Schwarze Blattflecken können durch Kupfer
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Schwarze Blattflecken können durch Kupfer
Schwarze Blattflecken können durch Kupferüberschuss hervorgerufen werden. Rhododendron Zusammenfassung - Empfehlungen Rhododendron 'Catawbiense Grandiflorum' und 'Cunningham's White' wurden am 22. 4. 2004 getopft und mit unterschiedlichen Nährstoffgaben versehen, um Schadsymptome durch Nährstoffmangel und -überschuss zu erzeugen. Sie wurden zwei Jahre lang bis Mai 2006 kultiviert und bonitiert. Schadsymptome zeigten sich ab Juni 2004, zunächst an den Pflanzen ohne Phosphordüngung (Wachstumshemmungen, Nekrosen) oder mit halber Stickstoffdüngung (Wachstumsdepressionen, helle Laubfärbung). Später folgten Schäden durch Kaliummangel (Blattrandnekrosen) und Kupferüberschuss (punktartige schwarze Blattflecken). Unterlassene Spurenelementdüngung, erhöhte Calcium-/Kaliumdüngung (um Magnesiummangel zu erzeugen) und erhöhte Mangandüngung verursachten keine Symptome. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass die in den Betrieben auftretenden Schäden durch schwarze Blattflecken mit überhöhter Kupferversorgung zusammenhängen. Sie geben aber keinen Hinweis auf die Ursache der gelegentlich auftretenden Blattrollungen. (Versuch B 1169-3) Versuchsfrage Mit welchen Symptomen reagieren Rhododendron der Sorten 'Cunningham's White' und 'Catawbiense Grandiflorum' auf Mangel an N, P, K und Spurenelementen sowie auf Überversorgung mit Kupfer und mit Mangan? Versuchshintergrund An Rhododendron treten gelegentlich Blattrollungen sowie schwarze Blattflecken auf, deren Ursachen unbekannt sind. Daher wurde untersucht, ob diese Symptome mit Nährstoffmangel oder -überschuss zusammenhängen können. In Verdacht standen besonders Kupfer- und Manganüberschuss, da diese Nährstoffe bei geschädigten Blättern häufig in hohen Konzentrationen gefunden wurden. Material und Methoden Bewurzelte Stecklinge der Rhododendron-Sorten 'Cunningham's White' und 'Catawbiense Grandiflorum' wurden am 22. 4. 2004 in 13-cm-Töpfe (rund) mit Torfsubstraten und unterschiedlicher Düngung getopft, bei der zum Teil N , P oder K stark reduziert oder weggelassen wurden. Ein Teil der Pflanzen wurde mit erhöhten Kaliumgaben versorgt und zusätzlich mit Gips-Suspension gegossen. Damit sollte durch Antagonismus Magnesiummangel hervorgerufen werden. Am 9. 3. 2005 wurden die Pflanzen in 5-Liter Container umgetopft und wie im Vorjahr unterschiedlich gedüngt Versuche im deutschen Gartenbau Landwirtschaftskammer Niedersachsen Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau Bad Zwischenahn Gemeinschaftsprojekt mit dem Baumschul-Beratungsring Weser-Ems Bearbeitung: Heinrich Beltz 2007 Ergebnisse und Diskussion Die Behandlungen hatten innerhalb von 2 Jahren Kulturdauer folgende Auswirkungen auf die Pflanzen: Niedrige Stickstoffgaben: Die auf die Hälfte reduzierte Düngung führte zu leichten Wachstumsdepressionen, hellem Laub, und geringerem Blütenknospenansatz. Im Frühsommer 2005 traten außerdem (nur auf der Blattoberseite) rötliche Punkte auf. Der Stickstoffgehalt von Blättern mit deutlichen Mangelsymptomen lag Ende September bei 1,05 % N (in der Kontrolle 1,51 % N). Ohne Phosphatdüngung litten die Pflanzen schnell unter starken Wachstumsdepressionen. Die Laubfarbe bekam einen bräunlichgrünen Schimmer, und es traten großflächige Nekrosen meist in der Blattspreite auf, weniger am Blattrand. Im Frühsommer waren dunkle Punkte an der Blattunterseite zu erkennen. Außerdem fiel die schwache Wurzelbildung der Pflanzen mit Phosphormangel auf. Der P-Gehalt der Blätter lag in dieser Variante Ende April und Ende September um 0,05 %. In gesunden Pflanzen lag er bei 0,08 % und höher. Die Pflanzen ohne Kaliumdüngung zeigten erst nach längerer Zeit deutliche Wachstumsdepressionen. Gleichzeitig traten Blattrandnekrosen und teilweise leichte Blattrandchlorosen auf. In einem Teilversuch litten sie offensichtlich auch in der Kontrollvariante unter Kaliummangel (0,64 % Kaliumgehalt im Blatt), denn nur Pflanzen mit extra Kaliumdüngung hatten keine Symptome (bei 0,78 % Kaliumgehalt im Blatt). Zeitweise wurden auch feine rötlichbraune Flecken auf der Blattunterseite beobachtet. Die Kaliumgehalte der Blätter der Pflanzen, die mit diesem Nährstoff nicht gedüngt wurden, lagen um 0,20 – 0,36 %. Durch eine erhöhte Düngung mit Kalium und Calcium konnten keine Symptome von Magnesiummangel hervorgerufen werden. Die Verhältnisse von Magnesium zu Kalium und zu Calcium im Blatt, die beide bei 1 : 4 lagen, waren allerdings auch nicht so weit, dass ein induzierter Magnesiummangel zu erwarten gewesen wäre. Überraschenderweise reagierten die Versuchspflanzen auf unterlassene Spurenelementdüngung nicht mit nennenswerten Symptomen. Offensichtlich waren geringe Mengen aus Substrat und Wasser ausreichend, obwohl die Gehalte im Blatt sehr niedrig waren (1,6 ppm Cu, 34 ppm Fe und 20 ppm Zn) und alle im Bereich des Mangels oder knapp darüber lagen. Obwohl der pH-Wert im Substrat niedrig war, und damit für die Aufnahme günstig, und die Gaben hoch waren, verursachte die Überversorgung mit Mangan keine Schäden. Die Mangangehalte im Blatt lagen Ende September 2005 bei 4350 ppm (gegenüber 113 ppm in Kontrolle), was beweist, dass das Mangan von der Pflanze aufgenommen worden war. Überversorgung mit Kupfer führte dagegen zu Wurzelschäden und in der Folge zu leichten Wachstumsdepressionen und später zum Absterben einzelner Pflanzen. Es traten ungleichmäßig verteilte, kleine schwarze Blattflecken auf. Die Kupfergehalte im Blatt lagen Ende September bei 13,6 ppm gegenüber 3,3 ppm in der Kontrolle. Die Ergebnisse lassen vermuten, dass die in den Betrieben auftretenden Schäden durch schwarze Blattflecken mit überhöhter Kupferversorgung zusammenhängen, obwohl die Kupfergehalte im Blatt niedriger als erwartet lagen. In einem Praxisbetrieb wurde in Blättern mit sehr starken schwarzen Blattflecken ein Gehalte von 27 ppm gemessen. In manchen Fällen könnte in der Praxis auch ein Zusammenhang zwischen feinen dunklen Flecken auf Blattober- oder Unterseite mit Stickstoff-, Phosphor- oder Kaliummangel bestehen. Die Ergebnisse geben aber keinen Hinweis auf die Ursache der gelegentlich auftretenden Blattrollungen.