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DIAGNOSTIK + THERAPIE REZIDIVIERENDE ABORTE Neue Ansätze in der Diagnostik und Therapie wiederholter Fehlgeburten N. Rogenhofer1, M.K. Bohlmann2, C.J. Thaler1, E. Schleußner3 Obwohl die WHO erst mehr als drei aufeinanderfolgende Aborte als rezidivierendes Abortgeschehen definiert, gibt es eine zunehmende Tendenz, bereits Frauen mit zwei Fehlgeburten einer ausführlichen Diagnostik zu unterziehen. Dabei sollte eine sinnvolle Abklärung primär alle relevanten Abortursachen umfassen, gleichzeitig aber auch kosteneffektiv sein sowie zu evidenzbasierten therapeutischen Konsequenzen führen. Trotzdem gelingt es nur bei der Hälfte aller Patientinnen mit rezidivierenden Spontanaborten (RSA), eine mögliche Ursache nachzuweisen. Experimentelle therapeutische Ansätze sollten nur unter Studienbedingungen erprobt werden. Zu den etablierten Ursachen einer habituellen Abortneigung gehören anatomische Malformationen, genetische Veränderungen, endokrinologische Störungen, Umweltfaktoren sowie hereditäre und erworbene Thrombophilien (1–4). Dennoch gelingt es nur bei 50% aller RSA-Patientinnen, eine mögliche Ursache nachzuweisen. Dieser Beitrag soll einen Überblick über mögliche Diagnostik und therapeutische Optionen und deren medizinische Evidenz geben. Anatomische Malformationen Für angeborene Fehlbildungen des Uterus aufgrund von Fusionsstörungen der Müller-Gänge wie zum Beispiel den Uterus arcuatus, Uterus subseptus/septus, Uterus duplex, Uterus bicornis sowie den Uterus uni1 Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, LudwigMaximilians-Universität München 2 Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein – Campus Lübeck 3 Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Jena cornis wurde ein habituelles Abortgeschehen belegt (4–7). Tabelle 1 zeigt das jeweilig angenommene Abortrisiko der Malformation und einen Überblick über therapeutische Optionen. Unter die erworbenen anatomischen Veränderungen fallen Leiomyome, Endometriumpolypen, intrauterine Synechien sowie die Zervixinsuffizienz. Bei Vorhandensein von Myomen ist neben der Größe insbesondere deren Lokalisation (submukös, intramural, subserös) von Bedeutung. Am risikoreichsten scheinen submuköse Myome mit CavumVorwölbung zu sein (4, 8, 9). In retrospektiven Studien wurde eine verringerte Abortrate nach Myomenukleation gefunden (4). Allerdings ist bei Patientinnen im Zustand nach Myomenukleation mit Cavumeröffnung ein erhöhtes Risiko für eine Uterusruptur in der Folgeschwangerschaft zu beachten (8). Neben dem Ultraschall ist insbesondere die diagnostische Hysteroskopie zur Sicherung einer anatomischen Malformation sowie die operative Behandlung das Mittel der Wahl (9). Genetische Veränderungen Spontane, also singuläre Frühaborte sind – im Gegensatz zu habituellen Aborten – zu 50–60% auf genetische Veränderungen zurückzuführen (1, 2). Insbesondere die Trisomien 21, 18, 16, die Monosomie X und Polyploidien treten gehäuft auf. Die meisten Aneuploidien entstehen durch Störungen in der ersten Reifeteilung der Oozyte, nur etwa 10% der fetalen Trisomien sind auf Fehler der paternalen Meiose zurückzuführen. Hiervon abzugrenzen sind parentale chromosomale Veränderungen wie balancierte Translokationen, welche von vornherein mit einem signifikant erhöhten Risiko (≥50%) für kindliche Aneuploidien einhergehen. Solche hereditären Chromosomenanomalien finden sich bei etwa 4% der RSA-Patientinnen, im Vergleich zu etwa 0,2% bei Kontrollpaaren ohne Aborte (3). Endokrine Parameter Verschiedene endokrine Störungen können Spontanaborte begünstigen. Uterusanomalien und Aborte Malformation Uterus (sub-)septus Uterus arcuatus Uterus duplex Uterus bicornis Abortrisiko therapeutische Option 44,3% 25,7% 36% 36% Resektionshysteroskopie keine nachgewiesen keine nachgewiesen keine nachgewiesen Tab. 1: Uterusanomalien mit resultierendem Abortrisiko und therapeutischer Option (nach 54) 1142 FRAUENARZT n 51 (2010) n Nr. 12 n Lutealphasendefekt Der sogenannte Lutealphasendefekt (LPD) wird als Ursache für RSA diskutiert. Für eine suffiziente Lutealphase sollen nach Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie zwei von drei Progesteronspiegeln, die in der hyperthermen Phase in drei- bis viertägigen Abständen entnommenen wurden, über 10 ng/ml betragen (3). Therapeutisch kommt eine Progesteronsubstitution in Depot- oder in vaginaler Applikationsform infrage. Handfeste Beweise für den Nutzen dieses Therapieansatzes konnten bisher nicht sicher erbracht werden. In einer 2003 publizieren Metaanalyse (10) konnte eine allgemeine Progesteronsubstitution bei Schwangeren mit drohendem Abort insgesamt keinen Vorteil im Hinblick auf eine Abortprophylaxe zeigen. Die 2009 veröffentlichte Metaanalyse von Haas et al. (11) bestätigte dieses Ergebnis. Eine Subgruppenanalyse von drei Studien der oben genannten Metaanalyse wies jedoch bei Frauen mit habituellen Fehlgeburten einen positiven Effekt der Progesteronsubstitution nach. Diese Studien umfassen allerdings nur sehr kleine Kollektive und stammen aus den Jahren 1953, 1964, 2005 (11). Eine kürzlich publizierte Arbeit mit 173 eingeschlossenen Patientinnen lässt analog einen günstigen Effekt vermuten (12). Ebenso wurde neuerlich von einer positiven Wirkung von Progesteron auf das Immunsystem berichtet, offenbar wird der Shift zur TH2-Reaktion durch Progesteron gefördert (13). Nach derzeitigem Wissenstand kann keine einheitliche Empfehlung gege- ben werden. Nachteilige Wirkungen einer Progesteronsubstitution auf die Schwangerschaft sind jedoch nicht beschrieben worden (14). n Polyzystisches Ovarsyndrom Bei RSA-Patientinnen konnte eine signifikant höhere Prävalenz an Polyzystischem Ovarsyndrom (PCO) nachgewiesen werden (15). Am bedeutsamsten scheint die Insulinresistenz, die häufig mit einem PCO-Syndrom einhergeht (16). Ausreichende Daten zur prospektiven Anwendung von Metformin bei RSA-Patientinnen mit PCO fehlen noch, ebenso Daten über den Einsatz von Metformin in der Frühschwangerschaft (17). Zu beachten sind die Nebenwirkungen von Metformin und der Einsatz im Off-Label-Use. Hereditäre Thrombophilien Maternale Thrombophilien stellen nicht nur Risikofaktoren für das Auftreten von RSA dar, sondern auch für weitere Schwangerschaftskomplikationen wie Präeklampsie, intrauterine Wachstumsretardierung (IUGR) oder intrauteriner Fruchttod (IUFT) (4). Als angeborene Ursachen thrombophiler Störungen stehen Mutationen im Faktor-V- und im Prothrombin (G20210A)-Gen im Vordergrund. Nach einer Analyse der College of American Pathologists Consensus Conference on Thrombophilia (18) von 16 Fallkontrollstudien ergab sich ein gehäuftes Auftreten der Faktor-V-Leiden-Mutation bei RSA-Patientinnen mit einer Odds Ratio zwischen 2 und 5. In einer Metaanalyse von Rey et al. zeigen sowohl Patientinnen mit Frühaborten (OR 2,01; 95% KI 1,13– 3,58) als auch mit Spätaborten (OR 7,83; 95% KI 2,83–21,67) ein signifikant häufigeres Vorliegen einer Faktor-V-Leiden-Mutation (19). Die häufigste genetische Variante des Faktors II ergibt sich aus der Substitution der Base Guanin durch Adenin an Position 20210. Dieser Dimorphismus führt zu erhöhten Konzentrationen von zirkulierendem Prothrombin und impliziert ein erhöhtes Thromboserisiko (19, 20). In der Metaanalyse von Rey et al. (19) konnte eine Assoziation des Faktor-II-Dimorphismus mit wiederholten Aborten bestätigt werden (OR 2,05; 95% KI 1,18– 3,54). Sehr seltene hereditäre thrombophile Störungen wie der Antithrombinsowie der Protein-C- und Protein-SMangel entstehen durch eine Verminderung der Gerinnungsinhibitoren. Die Prävalenz und das beobachtete Abortrisiko der jeweiligen Gerinnungsstörungen sind in Tabelle 2 dargestellt. DIAGNOSTIK + THERAPIE Im Vordergrund stehen Schilddrüsenerkrankungen, Diabetes mellitus Typ I, Störungen der Lutealphase und polyzystische Ovarien. Dabei gelten ein gut eingestellter Diabetes ebenso wie sich im Normbereich befindliche Schilddrüsenparameter nicht als Risikofaktoren für rezidivierende Aborte (4). Die Hyperhomozysteinämie ist häufig auf Mutationen bzw. Polymorphismen im Methylen-Tetrahydrofolat-Reduktase-Gen (MTHFR-Gen) zurückzuführen. Polymorphismen im MTHFR-Gen, insbesondere in homozygoter Form an Position 677 (C–T), führen zu einer deutlich reduzierten Enzymaktivität der Methylen-Tetrahydrofolat-Reduktase (21). Die resultierende Hyperhomozysteinämie wird mit habituellen Aborten in Verbindung gebracht (22), während ein homozygoter MTHFR(677 C–T)-Status Thrombophile Störungen und Aborte Thrombophilie Prävalenz FVL heterozygot Prothrombin-Mutation Antithrombin-Mangel Protein-S-Mangel 5–10% 2–3% 0,05–0,02% 0,1–0,2% Abortrisiko OR (95% KI) 2,0 (1,4–3,3) 1,9 (0,96–4,3) 1,7 7,39 (1,28–42,83) Tab. 2: Prävalenz in der mitteleuropäischen Bevölkerung und Abortrate angeborener und erworbener thrombophiler Störungen (mod. nach 3, 55, 56) FRAUENARZT n 51 (2010) n Nr. 12 1143 DIAGNOSTIK + THERAPIE nicht per se als Abortrisiko anzusehen ist (23). n Therapeutische Optionen bei Thrombophilien Zwar gibt es unzählige Fallberichte und Beobachtungsstudien, die einen günstigen Effekt von niedermolekularem Heparin bei Frauen mit oder ohne nachgewiesener Thrombophilie und belasteter geburtshilflicher Anamnese auf den Schwangerschaftserfolg aufzeigen (24), die Bestätigung durch beweiskräftige randomisierte Studien steht allerdings noch aus. Die aktuelle Cochrane-Metaanalyse aus 2009 von Kaandorp et al. (25) bezog von 20 gefundenen Studien nur zwei in die Auswertung ein und kommt zu dem Fazit, dass „ein Mangel an Studien über die Effektivität und Sicherheit von Aspirin und Heparin bei Frauen mit anamnestisch mindestens zwei Fehlgeburten ohne anderen ersichtlichen Grund außer hereditärer Thrombophilie” herrsche und dass „große, randomisierte plazebokontrollierte Studien weiterhin dringend benötigt“ würden. So existieren zwei prospektive, randomisierte Studien von Gries et al. und Brenner et al. zur Antikoagulation bei Patientinnen mit hereditärer Thrombophilie und Abortanamnese (26, 27). Gries et al. (26) verglichen bei 160 Patientinnen mit bekannter Thrombophilie und mindestens einem Abort jenseits der 10. SSW in der Anamnese die tägliche Gabe von 100 mg Acetylsalicylsäure (ASS) (ab der 8. Schwangerschaftswoche) mit der täglichen subkutanen Gabe von niedermolekularem Heparin (NMH). Es zeigte sich hierbei eine signifikant erhöhte Lebendgeburtenrate unter NMH (86 vs. 29%; p<0,0001; OR 15,5; KI 7–34). Jedoch ist diese Arbeit kritisch zu werten, da ein Studienarm ohne jegliche antikoagulatorische Therapie fehlt. Auch in einer weiteren Untersuchung (Brenner et al., 27) fehlt ein Kontroll-Studienarm. Es wurden zwei unterschiedliche Dosierungen eines NMH bei Frauen mit unterschiedlichen thrombophilen Störungen verglichen. In einer eigenen Zusammenstellung 1144 FRAUENARZT n 51 (2010) n Nr. 12 aller prospektiv-randomisierten Studien zu diesem Thema fanden wir folgende verwertbare Publikationen, die niedermolekulares Heparin mit niedrig dosierter ASS (25, 28), mit Plazebo (25, 29) oder mit Folsäure 0,5 mg/d (30) vergleichen. Während die niederländische HABENOX-Studie durch Enoxaprin eine Senkung der Fehlgeburtsrate um etwa 10% gegenüber einer Therapie mit 100 mg ASS berichtet (28), fand die ebenfalls in Holland durchgeführte ALIFE-Multicenterstudie keinen Vorteil der Kombination aus Nadroparin und ASS oder ASS allein gegenüber Plazebo (25). Die ägyptische Studie von Fawzy et al. (29) berichtet dagegen über einen positiven Effekt von Enoxaparin bei 57 Patientinnen mit idiopathischen wiederholten Fehlgeburten gegenüber 50 Patientinnen mit Plazebo. Bei 81% der Behandelten kam es zu Lebendgeburten, jedoch nur bei 48% in der Plazebogruppe. In einer großen Studie mit 340 eingeschlossenen Schwangeren mit habituellen Aborten, aber ohne nachgewiesene Thrombophilie konnten Badawy et al. (30) vorteilhafte Effekte einer Kombination aus Heparin und Multivitaminen in einer Folgeschwangerschaft im Vergleich zu einer alleinigen Multivitamingabe aufzeigen. Die Fehlgeburtsraten lagen in beiden Gruppen mit 5,2% bzw. 11,1% noch niedriger als das mit 15% eingeschätzte „Basisrisiko“ einer Fehlgeburt bei negativer Abortanamnese. Da als Einschlusskriterium jedoch Patientinnen mit „unklarer Abortgenese“ gewählt wurden, kann aus diesen Ergebnissen nicht automatisch auf die Behandlung thrombophiler Frauen geschlossen werden. Eine kürzlich vorgestellte Metaanalyse, die diese Studien mit einbezieht, sieht einen Trend zu einer Verbesserung des Schwangerschaftserfolges durch niedermolekulares Heparin (31). Inzwischen wurden zwei weitere Studien vorgestellt, die nicht mehr in die Metaanalyse von Mantha et al. (31) einbezogen wurden: Eine aktuelle Stu- die im New England Journal of Medicine vergleicht ASS + Heparin versus ASS allein versus Plazebo bei 364 RSAPatientinnen mit ungeklärten Fehlgeburten. Zwischen den einzelnen Behandlungsregimen zeigte sich kein Unterschied in der Lebendgeburtenrate (32). Weiterhin wurden die Ergebnisse der schottischen SPIN-Studie (Scottish Pregnancy Intervention Study) publiziert. Die randomisierte Multicenterstudie verglich bei 294 Patientinnen mit ungeklärten Fehlgeburten die Therapie mit Enoxaparin + ASS versus Plazebo. Es konnte kein Vorteil eines Behandlungsregimes festgestellt werden (33). Die Forderung nach ausreichend großen gut organisierten Studien mit klaren Einschlusskriterien und einer stringenten Abklärung im Vorfeld wird jedoch weiter erhoben, da nur hierdurch ein tatsächlicher Nutzen einer Heparinprophylaxe bewiesen werden kann. Aktuell werden hierzu Studien in Frankreich (PREFIX-Studie, 610 Schwangere) und in Deutschland/ Österreich (ETHIG-II-Studie, 485 Schwangere) durchgeführt. Die deutschsprachige ETHIG-II-Studie hat bislang mehr als 250 Frauen mit zwei und mehr Frühaborten oder einem Spätabort rekrutiert. Weitere Informationen zu dieser Studie und die teilnehmenden Studienzentren sind auf der Homepage www.ethig2.de nachzulesen. Herauszustellen ist, dass zurzeit niedermolekulare Heparine nicht für den Einsatz in der Schwangerschaft zur Abortprophylaxe zugelassen sind. Es handelt sich also um einen Off-LabelUse. Im Fall der NMH-Anwendung ist auf zwar sehr seltene, aber heparinspezifische Nebenwirkungen – Osteopenie bei Daueranwendung, Blutungen sowie heparininduzierte Thrombopenie (HIT) – hinzuweisen. Immunologische Aspekte n Autoimmunologische Faktoren (Anti-Phospholipid-Syndrom) Unter den autoimmunologischen Störungen wird das Anti-Phospholipid- DIAGNOSTIK + THERAPIE 1146 Syndrom (APS) subsumiert, dessen Prävalenz bei Patientinnen mit RSA etwa 15% beträgt (34). Das APS wird durch Antikörper hervorgerufen, die sich gegen Phospholipid-Proteinbestandteile von Zellmembranen richten. Antikörper gegen anionische Phospholipide sowie phospholipidhaltige Strukturen wie β2-Glykoprotein, Cardiolipin, Phosphatidylserin sowie das sogenannte Lupus-Antikoagulans finden sich überdurchschnittlich häufig bei Patientinnen mit RSA (4). Zur Diagnose eines APS müssen klinische und serologische Befunde nach internationalen Kriterien (35) erfüllt sein (s. Tab. 3). Unbehandelte Frauen mit wiederholt positivem Lupus-Antikoagulans oder erhöhten Anti-Cardiolipin-Antikörpern haben ein bis zu 90%iges Risiko, einen erneuten Abort oder eine schwere Schwangerschaftskomplikation zu erleiden (36). Die Kombination von NMH mit niedrigdosierter ASS gilt als Standardtherapie des APS in einer Folgeschwangerschaft. Durch diese adäquate Therapie wird die Lebendgeburtenrate auf mehr als 70% erhöht (34). Weitere in der Literatur beschriebene Therapieansätze zur Abortprophylaxe wie zum Beispiel die Gabe von intravenösen Immunglobulinen, Steroiden oder ASS allein zeigten nach der Metaanalyse von Empson et al. (37) keine Verbesserung der Lebendgeburtenrate. Die kürzlich veröffentlichten Ergebnisse der HepASA(Heparin/Aspirin)Studie aus Kanada, in der NMH und ASS mit ASS allein bei RSA-Patientinnen verglichen wurde, zeigten keinen Vorteil eines der beiden untersuchten Therapieregime, 80% der Patientinnen trugen unabhängig vom Behandlungsregime erfolgreiche Schwangerschaften aus (38). Kritisch anzumerken ist, dass die Einschlusskriterien dieser Studie sehr weit gefasst wurden. Es wurden Patientinnen mit wiederholten Fehlgeburten und vorliegenden Anti-PhospholipidAntikörpern, angeborener Thrombophilie oder antinukleären Antikör- FRAUENARZT n 51 (2010) n Nr. 12 Kriterien zur Diagnose des APS klinische Kriterien 1. Schwangerschaftskomplikationen n eine Fehlgeburt nach der 10. SSW (inkl. intrauteriner Fruchttod) bei Ausschluss fetaler morphologischer Auffälligkeiten oder n mindestens eine Frühgeburt vor der 34. Schwangerschaftswoche bei morphologisch normalem Fetus und schwerer, ungeklärter fetaler Wachstumsretardierung (Plazentainsuffizienz), Präeklampsie oder Eklampsie oder n mindestens drei Frühaborte vor der 10. SSW bei Ausschluss fetaler bzw. maternaler anatomischer und hormoneller Auffälligkeiten sowie chromosomaler Ursachen bei beiden Elternteilen 2. Thrombose n mindestens eine arterielle oder venöse Thrombose laborchemische Befunde n Vorhandensein des Lupus-Antikoagulans zweimal im Abstand von mehr als 12 Wochen oder n mittel- bis hochtitrig erhöhte Antikörper (IgG/IgM) gegen Cardiolipin zweimal im Abstand von mehr als 12 Wochen oder n mittel- bis hochtitrig erhöhte Antikörper (IgG/IgM) gegen β2-Glykoprotein zweimal im Abstand von mehr als 12 Wochen Tab. 3: Vereinfachte Übersicht der Kriterien zur Diagnose des APS (nach 35) pern eingeschlossen. Somit handelt es sich hierbei um ein inhomogenes Studienkollektiv. n Alloimmunologische Faktoren Die ungestört verlaufende Schwangerschaft ist mit einer aktiven immunologischen Auseinandersetzung zwischen der Mutter und den sich entwickelnden extraembryonalen Membranen zur Entwicklung einer Immuntoleranz assoziiert. Für das mütterliche Immunsystem ist die Schwangerschaft – da die fetalen Gene zur Hälfte vom immunologisch fremden Partner stammen – ein semiallogenes Transplantat. Da das HLA-System für die Abstoßung bzw. Toleranz eines Allotransplantates von großer Bedeutung ist, postulierten verschiedene Arbeiten eine erhöhte HLA-Übereinstimmung (HLA-Sharing) der Paare mit RSA gegenüber gesunden Kontrollen (4). So entwickelte sich die Hypothese der fehlerhaften Erken- nung der Schwangerschaft durch zu hohe HLA-Übereinstimmung. Weiterhin wurde vermutet, dass es aufgrund des erhöhten HLA-Sharings nicht zu der für notwendig gehaltenen Schutzreaktion kommt. Diese Hypothese konnte nicht bestätigt werden, da sich in Metaanalysen keine Unterschiede in der HLA-Übereinstimmung zwischen Paaren mit und ohne wiederholte Fehlgeburten nachweisen ließen (39). Damit fehlt auch die pathophysiologische Grundlage der darauf beruhenden Therapieoptionen einer aktiven und passiven Immuntherapie. Vom Beginn der Schwangerschaft an findet sich an der feto-maternalen Grenzzone eine dichte Infiltration an Immunzellen, deren Interaktion einem komplexen Regulationssystem zu unterliegen scheint. Zytokine nehmen Einfluss auf die frühe Gametenentwicklung und ebenso auf die Im- gewiesenen Veränderungen Ursache oder Folge des Abortes sind. Wegmann et al. (40) entwickelten die Theorie einer Balance zwischen Th1und Th2-Zytokinen. Dabei gilt die Th2-Population als schwangerschaftserhaltend und die Th1-Population als zytotoxisch und damit schwangerschaftsgefährdend. Somit scheint für den Schwangerschaftserhalt ein ausgewogenes Th1/Th2-Verhältnis erforderlich. Ein Überwiegen der TH1-Reaktion könnte womöglich zum Abort führen. Auf Grundlage aktueller Forschungsarbeiten hat sich das Th1/Th2-Paradigma gewandelt (41). Zytokine scheinen vor einem unterschiedlichen zellulären Kontext divergierende Funktionen auszuüben (41), sodass die ehemals dogmatische Theorie einer Veränderung der Th1/Th2-Balance in der normalen und gestörten Schwangerschaft deutlich vielschichtiger geworden ist (43). n Therapeutische Optionen der Immunmodulation Zum gegenwärtigen Zeitpunkt kommen diverse immunmodulatorische Therapieansätze zum Einsatz: intravenöse Immunglobuline (i.v. IgG), Glukokortikoide, unspezifische Im- munmodulatoren wie LeukoNorm und die aktive Immunisierung durch Übertragung von Lymphozyten z.B. des Partners oder eines (Fremd-)Spenders. Der klinische Erfolg der aktiven Immunisierung mittels paternalen Lymphozyten ist derzeit nicht beurteilbar, da bislang keine ausreichenden validen Studien zur Verfügung ste- Die mit CD56+ bezeichneten sogenannten natürlichen Killerzellen (NKZellen) stellen eine Hauptkomponente des angeborenen Immunsystems dar. Uterine NK-Zellen sind dabei eine durch das deziduale immunologische Milieu geprägte Sonderform, die nur sehr wenig mit NK-Zellen des peripheren Blutes gemeinsam haben (44). Bei der Untersuchung von RSA-Patientinnen zeigte sich in einer Subgruppe eine erhöhte Anzahl zytotoxischer, nicht-sekretorischer NK-Zellen an der feto-maternalen Grenzzone in der frühen Schwangerschaft (45). Kritisch muss dabei jedoch die Tatsache angemerkt werden, dass eine Konzentrationsbestimmung uteriner Immunzellen in einer Schwangerschaft – z.B. per Endometriumbiopsie – wegen der Gefährdung der Gravidität nicht möglich ist. Postulierte Kausalitätsbeziehungen veränderter endometrialer Immunzellkonzentrationen und Schwangerschaftskomplikationen bei RSA-Patientinnen sind somit differenziert zu sehen, da – neben dem Karyotyp des Embryos – unklar ist, ob die nach einer Fehlgeburt bei RSA-Patientinnen nach- FRAUENARZT n 51 (2010) n Nr. 12 DIAGNOSTIK + THERAPIE plantation sowie die fetale Entwicklung und Differenzierung. 1147 DIAGNOSTIK + THERAPIE hen. Bis zum heutigen Zeitpunkt konnte kein signifikanter Benefit dieser Therapieoption nachgewiesen werden (46, 47). Im Gegenteil, es muss möglicherweise mit mütterlichen und kindlichen Komplikationen gerechnet werden. Im Vordergrund stehen dabei die Infektionsübertragung und die Bildung irregulärer erythrozytärer und thrombozytärer Antikörper (Leitlinien der DGGG und AGIM) (48). werden. Im Gegenteil, durch eine unreflektierte Steroid-Langzeitgabe können das fetale Wachstum gehemmt und sowohl das Geburtsgewicht als auch Kopfumfang und Gehirngröße vermindert werden. Deshalb wird in der Empfehlung einer europäischen Expertenkommission explizit vor dem Einsatz von Glukokortikoiden zur Fehlgeburtsprophylaxe bei anamnestisch wiederholtem Frühabort gewarnt (53). Die Rationale zur Anwendung von i.v. IgG ist in einer Immunmodulation zu sehen. Im Einzelnen kommt es unter i.v. IgG zum Aktivitätsverlust peripherer NK-Zellen bei gleichzeitiger Aktivitätszunahme der T-SuppressorZellen und Steigerung von deren Zytokinproduktion. I.v. IgG hemmen zudem die Produktion von Allo- und Autoantikörpern. Dennoch fehlen bislang substanzielle, konsistente Ergebnisse. Jüngere Daten verzeichnen gute Ergebnisse mittels i.v. IgG in bestimmten Subpopulationen von RSAPatientinnen. Nach der Übersicht von Stricker et al. profitieren insbesondere ältere (>37 Jahre) Patientinnen mit RSA und vorliegenden immunologischen Parametern (antipaternale Antikörper) von der i.v. IgG-Therapie (49). Christiansen et al. postulieren den Einsatz bei Patientinnen mit sekundären RSA jenseits des zweiten Trimenons oder im Falle des Vorliegens von mehr als vier Aborten (50, 51). Hutton et al. sahen ebenso ein positives Outcome bei Patientinnen mit sekundären RSA (52). Dennoch sollten eine immunologische Diagnostik und eine Immuntherapie nach einheitlicher Meinung nationaler und internationaler Leitlinien nur unter kontrollierten Studienbedingungen erfolgen (48). Unspezifische Immunstimulanzien wie das aus gepoolten Leukozytenüberständen „ultrafiltrierte“ LeukoNorm wurden zwar häufiger bei betroffenen Frauen mit hohem Leidensdruck angewendet. Es fehlen jedoch auch fast 30 Jahre nach der Einführung jeder belastbare Wirknachweis sowie eine nachvollziehbare Erklärung des Wirkmechanismus. Glukokortikoide hemmen unspezifisch die Immunantwort und können deshalb bei Autoimmunerkrankungen und akuten allergisch-anaphylaktischen Reaktionen auch während der Schwangerschaft in höheren Dosen eingesetzt werden. In der Therapie rezidivierender Aborte konnten jedoch keine günstigen Effekte nachgewiesen 1148 FRAUENARZT n 51 (2010) n Nr. 12 Die vorliegende Datenlage zu allen immunmodulatorischen Möglichkeiten ist derzeit sehr inhomogen, sodass keine abschließenden Empfehlungen gegeben werden können. Festzuhalten bleibt, dass der Einsatz sämtlicher dieser therapeutischen Optionen höchstens im Rahmen von Studien gerechtfertigt erscheint. Fazit In den Industrieländern steigt das mütterliche Alter zum Zeitpunkt der ersten Schwangerschaft bei gleichzeitig fallender Geburtenrate. Patientinnen mit wiederholten Fehlgeburten im Alter von 35 Jahren oder älter ersuchen häufig eine ausführliche Diagnostik- und Therapiestrategie bereits nach zwei Fehlgeburten. Entsprechend sollten bekannte Risikofaktoren für RSA im Rahmen einer evidenzbasierten, zielführenden Diagnostik abgeklärt werden. Jedoch ist von der Devise „für jeden etwas”, beispielsweise einer prophylaktischen Gabe von ASS oder NMH bei jeder Patientin, Abstand zu nehmen. Die wohl effektivste Intervention dürfte zumindest für einen Teil dieser Patientinnen der Einsatz von niedermolekularem Heparin sein, wobei jedoch zunächst Ergebnisse der laufenden Studien, wie der deutschen ETHIG-II-Studie, abzuwarten sind. Literatur 1. Bohlmann MK, Schauf B, Luedders DW, et al.: Aktuelles zu rationellen Diagnostik und Therapie habitueller Frühaborte. Geburtsh Frauenheilk 67 (2007) 217–227. 2. Stirrat GM. Recurrent miscarriage. Lancet 336 (1990) 673–675. 3. Hinney B: Habituelle Abortneigung. Gynäkologe 40 (2007) 113–127. 4. Li TC, Makris M, Tomsu M, et al.: Recurrent miscarriage: aetiology, management and prognosis. Human Reprod Update 8 (2002) 463–481. 5. 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