2006 Abschlussbericht - Medizinische Fakultät Studiendekanat

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2006 Abschlussbericht - Medizinische Fakultät Studiendekanat
Erfahrungsbericht
Pädiatrie in St. Petersburg, Florida
vom 22.05. – 27.08.2006
1) Vorbereitung (Zeitansatz 1 ½ Jahre)
Wenn ihr überlegt, euch für Tampa/St. Petersburg zu bewerben, dann tut das
und fangt früh damit an: der Aufwand wird durch das Tertial hier belohnt.
Verpasst nicht den nächsten Termin für die Auswahlgepräche, die überraschend
früh stattfinden. Danach sollte man mit Frau Görtz abklären, ab wann man sich
bewerben kann. Die Bewerbungsunterlagen findet ihr auf der Homepage der
University of South Florida, alte Bewerbungen sind zum Vergleich im
Auslandsbüro des Studiendekanats einsehbar. Ihr braucht das DS2019
Formular zurück aus den USA, um Euch für ein Visum zu bewerben. Da mussten
die meisten stark hinterher telefonieren. Der geschwindigkeitsbestimmende
Schritt scheint die Bearbeitung bei Cathrine Seybold im International Students
Office zu sein. Ihr zu mailen und AB-Sprüche zu hinterlassen ist relativ
frustran, fragt lieber bei Ellen Almeida und Marissa Cook, ob sie noch mal
nachhaken könnten. Außerdem müsst ihr vor Visumsantrag die SEVIS Gebühr
über Internet + Kreditkarte entrichten. Dann ruft ihr die legendär teure VisaHotline an und vereinbart einen Termin. Ich bin in Bern in die Botschaft
gegangen. Die Kosten sind ungefähr gleich, der Unterschied zu den Visa aus
Frankfurt war ein Eintrag „Two years rule does apply“, der besagt, dass ich jetzt
zwei Jahre nicht mehr auf ein J1-Visum ins Land einreisen darf. Informiert euch
vorher, falls ihr Euch diese Möglichkeit offen halten wollt. Dann könnt ihr Euch
noch um einen Fahrtkostenzuschuss beim DFA bewerben, oder Euer Glück bei
den anderen Wohltätigkeitsorganisationen versuchen. Pscha, und dann kann es
eigentlich losgehen.
2) All Children´s Hospital in St. Petersburg
Jetzt erstmal ein bisschen Werbung: Das ACH ist ein großartiger Ort, mal
richtig gut und viel Pädiatrie zu machen, optimales teaching bei extrem netten
Ärzten zu erfahren und den american spirit in sein Medizinerleben zu bekommen.
Und das alles für Umsonst! Ich habe mich sehr am Erfahrungsbericht von Tobias
Oertel (den ich leider nicht kenne, aber der hier immer noch einen besonders
guten Ruf genießt und sehr aktiv war) orientiert: mein Fahrrad steht noch im
Annex (silbernes Mt. Fury) – feel free to use. Damit habe ich mir auch den
Kostenpunkt Auto gespart und bin relativ oft mit dem Bus zum Strand gefahren.
Die Wohnung (versucht ins Annex zu kommen und nicht ins RADA; offiziell nur
die ersten 90 Tage angeboten, aber kein Problem: fragt Patty Bunnel nach einer
Anfrage auf Verlängerung), 75% des Essens und der Highspeed-DSL-Anschluss
sind in St. Petersburg ja eh umsonst. Rotationswünsche nimmt Diane Kinslow für
das All Children’s Hospital (ACH) an. Beachtet im Studienbuch für euer Jahr
(auch auf der Homepage), dass die Rotationen am ACH und nicht in Tampa (TGH)
stattfinden. Ihr könnt die Rotationen zu mindestens zwei Wochen frei belegen
und braucht Euch nicht am amerikanischen Semester- und Ferienplan
orientieren. Zwei Wochen sind am Anfang zu wenig um reinzukommen, am Ende
bietet sich die Kurzrotation dann aber eine gute Gelegenheit, um noch möglichst
viel aus den verschiedenen Gebieten der Pädiatrie mitzubekommen.
3) Die Rotationen (ID, ER, Acting Intership, Nephrology)
1. Pediatric Infectious Diseases (Dr. Dumois, Dr. Berman)
Beide Ärzte sind sehr nett und bekanntermaßen hervorragende Lehrmeister. Die
ID-Rotation gilt auch unter den amerikanischen Studenten und Residents als
eine der besten Rotationen. Der Tag beginnt prinzipiell um acht mit der
Morgenbesprechung im Residents Room. Prinzipiell heisst, dass man meistens
vorher schon ein paar Patienten gesehen haben muss, das ändert sich aber quasi
von Tag zu Tag – je nachdem, welche Patienten noch da sind, von denen, die man
konsiliarisch als Erster gesehen hat. Nach der Morgenbesprechung werden dann
nämlich die neuen Konsile unter den Studenten und Assistenzärzten aufgeteilt
und man marschiert dann einfach auf die Station, liest sich alle Unterlagen über
den Patienten durch, macht noch mal eine infektiologisch fokussierte Anamnese
und körperliche Untersuchung. Dann geht es an den Papierkram, d.h. die
Konsilzettel ausfüllen. Es wird dann erwartet, dass man vom Antibiogramm der
Blutkulturen bis zur genauen Familienanamnese dort noch mal alles
niederschreibt. Für ein komplettes Konsil habe ich am Anfang gute zwei Stunden
gebraucht, mehr als zwei muss man aber pro Tag selten machen. Hat man dann
alle Konsile gemacht und auch die Patienten gesehen, für die es vielleicht vor der
Morgenbesprechung nicht mehr gereicht hat (Soap-Note schreiben...) piepst man
den Oberarzt an. Ist man der erste, startet dieser mit einem dann seine Visite
oder man trifft sich mit den anderen dann bei einem Patienten eines anderen im
Team. Es läuft dann so ab, dass man die gesamte Krankengeschichte vorstellt,
die Ergebnisse der körperlichen Untersuchung schildert und dann auch eine
Diagnose stellt, eine Differentialdiagnoseliste erstellt oder Vorschläge für
weitere Diagnostik und Therapie macht. Wo man allerdings nicht weiterweiss,
wird weitergeholfen. Der Oberarzt untersucht dann auch noch mal schnell den
Patienten und diktiert gleich seine Empfehlungen für die Stationsärzte. Zu
jedem Patienten / Krankheitsbild findet dann auch noch ein kleines Teaching
statt. Unterbrochen wird der Tagesablauf gegen zwölf von der Noon Conference.
Dort halten die Oberärzte der verschiedensten Abteilungen einen einstündigen
Vortrag zu einem pädiatrischen Thema oder es findet eine Fallvorstellung statt.
Dort gibt es etwa 3-4 mal die Woche gratis Mittagessen und wenn einmal kein
Essen spendiert wird, kann man sich in der Cafeteria des ACH für 2 bis 4 Dollar
(ihr bekommt als Student 30% Rabatt auf alle Preise) etwas Warmes oder auch
einen gemischten Salat kaufen. Das Essen ist sehr gut und laut USF-Studenten
wesentlich besser als das fast-food-Essen am TGH. Anschließend gibt es wieder
Patienten zu sehen, meistens dauert es bis 17 Uhr bis alle Patienten gesehen sind
und manchmal kommen dann auch noch neue Konsile dazu. Außerdem kommen auch
noch manchmal ambulante Patienten zur Wundkontrolle nach schwierigen
Infektionen, etc. Freitags ist von 12:30 bis 13:30 Uhr die grand rounds, eine
Versammlung für das gesamte ACH-Personal. Die Themen des Vortrages sind
breit gefächert und werden auf Video aufgenommen. Hier gibt es stets das
beste Essen der ganzen Woche, und ich habe mich immer sehr auf die grand
rounds gefreut…
Fazit: Eine gute und lehrreiche und Rotation, ideal zum Anfang, da beide
Attendings sehr nett, geduldig und hilfsbereit sind. Man lernt die Praxis der
Antibiotikatherapie kennen. In dieser Zeit kann man sich auch schon einmal mit
den Computersystemen “meditech” und “cemor” vertraut machen und die ganzen
üblichen Abkürzungen der progress notes aufschnappen.
2. Pediatric Emergency Room (Dr. Perno, Dr. Rahman, Dr. Pell,
Dr. Lee, Dr. Hillman, Dr. Hucheson)
Der pediatric ER befindet sich an der nordwestlichen Ecke des ACH. Als
Student wird man hier in 12 Stunden-Schichten eingeteilt. Normalerweise ist
das von 7 Uhr morgens bis 7 Uhr abends, oder von 6 Uhr abends bis 6 Uhr
morgens. Waehrend meiner vier Wochen wurde ich in 11 Dienste eingeteilt, die
ich mit 5 Diensten pro Woche. Ihr koennt vorher mit Patty reden und ihr
mitteilen, wenn ihr eine bestimmte Zeit frei haben wollt. Sie spricht dann mit
Dr. Alison Brent, die die Einteilung der Aerzte und Studenten macht und meine
Wuensche gerne beruecksichtigt hat. Circa zehn attendings schmeissen den
Laden. Einer ist von 7 bis 19 Uhr da, der zweite von 19 bis 7 Uhr morgens. Alle
Aerzte sind sehr nett (bis auf den gewöhnungsbedürftigen Dr. Hucheson), viel
Zeit zum teaching bleibt im ER jedoch logischerweise nicht. Jedoch: einige Male
am Tag werdet ihr gefragt: Do you have any questions? Und dann koennt ihr
jederzeit loslegen. Eure Aufgabe im ER ist es, die Patienten bzw. die Eltern zu
befragen und zu untersuchen. Ihr schreibt die HPI (history of present
illness) und die PMH (past medical history) auf das eigene ER-Formular, nicht
jedoch die Auffaelligkeiten der koerperlichen Untersuchung, das muessen die
attendings dann selber machen. Nach eurer Untersuchung stellt ihr den
Patienten und die Geschichte dem attending vor, der sich dann den Patienten mit
euch nocheinmal anschaut und die notwendigen Entscheidungen trifft. Natuerlich
duerft ihr vorher auch eure Meinung abgeben. Oft ist es so, dass die nurse, die
den Patienten in der sog. Triage als erstes gesehen hat, die entsprechende
Untersuchungen wie Blut, Xray oder CT schon angeordnet hat. Am ersten Tag
werdet ihr in das ER-eigene Computersystem eingewiesen. Auf dem Bildschirm
koennt ihr immer sehen, ob die Patienten vom Wartezimmer schon in ein
Untersuchungszimmer gebracht worden sind. Wenn dies geschehen ist, tragt ihr
euren Namen bei dem entsprechenden Patienten ein und bestaetigt, dass ihr nun
den Patienten sehen werdet (physician`s visit). Auf dem display erscheint der
Patientenname nun in einer anderen Farbe, so dass jeder andere im ER sofort
sehen kann, dass ihr euch um den Patienten kuemmert. Auf dem Bildschirm
koennt ihr ausserdem sehen, wenn Laborergebnisse oder Bildgebung zurueck
sind. Ihr koennt diese dann aufrufen bzw. die paar Meter nach nebenan gehen
und die Roentgenbilder und CT-Bilder anschauen. Ich habe die diensthabenden
attendings stets gefragt, ob ich auch weiterhin in die noon conference gehen
kann, was ok war. Es waren meist ein resident und manchmal ein weiterer
Student anwesend, sodass der Tag nicht in Stress ausgeartet ist. Die attendings
jedoch sind ganz schoen am rennen, da sie alle Patienten im Blick haben muessen.
Insgesamt sind 19 Betten vorhanden. Wenn nichts Schlimmes gefunden wird,
werden die Patienten meist nach 2 bis 3 Stunden entlassen, ansonsten werden
sie auf eine der Stationen eingewiesen. Dann kommen die bekannten residents
vom A-team oder B(est)-team und uebernehmen den Patienten. Durchschnittlich
kommen so 50 bis 70 Patienten an einem Tag, etwa 5 bis 20 werden “admitted to
the hospital”.
Fazit: Ich habe mich immer auf die Tage im ER gefreut. Man sieht die Patienten,
wie sie auch spaeter mal in der Praxis auftauchen werden. Bauchweh,
Kopfschmerzen, Erbrechen, Anfaelle, Fieber, verstauchter Knoechel, all die
haeufigsten Beschwerden habt ihr hier den ganzen Tag lang. Und zwar in den
Altersklassen von einer Woche bis 19 Jahre. In Stress artet die Arbeit hier
aber nie aus, da meistens genuegend residents und students mit euch arbeiten
und ihr auch oft genug warten muesst, bis der attending Zeit hat, sich eure
presentation anzuhoeren. Sehr empfehlenswert, jedoch vielleicht nicht als
allererste rotation, da Anamnese und Untersuchung recht flott gehen sollten.
Konnte in der Zeit jede Menge Wunden nähen und rule out sepsis babies lumbal
punktieren.
3. Acting Intership (Dr. Weltman, Dr. Casatelli)
Als acting Intern hat man sich einen ziemlich anstrengenden Job herausgesucht,
der aber einen in ganz andere Sphären des PJ-Lebens bringt. Man ist nämlich
jetzt plötzlich Intern (first year resident) im A oder B-Team, bekommt nach
und nach seine eigenen Patienten (bis zu 7 Stück) und beaufsichtigt gelegentlich
3rd year students bei der Betreuung der eigenen Patienten. Morgens sieht man
seine Patienten, schreibt die Progress-Note auf ein spezielles weisses Formular
und stellt sie auf der gemeinsamen Visite des kompletten Teams vor. Nachdem
dann der Patient mit assessment und plan besprochen wurde, gehen alle nochmal
zum Patienten und besprechen die Vorhaben mit ihm und den Angehörigen.
Danach werden noch schnell die Orders in die Akte eingetragen und weiter
geht’s. So um 11 Uhr ist die Visite pünktlich zur renal round (Mo, Mi, Fr –
Nephrologie hat dank Dr. Perlman einen sehr hohen Stellenwert am ACH) fertig
(oder wird dafür abgebrochen und der attending geht alleine weiter).
Donnerstags ist GI-round mit Dr. Reinstein. Danach geht es nahtlos weiter zur
Noon-Conference inklusive Nahrungsaufnahme. Am Nachmittag werden dann die
weissen Formulare in den Telefonhörer diktiert (fand ich ziemlich schwierig am
Anfang, aber schleift sich dann ein), eventuell Entlassungszusammenfassungen
diktiert und Befunde verfolgt, telefoniert und Schwesternwünschen
nachgegangen (endlich wird man wie ein erwachsener Arzt ordentlich
angepiepst). Irgendwann zwischen 3-6 Uhr nachmittags hat man dann alles
erledigt und kann an den folgenden Dienst übergeben. Jede vierte Nacht ist man
mit on call dran – das bedeutet von 6:30 morgens bis zum nächsten Tag um 11-13
Uhr mittags. Das kann ziemlich anstrengend sein und manchmal tritt man mit
einer halben Stunde Schlaf mittags in die flimmernde Hitze und fühlt sich nicht
mehr ganz zu Hause auf dem Planeten. Aber man sieht auch viel, nimmt
spannende Patienten auf und wird dann meistens eher geschont als der echte
resident der hoffentlich gleichzeitig Dienst hat. Und es wird auch ein gewisses
Maximum an Patienten eingehalten (ca. 6), da ja jede Aufnahme zum eigenen
Patienten wird. Aufnahmen auf dem ER sollten sehr umfassend sein und werden
dem senior resident vorgestellt, der wiederum stellt sie dem attending vor.
Macht Euch ordentlich Gedanken um den plan, umso mehr könnt ihr lernen! Und
jetzt kommt die Belohnung: für eure on call-Nächte bekommt man
Essensgutscheine, die eigentlich für die gesamten 4 Wochen gut ausgereicht
haben. Stress kommt neben Hunger auch nicht auf in den Nächten, Müdigkeit
schon. Samstag on call heisst de facto kein Wochenende.
Fazit: Herrausfordernde, aber dadurch auch sehr sehr lehrreiche Rotation. Man
lernt nicht nur klinisch viel (dank der Super-Attendings des ACH), sondern auch
viel über sich selbst und seine Belastbarkeit. Ich kann die Rotation wirklich nur
jedem empfehlen, würde sie aber nach dem ER und eher am Schluss raten. Mit
dem grossen Vertrauen der Ärzte (und Studenten) in einem wächst man spürbar
und Medizin macht plötzlich richtig Spaß.
4. Nephrology (Dr. Perlman)
Die zwei Wochen mit Dr. Perlman war der krönende Abschluss meines Tertials.
Dr. Perlman ist die Allesbeste (schöne Grüße!) und gilt als eine der besten
Ärztinnen der Tampa-Bay! Es gibt auch noch Dr. Flores, der war allerdings die
zwei Wochen nicht auf Station, sondern hat die Outpatient-clinics betreut. Wie
immer in Consult-Service-Rotationen sieht man morgens seine Patienten und geht
nach dem morning report über die Stationen. Dienstags und Donnerstag
nachmittags sind Sprechstunden der follow-up Patienten. In jeder freien Minute
wird Dr. Perlman Euch fragen, was ihr heute besprechen wollt. Nutzt die Chance,
lest zu Hause etwas nach. Sie freut sich über Euer Interesse!
Fazit: Sehr zu empfehlen für Interessierte, lieber am Schluss, da eine gewisse
Selbständigkeit hier hilfreich ist.
4) Freizeitprogramm (Update der Version von Tobias Oertel)
St. Petersburg ist bekannt als die sunshine city oder auch “sunsational city”, und
ihr findet einen Eintrag im Guiness Buch der Rekorde, weil von 1962 bis 1964
hier ununterbrochen die Sonne gescheint hat. Bis in die 70er Jahre wurde an
Regentagen die hiesige Tageszeitung (die sehr empfehlenswerte St. Petersburg
Times) kostenlos verteilt, das will in diesem geldfixiertem Land etwas heissen.
Die Stadt bietet neben der Sonne (an freien Tagen habe ich oft die herrlichen
Sonnenaufgaenge am Pier angeschaut…) einiges an Kultur: sieben Museen (Dali -kostenloser Eintritt mit USF Card! --, International, Fine Arts -- kostenloser
Eintritt sonntags --, History – kostenloser Eintritt Montag ab 5pm, Great
Explorations, Aquarium, Holocaust) lockenTausende von Besuchern an, und dann
gibt es in den Parks downtown einige Freiluftveranstaltungen. Schliesslich solltet
ihr die Tampa Bay Devil Rays in ihrem Tropicana Field zumindest einmal spielen
sehen (Tickets ab 5 Dollar). Abends gibt es downtown drei hot spots: 1. BayWalk,
ein neuer Komplex mit Kino, fast food, Restaurants, Karaoke, Bars und open-air
Disko. Hier versammelt sich das Jungvolk, hier ist der Ort fuer Verabredungen.
2. Jannus Landing, ein Hinterhof, in dem am Wochenende teilweise sehr
beruehmte Saenger und Bands auftreten. 3. The Pier, die bekannte vorgelagerte
umgekehrte Pyramide, mit kleinen (Ramsch-)Laeden, Restaurants, dem Great
Explorations Museum und dem Aquarium, sowie einigen Kneipen. Hier ist eher
Platz fuer das reifere Publikum. Live bands spielen fast taeglich. Zum shoppen
bin ich meist zur Tyrone Mall gefahren (Fahrrad oder Bus 22), die auf halbem
Weg zum Beach liegt (66th Street 22 Av North). Downtown St. Pete ist in
dieser Hinsicht eher enttaeuschend. Wenn ihr Fans der Klassischen Musik seit,
lasst euch eine Darbietung des Florida Orchestras (junger deutscher Dirigent
Stefan Sanderling) im schoenen Mahaffey Theatre nicht entgehen. Ansonsten
empfehle ich den wunderschoenen Boyd Hill Nature Park am Suedrand des
Lake Maggiore, die Sunken Gardens an der 4th Street North, die riesigen flea
markets im Nordwesten der Stadt (Park Blvd and 78th Street), baden auf
Treasure Island, St. Pete Beach, Fort de Soto (Top 6 Strand der USA!),
Clearwater, Sand Key, und wenn ihr einen schoenen Fahrradausflug auf dem 35
Meilen langen Pinellas Trail (nur Fussgaenger, Jogger und Fahrraeder erlaubt,
die Strecke verlaeuft auf einer alten Bahnstrecke) hoch nach Tarpon Springs
machen wollt, dann verpasst nicht die Straende von Honeymoon Island und
Caladesi Island (Top 5 Strand der USA incl. Hawaii!). Ausserdem ganz nett ist
der Pinewood Cultural Park in Largo mit den Florida Botanical Gardens (schon mal
die wunderbare “beauty berry” gesehen?) Als Tagesausflug mit Auto bieten sich
an: der Myakka River State Park (Kanufahren zwischen Alligatoren) und das John
Ringling Museum in Sarasota (kostenloser Eintritt mit USF-Card!) im Sueden
ebenso wie die riesige Outlet Mall von Ellenton (“Prime Outlets”). Im Norden
solltet ihr euch die drolligen Manatees im Homosassa Springs Wildlife State
Park unbedingt anschauen, es ist die Fahrt und das Eintrittsgeld wirklich wert.
Alternativ kann man auch die Manatees im sehr schön angelegten Lowry Park Zoo
in Tampa durch das Unterwasserfenster beobachten. Uebrigens: St. Petersburg
hat auch eine ausgepraegte tierische Seite: viele Pelikane, riesige Reiher und
Kormorane, gruene Kanarienvoegel in lautem Formationsflug sowie haufenweise
balgende Eichhoernchen. Am beeindruckendsten sind natuerliche unsere
Verwandten, die Delphine, die ich einige Male in Piernaehe gesehen habe, wobei
mich einer sogar beim Auftauchen nassgespritzt hat. Spart euch also teure
Dolphin-Sightseeing-Tours, ihr werdet sie vom Ufer aus “hautnah” erleben!
Macht den Segelkurs der von der USF-Waterfront in St. Pete angeboten wird,
und schippert mit Freunden auf die Tampa Bay. Die Strandfigur bekommt man im
Fitness-Studio gleich nebenan, das auch Mädels-Aerobic-Kurse und so anbietet.
Zum Joggen bin ich meist morgens eine Runde auf den Pier und zurück gelaufen
(bietet sich vor den ER-Tagen an). Enjoy!
Allen nächsten Freiburgern in Tampa und St. Petersburg wünsche ich
eine gute Zeit und ich kann Euch noch auf den Weg geben, dass ihr
hier einen sehr guten Ruf geniesst und herzlich willkommen seid!
Stefan Zschiedrich