Schmerzmanagement bei Kindern Franziska von Arx Straessler
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Schmerzmanagement bei Kindern Franziska von Arx Straessler
Pflegedienst Schmerzkommission Schmerzmanagement bei Kindern Franziska von Arx-Strässler Frühlingsfortbildung Schweizerische Interessengemeinschaft Notfallpflege Aarau, 27. März 2014 Inhalt 1. Besonderheiten der Schmerzphysiologie beim Früh- und Neugeborenen 2. Schmerzerleben in den verschiedenen Entwicklungsstufen 3. Schmerzeinschätzung 4. Vor- und Nachteile der Schmerzmessung 5. Schmerzerfassungsinstrumente 6. Beeinflussende Faktoren 7. Schmerzbehandlung – Medikamentös und nicht-medikamentös 8. Ursachen und Folgen einer inadäquaten Behandlung Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 2 Früh- und Neugeborene Relevanz im Alltag? Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 3 Früh- und Neugeborene Relevanz im Alltag? Bundesamt für Statistik, 2010 Quelle: EURO-PERISTAT (European Perinatal Health Report (2008) www.europeristat.com Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 4 Fähigkeit zur Schmerzempfindung – Erkenntnis über Schmerzfähigkeit von Neugeborenen ist heute erst ca. 25 Jahre alt – „Pediatric patients seldom need medication for relief of pain. They tolerate discomfort well“ Swafford & Allen, 1968 – 1985 Ereignis um Jeffrey Lawson – 1987 stellte Anand fest, dass ¾ der Frühgeborenen intraoperativ keine oder keine ausreichende Analgesie erhielten Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 5 Physiologie – Wahrnehmung und Abwehr bei Schmerz sind das Resultat integrativer Leistungen des gesamten Nervensystems – Schmerzerkennung im Thalamus – Emotionale Bewertung im limbischen System – Schmerzlokalisation und Schmerzerlebnis im Kortex Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 6 Physiologie – Gegenläufige Impulse vom Gehirn an die Peripherie können die Weiterleitung der Schmerzreize hemmen und somit zu einer Reduktion der Schmerzempfindung führen – Bei chronischen Schmerzen ist dieser Mechanismus oft gestört die dämpfenden Signale bleiben aus Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 7 Erkenntnisse aus der Schmerzphysiologie Fähigkeit zur Schmerzempfindung ist bereits antepartal vorhanden Mensch Woche p.c. Ratte Tag p.c. System 7. – 8. E15 Reflektorische Bewegung auf Stimulation Beginn von Spontanbewegungen 10. – 11. E16 Sensible Versorgung der Hand/Pfote 13. – 14. E17 Gesamte Körperoberfläche sensibel innerviert, rezeptive Felder vorhanden 26. E19 Wegziehreflex auf noxische Stimulation 22. – 34. Ab E19 Ausbildung der Projektionsbahnen vom Thalamus zum primär sensorischen Kortex 26. – 31. Entfällt Grimmassieren auf noxische Stimulation Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 8 Physiologie bei Früh- und Neugeborenen – Myelinisierung der zentralen schmerzleitenden Nervenbahnen findet im 2. und 3. SS-Trimenon – Synapsenreifung zwischen der 13. und 30. SSW – Frühgeborene haben eine tiefere Schmerzschwelle. Diese nimmt weiter ab, je mehr schmerzhafte Stimuli erlebt werden Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 9 Physiologie bei Früh- und Neugeborenen – Deszendierende inhibitorische Systeme zur Suppression der Schmerzleitung sind anatomisch angelegt, jedoch bei Geburt noch nicht voll funktionsfähig Schmerzimpulse können ungefiltert ins ZNS einströmen – Die absteigenden, hemmenden Schmerzbahnen können sich später bei starker Schmerzexposition zu zuführenden Bahnen entwickeln Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 10 Erkenntnisse aus der Schmerzphysiologie – Gesteigerte Schmerzempfindlichkeit durch die vermehrte Einsprossung von Nervenfasern nach wiederholter Schmerzexposition – Potenzierung der synaptischen Übertragungsstärke mit der Folge einer gesteigerten Erregbarkeit schmerzleitender Neuronen des Rückenmarks, was zu Hypersensibilisierung oder zu Allodynia führt Grunau 1994, Taddio 1995, Anand 1999 – Physiologische Besonderheiten lassen vermuten, dass FG vielleicht mehr Schmerzen empfinden als TG Fitzgerald & Walker, 2003 – Vorhandenes Schmerzgedächtnis, welches die weitere Entwicklung, v.a. die Schmerzverarbeitung im Kindesalter beeinflussen könnte. Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 11 Erkenntnisse aus der Schmerzphysiologie – Neugeborene weisen einen stärkeren und länger anhaltenden Schutz- und Wegziehreflex als Erwachsene auf – Die Nervenenden, die den Schmerz in der Haut aufnehmen, nehmen beim Neugeborenen ein grösseres Areal ein und die Schmerz- und Berührungsbahnen im Rückenmark liegen, im Vergleich zu Erwachsenen, dichter nebeneinander ein schmerzhafter Reiz auf einem kleinen Hautbezirk wird vom Neugeborenen als grossflächiger Schmerz empfunden Fitzgerald, zit. in Freye, 2002 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 12 Schmerzerleben – Schmerz ist das, was der Betroffene über Schmerzen mitteilt. Sie sind vorhanden, wenn der Patient mit Schmerzen sagt, dass er Schmerzen hat. McCaffery, 1968 – Die effektivste Methode Schmerzen zu reduzieren, ist die Anzahl schmerzhafter Handlungen zu reduzieren American Academy of Pediatrics, 2007 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 13 Schmerzerleben in der Pädiatrie Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 14 Schmerzerleben in der Pädiatrie Physiologische Einflüsse Soziale Einflüsse Beziehungen Psychologische Einflüsse Intellektuelle Aspekte Schmerz Ethische Aspekte Philosophische, spirituelle Einflüsse Kulturelle Einflüsse Erfahrungen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 15 Schmerzerleben in der Pädiatrie – Schmerz stellt ein protektives, biologisches Alarmsignal dar und ist das Kardinalsymptom der Verletzung – Schmerz als multidimensionales Geschehen und als subjektive Erfahrung stellt eine grosse Herausforderung für die Pflege dar, v.a. wenn keine Selbsteinschätzung vorgenommen werden kann – Schmerzen sind oft mit Angst und allgemeinem Unwohlsein verbunden. Mit Schmerzen sind immer auch Gefühle, insbesondere Ängste, aber auch Erwartungen und Erinnerungen verbunden Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 16 Schmerzerleben in der Pädiatrie – das Schmerzerleben/-Verhalten ist in hohem Masse von individuellen und situativen Bedingungen abhängig – jede Notfallsituation, die mit akuten Schmerzen verbunden ist, stellt ein krisenhaftes Ereignis für die Betroffenen dar – je mehr schmerzhafte Verrichtungen ein Kind positiv verarbeitet, desto besser kann es einen weiteren schmerzhaften Eingriff bewältigen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 17 Faktoren, welche das Schmerzerleben beeinflussen Individuelle Schmerzbedingungen Situative Schmerzbedingungen Alter und Entwicklungsstand, Krankheitsverständnis Schmerzreiz Geschlecht Erwartungen und Vorstellungen vom Schmerz Kultureller und familiärer Einfluss Erinnerungen an Schmerzereignisse Bisherige Schmerzerfahrungen Kontrollierbarkeit der Schmerzsituation Emotionale Situation (Angst, Wut, Hilflosigkeit) Verhalten der Umgebung, „emotionale Ansteckung“ Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 18 Schmerzgedächtnis – Kinder erinnern sich häufig über lange Zeit an stressige und schmerzhafte Interventionen und Details und/oder an die negativen Aspekte einer solchen Situation – Accuracy of children‘s pain memory Zonneveld et al., 1997 – Conditioning and hyperalgesia in newborns exposed to repeated heel lances Taddio et al., 2002 – Consequences of inadequate analgesia during painful procedures in children Weisman et al., 1998 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 19 Midazolam – Amnestisch wirkende Medikamente sollen die Angst vor der bevorstehenden Intervention reduzieren oder verhindern, so dass sich die Kinder an den erlebten Schmerz nicht erinnern und das nächste Mal keine Angst mehr haben. – Ist es so einfach? Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 20 Entwicklungsphase Wahrnehmung Emotionale Situation Alter des Kindes Körperverständnis Krankheitsverständnis Schmerz Familiärer, kultureller, religiöser Hintergrund Verhalten beteiligter Personen Kontrollierbarkeit der Situation Schmerzreiz Erfahrungen Juni 2011 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 Seite 21 21 Entwicklung und Schmerzen Alter Intellektuelle und emotionale Ausdrucksfähigkeit des Kindes generelle Distressreaktion mit entsprechendem Verhalten und Veränderung der physiologischen Indikatoren 0–3 Monate –kein Schmerzverständnis –Reaktionen reflexartig und wahrnehmungsbezogen –motorische Aktivität als Reaktion auf sensorische Reize und Wahrnehmungen 3–6 Monate –Schmerzreaktionen werden durch Traurigkeit und Ärgerreaktionen ergänzt 6–18 Monate –Entwicklung von Furcht vor schmerzhaften Empfindungen –Fähigkeit zur Schmerzlokalisation entwickelt sich 18–24 Monate –Gebrauch des Wortes „Schmerzen" zur Schmerzbeschreibung –Fähigkeit zur Schmerzerinnerung bei Konfrontation mit bereits erlebten Situationen –Kind verfügt noch nicht über eine Vorstellungskraft oder über eine rationale Einsicht Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 22 Entwicklung und Schmerzen Alter Intellektuelle und emotionale Ausdrucksfähigkeit des Kindes 3-5 Jahre –Schmerz hat externe Ursache –keine Unterscheidung verschiedener Schmerzquellen –beginnende grobe Angabe der Schmerzintensität –beginnende emotionale Beschreibung und Bewertung des Schmerzes; Kinder glauben z.T. dass die Behandlung angewandt wird, um sie für ihr „schlechtes, böses oder falsches Verhalten“ zu bestrafen –Imagination magischer Fähigkeiten und Wirkungen von Personen, Gegenständen und Geschehnissen –Neugierde, Interesse für den eigenen Körper 5-7 Jahre –Kind wird fähig, logisch und nicht nur intuitiv zu denken –besseres Differenzierungsvermögen der Schmerzintensität Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 23 Entwicklung und Schmerzen Alter Intellektuelle und emotionale Ausdrucksfähigkeit des Kindes 8-11 Jahre –Kind kann aufgrund erster Konzeptbildungen erklären, warum ein Schmerz schmerzt –Schmerz hat eine externe Ursache und interne Folgen –je nach früheren Erfahrungen reagiert das Kind aktiv bzw. reaktiv auf schmerzhafte Interventionen –Kind kann Schmerzarten unterscheiden (verletzungs- oder krankheitsbedingt) –Schmerz kann psychische Ursachen haben (z.B. Heimweh) >12 Jahre –Denkoperationen können nun mit abstrakten, nicht mehr konkret vorstellbaren Inhalten durchgeführt werden –Kind kann Schmerzintensität differenziert bewerten und sieht Schmerz als internes Geschehen und einen physiologischen Prozess –kennt die Wechselwirkung von physischen und psychischen Ursachen –verfügt über ein integriertes Schmerzkonzept Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 24 Schmerzeinschätzung – allgemeine Überlegungen – In vielen Kliniken erfolgt eine routinemässige Schmerzerfassung, parallel zu den Vitalparametern – Die Bedeutung des Schmerzes (impact) wird hingegen wenig bis gar nicht studiert – Was genau wird erfasst? – Was sagt es aus für wen? – Was erfolgt daraus? – Wer definiert die Ziele? Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 25 Vorteile der Schmerzmessung – Schmerz wird ernst genommen – kontinuierlicher Verlauf – Evaluation der getroffenen Massnahmen und der Schmerzbehandlung – Alle messen mit demselben Instrument dasselbe Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 26 Nachteile der Schmerzmessung – Messung ist wie mit dem Lineal eine Länge definieren – die Schmerzmessung bezieht sich in erster Linie auf die Intensität des Schmerzes – Schmerzbeurteilung („Assessment“) verlangt ein umfassenderes Bild – die Komplexität des Schmerzes lässt sich aber auch damit nicht vollständig abbilden und vereinheitlichen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 27 Nachteile der Schmerzmessung – Multidimensionalität des Schmerzen – Schmerz ist ‚nur‘ ein Sammelbegriff, der wenig aussagt – subjektive Fremdeinschätzung – Schwierigkeit den Schmerz in Worte zu fassen – Unfähigkeit, den Schmerz als solchen zu erkennen, v.a. bei chronischen Schmerzen – kleine Kinder können Schmerz noch nicht einschätzen (z.B. BE) – Befürchtungen veranlassen zu Negierung – extreme Angst vor Spritzen, Erfahrungen mit schmerzhaften Injektionen – glauben, dass sie Spital früher verlassen oder unangenehme Behandlungen vermeiden können Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 28 Nachteile der Schmerzmessung – Kinder wissen nicht automatisch, dass sie mitteilen müssen, wenn sie unter Schmerzen leiden, oder dass sie nach Schmerzmitteln verlangen können – verstehen oft nicht, dass sie jedes Mal wieder fragen müssen – aufgrund fehlender Erfahrung wissen Kinder ev. nicht, dass es Alternativen zum Erdulden von Schmerzen gibt und Methoden, um eine Schmerzlinderung zu erhalten – vertrauen darauf, dass die Pflege Bescheid weiss und sich kümmert (gilt auch für die Eltern) Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 29 Nachteile der Schmerzmessung – wenn Kinder schlafen, spielen oder auf andere Weise von Schmerzen abgelenkt werden können, könnte davon ausgegangen werden, dass keine Schmerzen vorhanden sind – Kinder sind besonders begabt, durch Ablenkung und körperliche Aktivität Schmerzen effektiv zu verdrängen – schlafen und sich schlafend stellen sind Copingstrategien und helfen, Schmerzen oder schmerzhaften Behandlungen zu entgehen oder sie zu verzögern Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 30 Assessmentinstrumente –was beinhaltet ein „gutes“ Assessmentinstrument? – psychometrische Eigenschaften – Validität – wie gut wird das gemessen, was gemessen werden soll? – Reliabilität – Konsistenz und Reproduzierbarkeit – Anwenderfreundlichkeit Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 31 Berner Schmerz Score für Neugeborene Cignacco et al., 2001 – Fremdeinschätzung – Geburt bis 4 Wochen alt (korrigiert) Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 32 NIPS Lawrence et al., 1993 – Fremdeinschätzung – NG bis 2½ Jahre – bildet die Reaktionen nichtbeatmeter Früh- und Neugeborenen auf invasive Massnahmen ab – gute Validierung (engl. Version) – schnell und einfach zu handhaben Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 33 NIPS Lawrence et al., 1993 – Nachteile – Skala ist nicht symmetrisch – geringe Trennschärfe in der Graduierung von Schmerzen – Arm- und Beinbewegungen sind überschneidende Kriterien und bringen keine Zusatzinformationen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 34 CHEOPS McGrath et al. 1985 Children‘s Hospital of Eastern Ontario Pain Scale Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 35 CHEOPS McGrath et al. 1985 Children‘s Hospital of Eastern Ontario Pain Scale – Fremdeinschätzung – ab 2½ bis 5 Jahren (auch ab 1 Jahr beschrieben) – gute Validierung (engl. Version) bei postoperativen Schmerzen – Fixierung ist unangenehm und wird nach kurzer Zeit schmerzhaft – Nachteile – umständlicher in der Handhabung – verschiedene gleichwertige Subkategorien Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 36 Hester Poker Chips Hester et al, 1990 – Selbsteinschätzung ab 4 Jahren – Skala 1-4 = schwache bis stärkste Schmerzen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 37 VAS Scott et al., 1975 Visuell Analog Scale Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 38 VAS Scott et al. 1975 Visuell Analog Scale – Selbsteinschätzung – bei akuten, rekurrierenden und chronischen Schmerzen – Smiley: 3½ bis 12 Jahre – Farbskala ab 12 Jahren – reliabel und valid – sensibel für Veränderungsmessung – Nachteile – Farbskala der Smiley kann zu Verfälschungen führen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 39 NCCPC Breau et al., 1975 Non communication children pain checklist Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 40 NCCPC Breau et al., 1975 Non communication children pain checklist – Fremdeinschätzung – Alter von 3-18 Jahre – 2 Versionen (R und PV) – Beobachtung erfolgt über einen Zeitraum von 10‘ oder 2 Stunden – baut auf Verhalten auf, das diese Kinder bei Schmerzen zeigen – benötigt viel Einführung und Erfahrung, um das Instrument sicher zu nutzen (nicht anwenderfreundlich) Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 41 Weitere Assessmentinstrumente – Premature Infant Pain Profile (PIPP) – Kindliche Unbehagen und Schmerzskala (KUSS) – COMFORT Scale – Face, Legs, Activity, Cry, Consolability scale (FLACC) – Gesichter-Skalen (z.B. Oucher, Bieri) – etc. aber die Erfassung bleibt trotzdem schwierig Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 42 Beeinflussende Faktoren Emotionale Situation Alter des Kindes Körperverständnis Krankheitsverständnis Schmerz Familiärer, kultureller, religiöser Hintergrund Verhalten beteiligter Personen Kontrollierbarkeit der Situation Schmerzreiz Erfahrungen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 43 Beeinflussende Faktoren Eigenschaften der Pflege Wissen und Erfahrung, Einstellung Medizinische Diagnose Eigenschaften des Kindes Eltern des Kindes Einschätzung der Schmerzen Entscheidung Schmerzlinderung The influence of children‘s vocal expressions, age, medical diagnosis and information obtained from parents on nurses‘ pain assessments and decisions regarding interventions Hamers et al., 1996, deKuiper, 1999 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 44 Beeinflussende Faktoren – Medizinische Diagnose – Starke Beeinflussung – je schlimmer die Diagnose, desto höher wird die Stärke der Schmerzen eingeschätzt desto schneller werden Analgetika verabreicht – Charakter und Äusserungen des Kindes – weinende und schreiende Kinder bekommen schneller Analgetika als ruhige Kindes – Schmerzempfindung des Kindes – es gibt Pflegende und Angehörige, die glauben, dass Kinder prinzipiell mehr oder weniger Schmerzen haben als Erwachsene Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 45 Beeinflussende Faktoren – Eltern und Angehörige – ob Pflegende die Schmerzeinschätzung der Eltern teilen, hängt stark davon ab, wie sie die Eltern - Kind - Beziehung einschätzen, bzw. welches Bild sie von den Eltern haben – die Glaubwürdigkeit der elterlichen Meinung wird nach subjektivem Gutdünken bestimmt – Niemand kennt das Kind so gut wie seine Eltern, aber die alleinige Information durch die Eltern ist nicht immer zuverlässig. – Der chronische Schmerz wird kongruenter eingeschätzt als der akute Schmerz. Dieser wird häufig unterbewertet. Finley et al., 1993 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 46 Beeinflussende Faktoren – Charakter der Pflegenden – private und berufliche Erfahrung mit Schmerz – verschiedene Pflegende behandeln das Kind verschieden – persönliche Einstellung zu Analgetika – Angst vor Nebenwirkungen der Medikamente Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 47 Schmerzbehandlung – Nicht-medikamentöse Massnahmen in allen Altersstufen – „Magic Glove“ – Belohnungssysteme – Kasperle-Konzept – Medikamentöse Interventionen – Basisanalgetika – Opioide – Propofol – Lachgas Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 48 Psychologische Interventionen Ziele der psychologischen Interventionen: – ein verbessertes Schmerzerleben – eine positivere Bewertung des Schmerzereignisses – eine Verbesserung der Bewältigung des Schmerzes – Reduktion von Angst und Spannung – Optimierung der situativen Bedingungen – Verbesserung der emotionalen Befindlichkeit – Beeinflussung der Schmerzwahrnehmung Petermann F., Wiedebusch S. & Kroll T. (Hrsg.), 1994 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 49 Massnahmen Neugeborene – Einwickeln – Facilitated tucking – Nicht nutritives Saugen – Nicht nutritives Saugen, kombiniert mit Musik oder intrauterinen – Geräuschen – Glucose 10% – Kangaroo care – Multisensorische Stimulation – Wärmende Auflage Cignacco et al., 2007 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 50 Glucose 10% – Wirkt orotaktil und orogustatorisch (Endorphinfreisetzung) – Kombination mit Saugen erhöht Effekt Stevens et al., 2004 – Kurze Halbwertszeit (2 Minuten) – Wirkung hält max. 10 Minuten, bei Bedarf Wiederholung – Maximaldosierung einhalten – > 2000 Gramm: 4ml / Std. – < 2000 Gramm: 2ml / Std. – < 6 Monaten (danach Kariesgefahr bei Zahndurchbruch) – Geschmackspräferenz für Süsses – Nicht zur Belohnung oder Beruhigung einsetzen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 51 Massnahmen 0-2 Jahre – visuelle, auditive, taktile Massnahmen – Körperkontakt – sich Zeit nehmen, da sein – Beruhigung durch Vertrautes – z.B. Nuggi, Tierchen, Nuschi – nichts erzwingen – Lärm, Licht reduzieren – rasche und grosse Veränderungen vermeiden – Eltern bald hinzuholen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 52 Massnahmen 2-7 Jahre – Informationen und Gespräch einfach formulieren Aufnahmefähigkeit ist kurz – Nie anlügen und Versprechen halten – Symbolisch und spielerisch arbeiten, v.a. dann wenn Kinder nicht sprechen wollen – Ablenkung durch Puppe, Teddy, die Informationen vermitteln – Magische Handlungen – z.B.: Schmerz wegzaubern, Wegblasen, Märchen, Glücksbringer – Ritualablauf – Emotionale Unterstützung – Anerkennung zeigen und loben Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 53 Massnahmen 7-12 Jahre – Einfache Erklärungen (Material zeigen, Abläufe durchspielen) – Mithelfen und Kontrolle übernehmen – Abläufe im voraus besprechen, kurzfristige Ziele setzen – Ablenkungsübungen: – z.B. Helden-/Comicfigur – Ablenkungskoffer Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 54 Massnahmen 12-16 Jahre – Schmerzen werden z.T. verleugnet, „alles im Griff haben wollen“ – Jugendliche offen und direkt ansprechen, aber nicht nachbohren – Abläufe erklären, auch ohne Hilfsmittel, nur verbal, z.T. auch wissenschaftliche Erklärungen abgeben – Komplexere Ablenkungsübungen – Externale: z.B. Video, Buch – Internal: persönliche Zusprüche wie„ich schaffe das schon“ und „in Traumwelt flüchten“ Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 55 The Magic Glove – entwickelt von Leona Kuttner – idealerweise bei Kindern von 3-12 Jahren Hypnotic Pain Management for Children http://www.youtube.com/watch?v=cyApK8Z_SQQ Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 56 Psychologische Interventionen: Ausnahmen – Kinder, die alles ganz genau wissen und sehen möchten und dabei angstfrei sind Ablenkung ist nicht nötig – Kinder, die schlechte oder traumatisierende Erfahrungen in Zusammenhang mit Behandlungsschmerz gemacht haben, lassen sich schlecht ablenken – wichtig, dass der Vorgang rasch vorbei ist – dem Kind sofort mitteilen, dass die Verrichtung fertig ist und Erholung anbieten: tief durchatmen etc. Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 57 Verhalten der Fachpersonen – Ruhig und ehrlich bleiben – Bemühungen loben – Belohnung nicht an das Verhalten knüpfen – Sachlicher Umgang mit Stress – Kognitive Strategien vermitteln (Ablenkung...) – Keine positive Verstärkung von negativem/unerwünschtem Schmerzverhalten – Fokus nicht auf den Schmerz richten (nicht fragen „tut es weh?“) – Eltern loben – Eltern: trösten, unterstützen (auf Bewährtes zurückgreifen!) Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 58 Belohnungssystem – aus der Verhaltenstherapie – es geht nicht darum, dass Kinder keinen Schmerz oder Weinen zeigen sollen – die grosse Leistung wird wertgeschätzt, wenn das Kind trotz Angst still halten kann oder wenn es sich Mühe gibt – Erfolge müssen immer individuell betrachtet werden – Verstärkung einer Verhaltensweise erhöht Wahrscheinlichkeit, dass dieses Verhalten in Zukunft häufiger gezeigt wird – Individuelle Erfolge können mit Belohnungen sichtbar gemacht werden und erhöhen das Selbstwirksamkeitsgefühl Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 59 Belohnungssystem – der passende Verstärker ist von vielen Faktoren abhängig, insbesondere vom Alter und Charakter des Kindes und den finanziellen Möglichkeiten – verbales Lob – Süssigkeiten, Esswaren – Stempelkarten, Stickers, Smilies – Puzzleteile – Punkte sammeln für Gutschein (Songs, Kino, Starbucks, etc.) – Perlenkette und Murmeln Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 60 Belohnungssystem – im direkten Anschluss und auch bei kleinsten Erfolgen muss mit der spezifischen Verhaltungsweise verknüpfbar sein – Belohnung ev. bereits während der Verrichtung in der Hand halten oder ansehen können – Absprache mit den Eltern not – bei Jugendlichen greifen Belohnungssysteme meist weniger gut als bei kleineren Kindern wendig – realistisches Zielverhalten definieren – Regeln für die Belohnung müssen dem Kind klar sein – Entwicklung oft aufwändig Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 61 Konzept KASPERLE Karutz, 2002 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 62 Schmerzerleben Verstärkte Schmerzen durch: Verringerte Schmerzen durch: Sorgen Sorglosigkeit Schlaflosigkeit Schlaf Druck Verständnis Depression Positive Sinnfindung Isolation Soziales Netz, Familie Introversion Zuwendung Soziale Abhängigkeit Zeit Angst Beschäftigung Traurigkeit Hoffnung Einsamkeit Entspannung Zorn Sicherheit Ungewissheit Information Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 Koch, 2010 63 Medikamentöse Schmerztherapie 1. Prävention 2. Nicht-medikamentöse Massnahmen 3. Medikamentöse Therapie Mit Prävention und Therapie kann eine Schmerzlinderung bewirkt und die Chronifizierung des Schmerzes verhindert werden! Die Zusammenarbeit von verschiedenen Behandlungsgruppen ist für den Erfolg der Behandlung eine Voraussetzung! Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 64 Medikamentöse Therapie – Erfassung des 5. Vitalparameters mit entsprechenden Instrumenten – Einschränkungen und Nachteile der Schmerzerfassungsinstrumente – Grauzone bei der Dosierung durch fehlende Studienresultate – Kenntnis der Wirkungen und Nebenwirkungen eines pharmakologischen Wirkstoffs sowie die umfassende Einschätzung der Situation des Patienten McCaffery et al., 1997, 2000 Zernikow et al., 2009 Hünseler et al., 2009 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 65 Medikamentöse Therapie – Basisanalgetikum – Standing Orders – Opioide – Propofol – Lachgas – EMLA® Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 66 Paracetamol – bewährtes Basismedikament – die Dosierung sollte immer voll ausgeschöpft werden, bevor ein zusätzliches Analgetika verwendet wir – 25 mg/kg/dosi po und rektal (max. Tagesdosis: 100mg/kg/d) – 15 mg/kg/dosi i.v (max. Tagesdosis: 60mg/kg/d) – Wirkungseintritt – 30 – 60 Minuten nach oraler Verabreichung – 60 – 120 Minuten nach rectaler Verabreichung – Basisanalgesie in Kombination mit Opioiden laufen lassen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 67 Morphin – Verabreichung i.v und s.c via Insuflon – Wirkungseintritt nach 5 – 10 Minuten – Nebenwirkungen – der Abbau ist bei Neugeborenen sehr unterschiedlich – es kann zu denselben NW wie bei Erwachsenen kommen – Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz erforderlich Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 68 Fehleinschätzungen – Die Selbsteinschätzung des Patienten wird erhoben – trotzdem sind die Pflegenden oft vom Verhalten des Patienten beeinflusst lächelnde Patienten mit tiefnormalen Vitalzeichen, ältere Menschen und Patienten, die arbeitslos sind, Alkohol konsumieren oder Motorrad fahren erhalten weniger Analgetika – Pflegende fühlen sich häufig nicht verpflichtet zu handeln – die persönliche Einschätzung des Patientenschmerzes und die Dosis der Opioidtherapie wird mehr gewichtet als die Selbsteinschätzung des Patienten – die Angst vor einer Atemdepression ist nach wie vor sehr hoch McCaffery et al., 1986, 1997, 2000 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 69 Fehleinschätzungen – bei Jugendlichen sollten Opioide nicht oder nur sparsam eingesetzt werden, da bei ihnen eine erhöhte Gefahr der Narkotikasucht besteht – Anzeichen für Missbrauch oder Suchtverhalten – wenn sie sich nach Verabreichung von Opioiden amüsieren – die Injektion anstelle der Tablette bevorzugen – das Verlangen nach Opioiden vor Ablauf des üblichen Zeitintervalls geäussert wird Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 70 Propofol – Hypnotikum mit raschem Wirkungseintritt (ca. 20‘‘) und kurzer Wirkdauer (10 – 15‘) ohne analgetische Wirkung – Rasche hepatische Metabolisierung – Vagusstimulierend – Risiko des Propofol – Infusionssyndroms (PRIS) – Propofol ist zur langfristigen Sedierung bei Kindern und Jugendlichen unter 17 Jahren nicht zugelassen! Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 71 Standing Orders – allgemein gültige, schriftlich festgelegte Verordnung, die die Pflege in einem definierten Anwendungsbereich selbständig und autonom anwendet – generelle Gültigkeit für alle Patienten, auf die sie zutreffen – ärztliche Verordnungen stehen immer über den „standing orders“ – sorgen für eine rasch beginnende und effiziente Schmerzbehandlung – leiten eine schnell wirksame und sichere Schmerzbehandlung in eigener Regie der Pflege ein – dienen als Sofortmassnahmen und Überbrückung bis zur definitiven Schmerzmittelverordnung durch den zuständigen Arzt Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 72 Ausschlusskriterien – Neugeborene und Säuglinge bis 3 Monat – ehemalige Frühgeborene bis 6 Monate – Patienten mit Bewusstseinseinschränkungen – Patienten mit instabilem Kreislauf Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 73 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 74 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 75 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 76 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 77 Fallbeispiele Notfall – Ohrenschmerzen – Stufe 1: Co – Dafalgan als Brausetablette – Stufe 2: Voltaren – Tropfen – Geschlossene VA-Fraktur oder Kontusion a) leicht disloziert – Stufe 1: Co – Dafalgan (hoch dosiert) – Stufe 2: Tramal – Tropfen (hoch dosiert) b) stark disloziert – Stufe 2: Nalbuphin i.v, ev. Lachgas für Infusion legen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 78 Fallbeispiele Notfall – OSG – Distorsion – Stufe 1: Co – Dafalgan – Stufe 2: Tramal – Schmerzhafte Eingriffe – mit Anästhesie und Ketalar – Merkblatt für diagnostische & therapeutische Massnahmen – Kleinere Eingriffe – < 3 – 4 jährig, Narkose mit Anästhesie – > 3 – 4 jährig, Lachgas und Dormicum Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 79 Fallbeispiele Notfall – Auch bei Kopf- und Bauchschmerzen sind ohne vorherige Diagnostik durch den Arzt Analgetika nach „standing orders“ erlaubt – Häufigste Medikamente auf dem Notfall: – Paracetamol – NSAR (Voltaren und Algifor) dürfen auf dem NF von Pflege selber verabreicht werden – Nalbuphin – Sintenyl – Nasenspray – Tramal – Lachgas Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 80 Lachgas – äquimolare Mischung aus Lachgas und Sauerstoff (Standard 50% N2O / 50% O2) MEOPA – analgetisch, anxiolytisch und sedativ – Bewusstsein bleibt erhalten, ebenso wie die Schutzreflexe der Atemwege – auch beim nicht nüchternen Kind anwendbar – potentielle Nebenwirkungen vorhanden Verwendung nur bei adäquater Indikation und durch geschultes Personal – bei Abwehr gegen die Maske oder Schmerzen unter Lachgas Wechsel auf andere Therapieoption Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 81 Lachgas Bourgois et al., 2003 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 82 Lachgas Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 83 Lachgas Indikationen – Lumbalpunktionen und andere schmerzhafte Injektionen in tiefe Strukturen (Gelenke, Muskeln) – wetzen von schmerzhafter Lokalanästhesie – Fremdkörperentfernung – Reposition von Patella-, Schulter- und Ellbogenluxationen – Versorgung von Rissquetschwunden – kleine Débridements bei Verbrennungen – Vaginale Untersuchungen, durch die Gynäkologie – Extensionen – Entfernung von Fixateur externe und Spickdrähten – zum Anlegen eines Gipses oder orthopädischen Hilfsmitteln – Botulinumtoxin - oder Phenolinjektionen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 84 Lachgas Kontraindikationen – akutes Schädel – Hirntrauma – Bewusstlosigkeit, Somnolenz – Thoraxverletzungen, Pneumothorax – Ileus, Invagination – instabile hämodynamische Verhältnisse, Patienten mit Herzerkrankungen – Sinusitis, Otitis media – Frakturen im Gesicht – Cave: die Wirkung von Lachgas kann von allen Medikamenten, die das ZNS dämpfen, verstärkt werden (Sedativa, Hypnotika, Neuroleptika, Opioide, etc.) Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 85 Lachgas Durchführung – Anflutung (Ladedosis) – 3-5 Minuten Inhalationszeit – Durchführung – maximale Inhalationszeit: 20-25 Minuten – Überwachung – Klinik und transcutane Sättigung Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 86 Lachgas Nebenwirkungen fehlende Wirkung Gaszufuhr unterbrechen, Fehlerquellen kontrollieren Übelkeit, Erbrechen Maske entfernen und sichere Seitenlage Atemnot Gaszufuhr unterbrechen, Sauerstoffgabe Hyperventilation langsamer atmen lassen, ev. Gaszufuhr unterbrechen falls Parästhesien auftreten Angstzustände, Panik beruhigen, ev. Gaszufuhr unterbrechen Schwindel fast immer der Fall, nicht unterbrechen Euphorie kann auftreten, ist harmlos Kopfschmerzen Gaszufuhr unterbrechen Veränderung der Wahrnehmung oft der Fall, nicht unterbrechen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 87 EMLA® – Eutetic mixture of local anesthetic – Lidocain + Prilocain – Blockiert sensorische Nerven und Nervenendigungen in der Haut – Diffundiert besser durch dünne und wenig verhornte Haut – untoxische Methemoglobinspiegel (1 Fall 1999 bei Frühgeborenem) Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 88 EMLA® Fehlende analgetische Wirkung bei FG und NG? – Fersenstich: – Venenpunktion: – i.m. Impfung: – Circumcision: – LP Ø Ø (+) (+) (+) Weise et al., 2005 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 89 Prüfen Sie selbst! Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 90 Lauter Unangenehmes! „Aus der Sicht der Kinder machen Ärzte und Pflegefachpersonen eigentlich fast nur Unangenehmes“ Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 91 Wenn es wirklich nicht will? – mit Überzeugung? – mit Belohnung? – mit Nötigung? – mit Gewalt? – mit Dormicum! Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 92 Midazolam (Dormicum®) vor unangenehmen Eingriffen / Massnahmen Wirkung: – Sedation, Hypnose – Anxiolyse – Anterograde Amnesie – Keine Analgesie Verabreichungsart: – p.os, rectal, i.v., (nasal) Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 93 Midazolam (Dormicum®) Nebenwirkungen – Atemdepression bei zentraler und peripherer Hypoventilation – Atemdepression bei Obstruktion der Atemwege (OSAS) – Gewöhnung/Abhängigkeit bei langfristiger Einnahme Im praktischen Einsatz sind die Nebenwirkungen ausser bei schwerem OSAS vernachlässigbar. Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 94 Ursachen eines inadäquaten Managements alte Gewohnheiten und Irrtümer die gesellschaftliche Einstellung minimale Überprüfung des Schmerzmanagements Fehlende Informationen Widerstand gegen Veränderung Unsicherheit Desinteresse Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 95 Folgen einer inadäquaten Therapie – Stress – physiologischen Veränderungen (BD, HF, AF, ICP) – kataboler Stoffwechselsituation mit Laktatazidose und Hyperglykämie – erhöhter Infektanfälligkeit und Thromboseneigung – nachhaltig beeinträchtigten Schlaf- und Ruhephasen – langzeitigen Entwicklungsstörungen und einer veränderten Schmerzreaktion beim Früh- und Neugeborenen Hünseler et al., 2009 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 96 Folgen der Schmerzexposition in NICUs Kurzfristige Folgen Langfristige Folgen Reduktion der Schmerzäusserung Johnston & Stevens, 1996 Gesteigerte affektive Antworten auf Schmerzen Grunau et al., 1994; 1998 Vermehrte Stressreaktionen Barker & Rutter, 1995 Einschränkungen in der kognitiven und verhaltensorientierten Entwicklung Bhutta & Anand, 2002 Verminderung der Hirndurchblutung und transitorischer Verlust des HirnBlut-Volumens Grunau, 2002 Herabsenkung der Schmerzschwelle und erhöhte Vulnerabilität für stressbedingte Störungen (Angstzustände) Anand et al., 1999 Hämodynamische Reaktionen im somatosensorischen Kortex mit deutlichem Anstieg des HBO2 Bartocci et al., 2006 Erhöhter Bedarf an Fentanyl und Morphin im Säuglingsalter Peters et al., 2005 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 97 Langfristige Folgen der Schmerzexposition – Anzahl der Schmerzexposition im Frühgeborenenalter, ist prädiktiv für eine schlechtere kognitive und motorische Entwicklung im 8. und 18. Lebensmonat ehemaliger Frühgeborener. – Niedriger elterlicher Stress („Parenting Stress Index“) und eine hohe Eltern-Kind-Qualität gelten als Puffer in der Entwicklung des Kindes. Grunau et al., 2009 Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 98 Folgen einer inadäquaten Therapie Klein- und Schulkinder – Grosse Belastung für Kind – Angst vor zukünftigen Schmerzen – Misstrauen gegenüber Personal – Irritabilität, Ängstlichkeit, Nervosität, Albträume, Panikattacken, Essstörungen, Aggression, Zurückziehen – Kooperationsbereitschaft für Behandlung eingeschränkt Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 99 Folgen einer inadäquaten Therapie Angehörige – Hilflosigkeit – Wut – Entwickeln Misstrauen gegen Personal – Depression – Schuldgefühle, weil sie ihr Kind nicht vor den Schmerzen schützen können Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 100 Folgen einer inadäquaten Therapie Behandlungsteam – Konflikte im Behandlungsteam – Ethischer Konflikt – Schuldgefühle – Mitgefühl stumpft ab – Verleumdung, sich selber vorgaukeln, dass die Kinder nicht am Leiden sind Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 101 Massnahmen gegen inadäquates Schmerzmanagement Beratung inadäquates Schmerzmanagement (alte Richtlinie) Probleme erkennen adäquates Schmerzmanagement Bestandesaufnahme Entwicklung von neuen Richtlinien und Implementation Evaluation Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 Seite 102 102 Take home messages – alle sollen bedenken und berücksichtigen, dass sich die Kinder erinnern – und dies bereits mit der ersten schmerzhaften Massnahme – Schmerzassessmentinstrumente helfen bei der Schmerzeinschätzung, haben aber alle ihre Vor- und auch Nachteile – die Pflege ist durch unterschiedliche Faktoren in der Schmerzeinschätzung beeinflusst – es gibt viele einfache und hilfreiche psychologische Interventionen, die oft genauso effektiv sind wie medikamentöse Massnahmen, aber mit deutlich weniger Nebenwirkungen – eine inadäquate Schmerzbehandlung führt bei allen Involvierten zu kurz- wie auch langfristige Folgen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 103 Fragen Schmerzmanagement bei Kindern / Franziska von Arx-Strässler / Aarau / 27.03.2014 104 Literatur American Academy of Pediatrics (2006). 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