 euros. In addition, the DAAD will assume the student’s health insurance premium and will provide a contribution towards tuition of up to 18,000 euros per year. Alternatively, if you want to go the U.S. for only one semester, you should contact your home university. “With its Promos program, the DAAD subsidizes stays abroad of up to six months. The details, however, may vary among universities,” says Knieps and recommends that students refer to their home university’s academic foreign office or international office for information about the specific rules and conditions. The German-American Fulbright Commission grants annual scholarships of up to $34,500 for travel and living expenses, and tuition. Applications for one-year stipends must be submitted by early July. To learn about other sources of scholarships, you can browse the databases at www.stipendienlotse.de set up by the Federal Ministry of Education and Research and the career network at www.e-fellows.net. International BAföG and sports scholarships Another financing possibility is international BAföG that typically is granted for studies in the U.S. for terms of up to one year. Applications must be submitted to the office responsible for study grants at least six months before departure. You can apply for international BAföG even if you are not eligible for such grants in Germany since studies abroad are subject to different funding regulations. International BAföG can include tuition fees totaling up to 4,600 euros plus an international supplement and a lump sum for travel costs. If you are good at sports, you may want to consider applying for a sports scholarship from a university in the U.S. According to Philipp Liedgens of Sport-Scholarships.com, you will have the best chance if you apply one year before finishing school in Germany. Sports scholarships are granted for four-year terms and cover a complete bachelor’s degree program. During your stay at the American university you will belong to the institution’s sports team and will represent it at competitions. All German students are required to obtain a student visa. To get it, you will have to prove reasonable language skills and specify in detail how you will fund your stay in the U.S. For further information, please contact the diplomatic representative of the United States in Germany – either online or in Berlin, Munich, Frankfurt am Main, Leipzig, Düsseldorf or Hamburg. << Foto: Privat abi>> blogs Britta studiert Evangelische Theologie und hat zwei Semester an der renommierten Yale University verbracht. „Bei der Vorbereitung entstehen einige Kosten, auch bei der Beantragung des Visums, wo zusätzlich noch eine Fahrt zum US-Konsulat in Frankfurt, München oder Berlin hinzukommt. Schon beim Ausfüllen des OnlineFormulars vorab stößt man auf einige irritierende Fragen wie: „Planen Sie Terroranschläge in den USA?“, „Haben Sie schon einmal Genozid verübt?“ Weder noch ... Und dann dürfte die Einreise auch kein Problem sein, außer dass man beim Konsulat noch einige persönliche Fragen beantworten und auch Finanzen offenlegen muss. Die Vorbereitung bietet also allerhand Herausforderungen, ist etwas zeitaufwendig, und man kann leicht den Eindruck erhalten, nicht sehr willkommen zu sein. Das ändert sich aber im Land selbst sehr schnell!“ abi>> 2 | 2014 >>mehr info www.abi.de/ blogs 15 im fokus “I wanted to live there and experience it for myself.” Eugenia Nürnberg decided to study in Michigan. One year in Michigan “The Best Year of My Life” Eugenia Nürnberg deliberately looked for a field of studies that included a mandatory stay abroad. As part of a seven-semester bilingual bachelor course in applied linguistics at Dortmund Technical University, 24-year-old Nürnberg spent a year in Michigan. Foto: Privat m „It was the best thing that could have happened to me.” Eugenia Nürnberg 16 y home university granted me a lot of leeway to structure my stay in the United States,” says Nürnberg. The only prerequisite was that she complete certain basic modules in Dortmund before leaving and that she spend at least one semester abroad. Nürnberg wanted to go to the United States. “A great deal of politics, economics, the media and the cultural sector around the world relates to the U.S.,” she comments. “Everybody has an opinion, though not all of them are well-founded, and many people don’t abi>> 2 | 2014 know the country up close. I wanted to live there and experience it for myself.” 200 students, 50 places In her fifth semester – one year before her planned departure – Nürnberg applied for an exchange semester at one of her university’s partner institutions. Among other things, she was required to write a three-page essay and answer questions such as, “why do you want to go to that specific country?”, and “what are your strengths and qualifications for a stay abroad?” Close to Foto: Carmen Freyas im fokus 200 students applied for the 50-odd 9 places. Nürnberg was invited to an interview where she was asked to explain her motivation – in German and in English. A few weeks later, she was informed that she had been accepted and that her new home would be Michigan Technological University in Houghton, known for its focus on natural sciences and technology. “That was an ideal match because my minor 10 was engineering sciences and it gave me the opportunity to combine my major and minor perfectly,” she explains. Originally from Meppen, Nürnberg was fortunate in another way as well: Michigan Technological University asked her if she wanted to teach German in Houghton and to stay not one but two semesters. The advantage: she would make about $1,000 a month, allowing her to pay for her room and board 11 herself. She received the offer to work as a teaching assistant directly with her acceptance letter, making it easy to obtain a visa. Her parents chipped in 12 for the travel costs. Since her home university in Dortmund and Michigan Technological University are partners, Nürnberg was exempt from tuition of $21,000 per year. No language problems thanks to bilingual studies “It was the best year of my life and the best thing that could have happened to me,” she raves. Why? There are several reasons: “I met people from all corners of the world and now have good friends in the United States, Argentina, Mexico, China and France.” This has helped her advance personally, she says: “I have become more open to other cultures. Here in Germany, I no longer take everything for granted. And I have become more self-confident.” In Michigan, Nürnberg had to move twice. The first time was difficult and she asked her mother for advice, but the second time she managed everything by herself and did not even let her parents know until she had moved in. Nürnberg also came to appreciate the different study system: “Many of the courses were more comparable to school, but I liked that.” Students, she found, were more engaged than at home. “We had tons to do and had to prepare for our courses all the time. That made me sit down and study regularly, and I enjoyed that very much.” Nürnberg experienced few language problems because even at home approximately half of her courses and exams had been in English. Before heading to Michigan, she had agreed with her university in Dortmund which courses she would take, and all her credits were accepted back home. After her return, Nürnberg wrote her bachelor thesis and completed her studies in November 2013. She went on to do a master’s degree in linguistics in Dortmund, for which studying abroad is not mandatory. “If I get the chance, though, I’m off,” she says laughing. << abi>> 2 | 2014 9 um die, circa 10 Nebenfach 11 Verpflegung 12 beitragen zu, sich beteiligen an (Kosten) 17 im fokus German-American Double Degree Two at One Blow Why settle for only one degree if you can get two at one blow? Having asked himself this question, Alexander Rief (23) decided to tackle a dual degree – a Bachelor of International Management Double Degree at EBS Business School of Reutlingen University and Northeastern University in Boston. Foto: privat have to go through a second admission process. Cooperation between the two partner universities was close and each of them accepted the credits he earned at the other. Financing through a scholarship and an internship 14 Studying in the United States: an international experience. Stipendium 14 Praktikum Foto: Privat 13 „It was a unique opportunity to study in the U.S. without having to pay the high tuition.” Alexander Rief 18 o riginally I wanted to study business management or economics, but during an information session at Reutlingen University I learned about the international management course”, Rief, who comes from Filderstadt near Stuttgart, remembers. He was enthralled by the idea of leaving Germany for two years and studying in German and in English. He saw the advantages of the double degree as well as of the organization of the studies abroad. “After school, I applied for a place both in Reutlingen and in Boston.” He had to submit a letter detailing his motivation, had to prove his good command of the English language, and had to introduce himself in person in an interview. When he received the acceptance letter from the German institution, he knew that after four semesters he would go on to Northeastern University in Boston for the last four. He was pleased not to abi>> 2 | 2014 13 For his stay in Boston, where Rief moved in September 2012, he had to obtain a visa and arrange accommodation. “In this program I am exempt from tuition in Boston,” he explains. Nevertheless, he applied for a one-year stipend with the Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) to cover his rent and living expenses for at least half of his stay. Thanks to a paid internship in the credit risk department at USB in New York which he was required to complete as part of his studies, he managed to save a bit for the second year. “The Double Degree was a unique opportunity to study in the U.S. for two years without having to pay the immensely high tuition or face the huge organizational challenge,” he says. “Without the program, it would have been a whole different story.” Rief also was pleased to find that though many of the case studies at Northeastern related to U.S. companies, much of what he learned could be applied beyond the U.S. How would you finance the small company XY? How do you go about finding the right staff for a specific corporation? “The concepts and strategies I was taught do not apply only in the U.S.; they serve me well for diverse other countries,” he says. Rief has plans for an international career. In May 2014 he will be awarded a bachelor of science from EBS Business School as well as a bachelor of science from Northeastern University. He then wants to pursue a master’s degree, ideally in Europe because he can’t afford the tuition without the back-up of the Double Degree program. His plans for later? “I can see myself working for an international company – be it in Germany, Europe or the United States.” << im fokus Full -time studies with a sports scholarship All Inclusive Originally, Felicitas Heinen wanted to go to Africa for a year after school. However, she wouldn’t have been able to play hockey there. In a newspaper, Heinen, who is now 22 years old, found an advertisement for a sports scholarship in the United States and decided to study at Fairfield University in Connecticut immediately after school. Foto: privat She joined their field hockey team. Classes in the morning, hockey matches in the afternoon: Felicitas Heinen snatched a sports scholarship. i applied with Sport-Scholarships. com in Germany about one year before my departure 15 ,” she says. The agency helps young German athletes find sports scholarships granted by universities in the United States. “The university asked me to submit short videos of me playing field hockey.” Also, she was required to introduce herself briefly in English on video and explain who she is and what she can do. The university also was interested in her final school grades and wanted to see a statement from her hockey trainer. Heinen then took the TOEFL (Test of English as a Foreign Language) as proof of her English skills as well as the SAT to demonstrate her linguistic and academic skills. >> abi>> 2 | 2014 15 Abfahrt/Abflug 19 Foto: Privat im fokus Retaining good athletes: Success at sports competitions is key to an institution’s image, especially in the United States. „By playing hockey I was part of a team from the beginning and made friends quickly.“ Felicitas Heinen 16 Unterkunft bis zum Rand gefüllt, sehr voll 17 entscheidend, maßgeblich 18 20 Heinen’s presentation was well received. She was offered sports scholarships from several American universities. “I opted for Fairfield University, a private institution in Connecticut, because I liked their curriculum and sports program best.” Sport-Scholarships.com helped her with the application process, forwarding her documents to universities abroad, providing tips for test preparation and clarifying visa questions. Everything was done by e-mail and phone and the agency charged no money for this assistance. After Heinen signed a contract with Fairfield University, she paid 2,000 euros in agency fees to SportScholarships.com. In August 2011, Heinen relocated from Munich to the United States and started a bachelor’s degree in biology and psychology at Fairfield University supported by a full scholarship. “That means that I don’t have to pay tuition and the university assumes my expenses for my accom modation 16 , books and even my food.” In return, Heinen agreed in a contract to play field hockey for the university team and maintain a good grade average. By granting scholarships, universities expect to retain good athletes because success at sports competitions is key to an institution’s image, especially in the United States. “You really have to love sports.” Heinen’s day is full to the brim 17 . After going to her classes every day, she attends training, goes to the gym and to matches. “On some days I have a class in the afternoon so I don’t start with my homework and preparations until the evening, abi>> 2 | 2014 all before I can relax.” On weekends, she often participates in matches against other university teams. Between August and November, there may even be two matches per weekend, usually involving a couple of hours on the road. Despite it all, Heinen does not regret her decision: “By playing hockey I was part of a team from the beginning and made friends quickly.” Due to the intensive training, she also advanced in her sport. At home she played for the youth league of Munich SC, but in the United States she learned new techniques and received individual coaching. “Of course you really have to love sports to do what I do.” After her return, Heinen plans to study medicine in Germany and is currently trying to find out which credits earned in the U.S. will be accepted. “Even if they don’t recognize a single credit, the time I spent in the U.S. has allowed me to make a great leap forward.” << Sports play a decisive 18 role for universities in the United States. Foto: WillmyCC Studios Foto: Privat Fees against delivery Foto: Lisa Zirkelbach im fokus Studying in the United States Further Information Hochschulkompass Sport-Scholarships.com The Hochschulkompass developed by the Hochschulrektorenkonferenz (HRK) provides an overview of partnerships between German universities and institutions in the U.S. and in other countries www.hochschulkompass.de/internationalekooperationen.html provides information on and applications for sports-scholarships www.sport-scholarships.com/de/ voraussetzungensportstipendiumusa.htm Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) provide information about and requirements for student visas http://german.germany.usembassy.gov/visa/niv/ visakategorien/f/ provides information on studying abroad and on individual countries as well as tips for planning and applying www.daad.de/ausland/studieren/de and offers scholarships for studying abroad www.daad.de/ausland/studieren/stipendium/ de/70-stipendien-finden-und-bewerben Fulbright Kommission provides information on the German-American Fulbright program www.fulbright.de Stipendienlotse database of scholarships published by the Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) www.stipendienlotse.de Diplomatic representatives in Germany College Board offers information on admission tests and a search engine for universities in the United States www.collegeboard.org International Education Centre (IEC) application service for studies abroad www.ieconline.de TOEFL The Test of English as a Foreign Language is one of the most renowned English tests worldwide www.ets.org/toefl e-fellows.net carreer network with a dedicated scholarship database www.e-fellows.net/STUDIUM/Stipendien/ Stipendien-Datenbank/Stipendium-suchenfinden U.S. Department of Education official website www.ed.gov Deutsches Studentenwerk (DSW) Council for Higher Education Accreditation provides information about international BAföG www.studentenwerke.de/pdf/Mit-Bafoeg-insAusland.pdf provides information on accredited universities in the U.S.A. http://chea.org abi>> 2 | 2014 >>mehr info www.abi.de Weitere Infos zum Auslandsstudium gibts online im Interview mit Klaus Dieter Habbich vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Code: CodeKBW 21 Foto: Tilman Weishart Arbeitsmarkt Die Automobilbranche blickt nach einigen Krisenjahren wieder optimistisch in die Zukunft. 22 abi>> 2 | 2014 Arbeitsmarkt Automobilbranche Innovationsstarke Branche Deutschland einig Autoland: Nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) liefen 2013 hierzulande mehr als 5,4 Millionen Fahrzeuge vom Band. Etwa drei Viertel der Autos gehen dabei in den Export. Auch deshalb gilt die Automobilindustrie als Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft. Zu ihr zählen nicht nur eray Ersöz ist von der Auto mobilbranche fasziniert. An der Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) in Bergisch Gladbach hat sie Betriebswirtschaft mit der Spezialisierung Automotive Management studiert und sich damit gezielt auf eine Berufs tätigkeit in der Automobilindustrie oder im Auto mobilhandel vorbereitet. „Im Studium habe ich die Branche in ihren ganzen Facetten kennen gelernt. Mir ist deutlich geworden, dass zur Auto mobilindustrie nicht nur die großen Hersteller zählen, sondern dass die Branche auch die Liefe ranten und einzelnen Autohäuser umfasst“, sagt die 26-jährige Bachelor-Absolventin. Seit zwei Jahren arbeitet sie im Bereich „Be schaffung, Neue Produktanläufe“ bei der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge in Hannover. Ihr Auf gabenbereich ist an der Schnittstelle zwischen Hersteller und Zulieferbetrieben angesiedelt. „Ich vertrete die Beschaffung in VW-internen Gremi en, in denen Änderungen am Fahrzeug bewertet werden und die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit geprüft wird.“ Während Seray Er söz die Angebote prüft, beurteilen die Entwickler die technische Qualität der benötigten Teile. Ein gekauft wird bei Lieferanten weltweit. „Entweder haben unsere Entwickler ein Teil bereits selbst entwickelt und wir erteilen einem Zulieferer den Auftrag, es entsprechend unseren technischen Daten und Normen zu bauen. Oder wir sagen dem Zulieferbetrieb, was wir brauchen, und des sen Entwicklungsabteilung befasst sich damit, wie das entsprechende Teil konstruiert werden kann“, erklärt sie. „Der Entscheidungsprozess ist mehrstufig und hängt von der Wertgrenze des Bauteils ab.“ Zweitgrößte Branche im Verarbeitenden Gewerbe Nach Angaben des Verbands der Automobilindus trie (VDA) arbeiten 38 Prozent aller Arbeitnehmer innerhalb der Branche bei Zulieferfirmen. Ralf Beckmann, Arbeitsmarktexperte der Bundes agentur für Arbeit, betont die Bedeutung der Branche. „Gemessen an der Beschäftigtenzahl ist die Automobilindustrie – nach dem Maschinen bau – die zweitgrößte Branche innerhalb des Ver arbeitenden Gewerbes. Die Zahl der Beschäftig ten bei Herstellern und Zulieferern nimmt in den letzten Jahren tendenziell zu.“ Laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit waren 2013 847.000 Menschen in der Automobilbranche sozialversi cherungspflichtig beschäftigt. Gefragt sind besonders Arbeitskräfte mit guter Qualifikation. „Jeder sechste Beschäftigte in der Branche übte 2013 eine Tätigkeit aus, die einen Hochschulabschluss voraussetzt. Hinzu kom men 120.000 Menschen mit einer Meister- bzw. Technikerausbildung“, erläutert Ralf Beckmann. Aktuell sei die Nachfrage nach neuen Fachkräf ten infolge der wirtschaftlich etwas schwächeren Entwicklung rückläufig. „Sie bewegt sich jedoch auf einem ordentlichen Niveau. Gerade die Auto mobilindustrie steht aufgrund guter Entlohnungsund Arbeitsbedingungen als sehr attraktiver Arbeitgeber da. Im Wettbewerb um die besten Köpfe ist die Branche gut aufgestellt“, fasst Ralf Beckmann zusam men. >> Foto: Privat s Hersteller und Zulieferbetriebe, sondern auch Autohäuser. Bereits im Studium hat sich Seray Ersöz auf die Automobilbranche spezialisiert. Zur Automobil industrie gehören auch zahlreiche Zuliefer betriebe, die etwa Bremsen herstellen. Foto: WillmyCC Studios abi>> 2 | 2014 23 Arbeitsmarkt Foto: Sonja Trabandt einem erfolgreich absolvierten Studium für das internationale Traineeprogramm oder den Direkt einstieg bewerben. Einstiegsmöglichkeiten beste hen grundsätzlich in allen Geschäftsbereichen und somit für sehr viele Studienrichtungen. Da wir ein technikgetriebenes Unternehmen sind, liegt der Schwerpunkt im Ingenieursbereich“, erläutert der Audi-Personaler. Investitionen in Forschung und Entwicklung Unternehmen der Branche fertigen nicht nur komplette Fahrzeuge, sondern auch einzelne Komponenten wie Motoren und Ersatzteile. Foto: Privat Ausbildung, Duales Studium, Trainee oder Direkteinstieg „Smartphones und Autos verbinden sich immer stärker.“ Matthias Wissmann 24 In der Branche werden nicht nur Fahrzeuge ge fertigt, sondern auch einzelne Komponenten wie Motoren und Ersatzteile. Die großen Konzerne bilden dabei in zahlreichen Berufen aus – ange fangen bei kaufmännischen Tätigkeiten wie Auto mobil- oder Industriekaufmann bis zu technischen Berufen wie dem Kraftfahrzeug-Mechatroniker. In einigen Unternehmen, etwa bei der Audi AG, haben Abiturienten zudem die Möglichkeit, ein duales Studium zu absolvieren. „An unserem Standort Ingolstadt bieten wir gemeinsam mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Ingolstadt das Programm ,Studium und Erfahrung in der Praxis‘, kurz StEP, an. In Neckarsulm koope rieren wir mit verschiedenen Standorten der Dua len Hochschule Baden-Württemberg. Bei beiden Programmen haben Abiturienten die Möglichkeit, eine Berufsausbildung bei Audi mit einem techni schen dualen Studium zu kombinieren“, sagt Mi chael Groß, Leiter Audi Personalmarketing. Wer ausschließlich eine akademische Ausbil dung absolviert, kann bereits während des Stu diums Kontakt zu Unternehmen der Branche suchen: „Studierende können sich während des Studiums für ein Praktikum bewerben, eine Ab schlussarbeit bei Audi schreiben oder sich nach abi>> 2 | 2014 Auch Forschung und Entwicklung spielen eine wichtige Rolle. „Die Automobilindustrie kommt für rund ein Drittel der gesamten industriellen Forschungsinvestitionen in Deutschland auf. Kei ne andere Branche investiert so viel in Forschung und Entwicklung“, betont VDA-Präsident Matthias Wissmann. Auf mehr als 27 Milliarden Euro bezif fert der Verband die Investitionen deutscher Her steller und Zulieferer auf diesem Gebiet weltweit. Um in diesen Bereich einzusteigen, haben zum Beispiel Bewerber mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium im Bereich Fahrzeugtechnik, Energietechnik oder Mechatronik sowie mit Er fahrung im Bereich E-Fahrzeuge/Hybridfahrzeuge gute Chancen. Personalverantwortliche achten dabei nicht nur auf die Noten, sondern auch auf Auslandserfahrung und Fremdsprachenkenntnis se. Wichtig sind außerdem Soft Skills. „Wir wün schen uns auch im Ingenieursbereich Team- und Kommunikationsfähigkeit, Engagement, Selbst ständigkeit und Analysefähigkeit. Darüber hinaus legen wir Wert auf unternehmerisches Denken und Handeln, Flexibilität und außeruniversitäres Engagement“, so Michael Groß. Automatisiertes Fahren und E-Mobilität Doch wie zukunftsfähig ist die Automobilindustrie angesichts von Klimawandel und abnehmenden Ölvorräten, von Lärm- und Umweltbelastungen aufgrund zunehmender Mobilität? „Der Verkehr der Zukunft wird noch sicherer und effizien ter und damit auch umweltfreundlicher“, sagt Matthias Wissmann. „Zwar ist der Marktanteil von E-Fahrzeugen noch gering, aber die Absatz zahlen in Deutschland verdoppeln sich seit 2007 von Jahr zu Jahr.“ Die Entwicklung alternativer Antriebe ist nur eine der Innovationen der Branche – auch das automatisierte Fahren wird zum Beispiel immer realistischer. „Intelligente Assistenzsysteme, wie etwa Spurhaltesysteme, entlasten den Fahrer und sorgen für mehr Sicherheit im Straßenver kehr. Daneben verzahnt sich die moderne Infor mationstechnologie zusehends mit dem Auto mobil. Smartphones und Autos verbinden sich immer stärker, ,always online‘ wird bei künftigen Modellen unverzichtbar sein“, erklärt Matthias Wissmann. << Arbeitsmarkt Ingenieur – Fahrzeugtechnik Von der Idee zum serienreifen Auto Langeweile gibt es im Arbeitsalltag von Matthias Feuerbacher nicht: Der 31-jährige Ingenieur für Fahrzeugtechnik arbeitet bei der Daimler AG in Sindelfingen an der Entwicklung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben mit. atthias Feuerbacher ver bringt viel Zeit vor dem Rechner. Mithilfe von Daten und technischen Zeichnun gen entwickelt er Lösungen für die Integration alternativer Antriebe in die Fahrzeuge. Dabei stimmt er sich auch im Kolle genkreis mit unterschiedlichen Spezialisten ab. Welche konkreten Aufgaben sein Berufsalltag mit sich bringt, macht er an einem Beispiel deutlich: „Hochvoltbatterien benötigen in einem Elektro- oder bestimmten Hybridfahrzeug viel Platz. Eine Frage ist deshalb, wie der Akku optimal in einem Auto untergebracht werden kann. Dabei gilt es, die beste Lösung aus Sicht des Kunden zu finden – etwa in Bezug auf Kofferraumvolumen, elektrische Reichweite oder auch Crash- und Sicherheitsanforderungen.“ Kein Job für Einzelkämpfer Foto: Frank Pieth Oft sitzt Matthias Feuerbacher bei der Suche nach den besten Lösungen gemeinsam mit Kon strukteuren am Computer, um CAD-Entwürfe zu Konstruktion per CAD-Software: Jedes Bauteil wird zunächst am PC entworfen. diskutieren. Das sind Konstruktionspläne, die am Rechner erstellt werden. Manchmal ist es beispielsweise nötig, den Umfang einer Batterie noch weiter anzupassen. Neue Ideen stimmt er mit den beteiligten Fachabteilungen ab. Ver triebs- und Marketingexperten wissen zum Bei spiel, ob sich die alternativen Antriebe in der entwickelten Form tatsächlich an Verbraucher verkaufen lassen, Produktdesigner beurteilen, wo und wie eine Ladesteckdose für das Ladekabel am Fahrzeug positioniert sein sollte. Die Ergeb nisse präsentiert der Ingenieur schließlich seinen Vorgesetzten. Wenn sie ihre Zustimmung gege ben haben, werden weitere Schritte eingeleitet und ein Prototyp gebaut. Als Einzelkämpfer hätte der 31-Jährige in sei nem Job nur wenige Chancen, denn er braucht nicht nur viel Kommunikationstalent, sondern auch interkulturelle Fähigkeiten. „Ich arbeite auch mit Kollegen aus China zusammen, da der Kon zern dort ebenfalls Autos baut“, sagt er. Foto: Privat m Sein Ziel dabei: die modernen Vehikel zur Serienreife führen. „Ich arbeite auch mit Kollegen aus China zusammen.“ Matthias Feuerbacher In der Autobranche lernt man nie aus Der Entwicklungsingenieur, der an der Hoch schule Esslingen Fahrzeugtechnik studiert hat, hatte zuvor eine Ausbildung zum Automobil mechaniker gemacht. „Die Affinität zu Autos war also schon gegeben. Irgendwann wollte ich sie nicht nur reparieren, sondern auch an ihrer Ent wicklung mitarbeiten.“ Im Hauptstudium konnte er einen Schwerpunkt wählen und hat sich für „Antrieb und Service“ entschieden. Praktika bei verschiedenen Automobilherstellern absolvier te der gebürtige Baden-Württemberger bereits während seiner Studienzeit. Unter anderem hat er ein halbes Jahr bei Mercedes-Benz in Malaysia gearbeitet. Routine ist für den Diplom-Ingenieur auch nach fünf Jahren Berufserfahrung nicht eingekehrt. „Es macht viel Spaß, die Entwicklung von der Idee bis hin zum fertigen Auto, das irgendwann auf der Straße fährt, hautnah zu erleben und aktiv mit zu gestalten“, findet er. << abi>> 2 | 2014 >>mehr info www.abi.de Gib Folgendes in die Suche ein: CodeEIS 25 was macht eine ... Afrikanistin Der schwarze Kontinent ist ihr Beruf Während eines Freiwilligen Sozialen Jahres verliebte sich Lena Giesbert in Afrika. Damals begann auch der berufliche Weg der Afrikanistin, der die 34-Jährige zum German Institute of Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg führte. Ihrer Leidenschaft für Afrika geht Afrikanistin Lena Giesbert auch beruflich nach. >>mehr info www.abi.de Gib Folgendes in die Suche ein: CodePER 26 Projektmanagement und Feldforschung Immer wieder verfasst Lena Giesbert Publikationen, etwa für die Reihe GIGA Focus. Doch auch Projektmanagement-Fähigkeiten sind gefordert. Zurzeit ist sie Koordinatorin eines Kleinunternehmer-Projekts, zu dem auch Feldforschungen in Burkina Faso und Uganda gehören. Hier ist ihre Expertise gefragt – und viel Organisationstalent. „Zu Beginn eines Projekts müssen Leute eingestellt werden, dazu führe ich dann auch Bewerbungsgespräche und wähle Mitarbeiter aus. Ich erstelle Projekt-, Zeit- und Budgetpläne, sitze in Meetings und bereite die Feldforschungs-Aufenthalte vor.“ Lena Giesbert arbeitet an der Entwicklung von Fragebögen, bereitet Daten auf und führt statistische Analysen durch. Ab und zu fährt sie auch selbst auf Feldforschung: „2013 war ich zum Beispiel mehrere Wochen in Uganda.“ Außerdem stellt sie wissenschaftliche Ergebnisse auf Konferenzen vor, zuletzt in Norwegen zum Thema Mikrofinanzierung. abi>> 2 | 2014 Mühelos bewegt sich Lena Giesbert in der Arbeitssprache Englisch, doch während ihres Magisterstudiums im Fach Afrikanistik an der Universität Leipzig lernte sie auch die afrikanischen Sprachen Hausa und Kisuaheli. „In Leipzig lag der Schwerpunkt jedoch nicht wie üblicherweise auf Linguistik und Kulturwissenschaften, sondern auch auf Wirtschaft und Politik.“ Praktische Erfahrungen und Auslandsauf enthalte – das sei schon während des Studiums ein Muss, so die Afrika-Expertin. Sie selbst absolvierte ein Praktikum bei einer Organisation für Entwicklungszusammenarbeit in Stuttgart sowie bei einem Thinktank – eine Art politischer Denkfabrik – in Namibia, ging auf Exkursion nach Uganda und mit einem DAAD-Stipendium für zwei Monate nach Nigeria. „Wer wie ich einen ökonomischen Weg einschlagen möchte, sollte sich auch mit Volkswirtschaftslehre befassen“, rät sie. „Sich möglichst breit aufzustellen ist wichtig.“ << Jenseits von Safari: Die Afrikanistin verfasst in erster Linie Publikationen. Foto: WillmyCC Studios Foto: Privat s eit sieben Jahren arbeitet Lena Giesbert als Wissenschaftlerin am GIGA Institut für AfrikaStudien. Eine abwechslungsreiche Tätigkeit, die vor allem viel Eigenverantwortung mit sich bringt. So verfasst die promovierte Afrikanistin beispielsweise Aufsätze für wissenschaftliche Fachzeitschriften. „Ich arbeite dazu viel mit Co-Autoren zusammen, mit denen ich mich über die Inhalte abstimme.“ Ein Thema, mit dem sich Lena Giesbert derzeit beschäftigt, sind Kleinunternehmen in Entwicklungsländern, sie untersucht deren Chancen und Erfolgskriterien. „Der Arbeitsmarkt in Afrika unterscheidet sich grundlegend von dem in Europa“, erklärt die Forscherin. impressum Herausgeber Bundesagentur für Arbeit abi>> fun False Friends ... Sie sind die Stolperfallen bei Fremdsprachen schlechthin: false friends. Wörter, die zum Beispiel im Englischen und Deutschen ähnlich klingen, aber jeweils eine völlig andere Bedeutung haben. abi>> hat einige Paradebeispiele recherchiert – und bringt Licht ins Dunkel. Tipp: Decke die rechte Spalte ab und teste dich selber! Englisch False Friend Korrekte Übersetzung to become bekommen werden actual aktuell wirklich, tatsächlich equal egal gleich photograph Fotograf Foto, Bild handy Handy, Mobiltelefon griffbereit, handlich, bequem hose Hose Schlauch justice Justiz Gerechtigkeit lecture Lektüre Vortrag craft Kraft Handwerk to mob mobben angreifen musical box Musikbox Spieldose, Spieluhr serious seriös ernst still still (immer) noch theme Thema Motto, Motiv to overhear überhören mithören, etwas zufällig mit anhören vital vital entscheidend, wesentlich, lebens- wand Wand (Zauber)stab when wenn wann I will ich will ich werde to wink winken zwinkern, blinzeln to wonder sich wundern sich fragen process der Prozess (Gericht) Ablauf, Verfahren ordinary ordinär gewöhnlich, durchschnittlich menu Menü Speisekarte abi>> 2 | 2014 Herausgeberbeirat Petra Beckmann, Wolfgang Biersack, Dr. Oliver Fischer, Heike Hessenauer, Yvonne Hollmann, Nils Kämpfer, Nicole Künzel, Stefanie Langen, Sabine Peters, Natascha Rediske, Katarina Stein, Judith Wüllerich Redaktion/Verlag abi>> dein weg in studium und beruf Willmy Consult & Content GmbH Gutenstetter Straße 8d, 90449 Nürnberg Telefon: 0911 937739-0 Fax: 0911 937739-99 E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: Rainer Möller Redaktion Chefredakteur: Andreas Bund Chefin vom Dienst: Julia Grimminger Textchefin: Heike Reinhold Redaktion: Franziska Baur, Susanne Böhm, Alexander Reindl, Larissa Taufer, Eva Wagner Redaktionsassistenz: Manuela Meier Autoren Christine Lendt, Aliki Nassoufis, Sabine Schrader, Wiebke Toebelmann Gestaltung und Layout Art Direktor: Nero A. Kaiser Stellvertr. Art Direktorin: Viviane Schadde Layout: Claudia Costanza, Kathrin Hartisch, Nicole Weber Titelbild: Eugenia Nürnberg Druck Westermann, Braunschweig Copyright 2014 für alle Inhalte © Bundesagentur für Arbeit Alle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck, auch auszugsweise, sowie jede Nutzung der Inhalte mit Ausnahme der Herstellung einzelner Vervielfältigungsstücke zum Unterrichtsgebrauch in Schulen bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. In jedem Fall ist eine genaue Quellenangabe erforderlich. Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Herausgebers wieder. Keine Gewähr für unverlangte Einsendungen und Besprechungsstücke. Gesamtauflage: 285.000 Erscheinungsweise 6 Ausgaben im Jahr Bestellungen www.ba-bestellservice.de Einzelexemplare sind im Berufsinformationszentrum (BiZ) der Agenturen für Arbeit erhältlich. 27 Vo r s c h au abi>> Por tal Das nächste Heft Arbeitsmarkt Geisteswissenschaftler Beim Schlagwort „Mode“ denken die meisten zuerst an die Crème de la Crème der großen Designer-Labels wie Versace, Prada oder Dior. Allerdings umfasst dieses Berufsfeld mehr als Haute Couture. Grund genug für uns, dem Arbeitsfeld Mode einen Heftschwerpunkt zu widmen. Im neuen abi>> stellen wir euch Schmuckdesigner vor, beleuchten den Arbeitsalltag von Textillaboranten und haken bei der österreichischen Mode designerin Magdalena Hoschek nach, wie sich ein Leben als erfolgreiche Designerin anfühlt. Das alles gibt es ab dem 26. Juni 2014. << Foto: Sonja Trabandt Foto: Hans-Martin Issler Manche arbeiten bei Unternehmensberatungen, andere in Werbeagenturen oder Museen: Häufig haben Geisteswissenschaftler in ihrem Job nicht mehr konkret mit den Inhalten ihres Studiums zu tun. Wie es um ihre Berufsaussichten steht, erfährst du bei abi>> ab dem 7. Juli in einem Thema der Woche. Dann stellen wir Historiker, Kommunikations- und Theaterwissenschaftler vor und sprechen mit Experten über Chancen auf dem Arbeitsmarkt. << Autumn or was th Summ Am Anfang ist die Stecknadel: In der nächsten abi>> Ausgabe dreht sich alles um die Modebranche. Welche Chancen haben Geisteswissenschaftler auf dem Arbeitsmarkt? Mehr dazu online ab dem 7. Juli auf www.abi.de. abi>> Leserak tion Create an English poem! Wir verlosen drei Oxford Advanced Learner’s Dictionary von Cornelsen. Was du dafür tun musst? Dichten! Schicke uns ein englischsprachiges Gedicht, das die nebenstehenden fünf Wörter enthält: Sende dein literarisches Meisterwerk per E-Mail an [email protected] oder per Postkarte an: Willmy Consult & Content GmbH, abi>> Redaktion, Gutenstetter Str. 8d, 90449 Nürnberg. up b u tt e rc unc l e p o e t ry Einsendeschluss ist der 20. Juni 2014. Teilnahme und Gewinnchance sind pro Teilnehmer nur einmalig möglich. Eine Barauszahlung des Gewinns ist nicht möglich. Mitarbeiter des Verlags und der Bundesagentur für Arbeit dürfen nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. n os e sun abi>> 2 | 2014