Herbie Hancock

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Herbie Hancock
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music listening
Herbie Hancock
* 12.4.1940 in Chicago
„...die Gefahr des Jazz ist die Erstarrung im Traditionalismus“
Aufgewachsen in durchschnittlichen bis einfachen Verhältnissen entdeckte er mit Unterstützung seiner
Eltern früh die Liebe zur Musik und begann mit 7 Jahren Klavier zu spielen. Er trat im Alter von 11
Jahren bereits mit dem Chicago Symphony Orchestra auf und beschäftigte sich in seiner frühen Kindheit
vorwiegend mit klassischer Musik.
Während seiner High-School-Zeit kam seine zweite große Liebe, der Jazz, hinzu und wurde für ihn von
da an zum künstlerischen Lebensinhalt. Er transkribierte die Aufnahmen von Oscar Peterson u.a.
Nach der High-School schrieb er sich für ein Studium der Elektrotechnik in Iowa ein, wechselte nach
einiger Zeit zu einem Kompositionsstudium und schloss dieses 1960 ab.
Entdeckt wurde Hancock von Donald Byrd, der ihn in die New Yorker Jazzszene einführte.
Seine musikalische Karriere begann 1962 mit ersten Aufnahmen für das Blue Note Label und er
arbeitete mit Freddie Hubbard, Dexter Gordon, uva. Zusammen. 1963 wurde er Teil der legendären Miles
Davis Quintett Besetzung mit George Coleman bzw. Wayne Shorter, Tony Williams und Ron Carter. Er
schrieb Musikgeschichte mit seinen Kompositionen wie Cantaloupe Island, Watermelon Man, Maiden
Voyage, u.a., aber auch als Pianist als Begleitung der o.g. Künstler.
Sein Faible für Elektronik ließ ihn auch vor Entwicklungen in der Musikinstrumenten-Industrie nicht
zurückschrecken. Hancock war immer Vorreiter was den Einsatz elektronischer Instrumente anging. Er
gehört somit zu den Erfindern des typischen Fusion-Sounds. Vor allem mit seiner Formation
Headhunters prägte er diese Stilistik.
In den 70er und 80er – Jahren experimentierte er im damals modernen Elektro-Sound, schrieb Discound Funksongs und schaffte mit Rockit in den 80er den erfolgreichsten instrumentalen Chart-Hit und
machte mit ihm das Platten-Scratchen weltweit populär.
Parallel war er aber immer als Jazz-Musiker aktiv, z.B. mit seinen Kollegen aus der Miles-Davis-Zeit.
1986 bekam er einen Oscar für den Soundtrack zu dem Jazz-Film „Um Mitternacht“.
Hancock arbeitet nach wie vor mit den größten Musikern seiner Zeit und unterstreicht mit seinen
aktuellen CDs und Konzerten seine Vielseitigkeit, musikalische Offenheit und Kreativität.
Auf seinen letzten CDs featured er Gäste wie Sting, Paul Simon, John Mayer, Santana, uva. Er setzte
neue Standards und lässt die (seine) musikalische Entwicklung nie stillstehen.
Neben zahlreichen Auszeichnungen während seiner Karriere, die eigentlich alle den Titel „fürs
Lebenswerk“ verdient hätten, erhielt er 2008 z.B. zwei Grammys für seine bemerkenswerte CD „River:
The Joni Letters“, einer Hommage an Joni Mitchell.
© 2010 Stephan Emig
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Aktuell (2010-2011) ist er mit seinem Imagine-Project auf Tour und featured u.a. James Genus bzw.
Tal Wilkenfield am Bass, Vinnie Colaiuta am Schlagzeug, Lionel Loueke an der Gitarre, Greg Phillinganes
am Keyboard und weitere Gäste.
Motto des Tages:
Ohne Humanismus, ohne Spiritualität verliert die Musik ihre Innerlichkeit.
Auszug aus dem Spiegel-Interview von 2001:
SPIEGEL: Was bedeutet Ihnen die Musik?
Hancock: Der Mensch definiert sich gern durch das, was er tut. Ich habe mich lange ausschließlich als
Musiker gesehen. Erst in jüngster Zeit wurde mir klar, dass ich mehr bin - ein menschliches Wesen - und
was das bedeutet. Ich steckte lange in einer Kiste. Nun bin ich herausgetreten und kann die Kiste von
außen aus allen Winkeln betrachten. Die Musik ist für mich ein Mittel, ja ein Werkzeug, um Leben
auszudrücken, um in mich hineinzuhören und dort etwas zu finden, das für andere einen Wert hat.
Listening Session:
US3 – Cantaloop Island (1994 machte die Hiphopformation Hancocks Jazzklassiker einem neuen
Publikum zugängig)
H. Hancock: Cantaloupe Island (1964 mit Tony Williams, Freddie Hubbard, u.a.)
Watermelon Man (1962)
You bet your love (1979)
Hang up your hang ups (1977)
Rockit (1984)
Stitched up (feat. John Mayer) (2005)
A change is gonna come (2010)
Imagine (2010)
Weitere Empfehlungen:
Video-Dokumentationen bei Youtube über Hancocks Zeit bei Miles
Dokumentationen zu den letzten CD-Produktionen von Hancock
Youtube: Konzert zum 70. Geburtstag
Alle CDs
GEHT ZUM KONZERT!
© 2010 Stephan Emig

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