DVZ.info Ausgabe 02/13 - DVZ Datenverarbeitungszentrum

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DVZ.info Ausgabe 02/13 - DVZ Datenverarbeitungszentrum
G E M E I N S A M V I S I O N E N V E R W I R K L I C H E N.
Den Horizont öffnen
Mit Kooperationen, Netzwerken und Partnerschaften zu neuen Perspektiven und Lösungsansätzen
Hoch aufgelöst:
Setzen Sie Ihre Konferenz mit dem
Zentralen HD-Videodienst M-V ins richtige Bild
Wegbegleiter
Mit dem DVZ zur prozessorientierten Verwaltung
0 2 | N OV E M B E R 2013
DVZ.info
Impressum
Herausgeber:DVZ Datenverarbeitungszentrum Mecklenburg-Vorpommern GmbH
Lübecker Straße 283
19059 Schwerin
Chefredakteur & Anzeigen:
André Korsch (V. i. S. d. P.)
Redaktion:Katrin Becker (Art Director),
Bettina Deuil (Chefin vom Dienst/Textchefin), Sonja Kucharzewski
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shutterstock (S. 2)
Die Rechte aller weiteren Fotos und Grafiken liegen bei der DVZ M-V GmbH
Grafik & Layout:Janner & Schöne Medien GmbH
Druck:Turo Print GmbH
Ausgabe:1. November 2013
Auflage:1.000 Exemplare
Die nächste Ausgabe erscheint am 1. Mai 2014
DVZ.info
02 I November 2013
EDITORIAL
Vereinte Kraft
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wenn Sie und ich einen Apfel besitzen und wir diese Äpfel austauschen, dann haben wir beide
im Ergebnis immer noch je einen Apfel. Aber wenn Sie und ich eine Idee haben und wir diese
austauschen, dann besitzt jeder von uns zwei Ideen. Diese von Literatur-Nobelpreisträger George
Bernard Shaw stammende Allegorie finde ich sehr bezeichnend für den Sinn und Zweck von
Kooperationen.
Gerade als IT-Dienstleister der Öffentlichen Verwaltung teilen wir mit vielen IKT-Dienstleistern
in Europa vergleichbare rechtliche Rahmenbedingungen, Sicherheitsbestimmungen oder
Standards bzw. innerhalb des Portfolios vergleichbare Herausforderungen, die umgesetzt werden
müssen. Hier ist es uns gelungen, die Allianz Euritas als Sprachrohr und mittlerweile internationale Plattform zum Austausch von Wissen, Lösungsideen bzw. Empfehlungen zu etablieren.
Die Zusammensetzung der Mitglieder aus Ländern wie Österreich, Schweiz oder Dänemark zeigt,
wie wichtig der fachliche Abgleich und die Bündelung der zu tätigenden Entwicklungsleistungen
im länderübergreifenden Kontext geworden sind. Geht es doch darum, unsere Kunden bestmöglich zu beraten und die immer knapper werdenden Ressourcen, Kapazitäten und Gelder nachhaltig einzusetzen.
Wie das Netzwerk Euritas arbeitet und welche Kooperationen und Partnerschaften das DVZ
außerdem pflegt, erfahren Sie im Rahmen unserer Titelreihe.
Ihr Hubert Ludwig
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Inhalt
TITELTHEMA
INFORMIEREN
04 FÜR UNSERE
26 TECH-TALK:
Warum sich das DVZ in
Kooperationen, Partnerschaften
oder Netzwerken engagiert
Vorgestellt: ausgewählte Werkzeuge für den mobilen und sicheren
Zugriff auf Behördendaten
KUNDEN
07 EUROPAWEIT STARK
AUFGESTELLT
Das internationale Netzwerk
Euritas bringt öffentliche
IT-Dienstleister zusammen
TOOLS ON.TOUR
BEWEGEN
10 IM INTERVIEW
Klaus-Guntmar Goldberg über
neue Kunden-Anforderungen und
das DVZ als Prozessberater
09 NEUE DVZ-
16 ELEKTRONISCHES
Bereich Managementberatung
legt Schwerpunkt auf Beratungsexpertise im Geschäftsprozessmanagement
Wie das kulturelle Erbe von M-V
digitalisiert wird
ABTEILUNG
LANDESARCHIV
19 WAS IST DRAN AM
BLACKBERRY Z10?
Neue Highlights, gute Kritiken
aber Startschwierigkeiten am
Markt
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MITTENDRIN
14 VORNE WEG STATT
NUR DABEI
WIR SIND „SAP
CUSTOMER CENTER
OF EXPERTISE“
DATACENTER JUSTIZ
FEIERT GEBURTSTAG
15 WISSENS-
MANAGEMENT
ENTWICKELN
22 KOMMUNIKATION
Neue Funktionalitäten, mehr
Postfachkapazität - Die Zentrale
Groupware 2.0 hat viel zu bieten
12 DOMEA®
Vollelektronische
Vorgangsbearbeitung in M-V
erfolgreich eingeführt
VERNETZEN
24 ZENTRALER HD-
VIDEODIENST M-V
Preise, Leistungspakete und
Nutzungsvoraussetzungen auf
einem Blick
28 NETZSICHERHEIT
Teil 2 zur Themenreihe: Warum
Next Generation Firewalls künftig
ein Muss sind
RELEASE-TICKER
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TITELTHEMA
Schau über den
Tellerrand!
Warum Kooperationen und Partnerschaften für das DVZ wichtig sind
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Ob langfristig angelegt oder projektbezogen, ob als interne Einigung oder als Vereinbarung mit Außenwirkung: Kooperationen und Partnerschaften gibt es in vielfältiger Form. Auch das DVZ verfügt über ein
ausgedehntes Partner-Netzwerk, pflegt Kooperationen bzw. engagiert sich in Mitgliedschaften renommierter Verbände. Ziel ist dabei immer, die eigene Innovationsfähigkeit und Verlässlichkeit zu verbessern,
ohne die Verantwortung gegenüber den Kunden aufzugeben.
Strategisch stark durch Netzwerke
Häufig sind eine Kooperation bzw. ein Engagement innerhalb von Netzwerken
unter strategischen Gesichtspunkten interessant. Die Arbeitsgemeinschaft der
Leiter der Datenzentralen (ALD) bietet beispielsweise die Möglichkeit, durch den
Erfahrungsaustausch zwischen den IT-Dienstleistern der Bundesländer eigene
Geschäftsmodelle oder die Art der Leistungserbringung unter ähnlichen Voraussetzungen zu reflektieren. Das DVZ engagiert sich seit mehreren Jahren federführend
bei der Koordination und thematischen Ausgestaltung dieses Netzwerkes. Auf diese
Weise haben wir u. a. aktuelle Themen des IT-Planungsrates für jedes Mitglied oder
die Ausrichtung und das Portfolio der jeweiligen Landesdienstleister im Blick. Diese
Marktsicht ist wichtig, um professionelle Services in M-V betreiben und die Kunden
optimal beraten zu können. Ein vergleichbares Netzwerk auf internationaler Ebene
- das wir im nachfolgenden Beitrag ausführlich darstellen - ist unter der Bezeichnung Euritas etabliert.
Unter Einbeziehung von Wirtschaftsunternehmen gilt Ähnliches für die Initiative
D21. In diesem Netzwerk bringen 200 Mitgliedsunternehmen und -organisationen
aller Branchen sowie politische Partner von Bund und Ländern gemeinsam praxisnahe Non-Profit-Projekte voran - alle mit engem Bezug zu Informations- und
Kommunikationstechnologien.
Mehr als die Summe aller Teile
Das Engagement in Netzwerken ist somit für das Hinterfragen der eigenen Arbeitsweise wichtig. Gleichzeitig bieten sich durch den Kontakt zu anderen Institutionen
zahlreiche konkrete Anknüpfungspunkte für bilaterale Kooperationsthemen, die in
gemeinsamen Absichtserklärungen vereinbart werden. Derzeit bestehen mehrere
dieser Kooperationsverträge zu IT-Landesdienstleistern, um einerseits die Zusammenarbeit im Themenbereich E-Government zu intensivieren. Andererseits werden
gemeinsame Lösungsvorschläge zu aktuellen Themen ausgearbeitet, z. B. länderübergreifende Überwachungsmöglichkeiten von Infrastrukturen oder mobiles
Arbeiten im Verwaltungsumfeld. Im Ergebnis können Lösungen schneller für die
Landesverwaltungen bereitgestellt werden bzw. diese kostengünstiger betrieben
werden.
„Eine breite Marktsicht
und ein deutschlandweites Engagement in
Netzwerken ist wichtig,
um für das Land M-V
professionelle Services
zu betreiben und Kunden
optimal zu beraten.
“
„ Die aus Kooperationen
entstehenden Synergien
bieten eine Vielzahl an
neuen Möglichkeiten,
komplexe Kundenlösungen arbeitsteilig, unternehmensübergreifend
und kostengünstig lösen
zu können.
“
Eng verzahnt: Für unsere Kunden
Die gängige Form der Zusammenarbeit mit externen Partnern besteht in der anteiligen Übernahme von Beschaffungs-, Entwicklungs- oder Betriebsaufgaben.
Diese Geschäftsbeziehungen sind eng vertraglich geregelt, da es häufig um die
Absicherung von Leistungen geht, für die das DVZ weiterhin die Gesamtverantwortung gegenüber dem Kunden wahrnimmt. Da verwundert es nicht, dass große
Technologiepartner (u. a. Cisco, Oracle, Microsoft, T-Systems, SAP, OpenText) eine
Rolle spielen. Aber auch die regionale Wirtschaft in M-V profitiert von unseren
operativen Geschäftsbeziehungen. Fast 40 Prozent des Auftragsvolumens, das wir
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„Die Zusammenarbeit
mit externen Partnern
schafft Freiräume für
die Weiterentwicklung
eigener Services und die
Beschäftigung mit neuen
Innovationsthemen.
“
„ Von A wie Ausbildung,
über S wie Sozialpaket
bis Z wie Zusammenhalt:
Mit unterschiedlichsten,
attraktiven Angeboten
sorgt das DVZ dafür,
dass Fachkräfte in M-V
gehalten werden.
“
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an Leistungen bei anderen Firmen einkaufen, beziehen wir von Unternehmen, die
in M-V ansässig sind.
Dazu spielen neben den Kosteneffekten bei wiederholbaren Leistungen aus längerfristigen Rahmenverträgen für das DVZ auch Benchmarks und Vergleichbarkeitsaspekte eine wichtige Rolle, die als Indikator für die Leistungsfähigkeit der
bereitgestellten Services dienen. Ein weiteres wichtiges Argument für die Nutzung
dieser Partnerschaften ist eine höhere Agilität durch die Schaffung von Freiräumen
für die Weiterentwicklung eigener Services und die Beschäftigung mit neuen
Innovationsthemen. In jedem Fall sind diese Art der Geschäftsbeziehungen durch
Rahmenverträge auf eine längerfristige Zusammenarbeit ausgerichtet, weshalb
auch DVZ-Kooperationen zur methodischen Unterstützung durch Dienstleistungsunternehmen erwähnenswert sind, die partnerschaftlich das DVZ themenspezifisch
u. a. bei der Personalentwicklung (Management School St. Gallen), bei interaktiven Simulationsszenarien (Gamingworks) oder bei strategischen Geschäfts- und
Partnerschaftsmodellen (Partnerschaften Deutschland) unterstützen. Dieses sich
kontinuierlich erweiternde methodische Rüstzeug versetzt das DVZ in die Lage, das
Beratungsspektrum für seine Kunden beständig zu erweitern.
In gesellschaftlicher Verantwortung
Durch die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen, Hochschulen, Forschungseinrichtungen, den Industrie- und Handelskammern oder als Mitglied der „IT-Initiative
Mecklenburg-Vorpommern e. V.“ prägt das DVZ auf regionaler Ebene nachhaltig
die IT-Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns. Dringend benötigte und in anderen
Ländern heiß begehrte Fachkräfte werden gehalten. Spezielle Angebote für Auszubildende und Absolventen aus der Region sorgen dafür, dass auch der Fach- und
Führungskräftenachwuchs wieder Perspektiven sieht, die einer Abwanderung in
wirtschaftsstärkere Bundesländer oder gar ins Ausland entgegenwirkt.
Ohne Einsatz geht es nicht
Eine fernöstliche Weisheit sagt: „Es genügt nicht, zum Fluss zu kommen mit dem
Wunsch, Fische zu fangen. Man muss auch das Netz mitbringen.“
Das Zitat verdeutlicht, dass Kooperationsbemühungen und
Partnerschaften nicht per se erfolgreich sind. Ein wesentlicher
Erfolgsfaktor ist, dass alle Beteiligten dazu bereit sind, ihre
fachliche Kompetenz zu teilen und in eine Zusammenarbeit zu
investieren. Über die Jahre ist es dem DVZ gelungen, verschiedene Kooperationen und Netzwerke aufzubauen. So erhalten wir die
Möglichkeit, gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern Kräfte zu
bündeln, um
das Land M-V mit seinen Lösungen und Themen
bundesweit zu präsentieren bzw. zu platzieren.
Dr. Jörn Oldag
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TITELTHEMA
Netzwerken ohne Grenzen
Dank Euritas europaweit aktiv
Mit der European Association of Public IT Service
Providers (Euritas) ist in den letzten fünf Jahren
ein internationales Netzwerk aus öffentlichen
IT-Dienstleistern entstanden, die zwar auf unterschiedlichen Verwaltungsebenen wie Bund, Land
bzw. Kommune wirken, aber ähnliche Herausforderungen zu meistern haben.
IT-Dienstleister der Öffentlichen Verwaltung agieren in einem ähnlichen Arbeitsumfeld, sowohl in rechtlicher, technologischer als auch organisatorischer Hinsicht. Aufgrund
vergleichbarer Rahmenbedingungen und Sicherheitsbestimmungen ergeben sich gemeinsame Aufgaben, die kooperativ besser und effizienter bewältigt werden können. Dieses Potenzial hat das DVZ frühzeitig erkannt. Als eines der
Gründungsmitglieder von Euritas gehören wir zu den aktiven Treibern des Netzwerkes, das inzwischen Mitglieder aus
Deutschland, Österreich, der Schweiz und Dänemark vereinigt. Weitere Unternehmen aus benachbarten europäischen
Ländern sind an einem Beitritt interessiert.
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Miteinander - Füreinander
Die Motivationen der öffentlichen IT-Dienstleister, sich freiwillig in diesem Netzwerk zu engagieren, sind vielfältig. Zu
den Aspekten, die besonders im Vordergrund stehen, gehören der Austausch von Know-how und Best Practices, der
Informationsaustausch zu aktuellen EU-Projekten/-Förderprogrammen sowie zu bereitgestellten IT-Dienstleistungen
oder die Suche nach Partnern für gemeinsame IT-Projekte.
Im Gegensatz zu klassischen Lobbyisten-Gruppen, die Eigen­
interessen ihrer Mitglieder vertreten und freie Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Markt suchen, versteht sich Euritas
als Sprachrohr und Netzwerk für eine kooperative Zusammenarbeit, um für den eigenen Kundenbereich bessere und
leistungsfähigere Services anbieten zu können.
Gelebte Zusammenarbeit
Innerhalb von Euritas sind alle Mitglieder unabhängig von
ihrer Größe bzw. Organisationsform gleichberechtigte Partner. Netzwerken heißt hier vor allem neugierig sein und
sich für andere IT-Dienstleister, deren Leistungen und Vor-
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DVZ Datenverarbeitungszentrum
Mecklenburg-Vorpommern GmbH
gehensweisen zu interessieren. Durch Reflexion dieser Erfahrungen mit den eigenen Arbeitsergebnissen entstehen
Schlussfolgerungen, die zu Verbesserungen und Weiterentwicklungsnotwendigkeiten im eigenen Haus führen.
Darüber hinaus diskutieren die Euritas-Partner aktuelle ITThemen, die auf der Digitalen Agenda der Europäischen
Kommission stehen und damit alle Mitgliedsländer kurzoder mittelfristig betreffen. So können rechtzeitig Positionen für Empfehlungen erarbeitet werden, um darauf aufbauend den zukünftigen Handlungsrahmen für innovative
IT-Leistungen zu konkretisieren. Dazu gehören aktuell z. B.
Fachworkshops zu den Themen Mobile Device Management
und Green IT, ein veröffentlichtes Whitepaper als Ratgeber
für den Umgang/die Implementierung von Public- bzw. Private-Cloud-Diensten im Verwaltungsumfeld. Auch die Aufarbeitung und Strukturierung von kommenden Themen wie
Open Government Data bzw. E-Democracy nehmen einen
hohen Stellenwert ein. Diese inhaltliche Auseinandersetzung mit aktuellen Themen befähigt das DVZ, die Chancen
und Risiken für eigene Investitionen bewusster abzuwägen
bzw. die IT-Beratungsfunktion für die Landesverwaltung in
M-V besser wahrnehmen zu können. Weiter entstehen daraus zwischen den Mitgliedern bilaterale Kooperationsmöglichkeiten, um zukünftig auch zielgerichteter gemeinsame
Leistungen zu entwickeln bzw. zu betreiben. Erste Ansätze
sind gerade mit den IT-Dienstleistern aus Wien und Berlin
in Diskussion.
International gut aufgestellt
Durch die Teilnahme an europäischen E-Government-Konferenzen und das damit verbundene Netzwerken, haben wir
gute Einblicke, wo und wie andere öffentliche IT-Dienstleister in Europa arbeiten. Gleichzeitig wird Euritas als Gemeinschaft für andere Institutionen interessant, um als Partner
an geförderten EU-Projekten beratend oder aktiv begleitend
mitzuwirken.
Vor diesem Hintergrund erscheint das Ziel, dieses Netzwerk
europaweit zu erweitern und Euritas zukünftig noch stärker als akzeptiertes Sprachrohr für die Verknüpfung von
IT-Kompetenz und Verwaltungswissen zu positionieren, realistisch. Und bei der gedanklichen Rückkehr in heimische
Gefilde sind die neuen Kontakte, der bilaterale Austausch,
die Reflexion auf eigene Leistungen und die Vergleichsmöglichkeiten wertvolle Erfahrungen, um die IT- bzw. E-Government-Leistungen für Mecklenburg-Vorpommern voran zu
bringen.
Dr. Jörn Oldag
IT-Dienstleister ist Kooperationsmitglied
IT-Dienstleister erwägt Mitgliedschaft
Erste Gespräche mit IT-Dienstleister geführt
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INFORMIEREN
Mit voller Kraft voraus
Managementberatung – die neue Abteilung im DVZ
Der langfristig-strategische Umbau der Wertschöpfungsstruktur des DVZ macht unternehmerisch geprägte Strukturveränderungen erforderlich und setzt teilweise andere Qualifikationen
und Fähigkeiten voraus.
M-V auf dem Weg zur
prozessorientierten Verwaltung
Die Sicherstellung der Handlungsfähigkeit der öffentlichen
Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern bedingt eine verlässliche Aufgabenwahrnehmung und kontinuierliche Verwaltungsmodernisierung. Diese Anforderung ist jedoch mit
den Herausforderungen des demographischen Wandels und
der Vermeidung von inakzeptablen Aufgabenverdichtungen
in Einklang zu bringen. Es liegt daher im originären Landesinteresse, Potenziale für eine Effizienzsteigerung in einzelnen Verwaltungsbereichen zu identifizieren und durch Umsetzungsprojekte zu erschließen. Nur so ist dieser „Spagat“
erfolgreich zu meistern. Neben der fortlaufenden Aufgabenkritik zur Überprüfung der Aufgabenwahrnehmung auf Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit erlangen die Methoden
und Instrumente des Geschäftsprozess­
managements
zunehmende Bedeutung für die öffentliche Verwaltung. Eine entsprechende Unterstützung der
Verwaltung durch
Prozessoptimierung und damit einen „wahrnehmbaren
Wertbeitrag“ erwartet Staatssekretär Peter Bäumer (Finanz­
ministerium M-V) vom DVZ als zentralen Landesdienstleister.
Ausgebaute Beratungsexpertise
im Geschäftsprozess­management
Aus den zuvor skizzierten Umständen resultiert eine gesteigerte Nachfrage nach entsprechenden Beratungsleistungen.
Auf diese Entwicklung hat sich das DVZ im Einklang mit
seinen strategischen Entwicklungszielen frühzeitig eingestellt. Im Zuge des eingeleiteten Transformationsprozesses
wurde die im Hause vorhandene Beratungskompetenz im
Bereich des Geschäftsprozessmanagements in der Abteilung
„Ma­nagementberatung“ zusammengeführt und ausgebaut.
Mit dem in diesem Zusammenhang neu etablierten Sachgebiet „Prozess- und Organisationsberatung“ unterstreicht
unser Haus seine bereits vorhandene und nun gebündelte
Beratungskompetenz. Dazu wird die externe Wahrnehmung
des DVZ als Organisations- und Prozessberater unterstützt.
Ziel ist es, die eigene Beratungsexpertise in Verbindung mit
Partnermodellen weiter planmäßig zu entwickeln
und so sukzessive die Schlagkraft zu verstärken.
Als landeseigener Betrieb besitzen wir bereits
auf Grund unserer Genesis ein umfassendes
Wissen und Verständnis der fachlichen Verwaltungsprozesse und des E-GovernmentUmfelds. Also fordern Sie uns!
Klaus-Guntmar Goldberg
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BEWEGEN
„Unsere Beratungsexpertise
steht auf solidem Fundament“
Klaus-Guntmar Goldberg ist Leiter der neu gebildeten DVZ-Abteilung „Management­beratung“.
Im Interview spricht er darüber, warum das DVZ den Anforderungen und Auf­gaben eines
Prozess­beraters gerecht werden wird.
DVZ.info: Herr Goldberg, im vorangegangenen
Beitrag sprechen Sie von einem Spagat, den die
Landesverwaltung von M-V hinsichtlich der
Herausforderungen des demographischen
Wandels und der Vermeidung von inakzeptablen Aufgabenverdichtungen vollbringen
muss. Inwiefern ist es denn für das DVZ ein
Spagat, sich vom IT-Dienstleister zum Prozessberater zu entwickeln?
Klaus-Guntmar Goldberg: In diesem Zusammenhang hört sich Spagat zu sehr
nach einem mühevollen Verbiegen an. Dabei ist das DVZ seit Jahren gut im Training.
Nur wurden wir bisher nicht bewusst in
der Rolle des Organisations- und Prozessberaters wahr­
genommen. Nehmen wir
z. B. das elektronische Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitungssystem DOMEA® oder die Einführung der
elektronischen Akte BEATA. Ohne umfassende Kenntnisse der Arbeitsprozesse dahinter
hätten wir die Verfahren nicht erfolgreich in die
Landesverwaltung von M-V implementieren und
bedarfsgerecht anpassen können.
Das heißt, dank dieser seit Jahren gewachsenen
Kenntnisse verfügt das DVZ schon über eine sehr
gute Ausgangsbasis, um der Verwaltung jenseits
IT-spezifischer Aufgaben beratend zur Seite zu
stehen?
Richtig. Elektronische Verfahren sind eng mit der
Konsolidierung von Aufgaben und Prozessen im
Verwaltungsbereich verbunden. Die dafür notwendigen IT-Konzepte beinhalten - gerade mit
Blick auf das Thema E-Government - umfassende
Analysen und Lösungen zur Anpassung von exis-
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tierenden Arbeitsstrukturen. Nur jetzt ist es eben
noch wichtiger geworden, den Blick auf das große
Ganze zu richten. Hier müssen wir unsere Kunden
unterstützen.
Trotzdem hieß es im Beschluss der Staatssekretärsklausur, dass das DVZ als hauptverantwortlicher Leistungserbringer für Geschäftsprozessoptimierung bei Verwaltungs- und
Querschnittsleistungen noch „ertüchtigt“ werden muss.
In der Außenwahrnehmung stehen wir vor der
Herausforderung, unsere Beratungsexpertise zur
Unterstützung der Geschäftsprozessoptimierung
„aus dem Boden zu stampfen“. Dass dem nicht so
ist, und wir auf ein solides Fundament aufsetzen
können, hatte ich skizziert. Die Mitarbeiter unseres Kernteams sind als „OMG Certified Expert in
Business Process Modeling“ (OCEB), zertifiziert.
Die Zertifizierungen in unterschiedlichen Stufen
erfolgen nach einem international einheitlichen
Standard über entsprechend autorisierte Testcenter und bescheinigen das Expertenwissen im
Bereich des Geschäftsprozessmanagements. Hier
verfügen wir also bereits über eine ausgeprägte Expertise, die wir in verschiedenen Projekten
einbringen konnten. Allerdings gibt es neben der
zukunftsorientierten Anpassung von hausinternen Strukturen ganz klar noch Nachholbedarf,
vor allem, was das eigentliche Verwaltungswissen
jenseits von IT-Fachaufgaben betrifft.
Wie planen Sie diese Lücken zu schließen?
Unter anderem, indem wir gezielt in die unterschiedlichen Verwaltungsbereiche gehen, um die
dortigen Arbeitsabläufe besser kennenzulernen.
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Dabei haben wir z. B. eine große Unterstützung durch das Finanzministerium M-V erhalten. Das gesamte Team der DVZManagementberatung durfte, beginnend Ende August, ein
mehrwöchiges „Praktikum“ in den unterschiedlichsten Bereichen des Ministeriums absolvieren.
Das Kernteam der Abteilung Managementberatung besteht
derzeit aus fünf Personen. Ist ein weiterer personeller Ausbau
geplant?
Ja. Anfang November haben wir einen neuen Kollegen im
Team aufgenommen. Darüber hinaus sind zwei weitere Stellen
ausgeschrieben, die wir hoffen, noch im ersten Halbjahr 2014
durch Neueinstellungen besetzen zu können. Ein weiterer
Ausbau hängt dann vom angezeigten und finanzierbaren Bedarf und dessen Entwicklung in den nächsten Jahren ab. Dazu
wird die schon jetzt bewährte Zusammenarbeit mit Partnern
und die daraus entstehende Bündelung von Kompetenzen
einen hohen Stellenwert einnehmen. So agieren wir sowohl
schlagkräftig, als auch wirtschaftlich effektiv.
Bundesweit laufen verschiedene Projekte, die den Aufbau
einer länderübergreifenden, prozessorientierten Verwaltung
vorantreiben. Im Rahmen der Entwicklung der „Nationalen
Prozessbibliothek“ (NPB) ist das DVZ maßgeblicher Partner.
Was bedeutet das konkret?
Das heißt, dass das DVZ sich auf die Übernahme der Betriebsverantwortung für die NPB vorbereitet und damit gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern und weiteren
Projektpartnern maßgeblich an der Überführung der NPB in
die Praxis beteiligt sein wird. Ziel ist es, mit der NPB nicht
nur ein Verzeichnis aller Verwaltungsprozesse zur Verfügung
zu stellen, sondern auch eine Plattform zum Austausch und
Aufbau von Prozesswissen zu liefern. Das DVZ baut hierbei
federführend den Community-Bereich der NPB auf. Ein Redaktionsteam sorgt für das laufende Einbringen neuer interessanter Inhalte und motiviert die Nutzer zu einer aktiven
Mitwirkung und Mitgestaltung der Community.
Welchen Einfluss haben dabei Projekte aus M-V?
Eine herausragende Stellung mit bundesweiter Beachtung
nehmen die maßgeblich vom Büro Kooperatives E-Government getragenen Projekte „Prozessmanagement in M-V“ und
„Wissensmanagement in M-V“ ein. Das Projekt „Prozessmanagement M-V“ legt durch Vorgabe des methodischen Vorgehensmodells sowie eines praxisorientierten Ansatzes den
Grundstock, wie Prozesse zukünftig aufgenommen, analysiert, optimiert und letztlich auch automatisiert werden
können, um das verwaltungsübergreifende Zusammenspiel
unterschiedlicher Akteure (Behörden, Ämter etc.) und deren
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technischer Systeme zu unterstützen. Das Projekt „Wissensmanagement in M-V“ liefert in der ersten Stufe konzeptionelle Ansätze, mit welchen organisatorischen Methoden und
technischen Mitteln das Verwaltungshandeln im zukünftigen
Spannungsfeld „Serviceversprechen vs. demografischer Wandel“ unterstützt werden kann. Durch die enge Kooperation der
beiden Projektgruppen wird der Brückenschlag zwischen dem
LeiKa-Stammtexte-Management und der Prozesswelt vollzogen.
„Mit Projekten wie der NPB oder dem Prozess- bzw.
Wissensmanagement in M-V sind wir schon heute als
Prozessberater bundesweit aktiv.“
Dazu wirkt sich die aktive Beteiligung am Entstehungsprozess
doch sicher positiv für das Land M-V aus?
Ja, denn so können wir gleich dafür Sorge tragen, dass bspw.
Organisationsmodelle für ein nachhaltiges Prozess- und
Wissensmanagement von Beginn an den Anforderungen einer Ebenen-übergreifenden, prozessorientierten Verwaltung
gerecht werden. Übrigens ist die Aufnahme beider eben genannten, vom IT-Planungsrat gesteuerten Projekte in die Forschungslandkarte des „Föderalen Informationsmanagements“
eine weitere gute Referenz unserer Kompetenz als Prozessberater. Denn die hier gesammelten Ergebnisse und Erfahrungen
nehmen Einfluss auf die Nationale E-Government-Strategie,
die der IT-Planungsrat auf den Weg gebracht hat. Ein weiterer
positiver Effekt ist die Ausrichtung auf bundesweite Standards
und Methoden und die damit oft verbundene Einführung von
neuen Arbeits- und Organisationsformen in der Öffentlichen
Verwaltung.
bd
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ENTWICKELN
Zu den Akten gelegt
Nach Einführung von DOMEA® in der Ministerialverwaltung von M-V löst
die E-Akte die Papierakte als Landesstandard ab
Über zweihundert Jahre hatte sich der in Preußen entwickelte
papieraktengestützte Geschäftsgang als Instrument staatlichen
Handelns in unserem Bundesland gehalten. Nicht erst der demografische Wandel mit seinem Zwang zur Personaleinsparung, sondern
auch die Entwicklung neuer Kommunikationstechnologien erforderten ein Umdenken.
Mecklenburg-Vorpommern hat diesen
Trend frühzeitig aufgegriffen und nach
Lösungen gesucht: Die elektronische
Akte mit nahezu medienbruchfreier
Vorgangsbearbeitung auf der Basis
der Software DOMEA® wurde projektiert. Mit dem Beschluss, das elektronische Dokumentenmanagement- und
Vorgangs­bearbeitungssystem DOMEA®
einzuführen, traf das Landeskabinett
in 2008 eine wichtige Entscheidung
für die Zukunft der Ministerialverwaltung.
„Wenn man bedenkt, dass
mit diesem Projekt fast 2.000
Kernstellen der obersten Landesverwaltung mit einem
grundlegend neuen Arbeitsmittel für die moderne Verwaltung ausgestattet wurden,
ohne den Projektplan in den
sechs Jahren zu gefährden, so
wird klar, welche Leistung das
Competence Center DOMEA®,
allen voran der langjährige
CCD-Leiter Stefan Barth, und
die DVZ M-V GmbH als Landesdienstleister erbracht haben.
Dafür herzlichen Dank.“
Peter Bäumer, Staatssekretär des
Finanzministeriums M-V
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Erfolgreiche Einführung
in den Häusern
Unter Federführung des Finanzministeriums M-V (FM) wurde das Competence Center DOMEA® (CCD) beauftragt, die Einführung von DOMEA®
auf der obersten Verwaltungsebene in
Kooperation mit der DVZ M-V GmbH
organisatorisch und technisch abzusichern. Aus dieser Verbindung erwuchs
sehr schnell ein schlagkräftiges Team
von einerseits verwaltungsaffinen und
andererseits IT-erfahrenen Kolleginnen
und Kollegen, die sich im Projektverlauf immer wieder mit neuen Lösungsideen ergänzten.
Seit der Pilotierung in der Steuerabteilung des Finanzministeriums (2009)
wurde das Verfahren DOMEA® bis jetzt
in sieben von acht Ministerien sowie
in der Staatskanzlei eingeführt. Heute
ist die E-Akte der führende Standard.
Mehr als sechs Millionen Dokumente
sind im System abgelegt und dort zuvor verwaltungsseitig bearbeitet worden. Papieraktenberge gehören damit
der Vergangenheit an.
Weiterentwicklung
der Software
Entsprechend der hohen Anforderungen war eine kontinuierliche Anpassung des Programms durch das
DOMEA®-Team des DVZ unter der
Führung von Ina Anton (Sachgebietsleiterin
Dokumentenmanagement)
erforderlich. Für grundlegende Veränderungen des Landesmasters wurde
im Anwenderkreis DOMEA® ein gemeinsames
Abstimmungsprozedere
entwickelt und erfolgreich angewendet. In jedem neuen Ressort kam so
mit der Einführung der elektronischen Vorgangsbearbeitung eine neue
Programmversion zum Einsatz, die
anschließend auch den vorangegangenen Häusern bereitgestellt wurde.
Zudem hatte sich bei speziellen Programmerweiterungen und im ChangeManagement zwischen dem CCD, dem
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DVZ und den Nutzern ein effektives
Verfahren zur Anpassung des Systems
an die Bedingungen der Verwaltungspraxis in M-V herausgebildet.
Von der Papierverwaltung
zum elektronischen
Geschäftsgang
Der Hauptvorteil des neuen Systems
besteht in der vollelektronischen Vorgangsbearbeitung, die es ermöglicht,
Mitwirkungs- und Zeichnungsprozesse ohne Medienbruch und umfänglich
protokolliert (revisionssicher) zu vollziehen. Tausende elektronische Laufmappen bewegen sich jährlich durch
die Ressorts, in denen Stellungnahmen
oder Voten zu Fachthemen schnell und
verlässlich eingeholt werden. Für alle
Beteiligten sind dabei zu jeder Zeit die
Bearbeitungsstände erkennbar und
die betroffenen Dokumente lesbar.
Die Suche nach Akten, Vorgängen und
Dokumenten wird unterstützt durch
individuell spezifizierbare Suchangaben einschließlich Volltextsuche. Einen
Teil der Zeit, die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter bisher mit dem Suchen,
Verwalten, Vergleichen und Aktualisieren von Vorgängen und
Akten verbrachten, können sie Dank
der elektronischen Aktenführung nun
sparen und für die immer komplexeren
Aufgabenstellungen in den Verwaltungen nutzen. Bewährt hat sich das neue
System bspw. nach den Landtagswahlen im September 2011. Denn etliche
Änderungen der Zuschnitte in den Ressorts erforderten die Übertragung von
größeren Aktenbeständen von einem
Ressort-Server auf einen anderen bzw.
eine Umstrukturierung im bestehenden System. Insgesamt wurden sechs
umfangreiche Datenübernahmen ohne
Gefährdung des Projektplans realisiert.
Bereit für die
Zukunft: DOMEA®
Die Weiterentwicklung von DOMEA®
und die Anpassung an neue Erfordernisse der Verwaltungen wie auch der
Technik bleibt eine dauerhafte Aufgabe.
Mit der elektronischen Langzeitarchivierung, der mobilen Vorgangsbearbeitung und dem PDF-Aktendruck seien
beispielhaft drei Themen genannt, an
denen weiter gearbeitet wird. Nach
erfolgreichem Abschluss des Projekts
Mitte 2014 kann das System im nachgeordneten Bereich bzw. für weitere
Behörden nutzbar gemacht werden.
Die neue Herausforderung besteht nun
AUTOR
Gemeinsam auf Kurs
Seit 2009 gehört Dr. Jürgen Seemann
zum Team des Competence Centers
DOMEA®. Neben seiner Tätigkeit als
Dozent war er hier für das Notfallvorsorgekonzept sowie für die organisatorischen Regularien der DOMEA®Dienstanweisung verantwortlich. Zum
Jahresbeginn hat Dr. Jürgen Seemann
die Leitung des Competence Centers
übernommen.
darin, die verschiedenen Fachverfahren sinnvoll mit dem DOMEA®-System
zu verbinden. Interessenten können
hierbei von den Erfahrungen profitieren. Das CCD und die DVZ M-V GmbH
sind dafür auch in Zukunft Ansprechpartner, die Federführung liegt dann
aber bei der jeweiligen Behörde.
Dr. Jürgen Seemann
Transport: in elektronischen Arbeitskorb
Lesezugriff: gleichzeitig durch mehrere Personen
Bearbeitungsstand: jederzeit auskunftsfähig
Terminüberwachung: systemgesteuert
Protokollierung: automatisch
Versionsstände: archiviert
Verwaltungshandeln: nachvollziehbar
Die Papierakte hat ausgedient - die Dokumente, Laufwege,
Arbeitsanweisungen und Dringlichkeiten bleiben in DOMEA® erhalten.
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MITTENDRIN
DataCenter Justiz
feiert vierten
Geburtstag
Die technische Lösung DataCenter Justiz (DCJ) sichert M-V einen
zentralen, einheitlichen und sicheren Betrieb aller Justizfach­
anwendungen der zuvor dezen­
tral organisierten und betreuten Standorte.
Pünktlich zum vierten Geburtstag im November
sind alle Staatsanwaltschaften mit ca. 500, alle
Fachgerichte mit ca. 300 und alle Grundbuchämter
mit 250 Anwendern sowie Teile der ordentlichen
Gerichte mit mehr als 400 Nutzern online. Mit dem
weiteren Fortgang des Rollouts werden die Daten
von 2.700 Nutzern sowie alle Infrastrukturserver der 65 Justizbehörden vollautomatisch und zentral gesichert. Sie möchten mehr
darüber erfahren?
Auf www.dvz-mv.de/dvzinfo stellen wir Ihnen das
DCJ in einer exklusiven Online-Leseversion ausführlich vor. bd
Vorne weg
statt nur dabei…
… als einer der besten Azubis der IHK-Sommerprüfungen 2013 in M-V. Im September konnte Thomas
Fritze die Auszeichnung für seine herausragenden
Leistungen von Wirtschaftsminister Harry Glawe
entgegennehmen. Die mit auf den Weg gegebene
Aufforderung des Wirtschaftsministers das fachliche
Bestreben kontinuierlich auszubauen, hat er gleich in
die Tat umgesetzt. Zusammen mit dem DVZ-Team des
Sachgebietes „Weitverkehrsnetze“ ist er heute für die
Migration und Kundenbetreuung des landesweiten
Verwaltungsnetzes CN LAVINE verantwortlich.
Und mit dem berufsbegleitenden Fernstudium
zum Diplom-Wirtschaftsinformatiker hat Thomas
Fritze sein nächstes großes Ziel bereits gesteckt.
Damit dem nichts im Wege steht, wird er vom DVZ
nicht nur bei den Semestergebühren unterstützt .
Auch kostenintensive Zertifikate, die IT-Spezialisten
für ihre Tätigkeit brauchen, werden finanziert. Denn
das beste Mittel gegen den Fachkräftemangel
ist und bleibt eine qualitativ hochwertige Ausbildung
im eigenen Haus!
bd
Seit der Erst-Zertifizierung 2007 wurde das DVZ in
diesem Jahr nunmehr bereits zum 3. Mal erfolgreich
von der SAP AG rezertifiziert. Damit darf der Titel „Zertifiziertes SAP Customer Center of Expertise“ (SAP CCoE)
weiter geführt werden.
Das Zertifikat steht für das erworbene Expertenwissen, die
erfolgreiche Anwendung von Tools und Methoden im SAPUmfeld sowie für die erfolgreiche Implementierung der SAP
ERP-Software beim Kunden. Neben der hohen Kundenzufriedenheit ist diese Auszeichnung ein weiterer Beleg dafür,
dass Leistungen aus unserem Haus verantwortungsvoll und
ak
mit hoher Kompetenz ausgeführt werden.
14
DVZ.info
02 I November 2013
TICKER:
NEUE APPLIKATIONEN,
FEATURES UND
RELEASES…
APRI L 2013
Was?
Wissensmanagement M-V
Im Rahmen des Projektes „Wissensmanagement M-V“ entsteht derzeit ein Redaktions­
konzept, das auf die Bereitstellung der
landes­einheitlichen und qualitätsgesicherten Beschreibung der Verwaltungsleistungen in Mecklenburg-Vorpommern abzielt.
Mit dem Konzept wird eine Anleitung für
die effiziente Gestaltung des redaktionellen
Wirkens mehrerer Akteure auf verschiedenen Verwaltungsebenen im Kontext des
LeiKa-Stammtexte-Managements bereitgestellt. Dadurch wird u. a. das Vorhaben
„Telefonischer Bürgerservice und 115“
unterstützt.
Mehr Informationen
dazu finden Sie im
Dienstleistungsportal
des Landes M-V, über
den QR-Code sowie in
der nächsten Ausgabe
der DVZ.info.
Nataliya Korzhynska
+++ZAHNÄRZTEKAMMER M-V: Beim Besuch der Webseite www.zaekmv.de
schalten mobile Geräte wie Smartphone oder Tablets in die APP-Version.
Diese bietet nicht den gesamten Webauftritt an, sondern nur die wichtigsten Services „Zahnarztsuche“ und „Notdienststellen“.
+++MINISTERIUM FÜR INNERES UND SPORT M-V: Erstmalig startet eine Online-Abstimmungsplattform zum E-Government-Wettbewerb
„E-Lüchttoorn 2013“. Hier können die eingereichten Wettbewerbsbeiträge
auch online bewertet werden.
MAI 2013
+++GAIA-MV/BADEWASSERKARTE: Neu in 2013 ist die vom Ministerium
für Arbeit, Gleichstellung und Soziales und dem DVZ entwickelte kostenlose
Badegewässer-App. Unter www.badewasser-mv.de können mittels Smartphone detaillierte Informationen über die nächstgelegenen Badestellen und
deren Qualität abgerufen werden. Die Badegewässer-App ist ebenfalls im
iTunes-Store erhältlich.
+++ZOOLOGISCHER GARTEN ROSTOCK: Unter dem Motto „Ein Blütenmeer muss her - Bienen brauchen unsere Hilfe“ startet die Homepage zum
Umwelttag M-V 2013.
+++LANDESVERMESSUNGSAMT M-V: Veröffentlichung der neu strukturierten und inhaltlich neu ausgerichteten Webseite im Content Management System (CMS) der Landesverwaltung
+++LANDESPOLIZEI M-V: Das Ministerium für Inneres und Sport M-V
sowie die Behörden der Landespolizei veröffentlichen zusätzlich unter der
Adresse www.presseportal.de/polizeipresse alle Pressemeldungen inkl. der
entsprechenden Schnittstellen zu den eigenen Homepages.
+++LANDESAMT FÜR LANDWIRTSCHAFT, UMWELT UND VERBRAUCHERSCHUTZ: Unter www.lu.regierung-mv.de/anmeldung stellt das
Ministerium ein Online-Anmeldeverfahren zur Verfügung, über das Besucher
Führungen durch das Aquakulturzentrum verbindlich bestellen können.
+++NEUER DOMEA RELEASE: Mit Einführung des DOMEA-Vorgangsmanagementsystems im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur wird
das hierfür programmierte DOMEA® 4.5 SP9 Release 7 erstmals eingesetzt.
JULI 2013
+++EVA.NET: Einsatz der Version 4.7 bei der Landespolizei M-V nach erfolgreichem Test und entsprechender Abnahme
AUGUST 2013
+++LANDESAMT FÜR ENERGIE, INFRASTRUKTUR UND LANDESENTWICKLUNG: Die für die Erarbeitung des Landesenergiekonzeptes eingerichtete Diskussions- und Beteiligungsplattform wird nach 10 Monaten Laufzeit
beendet und das so entstandene Konzeptpapier dem Kabinett vorgelegt.
+++ELGID: Seit Anfang August unterstützt die Software die Bearbeitung und
Zahlbarmachung von Betreuungsgeld. Unter der Versionsnummer 1.3.0.8.
wurde die neue ELGiD-Programmversion am 16.08.2013 an alle Elterngeldkunden ausgeliefert.
DVZ.info
02 I November 2013
15
BEWEGEN
Auf dem Weg
ins digitale Zeitalter
Das elektronische Landesarchiv Mecklenburg-Vorpommern
Mit dem Projekt „elektronisches Landesarchiv Mecklenburg-Vor­
pommern“ (eLA M-V) stellt sich das Landesamt für Kultur und
Denkmalpflege – Landesarchiv (LAKD – Landesarchiv) einer großen
Herausforderung unserer digitalen Gesellschaft: Wie wollen wir die
zunehmend ausschließlich elektronisch vorliegenden Informationen
dauerhaft aufbewahren?
Denn durch die elektronische Abwicklung von Prozessen in der Verwaltung
und insbesondere durch die Einführung
von Dokumentenmanagement- und
Vorgangsbearbeitungssystemen in der
Landesverwaltung in Mecklenburg-Vorpommern entstehen zunehmend nur
noch elektronische Pendants der bisherigen Papierakte.
Was ist das
Landesarchiv überhaupt?
Das Landesarchiv hat die Funktion eines „Gedächtnisses“ des Landes
Mecklenburg-Vorpommern und seiner
Rechtsvorgänger. Grundlage seiner
16
Tätigkeit bildet das Landesarchivgesetz
– LArchivG M-V. Es schreibt fest, dass
die Übernahme, Sicherung, Verwaltung
und dauerhafte Aufbewahrung aller für
archivwürdig befundenen Unterlagen
der Landesverwaltung MecklenburgVorpommern durch das Landesarchiv
zu erfolgen hat. Dem Landesarchiv obliegt auch die Entscheidung darüber,
welche Unterlagen archivwürdig sind.
Zu seinen Aufgaben zählt nicht zuletzt die Bereitstellung der archivierten
Unterlagen für Bürger, Wirtschaft und
Verwaltung. Auf diese Weise sichert
das Landesarchiv das kulturelle Erbe
der Landesverwaltung Mecklenburg-
Vorpommerns und ermöglicht, dass das
Verwaltungshandeln transparent und
nachvollziehbar bleibt.
Derzeit werden im Landesarchiv vornehmlich Papierunterlagen bewertet,
übernommen, aufbewahrt und zugänglich gemacht. Dabei handelt es sich
beispielsweise um Urkunden, Akten,
Amtsbücher, Karten, Pläne und Plakate.
Darüber hinaus werden bereits heute Bild-, Film- und Tonmaterial, sowie
elektronische Datenträger aufbewahrt.
Wie muss man sich
das eLA M-V vorstellen?
Mit dem Projekt zum Aufbau eines
elektronischen Landes­archivs M-V soll
es zunächst möglich sein, aussonde­
rungsreife elektronische Akten aus
dem Dokumentenmanage­
ment- und
Vorgangsbearbeitungssystem der Lan­­­
des­­­ve­rwaltung zu übernehmen. Dazu
erfolgt eine Bewertung der Vorgänge
DVZ.info
02 I November 2013
aus dem Archiv abruft, muss sicher sein
können, dass der Informationsgehalt
im Zeitraum der Aufbewahrung nicht
geändert wurde. Dazu ist neben der
Umsetzung grundlegender Anforderungen im Hinblick auf den Nachweis
der Authentizität, Echtheit, Integrität
und Verlässlichkeit der Informationen
auch eine organisatorische Neustrukturierung der archivischen Arbeitsabläufe
notwendig.
Was bedeutet das Projekt
für das Landes­archiv?
Fachliche Aufgaben und Verantwortlichkeiten im LAKD – Landesarchiv
sind neu zu ordnen. So müssen die
neuen Aufgaben im Zusammenhang
mit der elektronischen Archivierung –
beispielsweise die regelmäßige Erhaltungsplanung – bestehenden oder neu
zu schaffenden Organisations­einheiten
zugeordnet und existierende Arbeitsabläufe angepasst werden. Nach der
ersten Projektphase zum Aufbau des
eLA M-V und der daran anschließenden
Weiterentwicklung der Lösung wird die
Überführung von Projektaufgaben in
2014
DURCHFÜHRUNG
PLANUNG
VORBEREITUNG
2012 2013
Konzeption
Einführung
Linienaufgaben des Landesarchivs anzugehen sein.
Die Projektdetails:
Was, bis wann, mit wem?
Das Projekt eLA M-V hat die Aufgabe,
sich an Lösungen zur Aussonderung
und Bewertung von Unterlagen aus dem
Dokumentenmanagement- und Vor­gangs­bearbeitungssystem der Lan­­des­
ver­waltung zu beteiligen und Lö­sun­gen
zur Übernahme bzw. zur Archi­vierung
digitaler Unterlagen zu entwickeln. Ziel
ist die Vorbereitung und der Aufbau des
elektronischen Landesarchivs M-V in
seiner ersten Ausbaustufe (Übernahme elektronischer Akten) bis zum Ende
des Jahres 2015. Wie im Phasenplan
dargestellt, soll bis 2014 von der Projektgruppe eine Beschreibung des elektronischen Archivs mit allen Prozessen
und Tätigkeiten aus archivfachlicher,
technischer und organisatorischer Sicht
erstellt werden. Diese Konzepte bilden
die Grundlage für die Beschaffungs-/
Implementierungs- und Einführungsphasen.
Zur Umsetzung des Projektes wurde
2015
Beschaffung Implementierung Test
Pilot
Integration
BETRIEB
und bei Archivwürdigkeit ihre Übernahme ins eLA M-V. Die archivierten
Informationen werden dauerhaft erhalten und zur Nutzung bereitgestellt.
Die Übernahme von anderen Informationen, beispielsweise aus Fachverfahren
der Landesverwaltung, soll erst in einem zweiten Schritt erfolgen. Eine Digitalisierung von Urkunden, Papierakten
oder Plänen ist vor allem in den Fällen
vorgesehen, wo Unterlagen sehr häufig
in Benutzung oder schlecht lesbar sind.
Auch bei mechanisch stark gefährdeten
Unterlagen, wie großformatigen Karten,
ist eine Digitalisierung sinnvoll.
Der Nutzer des eLA M-V wird künftig
im eLA recherchieren und Informationen abrufen. Dazu ist das Ablegen von
Informationen in lesbarer und für den
Nutzer verständlicher Form notwendig.
Möglich wird dies durch die Anwendung national und international geltender Normen, Standards und Erfahrungen. Eine besondere Herausforderung
für das eLA M-V stellt die Sicherstellung
der Vertrauenswürdigkeit des elektronischen Archives dar. Ein Nutzer, der beispielsweise in 90 Jahren Informationen
Projekt
beendet
Grobkonzept
erstellt
Projektantrag
unterzeichnet
Projektleit­dokument Fachkonzept Einführungs­konzept
erstellt
abgenommen
erstellt
Umsetzungskonzept
erstellt
Strukturiert zum Ziel: Der Phasenplan des Projektes eLA M-V
DVZ.info
02 I November 2013
17
Lenkungsgruppe
(BM, DVZ, LHAS, IM)
Projektsicherung
(extern)
Review-Gruppe
(LHAS)
Competence Center
DOMEA®
im Finanzministerium
Landesbeauftragter
für Datenschutz und
Informationsfreiheit M-V
Projektleitung
(LHAS)
Teilprojektgruppe LHAS
Teilprojektgruppe
DVZ
weitere
anbietungspflichtige
Stellen
Bestandteil der Projektorganisation
Außerhalb der Projektorganisation
Hand in Hand zu Erfolg: Die Projektorganisation im Überblick
eine umfangreiche, dem Projekt aber
angemessene, Projektorganisation ge­
wählt. In der Lenkungsgruppe sind vertreten:
■ das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur MecklenburgVorpommern als Auftraggeber,
■ das LAKD – Landesarchiv als Bedarfsträger,
■ das Ministerium für Inneres und
Sport Mecklenburg-Vorpommern als
zentrale IT-Steuerung
■ sowie die DVZ M-V GmbH als wichtiger Lieferant.
Führungskräften des Landesarchivs zusammensetzt, arbeitet eine gemeinsame Projektgruppe aus Mitarbeitern des
Landesarchives und der DVZ M-V GmbH
im Projekt zusammen. Letztere erstellen
in der ersten Projektphase die Konzepte.
Außerhalb der Projektorganisation werden darüber hinaus das Competence
Center DOMEA® des Finanzministeriums M-V, der Landesbeauftragte für
Datenschutz und Informationsfreiheit
M-V sowie weitere anbietungspflichtige
Stellen in das Projekt eLA M-V einbezogen.
Neben der Projektleitung, einer externen Projektsicherung und der ReviewGruppe, die sich aus Fachexperten und
Und bundesweit?
Mit der Entwicklung des eLA M-V befindet sich Mecklenburg-Vorpommern
auf dem richtigen Weg und steht im
bundesweiten Vergleich im guten Mittelfeld. Einige Bundesländer können
bereits funktionierende Archivsysteme
vorweisen, in den meisten Landesarchiven sind erste Anfänge gemacht
worden. Daher kann für das eLA M-V
auf bestehende Erfahrungen anderer
Länder zurückgegriffen werden. Viel
zu tun bleibt allerdings noch bei den
Konzepten sowie den Umsetzungen zur
dauerhaften Erhaltung der Informationen und zu der Bereitstellung von Informationen für Nutzer. Hier sind die
Entwicklungen bundesweit noch nicht
weit fortgeschritten.
Dr. Maria Marten, Michaela
Schmitz & Jan Lehmann
VO L L E R E I N S AT Z
Als Projektleiterin von eLA M-V sorgt Dr. Maria Marten (mi.) für
den reibungslosen Ablauf des Projektes. Im Rahmen der Konzepterstellung wird sie von Archivarin Michaela Schmitz (re.) unterstützt.
Und hinsichtlich der technischen Umsetzung erhalten sie bestmögliche Beratung von Jan Lehmann (li.) und seinem Team des DVZSachgebietes „Technologie- und Servicemanagement“ .
18
DVZ.info
02 I November 2013
INFORMIEREN
Vorgestellt:
Das neue
BlackBerry Z10
Software-Pionier überzeugt
mit neuen Geräten und
Multitasking-Betriebssystem
Einst war BlackBerry quasi das Synonym für Smartphone. Doch seit
dem Boom von iPhone und Android-Handys gingen die Marktanteile des vor allem auf Business-Kunden spezialisierten kanadischen
Anbieters kontinuierlich zurück. Anfang des Jahres meldete sich
BlackBerry (früher RIM) mit einem runderneuerten Betriebssystem
sowie neuen BlackBerry-Smartphones zurück. Doch trotz guter Kritiken konnte das Unternehmen bisher nicht an vergangene Erfolge
anknüpfen, obwohl vor allem die Software streckenweise revolutio­
när ist.
Schon optisch zeigen die Geräte, gegen wen es sich durchzusetzen gilt. Komplett auf Touch-Steuerung ausgelegt, trennt sich BlackBerry mit dem Z10 erstmals von der ihm eigenen Bauform mit kleinem Display und physischer Buchstabentastatur. Dazu erinnert die Geräte-Form mit den abgerundeten Kanten
stark an das iPhone.
Der wesentliche Unterschied liegt in der Bedienung, denn die TouchscreenSteuerung ist mit Blick auf die Konkurrenz eigenständig. Das heißt, der Nutzer
drückt nicht nur auf virtuelle Bedienelemente, sondern steuert das System auch
mithilfe von Gesten. Hat man das Prinzip einmal verstanden, kann man pro-
DVZ.info
02 I November 2013
blemlos mit einer Hand, beziehungs­
weise einem Daumen durch das System navigieren.
Zwei Welten - ein Gerät
BlackBerry-Smartphones kamen bisher vor allem im Business-Umfeld
zum Einsatz. Mit Hilfe der neuen
Funktion „BlackBerry Balance“ muss
der private Bereich nicht mehr außen
vor bleiben. Durch das Anlegen eines
geschäftlichen und eines privaten Bereiches erfolgt die strikte Trennung
der jeweiligen Daten. Damit findet der
beständige Konflikt zwischen Anwendern und Administratoren hinsichtlich Sicher­
heitsanforderungen und
Nutzerfreiheit eine attraktive Lösung.
Wie gehabt, besteht im geschäftlichen
19
Bereich der Zugriff auf berufliche E-Mails, Kontakte, Kalender, Arbeitsdoku­mente wenn nötig auch kennwortgeschützt. Gemäß ent­spre­chender Vorgaben entscheidet der Administrator, welche Anwendungen auf geschäftliche Daten zugreifen
dürfen.
So kann der Business-Bereich eine separate Version von „Black­Berry World“ mit
Apps enthalten, die während der Arbeit heruntergeladen und verwendet werden
dürfen. Das erfordert aber von geschäftlicher Seite her wieder den Einsatz der
klassischen BlackBerry-Server-Infrastruktur. Die private Oberfläche bietet dagegen Platz für Games, Musik, Videos und andere Apps. Die Ebenen sind strikt voneinander getrennt - ein Kopieren von Dateien von einer Seite auf die andere ist
nicht möglich.
Zudem lassen sich die Sicherheitsstandards für alle in der Landesverwaltung
genutzten mobilen End­
gerätetypen
durch Administratoren wieder besser
durchsetzen und steuern.
bd
S E R V I C E - M A N AG E R
Einsatz in der Landesverwaltung M-V
In der Vergangenheit erwies sich die BlackBerry-Infrastruktur in der Öffentlichen
Verwaltung als eine der vergleichsweise sicher­sten Management-Umgebungen.
Dementsprechend hat sich der Einsatz der Geräte in den Behörden von M-V seit
Jahren bewährt und dementsprechend groß ist das Interesse an den neuen Geräten.
Wie weitreichende Tests im DVZ bestätigt haben, lassen sich Geräte mit iOS- und
Android-Betriebssystemen ohne Pro­bleme vollständig in die BlackBerry-Management-Umgebung einbinden. Derzeit wird die der „BlackBerry Balance“ ähnliche
„Workspace-Funktion“ nur in englischer Sprache angeboten. Für einen Einsatz in
der Landesverwaltung von M-V ist allerdings eine deutschsprachige Ausführung
erforderlich. Diese Anforderung erfüllt BlackBerry voraussichtlich erst im 3. Quartal 2014.
Das DVZ prüft im Auftrag des Ministeriums für Inneres und Sport derzeit, ob
die bestehende Mobile-Device-Management-Lösung des Landes M-V durch die
BlackBerry-Lösung abgelöst werden kann. Bedingung ist, dass die BlackBerryManagement-Umgebung allen jetzt geltenden Anforderungen an die bestehende
Mobile-Device-Management-Lösung gerecht wird.
In diesem Fall erweist sich der Betrieb separater Infrastrukturen für die verschiedenen mobilen Endgerätetypen zukünftig als hinfällig. Durch diese Konsolidierung
können Kosten für die Verwaltung mobiler Endgeräte deutlich reduziert werden.
Sebastian Hoppenhöft: „Technik
entwickelt sich ständig weiter. Um
Kosten und Aufwände im Rahmen zu
halten, ist der Aufbau und die Nutzung zentraler Infrastrukturen unabdingbar. Das Land M-V stellt seiner
Öffentlichen Verwaltung eine derartige Infrastruktur zur Verfügung. So
ist die Prüfung des Einsatzes neuer
BlackBerry-Endgeräte ein prägnantes Beispiel dafür, wie unser Bundesland langfristig von den Vorteilen der
Zentralen Groupware 2.0 profitiert.
Welche das sind, erfahren Sie auf der
nächsten Seite.“
NEWSTICKER (Stand: Oktober 2013)
+++Derzeit zeigt sich der BlackBerry-Konzern mehr als angeschlagen. Zu spät wurde das Betriebssystem und
Smartphone-Portfolio renoviert. Dabei hatte das Unternehmen gehofft, den
Abwärtstrend in diesem Jahr stoppen zu können.
Doch während der Markt bei Privatkunden gedeckt ist, kann BlackBerry weiter auf
den Business- und Politik-Bereich bauen. Hier lag und liegt die große Stärke
von BlackBerry. Im Angesicht verschiedenster Abhörskandale verzeichnet
der kanadische Anbieter wachsenden Bedarf nach übertragungssicheren
Geräten mit verlässlichen Sicherheitsstandards. Im Berliner Regierungsviertel
bestehe eine hohe Nachfrage schreibt Ende September die Wirtschaftswoche
unter Berufung auf das Bundesinnenministerium. Mehr als 1.000
Smartphones des Modells Z10 wurden bestellt, weil es sich bereits in der
Grundausstattung durch besondere Sicherheitsstandards auszeichnet.
Wie sich BlackBerry wirtschaftlich weiter entwickeln wird, ist derzeit offen. Mit Blick auf den verstärkten
Einsatz in der Bundesregierung und auf expliziten Wunsch unserer Kunden wird BlackBerry in M-V weiterhin
Standard bleiben.+++
20
DVZ.info
02 I November 2013
MULTITASKING
PER DAUMEN.
BLACKBERRY MESSENGER.
ZEIGEN SIE SICH.
Egal, wie viele Apps gerade laufen:
Per Fingergeste werden diese
verkleinert und als Kacheln auf
dem Touchscreen dargestellt.
Ebenfalls nur einen Fingertipp
braucht es, um in eine andere
App zu wechseln. Wischt der
Nutzer von unten nach oben, wird
sie in den Hintergrund gelegt.
Dort laufen sie in Echtzeit weiter.
Der beliebte „BlackBerry
­Messenger“ ist nun in der Lage,
Videotelefonate zu führen.
Nutzer können sogar ihren
Smartphone-Bildschirm mit
anderen BBM-Nutzern teilen.
BLACKBERRY WORLD.
MEHR FÜR ALLE.
In der Nachrichtenzentrale
„BlackBerry Hub“ werden alle
Nachrichten, die per E-Mail,
Telefon, SMS oder soziale
Netzwerke ein- und abgehen,
gesammelt.
Zum Start der neuen Plattform stehen schon
rund 70.000 Apps zum Download
bereit, auch Bestseller wie Angry Birds, WhatsApp oder Skype.
Im Bereich Video/Musik wurden
mit den großen Unterhaltungskonzernen Verträge abgeschlossen. Anders als bei der Konkurrenz
sind bereits eine Vielzahl von Apps
auf dem Gerät vorinstalliert.
TESTERPROBT UND
RUNDUM GELUNGEN.
In puncto Touchscreen, Auflösung, Qualität und
Helligkeit braucht das Black­Berry-Z10-Display keinen
Vergleich zu scheuen. Der eingebaute Browser arbeitet
schnell und baut die Seiten zügig auf. Das Z10 unterstützt LTE und HSPA+.
BLACKBERRY HUB.
ALLES IM BLICK.
DER TIME SHIFT MODUS.
NUR DAS BESTE BLEIBT.
Der so genannte TimeshiftModus des Z10 schießt
Porträt-Serienaufnahmen, aus
denen man später das Bild mit
dem „besten Gesicht“ auswählen
kann.
BLACKBERRY TASTATUR.
EINFACH SCHREIBEN.
Die Touchscreen-Tastatur lernt mit jeder Texteingabe,
wie man tippt. Sie kann aktiv Wörter vorschlagen, die
dem eigenen Schreibstil entsprechen - bevor ein Buchstabe an­ge­tippt wird. Schreib­fehler werden verhindert
und die Texterfassung erfolgt schneller. Das funktioniert
ohne Sprachwahl auf Deutsch und Englisch.
DAS Z10 IM DETAIL
ENTWICKELN
Weg von der Insel
Zentrale Groupware 2.0: Die professionelle Kommunikationslösung für die
Ministerien in Mecklenburg-Vorpommern
Seit Mitte 2013 ist eine neue Version der Zentralen Groupware­lösung verfügbar, die den aktuellen
Anforderungen moderner Kommunikation noch besser gerecht wird. Staatskanzlei, Innen-, Justiz-,
Finanz- und Wirtschaftsministerium vertrauen auf das neue System ebenso wie das LAGuS und die
Landeszentralkasse. Neue Sicherheitsfeatures, eine bessere Unterstützung von Anforderungen hinsichtlich Mobilität und der wachsende Speicherplatzbedarf für die E-Mail-Postfächer waren Anlass für den
Umstieg auf die Z­ en­trale Groupware 2.0 (zGW).
„Die Zentrale Groupware funktioniert
am besten, wenn alle mitmachen, anstatt kostenintensive Einzellösungen
zu unterhalten“, betont DVZ-ServiceManager Sebastian Hoppenhöft. Ein
Beispiel ist die Anbindung mobiler
Endgeräte, die unter Nutzung einer
zentralen Infrastruktur schon allein bei
22
der Administrierung Zeit und Geld spart - und zwar enorm. Denn darum geht
es am Ende: Weniger Aufwand, mehr Leistung. „Die Behörden bewältigen Jahr
für Jahr mit weniger Personal immer mehr Arbeit.“, so Norbert Trilk vom Referat
Zentrales IT-Management im Ministerium für Inneres und Sport M-V. „Durch die
Auslagerung des Groupwaredienstes sowie anderer Netzwerkdienste an den Landesdienstleister können wir uns in der Verwaltung stärker auf die Kernaufgaben
konzentrieren, da uns der Dienstleister, das DVZ, eine Menge an Routinearbeiten
abnimmt.“
DVZ.info
02 I November 2013
Optimal kommunizieren mit Microsoft Exchange 2010
Durch die technische Entwicklung in den vergangenen Jahren ist es heute möglich, effektiv zu zentralisieren. „Microsoft Exchange 2010 bietet durch die neuen Sicherheits-, Speicherungs-, Archivierungs- und Verwaltungsfunk­tionen eine aus unserer Sicht optimale Kommunikationslösung“, so Norbert Trilk. Zusätzlich stellt das DVZ
weitere zGW-Dienste wie elektronisches Fax, Black­Berry, S/MIME-Ver­schlüsselung und
Langzeitarchivierung zur Verfügung.
Bereits vor einigen Jahren erkannte man die Vorteile einer zentralen Kommu­
nikationslösung. So wurde 2006 eine Standardisierungsrichtlinie fest­
gelegt,
die die Nutzung der Zentra­len Groupware für alle Landesbehörden als Ziel vorschreibt. Mit der Bündelung von Kompetenzen und Datenbeständen werden die
Kosten deutlich gesenkt.
„Ich finde es beruhigend, dass unsere
Daten in einem ISO 27001-zertifizierten Rechenzentrum, also in einem
Hochsicherheitsrechenzentrum, verwaltet werden“, unterstreicht Norbert
Trilk. Damit präsentiert sich die Lösung
des DVZ als sichere, flexible, aus- und
aufbaufähige Kommunikationslösung,
die der Landesverwaltung dank des
zentralen Ansatzes hohe Nutzenpotenziale eröffnet.
Falk Schettler
TIPP
Die oftmals von lokalen Administra­toren hervorgebrachten Bedenken, in Zukunft
nur noch über eingeschränk­ten Handlungsspielraum zu verfügen, seien unbegründet, betont Sebastian H
­ op­penhöft. „Es steht eine Umgebung zur Verfügung,
mit der die Administratoren selbst auswählen können, welche Bereiche sie verwalten bzw. pflegen wollen und welche Aufgaben sie dem DVZ-Groupware-Team
übertragen.“
Verlässlich, kostengünstig und sicher
Im Schweriner Justizministerium blickt man auf langjährige Erfahrung mit der
Zentralen Groupware zurück. Für den Dienststellenverantwortlichen Marco Wendt
steht fest: „Es gibt rein wirt­schaftlich keine vernünftige Alternative zur zGW. Immerhin betreuen wir – alle nachgeordneten Behörden mitgerechnet – ca. 2.000
Nutzer.“ Das ist eine ganze Menge, zumindest im Vergleich zu anderen Ministerien.
So kam denn auch 1999 aus dem Justizministerium die erste Idee zu einer sparsameren zentralen Mandantenlösung.
Der Auftrag ging ans DVZ und seither schreibt die Groupware eine Erfolgsgeschichte. Marco Wendt ist zufrieden: „Weil das System reibungslos funktioniert!“
Natürlich bietet die zGW 2.0 höchste Datensicherheit.
N E U E F E AT U R E S
„Bei den neuen Funktionen schätze ich
besonders, dass man bereits beim Erstellen einer E-Mail sieht, ob der Empfänger gerade frei, im Termin, abwesend oder im Urlaub ist. Dazu stehen
mir mit einem Klick weitere Informationen wie die direkte Durchwahl oder
Angaben zum Sachgebiet zur Verfügung. Das spart im Alltag viel Zeit.“
Sebastian Hoppenhöft
Mehr Postfachkapazität
Neues Design
Erweiterte Adressbuchverwaltung
Überarbeitetes OWA (Outlook Web App)
Mail-Tipps: Benutzerdefinierte Hinweise
Archivpostfächer
Erhöhung der Ausfallsicherheit
Profitieren Sie von den vielen neuen praktischen Funktionalitäten der zGW 2.0
DVZ.info
02 I November 2013
23
VERNETZEN
Hochauflösend durch´s Land
Der Zentrale HD-Videodienst in M-V
Mit gutem Beispiel voran: In 2009 beschloss die
australische Regierung den Bau eines nationalen,
behördenübergreifenden HD-Videokonferenzsystems. Seitdem verringerte sich die Zahl der Flugreisen um 17 Prozent, was zu einer Einsparung
von über 35 Millionen Euro führte. Die Umwelt
wurde um 10.000 Tonnen CO2 entlastet. Sicher
lassen sich die erfolgsversprechenden Zahlen aus
Australien nicht 1:1 auf Deutschland übertragen.
Trotzdem stehen sie exem­plarisch für das große
Potenzial, das in HD-Videodiensten steckt.
Mausklicks statt langer Wege
Auch in Deutschland befindet sich HD-Video auf dem Vormarsch. Am 8. März 2013 stellte der IT-Planungsrat die
Weichen für einen Bund-Länder-übergreifenden HD-Videokonferenzdienst. Das Verbindungsnetz „Deutschland-Online
Infrastruktur“ (DOI) soll dabei die notwendige Infrastruktur
und die Ressourcen für deutschlandweite HD-Videokonferenzen bereitstellen.
HD-Video in M-V
In Mecklenburg-Vorpommern ist das Thema ebenfalls im
behördlichen Umfeld angekommen. Der Justiz-Bereich setzt
HD-Videokonferenzen zur Zeugenvernehmung in Gerichts-
2
verhandlungen - z. B. bei nicht reisefähigen Zeugen - ein.
Genau hier liegt der große Vorteil der Technik: Die HD-Videosysteme sind flexibel und können an den verschiedensten
Standorten aufgebaut und genutzt werden. Nach erfolgreicher Pilotierung optimiert auch das Landesamt für innere
Verwaltung (LAiV) mit Hilfe eines Videokonferenzsystems seine Arbeitsprozesse zwischen den Standorten Schwerin und
Nostorf/Ortsteil Horst. So kann der zuständige Abteilungsleiter Wolfgang Isbarn Dienstberatungen mit Mitarbeitern aus
Horst kurzfristig durchführen. Insgesamt lässt sich die Anzahl
der erforderlichen Dienstfahrten merklich reduzieren und Arbeitszeit insgesamt effektiver gestalten.
Flexibel und ausbaufähig
Für die verschiedensten Anforderungen und Einsatzwege
bietet das DVZ einen „full managed“ HD-Videodienst in bedarfsorientierten Ausprägungsstufen in Form von Erweiterungspaketen an. Sofern ein entsprechender Anschluss und
die benötigte Bandbreite vorhanden sind, beinhaltet das Basispaket das HD-Videosystem und die Möglichkeit innerhalb
der Landes- und Kommunalverwaltung M-V unbegrenzt zu
„videotelefonieren“. Dieses Angebot kann jederzeit um Erweiterungspakete ergänzt werden. Weitere Möglichkeiten wären
bspw. die Bereitstellung eines Zugangs zum DOI-Netz, um
dort andere Videoteilnehmer zu erreichen oder die Schaltung
Tandberg TelePresence System EX90:
 Touch-Bedienoberfläche
2 HD-Videoendgerät
3 PC-Tastatur und Maus
Cisco TelePresence SX20 Quick Set:
4 Touch-Bedienoberfläche
5 Full-HD-Kamera
6 Systemeinheit
5
7 Tischmikrofon
6
1
4
24
3
DVZ.info
7
02 I November 2013
von Videokonferenzen mit Gesprächspartnern, die nur über
einen Anschluss an das öffentliche Telefonnetz verfügen.
Die Bandbreite muss stimmen
Um das HD-Video-Angebot in der öffentlichen Verwaltung
nutzen zu können, wird ein CN LAVINE-Anschluss mit ausreichender Bandbreite benötigt. Diese grundlegende Voraussetzung zur Teilnahme am HD-Videodienst erfüllen viele
Dienststellen durch ihre bereits bestehende Anbindung an das
landesweite Verwaltungsnetz. Für eine Bild- und Tonübertragung in HD empfiehlt sich eine Bandbreite von 2 MBit/s.
Da der CN LAVINE-Anschluss üblicherweise nicht nur für
HD-Video genutzt wird, sollte er über mindestens 5 MBit/s
verfügen. Bei Nutzung der zentralen IP-Telefonie Lösung des
Landes bestehen günstige infrastrukturelle Bedingungen für
den Einsatz von HD-Video. In diesen Dienststellen ist bereits
ein virtuelles LAN (VLAN) mit Zugang über CN LAVINE zu den
zentralen Systemen der IP-Telefonie vorhanden. Bei Dienststellen ohne Zugang zur zentralen IP-Telefonie Lösung muss
dieser Zugang eingerichtet werden.
beitsgruppen. Neben Bild und Ton ist die Übertragung von
Bildschirminhalten eine praktische Funktion, die sich bestens
für ein gemeinsames Arbeiten oder für Präsentationen eignet.
Weiter denkbar wäre ein Einsatz in Führungs- bzw. Krisenstäben zur Bewältigung von Krisensituationen (z. B. Hochwasser)
Die Erweiterung des Endgeräteportfolios durch mobile Endgeräte stellt eine weitere Option dar. Mobilfunknetze sind heute
derart leistungsfähig, dass einer Nutzung zur Übertragung
von Bildern „vor Ort“ nichts im Wege steht.
Alles in allem bietet HD-Video vielfältige Einsatzmöglichkeiten
im behördlichen Umfeld. Im Ergebnis können Ar­beits­prozesse
effektiver gestaltet wer­­den. Egal ob eigenes System oder Miete
auf Zeit: Das DVZ sorgt für eine rei­bungslose Übertragung und
das natürlich hochauflösend! Nico Bellack
Vo Leist
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tzun
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Kurzzeitiger Bedarf? Kein Problem!
Nicht immer lohnt sich die Anschaffung einer eigenen Videokonferenzanlage. Deshalb haben Kunden, die ein Gerät auf
Zeit einsetzen möchten, die Möglichkeit, HD-Video-Systeme
kurzzeitig über das DVZ anzumieten. Wird das Gerät bspw.
nicht länger als eine Woche benötigt, kann es für diesen Zeitraum zu einem geringeren Nutzungsentgelt gebucht werden.
Das DVZ selbst verfügt über einen professionell ausgestatteten Videokonferenz-Raum mit entsprechendem Mietservice.
Unkompliziert und schnell sind dadurch sogar kurzfristige
Videokonferenzen professionell organisiert und begleitet. Für
diesen Service berechnet das DVZ lediglich eine Nutzungspauschale von 99 EUR netto pro Stunde. Dabei gilt: Egal, wo die
HD-Videokonferenz durchgeführt werden soll: Als Ansprechpartner unterstützt das DVZ Sie gerne bei der Durchführung.
Wie geht es weiter?
Die Verwaltung M-V plant den Einsatz von HD-Videokonferenzen zur Unterstützung von länderübergreifenden Ar­
NICO BELLACK
Ob IP-Telefonie oder HD-Video: Dank unseres DVZ-Experten
Nico Bellack gibt es keine Verständigungsprobleme rund um
die Kommunikation mit Sprache und Bild. Dabei kennt sein Einsatz keine (Länder)Grenzen. 2012 sorgte er während der Olympischen Spiele mit einem HD-Videoterminal in London dafür,
dass M-V eng mit der Metropole in Verbindung blieb.
DVZ.info
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HD-Videotelefonie
● Basispaket für die Videotelefonie zwischen
Dienststellen im CN LAVINE
● CN LAVINE-Anschluss, LAN-Dose, zusätzl.
LAN-Segment, Stromanschluss 230V
● 284 EUR* Einrichtungskosten,
monatl. 241-333 EUR* (geräteabhängig)
Übergang DOI
● Erweiterungspaket für die Videotelefonie mit
Teilnehmer im DOI-Netz
● Basispaket „HD-Videotelefonie“ notwendig
● monatl. 117-225 EUR* (geräteabhängig)
VK DOI***
● Erweiterungspaket für geplante Videokonferenzen
mit Nutzung des zentralen HD-Videokonferenzdienstes im DOI-Netz
● Basispaket „HD-Videotelefonie“ und
Erweiterungspaket „Übergang DOI“ notwendig
● 316-799 EUR** monatl.
Übergang ISDN
● Erweiterungspaket für Videotelefonie ins
öffentliche Telefonnetz (keine HD-Qualität)
● Basispaket „HD-Videotelefonie“ notwendig
● 176-308 EUR* (geräteabhängig)
Mietservice
● 99 EUR/h*
● Account Manager
Mario Schmutzler
[email protected]
Nutzen Sie für Ihre
Buchung auch den
QR-Code!
* zzgl. MwSt
** unverbindl. Preisinformation
*** Die Buchung erfolgt über die Koordinierungsstelle DOI der BVA.
02 I November 2013
25
INFORMIEREN
TECH-TALK: Tools On.Tour
Garantiert sicher ins Büro: Ausgewählte Werkzeuge und
Anwendungsszenarien für den mobilen Zugriff auf behördliche Daten
Mit der zunehmenden Verbreitung mobiler Endgeräte werden Behördendaten außerhalb der
eigentlichen Büroumgebung genutzt. Dabei ist die
Sicherheit der Daten und Systeme unabdingbar.
Deshalb hat das Innenministerium M-V gemeinsam mit dem DVZ unterschiedliche Lösungen
betrachtet und für verschiedene Einsatzszenarien
zur Nachnutzung empfohlen.
Zentrale Infrastruktur = sicherer Betrieb
Neben der Auswahl der richtigen „Werkzeuge“ ist die Errichtung und der Betrieb einer zentralen Infrastruktur wichtig,
die jedem Nutzer einen gesicherten Zugang zu seinen behördlichen Daten gewährleistet. Hier deckt der Aufbau der
Plattform „VPN NCP Enterprise“ alle zuvor ermittelten Anforderungen ab. Der zentrale Ansatz ist prädestiniert für den
praktischen Einsatz im behördlichen Umfeld – insbesondere
bei den zu erwartenden Nutzerzahlen. So werden alle Anwender gebündelt über einen einzigen Zugang von außen
(Internet) nach innen (CN LAVINE) geführt, um
danach sicher auf behördeninterne Strukturen
zuzugreifen. Ein wesentlicher Punkt, wenn es
um die Aufrechterhaltung der hohen Sicherheitsniveaus geht. Dazu können Administratoren flächendeckende Anpassungen in der
Konfiguration schnell vornehmen. Außerdem
ermöglicht der zentrale Betrieb den Einsatz
mehrerer voneinander abgeschottete VPNUmgebungen für unterschiedliche Kundensegmente. Aktuell sind es zwei: eine Infrastruktur ist für Landeskunden und eine für
Kunden aus Kommune/
26
Wirtschaft. Damit ist auch hier eine strikte Trennung gewährleistet.
Die drei folgenden ausgewählten und für die Nachnutzung
empfohlenen „Werkzeuge“ sind für verschiedenste Anwendungsszenarien geeignet und sinnvoll miteinander kombinierbar.
Tool #1: VPN-Client von NCP
Im Gegensatz zu herkömmlichen VPN-Clients verfügt die
NCP-Lösung u. a. über einen eigenen Dialer (Internet Connector) mit integrierter 3G/4G-Kartenunterstützung, ein
WLAN-Verwaltungstool und eine Personal Firewall. Sämtliche Module sind von der IT zentral administrierbar. Das
heißt: als sogenannte „One Click Solution“ übernimmt die
VPN Client Software nach dem Anklicken automatisch die
Einwahl ins Internet, den Aufbau des VPN-Tunnels, die Auswahl des Übertragungsnetzes und der jeweils zutreffenden
Firewall-Regel. Der Client unterstützt LAN, WLAN, WWAN,
GPRS/UMTS, 3G, 4G und weitere Anbindungstypen.
Tool #2:
MDM/TeamDrive + VPN mit Zertifikat
TeamDrive ist eine Kernfunktion der zentralen Mobile-Device-Management-Lösung (MDM) des Landes M-V. Das Synchronisations-Tool hält die Daten zwischen verschiedenen
Endgeräten einfach und automatisch auf demselben Stand.
Bevor TeamDrive Daten überträgt, werden diese auf dem
Computer verschlüsselt (AES-256). Nur der Nutzer selbst
bestimmt, wer Zugriff darauf erhält. Für die zuverlässige
Synchronisation und Sicherung der Daten bietet das DVZ
zentrale Serverkapazitäten in der ISO 27001 zertifizierten
RZ-Infrastruktur.
DVZ.info
02 I November 2013
ECOS Secure Boot Stick
+ NCP Client
LAN to LAN
(bis zu 7 Mitarbeiter)
iOS-Endgeräte mit
integriertem VPN + MDM
VPN-Tunnel
Igel ThinClient mit
VPN NCP Enterprise
(Linux)
Telekom Secure Client
(Windows)
VPN NCP Android App
+ MDM
Internet
Firewall-gesicherte VPN NCP Enterprise Infrastruktur des DVZ
Sicher ist sicher: In den einzelnen Anwendungsszenarien erreichen die VPN-Varianten über gesicherte VPN-Tunnel Zugang
zur VPN NCP Enterprise Infrastruktur und somit zum Verwaltungsnetz CN LAVINE.
Tool #3: ECOS Secure Boot Stick
Der Einstieg ist denkbar einfach
Mit angestecktem Boot Stick startet der Heim- oder FremdPC aus einer gesicherten Linux-Umgebung heraus. Der Zugang zu dem bestehenden Gateway kann über das lokale
Netz, WLAN, UMTS oder Anmeldung am Hotspot erfolgen.
Alle Sticks sind zentral konfiguriert, so dass der Anwender
selbst keine Verbindungsparameter eingeben muss. Nach erfolgreicher Authentifikation stehen dem Nutzer alle Daten
und Anwendungen des PC-Arbeitsplatzes zur Verfügung.
Dank der integrierten Firewall kann der ECOS Secure Boot
Stick auch in unsicheren Umgebungen, wie WLANs von Hotels bzw. öffentliche Hotspots von Internet­Cafés oder im
LAN eines Heimanwenders betrieben werden. Ohne Spuren
zu hinterlassen, erfolgt die Ausführung des Betriebssystems
und der Client-Software ausschließlich durch den Stick.
Nutzerzahlen jenseits der 2.000er-Grenze (gesamt auf beiden Infrastrukturen) - zeigen, dass der Bedarf vorhanden ist
und weiter steigen wird. Der mit dem Innenministerium geschlossene Rahmenvertrag bietet Interessenten größtmögliche Flexibilität bei lukrativen Konditionen. Dabei bekommen die Nutzer einiges an Leistungen geboten: einheitliche
Nutzerrichtlinien für die gesamte Landesverwaltung, einen
zentral gesicherten Zugang in die verschiedenen Behördeninternen Infrastrukturen und einen rund-um-die-Uhr verfügbaren Dienst inklusive nützlicher Features wie das zen­
trale Sperren verlorener Geräte.
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SIE HABEN INTERESSE?
Dank der zentralen Infrastruktur und der Vielzahl an Zugangsvarianten lassen sich flexibles Arbeiten und Datenschutz vereinen. Wenden
Sie sich direkt an unsere Ansprechpartner.
Landesverwaltung M-V:
Mario Schmutzler
[email protected]
DVZ.info
02 I November 2013
Kommunen & Wirtschaft :
Dirk Bethge
[email protected]
27
VERNETZEN
Auf der Mauer,
auf der Lauer…
Firewall – Teil 2 zur Themenreihe „Netzsicherheit“
Die an mich adressierte Post war früher meist von Großmutter. Im
Umschlag steckten ein Fünfer fürs Sparschwein und Grüße von der
besten Oma der Welt. Manchmal hatte sich auch so ein Grieselkram
im Kuvert verteilt – Brausepulver natürlich. An etwas Bedrohliches
hätte damals keiner gedacht. Auch heute rieselt nichts Verdächtiges aus der mittlerweile elektronischen Post. Gefahren, die hier
lauern, verfügen nämlich oft über eine gute Tarnung. Sicherheitsexperten sind daher ständig gefordert, diese Risiken zu minimieren.
Next Generation Firewalls (NGFW) helfen ihnen genau dabei – mit
einem Blick ins Datenpaket.
Das Prinzip der klassischen Firewall,
die simple Prüfung des Datenverkehrs
nach Quelle und Ziel, wird heutigen
Sicherheitsanforderungen nicht mehr
gerecht. In dieser Einschätzung stimmen die Experten der DVZ M-V GmbH
überein. „Der Umfang von Datenmen-
28
gen und Web-Traffic verdoppelt sich
in Zeiträumen von eineinhalb bis zwei
Jahren. Zeitgleich wachsen die Bedrohungsszenarien auf unvorstellbare
Ausmaße an.“ Ständig, so Sachgebietsleiter Matthias Gomoll, gäbe es neue
Versuche, Server zu kompromittieren.
Variierende Angriffsmuster sowie der
Missbrauch bestehender Adressen
ver­lan­gen beispielsweise nach neuen
Schutz­mechanismen.
Schritt halten
mit rasanter Entwicklung
Bislang schützt eine mehrstufige
Firewall das gigantische Datenaufkommen, welches das DVZ täglich verarbeitet. Hier geht es um zwei Millionen Datenpäckchen – pro Minute! „Das
umfassende Sicherungssystem ist aus
verschiedenen, aufeinander folgenden Komponenten zusammengesetzt,
die wiederum von unterschiedlichen
Anbietern stammen. Auf diese Weise erreichen wir ein sehr gutes Über-
DVZ.info
02 I November 2013
schneidungskonzept“, erklärt Systemtechniker Christopher von Schrader.
Regelmäßige Aktualisierungen der
Software verhindern, dass Lücken entstehen. Akute Fehler seien äußerst selten, bestätigt der Firewall-Spezialist.
Das Sicherheitssystem beim DVZ, einem der größten IT-Dienstleister des
Landes, verfügt über leistungsfähige
Technik, die blitzschnell Datenpakete
checkt und durch logische wie räumliche Barrieren Auffälligkeiten registriert. Insellösungen unterstützen
zu­dem die Sicherheit für Kunden mit
spe­ziellen Anforderungen (z. B. Polizei).
Die sieben Mitarbeiter des FirewallTeams kümmern sich auch um Netzwerkstrukturen und Netzdesign. Aber
sie haben vor allem eines im Blick: die
permanente Weiterentwicklung von
Software. „Es ist schon eine besondere
Herausforderung, wenn neue Lösungen der Sicherheitsinfrastruktur als
Komponenten in das Gesamtsystem
integriert werden“, so Christopher von
Schrader.
Ein prüfender Blick
ins Daten­paket
ter, welche durch IPS unschädlich gemacht werden können.
Solche neuen Anwendungen gibt es
bereits: Next Generation Firewalls sind
nach Ansicht der DVZ-Experten künftig ein Muss. Sie können Web-Anwendungen unterscheiden, erkennen den
Kontext des Nutzers und optimieren
als zusätzliches Modul bestehende
Schutzsysteme zu Firewalls der nächsten Generation.
„Eine zentrale IDS/IPS-Lösung wäre
ideal“, schätzt Matthias Gomoll ein.
Hinter IDS/IPS (Intrusion Detection
System / Intrusion Prevention System)
verstecken sich forensische Systeme.
Ihre Funktionsweise erinnert an ein
altes Kinderlied: „Auf der Mauer, auf
der Lauer…“. Auf der Firewall sitzt zwar
nicht die im Lied besungene kleine
Wanze, dafür ein Plus an Sicherheit.
Im ersten Schritt werden mögliche Eindringlinge anhand ihrer Kommunika­
tionsmuster ausfindig gemacht. Schritt
zwei beinhaltet den Abwehrversuch.
IDS wirft quasi einen prüfenden Blick
in das Datenpaket und erspäht die Tä-
Gemeinsam gegen Internet­
kriminalität vorgehen
„Zusätzlich sollten wir mit allen Beteiligten eine gemeinsame Initiative
auf Landesebene bilden, eine Art TaskForce, um noch effektiver der Kriminalität im Netz zu begegnen“, regt der
Sachgebietsleiter an.
Die mögliche Systemerweiterung durch
IDS/IPS wird durch ein abgestimmtes
Konzept, eine gute Implementierung
sowie Konfiguration optimiert, um
weitergehende Schadenspotenziale für
Dienstleister und Kunden auszuschließen, ist sich Matthias Gomoll sicher.
Und er mahnt Eile an: Mindestens ein
Jahr sei zu veranschlagen, um die technischen Voraussetzungen zu realisieren.
Bis die organisatorischen Strukturen
stehen, vergeht weitere Zeit. Die wolle
man nicht jenen überlassen, von denen
zunehmend mehr Bedrohungen für den
Datenverkehr ausgehen.
Barbara Arndt
Aktuelle Zahlen zum E-Mail- und Internetverkehr
<1
%
4.000 5.000
2.000
1.000
20.000
6.000
3.000
Mio. SPAM
%
15.000
Systemgeneriert*
3
% MassenE-Mails**
4.000 5.000
25.000
3.000 30.000
6.000
12%
7.000
10.000
2.000
35.000
7.000
8.000
5.000
1.000
40.000
8.000
9.000
0
1
Virusbelastet u. a.
5.306
0
GByte Mio. SPAM
0
45.000
83%
23.919
5.306
Erwünscht
9.000
SPAM
20.000
25.000
30.000
15.000
35.000
10.000
5.000
0
40.000
GByte
45.000
23.919
Durchschnittl. monatliches
Aufkommen an SPAM
Verteilung des SPAM-Aufkommens
* Abwesenheitsnotizen, Zustellbenachrichtigungen
Durchschn. ein-/ausgehender
Internetverkehr im DVZ
(März-September 2013)
** Newsletter, Werbung u. ä.
(März-September 2013)
DVZ.info
02 I November 2013
29
U4
DVZ.info
03 I Mai 2013

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