JUANITA SCHMALENBERG BEZNER

Transcrição

JUANITA SCHMALENBERG BEZNER
Literatura Brasileira de Expressão Alemã
www.martiusstaden.org.br
PROJETO DE PESQUISA COLETIVA
Coordenação geral: Celeste Ribeiro de Sousa
JUANITA SCHMALENBERG BEZNER
1908-1988
(Celeste Ribeiro de Sousa)
2014
Der Urwald-Pfarrer
Die Dahlien stehn in rotem Feuer,
Der Papagei hält Mittagsruh,
Das scheue Bächlein atmet freier,
Aus Waldesschatten äugt die Kuh.
Das stille Haus umranken Träume...
Weit überragend sinnt ein Dach
Im Blütenkranz der Pfirsichbäume
Den toten Urwaldriesen nach,
Des wilden Dickichts Schlangenhorte,
Wo heut Geranien nicken traut,
Und an der Holzverandenpforte
Im Morgenlicht die Winde blaut!
Die schwere Bibel auf den Knien,
Grüßt auch der Pfarrer stumm sein Reich,
Sein Rücken weiß von vielen Mühen,
Die Hände werden nimmer weich...
Ein Bauer-sein war´s, reich an Nöten,
Dazwischen Hochzeit, Taufen, Tod,
Und immerdar ein kraftvoll Beten
Um Gottes Segen, Frucht und Brot!
Nun sind die Schläfen ihm ergrauet –
Von Kolonie zu Kolonie
Indes noch unermüdlich bauet
Er Brücken schönster Harmonie!
Kein Ruf zu fern, er geht, er reitet,
Bald im Ornat, bald ohn´Talar,
Und denkt sich jeden Weg geleitet
Von unsichtbarer Engelschar...
FONTE:
Schmalenberg, Juanita. “Der Urwald-Pfarrer” (O pastor da floresta).
In: Kalender für die Deutschen in Brasilien (Rotermund-Kalender).
São Leoplodo, Rotermund, 1941, p. 62.
Também in: Kreuz im Sueden n. 3, São Paulo, 1958, p. 10.
Texto transcrito do gótico por Celeste Ribeiro de Sousa