Bioangebot erweitert
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Bioangebot erweitert
26 WIRTSCHAFT STEIRISCH Freitag, 1. August 2008 Erfolgreich Die Volksbank Süd-Oststeiermark als größtes selbständiges Geldinstitut der Oststeiermark hatte Anfang Juli allen Grund zum Feiern. Es galt den 50sten Geburtstag hochleben zu lassen und zu diesem Anlass wurde auch der Um- und Zubau eröffnet. Akuter Platzbedarf war der Hauptgrund, warum sich die Verantwortlichen der VB SüdOststeiermark, an der Spitze die Vorstandsdirektoren Herbert Strahlhofer und Andreas Romirer, zu einer umfassenden Erweiterung und Modernisierung des bestehenden Bankgebäudes entschlossen. Als Partner für die Baumaßnahmen wurden die Stadtgemeinde und die Pfarre Hartberg gewonnen. Die Erweiterungen am bestehenden Bankgebäude betreffen in erster Linie die Räumlichkeiten für den Kreditverkauf beziehungsweise die Kreditverwaltung, die Buchhaltung im ersten und im zweiten Obergeschoß, die Marketingabteilung und die neue Direktion mit Empfangsbereich im Erdgeschoß. Der Erfolg der Volksbank SüdOststeiermark lässt sich auch mit den aktuellen Bilanzdaten belegen. Die Bilanzsumme betrug im Jahr 2007 knapp 300 Millionen Euro, das Geschäftsvolumen rund 530 Millionen Euro und die Eigenmittel 35 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis liegt mit rund 1,6 Prozent weit über dem Bankendurchschnitt. 19.500 Mitglieder und eine Kontenanzahl von knapp 40.000 sind weitere Zahlen, die für sich sprechen. In den neun Geschäftsstellen von Birkfeld im Norden bis Bad Gleichenberg im Süden (rund 120 Kilometer) werden 70 Mitarbeiter und zehn Raumpfleger beschäftigt. Ein modernes Ambiente bietet nun das gesamte Bauvorhaben. Sowohl das Stiegenhaus, die Fußgängerbrücke über die Michaeligasse, die neue Photovoltaikanlage als auch der Zubau fügen sich harmonisch in das Altstadtbild ein. Feiern 50 Jahre Volksbank (von links): Andreas Romirer, Erich Hackl, Prälat Rupert Kroisleitner, Rainer Borns sowie Herbert Strahlhofer. Foto: privat Die Initiatoren des Bio-Apfelprojektes (von links): Kammerdirektor Winfried Eberl, Biobauer Martin Pfeiffer, Bioobst-Pionier Fritz Prem und Bio Ernte SteiermarkGeschäftsführer Sepp Renner Foto: lk Bioangebot erweitert Steirische Bio-Äpfel sind in den heimischen Geschäften äußerst beliebt. Um die Nachfrage decken zu können, wurden die Anbauflächen vergrößert. ie Steiermark als Bioapfel-Pionierland macht einen weiteren großen Schritt nach vorne. Die heimischen Obstbauern haben ihre Bio-Apfelflächen zwischen 2007 und 2008 mehr als verdoppelt, konkret von rund 200 auf 452 Hektar. Somit kann ab Herbst ein Großteil der Bio-Äpfel aus den heimischen Obstgärten kommen. Bisher waren heimische Bio-Äpfel Mangelware. „Jeder zweite Bio-Apfel wurde im vergangenen Jahr noch importiert“, betont Landwirtschaftskammer-Direktor Winfried Eberl. „Die Experten der steirischen Landwirtschaftskammer und des Verbandes Bio Ernte Steiermark werden die neuen Bioobst-Produzenten insbesondere in Produktionsfragen unterstützen. Wir haben das Beratungsteam mit Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums personell bereits aufgestockt“, so Eberl weiter. D Bio-Projekt „Eine Truppe von 20 engagierten und idealistischen Obstbauern hat den Wachstumsschub auf 452 Hektar Bio-Obstfläche vorangetrieben“, freut sich Martin Pfeiffer, Initiator dieses größten und äußerst risikoreichen BioProjektes. Gleichzeitig haben sich insgesamt 105 heimische Bio-Obstbauern zu einer Plattform zusammengeschlossen, die ab Herbst unter dem absolut neuen Herkunftssiegel „Von Herzen – Biobauern Österreich“ rund 80 Prozent der heimischen Bio-Äpfel anbieten. Pfeiffer, der im Vorjahr seinen Bio-Obsthof auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt hat: „Für mich ist der Bio-Obstbau eine große Herausforderung und ich bin überzeugt, dass wir die Wünsche der Konsumenten nach mehr heimischen Bio-Äpfeln gut erfüllen können.“ „Die Obstbauern arbeiten nach den strengen Richtlinien des biologischen Landbaus und werden jährlich bis zu zweimal unangemeldet von einer unabhängigen Kontrollfirma überprüft“, unterstreicht Josef Renner, Geschäftsführer von Bio Ernte Steiermark. Sie setzen auf die Stärkung der pflanzeneigenen Widerstandskräfte durch vorbeugende Maßnahmen wie beispielsweise gezielte Sortenund Standortwahl, sie düngen erheblich weniger, und im Pflanzenschutz haben biologische Methoden Vorrang. Pflanzenschutz Die Bio-Obstbauern verwenden keine synthetischen Pflanzenschutzmittel, sondern bekämpfen Pflanzenschädlinge soweit als möglich mit Nützlingen. So fördern sie in den Obstanlagen Marienkäfer, Schwebfliegen Flächen Obstfläche gesamt: 8107 Hektar Bio-Obst gesamt: 702 Hektar Apfelfläche: 5783 Hektar Bio-Äpfel: 452 Hektar Biologisch bewirtschaftete landwirtschaftliche Nutzfläche: 50.871 Hektar oder Zerrwespen, um Blattläuse in den Griff zu kriegen. Gegen den sprichwörtlichen Wurm im Apfel arbeiten die Bio-Obstbauern mit so genannten Sexfallen, also Lock- und Duftstoffen, die das Männchen des Schädlings (Apfelwickler) verwirren, sodass es zu keiner Vermehrung kommt. Vermehrt sich der Apfelwickler nicht, dann bleibt der Apfel auch wurmfrei. Auch die Arbeit mit Klopftrichtern und Weißtafeln sind für die Obstbauern selbstverständlich. Mithilfe des Klopftrichters stellen die Obstbauern fest, ob Schädlinge im Anmarsch sind. „Die Umstellungsphase auf Bio-Obstbau dauert zwei Jahre. Außerdem fällt die Ernte der Bio-Obstbauern niedriger aus“, sagt Fritz Prem, steirischer Bioobst-Pionier der ersten Stunde. Da in der zweijährigen Umstellungsphase die Bio-Obstbauern bereits die strengen Auflagen des biologischen Landbaues erfüllen, aber noch nicht offiziell als Bio-Obstbetriebe anerkannt sind, appelliert Martin Pfeiffer an den österreichischen Lebensmittelhandel und die heimischen Konsumenten, „die Bio-Umstellungsbetriebe zu unterstützen und ihre Äpfel finanziell gleich zu bewerten wie anerkannte Bioware“. Die steirische Landwirtschaftskammer erwartet bis 2013 eine weitere Umstellungswelle. Derzeit werden knapp acht Prozent (452 Hektar) der steirischen Obstgärten biologisch bewirtschaftet. 2013 könnten es 800 Hektar oder knapp 14 Prozent sein. Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (speziell Inserate) dieser Archivseite zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gültigkeit mehr aufweisen müssen!