Tauchen in Ägypten

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Tauchen in Ägypten
21.09.15 Tauchen in Ägypten —  Jährlich werden in Ägypten zwischen 6.5 und 7.0 Millionen Tauchgänge durchgeführt —  Jeder Taucher macht durchschnittlich 8.5 TG/
Woche —  Das Rote Meer und der Sinai werden jährlich von 700 000 bis 800 000 Tauchern besucht —  Zahl der Dekompressionskammerzentren am Roten Meer: 13, am Mittelmeer: 2 —  Sharm el-­‐Sheikh: Zahl der gesammten Search & Rescue (SAR)-­‐Notfall-­‐Transporte im in seit 2001: 2895 —  in 2012: 564 —  in 2013: 311, unter denen 65 Tauchunfälle —  In 2014: 246, unter denen 44 Tauchunfälle 1 21.09.15 —  SAR in Hurghada: operation seit 2003, gesammt Notfall-­‐Transporte: 3797 —  In 2012: 712 —  In 2013: 355, unter denen 88 Tauchunfälle —  In 2014: 211, unter denen 68 Tauchunfälle Was ist ein Tauchunfall? —  Ein Unfall ist eine durch ein plötzlich auftretendes Ereignis auftretende Schädigung. Es gibt immer noch Unfallversicherungen mit der Tendenz, zwischen einem Tauchunfall und einer Taucherkrankung zu unterscheiden. Wenn der Taucher z.B. durch einen Abblaser zu schnell auftaucht ist das Ergebnis als Unfall zu werten. (egal ob Lungenschaden oder DCS) Kommt es nach einem normal verlaufenen Tauchgang zu einer DCS handelt es sich um eine Erkrankung -­‐ die dann nicht von der Unfallversicherung abgedeckt ist, da das plötzliche Ereignis fehlt. —  Vom „Tauchernet“ Was ist ein Tauchunfall und wie unterscheidet er sich von anderen Unfällen? —  Ist oft lebensbedrohlich —  In feindlicher/abgelegener Umgebung: Wasser, Wüste/Strand, Tauchboot (Daily/Safari): kein direkter Zugang zu einer definitiven Behandlungsmöglichkeit (DKK) —  Transportmittel und Transportzeit (Kamel/Vierradantrieb/Lastwagen/Schnellboot/RHI/ Krankenwagen/Hubschrauber) 2 21.09.15 1982, Sharm el-­‐Sheikh —  Erkennung eines Tauchunfalls (Diagnose/ Differentialdiagnose): Mangel an Basiswissen unter Tauchprofessionellen und Tauchern à häufig keine Früherkennung —  Behandlung vor Ort: keine Sauerstoffsysteme und rudimentäre Druckregler (industrielle), keine effektiven Masken —  SAR: nicht vorhanden! —  Krankenwagen: es gab keine! —  Druckkammerzentrum: war noch ein entfernter Traum! —  Taucharzt: nur einer…”gelegentlich”! 1982, Sharm el-­‐Sheikh —  MFO (Multinational Force and Observers)/
Peacekeepers: keine Tauch-­‐Ärzte, aber Hubschrauber, Eilat: Druckkammer in Joseftal —  Ägyptische Taucher durften im Falle eines Tauchunfalls nicht über die Grenze transportiert werden (eine Bedingung der Camp David Friedensverhandlungen). 10.03.1993, Sharm el-­‐Sheikh —  Eröffnung und Inbetriebnahme des —  Hyperbaric Medical Centers (H.M.C.) Das erste Druckkammerzentrum in Ägypten —  08.08.1993: -­‐Gesetzgebung: normobar Sauerstoff auf allen Tauchbooten, für Strandtauchgänge und in Tauchzentren —  06.07.2001: -­‐ Gründung des Search & Rescue (SAR) mit zwei hochmotorisierten RHI, 6.5 m lang, und einer Geschwindigkeit von ca. 40 bis 45 NM -­‐ Mitarbeiter als Sea Rescue Paramedics geschult, -­‐ Intensiv-­‐/Notfallarzt vorhanden, Ausrüstung auf neuestem technischen Stand Erste SAR-­‐Station in Ägypten 3 21.09.15 Was ist heute im Süd-­‐Sinai vorhanden? —  Normobarer Sauerstoff auf allen Tauchbooten, “Daily und Safari” —  SAR-­‐Service —  3 DKK in Sharm el-­‐Sheikh —  1 DKK in Dahab —  Neue, gut ausgestattete, zuverlässige Krankenwagen —  Kommunikationssysteme (Mobiltelefone, VHF-­‐Radio und Satellitentelefone auf Safariboote) —  3 Intensivstationen in Sharm el-­‐Sheikh —  3 CT-­‐Geräte in Sharm el-­‐Sheikh —  1 MRI in Sharm International Hospital —  2 Privatkrankenhäuser + SSH Int. Hosp. An wen soll man sich bei einem Tauchunfall wenden? —  Diveguide/Instructor —  Search & Rescue (SAR) —  Versicherung: DAN, Aquamed, etc.; Alarm Center/ Repräsentanten im Land (Datenbank) —  Tauchbasis —  Reiseagentur —  Krankenwagendienst —  Botschaft —  Man sollte immer die entsprechenden Hotline-­‐
Nummern bei sich haben. Search & Rescue (SAR) —  Deckungsraum: -­‐in Sharm el-­‐Sheikh: vom nördlichsten Punkt Nabeq (in der Straße von Tiran, Nordspitze Jackson Reef, Golf von Aqaba) bis Shaab Ali (“Thistlegorm” im Golf von Suez) -­‐ in Hurghada: nördlich von klein Gubal Insel bis nördlich von Safaga 4 21.09.15 5 21.09.15 EgypOan Ambulance Authority (EAA) —  In 2009 hat die EAA ein Aktualisierungs-­‐ und Verbesserungsprogramm durchgeführt, im Rahmen dessen über 600 nach europäischem Standard ausgestattete Volkswagen und Mercedes Krankenwagen angeschafft wurden. —  Das Personal wurde auch gründlich in “basic und advanced life support” trainiert sowie imUmgang mit der neuen Ausrüstung und den Geräten. Nil-­‐
Ambulanz-­‐ boote 6 21.09.15 Moderne Kranken-­‐ wagen (VW) Moderne Kranken-­‐ wagen (Mercedes) ReRung-­‐ und Ambulanz-­‐
hubschrauber 7 21.09.15 Entwicklungsgeschichte der Druckkammern in Ägypten —  Das erste Druckkammerzentrum wurde vom Ministerium für Tourismus in Sharm el-­‐Sheikh, März, 1993 gegründet. —  DECO International bekam die erste DKK im November, 1998 in El Gouna, Hurghada. —  1999 erhielt das Krankenhaus in Sharm el-­‐Sheikh auch eine französiche COMEX DKK. —  DECO Int. expandiert mit weiteren DKK in Marsa Alam in 2000, in Safaga in 2003 und in Dahab in 2005. —  2010 hat DECO Int. eine weitere DKK in Hamata eröffnet. —  In Dahab gibt es seit 2006 das Hyperbaric Medical Center & Sea Rescue, welches mit der H.M.C. in Sharm el-­‐Sheikh zusammenarbeitet. —  In Hurghada gibt es seit 2006 auch ein Hypermed DKK-­‐
Zentrum sowie —  ein von der Ägyptischen Marine errichtetes Tauchmedizinisches Zentrum in unmittelbarer Nähe des Hafens. —  Marsa Alam hat auch in Marsa Shagara eine weitere DKK von Baromedical Company verwaltet. —  Weiter südlich richtet Baromedical eine zweite DKK ein und verbindet den Service mit Marsa Alam mit Hilfe eines Krankenwagens. —  In 2011 hat das Hyperbaric Medical Center in Sharm el-­‐
Sheikh eine neue HAUX Starmed 2200 DKK erhalten —  In 2015 hat die DECO DKK in Dahab aufgehört Wie sieht es heute aus? 8 21.09.15 Hubschrauber-­‐ReRung —  Wird von Egyptian Search & Rescue Center (ESARC), Egyptian Air Force geleitet und reguliert —  Arbeitet nach den Richtlinien und Standards der International Civil Aviation (ICAO) und der International Maritime Organization (IMO) —  ESARC hat die Fähigkeiten, Such-­‐ und Rettungsaufgaben an Land, See und in der Luft sowie Feuerbekämpfung aus der Luft durchzuführen —  Des Weiteren hat ESARC einen Joint Rescue Coordination Center (JRCC) in Kairo gegründet, um direkte und effektive Kommunikation mit anderen Such-­‐ und Rettungs-­‐
organisationen weltweit durchführen zu können. Mil Mi 17 Westland Sea King Some of ESARC’s Helicopters AW 139 9 21.09.15 Warum keine ESARC AkOvitäten im Sinai? —  Laut dem “Camp David Agreement” ist die Luftwaffe befähigt, nur bestimmten Tätigkeiten im Sinai nachzugehen. —  Für Notfälle auf der Sinaihalbinsel sind demzufolge die Hubschrauber der Multinationa Force & Observers (MFO) zuständig, an Such-­‐ und Rettungsaktionen teilzunehmen. —  Im Roten Meer spielt ESARC eine größere Rolle und ein paar Safariboote haben Kooperationsverträge mit ESARC unterschrieben. —  Ohne Vertrag, keine Rettung (Bürokratie)! Öl Industrie im Roten Meer —  Im Roten Meer existieren mindestens 18 bis 25 Bohrinseln die für verschiedene Firmen arbeiten. —  Diese haben ihre eigene Rettungssysteme und auch 5 Deck-­‐Dekompressionskammern (DDC) —  In der Regel haben Sporttaucher kein Zugang, aber in bestimmten Notsituationen, wird ihnen die Erlaubnis erteilt! —  “Petroleum Air Services, (PAS)”, besitzt auch 36 Hubschrauber und 9 Turbo-­‐Prop Bombardier Flugzeuge, die zur Not auch Rettungsflüge machen können. —  In größeren Suchaktionen koordenieren sie die Einsätze zusammen mit ESARC. —  PAS Flotte: Fixed Wing: Bombardier Dash 7 Series 100
Bombardier Dash 8 Q300 Bombardier CJ900 X 3 X 5 X 1 Hubschrauber: Bell 212
Bell 412 HP/EP Bell 206 LR (Long Range) Bell 206 R (Jet Ranger Eurocopter EC 135 P2+ Augusta Westland AW139
X 10 X 13 X 6 X 2 X 3 X 2 10 21.09.15 Die SituaOon im “Oefen Süden” —  Mit “Deep South/tiefer Süden” werden in der Regel alle Destinationen südlich von Marsa Alam bezeichnet. —  Mehrere Safarianbieter arbeiten auch im Sudan, wo keinerlei Such-­‐ oder Rettungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen —  “St. John’ s” und “Rocky Island” sowie auch “Brothers” und “Daedalus” sind bis heute ein wahres Problem, was Rettung angeht. —  2008: 12 verschollene Britische Taucher bei Brothers Islands. ESARC hat sie nach 18 Stunden lokalisiert und die Rettung eingeleitet. 11 21.09.15 Lösungen für den “Oefen Süden”? —  Rettungshubschrauber, die mit Transport-­‐
Druckkammern ausgerüstet sind und Verunfallte auf hoher See bergen können. DMT-­‐Kurse zusätzlich zur Schulung des Rettungspersonals. —  Ein Druckkammer-­‐Schnellboot, strategisch platziert, auf dem eine vollständige erste Behandlung stattfinden kann (USN TT6 oder COMEX CX30). —  Eine Vereinbarung mit der sudanesischen Regierung, die unseren ESARC Hubschraubern ermöglicht, ohne Hindernisse, Such-­‐ und Rettungsaktionen in sudanesischen Gewässern durchzuführen. Transport DKK + Hubschrauber DKK in Containern und auf einem Rettungsboot 12 21.09.15 Zur Not könnten auch hyperbare Rettungsboote von Bohrinseln eingesetzt werden Verlegung des PaOenten Warum wird ein Patient verlegt? —  Kritischer Fall, bei dem weitere, vor Ort nicht vorhandene Behandlungsmöglichkeiten benötigt werden. —  Schwere neurologische Ausfälle, die die Betreuung/
Behandlung eines Neurologen benötigen. —  Patientenwunsch —  Längere Behandlungsdauer (Familienangehörige, Behandlungskosten) —  Adaequate Physiotherapie bei längerer Behandlung. Verlegung des PaOenten —  Jährlich werden 35 -­‐ 40 Patienten von Sharm el-­‐
Sheikh Int. Airport von Airambulance und Learjets transportiert. —  Aus Hurghada sind es 50 -­‐ 55 Patienten. —  Tauchunfälle repräsentieren 5 bis 7%. —  In der Regel werden modifizierte Behandlungs-­‐
Schemata benutzt, wenn der Transport während der Rekomressionsbehandlung stattfindet. 13 21.09.15 Wünschenswertes —  Geographische Bezirke, die SAR nicht deckt, sollten in Zukunft von ESARC, ohne Vertrag(!), übernommen werden. —  Lösungsansätze für Such-­‐ und Rettungsaktionen im tiefen Süden. —  Tauch-­‐ und Hyperbarmedizinische Kurse sollten zumindest in englischer Sprache angeboten werden. Der bisher einzige Nachwuchs stammt aus der Marine. —  Die Bereitschaft und Kompetenzen der existierenden Druckkammerzentren zeigen sehr große Unterschiede. Es mangelt an einem Vorsitz, der einheitliche Richtlinien und Vorgehensweisen vorschreibt und verfolgt. —  Viele der Tauchprofessionellen haben nicht das nötige Bewusstsein für Tauchsicherheit. Es müssen Refresher-­‐Kurse geplant werden, die periodisch Sicherheits-­‐Basiskenntnisse abfragen. —  Tauchbasen sollen Sicherheitsbewusstsein zeigen, indem sie keine Tauchprofessionellen (Diveguides und Instructors) anheuern, die nicht adaequat für diesen Beruf versichert sind. Obwohl die Verantwortung beim Einzelnen liegt, trägt das Verhalten der Tauchbasen schwerwiegend negativ/
positiv dazu bei. 14 21.09.15 —  Die Sicherheitsvorkehrungen auf vielen Safari-­‐
Booten sind nicht ausreichend. Eine professionelle Schulung des Personals ist sehr erwünscht. Zusatzpunkte —  Verhältnis zwischen Qualität von Tauchsicherheit – Rettungsdiensten – Tauchtourismus (Die meistenTaucher suchen das billigste! Nicht die Qualität) —  Demographische Veränderungen bei Tauchunfällen, seitdem Sporttaucher vermehrt Tech-­‐ und Kreislaufgerätetauchen ausüben und die meisten Tauchdestinationen jetzt als “Resorts” klassifiziert sind (mehr seriöse Symptome, mehr Techtauchen, mehr Safariboote die zum tiefen Süden und Sudan reichen, mehr Dehdratation und Alkoholkonsum) —  Finanzierung des Rettungsdienstes: SAR, ESARC, DKK (nach 2011: weniger Touristen, weniger Taucher! Mehrere Tauchbasen haben den Geist aufgegeben. Kein Geld zur Unterstützung vorhanden) —  Die Rolle der Regierung, z.B.: Chamber of Diving and Water Sports (CDWS), Kooperation zwischen DKK, SAR und der Luftwaffe sowie der CDWS (Eine gute Zusammenarbeit mit dem jetzigen Minister für Tourismus…!) 15 21.09.15 Ein Vorfall “...Die Angelegenheit unseres Tauchunfalls war leider sehr — 
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unerfreulich. Nicht zuletzt, da die Sicherheitsausrüstung an Bord unseres Schiffes und das Management des Unfalls durch die Crew sehr zu wünschen übrig ließ: Erstens war eine der Sauerstoffflaschen nur halb voll (man hatte uns versichert, die Flasche sei voll, nur das Manometer sei defekt), die zweite war leer!! Zweitens war kein geeignetes Applikationssystem an Bord (lediglich eine ganz profane Maske). Drittens funktionierte das Satellitentelefon nicht. So mussten wir erst dreieinhalb Stunden mit dem Boot in Richtung Norden fahren, bis wir Mobilfunkverbindung hatten. Und viertens hatte man das Funkgerät gar nicht eingeschaltet -­‐ davon abgesehen war, nachdem wir darauf gedrängt hatten, das Funkgerät zu benutzen, angeblich kein anderes Boot über Funk erreichbar...Schlussfolgerung: VHF Gerät defekt!
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—  Die Taucherin befindet sich seither in Murnau. Dort wird sie noch so lange behandelt, bis keine Besserung der Beschwerden mehr eintritt. So wie es aussieht, scheint sie sehr viel Glück gehabt zu haben, da bis auf leichte Sensibilitätsstörungen in den Beinen alle Beschwerden weg sind. —  Die einzige greivare (mögliche) Ursache des Unfalls liegt dem Fehlverhalten, dass die Taucherin nach dem ersten Tauchgang des Tages (etwa 30m Tauchtiefe mit Nitrox) beim besagten Folgetauchgang auf 40m (ebenfalls Nitrox) -­‐ in Begleitung des deutschen Tauchguides war. Auf dieses Fehlverhalten des Diveguides (der seiner Aufgabe des Guidens in keiner Weise nachkam) hin angesprochen -­‐ denn ihm war es anscheinend völlig egal, wie tief der erste Tauchgang war und dass die Tiefengrenze für die Nitroxmischung überschritten war -­‐ erhielten wir die Aussage, dass der pO2 von 1,6 bar für ihn nicht gelte. Dass er aber für geguidete Taucher, die er mit auf diese Tiefe nimmt Verantwortung hat, hat er ignoriert. Er fühlte sich natürlich auch völlig unschuldig an dem Tauchunfall; auch wenn er alleine sicherlich nicht hauptverantwortlich ist. Dazu kommt dann noch eine Ungeheuerlichkeit in Bezug auf die Druckkammerversicherung, die die Taucherin an Bord des Bootes (MY -­‐-­‐-­‐-­‐-­‐-­‐ von der -­‐-­‐-­‐ -­‐-­‐-­‐-­‐-­‐ Fleet) abgeschlossen hat: Der Diveguide hat nämlich, nachdem der Unfall geschehen war, mitgeteilt, dass die SMS, mit der er die Versicherung für die Taucher abschließen wollte, nicht von seinem Mobiltelefon gesendet worden war, was er angeblich nicht gemerkt hätte. Auf meinen energischen Protest hin, hat er mit der Eignerin des Bootes per Telefon dann geklärt, dass die Kosten doch übernommen würden. Allerdings nur teilweise. Denn angeblich seien die Versicherung bei Touren in den Süden eine "Versicherung Süd". Und diese beinhalte nur Kostenerstattung für eine einzige Kammerfaht. Wer in den Norden fahre, bekäme eine "Versicherung Nord", die alle Kosten, also auch mehrere Kammerfahrten ersetzen würde. Die Kosten für beide unterschiedlichen Versicherungen sind identisch. Woher ein Taucher diesen Unterschied und den Leistungsumfang einer Versicherung erfahren solle, wenn keine schriftlichen Unterlagen vor Abschluss vorliegen, konnte er mir nicht sagen. Das finde ich eigentlich den größten Skandal. 16 21.09.15 —  Denn eigentlich ist nahezu jeder Taucher wohl bereit, 7,-­‐ € für eine solche Druckkammerversicherung abzuschließen, die ja die Kammern in Ägypten unterstützen soll. Aber wenn dann so etwas dabei herauskommt, wird das in Zukunft wohl nicht mehr so sein. Also auch Ihr werdet unter solch unseriösen Bootseignern und Tauchbasen-­‐
betreibern leiden. —  Auch damit so etwas nicht mehr geschieht, werden wir voraussichtlich im Februar oder März diesen Vorfall detailliert mit einer Fachzeitschrift aufarbeiten, um so etwas publik zu machen. Darüber hinaus aber auch, um Taucher generell für vorhandenen Sicherheitsdefizite an Bord von Safarischiffen zu sensibilisieren. —  Denn dass es -­‐ auch in Äypten -­‐ ganz anders geht, weiß ich nur zu gut.“ 17 21.09.15 Diskussion… —  1. Ich finde es unverschaemt und unverantwortlich dass ein Safariboot, ohne eine adequate Menge an Sauerstoff den Hafen verlaesst. —  Es ist auch die Aufgabe der Taucher es zu ueberpruefen. Und wenn sie — 
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sagen ein Manometer sei defekt, dann sollte man mit einem anderen Manometer nachchecken. Wieso haben sie keine extra 50 L Sauerstoff-­‐Flaschen an Bord fuer die Herstellung von Nitrox, falls deren Membrankompressor eine Panne hat? 2. Was Applikationssysteme angeht, haben wir lange versucht denen die DAN Masken vorzustellen (TRU Fit Demand, non-­‐rebreather, with reservoir bag, face mask, with oxygen inlet). Aber die wollten nichts davon wissen, weil es Geld kostet und hier nicht vorhanden ist. Auf unseren Tauch-­‐Safaris nehme ich immer ein Adapter mit, dass die großen Flaschen mit einem pin-­‐index-­‐valve verbindet, und dann benutzen wir unsere multi-­‐funktion Regler und die DAN Masken. Bisher hat es gut funktioniert. 3. Ich verstehe nicht wieso deren Satelliten-­‐Telefon defekt war! So etwas muss man vorher ausprobiert haben. Fuer mich ist es auch schockierend. —  Ich glaube dass deren Funkgeraet auch in gewisser Weise defekt war, denn obwohl die meisten Skipper sich heute auf Mobiltelefone verlassen, haben sie meiner Erfahrung nach, im -­‐-­‐-­‐-­‐-­‐-­‐-­‐-­‐-­‐Fleet, deren VHF Radio immer offen, falls Nachrichten von der Kuestenwache oder Marine kommen. Also haetten sie ein anderes Boot über Funk erreichen können. —  4. Es interessiert mich natürlich sehr zu wissen in welcher Druckkammer die Patientin gelandet ist. —  5. Druckkammer-­‐Versicherungen: Erstens ist es keine Versicherung. Die Druckkammern dürfen keine Versicherungen ausstellen, laut Gesetz. Was im Roten Meer und bei DECO Intl. praktiziert wird, ist strenggenommen illegal. Man darf es nicht als Versicherung verkaufen und deshalb wird es auch als „Chamber Support Program“ verkauft. Chamber Support Porgram, in den meisten Kammern im Roten Meer, bedeutet sechs bis sieben Euro für eine Woche zu bezahlen. Dafür bekommt man die erste Bahandlug umsonst. Da gibt es keine Unterschiede zwischen Nord und Süd. Und den Quatsch den sie dir aufgetischt haben. nichts davon stimmt. —  In den zwei Kammern fuer die ich zustaendig bin, Sharm und Dahab, tun wir das nicht und wir waren immer dagegen. Ich glaube nur an eins und zwar eine adequate Tauchversicherung, ob jaehrlich oder short-­‐term, ein Tag bis 2 Wochen, die von einer richtigen Tauchversicherung angeboten wird (DAN, AquaMed, Divemaster). Was von manchen Tauchbasen hier praktiziert wird, ist eine freiwillige Unterstützung unserer beiden Kammern mit einem Euro oder Dollar pro Tag, aber das ist eine reine Spende und keine Leistung wird dafür geboten. —  6. Der Tauchguide: Sein Verhalten ist extrem unverantwortlich und er sollte eigentlich nicht als Diveguide arbeiten. Aus mehreren Gruenden. Einmal, das Planen der Tauchgaenge und die Tatsache, dass ein Sauerstoff-­‐Partialdruck von 1,6 bar fuer ihn nicht gilt, das alleine ist umwerfend. Aber hierzu muss ich auch sagen, dass die Taucher keine Schafe sind , die einfach deren Fuehrer folgen und sollten gerade mit Nitrox selber ausrechnen wie tief sie tacuhen duerfen, und wenn der Diveguide suizidal ist, brauchen sie ihm nicht zu folgen. Dasselbe gilt fuer reverse profiles. Wenn er 30 meter zuerst, und 40 danach plant, brauchen wir nicht ja und Amen zu sagen. Die Sache mit der Versicherung, die nicht von seinem Mobiltelefon gesendet worden war, scheint mir auch hoechst suspekt zu sein. Man kann viel geld machen,wenn man jede Woche 15 oder 20 Schein-­‐Versicherungen abschlieBt und nicht abschickt. Ich vermute dass sie jedes mal nur eine viel gerinegere Zahl als die tatsaechlichen Taucher uaf dem Boot, einreichen, und den Rest des Geldes selber einstecken. 18 21.09.15 Weitere Info… —  Deine Sichtweise hinsichtlich des Vorfalls auf der Safari sehe ich in fast allen Punkten genau wie Du. Besonders, dass jeder Taucher ein gewisses Maß an Eigenverantwortung mitbringen und auch praktizieren muß! —  Die zahlreichen Mängel bezüglich der Notfallausrüstung auf dem Boot sind schon auf Grund ihrer Summe erschreckend. Viel erschreckender aber ist zum einen die Tatsache, dass dieser Zustand anscheined als hoher Standard vom betreiber der Flotte betrachtet wird. Denn ich habe ja unmittelbar vor Antritt der Safari die Information bekommen, es sei alles incl. adäquater Notfallausrüstung an Bord. Hätte man lediglich von Sauerstoff gesprochen, hätte ich mein eigenes Cycle-­‐System mitgenommen. Denn das kann an jede Sauerstoffflasche mit constant flow angeschlossen werden. Und wir hätten damit die Taucherin bei einem Flow von nur 3l / h über mehr als 10 Stunden mit 100% Sauerstoff versorgen können. —  —  Auch habe ich mich vor Abfahrt in Port Ghalib über die Notfallausrüstung informiert. man hat mir versichert, dass die Sauerstoffflaschen -­‐ entgegen der Druckanzeiger -­‐ voll seien und das Satelitentelefon funktionstüchtig sei (weil es regelmässig überprüft würde). Im Nachhinein haben wir ja auch noch etliche weiter Mängel festgestellt (z.B. nicht funktionierende Rauchmelder und Feuerlöscher). Auch hatten wir uns dazu entschieden, am Morgen nach dem Unfall, nicht aus Hamata wegzufahren, wenn nicht beide Sauerstoffflaschen erneuert und ein funktionierendes Satellitentelefon an Bord wären. Beides war angeblich durch die Eigenerin zugesagt. Gegen 5:30 legte das Boot dann ab. Als ich nach dem Wecken nach Sauerstoff un Satellitentelefon fragte, war natürlich beides nicht da! —  —  Bei der Druckkammer kann ich Dir nur sagen, dass es eine Kammer in der Nähe von Marsa Alam war. Ich werde mich erkundigen, welche Kammer es genau war. Gesendet: Freitag, 29. November 2013 12:34 19 21.09.15 Krankenwagenservice unter erschwerten Bedingungen Krankenwagenservice unter erschwerten Bedingungen Krankenwagenservice unter erschwerten Bedingungen 20 21.09.15 Krankenwagenservice unter erschwerten Bedingungen Danke für Ihre Aufmerksamkeit! 21