Verfasser: Lea von Martius

Transcrição

Verfasser: Lea von Martius
Verfasser: Lea von Martius
Nachrichtenübersicht
Datum
30/07
03/08
Nachricht
Nachfrage nach Autos aus mexikanischer Produktion gestiegen
03/08
General Motors de México investiert 499 Mio. USD in seine
Produktionsanlage in Coahuila
Volkswagen Puebla führt Verkaufszahlen im Juli in Nordamerika an
und liegt vor Honda, General Motors, Ford und Hyundai
Abschaffung der Kfz-Steuer hat wenig Auswirkung auf
mexikanischen Automobilmarkt; Verkäufe im Juli lagen nur knapp
über erstem Halbjahresdurchschnitt 2010
Automobilproduktion im Juli um 65,4 Prozent gestiegen; Exporte
um 57,9 Prozent höher als im Juli 2009; konstante Erholung auf dem
allgemeinen Markt
Die Automobilbranche fordert eine erhöhte Vergabe von Krediten
zur Finanzierung von Automobilkäufen; immer noch keine
signifikante Erholung auf heimischem Markt
Kfz-Verkäufe in Mexiko stiegen im Juli um eine jährliche Rate von
9,8 Prozent verglichen mit 2009; dennoch liegen sie um 28,2
Prozent hinter den Zahlen von 2008
Nachfrage auf Brasiliens inländischem Markt wesentlich stärker als in
Mexiko
Wegen Sicherheitsproblemen in einigen Sportwagen nimmt General
Motors 243.000 Fahrzeuge vom Markt, darunter 4.590 in Mexiko
Ford de México führt neuen EcoBoost–Motor in Mexiko ein; das
Modell arbeitet bis zu 20 Prozent energieeffizienter und verfügt
über eine größere Antriebskraft als gewöhnliche V8-Motoren
Volkswagen Puebla und Gewerkschaft konnten sich ohne Streik auf
eine Anhebung der Gehälter um 6,59 Prozent einigen
Präsident Felipe Calderón reicht Vorschlag zu Gesetz zur
Bekämpfung von Geldwäsche ein; Autoverkäufe ab 100.000 MXN
dürften nicht mehr in bar bezahlt werden
Kanada
könnte
Mexiko
als
weltweit
zehntgrößten
Automobilproduzenten ablösen
05/08
10/08
10/08
11/08
11/08
13/08
17/08
17/08
18/08
19/08
23/08
Steigende Importe von Gebrauchtwagen aus den USA im ersten
Trimester 2010 beunruhigen die mexikanische Montageindustrie;
Zunahme um 157,8 Prozent verglichen mit gleichem Zeitraum 2009
1
Quelle
El Economista
El Economista
El Universal
El Economista
Reforma
CNN Expansion
El Economista
El Financiero
Automotivenews.com
El Financiero
CNN Expansión
Notimex
The Associated Press
El Economista
Zusammenfassung
Die Nachfrage nach Autos aus mexikanischer Produktion in den USA ist im Juli gestiegen. General Motors
meldete einen Anstieg der Verkaufszahlen aller seiner Marken um 5,4 Prozent für die genannte Periode.
Insgesamt verkaufte der Konzern im vergangenen Monat 199.692 Einheiten in den USA. Ähnliches berichtet
Ford Motor Co. Im Juli wurden 170.411 Fahrzeuge verkauft; das entspricht einer positiven Veränderung von
3,1 Prozent. Toyota hingegen musste einen Rückgang seiner Verkäufe um 6,8 Prozent auf 169.224 Autos
verzeichnen. Besonders gelitten hat dabei die Luxusmarke Lexus mit einem Minus von 12,8 Prozent.
Die Automobilproduktion in Mexiko stieg im Juli um 65,4 Prozent verglichen mit dem Vorjahresmonat,
während die Exporte um 57,9 Prozent über denen von Juli 2009 lagen. Grund für die positiven Zahlen ist
hauptsächlich die anziehende Nachfrage in den USA und desaströse Zahlen im Jahre 2009. Insgesamt wurden
180.083 Fahrzeuge in Mexiko produziert, 143.521 davon exportiert. Während sich Mexikos Wirtschaft langsam
auf dem Weg der Besserung befinde, zöge auch die Nachfrage nach Autos an, sagte Eduardo Solís, Präsident
der Asociación Mexicana de la Industria Automotriz (AMIA). Dennoch erreichen die Zahlen noch lange nicht
das Niveau der Zeit vor der weltweiten Krise. Verglichen mit 2008 fielen die Automobilverkäufe 2010 um 27,8
Prozent. Im Juli stiegen eben diese um 9,8 Prozent.
Im ersten Trimester 2010 wurden 146.561 Gebrauchtfahrzeuge nach Mexiko importiert. Dies entspricht einem
Anstieg von 157,8 Prozent verglichen mit dem gleichen Vorjahreszeitraum. Die mexikanische Zuliefer- und
Montageindustrie zeigte sich gegenüber diesen Entwicklungen beunruhigt, da sie maßgeblich von der
Autoproduktion innerhalb des Landes abhängen. Seit 2005 seien über fünf Millionen Gebrauchtwagen aus den
USA importiert worden, laut Eduardo Solís. Mit einem Volumen von geschätzten 800.000 Neuwagen 2010 - das
entspricht sieben Autos je 1000 Einwohner - befindet sich der Verkaufsindex auf seinem niedrigsten Stand
seit zehn Jahren. Das Problem wurzelt im North American Free Trade Agreement (NAFTA) von 1994, in dem
vermerkt ist, dass Mexiko ab 2009 die Einfuhr von Gebrauchtwagen aus den USA zulassen muss. Ab 2019 sollen
alle Fahrzeuge, ob neu oder gebraucht, zollfrei nach Mexiko importiert werden können. Mexiko ist der
weltweit größte Importeur von Gebrauchtwagen.
Volkswagen Puebla (VW) führte im Juli die Produktionszahlen in Nordamerika an, das gesamte
Produktionsvolumen betrug 42.400 Fahrzeuge. Damit übertraf VW seine Konkurrenten General Motors, Ford,
Hyundai und Honda. Auf das ganze Semester bezogen, belegt VW nur den zweiten Platz hinter General
Motors. Momentan produziert VW täglich 1.800 Stück seiner Modelle New Beetle, New Beetle Convertible,
Jetta, Bora und des neuen Jettas in der Produktionsstätte in Puebla.
Humberto Moreira, Governeur von Coahuila, kündigte an, dass der Ausfall der Kfz-Steuer ab dem 16. August
anstatt wie vorher zu 80, nun zu 99 Prozent subventioniert werde. Dadurch sollen die lokalen Verkäufe
gesteigert werden. Des Weiteren plant die Regierung des nordmexikanischen Staates, die Neuwagensteuer
(ISAN) auf zehn Prozent zu senken.
Vertreter der mexikanischen Automobilindustrie betonen die Notwendigkeit, die Kreditvergabe für den
Automobilkauf zu erleichtern, um dem mexikanischen Kfz-Markt weitere Impulse zu geben: in den letzten
vier Jahren sei die Kreditquote um etwa 50 Prozent gefallen. Beispielsweise seien im Juni diesen Jahres 11,7
Prozent weniger Fahrzeugkäufe finanziell unterstützt worden als 2009. Während vor einigen Jahren der Anteil
der kreditfinanzierten Käufe 70 Prozent betrug, waren es 2009 lediglich 39 Prozent. Laut Eduardo Solís und
dem Presidenten der Asociación Mexicana de Distribuidores de Automotores (AMDA), Luis Gómez, ist der
2
inländische Kfz-Markt nach wie vor gedrückt, ein leichter Anstieg in Produktion und Verkauf gegenüber 2009
rechtfertige nicht, dass die Zahlen nach wie vor hinter denen von 2008 bzw. von vor zehn Jahren liegen.
Deshalb fordern Händler, Zulieferer und Distributeure eine Nicht-Wiedereinführung der Kfz-Steuer, sowie eine
Ausweitung des Garantiefonds der nationalen Entwicklungsbank Nacional Financiera (Nafin), um die
Kreditvergabe zu erleichtern. Eduardo Solís warnte davor, dass auch solch positive Zahlen wie das
Exportwachstum von 57,9 Prozent diesen Juli, schnell zurückgehen könnten, sollten die fiskalischen
Maßnahmen ausgesetzt werden.
Kanada könnte Mexiko bald als zehntgrößten Automobilproduzenten weltweit ablösen. Nach aktuellen
Angaben, liegt der NAFTA-Partner nur noch 71.000 Fahrzeuge hinter Mexiko. Der mexikanische
Automobilmarkt war von 2008 auf 2009 um 28 Prozent geschrumpft. Die Ursache liegt hauptsächlich in der
nach wie vor schwachen heimischen Nachfrage und die vermehrte Einfuhr von Gebrauchtwagen aus den USA.
Doch nicht nur für Mexiko haben sich diese Verhältnisse verändert. Laut der Internationalen Organisation der
Fahrzeugbauer Organización Internacional de Constructores de Automotores (OICA), belegte Japan 2008 noch
den ersten Platz, musste diesen nun aber an China abtreten, das letztes Jahr 13.790.000 Fahrzeuge
produzierte. Die Produktion in den USA hat sich von zwischen 2005 und 2009 mehr als halbiert. Deutschland
belegt momentan den vierten, Brasilien den sechsten Platz. Weltweit ist die Produktion von Fahrzeugen von
2008 auf 2009 um 12,8 Prozent gefallen. Damit Mexiko seine Position auf dem Weltmarkt halten kann, muss es
unbedingt die inländische Nachfrage anregen, sagte Eduardo Solís.
Die Nachfrage auf Brasiliens inländischem Automobilmarkt ist wesentlich stärker als in Mexiko. Obwohl der
“Riese im Süden” eine ähnliche wirtschaftliche Struktur wie Mexiko vorweist, fallen die Verkaufszahlen in
Mexiko gegenüber den brasilianischen stark ab. Während Renault auf dem hiesigen Markt nur über niedrige
Verkaufsvolumina verfügt, gibt es in Brasilien monatelange Wartelisten für das Modell Clío. Brasilien genießt
eine angemessene staatliche Preispolitik und niedrige Steuern, hinzu kommt eine generell ungenügende
Versorgung mit Fahrzeugen. Dies wird als Hauptgrund für die hohe brasilianische Nachfrage genannt.
Als Teil einer Technologieinvestition von über 14 Milliarden USD, hat Ford de México die Einführung des
EcoBoost -Motors auf dem mexikanischen Markt angekündigt. Dieser acht-zylindrische Motor verfügt über die
gleiche Antriebskraft wie ein gewöhnlicher V8–Motor, hat aber einen um 20 Prozent niedrigeren
Energieverbrauch, er benötigt durchschnittlich nur 9,8 Liter Benzin pro Kilometer. Das US-amerikanische
Unternehmen ließ verlauten, dass der EcoBoost–Motor Teil einer weltweiten Initiative, wichtige Rohstoffe in
den nächsten sieben Jahren hauptsächlich der Entwicklung neuer Technologien zu widmen, sei. Bis 2013
sollen mehr als 90 Prozent der Fahrzeuglinien von Ford Motors Co. mit dieser Technologie ausgestattet sein.
Das bedeutet, dass 1,5 Millionen Motoren weltweit hergestellt werden. Die Produktion erfolgt in jenen USamerikanischen Staaten, die im mexikanischen Einzugsgebiet liegen.
General Motors de México (GMM) kündigte eine Investition von 499 Millionen USD in Mexiko an. Geplant sind
die Produktion eines neuen Fahrzeugs und die Entwicklung eines Hightech–V8-Motors in ihrer
Produktionsstätte in Coahuila. Nach Angaben der Präsidentin von GMM, Grace Lieblein, ist mit einem hohen
Produktionsvolumen zu rechnen. Demnach kann von einem Kompakt-, Subkompakt- oder Kleinwagen
ausgegangen werden. Mit der Produktion soll ab dem vierten Trimester 2011 begonnen werden. Schritt für
Schritt soll der neue Wagen Teile der Produktionskapazitäten älterer Modelle ersetzen, darunter die des
Chevy. Für die Produktion des neuen Fahrzeugs sind 215 Millionen USD vorgesehen. Weitere 284 Millionen USD
sollen in die Entwicklung eines neuen acht-zylindrischen Motors eingehen, der über eine um neun Prozent
verbesserte Energieffizienz verfügen soll. Laut Lieblein werde beide Projekte insgesamt etwa 790 neue
3
Arbeitsplätze schaffen. In den letzten vier Jahren hat GMM somit 4,1 Milliarden USD in Mexiko investiert,
mehr als alle anderen in Mexiko ansässigen Automobilfirmen.
General Motors gab an, dass sich von den 243.000 Fahrzeugen, die es wegen Problemen mit den
Sicherheitsgurten weltweit vom Markt nahm, 4.590 in Händen mexikanischer Kunden befinden. Das
konsequente Durchgreifen des US-amerikanischen Autobauer ist Teil einer Kampagne von GMM für mehr
Sicherheit.
Der Streik der Anhänger der Gewerkschaft Sindicato Independiente de Trabajadores de la Industria
Automotriz Volkswagen in der Produktionsstätte von Volkswagen in Puebla ist beendet. Als Resultat stimmten
Gewerkschaft und Automobilunternehmen einer Lohnerhöhung von 6,59 Prozent zu. Davon betroffen sind alle
10.300 Arbeiter, die bei Volkswagen beschäftigt und Mitglied der besagten Gewerkschaft sind. Der
Gewerkschaftsvorsitzende sagte, dass die Verhandlungen eines der höchsten Ergebnisse im Automobilsektor
gebracht hätte.
Der Vorstandsvorsitzende der Chrysler Group, Sergio Marchionne, sagte, es werde schwierig für den USamerikanischen Autobauer, 2010 ein positives Ergebnis auszuweisen, ohne genaue Ziele für das dritte und
vierte Trimester diesen Jahres zu nennen. Die drittgrößte Automobilfirma der USA konnte den Bankrott
während der Krise 2008/2009 nur durch staatlich finanzierte Hilfsmittel und unter der Leitung der
italienischen Fiat SpA vermeiden. Die Chrysler Group konnte ihren Verlust von 197 Millionen USD im ersten auf
172 Millionen USD im dritten Trimester 2010 reduzieren. Marchionne zeigte sich entsprechend zufrieden und
sagte, das Unternehmen befinde sich auf einem guten Weg. Im Gegensatz zu General Motors, deren IPO in
etwa drei Monaten bereit sein könnte, machte Marchionne keine Bemerkungen über einen eventuellen
Börsengang der Chrysler Group.
Mexikos Präsident Felipe Calderón reichte ein neues Gesetz ein, um die zunehmende Gefahr der Geldwäsche
zu bannen. Demnach sollen Luxusgüter-, Immobilien- und Fahrzeugkäufe ab 100.000 MXN nicht mehr in bar
getätigt werden dürfen. Mit dem Ziel, illegale Aktivitäten, die etwa 40 Prozent der mexikanischen Wirtschaft
ausmachen, besser kontrollieren zu können, fokussiert sich die Regelung auf große Beträge in Pesos, reguliert
aber auch Geschäfte, die in USD abgeschlossen werden. Viele Firmen, die an der US-amerikanischmexikanischen Grenze situiert sind, beklagen, dass es wegen der Beschränkung von Währungsumtauschen zu
einem Rückgang der Aufträge aus den USA kam. Davon betroffen ist auch die Automobilindustrie. Anlass für
diese Maßnahme war die Tatsache, dass Drogenhändler jedes Jahr bis zu zehn Milliarden USD durch Banken,
Immobilienkäufe, Unternehmen und den Kauf von Luxusartikeln verunglimpfen. Calderón gerät zunehmend
unter Druck, konsequent gegen den Drogenhandel und die Gewalt vorzugehen. Seit seinem Amtsantritt 2006
sind über 28.000 Menschen durch den „Narcotráfico“ ums Leben gekommen.
4
Statistiken
Tabelle 1: Nationale Produktion, Januar-Juni 2010
212,712
192,701
172,466
93,027
10,455
Chrysler
Ford
General
Motors
Nissan
Quelle: Monatsbericht AMDA, Juli 2010
Tabelle 2: Gebrauchtwagenimporte aus den USA, 2005-2009
1,800,000
1,600,000
1,400,000
1,200,000
1,000,000
800,000
600,000
400,000
200,000
0
2005
2006
2007
2008
2009
Quelle: Branchenbericht AMIA 2010
5
Volkswagen