Zurück zu den Wurzeln

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Zurück zu den Wurzeln
Wolfhagen · Bad Emstal · Zierenberg
Zurück zu den Wurzeln
Familie Bruchhauser aus den USA ist zum Kirchenfenster-Jubiläums zu Gast in Viesebeck
VON MICHAELA PFLUG
VIESEBECK. Einem Foto des
Urgroßonkels und dem Engagement der Viesebecker ist es
zu verdanken, dass Anton
Bruchhauser heute an dem
Ort steht, an dem sein Namensvetter einst stand. Der
Amerikaner ist Nachfahre der
Brüder Heinrich und Anton
Bruchhäuser, die das Fenster
stifteten, das seit 100 Jahren
die
Viesebecker
Kirche
schmückt. Anlässlich des Jubiläums organisierten Kirchengemeinde und Vereine ein
Fest, zu dem sie die Familie
Bruchhauser einluden.
Von einem Kirchenfenster
hatte sein Vater ihm erzählt,
sagt Bruchhauser. Das Wissen
über die Herkunft der Brüder,
die 1871 und 1872 auswanderten, sei jedoch verloren gegangen. „Wir dachten immer, wir
kommen aus Bruchhausen“,
sagt der 47-Jährige. So überzeugt war er, dass er bei einem
Auktionshaus eine Suche für
Bruchhausen
einrichtete.
Nach einiger Zeit tauchte ein
Bild von Henry Bruchhauser
vor seinem Geschäft in New
York auf. Bruchhauser vermutet, dass es sich dabei um seinen Urgroßonkel Heinrich
handelt, der seinen Namen bereits amerikanisiert hat. Das
Bild konnte er nicht ersteigern, doch sein Interesse war
geweckt. Er wollte Licht ins
Dunkel der eigenen Geschichte zu bringen.
Dorfchronik von Viesebeck
Viesebeck entdeckte er, als
er im Haus seiner Eltern auf
die Dorfchronik stieß. Bruchhauser fand heraus, dass bereits 2007 Deutsche angerufen
und in der Folge auch eine
Dorfchronik in die USA geschickt hatten. Diese Chronik
war jedoch schnell in Vergessenheit geraten. Eine Verwandte wollte auch ein Exemplar und so stieß die Familie
auf Heidi Colsman-Freyberger,
Tochter von Magdalene Spangenberg, eine der Autorinnen.
Colsman-Freyberger lebt in
den USA, ist aber regelmäßig
in Deutschland. Sie stellte im
Herbst Kontakt zu Pfarrer Kai
Scheiding her, sagt Bruchhauser. „Wir wollten schon immer mal nach Deutschland“,
und da sei die Einladung von
Scheiding gerade recht gekommen.
Sehr idyllisch und ruhig
Seit Samstag sind der Fluglotse, seine Frau Tina und die
Töchter Amanda (16), Victoria
(13) und Serafina (8) in Viesebeck. Kurz nach ihrer Ankunft
am Samstag besichtigten sie das Dorf,
das ein krasser Gegensatz zur Heimat
der Bruchhauser in
den USA ist. Sie leben
auf Long Island, nahe
New York City, erzählt
Bruchhauser.
Im Vergleich sei Viesebeck sehr idyllisch,
aber auch „sehr ruhig“. An diesem Tag
sahen sie zum ersten
Mal das Kirchenfenster, das sie bisher nur
von Fotos kannten.
Erst wenn man es persönlich sähe, würde
klar, wie bedeutend
es für die Kirche sei,
denn „schon wenn
man sie betritt, richtet sich der Blick auf
das Fenster“, sagt
Bruchhauser.
Am Sonntag genoss
die Familie die Atmosphäre des Dorffestes,
das mit einer gutbesuchten Predigt von
Dekan Gernot Gerlach begann und Konzerte des Männergesangvereins, des Bläserchors, von Rosalinde Senst und der
christlichen Popmusikerin Angela Lenk
bot. Zur Erinnerung
an Viesebeck wurde
ihnen ein Aquarell
von Elke Kankainen
überreicht. Noch bis
Mittwoch erkunden
Bruchhausers die Region, bevor es weiter
nach Berlin, München und Paris geht.
Dienstag, 10. Juni 2014
TIPP DES TAGES
Neueröffnung
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Bauernhof
Vogt öffnet
die Türen
In der Heimat ihrer Vorfahren: Tina und Anton Bruchhauser sind zusammen
mit ihren Kindern Amanda (16), Victoria (13) und Serafina (8) von Long Island (USA) nach Viesebeck gereist. Während ihres Aufenthaltes in der Region werden sie begleitet von Dekan Dr. Gernot Gerlach und Pfarrer Kai Scheiding (rechts).
Foto: Colsman-Freyberger/nh
ZIERENBERG. Der landwirtschaftliche Betrieb von Bernd
Vogt, Obermühle 7, in Zierenberg öffnet am Sonntag 15.
Juni, in der Zeit von 10 bis 18
Uhr seine Hoftüren und lädt
Besucher ein, sich umzuschauen.
Auf dem Veranstaltungsprogramm steht unter anderem eine Strohburg für die
Kinder, Ponyreiten, Kutschfahrten mit altem Traktor und
ein Streichelzoo. Die Besucher
können außerdem die Tiere
beobachten und die Maschinen und Ställe besichtigen.
Für Essen und Trinken ist gesorgt. (bar)

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