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SPANIENinfo www.spain.info/de Dokumentation Dokumentation Erlebnisse im Bauch der Erde Spaniens Höhlen sorgen für Abkühlung und Abenteuer an heißen Sommertagen Wohltuende Kühle empfängt die Konzertbesucher nach einem heißen Sommertag an der Costa del Sol. Im Juli verwandelt sich das riesige Höhlensystem der Cuevas von Nerja in eine einmalige Konzertbühne für das alljährliche Tanz- und Musikfestival. Die gigantischen Stalagtiten- und Stalagmitenformationen, vor der man die Bühne in einem der unterirdischen Säle aufgebaut hat, sind in sanftes Licht mit einem unvergleichlichen Farbenspiel getaucht. Jedes Jahr bieten hier internationale Künstler der Klassik und des Flamenco für einige Sommerabende unvergessliche Auftritte inmitten dieser unwirklichen Traumwelt tief im Inneren der Erde. Oficina espaÑola de turismo | Spanisches Fremdenverkehrsamt | Myliusstr. 14 | 60323 Frankfurt/Main | 22 SPANIENinfo www.spain.info/de Dokumentation 1959 wurde die mehr als 4 km lange Höhle zufällig von Jungen beim Spielen entdeckt. Heute können rund 1.500 Meter davon tagsüber besichtigt werden. Dann wird man auf schmalen Stegen und über steinerne Treppen in die unterirdische Wunderwelt geführt. Im KataklysmusSaal staunt man über die immer noch sichtbaren Spuren eines Erdbebens, das hier vor 800.000 Jahren gewütet hat. Im Dolinensaal gibt es Höhlenmalereien zu bewundern. Im sogenannten Geistersaal geben Symbole und Tierdarstellungen Rätsel auf. Auf eine Grabstätte aus dem Jahr 6.300 v. Chr. stößt man im Krippen-Saal. Die Höhle von Nerja erhält ihre Bedeutung vor allem, weil sich hier nahezu alle bekannten Arten von natürlichen Formationen finden. Und wenn man dann am Abend unter den riesigen „Kronleuchtern“ der Natur sitzt und der wunderbaren Musik in dieser einmaligen Akustik lauscht, ist das der besondere Abschluss eines sommerlichen Urlaubstages. Abenteuer Höhlenforschung Ausgestattet mit einem speziellen Anzug, festen Stiefeln, mit Helm, Sicherheitsgurten und Seilen geht es per Lift, begleitet von zwei Führern hinunter in die geheimnisvolle Welt der SoplaoHöhle in Kantabrien in der Nähe des Küstenortes San Vicente de la Barquera. Zunächst kommt man durch die beleuchteten Säle, die allen Besuchern zugänglich sind, in denen eine sphärenhafte Musik die unwirkliche Szenerie noch unterstreicht. Riesige, aus der Erde wachsende Säulen, glitzernde, wie die Kaskaden eines Wasserfalls aussehende Kristalle aus Aragonit und Kalzit. Stalaktiten und Stalagmiten, Muren, Formationen aus außergewöhnlicher Kristallisation, „Perlennester“, Büschel, Rosetten und Erbsensteine aus Kristall rufen Bewunderung hervor. Was die Natur im Turismo Cantabria Turismo Cantabria Oficina espaÑola de turismo | Spanisches Fremdenverkehrsamt | Myliusstr. 14 | 60323 Frankfurt/Main | 23 SPANIENinfo www.spain.info/de Dokumentation Laufe der Jahrmillionen geschaffen hat, präsentiert sich heute in atemberaubender Schönheit in allen Formen und Farben, vom silbrigen Weiß, über rosa, rostrot bis lila, von gelblichen bis zu grünen Tönen. Dann geht es weiter hinab, dorthin, wo weder Tageslicht noch elektrisches Licht die Dunkelheit erhellen. Jetzt heißt es, die Stirnlampen anzuschalten, auf jeden Tritt auf dem glitschigen Gestein zu achten. Hier ist Kriechen, Schlängeln und Klettern gefragt. Die undurchdringliche Stille in diesen unterirdischen Sälen und Galerien, durch die sich die kleine Gruppe vorsichtig vorwärts bewegt, wird nur unterbrochen vom unaufhörlichen Klang der Wassertropfen, die von den Decken und Wänden herabfließen. Es ist ein wenig wie im Science Fiction Film. Wer ein solches unvergessliches Abenteuer erleben möchte, einmal als Forscher bis ins Erdinnere vordringen will, kann seinen Traum in einer der zahlreichen Höhlen Spaniens verwirklichen. Das Land, das nach der Schweiz das gebirgigste Land Europas ist, besitzt mehr als 10.000 bekannte und erforschte Höhlen, die jedoch nicht allein Abenteuersportlern und Speläologen vorbehalten sind. Jeder Reisende kann sich den Ausflug zum „Mittelpunkt der Erde“ etwa als Abkühlung an einem heißen Sommertag gönnen. Und jede Höhle hat etwas anderes, etwas Besonderes zu bieten. Ob nun die Höhle El Tesoro in Rincón de la Victoria an der Costa del Sol, eine der insgesamt nur drei bisher bekannten Meereshöhlen weltweit. Oder die Höhle El Viento auf Teneriffa mit ihren spektakulären Kaskaden aus Lavagestein, die mit einer Länge von 17 km zu den längsten unterirdischen Labyrinthen vulkanischen Ursprungs auf der Welt zählt. Beim Besuch dieser Höhlen entdeckt man oft nicht allzu weit von den Küsten entfernt, auch die herrlichen Landschaften, in denen diese Höhlen liegen. So erlebt man beispielsweise bei einem Besuch der Grotte de las Maravillas mit ihren erstaunlichen Kristallformationen, die ihr nicht von ungefähr den Namen „Grotte der Wunder“ verliehen, die Bergwelt und die kleinen weißen Dörfern des Naturparks der Sierra de Aracena im Hinterland der Costa de la Luz in der andalusischen Provinz Huesca. Oficina espaÑola de turismo | Spanisches Fremdenverkehrsamt | Myliusstr. 14 | 60323 Frankfurt/Main | 24 SPANIENinfo www.spain.info/de Dokumentation Besonders beeindruckend ist es auch, wenn einem viele Meter unter der Erde ein jadegrüner See oder ein Fluss entgegen schimmern. So wird manch ein Mallorca-Urlauber im größten Höhlensystem der Baleareninsel, den Coves del Drac, schon einem klassischen Konzert gelauscht haben, das die Musiker in beleuchteten Booten sitzend auf dem unterirdischen Martel-See darbieten. An der Costa del Azahar in der FestlandProvinz Castellón dagegen schippert man in der Grotte von San José in Vall d’Uixó in kleinen Booten über den längsten unterirdischen Fluss Europas und besucht auf diese Weise den Saal der Fledermäuse, den unterirdischen Diana See oder die Galería de los Sifones, in der eine einzigartige Krebsart lebt. Einerseits fasziniert die Entdeckung der herrlichen Formationen und der Wunder, die die Natur im „Bauch“ der Erde über Jahrtausende im Verborgenen schuf, andererseits gibt ein Besuch der Höhlen nicht selten Aufschluss über das Leben unserer frühen Vorfahren. Ein Leben, das sich meist im Schutz der Höhlen abspielte. Allein an der Biskayaküste im Norden Spaniens sind 18 prähistorische Höhlen, die aufgrund ihrer Vielfalt und der Malereien, die unsere Vorfahren hier hinterlassen haben, von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Bereits 1985 war die berühmteste dieser Höhlen, Altamira im kantabrischen Santillana del Mar, zum Weltkulturgut der Menschheit erklärt worden. In der originalgetreuen Nachbildung dieser als „sixtinische Kapelle der Höhlenmalereien“ bezeichneten Höhle bewundert man jahrtausendealte Kunstwerke. Anhand der altsteinzeitlichen Zeichnungen und Malereien von Tieren wie Bisons, Hirschen oder Pferden und Jagdszenen erhält man eine beeindruckende Lehrstunde darüber, wie die Menschen vor weit mehr als 10.000 Jahren lebten. Daneben besitzt Kantabrien weitere Höhlen, die großartige Sammlungen von Höhlenmalerei enthalten, wie beispielsweis El Castillo in Puente Viesgo. Hier finden sich 275 gemalte Figuren, von Bisons über Auerochsen oder ein Mammut und Hinweise auf menschliche Figuren. Oficina espaÑola de turismo | Spanisches Fremdenverkehrsamt | Myliusstr. 14 | 60323 Frankfurt/Main | 25 SPANIENinfo www.spain.info/de Dokumentation Eine ähnliche Replik wie Altamira in Kantabrien plant auch die baskische Regierung im Falle der Höhle von Ekain, beherbergt doch auch diese Höhle mehr als 70 Darstellungen, die die Bewohner vor etwa 14.000 Jahren angefertigt haben. Während das Baskenland daneben noch über zwei weitere Höhlen dieser Art verfügt, gibt es auch in Asturien einige interessante Beispiele zu besichtigen. So sind in der Höhle Tito Bustillo in Ribadasella Figuren zu bewundern, die eindeutig Männer und Frauen darstellen. Es gibt kaum eine Region in Spanien, ob bekannte Küstenregionen oder Gegenden wie den unbekannten Maestrazgo in der Provinz Castellón, die nicht auch eine unterirdische Schatzkammer der Natur bereithält, die nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet. ➤ www.spain.info Abdruck honorarfrei. Beleg erbeten. Oficina espaÑola de turismo | Spanisches Fremdenverkehrsamt | Myliusstr. 14 | 60323 Frankfurt/Main | 26