The International Classification of Headache Disorders
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The International Classification of Headache Disorders
The International Classification of Headache Disorders (2nd ed.) P. Westerhuis1 Die 1. internationale Einteilung von Kopfschmerzen wurde 1988 publiziert (Headache Classification Committee of the International Headache Society 1988). Die hier vorliegende 2. Edition integriert neue wissenschaftliche Erkenntnisse (Tab. 1). Dies fhrte unter anderem zu leichten Vernderungen in der Gruppeneinteilung. Außerdem wurden einige Unterkategorien hinzugefgt und die fr die Einteilung bentigten Kriterien vereinzelt angepasst. Tab. 1 The International Classification of Headache and Disorders 1. Migraine 2. Tension-type headache 3. Cluster headache and other trigeminal autonomic cephalalgias 4. Other primary headaches 5. Headache attributed to head and/or neck trauma 6. Headache attributed to cranial or cervical vascular disorder 7. Headache attributed to non-vascular intracranial disorder 8. Headache attributed to a substance or its withdrawal 9. Headache attributed to infection 10. Headache attributed to disorder of homoeostasis 11. Headache or facial pain attributed to disorder of cranium, neck, eyes, ears, nose, sinuses, teeth, mouth or other facial or cranial structures 12. Headache attributed to psychiatric disorder 13. Cranial neuralgias and central causes of facial pain 14. Other headache, cranial neuralgia, central or primary facial pain 1 Fr eine einheitliche Kommunikation zwischen den Therapeuten untereinander sowie zwischen ihnen und den berweisenden rzten wre es fr alle mit Kopfschmerzpatienten befassten Therapeuten unerlsslich, diese neue Einteilung und deren Kriterien anzuwenden. gelesen und kommentiert Einleitung Beschreibung Nach wie vor sind den ersten 4 Gruppen die so genannten „primren“, den Gruppen 5 – 14 die „sekundren“ Kopfschmerzen zugeordnet, fr die folgende diagnostische Kriterien gelten (S. 56): a) Kopfschmerzen mit einer (oder mehreren) der aufgelisteten Eigenschaften, die die Kriterien c und d erfllen. b) Nachweis einer anderen Dysfunktion, die Kopfschmerzen verursachen kann. c) Der Kopfschmerz ist in einen engen zeitlichen Zusammenhang mit einer anderen Dysfunktion aufgetreten, und/oder es gibt andere Beweise fr einen kausalen Zusammenhang. d) Eine deutliche Abnahme des Kopfschmerzes innerhalb von 3 Monate, nachdem die andere Dysfunktion erfolgreich behandelt wurde oder eine Spontanheilung erfolgte. Bei der Beschreibung der sekundren Kopfschmerzarten verwendete die ursprngliche Klassifikation den Begriff associated with (in Verbindung mit), die 2. Edition attributed to (zurckzufhren auf). Als Grund geben die Autoren an, dass bei den meisten Kopfschmerzen die kausale Verbindung zwischen der primren Dysfunktion und der sekundren Schmerzproblematik vermehrt wissenschaftlich untermauert ist. Institutsangaben Headache Classification Committee of the International Headache Society. Cephalalgia. 2004. 24, Suppl. 1 Korrespondenzadresse Pieter Westerhuis PT · Staalenhof · CH-4513 Langendorf Bibliografie Manuelle Therapie 2004; 8: 107 – 108 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York DOI 10.1055/s-2004-813350 ISSN 1433-2671 107 gelesen und kommentiert Fr manualtherapeutisch ttige Physiotherapeuten sind natrlich speziell die bei den zervikogenen Kopfschmerzen vorgenommenen nderungen relevant. Fr Cervicogenic headache (Kategorie) 11.2.1: 1. Vom Nacken hervorgerufene Schmerzen, die und in einer oder mehreren Regionen des Kopfes und/oder des Gesichts wahrgenommen werden. Zustzlich mssen die Kriterien c und d erfllt sein. 2. Klinische, labortechnische und/oder radiologische Beweise einer Dysfunktion oder Lsion der HWS oder deren Weichteile, die Kopfschmerzen verursachen knnen. 3. Beweis, dass der Kopfschmerz auf eine Dysfunktion oder Lsion der HWS zurckzufhren ist, basierend auf mindestens einer der nachfolgenden Aussagen: a) Befund klinischer Zeichen, die den Nacken als Symptomquelle implizieren. b) Nahezu 100 %ige Linderung der Kopfschmerzen nach einer diagnostischen Blockade der betroffenen Struktur. 4. Heilung innerhalb von 3 Monate, nachdem die urschliche Dysfunktion/Lsion erfolgreich behandelt wurde. Klinische Relevanz Fr die Arbeit in der tglichen Praxis hat Kriterium 3 a die hchste Relevanz. Der berwiesene Patient mit Kopfschmerzen wird grndlich untersucht. Finden sich dabei klinische Zeichen [1, 2], ist Kriterium 3 a erfllt. In diesem Fall darf eine 1. Hypothese, dass es sich um zervikogenen Kopfschmerz handelt (oder zumindest der Nacken ein beitragender Faktor), aufgestellt werden. Vorsichtsmaßnahmen und eventuelle Kontraindikationen mssen abgeklrt werden, und anschließend wird ein Behandlungsplan/Managementstrategie Jull 2002) entwickelt [4]. Nehmen die Beschwerden parallel zu den klinischen Zeichen deutlich ab, ist auch Kriterium 4 erfllt, was wiederum die Hypothese besttigt, dass es ein zervikogener Kopfschmerz vorlag. Literatur 1 Wichtige Unterschiede zur 1. Edition – Obwohl die Schmerzen vom Nacken provoziert werden, ist es nicht zwingend, dass die Schmerzen auch tatschlich dort auftreten (Kriterium 1). – Es ist nicht lnger bindend, dass ein positiver radiologischer Befund vorliegt. Antonaci F, Fredriksen TA, Sjaastad O. Cervicogenic Headache: clinical presentation, diagnostic criteria, and differential diagnosis. Curr Pain Headache Rep 2001; 5: 387 – 392 2 Fredriksen TA, Sjaastad O. Cervicogenic headache: current concepts of pathogenesis related to anatomical structure. Clin Exp Rheumatol 2000; Suppl. 19: 16 – 18 3 Headache Classification Committee of the International Headache Society. Classification and diagnostic criteria for headache disorders, cranial neuralgias and facial pain. Cephalalgia 1988; Suppl. 79: 1 – 96 4 Jull G, Trott P, Potter H et al. A randomised controlled trial of exercise and manipulative therapy for cervicogenic headache. Spine 2002; 17: 1835 – 1843 108 Westerhuis P. The International Classification … Manuelle Therapie 2004; 8: 107 – 108