Trends im Kundendatenmanagement 2014
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Trends im Kundendatenmanagement 2014
Research Note Trends im Kundendatenmanagement 2014 Ergebnisse einer Marktbefragung Eine Analyse des WOLFGANG MARTIN TEAM powerful connections www.wolfgang-martin-team.net © 2014 S.A.R.L. Martin 6 rue Paul Guiton 74000 Annecy Frankreich Trends im Kundendatenmanagement 2014 WOLFGANG MARTIN TEAM powerful connections Copyright Diese Research Note wurde vom Wolfgang Martin Team S.A.R.L. Martin verfasst. Alle Daten und Informationen wurden mit größter Sorgfalt und mit wissenschaftlichen Methoden recherchiert und zusammengestellt. Eine Garantie in Bezug auf Vollständigkeit und Richtigkeit wird ausgeschlossen. Alle Rechte am Inhalt dieser Research Note, auch die der Übersetzung, liegen beim Autor. Daten und Informationen bleiben intellektuelles Eigentum der S.A.R.L. Martin im Sinne des Datenschutzes. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Photokopie, Mikrofilm oder einem anderen Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung durch die S.A.R.L. Martin reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Verfahren verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Die S.A.R.L. Martin übernimmt keinerlei Haftung für eventuelle aus dem Gebrauch resultierende Schäden. Copyright © 2014 S.A.R.L. Martin Disclaimer Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen etc. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. In diesem Werk gemachte Referenzen zu irgendeinem spezifischen kommerziellen Produkt, Prozess oder Dienst durch Markenname, Handelsmarke, Herstellerbezeichnung etc. bedeutet in keiner Weise eine Empfehlung oder Bevorzugung durch die S.A.R.L. Martin. © 2014 S.A.R.L. Martin 2 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 Inhalt 1. Zur Bedeutung von Kundendatenmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2. Informationen zur Befragung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3. Management Summary . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 4. Kundendatenmanagement – Trends 2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 5. Profile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 5.1 Wolfgang Martin Team . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 5.2 Uniserv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 © 2014 S.A.R.L. Martin 3 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 1. Zur Bedeutung von Kundendatenmanagement Kundendatenmanagement. Wir verstehen unter „Kundendatenmanagement” die Anwendung von „Informationsmanagement” auf Kundeninformation und Kundendaten. Informationsmanagement besteht aus drei Kernbereichen: Datenintegration, Datenqualitätsmanagement sowie Stammdaten- und Metadaten-Management. Dazu gehört dann als Klammer eine Information oder Data Governance. Zu Informationsmanagement gehören zusätzlich noch Aufgaben wie Datendefinition (Erstellen einer Unternehmensterminologie), Datenmodellierung, Datenklassifikation, Datenarchivierung und Datenschutz. Analysten wie Forrester haben das Zeitalter des Kunden ausgerufen. Der Treiber ist die Digitalisierung der Welt, durch die die Macht in den Märkten neu verteilt wird. In den sozialen Medien (Facebook, Twitter, LinkedIn, Xing, Foren, Blogs, Online-Publikationen etc.) sind die Kunden miteinander vernetzt und stellen so eine starke gemeinsame Macht in den Märkten dar. Durch das mobile Internet ist Information überall und jederzeit verfügbar. Kunden sind daher stets und immer über alles informiert. Vor allem sind Kunden nicht mehr rein passive Konsumenten, sondern aktive Produzenten von Information. Sie diskutieren Produkte und Services, sie bewerten Produkte, und sie kritisieren Dienstleistungen und Services. Information ist zum Motor der Welt geworden. Daher brauchen Unternehmen 2014 mehr denn je eine tiefe und umfassende Kenntnis über den Kunden, über die Vernetzung der Kunden und über den Markt: ein umfassendes und ganzheitliches Bild, eine 360°Kunden und Marktsicht eben. Diese profunde Kenntnis muss gezielt eingesetzt werden, um Kunden möglichst positive Erfahrungen („Customer Experience“) und einen so hohen Mehrwert zu bieten, dass sie begeistert sind und an Marke und Anbieter gebunden werden. Das ist Kundenzentrierung, ein im heutigen hoch dynamischen und schnelllebigen Marktumfeld zentraler Erfolgsfaktor. Denn die globalisierte Welt ist schnell und beweglich. Die Bereitschaft der Kunden zu Wechsel und Abwanderung ist deutlich höher als noch vor einigen Jahren. Kundenloyalität muss verdient werden – jeden Tag neu. Unzufriedene Kunden sind die Neukunden der Mitbewerber. Unternehmen sind deshalb gefordert, ihre Kunden und den Markt fest im Blick zu haben. Die Konsequenz ist: Kundendatenmanagement wird immer wichtiger. Nur wer seine Kunden kennt, nur der, der weiß, was die Kunden wirklich wollen und wie sie über Produkte und Services des Unternehmens und der Mitbewerber denken und sprechen, und nur der, der dieses Kunden- und Marktwissen dann konsequent und ethisch korrekt einsetzt, wird zu den nachhaltigen Marktsiegern gehören. Die Zielsetzung von Kundendatenmanagement muss daher sein, sich vertrauenswürdige und umfassende Daten über seine Kunden zu schaffen. In dieser Marktbefragung sollte untersucht werden, inwieweit Kundendatenmanagement in den Unternehmen im deutschsprachigen Raum bereits umgesetzt ist und gelebt wird. Diese Untersuchung dient den Unternehmen auch, den eigenen Standort in Sachen Kundendatenmanagement zu prüfen und mögliche Defizite festzustellen und entsprechend anzugehen. Danksagung. Wir danken der Uniserv GmbH, die diese Marktbefragung beauftragt hat. © 2014 S.A.R.L. Martin 4 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 2. Informationen zur Befragung Im Rahmen der Marktbefragung wurden 134 Vertreter von Unternehmen aus Deutschland, Schweiz und Österreich befragt. Die Zielsetzung war, die Trends 2014 von Kundendatenmanagement im Markt zu dokumentieren. Wir danken an dieser Stelle ganz besonders den Teilnehmern an dieser Befragung! Die Befragung erfolgte online unter http://www.wolfgang-martin-team.net/survey/index.php?sid=93345&lang=de. Sie erfolgte im Zeitraum vom 05. März 2014 bis zum 21. April 2014. Zusätzlich wurden Teilnehmer des 9. IIR Stammdatenmanagement-Forum in Köln am 01. und 02. April 2014 per Fragebogen befragt. Die Befragung wurde anonymisiert durchgeführt. Die Analyse und Interpretation der Daten erfolgte durch das unabhängige Analystenhaus Wolfgang Martin Team (Dr. Wolfgang Martin). Diese Marktbefragung erhebt aber keineswegs den Anspruch „repräsentativ“ zu sein. Die Ergebnisse sind als ein Trend zu interpretieren, können aber als Anhaltspunkte für eigene Entscheidungen und Planungen in Sachen Kundendatenmanagement genutzt werden. Alle Prozentzahlen in dieser Research Note sind entweder auf 0,1% oder 1% gerundet. Dadurch kann bei einigen Ergebnissen der Effekt auftreten, dass durch die Rundungen sich die Zahlen nicht mehr exakt auf 100% aufaddieren. Die Antworten der Befragung 2014 kamen aus allen Branchen, wobei der Anteil der Dienstleister im Vergleich zum Markt überproportional groß ist (Grafik 2-1). Trends im Kundendatenmanagement – die Befragung Stichprobe – 134 Antworten Online-basierte Befragung im Zeitraum von 05.03. – 21.04.2014 © 2014 S.A.R.L. Martin Grafik 2-1: Verteilung der Befragten auf Branchen. © 2014 S.A.R.L. Martin 5 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 47% der Befragten kommen aus Unternehmen mit bis zu 1.000 Mitarbeitern, 53% der Befragten aus Unternehmen mit 1.000 oder mehr Mitarbeitern. Die Teilnehmer wurden befragt, ob Sie Mitarbeiter der IT oder der Fachabteilung sind. Diese beiden Fragen wurden von 124 der 134 Teilnehmer beantwortet. 52,5% der Befragten sagten aus, dass sie einer Fachabteilung angehörten; 47,5% der Befragten gehörten der ITAbteilung der befragten Häuser an. Auf Grundlage dieser Abfragen ist es möglich, einzelne Fragen auf Unterschiede zwischen Fachabteilung und der IT zu untersuchen sowie auf Unterschiede zwischen „kleinen“ und „großen“ Unternehmen. Die Befragung 2014 entspricht in weiten Teilen der Marktbefragung „Customer Information Management – Status Quo und Trends 2013“[1]. Daher ist es möglich, bei einigen der Fragen Vergleiche zwischen den Ergebnissen 2013 und 2014 zu ziehen. Das ist entsprechend im Text angemerkt. Das Profil der Befragung unterstreicht die Annahme, dass das Thema Kundendatenmanagement nicht nur die großen Unternehmen angeht, sondern quer über alle Branchen auch für kleine und mittelständische Unternehmen Thema ist, denn Kundenzentrierung hängt nicht von der Unternehmensgröße der Branche ab. Es zeigt auch, dass das Thema Kundendatenmanagement weder ein reines IT-Thema oder Fachabteilungsthema ist, sondern eine gemeinsame Unternehmensaufgabe darstellt. Dieses Fazit konnten wir in gleichem Maße bereits 2013 ziehen. Erfreulicherweise unterstreichen die Ergebnisse von 2014 bei vielen Fragen dieses Fazit noch deutlicher. [1] siehe http://www.uniserv.com/fileadmin/user_upload/pages/research-note-2013-customer-information-management.pdf © 2014 S.A.R.L. Martin 6 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 3. Management Summary Kundendatenmanagement [2] hat sich gemäß der Ergebnisse dieser Marktbefragung bei Unternehmen im deutschsprachigen Markt 2014 eine noch höhere Bedeutung als 2013 verschafft. Die Bedeutung von Kundendatenmanagement erreicht im gewichteten Mittel den Wert von 4,08 (2013 nur 3,73) [3]. Das ist nahezu der gleiche Wert, den die Bedeutung von Kundenzentrierung mit 4,12 erreicht hat. Die Lücke, die wir hier im letzten Jahr gesehen haben, hat sich geschlossen, und das ist gut so! Als Treiber werden in erster Linie Steigerung der Kundenbindung, des Kundenwertes und der Effizienz gesehen. Diese Treiber sind messbar und können als Grundlagen für die Budgetierung von Kundendatenmanagement eingesetzt werden. Bei den Business Cases steht Steigerung der Datenqualität mit 21,5% der Nennungen ganz vorn noch vor dem Schaffen einer 360°-Sicht auf den Kunden mit 18% der Nennungen. Danach folgen Kampagnen-Management mit 13,6%, Compliance-Anforderungen mit 13%, Multi-Channel/Cross-Channel-Management mit 8,7% und personalisierte Kundeninteraktionen im Web mit 7,5%. Dabei sind Multi-Channel/CrossChannel-Management und personalisierte Kundeninteraktionen für die Befragten aus den Fachabteilungen deutlich wichtiger als für die Befragten aus der IT, die Kampagnen-Management und Compliance als deutlich wichtiger ansehen. Genauso gut wie 2013 funktioniert das Sponsern von und die Aufgabenverteilung im Kundendatenmanagement. Die Befragten sehen mit 25% die Geschäftsführung als Sponsor (24% in 2013) und mit 41% die entsprechenden Fachabteilungsleiter (gleicher Wert in 2013). Allerdings ist für 22% der Befragten die Frage des Sponsors immer noch nicht klar geregelt (2013 waren es 24%): In solchen Situationen scheitern Programme in der Regel. 50% der Befragten sehen Kundendatenmanagement als gemeinsame Aufgabe Fachabteilung/IT, 16,5% sehen Kundendatenmanagement als Aufgabe von Vertrieb und/oder Marketing und 14,3% sehen die Verantwortung in einem Kompetenzzentrum. Allerdings empfinden das die Befragten aus IT und Fachabteilungen etwas anders. Bei den Befragten aus der IT sehen sogar 61% Kundendatenmanagement als gemeinsame Aufgabe. Das sehen aber nur 47% der Befragten aus den Fachabteilungen. Die sehen Vertrieb und Marketing in der Führungsrolle. Das wiederum sehen nur 9% der Befragten aus der IT. Auch Data Governance wird von 33% der Befragten als gemeinsame Aufgabe von Fachabteilungen und IT gesehen. Allerdings gaben 16% der Befragten an, sie haben (immer noch) keine Data Governance. Hier ergibt sich eine Schere zwischen den kleinen Unternehmen, bei denen gemäß der Befragung 23% keine Data Governance haben versus 11% bei den großen Unternehmen. Bei der Data Governance überrascht der Anteil von 15%, die über eine Data Governance in ihrem Unternehmen nichts wissen. In Sachen Data Governance besteht also immer noch Handlungsbedarf. Dazu kommt, dass sich in den Ansichten der IT und der Fachabteilungen hier ein ähnliches Bild wie bei der Frage nach der Aufgabenverteilung ergibt: Jede der beiden Seiten sieht sich stärker in der Verantwortung als die andere. Wie es scheint, wird um die Rollenverteilung zwischen der IT und den Fachabteilungen in den Unternehmen noch heftig gerungen. Der Einsatz von Kundendatenmanagement hat sich gegenüber 2013 sogar verbessert: Statt 27% wie 2013 sagten nur noch 23% der Befragten, man tue es nur sporadisch „wenn es brennt“. Statt 8% wie 2013, die nichts tun und glauben, alles sei OK, sind es nur noch 4%. Dazu kommt: Kundendatenmanagement betreiben 51% der befragten Unternehmen als etablierten Prozess. Das ist eine deutliche Steigerung von 37% in 2013. Das zusammen unterstreicht deutlich, dass Kundendatenmanagement in den Unternehmen angekommen und verankert ist. [2] In Kapitel 3 beziehen sich die genannten Prozentzahlen auf die Grundgesamtheit über alle Befragten. [3] Die Bewertung folgt der Skala 1 bis 5, wobei 1 „sehr gering“ und 5 „sehr groß“ bedeutet. © 2014 S.A.R.L. Martin 7 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 Bei den genutzten Datenquellen stehen Geodaten weiter hoch in Kurs. Sie landen mit 13% der Nennungen auf Platz 3 hinter der Nutzung und Integration der unternehmenseigenen Daten (29%) und von Dritten gekauften Adressdaten (23%). Die Nutzung von Daten aus sozialen Netzen ist gegenüber 2013 nicht weiter vorangekommen und bleibt mit 7% der Nennungen schwach. Auch Cloud Computing ist gegenüber 2013 im Kundendatenmanagement nicht weitergekommen. 15% der Befragten sagten, sie nutzen hybride Cloud-Lösungen und gerade mal 3% der Befragten nutzen SaaSLösungen. Das ist in Bezug zu setzen mit den 18% der Befragten, die Kundendatenmanagement immer noch manuell betreiben. Hier besteht definitiv Handlungsbedarf. Der Zielerreichungsgrad von Kundendatenmanagement hat sich leicht verbessert: Gegenüber 2013 hat der Zielerreichungsgrad der Projekte, die weniger als 50% der gesteckten Ziele erreicht haben, abgenommen und der über 95% zugenommen. Er lässt aber immer noch deutlich zu wünschen übrig: Nur 19,5% der Befragten sehen einen Zielerreichungsgrad von über 80% und 31,6% der Befragten sagten, sie haben keine Ziele für Kundendatenmanagement. Hier greift das Management-Prinzip „Man kann nur managen, was man auch messen kann“: Das Messen der Zielerreichung im Kundendatenmanagement ist kritischer Erfolgsfaktor. Fazit: • Die drei Top-Treiber von Kundendatenmanagement sind Steigerung der Kundenbindung, des Kundenwertes und die Effizienzsteigerung. Das unterstreicht die große Bedeutung, die Kundendatenmanagement beigemessen wird. • Der Top-Business Case für Kundendatenmanagement ist die Steigerung der Datenqualität mit 21,5 % der Nennungen noch vor dem Schaffen einer 360°-Sicht auf den Kunden mit 18%. • Auf die Zusammenarbeit zwischen IT und Fachabteilung in Sachen Kundendatenmanagement kommt es an: Kundendatenmanagement ist eine Unternehmensaufgabe. Das ist im Markt angekommen und die Bedeutung ist gegenüber der Befragung 2013 noch weiter gestiegen. • Fachabteilungen und IT sehen sich aber unterschiedlich: Jede der beiden Seiten sieht sich stärker in der Verantwortung als die andere es sieht. Das deutet darauf hin, dass um die Rollenverteilung zwischen der IT und den Fachabteilungen im Kundendatenmanagement noch heftig gerungen wird. • Kundendatenmanagement sollte ein etablierter Prozess sein: Inzwischen haben 51% der befragten Unternehmen einen solchen. Das ist eine deutliche Steigerung von 37% in 2013. • Kundendatenmanagement braucht Software-Unterstützung, aber 18% der befragten Unternehmen betreiben Kundendatenmanagement immer noch manuell. • Der Erfolg von Kundendatenmanagement lässt trotz leichter Besserung gegenüber 2013 immer noch zu wünschen übrig. 31,6% der Befragten haben keine Ziele für Kundendatenmanagement und bei den Projekten liegen 32,4% unterhalb einer Zielerreichung von 80%. © 2014 S.A.R.L. Martin 8 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 4. Kundendatenmanagement – Trends 2014 Bedeutung von Kundenzentrierung ? Frage 1 – Welche Bedeutung hat das Thema Kundenzentrierung für Ihr Unternehmen? © 2014 S.A.R.L. Martin Die Bedeutung von Kundenzentrierung für die befragten Unternehmen ist mit einem Index von 4,12 hoch (Skala 1 bis 5; 5 = sehr große Bedeutung). Der Index ist das gewichtete Mittel über den Wertebereich von 1 (= sehr geringe Bedeutung) bis 5 (= sehr große Bedeutung). 2013 hatten wir nicht Kundenzentrierung abgefragt, sondern nach der Bedeutung des älteren Begriffes Kundenorientierung gefragt. Die war mit einem Index von 4,43 deutlich höher eingeschätzt. In diesem Jahr sagten nur noch 41% der Befragten, dass das Thema sogar „sehr große“ Bedeutung in ihrem Unternehmen habe, gegenüber 57% im letzten Jahr, die die Bedeutung von Kundenorientierung als „sehr groß“ einschätzten. Ich werte das als eine inzwischen realistischere Sicht auf die Situation im Unternehmen. In diesem Jahr sehen die Befragten, die sich in der IT sehen, die Bedeutung von Kundenzentrierung mit einem Index von 4,05 leicht geringer als die, die sich in Fachabteilungen sehen (Index 4,13). Deutlicher noch ist der Unterschied zwischen der Meinung der Befragten aus großen Unternehmen (Index 4,28) und der aus kleinen Unternehmen (Index 3,94). Diese Frage haben wir gestellt, um herauszufinden, wie das grundsätzliche Bekenntnis zu Kundenzentrierung mit entsprechenden Maßnahmen im Kundendatenmanagement korreliert. Bedeutung von Kundendatenmanagement ? Frage 2 – Welche Bedeutung hat das Thema Kundendatenmanagement für Ihr Unternehmen? © 2014 S.A.R.L. Martin © 2014 S.A.R.L. Martin 9 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 Die Bedeutung von Kundendatenmanagement wird 2014 mit einem Index von 4,08 höher bewertet als 2013 mit einem Index von 3,73. Das werte ich entsprechend auch als eine realistischere Sicht der Dinge, denn Kundenzentrierung geht nicht ohne ein Kundendatenmanagement. Wie bei der Bedeutung der Kundenzentrierung gilt auch für die Bedeutung von Kundendatenmanagement: Mitarbeiter aus Fachabteilungen in großen Unternehmen bewerten die Bedeutung mit 4,34 am höchsten. Die folgende Kreuztabelle zwischen den Antworten zur Bedeutung von Kundenzentrierung versus Kundendatenmanagement zeigt die Korrelation zwischen beiden Begriffen deutlich: Frage 2: Bedeutung Kundendatenmanagement Sehr Große Frage 1: Kundenzentrierung Große Mittlere Geringe Sehr geringe Sehr Große 38 13 3 1 0 Große 13 25 9 3 0 Mittlere 2 7 13 0 0 Geringe 0 1 3 0 0 Sehr geringe 0 0 1 1 1 Von den 55 Befragten, die die Bedeutung von Kundenzentrierung mit „sehr groß“ bewerten, sehen immer noch 38 die Bedeutung von Kundendatenmanagement als „sehr groß“ und 13 als „groß“. Mit anderen Worten: Kundendatenmanagement hat aufgeholt und wird ernst genommen. Treiber von Kundendatenmanagement ? Frage 3 – Was sind für Sie Treiber von Kundendatenmanagement? (Was wollen Sie erreichen?) (N = 344; bis zu 3 Mehrfachnennungen waren möglich.) © 2014 S.A.R.L. Martin Bei der Frage nach den Treibern von Kundendatenmanagement stellten die Befragten Steigerung der Kundenbindung (24,1%) und des Kundenwertes (16,6%) sowie das Steigern der Effizienz (18,9%) auf die Spitzenplätze. Dieses Ergebnis ist nicht unbedingt eine Überraschung: Die Vorteile von Kundendatenmanagement sind in den Unternehmen angekommen. © 2014 S.A.R.L. Martin 10 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 Zwischen IT und Fachabteilungen bestehen bei der Effizienzsteigerung und der Verkürzung von Time-ToMarket einige Unterschiede: Mitarbeiter aus den Fachabteilungen sehen Time-to-Market bei 9,9%, die aus der IT nur bei 7%, während Mitarbeiter aus der IT Effizienz bei 19,7% sehen, die aus den Fachabteilungen Effizienz nur bei 17,6%. IT und Fachabteilungen haben offenbar leicht unterschiedliche Wertvorstellungen. Da alle drei Top-Treiber messbar und monetär bewertbar sind, lassen sich diese drei Treiber auch sehr gut zu RoI-Berechnungen nutzen und können als Richtlinien für eine Budgetierung von Kundendatenmanagement genutzt werden. Schlanke Prozesse im Kundendatenmanagement folgen mit 13,7% der Nennungen auf dem vierten Platz noch vor Senkung der Kosten mit 12,2%. Wertschöpfung und Effizienz mit und im Kundendatenmanagement werden also heute höher eingeschätzt als reine Kostensenkungseffekte. Das werte ich als ein sehr positives Ergebnis, denn die Steigerung von Wertschöpfung und Effizienz sind nachhaltige Unternehmensziele. Business Cases für Kundendatenmanagement ? Frage 4 – Was sind die Business Cases für Kundendatenmanagement? (Was wollen Sie tun?) (N = 345; bis zu 3 Mehrfachnennungen waren möglich.) © 2014 S.A.R.L. Martin Der wichtigste Business Case für Kundendatenmanagement ist die Steigerung der Datenqualität mit 21,5% der Nennungen noch vor dem Schaffen einer 360°-Sicht auf den Kunden mit 18% der Nennungen. Hier sind die Unterschiede in den Nennungen durch Fachabteilungen und IT klein; deutlich unterschiedlich sind aber die Meinungen zu den nachfolgenden vier Business Cases. Die Fachabteilungen nennen nahezu gleichauf Multi Channel/Cross Channel-Management, Kampagnen-Management, personalisierte Kundeninteraktionen und Compliance, während bei der IT Compliance-Anforderungen und Kampagnen-Management dominieren und Multi Channel/Cross Channel-Management und personalisierte Kundeninteraktionen kaum genannt wurden. Ich vermute hier, dass diese Anforderungen noch gar nicht in der IT angekommen sind, bzw. möglicherweise von den Fachabteilungen im Rahmen von Marketing-Budgets an der IT vorbei gelöst werden. Der Einsatz von Kundendatenmanagement hat sich seit 2013 verbessert. Inzwischen sagen 51% der Befragten, dass sie einen etablierten Prozess zum Kundendatenmanagement haben, eine doch deutliche Steigerung von den 37% im letzten Jahr. Bei den großen Unternehmen haben sogar 61% einen etablierten Prozess (Vorjahr 42%), bei den kleinen immerhin 46% (Vorjahr 34%). © 2014 S.A.R.L. Martin 11 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 Einsatz von Kundendatenmanagement ? Frage 5 – Wie wird Kundendatenmanagement in Ihrem Unternehmen eingesetzt? © 2014 S.A.R.L. Martin Entsprechend umgekehrt sieht es bei den Unternehmen aus, die Kundendatenmanagement nur sporadisch betreiben („Wenn es brennt.“): Hier sind die Großen mit 15% besser als die Kleinen mit 27%. Insgesamt hat sich auch dieser Wert im Vergleich zu 2013 von 27% auf 23% verbessert genauso wie der Anteil derer, die kein Kundendatenmanagement brauchen, da alles in Ordnung ist. Der sank von 8% auf 4%. Aber dennoch sehe ich hier weiteren Handlungsbedarf, denn 23% und 4% sind immer noch viel zu viel! Kleine und große Unternehmen halten sich wie im Vorjahr die Waage mit 19% bzw. 20% der Befragten, die zwar keinen Prozess haben, aber (wenigstens) einen Verantwortlichen für Kundendatenmanagement etabliert haben. Die Herkunft der Befragten aus IT oder Fachabteilungen zeigt ein anderes interessantes Detail. 59% der Befragten aus der IT sagen, sie haben einen etablierten Prozess, aber nur 49% der Befragten aus den Fachabteilungen. Dazu kommen 13% der Befragten aus der IT, die zwar keinen Prozess haben, aber einen Verantwortlichen angeben. Bei den Befragten aus den Fachabteilungen sind das 19%. Sehen hier die Befragten aus der IT bereits einen Prozess etabliert, den man in den Fachabteilungen noch nicht sieht? Für diese Vermutung spricht, dass die Summe Prozess plus kein Prozess, aber einen Verantwortlichen bei den Befragten der IT 72% ergibt und bei denen aus den Fachabteilungen 68%. Das stimmte dann ja überein, nur dass die Befragten aus der IT eine optimistischere Einschätzung hätten. Ich sehe das durchaus so. Genauso gut wie 2013 funktioniert auch in diesem Jahr das Sponsern von Kundendatenmanagement. Zählt man bei der Frage nach dem Sponsor von Kundendatenmanagement die Stimmen für den Vertriebs-, Marketing- und CRM-Leiter zusammen, so kommt man genau wie in 2013 auf 41%. Dazu kommt noch die Geschäftsleitung mit 24,6%, macht total 65,6%. Das ist ein sehr positives Ergebnis, das lediglich dadurch eingetrübt wird, dass 21,6% der Befragten angaben, die Sponsorship sei immer noch nicht klar geregelt. Dieser Wert ist nur minimal besser als in 2013 mit 24%. Man könnte hier also doch noch besser werden. Auffällige Unterschiede zwischen den Großen (mehr als 1.000 Mitarbeiter) und den Kleinen (weniger als 1.000 Mitarbeiter) ergeben sich bei der Frage der Sponsorship durch den Marketing- und CRM-Leiter. Bei den Großen sehen 14,8% der Befragten den CRM-Leiter als Sponsor, bei den Kleinen nur 6,3%. Das könnte darauf hindeuten, dass bei den Kleinen die Rolle eines CRM-Leiters noch nicht voll etabliert ist. Dagegen sehen bei den Kleinen 18,8% den Marketing-Leiter als Sponsor, bei den Großen nur 3,7%. Hier hat wohl der CRM-Leiter diese Verantwortung vom Marketing-Leiter übernommen. Die Geschäftsführung ist © 2014 S.A.R.L. Martin 12 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 Sponsor von Kundendatenmanagement ? Frage 6 – Wer ist der Sponsor von Kundendatenmanagement in Ihrem Unternehmen? © 2014 S.A.R.L. Martin eher Sponsor bei den Kleinen (29,2%) als bei den Großen (22,2%). Ein Mehr an Hierarchie bei den Großen entfernt möglicherweise die Führungsebene von operativen Aufgaben wie Kundendatenmanagement. Übrigens entsprechen diese Ergebnisse den Befunden von 2013. Wie schon in 2013, aber noch deutlicher, sehen die Befragten, die Mitarbeiter der IT sind, den IT-Leiter eher als Sponsor (23,2%) als die Befragten aus den Fachabteilungen (0%!). Auch bei der Sponsorship des Marketing- und CRM-Leiters gibt es unterschiedliche Sichten. Nur 5,4% bzw. 8,3% der Befragten aus der IT sehen sie als Sponsor, während sie von 15,1% bzw. 13,2% der Befragten aus der Fachabteilung als Sponsor gesehen werden. Die aktuellen Spannungen zwischen IT und Marketing um die IT-Hoheit werden von diesen Zahlen untermauert. Zusammenarbeit Fachabteilung / IT im Kundendatenmanagement ? Frage 7 – Wie arbeiten Fachabteilung und IT im Kundendatenmanagement zusammen? © 2014 S.A.R.L. Martin © 2014 S.A.R.L. Martin 13 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 Unsere Untersuchung zeigt, dass die Aufgabenteilung zwischen Fachabteilungen und IT 2014 noch besser funktioniert als 2013: 56% der Befragten in großen (Vorjahr 45%) und 40% in den kleinen Unternehmen (Vorjahr 30%) sagten, Kundendatenmanagement ist eine gemeinsame IT-/Fachabteilungsaufgabe. Weitere 18% der Befragten (Vorjahr 14%) in großen und 8% in kleinen Unternehmen (Vorjahr 16%) sehen Kundendatenmanagement in einem Kompetenzzentrum angesiedelt. Das macht dann 74% bei den Großen und 48% bei den Kleinen, bei denen Kundendatenmanagement eine gemeinsame Aufgabe ist. Bei kleinen Unternehmen kümmert sich gemäß der erhaltenen Antworten in 25% der Unternehmen Vertrieb oder Marketing um Kundendatenmanagement (Vorjahr 25%), bei den Großen nur 11% (Vorjahr 21%). Mit anderen Worten, der Umgang mit Kundendaten ist in der großen Mehrheit aller Unternehmen entweder eine gemeinsame Aufgabe oder Aufgabe der entsprechenden Fachabteilungen. Das zeigt unsere Befragung in diesem Jahr noch deutlicher als im letzten Jahr. Das ist ein sehr gutes Ergebnis, denn Kundendaten müssen da gemanagt werden, wo die Verantwortung für den Kunden liegt. Allerdings empfinden genau wie 2013 das die Befragten aus IT und Fachabteilungen etwas unterschiedlich. 61% der Befragten aus der IT sehen Kundendatendatenmanagement als gemeinsame Aufgabe (Vorjahr 57%), aber nur 47% der Befragten aus den Fachabteilungen (Vorjahr 28%). Die sehen Vertrieb und Marketing in der Führungsrolle (25%, Vorjahr 30%). Das sehen nur 9% der Befragten aus der IT (Vorjahr 15%). Wie es scheint, wird um die Aufgabenverteilung hier weiterhin gerungen. Datenquellen für Kundendatenmanagement ? Frage 8 – Welche Quellen nutzen Sie zum Kundendatenmanagement? (N = 311; bis zu 3 Mehrfachnennungen waren möglich.) © 2014 S.A.R.L. Martin 30% der Befragten sehen wie 2013 in Kundendaten-Integration aus Unternehmensvorsystemen wie ERP, CRM etc. die wichtigste Quelle, um Einsichten in die Kundenbasis zu gewinnen (Vorjahr 22%). Auf Platz 2 folgen Adressdaten von Drittanbietern mit 23% der Nennungen. Das überrascht nicht. Ebenfalls überrascht nicht, dass große Unternehmen Integration mit 30% und Adressdaten mit 24% der Nennungen intensiver nutzen als die kleinen mit 25% bzw. 19%. Auf Platz 3 folgen Geodaten mit 14% wie im Vorjahr (11%). Der Anteil von 3% der Nennungen von Lokalisierungs- und Navigationsdaten blieb etwas überraschend unverändert gegenüber 2013. Auch etwas überraschend ist, dass nur 7% der Befragten bereits Daten aus sozialen Netzen nutzen (gegenüber 9% im Vorjahr). Die Nutzung von solchen Daten stagniert bis hin zu leicht rückläufig. Wie 2013 sind es wieder eher die Fachabteilungen in kleinen Unternehmen, die Daten aus sozialen Medien nutzen. © 2014 S.A.R.L. Martin 14 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 Sind der Datenschutz und alle Diskussionen darüber wirklich so ein starker Blocker für die Nutzung von Daten aus sozialen Netzen oder Lokalisierungs- und Navigationsdaten oder geben die Unternehmen eine Nutzung solcher Daten nicht zu, weil es sich zum Teil um Grauzonen handeln kann? Eine Antwort finden wir dazu in unseren Zahlen leider nicht. Data Governance und Kundendatenmanagement ? Frage 9 – Wer ist für Data Governance im Kundendatenmanagement verantwortlich? © 2014 S.A.R.L. Martin Die Frage nach der Verantwortlichkeit für Data Governance hatten wir in 2013 nicht gestellt. Erfreulich ist hier das Ergebnis, dass in der Mehrheit diese Verantwortung zwischen Fachabteilungen und IT geteilt ist (33% Nennungen). Die Unterschiede zwischen kleinen und großen Unternehmen sind hier mit 35% bei den Kleinen und 33% bei den Großen minimal. Deutlich ist der Unterschied bei dem immer noch alarmierenden Ergebnis, dass 16% der Befragten immer noch keine Data Governance haben. Bei den Kleinen ist das erwartungsgemäß mit 23% der Nennungen ausgeprägter als bei den Großen mit 11% der Nennungen. Überraschend ist der relativ hohe Anteil derer, die von einer Data Governance im Unternehmen nicht wissen. Er hält sich mit 10% bzw. 9% bei den kleinen und großen Unternehmen die Waage ebenso wie bei den Befragten aus der IT mit 12% und aus den Fachabteilungen mit 11%. Eine schlecht kommunizierte Data Governance kann nicht wirklich gut funktionieren, meine ich. Eine Schere zwischen den Ansichten der Befragten aus der IT und den Fachabteilungen und der IT tut sich hier auch auf und gibt einen weiteren Hinweis auf das aktuelle Ringen um die Aufgabenverteilung. Die Befragten aus der IT sehen sich nämlich mit 21% in der Verantwortung für Data Governance, zu 39% gemeinsam mit den Fachabteilungen in der Verantwortung, aber nur zu 11% die Fachabteilungen. Dagegen sehen sich die Fachabteilungen selbst mit 26% der Nennungen in der Verantwortung, 28% gemeinsam mit der IT, aber nur 4% die IT in dieser Verantwortung. Dazu kommt: 7% der Befragten aus der IT sagten, sie hätten kein Data Governance, aber 23% aus den Fachabteilungen. Da gibt es doch wohl zwei Weltansichten in den Unternehmen. Erfreulich ist erst einmal, dass nur 2% der Befragten (noch) keine Werkzeuge einsetzen. (Antworten, die „keine“ sagten oder die sagten, dass sich ein Werkzeugeinsatz im Aufbau befindet, haben mit „(noch) © 2014 S.A.R.L. Martin 15 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 Werkzeuge für das Kundendatenmanagement ? Frage 10 – Setzen Sie Werkzeuge zum Kundendatenmanagement ein? (N = 380; Mehrfachnennungen waren möglich.) © 2014 S.A.R.L. Martin keine“ bewertet.) Das ist gegenüber 2013 mit 7% weiter verbessert. Allerdings bedeutet der Einsatz von Werkzeugen nicht unbedingt den Einsatz von Software-Werkzeugen. Das sehen wir gleich in der Frage 12. Werkzeuge zur Dublettenbereinigung mit 27% der Nennungen sind wie 2013 am weitesten verbreitet. Etwas überrascht haben der doch relativ geringe Anteil der Nennungen von Data Profiling mit 12% und der Einsatz von Monitoring, Reporting und Dashboards als Data Governance-Werkzeuge mit 14%. Hier sollten sich die Unternehmen noch deutlich verbessern. Allerdings sind hier große Unternehmen mit 14,2% und 18,7% deutlich besser als die kleinen mit 9,9% bzw. 10,7%. Immer noch nicht angekommen im Markt ist die Customer Identity Resolution, die wie 2013 nur 4% der Nennungen erhielt. Auch länderspezifische Wissensbasen haben mit 4% der Nennungen noch nicht den Durchbruch geschafft. Zielerreichung der Projekte im Kundendatenmanagement ? Frage 11 – Wie hoch ist der Zielerreichungsgrad Ihrer Kundendatenmanagement-Ziele? © 2014 S.A.R.L. Martin © 2014 S.A.R.L. Martin 16 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 Der Zielerreichungsgrad von Kundendatenmanagement hat sich leicht verbessert: Gegenüber 2013 hat der Zielerreichungsgrad der Projekte, die weniger als 50% der gesteckten Ziele erreicht haben, in den Augen der Befragten aus der IT von 13% auf 4% abgenommen. In den Augen der Befragten aus den Fachabteilungen gab es zwar einen leichten Zuwachs von 5% auf 6%, aber insgesamt ist das eine leichte Verbesserung gegenüber 2013. Dazu kommt, dass inzwischen 5% der Befragten aus der IT einen Zielerreichungsgrad über 95% sehen (Vorjahr 2%) und sogar 8% der Befragten aus den Fachabteilungen (Vorjahr 3%). Der Zielerreichungsgrad lässt dennoch deutlich zu wünschen übrig. Nur 23% (Vorjahr 18%) der Befragten aus der IT und gerade mal 12% (Vorjahr 11%) der Befragten aus den Fachabteilungen sehen eine Zielerreichung von über 80%, während 21% (Vorjahr 20%) der Befragten aus der IT und 36% (Vorjahr 31%) der Befragten aus den Fachabteilungen eine Zielerreichung von 50% bis 80% sehen. Auffällig ist auch hier wieder die unterschiedliche Anschauung und Einschätzung zwischen den Befragten aus der IT und den Fachabteilungen: Die Befragten aus der IT schätzen den Zielerreichungsgrad optimistischer ein als die aus den Fachabteilungen. 34% (Vorjahr 35%) der Befragten aus den Fachabteilungen und 36% (Vorjahr 20%) der Befragten aus der IT sagten, dass es keine Ziele im Kundendatenmanagement gibt. Hier sehen wir sogar eine leichte Verschlechterung gegenüber 2013. Das ist hochgradig bedenklich, denn es gilt bekanntlich, dass man nur managen kann, was man auch messen kann. Dazu kommen 16% (Vorjahr 30%) der Befragten aus der IT und 13% (Vorjahr 18%) der Befragten aus den Fachabteilungen, die sagten, dass man es nicht wisse. Das heißt aber, dass – auch wenn es Ziele geben sollte – die zumindest im Unternehmen schlecht kommuniziert werden. Das ist zwar gegenüber 2013 leicht verbessert, aber keineswegs gut! In Sachen Zielerreichung von Kundendatenmanagement bleibt immer noch viel zu tun, wie unsere Befragung zeigt. Mit dem Aufsetzen von geeigneten Metriken sollte man beginnen. Den Rat hatte ich schon im vorigen Jahr gegeben. Betrieb von Kundendatenmanagement ? Frage 12 – Wie betreiben Sie Kundendatenmanagement? © 2014 S.A.R.L. Martin Beim Betrieb von Kundendatenmanagement zeigt unsere Untersuchung wieder auffällige Unterschiede zwischen den kleinen und großen Unternehmen. Da wir bei der Frage die neue Kategorie „Hosted“ aufgenommen haben, sind die Ergebnisse aber nicht direkt mit denen von 2013 vergleichbar. © 2014 S.A.R.L. Martin 17 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 Als erstes fällt auf, dass es hier nur geringe bis sehr geringe Unterschiede zwischen den kleinen und großen Unternehmen gibt. Insofern gilt unabhängig von der Unternehmensgröße: Ein traditioneller „On-Premise“Betrieb mittels lizensierter Software ist weiterhin vorherrschend (gesamt: 45%). Dagegen setzen insgesamt 26% auf Hosting, SaaS- oder hybride Lösungen. Auch wenn die Zahlen nicht direkt mit denen aus 2013 vergleichbar sind, so fällt doch auf, dass Cloud-Lösungen mit einem Anteil von 18% der Nennungen gegenüber 2013 nicht vorangekommen sind. Immer noch erschreckend hoch ist weiterhin der Anteil von manuellen Lösungen mit 23% bei den Kleinen und 22% bei den Großen. Dazu kommen noch jeweils 2% der Befragten, die gar kein Kundendatenmanagement betreiben. Setzt man jetzt die Frage des Betreibens von Kundendatenmanagement in Beziehung zur Bedeutung von Kundenzentrierung, dann betreiben 13% der Befragten, die Kundenzentrierung eine große oder sehr große Bedeutung beimessen, Kundendatenmanagement manuell oder gar nicht. Bei denen, die zur Bedeutung von Kundenzentrierung als Antwort mittlere, geringe oder sehr geringe angegeben haben, sind es 50%! Das ist natürlich nicht überraschend, aber zeigt sehr schön, wie die Bedeutung von Kundenzentrierung doch mit dem Handeln im Kundendatenmanagement korreliert. Schlusswort: Die Ergebnisse dieser Marktbefragung zeigen deutlich: Kundendatenmanagement wird zwar in seiner Bedeutung und Notwendigkeit sowie in seinem Nutzen verstanden, aber die Zielerreichung lässt deutlich zu wünschen übrig. Negativ fällt auch der recht hohe Anteil der Unternehmen auf, in denen noch keine Software zum Kundendatenmanagement eingesetzt wird oder Kundendatenmanagement gar nicht umgesetzt wird. Es zeigen sich in den Ergebnissen auch sehr deutlich nicht nur zu erwartende Unterschiede zwischen den kleinen und großen Unternehmen, sondern auch bemerkenswerte Unterschiede in den Ansichten und Einschätzungen der Mitarbeiter in den Fachabteilungen und der IT. Da klafft eine Schere in Sachen Aufgabenverteilung, Verantwortung, Einsatz und Einschätzung des Zielerreichungsgrades. Jede Seite sieht sich jeweils stärker in der Verantwortung als sie von der anderen Seite eingeschätzt wird. Bei Einsatz und Zielerreichungsgrad zeigt sich zudem die IT optimistischer als die Fachabteilungen. Wie 2013 lässt sich zum Schluss weiterhin sagen: Es bleibt noch einiges zu tun in Sachen Kundendatenmanagement. © 2014 S.A.R.L. Martin 18 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 5. Profile 5.1 Wolfgang Martin Team Dr. Wolfgang Martin ist ein europäischer Experte auf den Gebieten • Business Intelligence, Performance Management, Analytik und Big Data • Business Process Management, Information Management, Information Governance • Customer Relationship Management (CRM) • Cloud Computing (SaaS, PaaS) Sein Spezialgebiet sind die Wechselwirkungen technologischer Innovation auf das Business und damit auf die Organisation, die Unternehmenskultur, die Businessarchitekturen und die Geschäftsprozesse. Er ist iBonD Partner (www.iBonD.net), Mitglied im CRM Expertenrat (http://www.crm-expert-site.de/expertenrat/ main_expertenrat.cfm?site=rat) und Mitglied im Boulder BI Brain Trust (http://boulderbibraintrust.org/). Der InfoEconomist zählte ihn in 2001 zu den 10 einflussreichsten IT Consultants in Europa. Dr. Martin ist unabhängiger Analyst. Vor der Gründung des Wolfgang MARTIN Teams war Dr. Martin 5 ½ Jahre lang bei der META Group, zuletzt als Senior Vice President International Application Delivery Strategies. Darüber hinaus kennt man ihn aus TV-Interviews, durch Fachartikel in der Wirtschafts- und ITPresse, als Autor der Strategic Bulletins zu den Themen analytische Datenbanken, BI, Big Data, SOA und CRM (www.it-research.net) und als Herausgeber und Co-Autor von Büchern, u.a. „Data-Warehousing – Data Mining – OLAP“, Bonn, 1998, „CRM – Jahresgutachten 2003, 2004, 2005, 2006 & 2007“, Würzburg, 2002, 2003, 2004, 2005 & 2007 und „CRM Trend-Book 2009“, Würzburg, 2009. Mehr auf www.wolfgang-martin-team.net © 2014 S.A.R.L. Martin 19 http://www.wolfgang-martin-team.net Trends im Kundendatenmanagement 2014 5.2 Uniserv Uniserv ist der größte spezialisierte Anbieter von Lösungen für das Data Management in Europa. Data Management vereint Datenqualitätssicherung und Datenintegration zu einem ganzheitlichen Ansatz. Kundendaten stehen dabei im Mittelpunkt von Initiativen für Master Data Management, Datenqualität, Datenmigration sowie Data Warehousing, beispielsweise im Umfeld von CRM-Anwendungen, eBusiness, Direct- und Database-Marketing, CDI/MDM-Anwendungen und Business Intelligence. Mit mehreren Tausend Installationen weltweit bedient Uniserv die Erwartungshaltung einer ganzheitlichen Lösung für alle Geschäfts- und Kundendaten über den gesamten Datenlebenszyklus hinweg. Am Stammsitz in Pforzheim sowie in den Niederlassungen in Paris, Frankreich, und Amsterdam, Niederlande, beschäftigt das Unternehmen 133 Mitarbeiter und zählt branchenübergreifend und international zahlreiche renommierte Unternehmen wie beispielsweise Allianz, Deutsche Bank, eBay, EDEKA, E.ON, France Telecom, Lufthansa, Otto, Siemens, Time Warner sowie TUI und VOLKSWAGEN zu seinen Kunden. Smart Customer MDM ist MDM-Lösung für Kundenstammdaten von Uniserv. Sie verbindet Technologien, Prozesse und Services miteinander zu einem ganzheitlichen Konzept. Smart steht für innovativ, schlank, intelligent, kundenindividuell und preiswert. Auf der technischen Seite übernimmt das Produkt Customer Data Hub die Integration, Bereinigung, Anreicherung und Bereitstellung der Daten. Die methodisch durchgeführte Bedarfsanalyse, Planung, Einführung und bei Bedarf auch der Betrieb der bereitgestellten Softwarelösungen machen Kundendaten so nutzbar und zum wichtigen Element der Wertschöpfungskette. Mit Smart Customer MDM hilft Uniserv Unternehmen, ein einheitliches, vollständiges und aktuelles Bild ihrer Kunden zu bekommen und dieses allen Unternehmensbereichen zur Verfügung zu stellen. Weitere Informationen finden Sie unter www.uniserv.com © 2014 S.A.R.L. Martin 20 http://www.wolfgang-martin-team.net