Steuergeldverschwendung Drei Minuten Leibesvisitation

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Steuergeldverschwendung Drei Minuten Leibesvisitation
Die 100 »schönsten« Schikanen gegen Fußballfans
Steuergeldverschwendung
FC Erzgebirge Aue II – Barkas Frankenberg (6. Liga)
„Das Intro übertraf alle Erwartungen: Neben der Haupttribüne gingen sieben Bengalen in die Luft, umrahmt
von Doppelhaltern und schwarzem Rauch. Ein klasse Anblick, der den 25 Heim-Zuschauern wortwörtlich
den Atem raubte. Und der Schiri drohte vorsichtshalber gleich mal mit einem Spielabbruch. Nun gut, irgendein aufgeregter Auer alarmierte die Staatsmacht. Die Grünen rückten auch eilig mit Blaulicht an. Die fesche
Kampfmontur rangeschmissen, die Hunde von Bundesgrenzschutz scharf gemacht (Natürlich ohne Maulkorb.
Diese Feiglinge!). Damit die Pyro nicht konfisziert wird, ging dann erstmal ein Kilo schwarz und ein Kilo weiß
in die Luft. Eine Sitzbank weinte vor lauter Rührung heiße Tränen und zerschmolz fröhlich vor sich hin. Dann
stürmten die Robocops den Fanblock, verprügelten willkürlich zwei Frankenberger, die nun gar nichts mit den
Jahrhundert-Randalen zu tun hatten. Vier gegen eins - so fair hat man die Staatsmacht selten gesehen. Knüppel
drauf, den Fan drei Sitzreihen nach unten gewichst - wer stoppt die endlich? Ausweiskontrollen waren die Folge, nach 20 Minuten waren dann die beiden festgenommenen Frankenberger wieder frei. Der Schacht ballerte
inzwischen die Kugel zwei Mal ins Netz, Frankenberg schaffte nur noch den Anschlusstreffer. Im grünen Kessel gings dann aus dem Ground. Der Fanbus war bewacht wie die Limousine des Bundeskanzlers: Insgesamt
17 Streifenwagen und Sixpacks standen rum, bis an die Zähne bewaffnete Streifenhörnchen schauten grimmig.
Die Steuergeldverschwendung wurde noch ausgewertet, dann ging’s zurück in die Großstadt.“
Ronny, http://www.ultras-chemnitz.de
Drei Minuten Leibesvisitation
Bayer Leverkusen (A) – FC St. Pauli (DFB-Pkal 2000/2001)
Am Freitag gewann St.Pauli gegen die Amateure von Bayer 04 Leverkusen überaus glücklich mit 2:1.
Bei einem Amateurspiel gab es wohl noch nie derartig skurril anmutende Einlasskontrollen mit einem derartigen Gefummel. Die Ordner nahmen ihren Job wirklich sehr ernst. Schuhe mussten ausgezogen werden, der
Übersteiger (St.Pauli- Fanzine) durchgeblättert werden, je nach Länge der Kopfhaare diese mehr oder weniger ausgeschüttelt werden - es könnte sich ja jemand eine scharfe Waffe in jenem Haar, in den Schuhen oder
zwischen den Seiten des Übersteigers versteckt haben. Üblicherweise dauern die Einlasskontrollen bei einem
Fußballspiel vielleicht pro Person 30 Sekunden - in Leverkusen nahmen die Ordner, die netterweise auch leicht
martialisch auftraten, sich auch gerne mal drei Minuten pro Person zur ausgiebigen Leibesvisitation Zeit.
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