Artikel 2

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Artikel 2
HASSBERGE
Montag, 18. Juli 2016
HAS9-1
Seite 15
Montag,
18. Juli
200. Tag des Jahres
Sternzeichen: Krebs
Namenstag: Answer, Arnold, Arnulf,
Friedrich, Odilia, Radegund
Nachgeblättert
2014 – Kapitän Philipp Lahm erklärt
fünf Tage nach dem Gewinn der
Weltmeisterschaft überraschend seinen Rücktritt aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft.
2012 – Bei einem Anschlag auf einen
mit israelischen Touristen besetzen
Reisebus werden an der bulgarischen
Schwarzmeerküste sieben Menschen
getötet und mehr als 30 verletzt.
2011 – Der Kommandeur der internationalen Truppen in Afghanistan,
US-General David Petraeus, räumt
offiziell seinen Posten und übergibt
die Befehlsgewalt an den amerikanischen General John R. Allen.
2006 – Der US-Senat stimmt einer
Ausweitung der Stammzellenforschung mit Staatsgeldern zu. Die
Vorlage war umstritten, weil damit
in Fruchtbarkeitskliniken übrig gebliebene Embryonen für Forschungszwecke verwendet werden dürfen.
Präsident George W. Bush legt später
sein Veto ein.
Jeder Handgriff muss sitzen: Das Gastteam aus Ungarn kümmerte sich nach einem fiktiven Brand um die Erstversorgung der Verletzten.
Fotos: Peter Schmieder
Auf die Teamarbeit kommt es an
40 Mannschaften nehmen
am Jugendrotkreuz-Landeswettbewerb in Haßfurt
teil. Dabei ist auch ein
Team aus Ungarn. Die
Nachwuchskräfte sind
motiviert und für das
Rettungswesen gerüstet.
Von Peter Schmieder
Haßfurt — Dass es auch Spaß machen kann, sich auf eine Aufgabe als
Lebensretter vorzubereiten, zeigte
sich beim Landeswettbewerb des Jugendrotkreuzes. In diesem Jahr kam
die Veranstaltung, die jedes Jahr in
einem anderen Regierungsbezirk
stattfindet, nach Haßfurt. „Das sind
die 40 besten Jugendrotkreuz-Mannschaften von Bayern“, erzählte die
stellvertretende Landesvorsitzende
des bayerischen Jugendrotkreuzes,
Sonja Erben.
Zudem gab es ein internationales
Projekt, für das eine Mannschaft aus
Ungarn in Deutschland mitwirkte.
Während die deutschen Teams aber
gegeneinander antraten und um
Punkte kämpften, waren die ungarischen Teilnehmer außer Konkurrenz, erklärte Erben. Im Gegenzug
werden dann auch Jugendrotkreuzler aus Würzburg und Nürnberg mit
zum ungarischen Wettbewerb fahren.
Die 40 Teams, die am Landeswettbewerb am Freitag, Samstag und
Sonntag in Haßfurt teilnahmen, bestanden aus vier bis sechs Teilnehmern. Dazu kam ein großes Organisationsteam, so dass es letztlich rund
400 Leute waren, die für den Landeswettbewerb nach Haßfurt reisten.
Übernachten durften sie in der Turnhalle das Schulzentrums. Die Wettbewerbe fanden nicht an der Schule
statt, sondern an verschiedenen Stationen über die ganze Stadt verteilt.
Dass es diesmal ausgerechnet nach
Haßfurt ging, so beschreiben die Organisatoren, liege an der funktionierenden Zusammenarbeit in und mit
der Kreisstadt. Hier habe im Zusammenspiel von Stadt, Schulzweckverband, Feuerwehr, THW, Polizei und
der Rot-Kreuz-Kreisgruppe als Ausrichter der Veranstaltung alles reibungslos geklappt.
„Es geht um Spiel und Spaß“, sagte
Sonja Erben über den Wettbewerb.
Gleichzeitig mussten die Mannschaften aber ihr Wissen und Können im Bezug auf Erste Hilfe in Theorie und Praxis zeigen und vor allem
ihre Teamfähigkeit unter Beweis stellen. Dazu kamen Rotkreuz-wissen
und weitere Stationen, an denen es
„Fun and Action“: Auch beim gemeinsamen Laufen mit Brettern kam es auf gute Teamfähigkeit an.
Die Mannschaft ausWürzburg versorgte im Praxistest
eine Verletzte.
vor allem darauf ankam, als gutes
Team zu funktionieren. „Einmal
müssen sie sich ein Theaterstück ausdenken“, nannte Sonja Erben ein
Beispiel für eine solche Station.
Dann gab es einige kleine Vorgaben,
und schließlich hatten die Jugendrotkreuzler eine halbe Stunde Zeit,
um ein Zehn-Minuten-Stück vorzubereiten.
In den Wettbewerben gab es vier
verschiedene Altersstufen. Die jüngsten Gruppen waren „Bambini“ im
Alter von sechs bis neun Jahren. Da-
In der Maske für den großen Auftritt: Die Darsteller der
Brandopfer werden zurechtgemacht.
nach kamen die Zehn- bis Zwölfjährigen, weiter ging es mit den Altersstufen 13 bis 16 und schließlich 17
bis 27 Jahren.
Die für Haßfurter Zuschauer wohl
interessanteste Station dürfte sich
am Marktplatz abgespielt haben,
denn hier gab es den Praxisteil. Beim
geführten Rundgang mit Ehrengästen und Presse waren es gerade die
Gäste aus Ungarn und das Würzburger Team, das sich in dieser Woche
um die Gäste aus dem Ausland kümmert, die hier ihre Aufgabe erledig-
ten. In der Übung stellte das Haßfurter Rathaus ein brennendes Schulgebäude dar, aus dem Schüler herausrennen und um Hilfe schreien. Diese
waren entsprechend geschminkt,
trugen Kleidung mit Brandflecken
und hatten Brandwunden, die versorgt werden mussten.
Eine Besonderheit war außerdem,
dass die Kinder und Jugendlichen im
Gegensatz zu vielen anderen Übungen am Anfang keine Ahnung hatten, wie viele Verletzte auf sie zukommen würden. Kirk Thieme von
der Wettbewerbsleitung erklärte dazu: „An jeder Station gibt es Punkte.“
Dabei gehe es nicht nur darum, dass
die Aufgaben gelöst werden, sondern
auch darum, wie sie gelöst werden.
Beim Schulbrand sei also nicht nur
von Bedeutung, dass am Ende alle
Verletzten versorgt wurden, sondern
auch darum, dass die Helfer als Team
funktionieren. „Es geht auch um Fragen wie: Wird auf jeden gehört? Oder
wird einer überhört?“, berichtet
Thieme.
Am Parkplatz Gries gab es ein
Quizspiel. Die Teilnehmer bekamen
Fragen gestellt und es gab mehrere
Antwortmöglichkeiten zur Auswahl.
Der Geschäftsführer des bayerischen
Jugendrotkreuzes, Jörg Duda, und
die Leiterin der Stabsstelle Bildung
und Personalentwicklung, Gabriele
Keymling, zeigten, wie es geht: Sie
setzten Chips auf die Antwortmöglichkeiten. Was auf eine falsche Antwort gesetzt war, ging verloren, was
auf dem richtigen Feld lag, ging mit
in die nächste Runde.
An einer weiteren Station vor dem
Landratsamt ging es um Theoriewissen zur Ersten Hilfe. Hierfür mussten
die Teilnehmer in die Rolle eines
Ausbilders schlüpfen. Sie bekamen
ein Thema vorgegeben wie beispielsweise „Schlaganfall“ oder „Vergiftung“. Dann hatten sie zehn Minuten, um einen etwa fünfminütigen
Vortrag über das Thema vorzubereiten – alles aus ihrem eigenen Wissen
heraus.
Die Schiedsrichter, die es an allen
Stationen gab, um die Leistungen der
Teilnehmer zu bewerten, hatten hier
die Aufgabe, sich die Vorträge anzuhören und zu bewerten. Sind alle
wichtigen Punkte zum Thema angesprochen worden?
Spaß hatten vor allem die jüngsten
Teilnehmer an der Station „Fun and
Action“, wo es unter anderem um die
sprichwörtliche Suche nach der
Stecknadel im Heuhaufen ging. „Die
spannendste Station war die Praxis“,
berichtete Victoria Rapthel aus Gunzenhausen. Die 16-Jährige ist seit
neun Jahren beim Roten Kreuz. Über
den ganzen Wettbewerb freute sie
sich. „Es ist spannend. Und es ist
schön, dass man viele Leute kennen
lernt und Bekannte wieder trifft.“
Diese Erfahrung fehlt der neunjährigen Milena Ruß noch, denn sie ist
noch ganz neu beim Jugendrotkreuz.
Erst seit acht Wochen ist sie dabei
und kannte daher noch niemanden
aus den Vorjahren. Aber ihr gefiel die
Veranstaltung in Haßfurt. „Ich fand’s
cool“, kommentierte sie die Wettbewerbe. Besonders gut hat ihr die Station der Feuerwehr gefallen, an der
sie mit einem Feuerwehrschlauch
Bälle von Hütchen spritzen durfte.
2002 – Bundeskanzler Gerhard
Schröder entlässt Verteidigungsminister Rudolf Scharping (beide SPD)
und bestimmt SPD-Fraktionschef Peter Struck zu dessen Nachfolger. Auslöser sind Berichte über Geheimhonorare eines Frankfurter PR-Unternehmers.
1994 – Bei einem Anschlag auf ein jüdisches Zentrum in Buenos Aires
werden 85 Menschen getötet und
mehr als 300 verletzt.
1985 – Bundeskanzler Helmut Kohl
bestreitet vor einem Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen
Landtags, von unzulässigen Praktiken bei Parteispenden gewusst zu haben.
1870 – Das Erste Vatikanische Konzil
– von Papst Pius IX. 1869 einberufen
– bestätigt das „Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit“ in Glaubensfragen.
Zahl des Tages
59
Fast zwei Drittel der Frauen in
Deutschland (59 Prozent) verlassen
ihre Wohnung so gut wie nie ohne
Handtasche. Das ergab eine Umfrage
im Auftrag des Gesundheitsportals
„apotheken-umschau.de“.
Noch
mehr – 72 Prozent – empfinden den
Inhalt ihres Täschchens als privat
und „absolut tabu“ für andere.
Aufgespießt
2012 – dpa meldet:
Olympia-Fans können nach den
Spielen in den Betten ihrer Idole aus
dem olympischen Dorf in London
schlafen. Die 11 000 Einzelbetten der
Athleten stehen zum Stückpreis von
39,99 Pfund (rund 50 Euro) zum Verkauf. Die Matratze kostet noch einmal 49 Pfund extra.
Geburtstag
1941 –
Frank Farian (75),
deutscher
Popmusik-Produzent
(Boney M)
1986 – Anna Fischer (30), dt. Schauspielerin/Sängerin („Teufelsbraten“)
1951 – Elio Di Rupo (65), belgischer
Ministerpräsident 2011-2014
1921 – John Glenn (95), US-Astronaut und Politiker
1864 – Ricarda Huch, dt. Schriftstellerin („Herbstfeuer“), gest. 1947
Todestag
1966 – Konrad Heiden, dt.-amerik.
Journalist/Schriftsteller, geb. 1901
1996 – Hans Katzer, dt. Sozialpolitiker (CDU), geb. 1919