Sensationeller Fund von 1822 - Lebens

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Sensationeller Fund von 1822 - Lebens
Arbeitsblatt
AB
2.A
Sensationeller Fund von 1822
Impuls
Diskutiert über den Zeitungsbericht oben und vergleicht damit die Funde der Schriftrollen von Qumran.
Was denkt ihr über den Wert der Bibel? Sucht im Internet nach weiteren kostbaren Bibelhandschriften.
Lebensfenster
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Heft 1, Arbeitsblatt 2.A
Arbeitsblatt
AB
2.B
Die Vergessenen der Taiga
Das Bild zeigt zwei Geschwister Agafja und Dimitri,
wie sie die Forscher nach rund 40 Jahren eines
völlig autonomen Lebens in der Wildnis der sibiri­
schen Taiga zufällig entdeckt haben. Die Bibel war
ihre wichtigste Stütze, danach richteten sie ihr
Leben aus. Die beiden Geschwister hatten ausser
ihren Eltern vorher keinen Kontakt mit anderen
Menschen. Der Bericht ging um die Welt.
1978 entdeckten Geologen in den chakassischen
Bergen von Sibirien zufällig eine Familie, die seit
über vierzig Jahren völlig abgeschieden von der
Welt lebte. Sie waren aufgrund ihres Glaubens, den
sie bewahren wollten, in die Wälder Sibiriens geflohen und hatten dort ohne Kontakt mit der Zivilisation
fast fünfzig Jahre unentdeckt gelebt. Die Entdecker
haben darüber ein Buch geschrieben, woraus wir
einige Ausschnitte zitieren:
«Unsere Ankunft war offensichtlich bemerkt worden.
Die kleine Türe quietschte. Und dann trat, wie im
Märchen, die Gestalt eines altertümlichen Greises
heraus. Er war barfuss. Am Leib trug er ein über und
über geflicktes Hemd aus Sackleinen. Aus dem gleichen Stoff waren die Hosen, und auch sie waren voller Flicken. Sein Bart war ungekämmt, auf dem Kopf
trug er zottiges Haar. Er hatte einen erschrockenen,
sehr aufmerksamen Blick und wirkte unentschlossen.
Von einem auf den anderen Fuss tretend, als ob die
Erde plötzlich heiss geworden wäre, schaute der Alte
uns stumm an. Auch wir schwiegen. So ging es eine
ganze Weile. Irgendetwas mussten wir sagen.
Schliesslich brachte ich heraus: ‹Guten Tag, Grossvater! Wir wollten euch besuchen …› Der Alte antwor-
Lebensfenster
tete nicht sofort. Er lief umher, schaute sich um, berührte mit der Hand einen Riemen, der an der Wand
hing, und schliesslich hörten wir eine leise, unentschlossene Stimme: ‹Kommt herein, wenn ihr schon
da seid …›
Der Alte öffnete die Tür und wir befanden uns plötzlich in einer muffigen, klebrigen Dunkelheit. Wieder
herrschte beklemmende Stille, die plötzlich von
Schluchzen und Wehklagen unterbrochen wurde.
Erst jetzt bemerkten wir die Silhouetten zweier
Frauen. Die eine hatte einen hysterischen Anfall und
betete … Durch das kleine Fenster fiel Licht auf ihre
aufgerissenen Augen, sie waren zu Tode erschrocken, und wir verstanden: Wir mussten schnellstens
nach draussen. Der Alte folgte uns. Auch er war sehr
verwirrt und sagte, die beiden seien seine Töchter.
Wir wollten unseren neuen Bekannten Gelegenheit
geben, zu sich zu kommen, machten in der Nähe erst
einmal ein Lagerfeuer und packten unseren Proviant
aus. Nach etwa einer halben Stunde erschienen unter dem Vordach der kleinen Hütte drei Figuren und
näherten sich unserem Lagerfeuer: der Alte und seine beiden Töchter. Von Hysterie war keine Spur
mehr, ihre Gesichter zeigten Schrecken und offene
Neugier zugleich. Eine Bewirtung mit Konserven,
Tee und Brot lehnten die drei entschieden ab: ‹Das
ist uns nicht möglich.› [...]
Auf die Frage, ob sie irgendwann schon einmal Brot
gegessen hätten, sagte der Alte: ‹Ich habe es gegessen. Aber sie nicht. Noch nicht einmal gesehen haben sie es.› […] Das Gespräch kam zunächst nicht in
Fluss, nicht nur aus Verlegenheit. Wir konnten die
Sprache der Töchter nur schwer verstehen. Sie
enthielt viele altertümliche Wörter, deren Bedeutung
wir nur erraten konnten. […] Die Jüngere, Agafja,
verkündete mitten im Gespräch, mit offenkundigem
Stolz, dass sie lesen könne. Nachdem sie den Vater
um Erlaubnis gefragt hatte, huschte Agafja in die Behausung und kam mit einem schweren, verräucherten Buch zurück. Sie schlug es auf ihren Knien auf,
und in derselben singenden Weise, wie sie sprach,
las sie nun ein Gebet vor. Dann wollte sie zeigen,
dass Natalja ebenfalls lesen konnte, und legte ihr
das Buch auf die Knie. Danach verfielen alle in bedeutungsvolles Schweigen. Man spürte, dass lesen
zu können bei diesen Leuten hochgeschätzt und
möglicherweise ihr grösster Stolz war.»
Wassili Peskow, Die Vergessenen der Taiga,
Goldmann Verlag München 1994, S. 15f., Bild S. 23.
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Heft 1, Arbeitsblatt 2.B
Behausung der Familie Lykow.
Impuls
Lest den Dokumentationsbericht über die Familie
Lykow und sammelt eure Fragen. Schreibt eure
Fragen danach schweigend an die Tafel oder auf
Folienstreifen. Danach werden die Fragen gemein­
sam besprochen und das eigene Bibelverständnis
damit verglichen.
• Die Bibel war für die Familie Lykow buchstäblich
DAS Buch ihres Lebens.
• Sie wollten lieber in der Einsamkeit leben, als
ihren «wahren» Glauben zu opfern.
Lebensfenster
• Alles, was sie taten, taten sie im Licht politischer
Machtkämpfe: Freundschaft mit der Welt war
für sie Feindschaft gegen Gott.
• Die Bibel war ihre höchste Autorität, weil sie
die Zarenherrschaft ablehnten.
• Sie nahmen grosse Entbehrungen auf sich.
• Sie gebrauchten die Bibel in verblendeter
Absicht auf fanatische Weise.
• Die Gründe für ein Leben in der Abgeschieden­
heit waren also auch politisch geprägt.
• Das zeigt uns, dass die Bibel oftmals als
Rechtfertigung missbraucht wurde.
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Heft 1, Arbeitsblatt 2.B
Bibelworte
Arbeitsblatt
AB
2.C
Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und öffnet,
werde ich bei ihm einkehren. Ich werde mit ihm essen und er mit mir. Offb. 3,20
Ich bin der Anfang und das Ende, sagt Gott der Herr, der ist und der war
und der kommt, der allmächtige. Offb 1,8
Wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.
Lk 12,34
Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis
der Wahrheit kommen. 1 Tim 2,4
Freut euch mit den Fröhlichen, weinet mit den Weinenden.
Röm 12,14
Gott ist nicht ein Gott von Toten,
sondern von Lebendigen.
Mat 22,32
Bemühe dich um Gerechtigkeit, Glauben,
Liebe und um Frieden. 2 Tim 2,22
Gott gibt euch nicht nur den guten Willen, sondern auch die Kraft
zum Durchhalten. Phil 2,13
Und es begab sich, als er mit ihnen zu Tische sass, nahm er das Brot, sprach das Dankgebet darüber, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihnen die Augen aufgetan, und sie
erkannten ihn: und er entschwand ihren Blicken. Lk 24,30f.
Was in den heiligen Schriften steht, wurde geschrieben,
damit wir daraus lernen. Es mahnt uns zur Ausdauer und
gibt uns Mut, sodass unsere Hoffnung gestärkt wird. Röm 15,4
Hütet euch davor, Gutes nur deshalb zu tun,
um von den Menschen bewundert zu werden.
Wer im Kleinsten treu ist,
der ist auch im Grossen
treu; und wer im Kleinsten
ungerecht ist, der ist auch
im Grossen ungerecht. Lk 16,10
Lebensfenster
Mt 6,1
Impuls
Lest die oben stehenden Bibelzitate durch, wählt
einzelne aus, stellt Fragen und sucht Interpreta­
tionen. Inwiefern sind diese Gedanken heute noch
gültig und wie ernst nehmen sie Menschen? Dabei
sollte auch zur Sprache kommen, warum es in der
Bibel stehen sollte. Recherchiert danach im Internet
zu einzelnen Stichworten der Bibelzitate. Was fällt
dabei auf?
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Heft 1, Arbeitsblatt 2.C
Bibelrätsel
Arbeitsblatt
AB
2.D
Dier Bibel fasziniert und erschüttert
• Die Bibel ist das am weitesten verbreitete Buch
der Welt.
• Die Bibel wurde ursprünglich auf Hebräisch und
Griechisch niedergeschrieben.
• Die Bibel wurde in über 2000 Sprachen übersetzt.
• Die Bibel ist ein heiliges Buch, ein Buch des
Glaubens, eine Lebensorientierung.
• Erstmals wurde die Bibel von Martin Luther aus
dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt.
• An der Bibel scheiden sich die Geister.
• Die Bibel wurde und wird immer noch erforscht.
• Die ältesten Funde von biblischen Texten stammen aus der Nähe von Jerusalem und sind rund
2600 Jahre alt.
• Die Bibel wurde und wird seit dem Mittelalter immer wieder illustriert, karikiert und in der Neuzeit
vielfach verfilmt.
• Die Bibel enthält sehr unterschiedliche Texte aus
mehreren Jahrhunderten.
• Die Bibel ist voller Weisheiten, aber erzählt auch
von Kriegen, Unrecht wie überhaupt von der ganzen Fülle menschlicher Stärke und Schwäche.
• Die Bibel erzählt, wie Menschen aus verschiedenen Jahrhunderten mit ihrem Glauben an einen
Gott gerungen haben und auch in Zukunft ringen
werden.
Spruchversteck-Rätsel
– gebt –
an – mit
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– Mass –
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gegeben
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8
Lukas 6,3
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Gesetz
– selbst –
– dem – dich
in – Nächsten
n – wie –
– Liebe – deine
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eine
das
8
3. Mose 19,1
oben – ist – zuerst – He
uchlerei – lauter – von
–
dann – friedfertig – gü
tig – lässt – sich – etw
as –
Weisheit – an – ist – rei
n – Barmherzigkeit –
sagen – die – und – Frü
chten – guten – unparte
iisch – ohne –
in – gekommen – ein – Finsternis –
damit – Welt – glaubt – wer – als – an –
ich – nicht – in – der – bleibe – bin –
Licht – die –
Jakobus 3,17
Johannes 12,46
solche – gutes – und – Opfer – zu –
vergesst – denn – teilen – andern – nicht –
mit – zu – gefallen – Gott – tun
Hebräer 13,16
Lebensfenster
Impuls
Die Bibel birgt in sich unzählige Rätsel. Einfacher ist
es, Bibelverse, deren Wörter ungeordnet aneinan­
dergereiht sind, zu einem sinnvollen Gedanken zu
ordnen. Die richtige Auflösung findet sich im jeweils
angegebenen Buch der Bibel. Sucht die oben ange­
führten Bibelrätsel zu zweit zu entschlüsseln und zu
deuten. Wählt danach eine eigene Bibelstelle, die
ihr durch die Wortstellung so verschlüsselt, dass sie
eine andere Gruppe enträtseln kann.
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Heft 1, Arbeitsblatt 2.D
Arbeitsblatt
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2.E
Das Bibelpult
Beispiel mit einem Notenständer mit Tuch und handgeschriebenem Text für die Bibelaktion.
Impuls
Schreibt selbst einen Text aus der Bibel in Schön­
schrift auf ein Tuch und macht eine Ausstellung mit
euren Werken in der Kirche oder bei einem Fest.
Lebensfenster
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Heft 1, Arbeitsblatt 2.E