Frau Catterfeld, sind Sie mit sich zufrieden? Yvonnes Karriere

Leute
und Kultur
Frau Catterfeld,
sind Sie mit sich
zufrieden?
Yvonnes Karriere
Vier Stationen, die sie prägten
Yvonne Catterfeld wird am 2. Dezember 1979
in Erfurt geboren. Mit 15 beginnt sie Gesangs-, Klavier- und Gitarrenunterricht zu
nehmen. Nach dem Abi geht sie nach Leipzig,
um Jazz- und Popularmusik zu studieren.
Die Erfurter Sängerin und
Schauspielerin Yvonne
Catterfeld, 31, hat ihre
Karriere ganz genau
geplant und wird
mittlerweile in einem
Atemzug mit Stars wie
Maria Furtwängler und
Veronica Ferres genannt.
Passt ihr das oder sind
da auch Zweifel? Wir
fragten sie, denn jetzt
kommt ihr nächster
großer Film im Fernsehen:
„Das Mädchen auf dem
Meeresgrund“
Ihre Entdeckung
Im Jahr 2000 nimmt sie an
dem MDR-Talentwettbewerb
„Stimme 2000“ teil. Die
21-Jährige wird Zweite und
bekommt einen Plattenvertrag.
Ihre erste Rolle
Zwei Jahre später steigt sie
als Julia Blum in die RTL-Serie
„Gute Zeiten, schlechte
Zeiten“ mit ein. Im Dezember
2004 verabschiedet sie sich aus dem Format.
Ihr erster Hit
Mit dem Dieter-Bohlen-Song
„Für dich“ gelingt ihr 2003
der große Durchbruch. In
Deutschland, Österreich und
der Schweiz schießt das Lied auf Platz 1.
... und ein Rückschlag
2008 wird auf einer Pressekonferenz verkündet, dass Yvonne
Romy Schneider spielen wird.
Leider scheitert das Projekt
aus finanziellen Gründen
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Wie Schwestern
Yvonne (r.) und
SUPERillu-Redakteurin
Susi Groth – in warme
Anoraks verpackt – im
eisigen Stadtbad
W
ir sind mit Yvonne Catterfeld
in einem stillgelegten Stadtbad in Berlin-Prenzlauer Berg
verabredet, um exklusive
Fotos mit ihr zu machen. Ihr
neuer ZDF-Film, der am 8. Dezember ausgestrahlt wird, heißt „Das Mädchen auf dem Meeresgrund“ – daher die Foto-Idee mit dem Bad.
Als wir eine Stunde vor Beginn ankommen,
herrschen dort eisige drei bis vier Grad. Ob das
wirklich eine gute Idee war?, fragen wir uns.
Eine Dreiviertelstunde vor dem Treffen ruft
Yvonne an und sagt, dass sie sich leider eine
Viertelstunde verspätet. Am Ende kommt sie
nur fünf Minuten zu spät. Sie sieht die Kulisse
und ist begeistert. Kein Wort über die Kälte. Für
die Fotos posiert sie so lange, bis Fotograf
Michael Handelmann und sie selbst zufrieden
sind. Gänsehaut und kalte Füße ignoriert sie,
das Bibbern unterdrückt sie. Sie ist eben Profi.
Vermutlich ist das einer der Gründe, warum
Yvonne so weit gekommen ist. In den letzten drei
Jahren spielte sie in neun Filmen mit, meist
Hauptrollen. Vorbei sind die Zeiten, als sie nur
als Schmusesängerin und sexy Soap-Star wahrgenommen wurde.
Rückschläge. Dabei musste Yvonne
schon einige Schicksalsschläge einstecken. Mit 14 hatte sie einen schweren
Unfall, der fast ihr Gesicht zerstört hat.
Ihre Internetseite schreibt darüber: „Es
dauert Jahre, bis man die Spuren des
Unfalls in ihrem Gesicht nicht mehr sieht.
Katastrophen, die einen stark machen,
wenn man nicht daran zerbricht. Doch
das Leben geht weiter und die Träume
sind zum Glück noch unversehrt.“ Auch
die öffentliche Schlammschlacht mit
ihrer Ex-Managerin Veronika Jarzombek steckte sie gut weg. Niederlagen in
der Musik oder im Schauspiel überwindet sie, schaut nach vorn.
Erfolgsproduzent Nico Hofmann,
der sie für den Film „Vulkan“ engagierte, ist bekennender Catterfeld-Fan. Im
SUPERillu-Interview sagte er mal:
Bitte blättern Sie um 왘
FOTOS: MICHAEL HANDELMANN/SUPERILLU (2), MDR/M. DABDOUB, FOTEX/ F. WEISS, DPA/R. JENSEN
Schön und tapfer
Yvonne beim SUPERillu-Fotoshooting in einem stillgelegten
Stadtbad in Berlin. Dass es hier
nur etwa drei Grad waren, ließ
sich die Schauspielerin nicht
anmerken. Ohne zu murren
posierte sie für den Fotografen
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deinen Tauchfähigkeiten oder an deiner
Bikinifigur?
Weder noch. Ich musste mir beides erst hart
erarbeiten … (lacht) Ich hab mich bis dahin
wirklich nicht sehr gesund ernährt, hab dann
aber angefangen, mehr darauf zu achten. Das
heißt aber nicht, dass ich mich geißele. Das ginge
auch gar nicht: Essen ist mein Motor. Morgens
gönne ich mir alles, abends passe ich jetzt mehr
auf. Zusätzlich zu der Ernährungsumstellung
gehe ich nach jedem Drehtag noch eine Stunde
aufs Laufband. Ich hab schon einen Druck
gespürt, im Badeanzug auch gut auszusehen.
Lotte sah schließlich super aus.
Wow-Effekt
Die 31-Jährige
weiß sich in Szene
zu setzen. Sogar
Lippenstift und
Nagellack passen
genau zum Sessel
씰 Zur Vorbereitung des Films bist du mit
Haien geschwommen. Was ist das für ein
Gefühl, so einem Tier ins Auge zu blicken?
Zeitreise
Wie hingegossen
liegt Yvonne im
Muschelsessel und
sieht dabei aus wie
Schauspieldiva Rita
Hayworth
Das war auf Mallorca in dem größten Haibecken Europas. Da taucht man mit 12 Haien.
Das war schon komisch, und uns war auch mulmig zumute. Ich hatte ja am Tag zuvor erst meinen Tauchschein gemacht. Aber ich dachte
dann, die werden uns hier nicht reinschubsen,
wenn es zu riskant wäre. Obwohl wir vorher
irgendeine Erklärung für den Fall unseres Todes
unterschreiben mussten … Vor den Haien hatte ich dann gar keine große Angst, eher davor,
dass ich irgendwelche unkontrollierten anfängerischen Bewegungen mache und einem Hai
damit eine aufs Maul haue …
„Ich bin eine coole Kollegin“
Fortsetzung von Seite 77
씰 Und wenn man dir eine Rolle als „Tatort“-
Kommissarin anbieten würde?
Oh, das wär natürlich eine Auszeichnung.
Mittlerweile spielen da ja die tollsten Schauspieler mit – Ulrich Tukur, Joachim Król ... Da
würde ich sicher ernsthaft drüber nachdenken.
Auch „Weissensee“ ist eine Superserie. Es gibt
also Ausnahmen.
씰 Nico Hofmann ist ein Fan von dir, und die
씰 Was denkst du, was du an dir hast, dass
„Bild“ schrieb neulich: „Wird Yvonne Catterfeld unsere neue TV-Königin? ... Yvonne
spielt fast nur noch in großen Filmen, tritt
in die Fußstapfen von Topstars wie Furtwängler, Ferres & Co ....“ Schmeichelt dir
das oder ist das zu viel der Ehre?
Produzenten und Regisseure dich in letzter Zeit immer häufiger engagieren?
Na klar schmeichelt mir das. Aber ehrlich
gesagt möchte ich gar nicht mit Frau Ferres oder
Frau Furtwängler verglichen werden. Das kann
man auch gar nicht, weil wir nichts gemein
haben. Ich bin ich. Und freu mich über Lob und
die Anerkennung meiner Leistung.
씰 War es schwer, dahin zu kommen?
Ja, schon. Das passiert auch nicht von heute
auf morgen. Als ich vor sechs Jahren meinen
Manager (Jürgen Otterstein, Anm. d. Red.) kennengelernt habe, haben wir gemeinsam eine
Vision entwickelt. Und es ist toll zu sehen, wie
ich genau diesen Weg gegangen bin und immer
noch gehe … Er hat mir letztes Jahr einen Kompass geschenkt, um mir zu zeigen, dass wir auf
dem richtigen Weg sind.
씰 Wie hast du denn dieses Ziel, das du dir
da gesteckt hast, benannt: Ich möchte
große Rollen in großen Filmen spielen?
Es müssen nicht in erster Linie große Rollen
sein, sondern besondere Aufgaben. Ich möchte
vielseitig sein und immer wieder neue Gesichter
von mir zeigen. Auch schwierige Figuren. Es
reizt mich nicht, immer den gleichen Typ zu
spielen. Aber wie gesagt, es kommt auf die Aufgabe an. Ich brauche einfach immer wieder den
Reiz des Neuen – mit dem ich Erfolg haben,
aber auch scheitern kann.
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씰 Wenn du selbst ein Fisch wärst – welcher
wärst du dann?
Ich glaube, ich wär ein Clownfisch, wie
Nemo. Der ist lustig, smart, aber auch immer
etwas verwirrt. (lacht)
씰 Bei dem Dreh warst du die einzige Frau
Film damit an, gemeinsam mit meinem Coach
an den Schwachstellen zu arbeiten, die mir aufgefallen sind. Das Beste, was man mir sagen
kann, ist, dass ich von Film zu Film besser werde.
Fiese Frage … (lacht) Wenn ich ein Angebot
씰 Gab’s einen Schlüsselmoment, als man
dich nicht mehr nur als Soap-Star wahrangenommen habe, bin ich ein Arbeitstier. Da
genommen hat, sondern als ernst zu
hänge ich mich total rein, bin diszipliniert,
nehmende Schauspielerin?
fokussiert. Und ich komme perfekt vorbereitet
ans Set. Das tue ich
„Totale Zufriedenheit, zu große Selbstsicherheit
aber nicht nur für
den Regisseur, sonsind eine große Gefahr in unserem Beruf“
dern vor allem für
mich.Weil es mir Sicherheit gibt. Und ich denke,
Ja, ich denke, das fing 2009 mit dem Krimi
„Schatten der Gerechtigkeit“ an. In dem Film
es ist auch sehr angenehm, mit mir zu arbeiten.
Ich bin eine coole Kollegin. Ich verbreite gute
habe ich auch nur mitgespielt, weil mich ein SenStimmung, und ich will, dass es allen gut geht.
der mal konkret gefragt hat, warum ich immer so
viele Rollen ablehne. Da habe ich mal ganz klar
씰 Das klingt sehr selbstbewusst. Hast du
Position bezogen und gesagt, dass ich nicht nur
auch Selbstzweifel?
auf Romantic Comedys abonniert sein möchte.
Totale Zufriedenheit und zu große SelbstDaraufhin hat man mir diesen Film angeboten.
sicherheit sind eine große Gefahr in unserem
Beruf. Ich bin selten hundertprozentig zufrieden
씰 Nun spielst du in „Das Mädchen auf dem
Meeresgrund“ die Taucherin Lotte Hass
mit mir. Deshalb fange ich sofort nach einem
von dem bekannten Taucherpaar Lotte und Hans Hass, die
durch ihre Unterwasserfilme
weltberühmt geworden sind.
Warum hat man dich für die
Rolle ausgewählt? Lag’s an
Unterwasser-Liebe In „Das
Mädchen auf dem Meeresgrund“
(8. 12., 20.15 Uhr, ZDF) spielen Yvonne
Catterfeld und Benjamin Sadler (r.)
das Tiefseetaucher-Ehepaar Lotte
und Hans Hass (l.), die durch ihre
Unterwasserfilme berühmt wurden
FOTOS: MICHAEL HANDELMANN (3), BORIS TRENKEL (BEIDE SUPERILLU), ZDF/P. DOMENIGG, AGENY BLOWUP/G. CHLEBAROV, ZDF
„Yvonne hat ein bezauberndes Wesen. Ein tolles
Gesicht. Und sie ist vor allen Dingen jemand, der
unglaublich hart an sich arbeitet. Yvonne hat
immer wieder neue Wege und immer wieder
neue Herausforderungen gesucht. “
****
unter den Schauspielern. Wie war’s denn
mit lauter Männern auf einem Schiff?
Yvonnes Männer
In der Situation steckte ich ja schon mal, für
den „U900“-Dreh. Da war ich auch die einzige
Frau unter Männern … Da muss man sich schon
ordentlich beweisen und durchsetzen.Aber ich
kam schon immer gut mit Jungs klar. Ich werde
in solchen Situationen selbst fast zum Kerl.
Wayne
Carpendale
Von 2004 bis 2007 war
Yvonne mit Schauspieler Wayne Carpendale,
34, liiert. Das Paar hatte sich bei den
Dreharbeiten zu „Hallo Robbie!“ kennengelernt. Weil Yvonnes damalige
Managerin Veronika Jarzombek gegen
die Beziehung gewesen sein soll, soll
sich Yvonne von ihr getrennt haben.
씰 Durfte dein Freund auch mal mit an Bord?
Nein, aber nur weil er zu der Zeit selbst gedreht hat. Sich sieben Wochen nicht zu sehen war
schon hart. Normalerweise versuchen wir immer,
uns zwischendurch zu sehen. Diesmal ging’s leider nicht. Aber das hatten wir erst einmal in vier
Jahren. Ansonsten sehen wir uns fast täglich.
씰 Oliver und du, ihr habt euch beim Dreh zu
„U 900“ kennengelernt. Lust, mal wieder
zusammenzuarbeiten?
Nein, da gibt’s keine Pläne. So richtig streben
wir das auch nicht an.Wir sind sowieso kein Paar,
das viel über den Beruf redet. Im Gegenteil. Das
langweilt uns eher.Wir sind ja auch nicht zusammen, weil wir beide Schauspieler sind.
씰 In der Presse wurde zuletzt viel über die
Ringe spekuliert, die ihr beide tragt. Obwohl
du ihn heute ja gar nicht angesteckt hast …
Ach ja, dieses Thema. Das Lustige ist, wir
tragen diese Ringe seit zwei Jahren, und es ist
vorher keinem aufgefallen. Manchmal trag ich
ihn und manchmal eben nicht. (sie grinst) Aber
er wird schon irgendeine Bedeutung haben ...
INTERNET
SUPERillu.de Ob Yvonne Catterfeld auch in Zukunft
Musik macht – das und mehr gibt’s auf unserer Internetseite
Oliver Wnuk
Beim Dreh des Kinofilms „U 900“ 2004
lernte Yvonne den
Schauspieler Oliver
Wnuk (35, bekannt aus
der Serie „Stromberg“, hat eine Tochter aus einer
früheren Beziehung) kennen – und
verliebte sich. Bereits nach einem
Jahr zogen die beiden zusammen.
Zu Yvonnes letztem Album „Blau im
Blau“ steuerte Oliver, der bereits
Theaterstücke und einen Roman
geschrieben hat, einige Lieder bei.
Die beiden tragen identische Ringe,
über deren Bedeutung sie sich jedoch
in Schweigen hüllen.
Beschwingt
Während der FotoProduktion tanzte
Yvonne zur Musik
von ihrem iPad.
Hier trällerte
gerade Swing-Sängerin Caro Emerald