Chronisch krank durch Chemikalien Chemikalien
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Chronisch krank durch Chemikalien Chemikalien
Berichte aus der Medizin Hans-Ulrich Hill &KURQLVFKNUDQNGXUFK &KHPLNDOLHQ &KHPLNDOLHQ Cl O Cl Cl O Cl • Schadstoffbelastung, Folgewirkungen, chronische Krankheiten, • Diagnostik und Therapie, • gesundheits- und sozialpolitische Aspekte Ein Ratgeber für Betroffene, Angehörige, medizinisches Personal, Hausärzte und Gesundheitswesen 3. Überarbeitete und ergänzte Auflage Shaker Verlag Aachen 2012 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Copyright Shaker Verlag 2012 Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Nachdruckes, der auszugsweisen oder vollständigen Wiedergabe, der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und der Übersetzung, vorbehalten. Printed in Germany. ISBN 978-3-8440-1347-4 ISSN 0945-0890 Shaker Verlag GmbH • Postfach 101818 • 52018 Aachen Telefon: 02407 / 95 96 - 0 • Telefax: 02407 / 95 96 - 9 Internet: www.shaker.de • E-Mail: [email protected] Vorwort Nachdem die dritte Auflage des Buches „Multiple Chemikalien-Sensitivität (MCS) – Ein Krankheitsbild der chronischen Multisystem-Erkrankungen“, im Jahr 2010 ebenfalls beim Shaker-Verlag erschienen war, äußerten betroffene Patienten und Leser des Buches vielfach den Wunsch, die komplizierten wissenschaftlichen Sachverhalte zur Krankheit MCS (Multiple Chemical Sensitivity) etwas „einfacher“ in einer Art „Patienten-Ratgeber“ darzustellen. Das erwies sich als ein schwieriges Vorhaben, weil sich die komplexen wissenschaftlichen Sachverhalte und Grundlagen nicht stark vereinfachen lassen, ohne den notwendigen Wissenschaftsbezug zu verlassen und in den Bereich der Spekulation und unbewiesenen Behauptungen zu geraten. Zu leicht würde der Autor dieses Buches von den „Gegnern“ auf der Seite der Arbeits- und klinischen Umweltmedizin als Anhänger der so genannten „ökologischen und Alternativmedizin“ abqualifiziert, deren Grundlagen angeblich wissenschaftlich nicht fundiert sind. Ziel des Buches ist es also, einerseits die wissenschaftlich fundierten Fakten zur Auslösung und zum Mechanismus verschiedener umweltbedingter Erkrankungen auch für informierte Laien möglichst verständlich darzustellen und andererseits dennoch einen einigermaßen vollständigen Überblick über den aktuellen Stand der Wissenschaft zu geben. Herausgekommen ist ein Kompromiss: Einige Inhalte des oben genannten Buches „Multiple Chemikalien-Sensitivität“ wurden weggelassen, andere wurden ausführlicher und (hoffentlich) etwas verständlicher erläutert. Zunächst wird ein Überblick über aktuelle Erkenntnisse zur Chemikalienbelastung von Mensch und Umwelt gegeben, wobei neuartige Schadstoffe, insbesondere hormonwirksame und neurotoxische Umweltschadstoffe sowie Nanomaterialien, besonders betrachtet werden. Zum besseren Verständnis des Krankheitsgeschehens werden ferner einige Grundlagen zu den Wirkungen von Chemikalien im menschlichen Organismus, wie z.B. der Metabolismus durch das biochemische Entgiftungssystem, etwas genauer dargestellt. Neue und aktuelle Erkenntnisse zur Krankheit MCS und einigen weiteren Erkrankungen, die eigentlich erst in eine Neuauflage des genannten Fachbuches zu MCS gehören, mussten ebenfalls berücksichtigt werden. Das Ergebnis ist ein Überblick über verschiedene Krankheiten, die neben MCS ebenfalls oder zumindest teilweise auf Wirkungen von Chemikalien zurückgeführt werden können und die zusammen mit MCS den so genannten chronisch-entzündlichen MultisystemErkrankungen zugeordnet werden. Das Kapitel 7.13 beschäftigt sich außerdem mit den durch neurotoxische Schadstoffe ausgelösten neurologischen Krankheiten wie die toxische Enzephalopathie und Polyneuropathie (Berufskrankheit BK 1317). Wegen der besonderen Bedeutung dieser Krankheiten wurde es um die Darstellung der wichtigsten neurotoxischen Schadstoffe und ihrer Wirkungen erweitert. In der Neuauflage 2012 des Buches „Umweltschadstoffe und Neurodegenerative Krankheiten des Gehirns (Demenzkrankheiten)“, erschienen ebenfalls beim ShakerVerlag, wird auf diese Krankheiten genauer eingegangen. Nach den Erkenntnissen von Martin Pall, Biochemie-Professer an der WashingtonState-University in Pullman, USA, und einigen anderen Wissenschaftlern, gibt es offenbar einen universellen biochemischen Krankheitsmechanismus für viele chronisch entzündliche und degenerative Erkrankungen, die in der Medizin bislang unabhängig voneinander betrachtet wurden. Dieser Krankheitsmechanismus beinhaltet einen Verstärkungskreislauf nach dem Prinzip der positiven Rückkopplung, bei dem die gebildeten pathogenen Zwischenprodukte, hier hauptsächlich das hormonwirksame Stickstoff-Monoxid (NO) sowie das toxisch hochwirksame Peroxynitrit, auf ihre Syntheseenzyme und Ausgangs-Rezeptoren verstärkend zurückwirken und damit den Krankheitsprozess verstärken und beschleunigen. Dieses biochemische Prinzip ist wesentlich für die Entstehung der Chemikalien-Überempfindlichkeit (MCS) und im Prinzip für alle chronischen Multisystem-Krankheiten verantwortlich zu machen. Bisherige Befunde und Theorien zur Krankheit MCS sind nun im Zusammenhang mit einem plausiblen Modell für die gesamte Gruppe dieser chronischen Krankheiten zu sehen und weisen auf ein möglicherweise neues Paradigma der Medizin überhaupt hin, dessen Tragweite für die theoretische und praktische (Umwelt-)Medizin noch nicht abgeschätzt werden kann. Zu diesen bislang „unerklärlichen“ Krankheiten gehören die genannte Multiple Chemikalien-Überempfindlichkeit (MCS), das Chronische Erschöpfungssyndrom (Chronic Fatigue Syndome, CFS), das Posttraumatische Stress-Syndrom, die Fibromyalgie und das so genannte „Golfkriegssyndrom“. Aufgrund des ähnlichen biochemischen Krankheitsmechanismus müssen außerdem viele weitere chronischentzündliche Krankheiten im Zusammenhang mit vorangegangenen Chemikalien- und Umweltbelastungen gesehen werden, wie z.B. die degenerativen Erkrankungen des Zentralnervensystems, darunter die Parkinson- die Alzheimer Krankheit und die Multiple Sklerose, aber auch viele Autoimmun- und chronisch-entzündliche Krankheiten wie Rheuma, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Diabetes, Arteriosklerose, Herz- und Hirn-Infarkte. Da auch Allergien gegen Chemikalien eine immer größere Rolle spielen, werden auch sie in einem eigenen Kapitel behandelt, auch um deutlich zu machen, dass chronisch entzündliche Krankheiten wie MCS und CFS nicht auf Allergien beruhen, sondern auf andere organische Schadstoffwirkungen zurückzuführen sind. Am Beispiel der Multiplen Chemikalien-Sensitivität (MCS) wird der gemeinsame Pathomechanismus der chronisch-entzündlichen Multisystemkrankheiten genauer erläutert, bei dem Signalwege an bestimmten Rezeptoren im zentralen und peripheren Nervensystem beginnen und in einer kausal begründbaren Kette von Reaktionen zu einem biochemischen Entzündungsmechanismus führen, der schließlich die Krankheitssymptome ausprägt. Mit den neuen Erkenntnissen zu diesen Krankheiten wachsen auch die Möglichkeiten zu einer geeigneten klinisch-chemischen Labordiagnostik, um die Krankheiten zu identifizieren und auch voneinander abzugrenzen. Bislang konnten weder die routinemäßig durchgeführten Bestimmungen klinischer Laborparameter noch die übliche internistische Anamnese beim Hausarzt eine kausal überzeugende Erklärung für viele der genannten Krankheiten liefern. Die abschließende Diagnose dieser bislang „unerklärlichen“ Krankheiten führte in dieser Routine-Medizin häufig zur Diagnose einer psychosomatischen oder gar psychiatrischen bedingten Krankheit, mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen: Die Therapie beschränkte sich im Wesentlichen auf eine begleitende Psychotherapie sowie die Verabreichung von Psychopharmaka, darunter meist Antidepressiva oder Neuroleptika, ohne dass – nach übereinstimmenden Berichten vieler betroffener Patienten – eine wesentliche Verbesserung der Symptome und des Krankheitsverlaufs erzielt wurde. Im Gegenteil: Psychopharmaka verschlechtern in der Regel im Fall von MCS den gesamten Krankheitsverlauf wesentlich und besonders dann, wenn eine Expositionssituation gegenüber Fremdchemikalien nachgewiesen oder im Lebenslauf plausibel begründet werden kann. Neue Laborverfahren zur Diagnostik chronisch-entzündlicher Erkrankungen stehen zur Verfügung, sind aber von den Krankenkassen aus verschiedenen Gründen noch nicht anerkannt. Krankenkassen und Berufsgenossenschaften müssen sich darauf einstellen, dass die „neuen“ chronischen Multisystem-Erkrankungen einen zusätzlichen und kostenintensiven Aufwand für die Diagnostik erfordern, wenn man dem Recht der betroffenen Patienten auf adäquate und fachgerechte Behandlung Geltung verschaffen will. Die Politik, d.h. Parteien und Abgeordnete des Bundes und der Länder, sind aufgerufen, die gesetzlichen Grundlagen für die notwendige Kostenerstattung dieser Behandlungen durch die Krankenkassen und Berufsgenossenschaften zu schaffen. Da also viele chronisch-entzündliche Krankheiten in wesentlichen Teilen ihres biochemischen Mechanismus übereinstimmen, liegt die Vermutung nahe, dass auch der Auslösungsmechanismus durch Chemikalien und andere Umwelteinflüsse zumindest teilweise für diese Krankheiten in Frage kommt. Die Hinweise, dass viele chronisch-entzündliche „Zivilisationskrankheiten“ etwas mit der Chemikalienbelastung in vielen Umweltbereichen (Lebensmittel, Innenräume, Verbrauchsgegenstände, Boden, Luft, Wasser) zu tun haben, sind unübersehbar und werden in diesem Buch benannt. Es handelt sich also um ein eminent gesundheits- und umweltpolitisches Anliegen, das mit diesem Buch gefördert werden soll. Daher hat das letzte Kapitel 16 einen politischen Inhalt: Forderungen an Politik und Gesellschaft werden aus der Analyse des unzureichenden Ist-Zustandes abgeleitet und zu einem Appell für einen Ausbau der Umweltmedizin zusammengefasst. Wiesbaden, im August 2008, Hans-Ulrich Hill Zur Neuauflage 2012 wurden einige Aspekte aktualisiert, ergänzt und teilweise erheblich erweitert, darunter die Kapitel über das Metabolische Syndrom, zu denen Diabetes Typ II, Adipositas und die kardiovaskulären Krankheiten gehören (7.14 und 7.15), neue Erkenntnisse zur Rolle der Advanced Glycation Endproducts (AGE), zu Einflüssen epigenetischer Veränderungen der Genaktivität (Kap. 11), ferner Fakten und neuere Erkenntnisse zu den neurodegenerativen Erkrankungen (Parkinson, Alzheimer, Multiple Sklerose), sowie ein kurzes Kapitel zu den erst kürzlich neu beschriebenen neurodegenerativen Erkrankungen, die mit der Parkinson-Krankheit verwandt sind, aber offenbar bei den zunehmenden Demenzkrankheiten eine besondere Rolle spielen, wie z.B. die Lewy-Körperchen-Demenz oder das SteeleRichardson-Olzewski-Syndrom (Kapitel 7.12.4. und 7.12.5.). Allen diesen Krankheiten gemeinsam sind die Ablagerung von aggregierten pathologischen Proteinen im Gehirn sowie Umweltfaktoren als mögliche Ursache. Mit der vertiefenden Darstellung des Themas Demenz soll verdeutlicht werden, dass die aktuellen Belastungen der Umwelt durch Chemikalien und andere Einflüsse wie elektromagnetische Strahlung und/oder chronischer psychischer Stress möglicherweise bislang nicht abschätzbare Folgewirkungen auf degenerative Prozesse im Zentralnervensystem haben. Stark erweitert wurde auch das Kapitel 8.7. mit den darmassoziierten Erkrankungen wegen ihrer zunehmenden Bedeutung für die Umweltmedizin. Mit den Ergänzungen in der Neuauflage soll deutlich werden, dass fast alle chronisch-entzündlichen und degenerativen Multisystemkrankheiten im Wesentlichen nach gemeinsamen zentralen biochemischen Pathomechanismen verlaufen, an denen angeborene hormonelle, neurologische und immunologische Signalketten beteiligt sind, und an deren Anfang verschiedene Umweltfaktoren als Auslöser stehen (können). Dadurch soll die Forderung nach effektiver Prävention gegen chronische umweltbedingte Krankheiten durch mehr Schutz vor Chemikalien- und Umweltbelastungen noch stärker unterstützt werden. Wiesbaden, im August 2012 Hans-Ulrich Hill Hinweis und Bitte des Autors an Patienten und Betroffene Das vorliegende Buch soll Betroffene bitte nicht dazu veranlassen, mit dem Buch in der Hand in die Arzt- und Therapeuten-Praxen zu gehen und dort vehement darauf zu bestehen, dass die beschriebenen Krankheiten wie z.B. MCS oder CFS/ME ohne sachliche Begründung auch im Fall des jeweiligen Betroffenen vorliegen und entsprechend zu bescheinigen und zu behandeln seien, wie leider schon öfters von Ärzten berichtet wurde. Die Entscheidung, ob die behauptete Krankheit oder ein Umwelt-Zusammenhang vorliegt, müssen die behandelnden Ärzte erst nach sorgfältiger Anamnese und Diagnostik treffen. Dazu kann das hier vorliegende Buch mit Hilfe der berichteten allgemeinen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Zusammenhänge beitragen; es kann im konkreten Krankheitsfall jedoch lediglich ergänzende Informationen liefern. Von den Patienten sollte keinesfalls ein unsachlicher Druck auf Ärzte und Therapeuten, die den Inhalt des Buches noch nicht kennen, ausgeübt werden. Diese müssen erst Gelegenheit haben, sich mit den meist wenig bekannten wissenschaftlichen Fakten zu den beschriebenen Krankheiten vertraut zu machen. Über den Autor Dr. Hans-Ulrich Hill, geb. 1946, Diplombiologe (Fachrichtung medizinische Mikrobiologie), I. und II. Staatsexamen in Biologie und Chemie, Lehrtätigkeit an Berufsfachschulen für Technische Assistenten und an Gymnasien in den Fächern Biologie und Chemie, Mikrobiologie, Immunologie. Fachschwerpunkte: Immunologie, Biochemie, 2005 Erwerb der Zusatzqualifikation eines Fachtoxikologen nach Postgradualstudium „Toxikologie und Umweltschutz“ an der Med. Fakultät der Universität Leipzig, seitdem als freier Fachjournalist und als Umwelt- und Gesundheitsberater schwerpunktmäßig im Bereich Umweltchemikalien und Umweltmedizin tätig. Chronisch krank durch Chemikalien Inhalt Seite 1 1.1. 1.2. Einleitung Fallschilderungen Merkmale der allgemeinen Schadstoffbelastung 1 3 5 2. 2.1. 2.2. 2.3. 2.4. Die wichtigsten Schadstoffe im Wohn- und Baubereich Überblick über die wichtigsten Schadstoffe Neuartige Schadstoffe und ihre Eigenschaften Neue Risiken durch die Nanotechnologie Die Belastung von Schulen und öffentlichen Gebäuden 9 9 10 14 15 3. Grenzwerte: natürliche Schadstoff-Wirkungsschwellen? 16 4. Die Anreicherung der Schadstoffe in der Nahrungskette 23 5. 5.1. 5.2. 5.3. 5.4. 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 Wirkungen im Organismus Die aktuelle Belastung des Menschen mit Fremdstoffen Die Bedeutung des Aufnahmepfades über die Luft am Beispiel PCB Die Verteilung der Fremdstoffe im Körper Wirkungsmechanismen von Fremd- und Giftstoffen im Körper Der Fremdstoff-Metabolismus Hormonartige Wirkungen von Chemikalien Einflüsse auf die Embryonalentwicklung (Entwicklungstoxizität) Wirkungen von Feinstaub und Nanomaterialien 25 25 26 27 29 29 36 40 41 6. 6.1. 6.2. Umwelt- und Chemikalien-bedingte Krankheiten Die zentrale Rolle des oxidativen Stresses Multiple Chemikalien-Sensibilität (Multiple Chemical Sensitivity, MCS) Die Auslösung der Krankheit durch Chemikalien Die besondere Rolle der Organophorphat-Pestizide bei der Auslösung von MCS Der biochemische Krankheitsmechanismus bei MCS und CFS Wie entsteht die Chemikalien-Überempfindlichkeit? Obstruktive Atemwegserkrankungen 46 48 53 Weitere umweltbedingte Krankheiten Das Chronische Erschöpfungssyndrom (CFS/ME, Chronic Fatigue Syndrome/ Myalgische Enzephalomyelitis) Die besondere Bedeutung der Schlafstörung bei chronischen Multisystem-Krankheiten Biochemische Mechanismen bei CFS/ME Ursachen der Entzündungsmechanismen bei CFS/ME Diagnostik bei CFS/ME 83 84 6.2.1 6.2.2 6.2.3 6.2.4 6.2.5 7. 7.1 7.1.1. 7.1.2. 7.1.3. 7.1.4. 54 61 68 78 80 86 87 90 91 7.1.5. Hinweise zur Therapie 92 7.2. 7.3 Das Sick-Building-Syndrom (SBS) Die Kryptopyrrolurie (KPU) und ihr Zusammenhang mit neurologischen Störungen wie dem Aufmerksamkeits-DefizitSyndrom (ADHS) Psychische Begleiterkrankungen: Stress-Anfälligkeit, Depressionen, Burn-Out und Posttraumatisches Stress-Syndrom (PTSD) Stress und Depressionen Das Posttraumatische Stress-Syndrom (PTSD) und GolfkriegsSyndrom Das Burn-Out-Syndrom 93 94 Langzeitwirkungen von Depressionen und Stress: Degeneration von Hirnzentren Wirkungen des Stresshormons Cortisol im Gehirn Exkurs: Zur Bedeutung des präfrontalen Cortex für kognitive Leistungen Schädigungsmechanismen, die zur Neurodegeneration führen Die schädliche Kombination aus psychosozialem Stress und Chemikalienbelastung Chemikalien, Stress und Demenz Erschöpfungssyndrom, Depressionen und Hirndegeneration 102 7.4 7.4.1. 7.4.2. 7.4.3. 7.5 7.5.1. 7.5.2. 7.5.3. 7.5.4. 7.5.5. 7.5.6. 7.6 7.6.1. 7.6.2. 7.6.3. 7.6.4. 7.6.5. 7.7 7.8. 7.9. 7.10 7.11 7.12 7.12.1 7.12.2. 7.12.3. 7.12.4 97 97 99 101 102 103 104 106 107 107 Vorgeburtliche Einwirkung von Stresshormonen fördert die 108 Neurodegeneration. Zur Rolle des Stresshormons Cortisol bei der Gehirnentwicklung 109 Epigenetische Effekte des Cortisols 110 Psychiatrische Folgewirkungen 112 Folgewirkungen von Stress auf das Immunsystem 113 Zusammenfassung 114 Das “Messie-Syndrom“ und weitere angeblich psychisch bedingte Krankheiten Psychopathie: Ist „das so genannte Böse“ umweltbedingt? ADHS, Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom/ HyperaktivitätsSyndrom Autismus Restless-Legs-Syndrom. 115 Degenerative Erkrankungen des Zentralnervensystems Die Parkinson-Krankheit Die Alzheimer Krankheit Die Multiple Sklerose Weitere neurodegenerative Erkrankungen: Das Steele-RichardsonOlzewski-Syndrom und verwandte Krankheiten 125 129 131 142 143 117 119 121 124 7.12.5 7.12.6. Demenz als Folge des Metabolischen Syndroms Gemeinsame Merkmale aller neurodegenerativen Erkrankungen 145 145 7.13 7.13.1 7.13.2 7.13.3 7.13.4 7.13.4.1 7.13.4.2 7.13.4.3 7.13.4.4 7.13.4.5 7.13.4.6 7.13.4.7 Neurotoxische Wirkungen durch Chemikalien Das Holzschutz- und Lösungsmittel-Syndrom Toxische Enzephalopathie Pathomechanismen der Toxischen Enzephalopathie Besondere neurotoxische Wirkungen von Chemikalien Pyrethroide Paraquat Neurotoxische Wirkungen von Polychlorierten Biphenylen (PCB) Acrylamid Trikresylphosphat und das Aerotoxische Syndrom Pentachlorphenol und Lindan Besondere Belastungen von Kindern: Schadstoffe an Schulen 150 150 151 152 155 156 157 158 163 164 166 170 7.14 Andere entzündliche Erkrankungen mit möglichem Bezug zu Umwelteinwirkungen Arteriosklerose und Infarkt Bluthochdruck Rheumatische Erkrankungen 172 Das metabolische Syndrom: Adipositas und Diabetes Typ II als Folge einer Hormon-Regulationsstörung durch ChemikalienBelastung Diabetes mellitus Typ 2 – Epidemiologie, Symptome, Merkmale Pathophysiologie des Diabetes Typ 2 Zusammenhang zwischen Diabetes Typ 2 und Adipositas Leberfibrose bei Adipositas und Diabetes Typ 2 Adipositas bei umweltbedingten chronischen Krankheiten Schlafmangel und Adipositas Psychischer Stress: Erhöhte Cortisol-Ausschüttung fördert Adipositas und Metabolisches Syndrom Zusammenhang zwischen Metabolischem Syndrom (Adipositas, Diabetes Typ 2) und psychischen sowie neurodegenerativen Krankheiten Chronische Nierenerkrankungen 177 Wirkungen über das spezifische Immunsystem: Allergien und Pseudoallergien Grundlagen zum Immunsystem bei Allergien Immuntoxische Wirkungen von Schadstoffen und Immunsuppression Grundlagen zu Allergien Die Antikörper-vermittelte Typ-I-Allergie Die zellvermittelte Allergie (Typ-IV-Allergie) Die Chemikalien-Allergie Aktuelle Erkenntnisse zur Wirkung von Umwelteinflüssen auf die 197 7.14.1 7.14.2 7.14.3. 7.15 7.15.1. 7.15.2. 7.15.3. 7.15.4. 7.15.5. 7.15.6. 7.15.7. 7.15.8. 7.15.9. 8. 8.1. 8.1.1. 8.1.2. 8.2 8.3 8.4 8.5. 173 174 175 179 180 185 185 187 188 190 192 196 197 198 199 201 204 205 208 8.6. 8.7. 8.7.1. 8.7.2. 8.7.3. 8.7.4. 8.7.5. 8.7.6. 8.7.7. 8.7.8. 8.7.9. Allergie-Häufigkeit Allergien und Stress Darm-assoziierte Krankheiten Die Nahrungsmittel-Unverträglichkeit Zöliakie, Sprue Laktose-Intoleranz, Milchzucker-Unverträglichkeit, Laktase-Defizienz Fruktose- und Sorbit-Intoleranz Das „Reizdarm-Syndrom“ und die Divertikel-Krankheit (Divertikulitis) Histamin-Intoleranz (HIT) Die Neurodermitis als Beispiel einer allergischen systemischen Erkrankung mit Bezug zum Magen-Darm-System Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und andere chronische Darmkrankheiten Autoimmunkrankheiten als „Entgleisung“ des Immunsystems 210 212 212 213 214 215 216 219 222 223 225 Krankheiten durch Schwermetalle Die Rolle des Immunsystems bei Schwermetallvergiftungen Beispiel Quecksilber: Das Amalgam-Problem und andere Quecksilber-Belastungen Palladium Blei Cadmium Titan-Unverträglichkeit Radioaktive Schwermetalle und Atommüll Ein Fazit zu den Schwermetallen 229 230 232 10 10.1 10.2 Kombinationswirkungen durch mehrere Umwelteinflüsse Kombinationswirkungen durch Chemikaliengemische Wirkungen von elektromagnetischer Strahlung und Kombinationswirkungen mit Chemikalien 253 254 257 11 Genetische Veranlagung und epigenetische Einflüsse auf die Genaktivität: Ein Blick auf die Human- und Molekulargenetik Ist Chemikalien-Empfindlichkeit vererbt? Epigenetik: Umwelteinflüsse steuern die Genaktivität Umweltgifte und pränatale Gehirn-Einwicklung Mütterlicher Diabetes und pränatale Entwicklung Stress und frühkindliche Entwicklung Hormone steuern Entwicklungsvorgänge durch epigenetische Wirkungen. Störungen der Gehirnentwicklung Mechanismen epigenetischer Einflüsse Zusammenfassung zur Epigenetik chronischer und umweltbedingter Krankheiten – und Konsequenzen für die Psychiatrie 265 9. 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 9.7 9.8 11.1. 11.2. 11.2.1. 11.2.2. 11.2.3. 11.2.4. 11.2.5. 11.2.6. 11.2.7. 245 245 247 248 251 253 265 267 267 268 269 270 271 272 273 12 Chronisch entzündliche Multisystemerkrankungen – eine „moderne Epidemie“? 274 13 13.1. Umweltmedizinische Diagnostik Diagnostik der Chemikalien-Überempfindlichkeit (MCS): Anamnese durch Befragung Labordiagnostik für chronisch-entzündliche Multisystem-Krankheiten (Chemikalien-Überempfindlichkeit MCS, chronisches Erschöpfungssysndrom CFS/ME und verwandte Krankheiten) Bildgebende Verfahren der Gehirn-Diagnostik Diagnostische Verfahren bei neurodegenerativen Krankheiten und Demenz-Verdacht Diagnostik bei Darm-assoziierten Krankheiten (Reizdarm und Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten) Ärztliche Standard-Diagnostik: ergänzende Untersuchungen 278 279 14 14.1 14.2 Vorsorgemaßnahmen für Umwelt-Patienten Expositionskarenz und Umwelt-Vorsorge Expositionsvermeidung auch im öffentlichen Bereich: Schulen und Krankenhäuser 294 294 295 15 15.1 15.2 15.3 15.4 15.4.1. 15.4.2. 15.4.3. 15.4.4. 15.5 15.6 15.7 15.8 15.9 15.10 15.11 Therapie umweltbedingter Erkrankungen Therapie für MCS-Patienten: grundsätzliche Gesichtspunkte Therapiekonzepte der Umweltmedizin Regeneration der Energiereserven Ernährung Nahrungsmittel, Nährstoffe, Vitamine, Vitalstoffe und Antioxidantien Bedarf und Dosierung am Beispiel Vitamin C Die besondere Bedeutung essentieller Fettsäuren Vitamine und Spurenelemente Zur therapeutischen Bedeutung einzelner Antioxidantien Weitere nicht-antioxidative Wirkstoffe und Therapieverfahren Entgiftungsverfahren Entgiftung von Schwermetallen Darmsanierung Das Entgiftungskonzept von Pan und Rea Zur Vorbeugung und Therapie bei Allergien und chronischen Entzündungen 297 297 298 299 301 301 301 302 304 307 313 317 320 321 322 327 16 Sozial- und gesundheitspolitische Aspekte umweltbedingter Erkrankungen Soziale Auswirkungen von Chemikalien-induzierten Krankheiten: Hinweise für eine erhöhte Selbstmordrate bei Betroffenen Soziale und psychische Auswirkungen degenerativer Erkrankungen und umweltbedingter psychischer Krankheiten Chemikalien-bedingte Krankheiten als Ausdruck einer Umweltkrise Fehler und Defizite in Politik und Gesundheitswesen. Was muss 329 13.2. 13.3. 13.4. 13.5. 13.6. 16.1 16.2 16.3 16.4 16.5 281 288 290 292 293 330 331 337 340 342 16.5.1. 16.5.2. 16.5.3. 16.5.4. 16.5.5. geändert werden?* Die Mediziner Zur Rolle der Psychotherapie und Psychiatrie Umweltmedizin im gesellschaftlichen Interessenkonflikt Wie wirkt sich dieser Zustand der Umweltmedizin derzeit in der Praxis aus, und was muss sich ändern? Forderungskatalog Literatur Anhang Klassifikation von MCS – Multiple Chemical Sensitivity – WHO ICD 10 T78.4 Literaturauswahl für Betroffene Kliniken, med. Institute und Beratungsstellen Fragebogen für Umweltkranke Adressen von Fachverbänden und Selbsthilfegruppen Danksagung Sachwortverzeichnis 343 346 347 350 362 364 427 427 430 434 438 442 446 447