Österreichischer Schimarkt
Transcrição
Österreichischer Schimarkt
Österreichischer Schimarkt Strategisches Marketingmanagement Österreichischer Schikult • 1905 erstes Schirennen in Lilienfeld, NÖ • 1918 erste Schischule in St. Anton, VA • ca. 25% der Bevölkerung fahren Schi – 2 Millionen Schifahrer • Österreich wurde früh zum führenden Hersteller von Wintersportprodukten Entwicklung der Schiindustrie • 1925: Kneissl erzeugt das erste Paar Schi • 1934: Fischer beginnt mit der Serienproduktion • 1953: Gründung von Blizzard • 1955: Gründung von Atomic Entwicklung der Schiindustrie • Bis Ende der 80er sind diese traditionell geführten Unternehmen in österreichischem Familienbesitz • Markteinbrüche, Überkapazitäten und veraltete interne Strukturen machte Veränderungen notwendig • Fast alle Marken werden als Folge in internationale Konzerne eingegliedert 1. Mitte der 90er Jahre steckten die österreichischen Schihersteller in der Krise. Führen Sie aus den angegebenen Informationen eine SWOT-Analyse für das Unternehmen Atomic im Jahr 1995 durch. Zeigen Sie im Vergleich dazu die Veränderungen im Jahr 2000, indem Sie in derselben Form Atomic im Jahr 2000 analysieren. Wo liegen die zentralen Unterschiede? Was ist das Ziel der SWOT-Analyse? SWOT-Analyse Umfangreiche Analyse und Bewertung der internen Stärken und Schwächen sowie der externen Möglichkeiten und Gefahren eines Unternehmens. Atomic - Firmengeschichte • 1955 gegründet • Bis 1994 in Familienbesitz • 1992 wird Atomic von der finnischen Amer-Gruppe (Sportartikel und Tabak) übernommen SWOT-Analyse 1995 (1) Stärken • Starker Mutterkonzern Schwächen • Alte unternehmensinterne Struktur bzw. gerade im Umbruch • Überkapazitäten • Unrentable Beteiligungen (Golf, Rollerblades) SWOT-Analyse 1995 (2) Chancen Risiken • erweiterte Märkte durch Übernahme • Carving • etablierter Markenname • Einbruch im alpinen Schimarkt • „Abhängigkeit“ von den Erfolgen der gesponserten Rennfahrer • Schneeverhältnisse SWOT-Analyse 2000 (1) Stärken • Gewinn-Verlust-Ausgleich durch den Konzern (Sport und Tabak) • Verbesserte Distribution • Synergien bei F&E • Konzentration auf gewinnträchtige Geschäftsfelder Schwächen • Image-Verlust am österreichischen Markt (nicht mehr in österreichischem Besitz) SWOT-Analyse 2000 (2) Chancen Risiken • Carving Schi • vergrößerte Marktmacht durch den Konzern • Produktion für Dynamic • „Abhängigkeit“ von den Erfolgen der gesponserten Rennfahrer • Schneeverhältnisse Ziele der SWOT-Analyse • Prognose: Auf Fakten basierende Annahmen über zukünftige Trends und Ereignisse • Formulierung strategischer Ziele • Formulierung operativer Ziele Viele Chancen Geringe Chancen Viele Risiken Spekulatives Unternehmen Gefährdetes 1995 Unternehmen Wenig Risiken Ideales 2000 Unternehmen Reifes Unternehmen 2. Erklären Sie den Begriff SBU. Stellen Sie übersichtlich dar, in welche strategischen Geschäftseinheiten sich die Unternehmen Fischer und HTM gliedern. Begründen Sie Ihre Überlegungen und Zuordnungen SBU – Strategic Business Unit • Eigenes Management mit Verantwortung über Erfolg und strategischer Planung • Untereinheit eines Unternehmens, welches durch zB unterschiedliche Märkte getrennt ist HTM – Head Tyrolia Mares • Gehört seit 1995 dem britisch-schwedischen Investor Johan Eliasch • 1999: 13 % Marktanteil (weltweit) Mares Dacor Head Tauchen Penn Tennis HTM Schi Head Snowboard Tyrolia Blax Generics Dacor Generics Blax Mares Tyrolia HTM Penn Head Schi Schischuhe Tennis Fischer • mehrheitlich in Familienbesitz • Weniger horizontale Kooperation im Sportbereich • Mehr funktionelle Ähnlichkeiten der verwendeten Materialien • 1998: Gründung von Fischer Advanced Composite Components (FACC) • Führt viele Auftragsarbeiten für andere Firmen aus • Salomon entwickelt Bindungen für Fischer Fischer Schi Eigener Name Auftragsarbeiten FACC 3. Beschreiben Sie die Produkt-Markt-Matrix (Ansoff-Matrix). Ordnen Sie den einzelnen Feldern folgende in der Fallstudie angeführte historische Entwicklungen zu und begründen Sie Ihre Entscheidung: Ansoff Matrix (1) • Marktdurchdringung: höherer Marktanteil mit den bestehenden Produkten in den bestehenden Märkten • Marktentwicklung: Finden neuer Märkte für bestehende Produkte • Produktentwicklung: neue Produkte, die für die bestehenden Märkte von Interesse sind • Diversifikation: Möglichkeiten, neue Produkte für neue Märkte zu finden Ansoff Matrix (2) Bestehende Produkte Neue Produkte Bestehende Märkte Marktdurchdringung Produktentwicklung Neue Märkte Marktentwicklung Diversifikation - HTM kauft Dacor, einen (weiteren) Tauchausrüstungshersteller - HTM kauft Penn (Tennisbälle) - Fischer gründet FACC - Blizzard beginnt mit der Produktion von Kunststoffpaneelen - Atomic kauft den Bindungshersteller Ess - Fischer steigt mit Alpinschi in den japanischen Markt ein Ansoff Matrix Bestehende Produkte Neue Produkte Bestehende -HTM kauft Dacor -HTM kauft Penn Märkte -Atomic kauft ESS Neue Märkte -Fischer steigt in den japanischen Markt ein -Fischer gründet FAAC - Blizzard fertigt Kunstsoffpaneele 4. Was ist vertikale, was horizontale Diversifikation? Geben Sie aus der Fallstudie je zwei Beispiele! Diversifikation • Horizontal : Produkte der gleichen Wirtschaftsstufen (Konkurrenten) • Vertikal: Produkte der vor- bzw. nachgelagerten Wirtschaftsstufen • Konzentrisch: Anwendung der selben Technologie auf neue Märkte bzw. Kunden Horizontale Diversifikation • In Österreich gab es ursprünglich 11, jetzt nur noch 5 Schihersteller • HTM vereinigt die Marken Head, Tyrolia und Mares unter sich • Amer hat seine Position auf dem Markt für Sportartikel gefestigt: – Atomic: Schi – Wilson: Golf, Tennis Vertikale/Konzentrische Div. • Fischer: – Schi – Triebwerksverkleidungen (FACC) • Blizzard – Schi – Kunststoffpaneele 5. Ordnen Sie die Schihersteller Atomic, Hagan (Tourenschi), Rossignol und Tecno (IntersportEigenmarke) den generischen Strategien von Porter zu und kommentieren Sie diese Betrachtungsweise kritisch mit Bezug auf den Schimarkt Generische Strategien nach Porter • Overall cost leadership: Wettbewerb durch den niedrigsten Preis • Differentiation: Wettbewerb durch beste Qualität und Technologie • Focus: Wettbewerb durch Spezialisierung Generische Strategien nach Porter • Overall cost leadership: Intersport-Eigenmarke Tecno ! Sobald die Konkurrenten den Preis senken, besteht kein Wettbewerbsvorteil mehr • Differentiation: Atomic, Rossignol ! Zu teure F&E und Produkte im Vergleich zu immer kürzeren Produktlebenszyklen • Focus: Hagan (Tourenschi) ! Zu kleines Segment, Schwankungen können schwer ausgeglichen werden 6. Positionieren Sie für HTM die strategischen Geschäftseinheiten Head Schi, Tyrolia Schibindungen und Head Schischuhe im Jahr 2001 mit Hilfe einer BCG-Matrix für den österreichischen Markt. Welche Normstrategien lassen sich für die einzelnen SBUs ableiten, welche Empfehlungen würden Sie auf der Grundlage der Fallstudie abgeben? 1999/2000 2000/2001 Marktanteil Head (Schi) 76 100 69 300 12 % Tyrolia 214 350 220 145 38 % Head (Schuhe) 38 400 46 100 11 % Formeln • Relativer Marktanteil: eigener Marktanteil * 100 Marktanteil des größten Konkurrenten • Marktwachstum: Umsatz t1 – Umsatz t0 Umsatz t0 Head Schi • größter Konkurrent: Atomic, 33 % • Relativer Marktanteil: 12 % * 100 / 33 % = 36 % • Marktwachstum: (69 000 – 76 100) / 76 100 = - 0,09 Tyrolia • größter Konkurrent: Atomic, 22 % • Relativer Marktanteil 38 % * 100 / 22 % = 173 % • Marktwachstum (220 145 – 214 350) / 214 350 = 0,027 Head Schischuhe • größter Konkurrent: Salomon, 21 % • Relativer Marktanteil 11 % * 100 / 21 % = 52 % • Marktwachstum: (46 100 – 38 400) / 38 400 = 0,201 Head Schuh Tyrolia Head Schi Marktstrategien • Head Schi: Desivestitionsstrategie Marktanteil senken, Verkauf oder Marktaustritt • Tyrolia Bindungen: Abschöpfungsstrategie Marktanteil halten bzw. leicht senken • Head Schischuhe: Offensivstrategie Entscheidung ob Marktanteil steigern oder Marktaustritt 7. Formulieren Sie ein strategisches Ziel für Fischer. Operationalisieren Sie ein operatives Ziel für die SBU Fischer Schi. Worin liegt der wesentliche Unterschied zwischen einem operativen und einem strategischen Ziel? Strategische Ziele • Potentialplanung: Erfolgspotentiale schaffen bzw. ausbauen • Langfristig • Große Unsicherheit • Globalplanung • Flexibel • Innovationen • Optimale Nutzung von Leistungspotentialen Strategische Ziele für Fischer • FACC Marktführerposition auf dem Flugzeugindustriemarkt anstreben, unterstützt durch Übernahme von Konkurrenzunternehmen • Die Schi-Sparte sollte sich langfristig auf ein Schi-Segment spezialisieren, jetzt noch Alpin, Langlauf und Schispringen Strategische Ziele für Fischer • In 7 Jahren Marktführer in Österreich • In 10 Jahren unter den Top 3 in Europa bzw. weltweit (sowohl Fischer-Schi als auch FACC) Operative Ziele • Umsetzen der Teilphasen einer Strategie in konkrete Handlungen • Kurzfristig • Bezieht sich auf das laufende Geschäftsjahr • Optimale Nutzung von Leistungspotentialen • Koordination aller Bereiche Operative Ziele für Fischer Schi • Kooperationen mit anderen Schisportausrüstern ausbauen um gemeinsam eine aufeinander abgestimmte Kollektion anbieten zu können • Carven: Umstieg von normalen Schiern auf Fischer-Carver forcieren Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Schi Heil!